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Zivilstandsverordnung
(ZStV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 40, 43a, 44 Absatz 2, 45a Absatz 3, 48 und 103 sowie Schlusstitel Artikel 6a Absatz 1 und 9g Absatz 4 des Zivilgesetzbuches1 (ZGB)
sowie Artikel 35 Absatz 4 des Partnerschaftsgesetzes vom 18. Juni 20042 (PartG),3

verordnet:

1 SR 210

2 SR 211.231

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Juli 2022 (AS 2022 243).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zivilstandskreise 4  

1 Die Zi­vil­stands­krei­se wer­den von den Kan­to­nen so fest­ge­legt, dass sich für die Zi­vil­stands­be­am­tin­nen und Zi­vil­stands­be­am­ten ein ge­nü­gend ho­her Be­schäf­ti­gungs­grad er­gibt, da­mit ein fach­lich zu­ver­läs­si­ger Voll­zug ge­währ­leis­tet ist. Der Be­schäf­ti­gungs­grad be­trägt min­des­tens 40 Pro­zent. Er wird aus­sch­liess­lich auf­grund zi­vil­stands­amt­li­cher Tä­tig­kei­ten be­rech­net.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) kann in be­son­ders be­grün­de­ten Fäl­len auf Ge­such der kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­de im Zi­vil­stands­we­sen (Auf­sichts­be­hör­de) Aus­nah­men vom mi­ni­ma­len Be­schäf­ti­gungs­grad be­wil­li­gen. Die Auf­sichts­be­hör­de ent­schei­det in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung, wenn sich die Aus­nah­me nur auf den Be­schäf­ti­gungs­grad der Zi­vil­stands­be­am­tin oder des Zi­vil­stands­be­am­ten be­zieht und die Grös­se ei­nes Zi­vil­stands­krei­ses nicht ver­än­dert wird. Der fach­lich zu­ver­läs­si­ge Voll­zug ist in je­dem Fall zu ge­währ­leis­ten.

3 Zi­vil­stands­krei­se kön­nen Ge­mein­den meh­re­rer Kan­to­ne um­fas­sen. Die be­tei­lig­ten Kan­to­ne tref­fen im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Amt für das Zi­vil­stands­we­sen (EA­ZW) die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen.

4 Die Kan­to­ne mel­den je­de Ver­än­de­rung ei­nes Zi­vil­stands­krei­ses vor­gän­gig dem EA­ZW.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 1a Amtssitz und Amtsräume 5  

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen für je­den Zi­vil­stands­kreis den Amts­sitz.

2 Die Kan­to­ne mel­den die Ver­le­gung ei­nes Amts­sit­zes vor­gän­gig dem EA­ZW.

3 In je­dem Zi­vil­stands­kreis wird min­des­tens ein Trau­ungs­lo­kal be­zeich­net, das für die Durch­füh­rung von Trau­un­gen und ze­re­mo­ni­el­len Um­wand­lun­gen der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft in ei­ne Ehe kos­ten­frei zur Ver­fü­gung steht.6

4 Die Be­nüt­zung an­de­rer Lo­ka­le für die Durch­füh­rung von Trau­un­gen und ze­re­mo­ni­el­len Um­wand­lun­gen der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft in ei­ne Ehe un­ter­liegt der Be­wil­li­gung der Auf­sichts­be­hör­de; vor­be­hal­ten blei­ben die Fäl­le nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 2.7

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 2 Sonderzivilstandsämter  

1 Die Kan­to­ne kön­nen Son­der­zi­vil­stand­säm­ter bil­den, de­ren Zi­vil­stands­kreis das gan­ze Kan­tons­ge­biet um­fasst. Sie be­zeich­nen de­ren Amts­sitz, so­fern die­ser nicht mit demje­ni­gen ei­nes or­dent­li­chen Zi­vil­stands­amts iden­tisch ist.8

2 Sie kön­nen den Son­der­zi­vil­stand­säm­tern fol­gen­de Auf­ga­ben zu­tei­len:

a.
Be­ur­kun­den von aus­län­di­schen Ent­schei­dun­gen oder Ur­kun­den über den Zi­vil­stand auf Grund von Ver­fü­gun­gen der ei­ge­nen Auf­sichts­be­hör­de (Art. 32 des BG vom 18. Dez. 19879 über das In­ter­na­tio­na­le Pri­vat­recht, IPRG);
b.
Be­ur­kun­den von Ur­tei­len oder Ver­fü­gun­gen der Ge­rich­te oder Ver­wal­tungs­be­hör­den des ei­ge­nen Kan­tons;
c.10
Be­ur­kun­den von Ver­wal­tungs­ver­fü­gun­gen des Bun­des, wenn ei­ge­ne Kan­tons­bür­ge­rin­nen oder Kan­tons­bür­ger be­trof­fen sind, oder von Bun­des­ge­richts­ur­tei­len, wenn ers­tin­stanz­lich ein Ge­richt oder ei­ne Ver­wal­tungs­be­hör­de des ei­ge­nen Kan­tons ent­schie­den hat.

3 Sie kön­nen die­se Auf­ga­ben auch or­dent­li­chen Zi­vil­stand­säm­tern zu­tei­len.

4 Meh­re­re Kan­to­ne kön­nen ge­mein­sa­me Son­der­zi­vil­stand­säm­ter bil­den. Sie tref­fen im Ein­ver­neh­men mit dem EA­ZW11 die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

9 SR 291

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

11 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 3 Amtssprache  

1 Die Amtss­pra­che rich­tet sich nach der kan­to­na­len Re­ge­lung.

2 Ei­ne sprach­lich ver­mit­teln­de Per­son ist bei­zu­zie­hen, wenn bei ei­ner Amts­hand­lung die Ver­stän­di­gung nicht ge­währ­leis­tet ist. Die Kos­ten sind von den be­tei­lig­ten Pri­va­ten zu tra­gen, so­weit es sich nicht um sprach­li­che Ver­mitt­lung für Ge­hör­lo­se han­delt.

3 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te hält die Per­so­na­li­en der sprach­lich ver­mit­teln­den Per­son schrift­lich fest, er­mahnt die­se zur Wahr­heit und weist sie auf die Straf­fol­gen ei­ner falschen Ver­mitt­lung hin.

4 Ur­kun­den, die nicht in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che ab­ge­fasst sind, kön­nen zu­rück­ge­wie­sen wer­den, wenn sie nicht von ei­ner be­glau­big­ten deut­schen, fran­zö­si­schen oder ita­lie­ni­schen Über­set­zung be­glei­tet sind.

5 Die Zi­vil­stands­be­hör­den sor­gen für die Über­set­zung, so­weit dies not­wen­dig und mög­lich ist.

6 Die Kos­ten der Über­set­zung sind von den be­tei­lig­ten Pri­va­ten zu tra­gen.

Art. 4 Zivilstandsbeamtin und Zivilstandsbeamter 12  

1 Die Kan­to­ne ord­nen je­dem Zi­vil­stands­amt die nö­ti­ge An­zahl Zi­vil­stands­be­am­tin­nen und Zi­vil­stands­be­am­te zu. Sie be­stim­men ei­ne die­ser Per­so­nen als Lei­te­rin oder Lei­ter und re­geln die Stell­ver­tre­tung.

2 Ei­ne Zi­vil­stands­be­am­tin oder ein Zi­vil­stands­be­am­ter kann für meh­re­re Zi­vil­stands­krei­se zu­stän­dig sein.

3 Die Er­nen­nung oder Wahl zur Zi­vil­stands­be­am­tin oder zum Zi­vil­stands­be­am­ten setzt vor­aus:

a.
das Schwei­zer Bür­ger­recht;
b.
die Hand­lungs­fä­hig­keit;
c.
den eid­ge­nös­si­schen Fach­aus­weis für Zi­vil­stands­be­am­tin­nen und Zi­vil­stands­be­am­te.

4 Be­sitzt ei­ne zu er­nen­nen­de oder zu wäh­len­de Per­son den Fach­aus­weis nicht, so wird ihr mit Be­wil­li­gung der Auf­sichts­be­hör­de in der Er­nen­nungs- oder Wahl­ver­fü­gung ei­ne Frist für des­sen Er­werb ge­setzt. In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len wird die Frist im Ein­ver­neh­men mit der Auf­sichts­be­hör­de ver­län­gert.

5 Bis zum Er­werb des Fach­aus­wei­ses ent­schei­det die Auf­sichts­be­hör­de im Ein­ver­neh­men mit der Lei­te­rin oder dem Lei­ter des Zi­vil­stands­am­tes über den Funk­ti­ons­be­reich ei­ner Zi­vil­stands­be­am­tin oder ei­nes Zi­vil­stands­be­am­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung der er­wor­be­nen theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Fach­kennt­nis­se.

6 Die Kan­to­ne kön­nen wei­te­re Vor­aus­set­zun­gen für die Er­nen­nung oder Wahl zur Zi­vil­stands­be­am­tin oder zum Zi­vil­stands­be­am­tenfest­le­gen.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 5 Vertretungen der Schweiz im Ausland 13  

1 Die Ver­tre­tun­gen der Schweiz im Aus­land ha­ben im Zi­vil­stands­we­sen ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:14

a.
In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung der be­trof­fe­nen Per­so­nen;
b.
Be­schaf­fung, Ent­ge­gen­nah­me, Be­glau­bi­gung, Über­set­zung und Über­mitt­lung aus­län­di­scher Ent­schei­dun­gen und Ur­kun­den über den Zi­vil­stand;
c.15
Ent­ge­gen­nah­me und Über­mitt­lung von Ge­su­chen und Er­klä­run­gen für die Ehe­schlies­sung in der Schweiz (Art. 63 Abs. 2 und 65 Abs. 1) so­wie für die Aus­stel­lung von Ehe­fä­hig­keits­zeug­nis­sen im Hin­blick auf die Ehe­schlies­sung im Aus­land (Art. 75) und An­hö­rung der Ver­lob­ten (Art. 74a Abs. 2);
cbis.16
Ent­ge­gen­nah­me und Über­mitt­lung von Er­klä­run­gen über die Um­wand­lung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft in ei­ne Ehe (Art. 75n);
d.
Ent­ge­gen­nah­me und Über­mitt­lung von Er­klä­run­gen über die Va­ter­schaft (Art. 11 Abs. 6), wenn ei­ne Be­ur­kun­dung der An­er­ken­nung des Kin­des im Aus­land nicht mög­lich ist;
e.17
Ent­ge­gen­nah­me und Über­mitt­lung von Na­mens­er­klä­run­gen (Art. 12 Abs. 2, 12a Abs. 2, 13 Abs. 1, 13a Abs. 1, 14 Abs. 2, 14a Abs. 1, 37 Abs. 4 so­wie 37a Abs. 5);
ebis.18
Ent­ge­gen­nah­me und Über­mitt­lung von Er­klä­run­gen über die Än­de­rung des im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ge­schlechts und über die da­mit ver­bun­de­ne Än­de­rung von Vor­na­men (Art. 14b);
f.
Ab­klä­rung von Ge­mein­de- und Kan­tons­bür­ger­rech­ten und des Schwei­zer Bür­ger­rechts;
g.
Über­prü­fung der Echt­heit aus­län­di­scher Ur­kun­den;
h.
Be­schaf­fung und Über­mitt­lung von In­for­ma­tio­nen über das aus­län­di­sche Recht;
i.
Er­he­bung von Ge­büh­ren.

2 Sie mel­den dem Zi­vil­stands­amt und der Auf­sichts­be­hör­de zu­han­den der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Aus­län­der­be­hör­de Tat­sa­chen, die dar­auf hin­deu­ten, dass mit ei­ner be­ab­sich­tig­ten oder er­folg­ten Ehe­schlies­sung oder Be­grün­dung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft ei­ne Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern bezweckt wird (Art. 82a der V vom 24. Okt. 200719 über Zu­las­sung, Auf­ent­halt und Er­werbs­tä­tig­keit, VZAE).20

3 Das EA­ZW er­lässt die nö­ti­gen Wei­sun­gen und übt die Auf­sicht aus.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1327).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

19 SR 142.201

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 6 Zivilstandsformulare 21  

Das EA­ZW legt die For­mu­la­re fest, die im Zi­vil­stands­we­sen in Pa­pier­form oder elek­tro­ni­scher Form zur Er­stel­lung von Do­ku­men­ten aus dem Zi­vil­stands- und Per­so­nen­stands­re­gis­ter zu ver­wen­den sind.

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

Art. 6a Zivilstandsregister, Personenstandsregister 22  

1 Als Zi­vil­stands­re­gis­ter gilt die Ge­samt­heit al­ler seit 1876 in Pa­pier­form oder in elek­tro­ni­scher Form ge­führ­ten Re­gis­ter (Ge­burts­re­gis­ter, To­des­re­gis­ter, Ehe­re­gis­ter, An­er­ken­nungs­re­gis­ter, Le­gi­ti­ma­ti­ons­re­gis­ter, Fa­mi­li­en­re­gis­ter und Per­so­nen­stands­re­gis­ter).

2 Als Per­so­nen­stands­re­gis­ter gilt das ge­stützt auf Ar­ti­kel 39 Ab­satz 1 ZGB ge­führ­te elek­tro­ni­sche Be­ur­kun­dungs­re­gis­ter, das die in Pa­pier­form ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­ter ab­löst.23

3 Zi­vil­stands­re­gis­ter, die vor den in Ar­ti­kel 92a Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Zeiträu­men ge­führt wur­den, gel­ten als Ar­chiv­gut.24

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

2. Kapitel: Gegenstand der Beurkundung

Art. 7 Personenstand  

1 Ge­gen­stand der Be­ur­kun­dung ist der Per­so­nen­stand (Art. 39 Abs. 2 ZGB).

2 Er­fasst wer­den:

a.
Ge­burt;
b.
Fin­del­kind;
c.
Tod;
d.
Tod ei­ner Per­son mit un­be­kann­ter Iden­ti­tät;
e.
Na­mens­er­klä­rung;
f.
Kin­des­an­er­ken­nung;
g.
Bür­ger­recht;
h.
Ehe­vor­be­rei­tung;
i.
Ehe;
j.
Eheauf­lö­sung;
k.
Na­mens­än­de­rung;
l.
Kin­des­ver­hält­nis;
m.
Ad­op­ti­on;
n.
Ver­schol­le­n­er­klä­rung;
o.
Ge­schlechts­än­de­rung;
p.25
q.26
Ein­tra­gung ei­ner Part­ner­schaft;
r.27
Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft.

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006 (AS 2006 2923). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. März 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 8 Daten  

Fol­gen­de Da­ten wer­den im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ge­führt:

a.
Sys­tem­da­ten:
1.
Sys­tem­num­mern,
2.
Ein­tra­gungs­art,
3.
Ein­tra­gungs­sta­tus,
4.
Ver­zeich­nis­se (Ge­mein­den, Zi­vil­stands­krei­se, Staa­ten, Adres­sen);
b.28
AHV-Num­mer;
bbis.29
c.
Na­men:
1.
Fa­mi­li­enna­me,
2.
Le­di­gna­me,
3.
Vor­na­men,
4.
an­de­re amt­li­cheNa­men;
d.
Ge­schlecht;
e.
Ge­burt:
1.
Da­tum,
2.
Zeit,
3.
Ort,
4.
Tot­ge­burt;
f.
Zi­vil­stand:
1.30
Sta­tus (le­dig – ver­hei­ra­tet/ge­schie­den/ver­wit­wet/un­ver­hei­ra­tet – in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft/auf­ge­lös­te Part­ner­schaft: ge­richt­lich auf­ge­lös­te Part­ner­schaft/durch Tod auf­ge­lös­te Part­ner­schaft /durch Ver­schol­le­n­er­klä­rung auf­ge­lös­te Part­ner­schaft),
2.
Da­tum;
g.
Tod:
1.
Da­tum,
2.
Zeit,
3.
Ort;
h.31
Wohn­sitz;
i.
Auf­ent­halts­ort;
j.
Le­bens­sta­tus;
k.32
Er­wach­se­nen­schutz:
1.
Er­rich­tung ei­nes Vor­sor­ge­auf­trags und des­sen Hin­ter­le­gungs­ort (Art. 361 Abs. 3 ZGB),
2.
um­fas­sen­de Bei­stand­schaft oder Wirk­sam­keit ei­nes Vor­sor­ge­auf­trags in­fol­ge dau­ern­der Ur­teil­s­un­fä­hig­keit (Art. 449c ZGB);
l.
El­tern:
1.
Fa­mi­li­enna­me der Mut­ter,
2.
Vor­na­men der Mut­ter,
3.
an­de­re amt­li­cheNa­men der Mut­ter,
4.
Fa­mi­li­enna­me des Va­ters,
5.
Vor­na­men des Va­ters,
6.
an­de­re amt­li­cheNa­men des Va­ters;
m.
Ad­op­tiv­el­tern:
1.
Fa­mi­li­enna­me der Ad­op­tiv­mut­ter,
2.
Vor­na­men der Ad­op­tiv­mut­ter,
3.
an­de­re amt­li­cheNa­men der Ad­op­tiv­mut­ter,
4.
Fa­mi­li­enna­me des Ad­op­tiv­va­ters,
5.
Vor­na­men des Ad­op­tiv­va­ters,
6.
an­de­re amt­li­cheNa­men des Ad­op­tiv­va­ters;
n.
Bür­ger­recht / Staats­an­ge­hö­rig­keit:
1.
Da­tum (gül­tig ab/gül­tig bis),
2.
Er­werbs­grund,
3.
An­mer­kung zum Er­werbs­grund,
4.
Ver­lust­grund,
5.
An­mer­kung zum Ver­lust­grund,
6.
Re­fe­renz Fa­mi­li­en­re­gis­ter,
7.
Bur­ger- oder Kor­po­ra­ti­ons­recht;
o.
Be­zie­hungs­da­ten:
1.33
Art (Ehe­ver­hält­nis/ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft/Kin­des­ver­hält­nis),
2.
Da­tum (gül­tig ab/gül­tig bis),
3.
Auf­lö­sungs­grund.

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 der V vom 17. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 800).

29 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ver­ord­nung vom 21. Nov. 2007 (AS 2007 6719). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 8a Zuweisung der AHV-Nummer 3435  

Die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (ZAS) weist der nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 1 ge­mel­de­ten Per­son die AHV-Num­mer zu.

34 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ver­ord­nung vom 21. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6719).

35 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 der V vom 17. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 800). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 9 Geburt  

1 Als Ge­bur­ten wer­den die Le­bend- und die Tot­ge­bur­ten be­ur­kun­det.

2 Als Tot­ge­bo­re­nes wird ein Kind be­zeich­net, das oh­ne Le­bens­zei­chen auf die Welt kommt und ein Ge­burts­ge­wicht von min­des­tens 500 Gramm oder ein Ge­sta­ti­ons­al­ter von min­des­tens 22 vollen­de­ten Wo­chen auf­weist.36

3 Bei Tot­ge­bo­re­nen kön­nen Fa­mi­li­enna­me und Vor­na­men er­fasst wer­den, wenn es die zur Vor­na­mens­ge­bung be­rech­tig­ten Per­so­nen (Art. 37c Abs. 1) wün­schen.37

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 9a Fehlgeburt 38  

1 Als Fehl­ge­bo­re­nes wird ein Kind be­zeich­net, das oh­ne Le­bens­zei­chen zur Welt kommt und we­der ein Ge­burts­ge­wicht von min­des­tens 500 Gramm noch ein Ge­sta­ti­ons­al­ter von min­des­tens 22 vollen­de­ten Wo­chen auf­weist.

2 Ei­ne Fehl­ge­burt kann dem Zi­vil­stands­amt ge­mel­det wer­den. Die­ses stellt auf An­trag ei­ne Be­stä­ti­gung aus. An­trags­be­rech­tigt ist die Per­son, die die Fehl­ge­burt er­lit­ten hat oder schrift­lich er­klärt, Er­zeu­ger zu sein. Die Be­stä­ti­gung wird aus­ge­stellt, wenn der Er­eig­ni­sort in der Schweiz ist oder wenn die an­trag­stel­len­de Per­son ih­ren Wohn­sitz oder ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt in der Schweiz hat oder das Schwei­zer Bür­ger­recht be­sitzt.

3 Ei­ne Fehl­ge­burt wird nicht im Per­so­nen­stands­re­gis­ter be­ur­kun­det und nicht dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik ge­mel­det. Fin­det sie je­doch zu­sam­men mit ei­ner Ge­burt nach Ar­ti­kel 9 statt, so wird sie auf Wunsch be­ur­kun­det.

