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Verordnung
über die politischen Rechte
(VPR)1

vom 24. Mai 1978 (Stand am 1. Juli 2022)

1 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 91 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 19762
über die politischen Rechte (BPR),3

verordnet:

2 SR 161.1

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

1. Abschnitt: Stimmrecht und Stimmabgabe

Art. 1 Politischer Wohnsitz

Einen po­li­ti­schen Wohn­sitz, der nicht dem zi­vil­recht­li­chen ent­spricht, kön­nen ins­­be­son­de­re ha­ben:

a.
Be­vor­mun­de­te;
b.
Wo­chen­auf­ent­hal­ter, na­ment­lich Stu­den­ten;
c.4
Ehe­gat­ten, die sich mit dem Ein­ver­ständ­nis des Ehe­part­ners, auf rich­ter­li­che An­ord­nung hin oder auf­grund un­mit­tel­ba­rer ge­setz­li­cher Be­fug­nis mit der Ab­sicht dau­ern­den Ver­blei­bens aus­ser­halb des ge­mein­sa­men Haus­hal­tes auf­hal­ten.

4Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Aug. 1992, in Kraft seit 1. Okt. 1992 (AS 1992 1658).

Art. 2 Wechsel des politischen Wohnsitzes 5

Wer wäh­rend der letz­ten vier Wo­chen vor ei­nem eid­ge­nös­si­schen Ur­nen­gang den po­li­ti­schen Wohn­sitz wech­selt, er­hält am neu­en Wohn­sitz das Stimm­ma­te­ri­al für die­sen Ur­nen­gang nur ge­gen den Nach­weis, dass er das Stimm­recht nicht be­reits am bis­he­ri­gen po­li­ti­schen Wohn­sitz aus­ge­übt hat.

5Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Art. 2a Abstimmungstermine 6

1 Für eid­ge­nös­si­sche Volks­ab­stim­mun­gen blei­ben fol­gen­de Sonn­ta­ge im Jahr re­ser­viert:

a.
in je­nen Jah­ren, in de­nen der Os­ter­sonn­tag auf ein Da­tum nach dem 10. April fällt, der zwei­te Fe­bruar­sonn­tag, in den üb­ri­gen Jah­ren der viert­letz­te Sonn­tag vor Os­tern;
b.
in je­nen Jah­ren, in de­nen der Pfingst­sonn­tag auf ein Da­tum nach dem 28. Mai fällt, der drit­te Mai­sonn­tag, in den üb­ri­gen Jah­ren der drit­te Sonn­tag nach Pfings­ten;
c.
der Sonn­tag nach dem eid­ge­nös­si­schen Dank‑, Buss- und Bet­tag;
d.
der letz­te Sonn­tag im No­vem­ber.

2 Aus über­wie­gen­den Grün­den be­an­tragt die Bun­des­kanz­lei dem Bun­des­rat nach Kon­sul­ta­ti­on der Kan­to­ne die Ver­schie­bung ein­zel­ner oder die Fest­le­gung wei­te­rer Ab­stim­mungs­ter­mi­ne.

3 Im Jahr der Ge­sam­ter­neue­rungs­wahl des Na­tio­nal­rats fin­det im Sep­tem­ber kei­ne Volks­ab­stim­mung statt.

4 Die Bun­des­kanz­lei gibt die re­ser­vier­ten Ab­stim­mungs­da­ten spä­tes­tens im Ju­ni des Vor­jah­res be­kannt.

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1755).

Art. 2b Vorwegzustellung von Abstimmungsmaterial 7

Die Kan­to­ne stel­len si­cher, dass die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Be­hör­den den Aus­land­schwei­zern und auf spe­zi­el­les Ge­such hin an­dern im Aus­land wei­len­den Stimm­be­rech­tig­ten die Ab­stim­mungs­un­ter­la­gen vor­weg frü­he­s­tens ei­ne Wo­che vor dem of­fi­zi­el­len Ver­sand zu­stel­len kön­nen.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2002 (AS 2002 1755). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4639).

