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Bundesgesetz
über Massnahmen zur Wahrung
der inneren Sicherheit
(BWIS)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 54 Absatz 1, 57 Absatz 2, 123 Absatz 1 und 173 Absatz 2 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 7. März 19943,

beschliesst:

1 SR 101

2 Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

3 BBl 1994 II 1127

1. Abschnitt: Zweck, Aufgaben und Schranken

Art. 1 Zweck  

Die­ses Ge­setz dient der Si­che­rung der de­mo­kra­ti­schen und rechts­staat­li­chen Grund­la­gen der Schweiz so­wie dem Schutz der Frei­heits­rech­te ih­rer Be­völ­ke­rung.

Art. 2 Aufgaben 4  

1 Der Bund trifft vor­beu­gen­de po­li­zei­li­che Mass­nah­men nach die­sem Ge­setz, um Ge­fähr­dun­gen der in­ne­ren Si­cher­heit früh­zei­tig ab­zu­weh­ren.

2 Vor­beu­gen­de po­li­zei­li­che Mass­nah­men sind:

a.5
b.
Mass­nah­men zum Schutz von Bun­des­be­hör­den, völ­ker­recht­lich ge­schütz­ten Per­so­nen, stän­di­gen di­plo­ma­ti­schen Missio­nen, kon­su­la­ri­schen Pos­ten und in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen;
c.
Si­cher­stel­lung, Be­schlag­nah­me und Ein­zie­hung von Pro­pa­gan­dama­te­ri­al mit zu Ge­walt auf­ru­fen­dem In­halt;
d.
Be­schlag­nah­me ge­fähr­li­cher Ge­gen­stän­de nach Ar­ti­kel 13f, so­weit dies zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz er­for­der­lich ist;
dbis.6
Mass­nah­men nach dem 5. Ab­schnitt zur Ver­hin­de­rung ter­ro­ris­ti­scher Ak­ti­vi­tä­ten;
e.
Mass­nah­men nach dem 5a. Ab­schnitt zur Ver­hin­de­rung von Ge­walt an­läss­lich von Sport­ver­an­stal­tun­gen.

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

5 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 1 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 37  

7 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

2. Abschnitt: Aufgabenteilung

Art. 4 Grundsatz  

1 Für die in­ne­re Si­cher­heit sei­nes Ge­bie­tes ist in ers­ter Li­nie der Kan­ton ver­ant­wort­lich.

2 So­weit der Bund nach Ver­fas­sung und Ge­setz für die in­ne­re Si­cher­heit ver­ant­wort­lich ist, leis­ten ihm die Kan­to­ne Amts- und Voll­zugs­hil­fe.

Art. 5 Aufgabenerfüllung durch den Bund 8  

Der Bun­des­rat er­lässt ein Leit­bild der Mass­nah­men zum Schutz von:

a.
Bun­des­be­hör­den;
b.
völ­ker­recht­lich ge­schütz­ten Per­so­nen;
c.
Per­so­nen, de­nen der Bund nach Ar­ti­kel 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20079 Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten oder Er­leich­te­run­gen ge­währt.

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

9 SR 192.12

Art. 5a10  

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 6 Aufgabenerfüllung durch die Kantone  

1 Je­der Kan­ton be­stimmt die Be­hör­de, die beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes mit dem Bun­des­amt für Po­li­zei (fed­pol) zu­sam­men­ar­bei­tet. Er legt den Dienst­weg so fest, dass dring­li­che Ein­zel­auf­trä­ge des Bun­des oh­ne Ver­zug durch­ge­führt wer­den.11

2 Hat ein Kan­ton Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz be­stimm­ten Ge­mein­den über­tra­gen, so ar­bei­ten die Bun­des­be­hör­den di­rekt mit die­sen zu­sam­men.12

3 Per­so­nen, die von den Kan­to­nen mit Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz be­traut sind, un­ter­ste­hen dem kan­to­na­len Dienst­recht und der kan­to­na­len Dienstauf­sicht.

11 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 7–913  

13 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

3. Abschnitt: Informationsbearbeitung

Art. 10 Informationspflichten von fedpol 14  

Fed­pol in­for­miert die an­dern Si­cher­heits­or­ga­ne des Bun­des und die Kan­to­ne so­wie die an po­li­zei­li­chen Auf­ga­ben mit­wir­ken­den Bun­des­or­ga­ne über al­le Vor­gän­ge, wel­che die in­ne­re Si­cher­heit in ih­rem Auf­ga­ben­be­reich be­ein­träch­ti­gen kön­nen.

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 10a15  

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 11–1316  

16 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art.13a17  

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2006 3703; BBl 2005 5613). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 13b–13d18  

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 13e Sicherstellung, Beschlagnahme und Einziehung von Propagandamaterial 19  

1 Die Po­li­zei- und die Zoll­be­hör­den stel­len, un­ge­ach­tet der Men­ge, Be­schaf­fen­heit und Art, Ma­te­ri­al si­cher, das Pro­pa­gan­da­zwe­cken die­nen kann und des­sen In­halt kon­kret und ernst­haft zur Ge­walt­tä­tig­keit ge­gen Men­schen oder Sa­chen auf­ruft.

2 Sie über­mit­teln das Ma­te­ri­al dem Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB). Über die Be­schlag­nah­me und die Ein­zie­hung ent­schei­det fed­pol nach An­hö­rung des NDB. Das Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196820 ist an­wend­bar.21

3 Stos­sen die zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter des NDB oder von fed­pol auf ent­spre­chen­des Ma­te­ri­al, so kön­nen sie es di­rekt si­cher­stel­len.

4 Liegt ein Ver­dacht auf ei­ne straf­ba­re Hand­lung vor, so über­mit­telt die si­cher­stel­len­de Be­hör­de das Ma­te­ri­al der zu­stän­di­gen Straf­be­hör­de.

5 Bei Ver­brei­tung von Pro­pa­gan­dama­te­ri­al nach Ab­satz 1 über das In­ter­net kann fed­pol nach An­hö­rung des NDB:

a.
die Lö­schung der be­tref­fen­den Web­si­te ver­fü­gen, wenn das Pro­pa­gan­dama­te­ri­al auf ei­nem schwei­ze­ri­schen Rech­ner liegt;
abis.22
den Wi­der­ruf der zur Ver­brei­tung ver­wen­de­ten Do­main-Na­men zwei­ter Ebe­ne an­ord­nen, die ei­ner In­ter­net-Do­main un­ter­ge­ord­net sind, de­ren Ver­wal­tung in den Zu­stän­dig­keits­be­reich der Schweiz fällt;
b.
dem schwei­ze­ri­schen Pro­vi­der emp­feh­len, die be­tref­fen­de Web­sei­te zu sper­ren, wenn das Pro­pa­gan­dama­te­ri­al nicht auf ei­nem schwei­ze­ri­schen Rech­ner liegt.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 16. Ju­li 2012 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841).

