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Bundesgesetz
über die direkte Bundessteuer
(DBG)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 128 und 129 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. Mai 19833,

beschliesst:

1 SR 101

2 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

3BBl 1983III 1

Erster Teil: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand des Gesetzes  

Der Bund er­hebt als di­rek­te Bun­des­steu­er nach die­sem Ge­setz:

a.
ei­ne Ein­kom­mens­steu­er von den na­tür­li­chen Per­so­nen;
b.4
ei­ne Ge­winn­steu­er von den ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
c.
ei­ne Quel­len­steu­er auf dem Ein­kom­men von be­stimm­ten na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Art. 2 Steuererhebung  

Die di­rek­te Bun­des­steu­er wird von den Kan­to­nen un­ter Auf­sicht des Bun­des ver­an­lagt und be­zo­gen.

Zweiter Teil: Besteuerung der natürlichen Personen

Erster Titel: Steuerpflicht

1. Kapitel: Steuerliche Zugehörigkeit

1. Abschnitt: Persönliche Zugehörigkeit

Art. 3  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen sind auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz ha­ben.

2 Einen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz in der Schweiz hat ei­ne Per­son, wenn sie sich hier mit der Ab­sicht dau­ern­den Ver­blei­bens auf­hält oder wenn ihr das Bun­des­recht hier einen be­son­de­ren ge­setz­li­chen Wohn­sitz zu­weist.

3 Einen steu­er­recht­li­chen Auf­ent­halt in der Schweiz hat ei­ne Per­son, wenn sie in der Schweiz un­ge­ach­tet vor­über­ge­hen­der Un­ter­bre­chung:

a.
wäh­rend min­des­tens 30 Ta­gen ver­weilt und ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­übt;
b.
wäh­rend min­des­tens 90 Ta­gen ver­weilt und kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­übt.

4 Kei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt be­grün­det ei­ne Per­son, die ih­ren Wohn­sitz im Aus­land hat und sich in der Schweiz le­dig­lich zum Be­such ei­ner Lehr­an­stalt oder zur Pfle­ge in ei­ner Heil­stät­te auf­hält.

5 Na­tür­li­che Per­so­nen sind fer­ner auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit am Hei­mat­ort steu­er­pflich­tig, wenn sie im Aus­land woh­nen und dort mit Rück­sicht auf ein Ar­beits­ver­hält­nis zum Bund oder zu ei­ner an­dern öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft oder An­stalt des In­lan­des von den Ein­kom­mens­steu­ern ganz oder teil­wei­se be­freit sind. Ist der Steu­er­pflich­ti­ge an meh­re­ren Or­ten hei­mat­be­rech­tigt, so er­gibt sich die Steu­er­pflicht nach dem Bür­ger­recht, das er zu­letzt er­wor­ben hat. Hat er das Schwei­zer Bür­ger­recht nicht, so ist er am Wohn­sitz oder am Sitz des Ar­beit­ge­bers steu­er­pflich­tig. Die Steu­er­pflicht er­streckt sich auch auf den Ehe­gat­ten und die Kin­der im Sin­ne von Ar­ti­kel 9.

2. Abschnitt: Wirtschaftliche Zugehörigkeit

Art. 4 Geschäftsbetriebe, Betriebsstätten und Grundstücke  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
In­ha­ber, Teil­ha­ber oder Nutz­nies­ser von Ge­schäfts­be­trie­ben in der Schweiz sind;
b.
in der Schweiz Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten;
c.
an Grund­stücken in der Schweiz Ei­gen­tum, ding­li­che oder die­sen wirt­schaft­lich gleich­kom­men­de per­sön­li­che Nut­zungs­rech­te ha­ben;
d.
in der Schweiz ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln oder da­mit han­deln.

2 Als Be­triebs­stät­te gilt ei­ne fes­te Ge­schäftsein­rich­tung, in der die Ge­schäftstä­tig­keit ei­nes Un­ter­neh­mens oder ein frei­er Be­ruf ganz oder teil­wei­se aus­ge­übt wird. Be­triebs­stät­ten sind ins­be­son­de­re Zweignie­der­las­sun­gen, Fa­bri­ka­ti­ons­stät­ten, Werk­stät­ten, Ver­kaufs­stel­len, stän­di­ge Ver­tre­tun­gen, Berg­wer­ke und an­de­re Stät­ten der Aus­beu­tung von Bo­den­schät­zen so­wie Bau- oder Mon­ta­gestel­len von min­des­tens zwölf Mo­na­ten Dau­er.

Art. 5 Andere steuerbare Werte  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
in der Schweiz ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben;
b.5
als Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­te Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen oder ähn­li­che Ver­gü­tun­gen be­zie­hen;
c.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken in der Schweiz ge­si­chert sind;
d.
Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­ter oder an­de­re Leis­tun­gen er­hal­ten, die auf­grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz in der Schweiz aus­ge­rich­tet wer­den;
e.
Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge er­hal­ten;
f.6
für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz er­hal­ten; da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes.

2 Kom­men die Ver­gü­tun­gen nicht den ge­nann­ten Per­so­nen, son­dern Drit­ten zu, so sind die­se hie­für steu­er­pflich­tig.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 2 des Lan­des­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­ni 2017 (AS 2017 3097; BBl 2014 7119).

3. Abschnitt: Umfang der Steuerpflicht

Art. 6  

1 Bei per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit ist die Steu­er­pflicht un­be­schränkt; sie er­streckt sich aber nicht auf Ge­schäfts­be­trie­be, Be­triebs­stät­ten und Grund­stücke im Aus­land.

2 Bei wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit be­schränkt sich die Steu­er­pflicht auf die Tei­le des Ein­kom­mens, für die nach den Ar­ti­keln 4 und 5 ei­ne Steu­er­pflicht in der Schweiz be­steht. Es ist min­des­tens das in der Schweiz er­ziel­te Ein­kom­men zu ver­steu­ern.

3 Die Ab­gren­zung der Steu­er­pflicht für Ge­schäfts­be­trie­be, Be­triebs­stät­ten und Grund­stücke er­folgt im Ver­hält­nis zum Aus­land nach den Grund­sät­zen des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung. Wenn ein schwei­ze­ri­sches Un­ter­neh­men Ver­lus­te aus ei­ner aus­län­di­schen Be­triebs­stät­te mit in­län­di­schen Ge­win­nen ver­rech­net hat, in­nert der fol­gen­den sie­ben Jah­re aber aus die­ser Be­triebs­stät­te Ge­win­ne ver­zeich­net, so ist im Aus­mass der im Be­triebs­stät­tes­taat ver­re­chen­ba­ren Ge­win­ne ei­ne Re­vi­si­on der ur­sprüng­li­chen Ver­an­la­gung vor­zu­neh­men; die Ver­lus­te aus die­ser Be­triebs­stät­te wer­den in die­sem Fall in der Schweiz nach­träg­lich nur satz­be­stim­mend be­rück­sich­tigt. In al­len üb­ri­gen Fäl­len sind Aus­lands­ver­lus­te aus­sch­liess­lich satz­be­stim­mend zu be­rück­sich­ti­gen. Vor­be­hal­ten blei­ben die in Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men ent­hal­te­nen Re­ge­lun­gen.

4 Die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 5 steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen ent­rich­ten die Steu­er auf dem Ein­kom­men, für das sie im Aus­land auf­grund völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge oder Übung von den Ein­kom­mens­steu­ern be­freit sind.

4. Abschnitt: Steuerberechnung bei teilweiser Steuerpflicht

Art. 7  

1 Die na­tür­li­chen Per­so­nen, die nur für einen Teil ih­res Ein­kom­mens in der Schweiz steu­er­pflich­tig sind, ent­rich­ten die Steu­er für die in der Schweiz steu­er­ba­ren Wer­te nach dem Steu­er­satz, der ih­rem ge­sam­ten Ein­kom­men ent­spricht.

2 Steu­er­pflich­ti­ge mit Wohn­sitz im Aus­land ent­rich­ten die Steu­ern für Ge­schäfts­be­trie­be, Be­triebs­stät­ten und Grund­stücke in der Schweiz min­des­tens zu dem Steu­er­satz, der dem in der Schweiz er­ziel­ten Ein­kom­men ent­spricht.

2. Kapitel: Beginn und Ende der Steuerpflicht

Art. 8  

1 Die Steu­er­pflicht be­ginnt mit dem Tag, an dem der Steu­er­pflich­ti­ge in der Schweiz steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt nimmt oder in der Schweiz steu­er­ba­re Wer­te er­wirbt.

2 Die Steu­er­pflicht en­det mit dem To­de oder dem Weg­zug des Steu­er­pflich­ti­gen aus der Schweiz oder mit dem Weg­fall der in der Schweiz steu­er­ba­ren Wer­te.

3 Nicht als Be­en­di­gung der Steu­er­pflicht gel­ten die vor­über­ge­hen­de Sitz­ver­le­gung ins Aus­land und die an­de­ren Mass­nah­men auf­grund der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die wirt­schaft­li­che Lan­des­ver­sor­gung.

3. Kapitel: Besondere Verhältnisse bei der Einkommenssteuer

Art. 9 Ehegatten; eingetragene Partnerinnen oder Partner; Kinder unter elterlicher Sorge 7  

1 Das Ein­kom­men der Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wird oh­ne Rück­sicht auf den Gü­ter­stand zu­sam­men­ge­rech­net.

1bis Das Ein­kom­men von Per­so­nen, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft le­ben, wird zu­sam­men­ge­rech­net. Die Stel­lung ein­ge­tra­ge­ner Part­ne­rin­nen oder Part­ner ent­spricht in die­sem Ge­setz der­je­ni­gen von Ehe­gat­ten. Dies gilt auch be­züg­lich der Un­ter­halts­bei­trä­ge wäh­rend des Be­ste­hens der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft so­wie der Un­ter­halts­bei­trä­ge und der ver­mö­gens­recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung bei Ge­trennt­le­ben und Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft.8

2 Das Ein­kom­men von Kin­dern un­ter der el­ter­li­chen Sor­ge9 wird dem In­ha­ber der el­ter­li­chen Sor­ge zu­ge­rech­net; für Ein­künf­te aus ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wird das Kind je­doch selb­stän­dig be­steu­ert.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 24 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 24 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

9 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 10 Erbengemeinschaften, Gesellschaften und kollektive Kapitalanlagen 10  

1 Das Ein­kom­men von Er­ben­ge­mein­schaf­ten wird den ein­zel­nen Er­ben, das Ein­kom­men von ein­fa­chen Ge­sell­schaf­ten, Kol­lek­tiv- und Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten den ein­zel­nen Teil­ha­bern an­teil­mäs­sig zu­ge­rech­net.

2 Das Ein­kom­men der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss dem Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 200611 (KAG) wird den An­le­gern an­teils­mäs­sig zu­ge­rech­net; aus­ge­nom­men hie­von sind die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz.12

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

11 SR 951.31

12 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 11 Ausländische Handelsgesellschaften und andere ausländische Personengesamtheiten ohne juristische Persönlichkeit  

Aus­län­di­sche Han­dels­ge­sell­schaf­ten und an­de­re aus­län­di­sche Per­so­nen­ge­samt­hei­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit, die auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig sind, ent­rich­ten ih­re Steu­ern nach den Be­stim­mun­gen für die ju­ris­ti­schen Per­so­nen.

Art. 12 Steuernachfolge  

1 Stirbt der Steu­er­pflich­ti­ge, so tre­ten sei­ne Er­ben in sei­ne Rech­te und Pflich­ten ein. Sie haf­ten so­li­da­risch für die vom Erb­las­ser ge­schul­de­ten Steu­ern bis zur Hö­he ih­rer Erb­tei­le, mit Ein­schluss der Vor­emp­fän­ge.

2 Der über­le­ben­de Ehe­gat­te haf­tet mit sei­nem Erb­teil und dem Be­trag, den er auf­grund ehe­li­chen Gü­ter­rechts vom Vor­schlag oder Ge­samt­gut über den ge­setz­li­chen An­teil nach schwei­ze­ri­schem Recht hin­aus er­hält.

3 Die über­le­ben­den ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen oder Part­ner haf­ten mit ih­rem Erb­teil und dem Be­trag, den sie auf Grund ei­ner ver­mö­gens­recht­li­chen Re­ge­lung im Sin­ne von Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 200413 er­hal­ten ha­ben.14

13 SR 211.231

14 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 24 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 13 Haftung und Mithaftung für die Steuer  

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, haf­ten so­li­da­risch für die Ge­samt­steu­er. Je­der Gat­te haf­tet je­doch nur für sei­nen An­teil an der Ge­samt­steu­er, wenn ei­ner von bei­den zah­lungs­un­fä­hig ist. Fer­ner haf­ten sie so­li­da­risch für den­je­ni­gen Teil an der Ge­samt­steu­er, der auf das Kin­de­r­ein­kom­men ent­fällt.

2 Bei recht­lich oder tat­säch­lich ge­trenn­ter Ehe ent­fällt die So­li­dar­haf­tung auch für al­le noch of­fe­nen Steu­er­schul­den.

3 Mit dem Steu­er­pflich­ti­gen haf­ten so­li­da­risch:

a.
die un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der bis zum Be­tra­ge des auf sie ent­fal­len­den An­teils an der Ge­samt­steu­er;
b.
die in der Schweiz woh­nen­den Teil­ha­ber an ei­ner ein­fa­chen Ge­sell­schaft, Kol­lek­tiv- oder Kom­man­dit­ge­sell­schaft bis zum Be­tra­ge ih­rer Ge­sell­schafts­an­tei­le für die Steu­ern der im Aus­land woh­nen­den Teil­ha­ber;
c.
Käu­fer und Ver­käu­fer ei­ner in der Schweiz ge­le­ge­nen Lie­gen­schaft bis zu 3 Pro­zent der Kaufsum­me für die vom Händ­ler oder Ver­mitt­ler aus die­ser Tä­tig­keit ge­schul­de­ten Steu­ern, wenn der Händ­ler oder der Ver­mitt­ler in der Schweiz kei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz hat;
d.
die Per­so­nen, die Ge­schäfts­be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten in der Schweiz auf­lö­sen oder in der Schweiz ge­le­ge­ne Grund­stücke oder durch sol­che ge­si­cher­te For­de­run­gen ver­äus­sern oder ver­wer­ten, bis zum Be­tra­ge des Reiner­lö­ses, wenn der Steu­er­pflich­ti­ge kei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz in der Schweiz hat.

4 Mit dem Steu­er­nach­fol­ger haf­ten für die Steu­er des Erb­las­sers so­li­da­risch der Erb­schafts­ver­wal­ter und der Wil­lens­voll­stre­cker bis zum Be­tra­ge, der nach dem Stand des Nach­lass­ver­mö­gens im Zeit­punkt des To­des auf die Steu­er ent­fällt. Die Haf­tung ent­fällt, wenn der Haf­ten­de nach­weist, dass er al­le nach den Um­stän­den ge­bo­te­ne Sorg­falt an­ge­wen­det hat.

Art. 14 Besteuerung nach dem Aufwand 15  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen ha­ben das Recht, an­stel­le der Ein­kom­mens­steu­er ei­ne Steu­er nach dem Auf­wand zu ent­rich­ten, wenn sie:

a.
nicht das Schwei­zer Bür­ger­recht ha­ben;
b.
erst­mals oder nach min­des­tens zehn­jäh­ri­ger Un­ter­bre­chung un­be­schränkt steu­er­pflich­tig (Art. 3) sind; und
c.
in der Schweiz kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, müs­sen bei­de die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len.

3 Die Steu­er wird nach den jähr­li­chen, in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode im In- und Aus­land ent­stan­de­nen Le­bens­hal­tungs­kos­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son und der von ihr un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, min­des­tens aber nach dem höchs­ten der fol­gen­den Be­trä­ge be­mes­sen:16

a.17
429 100 Fran­ken;
b.
für Steu­er­pflich­ti­ge mit ei­ge­nem Haus­halt: dem Sie­ben­fa­chen des jähr­li­chen Miet­zin­ses oder des Miet­werts nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
c.
für die üb­ri­gen Steu­er­pflich­ti­gen: dem Drei­fa­chen des jähr­li­chen Pen­si­ons­prei­ses für Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung am Ort des Auf­ent­halts nach Ar­ti­kel 3;
d.
der Sum­me der Brut­to­er­trä­ge:
1.
der Ein­künf­te aus dem in der Schweiz ge­le­ge­nen un­be­weg­li­chen Ver­mö­gen,
2.
der Ein­künf­te aus der in der Schweiz ge­le­ge­nen Fahr­nis,
3.
der Ein­künf­te aus dem in der Schweiz an­ge­leg­ten be­weg­li­chen Ka­pi­tal­ver­mö­gen, ein­sch­liess­lich der grund­p­fänd­lich ge­si­cher­ten For­de­run­gen,
4.
der Ein­künf­te aus den in der Schweiz ver­wer­te­ten Ur­he­ber­rech­ten, Pa­ten­ten und ähn­li­chen Rech­ten,
5.
der Ru­he­ge­häl­ter, Ren­ten und Pen­sio­nen, die aus schwei­ze­ri­schen Quel­len flies­sen,
6.
der Ein­künf­te, für die die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf­grund ei­nes von der Schweiz ab­ge­schlos­se­nen Ab­kom­mens zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung gänz­lich oder teil­wei­se Ent­las­tung von aus­län­di­schen Steu­ern be­an­sprucht.

4 Die Steu­er wird nach dem or­dent­li­chen Steu­er­ta­rif (Art. 36) be­rech­net. Die Er­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 2bis zwei­ter Satz kommt nicht zur An­wen­dung.18

5 Wer­den Ein­künf­te aus ei­nem Staat nur dann von des­sen Steu­ern ent­las­tet, wenn die Schweiz die­se Ein­künf­te al­lein oder mit an­de­ren Ein­künf­ten zum Satz des Ge­samtein­kom­mens be­steu­ert, so wird die Steu­er nicht nur nach den in Ab­satz 3 Buch­sta­be d be­zeich­ne­ten Ein­künf­ten, son­dern auch nach al­len auf­grund des be­tref­fen­den Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens der Schweiz zu­ge­wie­se­nen Ein­kom­mens­be­stand­tei­len aus dem Quel­len­staat be­mes­sen.

6 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment (EFD)19 passt den Be­trag nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a an den Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se an. Ar­ti­kel 39 Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss.20

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. in Art. 205dam Schluss des Tex­tes.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

17 Fas­sung ge­mä­ss Art. 5 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

19 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

4. Kapitel: Steuerbefreiung

Art. 15  

1 Die von der Steu­er­pflicht aus­ge­nom­me­nen be­güns­tig­ten Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200721 wer­den in­so­weit nicht be­steu­ert, als das Bun­des­recht ei­ne Steu­er­be­frei­ung vor­sieht.22

2 Bei teil­wei­ser Steu­er­pflicht gilt Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1.

21 SR 192.12

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

Zweiter Titel: Einkommenssteuer

1. Kapitel: Steuerbare Einkünfte

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 16  

1 Der Ein­kom­mens­steu­er un­ter­lie­gen al­le wie­der­keh­ren­den und ein­ma­li­gen Ein­künf­te.

2 Als Ein­kom­men gel­ten auch Na­tu­ral­be­zü­ge je­der Art, ins­be­son­de­re freie Ver­pfle­gung und Un­ter­kunft so­wie der Wert selbst­ver­brauch­ter Er­zeug­nis­se und Wa­ren des ei­ge­nen Be­trie­bes; sie wer­den nach ih­rem Markt­wert be­mes­sen.

3 Die Ka­pi­tal­ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von Pri­vat­ver­mö­gen sind steu­er­frei.

2. Abschnitt: Unselbständige Erwerbstätigkeit

Art. 17 Grundsatz 23  

1 Steu­er­bar sind al­le Ein­künf­te aus pri­vat­recht­li­chem oder öf­fent­lich-recht­li­chem Ar­beits­ver­hält­nis mit Ein­schluss der Ne­ben­ein­künf­te wie Ent­schä­di­gun­gen für Son­der­leis­tun­gen, Pro­vi­sio­nen, Zu­la­gen, Dienstal­ters- und Ju­bi­lä­ums­ge­schen­ke, Gra­ti­fi­ka­tio­nen, Trink­gel­der, Tan­tie­men, geld­wer­te Vor­tei­le aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­genund an­de­re geld­wer­te Vor­tei­le.24

1bis Die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, stel­len un­ab­hän­gig von de­ren Hö­he kei­nen an­de­ren geld­wer­ten Vor­teil im Sin­ne von Ab­satz 1 dar.25

2 Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen aus ei­ner mit dem Ar­beits­ver­hält­nis ver­bun­de­nen Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder gleich­ar­ti­ge Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen des Ar­beit­ge­bers wer­den nach Ar­ti­kel 38 be­steu­ert.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

Art. 17a Mitarbeiterbeteiligungen 26  

1 Als ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen gel­ten:

a.
Ak­ti­en, Ge­nuss­schei­ne, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­le oder Be­tei­li­gun­gen an­de­rer Art, die die Ar­beit­ge­be­rin, de­ren Mut­ter­ge­sell­schaft oder ei­ne an­de­re Kon­zern­ge­sell­schaft den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern ab­gibt;
b.
Op­tio­nen auf den Er­werb von Be­tei­li­gun­gen nach Buch­sta­be a.