2. Abschnitt: Abstimmungen

Art. 3 Vorbereitung

1 Die Bun­des­kanz­lei trifft die nach den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten zur Durch­füh­rung der Ab­stim­mung nö­ti­gen Mass­nah­men.

2 Sie ar­bei­tet zu­sam­men mit dem zu­stän­di­gen De­par­te­ment die Er­läu­te­run­gen aus und un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat zur Be­schluss­fas­sung.

Art. 4 Abstimmungsprotokoll

1 Das Ab­stim­mungs­pro­to­koll muss dem Sche­ma im An­hang 1a (Nor­mal­fall) oder 1b (In­itia­ti­ve mit Ge­gen­ent­wurf) ent­spre­chen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die For­mu­la­re bei der Bun­des­kanz­lei zum Selbst­kos­ten­preis be­zie­hen.

3 Die Bun­des­kanz­lei be­stimmt, wann die Pro­to­kol­le zu ver­nich­ten sind.

Art. 5 Übermittlung und Bekanntgabe des vorläufigen Abstimmungsergebnisses 8

1 Die Kan­tons­re­gie­rung be­auf­tragt die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Amts­stel­len, ih­re Ab­stim­mungs­er­geb­nis­se um­ge­hend in ge­eig­ne­ter Form an die kan­to­na­le Zen­tral­stel­le zu über­mit­teln.

2 Die kan­to­na­le Zen­tral­stel­le über­mit­telt das vor­läu­fi­ge Ab­stim­mungs­er­geb­nis um­ge­hend in elek­tro­ni­scher Form an die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­te Bun­des­stel­le.

3 Das von der kan­to­na­len Zen­tral­stel­le über­mit­tel­te vor­läu­fi­ge Ab­stim­mungs­er­geb­nis der Ge­mein­den und des Kan­tons um­fasst:

a.
die Zahl der Stimm­be­rech­tig­ten;
b.
die Zahl der Ja- und der Nein-Stim­men so­wie der lee­ren und der un­gül­ti­gen Stimm­zet­tel;
c.
bei Volks­i­ni­tia­ti­ven mit di­rek­tem Ge­gen­ent­wurf: zu­sätz­lich für al­le drei Fra­gen die Zahl der Stim­men, die im Ab­stim­mungs­pro­to­koll in der Ru­brik «oh­ne Ant­wort» ein­ge­tra­gen sind, so­wie die Zahl der Stim­men, die in der Stich­fra­ge auf die Volks­i­ni­tia­ti­ve und auf den Ge­gen­ent­wurf fal­len.

4 Vor­läu­fi­ge Ab­stim­mungs­er­geb­nis­se dür­fen nicht vor 12.00 Uhr des Ab­stim­mungs­ta­ges öf­fent­lich be­kannt ge­ge­ben wer­den.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2019, in Kraft seit 1. Ju­li 2019 (AS 2019 1653).

Art. 6 Veröffentlichung des kantonalen Ergebnisses

Die Kan­tons­re­gie­rung ver­öf­fent­licht den In­halt des Ab­stim­mungs­pro­to­kolls oh­ne ih­re Be­mer­kun­gen und Ent­schei­de so­fort im kan­to­na­len Amts­blatt. Sie weist auf die Be­schwer­demög­lich­keit nach Ar­ti­kel 77 BPR9 hin.

9 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Wahl des Nationalrats

Art. 6a Verteilung der Nationalratssitze 10

Die Ver­tei­lung der Na­tio­nal­rats­sit­ze auf die Kan­to­ne rich­tet sich nach de­ren An­teil an der stän­di­gen Wohn­be­völ­ke­rung der Schweiz nach Ar­ti­kel 19 Buch­sta­be a der Volks­zäh­lungs­ver­ord­nung vom 19. De­zem­ber 200811.

10 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der Volks­zäh­lungs­ver­ord­nung vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2009 241).

