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Verordnung
über die kollektiven Kapitalanlagen
(Kollektivanlagenverordnung, KKV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Kollektivanlagengesetz vom 23. Juni 20061 (KAG),2

beschliesst:

1 SR 951.31

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

1. Titel: Allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Zweck und Geltungsbereich

Art. 13  

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 1a Investmentclub 4  

(Art. 2 Abs. 2 Bst. f KAG)

Un­ab­hän­gig von sei­ner Rechts­form muss ein In­vest­ment­club die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Die Mit­glied­schafts­rech­te sind in dem für die ge­wähl­te Rechts­form mass­ge­ben­den kon­sti­tu­ti­ven Do­ku­ment auf­ge­führt.
b.
Die Mit­glie­der oder ein Teil der Mit­glie­der fäl­len die An­la­ge­ent­schei­de.
c.
Die Mit­glie­der wer­den re­gel­mäs­sig über den Stand der An­la­gen in­for­miert.
d.
Die Zahl der Mit­glie­der darf 20 nicht über­schrei­ten.

4 Ur­sprüng­lich Art. 1.

Art. 1b Operative Gesellschaften 5  

(Art. 2 Abs. 2 Bst. d KAG)

1 Als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten, die ei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Tä­tig­keit aus­üben, gel­ten für die Zwe­cke der An­wen­dung des KAG und un­ab­hän­gig von ih­rer Rechts­form Un­ter­neh­men:6

a.
die ih­ren sat­zungs­mäs­si­gen oder tat­säch­li­chen Sitz in der Schweiz ha­ben oder in der Schweiz nie­der­ge­las­sen sind, so­weit sich ihr sat­zungs­mäs­si­ger Sitz in ei­nem an­de­ren Staat be­fin­det;
b.
die ei­ne Tä­tig­keit ge­werbs­mäs­sig oder in ei­nem Um­fang be­trei­ben, der einen in kauf­män­ni­scher Wei­se ein­ge­rich­te­ten Ge­schäfts­be­trieb er­for­dert; und
c.
de­ren Haupt­zweck die Füh­rung ei­nes Dienst­leis­tungs-, Fa­bri­ka­ti­ons- oder Han­dels­ge­wer­bes ist.

2 Ins­be­son­de­re als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten gel­ten Un­ter­neh­men, die:

a.
Im­mo­bi­li­en ent­wi­ckeln oder er­rich­ten;
b.
Gü­ter und Han­dels­wa­ren pro­du­zie­ren, kau­fen, ver­kau­fen oder tau­schen;
c.
sons­ti­ge Dienst­leis­tun­gen aus­ser­halb des Fi­nanz­sek­tors an­bie­ten.

3 Als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten gel­ten auch Un­ter­neh­men, die sich im Rah­men ih­rer ope­ra­ti­ven Tä­tig­keit frem­der Dienst­leis­ter oder grup­pen­in­ter­ner Ge­sell­schaf­ten be­die­nen, so­weit die un­ter­neh­me­ri­schen Ent­schei­dun­gen dau­er­haft im lau­fen­den Ge­schäfts­be­trieb durch die aus­drück­li­che Ver­ein­ba­rung von Ge­stal­tungs-, Len­kungs- und Wei­sungs­rech­ten bei dem Un­ter­neh­men selbst ver­blei­ben.

4 Nicht als ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten gel­ten Ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d KAG7, wel­che die Kon­trol­le der Stimm­rech­te an Un­ter­neh­men über­neh­men oder Ein­sitz im Or­gan für die Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le ih­rer Be­tei­li­gun­gen neh­men.

5 Ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten kön­nen zu­sätz­lich zu ih­ren un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­kei­ten auch In­ves­ti­tio­nen zu An­la­ge­zwe­cken tä­ti­gen. Die­se dür­fen je­doch zum Haupt­zweck le­dig­lich ei­ne un­ter­ge­ord­ne­te Ne­ben- oder Hilf­s­tä­tig­keit dar­stel­len.

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

7 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I Abs. 1 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

Art. 1c8  

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 2 Investmentgesellschaft  

(Art. 2 Abs. 3 KAG)

Neu ge­grün­de­te In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten, de­ren Emis­si­ons­pro­spekt die Ko­tie­rung an ei­ner Schwei­zer Bör­se vor­sieht, wer­den ko­tier­ten Ge­sell­schaf­ten gleich­ge­stellt, so­fern die Ko­tie­rung bin­nen ei­nes Jah­res voll­zo­gen ist.

Art. 3 und 49  

9 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

2. Kapitel: Kollektive Kapitalanlagen

Art. 5 Begriff der kollektiven Kapitalanlage 10  

(Art. 7 Abs. 1, 3 und 4 KAG)11

1 Als kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen gel­ten, un­ab­hän­gig von ih­rer Rechts­form, Ver­mö­gen, die von min­des­tens zwei von­ein­an­der un­ab­hän­gi­gen An­le­ge­rin­nen oder An­le­gern zur ge­mein­schaft­li­chen Ka­pi­tal­an­la­ge auf­ge­bracht und fremd­ver­wal­tet wer­den.

2 An­le­ge­rin­nen und An­le­ger sind von­ein­an­der un­ab­hän­gig, wenn sie recht­lich und tat­säch­lich von­ein­an­der un­ab­hän­gig ver­wal­te­te Ver­mö­gen auf­brin­gen.

3 Für Kon­zern­ge­sell­schaf­ten der­sel­ben Un­ter­neh­mens­grup­pe im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. No­vem­ber 201912 (FI­NIV) gilt das Er­for­der­nis der Un­ab­hän­gig­keit der Ver­mö­gen im Sin­ne von Ab­satz 2 nicht. 13

4 Das Ver­mö­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge kann von ei­nem ein­zi­gen An­le­ger auf­ge­bracht wer­den (Ein­an­le­ger­fonds), wenn es sich um einen An­le­ger im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 Buch­sta­be b, e oder f des Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 201814 (FIDLEG) han­delt. 15

5 Die Be­schrän­kung des An­le­ger­krei­ses auf die An­le­ge­rin oder den An­le­ger nach Ab­satz 4 ist in den mass­ge­ben­den Do­ku­men­ten nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 KAG of­fen­zu­le­gen.

6 Fonds­lei­tun­gen, In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit va­ria­blem Ka­pi­tal (SI­CAV), Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen (KmGK) und In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal (SI­CAF) sind bei den von ih­nen ver­wal­te­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen da­für ver­ant­wort­lich, dass die Be­griffs­merk­ma­le ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge nach Ar­ti­kel 7 KAG und die­sem Ar­ti­kel dau­ernd ein­ge­hal­ten wer­den.16

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

12 SR 954.11

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

14 SR 950.1

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 617  

17 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 6a Anlegerinnen und Anleger 18  

(Art. 10 Abs. 3ter KAG)

Der Fi­nan­zin­ter­me­di­är:

a.
in­for­miert die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3ter KAG, dass sie als qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin oder An­le­ger gel­ten;
b.
klärt sie über die da­mit ein­her­ge­hen­den Ri­si­ken auf; und
c.
weist sie auf die Mög­lich­keit hin, schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, er­klä­ren zu kön­nen, nicht als qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin oder An­le­ger gel­ten zu wol­len.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

3. Kapitel: Bewilligung und Genehmigung

1. Abschnitt: Allgemein

Art. 7 Bewilligungsunterlagen  

(Art. 13 und 14 KAG)

Wer ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 13 KAG be­an­tragt, muss der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht (FIN­MA) fol­gen­de Do­ku­men­te un­ter­brei­ten:19

a.20
die Sta­tu­ten und das Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ment im Fall der SI­CAV und der SI­CAF;
b.
den Ge­sell­schafts­ver­trag im Fall der KmGK21;
c.22
die ein­schlä­gi­gen Or­ga­ni­sa­ti­ons­do­ku­men­te im Fall des Ver­tre­ters aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

21 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I Abs. 2 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 8 Befreiung von der Bewilligungspflicht 23  

(Art. 13 Abs. 3 KAG)

Von der Be­wil­li­gungs­pflicht für Ver­tre­ter aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen be­freit ist, wer ei­ne Be­wil­li­gung als Fonds­lei­tung hat.

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 924  

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 10 Guter Ruf, Gewähr und fachliche Qualifikation 25  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. a, abis und b KAG)

1 Die für die Ver­wal­tung und die Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen müs­sen auf­grund ih­rer Aus­bil­dung, Er­fah­rung und ih­rer bis­he­ri­gen Lauf­bahn für die vor­ge­se­he­ne Tä­tig­keit aus­rei­chend qua­li­fi­ziert sein.

2 Bei der Be­ur­tei­lung der An­for­de­run­gen sind un­ter an­de­rem die vor­ge­se­he­ne Tä­tig­keit beim Be­wil­li­gungs­trä­ger so­wie die Art der be­ab­sich­tig­ten An­la­gen zu be­rück­sich­ti­gen.

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 1126  

26 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 12 Betriebsorganisation  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. c KAG)

1 Die Ge­schäfts­lei­tung muss aus min­des­tens zwei Per­so­nen be­ste­hen. Die­se müs­sen an ei­nem Ort Wohn­sitz ha­ben, wo sie die Ge­schäfts­füh­rung tat­säch­lich und ver­ant­wort­lich aus­üben kön­nen.

2 Die für den Be­wil­li­gungs­trä­ger un­ter­schrifts­be­rech­tig­ten Per­so­nen müs­sen kol­lek­tiv zu zwei­en zeich­nen.

3 Der Be­wil­li­gungs­trä­ger muss sei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on in ei­nem Or­ga­ni­sa­ti­ons­re­gle­ment fest­le­gen.27

4 Er hat das sei­ner Tä­tig­keit an­ge­mes­se­ne und ent­spre­chend qua­li­fi­zier­te Per­so­nal zu be­schäf­ti­gen.

5 Die FIN­MA kann, so­fern Um­fang und Art der Tä­tig­keit es er­for­dern, ei­ne in­ter­ne Re­vi­si­on ver­lan­gen.

6 Sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len von die­sen An­for­de­run­gen Ab­wei­chun­gen ge­wäh­ren.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 12a Riskmanagement, internes Kontrollsystem und Compliance 28  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1 Der Be­wil­li­gungs­trä­ger muss ein zweck­mäs­si­ges und an­ge­mes­se­nes Risk­ma­na­ge­ment, ein in­ter­nes Kon­troll­sys­tem (IKS) und ei­ne Com­plian­ce ge­währ­leis­ten, wel­che die ge­sam­te Ge­schäftstä­tig­keit er­fas­sen.

2 Das Risk­ma­na­ge­ment muss so or­ga­ni­siert sein, dass sich al­le we­sent­li­chen Ri­si­ken hin­rei­chend fest­stel­len, be­wer­ten, steu­ern und über­wa­chen las­sen.

3 Der Be­wil­li­gungs­trä­ger trennt die Funk­tio­nen des Risk­ma­na­ge­ments, des in­ter­nen Kon­troll­sys­tems und der Com­plian­ce funk­tio­nal und hier­ar­chisch von den ope­ra­ti­ven Ge­schäfts­ein­hei­ten, ins­be­son­de­re von der Funk­ti­on der An­la­ge­ent­schei­de (Port­fo­lio­ma­na­ge­ment).

4 Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Fäl­len von die­sen An­for­de­run­gen Ab­wei­chun­gen ge­wäh­ren.

5 Sie kann die Ein­zel­hei­ten des Ri­si­ko­ma­na­ge­ments, der in­ter­nen Kon­trol­le und der Com­plian­ce re­geln.29

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 12b Übertragung von Aufgaben 30  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1 Ei­ne Über­tra­gung von Auf­ga­ben liegt vor, wenn die SI­CAV und die Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen einen Dienst­leis­tungs­er­brin­ger be­auf­tra­gen, selbst­stän­dig und dau­ernd ei­ne we­sent­li­che Auf­ga­be ganz oder teil­wei­se wahr­zu­neh­men, und sich da­durch die der Be­wil­li­gung zu­grun­de lie­gen­den Um­stän­de än­dern.

2 Als we­sent­li­che Auf­ga­ben gel­ten:

a.31
bei ei­ner SI­CAV: die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 36 KAG;
b.
bei ei­nem Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen: die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 124 KAG.

30 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 12c Übertragbare Aufgaben 32  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1 Die SI­CAV und die Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen dür­fen Drit­ten nur Auf­ga­ben über­tra­gen, die nicht in der Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz des Or­gans für die Ge­schäfts­füh­rung oder für die Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le lie­gen müs­sen.

2 Durch die Über­tra­gung darf die An­ge­mes­sen­heit der Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on nicht be­ein­träch­tig wer­den.

3 Die Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on gilt ins­be­son­de­re nicht mehr als an­ge­mes­sen, wenn die SI­CAV oder der Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen:

a.
nicht über die not­wen­di­gen per­so­nel­len Res­sour­cen und Fach­kennt­nis­se zur Aus­wahl, In­struk­ti­on, Über­wa­chung und Ri­si­ko­steue­rung des Drit­ten ver­fügt; oder
b.
nicht über die not­wen­di­gen Wei­sungs- und Kon­troll­rech­te ge­gen­über dem Drit­ten ver­fügt.

32 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 12d Übertragung von Aufgaben: Verantwortlichkeit und Vorgehen 33  

(Art. 14 Abs. 1ter KAG)

1 Die SI­CAV oder der Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen blei­ben für die Er­fül­lung der auf­sichts­recht­li­chen Pflich­ten ver­ant­wort­lich und wah­ren bei der Über­tra­gung von Auf­ga­ben die In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger.

2 Sie ver­ein­ba­ren mit dem Drit­ten schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, wel­che Auf­ga­ben über­tra­gen wer­den. In der Ver­ein­ba­rung ist ins­be­son­de­re Fol­gen­des zu re­geln:

a.
die Kom­pe­ten­zen und Ver­ant­wort­lich­kei­ten;
b.
all­fäl­li­ge Be­fug­nis­se zur Wei­ter­über­tra­gung;
c.
die Re­chen­schafts­pflicht des Drit­ten;
d.
die Kon­troll­rech­te der SI­CAV und des Ver­tre­ters von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen.

3 Die SI­CAV und Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen hal­ten in ih­ren Or­ga­ni­sa­ti­ons­grund­la­gen die über­tra­ge­nen Auf­ga­ben so­wie An­ga­ben zur Mög­lich­keit der Wei­ter­über­tra­gung fest.

4 Die Über­tra­gung ist so aus­zu­ge­stal­ten, dass die SI­CAV oder der Ver­tre­ter von aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, die in­ter­ne Re­vi­si­on, die Prüf­ge­sell­schaft und die FIN­MA die über­tra­ge­ne Auf­ga­be ein­se­hen und prü­fen kön­nen.

33 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 13 Finanzielle Garantien  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

Aus­rei­chen­de fi­nan­zi­el­le Ga­ran­ti­en lie­gen vor, wenn der Be­wil­li­gungs­trä­ger die mass­ge­bli­chen Be­stim­mun­gen be­tref­fend Min­dest­ka­pi­tal oder Min­de­stein­la­ge ein­hält.

Art. 13a Dokumente ausländischer kollektiver Kapitalanlagen 34  

(Art. 15 Abs. 1 Bst. e KAG)

Für aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen müs­sen der FIN­MA fol­gen­de Do­ku­men­te zur Ge­neh­mi­gung un­ter­brei­tet wer­den:

a.
der Pro­spekt;
b.35
das Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG36;
c.
der Kol­lek­ti­v­an­la­ge­ver­trag der ver­trag­li­chen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
d.
die Sta­tu­ten und das An­la­ge­re­gle­ment oder der Ge­sell­schafts­ver­trag von ge­sell­schafts­recht­lich or­ga­ni­sier­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
e.
an­de­re Do­ku­men­te, die für ei­ne Ge­neh­mi­gung nach dem an­wend­ba­ren aus­län­di­schen Recht not­wen­dig wä­ren und den­je­ni­gen für schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 KAG ent­spre­chen.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

36 SR 950.1

Art. 14 Änderung von Organisation und Dokumenten  

(Art. 16 KAG)

1 Für Än­de­run­gen in der Or­ga­ni­sa­ti­on ist ei­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA ein­zu­ho­len. Der FIN­MA sind die Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 7 zu un­ter­brei­ten.

2 Än­de­run­gen der Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 15 KAG sind der FIN­MA zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten, aus­ge­nom­men:37

a.
die ent­spre­chen­den Do­ku­men­te aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen;
b.38
die Än­de­rung der Hö­he oder der Band­brei­te der Kom­man­dit­sum­me des Ge­sell­schafts­ver­trags der KmGK;
c.39
die Än­de­run­gen der ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Do­ku­men­te ei­ner in­län­di­schen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, die aus­sch­liess­lich Be­stim­mun­gen über Ver­kaufs- und Ver­triebs­re­strik­tio­nen be­tref­fen und die im Rah­men von aus­län­di­schen Ge­set­zen, Staats­ver­trä­gen, zwi­schen­staat­li­chen oder auf­sichts­recht­li­chen Ver­ein­ba­run­gen und der­glei­chen er­for­der­lich sind.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 15 Meldepflichten  

(Art. 16 KAG)

1 Die Be­wil­li­gungs­trä­ger mit Aus­nah­me der De­pot­bank mel­den:

a.
die Än­de­rung der für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen;
b.40
Tat­sa­chen, die ge­eig­net sind, den gu­ten Ruf oder die Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit der für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen in Fra­ge zu stel­len, na­ment­lich die Ein­lei­tung von Straf­ver­fah­ren ge­gen sie;
c.
die Än­de­rung der qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten, aus­ge­nom­men die An­le­gerak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre der SI­CAV und die Kom­man­di­tä­rin­nen und Kom­man­di­täre der KmGK;
d.
Tat­sa­chen, die ge­eig­net sind, den gu­ten Ruf der qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten in Fra­ge zu stel­len, na­ment­lich die Ein­lei­tung von Straf­ver­fah­ren ge­gen sie;
e.
Tat­sa­chen, die ei­ne um­sich­ti­ge und se­ri­öse Ge­schäftstä­tig­keit der Be­wil­li­gungs­trä­ger auf­grund des Ein­flus­ses der qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten in Fra­ge stel­len;
f.
Än­de­run­gen hin­sicht­lich der fi­nan­zi­el­len Ga­ran­ti­en (Art. 13), ins­be­son­de­re das Un­ter­schrei­ten der Min­dest­an­for­de­run­gen.

2 Die De­pot­bank mel­det den Wech­sel der mit den Auf­ga­ben der De­pot­bank be­trau­ten lei­ten­den Per­so­nen (Art. 72 Abs. 2 KAG).

3 Zu mel­den sind fer­ner Än­de­run­gen des Pro­spekts so­wie des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG41.42

4 Die Ver­tre­ter aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen, die nicht aus­sch­liess­lich qua­li­fi­zier­ten An­le­ge­rin­nen und An­le­gern an­ge­bo­ten wer­den, müs­sen mel­den:43

a.44
Mass­nah­men ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de ge­gen die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge, na­ment­lich den Ent­zug der Ge­neh­mi­gung;
b.45
Än­de­run­gen der Do­ku­men­te aus­län­di­scher kol­lek­ti­ver Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 13a.
c.46

5 Die Mel­dung ist der FIN­MA un­ver­züg­lich zu er­stat­ten. Die­se stellt die Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

41 SR 950.1

42 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

43 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

44 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5363).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 16 Voraussetzungen für das vereinfachte Genehmigungsverfahren  

(Art. 17 KAG)

1 Das ver­ein­fach­te Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren kann nur durch­ge­führt wer­den, wenn das Fonds­re­gle­ment:

a.
ei­ner Vor­la­ge ent­spricht, wel­che die FIN­MA als Min­dest­stan­dard an­er­kannt hat, wie Mus­ter­re­gle­men­te und -pro­spek­te ei­ner Bran­chen­or­ga­ni­sa­ti­on; oder
b.
ei­nem Stan­dard ent­spricht, wel­chen die FIN­MA ge­gen­über dem je­wei­li­gen Be­wil­li­gungs­trä­ger als ver­bind­lich an­er­kannt hat.

2 Die FIN­MA be­stä­tigt dem Ge­such­stel­ler den Ein­gang des Ge­suchs.

3 Sind zur Be­ur­tei­lung des Ge­suchs wei­te­re In­for­ma­tio­nen er­for­der­lich, so kann die FIN­MA den Ge­such­stel­ler auf­for­dern, die­se nach­zu­rei­chen.

Art. 17 Fristen im vereinfachten Genehmigungsverfahren  

(Art. 17 KAG)

1 Of­fe­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen für qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger gel­ten nach Ab­lauf fol­gen­der Fris­ten als ge­neh­migt:

a.
Ef­fek­ten­fonds, Im­mo­bi­li­en­fonds und üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen: nach Ein­gang des Ge­suchs;
b.
üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen: vier Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs.

2 Die FIN­MA ge­neh­migt of­fe­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, die sich ans Pu­bli­kum rich­ten, spä­tes­tens in­ner­halb fol­gen­der Fris­ten:

a.
Ef­fek­ten­fonds: vier Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs;
b.
Im­mo­bi­li­en­fonds und üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen: sechs Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs;
c.
üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen: acht Wo­chen nach Ein­gang des Ge­suchs.

3 Die Frist be­ginnt einen Tag nach Ein­gang des Ge­suchs zu lau­fen.

4 Ver­langt die FIN­MA wei­te­re In­for­ma­tio­nen, so ist der Fort­lauf der Frist ab dem Zeit­punkt der Auf­for­de­rung bis zum Ein­gang der In­for­ma­tio­nen bei der FIN­MA auf­ge­scho­ben.

Art. 18 Nachträgliche Änderung von Dokumenten  

(Art. 17 KAG)

1 Die FIN­MA kann für kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen für qua­li­fi­zier­te An­le­ge­rin­nen und An­le­ger bis drei Mo­na­te nach der ver­ein­fach­ten Ge­neh­mi­gung ei­ne nach­träg­li­che Än­de­rung der Do­ku­men­te ver­lan­gen.

2 Die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger sind:

a.
auf die Mög­lich­keit ei­ner Än­de­rung vor­gän­gig auf­merk­sam zu ma­chen;
b.
über nach­träg­li­che Än­de­run­gen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu in­for­mie­ren.

2. Abschnitt: … 47

47 Aufgehoben durch Anhang 1 Ziff. II 9 der Finanzinstitutsverordnung vom 6. Nov. 2019, mit Wirkung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 1948  

48 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 20 Kapitalbestandteile  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)49

1 Das Ka­pi­tal ent­spricht bei der Ak­ti­en­ge­sell­schaft und der Kom­man­dit-Ak­ti­en­ge­sell­schaft dem Ak­ti­en- und Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal, bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung dem Stamm­ka­pi­tal.

2 Bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten ent­spricht das Ka­pi­tal:50

a.
den Ka­pi­tal­kon­ten;
b.
der Kom­man­di­te; und
c.
den Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter.

