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Bundespersonalgesetz
(BPG)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 173 Absatz 2 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 14. Dezember 19982,

beschliesst:

1 SR 101

2 BBl 1999 1597

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­ses Ge­setz re­gelt das Ar­beits­ver­hält­nis des Bun­des­per­so­nals.

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt für das Per­so­nal:

a.
der Bun­des­ver­wal­tung nach Ar­ti­kel 2 Ab­sät­ze 1 und 2 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19973 (RVOG);
b.4
der Par­la­ments­diens­te nach dem Par­la­ments­ge­setz vom 13. De­zem­ber 20025;
c.6
d.
der Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. März 19987 über die Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen;
e.
der de­zen­tra­li­sier­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 RVOG, so­fern die spe­zi­al­ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen nichts an­de­res vor­se­hen;
f.8
des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts, des Bun­dess­traf­ge­richts und des Bun­de­spa­tent­ge­richts, so­weit das Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­setz vom 17. Ju­ni 20059, das Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­setz vom 19. März 201010 und das Pa­tent­ge­richts­ge­setz vom 20. März 200911 nichts an­de­res vor­se­hen;
g.12
des Bun­des­ge­richts nach dem Bun­des­ge­richts­ge­setz vom 17. Ju­ni 200513;
h.14
des Se­kre­ta­ri­ats der Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft;
i.15
der Bun­des­an­walt­schaft nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010;
j.16
der eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­sio­nen, das haupt­amt­lich tä­tig ist (Kom­mis­si­ons­mit­glie­der und Per­so­nal der stän­di­gen Se­kre­ta­ria­te).

2 Es gilt nicht:

a.
für die von der Bun­des­ver­samm­lung nach Ar­ti­kel 168 der Bun­des­ver­fas­sung ge­wähl­ten Per­so­nen;
b.17
für die Lehr­lin­ge, die dem Be­rufs­bil­dungs­ge­setz vom 13. De­zem­ber 200218 un­ter­ste­hen;
c.19
für das im Aus­land re­kru­tier­te und ein­ge­setz­te Per­so­nal;
d.20
für das Per­so­nal der Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen des öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Rechts aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung, die mit Ver­wal­tungs­auf­ga­ben be­traut wer­den, mit Aus­nah­me der Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen.

3 SR 172.010

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

5 SR 171.10

6 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 5043; BBl 2009 5265).

7 SR 742.31

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

9 SR 173.32

10 SR 173.71

11 SR 173.41

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

13 SR 173.110

14 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

16 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

18 SR 412.10

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 3 Arbeitgeber  

1 Ar­beit­ge­ber nach die­sem Ge­setz sind:

a.
der Bun­des­rat als obers­tes Füh­rungs­or­gan der Bun­des­ver­wal­tung;
b.
die Bun­des­ver­samm­lung für die Par­la­ments­diens­te;
c.21
d.
die Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen;
e.
das Bun­des­ge­richt;
f.22
die Bun­des­an­walt­schaft;
g.23
die Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft.

2 Die De­par­te­men­te, die Bun­des­kanz­lei, die Grup­pen und Äm­ter so­wie die de­zen­tra­li­sier­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten gel­ten als Ar­beit­ge­ber, so­weit ih­nen der Bun­des­rat die ent­spre­chen­den Be­fug­nis­se über­trägt.24

3 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt, das Bun­dess­traf­ge­richt und das Bun­de­spa­tent­ge­richt gel­ten als Ar­beit­ge­ber, so­weit ih­nen die ein­schlä­gi­gen Ge­set­ze oder der Bun­des­rat die ent­spre­chen­den Be­fug­nis­se über­tra­gen.25

21 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 5043; BBl 2009 5265).

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

23 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

25 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des Straf­ge­richts­ge­set­zes vom 4. Okt. 2002 (AS 2003 2133; BBl 2001 4202). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Pa­tent­ge­richts­ge­set­zes vom 20. März 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2010 513; BBl 2008 455).

Art. 4 Personalpolitik  

1 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen (Art. 37 und 38), die Ar­beits­ver­trä­ge (Art. 8) so­wie die Mass­nah­men und Ent­schei­de sind so aus­zu­ge­stal­ten, dass sie zur Kon­kur­renz­fä­hig­keit des Bun­des auf dem Ar­beits­markt und zur Er­rei­chung der in den Ab­sät­zen 2 und 3 ge­nann­ten Zie­le bei­tra­gen.

2 Die Ar­beit­ge­ber set­zen ihr Per­so­nal auf zweck­mäs­si­ge, wirt­schaft­li­che und so­zi­al ver­ant­wort­ba­re Wei­se ein; sie tref­fen ge­eig­ne­te Mass­nah­men:

a.
zur Ge­win­nung und Er­hal­tung von ge­eig­ne­tem Per­so­nal;
b.26
zur per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen Ent­wick­lung, zur Aus- und Wei­ter­bil­dung und zur Mo­ti­vie­rung ih­res Per­so­nals so­wie zu des­sen viel­sei­ti­ger Ein­setz­bar­keit;
c.
zur Ka­der­för­de­rung und Ma­na­ge­ment­ent­wick­lung;
d.
für die Chan­cen­gleich­heit von Frau und Mann und zu de­ren Gleich­stel­lung;
e.27
zur Si­cher­stel­lung der Ver­tre­tung der Sprach­ge­mein­schaf­ten im Per­so­nal ent­spre­chend ih­rem An­teil an der Wohn­be­völ­ke­rung;
ebis.28
zur För­de­rung der Sprach­kennt­nis­se der für die Aus­übung der Funk­ti­on er­for­der­li­chen Amtss­pra­chen, ins­be­son­de­re zur För­de­rung der ak­ti­ven Kennt­nis­se ei­ner zwei­ten Amtss­pra­che und der pas­si­ven Kennt­nis­se ei­ner drit­ten Amtss­pra­che beim hö­he­ren Ka­der;
f.
für die Chan­cen­gleich­heit der Be­hin­der­ten so­wie zu de­ren Be­schäf­ti­gung und Ein­glie­de­rung;
g.
zum Schutz der Per­sön­lich­keit und der Ge­sund­heit so­wie zur Ar­beits­si­cher­heit ih­res Per­so­nals;
h.
zur För­de­rung ei­nes um­welt­be­wuss­ten Ver­hal­tens am Ar­beits­platz;
i.
zur Schaf­fung von Ar­beits­be­din­gun­gen, die dem Per­so­nal er­lau­ben, sei­ne Ver­ant­wor­tung in Fa­mi­lie und Ge­sell­schaft wahr­zu­neh­men;
j.
zur Schaf­fung von Lehr­stel­len und Aus­bil­dungs­plät­zen;
k.
zu ei­ner um­fas­sen­den In­for­ma­ti­on ih­res Per­so­nals.

3 Sie sor­gen für die Ver­hin­de­rung von Will­kür im Ar­beits­ver­hält­nis und füh­ren ein Be­ur­tei­lungs­sys­tem ein, das auf Mit­ar­bei­ter­ge­sprä­chen auf­baut; die­ses bil­det die Grund­la­ge für ei­ne leis­tungs­ge­rech­te Ent­löh­nung und zie­l­ori­en­tier­te Ent­wick­lung der An­ge­stell­ten.

26 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 689; BBl 2013 3729).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 5 Koordination und Controlling  

1 Der Bun­des­rat ko­or­di­niert und steu­ert die Um­set­zung der Per­so­nal­po­li­tik. Er über­prüft pe­ri­odisch, ob die Zie­le die­ses Ge­set­zes er­reicht wer­den; er er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung dar­über Be­richt und be­an­tragt ihr recht­zei­tig die er­for­der­li­chen Mass­nah­men. Er ver­ein­bart mit den par­la­men­ta­ri­schen Auf­sichts­kom­mis­sio­nen Form und In­halt der Be­richt­er­stat­tung.

2 Er sorgt da­für, dass die Ar­beit­ge­ber ein ge­eig­ne­tes Con­trol­ling-Sys­tem an­wen­den.

3 und 429

29 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 6 Anwendbares Recht  

1 Das Per­so­nal steht in den von der Bun­des­ver­fas­sung und von der Ge­setz­ge­bung ge­re­gel­ten Rech­ten und Pflich­ten.

2 So­weit die­ses Ge­setz und an­de­re Bun­des­ge­set­ze nichts Ab­wei­chen­des be­stim­men, gel­ten für das Ar­beits­ver­hält­nis sinn­ge­mä­ss die ein­schlä­gi­gen Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts30 (OR).31

3 Das Ar­beits­ver­hält­nis wird im Rah­men der Be­stim­mun­gen nach Ab­satz 2 durch Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen (Art. 37), ins­be­son­de­re den Ge­samt­ar­beits­ver­trag (Art. 38), und den Ar­beits­ver­trag (Art. 8) nä­her ge­re­gelt.

4 Bei Wi­der­sprü­chen zwi­schen den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen be­zie­hungs­wei­se dem Ge­samt­ar­beits­ver­trag und dem Ar­beits­ver­trag ist die für die an­ge­stell­te Per­son güns­ti­ge­re Be­stim­mung an­wend­bar.

5 Der Bun­des­rat kann in be­grün­de­ten Fäl­len be­stimm­te Per­so­nal­ka­te­go­ri­en dem OR un­ter­stel­len, na­ment­lich Aus­hilfs­per­so­nal so­wie Prak­ti­kan­tin­nen und Prak­ti­kan­ten. Er kann Min­dest­vor­schrif­ten für die­se Ar­beits­ver­hält­nis­se er­las­sen.32

6 Die Ar­beit­ge­ber kön­nen in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len An­ge­stell­te dem OR un­ter­stel­len.

7 Bei Strei­tig­kei­ten aus dem Ar­beits­ver­hält­nis des dem OR un­ter­stell­ten Per­so­nals sind die zi­vi­len Ge­rich­te zu­stän­dig.

30 SR 220

31 Die Be­rich­ti­gung der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers vom 18. März 2015, ver­öf­fent­licht am 9. April 2015, be­trifft nur die ita­lie­ni­sche Spra­che (AS 2015 1021).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 6a Entlöhnung und weitere Vertragsbedingungen des obersten Kaders und der Mitglieder leitender Organe von Unternehmen und Anstalten des Bundes 33  


1 Der Bun­des­rat er­lässt Grund­sät­ze über:

a.
den Lohn (ein­sch­liess­lich Ne­ben­leis­tun­gen) des obers­ten Ka­ders so­wie des­je­ni­gen Per­so­nals, das in ver­gleich­ba­rer Hö­he ent­löhnt wird:
1.34
der Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen (SBB),
2.
von an­dern Un­ter­neh­men und An­stal­ten des Bun­des, die als de­zen­tra­li­sier­te Ver­wal­tungs­ein­hei­ten die­sem Ge­setz un­ter­ste­hen;
b.
das Ho­no­rar (ein­sch­liess­lich Ne­ben­leis­tun­gen) der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes oder ei­nes ver­gleich­ba­ren obers­ten Lei­tungs­or­gans von Un­ter­neh­men und An­stal­ten nach Buch­sta­be a;
c.35
die aus­ge­wo­ge­ne Ver­tre­tung der Sprach­ge­mein­schaf­ten im Ver­wal­tungs­rat oder in ei­nem ver­gleich­ba­ren obers­ten Lei­tungs­or­gan von Un­ter­neh­men und An­stal­ten nach Buch­sta­be a.