2 Als un­ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung gel­ten An­wart­schaf­ten auf blos­se Bar­geld­ab­fin­dun­gen.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 17b Einkünfte aus echten Mitarbeiterbeteiligungen 27  

1 Geld­wer­te Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, aus­ser aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Op­tio­nen, sind im Zeit­punkt des Er­werbs als Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit steu­er­bar. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht de­ren Ver­kehrs­wert ver­min­dert um einen all­fäl­li­gen Er­werbs­preis.

2 Bei Mit­ar­bei­terak­ti­en sind für die Be­rech­nung der steu­er­ba­ren Leis­tung Sperr­fris­ten mit ei­nem Dis­kont von 6 Pro­zent pro Sperr­jahr auf de­ren Ver­kehrs­wert zu be­rück­sich­ti­gen. Die­ser Dis­kont gilt längs­tens für zehn Jah­re.

3 Geld­wer­te Vor­tei­le aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen wer­den im Zeit­punkt der Aus­übung be­steu­ert. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht dem Ver­kehrs­wert der Ak­tie bei Aus­übung ver­min­dert um den Aus­übungs­preis.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 17c Einkünfte aus unechten Mitarbeiterbeteiligungen 28  

Geld­wer­te Vor­tei­le aus un­ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen sind im Zeit­punkt ih­res Zu­flus­ses steu­er­bar.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 17d Anteilsmässige Besteuerung 29  

Hat­te der Steu­er­pflich­ti­ge nicht wäh­rend der ge­sam­ten Zeit­span­ne zwi­schen Er­werb und Ent­ste­hen des Aus­übungs­rechts der ge­sperr­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen (Art. 17b Abs. 3) steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz, so wer­den die geld­wer­ten Vor­tei­le dar­aus an­teils­mäs­sig im Ver­hält­nis zwi­schen der ge­sam­ten zu der in der Schweiz ver­brach­ten Zeit­span­ne be­steu­ert.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

3. Abschnitt: Selbständige Erwerbstätigkeit

Art. 18 Grundsatz  

1 Steu­er­bar sind al­le Ein­künf­te aus ei­nem Han­dels-, In­dus­trie-, Ge­wer­be-, Land- und Forst­wirt­schafts­be­trieb, aus ei­nem frei­en Be­ruf so­wie aus je­der an­de­ren selb­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit.

2 Zu den Ein­künf­ten aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit zäh­len auch al­le Ka­pi­tal­ge­win­ne aus Ver­äus­se­rung, Ver­wer­tung oder buch­mäs­si­ger Auf­wer­tung von Ge­schäfts­ver­mö­gen. Der Ver­äus­se­rung gleich­ge­stellt ist die Über­füh­rung von Ge­schäfts­ver­mö­gen in das Pri­vat­ver­mö­gen oder in aus­län­di­sche Be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten. Als Ge­schäfts­ver­mö­gen gel­ten al­le Ver­mö­gens­wer­te, die ganz oder vor­wie­gend der selbst­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit die­nen; Glei­ches gilt für Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, so­fern der Ei­gen­tü­mer sie im Zeit­punkt des Er­werbs zum Ge­schäfts­ver­mö­gen er­klärt. Ar­ti­kel 18b bleibt vor­be­hal­ten.30

3 Für Steu­er­pflich­ti­ge, die ei­ne ord­nungs­ge­mäs­se Buch­hal­tung füh­ren, gilt Ar­ti­kel 58 sinn­ge­mä­ss.

4 Die Ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von land- und forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stücken wer­den den steu­er­ba­ren Ein­künf­ten nur bis zur Hö­he der An­la­ge­kos­ten zu­ge­rech­net.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 18a Aufschubstatbestände 31  

1 Wird ei­ne Lie­gen­schaft des An­la­ge­ver­mö­gens aus dem Ge­schäfts­ver­mö­gen in das Pri­vat­ver­mö­gen über­führt, so kann die steu­er­pflich­ti­ge Per­son ver­lan­gen, dass im Zeit­punkt der Über­füh­rung nur die Dif­fe­renz zwi­schen den An­la­ge­kos­ten und dem mass­ge­ben­den Ein­kom­mens­steu­er­wert be­steu­ert wird. In die­sem Fall gel­ten die An­la­ge­kos­ten als neu­er mass­ge­ben­der Ein­kom­mens­steu­er­wert, und die Be­steue­rung der üb­ri­gen stil­len Re­ser­ven als Ein­kom­men aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit wird bis zur Ver­äus­se­rung der Lie­gen­schaft auf­ge­scho­ben.

2 Die Ver­pach­tung ei­nes Ge­schäfts­be­triebs gilt nur auf An­trag der steu­er­pflich­ti­gen Per­son als Über­füh­rung in das Pri­vat­ver­mö­gen.

3 Wird bei ei­ner Erb­tei­lung der Ge­schäfts­be­trieb nicht von al­len Er­ben fort­ge­führt, so wird die Be­steue­rung der stil­len Re­ser­ven auf Ge­such der den Be­trieb über­neh­men­den Er­ben bis zur spä­te­ren Rea­li­sie­rung auf­ge­scho­ben, so­weit die­se Er­ben die bis­he­ri­gen für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­ben­den Wer­te über­neh­men.

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 18b Teilbesteuerung der Einkünfte aus Beteiligungen des Geschäftsvermögens 32  

1 Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Ak­ti­en, An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­len und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen so­wie Ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung sol­cher Be­tei­li­gungs­rech­te sind nach Ab­zug des zu­re­chen­ba­ren Auf­wan­des im Um­fang von 70 Pro­zent steu­er­bar, wenn die­se Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft dar­stel­len.33

2 Die Teil­be­steue­rung auf Ver­äus­se­rungs­ge­win­nen wird nur ge­währt, wenn die ver­äus­ser­ten Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens ein Jahr im Ei­gen­tum der steu­er­pflich­ti­gen Per­son oder des Per­so­nen­un­ter­neh­mens wa­ren.

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 19 Umstrukturierungen 34  

1 Stil­le Re­ser­ven ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung (Ein­zel­un­ter­neh­men, Per­so­nen­ge­sell­schaft) wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:35

a.
bei der Über­tra­gung von Ver­mö­gens­wer­ten auf ei­ne an­de­re Per­so­nen­un­ter­neh­mung;
b.
bei der Über­tra­gung ei­nes Be­triebs oder ei­nes Teil­be­triebs auf ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 61 Ab­satz 1 oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen.36

2 Bei ei­ner Um­struk­tu­rie­rung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 151–153 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend den der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­ren Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te zu ei­nem über dem über­tra­ge­nen steu­er­li­chen Ei­gen­ka­pi­tal lie­gen­den Preis ver­äus­sert wer­den; die ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.37

3 Die Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten sinn­ge­mä­ss für Un­ter­neh­men, die im Ge­samt­hand­ver­hält­nis be­trie­ben wer­den.

34 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht so­wie An­pas­sun­gen im Ak­ti­en-, Ge­nos­sen­schafts-, Han­dels­re­gis­ter- und Fir­men­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791; BBl 2002 3148, 2004 3969).

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

4. Abschnitt: Bewegliches Vermögen

Art. 20 Grundsatz 38  

1 Steu­er­bar sind die Er­trä­ge aus be­weg­li­chem Ver­mö­gen, ins­be­son­de­re:

a.39
Zin­sen aus Gut­ha­ben, ein­sch­liess­lich aus­be­zahl­ter Er­trä­ge aus rück­kaufs­fä­hi­gen Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie im Er­le­bens­fall oder bei Rück­kauf, aus­ser wenn die­se Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen der Vor­sor­ge die­nen. Als der Vor­sor­ge die­nend gilt die Aus­zah­lung der Ver­si­che­rungs­leis­tung ab dem vollen­de­ten 60. Al­ters­jahr des Ver­si­cher­ten auf Grund ei­nes min­des­tens fünf­jäh­ri­gen Ver­trags­ver­hält­nis­ses, das vor Vollen­dung des 66. Al­ters­jah­res be­grün­det wur­de. In die­sem Fall ist die Leis­tung steu­er­frei;
b.
Ein­künf­te aus der Ver­äus­se­rung oder Rück­zah­lung von Ob­li­ga­tio­nen mit über­wie­gen­der Ein­mal­ver­zin­sung (glo­bal­ver­zins­li­che Ob­li­ga­tio­nen, Dis­kont-Ob­li­ga­tio­nen), die dem In­ha­ber an­fal­len;
c.40
Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Be­tei­li­gun­gen al­ler Art (ein­sch­liess­lich Gra­tis­ak­ti­en, Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen u. dgl.). Ein bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 4a des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 196541 über die Ver­rech­nungs­steu­er (VStG) an die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft er­ziel­ter Li­qui­da­ti­ons­über­schuss gilt in dem Jah­re als rea­li­siert, in wel­chem die Ver­rech­nungs­steu­er­for­de­rung ent­steht (Art. 12 Abs. 1 und 1bis VStG); Ab­satz 1bis bleibt vor­be­hal­ten;
d.
Ein­künf­te aus Ver­mie­tung, Ver­pach­tung, Nutz­nies­sung oder sons­ti­ger Nut­zung be­weg­li­cher Sa­chen oder nutz­ba­rer Rech­te;
e.42
Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, so­weit die Ge­sam­ter­trä­ge die Er­trä­ge aus di­rek­tem Grund­be­sitz über­stei­gen;
f.
Ein­künf­te aus im­ma­te­ri­el­len Gü­tern.

1bis Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Ak­ti­en, An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­len und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen (ein­sch­liess­lich Gra­tis­ak­ti­en, Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen u. dgl.) sind im Um­fang von 70 Pro­zent steu­er­bar, wenn die­se Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft dar­stel­len.43

2 Der Er­lös aus Be­zugs­rech­ten gilt nicht als Ver­mö­gen­ser­trag, so­fern sie zum Pri­vat­ver­mö­gen des Steu­er­pflich­ti­gen ge­hö­ren.

3 Die Rückzahlung von Einlagen, Aufgeldern und Zuschüssen (Reserven aus Kapitaleinlagen), die von den Inhabern der Beteiligungsrechte nach dem 31. Dezember 1996 geleistet worden sind, wird gleich behandelt wie die Rückzahlung von Grund- oder Stammkapital. Absatz 4 bleibt vorbehalten.44

4Schüt­tet ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, bei der Rück­zah­lung von Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ab­satz 3 nicht min­des­tens im glei­chen Um­fang üb­ri­ge Re­ser­ven aus, so ist die Rück­zah­lung im Um­fang der hal­b­en Dif­fe­renz zwi­schen der Rück­zah­lung und der Aus­schüt­tung der üb­ri­gen Re­ser­ven steu­er­bar, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen, han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hi­gen üb­ri­gen Re­ser­ven.45

5Ab­satz 4 ist nicht an­wend­bar auf Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen:

a.
die bei fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen durch Ein­brin­gen von Be­tei­li­gungs- und Mit­glied­schafts­rech­ten an ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 1 Buch­sta­be c oder durch ei­ne grenz­über­schrei­ten­de Über­tra­gung auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 1 Buch­sta­be d nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 ent­stan­den sind;
b.
die im Zeit­punkt ei­ner grenz­über­schrei­ten­den Fu­si­on oder Um­struk­tu­rie­rung nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 1 Buch­sta­be b und Ab­satz 3 oder der Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 be­reits in ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft vor­han­den wa­ren;
c.
im Fal­le der Li­qui­da­ti­on der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft.46

6Die Ab­sät­ze 4 und 5 gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen, die für die Aus­ga­be von Gra­tis­ak­ti­en oder für Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen ver­wen­det wer­den.47

7Ent­spricht bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten an ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, die Rück­zah­lung der Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nicht min­des­tens der Hälf­te des er­hal­te­nen Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses, so ver­min­dert sich der steu­er­ba­re An­teil die­ses Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses um die hal­be Dif­fe­renz zwi­schen die­sem An­teil und der Rück­zah­lung, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen, die auf die­se Be­tei­li­gungs­rech­te ent­fal­len.48

8 Ab­satz 3 gilt für Ein­la­gen und Auf­gel­der, die wäh­rend ei­nes Ka­pi­tal­bands nach den Ar­ti­keln 653s ff. des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)49 ge­leis­tet wer­den, nur so­weit sie die Rück­zah­lun­gen von Re­ser­ven im Rah­men die­ses Ka­pi­tal­bands über­stei­gen.50

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4883; BBl 2005 4733).

39Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

41 SR 642.21

42 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

49 SR 220

50 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109, 112; BBl 2017 399).

Art. 20a Besondere Fälle 51  

1 Als Er­trag aus be­weg­li­chem Ver­mö­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be c gilt auch:

a.
der Er­lös aus dem Ver­kauf ei­ner Be­tei­li­gung von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner an­de­ren na­tür­li­chen oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­weit in­nert fünf Jah­ren nach dem Ver­kauf, un­ter Mit­wir­kung des Ver­käu­fers, nicht be­triebs­not­wen­di­ge Sub­stanz aus­ge­schüt­tet wird, die im Zeit­punkt des Ver­kaufs be­reits vor­han­den und han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hig war; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn in­nert fünf Jah­ren meh­re­re Be­tei­lig­te ei­ne sol­che Be­tei­li­gung ge­mein­sam ver­kau­fen oder Be­tei­li­gun­gen von ins­ge­samt min­des­tens 20 Pro­zent ver­kauft wer­den; aus­ge­schüt­te­te Sub­stanz wird beim Ver­käu­fer ge­ge­be­nen­falls im Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 151 Ab­satz 1, 152 und 153 nach­träg­lich be­steu­ert;
b.
der Er­lös aus der Über­tra­gung ei­ner Be­tei­li­gung am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, an wel­cher der Ver­äus­se­rer oder Ein­brin­ger nach der Über­tra­gung zu min­des­tens 50 Pro­zent am Ka­pi­tal be­tei­ligt ist, so­weit die ge­samt­haft er­hal­te­ne Ge­gen­leis­tung die Sum­me aus dem Nenn­wert der über­tra­ge­nen Be­tei­li­gung und den Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gennach Ar­ti­kel 20 Ab­sät­ze 3–7 über­steigt; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn meh­re­re Be­tei­lig­te die Über­tra­gung ge­mein­sam vor­neh­men.52

2 Mit­wir­kung im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a liegt vor, wenn der Ver­käu­fer weiss oder wis­sen muss, dass der Ge­sell­schaft zwecks Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses Mit­tel ent­nom­men und nicht wie­der zu­ge­führt wer­den.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4883; BBl 2005 4733).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

5. Abschnitt: Unbewegliches Vermögen

Art. 21  

1 Steu­er­bar sind die Er­trä­ge aus un­be­weg­li­chem Ver­mö­gen, ins­be­son­de­re:

a.
al­le Ein­künf­te aus Ver­mie­tung, Ver­pach­tung, Nutz­nies­sung oder sons­ti­ger Nut­zung;
b.
der Miet­wert von Lie­gen­schaf­ten oder Lie­gen­schafts­tei­len, die dem Steu­er­pflich­ti­gen auf­grund von Ei­gen­tum oder ei­nes un­ent­gelt­li­chen Nut­zungs­rechts für den Ei­gen­ge­brauch zur Ver­fü­gung ste­hen;
c.
Ein­künf­te aus Bau­rechts­ver­trä­gen;
d.
Ein­künf­te aus der Aus­beu­tung von Kies, Sand und an­de­ren Be­stand­tei­len des Bo­dens.

2 Die Fest­set­zung des Ei­gen­miet­wer­tes er­folgt un­ter Be­rück­sich­ti­gung der orts­üb­li­chen Ver­hält­nis­se und der tat­säch­li­chen Nut­zung der am Wohn­sitz selbst­be­wohn­ten Lie­gen­schaft.

6. Abschnitt: Einkünfte aus Vorsorge

Art. 22  

1 Steu­er­bar sind al­le Ein­künf­te aus der Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung, aus Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge und aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge, mit Ein­schluss der Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen und Rück­zah­lun­gen von Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­gen.

2 Als Ein­künf­te aus der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge gel­ten ins­be­son­de­re Leis­tun­gen aus Vor­sor­ge­kas­sen, aus Spar- und Grup­pen­ver­si­che­run­gen so­wie aus Frei­zü­gig­keits­po­li­cen.

3 Leib­ren­ten so­wie Ein­künf­te aus Ver­pfrün­dung sind zu 40 Pro­zent steu­er­bar.53

4 Ar­ti­kel 24 Buch­sta­be b bleibt vor­be­hal­ten.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

7. Abschnitt: Übrige Einkünfte

Art. 23  

Steu­er­bar sind auch:

a.
al­le an­de­ren Ein­künf­te, die an die Stel­le des Ein­kom­mens aus Er­werbs­tä­tig­keit tre­ten;
b.
ein­ma­li­ge oder wie­der­keh­ren­de Zah­lun­gen bei Tod so­wie für blei­ben­de kör­per­li­che oder ge­sund­heit­li­che Nach­tei­le;
c.
Ent­schä­di­gun­gen für die Auf­ga­be oder Nichtaus­übung ei­ner Tä­tig­keit;
d.
Ent­schä­di­gun­gen für die Nichtaus­übung ei­nes Rech­tes;
e.54
f.
Un­ter­halts­bei­trä­ge, die ein Steu­er­pflich­ti­ger bei Schei­dung, ge­richt­li­cher oder tat­säch­li­cher Tren­nung für sich er­hält, so­wie Un­ter­halts­bei­trä­ge, die ein El­tern­teil für die un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der er­hält.

54 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 5 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

2. Kapitel: Steuerfreie Einkünfte

Art. 24  

Steu­er­frei sind:

a.
der Ver­mö­gens­an­fall in­fol­ge Erb­schaft, Ver­mächt­nis, Schen­kung oder gü­ter­recht­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung;
b.
der Ver­mö­gens­an­fall aus rück­kaufs­fä­hi­ger pri­va­ter Ka­pi­tal­ver­si­che­rung, aus­ge­nom­men aus Frei­zü­gig­keits­po­li­cen. Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be a bleibt vor­be­hal­ten;
c.
die Ka­pi­tal­zah­lun­gen, die bei Stel­len­wech­sel vom Ar­beit­ge­ber oder von Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge aus­ge­rich­tet wer­den, wenn sie der Emp­fän­ger in­nert Jah­res­frist zum Ein­kauf in ei­ne Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder zum Er­werb ei­ner Frei­zü­gig­keits­po­li­ce ver­wen­det;
d.
die Un­ter­stüt­zun­gen aus öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Mit­teln;
e.
die Leis­tun­gen in Er­fül­lung fa­mi­li­en­recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen, aus­ge­nom­men die Un­ter­halts­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 23 Buch­sta­be f;
f.55
der Sold für Mi­li­tär- und Schutz­dienst so­wie das Ta­schen­geld für Zi­vil­dienst;
fbis.56
der Sold der Mi­liz­feu­er­wehr­leu­te bis zum Be­trag von jähr­lich 5300 Fran­ken für Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung der Kern­auf­ga­ben der Feu­er­wehr (Übun­gen, Pi­kett­diens­te, Kur­se, In­spek­tio­nen und Ernst­fal­le­in­sät­ze zur Ret­tung, Brand­be­kämp­fung, all­ge­mei­nen Scha­den­wehr, Ele­men­tar­scha­den­be­wäl­ti­gung und der­glei­chen); aus­ge­nom­men sind Pau­schal­zu­la­gen für Ka­der, Funk­ti­ons­zu­la­gen so­wie Ent­schä­di­gun­gen für ad­mi­nis­tra­ti­ve Ar­bei­ten und für Dienst­leis­tun­gen, wel­che die Feu­er­wehr frei­wil­lig er­bringt;
g.
die Zah­lung von Ge­nug­tu­ungs­s­um­men;
h.
die Ein­künf­te auf­grund der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
i.57
die Ge­win­ne, die in Spiel­ban­ken mit Spiel­ban­ken­spie­len er­zielt wer­den, die nach dem Geld­spiel­ge­setz vom 29. Sep­tem­ber 201758 (BGS) zu­ge­las­sen sind, so­fern die­se Ge­win­ne nicht aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit stam­men;
ibis.59
die ein­zel­nen Ge­win­ne bis zum Be­trag von 1 056 600 Fran­ken aus der Teil­nah­me an Gross­s­pie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind, und aus der On­li­ne-Teil­nah­me an Spiel­ban­ken­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
iter.60
die Ge­win­ne aus Klein­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
j.61
die ein­zel­nen Ge­win­ne aus Lot­te­ri­en und Ge­schick­lich­keitss­pie­len zur Ver­kaufs­för­de­rung, die nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und e BGS die­sem nicht un­ter­ste­hen, so­fern die Gren­ze von 1100 Fran­ken nicht über­schrit­ten wird;
k.62
Ein­künf­te auf­grund des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 202063 über Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se.

55Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des vom 17. Ju­ni 2011 (AS 2012489; BBl 2010 2855). Fas­sung ge­mä­ss Art. 6 Abs. 1 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

57 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Spiel­ban­ken­ge­set­zes vom 18. Dez. 1998 (AS 2000 677; BBl 1997 III 145). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 5 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

58 SR 935.51

59 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 5 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387). Fas­sung ge­mä­ss Art. 6 Abs. 2 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

60 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 5 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 2011 65176543). Fas­sung ge­mä­ss Art. 6 Abs. 3 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

62 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 373; BBl 2019 8251).