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 9b Form der Meldung, Zuständigkeit, Aufbewahrung 39  

1 Die Mel­dung ei­ner Fehl­ge­burt ist auf ei­nem For­mu­lar ein­zu­rei­chen, das auf der In­ter­netsei­te des EA­ZW ab­ruf­bar ist40. Sie muss die Un­ter­schrift der mel­den­den Per­son ent­hal­ten.

2 Der Mel­dung bei­zu­le­gen sind fol­gen­de Do­ku­men­te:

a.
ei­ne Ko­pie des Rei­se­pas­ses, der Iden­ti­täts­kar­te oder ei­nes gleich­wer­ti­gen Aus­wei­ses der mel­den­den Per­son;
b.
ei­ne Be­schei­ni­gung der Fehl­ge­burt durch die Ärz­tin, den Arzt, die Heb­am­me oder den Ent­bin­dungs­pfle­ger.

3 Zu­stän­dig für die Ent­ge­gen­nah­me der Mel­dung ist je­des Zi­vil­stands­amt.

4 Das Zi­vil­stands­amt be­wahrt die Mel­dung zu­sam­men mit den an­de­ren Do­ku­men­ten auf. Die Ar­ti­kel 31–33 sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

40 Das For­mu­lar ist gra­tis ab­ruf­bar auf der In­ter­netsei­te www.ea­zw.ad­min.ch.

Art. 9c Bestätigung der Fehlgeburt 41  

1 Das Zi­vil­stands­amt be­stä­tigt die Fehl­ge­burt; das EA­ZW stellt da­für ein For­mu­lar zur Ver­fü­gung.

2 In der Be­stä­ti­gung wird als Mut­ter die Frau ein­ge­tra­gen, die die Fehl­ge­burt er­lit­ten hat. Als Va­ter wird der Mann ein­ge­tra­gen, der schrift­lich er­klärt, der Er­zeu­ger zu sein.

3 Das Fehl­ge­bo­re­ne kann in der Be­stä­ti­gung auf Wunsch der mel­den­den Per­son mit Na­me und Vor­na­men ein­ge­tra­gen wer­den. Für die Be­stim­mung des Na­mens des Fehl­ge­bo­re­nen gel­ten die Ar­ti­kel 37 und 37a sinn­ge­mä­ss; bei Vor­lie­gen ach­tens­wer­ter Grün­de kann da­von ab­ge­wi­chen wer­den.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 10 Findelkind  

Als Fin­del­kind gilt ein aus­ge­setz­tes Kind un­be­kann­ter Ab­stam­mung.

Art. 11 Kindesanerkennung  

1 Als Kin­des­an­er­ken­nung gilt die An­er­ken­nung ei­nes Kin­des, das nur zur Mut­ter in ei­nem Kin­des­ver­hält­nis steht, durch den Va­ter.

2 Die An­er­ken­nung kann vor der Ge­burt des Kin­des er­fol­gen.

3 Aus­ge­schlos­sen ist die Be­ur­kun­dung der An­er­ken­nung ei­nes ad­op­tier­ten Kin­des.

4 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 260 Ab­satz 2 ZGB ist die Zu­stim­mung des ge­setz­li­chen Ver­tre­ters schrift­lich ab­zu­ge­ben. Die Ver­tre­tungs­be­fug­nis­se sind nach­zu­wei­sen und die Un­ter­schrif­ten sind zu be­glau­bi­gen.42

5 Die Er­klä­rung über die An­er­ken­nung und die Zu­stim­mung des ge­setz­li­chen Ver­tre­ters kann un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 71 Ab­satz 1 IPRG43 von je­der Zi­vil­stands­be­am­tin und je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den.44

6Weist der An­er­ken­nen­de oder der ge­setz­li­che Ver­tre­ter nach, dass es für ihn of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar ist, per­sön­lich auf dem Zi­vil­stands­amt zu er­schei­nen, so kann die Er­klä­rung be­zie­hungs­wei­se die Zu­stim­mung an ei­nem an­de­ren Ort ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den, na­ment­lich in ei­ner Kli­nik, ei­nem Heim oder ei­ner Straf­voll­zugs­an­stalt oder durch Ver­mitt­lung der zu­stän­di­gen Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land.45

7 Die Kin­des­an­er­ken­nung ist un­ter Hin­weis auf die Ar­ti­kel 260a–260cZGB der Mut­ter so­wie dem Kind oder nach sei­nem To­de den Nach­kom­men mit­zu­tei­len.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

43 SR 291

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 11a Wirkung der Anerkennung auf die Namensführung des Kindes 46  

Wird das Kind durch den Va­ter an­er­kannt und ist es nicht das ers­te ge­mein­sa­me Kind der nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­te­ten El­tern, so er­hält es un­ab­hän­gig von der Zu­wei­sung der el­ter­li­chen Sor­ge den Le­di­gna­men des El­tern­teils, den die an­de­ren ge­mein­sa­men Kin­der die­ser El­tern ge­stützt auf Ar­ti­kel 270a ZGB tra­gen.

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1327).

Art. 11b Anerkennung und Erklärung über die gemeinsame elterliche Sorge 47  

1 Die El­tern ge­ben die Er­klä­rung über die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge nach Ar­ti­kel 298a Ab­satz 4 ers­ter Satz ZGB ge­mein­sam und schrift­lich ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten ab, wel­che oder wel­cher die Er­klä­rung über die An­er­ken­nung ent­ge­gen­nimmt.48

2 Sie schlies­sen gleich­zei­tig ei­ne Ver­ein­ba­rung über die An­rech­nung der Er­zie­hungs­gut­schrif­ten nach Ar­ti­kel 52fbis Ab­satz 3 der Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 194749 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung oder rei­chen in­nert drei Mo­na­ten ei­ne sol­che Ver­ein­ba­rung bei der zu­stän­di­gen Kin­des­schutz­be­hör­de ein.50

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1327).

48 Die Be­rich­ti­gung vom 1. Ju­li 2014 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2014 2049).

49 SR 831.101

50 In Kraft seit 1. Jan. 2015.

Art. 12 Namenserklärung vor der Trauung 51  

1 Die Ver­lob­ten ge­ben ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am-ten, die oder der das Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren zur Ehe­schlies­sung durch­führt oder die Trau­ung vor­nimmt, die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 160 Ab­satz 2 oder 3 ZGB ab.52

2 Bei Trau­ung im Aus­land kann die Er­klä­rung der Ver­tre­tung der Schweiz oder dem Zi­vil­stands­amt des Hei­mator­tes oder des schwei­ze­ri­schen Wohn­or­tes ei­ner oder ei­nes der Ver­lob­ten ab­ge­ge­ben wer­den. Die­se Be­stim­mung gilt sinn­ge­mä­ss für im Aus­land be­grün­de­te ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten.53

3 Die Un­ter­schrif­ten wer­den be­glau­bigt.54

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 12a55  

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012 (AS 2012 6463). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. März 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 13 Namenserklärung nach Auflösung der Ehe 56  

1 Die Ehe­gat­tin oder der Ehe­gat­te kann nach Auf­lö­sung der Ehe die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 30a oder 119 ZGB je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten in der Schweiz oder der Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land ab­ge­ben.

2 Die Un­ter­schrift wird be­glau­bigt.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 13a Namenserklärung nach Auflösung der eingetragenen Partnerschaft 57  

1 Die Part­ne­rin oder der Part­ner kann nach Auf­lö­sung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 30a PartG je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten in der Schweiz oder der Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land ab­ge­ben.

2 Die Un­ter­schrift wird be­glau­bigt.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 14 Erklärung über die Unterstellung unter das Heimatrecht 58  

1 Im Zu­sam­men­hang mit ei­nem sie oder ihn per­sön­lich be­tref­fen­den Zi­vil­stand­ser­eig­nis kann die Schwei­ze­rin oder der Schwei­zer mit Wohn­sitz im Aus­land oder die Aus­län­de­rin oder der Aus­län­der ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten schrift­lich er­klä­ren, ih­ren oder sei­nen Na­men dem Hei­mat­recht un­ter­stel­len zu wol­len (Art. 37 Abs. 2 IPRG59).60

2 Im Zu­sam­men­hang mit ei­nem aus­län­di­schen Zi­vil­stand­ser­eig­nis kann ei­ne sol­che Er­klä­rung der Auf­sichts­be­hör­de di­rekt oder durch Ver­mitt­lung der Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ge­ben wer­den.61

3 Wenn ei­ne Schwei­ze­rin oder ein Schwei­zer die Na­mens­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 12, 13, 13a, 14a, 37 Ab­satz 2 oder 3 oder Ar­ti­kel 37a Ab­satz 3 oder 4 ab­gibt, so gilt dies als Er­klä­rung, den Na­men dem Hei­mat­recht un­ter­stel­len zu wol­len.62

4 Im Zu­sam­men­hang mit ei­nem sie oder ihn per­sön­lich be­tref­fen­den Zi­vil­stand­ser­eig­nis kann die Schwei­ze­rin oder der Schwei­zer mit Wohn­sitz im Aus­land oder die Aus­län­de­rin oder der Aus­län­der ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten schrift­lich er­klä­ren, die Ein­tra­gung des Ge­schlechts im Per­so­nen­stands­re­gis­ter und die da­mit ver­bun­de­ne Än­de­rung von Vor­na­men dem Hei­mat­recht un­ter­stel­len zu wol­len (Art. 40a IPRG).63

5 Wenn ei­ne Schwei­ze­rin oder ein Schwei­zer ei­ne Er­klä­rung über die Än­de­rung des im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ge­schlechts nach Ar­ti­kel 14b ab­gibt, so gilt dies als Er­klä­rung, das Ge­schlecht dem Hei­mat­recht un­ter­stel­len zu wol­len.64

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

59 SR 291

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 14a Namenserklärung nach Artikel 8a Schlusstitel ZGB 65  

1 Die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 8a Schluss­ti­tel ZGB kann je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten in der Schweiz und im Aus­land der Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ge­ben wer­den.

2 Die Un­ter­schrift wird be­glau­bigt.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 14b Erklärung über die Änderung des im Personenstandsregister eingetragenen Geschlechts 66  

1 Die Er­klä­rung über die Än­de­rung des im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ge­schlechts und über die da­mit ver­bun­de­ne Än­de­rung von Vor­na­men kann je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten in der Schweiz und im Aus­land der zu­stän­di­gen Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ge­ben wer­den. Die Er­klä­rung ist an kei­ne wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen als die in Ar­ti­kel 30bZGB ge­nann­ten ge­knüpft.

2 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 30b Ab­satz 4 ZGB ist die Zu­stim­mung des ge­setz­li­chen Ver­tre­ters schrift­lich ab­zu­ge­ben. Die Ver­tre­tungs­be­fug­nis­se sind nach­zu­wei­sen und die Un­ter­schrif­ten sind zu be­glau­bi­gen.

3 Weist die er­klä­ren­de Per­son oder der ge­setz­li­che Ver­tre­ter nach, dass es für sie oder ihn of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar ist, per­sön­lich auf dem Zi­vil­stands­amt zu er­schei­nen, so kann die Er­klä­rung be­zie­hungs­wei­se die Zu­stim­mung an ei­nem an­de­ren Ort ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den, na­ment­lich in ei­ner Kli­nik, ei­nem Heim oder ei­ner Straf­voll­zugs­an­stalt.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012 (AS 2012 6463). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

3. Kapitel: Verfahren der Beurkundung

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 15 Grundsätze 67  

1 Je­de Per­son wird nur ein­mal in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 15b.68

2 Die Be­ur­kun­dung ei­nes Zi­vil­stand­ser­eig­nis­ses oder ei­ner Zi­vil­stand­stat­sa­che setzt vor­aus, dass die ak­tu­el­len Da­ten der be­trof­fe­nen Per­so­nen im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ab­ruf­bar sind; die­se Vor­aus­set­zung ent­fällt bei der Be­ur­kun­dung der Ge­burt ei­nes Fin­del­kin­des (Art. 10) und des To­des ei­ner un­be­kann­ten Per­son.

3 Die Zi­vil­stand­ser­eig­nis­se ei­ner Per­son wer­den in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge be­ur­kun­det.

4 Die Da­ten­sät­ze (Ge­samt­heit der Da­ten be­tref­fend ei­ne Per­son) der im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ge­führ­ten Per­so­nen wer­den ge­stützt auf die fa­mi­li­en­recht­li­chen Ver­hält­nis­se mit­ein­an­der ver­knüpft. Wird das Rechts­ver­hält­nis auf­ge­ho­ben, so ent­fällt die Ver­knüp­fung.

5 An­läss­lich ei­ner Be­ur­kun­dung wer­den die Da­ten al­ler von der Be­ur­kun­dung be­trof­fe­nen Per­so­nen ak­tua­li­siert.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

68 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 15a Aufnahme in das Personenstandsregister 69  

1 Je­de Per­son wird mit der Be­ur­kun­dung ih­rer Ge­burt in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men.

2 Ei­ne aus­län­di­sche Per­son, de­ren Da­ten nicht ab­ruf­bar sind, wird in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men, wenn sie:

a.
von ei­nem in der Schweiz zu be­ur­kun­den­den Zi­vil­stand­ser­eig­nis oder ei­ner in der Schweiz zu be­ur­kun­den­den Zi­vil­stand­s­er­klä­rung be­trof­fen ist;
b.
ein Ge­such um Er­werb des Schwei­zer Bür­ger­rechts stellt;
c.
einen An­trag auf Ein­tra­gung der Tat­sa­che stellt, dass sie einen Vor­sor­ge­auf­trag er­rich­tet hat (Art. 8 Bst. k Ziff. 1).70

2bis71

3 Ist es ei­ner aus­län­di­schen Per­son im Zu­sam­men­hang mit der Auf­nah­me in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter un­mög­lich oder un­zu­mut­bar, An­ga­ben über ih­ren Per­so­nen­stand mit Ur­kun­den zu be­le­gen, so wird ge­prüft, ob ei­ne Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 1 ZGB ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den kann.

4 Er­folgt die Auf­nah­me nach Ab­satz 2 im Hin­blick auf die Re­gis­trie­rung der An­ga­ben über die Ab­stam­mung ei­nes Kin­des in­nert nütz­li­cher Frist, so wird in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len auf die Er­fas­sung ein­zel­ner Da­ten über den Per­so­nen­stand der Mut­ter und des Va­ters ver­zich­tet.

5 Er­folgt die Auf­nah­me nach Ab­satz 2 im Hin­blick auf die Be­ur­kun­dung des To­des in­nert nütz­li­cher Frist, so wird in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len auf die Er­fas­sung ein­zel­ner Da­ten über den Per­so­nen­stand der ver­stor­be­nen Per­son ver­zich­tet.

6 Der Da­ten­satz kann ge­stützt auf nach­ge­reich­te Do­ku­men­te er­gänzt wer­den.

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012 (AS 2012 6463). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 15b Zusätzliche Identitäten im Personenstandsregister 72  

1 Mit ei­ner oder meh­re­ren zu­sätz­li­chen Iden­ti­tä­ten in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men wer­den kön­nen:

a.
zu schüt­zen­de Per­so­nen nach Ar­ti­kel 5 Buch­sta­be e des Bun­des­ge­set­zes vom 23. De­zem­ber 201173 über den aus­ser­pro­zes­sua­len Zeu­gen­schutz (ZeugSG);
b.
Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Zeu­gen­schutz­stel­le nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 4 ZeugSG;
c.
Per­so­nen, die als ver­deck­te Er­mitt­le­rin­nen und Er­mitt­ler nach Ar­ti­kel 285a der Straf­pro­zess­ord­nung74, Ar­ti­kel 73 des Mi­li­tär­straf­pro­zes­ses vom 23. März 197975 oder kan­to­na­lem Recht tä­tig sind;
d.
Per­so­nen, die ge­stützt auf Ar­ti­kel 14c des Bun­des­ge­set­zes vom 21. März 199776 über Mass­nah­men zur Wah­rung der in­ne­ren Si­cher­heit mit ei­ner Tar­ni­den­ti­tät aus­ge­stat­tet sind;
e.
Per­so­nen, die ge­stützt auf Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be a des Bun­des­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 200877 über die Zu­stän­dig­kei­ten im Be­reich des zi­vi­len Nach­rich­ten­diens­tes si­cher­heits­po­li­tisch be­deut­sa­me In­for­ma­tio­nen über das Aus­land be­schaf­fen und ge­stützt dar­auf nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 der Ver­ord­nung vom 4. De­zem­ber 200978 über den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des mit Tarn­pa­pie­ren und Le­gen­den aus­ge­stat­tet sind.

2 Die An­trä­ge zur Auf­nah­me ei­ner oder meh­re­rer zu­sätz­li­cher Iden­ti­tä­ten in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter müs­sen die An­ga­ben der ein­zu­tra­gen­den Da­ten und der mass­ge­ben­den Rechts­grund­la­gen ent­hal­ten. Sie sind schrift­lich, un­ter­zeich­net und im Ori­gi­nal ein­zu­rei­chen.

3 Die Bun­des­be­hör­den rei­chen ih­re An­trä­ge bei dem im Bun­des­amt für Jus­tiz (BJ) zu­stän­di­gen Fach­be­reich In­fo­star (FIS) ein.79

4 Die kan­to­na­len Be­hör­den rei­chen ih­re An­trä­ge beim Bun­des­amt für Po­li­zei ein. Die­ses über­prüft die Au­then­ti­zi­tät der an­trag­stel­len­den Be­hör­de und lei­tet den An­trag an den FIS wei­ter.80

5 Das Er­fas­sen, die Mel­dun­gen, die amt­li­chen Mit­tei­lun­gen und die Be­kannt­ga­be der Da­ten er­fol­gen im Ein­zel­fall auf An­wei­sung des FIS.81

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

73 SR 312.2

74 SR 312.0

75 SR 322.1

76 SR 120

77 SR 121

78 SR 121.1

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 16 Prüfung  

1 Die Zi­vil­stands­be­hör­de prüft, ob:

a.
sie zu­stän­dig ist;
b.
die Iden­ti­tät der be­tei­lig­ten Per­so­nen nach­ge­wie­sen ist und die­se hand­lungs­fä­hig sind;
c.82
die ab­ruf­ba­ren Da­ten …83 und die zu be­ur­kun­den­den An­ga­ben rich­tig, voll­stän­dig und auf dem neus­ten Stand sind.

2 Die be­tei­lig­ten Per­so­nen ha­ben die er­for­der­li­chen Do­ku­men­te vor­zu­le­gen. Die­se dür­fen nicht äl­ter als sechs Mo­na­te sein. Ist die Be­schaf­fung sol­cher Do­ku­men­te un­mög­lich oder of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar, sind in be­grün­de­ten Fäl­len äl­te­re Do­ku­men­te zu­läs­sig.

384

4 Per­so­nen­stands­da­ten, die ab­ruf­bar sind, müs­sen nicht mit Do­ku­men­ten nach­ge­wie­sen wer­den.85

5 Die Zi­vil­stands­be­hör­de in­for­miert und berät die be­trof­fe­nen Per­so­nen, ver­an­lasst nö­ti­gen­falls zu­sätz­li­che Ab­klä­run­gen und kann ver­lan­gen, dass die Be­tei­lig­ten da­bei mit­wir­ken.

6 Wird ei­ne aus­län­di­sche Per­son nach Ar­ti­kel 15a Ab­satz 2 in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men, so kön­nen die Kan­to­ne vor­se­hen, dass die Ak­ten der Auf­sichts­be­hör­de zur Prü­fung zu un­ter­brei­ten sind.86

7 Die Zi­vil­stands­be­hör­de zeigt den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den Straf­ta­ten an, die sie bei ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit fest­stellt (Art. 43a Abs. 3bis ZGB). Sie zieht zu­han­den der zu­stän­di­gen Be­hör­de die Do­ku­men­te ein, bei de­nen der be­grün­de­te Ver­dacht be­steht, dass sie ge­fälscht oder un­recht­mäs­sig ver­wen­det wor­den sind. Die zu­stän­di­gen Be­hör­den tref­fen um­ge­hend die nö­ti­gen Schutz­mass­nah­men.87

8 Mel­det die Zi­vil­stands­be­hör­de der für die Kla­ge auf Un­gül­ti­g­er­klä­rung zu­stän­di­gen Be­hör­de, dass bei ei­ner Ehe oder ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft An­lass zur An­nah­me ei­nes Un­gül­tig­keits­grun­des be­steht (Art. 106 Abs. 1 zwei­ter Satz ZGB, Art. 9 Abs. 2 zwei­ter Satz PartG), so in­for­miert sie die Auf­sichts­be­hör­de dar­über.88

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

83 Aus­druck ge­stri­chen ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

84 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

88 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 16a Richtigkeitsbestätigung 89  

1 Ei­ne schrift­li­che Be­stä­ti­gung über die Rich­tig­keit der An­ga­ben nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 Buch­sta­be c kann ver­langt wer­den:

a.
bei der Auf­nah­me ei­ner aus­län­di­schen Per­son in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter;
b.
bei der Prü­fung des Stan­des der ab­ruf­ba­ren Da­ten.