2 Er er­lässt Grund­sät­ze über wei­te­re Ver­trags­be­din­gun­gen, die mit Per­so­nen nach Ab­satz 1 ver­ein­bart wer­den, na­ment­lich über die be­ruf­li­che Vor­sor­ge und über Ab­gangs­ent­schä­di­gun­gen.

3 Er er­lässt Grund­sät­ze über Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen von Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a. Ent­gelt­li­che Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen, wel­che die Leis­tungs­fä­hig­keit im Ar­beits­ver­hält­nis mit dem Un­ter­neh­men oder der An­stalt ver­min­dern oder zu ei­nem Kon­flikt mit de­ren In­ter­es­sen füh­ren kön­nen, be­dür­fen der Zu­stim­mung des Bun­des­ra­tes. Die­ser re­gelt die Pflicht zur Ab­lie­fe­rung der dar­aus re­sul­tie­ren­den Ein­nah­men.

4 Die Ge­samt­sum­me der aus­ge­rich­te­ten Löh­ne be­zie­hungs­wei­se Ho­no­ra­re (ein­sch­liess­lich Ne­ben­leis­tun­gen) der Per­so­nen nach Ab­satz 1 so­wie die wei­te­ren mit die­sen Per­so­nen ver­ein­bar­ten Ver­trags­be­din­gun­gen sind öf­fent­lich zu­gäng­lich. Für die vor­sit­zen­de Per­son der Ge­schäfts­lei­tung und des Ver­wal­tungs­ra­tes be­zie­hungs­wei­se die vor­sit­zen­de Per­son ei­nes ver­gleich­ba­ren obers­ten Lei­tungs­or­gans wird der Lohn be­zie­hungs­wei­se das Ho­no­rar (ein­sch­liess­lich Ne­ben­leis­tun­gen) je­weils in­di­vi­du­ell aus­ge­wie­sen.

5 Die Grund­sät­ze nach den Ab­sät­zen 1–4 gel­ten auch für Un­ter­neh­men, wel­che von Un­ter­neh­men und An­stal­ten, die die­sem Ge­setz un­ter­stellt sind, ka­pi­tal- und stim­men­mäs­sig be­herrscht wer­den und ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben.

6 Der Bun­des­rat sorgt da­für, dass die Grund­sät­ze nach den Ab­sät­zen 1–5 für al­le pri­vat­recht­li­chen Un­ter­neh­men sinn­ge­mä­ss an­ge­wen­det wer­den, die der Bund ka­pi­tal- und stim­men­mäs­sig be­herrscht und die ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben. Aus­ge­nom­men sind Ge­sell­schaf­ten, de­ren Ak­ti­en an ei­ner Bör­se ko­tiert sind. Für die­se gel­ten die Ar­ti­kel 663bbis und 663c Ab­satz 3 OR36.37

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Ju­ni 2003 über die Ent­löh­nung und wei­te­re Ver­trags­be­din­gun­gen des obers­ten Ka­ders und der Mit­glie­der lei­ten­der Or­ga­ne von Un­ter­neh­men und An­stal­ten des Bun­des, in Kraft seit 1. Fe­br. 2004 (AS 2004 297; BBl 2002 74967514).

34 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 5043; BBl 2009 5265).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

36 SR 220

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 7. Okt. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2629; BBl 2004 4471).

Art. 7 Ausschreibung  

Of­fe­ne Stel­len wer­den öf­fent­lich aus­ge­schrie­ben. Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Aus­nah­men.

2. Abschnitt: Entstehung, Beendigung und Auflösung des Arbeitsverhältnisses

Art. 8 Entstehung und Anstellungsbedingungen  

1 Das Ar­beits­ver­hält­nis ent­steht durch den Ab­schluss ei­nes schrift­li­chen öf­fent­lich-recht­li­chen Ar­beits­ver­trags.38

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Dau­er der Pro­be­zeit. Sie kön­nen für Spe­zi­al­funk­tio­nen ei­ne ma­xi­ma­le Dau­er der Pro­be­zeit von sechs Mo­na­ten vor­se­hen.39

3 Wenn dies für die Er­fül­lung ho­heit­li­cher Auf­ga­ben not­wen­dig ist, re­gelt der Bun­des­rat durch Ver­ord­nung:

a.
wel­che Ar­beits­ver­hält­nis­se nur Per­so­nen mit Schwei­zer Bür­ger­recht zu­gäng­lich sind;
b.
wel­che Ar­beits­ver­hält­nis­se nur Per­so­nen zu­gäng­lich sind, die aus­sch­liess­lich über das Schwei­zer Bür­ger­recht ver­fü­gen.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 9 Dauer 40  

1 Ein be­fris­te­tes Ar­beits­ver­hält­nis darf für ei­ne Ver­trags­dau­er von längs­tens drei Jah­ren ge­schlos­sen wer­den; dau­ert es län­ger, so gilt es als un­be­fris­tet. Oh­ne Un­ter­bruch an­ein­an­der­ge­reih­te be­fris­te­te Ar­beits­ver­hält­nis­se gel­ten eben­falls nach drei Jah­ren als un­be­fris­tet.

2 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Be­rufs­ka­te­go­ri­en Aus­nah­men vor­se­hen.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 10 Beendigung 41  

1 Das un­be­fris­te­te Ar­beits­ver­hält­nis en­det oh­ne Kün­di­gung beim Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 21 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194642 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen:

a.
für be­stimm­te Per­so­nal­ka­te­go­ri­en einen Al­ters­rück­tritt vor dem Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 21 AHVG fest­le­gen;
b.
die Be­schäf­ti­gung über das or­dent­li­che Rück­tritts­al­ter hin­aus vor­se­hen.

3 Der Ar­beit­ge­ber kann das un­be­fris­te­te Ar­beits­ver­hält­nis aus sach­lich hin­rei­chen­den Grün­den or­dent­lich kün­di­gen, ins­be­son­de­re we­gen:

a.
Ver­let­zung wich­ti­ger ge­setz­li­cher oder ver­trag­li­cher Pflich­ten;
b.
Män­geln in der Leis­tung oder im Ver­hal­ten;
c.
man­geln­der Eig­nung, Taug­lich­keit oder Be­reit­schaft, die im Ar­beits­ver­trag ver­ein­bar­te Ar­beit zu ver­rich­ten;
d.
man­geln­der Be­reit­schaft zur Ver­rich­tung zu­mut­ba­rer an­de­rer Ar­beit;
e.
schwer­wie­gen­den wirt­schaft­li­chen oder be­trieb­li­chen Grün­den, so­fern der Ar­beit­ge­ber der an­ge­stell­ten Per­son kei­ne zu­mut­ba­re an­de­re Ar­beit an­bie­ten kann;
f.
Weg­falls ei­ner ge­setz­li­chen oder ver­trag­li­chen An­stel­lungs­be­din­gung.

4 Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen be­fris­te­te und un­be­fris­te­te Ar­beits­ver­hält­nis­se aus wich­ti­gen Grün­den frist­los kün­di­gen.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

42 SR 831.10

Art. 1143  

43 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 12 Kündigungsfristen 44  

1 Die Frist für die or­dent­li­che Kün­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses be­trägt nach Ab­lauf der Pro­be­zeit höchs­tens sechs Mo­na­te.

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Dau­er der Kün­di­gungs­fris­ten.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 13 Formvorschriften 45  

Die Ver­län­ge­rung, die Be­fris­tung und die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses so­wie je­de Än­de­rung des Ar­beits­ver­tra­ges be­dür­fen zu ih­rer Gül­tig­keit der schrift­li­chen Form.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 14 Auf Amtsdauer gewählte Personen 46  

1 Für Per­so­nen, die auf Amts­dau­er ge­wählt wer­den, gel­ten die spe­zi­al­ge­setz­li­chen Re­ge­lun­gen und die ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2 Feh­len spe­zi­al­ge­setz­li­che Re­ge­lun­gen, so gel­ten die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes un­ter Vor­be­halt der fol­gen­den Ab­wei­chun­gen:

a.
Das Ar­beits­ver­hält­nis wird durch Ver­fü­gung be­grün­det, die der Zu­stim­mung der ge­wähl­ten Per­son be­darf.
b.
Die Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes und des OR47 über die or­dent­li­che Kün­di­gung sind nicht an­wend­bar.
c.
Die Wahl­be­hör­de kann von ei­ner Wie­der­wahl ab­se­hen, wenn da­für sach­lich hin­rei­chen­de Grün­de vor­lie­gen; ver­fügt sie nicht spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Ab­lauf der Amts­dau­er die Nicht­wie­der­wahl, so gilt die be­tref­fen­de Per­son als wie­der­ge­wählt; im Be­schwer­de­ver­fah­ren sind Ar­ti­kel 34b Ab­satz 1 Buch­sta­be a und 2 so­wie Ar­ti­kel 34c Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d und 2 an­wend­bar.
d.
Die ge­wähl­te Per­son kann un­ter Ein­hal­tung ei­ner drei­mo­na­ti­gen Frist auf das En­de je­des Mo­nats um Auf­lö­sung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses nach­su­chen.

3 Aus wich­ti­gen Grün­den kann das Ar­beits­ver­hält­nis frist­los ge­kün­digt wer­den.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

47 SR 220

3. Abschnitt: Rechte und Pflichten aus dem Arbeitsverhältnis

Art. 15 Lohn  

1 Der Ar­beit­ge­ber rich­tet den An­ge­stell­ten einen Lohn aus. Die­ser be­misst sich nach Funk­ti­on, Er­fah­rung und Leis­tung.

2 Der Bun­des­rat re­gelt Min­dest­löh­ne.

3 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Grund­sät­ze der Lohn­fest­le­gung.

4 Sie kön­nen Zu­schlä­ge zum Lohn vor­se­hen, um die­sen ins­be­son­de­re an die re­gio­na­le Ar­beits­markt­la­ge, an die ört­li­che In­fra­struk­tur oder an bran­chen­spe­zi­fi­sche Be­dürf­nis­se an­zu­pas­sen.48

5 Sie kön­nen ein­zel­ne An­tei­le des Loh­nes des im Aus­land ein­ge­setz­ten Per­so­nals an die Kauf­kraft an­pas­sen.

6 Die Be­trä­ge der ma­xi­mal aus­zu­rich­ten­den Löh­ne (ein­sch­liess­lich Ne­ben­leis­tun­gen) der obers­ten Ka­der­funk­tio­nen der Bun­des­ver­wal­tung so­wie die wei­te­ren mit die­sen Per­so­nen ver­ein­bar­ten Ver­trags­be­din­gun­gen sind öf­fent­lich zu­gäng­lich.49

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Ju­ni 2003 über die Ent­löh­nung und wei­te­re Ver­trags­be­din­gun­gen des obers­ten Ka­ders und der Mit­glie­der lei­ten­der Or­ga­ne von Un­ter­neh­men und An­stal­ten des Bun­des, in Kraft seit 1. Fe­br. 2004 (AS 2004 297; BBl 2002 74967514).