11 SR 431.112.1

Art. 7 Gestaltung der Wahlzettel mit Vordruck 12

Wahl­zet­tel mit Vor­druck müs­sen ge­nü­gend Platz frei las­sen, um der Wäh­ler­schaft das Pa­na­schie­ren und das Ku­mu­lie­ren gut le­ser­lich zu er­mög­li­chen.

12Ur­sprüng­lich Art. 6a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1755).

Art. 7a Kantonales Wahlbüro 13

Die Kan­tons­re­gie­rung er­lässt die zur An­ord­nung und Durch­füh­rung der Na­tio­nal­rats­wah­len not­wen­di­gen Ver­fü­gun­gen. Sie be­zeich­net die Amts­stel­le, die das Wahl­ge­schäft lei­tet und be­auf­sich­tigt, die Wahl­vor­schlä­ge ent­ge­gen­nimmt und be­rei­nigt so­wie die Wahl­er­geb­nis­se zu­sam­men­stellt (kan­to­na­les Wahl­bü­ro).

13Ur­sprüng­lich Art. 7.

Art. 8 Formulare

1 Die Kan­tons­re­gie­rung re­gelt die Zu­sam­men­set­zung der Ge­mein­de­wahl­bü­ros, in­stru­iert sie und stellt ih­nen die Aus­zähl­for­mu­la­re zu. Die­se müs­sen den For­mu­la­ren 1–5 im An­hang 2 ent­spre­chen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Aus­zähl­for­mu­la­re bei der Bun­des­kanz­lei zum Selbst­kos­ten­preis be­zie­hen.

3Der Bun­des­rat kann ei­nem Kan­ton auf be­grün­de­tes Be­geh­ren ei­ne Än­de­rung der For­mu­la­re ge­stat­ten. Das Be­geh­ren ist bis zum 1. Ja­nu­ar des Wahl­jah­res zu stel­len. Vom Bun­des­rat frü­her be­wil­lig­te For­mu­lar­än­de­run­gen be­dür­fen kei­ner er­neu­ten Ge­neh­mi­gung.14

14Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV 3 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

Art. 8a Wahlanmeldeschluss 15

1 Je­der Kan­ton teilt der Bun­des­kanz­lei bis zum 1. März des Wahl­jah­res mit, wel­chen Mon­tag er als Ter­min für den Wahl­an­mel­de­schluss be­stimmt hat und ob er die Be­rei­ni­gungs­frist auf sie­ben oder auf vier­zehn Ta­ge fest­ge­legt hat.16

2 Kei­ne Mel­dung zu ma­chen ha­ben Kan­to­ne mit nur ei­nem Na­tio­nal­rats­sitz, die kei­ne stil­len Wahlen ken­nen.17

15Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

17Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Art. 8b Inhalt und Unterzeichnung des Wahlvorschlags 18

1 Die Wahl­vor­schlä­ge müs­sen min­des­tens die An­ga­ben nach dem Mus­ter­for­mu­lar (An­hang 3a) ent­hal­ten.

2 Mit der Un­ter­zeich­nung des Wahl­vor­schlags (Art. 24 Abs. 1 BPR) er­klä­ren die Kan­di­da­ten, die ih­ren po­li­ti­schen Wohn­sitz im Wahl­kreis ha­ben, zu­gleich die Zu­stim­mung zur ei­ge­nen Kan­di­da­tur (Art. 22 Abs. 3 BPR).

3 Der Na­me ei­nes Stimm­be­rech­tig­ten, der meh­re­re Wahl­vor­schlä­ge un­ter­zeich­net hat, wird vom Kan­ton un­ver­züg­lich auf al­len Wahl­vor­schlä­gen ge­stri­chen.19

18Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3200).

Art. 8c Mehrere Listen gleichen Namens 20

1 Ei­ne Grup­pie­rung kann un­ter dem glei­chen Na­men meh­re­re Wahl­vor­schlä­ge ein­rei­chen, die sich von­ein­an­der durch einen Zu­satz un­ter­schei­den müs­sen.