20 SR 172.021

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 13f Beschlagnahme gefährlicher Gegenstände 23  

Fed­pol kann ge­fähr­li­che Ge­gen­stän­de nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 6 des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 199724 be­schlag­nah­men, so­weit dies zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz er­for­der­lich ist.

23 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

24 SR 514.54

Art. 14 Informationsbeschaffung  

1 Fed­pol und die Kan­to­ne be­schaf­fen die In­for­ma­tio­nen, die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz not­wen­dig sind. Sie kön­nen die­se Da­ten be­schaf­fen, selbst wenn dies für die be­trof­fe­nen Per­so­nen nicht er­kenn­bar ist.25

2 Per­so­nen­da­ten kön­nen be­schafft wer­den durch:

a.
Aus­wer­ten öf­fent­lich zu­gäng­li­cher Quel­len;
b.
Ein­ho­len von Aus­künf­ten;
c.
Ein­sicht in amt­li­che Ak­ten;
d.
Ent­ge­gen­nah­me und Aus­wer­ten von Mel­dun­gen;
e.
Nach­for­schen nach der Iden­ti­tät oder dem Auf­ent­halt von Per­so­nen;
f.
Be­ob­ach­ten von Vor­gän­gen an öf­fent­li­chen und all­ge­mein zu­gäng­li­chen Or­ten, auch mit­tels Bild- und Tonauf­zeich­nun­gen;
g.
Fest­stel­len der Be­we­gun­gen und der Kon­tak­te von Per­so­nen.

3 Der Ein­satz straf­pro­zes­sua­ler Zwangs­mass­nah­men ist nur im Rah­men ei­nes ge­richts­po­li­zei­li­chen Er­mitt­lungs­ver­fah­rens oder ei­ner Vor­un­ter­su­chung zu­läs­sig. Das­sel­be gilt für das Be­ob­ach­ten von Vor­gän­gen in pri­va­ten Räu­men.

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 14a–14c26  

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 15–1827  

27 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

4. Abschnitt: …

Art. 192128  

28 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 1 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

4a. Abschnitt: Aufgaben zum Schutz von Personen und Gebäuden 29

29 Ursprünglich: 5. Abschnitt.

Art. 22 Grundsätze  

1 Fed­pol30 sorgt in Zu­sam­men­ar­beit mit den kan­to­na­len Be­hör­den für den Schutz der Be­hör­den und der Ge­bäu­de des Bun­des so­wie der Per­so­nen und Ge­bäu­de, für wel­che der Bund völ­ker­recht­li­che Schutz­pflich­ten er­fül­len muss.

2 Der Bun­des­rat kann für die­se Auf­ga­ben staat­li­che oder pri­va­te Schutz­diens­te ein­set­zen.

3 Er kann an­de­re ge­eig­ne­te Be­diens­te­te für Schutz­auf­ga­ben ein­set­zen oder bei be­son­de­rem Be­darf oder bei er­höh­ter Be­dro­hung nach Ab­spra­che mit den kan­to­na­len Re­gie­run­gen den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den zur Ver­fü­gung stel­len.

4 Das nach die­sem Ge­setz zum Schutz von Per­so­nen, Be­hör­den und Ge­bäu­den ein­ge­setz­te Per­so­nal darf zur Er­fül­lung sei­nes Auf­trags und, so­weit die zu schüt­zen­den Rechts­gü­ter es recht­fer­ti­gen, po­li­zei­li­chen Zwang und po­li­zei­li­che Mass­nah­men an­wen­den. Das Zwangs­an­wen­dungs­ge­setz vom 20. März 200831 ist an­wend­bar.32

30 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 12. Dez. 2008 über die An­pas­sung ge­setz­li­cher Be­stim­mun­gen in­fol­ge Über­füh­rung der nach­rich­ten­dienst­li­chen Tei­le des Diens­tes für Ana­ly­se und Prä­ven­ti­on zum VBS, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6261). Die­se Än­de­rung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

31 SR 364

32 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des Zwangs­an­wen­dungs­ge­set­zes vom 20. März 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5463; BBl 2006 2489).

Art. 23 Schutz der Bundesbehörden  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt:

a.33
die Per­so­nen, die im Auf­trag des Bun­des ei­ne öf­fent­li­che Funk­ti­on aus­üben und zu de­ren Guns­ten nach Mass­ga­be der mit die­ser Funk­ti­on ver­bun­de­nen Ge­fähr­dungs­la­ge Schutz­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den;
b.
die Ge­bäu­de des Bun­des, in de­nen zum Schutz der Per­so­nen und Ein­rich­tun­gen das Per­so­nal von fed­pol ein­ge­setzt wird;
c.34

1bis In be­grün­de­ten Fäl­len kann der Bun­des­rat ei­ne Ver­län­ge­rung von Schutz­mass­nah­men zu­guns­ten von Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a auch nach dem Aus­schei­den aus ih­rer Funk­ti­on vor­se­hen.35

2 Für al­le Ge­bäu­de, in de­nen Bun­des­be­hör­den un­ter­ge­bracht sind, wird das Haus­recht nach Ar­ti­kel 62f des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199736 (RVOG) in sei­nen Ge­bäu­den vom Bund aus­ge­übt. Er trifft die ge­eig­ne­ten Schutz­mass­nah­men in Ab­spra­che mit fed­pol.37

3 Die Kan­to­ne ge­währ­leis­ten den Schutz des üb­ri­gen Ei­gen­tums des Bun­des nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 62e Ab­satz 1 RVOG.38

3bis Be­ste­hen kon­kre­te Grün­de zur An­nah­me, dass ei­ne be­stimm­te Per­son ge­gen­über Per­so­nen oder Ge­bäu­den, die nach Ab­satz 1 un­ter Schutz ste­hen, ei­ne Straf­tat be­ge­hen wird, so kann die für den Schutz zu­stän­di­ge Be­hör­de die­se Per­son auf­su­chen, sie auf ihr Ver­hal­ten an­spre­chen und sie auf die Fol­gen all­fäl­li­ger Straf­ta­ten hin­wei­sen.39

4 Die Bau­be­hör­den des Bun­des le­gen im Ein­ver­neh­men mit fed­pol und den un­ter­ge­brach­ten De­par­te­men­ten, Grup­pen und Äm­tern und an­dern Bun­des­be­hör­den die bau­li­chen und tech­ni­schen Schutz­mass­nah­men fest.

540

33 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

34 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

35 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

36 SR 172.010

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

38 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

39 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

40 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 23a Informations- und Dokumentationssystem 41  

1 Fed­pol be­ar­bei­tet die In­for­ma­tio­nen, die für die An­ord­nung von Mass­nah­men zum Schutz von Per­so­nen und Ge­bäu­den nach die­sem Ab­schnitt not­wen­dig sind, in ei­nem ei­ge­nen In­for­ma­ti­ons- und Do­ku­men­ta­ti­ons­sys­tem.