Art. 16 Teuerungsausgleich  

1 Der Ar­beit­ge­ber rich­tet den An­ge­stell­ten auf den Lohn oder ein­zel­ne Lohnan­tei­le so­wie auf wei­te­re Leis­tun­gen einen an­ge­mes­se­nen Teue­rungs­aus­gleich aus. Er be­rück­sich­tigt da­bei sei­ne wirt­schaft­li­che und fi­nan­zi­el­le La­ge so­wie die Ver­hält­nis­se auf dem Ar­beits­markt.

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Grund­sät­ze.

3 Wo das Ar­beits­ver­hält­nis durch Ge­samt­ar­beits­ver­trag (Art. 38) ge­re­gelt ist, ent­hält die­ser Be­stim­mun­gen über den Teue­rungs­aus­gleich. Kön­nen sich die Ver­trags­par­tei­en nicht über des­sen Um­fang ei­ni­gen, so legt ihn das Schieds­ge­richt (Art. 38 Abs. 3) fest.

Art. 17 Höchstarbeitszeit 50  

Für die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit gel­ten die Be­stim­mun­gen des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 196451 sinn­ge­mä­ss. Vor­be­hal­ten bleibt das Ar­beits­zeit­ge­setz vom 8. Ok­to­ber 197152.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

51 SR 822.11

52 SR 822.21

Art. 17a Arbeitszeit, Ferien und Urlaub 53  

1 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Ar­beits­zeit so­wie die Fe­ri­en und den Ur­laub; sie re­geln fer­ner Um­fang und Aus­gleich von Mehr­ar­beit und Über­zeit.

2 Mehr­ar­beit und Über­zeit wer­den nur ab­ge­gol­ten, wenn sie an­ge­ord­net oder nach­träg­lich an­er­kannt wur­den.

3 Fe­ri­en­ta­ge ver­jäh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 128 Zif­fer 3 OR54 in­nert fünf Jah­ren.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Min­dest­fe­ri­en so­wie den Min­de­st­ur­laub der El­tern bei Ge­burt und Ad­op­ti­on.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

54 SR 220

Art. 18 Weitere Leistungen des Arbeitgebers  

1 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Aus­rüs­tung des Per­so­nals mit den Ge­rä­ten, den Dienst­klei­dern und dem Ma­te­ri­al, die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben er­for­der­lich ist.

2 Sie re­geln fer­ner den Er­satz der Aus­la­gen und die Ver­gü­tung für In­kon­ve­ni­en­zen.

Art. 19 Massnahmen bei Auflösung des Arbeitsverhältnisses 55  

1 Der Ar­beit­ge­ber schöpft al­le Mög­lich­kei­ten ei­ner zu­mut­ba­ren Wei­ter­be­schäf­ti­gung aus, be­vor er ei­ner an­ge­stell­ten Per­son oh­ne de­ren Ver­schul­den kün­digt.

2 Kün­digt der Ar­beit­ge­ber ei­ner an­ge­stell­ten Per­son oh­ne de­ren Ver­schul­den, so un­ter­stützt er ihr be­ruf­li­ches Fort­kom­men.

3 Er rich­tet ihr ei­ne Ent­schä­di­gung aus, wenn:

a.
sie in ei­nem Be­ruf ar­bei­tet, nach dem kei­ne oder nur ei­ne schwa­che Nach­fra­ge be­steht;
b.
das Ar­beits­ver­hält­nis lan­ge ge­dau­ert oder die Per­son ein be­stimm­tes Al­ter er­reicht hat.

4 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen für wei­te­res Per­so­nal oder bei Be­en­di­gung im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men ei­ne Ent­schä­di­gung vor­se­hen.

5 Die Hö­he der Ent­schä­di­gung ent­spricht min­des­tens ei­nem Mo­nats­lohn und höchs­tens ei­nem Jah­res­lohn.

6 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen:

a.
le­gen den Rah­men für die Ent­schä­di­gun­gen fest;
b.
re­geln die Kür­zung, Auf­he­bung oder Rück­er­stat­tung der Ent­schä­di­gung, wenn die be­trof­fe­ne Per­son ein an­de­res Ar­beits­ver­hält­nis ein­geht.

7 Der Ar­beit­ge­ber kann die Ent­schä­di­gung als ein­ma­li­gen Be­trag oder in Ra­ten aus­rich­ten.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 20 Wahrung der Interessen der Arbeitgeber  

1 Die An­ge­stell­ten ha­ben die ih­nen über­tra­ge­ne Ar­beit mit Sorg­falt aus­zu­füh­ren und die be­rech­tig­ten In­ter­es­sen des Bun­des be­zie­hungs­wei­se ih­res Ar­beit­ge­bers zu wah­ren.

2 Wäh­rend der Dau­er des Ar­beits­ver­hält­nis­ses dür­fen die An­ge­stell­ten kei­ne Ar­beit ge­gen Ent­gelt für Drit­te leis­ten, so­weit sie da­durch ih­re Treue­pflicht ver­let­zen.

Art. 20a Auszug aus dem Strafregister und dem Betreibungsregister 56  

Die Ar­beit­ge­ber kön­nen von Stel­len­be­wer­be­rin­nen und Stel­len­be­wer­bern so­wie von An­ge­stell­ten ver­lan­gen, dass sie einen Aus­zug aus dem Straf­re­gis­ter und aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter vor­le­gen, so­fern dies zur Wah­rung der In­ter­es­sen des Ar­beit­ge­bers er­for­der­lich ist.

56 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. 1 des Straf­re­gis­ter­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016 (AS 2022 600; BBl 2014 5713). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 2 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

Art. 20b Prüfung der Vertrauenswürdigkeit 57  

1 Die Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und e–g so­wie Ab­satz 3 kön­nen Stel­len­be­wer­be­rin­nen und Stel­len­be­wer­ber so­wie An­ge­stell­te auf de­ren Ver­trau­ens­wür­dig­keit hin prü­fen las­sen, wenn die­se im Rah­men ih­rer Funk­ti­on:

a.
die Schweiz im Aus­land re­gel­mäs­sig ver­tre­ten sol­len und da­bei das An­se­hen des Bun­des er­heb­lich be­ein­träch­ti­gen könn­ten;
b.
in we­sent­li­chen Fi­nanz- oder Steu­er­sa­chen Ent­schei­de fäl­len oder Auf­sichts­auf­ga­ben wahr­neh­men sol­len und da­bei die fi­nan­zi­el­len In­ter­es­sen des Bun­des er­heb­lich be­ein­träch­ti­gen könn­ten;
c.
Strafverfolgungs- oder polizeiliche Aufgaben wahrnehmen und dabei die öffentlichen Interessen des Bundes, insbesondere die Sicherheit der Bundesverwaltung, erheblich gefährden könnten.

2 Sie be­schrän­ken sich bei der Prü­fung auf das er­for­der­li­che Min­dest­mass.

3 Die Ver­trau­ens­wür­dig­keits­prü­fun­gen wer­den von den Fach­stel­len nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 202058 (ISG) durch­ge­führt. Das Ver­fah­ren rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach den ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen des ISG.

4 Wer­den die Stel­len­be­wer­be­rin­nen und Stel­len­be­wer­ber so­wie die An­ge­stell­ten gleich­zei­tig ei­ner Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung nach dem ISG un­ter­zo­gen, so wer­den die bei­den Ver­fah­ren ver­ei­nigt.

57 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. 4 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

58 SR 128

Art. 21 Verpflichtungen des Personals  

1 So­weit es für die Auf­ga­ben­er­fül­lung not­wen­dig ist, kön­nen die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen für das Per­so­nal die Ver­pflich­tung vor­se­hen:

a.59
an ei­nem be­stimm­ten Ort zu woh­nen und sich an an­de­re Ar­beit­sor­te ver­set­zen zu las­sen;
b.
in der zu­ge­wie­se­nen Woh­nung zu woh­nen; die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen das Rechts­ver­hält­nis ab­wei­chend von der Ge­setz­ge­bung über das Miet­recht re­geln;
c.
be­stimm­te Ge­rä­te, Ar­beits­klei­der und Si­cher­heits­vor­rich­tun­gen zu ver­wen­den;
cbis.60
sich in andere Funktionen beziehungsweise Arbeitsbereiche versetzen zu lassen, sofern das Personal einer Versetzungspflicht gemäss Buchstabe a untersteht;
d.61
sich an Mass­nah­men zu be­tei­li­gen, die nach ei­ner krank­heits- oder un­fall­be­ding­ten Ab­we­sen­heit die Wie­der­ein­glie­de­rung in den Ar­beitspro­zess zum Ziel ha­ben.

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen das Per­so­nal ver­pflich­ten, Ein­kom­men aus Tä­tig­kei­ten zu Guns­ten Drit­ter ganz oder teil­wei­se dem Ar­beit­ge­ber ab­zu­lie­fern, wenn es die­se auf Grund des Ar­beits­ver­hält­nis­ses aus­übt.

3 Das Per­so­nal darf we­der für sich noch für an­de­re Ge­schen­ke oder sons­ti­ge Vor­tei­le be­an­spru­chen, an­neh­men oder sich ver­spre­chen las­sen, wenn dies im Rah­men des Ar­beits­ver­hält­nis­ses ge­schieht.

4 Dem Per­so­nal ist die Aus­übung ei­ner amt­li­chen Funk­ti­on für einen aus­län­di­schen Staat so­wie die An­nah­me von Ti­teln und Or­den aus­län­di­scher Be­hör­den ver­bo­ten.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 22 Berufs‑, Geschäfts- und Amtsgeheimnis  

1 Die An­ge­stell­ten un­ter­ste­hen dem Be­rufs­ge­heim­nis, dem Ge­schäfts- und dem Amts­ge­heim­nis.

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Schwei­ge­pflicht in Er­gän­zung der Spe­zi­al­ge­setz­ge­bung.

Art. 22a Anzeigepflichten, Anzeigerechte und Schutz 62  

1 Die An­ge­stell­ten sind ver­pflich­tet, al­le von Am­tes we­gen zu ver­fol­gen­den Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen, die sie bei ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit fest­ge­stellt ha­ben oder die ih­nen ge­mel­det wor­den sind, den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den, ih­ren Vor­ge­setz­ten oder der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­kon­trol­le (EFK) an­zu­zei­gen.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben An­zei­ge­pflich­ten aus an­de­ren Bun­des­ge­set­zen.

3 Die An­zei­ge­pflicht ent­fällt für Per­so­nen, die nach den Ar­ti­keln 113 Ab­satz 1, 168 und 169 der Straf­pro­zess­ord­nung vom 5. Ok­to­ber 200763 zur Aus­sa­ge- oder Zeug­nis­ver­wei­ge­rung be­rech­tigt sind.

4 Die An­ge­stell­ten sind be­rech­tigt, an­de­re Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten, die sie bei ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit fest­ge­stellt ha­ben oder die ih­nen ge­mel­det wor­den sind, der EFK zu mel­den. Die EFK klärt den Sach­ver­halt ab und trifft die not­wen­di­gen Mass­nah­men.