2 Vor der Ent­ge­gen­nah­me der Rich­tig­keits­be­stä­ti­gung macht die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te auf die straf­recht­li­chen Fol­gen der Er­schlei­chung ei­ner falschen Be­ur­kun­dung auf­merk­sam (Art. 253 Straf­ge­setz­buch90). Aus­fer­ti­gung und Ent­ge­gen­nah­me sind kos­ten­frei.

3 Die Rich­tig­keits­be­stä­ti­gung ist von der be­trof­fe­nen Per­son oder der Per­son, die sie ge­setz­lich ver­tritt, zu un­ter­schrei­ben. Aus­ser in be­son­ders be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len ist die Un­ter­schrift in Ge­gen­wart ei­ner Zi­vil­stands­be­am­tin oder ei­nes Zi­vil­stands­be­am­ten an­zu­brin­gen.

4 Die Rich­tig­keits­be­stä­ti­gung wird zu­sam­men mit den Be­le­gen zum Be­ur­kun­dungs­vor­gang ar­chi­viert.

89 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

90 SR 311.0

Art. 17 Nachweis nicht streitiger Angaben (Art. 41 ZGB)  

1 Die Auf­sichts­be­hör­de kann im Ein­zel­fall den Nach­weis von An­ga­ben über den Per­so­nen­stand durch Ab­ga­be ei­ner Er­klä­rung vor der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen be­wil­li­gen:

a.
die zur Mit­wir­kung ver­pflich­te­te Per­son weist nach, dass es ihr nach hin­rei­chen­den Be­mü­hun­gen un­mög­lich oder un­zu­mut­bar ist, die ent­spre­chen­den Ur­kun­den zu be­schaf­fen; und
b.
die An­ga­ben sind nach den zur Ver­fü­gung ste­hen­den Un­ter­la­gen und In­for­ma­tio­nen nicht strei­tig.

2 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te er­mahnt die er­klä­ren­de Per­son zur Wahr­heit, weist sie auf die Straf­fol­gen ei­ner falschen Er­klä­rung hin und be­glau­bigt ih­re Un­ter­schrift.

3 Er­klärt sich die Auf­sichts­be­hör­de für un­zu­stän­dig, so er­lässt sie ei­ne for­mel­le Ver­fü­gung und for­dert die be­trof­fe­ne Per­son auf, zur Fest­stel­lung des Per­so­nen­stan­des das zu­stän­di­ge Ge­richt an­zu­ru­fen.91

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 18 Unterschrift 92  

1 Ei­gen­hän­dig und in Ge­gen­wart der Per­son, die für die Ent­ge­gen­nah­me oder Be­ur­kun­dung zu­stän­dig ist, sind zu un­ter­schrei­ben die:

a.
Zu­stim­mung zur An­er­ken­nung (Art. 11 Abs. 4);
b.
Er­klä­rung über die An­er­ken­nung ei­nes Kin­des (Art. 11 Abs. 5 und 6);
bbis.93
Er­klä­rung über die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge (Art. 11b Abs. 1);
c.94
Na­mens­er­klä­rung vor der Trau­ung oder nach der Ein­tra­gung der Part­ner­schaft im Aus­land (Art. 12 Abs. 3);
d.95
e.
Na­mens­er­klä­rung nach Auf­lö­sung der Ehe (Art. 13 Abs. 2);
f.
Na­mens­er­klä­rung nach Auf­lö­sung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft (Art. 13a Abs. 2);
g.
Na­mens­er­klä­rung nach Ar­ti­kel 8a Schluss­ti­tel ZGB (Art. 14a Abs. 2);
h.96
Er­klä­rung über die Än­de­rung des im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ge­schlechts und über die da­mit ver­bun­de­ne Än­de­rung von Vor­na­men (Art. 14b Abs. 1);
hbis.97
Zu­stim­mung zur Er­klä­rung über die Än­de­rung des im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ge­schlechts (Art. 14bAbs. 2);
i.
Be­stä­ti­gung der Rich­tig­keit der An­ga­ben (Art. 16a);
j.
Er­klä­rung zum Nach­weis nicht strei­ti­ger An­ga­ben (Art. 17);
k.98
Er­klä­rung über den Na­men des Kin­des (Art. 37 Abs. 5 und 37a Abs. 6);
l.
Zu­stim­mung des Kin­des zur Na­mens­än­de­rung (Art. 37b Abs. 2);
m.99
Er­klä­rung über die Vor­aus­set­zun­gen für die Ehe­schlies­sung (Art. 65 Abs. 1 und 2);
n.
Be­stä­ti­gung der Trau­ung (Art. 71 Abs. 4);
o.100
Er­klä­rung über die Um­wand­lung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft in ei­ne Ehe (Art. 75n Abs. 4 und 75o Abs. 1 Bst. c);
p.101
….

2 Ist ei­ne un­ter­schrifts­be­rei­te Per­son aus­ser­stan­de zu un­ter­schrei­ben, so wird dies von der nach Ar­ti­kel 4 oder 5 zu­stän­di­gen Amts­per­son mit ei­ner Be­grün­dung schrift­lich fest­ge­hal­ten.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1327).

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

95 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. März 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1327).

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. März 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 18a Beglaubigung 102  

1 Die nach Ar­ti­kel 4 oder 5 zu­stän­di­ge Amts­per­son be­glau­bigt in den in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Fäl­len die Un­ter­schrift ei­ner Per­son. Un­mit­tel­bar vor­her ver­ge­wis­sert sie sich über de­ren Iden­ti­tät.

2 Sie be­glau­bigt die Über­ein­stim­mung von Ko­pi­en und Ab­schrif­ten mit dem Ori­gi­nal­do­ku­ment.

3 Be­zwei­felt sie die Echt­heit ei­ner Un­ter­schrift oder ist un­klar, ob das Do­ku­ment von der zu­stän­di­gen Be­hör­de aus­ge­fer­tigt wor­den ist, so kann sie die Be­glau­bi­gung durch die zu­stän­di­ge Amts­stel­le im In­land oder Aus­land ver­lan­gen.

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 19 Frist für die Beurkundung von Personenstandsdaten 103  

Nach­ge­wie­se­ne Per­so­nen­stands­da­ten sind un­ver­züg­lich zu be­ur­kun­den.

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 19a Fehler 104  

1 Be­hör­den, na­ment­lich die Zi­vil­stand­säm­ter, sind ver­pflich­tet, der Auf­sichts­be­hör­de Feh­ler zu mel­den.

2 Je­de be­trof­fe­ne Per­son kann der Auf­sichts­be­hör­de Feh­ler mel­den.

3 Hat die be­trof­fe­ne Per­son feh­ler­haf­te Do­ku­men­te ent­ge­gen­ge­nom­men, so ist sie vor der Be­he­bung der Feh­ler an­zu­hö­ren.

104 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

2. Abschnitt: Zuständigkeit

Art. 20 Geburt 105  

1 Die Ge­burt wird im Zi­vil­stands­kreis be­ur­kun­det, in dem sie statt­ge­fun­den hat.

2 Hat die Ge­burt wäh­rend der Fahrt statt­ge­fun­den, so wird sie im Zi­vil­stands­kreis be­ur­kun­det, in dem die Mut­ter das Fahr­zeug ver­las­sen hat.

3 Die Ge­burt ei­nes Fin­del­kin­des wird im Zi­vil­stands­kreis des Auf­fin­dungs­or­tes be­ur­kun­det; die Be­ur­kun­dung um­fasst An­ga­ben über Ort, Zeit und Um­stän­de der Auf­fin­dung, das Ge­schlecht des Kin­des so­wie sein ver­mut­li­ches Al­ter und all­fäl­li­ge kör­per­li­che Kenn­zei­chen.

4 Wer­den Ab­stam­mung, Ge­burts­ort und Ge­burts­zeit ei­nes Fin­del­kin­des spä­ter fest­ge­stellt, so wird die nach Ab­satz 3 durch­ge­führ­te Be­ur­kun­dung auf Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de ge­löscht und die Ge­burt neu be­ur­kun­det.

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 20a Tod 106  

1 Der Tod wird im Zi­vil­stands­kreis be­ur­kun­det, in dem er ein­ge­tre­ten ist.

2 Ist die Per­son wäh­rend der Fahrt ge­stor­ben, so wird der Tod im Zi­vil­stands­kreis be­ur­kun­det, in dem die Lei­che dem Fahr­zeug ent­nom­men wor­den ist.

3 Lässt sich nicht fest­stel­len, wo die Per­son ge­stor­ben ist, so wird der Tod im Zi­vil­stands­kreis be­ur­kun­det, in dem die Lei­che ge­fun­den wor­den ist; das zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt be­ur­kun­det das Da­tum und die Zeit der Auf­fin­dung der Lei­che.

4 Wird spä­ter fest­ge­stellt, dass ei­ne tot auf­ge­fun­de­ne Per­son in ei­nem an­de­ren Zi­vil­stands­kreis ge­stor­ben ist, so wird die nach Ab­satz 3 durch­ge­führ­te Be­ur­kun­dung auf Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de ge­löscht und der Tod vom zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt neu be­ur­kun­det. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­rei­ni­gung der An­ga­ben über To­desort, To­des­da­tum und To­des­zeit von Am­tes we­gen oder, wenn der Nach­weis strei­tig ist, auf An­ord­nung des Ge­rich­tes.

5 Kann die Per­son in­nert ei­ner ab­seh­ba­ren Frist nicht iden­ti­fi­ziert wer­den, so wer­den Ort, Da­tum und Zeit des To­des oder der Auf­fin­dung der Lei­che, das Ge­schlecht, das mut­mass­li­che Al­ter, all­fäl­li­ge kör­per­li­che Kenn­zei­chen und An­ga­ben über die Um­stän­de des To­des oder der Auf­fin­dung der Lei­che be­ur­kun­det.

6 Wird die Iden­ti­tät der ver­stor­be­nen Per­son spä­ter fest­ge­stellt, so wird die nach Ab­satz 5 durch­ge­führ­te Be­ur­kun­dung auf Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de mit ei­nem Hin­weis er­gänzt, um wen es sich han­delt, und der Tod neu be­ur­kun­det.

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 20b Besondere Fälle von Geburt und Tod 107  

1 Die Zu­stän­dig­keit für die Be­ur­kun­dung der Ge­bur­ten und To­des­fäl­le, die sich an Bord ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder ei­nes See­schif­fes er­eig­nen, rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 18 und 19 der Ver­ord­nung vom 22. Ja­nu­ar 1960108 über die Rech­te und Pflich­ten des Kom­man­dan­ten ei­nes Luft­fahr­zeu­ges und nach Ar­ti­kel 56 des See­schiff­fahrt­ge­set­zes vom 23. Sep­tem­ber 1953109.

2 Er­scheint der Tod ei­ner Per­son als si­cher, ob­wohl nie­mand die Lei­che ge­se­hen hat, so wird er ge­stützt auf ei­ne ge­richt­li­che Ver­fü­gung im Zi­vil­stands­kreis des wahr­schein­li­chen To­desor­tes be­ur­kun­det (Art. 34 und 42 ZGB).

3 Ge­bur­ten und To­des­fäl­le im Aus­land, für die kei­ne zi­vil­stands­amt­li­chen Ur­kun­den bei­ge­bracht wer­den kön­nen, wer­den ge­stützt auf ei­ne ge­richt­li­che Ver­fü­gung durch das Zi­vil­stands­amt am Sitz des nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Ge­richts be­ur­kun­det (Art. 40 Abs. 1 Bst. a).

107 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

108 SR 748.225.1

109 SR 747.30

Art. 21 Trauungen und Erklärungen 110111  

1 Die Trau­ung und die Er­klä­run­gen über die Um­wand­lung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft in ei­ne Ehe, über die An­er­ken­nung ei­nes Kin­des, über die Na­mens­füh­rung so­wie über die Än­de­rung des im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ge­schlechts wer­den vom Zi­vil­stands­amt be­ur­kun­det, das die Amts­hand­lung durch­ge­führt hat.112

2 Die Zu­stän­dig­keit für die Be­ur­kun­dung der Er­klä­run­gen, die von ei­ner Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land ent­ge­gen­ge­nom­men wur­den, rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 23.113

3 Die An­er­ken­nung ei­nes Kin­des vor Ge­richt oder durch letzt­wil­li­ge Ver­fü­gung wird vom Zi­vil­stands­amt am Sitz des Ge­richts oder am Ort der Tes­ta­ments­er­öff­nung be­ur­kun­det. Vor­be­hal­ten bleibt die Zu­stän­dig­keit der Son­der­zi­vil­stand­säm­ter nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be b.

4 Die Er­klä­rung über den Nach­weis nicht strei­ti­ger An­ga­ben nach Ar­ti­kel 17 wird vom Zi­vil­stands­amt ent­ge­gen­ge­nom­men, das die aus­län­di­sche Per­son in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­nimmt.

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 22 Inländische Gerichtsurteile, Verwaltungsverfügungen und Einbürgerungen  

1 In­län­di­sche Ge­richts­ur­tei­le, Ver­wal­tungs­ver­fü­gun­gen und Ein­bür­ge­run­gen wer­den im Kan­ton be­ur­kun­det, in dem sie er­las­sen wer­den.

2 Bun­des­ge­richts­ur­tei­le wer­den im Kan­ton des Sit­zes der ers­ten In­stanz, Ver­wal­tungs­ver­fü­gun­gen des Bun­des im Hei­mat­kan­ton der be­trof­fe­nen Per­son be­ur­kun­det.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de ist da­für ver­ant­wort­lich, dass die mit­ge­teil­ten Per­so­nen­stands­da­ten be­ur­kun­det wer­den und die Be­kannt­ga­be von Am­tes we­gen er­folgt (6. Ka­pi­tel, 2. Ab­schnitt).

4 Das kan­to­na­le Recht re­gelt die in­ter­nen Zu­stän­dig­kei­ten.

Art. 23 Ausländische Entscheidungen und Urkunden über den Zivilstand 114  

1 Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen und Ur­kun­den über den Zi­vil­stand wer­den auf­grund ei­ner Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons der be­trof­fe­nen Per­son durch das zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt be­ur­kun­det. Ist die Per­son in meh­re­ren Kan­to­nen hei­mat­be­rech­tigt, so ent­schei­det die Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons, dem die aus­län­di­sche Ent­schei­dung oder Ur­kun­de über den Zi­vil­stand vor­ge­legt wird.

2 Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen und Ur­kun­den über den Zi­vil­stand aus­län­di­scher Per­so­nen wer­den auf­grund ei­ner Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de durch das zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt be­ur­kun­det:

a.
wenn die Be­ur­kun­dung fa­mi­li­en­recht­li­che Wir­kun­gen für ei­ne Per­son mit Schwei­zer Bür­ger­recht hat: im Hei­mat­kan­ton die­ser Per­son;
b.
wenn die Da­ten der Per­son ab­ruf­bar sind und ei­ne Zu­stän­dig­keit nach Buch­sta­be a ent­fällt: im Wohn­sitz­kan­ton oder im Kan­ton, in dem an­sch­lies­send ei­ne wei­te­re Amts­hand­lung vor­zu­neh­men ist;
c.
wenn ei­ne Zu­stän­dig­keit nach Buch­sta­be a oder b ent­fällt: im Ge­burts­kan­ton.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de mel­det der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Aus­län­der­be­hör­de am Auf­ent­halts­ort der be­trof­fe­nen Per­son an­läss­lich der Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 IPRG115 Tat­sa­chen, die im Zu­sam­men­hang mit ei­ner im Aus­land er­folg­ten Ehe­schlies­sung oder Be­grün­dung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft auf ei­ne Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern hin­deu­ten (Art. 82a VZAE116). Sie teilt ihr auch das Re­sul­tat all­fäl­li­ger Ab­klä­run­gen so­wie die Ver­wei­ge­rung oder An­er­ken­nung mit.117

4 Das kan­to­na­le Recht re­gelt die Zu­stän­dig­keit für die Be­ur­kun­dung nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a oder Ab­satz 3.

5 Die An­zei­ge der fest­ge­stell­ten Straf­ta­ten und die Schutz­mass­nah­men rich­ten sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 7. Die Mel­dung an die Be­hör­de, die für die Kla­ge auf Un­gül­ti­g­er­klä­rung ei­ner Ehe oder ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft zu­stän­dig ist, rich­tet sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 8.118

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

115 SR 291

116 SR 142.201

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 23a Vorsorgeauftrag 119  

Je­des Zi­vil­stands­amt ist auf An­trag zu­stän­dig für:

a.
die Ein­tra­gung der Tat­sa­che, dass ein Vor­sor­ge­auf­trag er­rich­tet wor­den ist, und des Hin­ter­le­gungs­orts;
b.
die Än­de­rung ei­ner Ein­tra­gung;
c.
die Lö­schung ei­ner Ein­tra­gung.

119 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

3. Abschnitt: Erfassen

Art. 24 Namen  

1 Na­men wer­den so er­fasst, wie sie in den Zi­vil­stand­sur­kun­den oder, wenn sol­che feh­len, in an­de­ren mass­ge­ben­den Aus­wei­sen ge­schrie­ben sind, so­weit es der Stan­dard­zei­chen­satz (Art. 80) er­laubt.120

2 Als Le­di­gna­me ei­ner Per­son wird der Na­me er­fasst, den sie:

a.
un­mit­tel­bar vor ih­rer ers­ten Ehe­schlies­sung oder Be­grün­dung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft ge­führt hat; oder
b.
ge­stützt auf einen Na­mens­än­de­rungs­ent­scheid als neu­en Le­di­gna­men er­wor­ben hat.121

3 Amt­li­che Na­men, die we­der Fa­mi­li­enna­men noch Vor­na­men sind, wer­den als «an­de­re amt­li­che Na­men» er­fasst.

4 Na­men dür­fen we­der weg­ge­las­sen noch über­setzt noch in ih­rer Rei­hen­fol­ge ge­än­dert wer­den.

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 25 Titel und Grade  

Ti­tel und Gra­de wer­den nicht er­fasst.

Art. 26 Ortsnamen 122  

Als Er­eig­ni­sort wird be­ur­kun­det:

a.
der Na­me der schwei­ze­ri­schen Ge­mein­de nach dem amt­li­chen Ge­mein­de­ver­zeich­nis der Schweiz;
b.
der Na­me des aus­län­di­schen Staa­tes oder geo­gra­fisch ab­grenz­ba­ren Ge­bie­tes von in­ter­na­tio­na­ler Be­deu­tung; Na­men von Städ­ten, Stadt­tei­len, Ort­schaf­ten und Ge­bietsein­tei­lun­gen wer­den als Zu­satz­an­ga­ben er­fasst, wie sie in den mass­ge­ben­den Aus­wei­sen ge­schrie­ben sind und so­weit es der Stan­dard­zei­chen­satz nach Ar­ti­kel 80 er­laubt.

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 27 Ausländische Staatsangehörigkeit und Staatenlosigkeit  

Er­fasst wer­den:

a.
aus­län­di­sche Staats­an­ge­hö­rig­kei­ten, wenn ei­ne Per­son das Schwei­zer Bür­ger­recht nicht be­sitzt;
b.
die Staa­ten­lo­sig­keit.

4. Abschnitt: Abschliessen

Art. 28  

1 Die rechts­gül­ti­ge Be­ur­kun­dung der Per­so­nen­stands­da­ten er­folgt durch die Funk­ti­on des Ab­sch­lies­sens.

2 Ab­sch­lies­sen dür­fen nur Zi­vil­stands­be­am­tin­nen und Zi­vil­stands­be­am­te mit dem ent­spre­chen­den Zu­griffs­recht (Art. 79) und un­ter Ver­wen­dung ih­rer per­sön­li­chen Iden­ti­fi­ka­ti­on.

5. Abschnitt: Bereinigung

Art. 29 Durch die Zivilstandsbehörden  

1 Die ad­mi­nis­tra­ti­ve Be­rei­ni­gung der Be­ur­kun­dung von Per­so­nen­stands­da­ten nach Ar­ti­kel 43 ZGB er­folgt auf Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de; vor der Be­ur­kun­dung ei­nes neu­en Zi­vil­stand­ser­eig­nis­ses fest­ge­stell­te Un­ge­nau­ig­kei­ten kön­nen je­doch durch das fehl­ba­re Zi­vil­stands­amt in ei­ge­ner Ver­ant­wor­tung be­ho­ben wer­den.123

2 Sind meh­re­re Auf­sichts­be­hör­den be­trof­fen, so ist für die Be­rei­ni­gung nach den Wei­sun­gen des EA­ZW vor­zu­ge­hen.