2 Das In­for­ma­ti­ons- und Do­ku­men­ta­ti­ons­sys­tem ent­hält Da­ten über si­cher­heits­re­le­van­te Er­eig­nis­se und da­mit in Ver­bin­dung ste­hen­de Per­so­nen.

3 Die Da­ten wer­den spä­tes­tens fünf Jah­re, nach­dem der Schutz­be­darf nicht mehr ge­ge­ben ist, ver­nich­tet.

4 Das Aus­kunfts­recht und das Recht, Da­ten be­rich­ti­gen zu las­sen, rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 25 und 41 Ab­satz 2 Buch­sta­be a DSG42.43

41 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

42 SR 235.1

43 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 1 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 23b Daten, Datenkategorien und Schranken der Datenbearbeitung 44  

1 Fed­pol be­ar­bei­tet nur Da­ten von Per­so­nen:

a.
für de­ren Si­cher­heit fed­pol zu­stän­dig ist;
b.
von de­nen auf­grund be­grün­de­ter An­halts­punk­te an­ge­nom­men wer­den muss, dass von ih­nen ei­ne kon­kre­te Ge­fahr für die Si­cher­heit von Be­hör­den, Ge­bäu­den und Ein­rich­tun­gen des Bun­des aus­geht.

2 Es dür­fen aus­sch­liess­lich fol­gen­de Da­ten be­ar­bei­tet wer­den:

a.
Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Ge­burts­ort, Hei­mat­ort und Wohn­adres­se;
b.
Auf­nah­men in Bild und Ton;
c.45
Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten, so­weit sie für die Be­ur­tei­lung des Gra­des der Ge­fähr­lich­keit not­wen­dig sind, wie In­for­ma­tio­nen über den Ge­sund­heits­zu­stand, über Ver­ur­tei­lun­gen oder hän­gi­ge Ver­fah­ren, über Mit­glied­schaf­ten in Par­tei­en, Ge­sell­schaf­ten, Ver­ei­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen so­wie An­ga­ben über de­ren lei­ten­de Or­ga­ne.

3 In­for­ma­tio­nen über die po­li­ti­sche Be­tä­ti­gung und über die Aus­übung der Mei­nungs‑, der Ver­samm­lungs- und der Ver­ei­ni­gungs­frei­heit dür­fen nicht be­ar­bei­tet wer­den. Die Be­ar­bei­tung ist aus­nahms­wei­se zu­läs­sig, wenn be­grün­de­te An­halts­punk­te be­ste­hen, dass ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on oder ihr an­ge­hö­ren­de Per­so­nen die Aus­übung der po­li­ti­schen Rech­te oder der Grund­rech­te als Vor­wand neh­men, um straf­ba­re Hand­lun­gen vor­zu­be­rei­ten oder durch­zu­füh­ren.

44 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 1 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 23c Zugriffsrechte und Datenweitergabe 46  

1 Der Zu­griff auf das In­for­ma­ti­ons- und Do­ku­men­ta­ti­ons­sys­tem mit­tels au­to­ma­ti­sier­ten Ab­ruf­ver­fah­rens ist auf die­je­ni­gen Stel­len von fed­pol be­schränkt, die:

a.
die Ge­fähr­dung von Be­hör­den, Ge­bäu­den und Ein­rich­tun­gen des Bun­des be­ur­tei­len;
b.
Per­so­nen­schutz­mass­nah­men an­ord­nen und durch­füh­ren.

2 Fol­gen­den Stel­len und Per­so­nen dür­fen Da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, be­kannt ge­ge­ben wer­den:47

a.
De­par­te­men­ten, Amts­stel­len und Si­cher­heits­or­ga­nen der zi­vi­len und mi­li­tä­ri­schen Ver­wal­tung zum Schutz von Be­hör­den, Ge­bäu­den und Ein­rich­tun­gen so­wie zur Durch­füh­rung von Per­so­nen­schutz­mass­nah­men;
b.
für Staats­schutz oder Ter­ror­be­kämp­fung zu­stän­di­gen Stel­len bei fed­pol und beim NDB;
c.
Ge­bäu­de­ver­ant­wort­li­chen des Bun­des zur Ver­hin­de­rung des un­be­rech­tig­ten Zu­tritts von Per­so­nen;
d.
in- und aus­län­di­schen Ver­tre­tun­gen so­wie in­ter­na­tio­na­len Or­ga­nen zum Schutz völ­ker­recht­lich ge­schütz­ter Per­so­nen;
e.
in- und aus­län­di­schen Po­li­zei­or­ga­nen zur Er­fül­lung si­cher­heits­po­li­zei­li­cher Auf­ga­ben;
f.
Ver­ant­wort­li­chen von An­läs­sen und Pri­va­ten, so­weit die Be­kannt­ga­be not­wen­dig ist, um ei­ne schwe­re und un­mit­tel­ba­re Ge­fahr ab­zu­weh­ren.

46 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 1 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 23d Erfüllung der völkerrechtlichen Schutzpflichten 48  

Die Kan­to­ne tref­fen in Ab­spra­che mit fed­pol die Mass­nah­men auf ih­rem Ge­biet, die für die Er­fül­lung der völ­ker­recht­li­chen Schutz­pflich­ten der Schweiz not­wen­dig sind; wenn nö­tig ar­bei­ten sie mit den Si­cher­heits­diens­ten der auf ih­rem Ge­biet nie­der­ge­las­se­nen in­ter­na­tio­na­len oder di­plo­ma­ti­schen Ver­tre­tun­gen so­wie den aus­län­di­schen Po­li­zei­be­hör­den zu­sam­men, die für die Si­cher­heits­fra­gen im Grenz­ge­biet zu­stän­dig sind.

48 Ur­sprüng­lich: Art. 24.

5. Abschnitt: Massnahmen zur Verhinderung terroristischer Aktivitäten49

49 Eingefügt durch Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 23e Begriffe  

1 Als ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­de­rin oder ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­der gilt ei­ne Per­son, wenn auf­grund kon­kre­ter und ak­tu­el­ler An­halts­punk­te da­von aus­ge­gan­gen wer­den muss, dass sie oder er ei­ne ter­ro­ris­ti­sche Ak­ti­vi­tät aus­üben wird.

2 Als ter­ro­ris­ti­sche Ak­ti­vi­tät gel­ten Be­stre­bun­gen zur Be­ein­flus­sung oder Ver­än­de­rung der staat­li­chen Ord­nung, die durch die Be­ge­hung oder An­dro­hung von schwe­ren Straf­ta­ten oder mit der Ver­brei­tung von Furcht und Schre­cken ver­wirk­licht oder be­güns­tigt wer­den sol­len.