63 SR 837.2

3. Kapitel: Ermittlung des Reineinkommens

1. Abschnitt: Grundsatz

Art. 2564  

Zur Er­mitt­lung des Rein­ein­kom­mens wer­den von den ge­sam­ten steu­er­ba­ren Ein­künf­ten die Auf­wen­dun­gen und all­ge­mei­nen Ab­zü­ge nach den Ar­ti­keln 26–33a ab­ge­zo­gen.

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 81538191).

2. Abschnitt: Unselbständige Erwerbstätigkeit

Art. 26  

1 Als Be­rufs­kos­ten wer­den ab­ge­zo­gen:

a.65
die not­wen­di­gen Kos­ten bis zu ei­nem Ma­xi­mal­be­trag von 3200 Fran­ken für Fahr­ten zwi­schen Wohn- und Ar­beits­stät­te;
b.
die not­wen­di­gen Mehr­kos­ten für Ver­pfle­gung aus­ser­halb der Wohn­stät­te und bei Schicht­ar­beit;
c.66
die üb­ri­gen für die Aus­übung des Be­ru­fes er­for­der­li­chen Kos­ten; Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be j bleibt vor­be­hal­ten;
d.67

2 Für die Be­rufs­kos­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c wer­den Pau­scha­l­an­sät­ze fest­ge­legt; im Fall von Ab­satz 1 Buch­sta­be c steht der steu­er­pflich­ti­gen Per­son der Nach­weis hö­he­rer Kos­ten of­fen.68

65 Fas­sung ge­mä­ss Art. 7 der V des EFD vom 16. Sept. 2022 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 575).

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

67 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

3. Abschnitt: Selbständige Erwerbstätigkeit

Art. 27 Allgemeines  

1 Bei selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit wer­den die ge­schäfts- oder be­rufs­mäs­sig be­grün­de­ten Kos­ten ab­ge­zo­gen.

2 Da­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

a.
die Ab­schrei­bun­gen und Rück­stel­lun­gen nach den Ar­ti­keln 28 und 29;
b.
die ein­ge­tre­te­nen und ver­buch­ten Ver­lus­te auf Ge­schäfts­ver­mö­gen;
c.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
d.69
Zin­sen auf Ge­schäfts­schul­den so­wie Zin­sen, die auf Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 ent­fal­len;
e.70
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals;
f.71
ge­win­n­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen, so­weit sie kei­nen Straf­zweck ha­ben.

3 Nicht ab­zieh­bar sind ins­be­son­de­re:

a.
Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts;
b.
Auf­wen­dun­gen zur Er­mög­li­chung von Straf­ta­ten oder als Ge­gen­leis­tung für die Be­ge­hung von Straf­ta­ten;
c.
Bus­sen und Geld­stra­fen;
d.
fi­nan­zi­el­le Ver­wal­tungs­sank­tio­nen, so­weit sie einen Straf­zweck ha­ben.72

4 Sind Sank­tio­nen nach Ab­satz 3 Buch­sta­ben c und d von ei­ner aus­län­di­schen Straf- oder Ver­wal­tungs­be­hör­de ver­hängt wor­den, so sind sie ab­zieh­bar, wenn:

a.
die Sank­ti­on ge­gen den schwei­ze­ri­schen Ord­re pu­blic ver­stösst; oder
b.
die steu­er­pflich­ti­ge Per­son glaub­haft dar­legt, dass sie al­les Zu­mut­ba­re un­ter­nom­men hat, um sich rechts­kon­form zu ver­hal­ten.73

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 5 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern (AS 20002147; BBl 1997 II 1037, IV 1336). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

Art. 28 Abschreibungen  

1 Ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­te Ab­schrei­bun­gen von Ak­ti­ven sind zu­läs­sig, so­weit sie buch­mäs­sig oder, bei ver­ein­fach­ter Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 2 OR74, in be­son­de­ren Ab­schrei­bungs­ta­bel­len aus­ge­wie­sen sind.75

2 In der Re­gel wer­den die Ab­schrei­bun­gen nach dem tat­säch­li­chen Wert der ein­zel­nen Ver­mö­gens­tei­le be­rech­net oder nach ih­rer vor­aus­sicht­li­chen Ge­brauchs­dau­er an­ge­mes­sen ver­teilt.

3 Ab­schrei­bun­gen auf Ak­ti­ven, die zum Aus­gleich von Ver­lus­ten auf­ge­wer­tet wur­den, kön­nen nur vor­ge­nom­men wer­den, wenn die Auf­wer­tun­gen han­dels­recht­lich zu­läs­sig wa­ren und die Ver­lus­te im Zeit­punkt der Ab­schrei­bung nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 1 ver­re­chen­bar ge­we­sen wä­ren.

74 SR 220

75 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

Art. 29 Rückstellungen  

1 Rück­stel­lun­gen zu Las­ten der Er­folgs­rech­nung sind zu­läs­sig für:

a.
im Ge­schäfts­jahr be­ste­hen­de Ver­pflich­tun­gen, de­ren Hö­he noch un­be­stimmt ist;
b.
Ver­lust­ri­si­ken, die mit Ak­ti­ven des Um­lauf­ver­mö­gens, ins­be­son­de­re mit Wa­ren und De­bi­to­ren, ver­bun­den sind;
c.
an­de­re un­mit­tel­bar dro­hen­de Ver­lust­ri­si­ken, die im Ge­schäfts­jahr be­ste­hen;
d.
künf­ti­ge For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­trä­ge an Drit­te bis zu 10 Pro­zent des steu­er­ba­ren Ge­schäfts­er­tra­ges, ins­ge­samt je­doch höchs­tens bis zu 1 Mil­li­on Fran­ken.

2 Bis­he­ri­ge Rück­stel­lun­gen wer­den dem steu­er­ba­ren Ge­schäfts­er­trag zu­ge­rech­net, so­weit sie nicht mehr be­grün­det sind.

Art. 30 Ersatzbeschaffungen  

1 Wer­den Ge­gen­stän­de des be­triebs­not­wen­di­gen An­la­ge­ver­mö­gens er­setzt, so kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf die als Er­satz er­wor­be­nen An­la­ge­gü­ter über­tra­gen wer­den, wenn die­se eben­falls be­triebs­not­wen­dig sind und sich in der Schweiz be­fin­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung beim Er­satz von Lie­gen­schaf­ten durch Ge­gen­stän­de des be­weg­li­chen Ver­mö­gens.76

2 Fin­det die Er­satz­be­schaf­fung nicht im glei­chen Ge­schäfts­jahr statt, so kann im Um­fan­ge der stil­len Re­ser­ven ei­ne Rück­stel­lung ge­bil­det wer­den. Die­se Rück­stel­lung ist in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zur Ab­schrei­bung auf dem Er­sat­z­ob­jekt zu ver­wen­den oder zu­guns­ten der Er­folgs­rech­nung auf­zu­lö­sen.

3 Als be­triebs­not­wen­dig gilt nur An­la­ge­ver­mö­gen, das dem Be­trieb un­mit­tel­bar dient; aus­ge­schlos­sen sind ins­be­son­de­re Ver­mö­gens­tei­le, die dem Un­ter­neh­men nur als Ver­mö­gens­an­la­ge oder nur durch ih­ren Er­trag die­nen.

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 31 Verluste  

1 Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 40) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren kön­nen ab­ge­zo­gen wer­den, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Ein­kom­mens die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.77

2 Mit Leis­tun­gen Drit­ter, die zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung er­bracht wer­den, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­jah­ren ent­stan­den und noch nicht mit Ein­kom­men ver­rech­net wer­den konn­ten.

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

4. Abschnitt: Privatvermögen

Art. 32  

1 Bei be­weg­li­chem Pri­vat­ver­mö­gen kön­nen die Kos­ten der Ver­wal­tung durch Drit­te und die we­der rück­for­der­ba­ren noch an­re­chen­ba­ren aus­län­di­schen Quel­len­steu­ern ab­ge­zo­gen wer­den.

2 Bei Lie­gen­schaf­ten im Pri­vat­ver­mö­gen kön­nen die Un­ter­halts­kos­ten, die Kos­ten der In­stand­stel­lung von neu er­wor­be­nen Lie­gen­schaf­ten, die Ver­si­che­rungs­prä­mi­en und die Kos­ten der Ver­wal­tung durch Drit­te ab­ge­zo­gen wer­den.78 Das EFD be­stimmt, wel­che In­ves­ti­tio­nen, die dem Ener­gie­spa­ren und dem Um­welt­schutz die­nen, den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt wer­den kön­nen.79 Den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt sind auch die Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf den Er­satz­neu­bau.80

2bis Investitionskosten nach Absatz 2 zweiter Satz und Rückbaukosten im Hinblick auf einen Ersatzneubau sind in den zwei nachfolgenden Steuerperioden abziehbar, soweitsie in der laufenden Steuerperiode, in welcher die Aufwendungen angefallen sind, steuerlich nicht vollständig berücksichtigt werden können.81

3 Ab­zieh­bar sind fer­ner die Kos­ten denk­mal­pfle­ge­ri­scher Ar­bei­ten, die der Steu­er­pflich­ti­ge auf­grund ge­setz­li­cher Vor­schrif­ten, im Ein­ver­neh­men mit den Be­hör­den oder auf de­ren An­ord­nung hin vor­ge­nom­men hat, so­weit die­se Ar­bei­ten nicht sub­ven­tio­niert sind.

4 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann für Grund­stücke des Pri­vat­ver­mö­gens an­stel­le der tat­säch­li­chen Kos­ten und Prä­mi­en einen Pau­scha­l­ab­zug gel­tend ma­chen. Der Bun­des­rat re­gelt die­sen Pau­scha­l­ab­zug.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 1515; BBl 2007 79938009).

79 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. II 3 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

80 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

5. Abschnitt: Allgemeine Abzüge

Art. 33 Schuldzinsen und andere Abzüge 82  

1 Von den Ein­künf­ten wer­den ab­ge­zo­gen:

a.83
die pri­va­ten Schuld­zin­sen im Um­fang der nach den Ar­ti­keln 20, 20a und 21 steu­er­ba­ren Ver­mö­gen­ser­trä­ge und wei­te­rer 50 000 Fran­ken.84 Nicht ab­zugs­fä­hig sind Schuld­zin­sen für Dar­le­hen, die ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft ei­ner an ih­rem Ka­pi­tal mass­ge­blich be­tei­lig­ten oder ihr sonst wie na­he ste­hen­den na­tür­li­chen Per­son zu Be­din­gun­gen ge­währt, die er­heb­lich von den im Ge­schäfts­ver­kehr un­ter Drit­ten üb­li­chen Be­din­gun­gen ab­wei­chen;
b.85
die dau­ern­den Las­ten so­wie 40 Pro­zent der be­zahl­ten Leib­ren­ten;
c.
die Un­ter­halts­bei­trä­ge an den ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den Ehe­gat­ten so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge an einen El­tern­teil für die un­ter des­sen el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der, nicht je­doch Leis­tun­gen in Er­fül­lung an­de­rer fa­mi­li­en­recht­li­cher Un­ter­halts- oder Un­ter­stüt­zungs­pflich­ten;
d.86
die ge­mä­ss Ge­setz, Sta­tut oder Re­gle­ment ge­leis­te­ten Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge an die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung und an Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge;
e.
Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge zum Er­werb von ver­trag­li­chen An­sprü­chen aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge; der Bun­des­rat legt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die an­er­kann­ten Vor­sor­ge­for­men und die Hö­he der ab­zugs­fä­hi­gen Bei­trä­ge fest;
f.
die Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung, die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und die ob­li­ga­to­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rung;
g.87
die Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Le­bens-, die Kran­ken- und die nicht un­ter Buch­sta­be f fal­len­de Un­fall­ver­si­che­rung so­wie die Zin­sen von Spar­ka­pi­ta­li­en der steu­er­pflich­ti­gen Per­son und der von ihr un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, bis zum Ge­samt­be­trag von:
1.
3600 Fran­ken für Ehe­paa­re, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben,
2.
1800 Fran­ken für die üb­ri­gen Steu­er­pflich­ti­gen;
h.88
die Krank­heits- und Un­fall­kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt und die­se 5 Pro­zent der um die Auf­wen­dun­gen (Art. 26–33) ver­min­der­ten steu­er­ba­ren Ein­künf­te über­stei­gen;
hbis.89
die be­hin­de­rungs­be­ding­ten Kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen oder der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen mit Be­hin­de­run­gen im Sin­ne des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200290, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt;
i.91
die Mit­glie­der­bei­trä­ge und Zu­wen­dun­gen bis zum Ge­samt­be­trag von 10 400 Fran­ken an po­li­ti­sche Par­tei­en, die:92
1.
im Par­tei­en­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 76a des Bun­des­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 197693 über die po­li­ti­schen Rech­te ein­ge­tra­gen sind,
2.
in ei­nem kan­to­na­len Par­la­ment ver­tre­ten sind, oder
3.
in ei­nem Kan­ton bei den letz­ten Wahlen des kan­to­na­len Par­la­ments min­des­tens 3 Pro­zent der Stim­men er­reicht ha­ben;
j.94
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich der Um­schu­lungs­kos­ten, bis zum Ge­samt­be­trag von 12 900 Fran­ken, so­fern:95
1.
ein ers­ter Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II vor­liegt, oder
2.
das 20. Le­bens­jahr vollen­det ist und es sich nicht um die Aus­bil­dungs­kos­ten bis zum ers­ten Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II han­delt.

1bis Die Ab­zü­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be g er­hö­hen sich:

a.
um die Hälf­te für Steu­er­pflich­ti­ge oh­ne Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e;
b.
um 700 Fran­ken für je­des Kind oder je­de un­ter­stüt­zungs­be­dürf­ti­ge Per­son, für die die steu­er­pflich­ti­ge Per­son einen Ab­zug nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b gel­tend ma­chen kann.96

2 Le­ben Ehe­gat­ten in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe und er­zie­len bei­de ein Er­w­erb­sein­kom­men, so wer­den vom nied­ri­ge­ren Er­w­erb­sein­kom­men 50 Pro­zent, je­doch min­des­tens 8500 Fran­ken und höchs­tens 13 900 Fran­ken ab­ge­zo­gen. Als Er­w­erb­sein­kom­men gel­ten die steu­er­ba­ren Ein­künf­te aus un­selb­stän­di­ger oder selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ab­züg­lich der Auf­wen­dun­gen nach den Ar­ti­keln 26–31 und der all­ge­mei­nen Ab­zü­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d–f. Bei er­heb­li­cher Mit­ar­beit ei­nes Ehe­gat­ten im Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten oder bei ge­mein­sa­mer selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit wird je­dem Ehe­gat­ten die Hälf­te des ge­mein­sa­men Er­w­erb­sein­kom­mens zu­ge­wie­sen. Ei­ne ab­wei­chen­de Auf­tei­lung ist vom Ehe­paar nach­zu­wei­sen.97

3 Von den Ein­künf­ten wer­den ab­ge­zo­gen die nach­ge­wie­se­nen Kos­ten, je­doch höchs­tens 25 500 Fran­ken, für die Dritt­be­treu­ung je­des Kin­des, das das 14. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat und mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son, die für sei­nen Un­ter­halt sorgt, im glei­chen Haus­halt lebt, so­weit die­se Kos­ten in di­rek­tem kau­sa­lem Zu­sam­men­hang mit der Er­werbs­tä­tig­keit, Aus­bil­dung oder Er­werbs­un­fä­hig­keit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ste­hen.98

4 Von den ein­zel­nen Ge­win­nen aus der Teil­nah­me an Geld­spie­len, wel­che nicht nach Ar­ti­kel 24 Buch­sta­ben ibis–j steu­er­frei sind, wer­den 5 Pro­zent, je­doch höchs­tens 5300 Fran­ken, als Ein­satz­kos­ten ab­ge­zo­gen. Von den ein­zel­nen Ge­win­nen aus der On­li­ne-Teil­nah­me an Spiel­ban­ken­spie­len nach Ar­ti­kel 24 Buch­sta­be ibis wer­den die vom On­li­ne-Spie­ler­kon­to ab­ge­buch­ten Spiele­in­sät­ze im Steu­er­jahr, je­doch höchs­tens 26 400 Fran­ken ab­ge­zo­gen.99

82 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 81538191).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

86 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4635; BBl 2003 6399).

87 Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Abs. 1 der V des EFD vom 16. Sept. 2022 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 575).

88 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

89 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

90 SR 151.3

91 Fas­sung ge­mä­ss Art. 6 Abs. 3 der V des EFD vom 22. Sept. 2011 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20114503).

92 Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Abs. 1 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

93 SR 161.1

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

95 Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Abs. 2 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

97 Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Abs. 3 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

98 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Abs. 4 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 2011 65176543). Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Abs. 5 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

Art. 33a Freiwillige Leistungen 100  

Von den Ein­künf­ten ab­ge­zo­gen wer­den auch die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 56 Bst. g), wenn die­se Leis­tun­gen im Steu­er­jahr 100 Fran­ken er­rei­chen und ins­ge­samt 20 Pro­zent der um die Auf­wen­dun­gen (Art. 26–33) ver­min­der­ten Ein­künf­te nicht über­stei­gen. Im glei­chen Um­fang ab­zugs­fä­hig sind ent­spre­chen­de frei­wil­li­ge Leis­tun­gen an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 56 Bst. a–c).

100 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 81538191).

6. Abschnitt: Nicht abziehbare Kosten und Aufwendungen

Art. 34  

Nicht ab­zieh­bar sind die üb­ri­gen Kos­ten und Auf­wen­dun­gen, ins­be­son­de­re:

a.
die Auf­wen­dun­gen für den Un­ter­halt des Steu­er­pflich­ti­gen und sei­ner Fa­mi­lie so­wie der durch die be­ruf­li­che Stel­lung des Steu­er­pflich­ti­gen be­ding­te Pri­vat­auf­wand;
b.101
c.
die Auf­wen­dun­gen für Schul­den­til­gung;
d.
die Auf­wen­dun­gen für die An­schaf­fung, Her­stel­lung oder Wert­ver­meh­rung von Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den;
e.
Ein­kom­mens-, Grund­stück­ge­winn- und Ver­mö­gens­steu­ern von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den und gleich­ar­ti­ge aus­län­di­sche Steu­ern.

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

4. Kapitel: Sozialabzüge

Art. 35  

1 Vom Ein­kom­men wer­den ab­ge­zo­gen:

a.102
6700 Fran­ken für je­des min­der­jäh­ri­ge oder in der be­ruf­li­chen oder schu­li­schen Aus­bil­dung ste­hen­de Kind, für des­sen Un­ter­halt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son sorgt; wer­den die El­tern ge­trennt be­steu­ert, so wird der Kin­der­ab­zug hälf­tig auf­ge­teilt, wenn das Kind un­ter ge­mein­sa­mer el­ter­li­cher Sor­ge steht und kei­ne Un­ter­halts­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be c für das Kind gel­tend ge­macht wer­den;
b.103
6700 Fran­ken für je­de er­werbs­un­fä­hi­ge oder be­schränkt er­werbs­fä­hi­ge Per­son, zu de­ren Un­ter­halt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son min­des­tens in der Hö­he des Ab­zugs bei­trägt; der Ab­zug kann nicht be­an­sprucht wer­den für den Ehe­gat­ten und für Kin­der, für die ein Ab­zug nach Buch­sta­be a ge­währt wird;
c.104
2800 Fran­ken für Ehe­paa­re, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben.105

2 Die So­zi­al­ab­zü­ge wer­den nach den Ver­hält­nis­sen am En­de der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 40) oder der Steu­er­pflicht fest­ge­setzt.106

3 Bei teil­wei­ser Steu­er­pflicht wer­den die So­zi­al­ab­zü­ge an­teils­mäs­sig ge­währt.

102 Fas­sung ge­mä­ss Art. 4 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

103 Fas­sung ge­mä­ss Art. 4 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

104 Fas­sung ge­mä­ss Art. 4 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

5. Kapitel: Steuerberechnung

1. Abschnitt: Tarife

Art. 36  

1 Die Steu­er für ein Steu­er­jahr be­trägt:

Fran­ken

bis

15 000 Fran­ken Ein­kom­men

0.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

0.77

;

für

32 800 Fran­ken Ein­kom­men

137.05

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

0.88

mehr;

für

42 900 Fran­ken Ein­kom­men

225.90

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

2.64

mehr;

für

57 200 Fran­ken Ein­kom­men

603.40

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

2.97

mehr;

für

75 200 Fran­ken Ein­kom­men

1138.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

5.94

mehr;

für

81 000 Fran­ken Ein­kom­men

1482.50

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

6.60

mehr;

für

107 400 Fran­ken Ein­kom­men

3224.90

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

8.80

mehr;

für

139 600 Fran­ken Ein­kom­men

6058.50

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

11.00

mehr;

für

182 600 Fran­ken Ein­kom­men

10 788.50

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

13.20

mehr;

für

783 200 Fran­ken Ein­kom­men

90 067.70

für

783 300 Fran­ken Ein­kom­men

90 079.50

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

11.50

mehr.107

2 Für Ehe­paa­re, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, be­trägt die jähr­li­che Steu­er:

Fran­ken

bis

29 300 Fran­ken Ein­kom­men

0.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

1.00

;

für

52 700 Fran­ken Ein­kom­men

234.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

2.00

mehr;

für

60 500 Fran­ken Ein­kom­men

390.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

3.00

mehr;

für

78 100 Fran­ken Ein­kom­men

918.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

4.00

mehr;

für

93 600 Fran­ken Ein­kom­men

1538.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

5.00

mehr;

für

107 200 Fran­ken Ein­kom­men

2218.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

6.00

mehr;

für

119 000 Fran­ken Ein­kom­men

2926.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

7.00

mehr;

für

128 800 Fran­ken Ein­kom­men

3612.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

8.00

mehr;

für

136 600 Fran­ken Ein­kom­men

4236.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

9.00

mehr;

für

142 300 Fran­ken Ein­kom­men

4749.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

10.00

mehr;

für

146 300 Fran­ken Ein­kom­men

5149.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

11.00

mehr;

für

148 300 Fran­ken Ein­kom­men

5369.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

12.00

mehr;

für

150 300 Fran­ken Ein­kom­men

5609.00

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

13.00

mehr;

für

928 600 Fran­ken Ein­kom­men

106 788.00

für

928 700 Fran­ken Ein­kom­men

106 800.50

und für je wei­te­re 100 Fran­ken Ein­kom­men

11.50

mehr.108

2bis Für die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­paa­re und die ver­wit­we­ten, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den, ge­schie­de­nen und le­di­gen steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen, die mit Kin­dern oder un­ter­stüt­zungs­be­dürf­ti­gen Per­so­nen im glei­chen Haus­halt zu­sam­men­le­ben und de­ren Un­ter­halt zur Haupt­sa­che be­strei­ten, gilt Ab­satz 2 sinn­ge­mä­ss. Der so er­mit­tel­te Steu­er­be­trag er­mäs­sigt sich um 259 Fran­ken für je­des Kind oder je­de un­ter­stüt­zungs­be­dürf­ti­ge Per­son.109

3 Steu­er­be­trä­ge un­ter 25 Fran­ken wer­den nicht er­ho­ben.

107 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Abs. 1 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

108 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Abs. 2 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

109 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Abs. 3 der V des EFD vom 1. Sept. 2023 über die kal­te Pro­gres­si­on, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 493).