5 Wer in gu­ten Treu­en ei­ne An­zei­ge oder Mel­dung er­stat­tet oder wer als Zeu­ge oder Zeu­gin aus­ge­sagt hat, darf des­we­gen nicht in sei­ner be­ruf­li­chen Stel­lung be­nach­tei­ligt wer­den.

62 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

63 SR 312.0

Art. 23 Nebenbeschäftigung  

Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen die Aus­übung be­stimm­ter Tä­tig­kei­ten und öf­fent­li­cher Äm­ter von ei­ner Be­wil­li­gung ab­hän­gig ma­chen, so­weit sie die Er­fül­lung der Auf­ga­ben zu be­ein­träch­ti­gen ver­mö­gen.

Art. 24 Einschränkung von Rechten des Personals  

1 So­weit es für die Staats­si­cher­heit, für die Wah­rung von wich­ti­gen In­ter­es­sen in aus­wär­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten oder für die Si­cher­stel­lung der Lan­des­ver­sor­gung mit le­bens­not­wen­di­gen Gü­tern und Dienst­leis­tun­gen er­for­der­lich ist, kann der Bun­des­rat das Streik­recht für be­stimm­te Ka­te­go­ri­en von An­ge­stell­ten be­schrän­ken oder auf­he­ben.

2 Aus den glei­chen Grün­den kann er:

a.
die Nie­der­las­sungs­frei­heit und die Wirt­schafts­frei­heit über die im Ge­setz vor­ge­se­he­nen Ein­schrän­kun­gen hin­aus be­schrän­ken;
b.
dem Per­so­nal über den Ar­beits­ver­trag hin­aus­ge­hen­de Pflich­ten auf­er­le­gen.
Art. 25 Sicherstellung des geordneten Aufgabenvollzugs 64  

1 Der Ar­beit­ge­ber trifft die für den ge­ord­ne­ten Voll­zug der Auf­ga­ben nö­ti­gen Mass­nah­men.

2 Er kann ins­be­son­de­re fol­gen­de Mass­nah­men tref­fen:

a.
Un­ter­stüt­zungs- und Ent­wick­lungs­mass­nah­men;
b.
Ver­war­nung, Kür­zung des Loh­nes, Bus­se und Frei­stel­lung; so­wie
c.
Än­de­rung des Auf­ga­ben­krei­ses, der Ar­beits­zeit und des Ar­beit­sor­tes.

3 So­weit die Mass­nah­men den Ar­beits­ver­trag be­tref­fen, ver­ein­bart er sie schrift­lich mit der an­ge­stell­ten Per­son. Bei Un­ei­nig­keit rich­tet sich das Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 34 und 36.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 2665  

65 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

3a. Abschnitt: Datenbearbeitung 66

66 Eingefügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Juni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5583; BBl 2010 7059).

Art. 27 Personaladministration 67  

1 Der Ar­beit­ge­ber be­ar­bei­tet in Pa­pier­form und in ei­nem oder meh­re­ren In­for­ma­ti­ons­sys­te­men Da­ten sei­ner An­ge­stell­ten zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz, ins­be­son­de­re für:

a.
die Er­mitt­lung des er­for­der­li­chen Per­so­nal­be­darfs;
b.
die Si­che­rung des er­for­der­li­chen Per­so­nal­be­stands durch Re­kru­tie­rung von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern;
c.
die Lohn- und Ge­halts­ab­rech­nung, das An­le­gen von Per­so­nal­ak­ten, die Mel­dun­gen an die So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
d.
das För­dern so­wie den lang­fris­ti­gen Er­halt von Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern;
e.
die Er­hal­tung und Ver­bes­se­rung der Qua­li­fi­ka­ti­on der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter;
f.
die Pla­nung, Steue­rung und Kon­trol­le durch Da­ten­ana­ly­sen, Ver­glei­che, Be­richt­er­stat­tung und Mass­nah­men­pla­nung.

2 Er kann fol­gen­de für die Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 not­wen­di­gen Da­ten sei­nes Per­so­nals, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, be­ar­bei­ten:68

a.
An­ga­ben zur Per­son;
b.
An­ga­ben zur ge­sund­heit­li­chen Si­tua­ti­on in Be­zug auf die Ar­beits­fä­hig­keit;
c.
An­ga­ben zu Leis­tun­gen und Po­ten­zi­al so­wie zur per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen Ent­wick­lung;
d.
Da­ten, die im Rah­men der Mit­wir­kung beim Voll­zug des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts er­for­der­lich sind;
e.
Ver­fah­rens­ak­ten und Ent­schei­de von Be­hör­den in Ver­bin­dung mit der Ar­beit.

3 Er ist ver­ant­wort­lich für den Schutz und die Si­cher­heit der Da­ten.

4 Er darf Da­ten an Drit­te wei­ter­ge­ben, wenn da­für ei­ne recht­li­che Grund­la­ge be­steht oder die be­trof­fe­ne Per­son der Wei­ter­ga­be schrift­lich zu­ge­stimmt hat.

5 Er er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über:

a.
die Ar­chi­tek­tur, die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems oder der In­for­ma­ti­ons­sys­te­me;
b.
die Be­ar­bei­tung der Da­ten, ins­be­son­de­re die Be­schaf­fung, Auf­be­wah­rung, Ar­chi­vie­rung und Ver­nich­tung;
c.
die Be­rech­ti­gun­gen zur Da­ten­be­ar­bei­tung;
d.
die Da­ten­ka­te­go­ri­en nach Ab­satz 2;
e.
den Schutz und die Si­cher­heit der Da­ten.

6 Er kann die Be­kannt­ga­be von nicht be­son­ders schüt­zens­wer­ten Da­ten im Ab­ruf­ver­fah­ren vor­se­hen. Er er­lässt da­zu Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

67 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

68 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 14 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 27a27c69  

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (AS 2011 5583; BBl 2010 7059). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 2 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

Art. 27d Dossier der Personal- und Sozialberatung 70  

1 Die Per­so­nal- und So­zi­al­be­ra­tung der Bun­des­ver­wal­tung (PSB) be­ar­bei­tet in Pa­pier­form und in ei­nem In­for­ma­ti­ons­sys­tem die Da­ten der Per­so­nen, die an sie ge­lan­gen (Kli­en­tin­nen und Kli­en­ten), für:

a.
die Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung der Kli­en­tin­nen und Kli­en­ten in den Be­rei­chen Ar­beit, So­zia­les, Ge­sund­heit und Fi­nan­zen;
b.
den Ent­scheid über Leis­tungs­ge­su­che nach der Ver­ord­nung vom 18. De­zem­ber 200271 über den Un­ter­stüt­zungs­fonds für das Bun­des­per­so­nal;
c.
die Mit­tel­zu­tei­lung für die be­ruf­li­che In­te­gra­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen in die Bun­des­ver­wal­tung;
d.
die Fall­füh­rung (Ca­se Ma­na­ge­ment).

2 Die PSB kann die fol­gen­den zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­di­gen Per­so­nen­da­ten der Kli­en­tin­nen und Kli­en­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, be­ar­bei­ten:72

a.
pri­va­te Si­tua­ti­on;
b.
ge­sund­heit­li­che Si­tua­ti­on;
c.
Leis­tungs­fä­hig­keit;
d.
Grund und Grad der In­va­li­di­tät.

3 Die An­ge­stell­ten der PSB und die für den tech­ni­schen Sup­port ver­ant­wort­li­chen Dienst­stel­len er­hal­ten Zu­griff auf das In­for­ma­ti­ons­sys­tem, so­weit es für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­dig ist.

4 Die PSB kann den fol­gen­den Per­so­nen und Stel­len die in Ab­satz 2 ge­nann­ten Per­so­nen­da­ten zu­gäng­lich ma­chen, so­fern sie die­se zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­ti­gen:73

a.
den di­rek­ten Vor­ge­set­zen;
b.
den Per­so­nal­diens­ten;
c.
den zu­stän­di­gen Stel­len der IV, der SU­VA und der Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
d.
dem ärzt­li­chen Dienst der Bun­des­ver­wal­tung;
e.
dem Eid­ge­nös­si­schen Per­so­nal­amt im Rah­men der Mit­tel­zu­tei­lung für die be­ruf­li­che In­te­gra­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen;
f.
den Mit­glie­dern des Fonds­ra­tes des Un­ter­stüt­zungs­fonds für das Bun­des­per­so­nal.

5 Die PSB ist ver­ant­wort­lich für den Schutz der Da­ten und die Si­cher­heit des In­for­ma­ti­ons­sys­tems.

6 Der Bun­des­rat er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems;
b.
die Be­ar­bei­tung der Da­ten, ins­be­son­de­re die Be­schaf­fung, Auf­be­wah­rung, Be­kannt­ga­be, Ar­chi­vie­rung und Ver­nich­tung;
c.
die Be­rech­ti­gun­gen zur Da­ten­be­ar­bei­tung;
d.
die Da­ten­ka­ta­lo­ge.

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

71 SR 172.222.023

72 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 14 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

73 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 14 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 27e74  

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4009; BBl 2014 9329).

Art. 28 Gesundheitsdaten  

1 Der zu­stän­di­ge ärzt­li­che Dienst be­ar­bei­tet die­je­ni­gen be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten über die Ge­sund­heit, die not­wen­dig sind für:

a.
die Eig­nungs­be­ur­tei­lung der Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber bei der An­stel­lung;
b.
die Eig­nungs­be­ur­tei­lung der An­ge­stell­ten wäh­rend der Dau­er des Ar­beits­ver­hält­nis­ses;
c.
die Be­ur­tei­lung der In­va­li­di­täts- und Mor­bi­di­täts­ri­si­ken der Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber bei der An­stel­lung für si­cher­heits­re­le­van­te Funk­tio­nen.75

1bis Er kann die­se Da­ten in ei­nem In­for­ma­ti­ons­sys­tem be­ar­bei­ten.76

1ter Die An­ge­stell­ten des ärzt­li­chen Diens­tes und die für den tech­ni­schen Sup­port ver­ant­wort­li­chen Dienst­stel­len er­hal­ten Zu­griff auf das In­for­ma­ti­ons­sys­tem, so­weit es für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­dig ist.77

1qua­ter Der Bun­des­rat er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems;
b.
die Be­ar­bei­tung der Da­ten, ins­be­son­de­re die Be­schaf­fung, Auf­be­wah­rung, Be­kannt­ga­be, Ar­chi­vie­rung und Ver­nich­tung;
c.
die Da­ten­ka­ta­lo­ge;
d.
die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Schutz­mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten durch un­be­rech­tig­te Drit­te.78

2 Er darf den in­ter­es­sier­ten Stel­len über die Schluss­fol­ge­run­gen aus ärzt­li­chen Fest­stel­lun­gen nur so weit Aus­kunft er­tei­len, als das für die Be­ur­tei­lung der An­stel­lungs‑, Ver­si­che­rungs- oder Ar­beit­staug­lich­keit von Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern oder für die Stel­lung­nah­me zu An­sprü­chen aus dem Ar­beits­ver­hält­nis er­for­der­lich ist.