Art. 23f Grundsätze  

1 Fed­pol ver­fügt ge­gen­über ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23k–23q, wenn:

a.
der von ihr oder ihm aus­ge­hen­den Ge­fähr­dung mit so­zia­len, in­te­gra­ti­ven oder the­ra­peu­ti­schen Mass­nah­men so­wie Mass­nah­men des Kin­der- und Er­wach­se­nen­schut­zes vor­aus­sicht­lich nicht wirk­sam be­geg­net wer­den kann;
b.
Mass­nah­men der all­ge­mei­nen Ge­fah­ren­ab­wehr durch die Kan­to­ne nicht aus­rei­chend sind; und
c.
kei­ne Er­satz­mass­nah­me oder frei­heits­ent­zie­hen­de Zwangs­mass­nah­me nach der Straf­pro­zess­ord­nung50 an­ge­ord­net wur­de, die die­sel­be Wir­kung hat wie ei­ne Mass­nah­me nach den Ar­ti­keln 23k–23q;das Vor­ge­hen ist zwi­schen fed­pol und der zu­stän­di­gen Staats­an­walt­schaft ab­zu­spre­chen.

2 Die Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23k–23osind nach Mög­lich­keit mit so­zia­len, in­te­gra­ti­ven oder the­ra­peu­ti­schen Mass­nah­men zu be­glei­ten.

3 Ei­ne Mass­nah­me ist auf­zu­he­ben, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für de­ren An­ord­nung nicht mehr er­füllt sind. Die be­trof­fe­ne Per­son ist um­ge­hend über die Auf­he­bung in Kennt­nis zu set­zen.

4 Die be­trof­fe­ne Per­son kann bei fed­pol je­der­zeit ein Ge­such um Auf­he­bung der Mass­nah­me stel­len.

Art. 23g Dauer einer Massnahme  

1 Die Dau­er ei­ner Mass­nah­me ist auf sechs Mo­na­te be­grenzt. Sie kann ein­ma­lig um ma­xi­mal sechs Mo­na­te ver­län­gert wer­den. Die Dau­er der Ein­gren­zung auf ei­ne Lie­gen­schaft rich­tet sich nach Ar­ti­kel 23o Ab­satz 5.

2 Die­sel­be Mass­nah­me kann er­neut an­ge­ord­net wer­den, wenn neue und kon­kre­te An­halts­punk­te für ei­ne ter­ro­ris­ti­sche Ak­ti­vi­tät vor­lie­gen.

Art. 23h Datenbearbeitung  

1 Fed­pol und die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den kön­nen zur Be­grün­dung der An­ord­nung ei­ner Mass­nah­me nach den Ar­ti­keln 23k–23q, zur Prü­fung, ob die Vor­aus­set­zun­gen der An­ord­nung er­füllt sind, so­wie zur Durch­füh­rung der Mass­nah­men be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten von ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­dern be­ar­bei­ten, ins­be­son­de­re Da­ten über re­li­gi­öse und welt­an­schau­li­che An­sich­ten oder Tä­tig­kei­ten, über die Ge­sund­heit, über Mass­nah­men der so­zia­len Hil­fe so­wie über ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen. Be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten Drit­ter dür­fen nur be­ar­bei­tet wer­den, so­fern die ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­de­rin oder der ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­der mit die­sen Per­so­nen in Kon­takt steht oder stand und dies zur Ein­schät­zung der von der ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder dem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der aus­ge­hen­den Ge­fahr zwin­gend er­for­der­lich ist.

2 Die Po­li­zei- und Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den von Bund und Kan­to­nen so­wie die kan­to­na­len Straf­voll­zugs­be­hör­den, die Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­den, Schu­len und Bil­dungs­be­hör­den, In­te­gra­ti­ons­fach­stel­len, Ein­woh­ner-, Mi­gra­ti­ons-, Ju­gend- und So­zia­läm­ter kön­nen die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­sem Ab­schnitt er­for­der­li­chen Per­so­nen­da­ten ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten un­ter­ein­an­der aus­tau­schen. Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

3 Fed­pol kann den Be­trei­ber ei­ner kri­ti­schen In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 4 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 201551 (NDG) über die An­ord­nung ei­ner Mass­nah­me nach den Ar­ti­keln 23k–23q in­for­mie­ren, wenn die ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­de­rin oder der ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­der für die­se In­fra­struk­tur ei­ne Ge­fahr dar­stellt. Da­zu kann fed­pol be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten über­mit­teln.

Art. 23i Antrag  

1 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Be­hör­de und der NDB kön­nen fed­pol Mass­nah­men nach die­sem Ab­schnitt be­an­tra­gen.

2 Im An­trag ist dar­zu­le­gen, dass die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind; der An­trag muss zu­dem An­ga­ben zur Art, zur Dau­er und zum Voll­zug der be­an­trag­ten Mass­nah­me ent­hal­ten.

Art. 23j Verfügung von Massnahmen  

1 Fed­pol ver­fügt die Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23k–23q. Wur­de die Mass­nah­me von ei­ner kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Be­hör­de be­an­tragt, so hört fed­pol vor­gän­gig den NDB an. Wur­de die Mass­nah­me vom NDB be­an­tragt, so hört fed­pol vor­gän­gig den be­trof­fe­nen Kan­ton an.

2 Es schreibt die Mass­nah­me so­wie ei­ne Wi­der­hand­lung ge­gen die Mass­nah­me im au­to­ma­ti­sier­ten Po­li­zei­fahn­dungs­sys­tem (RI­POL) nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ju­ni 200852 über die po­li­zei­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des aus.

3 Es kann im Ein­ver­neh­men mit dem be­trof­fe­nen Kan­ton oder der be­trof­fe­nen Ge­mein­de ei­ne Mass­nah­me sis­tie­ren, wenn wich­ti­ge Grün­de vor­lie­gen.

Art. 23k Melde- und Gesprächsteilnahmepflicht  

1 Fed­pol kann ei­ne ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­de­rin oder einen ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der ver­pflich­ten, sich re­gel­mäs­sig bei ei­ner von der an­trag­stel­len­den Be­hör­de be­zeich­ne­ten kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Stel­le per­sön­lich zu mel­den und Ge­sprä­che mit ei­ner oder meh­re­ren Fach­per­so­nen zu füh­ren.

2 Die Ge­sprä­che die­nen da­zu, die von der ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder dem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der aus­ge­hen­de Ge­fahr und de­ren Ent­wick­lung zu be­ur­tei­len so­wie der Ge­fahr ent­ge­gen­zu­wir­ken.

3 Ist die be­trof­fe­ne Per­son min­der­jäh­rig, so sind die El­tern oder an­de­re er­zie­hungs­be­rech­tig­te Per­so­nen in die Ge­sprä­che mit­ein­zu­be­zie­hen, so­fern der Zweck des Ge­sprächs da­durch nicht ge­fähr­det wird.