2. Abschnitt: Sonderfälle

Art. 37 Kapitalabfindungen für wiederkehrende Leistungen  

Ge­hö­ren zu den Ein­künf­ten Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen für wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen, so wird die Ein­kom­mens­steu­er un­ter Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te und der zu­läs­si­gen Ab­zü­ge zu dem Steu­er­satz be­rech­net, der sich er­gä­be, wenn an­stel­le der ein­ma­li­gen Leis­tung ei­ne ent­spre­chen­de jähr­li­che Leis­tung aus­ge­rich­tet wür­de.

Art. 37a Vereinfachtes Abrechnungsverfahren 110  

1 Für klei­ne Ar­beits­ent­gel­te aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist die Steu­er oh­ne Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te, all­fäl­li­ger Be­rufs­kos­ten und So­zi­al­ab­zü­ge zu ei­nem Satz von 0,5 Pro­zent zu er­he­ben; Vor­aus­set­zung ist, dass der Ar­beit­ge­ber die Steu­er im Rah­men des ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­rens nach den Ar­ti­keln 2 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005111 ge­gen die Schwarz­ar­beit ent­rich­tet. Da­mit ist die Ein­kom­mens­steu­er ab­ge­gol­ten.

2 Ar­ti­kel 88 Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt sinn­ge­mä­ss.

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung ist ver­pflich­tet, die Steu­ern pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen AHV-Aus­gleichs­kas­se ab­zu­lie­fern.

4 Die AHV-Aus­gleichs­kas­se stellt dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus. Sie über­weist der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de die ein­kas­sier­ten Steu­er­zah­lun­gen.

5 Das Recht auf ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on nach Ar­ti­kel 88 Ab­satz 4 wird auf die zu­stän­di­ge AHV-Aus­gleichs­kas­se über­tra­gen.

6 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten; da­bei be­rück­sich­tigt er die Ar­ti­kel 88 und 196 Ab­satz 3.112

110 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 ge­gen die Schwarz­ar­beit, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 359; BBl 2002 3605).

111 SR 822.41

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 37b Liquidationsgewinne 113  

1 Wird die selbst­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit nach dem vollen­de­ten 55. Al­ters­jahr oder we­gen Un­fä­hig­keit zur Wei­ter­füh­rung in­fol­ge In­va­li­di­tät de­fi­ni­tiv auf­ge­ge­ben, so ist die Sum­me der in den letz­ten zwei Ge­schäfts­jah­ren rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven ge­trennt vom üb­ri­gen Ein­kom­men zu be­steu­ern. Ein­kaufs­bei­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be d sind ab­zieh­bar. Wer­den kei­ne sol­chen Ein­käu­fe vor­ge­nom­men, so wird die Steu­er auf dem Be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven, für den der Steu­er­pflich­ti­ge die Zu­läs­sig­keit ei­nes Ein­kaufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be d nach­weist, zu ei­nem Fünf­tel der Ta­ri­fe nach Ar­ti­kel 36 be­rech­net. Für die Be­stim­mung des auf den Rest­be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven an­wend­ba­ren Sat­zes ist ein Fünf­tel die­ses Rest­be­tra­ges mass­ge­bend, es wird aber in je­dem Fal­le ei­ne Steu­er zu ei­nem Satz von min­des­tens 2 Pro­zent er­ho­ben.

2 Ab­satz 1 gilt auch für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten, die an­de­ren Er­ben und die Ver­mächt­nis­neh­mer, so­fern sie das über­nom­me­ne Un­ter­neh­men nicht fort­füh­ren; die steu­er­li­che Ab­rech­nung er­folgt spä­tes­tens fünf Ka­len­der­jah­re nach Ab­lauf des To­des­jah­res des Erb­las­sers.

113 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 38 Kapitalleistungen aus Vorsorge  

1 Ka­pi­tal­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 22 so­wie Zah­lun­gen bei Tod und für blei­ben­de kör­per­li­che oder ge­sund­heit­li­che Nach­tei­le wer­den ge­son­dert be­steu­ert. Sie un­ter­lie­gen stets ei­ner vol­len Jahres­steu­er.

1bis Die Steu­er wird für das Steu­er­jahr fest­ge­setzt, in dem die ent­spre­chen­den Ein­künf­te zu­ge­flos­sen sind.114

2 Sie wird zu ei­nem Fünf­tel der Ta­ri­fe nach Ar­ti­kel 36 Ab­sät­ze 1, 2 und 2bis ers­ter Satz be­rech­net.115

3 Die So­zi­al­ab­zü­ge wer­den nicht ge­währt.116

114 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010453; BBl 20091657).

6. Kapitel: Ausgleich der Folgen der kalten Progression

Art. 39  

1 Bei der Steu­er vom Ein­kom­men der na­tür­li­chen Per­so­nen wer­den die Fol­gen der kal­ten Pro­gres­si­on durch gleich­mäs­si­ge An­pas­sung der Ta­rif­stu­fen und der in Fran­ken­be­trä­gen fest­ge­setz­ten Ab­zü­ge vom Ein­kom­men voll aus­ge­gli­chen. Die Be­trä­ge sind auf 100 Fran­ken auf- oder ab­zu­run­den.

2 Das EFD passt die Ta­rif­stu­fen und die Ab­zü­ge jähr­lich an den Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se an. Mass­ge­bend ist der In­dex­stand am 30. Ju­ni vor Be­ginn der Steu­er­pe­ri­ode. Bei ne­ga­ti­vem Teue­rungs­ver­lauf ist ei­ne An­pas­sung aus­ge­schlos­sen. Der auf ei­ne ne­ga­ti­ve Teue­rung fol­gen­de Aus­gleich er­folgt auf Ba­sis des letz­ten Aus­gleichs.117

3118

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010453; BBl 20091657).

118 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010453; BBl 20091657).

Dritter Titel: Zeitliche Bemessung119

119 Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die formelle Bereinigung der zeitlichen Bemessung der direkten Steuern bei den natürlichen Personen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 40 Steuerperiode  

1 Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ka­len­der­jahr.

2 Die Ein­kom­mens­steu­er wird für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

3 Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird die Steu­er auf den in die­sem Zeit­raum er­ziel­ten Ein­künf­ten er­ho­ben. Da­bei be­stimmt sich der Steu­er­satz für re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Ein­kom­men; nicht re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te un­ter­lie­gen der vol­len Jahres­steu­er, wer­den aber für die Satz­be­stim­mung nicht in ein Jah­res­ein­kom­men um­ge­rech­net. Ar­ti­kel 38 bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 41 Bemessung des Einkommens  

1 Das steu­er­ba­re Ein­kom­men be­misst sich nach den Ein­künf­ten in der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist das Er­geb­nis des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res mass­ge­bend.

3 Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit müs­sen in je­der Steu­er­pe­ri­ode einen Ge­schäfts­ab­schluss er­stel­len.

Art. 42 Veranlagung bei Begründung und Auflösung der Ehe  

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode, in der sie die Ehe ge­schlos­sen ha­ben, nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 ver­an­lagt.

2 Bei Schei­dung, ge­richt­li­cher oder tat­säch­li­cher Tren­nung wer­den die Ehe­gat­ten für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat ver­an­lagt.

3 Stirbt ein in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­der Ehe­gat­te, so wer­den bis zu sei­nem To­des­tag bei­de Ehe­gat­ten ge­mein­sam ver­an­lagt (Art. 9 Abs. 1). Der über­le­ben­de Ehe­gat­te wird für den Rest der Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat zu dem für ihn an­wend­ba­ren Ta­rif ver­an­lagt. Ar­ti­kel 40 Ab­satz 3 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 43–48  

Auf­ge­ho­ben

Dritter Teil: Besteuerung der juristischen Personen

Erster Titel: Steuerpflicht

1. Kapitel: Begriff der juristischen Personen

Art. 49  

1 Als ju­ris­ti­sche Per­so­nen wer­den be­steu­ert:

a.
die Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten (Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten, Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaf­ten, Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung) und die Ge­nos­sen­schaf­ten;
b.
die Ver­ei­ne, die Stif­tun­gen und die üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen.

2 Den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt sind die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz nach Ar­ti­kel 58 oder 118a KAG120.121 Die In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 110 KAG wer­den wie Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten be­steu­ert.122

3 Aus­län­di­sche ju­ris­ti­sche Per­so­nen so­wie nach Ar­ti­kel 11 steu­er­pflich­ti­ge, aus­län­di­sche Han­dels­ge­sell­schaf­ten und an­de­re aus­län­di­sche Per­so­nen­ge­samt­hei­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit wer­den den in­län­di­schen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt, de­nen sie recht­lich oder tat­säch­lich am ähn­lichs­ten sind.

120 SR 951.31

121 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 53; BBl 2020 6885).

122 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

2. Kapitel: Steuerliche Zugehörigkeit

Art. 50 Persönliche Zugehörigkeit  

Ju­ris­ti­sche Per­so­nen sind auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sich ihr Sitz oder ih­re tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz be­fin­det.

Art. 51 Wirtschaftliche Zugehörigkeit  

1 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die we­der ih­ren Sitz noch die tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz ha­ben, sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Teil­ha­ber an Ge­schäfts­be­trie­ben in der Schweiz sind;
b.
in der Schweiz Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten;
c.
an Grund­stücken in der Schweiz Ei­gen­tum, ding­li­che oder die­sen wirt­schaft­lich gleich­kom­men­de per­sön­li­che Nut­zungs­rech­te ha­ben;
d.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken in der Schweiz ge­si­chert sind;
e.
in der Schweiz ge­le­ge­ne Lie­gen­schaf­ten ver­mit­teln oder da­mit han­deln.

2 Als Be­triebs­stät­te gilt ei­ne fes­te Ge­schäftsein­rich­tung, in der die Ge­schäftstä­tig­keit ei­nes Un­ter­neh­mens ganz oder teil­wei­se aus­ge­übt wird. Be­triebs­stät­ten sind ins­be­son­de­re Zweignie­der­las­sun­gen, Fa­bri­ka­ti­ons­stät­ten, Werk­stät­ten, Ver­kaufs­stel­len, stän­di­ge Ver­tre­tun­gen, Berg­wer­ke und an­de­re Stät­ten der Aus­beu­tung von Bo­den­schät­zen so­wie Bau- oder Mon­ta­gestel­len von min­des­tens zwölf Mo­na­ten Dau­er.

Art. 52 Umfang der Steuerpflicht  

1 Bei per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit ist die Steu­er­pflicht un­be­schränkt; sie er­streckt sich aber nicht auf Ge­schäfts­be­trie­be, Be­triebs­stät­ten und Grund­stücke im Aus­land.

2 Bei wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit be­schränkt sich die Steu­er­pflicht auf den Ge­winn, für den nach Ar­ti­kel 51 ei­ne Steu­er­pflicht in der Schweiz be­steht.123

3 Die Ab­gren­zung der Steu­er­pflicht für Ge­schäfts­be­trie­be, Be­triebs­stät­ten und Grund­stücke er­folgt im Ver­hält­nis zum Aus­land nach den Grund­sät­zen des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung. Ein schwei­ze­ri­sches Un­ter­neh­men kann Ver­lus­te aus ei­ner aus­län­di­schen Be­triebs­stät­te mit in­län­di­schen Ge­win­nen ver­rech­nen, so­weit die­se Ver­lus­te im Be­triebs­stät­ten­staat nicht be­reits be­rück­sich­tigt wur­den. Ver­zeich­net die­se Be­triebs­stät­te in­nert der fol­gen­den sie­ben Ge­schäfts­jah­re Ge­win­ne, so er­folgt in die­sen Ge­schäfts­jah­ren im Aus­mass der im Be­triebs­stät­ten­staat ver­rech­ne­ten Ver­lust­vor­trä­ge ei­ne Be­steue­rung. Ver­lus­te aus aus­län­di­schen Lie­gen­schaf­ten kön­nen nur dann be­rück­sich­tigt wer­den, wenn im be­tref­fen­den Land auch ei­ne Be­triebs­stät­te un­ter­hal­ten wird. Vor­be­hal­ten blei­ben die in Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men ent­hal­te­nen Re­ge­lun­gen.124

4 Steu­er­pflich­ti­ge mit Sitz und tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Aus­land ha­ben den in der Schweiz er­ziel­ten Ge­winn zu ver­steu­ern.125

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Art. 53126  

126 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

3. Kapitel: Beginn und Ende der Steuerpflicht

Art. 54  

1 Die Steu­er­pflicht be­ginnt mit der Grün­dung der ju­ris­ti­schen Per­son, mit der Ver­le­gung ih­res Sit­zes oder ih­rer tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in die Schweiz oder mit dem Er­werb von in der Schweiz steu­er­ba­ren Wer­ten.

2 Die Steu­er­pflicht en­det mit dem Ab­schluss der Li­qui­da­ti­on, mit der Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung ins Aus­land mit dem Weg­fall der in der Schweiz steu­er­ba­ren Wer­te.

3 Über­trägt ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son Ak­ti­ven und Pas­si­ven auf ei­ne an­de­re ju­ris­ti­sche Per­son, so sind die von ihr ge­schul­de­ten Steu­ern von der über­neh­men­den ju­ris­ti­schen Per­son zu ent­rich­ten.

4 Nicht als Be­en­di­gung der Steu­er­pflicht gel­ten die vor­über­ge­hen­de Sitz­ver­le­gung ins Aus­land und die an­de­ren Mass­nah­men auf­grund der Bun­des­ge­setz­ge­bung über die wirt­schaft­li­che Lan­des­ver­sor­gung.

4. Kapitel: Mithaftung

Art. 55  

1 En­det die Steu­er­pflicht ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so haf­ten die mit ih­rer Ver­wal­tung und die mit ih­rer Li­qui­da­ti­on be­trau­ten Per­so­nen so­li­da­risch für die von ihr ge­schul­de­ten Steu­ern bis zum Be­trag des Li­qui­da­ti­ons­er­geb­nis­ses oder, falls die ju­ris­ti­sche Per­son ih­ren Sitz oder tat­säch­li­che Ver­wal­tung ins Aus­land ver­legt, bis zum Be­trag des Rein­ver­mö­gens der ju­ris­ti­schen Per­son. Die Haf­tung ent­fällt, wenn der Haf­ten­de nach­weist, dass er al­le nach den Um­stän­den ge­bo­te­ne Sorg­falt an­ge­wen­det hat.

2 Für die Steu­ern ei­ner auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­ti­gen ju­ris­ti­schen Per­son haf­ten so­li­da­risch bis zum Be­trag des Reiner­lö­ses Per­so­nen, die:

a.
Ge­schäfts­be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten in der Schweiz auf­lö­sen;
b.
Grund­stücke in der Schweiz oder durch sol­che Grund­stücke ge­si­cher­te For­de­run­gen ver­äus­sern oder ver­wer­ten.

3 Käu­fer und Ver­käu­fer ei­ner in der Schweiz ge­le­ge­nen Lie­gen­schaft haf­ten für die aus der Ver­mitt­lungs­tä­tig­keit ge­schul­de­te Steu­er so­li­da­risch bis zu 3 Pro­zent der Kaufsum­me, wenn die die Lie­gen­schaft ver­mit­teln­de ju­ris­ti­sche Per­son in der Schweiz we­der ih­ren Sitz noch ih­re tat­säch­li­che Ver­wal­tung hat.

4 Für die Steu­ern aus­län­di­scher Han­dels­ge­sell­schaf­ten und an­de­rer aus­län­di­scher Per­so­nen­ge­samt­hei­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit haf­ten die Teil­ha­ber so­li­da­risch.

5. Kapitel: Ausnahmen von der Steuerpflicht

Art. 56  

Von der Steu­er­pflicht sind be­freit:

a.
der Bund und sei­ne An­stal­ten;
b.
die Kan­to­ne und ih­re An­stal­ten;
c.
die Ge­mein­den, die Kirch­ge­mein­den und die an­de­ren Ge­biets­kör­per­schaf­ten der Kan­to­ne so­wie ih­re An­stal­ten;
d.127
vom Bund kon­zes­sio­nier­te Ver­kehrs- und In­fra­struk­tur­un­ter­neh­men, die für die­se Tä­tig­keit Ab­gel­tun­gen er­hal­ten oder auf­grund ih­rer Kon­zes­si­on einen ganz­jäh­ri­gen Be­trieb von na­tio­na­ler Be­deu­tung auf­recht er­hal­ten müs­sen; die Steu­er­be­frei­ung er­streckt sich auch auf Ge­win­ne aus der kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit, die frei ver­füg­bar sind; von der Steu­er­be­frei­ung aus­ge­nom­men sind je­doch Ne­ben­be­trie­be und Lie­gen­schaf­ten, die kei­ne not­wen­di­ge Be­zie­hung zur kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit ha­ben;
e.
Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge von Un­ter­neh­men mit Wohn­sitz, Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz und von ih­nen na­he ste­hen­den Un­ter­neh­men, so­fern die Mit­tel der Ein­rich­tung dau­ernd und aus­sch­liess­lich der Per­so­nal­vor­sor­ge die­nen;
f.
in­län­di­sche So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen, ins­be­son­de­re Ar­beits­lo­sen-, Kran­ken­ver­si­che­rungs-, Al­ters-, In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rungs­kas­sen, mit Aus­nah­me der kon­zes­sio­nier­ten Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
g.
ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die öf­fent­li­che oder ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn, der aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met ist.128 Un­ter­neh­me­ri­sche Zwe­cke sind grund­sätz­lich nicht ge­mein­nüt­zig. Der Er­werb und die Ver­wal­tung von we­sent­li­chen Ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men gel­ten als ge­mein­nüt­zig, wenn das In­ter­es­se an der Un­ter­neh­men­ser­hal­tung dem ge­mein­nüt­zi­gen Zweck un­ter­ge­ord­net ist und kei­ne ge­schäfts­lei­ten­den Tä­tig­kei­ten aus­ge­übt wer­den;
h.129
ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die ge­samtschwei­ze­risch Kul­tus­zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn, der aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met ist;
i.130
die aus­län­di­schen Staa­ten für ih­re in­län­di­schen, aus­sch­liess­lich dem un­mit­tel­ba­ren Ge­brauch der di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tun­gen be­stimm­ten Lie­gen­schaf­ten so­wie die von der Steu­er­pflicht be­frei­ten in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007131 für die Lie­gen­schaf­ten, die Ei­gen­tum der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten sind und die von de­ren Dienst­stel­len be­nützt wer­den;
j.132
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz, so­fern de­ren An­le­ger aus­sch­liess­lich steu­er­be­frei­te Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach Buch­sta­be e oder steu­er­be­frei­te in­län­di­sche So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen nach Buch­sta­be f sind.

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 10 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 55975629; BBl 20052415, 2007 2681).

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

130 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

131 SR 192.12

132 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Zweiter Titel: Gewinnsteuer

1. Kapitel: Steuerobjekt

1. Abschnitt: Grundsatz

Art. 57  

Ge­gen­stand der Ge­winn­steu­er ist der Rein­ge­winn.