3 Im Üb­ri­gen darf er Ge­sund­heits­da­ten und me­di­zi­ni­sche Ak­ten nur mit schrift­li­cher Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Per­son wei­ter­ge­ben; wird die Zu­stim­mung ver­wei­gert, so darf die Wei­ter­ga­be nur mit Er­mäch­ti­gung der in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu be­zeich­nen­den Stel­le er­fol­gen.

4 Die Er­mäch­ti­gung nach Ab­satz 3 wird ver­wei­gert, wenn:

a.
die Per­son, über die Aus­kunft ver­langt wird, ein über­wie­gen­des In­ter­es­se an der Ge­heim­hal­tung hat; oder
b.
die­se den Ar­beit­ge­ber in der Durch­füh­rung sei­ner Auf­ga­ben we­sent­lich be­ein­träch­ti­gen wür­de; oder
c.
öf­fent­li­che In­ter­es­sen es ver­lan­gen.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

4. Abschnitt: Massnahmen zu Gunsten des Personals

Art. 29 Arbeitsverhinderung und Tod  

1 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Leis­tun­gen der Ar­beit­ge­ber an die An­ge­stell­ten bei Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit, Un­fall, In­va­li­di­tät, Mi­li­tär‑, Zi­vil­schutz- und Zi­vil­dienst so­wie bei Mut­ter­schaft.

2 Sie re­geln die Leis­tun­gen an die Hin­ter­blie­be­nen beim Tod der an­ge­stell­ten Per­son.

3 Sie re­geln fer­ner die An­rech­nung der Leis­tun­gen ob­li­ga­to­ri­scher in- und aus­län­di­scher So­zi­al­ver­si­che­run­gen an den Lohn und wei­te­re Leis­tun­gen.

Art. 30 Eintritt in die Rechte des Personals  

1 Ge­gen­über Drit­ten, die für die Krank­heit, den Un­fall, die In­va­li­di­tät oder den Tod haf­ten, tritt der Ar­beit­ge­ber im Zeit­punkt des Er­eig­nis­ses bis zur Hö­he sei­ner Leis­tun­gen in die Rech­te der an­ge­stell­ten Per­son und ih­rer Hin­ter­blie­be­nen ein.

2 Ein Rück­griffs­recht steht dem Ar­beit­ge­ber ge­gen den Ehe­gat­ten, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder den ein­ge­tra­ge­nen Part­ner der an­ge­stell­ten Per­son, ih­re Ver­wand­ten in auf- und ab­stei­gen­der Li­nie oder mit ihr in häus­li­cher Ge­mein­schaft le­ben­de Per­so­nen nur zu, wenn sie die Ar­beits­ver­hin­de­rung ab­sicht­lich oder grob­fahr­läs­sig her­bei­ge­führt ha­ben.79

79 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 31 Sozialmassnahmen und Sozialleistungen  

1 Der Bun­des­rat re­gelt die Leis­tun­gen, die den An­ge­stell­ten für den Un­ter­halt ih­rer Kin­der in Er­gän­zung zu den Fa­mi­li­en­zu­la­gen nach den Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ord­nun­gen der Kan­to­ne aus­ge­rich­tet wer­den.80

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen Mass­nah­men vor­se­hen, wel­che die Kin­der­be­treu­ung er­leich­tern. Sie kön­nen zu Guns­ten von An­ge­stell­ten, die ab­hän­gi­ge Er­werbs­be­hin­der­te be­treu­en oder für sol­che auf­kom­men, Mass­nah­men zur Er­leich­te­rung der Be­treu­ung so­wie Leis­tun­gen vor­se­hen.

3 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen Mass­nah­men und Leis­tun­gen zur Mil­de­rung der Fol­gen so­zia­ler Här­ten vor­se­hen.

4 Muss in­fol­ge wirt­schaft­li­cher oder be­trieb­li­cher Mass­nah­men grös­se­ren Per­so­nal­be­stän­den ge­kün­digt wer­den, so er­lässt der Ar­beit­ge­ber einen So­zi­al­plan. Wo das Ar­beits­ver­hält­nis durch Ge­samt­ar­beits­ver­trag (Art. 38) ge­re­gelt ist, le­gen die Ver­trags­par­tei­en den So­zi­al­plan ge­samt­ar­beits­ver­trag­lich fest. Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so legt das Schieds­ge­richt (Art. 38 Abs. 3) den So­zi­al­plan fest.

5 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen wei­te­re Mass­nah­men und Leis­tun­gen zur so­zia­len Si­che­rung des Per­so­nals vor­se­hen, ins­be­son­de­re die Un­ter­stüt­zung bei be­ruf­li­cher Um­ori­en­tie­rung oder Leis­tun­gen bei vor­zei­ti­ger Pen­sio­nie­rung.

80 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­set­zes vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 131; BBl 1999 3220, 2000 4784, 2004 68876941).

Art. 32 Weitere Massnahmen und Leistungen  

Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen zu­sätz­lich vor­se­hen:

a.
Mass­nah­men und Leis­tun­gen zur Ge­win­nung, zur Er­hal­tung und zur Aus­zeich­nung von Per­so­nal;
b.
Treue­prä­mi­en;
c.
Mass­nah­men und Leis­tun­gen zur För­de­rung von Er­fin­dun­gen und zur Aus­zeich­nung von Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­gen;
d.
Mass­nah­men und Leis­tun­gen zu Guns­ten ei­nes öko­lo­gi­schen, ge­sund­heits­be­wuss­ten und si­cher­heits­för­dern­den Ver­hal­tens bei der Ar­beit;
e.
den Be­trieb oder die Un­ter­stüt­zung von Ein­rich­tun­gen zu Guns­ten des Per­so­nals;
f.
die Be­schaf­fung von Un­ter­künf­ten an Ar­beit­sor­ten, an de­nen kein ge­nü­gen­des Wohn­an­ge­bot be­steht oder wo be­son­de­re Ar­beit­sum­stän­de es er­for­dern, so­wie die Un­ter­stüt­zung beim Kauf und bei der Mie­te von Wohn­raum;
g.
Ver­güns­ti­gun­gen auf Leis­tun­gen und Er­zeug­nis­sen des Bun­des.

4b. Abschnitt: Berufliche Vorsorge81

81 Eingefügt durch Anhang des PUBLICA-Gesetzes vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 für Art. 32e Abs. 3 und 1. Juli 2008 für die übrigen Bestimmungen (AS 2007 2239, 2008 577; BBl 2005 5829).

Art. 32a Versichertes Personal 82  

1 An­ge­stell­te der Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und e–i sind bei PU­BLI­CA ge­gen die wirt­schaft­li­chen Fol­gen von Al­ter, In­va­li­di­tät und Tod ver­si­chert.

2 Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit und ei­ge­ner Rech­nung, die ge­stützt auf ein Spe­zi­al­ge­setz ein von die­sem Ge­setz ab­wei­chen­des Per­so­nal­sta­tut oder nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 und 37 Ab­satz 3 ei­ge­ne per­so­nal­recht­li­che Ar­beit­ge­ber­be­fug­nis­se ha­ben, ver­si­chern ih­re An­ge­stell­ten eben­falls bei PU­BLI­CA.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 32b Arbeitgeber  

1 Der Bun­des­rat gilt als Ar­beit­ge­ber im Sin­ne des PU­BLI­CA-Ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 200683 für die An­ge­stell­ten nach Ar­ti­kel 32a; Ab­satz 2 ist vor­be­hal­ten.

2 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit und ei­ge­ner Rech­nung sind Ar­beit­ge­ber für ih­re An­ge­stell­ten.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt die Ar­beit­ge­ber­ver­tre­ter und Ar­beit­ge­ber­ver­tre­te­rin­nen des Vor­sor­ge­werks Bund (Art. 32d Abs. 2) in der Kas­sen­kom­mis­si­on.

Art. 32c Anschluss an PUBLICA  

1 Der An­schluss der Ar­beit­ge­ber an PU­BLI­CA nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 des PU­BLI­CA-Ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 200684 er­folgt über einen öf­fent­lichrecht­li­chen An­schluss­ver­trag. Für den Bun­des­rat er­folgt die Ver­trags­un­ter­zeich­nung durch das EFD.85

2 Die Vor­sor­ge­re­gle­men­te bil­den Be­stand­teil des An­schluss­ver­tra­ges.

3 Der Ab­schluss und die Än­de­rung des An­schluss­ver­tra­ges be­darf der Mit­wir­kung und der Zu­stim­mung des pa­ri­tä­ti­schen Or­gans. An­schluss­ver­trä­ge von an­de­ren Ar­beit­ge­bern als dem Bun­des­rat be­dür­fen zu ih­rer Rechts­ver­bind­lich­keit zu­dem der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.

4 Än­de­run­gen von An­schluss­ver­trä­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat, wenn sie fi­nan­zi­el­le Aus­wir­kun­gen für den Ar­beit­ge­ber, die An­ge­stell­ten, die Ren­ten­be­zie­hen­den oder das Vor­sor­ge­werk ha­ben.86

84 SR 172.222.1

85 Fas­sung des letz­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 32d Vorsorgewerke  

1 Die Ar­beit­ge­ber bil­den zu­sam­men mit ih­ren An­ge­stell­ten und den zu­ge­ord­ne­ten Ren­ten­be­zie­hen­den je ei­ge­ne Vor­sor­ge­wer­ke. Meh­re­re Ar­beit­ge­ber kön­nen mit Zu­stim­mung des Bun­des­rats ein ge­mein­schaft­li­ches Vor­sor­ge­werk bil­den. Der Bun­des­rat kann den Zu­sam­menschluss meh­re­rer Ar­beit­ge­ber zu ei­nem ge­mein­schaft­li­chen Vor­sor­ge­werk vor­schrei­ben.87

2 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit und mit ei­ge­ner Rech­nung, die oh­ne spe­zi­al­ge­setz­li­che Ab­wei­chun­gen und oh­ne ei­ge­ne per­so­nal­recht­li­che Ar­beit­ge­ber­be­fug­nis­se nach den Ar­ti­keln 3 Ab­satz 2 und 37 Ab­satz 3 die­sem Ge­setz un­ter­stellt sind, bil­den mit dem Ar­beit­ge­ber Bun­des­rat ein ge­mein­schaft­li­ches Vor­sor­ge­werk (Vor­sor­ge­werk Bund), so­fern die spe­zi­al­ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten nichts an­de­res vor­se­hen. Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung nach Ar­ti­kel 32a Ab­satz 2 kön­nen sich mit Zu­stim­mung des Bun­des­ra­tes eben­falls dem Vor­sor­ge­werk Bund an­sch­lies­sen.88 Je­der Ar­beit­ge­ber des Vor­sor­ge­werks Bund ist Ver­trags­par­tei des ge­mein­schaft­li­chen An­schluss­ver­tra­ges.89

2bis Le­gen ins­be­son­de­re Grös­se, Struk­tur und Auf­ga­ben ei­nes Ar­beit­ge­bers den Zu­sam­menschluss nach Ab­satz 1 oder einen An­schluss an das Vor­sor­ge­werk Bund aus ver­si­che­rungs­tech­ni­schen oder vor­sor­ge­tech­ni­schen Grün­den na­he, so kann der Bun­des­rat den Zu­sam­menschluss an­ord­nen oder ei­nem An­schluss­be­geh­ren zu­stim­men.90

3 Die Vor­sor­ge­wer­ke tra­gen die auf sie ent­fal­len­den Kos­ten sel­ber. Bei ge­mein­schaft­li­chen Vor­sor­ge­wer­ken stellt PU­BLI­CA nach Ar­beit­ge­bern ge­trennt Rech­nung.