4 Kann die be­trof­fe­ne Per­son einen ver­ein­bar­ten Ter­min nicht ein­hal­ten, so hat sie die zu­stän­di­ge kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Stel­le un­ter An­ga­be der Grün­de un­ver­züg­lich dar­über zu in­for­mie­ren und um ei­ne Ver­schie­bung zu er­su­chen. Die­se wird nur ge­währt, wenn wich­ti­ge Grün­de vor­lie­gen und die­se von der be­trof­fe­nen Per­son be­legt wer­den.

5 Die kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Stel­le in­for­miert die an­trag­stel­len­de Be­hör­de so­wie fed­pol über:

a.
si­cher­heits­re­le­van­te Vor­gän­ge wäh­rend der Um­set­zung der Mass­nah­me;
b.
die Ver­let­zung der Mel­de­pflicht;
c.
ver­scho­be­ne oder aus­ge­fal­le­ne Ter­mi­ne;
d.
die Ver­wei­ge­rung der Teil­nah­me am Ge­spräch mit ei­ner Fach­per­son;
e.
das Er­geb­nis der mit der Fach­per­son ge­führ­ten Ge­sprä­che.

6 Die In­for­ma­ti­on nach Ab­satz 5 Buch­sta­ben a und b hat oh­ne Ver­zug zu er­fol­gen.

Art. 23l Kontaktverbot  

Fed­pol kann ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der ver­bie­ten, mit be­stimm­ten Per­so­nen oder Per­so­nen­grup­pen di­rekt oder über Dritt­per­so­nen in Kon­takt zu ste­hen.

Art. 23m Ein- und Ausgrenzung  

1 Fed­pol kann ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der ver­bie­ten, ein ihr oder ihm zu­ge­wie­se­nes Ge­biet zu ver­las­sen oder ein be­stimm­tes Ge­biet oder ei­ne be­stimm­te Lie­gen­schaft zu be­tre­ten.

2 Es kann aus wich­ti­gen Grün­den Aus­nah­men be­wil­li­gen.

Art. 23n Ausreiseverbot  

1 Fed­pol kann ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der ver­bie­ten, aus der Schweiz aus­zu­rei­sen, wenn auf­grund kon­kre­ter und ak­tu­el­ler An­halts­punk­te an­ge­nom­men wer­den muss, dass sie oder er aus­rei­sen will, um im Aus­land ei­ne ter­ro­ris­ti­sche Ak­ti­vi­tät aus­zuü­ben.

2 Im Fal­le ei­nes Aus­rei­se­ver­bots kann fed­pol:

a.
Schwei­zer Rei­se­do­ku­men­te be­schlag­nah­men;
b.
aus­län­di­sche Rei­se­do­ku­men­te si­cher­stel­len, so­fern ein über­wie­gen­des In­ter­es­se der Schweiz be­steht, die Aus­rei­se zu ver­bie­ten, und kei­ne mil­de­ren Mass­nah­men zur Ver­fü­gung ste­hen.

3 Fed­pol in­for­miert den be­trof­fe­nen Staat über die Si­cher­stel­lung der aus­län­di­schen Rei­se­do­ku­men­te. Ist die­ser da­mit nicht ein­ver­stan­den, so hebt fed­pol die Si­cher­stel­lung auf und hän­digt der be­trof­fe­nen Per­son die Rei­se­do­ku­men­te aus.

4 Es kann be­schlag­nahm­te Schwei­zer Rei­se­do­ku­men­te für un­gül­tig er­klä­ren und im RI­POL, im na­tio­na­len Teil des Schen­ge­ner In­for­ma­ti­ons­sys­tems (SIS) so­wie über In­ter­pol (Art. 351 Abs. 2 des Straf­ge­setz­buchs [StGB]53) aus­schrei­ben.

5 Es kann aus­län­di­sche Rei­se­do­ku­men­te im RI­POL, im SIS so­wie über In­ter­pol (Art. 351 Abs. 2 StGB) aus­schrei­ben, wenn der be­trof­fe­ne Staat die Do­ku­men­te für un­gül­tig er­klärt hat und mit der Aus­schrei­bung ein­ver­stan­den ist.

6 Fed­pol, das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG) und die kan­to­na­len Po­li­zei­be­hör­den kön­nen Rei­se­bil­let­te be­schlag­nah­men. Sie kön­nen Rei­se­un­ter­neh­men an­wei­sen, elek­tro­ni­sche Rei­se­bil­let­te für un­gül­tig zu er­klä­ren.

7 Sie kön­nen bei Ge­fahr in Ver­zug Schwei­zer und aus­län­di­sche Rei­se­do­ku­men­te so­wie Rei­se­bil­let­te oh­ne vor­gän­gi­ge An­ord­nung des Aus­rei­se­ver­bots pro­vi­so­risch si­cher­stel­len oder Rei­se­un­ter­neh­men an­wei­sen, elek­tro­ni­sche Rei­se­bil­let­te für un­gül­tig zu er­klä­ren.

8 Han­delt es sich bei der be­trof­fe­nen Per­son um ei­ne Schwei­ze­rin oder einen Schwei­zer, so stellt fed­pol ihr oder ihm für die Dau­er des Aus­rei­se­ver­bots einen Er­satz­nach­weis über die Staats­an­ge­hö­rig­keit und die Iden­ti­tät aus. Ei­ner Aus­län­de­rin oder ei­nem Aus­län­der stellt fed­pol einen Er­satz­nach­weis über die Iden­ti­tät aus.

Art. 23o Eingrenzung auf eine Liegenschaft: Grundsätze  

1 Fed­pol kann ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der ver­bie­ten, ei­ne be­stimm­te, von der an­trag­stel­len­den Be­hör­de be­zeich­ne­te Lie­gen­schaft oder Ein­rich­tung zu ver­las­sen, wenn:

a.
kon­kre­te und ak­tu­el­le An­halts­punk­te be­ste­hen, dass von ihr oder ihm ei­ne er­heb­li­che Ge­fahr für Leib und Le­ben Drit­ter aus­geht, die nicht an­ders ab­ge­wen­det wer­den kann; und
b.
sie oder er ge­gen ei­ne oder meh­re­re ge­stützt auf die Ar­ti­kel 23k–23n an­ge­ord­ne­te Mass­nah­men ver­stos­sen hat.