3 Die Ka­pi­tal­kon­ten und die Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­te­rin­nen und Ge­sell­schaf­ter kön­nen nur dem Ka­pi­tal zu­ge­rech­net wer­den, so­fern aus ei­ner Er­klä­rung her­vor­geht, dass:51

a.
sie im Fal­le der Li­qui­da­ti­on, des Kon­kur­ses oder des Nach­lass­ver­fah­rens den For­de­run­gen al­ler üb­ri­gen Gläu­bi­ge­rin­nen und Gläu­bi­ger im Rang nach­ge­hen; und
b.
ei­ne Ver­pflich­tung vor­liegt:52
1.
sie we­der mit ei­ge­nen For­de­run­gen zu ver­rech­nen noch aus ei­ge­nen Ver­mö­gens­wer­ten si­cher­zu­stel­len,
2.
kei­nen der Ka­pi­tal­be­stand­tei­le ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und c oh­ne vor­gän­gi­ge Zu­stim­mung der Prüf­ge­sell­schaft so weit her­ab­zu­set­zen, dass das Min­dest­ka­pi­tal un­ter­schrit­ten wird.

4 Die Er­klä­rung nach Ab­satz 3 ist un­wi­der­ruf­lich. Sie ist schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ab­zu­ge­ben und bei ei­ner zu­ge­las­se­nen Prüf­ge­sell­schaft zu hin­ter­le­gen.53

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

51 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

52 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

53 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 2154  

54 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 22 Anrechenbare eigene Mittel  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

1 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen kön­nen an die ei­ge­nen Mit­tel an­rech­nen:

a.
das ein­be­zahl­te Ak­ti­en- und Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal bei der Ak­ti­en- und der Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft und das Stamm­ka­pi­tal bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung;
b.
die ge­setz­li­chen und an­de­ren Re­ser­ven;
c.
den Ge­winn­vor­trag;
d.
den Ge­winn des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res nach Ab­zug des ge­schätz­ten Ge­win­naus­schüt­tungs­an­teils, so­fern ei­ne prü­fe­ri­sche Durch­sicht des Zwi­schen­ab­schlus­ses mit ei­ner voll­stän­di­gen Er­folgs­rech­nung vor­liegt;
e.
stil­le Re­ser­ven, so­fern sie auf ei­nem be­son­de­ren Kon­to aus­ge­schie­den und als ei­ge­ne Mit­tel ge­kenn­zeich­net wer­den. Ih­re An­re­chen­bar­keit ist im Prüf­be­richt55 zu be­stä­ti­gen.

2 Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten kön­nen an die ei­ge­nen Mit­tel an­rech­nen:56

a.
die Ka­pi­tal­kon­ten;
b.
die Kom­man­di­te;
c.57
d.
die Gut­ha­ben der un­be­schränkt haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 3 er­füllt sind.

358

4 Die ei­ge­nen Mit­tel nach den Ab­sät­zen 1 und 2 müs­sen min­des­tens 50 Pro­zent der ins­ge­samt er­for­der­li­chen ei­ge­nen Mit­tel aus­ma­chen.

55 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5363).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

57 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

58 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 23 Abzüge bei der Berechnung der eigenen Mittel  

(Art. 14 Abs. 1 Bst. d KAG)

Bei der Be­rech­nung der ei­ge­nen Mit­tel sind ab­zu­zie­hen:

a.
der Ver­lust­vor­trag und der Ver­lust des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res;
b.
ein un­ge­deck­ter Wert­be­rich­ti­gungs- und Rück­stel­lungs­be­darf des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res;
c.59
d.
im­ma­te­ri­el­le Wer­te (in­klu­si­ve Grün­dungs- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­kos­ten so­wie Good­will) mit Aus­nah­me von Soft­wa­re;
e.
bei der Ak­ti­en­ge­sell­schaft und bei der Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft die von ih­nen auf ei­ge­nes Ri­si­ko ge­hal­te­nen Ak­ti­en der Ge­sell­schaft;
f.
bei der Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung die von ihr auf ei­ge­nes Ri­si­ko ge­hal­te­nen Stam­man­tei­le der Ge­sell­schaft;
g.60
der Buch­wert der Be­tei­li­gun­gen.

59 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

60 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 2461  

61 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 24a62  

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 25–2863  

63 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 2964  

64 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 29a–29f65  

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 3066  

66 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 30a67  

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

4. Kapitel: Wahrung der Anlegerinteressen 68

68 Fassung gemäss Anhang 11 Ziff. 1 der Finanzdienstleistungsverordnung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 31 Treuepflicht  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a KAG)

1 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten dür­fen An­la­gen von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen nur zum Markt­preis auf ei­ge­ne Rech­nung er­wer­ben und ih­nen An­la­gen aus ei­ge­nen Be­stän­den nur zum Markt­preis ver­äus­sern.69

2 Sie ha­ben für an Drit­te de­le­gier­te Leis­tun­gen auf die ih­nen ge­mä­ss Fonds­re­gle­ment, Ge­sell­schafts­ver­trag, An­la­ge­re­gle­ment oder Ver­mö­gens­ver­wal­tungs­ver­trag zu­ste­hen­de Ent­schä­di­gung zu ver­zich­ten, so­fern die­se nicht zur Be­zah­lung der Leis­tung des Drit­ten ver­wen­det wird.

3 Wer­den An­la­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge auf ei­ne an­de­re An­la­ge des glei­chen oder ei­nes ihm na­he ste­hen­den Be­wil­li­gungs­trä­gers über­tra­gen, so dür­fen kei­ne Kos­ten be­las­tet wer­den.

4 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten dür­fen kei­ne Aus­ga­be- oder Rück­nah­me­kom­mis­si­on er­he­ben, wenn sie Ziel­fonds er­wer­ben, die:70

a.
sie un­mit­tel­bar oder mit­tel­bar selbst ver­wal­ten; oder
b.
von ei­ner Ge­sell­schaft ver­wal­tet wer­den, mit der sie ver­bun­den sind durch:
1.
ei­ne ge­mein­sa­me Ver­wal­tung,
2.
Be­herr­schung, oder
3.
ei­ne we­sent­li­che di­rek­te oder in­di­rek­te Be­tei­li­gung.71

5 Für die Er­he­bung ei­ner Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on bei An­la­gen in Ziel­fonds nach Ab­satz 4 gilt Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 sinn­ge­mä­ss.72

6 Die Auf­sichts­be­hör­de re­gelt die Ein­zel­hei­ten. Sie kann die Ab­sät­ze 4 und 5 auch für wei­te­re Pro­duk­te an­wend­bar er­klä­ren.73

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 719).

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 719).

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 719).

Art. 31a Bestmögliche Ausführung vonEffektenhandelsgeschäften und sonstigen Transaktionen 74  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a KAG)

1 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten müs­sen Ge­gen­par­tei­en für Ef­fek­ten­han­dels­ge­schäf­te und sons­ti­ge Trans­ak­tio­nen sorg­fäl­tig aus­wäh­len. Sie müs­sen si­cher­stel­len, dass bei der Aus­füh­rung der Ef­fek­ten­han­dels­ge­schäf­te und sons­ti­ger Trans­ak­tio­nen das best­mög­li­che Er­geb­nis in fi­nan­zi­el­ler, zeit­li­cher und qua­li­ta­ti­ver Hin­sicht er­reicht wird.

2 In fi­nan­zi­el­ler Hin­sicht müs­sen sie ne­ben dem Preis für das Fi­nan­z­in­stru­ment auch die mit der Aus­füh­rung des Auf­trags ver­bun­de­nen Kos­ten so­wie Ent­schä­di­gun­gen Drit­ter be­rück­sich­ti­gen.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 32 Besondere Treuepflicht bei Immobilienanlagen  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a, 21 Abs. 3 und 63 KAG)

1 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten dür­fen die Ho­no­ra­re an na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die ih­nen na­he­ste­hen und die für Rech­nung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge bei der Pla­nung, der Er­stel­lung, dem Kauf oder dem Ver­kauf ei­nes Bau­ob­jek­tes mit­wir­ken, aus­sch­liess­lich zu bran­chen­üb­li­chen Prei­sen be­rech­nen.75

2 Der Schät­zungs­ex­per­te über­prüft die Ho­no­rar­rech­nung vor de­ren Be­glei­chung und er­stat­tet nö­ti­gen­falls Be­richt an den Be­wil­li­gungs­trä­ger und die Prüf­ge­sell­schaft.

3 Wer­den Im­mo­bi­li­en­an­la­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge auf ei­ne an­de­re An­la­ge des glei­chen oder ei­nes ihm na­he ste­hen­den Be­wil­li­gungs­trä­gers über­tra­gen, so dür­fen kei­ne Ver­gü­tun­gen für Kaufs- und Ver­kaufs­be­mü­hun­gen be­las­tet wer­den.

4 Die Leis­tun­gen der Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten an die Mit­glie­der ih­rer Ver­wal­tung, die Ge­schäfts­füh­rung und das Per­so­nal sind auf die Ver­gü­tun­gen an­zu­rech­nen, auf wel­che die Fonds­lei­tung und die SI­CAV nach dem Fonds­re­gle­ment An­spruch ha­ben.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 32a Ausnahmen vom Verbot von Geschäften mit nahestehenden Personen 76  

(Art. 63 Abs. 3 und 4 KAG)

1 Die FIN­MA kann nach Ar­ti­kel 63 Ab­satz 4 KAG in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Aus­nah­men vom Ver­bot von Ge­schäf­ten mit na­he­ste­hen­den Per­so­nen nach Ar­ti­kel 63 Ab­sät­ze 2 und 3 KAG be­wil­li­gen, wenn:

a.
die­se Mög­lich­keit in den mass­ge­ben­den Do­ku­men­ten der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge vor­ge­se­hen ist;
b.
die Aus­nah­me im In­ter­es­se der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ist;
c.
zu­sätz­lich zu der Schät­zung der stän­di­gen Schät­zungs­ex­per­ten des Im­mo­bi­li­en­fonds ein von die­sen be­zie­hungs­wei­se de­ren Ar­beit­ge­ber und von der Fonds­lei­tung oder SI­CAV so­wie der De­pot­bank des Im­mo­bi­li­en­fonds un­ab­hän­gi­ger Schät­zungs­ex­per­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 64 Ab­satz 1 KAG die Markt­kon­for­mi­tät des Kaufs- und Ver­kaufs­prei­ses des Im­mo­bi­li­en­wer­tes so­wie der Trans­ak­ti­ons­kos­ten be­stä­tigt.

2 Nach Ab­schluss der Trans­ak­ti­on er­stellt die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV einen Be­richt, der Fol­gen­des ent­hält:

a.
An­ga­ben zu den ein­zel­nen über­nom­me­nen oder über­tra­ge­nen Im­mo­bi­li­en­wer­ten und de­ren Wert am Stich­tag der Über­nah­me oder Ab­tre­tung;
b.
die Schätz­be­rich­te der stän­di­gen Schät­zungs­ex­per­ten;
c.
den Be­richt über die Markt­kon­for­mi­tät des Kaufs- oder Ver­kaufs­prei­ses der Schät­zungs­ex­per­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c.

3 Die Prüf­ge­sell­schaft be­stä­tigt im Rah­men ih­rer Prü­fung der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV die Ein­hal­tung der be­son­de­ren Treue­pflicht bei Im­mo­bi­li­en­an­la­gen;

4 Im Jah­res­be­richt der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge wer­den die be­wil­lig­ten Ge­schäf­te mit na­he­ste­hen­den Per­so­nen er­wähnt.

5 Für Im­mo­bi­li­en­wer­te, an de­nen die Fonds­lei­tung, die SI­CAV oder die­sen na­he­ste­hen­de Per­so­nen Bau­pro­jek­te durch­füh­ren las­sen, darf die FIN­MA kei­ne Aus­nah­men vom Ver­bot von Ge­schäf­ten mit na­he­ste­hen­den Per­so­nen be­wil­li­gen.77

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

77 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 32b Interessenkonflikte 78  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. a KAG)

Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten müs­sen wirk­sa­me or­ga­ni­sa­to­ri­sche und ad­mi­nis­tra­ti­ve Mass­nah­men zur Fest­stel­lung, Ver­hin­de­rung, Bei­le­gung und Über­wa­chung von In­ter­es­sen­kon­flik­ten tref­fen, um zu ver­hin­dern, dass die­se den In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger scha­den. Las­sen sich In­ter­es­sen­kon­flik­te nicht ver­mei­den, so sind die­se den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern ge­gen­über of­fen­zu­le­gen.

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 33 Sorgfaltspflicht 79  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. b KAG)

1 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten müs­sen für ei­ne wirk­sa­me Tren­nung der Tä­tig­kei­ten des Ent­schei­dens (Ver­mö­gens­ver­wal­tung), der Durch­füh­rung (Han­del und Ab­wick­lung) und der Ad­mi­nis­tra­ti­on sor­gen.

2 Die FIN­MA kann die Ein­zel­hei­ten re­geln und in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Aus­nah­men ge­stat­ten oder die Tren­nung wei­te­rer Funk­tio­nen an­ord­nen.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 34 Informationspflicht 80  

(Art. 20 Abs. 1 Bst. c und 23 KAG)

1 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten müs­sen die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ins­be­son­de­re auf die mit ei­ner be­stimm­ten An­la­ge­art ver­bun­de­nen Ri­si­ken hin­wei­sen.81

2 Sie le­gen sämt­li­che Kos­ten of­fen, die bei der Aus­ga­be und Rück­nah­me von An­tei­len und bei der Ver­wal­tung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge an­fal­len. Zu­dem le­gen sie die Ver­wen­dung der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on so­wie die Er­he­bung ei­ner all­fäl­li­gen er­folgs­ab­hän­gi­gen Kom­mis­si­on (Per­for­man­ce Fee) of­fen.

3 Die In­for­ma­ti­ons­pflicht hin­sicht­lich Ent­schä­di­gun­gen beim Ver­trieb von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen um­fasst Art und Hö­he al­ler Kom­mis­sio­nen und an­de­ren geld­wer­ten Vor­tei­len, mit de­nen die­se Tä­tig­keit ent­schä­digt wer­den soll.

4 Per­so­nen, die schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren oder aus­län­di­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen ver­wal­ten oder ver­tre­ten, so­wie ih­re Be­auf­trag­ten müs­sen bei der Aus­übung von Mit­glied­schafts- und Gläu­bi­ger­rech­ten die Trans­pa­renz ge­währ­leis­ten, wel­che den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern den Nach­voll­zug von de­ren Aus­übung er­mög­licht.82

80 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 34a83  

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

2. Titel: Offene kollektive Kapitalanlagen

1. Kapitel: Vertraglicher Anlagefonds

1. Abschnitt: Mindestvermögen

(Art. 25 Abs. 3 KAG)

Art. 35  

1 Der An­la­ge­fonds be­zie­hungs­wei­se das Teil­ver­mö­gen ei­nes Um­brel­la-Fonds ist in­nert ei­nes Jah­res nach Ge­neh­mi­gung durch die FIN­MA zur Zeich­nung (Lan­cie­rung) auf­zu­le­gen.

2 Der An­la­ge­fonds be­zie­hungs­wei­se das Teil­ver­mö­gen ei­nes Um­brel­la-Fonds muss spä­tes­tens ein Jahr nach Lan­cie­rung über ein Net­to­ver­mö­gen von min­des­tens 5 Mil­lio­nen Fran­ken ver­fü­gen.

3 Die FIN­MA kann die Fris­ten auf ein ent­spre­chen­des Ge­such hin er­stre­cken.

4 Nach Ab­lauf der Frist ge­mä­ss den Ab­sät­zen 2 und 3 mel­det die Fonds­lei­tung ei­ne Un­ter­schrei­tung un­ver­züg­lich der FIN­MA.

2. Abschnitt: Fondsvertrag

Art. 35a Mindestinhalt des Fondsvertrags 84  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)

1 Der Fonds­ver­trag ent­hält ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die Be­zeich­nung des An­la­ge­fonds so­wie die Fir­ma und den Sitz der Fonds­lei­tung, der De­pot­bank und des Ver­wal­ters von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen;
b.
den An­le­ger­kreis;
c.
die An­la­ge­po­li­tik, die An­la­ge­tech­ni­ken, die Ri­si­ko­ver­tei­lung so­wie die mit der An­la­ge ver­bun­de­nen Ri­si­ken;
d.
die Un­ter­tei­lung in Teil­ver­mö­gen;
e.
die An­teils­klas­sen;
f.
das Kün­di­gungs­recht der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
g.
das Rech­nungs­jahr;
h.
die Be­rech­nung des Net­to­in­ven­tar­wer­tes und der Aus­ga­be- und Rück­nah­me­prei­se;
i.
die Ver­wen­dung des Net­to­er­trags und der Ka­pi­tal­ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von Sa­chen und Rech­ten;
j.
die Art, die Hö­he und die Be­rech­nung al­ler Ver­gü­tun­gen, die Aus­ga­be- und Rück­nah­me­kom­mis­sio­nen so­wie die Ne­ben­kos­ten für den An- und Ver­kauf der An­la­gen (Cour­ta­gen, Ge­büh­ren, Ab­ga­ben), die dem Fonds­ver­mö­gen oder den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern be­las­tet wer­den dür­fen;
k.
die Lauf­zeit des Ver­trags und die Vor­aus­set­zun­gen der Auf­lö­sung;
l.
die Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­ne;
m.
die Vor­aus­set­zun­gen des Rück­zah­lungs­auf­schubs so­wie des Zwangs­rück­kaufs;
n.85
die Stel­len, bei de­nen der Fonds­ver­trag, der Pro­spekt, das Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG86 so­wie der Jah­res- und Halb­jah­res­be­richt kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen;
o.
die Rech­nungs­ein­heit;
p.
die Um­struk­tu­rie­rung.

2 Bei der Ge­neh­mi­gung des Fonds­ver­trags prüft die FIN­MA aus­sch­liess­lich die Be­stim­mun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–g und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest.

3 Auf An­trag der Fonds­lei­tung prüft die FIN­MA bei der Ge­neh­mi­gung ei­nes ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds sämt­li­che Be­stim­mun­gen des Fonds­ver­trags und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest, so­fern die­ser im Aus­land an­ge­bo­ten wer­den soll und das aus­län­di­sche Recht es ver­langt.87

4 Die FIN­MA kann den In­halt des Fonds­ver­trags un­ter Be­rück­sich­ti­gung der in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen kon­kre­ti­sie­ren.

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

85 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

86 SR 950.1

87 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 36 Richtlinien der Anlagepolitik  

(Art. 26 Abs. 3 Bst. b KAG)

1 Der Fonds­ver­trag um­schreibt die zu­läs­si­gen An­la­gen:

a.
nach ih­rer Art (Be­tei­li­gungs­rech­te, For­de­rungs­rech­te, de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te; Wohn­bau­ten, kom­mer­zi­ell ge­nutz­te Lie­gen­schaf­ten; Edel­me­tal­le; Mas­sen­wa­ren usw.);
b.
nach Län­dern, Län­der­grup­pen, Bran­chen oder Wäh­run­gen.

2 Für üb­ri­ge Fonds nach den Ar­ti­keln 68–71 KAG und Li­mi­ted Qua­li­fied In­ves­tor Funds (L‑QIF) nach Ar­ti­kel 118a KAG ent­hält er zu­dem die den Be­son­der­hei­ten und Ri­si­ken der je­wei­li­gen An­la­gen ent­spre­chen­den An­ga­ben in Be­zug auf de­ren Cha­rak­te­ris­tik und Be­wer­tung.88

3 Der Fonds­ver­trag um­schreibt die zu­läs­si­gen An­la­ge­tech­ni­ken und -in­stru­men­te.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 37 Vergütungen und Nebenkosten 89  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)

1 Dem Fonds­ver­mö­gen oder all­fäl­li­gen Teil­ver­mö­gen kön­nen be­las­tet wer­den:

a.
die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on für die Ver­gü­tung der Tä­tig­keit der Fonds­lei­tung;
b.
die Ver­wah­rungs­kom­mis­si­on und an­de­re Kos­ten für die Ver­gü­tung der De­pot­bank­tä­tig­keit ein­sch­liess­lich der Kos­ten für die Auf­be­wah­rung des Fonds­ver­mö­gens durch Dritt- oder Sam­mel­ver­wah­rer;
c.
die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on so­wie all­fäl­li­ge er­folgs­ab­hän­gi­ge Kom­mis­sio­nen für die Ver­gü­tung des Ver­wal­ters von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen;
d.90
all­fäl­li­ge Ver­triebs­kom­mis­sio­nen für die Ver­gü­tung der Ver­trieb­stä­tig­keit;
e.91
die Ge­samt­heit der in den Ab­sät­zen 2 und 2bis auf­ge­führ­ten Ne­ben­kos­ten;
f.92
Kom­mis­sio­nen nach Ab­satz 2ter.