87 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

88 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

89 Ur­sprüng­lich: 2. Satz.

90 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

Art. 32e Paritätisches Organ  

1 Für je­des Vor­sor­ge­werk be­steht ein pa­ri­tä­ti­sches Or­gan, das aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Ar­beit­ge­bers und der An­ge­stell­ten zu­sam­men­ge­setzt ist.

2 Bil­den meh­re­re Ar­beit­ge­ber ein ge­mein­schaft­li­ches Vor­sor­ge­werk, so rich­tet sich die Ver­tre­tung der Ar­beit­ge­ber und der An­ge­stell­ten im pa­ri­tä­ti­schen Or­gan nach dem An­teil des ein­zel­nen Ar­beit­ge­bers am ge­sam­ten De­ckungs­ka­pi­tal des Vor­sor­ge­werks.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Wahl der pa­ri­tä­ti­schen Or­ga­ne der ein­zel­nen Vor­sor­ge­wer­ke in ei­ner Ver­ord­nung. Er kann den nicht zum Vor­sor­ge­werk Bund ge­hö­ren­den Ar­beit­ge­bern die­se Be­fug­nis über­tra­gen.

Art. 32f Auflösung von Anschlussverträgen, Austritt von Verwaltungseinheiten und Statuswechsel  

1 Tritt ein Ar­beit­ge­ber oder ei­ne Ver­wal­tungs­ein­heit aus PU­BLI­CA oder ei­nem Vor­sor­ge­werk aus oder wech­selt er oder sie den recht­li­chen Sta­tus, so tre­ten die dem Ar­beit­ge­ber oder der Ver­wal­tungs­ein­heit zu­ge­ord­ne­ten ak­ti­ven Ver­si­cher­ten und Ren­ten­be­zie­hen­den in die neue Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­zie­hungs­wei­se in das neue Vor­sor­ge­werk über.

2 Die Ren­ten­be­zie­hen­den kön­nen bei PU­BLI­CA be­zie­hungs­wei­se beim bis­he­ri­gen Vor­sor­ge­werk zu­rück­ge­las­sen wer­den, wenn die In­ter­es­sen des Bun­des an der Aus­glie­de­rung oder dem Sta­tus­wech­sel dies er­for­dern.

3 Der nach dem Aus­tritt oder Sta­tus­wech­sel für die ak­ti­ven Ver­si­cher­ten zu­stän­di­ge Ar­beit­ge­ber ist auch für die Fi­nan­zie­rung der Ar­beit­ge­ber­pflich­ten für die zu­rück­ge­las­se­nen Ren­ten­be­zie­hen­den zu­stän­dig. Er gleicht PU­BLI­CA einen all­fäl­li­gen durch das Zu­rück­las­sen der Ren­ten­be­zie­hen­den ent­ste­hen­den und nicht durch das vor­han­de­ne Ver­mö­gen ge­deck­ten fi­nan­zi­el­len Nach­teil aus.

4 Der Bund kann die Fi­nan­zie­rung die­ser Pflich­ten über­neh­men, wenn der Bun­des­rat zu­vor Ar­beit­ge­ber war und ein Ge­setz nicht et­was an­de­res vor­sieht.

Art. 32g Finanzierung der Vorsorge  

1 Die Bei­trä­ge der Ar­beit­ge­ber für die Al­ters­vor­sor­ge, Ri­si­ko­ver­si­che­rung und Über­brückungs­ren­te be­tra­gen ge­samt­haft min­des­tens 11 und höchs­tens 13,5 Pro­zent der ver­sicher­ba­ren Lohn­sum­me. Ih­re Hö­he rich­tet sich nach der Ri­si­ko- und Al­ter­ss­truk­tur der Ver­si­cher­ten des Vor­sor­ge­werks, den län­ger­fris­ti­gen Er­trags­aus­sich­ten, der Ver­än­de­rung des tech­ni­schen Zin­ses und der wirt­schaft­li­chen La­ge des Ar­beit­ge­bers.

2 Die Ar­beit­ge­ber le­gen ih­re Bei­trä­ge nach An­hö­rung des pa­ri­tä­ti­schen Or­gans der Vor­sor­ge­wer­ke fest.

3 Die Ar­beit­ge­ber- und Ar­beit­neh­mer­bei­trä­ge wer­den nach Al­ter der Ver­si­cher­ten gestaf­felt.

4 Die Vor­sor­ge­re­gle­men­te kön­nen im Rah­men von Ar­ti­kel 66 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198291 über die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVG) und Ar­ti­kel 331 Ab­satz 3 OR92 Ab­wei­chun­gen von der pa­ri­tä­ti­schen Fi­nan­zie­rung der Ri­si­ko­leis­tun­gen und der Al­ters­leis­tun­gen vor­se­hen.93

5 Als ver­sicher­ba­rer Lohn gel­ten der AHV-pflich­ti­ge Lohn und die Zu­schlä­ge nach Ar­ti­kel 15. Nicht zum ver­sicher­ba­ren Lohn ge­hö­ren der Er­satz von Aus­la­gen und Ab­gel­tun­gen für Leis­tun­gen wie Mehr­ar­beit und Über­zeit, Pi­kett-, Nacht- oder Schicht­ar­beit.

6 Die Fest­le­gung des ko­or­di­nier­ten Loh­nes er­folgt un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Be­schäf­ti­gungs­gra­des der an­ge­stell­ten Per­son. Der Ko­or­di­na­ti­ons­be­trag kann als Pro­zent­satz des AHV-pflich­ti­gen Loh­nes fest­ge­legt wer­den.

7 Der ver­si­cher­te Ver­dienst ent­spricht dem ver­sicher­ba­ren Jah­res­lohn, ver­min­dert um den Ko­or­di­na­ti­ons­be­trag.

91 SR 831.40

92 SR 220

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 32h Erhebung der Arbeitgeberbeiträge  

Die Ar­beit­ge­ber er­he­ben die PU­BLI­CA ge­schul­de­ten Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge bei ih­ren Ver­wal­tungs­ein­hei­ten in der Form ei­nes vom Al­ter der an­ge­stell­ten Per­so­nen un­ab­hän­gi­gen Bei­trags auf der Sum­me der ver­si­cher­ten Ver­diens­te. Dies gilt nicht für Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 32a Ab­satz 2.

Art. 32i Altersvorsorge  

1 Die Bei­trags­pflicht für die Al­ters­vor­sor­ge im Bei­trags­pri­mat be­ginnt am 1. Ja­nu­ar nach dem vollen­de­ten 21. Al­ters­jahr und dau­ert bis zum En­de der Bei­trags­pflicht ge­mä­ss AHVG94.

2 Die Vor­sor­ge­re­gle­men­te kön­nen be­stim­men, dass die Bei­trä­ge an die Al­ters­vor­sor­ge bis zum 70. Al­ters­jahr ren­ten­bil­dend sind.

3 Be­en­det die ver­si­cher­te Per­son zwi­schen dem vollen­de­ten 60. und 70. Al­ters­jahr das Ar­beits­ver­hält­nis oder re­du­ziert sie den Be­schäf­ti­gungs­grad, so kann sie die Aus­rich­tung der ent­spre­chen­den Al­ters­ren­te oder Teilal­ters­ren­te ver­lan­gen.

4 Die re­gle­men­ta­ri­sche Al­ters­leis­tung er­gibt sich aus den ge­leis­te­ten Bei­trä­gen und den Ver­mö­gen­ser­trä­gen. Die Um­wand­lungs­sät­ze wer­den ver­si­che­rungs­ma­the­ma­tisch fest­ge­legt. Das Vor­sor­ge­re­gle­ment re­gelt den Be­zug der Al­ters­leis­tung in Form ei­ner Ka­pi­tal­ab­fin­dung und den Be­zug der Al­ters­leis­tung nach dem En­de der Bei­trags­pflicht ge­mä­ss dem AHVG.

Art. 32j Vorsorge für Invalidität und Tod  

1 Die Bei­trags­pflicht für die Ri­si­ken Tod und In­va­li­di­tät be­ginnt am 1. Ja­nu­ar nach dem vollen­de­ten 17. Al­ters­jahr.

2 In­va­li­den­leis­tun­gen wer­den aus­ge­rich­tet, wenn die ver­si­cher­te Per­son nach Ar­ti­kel 23 BVG95 an­spruchs­be­rech­tigt wird und die Lohn­zah­lun­gen des Ar­beit­ge­bers durch Be­en­di­gung des An­stel­lungs­ver­hält­nis­ses be­zie­hungs­wei­se die sie er­set­zen­den Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen auf­hö­ren.96

2bis Liegt kei­ne In­va­li­di­tät nach Ab­satz 2 vor und be­steht nach me­di­zi­ni­scher Un­ter­su­chung durch den zu­stän­di­gen ärzt­li­chen Dienst le­dig­lich ei­ne Be­rufs­in­va­li­di­tät, so kann PU­BLI­CA auf An­trag des Ar­beit­ge­bers In­va­li­den­leis­tun­gen aus­rich­ten, wenn Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men er­folg­los ge­blie­ben sind. Der Ar­beit­ge­ber ver­gü­tet PU­BLI­CA das da­zu not­wen­di­ge De­ckungs­ka­pi­tal.97

3 Die Leis­tun­gen bei In­va­li­di­tät und Tod ba­sie­ren auf dem Al­ters­gut­ha­ben, das bis zum En­de der Bei­trags­pflicht ge­mä­ss AHVG98 er­wor­ben wer­den kann. Die Vor­sor­ge­re­gle­men­te kön­nen für die Er­mitt­lung die­ses Gut­ha­bens einen Pro­jek­ti­ons­zins vor­se­hen.99

95 SR 831.40

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

98 SR 831.10

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 32k Überbrückungsrenten 100  

1 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kön­nen ei­ne Über­brückungs­ren­te vor­se­hen für Fäl­le, in de­nen der Al­ters­rück­tritt vor dem Ren­ten­al­ter nach Ar­ti­kel 21 AHVG101 er­folgt. Die Über­brückungs­ren­te wird grund­sätz­lich durch die An­ge­stell­ten fi­nan­ziert. Die Ar­beit­ge­ber kön­nen sich im Ein­zel­fall mit höchs­tens 50 Pro­zent an der Fi­nan­zie­rung der Über­brückungs­ren­te be­tei­li­gen.