2. Abschnitt: Berechnung des Reingewinns

Art. 58 Allgemeines  

1 Der steu­er­ba­re Rein­ge­winn setzt sich zu­sam­men aus:

a.
dem Sal­do der Er­folgs­rech­nung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Sal­do­vor­tra­ges des Vor­jah­res;
b.
al­len vor Be­rech­nung des Sal­dos der Er­folgs­rech­nung aus­ge­schie­de­nen Tei­len des Ge­schäfts­er­geb­nis­ses, die nicht zur De­ckung von ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­tem Auf­wand ver­wen­det wer­den, wie ins­be­son­de­re:
Kos­ten für die An­schaf­fung, Her­stel­lung oder Wert­ver­meh­rung von Ge­gen­stän­den des An­la­ge­ver­mö­gens,
ge­schäfts­mäs­sig nicht be­grün­de­te Ab­schrei­bun­gen und Rück­stel­lun­gen,
Ein­la­gen in die Re­ser­ven,
Ein­zah­lun­gen auf das Ei­gen­ka­pi­tal aus Mit­teln der ju­ris­ti­schen Per­son, so­weit sie nicht aus als Ge­winn ver­steu­er­ten Re­ser­ven er­fol­gen,
of­fe­ne und ver­deck­te Ge­win­naus­schüt­tun­gen und ge­schäfts­mäs­sig nicht be­grün­de­te Zu­wen­dun­gen an Drit­te;
c.
den der Er­folgs­rech­nung nicht gut­ge­schrie­be­nen Er­trä­gen, mit Ein­schluss der Ka­pi­tal-, Auf­wer­tungs- und Li­qui­da­ti­ons­ge­win­ne, vor­be­hält­lich Ar­ti­kel 64. …133

2 Der steu­er­ba­re Rein­ge­winn ju­ris­ti­scher Per­so­nen, die kei­ne Er­folgs­rech­nung er­stel­len, be­stimmt sich sinn­ge­mä­ss nach Ab­satz 1.

3 Leis­tun­gen, wel­che ge­mischt­wirt­schaft­li­che, im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­ti­ge Un­ter­neh­men über­wie­gend an na­he ste­hen­de Per­so­nen er­brin­gen, sind zum je­wei­li­gen Markt­preis, zu den je­wei­li­gen Ge­ste­hungs­kos­ten zu­züg­lich ei­nes an­ge­mes­se­nen Auf­schla­ges oder zum je­wei­li­gen End­ver­kaufs­preis ab­züg­lich ei­ner an­ge­mes­se­nen Ge­winn­mar­ge zu be­wer­ten; das Er­geb­nis ei­nes je­den Un­ter­neh­mens ist ent­spre­chend zu be­rich­ti­gen.

133 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 59 Geschäftsmässig begründeter Aufwand  

1 Zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren auch:

a.134
die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern;
b.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
c.135
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu 20 Pro­zent des Rein­ge­winns an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 56 Bst. g), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 56 Bst. a–c);
d.
die Ra­bat­te, Skon­ti, Um­satz­bo­ni­fi­ka­tio­nen und Rück­ver­gü­tun­gen auf dem Ent­gelt für Lie­fe­run­gen und Leis­tun­gen so­wie zur Ver­tei­lung an die Ver­si­cher­ten be­stimm­te Über­schüs­se von Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
e.136
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals;
f.137
ge­win­n­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen, so­weit sie kei­nen Straf­zweck ha­ben.

2 Nicht zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

a.
Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts;
b.
Auf­wen­dun­gen zur Er­mög­li­chung von Straf­ta­ten oder als Ge­gen­leis­tung für die Be­ge­hung von Straf­ta­ten;
c.
Bus­sen;
d.
fi­nan­zi­el­le Ver­wal­tungs­sank­tio­nen, so­weit sie einen Straf­zweck ha­ben.138

3 Sind Sank­tio­nen nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d von ei­ner aus­län­di­schen Straf- oder Ver­wal­tungs­be­hör­de ver­hängt wor­den, so sind sie ab­zieh­bar, wenn:

a.
die Sank­ti­on ge­gen den schwei­ze­ri­schen Ord­re pu­blic ver­stösst; oder
b.
die steu­er­pflich­ti­ge Per­son glaub­haft dar­legt, dass sie al­les Zu­mut­ba­re un­ter­nom­men hat, um sich rechts­kon­form zu ver­hal­ten.139

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

135 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 4545; BBl 2003 81538191).

136 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

137 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Dez. über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern (AS 2000 2147; BBl 1997 II 1037, IV 1336). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

139 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

Art. 60 Erfolgsneutrale Vorgänge  

Kein steu­er­ba­rer Ge­winn ent­steht durch:

a.
Ka­pi­tal­ein­la­gen von Mit­glie­dern von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, ein­sch­liess­lich Auf­gel­der und Leis­tun­gen à fonds per­du;
b.
Ver­le­gung des Sit­zes, der Ver­wal­tung, ei­nes Ge­schäfts­be­trie­bes oder ei­ner Be­triebs­stät­te in­ner­halb der Schweiz, so­weit kei­ne Ver­äus­se­run­gen oder buch­mäs­si­gen Auf­wer­tun­gen vor­ge­nom­men wer­den;
c.
Ka­pi­tal­zu­wachs aus Erb­schaft, Ver­mächt­nis oder Schen­kung.
Art. 61 Umstrukturierungen 140  

1 Stil­le Re­ser­ven ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:

a.
bei der Um­wand­lung in ei­ne Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder in ei­ne an­de­re ju­ris­ti­sche Per­son;
b.
bei der Auf- oder Ab­spal­tung ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­fern ein oder meh­re­re Be­trie­be oder Teil­be­trie­be über­tra­gen wer­den und so­weit die nach der Spal­tung be­ste­hen­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen einen Be­trieb oder Teil­be­trieb wei­ter­füh­ren;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen;
d.
bei der Über­tra­gung von Be­trie­ben oder Teil­be­trie­ben so­wie von Ge­gen­stän­den des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft. Als Toch­ter­ge­sell­schaft gilt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, an der die über­tra­gen­de Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal be­tei­ligt ist.

2 Bei ei­ner Über­tra­gung auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 151–153 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend den der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­ren die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te oder Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te an der Toch­ter­ge­sell­schaft ver­äus­sert wer­den; die Toch­ter­ge­sell­schaft kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.

3 Zwi­schen in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, wel­che nach dem Ge­samt­bild der tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­se durch Stim­men­mehr­heit oder auf an­de­re Wei­se un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu­sam­men­ge­fasst sind, kön­nen di­rekt oder in­di­rekt ge­hal­te­ne Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner an­de­ren Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, Be­trie­be oder Teil­be­trie­be so­wie Ge­gen­stän­de des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens zu den bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­ten über­tra­gen wer­den. Die Über­tra­gung auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 1 Buch­sta­be d bleibt vor­be­hal­ten.

4 Wer­den im Fall ei­ner Über­tra­gung nach Ab­satz 3 wäh­rend der nach­fol­gen­den fünf Jah­re die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te ver­äus­sert oder wird wäh­rend die­ser Zeit die ein­heit­li­che Lei­tung auf­ge­ge­ben, so wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 151–153 nach­träg­lich be­steu­ert. Die be­güns­tig­te ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen. Die im Zeit­punkt der Sperr­frist­ver­let­zung un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung zu­sam­men­ge­fass­ten in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten haf­ten für die Nach­steu­er so­li­da­risch.

5 Ent­steht durch die Über­nah­me der Ak­ti­ven und Pas­si­ven ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder ei­ner Ge­nos­sen­schaft, de­ren Be­tei­li­gungs­rech­te der über­neh­men­den Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft ge­hö­ren, ein Buch­ver­lust auf der Be­tei­li­gung, so kann die­ser steu­er­lich nicht ab­ge­zo­gen wer­den; ein all­fäl­li­ger Buch­ge­winn auf der Be­tei­li­gung wird be­steu­ert.

140 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

Art. 61a Aufdeckung stiller Reserven bei Beginn der Steuerpflicht 141  

1 Deckt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son bei Be­ginn der Steu­er­pflicht stil­le Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts auf, so un­ter­lie­gen die­se nicht der Ge­winn­steu­er. Nicht auf­ge­deckt wer­den dür­fen stil­le Re­ser­ven ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal oder am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft.

2 Als Be­ginn der Steu­er­pflicht gel­ten die Ver­le­gung von Ver­mö­gens­wer­ten, Be­trie­ben, Teil­be­trie­ben oder Funk­tio­nen aus dem Aus­land in einen in­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb oder in ei­ne in­län­di­sche Be­triebs­stät­te, das En­de ei­ner Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 56 so­wie die Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in die Schweiz.

3 Die auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven sind jähr­lich zum Satz ab­zu­schrei­ben, der für Ab­schrei­bun­gen auf den be­tref­fen­den Ver­mö­gens­wer­ten steu­er­lich an­ge­wen­det wird.

4 Der auf­ge­deck­te selbst ge­schaf­fe­ne Mehr­wert ist in­nert zehn Jah­ren ab­zu­schrei­ben.

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 61b Besteuerung stiller Reserven am Ende der Steuerpflicht 142  

1 En­det die Steu­er­pflicht, so wer­den die in die­sem Zeit­punkt vor­han­de­nen, nicht ver­steu­er­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts be­steu­ert.

2 Als En­de der Steu­er­pflicht gel­ten die Ver­le­gung von Ver­mö­gens­wer­ten, Be­trie­ben, Teil­be­trie­ben oder Funk­tio­nen aus dem In­land in einen aus­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb oder in ei­ne aus­län­di­sche Be­triebs­stät­te, der Über­gang zu ei­ner Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 56 so­wie die Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung ins Aus­land.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 62 Abschreibungen  

1 Ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­te Ab­schrei­bun­gen von Ak­ti­ven sind zu­läs­sig, so­weit sie buch­mäs­sig oder, bei ver­ein­fach­ter Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 2 OR143, in be­son­de­ren Ab­schrei­bungs­ta­bel­len aus­ge­wie­sen sind.144

2 In der Re­gel wer­den die Ab­schrei­bun­gen nach dem tat­säch­li­chen Wert der ein­zel­nen Ver­mö­gens­tei­le be­rech­net oder nach ih­rer vor­aus­sicht­li­chen Ge­brauchs­dau­er an­ge­mes­sen ver­teilt.

3 Ab­schrei­bun­gen auf Ak­ti­ven, die zum Aus­gleich von Ver­lus­ten hö­her be­wer­tet wur­den, kön­nen nur vor­ge­nom­men wer­den, wenn die Auf­wer­tun­gen han­dels­recht­lich zu­läs­sig wa­ren und die Ver­lus­te im Zeit­punkt der Ab­schrei­bung nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 1 ver­re­chen­bar ge­we­sen wä­ren.

4 Wert­be­rich­ti­gun­gen und Ab­schrei­bun­gen auf den Ge­ste­hungs­kos­ten von Be­tei­li­gun­gen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 4 Buch­sta­be b er­fül­len, wer­den dem steu­er­ba­ren Ge­winn zu­ge­rech­net, so­weit sie nicht mehr be­grün­det sind.145

143 SR 220

144 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

145 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 63 Rückstellungen  

1 Rück­stel­lun­gen zu Las­ten der Er­folgs­rech­nung sind zu­läs­sig für:

a.
im Ge­schäfts­jahr be­ste­hen­de Ver­pflich­tun­gen, de­ren Hö­he noch un­be­stimmt ist;
b.
Ver­lust­ri­si­ken, die mit Ak­ti­ven des Um­lauf­ver­mö­gens, ins­be­son­de­re mit Wa­ren und De­bi­to­ren, ver­bun­den sind;
c.
an­de­re un­mit­tel­bar dro­hen­de Ver­lust­ri­si­ken, die im Ge­schäfts­jahr be­ste­hen;
d.
künf­ti­ge For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­trä­ge an Drit­te bis zu 10 Pro­zent des steu­er­ba­ren Ge­win­nes, ins­ge­samt je­doch höchs­tens bis zu 1 Mil­li­on Fran­ken.

2 Bis­he­ri­ge Rück­stel­lun­gen wer­den dem steu­er­ba­ren Ge­winn zu­ge­rech­net, so­weit sie nicht mehr be­grün­det sind.

Art. 64 Ersatzbeschaffungen  

1 Wer­den Ge­gen­stän­de des be­triebs­not­wen­di­gen An­la­ge­ver­mö­gens er­setzt, so kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf die als Er­satz er­wor­be­nen An­la­ge­gü­ter über­tra­gen wer­den, wenn die­se eben­falls be­triebs­not­wen­dig sind und sich in der Schweiz be­fin­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung beim Er­satz von Lie­gen­schaf­ten durch Ge­gen­stän­de des be­weg­li­chen Ver­mö­gens.146

1bis Beim Er­satz von Be­tei­li­gun­gen kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf ei­ne neue Be­tei­li­gung über­tra­gen wer­den, so­fern die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals oder min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven der an­de­ren Ge­sell­schaft aus­macht und die­se Be­tei­li­gung wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war.147

2 Fin­det die Er­satz­be­schaf­fung nicht im glei­chen Ge­schäfts­jahr statt, so kann im Um­fan­ge der stil­len Re­ser­ven ei­ne Rück­stel­lung ge­bil­det wer­den. Die­se Rück­stel­lung ist in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zur Ab­schrei­bung auf dem Er­sat­z­ob­jekt zu ver­wen­den oder zu­guns­ten der Er­folgs­rech­nung auf­zu­lö­sen.

3 Als be­triebs­not­wen­dig gilt nur An­la­ge­ver­mö­gen, das dem Be­trieb un­mit­tel­bar dient; aus­ge­schlos­sen sind ins­be­son­de­re Ver­mö­gen­s­ob­jek­te, die dem Un­ter­neh­men nur als Ver­mö­gens­an­la­ge oder nur durch ih­ren Er­trag die­nen.

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

147 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 65 Zinsen auf verdecktem Eigenkapital 148  

Zum steu­er­ba­ren Ge­winn der Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten ge­hö­ren auch die Schuld­zin­sen, die auf je­nen Teil des Fremd­ka­pi­tals ent­fal­len, dem wirt­schaft­lich die Be­deu­tung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­kommt.

148 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Art. 66 Gewinne von Vereinen, Stiftungen und kollektiven Kapitalanlagen 149  

1 Die Mit­glie­der­bei­trä­ge an die Ver­ei­ne und die Ein­la­gen in das Ver­mö­gen der Stif­tun­gen wer­den nicht zum steu­er­ba­ren Ge­winn ge­rech­net.

2 Von den steu­er­ba­ren Er­trä­gen der Ver­ei­ne kön­nen die zur Er­zie­lung die­ser Er­trä­ge er­for­der­li­chen Auf­wen­dun­gen in vol­lem Um­fan­ge ab­ge­zo­gen wer­den, an­de­re Auf­wen­dun­gen nur in­so­weit, als sie die Mit­glie­der­bei­trä­ge über­stei­gen.

3 Die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz un­ter­lie­gen der Ge­winn­steu­er für den Er­trag aus di­rek­tem Grund­be­sitz.150

149 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

150 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 66a Gewinne von juristischen Personen mit ideellen Zwecken 151  

Ge­win­ne von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken wer­den nicht be­steu­ert, so­fern sie höchs­tens 20 000 Fran­ken be­tra­gen und aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind.

151 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).

Art. 67 Verluste  

1 Vom Rein­ge­winn der Steu­er­pe­ri­ode kön­nen Ver­lus­te aus sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 79) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren ab­ge­zo­gen wer­den, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Rein­ge­win­nes die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.

2 Mit Leis­tun­gen zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung, die nicht Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ar­ti­kel 60 Buch­sta­be a sind, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­jah­ren ent­stan­den und noch nicht mit Ge­win­nen ver­rech­net wer­den konn­ten.

2. Kapitel: Steuerberechnung

1. Abschnitt: Kapitalgesellschaften und Genossenschaften

Art. 68152  

Die Ge­winn­steu­er der Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten be­trägt 8,5 Pro­zent des Rein­ge­winns.

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

2. Abschnitt: Gesellschaften mit Beteiligungen

Art. 69 Ermässigung 153  

Die Ge­winn­steu­er ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft er­mäs­sigt sich im Ver­hält­nis des Net­to­er­tra­ges aus den Be­tei­li­gungs­rech­ten zum ge­sam­ten Rein­ge­winn, wenn die Ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft:

a.
zu min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­tei­ligt ist;
b.
zu min­des­tens 10 Pro­zent am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­tei­ligt ist; oder
c.
Be­tei­li­gungs­rech­te im Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken hält.

153 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 70 Nettoertrag aus Beteiligungen  

1 Der Net­to­er­trag aus Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 69 ent­spricht dem Er­trag die­ser Be­tei­li­gun­gen ab­züg­lich des dar­auf ent­fal­len­den Fi­nan­zie­rungs­auf­wan­des und ei­nes Bei­tra­ges von 5 Pro­zent zur De­ckung des Ver­wal­tungs­auf­wan­des; der Nach­weis des ef­fek­ti­ven Ver­wal­tungs­auf­wan­des bleibt vor­be­hal­ten. Als Fi­nan­zie­rungs­auf­wand gel­ten Schuld­zin­sen so­wie wei­te­rer Auf­wand, der wirt­schaft­lich den Schuld­zin­sen gleich­zu­stel­len ist. Zum Er­trag aus Be­tei­li­gun­gen ge­hö­ren auch die Ka­pi­tal­ge­win­ne auf die­sen Be­tei­li­gun­gen so­wie die Er­lö­se aus da­zu­ge­hö­ri­gen Be­zugs­rech­ten. Ar­ti­kel 207a bleibt vor­be­hal­ten.154

2 Kei­ne Be­tei­li­gungs­er­trä­ge sind:

a.155
b.
Er­trä­ge, die bei der leis­ten­den Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand dar­stel­len;
c.156
Auf­wer­tungs­ge­win­ne auf Be­tei­li­gun­gen.

3 Der Er­trag aus ei­ner Be­tei­li­gung wird bei der Be­rech­nung der Er­mäs­si­gung nur be­rück­sich­tigt, so­weit auf der glei­chen Be­tei­li­gung zu Las­ten des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns (Art. 58 ff.) kei­ne Ab­schrei­bung vor­ge­nom­men wird, die mit die­sem Er­trag im Zu­sam­men­hang steht.157

4 Ka­pi­tal­ge­win­ne wer­den bei der Be­rech­nung der Er­mäs­si­gung nur be­rück­sich­tigt:

a.
so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös die Ge­ste­hungs­kos­ten über­steigt;
b.158
wenn die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­trug oder einen An­spruch auf min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­grün­de­te und wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der ver­äus­sern­den Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war; fällt die Be­tei­li­gungs­quo­te in­fol­ge Teil­ver­äus­se­rung un­ter 10 Pro­zent, so kann die Er­mäs­si­gung für je­den fol­gen­den Ver­äus­se­rungs­ge­winn nur be­an­sprucht wer­den, wenn die Be­tei­li­gungs­rech­te am En­de des Steu­er­jah­res vor dem Ver­kauf einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken hat­ten.159

5 Trans­ak­tio­nen, die im Kon­zern ei­ne un­ge­recht­fer­tig­te Steu­e­rer­spar­nis be­wir­ken, füh­ren zu ei­ner Be­rich­ti­gung des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns oder zu ei­ner Kür­zung der Er­mäs­si­gung. Ei­ne un­ge­recht­fer­tig­te Steu­e­rer­spar­nis liegt vor, wenn Ka­pi­tal­ge­win­ne und Ka­pi­tal­ver­lus­te oder Ab­schrei­bun­gen auf Be­tei­li­gun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 62, 69 und 70 in kau­sa­lem Zu­sam­men­hang ste­hen.160

6 Bei Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934161 (BankG) wer­den für die Be­rech­nung des Net­to­er­trags nach Ab­satz 1 der Fi­nan­zie­rungs­auf­wand und die For­de­rung in der Bi­lanz aus kon­zern­in­tern wei­ter­ge­ge­be­nen Mit­teln nicht be­rück­sich­tigt, wenn die­se Mit­tel aus Fremd­ka­pi­ta­l­in­stru­men­ten nach den Ar­ti­keln 11 Ab­satz 4 oder 30b Ab­satz 6 oder 7 Buch­sta­be b BankG stam­men, die von der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht im Hin­blick auf die Er­fül­lung re­gu­la­to­ri­scher Er­for­der­nis­se ge­neh­migt wur­den.162

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

155 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

159 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

160 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

161 SR 952.0

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken (AS 2019 1207; BBl 2018 1263). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

3. Abschnitt: Vereine, Stiftungen und übrige juristische Personen

Art. 71  

1 Die Ge­winn­steu­er der Ver­ei­ne, Stif­tun­gen und üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen be­trägt 4,25 Pro­zent des Rein­ge­win­nes.163

2 Ge­win­ne un­ter 5000 Fran­ken wer­den nicht be­steu­ert.

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

4. Abschnitt: Kollektive Kapitalanlagen164

164 Fassung gemäss Anhang Ziff. II 6 des Kollektivanlagengesetzes vom 23. Juni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 72  

Die Ge­winn­steu­er der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz be­trägt 4,25 Pro­zent des Rein­ge­win­nes.