2 Lis­ten der glei­chen Grup­pie­rung kön­nen mit­ein­an­der nur Un­ter­lis­ten­ver­bin­dun­gen ein­ge­hen, wenn sich der un­ter­schei­den­de Zu­satz auf das Ge­schlecht, auf das Al­ter, auf die Flü­gel der Grup­pie­rung oder auf die Re­gi­on be­zieht.

3 So­weit sich das un­ter­schei­den­de Merk­mal nicht auf die re­gio­na­le Ab­gren­zung der Lis­ten be­zieht, be­zeich­net die Grup­pie­rung einen Wahl­vor­schlag als Stamm­lis­te. …21

20Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

21 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 3 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

Art. 8d Bereinigungsverfahren für Wahlvorschläge 22

1 Die zu­stän­di­gen Amts­stel­len der mel­de­pflich­ti­gen Kan­to­ne stel­len der Bun­des­kanz­lei spä­tes­tens am Tag nach dem Wahl­an­mel­de­schluss je ein Ex­em­plar al­ler Wahl­vor­schlä­ge zu.23

2 Die Bun­des­kanz­lei be­lässt mehr­fach Vor­ge­schla­ge­ne auf dem Wahl­vor­schlag, der als ers­ter bei ihr ein­trifft. …24

3 Sie mel­det dem Kan­ton in­ner­halb von 72 Stun­den ab Ein­tref­fen sei­nes Wahl­vor­schla­ges die Strei­chun­gen auf elek­tro­ni­schem Weg.25

4 Der Kan­ton über­mit­telt der Bun­des­kanz­lei spä­tes­tens in­ner­halb von 24 Stun­den nach Ab­lauf der Be­rei­ni­gungs­frist ei­ne Ko­pie je­der Lis­te. Er be­zeich­net da­bei die Lis­te als be­rei­nigt.

22Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

23Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

24 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 3 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 8e Erklärungen über Listen- und Unterlistenverbindungen 26

1 Er­klä­run­gen über Lis­ten- und Un­ter­lis­ten­ver­bin­dun­gen müs­sen min­des­tens die An­ga­ben nach dem Mus­ter­for­mu­lar (An­hang 3b) ent­hal­ten.

2 Mass­ge­bend für die Gül­tig­keit von Lis­ten- und Un­ter­lis­ten­ver­bin­dun­gen ist der Zeit­punkt, in dem die ent­spre­chen­de Er­klä­rung bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Amts­stel­le ein­trifft.

26Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

Art. 9 Übermittlung an das kantonale Wahlbüro

1 Die Ge­mein­de­wahl­bü­ros über­mit­teln die Wahl­pro­to­kol­le mit den üb­ri­gen Hilfs­­for­mu­la­ren und den Wahl­zet­teln so­fort nach der Zu­sam­men­stel­lung dem kan­to­na­len Wahl­bü­ro.

2 Die Wahl­zet­tel sind so zu ver­pa­cken und zu ver­sie­geln, wie sie beim Aus­zäh­len sor­tiert wor­den sind.

Art. 10 Sitzverteilung

Das kan­to­na­le Wahl­bü­ro er­mit­telt um­ge­hend die Er­geb­nis­se des Wahl­krei­ses und die Ver­tei­lung der Sit­ze.

Art. 11 Nachzählung

Be­steht der Ver­dacht, dass ein Ge­mein­de­er­geb­nis un­rich­tig ist, so zählt das kan­to­na­le Wahl­bü­ro ent­we­der sel­ber nach oder ord­net ei­ne Nach­zäh­lung durch das Ge­mein­de­wahl­bü­ro an.

Art. 12 Zusammenstellung der kantonalen Wahlergebnisse

1 Das kan­to­na­le Wahl­bü­ro er­stellt über die Wahl­er­geb­nis­se ein Pro­to­koll im Dop­pel. Die­ses muss für al­le Wahl­krei­se mit Ver­hält­nis­wahl in In­halt und An­ord­nung dem For­mu­lar 5 im An­hang 2 ent­spre­chen.