3 und 4124

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

124 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 30 Durch die Gerichte  

1 Un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 29 ent­schei­den die Ge­rich­te über die Be­rei­ni­gung der Be­ur­kun­dung von Per­so­nen­stands­da­ten (Art. 42 ZGB).

2125

125 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 2 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

6. Abschnitt: Belege

Art. 31 Ablage  

1 Die Kan­to­ne sor­gen für ei­ne zweck­mäs­si­ge Ab­la­ge der Be­le­ge zur Be­ur­kun­dung der Per­so­nen­stands­da­ten (Art. 7).

2 Die Be­le­ge nach Ab­satz 1, die dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Mi­gra­ti­on nach Ar­ti­kel 2b der Asyl­ver­ord­nung 1 vom 11. Au­gust 1999126 über­mit­telt wer­den, wer­den durch die­se Be­hör­de auf­be­wahrt. Sie stellt die Be­le­ge den Zi­vil­stands­be­hör­den zur Ver­fü­gung.127

126 SR 142.311

127 Ein­ge­fügt durch Ziff. III 1 der V vom 8. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. März 2019 (AS 2018 2857).

Art. 32 Aufbewahrungsfrist  

1 Die Be­le­ge sind 50 Jah­re auf­zu­be­wah­ren.

2 Wer­den die Be­le­ge durch Mi­kro­ver­fil­mung oder elek­tro­ni­sche Spei­che­rung ge­si­chert, so dür­fen sie mit Be­wil­li­gung der Auf­sichts­be­hör­de nach 10 Jah­ren ver­nich­tet wer­den.

Art. 33 Bekanntgabe von Daten aus den Belegen  

1 Die Be­kannt­ga­be von Da­ten aus den Be­le­gen rich­tet sich nach den Vor­schrif­ten des 6. Ka­pi­tels über die Be­kannt­ga­be von Da­ten.

2 Do­ku­men­te aus den Be­le­gen kön­nen von den Zi­vil­stand­säm­tern den Be­rech­tig­ten zu­rück­ge­ge­ben wer­den. Sie sind durch be­glau­big­te Ko­pi­en zu er­set­zen.

4. Kapitel: Meldepflichten

1. Abschnitt: Geburt und Tod

Art. 34 Geburt 128  

Zur Mel­dung der Ge­burt ver­pflich­tet sind:

a.
wenn das Kind in ei­nem Spi­tal, ei­nem Ge­burts­haus oder ei­ner ver­gleich­ba­ren Ein­rich­tung ge­bo­ren wor­den ist, die Lei­tung der Ein­rich­tung; sie kann un­ter Wah­rung der Ver­ant­wor­tung Mit­ar­bei­ten­de mit der Mel­dung be­auf­tra­gen;
b.129
wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Buch­sta­be a nicht er­füllt sind, in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge: die zu­ge­zo­ge­ne Ärz­tin oder der zu­ge­zo­ge­ne Arzt, die zu­ge­zo­ge­ne Heb­am­me oder der zu­ge­zo­ge­ne Ent­bin­dungs­pfle­ger;
bbis.130
wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach den Buch­sta­ben a und b nicht er­füllt sind, in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge: die Hilfs­per­so­nen des Arz­tes oder der Ärz­tin oder der Heb­am­me oder des Ent­bin­dungs­pfle­gers, je­de an­de­re bei der Ge­burt an­we­sen­de Per­son, die Mut­ter;
c.
wenn es sich um ein Fin­del­kind han­delt, die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de (Art. 38);
d.
wenn die Ge­burt nicht ge­mel­det wor­den ist, je­de Be­hör­de, wel­cher die Ge­burt zur Kennt­nis kommt.

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

130 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 34a Tod 131  

1 Zur Mel­dung des To­des ver­pflich­tet sind:

a.
wenn die Per­son in ei­nem Spi­tal, in ei­nem Al­ters- und Pfle­ge­heim oder ei­ner ver­gleich­ba­ren Ein­rich­tung ge­stor­ben ist, die Lei­tung der Ein­rich­tung; sie kann un­ter Wah­rung der Ver­ant­wor­tung Mit­ar­bei­ten­de mit der Mel­dung be­auf­tra­gen;
b.
wenn die Per­son nicht in ei­ner Ein­rich­tung nach Buch­sta­be a ge­stor­ben ist, die Wit­we oder der Wit­wer, die über­le­ben­de Part­ne­rin oder der über­le­ben­de Part­ner, die nächst­ver­wand­ten oder im glei­chen Haus­halt le­ben­den Per­so­nen so­wie je­de an­de­re Per­son, die beim Tod zu­ge­gen war oder die Lei­che ge­fun­den hat;
c.
wenn der To­des­fall nicht ge­mel­det wor­den ist, je­de Be­hör­de, wel­cher der To­des­fall zur Kennt­nis kommt.

2 Mel­de­pflich­ti­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b kön­nen ei­ne Dritt­per­son schrift­lich zur Mel­dung des To­des be­voll­mäch­ti­gen.

3 Wer beim Tod ei­ner un­be­kann­ten Per­son zu­ge­gen war oder die Lei­che ei­ner un­be­kann­ten Per­son fin­det, hat un­ver­züg­lich die Po­li­zei­be­hör­de zu be­nach­rich­ti­gen. Die­se lei­tet die Mel­dung an das Zi­vil­stands­amt wei­ter.132

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 35 Zuständige Behörde, Form und Frist der Meldung  

1 Die Mel­de­pflich­ti­gen ha­ben To­des­fäl­le in­nert zwei Ta­gen und Ge­bur­ten in­nert drei Ta­gen dem Zi­vil­stands­amt schrift­lich in Pa­pier­form oder elek­tro­ni­scher Form oder durch per­sön­li­che Vor­spra­che zu mel­den.133 Der Tod ei­ner un­be­kann­ten Per­son und das Auf­fin­den der Lei­che ei­ner un­be­kann­ten Per­son sind in­nert zehn Ta­gen zu mel­den.134

2 Das Zi­vil­stands­amt nimmt auch ei­ne ver­spä­te­te Mel­dung ent­ge­gen. Lie­gen zwi­schen der Ge­burt oder dem To­des­fall ei­ner­seits und der Mel­dung an­de­rer­seits mehr als dreis­sig Ta­ge, so er­sucht es die Auf­sichts­be­hör­de um ei­ne Ver­fü­gung.

3 Es zeigt der Auf­sichts­be­hör­de die Per­so­nen an, die ih­rer Mel­de­pflicht nicht recht­zei­tig nach­ge­kom­men sind (Art. 91 Abs. 2).

4 Das kan­to­na­le Recht kann vor­se­hen, dass Mel­de­pflich­ti­ge nach Ar­ti­kel 34a Ab­satz 1 Buch­sta­be b den Tod durch Ver­mitt­lung ei­ner Amts­stel­le der Wohn­ge­mein­de der ver­stor­be­nen Per­son mel­den kön­nen.135 Die Amts­stel­le lei­tet die Mel­dung dem zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt un­ver­züg­lich schrift­lich in Pa­pier­form oder elek­tro­ni­scher Form wei­ter.136

5 Wird der Tod oder ei­ne Tot­ge­burt ge­mel­det, so ist ei­ne ärzt­li­che Be­schei­ni­gung ein­zu­rei­chen.

6 Das Zi­vil­stands­amt kann ei­ne ärzt­li­che Be­stä­ti­gung der Nie­der­kunft ver­lan­gen, wenn die Mel­dung durch ei­ne in Ar­ti­kel 34 Buch­sta­be bbis auf­ge­führ­te Per­son er­folgt. Ist die Mut­ter im Zeit­punkt der Ge­burt mit ei­ner Frau ver­hei­ra­tet und wur­de das Kind nach den Be­stim­mun­gen des Fort­pflan­zungs­me­di­zin­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 1998137 (FMedG) durch ei­ne Sa­men­spen­de ge­zeugt, so ist in den Fäl­len, in de­nen ei­ne in Ar­ti­kel 34 Buch­sta­be bbis auf­ge­führ­te Per­son die Ge­burt mel­det, ei­ne ärzt­li­che Be­stä­ti­gung über die Zeu­gung durch ei­ne Sa­men­spen­de ge­mä­ss FMedG bei­zu­brin­gen.138

7 Er­folgt die Mel­dung in Pa­pier­form, so ist sie von der mel­de­pflich­ti­gen Per­son zu un­ter­zeich­nen.139

8 Die Über­mitt­lung von Mel­dun­gen und ärzt­li­chen Be­schei­ni­gun­gen in elek­tro­ni­scher Form rich­tet sich nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 4.140

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

135 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

136 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

137 SR 810.11

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016 (AS 2016 3925). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

139 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

140 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 36 Bestattung  

1 Erst nach der Mel­dung des To­des oder des Lei­chen­fun­des darf die Lei­che be­stat­tet oder ein Lei­chen­pass aus­ge­stellt wer­den.

2 In Aus­nah­me­fäl­len kann die nach kan­to­na­lem Rechtzu­stän­di­ge Stel­le die Be­stat­tung er­lau­benoder denLei­chen­pass aus­stel­len, oh­ne dass ihr ei­ne Be­stä­ti­gung der An­mel­dung ei­nes To­des­fal­les vor­liegt. In die­sem Fall muss sie un­ver­züg­lich Mel­dung an das Zi­vil­stands­amt er­stat­ten.

3 Hat die Be­stat­tung oder die Aus­stel­lung des Lei­chen­pas­ses vor der Mel­dung oh­ne be­hörd­li­che Be­wil­li­gung statt­ge­fun­den, so darf die Ein­tra­gung nur mit Be­wil­li­gung der Auf­sichts­be­hör­de vor­ge­nom­men wer­den.

Art. 37 Name des Kindes miteinander verheirateter Eltern 141  

1 Der Na­me des Kin­des mit­ein­an­der ver­hei­ra­te­ter El­tern be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 270 ZGB.

2 Tra­gen die El­tern ver­schie­de­ne Na­men und ha­ben sie bei der Ehe­schlies­sung nicht er­klärt, wel­chen Na­men ih­re Kin­der tra­gen sol­len, so er­klä­ren sie mit der Ge­burts­mel­dung des ers­ten Kin­des schrift­lich ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten, wel­chen ih­rer Le­di­gna­men ih­re Kin­der tra­gen sol­len.

3 Ha­ben die El­tern bei der Ehe­schlies­sung er­klärt, wel­chen ih­rer Le­di­gna­men ih­re Kin­der tra­gen sol­len, so kön­nen sie mit der Ge­burts­mel­dung des ers­ten Kin­des oder in­ner­halb ei­nes Jah­res seit des­sen Ge­burt ge­mein­sam schrift­lich er­klä­ren, dass das Kind den Le­di­gna­men des an­dern El­tern­teils tra­gen soll (Art. 270 Abs. 2 ZGB).

4 Die Er­klä­rung kann in der Schweiz je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten ab­ge­ge­ben wer­den. Im Aus­land kann sie der Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ge­ben wer­den.

5 Die Un­ter­schrif­ten wer­den be­glau­bigt, wenn die Er­klä­rung nach Ab­satz 3 nicht mit der Ge­burts­mel­dung er­folgt.

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 37a Name des Kindes nicht miteinander verheirateter Eltern 142  

1 Der Na­me des Kin­des nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­te­ter El­tern be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 270a ZGB.

2 Steht die el­ter­li­che Sor­ge bei der Ge­burt des ers­ten Kin­des ei­nem El­tern­teil zu (Art. 298a Abs. 5, 298b Abs. 4 oder 298c ZGB), so er­hält das Kind des­sen Le­di­gna­men.

3 Steht die el­ter­li­che Sor­ge bei der Ge­burt des ers­ten Kin­des den El­tern ge­mein­sam zu, so er­klä­ren sie mit der Ge­burts­mel­dung schrift­lich ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten, wel­chen ih­rer Le­di­gna­men ih­re Kin­der tra­gen sol­len.

4 Die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 270a Ab­satz 2 ZGB ist ge­mein­sam und schrift­lich ab­zu­ge­ben.

5 Die Er­klä­rung kann in der Schweiz je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten ab­ge­ge­ben wer­den. Im Aus­land kann sie der Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ge­ben wer­den.

6 Die Un­ter­schrif­ten wer­den be­glau­bigt, wenn die Er­klä­rung nicht mit der Ge­burts­mel­dung er­folgt.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012 (AS 2012 6463). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1327).

Art. 37b Zustimmung des Kindes 143  

1 Hat das Kind das zwölf­te Al­ters­jahr vollen­det, so kann sein Na­me nur ge­än­dert wer­den, wenn es zu­stimmt (Art. 270b ZGB).

2 Das Kind muss die Zu­stim­mung per­sön­lich ab­ge­ben. Es kann die Zu­stim­mung in der Schweiz je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten ab­ge­ben. Im Aus­land kann es die Zu­stim­mung der Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ben.

143 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012 in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 37c Vornamen des Kindes 144  

1 Sind die El­tern mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet, so be­stim­men sie die Vor­na­men des Kin­des. Sind sie nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet, so be­stimmt die Mut­ter die Vor­na­men, so­fern die El­tern die el­ter­li­che Sor­ge nicht ge­mein­sam aus­üben.

2 Die Vor­na­men sind dem Zi­vil­stands­amt mit der Ge­burts­mel­dung mit­zu­tei­len.

3 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te weist Vor­na­men zu­rück, wel­che die In­ter­es­sen des Kin­des of­fen­sicht­lich ver­let­zen.

144 Ur­sprüng­lich: Art. 37.

Art. 38 Findelkind  

1 Wer ein Kind un­be­kann­ter Ab­stam­mung fin­det, hat die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de zu be­nach­rich­ti­gen.

2 Die Be­hör­de gibt dem Fin­del­kind Fa­mi­li­enna­men und Vor­na­men und er­stat­tet dem Zi­vil­stands­amt Mel­dung.

3 Wird die Ab­stam­mung oder der Ge­burts­ort des Fin­del­kin­des spä­ter fest­ge­stellt, so ist dies auf Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de zu be­ur­kun­den.

2. Abschnitt: Ausländische Ereignisse, Erklärungen und Entscheidungen

Art. 39  

Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer so­wie aus­län­di­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge, die zu Schwei­ze­rin­nen oder Schwei­zern in ei­nem fa­mi­li­en­recht­li­chen Ver­hält­nis ste­hen, ha­ben aus­län­di­sche Er­eig­nis­se, Er­klä­run­gen und Ent­schei­dun­gen, die den Per­so­nen­stand be­tref­fen, der zu­stän­di­gen Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land zu mel­den.

5. Kapitel: Amtliche Mitteilungspflichten

Art. 40 Gerichte  

1 Die Ge­rich­te tei­len fol­gen­de Ur­tei­le mit:

a.
Fest­stel­lung von Ge­burt und Tod;
b.
Fest­stel­lung der Ehe­schlies­sung;
c.
Ver­schol­le­n­er­klä­rung und ih­re Auf­he­bung;
d.145
Ehe­schei­dung (Art. 111 ff. ZGB) und Eheun­gül­ti­g­er­klä­rung (Art. 104 ff. ZGB), ge­ge­be­nen­falls mit dem Hin­weis, dass die Un­gül­ti­g­er­klä­rung ge­stützt auf Ar­ti­kel 105 Zif­fer 4 ZGB er­folg­te und dass da­mit das Kin­des­ver­hält­nis zu all­fäl­li­gen wäh­rend der Ehe ge­bo­re­nen Kin­dern auf­ge­ho­ben wird (Art. 109 Abs. 3 ZGB);
e.
Na­mens­sa­chen (Art. 29 und 30 ZGB);
f.
Fest­stel­lung der Va­ter­schaft (Art. 261 ZGB);
g.
Auf­he­bung des Kin­des­ver­hält­nis­ses zum Ehe­mann der Mut­ter (Art. 256 ZGB);
h.
Auf­he­bung der An­er­ken­nung (Art. 259 Abs. 2 und 260a ZGB);
i.
Auf­he­bung der Ad­op­ti­on (Art. 269 ff. ZGB);
j.146
Ge­schlechts­än­de­rung und da­mit ver­bun­de­ne Vor­na­mens­än­de­rung;
k.147
Fest­stel­lung des Per­so­nen­stan­des, so­wie Be­rich­ti­gung und Lö­schung von Per­so­nen­stands­da­ten (Art. 42 ZGB);
l.148
Fest­stel­lung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft;
m.149
Auf­lö­sung (Art. 29 ff. PartG) und Un­gül­ti­g­er­klä­rung (Art. 9 ff. PartG) ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft.

2 Die amt­li­che Mit­tei­lungs­pflicht um­fasst auch die vor dem Ge­richt er­folg­te An­er­ken­nung ei­nes Kin­des (Art. 260 Abs. 3 ZGB).

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5625).

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

149 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 41 Verwaltungsbehörden  

Die Ver­wal­tungs­be­hör­den tei­len fol­gen­de Ver­fü­gun­gen mit:

a.
Er­werb und Ver­lust von Ge­mein­de- und Kan­tons­bür­ger­rech­ten;
b.
Er­werb und Ver­lust des Schwei­zer Bür­ger­rechts;
c.150
Na­mens­än­de­rung (Art. 30 Abs. 1 ZGB);
d.151
Na­mens­än­de­rung mit Bür­ger­rechts­än­de­rung (Art. 271 Abs. 2 ZGB);
e.152
Bür­ger­rechts­fest­stel­lung (Art. 43 Abs. 1 des Bür­ger­rechts­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014153).

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

152 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010 (AS 2010 3061). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 der Bür­ger­rechts­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 2577).

153 SR 141.0

Art. 42 Weitere Fälle  

1 Die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Ge­rich­te und Ver­wal­tungs­be­hör­den tei­len fol­gen­de Ur­tei­le oder Ver­fü­gun­gen mit:

a.
Ad­op­ti­on (Art. 264 ff. ZGB);
b.
tes­ta­men­ta­ri­sche An­er­ken­nung ei­nes Kin­des (Art. 260 Abs. 3 ZGB);
c.154
Er­rich­tung ei­ner um­fas­sen­den Bei­stand­schaft oder Fest­stel­lung der Wirk­sam­keit ei­nes Vor­sor­ge­auf­trags für ei­ne dau­ernd ur­teil­s­un­fä­hi­ge Per­son (Art. 449c ZGB) so­wie Auf­he­bung der Bei­stand­schaft (Art. 399 Abs. 2 ZGB);
d.155
Sper­rung der Be­kannt­ga­be der Da­ten und Auf­he­bung der Sper­rung (Art. 46).

2 Die Mit­tei­lung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b er­folgt durch die das Tes­ta­ment er­öff­nen­de Be­hör­de (Art. 557 Abs. 1 ZGB) in der Form ei­nes Tes­ta­ments­aus­zu­ges.

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

155 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 43 Zuständige Behörde, Form und Frist der Mitteilung  

1 Die Mit­tei­lung wird an die Auf­sichts­be­hör­de am Sitz des Ge­richts oder der Ver­wal­tungs­be­hör­de ge­rich­tet. Die Auf­sichts­be­hör­de lei­tet sie an das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt wei­ter.156

2 Bun­des­ge­richts­ur­tei­le sind der Auf­sichts­be­hör­de am Sitz der ers­ten In­stanz, Ver­wal­tungs­ver­fü­gun­gen des Bun­des der Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons der be­trof­fe­nen Per­son mit­zu­tei­len.

3 Be­zeich­net das kan­to­na­le Recht in­tern ei­ne an­de­re Be­hör­de (Art. 2), so sind die Mit­tei­lun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 di­rekt die­ser zu­zu­stel­len.