2 So­fern der Fonds­ver­trag dies aus­drück­lich vor­sieht, kön­nen fol­gen­de Ne­ben­kos­ten dem Fonds­ver­mö­gen oder den Teil­ver­mö­gen be­las­tet wer­den:

a.93
Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit dem An- und Ver­kauf von An­la­gen ein­sch­liess­lich Ab­si­che­rungs­ge­schäf­ten, na­ment­lich marktüb­li­che Cour­ta­gen, Kom­mis­sio­nen, Ab­rech­nungs- und Ab­wick­lungs­kos­ten, Bank­spe­sen, Steu­ern und Ab­ga­ben, so­wie Kos­ten für die Über­prü­fung und Auf­recht­er­hal­tung von Qua­li­täts­stan­dards bei phy­si­schen An­la­gen;
b.94
c.
Ab­ga­ben der Auf­sichts­be­hör­de für die Grün­dung, Än­de­rung, Li­qui­da­ti­on, Fu­si­on oder Ver­ei­ni­gung des Fonds oder all­fäl­li­ger Teil­ver­mö­gen;
d.
Jah­res­ge­bühr der Auf­sichts­be­hör­de;
e.95
Ho­no­ra­re der Prüf­ge­sell­schaft für die Prü­fung so­wie für Be­schei­ni­gun­gen im Rah­men von Grün­dun­gen, Än­de­run­gen, Li­qui­da­ti­on, Fu­si­on oder Ver­ei­ni­gung von Fonds oder all­fäl­li­ger Teil­ver­mö­gen;
f.
Ho­no­ra­re für Rechts- und Steu­er­be­ra­ter im Zu­sam­men­hang mit Grün­dun­gen, Än­de­run­gen, Li­qui­da­ti­on, Fu­si­on oder Ver­ei­ni­gung von Fonds oder all­fäl­li­ger Teil­ver­mö­gen so­wie der all­ge­mei­nen Wahr­neh­mung der In­ter­es­sen des Fonds und sei­ner An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
g.96
No­ta­ri­ats- und Han­dels­re­gis­ter­kos­ten für die Ein­tra­gung von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ins Han­dels­re­gis­ter so­wie für Än­de­run­gen der ein­ge­tra­ge­nen Tat­sa­chen;
h.97
Kos­ten für die Pu­bli­ka­ti­on des Net­to­in­ven­tar­werts des Fonds oder sei­ner Teil­ver­mö­gen so­wie sämt­li­che Kos­ten für Mit­tei­lun­gen an die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger, die nicht ei­nem Fehl­ver­hal­ten der Fonds­lei­tung zu­zu­schrei­ben sind, ein­sch­liess­lich der Über­set­zungs­kos­ten;
i.98
Kos­ten für den Druck und die Über­set­zung ju­ris­ti­scher Do­ku­men­te so­wie der Jah­res- und Halb­jah­res­be­rich­te des Fonds;
j.
Kos­ten für ei­ne all­fäl­li­ge Ein­tra­gung des Fonds bei ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de, na­ment­lich von der aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de er­ho­be­ne Kom­mis­sio­nen, Über­set­zungs­kos­ten so­wie die Ent­schä­di­gung des Ver­tre­ters oder der Zahl­stel­le im Aus­land;
k.
Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit der Aus­übung von Stimm­rech­ten oder Gläu­bi­ger­rech­ten durch den Fonds, ein­sch­liess­lich der Ho­no­rar­kos­ten für ex­ter­ne Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­ter;
l.
Kos­ten und Ho­no­ra­re im Zu­sam­men­hang mit im Na­men des Fonds ein­ge­tra­ge­nem geis­ti­gen Ei­gen­tum oder mit Nut­zungs­rech­ten des Fonds;
m.
Ver­gü­tung der Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes der SI­CAV und Kos­ten für die Haft­pflicht­ver­si­che­rung;
n.
al­le Kos­ten, die durch die Er­grei­fung aus­ser­or­dent­li­cher Schrit­te zur Wah­rung der An­le­ger­in­ter­es­sen durch die Fonds­lei­tung, den Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen oder die De­pot­bank ver­ur­sacht wer­den;
o.99
Kos­ten für die Re­gis­trie­rung oder Ver­län­ge­rung des Iden­ti­fi­ka­tors ei­nes Rechts­trä­gers (Le­gal En­ti­ty Iden­ti­fier) bei in- und aus­län­di­schen Re­gis­trie­rungs­stel­len;
p.100
Kos­ten und Ge­büh­ren im Zu­sam­men­hang mit der Ko­tie­rung des Fonds;
q.101
Kos­ten und Ge­büh­ren für den Ein­kauf und die Nut­zung von Da­ten und Da­ten­li­zen­zen, so­weit sie dem Fonds zu­ge­rech­net wer­den kön­nen und kei­ne Re­cher­che­kos­ten dar­stel­len;
r.102
Kos­ten und Ge­büh­ren für die Nut­zung und Über­prü­fung un­ab­hän­gi­ger La­bel.

2bis Bei Im­mo­bi­li­en­fonds und L-QIF mit Im­mo­bi­li­en­an­la­gen kön­nen zu­sätz­lich fol­gen­de Ne­ben­kos­ten dem Fonds­ver­mö­gen oder den Teil­ver­mö­gen be­las­tet wer­den, so­fern der Fonds­ver­trag dies aus­drück­lich vor­sieht:103

a.
Kos­ten für den An- und Ver­kauf von Im­mo­bi­li­en­an­la­gen, na­ment­lich marktüb­li­che Ver­mitt­lungs­kom­mis­sio­nen, Be­ra­ter- und An­walts­ho­no­ra­re, No­tar- und an­de­re Ge­büh­ren so­wie Steu­ern;
b.104
marktüb­li­che an Drit­te be­zahl­te Cour­ta­gen im Zu­sam­men­hang mit Erst- und Wie­der­ver­mie­tun­gen von Im­mo­bi­li­en;
c.
marktüb­li­che Kos­ten für die Ver­wal­tung der Lie­gen­schaf­ten durch Drit­te;
d.105
Lie­gen­schafts­auf­wand, so­fern die­ser marktüb­lich ist und nicht von Drit­ten ge­tra­gen wird, ins­be­son­de­re Un­ter­halts- und Be­triebs­kos­ten ein­sch­liess­lich Ver­si­che­rungs­kos­ten, öf­fent­lich-recht­li­che Ab­ga­ben so­wie Kos­ten für Ser­vice- und In­fra­struk­tur­dienst­leis­tun­gen;
e.
Ho­no­ra­re der un­ab­hän­gi­gen Schät­zungs­ex­per­ten so­wie all­fäl­li­ger wei­te­rer Ex­per­ten für den In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger die­nen­de Ab­klä­run­gen;
f.
Be­ra­tungs- und Ver­fah­rens­kos­ten im Zu­sam­men­hang mit der all­ge­mei­nen Wahr­neh­mung der In­ter­es­sen des Im­mo­bi­li­en­fonds und sei­ner An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
g.106
Kos­ten und Ge­büh­ren im Zu­sam­men­hang mit der Si­cher­stel­lung ei­nes re­gel­mäs­si­gen börs­li­chen oder aus­ser­börs­li­chen Han­dels der An­tei­le des Fonds.107

2ter Die Fonds­lei­tung ei­nes Im­mo­bi­li­en­fonds oder ei­nes L-QIF mit Im­mo­bi­li­en­an­la­gen kann für ih­re ei­ge­nen Be­mü­hun­gen im Zu­sam­men­hang mit den fol­gen­den Tä­tig­kei­ten ei­ne Kom­mis­si­on er­he­ben, so­fern der Fonds­ver­trag dies aus­drück­lich vor­sieht und die Tä­tig­keit nicht von Drit­ten aus­ge­übt wird:108

a.
Kauf und Ver­kauf von Grund­stücken auf der Ba­sis des Kaufs- oder des Ver­kaufs­prei­ses;
b.
Er­stel­lung von Bau­ten, bei Re­no­va­tio­nen und Um­bau­ten auf der Ba­sis der Bau­kos­ten;
c.
Ver­wal­tung der Lie­gen­schaf­ten auf der Ba­sis der jähr­li­chen Brut­to­miet­zin­sein­nah­men.109

3 Der Fonds­ver­trag gibt die Ver­gü­tun­gen und Ne­ben­kos­ten in ei­ner ein­heit­li­chen und um­fas­sen­den Über­sicht an und glie­dert sie nach Art, ma­xi­ma­ler Hö­he und Be­rech­nung.

4 Die Ver­wen­dung der Be­zeich­nung «All-in-fee» ist nur zu­läs­sig, so­fern die­se sämt­li­che Ver­gü­tun­gen mit Aus­nah­me der Aus­ga­be- und Rück­nah­me­kom­mis­sio­nen, aber ein­sch­liess­lich der Ne­ben­kos­ten um­fasst. Wird die Be­zeich­nung «Pau­schal­kom­mis­si­on» be­nutzt, ist aus­drück­lich auf­zu­füh­ren, wel­che Ver­gü­tun­gen und Ne­ben­kos­ten nicht dar­in ent­hal­ten sind.

5 Die Fonds­lei­tung, der Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­genund die De­pot­bank kön­nen nur dann Re­tro­zes­sio­nen zur De­ckung der Ver­trieb­stä­tig­keit des Fonds be­zah­len, wenn dies im Fonds­ver­trag aus­drück­lich vor­ge­se­hen ist.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

90 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

91 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

92 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4459).

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

94 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

100 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

107 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

109 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 38 Ausgabe- und Rücknahmepreis; Zuschläge und Abzüge 110  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)

1 Den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern kön­nen be­las­tet wer­den:

a.
die pau­scha­li­sier­ten Ne­ben­kos­ten, die bei Aus­ga­be, Rück­nah­me oder Um­tausch von An­tei­len für den An- und Ver­kauf der An­la­gen ent­ste­hen;
b.
ei­ne Kom­mis­si­on für Zeich­nun­gen, Um­wand­lun­gen oder Rück­zah­lun­gen an den Ver­trei­ber zur De­ckung der mit dem Ver­trieb ver­bun­de­nen Kos­ten.

2 Der Fonds­ver­trag um­schreibt auf ver­ständ­li­che und trans­pa­ren­te Wei­se die Kom­mis­sio­nen, die den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern be­las­tet wer­den kön­nen, so­wie de­ren Hö­he und Be­rech­nungs­wei­se.

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 39 Publikationsorgane  

(Art. 26 Abs. 3 KAG)111

1 Im Pro­spekt des An­la­ge­fonds sind ein oder meh­re­re Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­ne zu be­zeich­nen, in de­nen die vom KAG und von die­ser Ver­ord­nung ge­for­der­ten In­for­ma­tio­nen den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.112 Als Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­ne kön­nen Print­me­di­en oder öf­fent­lich zu­gäng­li­che und von der FIN­MA an­er­kann­te elek­tro­ni­sche Platt­for­men be­zeich­net wer­den.113

2 Sämt­li­che pu­bli­ka­ti­ons­pflich­ti­gen Tat­be­stän­de, bei wel­chen An­le­ge­rin­nen und An­le­gern ein Ein­wen­dungs­recht bei der FIN­MA zu­steht, so­wie die Auf­lö­sung ei­nes An­la­ge­fonds sind in den da­für vor­ge­se­he­nen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu ver­öf­fent­li­chen.

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 40 Anteilsklassen  

(Art. 26 Abs. 3 Bst. k und 78 Abs. 3 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung kann mit Zu­stim­mung der De­pot­bank und Ge­neh­mi­gung der FIN­MA An­teils­klas­sen schaf­fen, auf­he­ben oder ver­ei­ni­gen. Sie ori­en­tiert sich da­bei na­ment­lich an fol­gen­den Kri­te­ri­en: Kos­ten­struk­tur, Re­fe­renzwäh­rung, Wäh­rungs­ab­si­che­rung, Aus­schüt­tung oder The­sau­rie­rung der Er­trä­ge, Min­de­st­an­la­ge oder An­le­ger­kreis.

2 Die Ein­zel­hei­ten wer­den im Pro­spekt ge­re­gelt. Dar­in ist na­ment­lich das Ri­si­ko, dass ei­ne Klas­se un­ter Um­stän­den für ei­ne an­de­re haf­ten muss, of­fen zu le­gen.

3 Die Fonds­lei­tung pu­bli­ziert die Schaf­fung, Auf­he­bung oder Ver­ei­ni­gung von An­teils­klas­sen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen. Nur die Ver­ei­ni­gung gilt als Än­de­rung des Fonds­ver­trags und un­ter­liegt Ar­ti­kel 27 KAG.

4 Ar­ti­kel 112 Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–c ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

5114

114 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019 (AS 2019 4633). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, mit Wir­kung seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 41 Änderung des Fondsvertrages; Publikationspflicht, Einwendungsfrist, Inkrafttreten und Barauszahlung  

(Art. 27 Abs. 2 und 3 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung hat je­de Än­de­rung des Fonds­ver­trags in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen des je­wei­li­gen An­la­ge­fonds in der vom KAG vor­ge­se­he­nen Form zu ver­öf­fent­li­chen.115 In der Pu­bli­ka­ti­on in­for­miert die Fonds­lei­tung die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in kla­rer und ver­ständ­li­cher Wei­se dar­über, auf wel­che Fonds­ver­trags­än­de­run­gen sich die Prü­fung und die Fest­stel­lung der Ge­set­zes­kon­for­mi­tät durch die FIN­MA er­stre­cken.116

1bis Die FIN­MA kann von Ge­set­zes we­gen er­for­der­li­che Än­de­run­gen, wel­che die Rech­te der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nicht be­rüh­ren oder aus­sch­liess­lich for­mel­ler Na­tur sind, von der Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht aus­neh­men.117

2 Die Frist zur Er­he­bung von Ein­wen­dun­gen ge­gen die Än­de­rung des Fonds­ver­tra­ges be­ginnt am Tag nach der Ver­öf­fent­li­chung in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu lau­fen.

2bis Bei der Ge­neh­mi­gung der Fonds­ver­trags­än­de­rung prüft die FIN­MA aus­sch­liess­lich die Än­de­run­gen der Be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 35aAb­satz 1Buch­sta­ben a–g und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest.118

2ter Hat die FIN­MA bei der Ge­neh­mi­gung ei­nes Fonds­ver­trags nach Ar­ti­kel 35a Ab­satz 3 sämt­li­che Be­stim­mun­gen ge­prüft und de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest­ge­stellt, so prüft sie auch bei der Än­de­rung die­ses Fonds­ver­trags al­le Be­stim­mun­gen und stellt de­ren Ge­set­zes­kon­for­mi­tät fest, so­fern der An­la­ge­fonds im Aus­land an­ge­bo­ten wer­den soll und das aus­län­di­sche Recht es ver­langt.119

3 Die FIN­MA legt in ih­rem Ent­scheid das Da­tum des In­kraft­tre­tens der Fonds­ver­trags­än­de­rung fest.

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

117 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

119 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 42–50120  

120 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

2. Kapitel: Investmentgesellschaft mit variablem Kapital

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 51 Selbst- und fremdverwaltete SICAV 121  

(Art. 36 Abs. 3 KAG)

1 Die selbst­ver­wal­te­te SI­CAV führt die Ad­mi­nis­tra­ti­on sel­ber aus. Sie darf die Port­fo­lio­ver­wal­tung nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 3 KAG an einen Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen­de­le­gie­ren, der ei­ner an­er­kann­ten Auf­sicht un­ter­steht.

2 Die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV de­le­giert die Ad­mi­nis­tra­ti­on an ei­ne be­wil­lig­te Fonds­lei­tung. Die Ad­mi­nis­tra­ti­on bein­hal­tet auch den Ver­trieb der SI­CAV. Zu­sätz­lich de­le­giert die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV die Port­fo­lio­ver­wal­tung an die­sel­be Fonds­lei­tung oder an einen Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen, der ei­ner an­er­kann­ten Auf­sicht un­ter­steht.

3 Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 64.

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 52 Zweck 122  

(Art. 36 Abs. 1 Bst. d KAG)

Die SI­CAV darf aus­sch­liess­lich ihr Ver­mö­gen be­zie­hungs­wei­se ih­re Teil­ver­mö­gen ver­wal­ten. Na­ment­lich ist es ihr ver­bo­ten, Dienst­leis­tun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 26 und 34 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018123 (FI­NIG) für Drit­te zu er­brin­gen.

122 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

123 SR 954.1

Art. 53 Mindestvermögen  

(Art. 36 Abs. 2 KAG)

Für das Min­dest­ver­mö­gen der SI­CAV gilt Ar­ti­kel 35 sinn­ge­mä­ss.

Art. 54 Mindesteinlage 124  

1 Für die selbst­ver­wal­te­te SI­CAV und die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV, wel­che die Ad­mi­nis­tra­ti­on an ei­ne be­wil­lig­te Fonds­lei­tung und die Port­fo­lio­ver­wal­tung an einen an­de­ren Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen­de­le­giert, müs­sen die Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre im Zeit­punkt der Grün­dung ei­ne Min­de­stein­la­ge von 500 000 Fran­ken ein­zah­len.

2 De­le­giert die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV die Ad­mi­nis­tra­ti­on und die Port­fo­lio­ver­wal­tung an die­sel­be be­wil­lig­te Fonds­lei­tung, so müs­sen die Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre im Zeit­punkt der Grün­dung ei­ne Min­de­stein­la­ge von 250 000 Fran­ken ein­zah­len.

3 Die Min­de­stein­la­ge ist dau­ernd ein­zu­hal­ten.

4 Die SI­CAV mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich ei­ne Un­ter­schrei­tung.

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 55 Begriff und Höhe der eigenen Mittel  

(Art. 39 KAG)

1 Als ei­ge­ne Mit­tel wer­den die ein­be­zahl­ten Ein­la­gen der Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre an­ge­rech­net.

2 Von den ei­ge­nen Mit­teln ab­zu­zie­hen sind:

a.
der den Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­nären zu­re­chen­ba­re Bi­lanz­ver­lust;
b.
der den Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­nären zu­re­chen­ba­re Wert­be­rech­ti­gungs- und Rück­stel­lungs­be­darf;
c.
im­ma­te­ri­el­le Wer­te (in­klu­si­ve Grün­dungs- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­kos­ten so­wie Good­will) mit Aus­nah­me von Soft­wa­re;
d.125

3 Die selbst­ver­wal­te­te SI­CAV be­rech­net die Hö­he der not­wen­di­gen ei­ge­nen Mit­tel sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 59 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. No­vem­ber 2019126 (FI­NIV).127

3bis Die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV, wel­che die Ad­mi­nis­tra­ti­on ei­ner be­wil­lig­ten Fonds­lei­tung und die Port­fo­lio­ver­wal­tung ei­nem Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen über­trägt, be­rech­net die Hö­he der not­wen­di­gen ei­ge­nen Mit­tel sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 59 FI­NIV. Von die­sem Be­trag kann sie 20 Pro­zent ab­zie­hen.128

3ter Die FIN­MA kann die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV, wel­che die Port­fo­lio­ver­wal­tung an ei­ne Bank im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934129 oder an ein Wert­pa­pier­haus im Sin­ne des FI­NIG130 mit Sitz in der Schweiz über­trägt, von der Pflicht be­frei­en, das Ver­mö­gen mit ei­ge­nen Mit­teln zu un­ter­le­gen.131

4 Über­trägt die fremd­ver­wal­te­te SI­CAV die Ad­mi­nis­tra­ti­on und die Port­fo­lio­ver­wal­tung der­sel­ben be­wil­lig­ten Fonds­lei­tung, so muss sie das Ver­mö­gen nicht mit ei­ge­nen Mit­teln un­ter­le­gen (Art. 59 Abs. 4 FI­NIV).132

5 Das vor­ge­schrie­be­ne Ver­hält­nis zwi­schen ei­ge­nen Mit­teln und Ge­samt­ver­mö­gen der selbst­ver­wal­te­ten SI­CAV so­wie der fremd­ver­wal­te­ten SI­CAV, wel­che die Ad­mi­nis­tra­ti­on an ei­ne be­wil­lig­te Fonds­lei­tung und die Port­fo­lio­ver­wal­tung an einen Ver­wal­ter von Kol­lek­tiv­ver­mö­gen de­le­giert, ist dau­ernd ein­zu­hal­ten.133

6 Die SI­CAV mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich die feh­len­den ei­ge­nen Mit­tel.

7 Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

125 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, mit Wir­kung seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

126 SR 954.11

127 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

128 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

129 SR 952.0

130 SR 954.1

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

132 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 56 Nettoemissionspreis zum Zeitpunkt der Erstemission  

(Art. 40 Abs. 4 KAG)

Al­le Ak­ti­en ha­ben, un­ab­hän­gig da­von, ob sie un­ter­schied­li­chen Ka­te­go­ri­en an­ge­hö­ren, zum Zeit­punkt der Ers­te­mis­si­on ih­rer Ka­te­go­rie den­sel­ben Net­to­e­mis­si­ons­preis. Die­ser ent­spricht dem von den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern zu zah­len­den Aus­ga­be­preis bei der Emis­si­on ab­züg­lich all­fäl­li­ger Ver­gü­tun­gen und Ne­ben­kos­ten.

Art. 57134  

134 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 58 Ausgabe und Rücknahme von Aktien  

(Art. 42 Abs. 1 und 3 KAG)

1 Die Ar­ti­kel 37 und 38 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

2 Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre kön­nen ih­re Ak­ti­en zu­rück­ge­ben, so­fern:

a.
das an­ge­mes­se­ne Ver­hält­nis zwi­schen Ein­la­gen und Ge­samt­ver­mö­gen der SI­CAV auch nach der Rück­nah­me ein­ge­hal­ten ist; und
b.
die Min­de­stein­la­ge nicht un­ter­schrit­ten wird.
Art. 59 Anlage in eigenen Aktien  

(Art. 42 Abs. 2 und 94 KAG)

An­la­gen ei­nes Teil­ver­mö­gens in an­de­ren Teil­ver­mö­gen der­sel­ben SI­CAV stel­len kei­ne An­la­ge in ei­ge­nen Ak­ti­en dar.

Art. 60 Publikationsorgane  

(Art. 43 Abs. 1 Bst. f KAG)

Ar­ti­kel 39 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 61 SICAV mit Anteilsklassen  

(Art. 40 Abs. 4 und 78 Abs. 3 KAG)

1 So­fern die Sta­tu­ten es vor­se­hen, kann die SI­CAV mit der Ge­neh­mi­gung der FIN­MA An­teils­klas­sen schaf­fen, auf­he­ben oder ver­ei­ni­gen.

2 Ar­ti­kel 40 gilt sinn­ge­mä­ss. Die Ver­ei­ni­gung be­darf der Zu­stim­mung der Ge­ne­ral­ver­samm­lung.

3 Das Ri­si­ko, dass ei­ne An­teils­klas­se für ei­ne an­de­re haf­ten muss, ist im Pro­spekt of­fen zu le­gen.

Art. 62 Stimmrechte  

(Art. 40 Abs. 4, 47 und 94 KAG)

1 Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre sind stimm­be­rech­tigt für:

a.
das Teil­ver­mö­gen, an dem sie be­tei­ligt sind;
b.
die Ge­sell­schaft, wenn der Ent­scheid die SI­CAV als Gan­zes be­trifft.

2 Weicht der ei­nem Teil­ver­mö­gen zu­re­chen­ba­re Stim­man­teil deut­lich von dem die­sem Teil­ver­mö­gen zu­re­chen­ba­ren Ver­mö­gensan­teil ab, so kön­nen die Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b über die Zer­le­gung oder Zu­sam­men­le­gung der Ak­ti­en ei­ner Ak­ti­en­ka­te­go­rie ent­schei­den. Die FIN­MA muss die­sem Ent­scheid zu sei­ner Gül­tig­keit zu­stim­men.

3 Die FIN­MA kann die Zer­le­gung oder die Zu­sam­men­le­gung von Ak­ti­en ei­ner Ak­ti­en­ka­te­go­rie an­ord­nen.

Art. 62a Depotbank 135  

(Art. 44a KAG)

Für die De­pot­bank gel­ten Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung und Ar­ti­kel 53 FI­NIV136 sinn­ge­mä­ss.

135 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

136 SR 954.11

Art. 62b Inhalt des Anlagereglements 137  

(Art. 43 und 44 KAG)

1 Der In­halt und die Ge­neh­mi­gung des An­la­ge­re­gle­ments rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen über den Fonds­ver­trag, so­weit das KAG oder die Sta­tu­ten nichts an­de­res vor­se­hen.138

2 Die SI­CAV in­for­miert die Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre mit der Ein­be­ru­fung der Ge­ne­ral­ver­samm­lung in der in den Sta­tu­ten vor­ge­schrie­be­nen Form dar­über:139

a.
wel­che Än­de­run­gen des An­la­ge­re­gle­ments die FIN­MA ge­prüft hat; und
b.
für wel­che die­ser Än­de­run­gen die FIN­MA fest­ge­stellt hat, dass sie ge­set­zes­kon­form sind.