2 Die Ein­gren­zung hat auf ei­ne Lie­gen­schaft zu er­fol­gen, die von der ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder dem ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­der für Wohn­zwe­cke ge­nutzt wird oder in der sie oder er sich zu Pfle­ge- oder Be­hand­lungs­zwe­cken auf­hält. Die Ein­gren­zung kann aus­nahms­wei­se auf ei­ne an­de­re öf­fent­li­che oder pri­va­te Lie­gen­schaft oder Ein­rich­tung er­fol­gen, wenn:

a.
der Ge­fähr­dung nicht auf an­de­re Art wirk­sam be­geg­net wer­den kann; und
b.
die Lie­gen­schaft oder Ein­rich­tung die Mög­lich­keit zu ei­ner selbst­be­stimm­ten Le­bens­ge­stal­tung und ei­ner ei­gen­ver­ant­wort­li­chen Le­bens­füh­rung in ei­nem häus­li­chen Um­feld bie­tet.

3 Fed­pol kann nach An­hö­rung der be­tei­lig­ten Be­hör­den aus wich­ti­gen Grün­den Aus­nah­men von der Ein­gren­zung be­wil­li­gen, na­ment­lich aus me­di­zi­ni­schen Grün­den, zu Er­werbs- und Bil­dungs­zwe­cken, zur Aus­übung der Glau­bens­frei­heit oder zur Wahr­neh­mung von fa­mi­li­ären Ver­pflich­tun­gen.

4 Die Kon­tak­te zur Aus­sen­welt und das so­zia­le Le­ben dür­fen nur so weit ein­ge­schränkt wer­den, als dies zur Durch­füh­rung der Mass­nah­me zwin­gend er­for­der­lich ist.

5 Die Dau­er der Mass­nah­me ist auf drei Mo­na­te be­grenzt. Sie kann zwei Mal um je­weils ma­xi­mal drei Mo­na­te ver­län­gert wer­den.

Art. 23p Eingrenzung auf eine Liegenschaft: Verfahren  

1 Fed­pol un­ter­brei­tet den An­trag auf An­ord­nung der Ein­gren­zung zur Prü­fung der Recht­mäs­sig­keit und An­ge­mes­sen­heit un­ver­züg­lich dem Zwangs­mass­nah­men­ge­richt des Kan­tons Bern. Die­ses ent­schei­det un­ver­züg­lich, spä­tes­tens aber in­nert 48 Stun­den nach Ein­gang des An­trags.

2 Soll die Mass­nah­me ver­län­gert wer­den, so reicht fed­pol dem Zwangs­mass­nah­men­ge­richt spä­tes­tens vier Ta­ge vor de­ren Ab­lauf einen schrift­lich be­grün­de­ten An­trag ein. Das Zwangs­mass­nah­men­ge­richt kann an­ord­nen, dass die Mass­nah­me ver­län­gert wird, bis es über den An­trag ent­schie­den hat.

3 Die Ent­schä­di­gung des Kan­tons Bern rich­tet sich nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 4 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 201054.

4 Stellt die be­trof­fe­ne Per­son fed­pol ein schrift­lich be­grün­de­tes Ge­such um Auf­he­bung der Mass­nah­me und lehnt fed­pol das Ge­such ab, so lei­tet es die­ses in­nert drei­er Ta­ge mit ei­ner be­grün­de­ten Stel­lung­nah­me an das Zwangs­mass­nah­men­ge­richt wei­ter. Die­ses ent­schei­det spä­tes­tens in­nert fünf Ta­gen nach Ein­gang des Ge­suchs.

5 Fed­pol be­en­det die Ein­gren­zung auf ei­ne Lie­gen­schaft un­ver­züg­lich, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die An­ord­nung der Mass­nah­me nicht mehr er­füllt sind;
b.
das Zwangs­mass­nah­men­ge­richt die Ge­neh­mi­gung zur An­ord­nung oder Ver­län­ge­rung der Mass­nah­me ver­wei­gert; oder
c.
fed­pol oder das Zwangs­mass­nah­men­ge­richt dem Ge­such um Auf­he­bung der Mass­nah­me ent­spricht.
Art. 23q Elektronische Überwachung und Mobilfunklokalisierung  

1 Zum Voll­zug der Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23l–23o kann fed­pol ei­ne elek­tro­ni­sche Über­wa­chung oder Lo­ka­li­sie­rung über Mo­bil­funk ei­ner ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder ei­nes ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­ders an­ord­nen, wenn die im Rah­men der Mass­nah­men­voll­zugs­kon­trol­le bis­lang ge­trof­fe­nen Mass­nah­men er­folg­los ge­blie­ben sind oder der Mass­nah­men­voll­zug oh­ne Über­wa­chung oder Lo­ka­li­sie­rung aus­sichts­los wä­re oder über­mäs­sig er­schwert wür­de.

2 Ge­rä­te zur elek­tro­ni­schen Über­wa­chung kön­nen mit dem Kör­per der ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­de­rin oder des ter­ro­ris­ti­schen Ge­fähr­ders fest ver­bun­den wer­den. Wird das Ge­rät mit dem Kör­per nicht fest ver­bun­den, so hat die Ge­fähr­de­rin oder der Ge­fähr­der es stän­dig und in be­triebs­be­rei­tem Zu­stand bei sich zu füh­ren. Die Funk­ti­ons­fä­hig­keit des Ge­räts darf nicht be­ein­träch­tigt wer­den.

3 Zur Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung kann die für den Voll­zug zu­stän­di­ge Be­hör­de die da­für er­for­der­li­chen Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 8 Buch­sta­be b des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 201655 be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs ein­for­dern. Die ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­de­rin oder der ter­ro­ris­ti­sche Ge­fähr­der hat das Mo­bil­funk­ge­rät stän­dig so­wie ein­ge­schal­tet und in be­triebs­be­rei­tem Zu­stand bei sich zu füh­ren.

4 Die er­ho­be­nen Da­ten dür­fen nur zu den fol­gen­den Zwe­cken be­ar­bei­tet wer­den:

a.
zur Fest­stel­lung von Ver­stös­sen ge­gen Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln
23l–23o;
b.
zur straf­recht­li­chen Ver­fol­gung ei­nes Ver­bre­chens oder schwe­ren Ver­ge­hens ge­mä­ss dem an­wend­ba­ren Ver­fah­rens­recht;
c.
zur Ab­wehr ei­ner Ge­fähr­dung Drit­ter oder ei­ner schwe­ren Selbst­ge­fähr­dung;
d.
zur Prü­fung und Auf­recht­er­hal­tung der Funk­ti­ons­fä­hig­keit der tech­ni­schen Mit­tel.

5 Die im Rah­men der elek­tro­ni­schen Über­wa­chung er­ho­be­nen Da­ten müs­sen spä­tes­tens 12 Mo­na­te nach Ab­schluss der Über­wa­chung ver­nich­tet wer­den, so­fern kein kon­kre­ter Grund zur An­nah­me be­steht, dass sie als Be­weis­mit­tel in ei­nem Straf­ver­fah­ren die­nen kön­nen.