4 Die Ge­rich­te tei­len die Ur­tei­le und die vor Ge­richt er­folg­ten Kin­des­an­er­ken­nun­gen zu­sätz­lich den fol­gen­den Be­hör­den mit:

a.
der Kin­des­schutz­be­hör­de des Wohn­sit­zes min­der­jäh­ri­ger Kin­der (Art. 40 Abs. 1 Bst. c, bei ei­ner ver­hei­ra­te­ten Per­son, so­wie Bst. d, g, h und i);
b.
der Kin­des­schutz­be­hör­de des Wohn­sit­zes der Mut­ter zur Zeit der Ge­burt des Kin­des (Art. 40 Abs. 1 Bst. f und 2).157

5 Die Mit­tei­lung er­folgt un­ver­züg­lich, nach­dem der Ent­scheid rechts­kräf­tig ge­wor­den ist. Sie hat die Form ei­nes Aus­zu­ges, der die voll­stän­di­gen Per­so­nen­stands­da­ten auf Grund von Zi­vil­stand­sur­kun­den, das Dis­po­si­tiv so­wie das Da­tum des Ein­tritts der Rechts­kraft ent­hält.158

6 Er­folgt die Mit­tei­lung in Form ei­ner Ko­pie, so be­schei­nigt die mit­tei­len­de Amts­stel­le de­ren Über­ein­stim­mung mit dem Ori­gi­nal­do­ku­ment.159

7 Für Mit­tei­lun­gen in elek­tro­ni­scher Form gilt Ar­ti­kel 89 Ab­satz 4.160

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

160 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

6. Kapitel: Bekanntgabe der Daten

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 44 Amtsgeheimnis  

1 Die bei den Zi­vil­stands­be­hör­den tä­ti­gen Per­so­nen sind zur Ver­schwie­gen­heit über Per­so­nen­stands­da­ten ver­pflich­tet. Die Schwei­ge­pflicht be­steht nach der Be­en­di­gung des Dienst­ver­hält­nis­ses wei­ter.

2 Vor­be­hal­ten bleibt die Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­stands­da­ten auf Grund be­son­de­rer Vor­schrif­ten.

Art. 44a Zuständigkeit für die Bekanntgabe 161  

1 Die Be­kannt­ga­be von Am­tes we­gen fällt in die Zu­stän­dig­keit des Zi­vil­stands­am­tes, das die Be­ur­kun­dung durch­ge­führt hat.

2 Die Aus­fer­ti­gung von Zi­vil­stand­sur­kun­den auf Be­stel­lung fällt in die Zu­stän­dig­keit fol­gen­der Zi­vil­stand­säm­ter:

a.
Ur­kun­den über Zi­vil­stand­ser­eig­nis­se wer­den vom Zi­vil­stands­amt aus­ge­stellt, das den Vor­gang be­ur­kun­det hat.
b.
Aus­wei­se über den Per­so­nen­stand und den Fa­mi­li­en­stand wer­den vom Zi­vil­stands­amt des Hei­mator­tes oder, wenn die Per­son das Schwei­zer Bür­ger­recht nicht be­sitzt, durch das Zi­vil­stands­amt des Wohn­sit­zes oder Auf­ent­hal­tes oder des letz­ten Wohn­sit­zes aus­ge­stellt.
c.
Fa­mi­li­en­aus­wei­se und Part­ner­schafts­aus­wei­se kön­nen aus­ser­dem vom Zi­vil­stands­amt aus­ge­stellt, er­neu­ert oder er­setzt wer­den, wel­ches das letz­te Er­eig­nis be­züg­lich der be­trof­fe­nen Per­son be­ur­kun­det hat.
d.
Aus­zü­ge aus den in Pa­pier­form ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­tern wer­den vom Zi­vil­stands­amt er­stellt, wel­ches das Re­gis­ter auf­be­wahrt (Art. 92a Abs. 1).

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 45 Voraussetzungen der Bekanntgabe  

1162

2 Per­so­nen­stands­da­ten, die noch nicht rechts­gül­tig be­ur­kun­det (Art. 28), zu be­rei­ni­gen (Art. 29 und 30) oder ge­sperrt (Art. 46) sind, dür­fen nur mit Be­wil­li­gung der Auf­sichts­be­hör­de be­kannt ge­ge­ben wer­den.

162 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 46 Sperrung der Bekanntgabe  

1 Die Auf­sichts­be­hör­de ver­an­lasst die Sper­rung der Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­stands­da­ten:

a.
auf An­trag oder von Am­tes we­gen, so­fern dies zum Schutz der be­trof­fe­nen Per­son un­er­läss­lich oder ge­setz­lich vor­ge­se­hen ist;
b.163
auf­grund ei­ner ge­richt­li­chen Ver­fü­gung;
c.164
im Hin­blick auf ei­ne ge­richt­li­che Ent­schei­dung als su­per­pro­vi­so­ri­sche Mass­nah­me; ein ein­ge­leg­tes Rechts­mit­tel hat kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

1bis Als su­per­pro­vi­so­ri­sche Mass­nah­me nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c ver­an­lasst die Auf­sichts­be­hör­de die Sper­rung ins­be­son­de­re, wenn ein Ver­fah­ren auf Un­gül­ti­g­er­klä­rung der Ehe oder Part­ner­schaft ein­ge­lei­tet wird.165

2 Ent­fal­len die Vor­aus­set­zun­gen für die Sper­rung, so ver­an­lasst die Auf­sichts­be­hör­de die Auf­he­bung der Sper­rung.

3 Vor­be­hal­ten bleibt das Recht des Ad­op­tiv­kin­des auf Aus­kunft über die Per­so­na­li­en der leib­li­chen El­tern (Art. 268c ZGB).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

165 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 46a Sperrung der Verwendung 166  

1 Die Auf­sichts­be­hör­de sperrt die Ver­wen­dung der ab­ruf­ba­ren Da­ten über den Per­so­nen­stand, wenn sie die Ge­fahr der Er­schlei­chung ei­ner falschen Be­ur­kun­dung ver­mu­tet.

2 Sie hebt die Sper­rung auf, so­bald sie ei­ne miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung der Da­ten aus­sch­lies­sen kann.

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 47 Form der Bekanntgabe 167  

1 Zi­vil­stand­ser­eig­nis­se und Zi­vil­stand­stat­sa­chen so­wie Per­so­nen­stands­da­ten wer­den auf den da­für vor­ge­se­he­nen Zi­vil­stands­for­mu­la­ren (Art. 6) in Form ei­ner öf­fent­li­chen Ur­kun­de be­kannt ge­ge­ben.

2 Ist kein For­mu­lar vor­ge­se­hen oder ist des­sen Ver­wen­dung nicht zweck­mäs­sig, so er­folgt die Be­kannt­ga­be:

a.
durch ei­ne schrift­li­che Be­stä­ti­gung oder Be­schei­ni­gung in Form ei­ner öf­fent­li­chen Ur­kun­de;
b.
durch ei­ne be­glau­big­te Ko­pie oder Ab­schrift aus dem in Pa­pier­form ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­ter in Form ei­ner öf­fent­li­chen Ur­kun­de;
c.
durch ei­ne be­glau­big­te Ko­pie oder Ab­schrift des Be­le­ges in Form ei­ner öf­fent­li­chen Ur­kun­de;
d.
auf Ver­lan­gen der ZAS ge­mä­ss den spe­zi­al­ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts;
e.
münd­lich an Zi­vil­stand­säm­ter und Auf­sichts­be­hör­den, wenn die an­fra­gen­de Per­son zwei­fels­frei iden­ti­fi­ziert wer­den kann;
f.
durch ei­ne nicht be­glau­big­te Ko­pie aus den Zi­vil­stands­re­gis­tern, die als Ar­chiv­gut ge­mä­ss Ar­ti­kel 6a Ab­satz 3 gel­ten.

3 Für Be­hör­den aus­ser­halb des Zi­vil­stands­we­sens rich­tet sich der Zu­griff im Ab­ruf­ver­fah­ren auf Da­ten, die im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ge­führt wer­den, nach Ar­ti­kel 43a Ab­satz 4 ZGB.

167 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

Art. 47a Urkunden in Papierform und Beglaubigungen von Dokumenten in Papierform 168  

1 Die in Pa­pier­form aus­ge­fer­tig­ten öf­fent­li­chen Ur­kun­den und Be­glau­bi­gun­gen sind zu da­tie­ren, durch die Un­ter­schrift der Zi­vil­stands­be­am­tin oder des Zi­vil­stands­be­am­ten als rich­tig zu be­schei­ni­gen und mit dem Amts­stem­pel zu ver­se­hen.

2 Das EA­ZW er­lässt Wei­sun­gen zur Pa­pier­qua­li­tät und zur Be­schrif­tung von Zi­vil­stands­do­ku­men­ten. Für die Be­kannt­ga­be von Zi­vil­stand­ser­eig­nis­sen, Zi­vil­stand­stat­sa­chen so­wie Per­so­nen­stands­da­ten ist das vom EA­ZW de­fi­nier­te Si­cher­heits­pa­pier zu ver­wen­den.

3 Für die Be­glau­bi­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 18a Ab­satz 2 gilt bei elek­tro­ni­schen Aus­gangs­do­ku­men­ten die Ver­ord­nung vom 8. De­zem­ber 2017169 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen (EÖBV), ins­be­son­de­re de­ren Ar­ti­kel 17 EÖBV.

168 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

169 SR 211.435.1

Art. 47b Elektronische Urkunden und elektronische Beglaubigungen 170  

1 Die als Zi­vil­stands­be­am­tin oder Zi­vil­stands­be­am­ter er­nann­te oder ge­wähl­te Per­son ist er­mäch­tigt, Zi­vil­stands­do­ku­men­te in elek­tro­ni­scher Form zu er­stel­len, ein­sch­liess­lich öf­fent­li­cher Ur­kun­den und Be­glau­bi­gun­gen.

2 Die kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­den und das EA­ZW kön­nen ih­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter er­mäch­ti­gen, die Be­glau­bi­gun­gen nach Ar­ti­kel 18a Ab­satz 2 elek­tro­nisch vor­zu­neh­men.

3 Das EA­ZW kann sei­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter er­mäch­ti­gen, Zi­vil­stands­do­ku­men­te ein­sch­liess­lich öf­fent­li­cher Ur­kun­den und Be­glau­bi­gun­gen im Be­reich von Ar­ti­kel 92b Ab­satz 1bis elek­tro­nisch zu er­stel­len.

4 Die EÖBV171 ist an­wend­bar.

5 Für die elek­tro­ni­sche Über­mitt­lung von Zi­vil­stands­do­ku­men­ten gilt Ar­ti­kel 89 Ab­satz 4.172

170 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

171 SR 211.435.1

172 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 48 Beweiskraft  

Die Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 47 ha­ben die glei­che Be­weis­kraft wie die Da­ten­trä­ger (Per­so­nen­stands­re­gis­ter und Be­le­ge), aus de­nen Per­so­nen­stands­da­ten be­kannt ge­ge­ben wer­den.

2. Abschnitt: Bekanntgabe von Amtes wegen 173

173 Ursprünglich vor Art. 49

Art. 48a Zeitpunkt der Bekanntgabe 174  

Die Be­kannt­ga­be von Am­tes we­gen er­folgt un­ver­züg­lich.

174 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 49 An die Gemeindeverwaltung des Wohnsitzes oder Aufenthaltsortes 175  

1 Das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt teilt der Ge­mein­de­ver­wal­tung des ak­tu­el­len oder des letz­ten be­kann­ten Wohn­sit­zes oder Auf­ent­halts­or­tes der be­trof­fe­nen Per­son im Hin­blick auf die Füh­rung des Ein­wohn­er­re­gis­ters ins­be­son­de­re die fol­gen­den An­ga­ben mit:

a.176
die Ge­burt, den Tod, die Ver­schol­le­n­er­klä­rung so­wie de­ren Auf­he­bung;
b.177
je­de Än­de­rung von Na­me, Zi­vil­stand, Bür­ger­recht, Ab­stam­mung oder Ge­schlecht;
c.
die Be­rei­ni­gung von Per­so­nen­stands­da­ten, so­weit die­se Aus­wir­kun­gen auf die ak­tu­el­len Da­ten der Per­son ha­ben;
d.
Ein­tra­gung und Lö­schung ei­ner um­fas­sen­den Bei­stand­schaft oder ei­ner Fest­stel­lung der Wirk­sam­keit ei­nes Vor­sor­ge­auf­trags für ei­ne dau­ernd ur­teil­s­un­fä­hi­ge Per­son (Art. 42 Abs. 1 Bst. c).

2 Die Mit­tei­lung ent­hält die AHV-Num­mer, so­fern sie von der ZAS der be­trof­fe­nen Per­son zu­ge­wie­sen wor­den ist (Art. 8a).

3 Die Da­ten­lie­fe­run­gen er­fol­gen au­to­ma­ti­siert und in elek­tro­ni­scher Form.

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

177 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 49a An das Zivilstandsamt des Heimatortes 178  

1 Das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt teilt den Zi­vil­stand­säm­tern der bis­he­ri­gen Hei­mator­te den Er­werb des Ge­mein­de­bür­ger­rechts durch Ein­bür­ge­rung mit.

2 Be­sitzt ei­ne Per­son an ih­rem Hei­mat­ort ein Bur­ger- oder Kor­po­ra­ti­ons­recht und ver­langt es ihr Hei­mat­kan­ton, so teilt das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt dem Zi­vil­stands­amt des Hei­mator­tes der be­trof­fe­nen Per­son mit:

a.
die Ge­burt und den Tod;
b.
je­de Än­de­rung von Na­me, Zi­vil­stand oder Bür­ger­recht;
c.
die Be­rei­ni­gung von Per­so­nen­stands­da­ten.

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Dez. 2005 (AS 2005 5679). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 50 An die Kindesschutzbehörde 179  

1 Das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt teilt der Kin­des­schutz­be­hör­de des Wohn­sit­zes des Kin­des mit:180

a.
die Ge­burt ei­nes Kin­des, des­sen El­tern nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet sind,so­wie des­sen Tod, so­fern die­ser in­ner­halb des ers­ten Le­bens­jah­res er­folgt und in die­sem Zeit­punkt kein Kin­des­ver­hält­nis zum Va­ter be­steht;
b.
die Ge­burt ei­nes in­nert 300 Ta­gen nach dem Tod oder der Ver­schol­le­n­er­klä­rung des Ehe­man­nes der Mut­ter ge­bo­re­nen Kin­des;
c.181
die An­er­ken­nung ei­nes min­der­jäh­ri­gen Kin­des;
cbis.182
die zu­sam­men mit der An­er­ken­nung ab­ge­ge­be­ne Er­klä­rung über die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge so­wie die Ver­ein­ba­rung über die An­rech­nung von Er­zie­hungs­gut­schrif­ten;
d.
den Tod ei­nes die el­ter­li­che Sor­ge aus­üben­den El­tern­teils;
e.
das Auf­fin­denei­nes Fin­del­kin­des;
f.183
die Ad­op­ti­on ei­nes Kin­des im Aus­land.

2184

3 Die Auf­sichts­be­hör­de teilt den Ein­gang ei­nes Ge­suchs um An­er­ken­nung ei­ner im Aus­land mit ei­ner min­der­jäh­ri­gen Per­son ge­schlos­se­nen Ehe der Kin­des­schutz­be­hör­de an de­ren Wohn­sitz mit.185

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

181 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014, zwei­ter Satz­teil seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 1327).

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

184 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 51 An das Staatssekretariat für Migration 186187  

1 Das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt mel­det dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Mi­gra­ti­on fol­gen­de Zi­vil­stand­ser­eig­nis­se und Än­de­run­gen von Per­so­nen­stands­da­ten, die ei­ne schutz­be­dürf­ti­ge, ei­ne asyl­su­chen­de, ei­ne ab­ge­wie­se­ne asyl­su­chen­de oder ei­ne vor­läu­fig auf­ge­nom­me­ne Per­son oder einen vor­läu­fig auf­ge­nom­me­nen Flücht­ling oder einen Flücht­ling mit ei­ner Auf­ent­halts- oder Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung be­tref­fen:188

a.
Ge­bur­ten;
b.189
Ent­ste­hung und Auf­he­bung von Kin­des­ver­hält­nis­sen;
c.190
Ehe­schlies­sun­gen, ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten und de­ren Um­wand­lun­gen in ei­ne Ehe so­wie Auf­lö­sun­gen von Ehen und ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaf­ten;
d.
To­des­fäl­le.

2 Das für die Vor­be­rei­tung der Ehe­schlies­sung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt nimmt zu­dem die Mit­tei­lun­gen nach den Ar­ti­keln 67 Ab­satz 5 und 74a Ab­sät­ze 6 Buch­sta­ben b und c so­wie 7 vor.191

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

187 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2015 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

190 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 52 An das Bundesamt für Statistik  

1 Das Bun­des­amt für Sta­tis­tik er­hält die sta­tis­ti­schen An­ga­ben nach der Ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 1993192 über die Durch­füh­rung von sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des.

2 Die Da­ten­lie­fe­run­gen er­fol­gen au­to­ma­ti­siert und in elek­tro­ni­scher Form.193

192 SR 431.012.1

193 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ver­ord­nung vom 21. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6719).

Art. 52a An das Bundesamt für Polizei 194  

Das elek­tro­ni­sche Per­so­nen­stands­re­gis­ter über­mit­telt der Da­ten­bank RI­POL nach Ar­ti­kel 15 des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ju­ni 2008195 über die po­li­zei­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des bei ei­ner Än­de­rung von RI­POL-Per­so­nen­da­ten, auf die das Bun­des­amt für Po­li­zei ge­mä­ss der Ta­bel­le im An­hang Zu­griff hat, au­to­ma­tisch einen ent­spre­chen­den elek­tro­ni­schen Hin­weis.

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016 (AS 2016 3925). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

195 SR 361

Art. 53 An die AHV-Behörde 196  

1 Das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt mel­det der ZAS für je­de Per­son:

a.
bei der Ge­burt (Art. 15a Abs. 1) oder bei der spä­te­ren Auf­nah­me in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter (Art. 15a Abs. 2) die Da­ten nach Ar­ti­kel 8 Buch­sta­ben a Zif­fer 1, c, d, e Zif­fern 1 und 3, f, l, m und n Zif­fern 1 und 2;
b.
die Än­de­rung der ge­mel­de­ten Da­ten, un­ter An­ga­be der AHV-Num­mer (Art. 8 Bst. b);
c.
bei der Ver­schol­le­n­er­klä­rung oder beim Tod die Da­ten nach Ar­ti­kel 8 Buch­sta­ben a Zif­fer 1, c, d, e Zif­fern 1 und 3, f, g, l, m und n Zif­fern 1 und 2.

2 Die Da­ten wer­den au­to­ma­tisch und in elek­tro­ni­scher Form ge­lie­fert.

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 54 An ausländische Behörden  

1 Aus­län­di­schen Be­hör­den wer­den Per­so­nen­stands­da­ten über ih­re Staats­an­ge­hö­ri­gen mit­ge­teilt, wenn ei­ne in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­rung dies vor­sieht.

2 Fehlt ei­ne sol­che Ver­ein­ba­rung, so kann ei­ne Mel­dung grund­sätz­lich nur durch die be­rech­tig­ten Per­so­nen (Art. 59) er­fol­gen. Vor­be­hal­ten bleibt in Aus­nah­me­fäl­len die amt­li­che Zu­stel­lung ei­nes Aus­zu­ges auf Ge­such ei­ner aus­län­di­schen Be­hör­de (Art. 61).

3 Mit­tei­lun­gen nach Ab­satz 1 über­mit­telt das Zi­vil­stands­amt di­rekt dem FIS zu­han­den der aus­län­di­schen Ver­tre­tung, so­fern die in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­rung kei­ne ab­wei­chen­de Re­ge­lung vor­sieht.197

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 55 Todesmeldungen an ausländische Vertretungen  

1 Das Zi­vil­stands­amt des To­desor­tes mel­det al­le von ihm zu be­ur­kun­den­den To­des­fäl­le von aus­län­di­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen der Ver­tre­tung des Hei­mat­staa­tes, in de­ren Kon­su­lar­kreis der To­des­fall ein­ge­tre­ten ist (Art. 37 Bst. a des Wie­ner Über­eink. vom 24. April 1963198 über kon­su­la­ri­sche Be­zie­hun­gen).

2 Die Mel­dung er­folgt un­ver­züg­lich und ent­hält die fol­gen­den An­ga­ben, so­weit sie ver­füg­bar sind:

a.
Fa­mi­li­enna­men;
b.
Vor­na­men;
c.
Ge­schlecht;
d.
Ort und Da­tum der Ge­burt;
e.
Ort und Da­tum des To­des.
Art. 56 An andere Stellen  

1 Vor­be­hal­ten blei­ben wei­te­re Mit­tei­lungs- und Mel­de­pflich­ten der Zi­vil­stand­säm­ter auf Grund des Rechts des Bun­des oder der Kan­to­ne.

2 Per­so­nen mit ei­nem Bur­ger- oder Kor­po­ra­ti­ons­recht wer­den im Re­gis­ter auf Grund der An­ga­ben der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len als sol­che ge­kenn­zeich­net.199

3 Für die Be­hör­den, wel­che die Mit­tei­lun­gen oder Mel­dun­gen er­hal­ten, gel­ten die Grund­sät­ze der Ge­heim­hal­tung eben­falls (Art. 44).200

199 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5679).