3 Die Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten sinn­ge­mä­ss für die Sta­tu­ten, so­fern die­se In­hal­te des An­la­ge­re­gle­ments re­geln.

137 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

139 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

2. Abschnitt: Organisation

Art. 63 Generalversammlung  

(Art. 50 und 94 KAG)

1 Die Sta­tu­ten kön­nen für ein­zel­ne Teil­ver­mö­gen Ge­ne­ral­ver­samm­lun­gen vor­se­hen, wenn es um Ent­schei­de geht, wel­che le­dig­lich die­se Teil­ver­mö­gen be­tref­fen.

2 Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre, die zu­sam­men über min­des­tens 10 Pro­zent der Stim­men sämt­li­cher be­zie­hungs­wei­se ein­zel­ner Teil­ver­mö­gen ver­fü­gen, kön­nen die Trak­tan­die­rung ei­nes Ver­hand­lungs­ge­gen­stan­des an der Ge­ne­ral­ver­samm­lung der SI­CAV be­zie­hungs­wei­se der Teil­ver­mö­gen ver­lan­gen.

3 Die Ge­ne­ral­ver­samm­lung der SI­CAV be­zie­hungs­wei­se der Teil­ver­mö­gen ist zu­stän­dig für die Än­de­rung des An­la­ge­re­gle­ments, so­fern die Än­de­rung:

a.
nicht von Ge­set­zes we­gen er­for­der­lich ist;
b.140
die Rech­te der Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre be­rührt; oder
c.
nicht aus­sch­liess­lich for­mel­ler Na­tur ist.

4 Die SI­CAV ver­öf­fent­licht in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen die von der Ge­ne­ral­ver­samm­lung be­schlos­se­nen und von der FIN­MA ge­neh­mig­ten we­sent­li­chen Än­de­run­gen des Fonds­re­gle­ments mit dem Hin­weis auf die Stel­len, wo die Än­de­run­gen im Wort­laut kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen.

5 Die Be­stim­mung über die wich­ti­gen Be­schlüs­se der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ei­ner Ak­ti­en­ge­sell­schaft (Art. 704 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts141, OR) fin­det kei­ne An­wen­dung.142

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).

141 SR 220

142 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 der Fi­nanz­markt­prüf­ver­ord­nung vom 15. Okt. 2008 (AS 2008 5363). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 64 Verwaltungsrat  

(Art. 51 KAG)

1 Der Ver­wal­tungs­rat hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.143
die Wahr­neh­mung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 716a OR144;
b.
die Fest­le­gung der Grund­sät­ze der An­la­ge­po­li­tik;
c.145
die Be­zeich­nung der De­pot­bank oder ei­nes In­sti­tuts ge­mä­ss Ar­ti­kel 44a Ab­satz 2 KAG;
d.
die Schaf­fung neu­er Teil­ver­mö­gen, so­fern die Sta­tu­ten dies vor­se­hen;
e.146
die Aus­ar­bei­tung des Pro­spekts und des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts;
f.
die Ad­mi­nis­tra­ti­on.

2 Die Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c kön­nen nicht de­le­giert wer­den.

3 In ei­ner selbst­ver­wal­te­ten SI­CAV kön­nen die Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e so­wie Tei­le der Ad­mi­nis­tra­ti­on nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f, na­ment­lich das Risk-Ma­na­ge­ment, die Aus­ge­stal­tung des in­ter­nen Kon­troll­sys­tems (IKS) und die Com­plian­ce, nur an die Ge­schäfts­lei­tung de­le­giert wer­den.

4 Für die Or­ga­ni­sa­ti­on der selbst­ver­wal­te­ten SI­CAV gel­ten die Ar­ti­kel 51 Ab­satz 1, 52 Ab­satz 1 und 53 FI­NIV147 sinn­ge­mä­ss.148

143 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

144 SR 220

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

146 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

147 SR 954.11

148 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 65 Übertragung von Aufgaben 149  

(Art. 36 Abs. 3 und 51 Abs. 5 KAG)

Die Ar­ti­kel 32 und 35 FI­NIG150 sind sinn­ge­mä­ss auf die Über­tra­gung von Auf­ga­ben an­wend­bar.

149 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

150 SR 954.1

Art. 66151  

151 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013607).

3. Kapitel: Arten der offenen kollektiven Kapitalanlagen und Anlagevorschriften

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 67 Einhaltung der Anlagevorschriften  

(Art. 53 ff. KAG)

1 Die pro­zen­tua­len Be­schrän­kun­gen die­ses Ka­pi­tels be­zie­hen sich, so­weit nichts an­de­res be­stimmt wird, auf das Fonds­ver­mö­gen zu Ver­kehrs­wer­ten; sie müs­sen stän­dig ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Wer­den die Be­schrän­kun­gen durch Markt­ver­än­de­run­gen über­schrit­ten, so müs­sen die An­la­gen un­ter Wah­rung der In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist auf das zu­läs­si­ge Mass zu­rück­ge­führt wer­den.

2bis Wer­den die An­la­ge­vor­schrif­ten ak­tiv ver­letzt, na­ment­lich durch Käu­fe oder Ver­käu­fe, so müs­sen die An­la­gen un­ver­züg­lich auf das zu­läs­si­ge Mass zu­rück­ge­führt wer­den. Wird den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern ein auf­grund ei­nes sol­chen ak­ti­ven An­la­ge­ver­stos­ses ent­stan­de­ner Scha­den nicht er­setzt, so ist der An­la­ge­ver­sto­ss der Prüf­ge­sell­schaft un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len und so rasch wie mög­lich in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu ver­öf­fent­li­chen. Die Mit­tei­lung und die Ver­öf­fent­li­chung müs­sen ei­ne kon­kre­te Um­schrei­bung des An­la­ge­ver­stos­ses und des für die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ent­stan­de­nen Scha­dens um­fas­sen. Im Jah­res­be­richt ist über sämt­li­che ak­ti­ven An­la­ge­ver­stös­se Be­richt zu er­stat­ten.152

3 Ef­fek­ten­fonds und üb­ri­ge Fonds müs­sen die An­la­ge­be­schrän­kun­gen sechs Mo­na­te nach der Lan­cie­rung er­fül­len.

4 Im­mo­bi­li­en­fonds müs­sen die An­la­ge­be­schrän­kun­gen zwei Jah­re nach der Lan­cie­rung er­fül­len.

5 Die FIN­MA kann die Fris­ten der Ab­sät­ze 3 und 4 auf Ge­such der Fonds­lei­tung und der SI­CAV er­stre­cken.

152 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 68 Tochtergesellschaften und zulässige Anlagen  

(Art. 53 ff. KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen für die Ver­wal­tung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen Toch­ter­ge­sell­schaf­ten ein­set­zen, de­ren aus­sch­liess­li­cher Zweck das Hal­ten von An­la­gen für die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge ist. Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

2 Die SI­CAV darf be­weg­li­ches und un­be­weg­li­ches Ver­mö­gen er­wer­ben, das für die un­mit­tel­ba­re Aus­übung ih­rer be­trieb­li­chen Tä­tig­keit un­er­läss­lich ist. Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 69 Gegenstand von Umbrella-Fonds  

(Art. 92 ff. KAG)

1 Um­brel­la-Fonds dür­fen nur Teil­ver­mö­gen der glei­chen Fonds­art um­fas­sen.

2 Als Fonds­ar­ten gel­ten:

a.
Ef­fek­ten­fonds;
b.
Im­mo­bi­li­en­fonds;
c.
üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen;
d.
üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen.

3 Bei kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit Teil­ver­mö­gen gel­ten die An­la­ge­be­schrän­kun­gen und -tech­ni­ken für je­des Teil­ver­mö­gen ein­zeln.

2. Abschnitt: Effektenfonds

Art. 70 Zulässige Anlagen  

(Art. 54 Abs. 1 und 2 KAG)

1 Zu­läs­sig sind An­la­gen in:

a.
Ef­fek­ten nach Ar­ti­kel 71;
b.
de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten nach Ar­ti­kel 72;
c.
An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 73 er­fül­len;
d.
Geld­mark­t­in­stru­men­ten nach Ar­ti­kel 74;
e.
Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten bei Ban­ken, die ih­ren Sitz in der Schweiz oder in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on ha­ben oder in ei­nem an­de­ren Staat, wenn die Bank dort ei­ner Auf­sicht un­ter­steht, die der­je­ni­gen in der Schweiz gleich­wer­tig ist.

2 Nicht zu­läs­sig sind:

a.
An­la­gen in Edel­me­tal­len, Edel­me­tall­zer­ti­fi­ka­ten, Wa­ren und Wa­ren­pa­pie­ren;
b.
Leer­ver­käu­fe von An­la­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d.

3 In an­de­ren als in Ab­satz 1 ge­nann­ten An­la­gen dür­fen höchs­tens 10 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt wer­den.

4153

153 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 71 Effekten  

(Art. 54 KAG)

1 Als Ef­fek­ten gel­ten Wert­pa­pie­re und Wert­rech­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 54 Ab­satz 1 KAG, die ein Be­tei­li­gungs- oder For­de­rungs­recht oder das Recht ver­kör­pern, sol­che Wert­pa­pie­re und Wert­rech­te durch Zeich­nung oder Aus­tausch zu er­wer­ben, na­ment­lich War­rants.

2 An­la­gen in Ef­fek­ten aus Neu­e­mis­sio­nen sind nur zu­läs­sig, wenn de­ren Zu­las­sung an ei­ner Bör­se oder ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt in den Emis­si­ons­be­din­gun­gen vor­ge­se­hen ist. Sind sie ein Jahr nach dem Er­werb noch nicht an der Bör­se oder an ei­nem an­de­ren dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt zu­ge­las­sen, so sind die Ti­tel in­ner­halb ei­nes Mo­nats zu ver­kau­fen.

3 Die FIN­MA kann die für einen Ef­fek­ten­fonds zu­läs­si­gen An­la­gen nach dem je­weils gel­ten­den Recht der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaf­ten kon­kre­ti­sie­ren.154

154 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 72 Derivative Finanzinstrumente  

(Art. 54 und 56 KAG)

1 De­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te sind zu­läs­sig, wenn:

a.
ih­nen als Ba­sis­wer­te An­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d, Fi­nan­zin­di­zes, Zins­sät­ze, Wech­sel­kur­se, Kre­di­te oder Wäh­run­gen zu Grun­de lie­gen;
b.
die zu Grun­de lie­gen­den Ba­sis­wer­te ge­mä­ss Fonds­re­gle­ment als An­la­gen zu­läs­sig sind; und
c.
sie an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den.

2 Bei Ge­schäf­ten mit OTC-De­ri­va­ten (OTC-Ge­schäf­ten) müs­sen zu­sätz­lich die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sein:

a.
Die Ge­gen­par­tei ist ein be­auf­sich­tig­ter, auf die­ses Ge­schäft spe­zia­li­sier­ter Fi­nan­zin­ter­me­di­är.
b.
Die OTC-De­ri­va­te sind täg­lich han­del­bar oder ei­ne Rück­ga­be an den Emit­ten­ten ist je­der­zeit mög­lich. Zu­dem sind sie zu­ver­läs­sig und nach­voll­zieh­bar be­wert­bar.

3 Das mit de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten ver­bun­de­ne Ge­sam­ten­ga­ge­ment ei­nes Ef­fek­ten­fonds darf 100 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens nicht über­schrei­ten. Das Ge­sam­ten­ga­ge­ment darf 200 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens nicht über­schrei­ten. Un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Mög­lich­keit der vor­über­ge­hen­den Kre­dit­auf­nah­me im Um­fang von höchs­tens 10 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens (Art. 77 Abs. 2) darf das Ge­sam­ten­ga­ge­ment ins­ge­samt 210 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens nicht über­schrei­ten.

4 War­rants sind wie de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te zu be­han­deln.

Art. 73 Anlagen in anderen kollektiven Kapitalanlagen (Zielfonds)  

(Art. 54 und 57 Abs. 1 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen nur in Ziel­fonds an­le­gen, wenn:

a.
de­ren Do­ku­men­te die An­la­gen in an­de­ren Ziel­fonds ih­rer­seits ins­ge­samt auf 10 Pro­zent be­gren­zen;
b.
für die­se in Be­zug auf Zweck, Or­ga­ni­sa­ti­on, An­la­ge­po­li­tik, An­le­ger­schutz, Ri­si­ko­ver­tei­lung, ge­trenn­te Ver­wah­rung des Fonds­ver­mö­gens, Kre­dit­auf­nah­me, Kre­dit­ge­wäh­rung, Leer­ver­käu­fe von Wert­pa­pie­ren und Geld­mark­t­in­stru­men­ten, Aus­ga­be und Rück­nah­me der An­tei­le und In­halt der Halb­jah­res- und Jah­res­be­rich­te gleich­wer­ti­ge Be­stim­mun­gen gel­ten wie für Ef­fek­ten­fonds;
c.
die Ziel­fonds im Sitz­staat als kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen zu­ge­las­sen sind und dort ei­ner dem An­le­ger­schutz die­nen­den, der schwei­ze­ri­schen gleich­wer­ti­gen Auf­sicht un­ter­ste­hen, und die in­ter­na­tio­na­le Amts­hil­fe ge­währ­leis­tet ist.

2 Sie dür­fen höchs­tens:

a.
20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in An­tei­len des­sel­ben Ziel­fonds an­le­gen; und
b.155
30 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in An­tei­len von Ziel­fonds an­le­gen, die nicht den mass­ge­ben­den Richt­li­ni­en der Eu­ro­päi­schen Uni­on ent­spre­chen (Or­ga­nis­mus für ge­mein­sa­me An­la­gen in Wert­pa­pie­ren, OGAW), aber die­sen oder schwei­ze­ri­schen Ef­fek­ten­fonds nach Ar­ti­kel 53 KAG gleich­wer­tig sind.

3 Für die An­la­gen in Ziel­fonds gel­ten die Ar­ti­kel 78–84 nicht.

4 Darf ge­mä­ss Fonds­re­gle­ment ein we­sent­li­cher Teil des Fonds­ver­mö­gens in Ziel­fonds an­ge­legt wer­den, so:

a.156
müs­sen das Fonds­re­gle­ment und der Pro­spekt An­ga­ben dar­über ent­hal­ten, wie hoch die Ver­wal­tungs­kom­mis­sio­nen ma­xi­mal sind, die von der in­ves­tie­ren­den kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge selbst wie auch von den Ziel­fonds zu tra­gen sind;
b.
ist im Jah­res­be­richt an­zu­ge­ben, wie hoch der An­teil der Ver­wal­tungs­kom­mis­sio­nen ma­xi­mal ist, den die in­ves­tie­ren­de kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge ei­ner­seits und die Ziel­fonds an­de­rer­seits tra­gen.

155 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 73a Master-Feeder-Strukturen 157  

(Art. 54 und 57 Abs. 1 KAG)

1 Ein Fee­der-Fonds ist ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge, die ab­wei­chend von Ar­ti­kel 73 Ab­satz 2 Buch­sta­be a min­des­tens 85 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in An­tei­len des­sel­ben Ziel­fonds (Mas­ter-Fonds) an­legt.

2 Der Mas­ter-Fonds ist ei­ne schwei­ze­ri­sche kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge der­sel­ben Art wie der Fee­der-Fonds, ist sel­ber kein Fee­der-Fonds und hält kei­ne An­tei­le an ei­nem sol­chen.

3 Ein Fee­der-Fonds kann bis zu 15 Pro­zent sei­nes Fonds­ver­mö­gens in flüs­si­ge Mit­tel (Art. 75) oder de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te (Art. 72) an­le­gen. Die de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te dür­fen aus­sch­liess­lich zum Zweck der Ab­si­che­rung ver­wen­det wer­den.

4 Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

157 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 74 Geldmarktinstrumente  

(Art. 54 Abs. 1 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen Geld­mark­t­in­stru­men­te er­wer­ben, wenn die­se li­qui­de und be­wert­bar sind so­wie an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den.

2 Geld­mark­t­in­stru­men­te, die nicht an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den, dür­fen nur er­wor­ben wer­den, wenn die Emis­si­on oder der Emit­tent Vor­schrif­ten über den Gläu­bi­ger- und den An­le­ger­schutz un­ter­liegt und wenn die Geld­mark­t­in­stru­men­te be­ge­ben oder ga­ran­tiert sind von:

a.
der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank;
b.
der Zen­tral­bank ei­nes Mit­glied­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Uni­on;
c.
der Eu­ro­päi­schen Zen­tral­bank;
d.
der Eu­ro­päi­schen Uni­on;
e.
der Eu­ro­päi­schen In­ves­ti­ti­ons­bank;
f.
der Or­ga­ni­sa­ti­on für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit (OECD);
g.
ei­nem an­de­ren Staat ein­sch­liess­lich des­sen Glied­staa­ten;
h.
ei­ner in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on öf­fent­lich-recht­li­chen Cha­rak­ters, der die Schweiz oder min­des­tens ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an­ge­hört;
i.
ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft;
j.
ei­nem Un­ter­neh­men, des­sen Ef­fek­ten an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den;
k.158
ei­ner Bank, ei­nem Wert­pa­pier­haus oder ei­nem sons­ti­gen In­sti­tut, das ei­ner Auf­sicht un­ter­steht, die der­je­ni­gen in der Schweiz gleich­wer­tig ist.

158 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 75 Flüssige Mittel  

(Art. 54 Abs. 2 KAG)

Als flüs­si­ge Mit­tel gel­ten Bank­gut­ha­ben so­wie For­de­run­gen aus Pen­si­ons­ge­schäf­ten auf Sicht und auf Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten.

Art. 76 Effektenleihe ( Securities Lending ) und Pensionsgeschäft ( Repo, Reverse Repo)  

(Art. 26 Abs. 3 und 55 Abs. 1 Bst. a und b KAG)159

1 Ef­fek­ten­lei­he und Pen­si­ons­ge­schäft sind nur im Hin­blick auf ei­ne ef­fi­zi­en­te Ver­wal­tung des Fonds­ver­mö­gens zu­läs­sig. Die De­pot­bank haf­tet für die markt­kon­for­me, ein­wand­freie Ab­wick­lung der Ef­fek­ten­lei­he und des Pen­si­ons­ge­schäf­tes.

2 Ban­ken, Bro­ker, Ver­si­che­rungs­ein­rich­tun­gen und Ef­fek­ten­clea­ring-Or­ga­ni­sa­tio­nen dür­fen bei der Ef­fek­ten­lei­he als Bor­ger her­an­ge­zo­gen wer­den, so­fern sie auf die Ef­fek­ten­lei­he spe­zia­li­siert sind und Si­cher­hei­ten leis­ten, die dem Um­fang und dem Ri­si­ko der be­ab­sich­tig­ten Ge­schäf­te ent­spre­chen. Un­ter den glei­chen Be­din­gun­gen darf das Pen­si­ons­ge­schäft mit den ge­nann­ten In­sti­tu­ten ab­ge­wi­ckelt wer­den.

3 Die Ef­fek­ten­lei­he und das Pen­si­ons­ge­schäft sind in ei­nem stan­dar­di­sier­ten Rah­men­ver­trag zu re­geln.

4 Der Fonds­ver­trag oder das An­la­ge­re­gle­ment und der Pro­spekt müs­sen fol­gen­de An­ga­ben über Ef­fek­ten­lei­hen und Pen­si­ons­ge­schäf­te ent­hal­ten:

a.
An­ga­be, ob die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge Ef­fek­ten­lei­hen tä­ti­gen kann;
b.
An­ga­be, ob die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge Pen­si­ons­ge­schäf­te tä­ti­gen kann;
c.
die ab­so­lu­ten oder re­la­ti­ven ma­xi­ma­len Grenz­wer­te für Ef­fek­ten­lei­hen und Pen­si­ons­ge­schäf­te; und
d.
die Ri­si­ken, die mit sol­chen Ge­schäf­ten ver­bun­den sind.160

5 Der Jah­res­be­richt und der Halb­jah­res­be­richt der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge müs­sen fol­gen­de An­ga­ben über die von der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV für Rech­nung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ge­tä­tig­ten Ef­fek­ten­lei­hen und Pen­si­ons­ge­schäf­te ent­hal­ten:

a.
den Wert der aus­ge­lie­he­nen Ef­fek­ten und der Pen­si­ons­ge­schäf­te per Ab­schluss des Rech­nungs­jah­res be­zie­hungs­wei­se per En­de der ers­ten Hälf­te des Rech­nungs­jah­res;
b.
die Hö­he der For­de­run­gen und Ver­bind­lich­kei­ten aus Pen­si­ons­ge­schäf­ten;
c.
den jähr­li­chen be­zie­hungs­wei­se halb­jähr­li­chen Durch­schnitt des An­teils aus­ge­lie­he­ner Ef­fek­ten;
d.
den ma­xi­ma­len An­teil aus­ge­lie­he­ner Ef­fek­ten als ma­xi­ma­ler Ta­ges­wert;
e.
die Ver­tei­lung der Brut­to­er­trä­ge aus Ef­fek­ten­lei­hen und Pen­si­ons­ge­schäf­ten zwi­schen der Fonds­lei­tung und den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern (Re­ve­nue Split);
f.
die Er­trä­ge aus der Wie­der­an­la­ge der er­hal­te­nen Bar­si­cher­hei­ten (Cash Col­la­te­ral);
g.
die Form der Ver­wah­rung der von der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ge­stell­ten Si­cher­hei­ten: ge­trenn­te Kon­ten oder Om­ni­bus-Kon­ten.161

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

160 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 77 Aufnahme und Gewährung von Krediten; Belastung des Fondsvermögens  

(Art. 55 Abs. 1 Bst. c und d so­wie Abs. 2 KAG)

1 Zu­las­ten ei­nes Ef­fek­ten­fonds dür­fen:

a.
kei­ne Kre­di­te ge­währt und kei­ne Bürg­schaf­ten ab­ge­schlos­sen wer­den;
b.
höchs­tens 25 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ver­pfän­det oder zur Si­che­rung über­eig­net wer­den.

2 Ef­fek­ten­fonds dür­fen für höchs­tens 10 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens vor­über­ge­hend Kre­di­te auf­neh­men.

3 Die Ef­fek­ten­lei­he und das Pen­si­ons­ge­schäft als Re­ver­se Re­po gel­ten nicht als Kre­dit­ge­wäh­rung im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a.