2 Im Pro­to­koll sind die Na­men der ge­wähl­ten und nicht­ge­wähl­ten Kan­di­da­ten je­der Par­tei­lis­te nach den er­hal­te­nen Stim­men auf­zu­füh­ren. Die Kan­di­da­ten müs­sen mit Vor- und Fa­mi­li­enna­men, Ge­burts­jahr, Hei­mat­ort, Wohn­ort und Be­ruf be­zeich­net sein.

Art. 13 Veröffentlichung der Ergebnisse

1 Die Kan­tons­re­gie­rung ver­öf­fent­licht den In­halt des Wahl­pro­to­kolls oh­ne ih­re Be­mer­kun­gen und Ent­schei­de so­fort im kan­to­na­len Amts­blatt. Sie weist auf die Be­schwer­demög­lich­keit nach Ar­ti­kel 77 BPR hin.

2 Sie be­nach­rich­tigt die Ge­wähl­ten und den Bun­des­rat schrift­lich über die vor­läu­fi­gen Wahl­er­geb­nis­se.

3 Sie stellt der Bun­des­kanz­lei um­ge­hend ei­ne nicht un­ter­schrie­be­ne Ko­pie des Wahl­pro­to­kolls zu.27

27Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

Art. 14 Übermittlung des Wahlprotokolls an den Bundesrat

1 Nach Ab­lauf der Be­schwer­de­frist über­mit­telt die Kan­tons­re­gie­rung das Pro­to­koll des kan­to­na­len Wahl­bü­ros samt Amts­blatt und all­fäl­li­gen Be­schwer­den so­wie ih­rer Stel­lung­nah­me dem Bun­des­rat.

2 Sie stellt in­ner­halb von zehn Ta­gen nach Ab­lauf der Be­schwer­de­frist die For­mu­la­re 1–4 nach An­hang 2 so­wie al­le Wahl­zet­tel dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik zu.28 Die Wahl­zet­tel sind nach Ge­mein­den ge­trennt zu ver­pa­cken.

28Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994, in Kraft seit 15. Nov. 1994 (AS 1994 2423).

Art. 15 Rücktritt und Nachrücken 29

1 Das Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at der Bun­des­ver­samm­lung be­nach­rich­tigt die Kan­tons­re­gie­rung über Rück­tritts­er­klä­run­gen.

2 Die Kan­tons­re­gie­rung teilt die Na­men der als ge­wählt er­klär­ten Er­satz­leu­te oh­ne Ver­zug der Bun­des­kanz­lei so­wie dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at der Bun­des­ver­samm­lung zu­han­den des Prä­si­den­ten des Na­tio­nal­ra­tes mit und ver­öf­fent­licht sie im kan­to­na­len Amts­blatt.

29Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Art. 16 Ergänzungswahl 30

Bei Er­gän­zungs­wah­len (Art. 56 Abs. 1 BPR) lädt die Kan­tons­re­gie­rung den Ver­tre­ter der vor­schlags­be­rech­tig­ten Lis­te un­ter An­set­zung ei­ner 30­tä­gi­gen Frist zur Ein­rei­chung ei­nes Wahl­vor­schla­ges ein. Zu die­sem Zweck hän­digt sie ihm ei­ne Ko­pie des ur­sprüng­li­chen Wahl­vor­schla­ges samt Na­men und Adres­sen al­ler Un­ter­zeich­ner aus.

30Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Art. 17 Ergänzende Weisungen 31

Der Bun­des­rat er­lässt vor je­der Ge­sam­ter­neue­rungs­wahl in ei­nem Kreis­schrei­ben er­gän­zen­de Wei­sun­gen, ins­be­son­de­re über das Mel­de­we­sen, das Ge­stal­ten, Sor­tie­ren und Be­rei­ni­gen der Wahl­zet­tel, das Aus­fül­len der For­mu­la­re und das ge­mein­de­wei­se Er­mit­teln der Er­geb­nis­se.

31Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

4. Abschnitt: Referendum

Art. 18 Muster

Bei der Bun­des­kanz­lei kön­nen Mus­ter ei­ner Un­ter­schrif­ten­lis­te in je­der Amts­spra­che un­ent­gelt­lich be­zo­gen wer­den.