200 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5679).

Art. 57201  

201 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

3. Abschnitt: Bekanntgabe auf Anfrage

Art. 58 An Gerichte und Verwaltungsbehörden  

Die Zi­vil­stands­be­hör­den sind ver­pflich­tet,schwei­ze­ri­schen Ge­rich­ten und Ver­wal­tungs­be­hör­den die zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben un­er­läss­li­chen Per­so­nen­stands­da­ten auf Ver­lan­gen be­kannt zu ge­ben.

Art. 59 An Private  

Pri­va­ten, die ein un­mit­tel­ba­res und schutz­wür­di­ges In­ter­es­se nach­wei­sen, wer­den Per­so­nen­stands­da­ten be­kannt ge­ge­ben, wenn die Be­schaf­fung bei den di­rekt be­trof­fe­nen Per­so­nen nicht mög­lich oder of­fen­sicht­lich nicht zu­mut­bar ist.

Art. 60 An Forschende 202  

1 For­schen­den wer­den Per­so­nen­stands­da­ten be­kannt­ge­ge­ben, wenn de­ren Be­schaf­fung bei den be­trof­fe­nen Per­so­nen nicht mög­lich oder of­fen­sicht­lich nicht zu­mut­bar ist; die Da­ten­be­kannt­ga­be er­folgt ge­stützt auf ei­ne Be­wil­li­gung der Auf­sichts­be­hör­de.

2 Die Da­ten­be­kannt­ga­be er­folgt un­ter den Auf­la­gen des Da­ten­schut­zes; ins­be­son­de­re sind die For­schen­den ver­pflich­tet:

a.
die Da­ten zu an­ony­mi­sie­ren, so­bald es der Zweck der Be­ar­bei­tung er­laubt;
b.
die Da­ten nur mit Zu­stim­mung der Zi­vil­stands­be­am­tin oder des Zi­vil­stands­be­am­ten wei­ter­zu­ge­ben;
c.
im Fal­le der Ver­öf­fent­li­chung der Er­geb­nis­se si­cher­zu­stel­len, dass die be­trof­fe­nen Per­so­nen nicht iden­ti­fi­zier­bar sind.

3 Er­folgt die Da­ten­be­kannt­ga­be zum Zweck der per­so­nen­be­zo­ge­nen For­schung, so dür­fen die Er­geb­nis­se nur mit der schrift­li­chen Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Per­so­nen ver­öf­fent­licht wer­den. Die Zu­stim­mung ist von der For­sche­rin oder dem For­scher ein­zu­ho­len.

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 61 An ausländische Behörden  

1 Be­steht kei­ne in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­rung (Art. 54), so kön­nen in Aus­nah­me­fäl­len Per­so­nen­stands­da­ten auf Ge­such ei­ner aus­län­di­schen Ver­tre­tung be­kannt ge­ge­ben wer­den.

2 Das Ge­such ist an das EA­ZW zu rich­ten.

3 Die aus­län­di­sche Ver­tre­tung muss nach­wei­sen, dass:

a.
sie die ge­wünsch­te In­for­ma­ti­on trotz zu­rei­chen­der Be­mü­hun­gen von der be­rech­tig­ten Per­son (Art. 59) nicht er­hal­ten konn­te;
b.
die be­rech­tig­te Per­son die Be­kannt­ga­be oh­ne zu­rei­chen­den Grund ver­wei­gert, na­ment­lich um sich ei­ner schwei­ze­ri­schen oder aus­län­di­schen ge­setz­li­chen Be­stim­mung zu ent­zie­hen;
c.
für sie da­ten­schutz­recht­li­che Vor­schrif­ten gel­ten, die mit je­nen der Schweiz ver­gleich­bar sind;
d.
sie den Grund­satz der Ge­gen­sei­tig­keit be­ach­tet.

4 Ist der Nach­weis er­bracht oder han­delt es sich um ei­ne To­des­ur­kun­de, die von ei­ner Be­hör­de ei­nes Ver­trags­staa­tes des Wie­ner Über­ein­kom­mens vom 24. April 1963203 über die kon­su­la­ri­schen Be­zie­hun­gen für einen ei­ge­nen Staats­an­ge­hö­ri­gen ver­langt wird, so be­stellt das EA­ZW den ent­spre­chen­den Aus­zug di­rekt beim Zi­vil­stands­amt. Die­ses über­mit­telt das Do­ku­ment di­rekt dem Eid­ge­nös­si­schen Amt zu­han­den der aus­län­di­schen Ver­tre­tung.

5 Es wer­den kei­ne Ge­büh­ren er­ho­ben.

7. Kapitel: Vorbereitung der Eheschliessung und Trauung

1. Abschnitt: Vorbereitungsverfahren

Art. 62 Zuständigkeit  

1 Zu­stän­dig für die Durch­füh­rung des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens ist:

a.204
das Zi­vil­stands­amt des schwei­ze­ri­schen Wohn­sit­zes ei­ner oder ei­nes der Ver­lob­ten;
b.
das Zi­vil­stands­amt, das die Trau­ung durch­füh­ren soll, wenn bei­de Ver­lob­ten im Aus­land woh­nen.

2 Ein nach­träg­li­cher Wohn­sitz­wech­sel hebt die ein­mal be­grün­de­te Zu­stän­dig­keit nicht auf.

3 Schwebt ei­ne ver­lob­te Per­son in To­des­ge­fahr, so kann die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te an ih­rem Auf­ent­halts­ort auf ärzt­li­che Be­stä­ti­gung hin das Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren durch­füh­ren und die Trau­ung vor­neh­men.205

204 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

205 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 63 Einreichung des Gesuchs  

1 Die Ver­lob­ten rei­chen das Ge­such um Durch­füh­rung des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens beim zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt ein.

2 Ver­lob­te, die sich im Aus­land auf­hal­ten, kön­nen das Ge­such durch Ver­mitt­lung der zu­stän­di­gen Ver­tre­tung der Schweiz ein­rei­chen.

Art. 64 Dokumente 206  

1 Die Ver­lob­ten le­gen dem Ge­such fol­gen­de Do­ku­men­te bei:

a.
Aus­wei­se über den ak­tu­el­len Wohn­sitz;
b.207
Do­ku­men­te über Ge­burt, Ge­schlecht, Na­men, Ab­stam­mung, Zi­vil­stand (Ver­lob­te, die ver­hei­ra­tet ge­we­sen sind oder in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft mit ei­ner Dritt­per­son ge­lebt ha­ben: Da­tum der Eheauf­lö­sung oder der Auf­lö­sung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft) so­wie Hei­mator­te und Staats­an­ge­hö­rig­keit, wenn die An­ga­ben über den ak­tu­el­len Per­so­nen­stand noch nicht be­ur­kun­det wor­den sind oder wenn die ab­ruf­ba­ren Da­ten nicht rich­tig, nicht voll­stän­dig oder nicht auf dem neus­ten Stand sind;
c.
Do­ku­men­te über Ge­burt, Ge­schlecht, Na­men und Ab­stam­mung ge­mein­sa­mer Kin­der, wenn das Kin­des­ver­hält­nis noch nicht be­ur­kun­det wor­den ist oder wenn die ab­ruf­ba­ren Da­ten nicht rich­tig, nicht voll­stän­dig oder nicht auf dem neus­ten Stand sind.

2 Ver­lob­te, die nicht Schwei­zer­bür­ge­rin­nen oder Schwei­zer­bür­ger sind, le­gen zu­sätz­lich ein Do­ku­ment zum Nach­weis der Recht­mäs­sig­keit ih­res Auf­ent­hal­tes in der Schweiz bis zum vor­aus­sicht­li­chen Zeit­punkt der Trau­ung bei.

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

207 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

Art. 65 Erklärungen  

1 Die Ver­lob­ten er­klä­ren vor der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten, dass:

a.
die An­ga­ben im Ge­such und die vor­ge­leg­ten Do­ku­men­te auf dem neues­ten Stand, voll­stän­dig und rich­tig sind;
b.208
c.209
sie we­der durch leib­li­che Ab­stam­mung noch durch Ad­op­ti­on mit­ein­an­der in ge­ra­der Li­nie ver­wandt und nicht Ge­schwis­ter oder Halb­ge­schwis­ter sind;
d.210
sie kei­ne be­ste­hen­de Ehe oder ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft mit ei­ner Dritt­per­son ver­schwie­gen ha­ben.

1bis Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te macht die Ver­lob­ten dar­auf auf­merk­sam, dass die Ehe­schlies­sung ih­ren frei­en Wil­len vor­aus­setzt.211

2 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te er­mahnt die Ver­lob­ten zur Wahr­heit und in­for­miert sie über die Straf­fol­gen:

a.
ei­ner Zwangs­hei­rat (Art. 181a des Straf­ge­setz­bu­ches212; StGB);
b.
ei­ner straf­ba­ren Hand­lung ge­gen die se­xu­el­le In­te­gri­tät (Art. 187–200 StGB);
c.
ei­nes Ver­bre­chens oder Ver­ge­hens ge­gen die Fa­mi­lie (Art. 213–220 StGB);
d.
ei­ner Ur­kun­den­fäl­schung (Art. 251–257 StGB);
e.
ei­ner Wi­der­hand­lung ge­gen die Ar­ti­kel 115–122 des Aus­län­der- und In­te­gra­ti­ons­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 2005213 (AIG)214.215

2bis Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te be­glau­bigt die Un­ter­schrif­ten.216

3 In be­grün­de­ten Fäl­len kann die Er­klä­rung nach Ab­satz 1 aus­ser­halb der Amts­räu­me ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den.217

208 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

209 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5679).

210 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

211 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

212 SR 311.0

213 SR 142.20

214 Der Ti­tel wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

216 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

217 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 66 Prüfung des Gesuchs  

1 Das Zi­vil­stands­amt führt die Prü­fung nach Ar­ti­kel 16 durch.

2 Zu­sätz­lich prüft es, ob:

a.
das Ge­such in der rich­ti­gen Form ein­ge­reicht wor­den ist;
b.
die nö­ti­gen Do­ku­men­te und Er­klä­run­gen vor­lie­gen;
c.
die Ehe­fä­hig­keit bei­der Ver­lob­ten fest­steht (Art. 94 ZGB);
d.218
kei­ne Ehe­hin­der­nis­se vor­lie­gen (Art. 95 und 96 ZGB);
e.219
die Ver­lob­ten, die nicht Schwei­zer­bür­ge­rin­nen oder Schwei­zer­bür­ger sind, ih­ren recht­mäs­si­gen Auf­ent­halt in der Schweiz wäh­rend des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens nach­ge­wie­sen ha­ben (Art. 98 Abs. 4 ZGB);
f.220
kein Um­stand er­ken­nen lässt, dass das Ge­such of­fen­sicht­lich nicht dem frei­en Wil­len der Ver­lob­ten ent­spricht (Art. 99 Abs. 1 Ziff. 3 ZGB).

3 Das Zi­vil­stands­amt kann die Recht­mäs­sig­keit des Auf­ent­hal­tes ge­stützt auf das Zen­tra­le Mi­gra­ti­ons­in­for­ma­ti­ons­sys­tem über­prü­fen. Im Zwei­fels­fall kann es sie durch Rück­fra­ge bei der zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de am Wohn­sitz oder Auf­ent­halts­ort der Ver­lob­ten über­prü­fen las­sen. Die­se Be­hör­de ist ver­pflich­tet, die Aus­kunft ge­büh­ren­frei und un­ver­züg­lich zu er­tei­len.221

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

220 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

221 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 67 Abschluss des Vorbereitungsverfahrens 222  

1 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te stellt das Er­geb­nis des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens fest.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 66 Ab­satz 2 er­füllt, so er­öff­net das Zi­vil­stands­amt den Ver­lob­ten den Ent­scheid, dass die Trau­ung statt­fin­den kann. Es ver­ein­bart die Ein­zel­hei­ten des Voll­zugs oder ver­weist die Ver­lob­ten an das Zi­vil­stands­amt, das sie für die Trau­ung ge­wählt ha­ben. Wenn die­se so­fort nach Ab­schluss des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren statt­fin­det, so er­folgt die Mit­tei­lung münd­lich.223

3 Sind die Ehe­vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt oder blei­ben er­heb­li­che Zwei­fel be­ste­hen, so ver­wei­gert das Zi­vil­stands­amt die Trau­ung.224

4 Der Ent­scheid der Zi­vil­stands­be­am­tin oder des Zi­vil­stands­be­am­ten über die Ver­wei­ge­rung der Ehe­schlies­sung wird den Ver­lob­ten schrift­lich mit­ge­teilt; er ent­hält ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung.

5 Das Zi­vil­stands­amt teilt der zu­stän­di­gen Aus­län­der­be­hör­de am Auf­ent­halts­ort der be­trof­fe­nen Per­son die Iden­ti­tät von Ver­lob­ten mit, die ih­ren recht­mäs­si­gen Auf­ent­halt in der Schweiz nicht nach­ge­wie­sen ha­ben.

6 Die An­zei­ge der fest­ge­stell­ten Wi­der­hand­lun­gen und die Schutz­mass­nah­men rich­ten sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 7.225

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

223 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

225 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 68 Frist 226  

Die Trau­ung kann nach Mit­tei­lung des Ent­scheids über das po­si­ti­ve Er­geb­nis des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens in­ner­halb von drei Mo­na­ten statt­fin­den.

226 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3815).

Art. 69 Mitwirkung 227  

1 Ist es für die Ver­lob­te oder den Ver­lob­ten of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar, im Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren per­sön­lich beim zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt zu er­schei­nen, so kann ins­be­son­de­re für die Ent­ge­gen­nah­me der Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 1 die Mit­wir­kung des Zi­vil­stands­am­tes am Auf­ent­halts­ort ver­langt wer­den.

2 Ver­lob­te, die sich im Aus­land auf­hal­ten, kön­nen die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 1 bei ei­ner Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ben. In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len kann die Er­klä­rung mit Be­wil­li­gung der Zi­vil­stands­be­am­tin oder des Zi­vil­stands­be­am­ten auch bei ei­ner aus­län­di­schen Ur­kunds­per­son ab­ge­ge­ben wer­den, wel­che die Un­ter­schrift be­glau­bigt.

227 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

2. Abschnitt: Trauung

Art. 70 Ort  

1 Die Trau­ung fin­det im Trau­ungs­lo­kal des Zi­vil­stands­krei­ses statt, den die Ver­lob­ten ge­wählt ha­ben (Art. 67 Abs. 2).

2 Wei­sen die Ver­lob­ten nach, dass es für sie of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar ist, sich in das Trau­ungs­lo­kal zu be­ge­ben, so kann die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te die Trau­ung in ei­nem an­dern Lo­kal durch­füh­ren.

3 Wur­de das Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren in ei­nem an­de­ren Zi­vil­stands­kreis durch­ge­führt, so ha­ben die Ver­lob­ten die Trau­ungs­er­mäch­ti­gung vor­zu­le­gen.228

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

Art. 71 Form der Trauung  

1 Die Trau­ung ist öf­fent­lich und fin­det in An­we­sen­heit von zwei voll­jäh­ri­gen und ur­teils­fä­hi­gen Zeu­gin­nen und Zeu­gen statt. Die­se müs­sen von den Ver­lob­ten ge­stellt wer­den.229

2 Die Trau­ung wird voll­zo­gen, in­dem die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te an die Ver­lob­ten ein­zeln die Fra­ge rich­tet:

«N. N., ich rich­te an Sie die Fra­ge: Wol­len Sie mit M. M. die Ehe ein­ge­hen?»

«M. M., ich rich­te an Sie die Fra­ge: Wol­len Sie mit N. N. die Ehe ein­ge­hen?»230

3 Ha­ben bei­de die Fra­ge be­jaht, so er­klärt die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te:

«Da Sie bei­de mei­ne Fra­ge be­jaht ha­ben, ist Ih­re Ehe durch Ih­re beid­sei­ti­ge Zu­stim­mung ge­schlos­sen.»

4 Un­mit­tel­bar nach der Trau­ung wird der vor­be­rei­te­te Be­leg für die Er­fas­sung der Trau­ung von den Ehe­gat­ten, den Zeu­gin­nen oder Zeu­gen und der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten un­ter­zeich­net.

5 Las­sen die Um­stän­de er­ken­nen, dass das Ehe­schlies­sungs­ge­such of­fen­sicht­lich nicht dem frei­en Wil­len der Ver­lob­ten ent­spricht, so ver­wei­gert die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te die Trau­ung und hebt die Trau­ungs­er­mäch­ti­gung durch schrift­li­che Er­öff­nung des Ent­scheids an die Ver­lob­ten und an die Zi­vil­stands­be­am­tin oder den Zi­vil­stands­be­am­ten auf, die oder der das Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren durch­ge­führt hat. Sie oder er zeigt die Tat­sa­chen den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den an (Art. 16 Abs. 7).231

229 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

230 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 72 Besondere organisatorische Vorschriften  

1 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te kann die Zahl der teil­neh­men­den Per­so­nen aus Ord­nungs­grün­den be­schrän­ken. Wer die Trau­hand­lung stört, wird weg­ge­wie­sen.

2 Die Trau­ung meh­re­rer Paa­re zur glei­chen Zeit darf nur er­fol­gen, wenn al­le Ver­lob­ten da­mit ein­ver­stan­den sind.

3 An Sonn­ta­gen und an den am Amts­sitz des Zi­vil­stands­am­tes gel­ten­denall­ge­mei­nen Fei­er­ta­gen dür­fen kei­ne Trau­un­gen statt­fin­den.

3. Abschnitt: Eheschliessung von ausländischen Staatsangehörigen

Art. 73 Wohnsitz im Ausland  

1 Die Auf­sichts­be­hör­de ent­schei­det über Ge­su­che um Be­wil­li­gung der Ehe­schlies­sung zwi­schen aus­län­di­schen Ver­lob­ten, die bei­de nicht in der Schweiz woh­nen (Art. 43 Abs. 2 IPRG232).

2 Das Ge­such ist beim Zi­vil­stands­amt ein­zu­rei­chen, das die Trau­ung durch­füh­ren soll. Bei­zu­le­gen sind:

a.
die Ehean­er­ken­nungs­er­klä­rung des Hei­mat- oder Wohn­sitz­staa­tes bei­der Ver­lob­ten (Art. 43 Abs. 2 IPRG);
b.233
die Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 64.

3 Gleich­zei­tig mit dem Ent­scheid über das Ge­such ent­schei­det die Auf­sichts­be­hör­de über die schrift­li­che Durch­füh­rung des Vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens (Art. 69).234

232 SR 291

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 74235  

235 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

Art. 74a Umgehung des Ausländerrechts 236  

1 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te, die oder der für die Durch­füh­rung des Ehe­vor­be­rei­tungs­ver­fah­rens oder für die Trau­ung zu­stän­dig ist, tritt auf das Ge­such nicht ein, wenn die Braut oder der Bräu­ti­gam of­fen­sicht­lich kei­ne Le­bens­ge­mein­schaft be­grün­den, son­dern die Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern um­ge­hen will (Art. 97a ZGB).

2 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te hört die Ver­lob­ten ein­zeln an. Aus­nahms­wei­se wer­den die Ver­lob­ten ge­mein­sam an­ge­hört, wenn dies für die Ab­klä­rung des Sach­ver­halts bes­ser ge­eig­net er­scheint. Die Ver­lob­ten ha­ben die Mög­lich­keit, Do­ku­men­te ein­zu­rei­chen.

3 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te for­dert das Dos­sier der Aus­län­der­be­hör­den an; sie oder er kann auch bei an­de­ren Be­hör­den und bei Dritt­per­so­nen Aus­künf­te ein­ho­len.

4 Die Be­hör­den sind ver­pflich­tet, die Aus­künf­te oh­ne Ver­zug und ge­büh­ren­frei zu er­tei­len.

5 Die An­hö­rung der Ver­lob­ten und münd­lich oder te­le­fo­nisch er­teil­te Aus­künf­te wer­den pro­to­kol­liert.

6 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te teilt den Ent­scheid, dass auf das Ge­such um Ehe­vor­be­rei­tung nicht ein­ge­tre­ten oder die Trau­ung ver­wei­gert wird, fol­gen­den Per­so­nen und Stel­len schrift­lich mit:

a.
den Ver­lob­ten; der Ent­scheid ent­hält ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung;
b.
der Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons, wenn ei­ne der ver­lob­ten Per­so­nen das Schwei­zer Bür­ger­recht be­sitzt;
c.
der Auf­sichts­be­hör­de des Wohn­sitz­kan­tons der Braut und des Bräu­ti­gams.237

7 Das Zi­vil­stands­amt mel­det der kan­to­na­len Aus­län­der­be­hör­de am Auf­ent­halts­ort der be­trof­fe­nen Per­son Tat­sa­chen, die dar­auf hin­deu­ten, dass mit der be­ab­sich­tig­ten oder er­folg­ten Ehe­schlies­sung ei­ne Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern bezweckt wird (Art. 82a VZAE238). Zu­dem teilt es ihr das Re­sul­tat all­fäl­li­ger Ab­klä­run­gen, sei­nen Ent­scheid und den all­fäl­li­gen Rück­zug des Ge­suchs mit.239

8 Die An­zei­ge der fest­ge­stell­ten Wi­der­hand­lun­gen und die Schutz­mass­nah­men rich­ten sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 7.240

236 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5625).