4 Das Pen­si­ons­ge­schäft als Re­po gilt als Kre­dit­auf­nah­me im Sin­ne von Ab­satz 2, es sei denn, die er­hal­te­nen Mit­tel wer­den im Rah­men ei­nes Ar­bi­tra­ge-Ge­schäfts für die Über­nah­me von Ef­fek­ten glei­cher Art und Gü­te in Ver­bin­dung mit ei­nem ent­ge­gen­ge­setz­ten Pen­si­ons­ge­schäft (Re­ver­se Re­po) ver­wen­det.

Art. 78 Risikoverteilung bei Effekten und Geldmarktinstrumenten  

(Art. 57 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen ein­sch­liess­lich der de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te höchs­tens 10 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen.

2 Der Ge­samt­wert der Ef­fek­ten und Geld­mark­t­in­stru­men­te der Emit­ten­ten, bei wel­chen mehr als 5 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt sind, darf 40 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens nicht über­stei­gen. Die­se Be­gren­zung fin­det kei­ne An­wen­dung auf Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit ge­mä­ss Ar­ti­kel 79 und auf Ge­schäf­te mit OTC-De­ri­va­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 80, bei wel­chen die Ge­gen­par­tei ei­ne Bank nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­be e ist.

Art. 79 Risikoverteilung bei Guthaben auf Sicht und auf Zeit  

(Art. 57 KAG)

Fonds­lei­tung und SI­CAV dür­fen höchs­tens 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit bei der­sel­ben Bank an­le­gen. In die­se Li­mi­te sind so­wohl die An­la­gen in Bank­gut­ha­ben (Art. 70 Abs. 1 Bst. e) als auch die flüs­si­gen Mit­tel (Art. 75) ein­zu­be­zie­hen.

Art. 80 Risikoverteilung bei OTC-Geschäften und Derivaten  

(Art. 57 KAG)

1 Fonds­lei­tung und SI­CAV dür­fen höchs­tens 5 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in OTC-Ge­schäf­ten bei der­sel­ben Ge­gen­par­tei an­le­gen.

2 Ist die Ge­gen­par­tei ei­ne Bank nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­be e, so er­höht sich die­se Li­mi­te auf 10 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens.

3 Die de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­te und die For­de­run­gen ge­gen Ge­gen­par­tei­en aus OTC-Ge­schäf­ten sind in die Ri­si­ko­ver­tei­lungs­vor­schrif­ten nach den Ar­ti­keln 73 und 78–84 ein­zu­be­zie­hen. Dies gilt nicht für De­ri­va­te auf In­di­zes, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 82 Ab­satz 1 Buch­sta­be b er­fül­len.

4 Wer­den For­de­run­gen aus OTC-Ge­schäf­ten durch Si­cher­hei­ten in Form von li­qui­den Ak­ti­va ab­ge­si­chert, so wer­den die­se For­de­run­gen bei der Be­rech­nung des Ge­gen­par­tei­ri­si­kos nicht be­rück­sich­tigt. Die FIN­MA re­gelt die Ein­zel­hei­ten zu den An­for­de­run­gen an die Si­cher­hei­ten. Sie trägt da­bei den in­ter­na­tio­na­len Stan­dards Rech­nung.162

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 1 der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 2321).

Art. 81 Gesamtbeschränkungen  

(Art. 57 KAG)

1 An­la­gen, Gut­ha­ben und For­de­run­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 78–80 des­sel­ben Emit­ten­ten dür­fen ins­ge­samt 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens nicht über­stei­gen.

2 An­la­gen und Geld­mark­t­in­stru­men­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 78 der­sel­ben Un­ter­neh­mens­grup­pe dür­fen ins­ge­samt 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens nicht über­stei­gen.

3 Die Be­schrän­kun­gen nach den Ar­ti­keln 78–80 und 83 Ab­satz 1 dür­fen nicht ku­mu­liert wer­den.

4 Bei Um­brel­la-Fonds gel­ten die­se Be­schrän­kun­gen für je­des Teil­ver­mö­gen ein­zeln.

5 Ge­sell­schaf­ten, die auf­grund in­ter­na­tio­na­ler Rech­nungs­le­gungs­vor­schrif­ten einen Kon­zern bil­den, gel­ten als ein­zi­ger Emit­tent.

Art. 82 Ausnahmen für Indexfonds  

(Art. 57 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen höchs­tens 20 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen, wenn:

a.
das Fonds­re­gle­ment die Nach­bil­dung ei­nes von der FIN­MA an­er­kann­ten In­dex für Be­tei­li­gungs- oder For­de­rungs­rech­te vor­sieht (In­dex­fonds); und
b.
der In­dex hin­rei­chend di­ver­si­fi­ziert und für den Markt, auf den er sich be­zieht, re­prä­sen­ta­tiv ist und in an­ge­mes­se­ner Wei­se ver­öf­fent­licht wird.

2 Die Li­mi­te er­höht sich auf 35 Pro­zent für Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­te des­sel­ben Emit­ten­ten, die auf ge­re­gel­ten Märk­ten stark do­mi­nie­ren. Die­se Aus­nah­me kann nur für einen ein­zi­gen Emit­ten­ten be­an­sprucht wer­den.

3 Die An­la­gen nach die­sem Ar­ti­kel sind bei der Ein­hal­tung der Li­mi­te von 40 Pro­zent nach Ar­ti­kel 78 Ab­satz 2 nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 83 Ausnahmen für öffentlich garantierte oder begebene Anlagen  

(Art. 57 Abs. 1 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen höchs­tens 35 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen, so­fern die­se be­ge­ben oder ga­ran­tiert wer­den von:

a.
ei­nem OECD-Staat;
b.
ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft aus der OECD;
c.
ei­ner in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on öf­fent­lich-recht­li­chen Cha­rak­ters, der die Schweiz oder ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an­ge­hört.

2 Mit Be­wil­li­gung der FIN­MA dür­fen sie bis 100 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­ten des­sel­ben Emit­ten­ten an­le­gen. In die­sem Fall sind fol­gen­de Re­geln zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
Die An­la­gen sind in Ef­fek­ten oder Geld­mark­t­in­stru­men­te aus min­des­tens sechs ver­schie­de­nen Emis­sio­nen auf­ge­teilt.
b.
Höchs­tens 30 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens wer­den in Ef­fek­ten und Geld­mark­t­in­stru­men­ten der­sel­ben Emis­si­on an­ge­legt.
c.
Im Pro­spekt und in den Wer­be­un­ter­la­gen wer­den auf die spe­zi­el­le Be­wil­li­gung der FIN­MA hin­ge­wie­sen so­wie die Emit­ten­ten auf­ge­führt, bei de­nen mehr als 35 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt wer­den kön­nen.
d.
Im Fonds­re­gle­ment sind die Emit­ten­ten auf­ge­führt, bei de­nen mehr als 35 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens an­ge­legt wer­den kön­nen, und die ent­spre­chen­den Ga­ran­ten.

3 Die FIN­MA er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn da­durch der Schutz der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nicht ge­fähr­det wird.

4 Die An­la­gen nach die­sem Ar­ti­kel sind bei der Ein­hal­tung der Li­mi­te von 40 Pro­zent nach Ar­ti­kel 78 Ab­satz 2 nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 84 Beschränkung der Beteiligung an einem einzigen Emittenten  

(Art. 57 Abs. 2 KAG)

1 We­der die Fonds­lei­tung noch die SI­CAV darf Be­tei­li­gungs­rech­te er­wer­ben, die ins­ge­samt mehr als 10 Pro­zent der Stimm­rech­te aus­ma­chen oder die es ih­nen er­lau­ben, einen we­sent­li­chen Ein­fluss auf die Ge­schäfts­lei­tung ei­nes Emit­ten­ten aus­zuü­ben.

2 Die FIN­MA kann ei­ne Aus­nah­me ge­wäh­ren, so­fern die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV nach­weist, dass sie den we­sent­li­chen Ein­fluss nicht aus­übt.

3 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV dür­fen für das Fonds­ver­mö­gen höchs­tens er­wer­ben:

a.
je 10 Pro­zent der stimm­rechts­lo­sen Be­tei­li­gungs­pa­pie­re, der Schuld­ver­schrei­bun­gen oder der Geld­mark­t­in­stru­men­te des­sel­ben Emit­ten­ten;
b.
25 Pro­zent der An­tei­le an an­de­ren kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 73 er­fül­len.

4 Die Be­schrän­kung nach Ab­satz 3 gilt nicht, wenn sich im Zeit­punkt des Er­werbs der Brut­to­be­trag der Schuld­ver­schrei­bun­gen, der Geld­mark­t­in­stru­men­te oder der An­tei­le an an­de­ren kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen nicht be­rech­nen lässt.

5 Die Be­schrän­kun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 3 sind nicht an­wend­bar auf Ef­fek­ten und Geld­mark­t­in­stru­men­te, die von ei­nem Staat oder ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft aus der OECD oder von in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen öf­fent­lich-recht­li­chen Cha­rak­ters, de­nen die Schweiz oder ein Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on an­ge­hö­ren, be­ge­ben oder ga­ran­tiert wer­den.

Art. 85 Besondere Informationspflichten im Prospekt  

(Art. 75 KAG)

1 Im Pro­spekt ist an­zu­ge­ben, in wel­che Ka­te­go­ri­en von An­la­ge­in­stru­men­ten in­ves­tiert wird und ob Ge­schäf­te mit de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten ge­tä­tigt wer­den. Wer­den Ge­schäf­te mit de­ri­va­ti­ven Fi­nan­z­in­stru­men­ten ge­tä­tigt, so ist zu er­läu­tern, ob die­se Ge­schäf­te als Teil der An­la­ge­stra­te­gie oder zur Ab­si­che­rung von An­la­g­e­po­si­tio­nen ge­tä­tigt wer­den und wie sich de­ren Ein­satz auf das Ri­si­ko­pro­fil des Ef­fek­ten­fonds aus­wirkt.

2 Dür­fen die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV das Fonds­ver­mö­gen haupt­säch­lich in an­de­re An­la­gen als sol­che nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und e in­ves­tie­ren oder bil­den sie einen In­dex­fonds (Art. 82), so ist im Pro­spekt und in den Wer­be­un­ter­la­gen be­son­ders dar­auf hin­zu­wei­sen.

3 Weist das Net­to­fonds­ver­mö­gen ei­nes Ef­fek­ten­fonds auf­grund der Zu­sam­men­set­zung der An­la­gen oder der an­ge­wand­ten An­la­ge­tech­ni­ken ei­ne er­höh­te Vo­la­ti­li­tät be­zie­hungs­wei­se He­bel­wir­kung auf, so ist im Pro­spekt und in den Wer­be­un­ter­la­gen be­son­ders dar­auf hin­zu­wei­sen.

3. Abschnitt: Immobilienfonds

Art. 86 Zulässige Anlagen  

(Art. 59 Abs. 1 und 62 KAG)

1 Die An­la­gen von Im­mo­bi­li­en­fonds oder Im­mo­bi­li­en-SI­CAV sind im Fonds­re­gle­ment aus­drück­lich zu nen­nen.163

2 Als Grund­stücke nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be a KAG gel­ten fol­gen­de Grund­stücke, die ge­stützt auf die An­mel­dung der Fonds­lei­tung, der SI­CAV oder der von der SI­CAV be­auf­trag­ten Fonds­lei­tung ge­mä­ss Ab­satz 2bis ein­ge­tra­gen sind:164

a.
Wohn­bau­ten;
b.
Lie­gen­schaf­ten, die aus­sch­liess­lich oder zu ei­nem über­wie­gen­den Teil kom­mer­zi­el­len Zwe­cken die­nen; über­wie­gend ist der kom­mer­zi­el­le An­teil, wenn der Er­trag dar­aus min­des­tens 60 Pro­zent des Lie­gen­schaft­s­er­tra­ges aus­macht (kom­mer­zi­ell ge­nutz­te Lie­gen­schaf­ten);
c.
Bau­ten mit ge­misch­ter Nut­zung, die so­wohl Wohn- als auch kom­mer­zi­el­len Zwe­cken die­nen; ei­ne ge­misch­te Nut­zung liegt vor, wenn der Er­trag aus dem kom­mer­zi­el­len An­teil mehr als 20 Pro­zent, aber we­ni­ger als 60 Pro­zent des Lie­gen­schaft­s­er­tra­ges aus­macht;
d.
Stock­werk­ei­gen­tum;
e.
Bau­land (in­kl. Ab­bruch­ob­jek­te) und an­ge­fan­ge­ne Bau­ten;
f.
Bau­rechts­grund­stücke.

2bis Die Grund­stücke sind auf den Na­men der Fonds­lei­tungoder der SI­CAVun­ter An­mer­kung der Zu­ge­hö­rig­keit zum Im­mo­bi­li­en­fonds im Grund­buch ein­ge­tra­gen. Hat der Im­mo­bi­li­en­fonds oder die SI­CAV, auf des­sen oder de­ren Na­me das Grund­stück ein­ge­tra­gen ist, Teil­ver­mö­gen, so muss an­ge­merkt sein, zu wel­chem Teil­ver­mö­gen das Grund­stück ge­hört.165

3 Als wei­te­re An­la­gen sind zu­läs­sig:

a.
Schuld­brie­fe oder an­de­re ver­trag­li­che Grund­pfand­rech­te;
b.
Be­tei­li­gun­gen an und For­de­run­gen ge­gen Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be b KAG;
c.
An­tei­le an an­de­ren Im­mo­bi­li­en­fonds (ein­sch­liess­lich Re­al Estate In­vest­ment Trusts) so­wie Im­mo­bi­lie­nin­vest­ment­ge­sell­schaf­ten und -zer­ti­fi­ka­te, die an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den, ge­mä­ss Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be c KAG;
d.
aus­län­di­sche Im­mo­bi­li­en­wer­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be d KAG.

3bis Ab­satz 2bis gilt für Schuld­brie­fe und an­de­re ver­trag­li­che Grund­pfand­rech­te sinn­ge­mä­ss.166

4 Un­be­bau­te Grund­stücke ei­nes Im­mo­bi­li­en­fonds müs­sen er­schlos­sen und für ei­ne um­ge­hen­de Über­bau­ung ge­eig­net sein so­wie über ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bau­be­wil­li­gung für de­ren Über­bau­ung ver­fü­gen. Mit der Aus­füh­rung der Bau­ar­bei­ten muss vor Ab­lauf der Gül­tig­keits­dau­er der je­wei­li­gen Bau­be­wil­li­gung be­gon­nen wer­den kön­nen.167

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

164 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

165 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

167 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 87 Risikoverteilung und Beschränkungen  

(Art. 62 KAG)

1 Im­mo­bi­li­en­fonds müs­sen ih­re An­la­gen auf min­des­tens zehn Grund­stücke ver­tei­len. Sied­lun­gen, die nach den glei­chen bau­li­chen Grund­sät­zen er­stellt wor­den sind, so­wie an­ein­an­der gren­zen­de Par­zel­len gel­ten als ein ein­zi­ges Grund­stück.

2 Der Ver­kehrs­wert ei­nes Grund­stückes darf nicht mehr als 25 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens be­tra­gen.

3 Es gel­ten fol­gen­de An­la­ge­be­schrän­kun­gen be­zo­gen auf das Fonds­ver­mö­gen:

a.
Bau­land, ein­sch­liess­lich Ab­bruch­ob­jek­te, und an­ge­fan­ge­ne Bau­ten bis höchs­tens 30 Pro­zent;
b.168
Bau­rechts­grund­stücke bis höchs­tens 30 Pro­zent;
c.
Schuld­brie­fe und an­de­re ver­trag­li­che Grund­pfand­rech­te bis höchs­tens 10 Pro­zent;
d.
An­tei­le an an­de­ren Im­mo­bi­li­en­fonds und Im­mo­bi­lie­nin­vest­ment­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 3 Buch­sta­be c bis höchs­tens 25 Pro­zent.

4 Die An­la­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­ben a und b dür­fen zu­sam­men höchs­tens 40 Pro­zent des Fonds­ver­mö­gens be­tra­gen.169

5 Die FIN­MA kann in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Ab­wei­chun­gen zu­las­sen.

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 88 Beherrschender Einfluss der Fondsleitung und der SICAV bei gewöhnlichem Miteigentum  

(Art. 59 Abs. 2 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV üben einen be­herr­schen­den Ein­fluss aus, wenn sie über die Mehr­heit der Mit­ei­gen­tumsan­tei­le und Stim­men ver­fü­gen.

2 Sie ha­ben sich in ei­ner Nut­zungs- und Ver­wal­tungs­ord­nung nach Ar­ti­kel 647 Ab­satz 1 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches (ZGB)170 al­le in den Ar­ti­keln 647a–651 ZGB vor­ge­se­he­nen Rech­te, Mass­nah­men und Hand­lun­gen vor­zu­be­hal­ten.

3 Das Vor­kaufs­recht nach Ar­ti­kel 682 ZGB darf ver­trag­lich nicht auf­ge­ho­ben wer­den.

4 Mit­ei­gen­tumsan­tei­le an Ge­mein­schafts­an­la­gen im Zu­sam­men­hang mit Grund­stücken der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, die zu ei­ner Ge­samt­über­bau­ung ge­hö­ren, müs­sen kei­nen be­herr­schen­den Ein­fluss er­mög­li­chen. In die­sen Fäl­len darf das Vor­kaufs­recht nach Ab­satz 3 ver­trag­lich auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 89 Verbindlichkeiten; kurzfristige festverzinsliche Effekten und kurzfristig verfügbare Mittel  

(Art. 60 KAG)

1 Als Ver­bind­lich­kei­ten gel­ten auf­ge­nom­me­ne Kre­di­te, Ver­pflich­tun­gen aus dem Ge­schäfts­gang so­wie sämt­li­che Ver­pflich­tun­gen aus ge­kün­dig­ten An­tei­len.

2 Als kurz­fris­ti­ge fest­ver­zins­li­che Ef­fek­ten gel­ten For­de­rungs­rech­te mit ei­ner Lauf­zeit oder Rest­lauf­zeit bis zu zwölf Mo­na­ten.

3 Als kurz­fris­tig ver­füg­ba­re Mit­tel gel­ten Kas­se, Post-171 und Bank­gut­ha­ben auf Sicht und Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten so­wie fest zu­ge­sag­te Kre­dit­li­mi­ten ei­ner Bank bis zu 10 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens. Die Kre­dit­li­mi­ten sind der Höchst­gren­ze der zu­läs­si­gen Ver­pfän­dung nach Ar­ti­kel 96 Ab­satz 1 an­zu­rech­nen.

171 In­fol­ge des BRB vom 7. Ju­ni 2013 der die An­stalt Post in die spe­zi­al­ge­setz­li­che Schwei­ze­ri­sche Post AG um­ge­wan­delt und die Post­Fi­nance in ei­ne pri­vat­recht­li­che Ak­ti­en­ge­sell­schaft aus­ge­glie­dert hat, ist der Hin­weis auf die Post­gut­ha­ben seit dem 26. Ju­ni 2013 ge­gen­stands­los.

Art. 90 Sicherstellung von Bauvorhaben  

(Art. 65 KAG)

Zur Si­cher­stel­lung von be­vor­ste­hen­den Bau­vor­ha­ben kön­nen fest­ver­zins­li­che Ef­fek­ten mit ei­ner Lauf­zeit oder Rest­lauf­zeit von bis zu 24 Mo­na­ten ge­hal­ten wer­den.

Art. 91 Derivative Finanzinstrumente 172  

(Art. 61 KAG)

Zur Ab­si­che­rung von Zins-, Wäh­rungs-, Kre­dit- und Mark­tri­si­ken sind de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te zu­läs­sig. Da­bei kom­men die für Ef­fek­ten­fonds gel­ten­den Be­stim­mun­gen (Art. 72) sinn­ge­mä­ss zur An­wen­dung.

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 91a Nahestehende Personen 173  

(Art. 63 Abs. 2 und 3 KAG)

1 Als na­he­ste­hen­de Per­so­nen gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
die Fonds­lei­tung, die SI­CAV, die De­pot­bank und de­ren Be­auf­trag­te, na­ment­lich von die­sen be­auf­trag­te Ar­chi­tek­tin­nen und Ar­chi­tek­ten und Bau­un­ter­neh­me­rin­nen und Bau­un­ter­neh­mer;
b.
die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV;
c.
der Ver­wal­tungs­rat und die Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung so­wie die mit der Über­wa­chung der Im­mo­bi­li­en­fonds be­auf­trag­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der De­pot­bank;
d.
die Prüf­ge­sell­schaft und die mit der Prü­fung der Im­mo­bi­li­en­fonds be­trau­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter;
e.
die Schät­zungs­ex­per­ten;
f.
die nicht zu 100 Pro­zent zum Im­mo­bi­li­en­fonds ge­hö­ren­den Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten so­wie die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­ser Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten;
g.
die mit der Ver­wal­tung der Im­mo­bi­li­en­wer­te be­auf­trag­ten Lie­gen­schafts­ver­wal­tun­gen so­wie die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ra­tes und die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter die­ser Lie­gen­schafts­ver­wal­tun­gen;
h.
die qua­li­fi­ziert Be­tei­lig­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 KAG der oben in Buch­sta­ben a–g er­wähn­ten Ge­sell­schaf­ten.

2 Be­auf­trag­te nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a gel­ten nicht als na­he­ste­hen­de Per­so­nen, wenn nach­ge­wie­sen wer­den kann, dass sie we­der di­rek­ten noch in­di­rek­ten Ein­fluss auf die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV neh­men oder ge­nom­men ha­ben und die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV in der Sa­che nicht auf an­de­re Wei­se be­fan­gen ist.

173 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 92 Bewertung von Grundstücken bei Erwerb oder Veräusserung  

(Art. 64 KAG)

1 Grund­stücke, wel­che die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV er­wer­ben wol­len, sind vor­gän­gig schät­zen zu las­sen.174

2 Für die­se Schät­zung be­sich­tigt der Schät­zungs­ex­per­te die Grund­stücke.

3 Bei ei­ner Ver­äus­se­rung kann auf ei­ne neue Schät­zung ver­zich­tet wer­den, wenn:

a.
die be­ste­hen­de Schät­zung nicht äl­ter 3 Mo­na­te ist; und
b.
sich die Ver­hält­nis­se nicht we­sent­lich ge­än­dert ha­ben.175

4 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV müs­sen ei­ne Ver­äus­se­rung un­ter oder den Er­werb über dem Schät­zungs­wert ge­gen­über der Prüf­ge­sell­schaft be­grün­den.

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 93 Bewertung der zur kollektiven Kapitalanlage gehörenden Grundstücke  

(Art. 64 KAG)176

1 Der Ver­kehrs­wert der Grund­stücke, die zum Im­mo­bi­li­en­fonds ge­hö­ren, ist auf den Ab­schluss je­des Rech­nungs­jah­res durch die Schät­zungs­ex­per­ten über­prü­fen zu las­sen.

2 Die Be­sich­ti­gung der Grund­stücke durch die Schät­zungs­ex­per­ten ist min­des­tens al­le drei Jah­re zu wie­der­ho­len.