Dritter Titel: …

Art. 73–78165  

165 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Vierter Titel: Zeitliche Bemessung

Art. 79 Steuerperiode  

1 Die Steu­er vom Rein­ge­winn wird für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.166

2 Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ge­schäfts­jahr.

3 In je­dem Ka­len­der­jahr, aus­ge­nom­men im Grün­dungs­jahr, muss ein Ge­schäfts­ab­schluss mit Bi­lanz und Er­folgs­rech­nung er­stellt wer­den. Aus­ser­dem ist ein Ge­schäfts­ab­schluss er­for­der­lich bei Ver­le­gung des Sit­zes, der Ver­wal­tung, ei­nes Ge­schäfts­be­trie­bes oder ei­ner Be­triebs­stät­te so­wie bei Ab­schluss der Li­qui­da­ti­on.

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Art. 80 Bemessung des Reingewinns  

1 Der steu­er­ba­re Rein­ge­winn be­misst sich nach dem Er­geb­nis der Steu­er­pe­ri­ode.

1bis Lau­tet der Ge­schäfts­ab­schluss auf ei­ne aus­län­di­sche Wäh­rung, so ist der steu­er­ba­re Rein­ge­winn in Fran­ken um­zu­rech­nen. Mass­ge­bend ist der durch­schnitt­li­che De­vi­sen­kurs (Ver­kauf) der Steu­er­pe­ri­ode.167

2 Wird ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son auf­ge­löst oder ver­legt sie ih­ren Sitz, die Ver­wal­tung, einen Ge­schäfts­be­trieb oder ei­ne Be­triebs­stät­te ins Aus­land, so wer­den die aus nicht ver­steu­er­tem Ge­winn ge­bil­de­ten stil­len Re­ser­ven zu­sam­men mit dem Rein­ge­winn des letz­ten Ge­schäfts­jah­res be­steu­ert.

167 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

Art. 81168  

168 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

Art. 82 Steuersätze  

An­wend­bar sind die am En­de der Steu­er­pe­ri­ode gel­ten­den Steu­er­sät­ze.

Vierter Teil: Quellensteuern für natürliche und juristische Personen

Erster Titel: Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz

Art. 83 Der Quellensteuer unterworfene Arbeitnehmer 169  

1 Ar­beit­neh­mer oh­ne Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung, die in der Schweiz je­doch steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt ha­ben, un­ter­lie­gen für ihr Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ei­ner Quel­len­steu­er. Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­kom­men, die der Be­steue­rung im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 37a un­ter­ste­hen.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, un­ter­lie­gen nicht der Quel­len­steu­er, wenn ei­ner der Ehe­gat­ten das Schwei­zer Bür­ger­recht oder die Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung be­sitzt.

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 84 Steuerbare Leistungen  

1 Die Quel­len­steu­er wird von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net.

2 Steu­er­bar sind:

a.
die Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit nach Ar­ti­kel 83 Ab­satz 1, die Ne­ben­ein­künf­te wie geld­wer­te Vor­tei­le aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen so­wie Na­tu­ral­leis­tun­gen, nicht je­doch die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1bis;
b.
die Er­satzein­künf­te; und
c.
die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom
20. De­zem­ber 1946170 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).171

3 Na­tu­ral­leis­tun­gen und Trink­gel­der wer­den in der Re­gel nach den für die eid­ge­nös­si­sche Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung gel­ten­den An­sät­zen be­wer­tet.

170 SR 831.10

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 85 Quellensteuerabzug 172  

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) be­rech­net die Hö­he des Quel­len­steu­er­ab­zugs auf der Grund­la­ge der für die Ein­kom­mens­steu­er na­tür­li­cher Per­so­nen gel­ten­den Steu­er­ta­ri­fe.

2 Bei der Be­rech­nung des Ab­zugs wer­den Pau­scha­len für Be­rufs­kos­ten (Art. 26) und für Ver­si­che­rungs­prä­mi­en (Art. 33 Abs. 1 Bst. d, f und g) so­wie Ab­zü­ge für Fa­mi­li­en­las­ten (Art. 35) be­rück­sich­tigt. Die ESTV ver­öf­fent­licht die ein­zel­nen Pau­scha­len.

3 Der Ab­zug für die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten, die bei­de er­werbs­tä­tig sind, rich­tet sich nach Ta­ri­fen, die ihr Ge­samtein­kom­men (Art. 9 Abs. 1), die Pau­scha­len und Ab­zü­ge nach Ab­satz 2 so­wie den Ab­zug bei Er­werbs­tä­tig­keit bei­der Ehe­gat­ten (Art. 33 Abs. 2) be­rück­sich­ti­gen.

4 Die ESTV legt zu­sam­men mit den Kan­to­nen ein­heit­lich fest, wie ins­be­son­de­re der 13. Mo­nats­lohn, Gra­ti­fi­ka­tio­nen, un­re­gel­mäs­si­ge Be­schäf­ti­gung, Stun­den­löh­ner, Teil­zeit- oder Ne­ben­er­werb so­wie Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 AHVG173 und wel­che satz­be­stim­men­den Ele­men­te zu be­rück­sich­ti­gen sind. Die ESTV re­gelt zu­sam­men mit den Kan­to­nen wei­ter wie bei Ta­rif­wech­sel, rück­wir­ken­den Ge­halts­an­pas­sun­gen und -kor­rek­tu­ren, so­wie Leis­tun­gen vor Be­ginn und nach Be­en­di­gung der An­stel­lung zu ver­fah­ren ist.

5 Sie be­stimmt im Ein­ver­neh­men mit der kan­to­na­len Be­hör­de die An­sät­ze, die als di­rek­te Bun­des­steu­er in den kan­to­na­len Ta­rif ein­zu­rech­nen sind.

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

173 SR 831.10

Art. 86 und 87174  

174 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 88 Pflichten des Schuldners der steuerbaren Leistung  

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung ist ver­pflich­tet:

a.
bei Fäl­lig­keit von Geld­leis­tun­gen die ge­schul­de­te Steu­er zu­rück­zu­be­hal­ten und bei an­de­ren Leis­tun­gen (ins­be­son­de­re Na­tu­ral­leis­tun­gen und Trink­gel­dern) die ge­schul­de­te Steu­er vom Ar­beit­neh­mer ein­zu­for­dern;
b.
dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus­zu­stel­len;
c.
die Steu­ern pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­zu­lie­fern, mit ihr hier­über ab­zu­rech­nen und ihr zur Kon­trol­le der Steu­e­rer­he­bung Ein­blick in al­le Un­ter­la­gen zu ge­wäh­ren.

2 Der Quel­len­steu­er­ab­zug ist auch dann vor­zu­neh­men, wenn der Ar­beit­neh­mer in ei­nem an­de­ren Kan­ton Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat.175

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung haf­tet für die Ent­rich­tung der Quel­len­steu­er.

4 Er er­hält ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on von 1 bis 2 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags; die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de setzt die Be­zugs­pro­vi­si­on fest.176

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 89 Obligatorische nachträgliche ordentliche Veranlagung 177  

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 83 Ab­satz 1 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, wer­den nach­träg­lich im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt, wenn:

a.
ihr Brut­to­ein­kom­men in ei­nem Steu­er­jahr einen be­stimm­ten Be­trag er­reicht oder über­steigt; oder
b.
sie über Ein­künf­te ver­fü­gen, die nicht der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen.

2 Das EFD legt den Be­trag nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen fest.

3 Der nach­träg­li­chen or­dent­li­chen Ver­an­la­gung un­ter­liegt auch, wer mit ei­ner Per­son nach Ab­satz 1 in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt.

4 Per­so­nen mit Ein­künf­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b müs­sen das For­mu­lar für die Steu­er­er­klä­rung bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ver­lan­gen.

5 Die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung gilt bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht.

6 Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

177 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 89a Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag 178  

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 83 Ab­satz 1 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen und kei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 1 er­fül­len, wer­den auf An­trag hin nach­träg­lich im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt.

2 Der An­trag er­streckt sich auch auf den Ehe­gat­ten, der mit dem An­trag­stel­ler in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt.

3 Er muss bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res ein­ge­reicht wer­den. Für Per­so­nen, die die Schweiz ver­las­sen, en­det die Frist für die Ein­rei­chung des An­trags im Zeit­punkt der Ab­mel­dung.

4 Er­folgt kei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung auf An­trag, so tritt die Quel­len­steu­er an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den di­rek­ten Bun­des­steu­er auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Nach­träg­lich wer­den kei­ne zu­sätz­li­chen Ab­zü­ge ge­währt.

5 Ar­ti­kel 89 Ab­sät­ze 5 und 6 ist an­wend­bar.

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 90179  

179 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Zweiter Titel: Natürliche Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz sowie juristische Personen ohne Sitz oder tatsächliche Verwaltung in der Schweiz 180

180 Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 91 Der Quellensteuer unterworfene Arbeitnehmer 181  

1 Im Aus­land wohn­haf­te Grenz­gän­ger, Wo­chen­auf­ent­hal­ter und Kurz­auf­ent­hal­ter un­ter­lie­gen für ihr in der Schweiz er­ziel­tes Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit der Quel­len­steu­er nach den Ar­ti­keln 84 und 85. Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­kom­men, die der Be­steue­rung im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 37a un­ter­ste­hen.

2 Eben­falls der Quel­len­steu­er nach den Ar­ti­keln 84 und 85 un­ter­lie­gen im Aus­land wohn­haf­te Ar­beit­neh­mer, die für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz er­hal­ten; da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes.

181 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 92 Künstler, Sportler und Referenten  

1 Im Aus­land wohn­haf­te Künst­ler, wie Büh­nen-, Film-, Rund­funk- oder Fern­seh­künst­ler, Mu­si­ker und Ar­tis­ten, so­wie Sport­ler und Re­fe­ren­ten sind für Ein­künf­te aus ih­rer in der Schweiz aus­ge­üb­ten per­sön­li­chen Tä­tig­keit und für wei­te­re da­mit ver­bun­de­ne Ent­schä­di­gun­gen steu­er­pflich­tig. Dies gilt auch für Ein­künf­te und Ent­schä­di­gun­gen, die nicht dem Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­ren­ten sel­ber, son­dern ei­nem Drit­ten zu­flies­sen, der sei­ne Tä­tig­keit or­ga­ni­siert hat.182

2 Die Steu­er be­trägt:

bei Ta­ges­ein­künf­ten bis 200 Fran­ken 0,8 Pro­zent;
bei Ta­ges­ein­künf­ten von 201 bis 1000 Fran­ken 2,4 Pro­zent;
bei Ta­ges­ein­künf­ten von 1001 bis 3000 Fran­ken 5 Pro­zent;
bei Ta­ges­ein­künf­ten über 3000 Fran­ken 7 Pro­zent.

3 Als Ta­ges­ein­künf­te gel­ten die Brut­to­ein­künf­te, ein­sch­liess­lich al­ler Zu­la­gen und Ne­ben­be­zü­ge, nach Ab­zug der Ge­win­nungs­kos­ten. Die­se be­tra­gen:

a.
50 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te bei Künst­lern;
b.
20 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te bei Sport­lern so­wie Re­fe­ren­ten.183

4 Der mit der Or­ga­ni­sa­ti­on der Dar­bie­tung in der Schweiz be­auf­trag­te Ver­an­stal­ter ist für die Steu­er so­li­da­risch haft­bar.

5 Das EFD legt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Hö­he der Brut­to­ein­künf­te fest, ab wel­cher die Quel­len­steu­er er­ho­ben wird.184

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

183 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 93 Verwaltungsräte  

1 Im Aus­land wohn­haf­te Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder tat­säch­li­cher Ver­wal­tung in der Schweiz sind für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen steu­er­pflich­tig.185 Dies gilt auch, wenn die­se Ver­gü­tun­gen ei­nem Drit­ten zu­flies­sen.186

2 Im Aus­land wohn­haf­te Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung von aus­län­di­schen Un­ter­neh­mun­gen, wel­che in der Schweiz Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten, sind für die ih­nen zu Las­ten die­ser Be­triebs­stät­ten aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen steu­er­pflich­tig.187

3 Die Steu­er be­trägt 5 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te.

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

186 Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 94 Hypothekargläubiger  

1 Im Aus­land wohn­haf­te Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken in der Schweiz ge­si­chert sind, sind für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Zin­sen steu­er­pflich­tig.

2 Die Steu­er be­trägt 3 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te.

Art. 95 Empfänger von Vorsorgeleistungen aus öffentlich-rechtlichem Arbeitsverhältnis 188  

1 Im Aus­land wohn­haf­te Emp­fän­ger von Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­tern oder an­de­ren Ver­gü­tun­gen, die sie auf Grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz in der Schweiz er­hal­ten, sind für die­se Leis­tun­gen steu­er­pflich­tig.

2 Die Steu­er be­trägt bei Ren­ten 1 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te; bei Ka­pi­tal­leis­tun­gen wird sie nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 2 be­rech­net.

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

Art. 96 Empfänger von privatrechtlichen Vorsorgeleistungen  

1 Im Aus­land wohn­haf­te Emp­fän­ger von Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge sind hier­für steu­er­pflich­tig.

2 Die Steu­er be­trägt bei Ren­ten 1 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te; bei Ka­pi­tal­leis­tun­gen wird sie ge­mä­ss Ar­ti­kel 38 Ab­satz 2 be­rech­net.

Art. 97189  

189 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 97a Empfänger von Mitarbeiterbeteiligungen 190  

1 Per­so­nen, die im Zeit­punkt des Zu­flus­ses von geld­wer­ten Vor­tei­len aus ge­sperr­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen (Art. 17b Abs. 3) im Aus­land wohn­haft sind, wer­den für den geld­wer­ten Vor­teil an­teils­mäs­sig nach Ar­ti­kel 17d steu­er­pflich­tig.

2 Die Steu­er be­trägt 11,5 Pro­zent des geld­wer­ten Vor­teils.

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 98191  

191 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 99 Abgegoltene Steuer 192  

Die Quel­len­steu­er tritt an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den di­rek­ten Bun­des­steu­er auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Nach­träg­lich wer­den kei­ne zu­sätz­li­chen Ab­zü­ge ge­währt.

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 99a Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag 193  

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 91 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, kön­nen für je­de Steu­er­pe­ri­ode bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­an­tra­gen, wenn:

a.
der über­wie­gen­de Teil ih­rer welt­wei­ten Ein­künf­te, ein­sch­liess­lich der Ein­künf­te des Ehe­gat­ten, in der Schweiz steu­er­bar ist;
b.
ih­re Si­tua­ti­on mit der­je­ni­gen ei­ner in der Schweiz wohn­haf­ten steu­er­pflich­ti­gen Per­son ver­gleich­bar ist; oder
c.
ei­ne sol­che Ver­an­la­gung er­for­der­lich ist, um Ab­zü­ge gel­tend zu ma­chen, die in ei­nem Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men vor­ge­se­hen sind.

2 Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

3 Das EFD prä­zi­siert in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 und re­gelt das Ver­fah­ren.

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 99b Nachträgliche ordentliche Veranlagung von Amtes wegen 194  

1 Bei stos­sen­den Ver­hält­nis­sen, ins­be­son­de­re be­tref­fend die im Quel­len­steu­er­satz ein­be­rech­ne­ten Pau­scha­lab­zü­ge, kön­nen die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den von Am­tes we­gen ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung zu­guns­ten oder zu­un­guns­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ver­lan­gen.

2 Das EFD legt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Vor­aus­set­zun­gen fest.

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 100 Pflichten des Schuldners der steuerbaren Leistung  

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung ist ver­pflich­tet:

a.
bei Fäl­lig­keit von Geld­leis­tun­gen die ge­schul­de­te Steu­er zu­rück­zu­be­hal­ten und bei an­de­ren Leis­tun­gen (ins­be­son­de­re Na­tu­ral­leis­tun­gen und Trink­gel­dern) die ge­schul­de­te Steu­er vom Steu­er­pflich­ti­gen ein­zu­for­dern;
b.
dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus­zu­stel­len;
c.
die Steu­ern pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­zu­lie­fern, mit ihr dar­über ab­zu­rech­nen und ihr zur Kon­trol­le der Steu­e­rer­he­bung Ein­blick in al­le Un­ter­la­gen zu ge­wäh­ren;
d.195
die an­teils­mäs­si­gen Steu­ern auf im Aus­land aus­ge­üb­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen zu ent­rich­ten; die Ar­beit­ge­be­rin schul­det die an­teils­mäs­si­ge Steu­er auch dann, wenn der geld­wer­te Vor­teil von ei­ner aus­län­di­schen Kon­zern­ge­sell­schaft aus­ge­rich­tet wird.

2 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung haf­tet für die Ent­rich­tung der Quel­len­steu­er.

3 3 Er er­hält ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on von 1 bis 2 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags; die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de setzt die Be­zugs­pro­vi­si­on fest. Für Ka­pi­tal­leis­tun­gen be­trägt die Be­zugs­pro­vi­si­on 1 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags, je­doch höchs­tens 50 Fran­ken pro Ka­pi­tal­leis­tung für die Quel­len­steu­er von Bund, Kan­ton und Ge­mein­de.196

195 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 101197  

197 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Fünfter Teil: Verfahrensrecht

Erster Titel: Steuerbehörden

1. Kapitel: Eidgenössische Behörden

Art. 102 Organisation  

1 Die Auf­sicht des Bun­des über die Steu­e­rer­he­bung (Art. 2) wird vom EFD aus­ge­übt.

2 Die ESTV198 sorgt für die ein­heit­li­che An­wen­dung die­ses Ge­set­zes. Sie er­lässt die Vor­schrif­ten für die rich­ti­ge und ein­heit­li­che Ver­an­la­gung und den Be­zug der di­rek­ten Bun­des­steu­er. Sie kann die Ver­wen­dung be­stimm­ter For­mu­la­re vor­schrei­ben.

3 Eid­ge­nös­si­sche Be­schwer­de­in­stanz ist das Bun­des­ge­richt.

4199

198 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

199 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

Art. 103 Aufsicht  

1 Die ESTV kann ins­be­son­de­re:

a.
bei den kan­to­na­len Ver­an­la­gungs- und Be­zugs­be­hör­den Kon­trol­len vor­neh­men und in die Steu­er­ak­ten der Kan­to­ne und Ge­mein­den Ein­sicht neh­men;
b.
sich bei den Ver­hand­lun­gen der Ver­an­la­gungs­be­hör­den ver­tre­ten las­sen und die­sen An­trä­ge stel­len;
c.
im Ein­zel­fal­le Un­ter­su­chungs­mass­nah­men an­ord­nen oder nö­ti­gen­falls sel­ber durch­füh­ren;
d.
im Ein­zel­fal­le ver­lan­gen, dass die Ver­an­la­gung oder der Ein­spra­cheent­scheid auch ihr er­öff­net wird;
e.200
ver­lan­gen, dass ihr Ver­fü­gun­gen, Ein­spra­che- und Be­schwer­de­ent­schei­de über Ge­su­che um Er­lass der di­rek­ten Bun­des­steu­er er­öff­net wer­den.

2 Das EFD kann auf An­trag der ESTV die nö­ti­gen An­ord­nun­gen tref­fen, wenn sich er­gibt, dass die Ver­an­la­gungs­ar­bei­ten in ei­nem Kan­ton un­ge­nü­gend oder un­zweck­mäs­sig durch­ge­führt wer­den. Die ESTV weist den Kan­ton gleich­zei­tig mit dem An­trag an, dass einst­wei­len kei­ne Ver­an­la­gun­gen er­öff­net wer­den dür­fen.

200 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

2. Kapitel: Kantonale Behörden

1. Abschnitt: Organisation, elektronische Verfahren und Aufsicht 201

201 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 18. Juni 2021 über elektronische Verfahren im Steuerbereich, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 104 Organisation 202  

1 Die kan­to­na­le Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er lei­tet und über­wacht den Voll­zug und die ein­heit­li­che An­wen­dung die­ses Ge­set­zes. Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 gilt sinn­ge­mä­ss.

2 Für die Ver­an­la­gung der ju­ris­ti­schen Per­so­nen be­zeich­net je­der Kan­ton ei­ne ein­zi­ge Amts­stel­le.

3 Je­der Kan­ton be­stellt ei­ne kan­to­na­le Steu­er­re­kurs­kom­mis­si­on.

4 Das kan­to­na­le Recht re­gelt Or­ga­ni­sa­tio­nen und Amts­füh­rung der kan­to­na­len Voll­zugs­be­hör­de, so­weit das Bun­des­recht nichts an­de­res be­stimmt. Kön­nen die not­wen­di­gen An­ord­nun­gen von ei­nem Kan­ton nicht recht­zei­tig ge­trof­fen wer­den, so er­lässt der Bun­des­rat vor­läu­fig die er­for­der­li­chen Be­stim­mun­gen.

202 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20131345; BBl 2012 4769).

Art. 104a Elektronische Verfahren 203  

1 Die Kan­to­ne se­hen die Mög­lich­keit elek­tro­ni­scher Ver­fah­ren vor. Da­bei stel­len sie die Au­then­ti­zi­tät und In­te­gri­tät der über­mit­tel­ten Da­ten nach kan­to­na­lem Recht si­cher.

2 Sie se­hen bei der elek­tro­ni­schen Ein­rei­chung von Ein­ga­ben, de­ren Un­ter­zeich­nung ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben ist, an­stel­le der Un­ter­zeich­nung die Mög­lich­keit ei­ner elek­tro­ni­schen Be­stä­ti­gung der An­ga­ben durch die steu­er­pflich­ti­ge Per­son vor.