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

238 SR 142.201

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010 (AS 2010 3061). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

240 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

4. Abschnitt: Ehefähigkeitszeugnisse

Art. 75  

1 Ein für die Trau­ung ei­ner Schwei­zer Bür­ge­rin oder ei­nes Schwei­zer Bür­gers im Aus­land not­wen­di­ges Ehe­fä­hig­keits­zeug­nis wird auf Ge­such bei­der Ver­lob­ten aus­ge­stellt.

2 Zu­stän­dig­keit und Ver­fah­ren rich­ten sich sinn­ge­mä­ss nach den Vor­schrif­ten über das Vor­be­rei­tungs­ver­fah­ren für ei­ne Ehe­schlies­sung in der Schweiz (Art. 62–67, 69 und 74a). Be­steht kein Wohn­sitz in der Schweiz, so ist das Zi­vil­stands­amt des Hei­mator­tes ei­ner oder ei­nes der Ver­lob­ten zu­stän­dig.241

241 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

7a. Kapitel: Umwandlung der eingetragenen Partnerschaft in eine Ehe242

242 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 28. Juni 2006 (AS 2006 2923). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Juli 2022 (AS 2022 243).

Art. 75a–75m  

Auf­ge­ho­ben

Art. 75n Umwandlungserklärung  

1 Ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin­nen oder Part­ner, die ih­re vor dem 1. Ju­li 2022 in der Schweiz oder im Aus­land be­grün­de­te ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft in ei­ne Ehe um­wan­deln wol­len, kön­nen die Um­wand­lungs­er­klä­rung in der Schweiz je­der Zi­vil­stands­be­am­tin oder je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten ab­ge­ben. Im Aus­land kön­nen sie die Er­klä­rung der zu­stän­di­gen Ver­tre­tung der Schweiz ab­ge­ben.

2 Sie müs­sen die Um­wand­lungs­er­klä­rung ge­mein­sam und per­sön­lich in schrift­li­cher Form ab­ge­ben.

3 Wei­sen sie nach, dass es für sie of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar ist, per­sön­lich auf dem Zi­vil­stands­amt zu er­schei­nen, so kann die Um­wand­lungs­er­klä­rung aus­ser­halb der Amts­räu­me ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den.

4 Ih­re Un­ter­schrif­ten wer­den be­glau­bigt.

Art. 75o Zeremonielle Umwandlung  

1 Wird die Um­wand­lungs­er­klä­rung auf ge­mein­sa­men An­trag der ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen oder Part­ner in ze­re­mo­ni­el­ler Form in An­we­sen­heit von zwei voll­jäh­ri­gen und ur­teils­fä­hi­gen Zeu­gin­nen oder Zeu­gen durch die Zi­vil­stands­be­am­tin oder den Zi­vil­stands­be­am­ten im Trau­ungs­lo­kal ent­ge­gen­ge­nom­men, so gilt Fol­gen­des:

a.
Die Ent­ge­gen­nah­me der Um­wand­lungs­er­klä­rung ist öf­fent­lich.
b.
Die Zeu­gin­nen oder Zeu­gen müs­sen von den bei­den Part­ne­rin­nen oder Part­nern ge­stellt wer­den.
c.
Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te nimmt die Um­wand­lungs­er­klä­rung ent­ge­gen, lässt sie von den bei­den Part­ne­rin­nen oder Part­nern so­wie den bei­den Zeu­gin­nen oder Zeu­gen un­ter­schrei­ben und be­glau­bigt die Un­ter­schrif­ten.

2 Im Üb­ri­gen sind die Ar­ti­kel 72 und 75n Ab­satz 2 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

8. Kapitel: Zentrales Personen-Informationssystem 243

243 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 76 Verantwortliche Organe 244  

1 Das BJ ist ver­ant­wort­lich für den Be­trieb so­wie die Neu- und Wei­ter­ent­wick­lung (Ent­wick­lung) des zen­tra­len Per­so­nen-In­for­ma­ti­ons­sys­tems (Sys­tem).

2 Es trifft ins­be­son­de­re Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung des Da­ten­schut­zes und der Da­ten­si­cher­heit.

3 Die Stel­len, die das Sys­tem be­nut­zen, sind in ih­rem Be­reich für die Ge­währ­leis­tung des Da­ten­schut­zes und der Da­ten­si­cher­heit ver­ant­wort­lich.

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 77 Finanzierung, Leistungen und Gebühren 245  

1 Der Bund fi­nan­ziert den Be­trieb und die Ent­wick­lung des Sys­tems. Er stellt den Ap­pli­ka­ti­ons­be­trieb und die fach­tech­ni­sche Un­ter­stüt­zung der Kan­to­ne si­cher.

2 Die Kan­to­ne be­zah­len dem Bund für die Nut­zung des Sys­tems zu Zi­vil­stands­zwe­cken jähr­lich ei­ne Ge­bühr von 600 000 Fran­ken. Das BJ ver­stän­digt sich mit der Kon­fe­renz der kan­to­na­len Jus­tiz- und Po­li­zei­di­rek­to­rin­nen und -di­rek­to­ren (KKJPD) auf die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten und stellt den Kan­to­nen jähr­lich Rech­nung.

3 Die Kan­to­ne er­brin­gen ih­re Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 78–78b oh­ne Ent­schä­di­gung durch den Bund.

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 78 Einbezug der Kantone in die Entwicklung 246  

1 Die Kan­to­ne wer­den in die Ent­wick­lung des Sys­tems ein­be­zo­gen, so­weit es Zi­vil­stands­zwe­cke be­trifft.

2 Der Ein­be­zug er­folgt im Rah­men ei­ner Fach­kom­mis­si­on und durch den Bei­zug von Fach­per­so­nen.

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 78a Fachkommission 247  

1 Zum Zweck der Mit­wir­kung der Kan­to­ne bei der Ent­wick­lung des Sys­tems wird ei­ne Fach­kom­mis­si­on ein­ge­setzt.

2 Die Fach­kom­mis­si­on be­steht aus neun Mit­glie­dern. Das BJ und die KKJPD be­stim­men je vier Ver­tre­te­rin­nen oder Ver­tre­ter. Das BJ er­nennt zu­sätz­lich die Vor­sit­zen­de oder den Vor­sit­zen­den.

3 Die Fach­kom­mis­si­on hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er­ar­bei­tung von Grund­la­gen und Emp­feh­lun­gen für die Ent­wick­lung des Sys­tems;
b.
Be­hand­lung von Fach­fra­gen be­tref­fend die An­wen­dung des Sys­tems.

4 Das BJ kann die Ein­zel­hei­ten der Or­ga­ni­sa­ti­on der Fach­kom­mis­si­on in ei­nem Re­gle­ment re­geln.

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 78b Fachpersonen 248  

1 Die Kan­to­ne stel­len dem BJ für die Ent­wick­lung des Sys­tems un­ent­gelt­lich Fach­per­so­nen zur Ver­fü­gung.

2 Die Fach­per­so­nen wir­ken ins­be­son­de­re bei fol­gen­den Auf­ga­ben mit:

a.
Er­ar­bei­tung und Prü­fung von Kon­zep­ten und An­for­de­run­gen;
b.
Ent­wer­fen von Test­sze­na­ri­en und Test­fäl­len;
c.
Tes­ten des Sys­tems;
d.
Do­ku­men­ta­ti­on des Sys­tems.

248 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 79 Zugriffsrechte  

1 Die Zu­griffs­rech­te rich­ten sich nach den in die­ser Ver­ord­nung fest­ge­leg­ten Rech­ten und Pflich­ten der be­tei­lig­ten Be­hör­den.249

2 Sie sind im An­hang ta­bel­la­risch dar­ge­stellt.

3 Der Zu­gang wird durch den FIS ein­ge­rich­tet, ge­än­dert und auf­ge­ho­ben.250

4 Ge­su­che um Zu­griff im Ab­ruf­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 43a Ab­satz 4 ZGB sind an das BJ zu rich­ten.251

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 79a Sicherung der Daten 252  

Das BJ ist für die Si­che­rung der Da­ten des Sys­tems ver­ant­wort­lich.

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 80 Zeichensatz 253  

Die Da­ten wer­den nach dem hin­ter­leg­ten Stan­dard­zei­chen­satz er­fasst (ISO-Norm 8859-15254).

253 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

254 Die Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch. Sie ist auch im In­ter­net auf der Ho­me­pa­ge der In­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on für Nor­mung (www.iso.org) ab­ruf­bar.

9. Kapitel: Datenschutz und Datensicherheit

Art. 81 Auskunftsrecht  

1 Je­de Per­son kann beim Zi­vil­stands­amt des Er­eig­nis- oder Hei­mator­tes Aus­kunft über die Da­ten ver­lan­gen, die über sie ge­führt wer­den.

2 Die Aus­kunft wird nach Ar­ti­kel 47 er­teilt. Die Kos­ten rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 27. Ok­to­ber 1999255 über die Ge­büh­ren im Zi­vil­stands­we­sen.256

255 SR 172.042.110

256 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

Art. 82 Datensicherheit  

1 Die Per­so­nen­stands­da­ten, Pro­gram­me und Pro­gramm­do­ku­men­ta­tio­nen sind vor un­be­fug­tem Zu­griff, vor un­be­fug­ter Ver­än­de­rung und Ver­nich­tung so­wie vor Ent­wen­dung an­ge­mes­sen zu schüt­zen.

2 Die Zi­vil­stand­säm­ter, die Auf­sichts­be­hör­den und das EA­ZW tref­fen in ih­rem Be­reich die not­wen­di­gen or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mass­nah­men zur Si­che­rung der Per­so­nen­stands­da­ten und zur Auf­recht­er­hal­tung der Be­ur­kun­dung des Per­so­nen­stan­des bei ei­nem Sys­te­m­aus­fall.

3 Das EA­ZW er­lässt auf der Grund­la­ge der Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes so­wie des EJPD über die In­for­ma­tik­si­cher­heit Wei­sun­gen über die An­for­de­run­gen an die Da­ten­si­cher­heit und sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on mit den Kan­to­nen.

Art. 83 Aufsicht  

1 Die Auf­sichts­be­hör­den und das EA­ZW über­wa­chen die Ein­hal­tung des Da­ten­schut­zes und die Ge­währ­leis­tung der Da­ten­si­cher­heit im Rah­men ih­rer Auf­sichts- und In­spek­ti­ons­tä­tig­keit (Art. 84 und 85). Sie sor­gen da­für, dass Män­gel beim Da­ten­schutz und bei der Da­ten­si­cher­heit so rasch als mög­lich be­ho­ben wer­den.

2 Das EA­ZW zieht den Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten so­wie das Bun­des­amt für Cy­ber­si­cher­heit bei.257

3 Es zieht das Na­tio­na­le Zen­trum für Cy­ber­si­cher­heit bei.258

4 Der EDÖB ko­or­di­niert sich im Rah­men sei­ner Auf­sicht mit dem EA­ZW und bei Be­darf mit den kan­to­na­len Da­ten­schutz­be­hör­den.259

257 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 6 der V vom 22. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 746).

258 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. II 27 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

259 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. II 27 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

10. Kapitel: Aufsicht und Zuständigkeiten der Bundesbehörden 260

260 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Juli 2017 (AS 2016 3925).

Art. 84 Behörden  

1 Das EA­ZW übt die Ober­auf­sicht über das schwei­ze­ri­sche Zi­vil­stands­we­sen aus.261

2 Die Auf­sichts­be­hör­den sind für den fach­lich zu­ver­läs­si­gen Voll­zug des Zi­vil­stands­we­sens in ih­rem Kan­ton be­sorgt. Meh­re­re Kan­to­ne kön­nen ei­ne Auf­ga­ben­tei­lung vor­se­hen oder ih­re Auf­sichts­be­hör­den zu­sam­men­le­gen. Sie tref­fen im Ein­ver­neh­men mit dem EA­ZW die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen.

3 Das EA­ZW hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:262

a.263
Er­lass von Wei­sun­gen, ins­be­son­de­re über die Be­ur­kun­dung des Per­so­nen­stan­des, die Vor­be­rei­tung der Ehe­schlies­sung und die Trau­ung, die Ent­ge­gen­nah­me und Be­ur­kun­dung von Er­klä­run­gen so­wie die Si­cher­stel­lung der Re­gis­ter und Be­le­ge;
b.
In­spek­ti­on der Zi­vil­stand­säm­ter, der Auf­sichts­be­hör­den und der kan­to­na­len Zi­vil­stand­s­ar­chi­ve;
c.264

4 Es kann für den Aus­tausch und die Be­schaf­fung von Zi­vil­stand­sur­kun­den di­rekt mit Ver­tre­tun­gen der Schweiz im Aus­land so­wie mit aus­län­di­schen Be­hör­den und Amts­stel­len ver­keh­ren.

5 Das BJ265 kann völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Be­reich des Aus­tauschs und der Be­schaf­fung von Per­so­nen­stands­da­ten selbst­stän­dig ab­sch­lies­sen.266

6 Der FIS ist für die tech­ni­schen Aspek­te des Be­triebs, der Ent­wick­lung und der Aus­bil­dung so­wie den Sup­port des Per­so­nen­stands­re­gis­ters zu­stän­dig. Er hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er­lass von fach­tech­ni­schen Wei­sun­gen;
b.
Durch­füh­rung von fach­tech­ni­schen In­spek­tio­nen;
c.
Pfle­ge der Re­gis­ter der Ge­mein­den und Hei­mator­te;
d.
Aus­tausch und Be­schaf­fung von Zi­vil­stand­sur­kun­den;
e.
Har­mo­ni­sie­rung der Re­gis­ter mit der AHV-Num­mer.267

261 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

262 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

264 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

265 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

266 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

267 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

Art. 85 Inspektion und Berichterstattung  

1 Die Auf­sichts­be­hör­den las­sen die Zi­vil­stand­säm­ter min­des­tens al­le zwei Jah­re in­spi­zie­ren. Bie­tet ein Zi­vil­stands­amt kei­ne Ge­währ für einen fach­lich zu­ver­läs­si­gen Voll­zug sei­ner Auf­ga­ben, so ver­an­las­sen sie die In­spek­tio­nen so oft wie nö­tig mit dem Ziel, die Män­gel um­ge­hend zu be­he­ben.

2 Die Auf­sichts­be­hör­den be­rich­ten dem EA­ZW jähr­lich über:268

a.
die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben (Art. 45 Abs. 2 ZGB);
b.
Er­lass und Än­de­rung kan­to­na­ler Vor­schrif­ten und Wei­sun­gen;
c.
die Ge­schäfts­füh­rung der Zi­vil­stand­säm­ter, ins­be­son­de­re über die Er­geb­nis­se der In­spek­tio­nen und die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men;
d.
die grund­sätz­li­che Recht­spre­chung im Zi­vil­stands­we­sen;
e.
die Er­fül­lung von Auf­ga­ben, für die ei­ne be­son­de­re Pflicht zur Be­richt­er­stat­tung be­steht, wie die Ein­hal­tung des Da­ten­schut­zes, die Ge­währ­leis­tung der Da­ten­si­cher­heit so­wie Mass­nah­men zur In­te­gra­ti­on Be­hin­der­ter (Art. 18 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002269);
f.
Er­kennt­nis­se zur Op­ti­mie­rung der Auf­ga­be­ner­le­di­gung.

3270

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

269 SR 151.3

270 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 86 Einschreiten von Amtes wegen  

1 Die Auf­sichts­be­hör­den schrei­ten von Am­tes we­gen ge­gen die vor­schrifts­wid­ri­ge Amts­füh­rung der ih­nen un­ter­ge­ord­ne­ten Amts­stel­len ein und tref­fen die er­for­der­li­chen Mass­nah­men, ge­ge­be­nen­falls auf Kos­ten der Ge­mein­den, der Be­zir­ke oder des Kan­tons.

2 Die glei­chen Be­fug­nis­se ste­hen dem EA­ZW zu, wenn die kan­to­na­le Auf­sichts­be­hör­de trotz Auf­for­de­rung kei­ne oder un­ge­nü­gen­de Mass­nah­men trifft.271

3 Das Ver­fah­ren und die Rechts­mit­tel rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 89 und 90.

271 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 87 Entlassung und Nichtwiederwahl einer Zivilstandsbeamtin oder eines Zivilstandsbeamten  

1 Zi­vil­stands­be­am­tin­nen und Zi­vil­stands­be­am­te, die sich zur Aus­übung ih­res Am­tes als un­fä­hig er­wie­sen ha­ben oder die Wähl­bar­keits­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 nicht mehr er­fül­len, sind durch die Auf­sichts­be­hör­de von Am­tes we­gen oder auf An­trag des EA­ZW ih­res Am­tes zu ent­he­ben oder ge­ge­be­nen­falls von der Wie­der­wahl aus­zu­sch­lies­sen.

2 Das Ver­fah­ren und die Rechts­mit­tel rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 89 und 90.

Art. 88272  

272 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 1 der V vom 12. Sept. 2007 über die Auf­he­bung und An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen im Rah­men der Neu­ord­nung der aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074525).

11. Kapitel: Verfahren und Rechtsmittel

Art. 89 Verfahrensgrundsätze  

1 So­weit der Bund kei­ne ab­sch­lies­sen­de Re­ge­lung vor­sieht, rich­tet sich das Ver­fah­ren vor den Zi­vil­stand­säm­tern und den kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­den nach kan­to­na­lem Recht.

2 Das Ver­fah­ren vor den Bun­des­be­hör­den rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.273

3 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Zi­vil­stand­säm­ter und ih­re Hilfs­per­so­nen, ins­be­son­de­re sprach­lich ver­mit­teln­de Per­so­nen, die bei Amts­hand­lun­gen mit­wir­ken oder Do­ku­men­te über­set­zen (Art. 3 Abs. 2–6), oder Ärz­tin­nen und Ärz­te, die Be­schei­ni­gun­gen über den Tod oder die Tot­ge­burt aus­stel­len (Art. 35 Abs. 5), tre­ten in den Aus­stand, wenn:274

a.
sie per­sön­lich be­trof­fen sind;
b.275
ihr Ehe­gat­te, ih­re ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder ihr ein­ge­tra­ge­ner Part­ner oder ei­ne Per­son be­trof­fen ist, mit der sie ei­ne fak­ti­sche Le­bens­ge­mein­schaft füh­ren;
c.
Ver­wand­te und Ver­schwä­ger­te in ge­ra­der Li­nie oder bis zum drit­ten Gra­de in der Sei­ten­li­nie be­trof­fen sind;
d.
ei­ne Per­son be­trof­fen ist, die sie als ge­setz­li­che Ver­tre­te­rin oder ge­setz­li­cher Ver­tre­ter oder im Rah­men ei­nes pri­vat­recht­li­chen Auf­trags­ver­hält­nis­ses ver­tre­ten oder un­ter­stützt ha­ben;
e.
sie aus an­de­ren Grün­den Un­ab­hän­gig­keit und Un­par­tei­lich­keit nicht ge­währ­leis­ten kön­nen, na­ment­lich im Fall ei­ner en­gen Freund­schaft oder per­sön­li­chen Feind­schaft.276

4 Ver­fah­ren zwi­schen Pri­va­ten und Zi­vil­stands­be­hör­den kön­nen un­ter den fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen auf elek­tro­ni­schem Weg durch­ge­führt wer­den:

a.
die Iden­ti­tät des Ur­he­bers muss ein­deu­tig fest­ste­hen;
b.
die Un­ter­schrif­ten müs­sen die An­for­de­run­gen an ei­ne qua­li­fi­zier­te elek­tro­ni­sche Si­gna­tur nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. März 2016277 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur er­fül­len;
c.
die In­te­gri­tät und die Ver­trau­lich­keit der Über­mitt­lung müs­sen ge­währ­leis­tet sein.278

5 Mit dem Ein­ver­ständ­nis der Par­tei kön­nen Ver­fü­gun­gen elek­tro­nisch er­öff­net wer­den.279

273 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

274 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

275 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5679).