6 Die für den Voll­zug der Mass­nah­me zu­stän­di­ge Be­hör­de legt fest, wel­che Per­so­nen die er­ho­be­nen Da­ten be­ar­bei­ten dür­fen, und trifft ge­eig­ne­te Mass­nah­men, um die Da­ten vor miss­bräuch­li­cher Ver­wen­dung zu schüt­zen.

Art. 23r Vollzug der Massnahmen  

1 Der Voll­zug und die Kon­trol­le der Mass­nah­men nach die­sem Ab­schnitt sind Sa­che der Kan­to­ne. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 23n.

2 Fed­pol leis­tet Amts- und Voll­zugs­hil­fe.

3 Die für den Voll­zug der Mass­nah­men zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen, so­weit die zu schüt­zen­den Rechts­gü­ter es recht­fer­ti­gen, po­li­zei­li­chen Zwang und po­li­zei­li­che Mass­nah­men an­wen­den.

Art. 2456  

56 Auf­ge­ho­ben. Sie­he Art. 23d.

Abschnitt 5a: Massnahmen gegen Gewalt anlässlich von Sportveranstaltungen57

57 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3703; BBl 2005 5613).

Art. 24a Informationen über Gewalttätigkeiten anlässlich von Sportveranstaltungen  

1 Fed­pol be­treibt ein elek­tro­ni­sches In­for­ma­ti­ons­sys­tem, in das Da­ten über Per­so­nen auf­ge­nom­men wer­den, die sich an­läss­lich von Sport­ver­an­stal­tun­gen im In‑ und Aus­land ge­walt­tä­tig ver­hal­ten ha­ben.

2 In das In­for­ma­ti­ons­sys­tem dür­fen In­for­ma­tio­nen über Per­so­nen, ge­gen die Aus­rei­se­sper­ren, Mass­nah­men nach kan­to­na­lem Recht im Zu­sam­men­hang mit Ge­walt­tä­tig­kei­ten an­läss­lich von Sport­ver­an­stal­tun­gen oder an­de­re Mass­nah­men wie Sta­dion­ver­bo­te ver­hängt wor­den sind, auf­ge­nom­men wer­den, wenn:58

a.
die Mass­nah­me von ei­ner rich­ter­li­chen Be­hör­de aus­ge­spro­chen oder be­stä­tigt wor­den ist;
b.
die Mass­nah­me auf­grund ei­ner straf­ba­ren Hand­lung aus­ge­spro­chen wor­den ist, die zur An­zei­ge an die zu­stän­di­gen Be­hör­den ge­bracht wur­de; oder
c.
die Mass­nah­me zur Wah­rung der Si­cher­heit von Per­so­nen oder der Sport­ver­an­stal­tung not­wen­dig ist und glaub­haft ge­macht wer­den kann, dass die Mass­nah­me be­grün­det ist.

3 Das elek­tro­ni­sche In­for­ma­ti­ons­sys­tem kann fol­gen­de Da­ten ent­hal­ten: Fo­to; Na­me; Vor­na­me; Ge­burts­da­tum; Ge­burts­ort; Hei­mat­ort; Wohn­adres­se; Art der Mass­nah­me und Grund der Mass­nah­me wie Ver­ur­tei­lung, Stra­fun­ter­su­chung, Mel­dun­gen der Po­li­zei, Vi­deo­auf­nah­men; ver­fü­gen­de Be­hör­de; Ver­stös­se ge­gen Mass­nah­men; Or­ga­ni­sa­tio­nen; Er­eig­nis­se.

4 Die Be­hör­den und Amts­stel­len nach Ar­ti­kel 13, die über In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 1 ver­fü­gen, sind zu de­ren Wei­ter­ga­be an fed­pol ver­pflich­tet.

5 Die Voll­zugs­be­hör­den kön­nen be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­ten, so­weit es die Durch­füh­rung ih­rer Auf­ga­ben er­for­dert.

6 Fed­pol prüft, ob die In­for­ma­tio­nen, die ihm über­mit­telt wer­den, rich­tig und er­heb­lich im Sin­ne von Ab­satz 2 sind. Es ver­nich­tet un­rich­ti­ge oder un­er­heb­li­che In­for­ma­tio­nen und be­nach­rich­tigt dar­über den Ab­sen­der.

7 Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem steht den für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes zu­stän­di­gen Stel­len von fed­pol so­wie den Po­li­zei­be­hör­den der Kan­to­ne, der EZV und den für die Durch­füh­rung der Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen zu­stän­di­gen Fach­stel­len nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 202059 über ein Ab­ruf­ver­fah­ren zur Ver­fü­gung.60 Der Bun­des­rat legt die Vor­aus­set­zun­gen für die Auf­be­wah­rung und Lö­schung der Da­ten fest. Er be­stimmt den An­schluss der kan­to­na­len Si­cher­heits­or­ga­ne im Ein­zel­nen und re­gelt die Zu­griffs­rech­te.

8 Die Voll­zugs­be­hör­den kön­nen Per­so­nen­da­ten nach Ab­satz 1 an Or­ga­ni­sa­to­ren von Sport­ver­an­stal­tun­gen in der Schweiz wei­ter­ge­ben, wenn die Da­ten für die An­ord­nung von Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung von Ge­walt­tä­tig­kei­ten an­läss­lich be­stimm­ter Ver­an­stal­tun­gen nö­tig sind. Die Emp­fän­ger der Da­ten dür­fen die­se nur im Rah­men des Voll­zu­ges der Mass­nah­men an Drit­te wei­ter­ge­ben. Der Bun­des­rat re­gelt, wie die Da­ten durch die Emp­fän­ger und durch Drit­te be­ar­bei­tet wer­den.

9 Fed­pol kann Per­so­nen­da­ten an aus­län­di­sche Po­li­zei­be­hör­den und Si­cher­heits­or­ga­ne wei­ter­ge­ben. Ar­ti­kel 61 Ab­sät­ze 1, 2, 5 und 6 NDG61 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar. Die Da­ten dür­fen nur wei­ter­ge­ge­ben wer­den, wenn die Be­hör­de oder das Or­gan ga­ran­tiert, dass die Da­ten aus­sch­liess­lich der An­ord­nung von Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung von Ge­walt­tä­tig­kei­ten an­läss­lich von Sport­ver­an­stal­tun­gen die­nen. Der Quel­len­schutz ist zu wah­ren.62

10 Das Recht, Aus­künf­te über die Da­ten im In­for­ma­ti­ons­sys­tem zu be­kom­men, und das Recht, die Da­ten be­rich­ti­gen zu las­sen, rich­ten sich nach Ar­ti­kel 25 und 41 Ab­satz 2 Buch­sta­be a des DSG63. Fed­pol teilt der be­trof­fe­nen Per­son die Er­fas­sung und Lö­schung ih­rer Da­ten im In­for­ma­ti­ons­sys­tem mit.64

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5091; BBl 2007 6465).