3 Sie se­hen vor, dass die Steu­er­be­hör­de der steu­er­pflich­ti­gen Per­son mit de­ren Ein­ver­ständ­nis Do­ku­men­te in elek­tro­ni­scher Form zu­stellt.

203 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 104b Aufsicht 204  

1 Ein un­ab­hän­gi­ges kan­to­na­les Fi­nan­z­auf­sichts­or­gan prüft jähr­lich die Ord­nungs- und Recht­mäs­sig­keit der Er­he­bung der di­rek­ten Bun­des­steu­er und der Ab­lie­fe­rung des Bun­des­an­teils. Von der Prüf­pflicht aus­ge­nom­men ist die ma­te­ri­el­le Prü­fung der Ver­an­la­gun­gen. Das Fi­nan­z­auf­sichts­or­gan er­stat­tet der ESTV und der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­kon­trol­le bis En­de des Jah­res, in dem die Staats­rech­nung des Bun­des ab­ge­nom­men wird, Be­richt.

2 Wird die Prü­fung nicht vor­ge­nom­men oder er­hal­ten die ESTV und die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le nicht recht­zei­tig Be­richt, so kann das EFD auf An­trag der ESTV und auf Kos­ten des Kan­tons ein nach den Vor­schrif­ten des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 2005205 als Re­vi­si­ons­ex­per­te zu­ge­las­se­nes Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men mit der Prü­fung be­auf­tra­gen.

204 Ur­sprüng­lich: Art. 104a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20131345; BBl 2012 4769).

205 SR 221.302

2. Abschnitt: Örtliche Zuständigkeit

Art. 105 Bei persönlicher Zugehörigkeit 206  

1 Die kan­to­na­len Be­hör­den er­he­ben die di­rek­te Bun­des­steu­er von den na­tür­li­chen Per­so­nen, die am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder, wenn ein sol­cher in der Schweiz fehlt, ih­ren steu­er­recht­li­chen Auf­ent­halt im Kan­ton ha­ben. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 3 Ab­satz 5 und 107.

2 Kin­der un­ter el­ter­li­cher Sor­ge wer­den für ihr Er­w­erb­sein­kom­men (Art. 9 Abs. 2) in dem Kan­ton be­steu­ert, in dem sie für die­ses Ein­kom­men nach den bun­des­recht­li­chen Grund­sät­zen be­tref­fend das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht steu­er­pflich­tig sind.

3 Die kan­to­na­len Be­hör­den er­he­ben die di­rek­te Bun­des­steu­er von den ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder Steu­er­pflicht ih­ren Sitz oder den Ort ih­rer tat­säch­li­chen Ver­wal­tung im Kan­ton ha­ben.

4 Be­güns­tig­te von Ka­pi­tal­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 38 wer­den für die­se Leis­tun­gen in dem Kan­ton be­steu­ert, in dem sie im Zeit­punkt der Fäl­lig­keit ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz ha­ben.

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 106 Bei wirtschaftlicher Zugehörigkeit 207  

1 Für die Er­he­bung der di­rek­ten Bun­des­steu­er auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit ist der Kan­ton zu­stän­dig, in demam En­deder Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht:

a.
für na­tür­li­che Per­so­nen die in Ar­ti­kel 4 ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind;
b.
für ju­ris­ti­sche Per­so­nen die in Ar­ti­kel 51 ge­nann­ten Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

2 Tref­fen die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 4 oder 51 gleich­zei­tig in meh­re­ren Kan­to­nen zu, so ist der­je­ni­ge Kan­ton zu­stän­dig, in dem sich der gröss­te Teil der steu­er­ba­ren Wer­te be­fin­det.

3 Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 107.

207 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 2397; BBl 2011 3593).

Art. 107 Bei Quellensteuern 208  

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung be­rech­net und er­hebt die Quel­len­steu­er wie folgt:

a.
für Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 83: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Ar­beit­neh­mer bei Fäl­lig­keit der steu­er­ba­ren Leis­tung sei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat;
b.
für Per­so­nen nach den Ar­ti­keln 91 und 93–97a: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung bei Fäl­lig­keit der steu­er­ba­ren Leis­tung sei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt oder sei­nen Sitz oder die Ver­wal­tung hat; wird die steu­er­ba­re Leis­tung von ei­ner Be­triebs­stät­te in ei­nem an­de­ren Kan­ton oder von der Be­triebs­stät­te ei­nes Un­ter­neh­mens oh­ne Sitz oder tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz aus­ge­rich­tet, so rich­ten sich die Be­rech­nung und die Er­he­bung der Quel­len­steu­er nach dem Recht des Kan­tons, in dem die Be­triebs­stät­te liegt;
c.
für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 92: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­rent sei­ne Tä­tig­keit aus­übt.

2 Ist der Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 91 Wo­chen­auf­ent­hal­ter, so gilt Ab­satz 1 Buch­sta­be a sinn­ge­mä­ss.

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung über­weist die Quel­len­steu­er an den nach Ab­satz 1 zu­stän­di­gen Kan­ton.

4 Für die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung ist zu­stän­dig:

a.
für Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat­te;
b.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht er­werbs­tä­tig war;
c.
für Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 2: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht Wo­chen­auf­ent­halt hat­te.

5 Der nach Ab­satz 4 zu­stän­di­ge Kan­ton hat An­spruch auf all­fäl­li­ge im Ka­len­der­jahr an an­de­re Kan­to­ne über­wie­se­ne Quel­len­steu­er­be­trä­ge. Zu viel be­zo­ge­ne Steu­ern wer­den dem Ar­beit­neh­mer zu­rück­er­stat­tet, zu we­nig be­zo­ge­ne Steu­ern nach­ge­for­dert.

208 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 108 Bei ungewisser oder streitiger Zuständigkeit  

1 Ist der Ort der Ver­an­la­gung im Ein­zel­fall un­ge­wiss oder strei­tig, so wird er, wenn die Ver­an­la­gungs­be­hör­den nur ei­nes Kan­tons in Fra­ge kom­men, von der kan­to­na­len Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er, wenn meh­re­re Kan­to­ne in Fra­ge kom­men, von der ESTV be­stimmt. Die Ver­fü­gung der ESTV un­ter­liegt der Be­schwer­de nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.209

2 Die Fest­stel­lung des Ver­an­la­gungs­or­tes kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de, von der kan­to­na­len Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er und von den Steu­er­pflich­ti­gen ver­langt wer­den.

3 Hat im Ein­zel­fall ei­ne ört­lich nicht zu­stän­di­ge Be­hör­de be­reits ge­han­delt, so über­mit­telt sie die Ak­ten der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

209 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 57 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Zweiter Titel: Allgemeine Verfahrensgrundsätze

1. Kapitel: Amtspflichten

Art. 109 Ausstand  

1 Wer beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes in ei­ner Sa­che zu ent­schei­den oder an ei­ner Ver­fü­gung oder Ent­schei­dung in mass­ge­bli­cher Stel­lung mit­zu­wir­ken hat, ist ver­pflich­tet, in Aus­stand zu tre­ten, wenn er:

a.
an der Sa­che ein per­sön­li­ches In­ter­es­se hat;
b.210
mit ei­ner Par­tei durch Ehe oder ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft ver­bun­den ist oder mit ihr ei­ne fak­ti­sche Le­bens­ge­mein­schaft führt;
bbis.211
mit ei­ner Par­tei in ge­ra­der Li­nie oder bis zum drit­ten Gra­de in der Sei­ten­li­nie ver­wandt oder ver­schwä­gert ist;
c.
Ver­tre­ter ei­ner Par­tei ist oder für ei­ne Par­tei in der glei­chen Sa­che tä­tig war;
d.
aus an­dern Grün­den in der Sa­che be­fan­gen sein könn­te.

2 Der Aus­stands­grund kann von al­len am Ver­fah­ren Be­tei­lig­ten an­ge­ru­fen wer­den.

3 Ist ein Aus­stands­grund strei­tig, so ent­schei­det für kan­to­na­le Be­am­te die vom kan­to­na­len Recht be­stimm­te Be­hör­de, für Bun­des­be­am­te das EFD, in bei­den Fäl­len un­ter Vor­be­halt der Be­schwer­de.

210 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 24 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

211 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 24 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 110 Geheimhaltungspflicht  

1 Wer mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­traut ist oder da­zu bei­ge­zo­gen wird, muss über Tat­sa­chen, die ihm in Aus­übung sei­nes Am­tes be­kannt wer­den, und über die Ver­hand­lun­gen in den Be­hör­den Still­schwei­gen be­wah­ren und Drit­ten den Ein­blick in amt­li­che Ak­ten ver­wei­gern.

2 Ei­ne Aus­kunft ist zu­läs­sig, so­weit hie­für ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge im Bun­des­recht ge­ge­ben ist.

Art. 111 Amtshilfe unter Steuerbehörden  

1 Die mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den un­ter­stüt­zen sich ge­gen­sei­tig in der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­be; sie er­tei­len den Steu­er­be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den die be­nö­tig­ten Aus­künf­te kos­ten­los und ge­wäh­ren ih­nen auf Ver­lan­gen Ein­sicht in amt­li­che Ak­ten. Die in An­wen­dung die­ser Vor­schrift ge­mel­de­ten oder fest­ge­stell­ten Tat­sa­chen un­ter­lie­gen der Ge­heim­hal­tung nach Ar­ti­kel 110.

2 Muss bei ei­ner Ver­an­la­gung der kan­to­na­le An­teil un­ter meh­re­re Kan­to­ne auf­ge­teilt wer­den, so gibt die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de den be­tei­lig­ten kan­to­na­len Ver­wal­tun­gen für die di­rek­te Bun­des­steu­er da­von Kennt­nis.

Art. 112 Amtshilfe anderer Behörden  

1 Die Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den er­tei­len den mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den auf Er­su­chen hin al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te. Sie kön­nen die­se Be­hör­den von sich aus dar­auf auf­merk­sam ma­chen, wenn sie ver­mu­ten, dass ei­ne Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

2 Die glei­che Pflicht zur Amts­hil­fe ha­ben Or­ga­ne von Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten, so­weit sie Auf­ga­ben der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung wahr­neh­men.

3 Von der Aus­kunfts- und Mit­tei­lungs­pflicht aus­ge­nom­men sind die Or­ga­ne der Schwei­ze­ri­schen Post und der öf­fent­li­chen Kre­dit­in­sti­tu­te für Tat­sa­chen, die ei­ner be­son­de­ren, ge­setz­lich auf­er­leg­ten Ge­heim­hal­tung un­ter­ste­hen.212

212 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2465; BBl 1996 III 1306).

Art. 112a Datenbearbeitung 213  

1 Die ESTV be­treibt zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem. Die­ses kann be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve und straf­recht­li­che Sank­tio­nen ent­hal­ten, die steu­er­recht­lich we­sent­lich sind.

1bis214

2 Die ESTV und die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 111 ge­ben ein­an­der die Da­ten wei­ter, die für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben dien­lich sein kön­nen. Die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 112 ge­ben den mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den die Da­ten wei­ter, die für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sein kön­nen.

3 Die Da­ten wer­den ein­zeln, auf Lis­ten oder auf elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern über­mit­telt. Sie kön­nen auch mit­tels ei­nes Ab­ruf­ver­fah­rens zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Die­se Amts­hil­fe ist kos­ten­los.

4 Es sind al­le die­je­ni­gen Da­ten von Steu­er­pflich­ti­gen wei­ter­zu­ge­ben, die zur Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Steu­er die­nen kön­nen, na­ment­lich:

a.
die Per­so­na­li­en;
b.
An­ga­ben über den Zi­vil­stand, den Wohn- und Auf­ent­halts­ort, die Auf­ent­halts­be­wil­li­gung und die Er­werbs­tä­tig­keit;
c.
Rechts­ge­schäf­te;
d.
Leis­tun­gen ei­nes Ge­mein­we­sens.

5 Per­so­nen­da­ten und die zu de­ren Be­ar­bei­tung ver­wen­de­ten Ein­rich­tun­gen wie Da­ten­trä­ger, EDV-Pro­gram­me und Pro­gramm­do­ku­men­ta­tio­nen sind vor un­be­fug­tem Ver­wen­den, Ver­än­dern oder Zer­stö­ren so­wie vor Dieb­stahl zu schüt­zen.

6 Der Bun­des­rat kann Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen er­las­sen, ins­be­son­de­re über die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems, über die Ka­te­go­ri­en der zu er­fas­sen­den Da­ten, über die Zu­griffs- und Be­ar­bei­tungs­be­rech­ti­gung, über die Auf­be­wah­rungs­dau­er so­wie die Ar­chi­vie­rung und Ver­nich­tung der Da­ten.

7 Kön­nen sich Bun­de­säm­ter über die Da­ten­be­kannt­ga­be nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det der Bun­des­rat end­gül­tig. In al­len an­dern Fäl­len ent­schei­det das Bun­des­ge­richt im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 120 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005215.216

213 Ein­ge­fügt durch Ziff. VI 3 des BG vom 24. März 2000 über die Schaf­fung und die An­pas­sung ge­setz­li­cher Grund­la­gen für die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 1891; BBl 1999 9005).

214 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten-num­mer) (AS2007 5259; BBl 2006 501). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359).

215 SR 173.110

216 Fas­sung zwei­ter Satz ge­mä­ss An­hang Ziff. 57 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

2. Kapitel: Verfahrensrechtliche Stellung der Ehegatten

Art. 113  

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, üben die nach die­sem Ge­setz dem Steu­er­pflich­ti­gen zu­kom­men­den Ver­fah­rens­rech­te und Ver­fah­rens­pflich­ten ge­mein­sam aus.

2 Sie un­ter­schrei­ben die Steu­er­er­klä­rung ge­mein­sam. Ist die Steu­er­er­klä­rung nur von ei­nem der bei­den Ehe­gat­ten un­ter­zeich­net, so wird dem nicht­un­ter­zeich­nen­den Ehe­gat­ten ei­ne Frist ein­ge­räumt. Nach de­ren un­be­nutz­tem Ab­lauf wird die ver­trag­li­che Ver­tre­tung un­ter Ehe­gat­ten an­ge­nom­men.

3 Rechts­mit­tel und an­de­re Ein­ga­ben gel­ten als recht­zei­tig ein­ge­reicht, wenn ein Ehe­gat­te in­nert Frist han­delt.

4 Sämt­li­che Mit­tei­lun­gen der Steu­er­be­hör­den an ver­hei­ra­te­te Steu­er­pflich­ti­ge, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den an die Ehe­gat­ten ge­mein­sam ge­rich­tet.

3. Kapitel: Verfahrensrechte des Steuerpflichtigen

Art. 114 Akteneinsicht  

1 Steu­er­pflich­ti­ge sind be­rech­tigt, in die von ih­nen ein­ge­reich­ten oder von ih­nen un­ter­zeich­ne­ten Ak­ten Ein­sicht zu neh­men. Ge­mein­sam zu ver­an­la­gen­den Ehe­gat­ten steht ein ge­gen­sei­ti­ges Ak­ten­ein­sichts­recht zu.217

2 Die üb­ri­gen Ak­ten ste­hen dem Steu­er­pflich­ti­gen zur Ein­sicht of­fen, so­fern die Er­mitt­lung des Sach­ver­hal­tes ab­ge­schlos­sen ist und so­weit nicht öf­fent­li­che oder pri­va­te In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.218

3 Wird ei­nem Steu­er­pflich­ti­gen die Ein­sicht­nah­me in ein Ak­ten­stück ver­wei­gert, so darf dar­auf zum Nach­teil des Steu­er­pflich­ti­gen nur ab­ge­stellt wer­den, wenn ihm die Be­hör­de von dem für die Sa­che we­sent­li­chen In­halt münd­lich oder schrift­lich Kennt­nis und aus­ser­dem Ge­le­gen­heit ge­ge­ben hat, sich zu äus­sern und Ge­gen­be­weis­mit­tel zu be­zeich­nen.

4 Auf Wunsch des Steu­er­pflich­ti­gen be­stä­tigt die Be­hör­de die Ver­wei­ge­rung der Ak­ten­ein­sicht durch ei­ne Ver­fü­gung, die durch Be­schwer­de an­ge­foch­ten wer­den kann.

217 Die Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 20. Aug. 2020, ver­öf­fent­licht am 1. Sept. 2020 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2020 3641).

218 Die Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 20. Aug. 2020, ver­öf­fent­licht am 1. Sept. 2020 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2020 3641).

Art. 115 Beweisabnahme  

Die vom Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­bo­te­nen Be­wei­se müs­sen ab­ge­nom­men wer­den, so­weit sie ge­eig­net sind, die für die Ver­an­la­gung er­heb­li­chen Tat­sa­chen fest­zu­stel­len.

Art. 116 Eröffnung  

1 Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­de wer­den dem Steu­er­pflich­ti­gen schrift­lich er­öff­net und müs­sen ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung ent­hal­ten.

2 Ist der Auf­ent­halt ei­nes Steu­er­pflich­ti­gen un­be­kannt oder be­fin­det er sich im Aus­land, oh­ne in der Schweiz einen Ver­tre­ter zu ha­ben, so kann ihm ei­ne Ver­fü­gung oder ein Ent­scheid rechts­wirk­sam durch Pu­bli­ka­ti­on im kan­to­na­len Amts­blatt er­öff­net wer­den.

Art. 117 Vertragliche Vertretung  

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann sich vor den mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den ver­trag­lich ver­tre­ten las­sen, so­weit sei­ne per­sön­li­che Mit­wir­kung nicht not­wen­dig ist.

2 Als Ver­tre­ter wird zu­ge­las­sen, wer hand­lungs­fä­hig ist und in bür­ger­li­chen Eh­ren und Rech­ten steht. Die Be­hör­de kann den Ver­tre­ter auf­for­dern, sich durch schrift­li­che Voll­macht aus­zu­wei­sen.

3 Ha­ben Ehe­gat­ten, wel­che in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, kei­nen ge­mein­sa­men Ver­tre­ter oder Zu­stel­lungs­be­rech­tig­ten be­stellt, so er­ge­hen sämt­li­che Zu­stel­lun­gen an die Ehe­gat­ten ge­mein­sam.

4 Zu­stel­lun­gen an Ehe­gat­ten, die in ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trenn­ter Ehe le­ben, er­fol­gen an je­den Ehe­gat­ten ge­son­dert.

Art. 118219  

219 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

4. Kapitel: Fristen

Art. 119  

1 Die vom Ge­setz be­stimm­ten Fris­ten kön­nen nicht er­streckt wer­den.

2 Ei­ne von ei­ner Be­hör­de an­ge­setz­te Frist wird er­streckt, wenn zu­rei­chen­de Grün­de vor­lie­gen und das Er­stre­ckungs­ge­such in­nert der Frist ge­stellt wor­den ist.

5. Kapitel: Verjährung

Art. 120 Veranlagungsverjährung  

1 Das Recht, ei­ne Steu­er zu ver­an­la­gen, ver­jährt fünf Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 152 und 184.

2 Die Ver­jäh­rung be­ginnt nicht oder steht still:

a.
wäh­rend ei­nes Ein­spra­che-, Be­schwer­de- oder Re­vi­si­ons­ver­fah­rens;
b.
so­lan­ge die Steu­er­for­de­rung si­cher­ge­stellt oder ge­stun­det ist;
c.
so­lan­ge we­der der Steu­er­pflich­ti­ge noch der Mit­haf­ten­de in der Schweiz steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt ha­ben.

3 Die Ver­jäh­rung be­ginnt neu mit:

a.
je­der auf Fest­stel­lung oder Gel­tend­ma­chung der Steu­er­for­de­rung ge­rich­te­ten Amts­hand­lung, die ei­nem Steu­er­pflich­ti­gen oder Mit­haf­ten­den zur Kennt­nis ge­bracht wird;
b.
je­der aus­drück­li­chen An­er­ken­nung der Steu­er­for­de­rung durch den Steu­er­pflich­ti­gen oder den Mit­haf­ten­den;
c.
der Ein­rei­chung ei­nes Er­lass­ge­su­ches;
d.
der Ein­lei­tung ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen vollen­de­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung oder we­gen Steu­er­ver­ge­hens.

4 Das Recht, ei­ne Steu­er zu ver­an­la­gen, ist 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode auf je­den Fall ver­jährt.

Art. 121 Bezugsverjährung  

1 Steu­er­for­de­run­gen ver­jäh­ren fünf Jah­re nach­dem die Ver­an­la­gung rechts­kräf­tig ge­wor­den ist.

2 Still­stand und Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung rich­ten sich nach Ar­ti­kel 120 Ab­sät­ze 2 und 3.

3 Die Ver­jäh­rung tritt in je­dem Fall zehn Jah­re nach Ab­lauf des Jah­res ein, in dem die Steu­ern rechts­kräf­tig fest­ge­setzt wor­den sind.

Dritter Titel: Veranlagung im ordentlichen Verfahren

1. Kapitel: Vorbereitung der Veranlagung

Art. 122  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­den füh­ren ein Ver­zeich­nis der mut­mass­lich Steu­er­pflich­ti­gen.