277 SR 943.03

278 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

279 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 90 Rechtsmittel  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der Zi­vil­stands­be­am­tin oder des Zi­vil­stands­be­am­ten kann bei der Auf­sichts­be­hör­de Be­schwer­de ge­führt wer­den.

2 Ge­gen Ver­fü­gun­gen und Be­schwer­de­ent­schei­de der Auf­sichts­be­hör­de kann bei den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den Be­schwer­de ge­führt wer­den.280

3 Die Be­schwer­de ge­gen Ver­fü­gun­gen und Be­schwer­de­ent­schei­de von Bun­des­be­hör­den oder letz­ten kan­to­na­len In­stan­zen rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

4 Das BJ kann ge­gen Ent­schei­de in Zi­vil­standssa­chen bei den kan­to­na­len Rechts­mit­tel­in­stan­zen Be­schwer­de füh­ren, ge­gen letz­tin­stanz­li­che kan­to­na­le Ent­schei­de Be­schwer­de beim Bun­des­ge­richt.281

5 Kan­to­na­le Be­schwer­de­ent­schei­de sind dem EA­ZW zu­han­den des BJ zu er­öff­nen. Auf Ver­lan­gen die­ser Be­hör­den sind ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen eben­so zu er­öff­nen.282

280 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

282 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

12. Kapitel: Strafbestimmung

Art. 91  

1 Mit Bus­se bis zu 500 Fran­ken wird be­straft, wer ge­gen die in den Ar­ti­keln 34–39 ge­nann­ten Mel­de­pflich­ten vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ver­stösst.

2 Die Zi­vil­stand­säm­ter zei­gen die Ver­stös­se der Auf­sichts­be­hör­de an.

3 Die Kan­to­ne be­stim­men die für die Be­ur­tei­lung der Ver­stös­se zu­stän­di­gen Be­hör­den.

13. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 92 Weiterverwendung bisheriger Informatikmittel 283  

Nach der Ein­füh­rung des Be­ur­kun­dungs­sys­tems In­fo­star dür­fen für die Be­ur­kun­dung kei­ne an­de­ren In­for­ma­tik­mit­tel mehr ein­ge­setzt wer­den. Das EA­ZW re­gelt de­ren über­gangs­recht­li­che Ver­wen­dung.

283 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 92a Zugang zu den in Papierform geführten Zivilstandsregistern 284  

1 Die Ori­gi­na­le der für je­den Zi­vil­stands­kreis ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­ter müs­sen dem nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt min­des­tens für fol­gen­de Zeiträu­me zu­gäng­lich sein:

a.
Ge­burts­re­gis­ter ab dem 1. Ja­nu­ar 1900;
b.
Ehe­re­gis­ter ab dem 1. Ja­nu­ar 1930;
c.
To­des­re­gis­ter ab dem 1. Ja­nu­ar 1960;
d.
Fa­mi­li­en­re­gis­ter und An­er­ken­nungs­re­gis­ter ab ih­rer Ein­füh­rung.

1bis Die Ori­gi­na­le der Re­gis­ter, die von den durch das EJPD mit zi­vil­stands­amt­li­chen Funk­tio­nen be­trau­ten schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen im Aus­land ge­führt wur­den, müs­sen dem EA­ZW für die in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Zeiträu­me zu­gäng­lich sein.285

2 An­stel­le der Ori­gi­na­le kön­nen elek­tro­ni­sche Da­ten­trä­ger oder les­ba­re Ko­pi­en auf Mi­kro­film be­nützt wer­den.

3 Ist ein Zu­griff auf elek­tro­ni­sche Da­ten­trä­ger für die Be­kannt­ga­be der Da­ten mög­lich, so müs­sen die Hin­wei­se nach Ar­ti­kel 93 Ab­satz 1 und die Än­de­run­gen nach Ar­ti­kel 98 nur in der elek­tro­ni­schen Re­gis­ter­ver­si­on nach­ge­führt wer­den.

284 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

285 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 92b Bekanntgabe von Daten aus den in Papierform geführten Zivilstandsregistern und den Belegen 286  

1 Die Da­ten aus den in Pa­pier­form ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­tern und Be­le­gen wer­den in der Form nach den Ar­ti­keln 47–47b be­kannt ge­ge­ben.287

1bis Die Da­ten aus den Re­gis­tern nach Ar­ti­kel 92a Ab­satz 1bis wer­den vom EA­ZW in der Form nach den Ar­ti­keln 47–47b be­kannt ge­ge­ben.288

2 Zi­vil­stand­sur­kun­den, die ge­stützt auf elek­tro­nisch ge­spei­cher­te Da­ten aus­ge­fer­tigt wer­den, sind vor der Un­ter­zeich­nung auf ih­re Über­ein­stim­mung mit den An­ga­ben in den in Pa­pier­form ge­führ­ten Re­gis­tern zu über­prü­fen. Vor­be­hal­ten blei­ben die Hin­wei­se und Än­de­run­gen nach Ar­ti­kel 92a Ab­satz 3.

3 Die Ge­burts­ur­kun­de für ei­ne ad­op­tier­te Per­son wird auf­grund des an­läss­lich der Ad­op­ti­on im Ge­burts­re­gis­ter ein­ge­füg­ten Deck­blat­tes aus­ge­fer­tigt.

4 In­ter­es­sier­te kön­nen ei­ge­ne Da­ten in den in Pa­pier­form ge­führ­ten Re­gis­tern und Be­le­gen ein­se­hen, so­fern ei­ne an­de­re Form der Be­kannt­ga­be of­fen­sicht­lich nicht zu­mut­bar ist.

286 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

287 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

288 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016 (AS 2016 3925). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 89).

Art. 92c Sicherung der in Papierform geführten Zivilstandsregister 289  

1 Die Kan­to­ne sor­gen bis spä­tes­tens am 31. De­zem­ber 2020 für die de­fi­ni­ti­ve Si­che­rung der seit dem 1. Ja­nu­ar 1929 in den Fa­mi­li­en­re­gis­tern be­ur­kun­de­ten Da­ten in Form les­ba­rer Ko­pi­en auf Mi­kro­film.290

1bis Sie kön­nen die Mi­kro­fil­me durch Tech­ni­ken der di­gi­ta­len Ar­chi­vie­rung er­set­zen. In die­sem Fall stel­len sie si­cher, dass die di­gi­ta­li­sier­ten Da­ten bis zur Ab­lie­fe­rung an die kan­to­na­len Ar­chi­ve lang­fris­tig les­bar sind.291

2 Sie stel­len si­cher, dass die Zi­vil­stands­re­gis­ter, die nicht mehr im Be­sitz der Zi­vil­stand­säm­ter sind, an ei­nem ge­eig­ne­ten Ort dau­er­haft und ge­schützt vor un­be­fug­tem Zu­griff, vor un­be­fug­ter Ver­än­de­rung und Ver­nich­tung so­wie vor Ent­wen­dung auf­be­wahrt wer­den.

3 Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2 re­gelt die Si­che­rung der Be­le­ge zu den in Pa­pier­form ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­tern.

289 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

290 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

291 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 93 Rückerfassung von Personenstandsdaten  

1 Per­so­nen­stands­da­ten aus dem Fa­mi­li­en­re­gis­ter wer­den in die zen­tra­le Da­ten­bank In­fo­star über­tra­gen.292

2 Das EA­ZW er­lässt die nö­ti­gen Wei­sun­gen.

292 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 94293  

293 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 95 Eidgenössischer Fachausweis 294  

1 Zi­vil­stands­be­am­tin­nen und Zi­vil­stands­be­am­te, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung er­nannt oder ge­wählt wor­den sind, müs­sen den Fach­aus­weis nur dann er­wer­ben (Art. 4 Abs. 3 Bst. c), wenn sie das Amt nach dem 30. Ju­ni 2001 an­ge­tre­ten ha­ben.295

2 Die Frist für den Er­werb be­trägt drei Jah­re ab In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung.

3 In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len kann die Auf­sichts­be­hör­de die Frist nach Ab­satz 2 ver­län­gern, wenn der fach­lich zu­ver­läs­si­ge Voll­zug ge­währ­leis­tet ist.

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

295 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 96 Trauung durch Mitglieder einer Gemeindeexekutive 296  

1 Das kan­to­na­le Recht kann vor­se­hen, dass be­stimm­te Mit­glie­der ei­ner Ge­mein­de­exe­ku­ti­ve zu aus­ser­or­dent­li­chen Zi­vil­stands­be­am­tin­nen oder aus­ser­or­dent­li­chen Zi­vil­stands­be­am­ten mit der aus­sch­liess­li­chen Be­fug­nis, Trau­un­gen zu voll­zie­hen und die Er­klä­run­gen über die Um­wand­lung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft in ei­ne Ehe ent­ge­gen­zu­neh­men, er­nannt wer­den, wenn:297

a.
die Trau­ung durch die­se Per­so­nen der Tra­di­ti­on ent­spricht und in der Be­völ­ke­rung fest ver­an­kert ist; und
b.
die er­for­der­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung si­cher­ge­stellt ist.

1bis298

2 Die Auf­sichts­be­hör­de be­rich­tet dem EA­ZW im Rah­men ih­rer Be­richt­er­stat­tungs­pflicht (Art. 85 Abs. 2) über die er­nann­ten Per­so­nen.299

296 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

297 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

298 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4309). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. März 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 97300  

300 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

Art. 98 Randanmerkungen und Löschungen 301  

1 Im Ge­burts­re­gis­ter sind von Am­tes we­gen als Ran­dan­mer­kung ein­zu­tra­gen:

a.
Kin­des­an­er­ken­nun­gen so­wie de­ren Auf­he­bung;
b.
Ad­op­tio­nen so­wie de­ren Auf­he­bung; aus­ser­dem ist bei ei­ner Ad­op­ti­on die ur­sprüng­li­che Ein­tra­gung durch ein Deck­blatt zu er­set­zen; letz­te­res ist bei der Auf­he­bung zu ent­fer­nen;
c.
Fest­stel­lun­gen der Va­ter­schaft;
d.
nach­träg­li­che Ehe­schlies­sun­gen der El­tern;
e.
Auf­he­bun­gen des Kin­des­ver­hält­nis­ses zum Ehe­mann der Mut­ter;
f.
Fa­mi­li­enna­mens­än­de­run­gen;
g.
Vor­na­mens­än­de­run­gen;
h.
Ge­schlechts­än­de­run­gen.

2 Im Ge­burts­re­gis­ter sind auf An­trag als Ran­dan­mer­kung ein­zu­tra­gen:

a.
Fa­mi­li­enna­mens­än­de­run­gen vom 1. Ja­nu­ar 1978 bis zum In­kraft­tre­ten von Ab­satz 1 Buch­sta­be f;
b.
Vor­na­mens­än­de­run­gen vom 1. Ja­nu­ar 1978 bis zum 30. Ju­ni 1994;
c.
Ge­schlechts­än­de­run­gen vor dem 1. Ja­nu­ar 2002.

3 Im To­des­re­gis­ter sind un­ter gleich­zei­ti­ger Lö­schung der Ein­tra­gung als Ran­dan­mer­kung ein­zu­tra­gen:

a.
Auf­he­bun­gen der Ver­schol­le­n­er­klä­rung;
b.
Wi­der­ru­fe von To­des­fest­stel­lun­gen.

4 An­läss­lich der Be­ur­kun­dung der fol­gen­den Zi­vil­stand­ser­eig­nis­se im Per­so­nen­stands­re­gis­ter sind im Fa­mi­li­en­re­gis­ter zu lö­schen die Ein­tra­gung be­tref­fend:

a.
das Kind im Blatt des recht­li­chen Va­ters, wenn das Kin­des­ver­hält­nis zu ihm auf­ge­ho­ben wor­den ist;
b.
das Kind im Blatt der leib­li­chen Mut­ter und des leib­li­chen Va­ters, wenn das Kin­des­ver­hält­nis durch Ad­op­ti­on er­lo­schen ist;
c.
die Ein­bür­ge­rung ei­ner Aus­län­de­rin oder ei­nes Aus­län­ders, wenn sie nich­tig er­klärt wor­den ist.

5 Die Lö­schun­gen nach Ab­satz 4 wer­den be­grün­det; da­durch un­gül­tig ge­wor­de­ne Blät­ter wer­den ge­löscht.

6 Das für die Be­ur­kun­dung zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt mel­det die Zi­vil­stand­ser­eig­nis­se und Zi­vil­stand­stat­sa­chen nach den Ab­sät­zen 1–4 dem für die Nach­füh­rung der in Pa­pier­form ge­führ­ten Zi­vil­stands­re­gis­ter zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt.

7 Die Zi­vil­stands­re­gis­ter, die als Ar­chiv­gut gel­ten (Art. 6a Abs. 3), wer­den nicht nach­ge­führt.302

301 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

302 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2016 3925).

Art. 99 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1 Fol­gen­de Er­las­se wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Ver­ord­nung vom 22. De­zem­ber 1980303 über den Hei­mat­schein;
2.
Zi­vil­stands­ver­ord­nung vom 1. Ju­ni 1953304 mit Aus­nah­me der Ar­ti­kel 130–132. Die Ar­ti­kel 130–132 der Zi­vil­stands­ver­ord­nung vom 1. Ju­ni 1953 wer­den mit der In­kraft­set­zung der Ar­ti­kel 22 und 43 Ab­sät­ze 1–3 der Zi­vil­stands­ver­ord­nung vom 28. April 2004 durch das EJPD auf­ge­ho­ben (Art. 100 Abs. 3).

2305

303 [AS 1981 34; 2000 2028]

304 [AS 1953 797; 1977 265; 1987 285; 1988 2030; 1991 1594; 1994 1384; 1997 2006; 1999 3028, 3480Art. 17 Ziff. 3; 2001 3068; 2004 2915Art. 99 Abs. 1 Ziff. 2. AS 2005 1823]

305 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2004 2915kon­sul­tiert wer­den.

Art. 99a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
21. November 2007
306  

1 Im Zeit­punkt der erst­ma­li­gen und um­fas­sen­den Zu­wei­sung und Be­kannt­ga­be der AHV-Num­mer nach Ar­ti­kel 8a wer­den die im Per­so­nen­stands­re­gis­ter ge­führ­ten Per­so­nen der ZAS ge­mel­det.

2 Nach die­ser Mel­dung wird je­de nach Ar­ti­kel 93 Ab­satz 1 oder 2 rücker­fass­te Per­son der ZAS ge­mel­det.

3 Das Ver­fah­ren für die Zu­wei­sung, Ve­ri­fi­zie­rung und Be­kannt­ga­be der AHV-Num­mer rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 133bis und 134qua­ter der Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 1947307 über die Al­ters und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung.

306 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ver­ord­nung vom 21. Nov. 2007 (AS 2007 6719). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

307 SR 831.101

Art. 99b Übergangsbestimmung zur Änderung vom
7. November 2012
308  

Feh­len bei der Ge­mein­de­ver­wal­tung des Wohn­sit­zes oder Auf­ent­halts­or­tes der be­trof­fe­nen Per­son die Vor­aus­set­zun­gen für die Da­ten­lie­fe­rung nach Ar­ti­kel 49 Ab­satz 3, so wer­den die An­ga­ben bis 31. De­zem­ber 2014 noch in Pa­pier­form mit­ge­teilt.

308 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

Art. 99c309  

309 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 der V vom 8. Dez. 2017 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen (AS 2018 89). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

Art. 99d Übergangsbestimmung zur Änderung vom
31. Oktober 2018
310  

Die Per­son, die ei­ne Fehl­ge­burt er­lit­ten hat oder schrift­lich er­klärt, der Er­zeu­ger zu sein, kann ei­ne vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung er­lit­te­ne Fehl­ge­burt in­nert fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung dem Zi­vil­stands­amt mel­den und sich ei­ne Be­stä­ti­gung aus­stel­len las­sen.

310 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 43095447).

Art. 99e Übergangsbestimmung zur Änderung vom
27. Oktober 2021
311  

Die Ein­tra­gun­gen im Schwei­ze­ri­schen Re­gis­ter der Ur­kunds­per­so­nen nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 EÖBV312 müs­sen bin­nen drei Jah­ren nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 27. Ok­to­ber 2021 er­fol­gen.

311 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

312 SR 211.435.1

Art. 100 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3 am 1. Ju­li 2004 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 tritt am 1. Ja­nu­ar 2005 in Kraft.

3 Das EJPD be­stimmt das Da­tum des In­kraft­tre­tens der Ar­ti­kel 22 und 43 Ab­sät­ze 1–3.313

313 Die Art. 22 und 43Abs. 1–3 tra­ten am 1. Ju­li 2005 in Kraft (V des EJPD vom 11. April 2005, AS 20051823).

Anhang 314

314 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 28. Juni 2006 (AS 2006 2923). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 7. Nov. 2012 (AS 2012 6463) und der Berichtigung vom 10. Sept. 2013 (AS 2013 3021).

(Art. 79)

Zugriffsrechte

Abkürzungen

A
Abrufen
E
Erfassen
U
Beurkunden
EAZW + erm. St.
Eidgenössisches Amt für Zivilstandswesen (EAZW) und gemäss Artikel 43a Absatz 4 ZGB ermächtigte Stellen
KAB
Kantonale Aufsichtsbehörde im Zivilstandswesen
ZA SB
Sachbearbeiter/in im Zivilstandsamt
ZA UP
Urkundsperson im Zivilstandsamt
(Zivilstandsbeamtin/Zivilstandsbeamter)

Zugriffsrechte

Datenfeldnamen

Zugriffsberechtigte Stellen

ZA UP

ZA SB

KAB

EAZW + erm. St.

1.

Systemdaten

1.1

Systemnummern

A

A

A

A

1.2

Eintragungsart

U

E

A

A

1.3

Eintragungsstatus

U

E

A

A

1.4

Verzeichnisse (Gemeinden, Zivilstandskreise, Staaten, Adressen)

A315

A316

A317

E

2

Personenidentifikationsnummer

A

A

A

A

3.

Namen

3.1

Familienname

U

E

A

A

3.2

Ledigname

U

E

A

A

3.3

Vornamen

U

E

A

A

3.4

Andere amtliche Namen

U

E

A

A

4.

Geschlecht

U

E

A

A

5.

Geburt

5.1

Datum

U

E

A

A

5.2

Zeit

U

E

A

A

5.3

Ort

U

E

A

A

5.4

Totgeburt

U

E

A

A

6.

Zivilstand

6.1

Status

U

E

A

A

6.2

Datum

U

E

A

A

7.

Tod

7.1

Datum

U

E

A

A

7.2

Zeit

U

E

A

A

7.3

Ort

U

E

A

A

8.

Wohnort

U

E

A

A

9.

Aufenthaltsort

U

E

A

A

10.

Lebensstatus

U

E

A

A

11.

dauernd urteilsunfähig

U

E

A

A

12.

Eltern

12.1

Familienname der Mutter

U

E

A

A

12.2

Vornamen der Mutter

U

E

A

A

12.3

Andere amtliche Namen der Mutter

U

E

A

A

12.4

Familienname des Vaters

U

E

A

A

12.5

Vornamen des Vaters

U

E

A

A

12.6

Andere amtliche Namen des Vaters

U

E

A

A

13.

Adoptiveltern

13.1

Familienname der Adoptivmutter

U

E

A

A

13.2

Vornamen der Adoptivmutter

U

E

A

A

13.3

Andere amtliche Namen der Adoptivmutter

U

E

A

A

13.4

Familienname des Adoptivvaters

U

E

A

A

13.5

Vornamen des Adoptivvaters

U

E

A

A

13.6

Andere amtliche Namen des Adoptivvaters

U

E

A

A

14.

Bürgerrecht/Staatsangehörigkeit

14.1

Datum (Gültig ab/Gültig bis)

U

E

A

A

14.2

Erwerbsgrund

U

E

A

A

14.3

Anmerkung zum Erwerbsgrund

U

E

A

A

14.4

Verlustgrund

U

E

A

A

14.5

Anmerkung zum Verlustgrund

U

E

A

A

14.6

Referenz Familienregister

U

E

A

A

14.7

Burger- oder Korporationsrecht

U

E

A

A

15

Beziehungsdaten

15.1

Art (Eheverhältnis/eingetragene Partnerschaft/Kindesverhältnis)

U

E

A

A

15.2

Datum (Gültig ab/Gültig bis)

U

E

A

A

15.3

Auflösungsgrund

U

E

A

A

315 E für Adressen auf Stufe ZA.

316 E für Adressen auf Stufe ZA.

317 E für Adressen auf Stufe KAB.

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