2 Die Be­tei­li­gung des Ar­beit­ge­bers an der Fi­nan­zie­rung der Über­brückungs­ren­te kann bei be­son­de­ren Per­so­nal­ka­te­go­ri­en oder aus so­zia­len Grün­den mehr als 50 Pro­zent be­tra­gen.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

101 SR 831.10

Art. 32l Anpassung der Renten an die Teuerung aus Vermögenserträgen von PUBLICA  

1 Das pa­ri­tä­ti­sche Or­gan des Vor­sor­ge­werks legt die Hö­he der Teue­rungs­an­pas­sung auf den Ren­ten nach dem da­für zur Ver­fü­gung ste­hen­den Ver­mö­gen­ser­trag fest. Ei­ne Teue­rungs­an­pas­sung darf erst nach er­folg­tem Auf­bau ei­ner min­des­tens 15 %igen Schwan­kungs­re­ser­ve er­fol­gen.

2 Im Vor­sor­ge­werk Bund gilt der Ent­scheid des pa­ri­tä­ti­schen Or­gans für al­le Ar­beit­ge­ber. Er hat kei­ne Aus­wir­kun­gen auf die ehe­ma­li­gen Bun­des­an­ge­stell­ten, die im Zeit­punkt der An­pas­sung ih­re Ren­te von ei­ner an­de­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tung als PU­BLI­CA oder von ei­nem an­de­ren zu PU­BLI­CA ge­hö­ren­den Vor­sor­ge­werk be­zie­hen. Eben­falls kei­ne Aus­wir­kun­gen hat der Ent­scheid auf die Rent­ne­rin­nen und Rent­ner, die ei­nem ge­schlos­se­nen Rent­ner­be­stand an­ge­hö­ren (Art. 23 Abs. 2 zwei­ter Satz PU­BLI­CA-Ge­setz vom 20. Dez. 2006102), so­lan­ge die­se Rent­ne­rin­nen und Rent­ner nicht nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 4 des PU­BLI­CA-Ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 2006 in das Vor­sor­ge­werk Bund über­führt wor­den sind.

Art. 32m Ausserordentliche Anpassung der Renten an die Teuerung und einmalige Zulagen durch die Arbeitgeber 103  

1 Er­lau­ben die Ver­mö­gen­ser­trä­ge des Vor­sor­ge­werks kei­ne oder nur ei­ne un­ge­nü­gen­de An­pas­sung der Ren­ten an die Teue­rung, so kön­nen die Ar­beit­ge­ber auf den Ren­ten ih­rer ehe­ma­li­gen An­ge­stell­ten ei­ne an­ge­mes­se­ne aus­ser­or­dent­li­che Teue­rungs­an­pas­sung oder die Aus­rich­tung ei­ner ein­ma­li­gen Zu­la­ge be­schlies­sen. Für die zum Vor­sor­ge­werk Bund ge­hö­ren­den Ar­beit­ge­ber ent­schei­det der Bun­des­rat.

2 Der Be­schluss der Ar­beit­ge­ber nach Ab­satz 1 hat kei­ne Aus­wir­kun­gen:

a.
auf die ehe­ma­li­gen An­ge­stell­ten, die im Zeit­punkt des Wirk­sam­wer­dens ei­ner Mass­nah­me nach Ab­satz 1 ih­re Ren­te von ei­ner an­de­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tung als PU­BLI­CA oder von ei­nem an­de­ren zu PU­BLI­CA ge­hö­ren­den Vor­sor­ge­werk be­zie­hen oder die in­ner­halb ei­nes ge­mein­schaft­li­chen Vor­sor­ge­werks nach Ar­ti­kel 32d Ab­sät­ze 1 und 2 ei­nem an­de­ren PU­BLI­CA an­ge­schlos­se­nen Ar­beit­ge­ber zu­ge­ord­net sind; und
b.
auf die Rent­ne­rin­nen und Rent­ner, die ei­nem ge­schlos­se­nen Rent­ner­be­stand an­ge­hö­ren (Art. 23 Abs. 2 zwei­ter Satz PU­BLI­CA-Ge­setz vom 20. Dez. 2006104).

3 Die Ar­beit­ge­ber ver­gü­ten PU­BLI­CA das zur Fi­nan­zie­rung der Mass­nah­men nach Ab­satz 1 er­for­der­li­che De­ckungs­ka­pi­tal.

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

104 SR 172.222.1

5. Abschnitt: Mitwirkung und Sozialpartnerschaft

Art. 33  

1 Die Ar­beit­ge­ber in­for­mie­ren das Per­so­nal und sei­ne Or­ga­ni­sa­tio­nen recht­zei­tig und um­fas­send über al­le wich­ti­gen Per­so­nal­an­ge­le­gen­hei­ten.

2 Sie kon­sul­tie­ren das Per­so­nal und sei­ne Or­ga­ni­sa­tio­nen ins­be­son­de­re:

a.
vor be­ab­sich­tig­ten Än­de­run­gen die­ses Ge­set­zes;
b.
vor dem Er­lass von Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu die­sem Ge­setz;
c.
vor der Schaf­fung oder Än­de­rung von Sys­te­men zur Be­ar­bei­tung von Da­ten, die das Per­so­nal be­tref­fen;
d.
vor der Über­tra­gung von Tei­len der Ver­wal­tung oder ei­nes Be­trie­bes oder Be­triebs­teils auf einen Drit­ten;
e.
im Zu­sam­men­hang mit Fra­gen der Ar­beits­si­cher­heit und der Ge­sund­heits­vor­sor­ge nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 3 des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 1964105.

3 Sie füh­ren mit den Or­ga­ni­sa­tio­nen des Per­so­nals Ver­hand­lun­gen.

4 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen re­geln die Mit­wir­kung des Per­so­nals und sei­ner Or­ga­ni­sa­tio­nen. Sie kön­nen Be­ra­tungs‑, Schlich­tungs- und Ent­schei­dungs­or­ga­ne vor­se­hen, die pa­ri­tä­tisch zu­sam­men­ge­setzt sein kön­nen.

6. Abschnitt: Verfahren

Art. 34 Streitigkeiten aus dem Arbeitsverhältnis  

1 Kommt bei Strei­tig­kei­ten aus dem Ar­beits­ver­hält­nis kei­ne Ei­ni­gung zu Stan­de, so er­lässt der Ar­beit­ge­ber ei­ne Ver­fü­gung.

1bis Ver­set­zungs­ent­schei­de oder an­de­re dienst­li­che An­wei­sun­gen an das ei­ner Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen­de Per­so­nal ge­mä­ss Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und cbis stel­len kei­ne be­schwer­de­fä­hi­gen Ver­fü­gun­gen dar.106

2 Das ers­tin­stanz­li­che Ver­fah­ren so­wie das Be­schwer­de­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 36 sind kos­ten­los, aus­ser bei Mut­wil­lig­keit.107

3 Ab­ge­wie­se­ne Stel­len­be­wer­be­rin­nen und Stel­len­be­wer­ber ha­ben kei­nen An­spruch auf den Er­lass ei­ner an­fecht­ba­ren Ver­fü­gung.108

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

108 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 34a Aufschiebende Wirkung 109  

Be­schwer­den ha­ben nur auf­schie­ben­de Wir­kung, wenn die Be­schwer­de­in­stanz dies von Am­tes we­gen oder auf An­trag ei­ner Par­tei an­ord­net.

109 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 34b Beschwerdeentscheid bei Kündigungen 110  

1 Heisst die Be­schwer­de­in­stanz die Be­schwer­de ge­gen ei­ne Ver­fü­gung über die Kün­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses durch den Ar­beit­ge­ber gut und weist sie die Sa­che nicht aus­nahms­wei­se an die Vor­in­stanz zu­rück, so muss sie:

a.
der Be­schwer­de­füh­re­rin oder dem Be­schwer­de­füh­rer ei­ne Ent­schä­di­gung zu­spre­chen, wenn sach­lich hin­rei­chen­de Grün­de für die or­dent­li­che Kün­di­gung oder wich­ti­ge Grün­de für die frist­lo­se Kün­di­gung feh­len oder Ver­fah­rens­vor­schrif­ten ver­letzt wor­den sind;
b.
die Fort­zah­lung des Loh­nes bis zum Ab­lauf der or­dent­li­chen Kün­di­gungs­frist oder des be­fris­te­ten Ar­beits­ver­trags an­ord­nen, wenn im Fall ei­ner frist­lo­sen Kün­di­gung wich­ti­ge Grün­de feh­len;
c.
das Ar­beits­ver­hält­nis bis zum Ab­lauf der or­dent­li­chen Kün­di­gungs­frist er­stre­cken, wenn Vor­schrif­ten über die Kün­di­gungs­fris­ten ver­letzt wor­den sind.

2 Die Ent­schä­di­gung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a wird von der Be­schwer­de­in­stanz un­ter Wür­di­gung al­ler Um­stän­de fest­ge­legt. Sie be­trägt in der Re­gel min­des­tens sechs Mo­nats­löh­ne und höchs­tens einen Jah­res­lohn.

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 34c Weiterbeschäftigung der angestellten Person 111  

1 Der Ar­beit­ge­ber bie­tet der an­ge­stell­ten Per­son die bis­he­ri­ge oder, wenn dies nicht mög­lich ist, ei­ne zu­mut­ba­re an­de­re Ar­beit an, wenn die Be­schwer­de­in­stanz die Be­schwer­de ge­gen ei­ne Ver­fü­gung über die Kün­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses aus ei­nem der fol­gen­den Grün­de gut­ge­heis­sen hat:

a.
Die Kün­di­gung wur­de aus­ge­spro­chen, weil die an­ge­stell­te Per­son in gu­ten Treu­en ei­ne An­zei­ge nach Ar­ti­kel 22a Ab­satz 1 oder ei­ne Mel­dung nach Ar­ti­kel 22a Ab­satz 4 er­stat­tet oder weil sie als Zeu­ge oder Zeu­gin aus­ge­sagt hat.
b.
Die Kün­di­gung ist miss­bräuch­lich nach Ar­ti­kel 336 OR112.
c.
Die Kün­di­gung ist wäh­rend ei­nes in Ar­ti­kel 336c Ab­satz 1 OR ge­nann­ten Zeit­raums aus­ge­spro­chen wor­den.
d.
Die Kün­di­gung ist dis­kri­mi­nie­rend nach Ar­ti­kel 3 oder 4 des Gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 24. März 1995113.

2 Die Be­schwer­de­in­stanz spricht der an­ge­stell­ten Per­son bei ei­ner Gut­heis­sung der Be­schwer­de auf de­ren Ge­such hin an­stel­le ei­ner Wei­ter­be­schäf­ti­gung nach Ab­satz 1 ei­ne Ent­schä­di­gung von in der Re­gel min­des­tens sechs Mo­nats­löh­nen und höchs­tens ei­nem Jah­res­lohn zu.