2 Die zu­stän­di­gen Be­hör­den der Kan­to­ne und Ge­mein­den über­mit­teln den mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Be­hör­den die nö­ti­gen An­ga­ben aus den Kon­troll­re­gis­tern.

3 Für die Vor­be­rei­tungs­ar­bei­ten kön­nen die Ver­an­la­gungs­be­hör­den die Mit­hil­fe der Ge­mein­de­be­hör­den oder be­son­de­rer Vor­be­rei­tungs­or­ga­ne in An­spruch neh­men.

2. Kapitel: Verfahrenspflichten

1. Abschnitt: Aufgaben der Veranlagungsbehörden

Art. 123  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­den stel­len zu­sam­men mit dem Steu­er­pflich­ti­gen die für ei­ne voll­stän­di­ge und rich­ti­ge Be­steue­rung mass­ge­ben­den tat­säch­li­chen und recht­li­chen Ver­hält­nis­se fest.

2 Sie kön­nen ins­be­son­de­re Sach­ver­stän­di­ge bei­zie­hen, Au­gen­schei­ne durch­füh­ren und Ge­schäfts­bü­cher und Be­le­ge an Ort und Stel­le ein­se­hen. Die sich dar­aus er­ge­ben­den Kos­ten kön­nen ganz oder teil­wei­se dem Steu­er­pflich­ti­gen oder je­der an­dern zur Aus­kunft ver­pflich­te­ten Per­son auf­er­legt wer­den, die die­se durch ei­ne schuld­haf­te Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten not­wen­dig ge­macht ha­ben.

2. Abschnitt: Pflichten des Steuerpflichtigen

Art. 124 Steuererklärung  

1 Die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de for­dert die Steu­er­pflich­ti­gen durch öf­fent­li­che Be­kannt­ga­be, durch per­sön­li­che Mit­tei­lung oder durch Zu­stel­lung des For­mu­lars auf, die Steu­er­er­klä­rung ein­zu­rei­chen. Auch Steu­er­pflich­ti­ge, die we­der ei­ne per­sön­li­che Mit­tei­lung noch ein For­mu­lar er­hal­ten ha­ben, müs­sen ei­ne Steu­er­er­klä­rung ein­rei­chen.220

2 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son muss die Steu­er­er­klä­rung wahr­heits­ge­mä­ss und voll­stän­dig aus­fül­len, per­sön­lich un­ter­zeich­nen und samt den vor­ge­schrie­be­nen Bei­la­gen frist­ge­mä­ss der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ein­rei­chen.221

3 Der Steu­er­pflich­ti­ge, der die Steu­er­er­klä­rung nicht oder man­gel­haft aus­ge­füllt ein­reicht, wird auf­ge­for­dert, das Ver­säum­te in­nert an­ge­mes­se­ner Frist nach­zu­ho­len.

4 Bei ver­spä­te­ter Ein­rei­chung und bei ver­spä­te­ter Rück­ga­be ei­ner dem Steu­er­pflich­ti­gen zur Er­gän­zung zu­rück­ge­sand­ten Steu­er­er­klä­rung ist die Frist­ver­säum­nis zu ent­schul­di­gen, wenn der Steu­er­pflich­ti­ge nach­weist, dass er durch Mi­li­tär- oder Zi­vil­dienst, Lan­des­ab­we­sen­heit, Krank­heit oder an­de­re er­heb­li­che Grün­de an der recht­zei­ti­gen Ein­rei­chung oder Rück­ga­be ver­hin­dert war und dass er das Ver­säum­te in­nert 30 Ta­gen nach Weg­fall der Hin­de­rungs­grün­de nach­ge­holt hat.222

220 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

222Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

Art. 125 Beilagen zur Steuererklärung  

1 Na­tür­li­che Per­so­nen müs­sen der Steu­er­er­klä­rung ins­be­son­de­re bei­le­gen:

a.
Lohn­aus­wei­se über al­le Ein­künf­te aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit;
b.
Aus­wei­se über Be­zü­ge als Mit­glied der Ver­wal­tung oder ei­nes an­de­ren Or­gans ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son;
c.
Ver­zeich­nis­se über sämt­li­che Wert­schrif­ten, For­de­run­gen und Schul­den.

2 Na­tür­li­che Per­so­nen mit Ein­kom­men aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und ju­ris­ti­sche Per­so­nen müs­sen der Steu­er­er­klä­rung bei­le­gen:

a.
die un­ter­zeich­ne­ten Jah­res­rech­nun­gen (Bi­lan­zen, Er­folgs­rech­nun­gen) der Steu­er­pe­ri­ode; oder
b.
bei ver­ein­fach­ter Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 2 OR223: Auf­stel­lun­gen über Ein­nah­men und Aus­ga­ben, über die Ver­mö­gens­la­ge so­wie über Pri­va­tent­nah­men und -ein­la­gen der Steu­er­pe­ri­ode.224

3 Zu­dem ha­ben Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten das ih­rer Ver­an­la­gung zur Ge­winn­steu­er die­nen­de Ei­gen­ka­pi­tal am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht aus­zu­wei­sen. Die­ses be­steht aus dem ein­be­zahl­ten Grund- oder Stamm­ka­pi­tal, den in der Han­dels­bi­lanz aus­ge­wie­se­nen Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ar­ti­kel 20 Ab­sät­ze 3–7, den of­fe­nen und den aus ver­steu­er­tem Ge­winn ge­bil­de­ten stil­len Re­ser­ven so­wie aus je­nem Teil des Fremd­ka­pi­tals, dem wirt­schaft­lich die Be­deu­tung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­kommt.225

223 SR 220

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

225 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 126 Weitere Mitwirkungspflichten  

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge muss al­les tun, um ei­ne voll­stän­di­ge und rich­ti­ge Ver­an­la­gung zu er­mög­li­chen.

2 Er muss auf Ver­lan­gen der Ver­an­la­gungs­be­hör­de ins­be­son­de­re münd­lich oder schrift­lich Aus­kunft er­tei­len, Ge­schäfts­bü­cher, Be­le­ge und wei­te­re Be­schei­ni­gun­gen so­wie Ur­kun­den über den Ge­schäfts­ver­kehr vor­le­gen.

3 Na­tür­li­che Per­so­nen mit Ein­kom­men aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und ju­ris­ti­sche Per­so­nen müs­sen Ge­schäfts­bü­cher und Auf­stel­lun­gen nach Ar­ti­kel 125 Ab­satz 2 und sons­ti­ge Be­le­ge, die mit ih­rer Tä­tig­keit in Zu­sam­men­hang ste­hen, wäh­rend zehn Jah­ren auf­be­wah­ren. Die Art und Wei­se der Füh­rung und der Auf­be­wah­rung rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 957958fOR226.227 228

226 SR 220

227 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 2 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

228 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 22. Dez. 1999 (Die kauf­män­ni­sche Buch­füh­rung), in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 949; BBl 1999 5149).

Art. 126a Notwendige Vertretung 229  

Die Steu­er­be­hör­den kön­nen von ei­ner steu­er­pflich­ti­gen Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz im Aus­land ver­lan­gen, dass sie einen Ver­tre­ter in der Schweiz be­zeich­net.

229 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

3. Abschnitt: Bescheinigungspflicht Dritter

Art. 127  

1 Ge­gen­über dem Steu­er­pflich­ti­gen sind zur Aus­stel­lung schrift­li­cher Be­schei­ni­gun­gen ver­pflich­tet:

a.
Ar­beit­ge­ber über ih­re Leis­tun­gen an Ar­beit­neh­mer;
b.
Gläu­bi­ger und Schuld­ner über Be­stand, Hö­he Ver­zin­sung und Si­cher­stel­lung von For­de­run­gen;
c.
Ver­si­che­rer über den Rück­kaufs­wert von Ver­si­che­run­gen und über die aus dem Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis aus­be­zahl­ten oder ge­schul­de­ten Leis­tun­gen;
d.
Treu­hän­der, Ver­mö­gens­ver­wal­ter, Pfand­gläu­bi­ger, Be­auf­trag­te und an­de­re Per­so­nen, die Ver­mö­gen des Steu­er­pflich­ti­gen in Be­sitz oder in Ver­wal­tung ha­ben oder hat­ten, über die­ses Ver­mö­gen und sei­ne Er­träg­nis­se;
e.
Per­so­nen, die mit dem Steu­er­pflich­ti­gen Ge­schäf­te tä­ti­gen oder ge­tä­tigt ha­ben, über die bei­der­sei­ti­gen An­sprü­che und Leis­tun­gen.

2 Reicht der Steu­er­pflich­ti­ge trotz Mah­nung die nö­ti­gen Be­schei­ni­gun­gen nicht ein, so kann sie die Ver­an­la­gungs­be­hör­de vom Drit­ten ein­for­dern. Das ge­setz­lich ge­schütz­te Be­rufs­ge­heim­nis bleibt vor­be­hal­ten.

4. Abschnitt: Auskunftspflicht Dritter

Art. 128  

Ge­sell­schaf­ter, Mit­ei­gen­tü­mer und Ge­sam­tei­gen­tü­mer müs­sen auf Ver­lan­gen den Steu­er­be­hör­den über ihr Rechts­ver­hält­nis zum Steu­er­pflich­ti­gen Aus­kunft er­tei­len, ins­be­son­de­re über des­sen An­tei­le, An­sprü­che und Be­zü­ge.

5. Abschnitt: Meldepflicht Dritter

Art. 129  

1 Den Ver­an­la­gungs­be­hör­den müs­sen für je­de Steu­er­pe­ri­ode ei­ne Be­schei­ni­gung ein­rei­chen:

a.
ju­ris­ti­sche Per­so­nen über die den Mit­glie­dern der Ver­wal­tung und an­de­rer Or­ga­ne aus­ge­rich­te­ten Leis­tun­gen; Stif­tun­gen rei­chen zu­sätz­lich ei­ne Be­schei­ni­gung über die ih­ren Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen ein;
b.
Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge und der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge über die den Vor­sor­ge­neh­mern oder Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen (Art. 22 Abs. 2);
c.
ein­fa­che Ge­sell­schaf­ten und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten über al­le Ver­hält­nis­se, die für die Ver­an­la­gung der Teil­ha­ber von Be­deu­tung sind, ins­be­son­de­re über ih­ren An­teil an Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ge­sell­schaft;
d.230
Ar­beit­ge­ber, die ih­ren An­ge­stell­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen ein­räu­men, über al­le für de­ren Ver­an­la­gung not­wen­di­gen An­ga­ben; die Ein­zel­hei­ten re­gelt der Bun­des­rat in ei­ner Ver­ord­nung.

2 Dem Steu­er­pflich­ti­gen ist ein Dop­pel der Be­schei­ni­gung zu­zu­stel­len.

3 Die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz müs­sen den Ver­an­la­gungs­be­hör­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode ei­ne Be­schei­ni­gung über al­le Ver­hält­nis­se ein­rei­chen, die für die Be­steue­rung des di­rek­ten Grund­be­sit­zes und des­sen Er­trä­ge mass­ge­blich sind.231

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

231 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

3. Kapitel: Veranlagung

Art. 130 Durchführung  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de prüft die Steu­er­er­klä­rung und nimmt die er­for­der­li­chen Un­ter­su­chun­gen vor.

2 Hat der Steu­er­pflich­ti­ge trotz Mah­nung sei­ne Ver­fah­rens­pflich­ten nicht er­füllt oder kön­nen die Steu­er­fak­to­ren man­gels zu­ver­läs­si­ger Un­ter­la­gen nicht ein­wand­frei er­mit­telt wer­den, so nimmt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen vor. Sie kann da­bei Er­fah­rungs­zah­len, Ver­mö­gen­s­ent­wick­lung und Le­bens­auf­wand des Steu­er­pflich­ti­gen be­rück­sich­ti­gen.

Art. 131 Eröffnung  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de setzt in der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung die Steu­er­fak­to­ren (steu­er­ba­res Ein­kom­men, steu­er­ba­rer Rein­ge­winn), den Steu­er­satz und die Steu­er­be­trä­ge fest. Zu­dem wird den Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten der sich nach der Ver­an­la­gung zur Ge­winn­steu­er und Be­rück­sich­ti­gung von Ge­win­naus­schüt­tun­gen er­ge­ben­de Stand des Ei­gen­ka­pi­tals be­kannt ge­ge­ben.232

2 Ab­wei­chun­gen von der Steu­er­er­klä­rung gibt sie dem Steu­er­pflich­ti­gen spä­tes­tens bei der Er­öff­nung der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung be­kannt.

3 Die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung wird auch der kan­to­na­len Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er so­wie der ESTV er­öff­net, wenn die­se im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren mit­ge­wirkt oder die Er­öff­nung ver­langt ha­ben (Art. 103 Abs. 1 Bst. d und 104 Abs. 1).

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

4. Kapitel: Einsprache

Art. 132 Voraussetzungen  

1 Ge­gen die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung kann der Steu­er­pflich­ti­ge in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei der Ver­an­la­gungs­be­hör­de schrift­lich Ein­spra­che er­he­ben.

2 Rich­tet sich die Ein­spra­che ge­gen ei­ne ein­läss­lich be­grün­de­te Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung, so kann sie mit Zu­stim­mung des Ein­spre­chers und der üb­ri­gen An­trag­stel­ler (Art. 103 Abs. 1 Bst. b und 104 Abs. 1) als Be­schwer­de an die kan­to­na­le Steu­er­re­kurs­kom­mis­si­on wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

3 Ei­ne Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen kann der Steu­er­pflich­ti­ge nur we­gen of­fen­sicht­li­cher Un­rich­tig­keit an­fech­ten. Die Ein­spra­che ist zu be­grün­den und muss all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel nen­nen.

Art. 133 Fristen  

1 Die Frist be­ginnt mit dem auf die Er­öff­nung fol­gen­den Ta­ge. Sie gilt als ein­ge­hal­ten, wenn die Ein­spra­che am letz­ten Tag der Frist bei der Ver­an­la­gungs­be­hör­de ein­ge­langt ist, den schwei­ze­ri­schen PTT-Be­trie­ben233 oder ei­ner schwei­ze­ri­schen di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tung im Aus­land über­ge­ben wur­de. Fällt der letz­te Tag auf einen Sams­tag, Sonn­tag oder staat­lich an­er­kann­ten Fei­er­tag, so läuft die Frist am nächst­fol­gen­den Werk­tag ab.

2 Ei­ne un­zu­stän­di­ge Amts­stel­le über­weist die bei ihr ein­ge­reich­te Ein­spra­che oh­ne Ver­zug der zu­stän­di­gen Ver­an­la­gungs­be­hör­de. Die Frist zur Ein­rei­chung der Ein­spra­che gilt als ein­ge­hal­ten, wenn die­se am letz­ten Tag der Frist bei der un­zu­stän­di­gen Amts­stel­le ein­ge­langt ist oder den schwei­ze­ri­schen PTT-Be­trie­ben234 über­ge­ben wur­de.

3 Auf ver­spä­te­te Ein­spra­chen wird nur ein­ge­tre­ten, wenn der Steu­er­pflich­ti­ge nach­weist, dass er durch Mi­li­tär- oder Zi­vil­dienst, Krank­heit, Lan­des­ab­we­sen­heit oder an­de­re er­heb­li­che Grün­de an der recht­zei­ti­gen Ein­rei­chung ver­hin­dert war und dass die Ein­spra­che in­nert 30 Ta­gen nach Weg­fall der Hin­de­rungs­grün­de ein­ge­reicht wur­de.235

233 Heu­te: der Schwei­ze­ri­schen Post.

234 Heu­te: der Schwei­ze­ri­schen Post.

235Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

Art. 134 Befugnisse der Steuerbehörden  

1 Im Ein­spra­che­ver­fah­ren ha­ben die Ver­an­la­gungs­be­hör­de, die kan­to­na­le Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er und die ESTV die glei­chen Be­fug­nis­se wie im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren.

2 Ei­nem Rück­zug der Ein­spra­che wird kei­ne Fol­ge ge­ge­ben, wenn nach den Um­stän­den an­zu­neh­men ist, dass die Ver­an­la­gung un­rich­tig war. Das Ein­spra­che­ver­fah­ren kann zu­dem nur mit Zu­stim­mung al­ler an der Ver­an­la­gung be­tei­lig­ten Steu­er­be­hör­den ein­ge­stellt wer­den.

Art. 135 Entscheid  

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de ent­schei­det ge­stützt auf die Un­ter­su­chung über die Ein­spra­che. Sie kann al­le Steu­er­fak­to­ren neu fest­set­zen und, nach An­hö­ren des Steu­er­pflich­ti­gen, die Ver­an­la­gung auch zu des­sen Nach­teil ab­än­dern.

2 Der Ent­scheid wird be­grün­det und dem Steu­er­pflich­ti­gen so­wie der kan­to­na­len Ver­wal­tung für die di­rek­te Bun­des­steu­er zu­ge­stellt. Er wird auch der ESTV mit­ge­teilt, wenn die­se bei der Ver­an­la­gung mit­ge­wirkt oder die Er­öff­nung des Ein­spra­cheent­schei­des ver­langt hat (Art. 103 Abs. 1).

3 Das Ein­spra­che­ver­fah­ren ist kos­ten­frei. Ar­ti­kel 123 Ab­satz 2 letz­ter Satz ist ent­spre­chend an­wend­bar.

Vierter Titel: Verfahren bei der Erhebung der Quellensteuer

Art. 136 Verfahrenspflichten  

Der Steu­er­pflich­ti­ge und der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung müs­sen der Ver­an­la­gungs­be­hör­de auf Ver­lan­gen über die für die Er­he­bung der Quel­len­steu­er mass­ge­ben­den Ver­hält­nis­se münd­lich oder schrift­lich Aus­kunft er­tei­len. Die Ar­ti­kel 123–129 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 136a Notwendige Vertretung 236  

1 Die Steu­er­be­hör­den kön­nen von ei­ner steu­er­pflich­ti­gen Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz im Aus­land ver­lan­gen, dass sie einen Ver­tre­ter in der Schweiz be­zeich­net.

2 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 99aei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­an­tra­gen, müs­sen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein­rei­chen und ei­ne Zu­stel­l­adres­se in der Schweiz be­zeich­nen. Wird kei­ne Zu­stel­l­adres­se be­zeich­net oder ver­liert die Zu­stel­l­adres­se wäh­rend des Ver­an­la­gungs­ver­fah­rens ih­re Gül­tig­keit, so ge­währt die zu­stän­di­ge Be­hör­de der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist für die Be­zeich­nung ei­ner gül­ti­gen Zu­stel­l­adres­se. Läuft die­se Frist un­be­nutzt ab, so tritt die Quel­len­steu­er an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den di­rek­ten Bun­des­steu­er auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Ar­ti­kel 133 Ab­satz 3 gilt sinn­ge­mä­ss.

236 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 137 Verfügung 237  

1 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de bis am 31. März des auf die Fäl­lig­keit der Leis­tung fol­gen­den Steu­er­jah­res ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht ver­lan­gen, wenn sie:

a.
mit dem Quel­len­steu­er­ab­zug ge­mä­ss Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 88 oder 100 nicht ein­ver­stan­den ist; oder
b.
die Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 88 oder 100 vom Ar­beit­ge­ber nicht er­hal­ten hat.

2 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de bis am 31. März des auf die Fäl­lig­keit der Leis­tung fol­gen­den Steu­er­jah­res ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht ver­lan­gen.

3 Er bleibt bis zum rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid ver­pflich­tet, die Quel­len­steu­er zu er­he­ben.

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 138 Nachforderung und Rückerstattung  

1 Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung den Steu­er­ab­zug nicht oder un­ge­nü­gend vor­ge­nom­men, so ver­pflich­tet ihn die Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung. Der Rück­griff des Schuld­ners auf den Steu­er­pflich­ti­gen bleibt vor­be­hal­ten.

2 Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung einen zu ho­hen Steu­er­ab­zug vor­ge­nom­men, so muss er dem Steu­er­pflich­ti­gen die Dif­fe­renz zu­rück­zah­len.

3 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung der von ihr ge­schul­de­ten Quel­len­steu­er ver­pflich­tet wer­den, wenn die aus­be­zahl­te steu­er­ba­re Leis­tung nicht oder nicht voll­stän­dig um die Quel­len­steu­er ge­kürzt wur­de und ein Nach­be­zug beim Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung nicht mög­lich ist.238

238 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 139 Rechtsmittel  

1 Ge­gen ei­ne Ver­fü­gung über die Quel­len­steu­er kann der Be­trof­fe­ne Ein­spra­che nach Ar­ti­kel 132 er­he­ben.

2 Das kan­to­na­le Recht kann in sei­nen Voll­zugs­vor­schrif­ten be­stim­men, dass sich das Ein­spra­che­ver­fah­ren und das Ver­fah­ren vor der kan­to­na­len Re­kurs­kom­mis­si­on nach den für die An­fech­tung und Über­prü­fung ei­nes Ent­schei­des über kan­to­nal­recht­li­che Quel­len­steu­ern mass­ge­ben­den kan­to­na­len Ver­fah­rens­vor­schrif­ten rich­tet, wenn der strei­ti­ge Quel­len­steu­er­ab­zug so­wohl auf Bun­des­recht wie auf kan­to­na­lem Recht be­ruht.

Fünfter Titel: Beschwerdeverfahren

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