3 Die Schät­zungs­ex­per­ten ha­ben ih­re Schät­zungs­me­tho­de ge­gen­über der Prüf­ge­sell­schaft zu be­grün­den.

4 Über­neh­men die Fonds­lei­tung und die SI­CAV den Schät­zungs­wert nicht un­ver­än­dert in ih­re Rech­nung, so ha­ben sie dies ge­gen­über der Prüf­ge­sell­schaft zu be­grün­den.

176 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 94 Prüfung und Bewertung bei Bauvorhaben  

(Art. 64 und 65 KAG)177

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV las­sen bei Bau­vor­ha­ben durch min­des­tens einen Schät­zungs­ex­per­ten prü­fen, ob die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten markt­kon­form und an­ge­mes­sen sind.

2 Nach Fer­tig­stel­lung der Bau­te las­sen die Fonds­lei­tung und die SI­CAV den Ver­kehrs­wert durch min­des­tens einen Schät­zungs­ex­per­ten schät­zen.

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 95 Publikationspflicht  

(Art. 67 KAG)178

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV ver­öf­fent­li­chen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen den Ver­kehrs­wert des Fonds­ver­mö­gens und den sich dar­aus er­ge­ben­den In­ven­tar­wert der Fondsan­tei­le gleich­zei­tig mit des­sen Be­kannt­ga­be an die mit dem re­gel­mäs­si­gen börs­li­chen oder aus­ser­börs­li­chen Han­del der Im­mo­bi­li­en­fondsan­tei­le be­trau­te Bank oder das da­mit be­trau­te Wert­pa­pier­haus.179

2 Bei Im­mo­bi­li­en­fonds, die an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den, sind zu­sätz­lich die mass­ge­ben­den bör­sen­recht­li­chen Be­stim­mun­gen zu be­ach­ten.

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

179 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 96 Sonderbefugnisse  

(Art. 65 KAG)

1 Bei der Ver­pfän­dung der Grund­stücke und der Si­che­rungs­über­eig­nung der Pfand­rech­te nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 KAG darf die Be­las­tung al­ler Grund­stücke im Durch­schnitt nicht mehr als ein Drit­tel des Ver­kehrs­wer­tes be­tra­gen.180

1bis Zur Wah­rung der Li­qui­di­tät kann die Be­las­tung vor­über­ge­hend und aus­nahms­wei­se auf die Hälf­te des Ver­kehrs­wer­tes er­höht wer­den, so­fern:

a.
das Fonds­re­gle­ment dies vor­sieht; und
b.
die In­ter­es­sen der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ge­wahrt blei­ben.181

1ter Die Prüf­ge­sell­schaft nimmt im Rah­men der Prü­fung des Im­mo­bi­li­en­fonds zu den Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss Ab­satz 1bis Stel­lung.182

2 Las­sen die Fonds­lei­tung und die SI­CAV Bau­ten er­stel­len oder füh­ren sie Ge­bäu­des­a­nie­run­gen durch, so dür­fen sie für die Zeit der Vor­be­rei­tung, des Baus oder der Ge­bäu­des­a­nie­rung der Er­trags­rech­nung des Im­mo­bi­li­en­fonds für Bau­land und an­ge­fan­ge­ne Bau­ten einen Bau­zins zum marktüb­li­chen Satz gut­schrei­ben, so­fern da­durch die Kos­ten den ge­schätz­ten Ver­kehrs­wert nicht über­stei­gen.

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

181 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 97 Ausgabe von Immobilienfondsanteilen  

(Art. 66 KAG)

1 Die Aus­ga­be von An­tei­len ist je­der­zeit mög­lich. Sie darf nur tran­chen­wei­se er­fol­gen.

2 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV be­stim­men min­des­tens:

a.
die ge­plan­te An­zahl der neu aus­zu­ge­ben­den An­tei­le;
b.
das ge­plan­te Be­zugs­ver­hält­nis für die bis­he­ri­gen An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
c.
die Emis­si­ons­me­tho­de für das Be­zugs­recht.

3 Die Schät­zungs­ex­per­ten über­prü­fen zur Be­rech­nung des In­ven­tar­wer­tes und zur Fest­le­gung des Aus­ga­be­prei­ses den Ver­kehrs­wert je­des Grund­stückes.

Art. 98 Vorzeitige Rücknahme von Immobilienfondsanteilen  

(Art. 66 KAG)

Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV kön­nen die wäh­rend ei­nes Rech­nungs­jah­res ge­kün­dig­ten An­tei­le nach Ab­schluss des­sel­ben vor­zei­tig zu­rück­zah­len, wenn:

a.183
die An­le­ge­rin oder der An­le­ger dies bei der Kün­di­gung schrift­lich oder in an­de­rer Form, die den Nach­weis durch Text er­mög­licht, ver­langt;
b.
sämt­li­che An­le­ge­rin­nen und An­le­ger, die ei­ne vor­zei­ti­ge Rück­zah­lung ver­langt ha­ben, be­frie­digt wer­den kön­nen.

183 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

4. Abschnitt: Übrige Fonds für traditionelle und alternative Anlagen

Art. 99 Zulässige Anlagen  

(Art. 69 KAG)

1 Als An­la­gen von üb­ri­gen Fonds sind na­ment­lich zu­ge­las­sen:

a.
Ef­fek­ten;
b.
An­tei­le an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen;
c.
Geld­mark­t­in­stru­men­te;
d.
Gut­ha­ben auf Sicht und auf Zeit mit Lauf­zei­ten bis zu zwölf Mo­na­ten;
e.
Edel­me­tal­le;
f.
de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te, de­nen als Ba­sis­wer­te Ef­fek­ten, kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, Geld­mark­t­in­stru­men­te, de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te, In­di­zes, Zins­sät­ze, Wech­sel­kur­se, Kre­di­te, Wäh­run­gen, Edel­me­tal­le, Com­mo­di­ties oder ähn­li­ches zu Grun­de lie­gen;
g.
struk­tu­rier­te Pro­duk­te, die sich auf Ef­fek­ten, kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­gen, Geld­mark­t­in­stru­men­te, de­ri­va­ti­ve Fi­nan­z­in­stru­men­te, In­di­zes, Zins­sät­ze, Wech­sel­kur­se, Wäh­run­gen, Edel­me­tal­le, Com­mo­di­ties oder ähn­li­ches be­zie­hen.

2 Für üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen kann die FIN­MA wei­te­re An­la­gen wie Com­mo­di­ties, Roh­stof­fe und die ent­spre­chen­den Roh­stoff­ti­tel zu­las­sen.184

3 An­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 69 Ab­satz 2 KAG sind im Fonds­re­gle­ment aus­drück­lich zu nen­nen.

4 Für An­la­gen in An­tei­le an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen gilt Ar­ti­kel 73 Ab­satz 4 sinn­ge­mä­ss.

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 100 Anlagetechniken und Beschränkungen  

(Art. 70 Abs. 2 und 71 Abs. 2 KAG)

1 Üb­ri­ge Fonds für tra­di­tio­nel­le An­la­gen dür­fen:

a.
Kre­di­te in der Hö­he von höchs­tens 25 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens auf­neh­men;
b.185
höchs­tens 60 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ver­pfän­den oder zur Si­che­rung über­eig­nen;
c.
ein Ge­sam­ten­ga­ge­ment von höchs­tens 225 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ein­ge­hen;
d.
Leer­ver­käu­fe tä­ti­gen.

2 Üb­ri­ge Fonds für al­ter­na­ti­ve An­la­gen dür­fen:

a.
Kre­di­te in der Hö­he von höchs­tens 50 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens auf­neh­men;
b.186
höchs­tens 100 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ver­pfän­den oder zur Si­che­rung über­eig­nen;
c.
ein Ge­sam­ten­ga­ge­ment von höchs­tens 600 Pro­zent des Net­to­fonds­ver­mö­gens ein­ge­hen;
d.
Leer­ver­käu­fe tä­ti­gen.

3 Das Fonds­re­gle­ment nennt die An­la­ge­be­schrän­kun­gen aus­drück­lich. Es re­gelt zu­dem Art und Hö­he der zu­läs­si­gen Leer­ver­käu­fe.

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2008, in Kraft seit 1. März 2008 (AS 2008 571).

Art. 101 Abweichungen  

(Art. 69–71 KAG)

Die FIN­MA kann im Ein­zel­fall Ab­wei­chun­gen zu­las­sen von den Be­stim­mun­gen über:

a.
die zu­läs­si­gen An­la­gen;
b.
die An­la­ge­tech­ni­ken;
c.
die Be­schrän­kun­gen;
d.
die Ri­si­ko­ver­tei­lung.
Art. 102 Risikohinweis  

(Art. 71 Abs. 3 KAG)

1 Der Hin­weis auf die be­son­de­ren Ri­si­ken (Warn­klau­sel) be­darf der Ge­neh­mi­gung der FIN­MA.

2 Die Warn­klau­sel muss auf der ers­ten Sei­te des Fonds­re­gle­ments, des Pro­spekts so­wie des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts nach den Ar­ti­keln 58–63 und 66 FIDLEG187 an­ge­bracht und stets in der Form ver­wen­det wer­den, in der sie von der FIN­MA ge­neh­migt wur­de.188

187 SR 950.1

188 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

4. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen

1. Abschnitt: Depotbank

Art. 102a Organisation 189  

(Art. 72 KAG)

1 Die De­pot­bank muss ei­ne für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben ge­eig­ne­te Or­ga­ni­sa­ti­on ha­ben und Per­so­nal be­schäf­ti­gen, das ih­rer Tä­tig­keit an­ge­mes­sen und ent­spre­chend qua­li­fi­ziert ist.

2 Sie ver­fügt für die Er­fül­lung ih­rer Tä­tig­keit als De­pot­bank über min­des­tens drei Voll­zeit­stel­len mit Zeich­nungs­be­rech­ti­gung.

189 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 103 Informationspflicht  

(Art. 72 Abs. 2 KAG)

Die De­pot­bank teilt der Prüf­ge­sell­schaft die mit den Auf­ga­ben der De­pot­bank be­trau­ten lei­ten­den Per­so­nen mit.

Art. 104 Aufgaben  

(Art. 73 KAG)

1 Die De­pot­bank hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie ist für die Kon­to- und De­pot­füh­rung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ver­ant­wort­lich, kann aber nicht selbst­stän­dig über de­ren Ver­mö­gen ver­fü­gen.
b.
Sie ge­währ­leis­tet, dass ihr bei Ge­schäf­ten, die sich auf das Ver­mö­gen der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge be­zie­hen, der Ge­gen­wert in­nert der üb­li­chen Fris­ten über­tra­gen wird.
c.
Sie be­nach­rich­tigt die Fonds­lei­tung oder die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge, falls der Ge­gen­wert nicht in­nert der üb­li­chen Frist er­stat­tet wird, und for­dert von der Ge­gen­par­tei Er­satz für den be­trof­fe­nen Ver­mö­gens­wert, so­fern dies mög­lich ist.
d.
Sie führt die er­for­der­li­chen Auf­zeich­nun­gen und Kon­ten so, dass sie je­der­zeit die ver­wahr­ten Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de der ein­zel­nen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen von­ein­an­der un­ter­schei­den kann.
e.
Sie prüft bei Ver­mö­gens­ge­gen­stän­den, die nicht in Ver­wah­rung ge­nom­men wer­den kön­nen, das Ei­gen­tum der Fonds­lei­tung oder der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge und führt dar­über Auf­zeich­nun­gen.190

2 Bei Im­mo­bi­li­en­fonds und L-QIF mit Im­mo­bi­li­en­an­la­gen be­wahrt sie die un­be­lehn­ten Schuld­brie­fe so­wie die Ak­ti­en von Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten auf. Für die lau­fen­de Ver­wal­tung von Im­mo­bi­li­en­wer­ten kann sie Kon­ten von Drit­ten füh­ren las­sen.191

3 Bei kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit Teil­ver­mö­gen ist für sämt­li­che Auf­ga­ben die­sel­be De­pot­bank ver­ant­wort­lich.

190 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 105 Wechsel der Depotbank; Einwendungsfrist, Inkrafttreten und Barauszahlung  

(Art. 74 KAG)

1 Ar­ti­kel 41 ist für den Wech­sel der De­pot­bank ei­nes ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 Der Be­schluss zum Wech­sel der De­pot­bank wird un­ver­züg­lich in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der SI­CAV ver­öf­fent­licht.

Art. 105a Aufgaben bei Delegation der Verwahrung 192  

(Art. 73 Abs. 2 und 2bis KAG)

Über­trägt die De­pot­bank die Auf­be­wah­rung des Fonds­ver­mö­gens ei­nem Dritt- oder Zen­tral­ver­wah­rer im In- oder Aus­land, so prüft und über­wacht sie, ob die­ser:193

a.
über ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on, fi­nan­zi­el­le Ga­ran­ti­en und die fach­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen ver­fügt, die für die Art und die Kom­ple­xi­tät der Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de, die ihm an­ver­traut wur­den, er­for­der­lich sind;
b.
ei­ner re­gel­mäs­si­gen ex­ter­nen Prü­fung un­ter­zo­gen und da­mit si­cher­ge­stellt wird, dass sich die Fi­nan­z­in­stru­men­te in sei­nem Be­sitz be­fin­den;
c.
die von der De­pot­bank er­hal­te­nen Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de so ver­wahrt, dass sie von der De­pot­bank durch re­gel­mäs­si­ge Be­stan­des­ab­glei­che zu je­der Zeit ein­deu­tig als zum Fonds­ver­mö­gen ge­hö­rend iden­ti­fi­ziert wer­den kön­nen;
d.
die für die De­pot­bank gel­ten­den Vor­schrif­ten hin­sicht­lich der Wahr­neh­mung ih­rer de­le­gier­ten Auf­ga­ben und der Ver­mei­dung von In­ter­es­sen­kol­li­sio­nen ein­hält.

192 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

193 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 106 Exchange Traded Funds (ETF) 194  

(Art. 15 und 78 Abs. 3 KAG)

1 Als Ex­change Tra­ded Funds (ETF) gel­ten An­tei­le oder An­teils­klas­sen ei­ner of­fe­nen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, die dau­ernd an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert sind und für die min­des­tens ein Mar­ket Ma­ker nach Ar­ti­kel 41 Buch­sta­be c FI­NIG195 si­cher­stellt, dass der Wert der ge­han­del­ten An­tei­le oder An­teils­klas­sen nicht we­sent­lich vom in­di­ka­ti­ven Net­to­in­ven­tar­wert ab­weicht.

2 Ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge darf nur als «Ex­change Tra­ded Fund» oder «ETF» be­zeich­net wer­den, wenn al­le An­tei­le oder An­teils­klas­sen als ETF aus­ge­stal­tet sind.

3 Der Pro­spekt hat ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben zu ETF zu ent­hal­ten:

a.
An­ga­ben zur Ko­tie­rung und zum in­di­ka­ti­ven Net­to­in­ven­tar­wert des ETF so­wie zum Mar­ket Ma­ker;
b.
An­ga­ben dar­über, wo und wie oft die Zu­sam­men­set­zung des Port­fo­li­os des ETF oder sei­nes Wert­pa­pier­kor­bes of­fen­ge­legt wird;
c.
Be­schrei­bung des Han­dels des ETF auf dem Pri­mär- und Se­kun­där­markt und der da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken;
d.
Hin­weis auf das Recht der Se­kun­där­markt­an­le­ge­rin­nen und -an­le­ger auf di­rek­te Rück­ga­be bei der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV, mit An­ga­be der da­mit ver­bun­de­nen Be­din­gun­gen und Kos­ten.

4 Für ETF, die einen In­dex nach­bil­den, muss der Pro­spekt zu­dem An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
zum In­dex­an­bie­ter so­wie zum nach­ge­bil­de­ten In­dex;
b.
zur Nach­bil­dungs­me­tho­de und zu den da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken;
c.
zum pro­gno­s­ti­zier­ten Nach­bil­dungs­feh­ler un­ter nor­ma­len Markt­be­din­gun­gen.

5 Wird der ETF ak­tiv ver­wal­tet, so ist dies im Fonds­ver­trag oder im An­la­ge­re­gle­ment, im Pro­spekt, im Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt und in der Wer­bung an­zu­ge­ben. Die Ein­zel­hei­ten der Um­set­zung der An­la­ge­po­li­tik sind zu­dem in den Pro­spekt auf­zu­neh­men.

6 Ent­hält ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge so­wohl als ETF wie auch nicht als ETF aus­ge­stal­te­te An­teils­klas­sen, so:

a.
ist für die als ETF aus­ge­stal­te­ten An­teils­klas­sen in ih­rer Be­zeich­nung der Zu­satz «ETF» zu ver­wen­den;
b.
sind im Pro­spekt die Ein­zel­hei­ten der Aus­ge­stal­tung von An­teils­klas­sen als ETF of­fen­zu­le­gen, ins­be­son­de­re be­züg­lich Funk­ti­ons­wei­se, Han­del und wei­te­rer Un­ter­schie­de zu den üb­ri­gen An­teils­klas­sen, so­wie die da­mit ver­bun­de­nen Aus­wir­kun­gen und Ri­si­ken für die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
c.
ist auf der ers­ten Sei­te des Fonds­ver­trags oder An­la­ge­re­gle­ments, des Pro­spekts und des Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatts so­wie in der Wer­bung der Hin­weis an­zu­brin­gen, dass die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge so­wohl als ETF wie auch nicht als ETF aus­ge­stal­te­te An­teils­klas­sen ent­hält.

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

195 SR 954.1

2. Abschnitt: …

Art. 107196  

196 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 107a197  

197 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011 (AS 2011 3177). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 107b–107e198  

198 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

3. Abschnitt: Stellung der Anlegerinnen und Anleger 199

199 Fassung gemäss Anhang 11 Ziff. 1 der Finanzdienstleistungsverordnung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 108 Einzahlung; Verurkundung von Anteilen  

(Art. 78 Abs. 1 und 2 KAG)

1 Als Zahl­stel­le ist ei­ne Bank im Sin­ne des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934200 vor­zu­se­hen.201

2 So­fern das Fonds­re­gle­ment die Aus­lie­fe­rung von An­teil­schei­nen vor­sieht, ver­ur­kun­det die De­pot­bank auf Ver­lan­gen der An­le­ge­rin oder des An­le­gers de­ren oder des­sen Rech­te in Wert­pa­pie­ren (Art. 965 OR202) oh­ne Nenn­wert, die auf den Na­men lau­ten und als Or­dre­pa­pie­re (Art. 967 und 1145 OR) aus­ge­stal­tet sind.203

3 An­teil­schei­ne dür­fen erst nach Be­zah­lung des Aus­ga­be­prei­ses aus­ge­ge­ben wer­den.

4 Die Aus­ga­be von Frak­ti­ons­an­tei­len ist nur bei An­la­ge­fonds er­laubt.

200 SR 952.0

201 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

202 SR 220

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 108a Verwaltung derLiquidität 204  

(Art. 78a KAG)

1 Die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV muss mit­tels ei­nes Pro­zes­ses die an­ge­mes­se­ne Ver­wal­tung der Li­qui­di­tät für je­de von ihr ver­wal­te­te kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge si­cher­stel­len.

2 Der Pro­zess muss ins­be­son­de­re vor­se­hen, dass:

a.
das Li­qui­di­täts­pro­fil der An­la­gen der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ge­samt­haft mit der An­la­ge­po­li­tik und den Rück­nah­me­be­din­gun­gen in Ein­klang steht und sich mit den be­ste­hen­den Ver­bind­lich­kei­ten der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge deckt;
b.
die Li­qui­di­tät je­des Port­fo­li­os lau­fend über­wacht und un­ter Ein­be­zug wei­te­rer we­sent­li­cher Ri­si­ken re­gel­mäs­sig be­ur­teilt wird, um Li­qui­di­täts­ri­si­ken früh­zei­tig zu er­ken­nen und auf die­se recht­zei­tig und an­ge­mes­sen rea­gie­ren zu kön­nen;
c.
bei den An­la­ge­ent­schei­den die Li­qui­di­tät der An­la­gen und die Aus­wir­kun­gen der In­ves­ti­ti­on auf die Li­qui­di­tät des Port­fo­li­os be­rück­sich­tigt wer­den;
d.
an­ge­mes­se­ne In­stru­men­te zur Ver­wal­tung der Li­qui­di­tät für die je­wei­li­ge kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge vor­ge­se­hen sind;
e.
der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV die für die Be­ur­tei­lung der An­ge­mes­sen­heit der Li­qui­di­tät er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen, na­ment­lich zu den An­la­gen, den Ver­bind­lich­kei­ten und dem An­le­ger­kreis der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, vor­lie­gen.

3 Die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV muss für je­de von ihr ver­wal­te­te kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den an­ge­mes­se­ne Stress­tests durch­füh­ren. Die­se be­ru­hen auf nor­ma­len und auf aus­ser­ge­wöhn­li­chen Markt­be­din­gun­gen und stel­len auf his­to­ri­sche und auf hy­po­the­ti­sche Sze­na­ri­en ab. Auf die Durch­füh­rung von Stress­tests kann ver­zich­tet wer­den, wenn das Net­to­fonds­ver­mö­gen der ver­wal­te­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge nicht mehr als 25 Mil­lio­nen Fran­ken be­trägt.

4 Die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV muss einen Kri­sen­plan er­stel­len und in die­sem die Mass­nah­men für den Ein­satz der vor­ge­se­he­nen In­stru­men­te zur Ver­wal­tung der Li­qui­di­tät so­wie die Ab­läu­fe und in­ter­nen Zu­stän­dig­kei­ten fest­le­gen. Sie muss den Kri­sen­plan re­gel­mäs­sig über­prü­fen, um si­cher­zu­stel­len, dass die In­stru­men­te zur Ver­wal­tung der Li­qui­di­tät bei Be­darf un­ver­züg­lich und ord­nungs­ge­mä­ss zum Ein­satz kom­men kön­nen.

5 Die FIN­MA kann die Ein­zel­hei­ten re­geln.

204 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 109 Ausnahmen vom Recht auf jederzeitige Rückgabe  

(Art. 79 KAG)

1 Das Fonds­re­gle­ment ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge mit er­schwer­ter Be­wer­tung oder be­schränk­ter Markt­gän­gig­keit kann vor­se­hen, dass die Kün­di­gung nur auf be­stimm­te Ter­mi­ne, je­doch min­des­tens vier­mal im Jahr, er­klärt wer­den kann.

2 Die FIN­MA kann auf be­grün­de­ten An­trag das Recht auf je­der­zei­ti­ge Rück­ga­be in Ab­hän­gig­keit von An­la­gen und An­la­ge­po­li­tik ein­schrän­ken. Dies gilt na­ment­lich bei:

a.
An­la­gen, die nicht ko­tiert sind und an kei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten, dem Pu­bli­kum of­fen ste­hen­den Markt ge­han­delt wer­den;
b.
Hy­po­the­ka­ran­la­gen;
c.
Pri­va­te-Equi­ty-An­la­gen.