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

112 SR 220

113 SR 151.1

Art. 35114  

114 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 36 Richterliche Beschwerdeinstanzen 115  

1 Ver­fü­gun­gen des Ar­beit­ge­bers kön­nen mit Be­schwer­de beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt an­ge­foch­ten wer­den.116

2 Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen, die ein Ar­beits­ver­hält­nis beim Bun­des­ge­richt be­tref­fen, be­ur­teilt ei­ne Re­kurs­kom­mis­si­on be­ste­hend aus den Prä­si­den­ten oder Prä­si­den­tin­nen der Ver­wal­tungs­ge­rich­te der Kan­to­ne Waadt, Lu­zern und Tes­sin. Im Ver­hin­de­rungs­fall kom­men die Re­geln zur An­wen­dung, die für das Ver­wal­tungs­ge­richt gel­ten, an dem das be­trof­fe­ne Mit­glied ar­bei­tet. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­setz vom 17. Ju­ni 2005117. Die Kom­mis­si­on wird vom Mit­glied prä­si­diert, des­sen Ar­beitss­pra­che die Spra­che des Ver­fah­rens ist.

3 Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen, die ein Ar­beits­ver­hält­nis beim Bun­dess­traf­ge­richt be­tref­fen, be­ur­teilt das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt.

4 Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen, die ein Ar­beits­ver­hält­nis beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­tref­fen, be­ur­teilt das Bun­dess­traf­ge­richt.

115 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

117 SR 173.32

Art. 36a Streitigkeiten über leistungsabhängige Lohnanteile 118  

In Strei­tig­kei­ten über leis­tungs­ab­hän­gi­ge Lohnan­tei­le ist die Be­schwer­de an ei­ne rich­ter­li­che In­stanz (Art. 36) nur zu­läs­sig, so­weit sie die Gleich­stel­lung der Ge­schlech­ter be­trifft.

118 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 12 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

7. Abschnitt: Ausführungsbestimmungen

Art. 37 Ausführungsbestimmungen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen. Er be­ach­tet da­bei, dass sie die Ar­beit­ge­ber in der zur Auf­ga­ben­er­fül­lung not­wen­di­gen Au­to­no­mie nicht ein­schrän­ken.

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen nach Ab­satz 1 gel­ten auch für das Per­so­nal der Par­la­ments­diens­te und des Bun­des­ge­richts, so­weit die Bun­des­ver­samm­lung oder das Bun­des­ge­richt für ihr Per­so­nal nicht er­gän­zen­de oder ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen er­las­sen.

3 Die an­de­ren Ar­beit­ge­ber er­las­sen die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, so­weit die­ses Ge­setz nicht ein­zig den Bun­des­rat da­zu er­mäch­tigt.119

3bis Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, de­nen der Bun­des­rat Ar­beit­ge­ber­be­fug­nis­se nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 über­tra­gen hat, er­las­sen die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen un­ter dem Vor­be­halt der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.120

4 So­weit nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 sinn­ge­mä­ss das OR121 gilt, kön­nen die Ar­beit­ge­ber in ih­ren Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ab­wei­chen:

a.
von den nicht zwin­gen­den Be­stim­mun­gen des OR;
b.
von den zwin­gen­den Be­stim­mun­gen des OR nur zu­guns­ten des Per­so­nals.122

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

120 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

121 SR 220

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1493; BBl 2011 6703).

Art. 38 Gesamtarbeitsvertrag  

1 Die Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen so­wie die wei­te­ren vom Bun­des­rat da­zu er­mäch­tig­ten Ar­beit­ge­ber schlies­sen für ih­ren Be­reich mit den Per­so­nal­ver­bän­den Ge­samt­ar­beits­ver­trä­ge (GAV) ab.123

2 Der GAV gilt grund­sätz­lich für sämt­li­ches Per­so­nal des be­tref­fen­den Ar­beit­ge­bers.

3 Der GAV sieht ein Schieds­ge­richt vor. Die­ses ent­schei­det bei Un­ei­nig­keit der Ver­trags­par­tei­en über den Um­fang des Teue­rungs­aus­gleichs und über die ge­samt­ar­beits­ver­trag­li­che Re­ge­lung des So­zi­al­plans. Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen im GAV dem Schieds­ge­richt Ent­scheid­be­fug­nis­se in wei­te­ren Fäl­len von Un­ei­nig­keit über­tra­gen.

4 Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen im GAV ins­be­son­de­re vor­se­hen:

a.
Or­ga­ne, wel­che an Stel­le der or­dent­li­chen staat­li­chen Or­ga­ne über Strei­tig­kei­ten zwi­schen den Par­tei­en des GAV ent­schei­den; so­weit der GAV kein ver­trag­li­ches Strei­ter­le­di­gungs­or­gan vor­sieht, ent­schei­det das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt über Strei­tig­kei­ten zwi­schen den Par­tei­en des GAV end­gül­tig;124
b.
die Er­he­bung von Bei­trä­gen für den Voll­zug des GAV.

5 Kommt zwi­schen den So­zi­al­part­nern kein GAV zu Stan­de, so ru­fen sie be­züg­lich der strit­ti­gen Fra­gen ei­ne Schlich­tungs­kom­mis­si­on an. Die­se un­ter­brei­tet ih­nen Lö­sungs­vor­schlä­ge.

123 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 5043; BBl 2009 5265).

124 Fas­sung des zwei­ten Teil­sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

8. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 39 Aufhebung bisherigen Rechts  

1 Das Be­am­ten­ge­setz vom 30. Ju­ni 1927125 wird auf­ge­ho­ben.

2 Ar­ti­kel 48 Ab­sät­ze 1–5ter des Be­am­ten­ge­set­zes vom 30. Ju­ni 1927 bleibt wei­ter­hin in Kraft.

3 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass wei­te­re Be­stim­mun­gen des Be­am­ten­ge­set­zes vom 30. Ju­ni 1927 für be­schränk­te Zeit wei­ter­hin in Kraft blei­ben.

125 [BS 1 489; AS 1958 1413Art. 27 Bst. c; 1997 2465 An­hang Ziff. 4; 2000 411Ziff. II, 1853; 2001 2197Art. 2, 3292Art. 2. AS 2008 3437Ziff. I 1]

Art. 40 Änderung bisherigen Rechts  

126

126Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2001 894kon­sul­tiert wer­den.

Art. 41 Übergangsbestimmungen  

1 Bis zum In­kraft­tre­ten der zum Voll­zug die­ses Ge­set­zes er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 37 oder des GAV nach Ar­ti­kel 38 rich­tet sich das Ar­beits­ver­hält­nis:

a.
bei den De­par­te­men­ten, der Bun­des­kanz­lei, den eid­ge­nös­si­schen Schieds- und Re­kurs­kom­mis­sio­nen, beim Bun­des­ge­richt so­wie bei den Par­la­ments­diens­ten nach der An­ge­stell­ten­ord­nung vom 10. No­vem­ber 1959127;
b.
bei den Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen nach der An­ge­stell­ten­ord­nung der SBB vom 2. Ju­li 1993128;
c.
bei der Schwei­ze­ri­schen Post nach der An­ge­stell­ten­ord­nung Post129.

2 Der Bun­des­rat kann wei­te­re Aus­füh­rungs­er­las­se, die sich auf das Be­am­ten­ge­setz vom 30. Ju­ni 1927130 stütz­ten, zeit­lich be­grenzt für an­wend­bar er­klä­ren.

3 Wur­de zu ei­ner Strei­tig­keit über An­sprü­che aus dem Ar­beits­ver­hält­nis vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen, so rich­tet sich das Be­schwer­de­ver­fah­ren nach dem al­ten Recht.

4 Ar­beits­ver­hält­nis­se, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ge­mä­ss dem Be­am­ten­ge­setz vom 30. Ju­ni 1927 be­ste­hen, gel­ten au­to­ma­tisch nach dem neu­en Recht, es sei denn, sie sei­en durch or­dent­li­che Kün­di­gung oder Nicht­wie­der­wahl ge­mä­ss al­tem Recht auf­ge­löst wor­den.

127 [AS 1959 1181; 1962 289, 1237; 1968 130, 1674; 1971 101; 1972 192; 1973 157; 1976 2713; 1977 1421; 1979 1290; 1982 49, 945, 1111; 1984 406, 743; 1986 197, 2097; 1987 974; 1988 31; 1989 30, 1223, 1498; 1990 105; 1991 1087, 1090, 1148, 1397, 1642; 1992 6; 1993 820An­hang Ziff. 2, 1565Art. 13 Abs. 3, 2819, 2936; 1994 6, 279, 366; 1995 9, 3867An­hang Ziff. 10, 5099; 1997 237, 305, 804; 1998 732; 2000 457An­hang, 2958. AS 2001 2197An­hang Ziff. I 4]

128 [AS 1993 2915. AS 2003 4209]

129 [AS 1996 2127. AS 2007 4477Ziff. III 6–22]

130 [BS 1 489; AS 1958 1413Art. 27 Bst. c; 1997 2465 An­hang Ziff. 4; 2000 411Ziff. II 1853, 2001 2197Art. 2, 3292Art. 2. AS 2008 3437Ziff. I 1]

Art. 41a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 20. Dezember 2006 131  

1 Die Vor­be­rei­tung des Wech­sels zum Bei­trags­pri­mat rich­tet sich nach Ar­ti­kel 26 des PU­BLI­CA-Ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 2006132. Das pa­ri­tä­ti­sche Or­gan be­an­tragt dem EFD recht­zei­tig zu Han­den des Bun­des­ra­tes die not­wen­di­gen Mass­nah­men, da­mit der An­schluss­ver­trag ein­sch­liess­lich der Vor­sor­ge­re­gle­men­te auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes wirk­sam wer­den kann.

2 So­lan­ge für Frau­en ein tiefe­res AHV-Al­ter als für die Män­ner gilt, se­hen die Vor­sor­ge­re­gle­men­te vor:

a.
dass für Frau­en, die zwi­schen dem vollen­de­ten 64. und 65. Al­ters­jahr in Pen­si­on ge­hen, der für das Al­ter 65 an­ge­wen­de­te Um­wand­lungs­satz gilt;
b.
dass die Pro­jek­ti­on der Al­ters­gut­ha­ben zur Er­mitt­lung der Leis­tun­gen bei In­va­li­di­tät und Tod für Män­ner und Frau­en bis zum vollen­de­ten 65. Al­ters­jahr er­folgt.

3133

131 Ein­ge­fügt durch An­hang des PU­BLI­CA-Ge­set­zes vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 für Abs. 1 und 1. Ju­li 2008 für die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen (AS 2007 2239 2008 577; BBl 2005 5829).

132 SR 172.222.1

133 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

Art. 42 Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten; er kann das Ge­setz zeit­lich und nach Per­so­nal­ka­te­go­ri­en gestaf­felt in Kraft set­zen.

Da­tum des In­kraft­tre­tens:
für die SBB: 1. Ja­nu­ar 2001134
für die Bun­des­ver­wal­tung, die de­zen­tra­li­sier­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, das Bun­des­ge­richt und die Par­la­ments­diens­te135 so­wie die Post136: 1. Ja­nu­ar 2002

134 Art. 1 Abs. 1 der V vom 20. Dez. 2000 (AS 2001 917).

135 Art. 1 Abs. 1 der V vom 3. Ju­li 2001 (AS 2001 2197).

136 Art. 1 Abs. 1 der V vom 21. Nov. 2001 (AS 2001 3292).

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