59 SR 128

60 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 1 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

61 SR 121

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

63 SR 235.1

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 1 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 24b65  

65 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5091; BBl 2007 6465).

Art. 24c Ausreisebeschränkung  

1 Ei­ner Per­son kann die Aus­rei­se aus der Schweiz in ein be­stimm­tes Land für ei­ne be­stimm­te Zeit­dau­er un­ter­sagt wer­den, wenn:

a.66
ge­gen sie ein Ray­on­ver­bot oder ei­ne Mel­deauf­la­ge be­steht, weil sie sich an­läss­lich von Sport­ver­an­stal­tun­gen nach­weis­lich an Ge­walt­tä­tig­kei­ten ge­gen Per­so­nen oder Sa­chen be­tei­ligt hat; und
b.
auf­grund ih­res Ver­hal­tens an­ge­nom­men wer­den muss, dass sie sich an­läss­lich ei­ner Sport­ver­an­stal­tung im Be­stim­mungs­land an Ge­walt­tä­tig­kei­ten be­tei­li­gen wird.

2 Ei­ne Aus­rei­se­be­schrän­kung kann auch ge­gen ei­ne Per­son ver­fügt wer­den, ge­gen die kein Ray­on­ver­bot be­steht, so­fern kon­kre­te und ak­tu­el­le Tat­sa­chen die An­nah­me be­grün­den, dass sie sich im Be­stim­mungs­land an Ge­walt­tä­tig­kei­ten be­tei­li­gen wer­den.

3 Die Aus­rei­se­be­schrän­kung gilt frü­he­s­tens drei Ta­ge vor der Sport­ver­an­stal­tung und dau­ert längs­tens bis einen Tag nach de­ren En­de.

4 Wäh­rend der Dau­er der Be­schrän­kung ist je­de Aus­rei­se ver­bo­ten, mit der ein Auf­ent­halt im Be­stim­mungs­land an­ge­strebt wird. Aus­nah­men kön­nen von fed­pol be­wil­ligt wer­den, wenn die be­tref­fen­de Per­son wich­ti­ge Grün­de für den Auf­ent­halt im Be­stim­mungs­land gel­tend macht.

5 Fed­pol ver­fügt die Aus­rei­se­be­schrän­kung. Die Kan­to­ne kön­nen Aus­rei­se­be­schrän­kun­gen be­an­tra­gen.67

6 Die Aus­rei­se­be­schrän­kung wird im RI­POL (Art. 15 des BG vom 13. Ju­ni 200868 über die po­li­zei­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des) aus­ge­schrie­ben.69

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

67 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

68 SR 361

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 24d und 24e70  

70 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5091; BBl 2007 6465).

5b.Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen zum 5. und 5a.Abschnitt 71

71 Eingefügt durch Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 24f Altersgrenze 72  

1 Die Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23k–23n so­wie 23q und 24c kön­nen nur ge­gen ei­ne Per­son ver­fügt wer­den, die das 12. Al­ters­jahr vollen­det hat.

2 Die Mass­nah­me nach Ar­ti­kel 23o kann nur ge­gen ei­ne Per­son ver­fügt wer­den, die das 15. Al­ters­jahr vollen­det hat.

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2006 3703; BBl 2005 5613). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 24g Rechtsschutz 73  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen von fed­pol über Mass­nah­men nach dem 5. und 5a. Ab­schnitt so­wie ge­gen Ent­schei­de des Zwangs­mass­nah­men­ge­richts nach Ar­ti­kel 23p kann beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Be­schwer­de ge­führt wer­den.

2 Das Be­schwer­de­recht rich­tet sich nach Ar­ti­kel 48 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196874. Zur Be­schwer­de be­rech­tigt sind auch:

a.
die an­trag­stel­len­de kan­to­na­le oder kom­mu­na­le Be­hör­de ge­gen Ver­fü­gun­gen von fed­pol;
b.
fed­pol ge­gen Ent­schei­de des Zwangs­mass­nah­men­ge­richts.

3 Be­schwer­den ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung. Die In­struk­ti­ons­rich­te­rin oder der In­struk­ti­ons­rich­ter der Be­schwer­de­in­stanz kann ei­ner Be­schwer­de von Am­tes we­gen oder auf An­trag ei­ner Par­tei auf­schie­ben­de Wir­kung er­tei­len, wenn der Zweck der Mass­nah­me da­durch nicht ge­fähr­det wird.

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2006 3703; BBl 2005 5613). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

74 SR 172.021

Art. 24h75  

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2006 3703; BBl 2005 5613). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5091; BBl 2007 6465).

6. Abschnitt: Organisatorische Bestimmungen

Art. 25–2776  

76 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 28 Finanzielle Leistungen an die Kantone  

177

2 Der Bund leis­tet an Kan­to­ne, die in gros­sem Aus­mass Schutz­auf­ga­ben nach dem fünf­ten Ab­schnitt78 er­fül­len müs­sen, so­wie bei aus­ser­or­dent­li­chen Er­eig­nis­sen ei­ne an­ge­mes­se­ne Ab­gel­tung.

3 Der Bund ge­währt dem Schwei­ze­ri­schen Po­li­zei­in­sti­tut Neu­en­burg Fi­nanz­hil­fen für die im In­ter­es­se des Bun­des er­brach­ten Leis­tun­gen.

77 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

78 Heu­te: 4a. Ab­schnitt.

Art. 29 Ausbildung  

Bund und Kan­to­ne ar­bei­ten bei der Aus­bil­dung im Be­rei­che der in­ne­ren Si­cher­heit zu­sam­men, ins­be­son­de­re durch ge­mein­sa­me Aus­bil­dungs­an­ge­bo­te.

6a. Abschnitt: Strafbestimmungen79

79 Eingefügt durch Ziff. I 1 des BG vom 25. Sept. 2020 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2021 565; 2022 300; BBl 2019 4751).

Art. 29a Verstösse gegen Massnahmen nach den Artikeln 23 k –23 q  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer ge­gen Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 23l–23q ver­stösst.

2 Han­delt die Tä­te­rin oder der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.

3 Mit Bus­se wird be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ge­gen die Mass­nah­me nach Ar­ti­kel 23k ver­stösst.

Art. 29b Strafverfolgung  

Die Ver­fol­gung und die Be­ur­tei­lung der Wi­der­hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 29a un­ter­ste­hen der Bun­des­ge­richts­bar­keit.

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 30 Vollzug  

Der Bun­des­rat voll­zieht die­ses Ge­setz. Er er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 31 Änderung bisherigen Rechts  

80

80 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1998 1546kon­sul­tiert wer­den.

Art. 32 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens:81
4. Ab­schnitt: 1. Ja­nu­ar 1999
al­le üb­ri­gen Be­stim­mun­gen: 1. Ju­li 1998

81 BRB vom 15. Ju­ni 1998

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