3 Wird das Recht auf je­der­zei­ti­ge Rück­ga­be ein­ge­schränkt, so ist dies im Fonds­re­gle­ment, im Pro­spekt und im Ba­sis­in­for­ma­ti­ons­blatt aus­drück­lich zu nen­nen.205

4 Das Recht auf je­der­zei­ti­ge Rück­ga­be darf höchs­tens fünf Jah­re aus­ge­setzt wer­den.

5 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV kön­nen im Fonds­re­gle­ment ei­ne an­tei­li­ge Kür­zung der Rück­nah­mean­trä­ge bei Er­rei­chen ei­nes be­stimm­ten Pro­zent­sat­zes oder Schwel­len­werts für einen be­stimm­ten Zeit­punkt (Ga­ting) vor­se­hen, wenn aus­ser­ge­wöhn­li­che Um­stän­de vor­lie­gen und wenn dies im In­ter­es­se der ver­blei­ben­den An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ist. Der ver­blei­ben­de Teil der Rück­nah­mean­trä­ge ist als für den nächs­ten Be­wer­tungs­tag ein­ge­gan­gen zu be­trach­ten.Die Ein­zel­hei­ten sind im Fonds­re­gle­ment of­fen zu le­gen. Die FIN­MA ge­neh­migt die Auf­nah­me ei­nes Ga­ting im Fonds­re­gle­ment.206

6 Der Ent­scheid über den Auf­schub oder das Ga­ting so­wie des­sen Auf­he­bung ist der Prüf­ge­sell­schaft und der FIN­MA un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len. Er ist auch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern in an­ge­mes­se­ner Wei­se mit­zu­tei­len.207

205 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

206 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

207 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 110 Aufschub der Rückzahlung  

(Art. 81 KAG)

1 Das Fonds­re­gle­ment kann vor­se­hen, dass die Rück­zah­lung vor­über­ge­hend und aus­nahms­wei­se auf­ge­scho­ben wird, wenn:

a.
ein Markt, wel­cher Grund­la­ge für die Be­wer­tung ei­nes we­sent­li­chen Teils des Fonds­ver­mö­gens bil­det, ge­schlos­sen ist oder der Han­del an ei­nem sol­chen Markt be­schränkt oder aus­ge­setzt ist;
b.
ein po­li­ti­scher, wirt­schaft­li­cher, mi­li­tä­ri­scher, mo­ne­tä­rer oder an­de­rer Not­fall vor­liegt;
c.
we­gen Be­schrän­kun­gen des De­vi­sen­ver­kehrs oder Be­schrän­kun­gen sons­ti­ger Über­tra­gun­gen von Ver­mö­gens­wer­ten Ge­schäf­te für die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge un­durch­führ­bar wer­den;
d.
zahl­rei­che An­tei­le ge­kün­digt wer­den und da­durch die In­ter­es­sen der üb­ri­gen An­le­ge­rin­nen und An­le­ger we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den kön­nen.

2 Der Ent­scheid über den Auf­schub ist der Prüf­ge­sell­schaft und der FIN­MA un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len. Er ist auch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern in an­ge­mes­se­ner Wei­se mit­zu­tei­len.

Art. 110a Segregierung einzelner Anlagen 208  

(Art. 15 und 78 Abs. 3 KAG)

1 Die FIN­MA kann auf be­grün­de­ten An­trag der Fonds­lei­tung oder der SI­CAV in aus­ser­ge­wöhn­li­chen Fäl­len, wenn dies im In­ter­es­se der Ge­samt­heit der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger liegt und so­fern der Fonds­ver­trag oder das An­la­ge­re­gle­ment dies vor­sieht, die Se­gre­gie­rung ein­zel­ner il­li­qui­der An­la­gen ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge (Si­de Pockets) ge­neh­mi­gen.

2 Die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV muss ih­ren Ent­scheid zur Se­gre­gie­rung nach der Ge­neh­mi­gung durch die FIN­MA in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen ver­öf­fent­li­chen.

208 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 111 Zwangsrückkauf  

(Art. 82 KAG)

1 Der Zwangs­rück­kauf im Sin­ne von Ar­ti­kel 82 KAG ist nur im Aus­nah­me­fall zu­läs­sig.

2 Die Grün­de für einen Zwangs­rück­kauf sind im Fonds­re­gle­ment zu nen­nen.

4. Abschnitt: Offene kollektive Kapitalanlagen mit Teilvermögen

Art. 112 Teilvermögen  

(Art. 92–94 KAG)

1 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV er­stel­len für ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge mit Teil­ver­mö­gen ein ein­zi­ges Fonds­re­gle­ment. Die­ses ent­hält de­ren Be­zeich­nung so­wie die Zu­satz­be­zeich­nun­gen der ein­zel­nen Teil­ver­mö­gen.

2 Ha­ben die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV das Recht, wei­te­re Teil­ver­mö­gen zu er­öff­nen, be­ste­hen­de auf­zu­lö­sen oder zu ver­ei­ni­gen, so ist im Fonds­re­gle­ment be­son­ders dar­auf hin­wei­sen.

3 Die Fonds­lei­tung und die SI­CAV wei­sen zu­dem im Fonds­re­gle­ment dar­auf hin, dass:

a.
Ver­gü­tun­gen nur demje­ni­gen Teil­ver­mö­gen be­las­tet wer­den, dem ei­ne be­stimm­te Leis­tung zu­kommt;
b.
Kos­ten, die nicht ein­deu­tig ei­nem Teil­ver­mö­gen zu­ge­ord­net wer­den kön­nen, den ein­zel­nen Teil­ver­mö­gen im Ver­hält­nis zum Fonds­ver­mö­gen be­las­tet wer­den;
c.
An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nur am Ver­mö­gen und Er­trag des­je­ni­gen Teil­ver­mö­gens be­rech­tigt sind, an dem sie be­tei­ligt sind be­zie­hungs­wei­se des­sen Ak­ti­en sie hal­ten;
d.
für die auf das ein­zel­ne Teil­ver­mö­gen ent­fal­len­den Ver­bind­lich­kei­ten nur das be­tref­fen­de Teil­ver­mö­gen haf­tet.

4 Kom­mis­sio­nen, die An­le­ge­rin­nen und An­le­gern beim Wech­sel von ei­nem Teil­ver­mö­gen zu ei­nem an­dern be­las­tet wer­den, sind im Fonds­re­gle­ment aus­drück­lich zu nen­nen.

5 Ar­ti­kel 115 ist bei der Ver­ei­ni­gung von Teil­ver­mö­gen sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 113209  

209 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

5. Abschnitt: Umstrukturierung und Auflösung

Art. 114 Voraussetzungen für die Umstrukturierung  

(Art. 92 und 95 Abs. 1 KAG)

1 An­la­ge­fonds oder Teil­ver­mö­gen kön­nen von der Fonds­lei­tung ver­ei­nigt wer­den, so­fern:

a.
die ent­spre­chen­den Fonds­ver­trä­ge dies vor­se­hen;
b.
sie von der glei­chen Fonds­lei­tung ver­wal­tet wer­den;
c.210
die ent­spre­chen­den Fonds­ver­trä­ge be­züg­lich fol­gen­der An­for­de­run­gen grund­sätz­lich über­ein­stim­men:
1.
An­la­ge­po­li­tik, An­la­ge­tech­ni­ken, Ri­si­ko­ver­tei­lung so­wie mit der An­la­ge­po­li­tik ver­bun­de­ne Ri­si­ken,
2.
Ver­wen­dung des Net­to­er­tra­ges und der Ka­pi­tal­ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung von Sa­chen und Rech­ten,
3.
Art, Hö­he und Be­rech­nung al­ler Ver­gü­tun­gen, die Aus­ga­be- und Rück­nah­me­kom­mis­sio­nen so­wie die Ne­ben­kos­ten für den An- und Ver­kauf von An­la­gen, wie Cour­ta­gen, Ge­büh­ren, Ab­ga­ben, die dem Fonds­ver­mö­gen oder den An­le­gern be­las­tet wer­den dür­fen,
4.
Lauf­zeit des Ver­tra­ges und die Vor­aus­set­zung der Auf­lö­sung;
d.
am glei­chen Tag die Ver­mö­gen der be­tei­lig­ten An­la­ge­fonds be­wer­tet, das Um­tausch­ver­hält­nis be­rech­net und die Ver­mö­gens­wer­te und Ver­bind­lich­kei­ten über­nom­men wer­den;
e.
we­der den An­la­ge­fonds be­zie­hungs­wei­se Teil­ver­mö­gen noch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern dar­aus Kos­ten er­wach­sen.

2211

3 Die FIN­MA kann die Ver­ei­ni­gung von An­la­ge­fonds und die Ver­mö­gens­über­tra­gung ei­ner SI­CAV, ins­be­son­de­re im Fall von Im­mo­bi­li­en­fonds, von zu­sätz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen ab­hän­gig ma­chen.

210 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

211 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 115 Verfahren für die Vereinigung kollektiver Kapitalanlagen  

(Art. 95 Abs. 1 Bst. a und b KAG)

1 Bei der Ver­ei­ni­gung zwei­er An­la­ge­fonds er­hal­ten die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger des über­tra­gen­den An­la­ge­fonds An­tei­le am über­neh­men­den An­la­ge­fonds in ent­spre­chen­der Hö­he. Der über­tra­gen­de An­la­ge­fonds wird oh­ne Li­qui­da­ti­on auf­ge­löst.

2 Der Fonds­ver­trag re­gelt das Ver­fah­ren der Ver­ei­ni­gung. Er ent­hält ins­be­son­de­re Be­stim­mun­gen über:

a.
die In­for­ma­ti­on der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger;
b.
die Prü­fungs­pflich­ten der Prüf­ge­sell­schaft bei der Ver­ei­ni­gung.

3 Die FIN­MA kann einen be­fris­te­ten Auf­schub der Rück­zah­lung be­wil­li­gen, wenn die Ver­ei­ni­gung vor­aus­sicht­lich mehr als einen Tag in An­spruch nimmt.

4 Die Fonds­lei­tung mel­det der FIN­MA den Ab­schluss der Ver­ei­ni­gung.

5212

212 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 115a Vermögensübertragung, Umwandlung und Spaltung 213  

Bei der Ver­mö­gens­über­tra­gung ei­ner SI­CAV so­wie bei der Spal­tung und bei der Um­wand­lung ei­ner of­fe­nen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge kom­men die Ar­ti­kel 114 und 115 sinn­ge­mä­ss zur An­wen­dung.

213 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

Art. 116 Auflösung einer kollektiven Kapitalanlage  

(Art. 96 und 97 KAG)

1 Die kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge wird auf­ge­löst und darf un­ver­züg­lich li­qui­diert wer­den, wenn:

a.
die Fonds­lei­tung oder die De­pot­bank ge­kün­digt hat;
b.
die Un­ter­neh­me­rak­tio­nä­rin­nen und -ak­tio­näre ei­ner SI­CAV die Auf­lö­sung be­schlos­sen ha­ben.

2 Hat die FIN­MA die Auf­lö­sung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­fügt, so muss sie un­ver­züg­lich li­qui­diert wer­den.

3 Vor der Schluss­zah­lung muss die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV die Be­wil­li­gung der FIN­MA ein­ho­len.

4 Der Han­del von An­tei­len an der Bör­se ist auf den Zeit­punkt der Auf­lö­sung ein­zu­stel­len.

5 Die Kün­di­gung des De­pot­bank­ver­trags zwi­schen der SI­CAV und der De­pot­bank ist der FIN­MA und der Prüf­ge­sell­schaft un­ver­züg­lich zu mel­den.

3. Titel: Geschlossene kollektive Kapitalanlagen

1. Kapitel: Kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen

Art. 117 Zweck 214  

(Art. 98 Abs. 1 KAG)

1 Die KmGK darf aus­sch­liess­lich ihr Ver­mö­gen ver­wal­ten. Na­ment­lich ist es ihr ver­bo­ten, Dienst­leis­tun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 26 und 34 FI­NIG215 für Drit­te zu er­brin­gen oder un­ter­neh­me­ri­sche Ak­ti­vi­tä­ten zur Ver­fol­gung kom­mer­zi­el­ler Zwe­cke auf­zu­neh­men.216

2 Sie in­ves­tiert in Ri­si­ko­ka­pi­tal von Un­ter­neh­men und Pro­jek­ten und kann de­ren stra­te­gi­sche Aus­rich­tung be­stim­men. Sie kann auch in An­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 121 in­ves­tie­ren.

3 Sie kann zu die­sem Zweck:

a.
die Kon­trol­le der Stimm­rech­te an Un­ter­neh­men über­neh­men;
b.
zur Ge­währ­leis­tung der In­ter­es­sen der Kom­man­di­täre Ein­sitz im Or­gan der Ober­lei­tung, der Auf­sicht und der Kon­trol­le ih­rer Be­tei­li­gun­gen neh­men.

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

215 SR 954.1

216 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 118 Komplementäre  

(Art. 98 Abs. 2 KAG)

1217

2 Hat die Ge­sell­schaft einen Kom­ple­men­tär, so muss er über ein ein­be­zahl­tes Ak­ti­en­ka­pi­tal von min­des­tens 100 000 Fran­ken ver­fü­gen. Hat sie meh­re­re Kom­ple­men­tä­re, so müs­sen sie zu­sam­men über ein ein­be­zahl­tes Ak­ti­en­ka­pi­tal von min­des­tens 100 000 Fran­ken ver­fü­gen.

3 Für die Kom­ple­men­tä­re gel­ten die Be­wil­li­gungs- und Mel­de­pflich­ten nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 und 15 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.

217 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, mit Wir­kung seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 119 Gesellschaftsvertrag  

(Art. 9 Abs. 3 und 102 KAG)218

1 Die Kom­ple­men­tä­re kön­nen die An­la­ge­ent­schei­de so­wie wei­te­re Tä­tig­kei­ten de­le­gie­ren, so­weit dies im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Ver­wal­tung liegt.

2 Sie be­auf­tra­gen aus­sch­liess­lich Per­so­nen, die für ei­ne ein­wand­freie Aus­füh­rung der Tä­tig­keit qua­li­fi­ziert sind, und stel­len die In­struk­ti­on, Über­wa­chung und Kon­trol­le der Durch­füh­rung des Auf­tra­ges si­cher.

3 Die ge­schäfts­füh­ren­den Per­so­nen der Kom­ple­men­tä­re kön­nen sich als Kom­man­di­tä­rin­nen oder Kom­man­di­täre an der Ge­sell­schaft be­tei­li­gen, so­fern:

a.
der Ge­sell­schafts­ver­trag es vor­sieht;
b.
die Be­tei­li­gung aus ih­rem Pri­vat­ver­mö­gen stammt; und
c.
die Be­tei­li­gung bei der Lan­cie­rung ge­zeich­net wird.

3bis219

4 Der Ge­sell­schafts­ver­trag re­gelt die Ein­zel­hei­ten und ist in ei­ner Amtss­pra­che zu er­stel­len. Die FIN­MA kann im Ein­zel­fall ei­ne an­de­re Spra­che zu­las­sen.220

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

220 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 120 Risikokapital  

(Art. 103 Abs. 1 KAG)

1 Ri­si­ko­ka­pi­tal dient in der Re­gel der di­rek­ten oder in­di­rek­ten Fi­nan­zie­rung von Un­ter­neh­mun­gen und Pro­jek­ten in grund­sätz­li­cher Er­war­tung ei­nes über­durch­schnitt­li­chen Mehr­wer­tes ver­bun­den mit ei­ner über­durch­schnitt­li­chen Ver­lust­wahr­schein­lich­keit.

2 Die Fi­nan­zie­rung kann ins­be­son­de­re er­fol­gen über:

a.
Ei­gen­ka­pi­tal;
b.
Fremd­ka­pi­tal;
c.
Misch­for­men von Ei­gen- und Fremd­ka­pi­tal wie Mez­za­ni­ne-Fi­nan­zie­run­gen.
Art. 121 Andere Anlagen  

(Art. 103 Abs. 2 KAG)

1 Zu­läs­sig sind ins­be­son­de­re:

a.221
Bau-, Im­mo­bi­li­en- und In­fra­struk­tur­pro­jek­te;
b.
al­ter­na­ti­ve An­la­gen;
c.222
wei­te­re An­la­gen, ins­be­son­de­re An­la­gen in Im­mo­bi­li­en oder In­fra­struk­tur;
d.223
Misch­for­men sämt­li­cher nach den Ar­ti­keln 120 und Ar­ti­kel 121 mög­li­chen An­la­gen.

2 Der Ge­sell­schafts­ver­trag re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

3 Zu­läs­sig sind nur Bau-, Im­mo­bi­li­en- und In­fra­struk­tur­pro­jek­te von Per­so­nen, die we­der di­rekt noch in­di­rekt ver­bun­den sind mit:

a.
dem Kom­ple­men­tär;
b.
den für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen; oder
c.
den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern.224

4 Der Kom­ple­men­tär, die für die Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen und die ih­nen na­he­ste­hen­den na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen so­wie die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ei­ner KmGK dür­fen von die­ser Im­mo­bi­li­en­wer­te und In­fra­struk­tur­wer­te über­neh­men oder ab­tre­ten, so­fern:

a.
die Markt­kon­for­mi­tät des Kaufs- und Ver­kaufs­prei­ses der Im­mo­bi­li­en­wer­te und In­fra­struk­tur­wer­te so­wie der Trans­ak­ti­ons­kos­ten durch einen un­ab­hän­gi­gen Schät­zungs­ex­per­ten be­stä­tigt wird; und
b.
die Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung der Trans­ak­ti­on zu­ge­stimmt hat.225

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

222 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

223 Ein­ge­fügt durch An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

224 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

225 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 20194459).

2. Kapitel: Investmentgesellschaft mit festem Kapital

Art. 122 Zweck  

(Art. 110 KAG)

1 Die In­vest­ment­ge­sell­schaft mit fes­tem Ka­pi­tal darf nur ihr ei­ge­nes Ver­mö­gen ver­wal­ten. Sie bezweckt haupt­säch­lich die Er­zie­lung von Er­trä­gen oder Ka­pi­tal­ge­win­nen und ver­folgt kei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Tä­tig­keit im ei­gent­li­chen Sinn. Na­ment­lich ist es ihr ver­bo­ten, Dienst­leis­tun­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 26 und 34 FI­NIG226 für Drit­te zu er­brin­gen.227

2 Sie darf die An­la­ge­ent­schei­de so­wie Tei­lauf­ga­ben de­le­gie­ren, so­weit dies im In­ter­es­se ei­ner sach­ge­rech­ten Ver­wal­tung liegt.

226 SR 954.1

227 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 9 der Fi­nan­z­in­sti­tuts­ver­ord­nung vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4633).

Art. 122a Mindesteinlage 228  

(Art 110 Abs. 2 KAG)

1 Im Zeit­punkt der Grün­dung müs­sen Ak­ti­en im Um­fang von min­des­tens 500 000 Fran­ken bar li­be­riert wer­den.

2 Die Min­de­stein­la­ge ist dau­ernd zu hal­ten.

3 Die SI­CAF mel­det der FIN­MA un­ver­züg­lich ei­ne Un­ter­schrei­tung der Min­de­stein­la­ge.

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 122b Eigene Aktien der Organe 229  

(Art 110 Abs. 2 KAG)

Die Or­ga­ne müs­sen dau­ernd wie folgt ei­ge­ne Ak­ti­en in Pro­zen­ten des Ge­samt­ver­mö­gens der SI­CAF hal­ten, höchs­tens je­doch 20 Mil­lio­nen Fran­ken:

a.
1 Pro­zent für den Teil, der 50 Mil­lio­nen Fran­ken nicht über­steigt;
b.
¾ Pro­zent für den Teil, der 50 Mil­lio­nen, nicht aber 100 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt;
c.
½ Pro­zent für den Teil, der 100 Mil­lio­nen, nicht aber 150 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt;
d.
¼ Pro­zent für den Teil, der 150 Mil­lio­nen, nicht aber 250 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt;
e.
⅛ Pro­zent für den Teil, der 250 Mil­lio­nen Fran­ken über­steigt.

229 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. März 2013 (AS 2013607).

Art. 123 Zulässige Anlagen  

(Art. 110 KAG)

1 Die Be­stim­mun­gen über die zu­läs­si­gen An­la­gen für üb­ri­ge Fonds sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 Die FIN­MA kann wei­te­re An­la­gen zu­las­sen.

Art. 124 Publikationsorgane  

(Art. 112 KAG)

Ar­ti­kel 39 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 125 Zwangsrückkauf  

(Art. 113 Abs. 3 KAG)

Ar­ti­kel 111 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 126 Änderungen der Statuten und des Anlagereglements  

(Art. 115 Abs. 3 KAG)

Die SI­CAF ver­öf­fent­licht in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen die von der Ge­ne­ral­ver­samm­lung be­schlos­se­nen und von der FIN­MA ge­neh­mig­ten we­sent­li­chen Än­de­run­gen der Sta­tu­ten und des An­la­ge­re­gle­ments mit dem Hin­weis auf die Stel­len, wo die Än­de­run­gen im Wort­laut kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen.

3a. Titel: Limited Qualified Investor Fund230

230 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 126a Begriff  

(Art. 13 Abs. 2bis, 15 Abs. 3, 118a Abs. 1 und 118f Abs. 1 KAG)

1 Ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge gilt nur dann als Li­mi­ted Qua­li­fied In­ves­tor Fund (L‑QIF), wenn aus­drück­lich auf die Ein­ho­lung ei­ner Be­wil­li­gung und ei­ner Ge­neh­mi­gung der FIN­MA ver­zich­tet wird.

2 Ein aus­drück­li­cher Ver­zicht liegt vor, wenn das für die Ver­wal­tung des L-QIF zu­stän­di­ge In­sti­tut die erst­ma­li­ge Mel­dung der Über­nah­me der Ver­wal­tung an das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment (EFD) nach Ar­ti­kel 126g Ab­satz 1 Buch­sta­be a die­ser Ver­ord­nung er­stat­tet.

Art. 126b Anwendbarkeit dieser Verordnung, der KKV‑FINMA und der anerkannten Selbstregulierungen der Branchenorganisation  

(Art. 118a Abs. 2 KAG)

1 Der L-QIF un­ter­steht die­ser Ver­ord­nung, so­weit die­se nichts an­de­res be­stimmt.

2 Er un­ter­steht den Vor­schrif­ten der Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ver­ord­nung-FIN­MA vom 27. Au­gust 2014231 (KKV-FIN­MA), so­weit die vor­lie­gen­de Ver­ord­nung dies be­stimmt.

3 Er un­ter­steht sinn­ge­mä­ss fol­gen­den von der Bran­chen­or­ga­ni­sa­ti­on er­las­se­nen und von der FIN­MA als Min­dest­stan­dard an­er­kann­ten Selbst­re­gu­lie­run­gen232:

a.
Ver­hal­tens­re­geln in der Fas­sung vom 5. Au­gust und 23. Sep­tem­ber 2021;
b.
Richt­li­nie für Im­mo­bi­li­en­fonds in der Fas­sung vom 5. Au­gust 2021;
c.
Richt­li­nie für Geld­markt­fonds in der Fas­sung vom 5. Au­gust 2021;
d.
Richt­li­nie für die Be­wer­tung des Ver­mö­gens von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen und die Be­hand­lung von Be­wer­tungs­feh­lern bei of­fe­nen kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen in der Fas­sung vom 5. Au­gust 2021;
e.
Richt­li­nie zur Be­rech­nung und Pu­bli­ka­ti­on der Per­for­man­ce von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen in der Fas­sung vom 5. Au­gust 2021;
f.
Richt­li­nie zur Be­rech­nung und Of­fen­le­gung der To­tal Ex­pen­se Ra­tio (TER) von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen in der Fas­sung vom 5. Au­gust 2021.

231 SR 951.312

232 Die Ver­hal­tens­re­geln und Richt­li­ni­en kön­nen bei der «As­set Ma­na­ge­ment As­so­cia­ti­on Swit­zer­land» kos­ten­los ab­ge­ru­fen wer­den un­ter www.am-swit­zer­land.ch > Re­gu­lie­rung > Selbst­re­gu­lie­rung.

Art. 126c Voraussetzungen für einen Statuswechsel von einer beaufsichtigten kollektiven Kapitalanlage zu einem L‑QIF  

(Art. 118bKAG)

1 Der Sta­tus­wech­sel von ei­ner be­auf­sich­tig­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge zu ei­nem L‑QIF be­darf vor­gän­gig der Ge­neh­mi­gung und ge­ge­be­nen­falls der Be­wil­li­gung durch die FIN­MA.

2 Die FIN­MA ge­neh­migt den Sta­tus­wech­sel und be­wil­ligt ihn ge­ge­be­nen­falls, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 118a Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c KAG er­füllt sind;
b.
der Fonds­ver­trag, das An­la­ge­re­gle­ment oder der Ge­sell­schafts­ver­trag die Mög­lich­keit ei­nes Sta­tus­wech­sels vor­se­hen;
c.
we­der der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge noch den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern aus dem Sta­tus­wech­sel Kos­ten er­wach­sen; und
d.
bei ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge in der Rechts­form:
1.
des ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds:
die De­pot­bank dem Sta­tus­wech­sel zu­ge­stimmt hat und
nur noch An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­blei­ben, die dem Sta­tus­wech­sel aus­drück­lich zu­ge­stimmt ha­ben,
2.
der SI­CAV:
die De­pot­bank dem Sta­tus­wech­sel zu­ge­stimmt hat
die­je­ni­gen Un­ter­neh­mens­ak­tio­nä­rin­nen und Un­ter­neh­mens­ak­tio­näre dem Sta­tus­wech­sel zu­ge­stimmt ha­ben, die min­des­tens zwei Drit­tel der aus­ge­ge­be­nen Un­ter­neh­mens­ak­ti­en auf sich ver­ei­ni­gen, und
nur noch An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­blei­ben, die dem Sta­tus­wech­sel aus­drück­lich zu­ge­stimmt ha­ben,
3.
der Rechts­form der KmGK: sämt­li­che An­le­ge­rin­nen und An­le­ger dem Sta­tus­wech­sel zu­ge­stimmt ha­ben.

3 Die FIN­MA kann die Vor­aus­set­zun­gen für einen Sta­tus­wech­sel zu ei­nem L-QIF nä­her um­schrei­ben.

4 Sie legt in ih­rem Ent­scheid über ih­re Ge­neh­mi­gung und ge­ge­be­nen­falls Be­wil­li­gung des Sta­tus­wech­sels das Da­tum der Ent­las­sung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge aus der Auf­sicht fest.

Art. 126d Informationspflichten bei Statuswechsel  

(Art. 118b KAG)

1 Die Fonds­lei­tung, der Ver­wal­tungs­rat ei­ner SI­CAV und die Kom­ple­men­tä­re ei­ner KmGK müs­sen den Be­schluss zu ei­nem Sta­tus­wech­sel zu ei­nem L‑QIF der FIN­MA un­ver­züg­lich mit­tei­len.

2 Bei ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge in der Rechts­form des ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds oder der SI­CAV ist der Be­schluss zum Sta­tus­wech­sel in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen zu ver­öf­fent­li­chen. Die Pu­bli­ka­ti­on muss ins­be­son­de­re fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ent­hal­ten:

a.
einen Hin­weis auf die Aus­wir­kun­gen des Sta­tus­wech­sels auf den Ge­neh­mi­gungs- oder Be­wil­li­gungs­sta­tus der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge, ins­be­son­de­re auf die Ent­las­sung der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge aus der Auf­sicht der FIN­MA;
b.
den Hin­weis, dass die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger in­nert 30 Ta­gen nach der Pu­bli­ka­ti­on wäh­len kön­nen, ob sie:
1.
in der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge ver­blei­ben, falls sie dem Sta­tus­wech­sel aus­drück­lich zu­stim­men, oder
2.
ih­re An­tei­le un­ter Be­ach­tung der ver­trag­li­chen oder re­gle­men­ta­ri­schen Rück­ga­be­fris­ten und -ter­mi­ne zu­rück­ge­ben, falls sie ih­re An­tei­le kün­di­gen;
c.
den Hin­weis, dass die­je­ni­gen An­le­ge­rin­nen und An­le­ger, die ihr Wahl­recht nach Buch­sta­be b nicht wahr­neh­men, den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern gleich­ge­stellt wer­den, die ih­re An­tei­le am 30. Tag nach der Pu­bli­ka­ti­on kün­di­gen.

3 Bei ei­ner kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge in der Rechts­form der KmGK müs­sen die Kom­ple­men­tä­re die Kom­man­di­täre vor der Be­schluss­fas­sung zum Sta­tus­wech­sel auf die da­mit ver­bun­de­nen Aus­wir­kun­gen auf den Ge­neh­mi­gungs- und Be­wil­li­gungs­sta­tus der KmGK hin­wei­sen, ins­be­son­de­re auf die Ent­las­sung der KmGK aus der Auf­sicht der FIN­MA.

Art. 126e Umstrukturierungen  

(Art. 118b KAG)

Um­struk­tu­rie­run­gen ei­nes L-QIF mit be­auf­sich­tig­ten kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen oder zu sol­chen sind nicht zu­läs­sig.

Art. 126f Auf L-QIF nicht anwendbare Bestimmungen  

(Art. 118d KAG)

Fol­gen­de Be­stim­mun­gen sind nicht auf L-QIF an­wend­bar:

a.
die Be­stim­mun­gen über die Be­wil­li­gung und Ge­neh­mi­gung so­wie über die Auf­sichtstä­tig­keit der FIN­MA (Art. 7–23, 31 Abs. 6, 33 Abs. 2, 35, 35a Abs. 2–4, 40, 53, 54 Abs. 4, 55 Abs. 1–3ter und 5–7, 61, 62 Abs. 2 zwei­ter Satz und 3, 62b, 63 Abs. 3 und 4, 109, 110 Abs. 2, 110a, 114 Abs. 3, 115 Abs. 3 und 4, 116 Abs. 3 und 5, 118 Abs. 3, 119 Abs. 4 zwei­ter Satz, 137, 141 und 142);
b.
die An­la­ge­vor­schrif­ten nach den Ar­ti­keln 32a, 67–102, 117 Ab­sät­ze 2 und 3, 120 und 121;
c.
die Be­stim­mun­gen über die Än­de­rung des Fonds­ver­trags nach Ar­ti­kel 41 und über den Wech­sel der De­pot­bank nach Ar­ti­kel 105.
Art. 126g Meldepflicht und Datenbearbeitung  

(Art. 118f KAG)

1 Das für die Ver­wal­tung ei­nes L-QIF zu­stän­di­ge In­sti­tut muss dem EFD un­ter An­ga­be der ei­ge­nen Fir­ma und der Be­zeich­nung oder Fir­ma des L‑QIF Fol­gen­des mel­den:

a.
die Über­nah­me der Ver­wal­tung in­nert 14 Ta­gen nach der Un­ter­zeich­nung des Fonds­ver­trags oder des Ge­sell­schafts­ver­trags oder der Ver­ab­schie­dung der Sta­tu­ten;
b.
die Auf­ga­be der Ver­wal­tung in­nert 14 Ta­gen nach der Un­ter­zeich­nung des ge­än­der­ten Fonds­ver­trags oder des ge­än­der­ten Ge­sell­schafts­ver­trags, der Ver­ab­schie­dung der ge­än­der­ten Sta­tu­ten oder dem Ab­schluss der Li­qui­da­ti­on des L‑QIF.

2 Bei der Über­nah­me der Ver­wal­tung muss es dem EFD in­nert der Frist nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken zu­dem ins­be­son­de­re Fol­gen­des mel­den:

a.
die Kon­takt­da­ten des L-QIF und des für die Ver­wal­tung zu­stän­di­gen In­sti­tuts;
b.
die Rechts­form, die of­fe­ne oder ge­schlos­se­ne Na­tur und die An­la­ge­ka­te­go­ri­en des L‑QIF;
c.
das Da­tum der Über­nah­me der Ver­wal­tung des L-QIF;
d.
das vor­aus­sicht­li­che Da­tum der Lan­cie­rung des L-QIF;
e.
den Na­men und die Kon­takt­da­ten der De­pot­bank;
f.
den Na­men und die Kon­takt­da­ten der Prüf­ge­sell­schaft;
g.
den Na­men und die Kon­takt­da­ten des für die An­la­ge­ent­schei­de zu­stän­di­gen In­sti­tuts, so­fern die An­la­ge­ent­schei­de über­tra­gen wor­den sind;
h.
den An­la­ge­stil und die An­la­ge­stra­te­gie.

3 Bei der Auf­ga­be der Ver­wal­tung muss es dem EFD in­nert der Frist nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken zu­dem das Da­tum der Auf­ga­be der Ver­wal­tung des L‑QIF mel­den.

4 Es muss dem EFD zu­dem in­nert je­weils 14 Ta­gen zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken Fol­gen­des mel­den:

a.
das Da­tum der Lan­cie­rung des L-QIF;
b.
je­de Än­de­rung der nach den Ab­sät­zen 2 und 3 ge­mel­de­ten Tat­sa­chen;
c.
die Er­öff­nung der Li­qui­da­ti­on über den L-QIF.

5 Das EFD kann die Da­ten nach Ab­satz 1, Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und e und Ab­satz 4 Buch­sta­ben a und c in ei­nem Ver­zeich­nis öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen.

6 Das für die Ver­wal­tung des L-QIF zu­stän­di­ge In­sti­tut muss dem EFD oder ei­nem durch das EFD be­auf­trag­ten Drit­ten pe­ri­odisch ins­be­son­de­re fol­gen­de Da­ten des L‑QIF zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken über­mit­teln:

a.
den Ver­mö­gens­be­stand und die Ver­mö­gens­ver­än­de­rung;
b.
den Wert der her­aus­ge­ge­be­nen und der zu­rück­ge­nom­me­nen An­tei­le;
c.
die Ver­mö­gens­wer­te, ge­glie­dert nach:
1.
In­land und Aus­land,
2.
Wäh­run­gen,
3.
den fol­gen­den An­la­ge­ka­te­go­ri­en: Geld­mark­t­in­stru­men­te, For­de­run­gen aus Pen­si­ons­ge­schäf­ten, Ob­li­ga­tio­nen, Ak­ti­en und an­de­re Be­tei­li­gungs­pa­pie­re, An­tei­le an an­de­ren Kol­lek­ti­v­an­la­gen, struk­tu­rier­te Pro­duk­te, Im­mo­bi­li­en, üb­ri­ge Wert­pa­pie­re;
d.
die Ver­bind­lich­kei­ten, ge­glie­dert nach In­land und Aus­land;
e.
die Er­folgs­rech­nung;
f.
die Ri­si­ko­da­ten, ein­sch­liess­lich der Glie­de­rung der Ak­ti­ven und Pas­si­ven nach Lauf­zei­ten­struk­tur so­wie des Be­stands des Aus­ser­bi­lanz­ge­schäfts.

7 Das EFD er­lässt tech­ni­sche Wei­sun­gen über die Form der Mel­dun­gen nach die­sem Ar­ti­kel. Es legt dar­in ins­be­son­de­re fest, wel­che Da­ten ganz oder teil­wei­se in elek­tro­ni­scher Form zu lie­fern sind.

8 Das EFD oder der be­auf­trag­te Drit­te kann die nach die­sem Ar­ti­kel er­ho­be­nen Da­ten im Rah­men der je­wei­li­gen ge­setz­li­chen Auf­ga­ben mit schwei­ze­ri­schen Fi­nanz­mark­tauf­sichts­be­hör­den aus­tau­schen.

9 Das EFD oder der be­auf­trag­te Drit­te kann die nach die­sem Ar­ti­kel er­ho­be­nen Da­ten in ag­gre­gier­ter Form ver­öf­fent­li­chen und an wei­te­re zu­stän­di­ge Stel­len des Bun­des, ins­be­son­de­re an das Bun­des­amt für Sta­tis­tik, so­wie an zu­stän­di­ge Be­hör­den an­de­rer Län­der und in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen wei­ter­lei­ten.

Art. 126h Pflichten des für die Verwaltung des L-QIF zuständigen Instituts  

(Art. 118g und 118h KAG)

1 Das für die Ver­wal­tung ei­nes L-QIF zu­stän­di­ge In­sti­tut (Art. 118g oder 118hKAG) ist da­für ver­ant­wort­lich, dass die für den L‑QIF gel­ten­den ge­setz­li­chen, ver­trag­li­chen, sta­tu­ta­ri­schen oder re­gle­men­ta­ri­schen Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Hält ei­ne kol­lek­ti­ve Ka­pi­tal­an­la­ge die Be­griffs­merk­ma­le ei­nes L-QIF nach Ar­ti­kel 118a Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c KAG nicht oder nicht mehr ein, so muss das In­sti­tut un­ver­züg­lich die FIN­MA, die De­pot­bank und die Prüf­ge­sell­schaft in­for­mie­ren.

3 Wer­den die für den L-QIF gel­ten­den ge­setz­li­chen, ver­trag­li­chen, sta­tu­ta­ri­schen oder re­gle­men­ta­ri­schen Vor­schrif­ten an­der­wei­tig nicht oder nicht mehr ein­ge­hal­ten, so muss das In­sti­tut un­ver­züg­lich die An­le­ge­rin­nen und An­le­ger, die De­pot­bank so­wie die Prüf­ge­sell­schaft dar­über in­for­mie­ren und da­für sor­gen, dass der ord­nungs­ge­mäs­se Zu­stand in­nert an­ge­mes­se­ner Frist wie­der­her­ge­stellt wird. Ist dies nicht mög­lich, so muss es den L‑QIF auf­lö­sen.

2. Kapitel: Besondere Bestimmungen für L-QIF in der Rechtsform des vertraglichen Anlagefonds oder der SICAV

Art. 126i Änderung des Fondsvertrags eines L-QIF in der Rechtsform des vertraglichen Anlagefonds  

(Art. 118j Abs. 2 KAG)

Än­de­run­gen des Fonds­ver­trags ei­nes L-QIF in der Rechts­form des ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds, die von Ge­set­zes we­gen er­for­der­lich sind, die Rech­te der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger nicht be­rüh­ren oder aus­sch­liess­lich for­mel­ler Na­tur sind, sind von der Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht nach Ar­ti­kel 118j Ab­satz 2 KAG aus­ge­nom­men.

Art. 126j Erstellung und Änderung des Anlagereglements sowie Änderung der Statuten eines L‑QIF in der Rechtsform der SICAV  

(Art. 50, 94 und 118a Abs. 2 KAG)

1 Der In­halt des An­la­ge­re­gle­ments ei­nes L-QIF in der Rechts­form der SI­CAV rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen über den Fonds­ver­trag, so­weit das KAG oder die Sta­tu­ten nichts an­de­res vor­se­hen. Das An­la­ge­re­gle­ment be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die Ge­ne­ral­ver­samm­lung.

2 Die Ge­ne­ral­ver­samm­lung der SI­CAV be­zie­hungs­wei­se der Teil­ver­mö­gen ist zu­stän­dig für die Än­de­rung des An­la­ge­re­gle­ments, so­fern die Än­de­rung:

a.
nicht von Ge­set­zes we­gen er­for­der­lich ist;
b.
die Rech­te der Ak­tio­nä­rin­nen und Ak­tio­näre be­rührt; oder
c.
nicht aus­sch­liess­lich for­mel­ler Na­tur ist.

3 Be­schliesst die Ge­ne­ral­ver­samm­lung ei­ne Än­de­rung des An­la­ge­re­gle­ments, so muss sie fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ent­we­der in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen ver­öf­fent­li­chen oder den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern schrift­lich mit­tei­len:

a.
ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der we­sent­li­chen Än­de­run­gen;
b.
einen Hin­weis auf die Stel­len, wo die Än­de­run­gen im Wort­laut kos­ten­los be­zo­gen wer­den kön­nen; und
c.
einen Hin­weis dar­auf, wann die Än­de­run­gen in Kraft tre­ten.

4 Die Ab­sät­ze 1–3 gel­ten sinn­ge­mä­ss für die Sta­tu­ten, so­fern die­se In­hal­te des An­la­ge­re­gle­ments re­geln.

Art. 126k Schaffung, Aufhebung oder Vereinigung von Anteilsklassen  

(Art. 26 Abs. 3, 78 Abs. 3 und 118aAbs. 2 KAG)

1 Bei ei­nem L-QIF in der Rechts­form des ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds oder der SI­CAV kann die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV mit Zu­stim­mung der De­pot­bank An­teils­klas­sen schaf­fen, auf­he­ben oder ver­ei­ni­gen, so­fern dies im Fonds­ver­trag oder in den Sta­tu­ten vor­ge­se­hen ist.

2 Sie ori­en­tiert sich da­bei na­ment­lich an fol­gen­den Kri­te­ri­en: Kos­ten­struk­tur, Re­fe­renzwäh­rung, Wäh­rungs­ab­si­che­rung, Aus­schüt­tung oder The­sau­rie­rung der Er­trä­ge, Min­de­st­an­la­ge und An­le­ger­kreis.

3 Die Ein­zel­hei­ten sind im Fonds­ver­trag oder im An­la­ge­re­gle­ment zu re­geln. Dar­in ist na­ment­lich das Ri­si­ko of­fen­zu­le­gen, dass ei­ne Klas­se un­ter Um­stän­den für ei­ne an­de­re haf­ten muss.

4 Die Fonds­lei­tung oder die SI­CAV muss die Schaf­fung, Auf­he­bung oder Ver­ei­ni­gung von An­teils­klas­sen in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen ver­öf­fent­li­chen. Nur die Ver­ei­ni­gung gilt als Än­de­rung des Fonds­ver­trags oder des An­la­ge­re­gle­ments.

5 Ar­ti­kel 112 Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–c ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 126l Mindestvermögen  

(Art. 25 Abs. 3, 36 Abs. 2 und 118a Abs. 2 KAG)

1 Ein L-QIF in der Rechts­form des ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds oder der SI­CAV muss spä­tes­tens ein Jahr nach Lan­cie­rung über ein Net­to­ver­mö­gen von min­des­tens 5 Mil­lio­nen Fran­ken ver­fü­gen.

2 Die Fonds­lei­tung kann die Frist zwei Mal um sechs Mo­na­te ver­län­gern, so­fern dies im Fonds­ver­trag oder im An­la­ge­re­gle­ment vor­ge­se­hen ist.

3 Macht die Fonds­lei­tung von ih­rem Recht auf ei­ne Frist­ver­län­ge­rung Ge­brauch, so muss sie die De­pot­bank und die Prüf­ge­sell­schaft un­ver­züg­lich dar­über in­for­mie­ren und ent­we­der den Ent­scheid in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen ver­öf­fent­li­chen oder ihn den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern schrift­lich mit­tei­len.

Art. 126m Ausnahmen vom Recht auf jederzeitige Rückgabe  

(Art. 79 und 118a Abs. 2 KAG)

1 Der Fonds­ver­trag oder das An­la­ge­re­gle­ment ei­nes L-QIF in der Rechts­form des ver­trag­li­chen An­la­ge­fonds oder der SI­CAV mit er­schwer­ter Be­wer­tung oder be­schränk­ter Markt­gän­gig­keit kann vor­se­hen, dass die Kün­di­gung nur auf be­stimm­te Ter­mi­ne, je­doch min­des­tens al­le fünf Jah­re, er­klärt wer­den kann.

2 Wei­ter kann der Fonds­ver­trag oder das An­la­ge­re­gle­ment ei­ne an­tei­li­ge Kür­zung der Rück­nah­mean­trä­ge bei Er­rei­chen ei­nes be­stimm­ten Pro­zent­sat­zes oder Schwel­len­werts für einen be­stimm­ten Zeit­punkt (Ga­ting) vor­se­hen, wenn aus­ser­ge­wöhn­li­che Um­stän­de vor­lie­gen und wenn dies im In­ter­es­se der ver­blei­ben­den An­le­ge­rin­nen und An­le­ger ist. Der ver­blei­ben­de Teil der Rück­nah­mean­trä­ge ist als für den nächs­ten Be­wer­tungs­tag ein­ge­gan­gen zu be­trach­ten.Die Ein­zel­hei­ten sind im Fonds­ver­trag oder im An­la­ge­re­gle­ment of­fen­zu­le­gen.

3 Macht die Fonds­lei­tung von ei­nem Ga­ting Ge­brauch, so muss sie die Prüf­ge­sell­schaft un­ver­züg­lich dar­über in­for­mie­ren und ent­we­der den Ent­scheid in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen ver­öf­fent­li­chen oder ihn den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern schrift­lich mit­tei­len.

Art. 126n Mitteilungspflicht beim Aufschub der Rückzahlung  

(Art. 81 Abs. 1, 118a Abs. 2 und 118m KAG)

Die Fonds­lei­tung muss die Prüf­ge­sell­schaft un­ver­züg­lich über den be­fris­te­ten Auf­schub der Rück­zah­lung nach Ar­ti­kel 81 Ab­satz 1 oder 118m KAG in­for­mie­ren und ent­we­der den Ent­scheid in den Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen ver­öf­fent­li­chen oder ihn den An­le­ge­rin­nen und An­le­gern schrift­lich mit­tei­len.

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