Art. 18a Unterzeichnung für schreibunfähige Stimmberechtigte 32

Stimm­be­rech­tig­te, die ein Re­fe­ren­dum für an­de­re, schrei­b­un­fä­hi­ge Stimm­be­rech­tig­te un­ter­zeich­nen, tra­gen de­ren Per­so­na­li­en voll­stän­dig in die Un­ter­schrif­ten­lis­te ein. In der Ru­brik «ei­gen­hän­di­ge Un­ter­schrift» tra­gen sie in Block­schrift samt dem Hin­weis «im Auf­trag/i.A.» ih­ren ei­ge­nen Na­men ein und fü­gen ih­re ei­ge­ne Un­ter­schrift bei.

32Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Art. 19 Stimmrechtsbescheinigung

1 Die Stimm­rechts­be­schei­ni­gung wird er­teilt, wenn der Un­ter­zeich­ner am Tag, an dem die Un­ter­schrif­ten­lis­te zur Be­schei­ni­gung ein­ge­reicht wird, im Stimm­re­gis­ter ein­ge­tra­gen ist.

2 Ver­wei­gert die Amts­stel­le die Stimm­rechts­be­schei­ni­gung, so be­grün­det sie dies durch ei­nes der fol­gen­den Stich­wor­te:

a.
un­le­ser­lich;
b.
nicht iden­ti­fi­zier­bar;
c.
mehr­fach un­ter­schrie­ben;
d.
von glei­cher Hand;
e.
nicht hand­schrift­lich;
f.
nicht im Stimm­re­gis­ter;
g.33
ei­gen­hän­di­ge Un­ter­schrift fehlt;
h.34
falsches Ge­burts­da­tum.

3 Die Amts­stel­le gibt auf je­der Lis­te oder in der Ge­samt­be­schei­ni­gung die An­zahl der gül­ti­gen und der un­gül­ti­gen Un­ter­schrif­ten an.

435

5 Die Bun­des­kanz­lei er­lässt Wei­sun­gen über die Ge­samt­be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 4 BPR.

6 Die Amts­stel­le wahrt das Stimm­ge­heim­nis.36

33Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

34Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

35Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, mit Wir­kung seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

36Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Sept. 1987, in Kraft seit 15. Sept. 1987 (AS 1987 1126).

Art. 20 Einreichung

1 Die Un­ter­schrif­ten­lis­ten sind nach Kan­to­nen ge­trennt der Bun­des­kanz­lei ein­zu­rei­chen.

2 Läuft die Sam­mel­frist an ei­nem Sams­tag, Sonn­tag oder an­er­kann­ten Fei­er­tag ab, so kann das Re­fe­ren­dum noch wäh­rend der Bü­ro­zeit des nächst­fol­gen­den Werk­tags ein­ge­reicht wer­den.

Art. 21 Prüfung des Zustandekommens

Für die Fest­stel­lung des Zu­stan­de­kom­mens prüft die Bun­des­kanz­lei na­ment­lich, ob die ein­ge­reich­ten Un­ter­schrif­ten­lis­ten den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen ent­spre­chen und ob die Stimm­rechts­be­schei­ni­gung ord­nungs­ge­mä­ss vor­liegt.

Art. 2237

37Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, mit Wir­kung seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

5. Abschnitt: Volksinitiative

Art. 23 Vorprüfung

1 Rei­chen In­iti­an­ten einen In­itia­tiv­text in meh­re­ren Amtss­pra­chen zur Vor­prü­fung ein, so ha­ben sie der Bun­des­kanz­lei mit­zu­tei­len, wel­che Fas­sung für Textan­pas­sun­gen mass­ge­bend ist.

2 Rei­chen sie den In­itia­tiv­text in nur ei­ner Amtss­pra­che ein, so über­setzt ihn die Bun­des­kanz­lei, so­bald die In­iti­an­ten den Text als end­gül­tig be­zeich­net ha­ben.

3 Sämt­li­che Ur­he­ber der In­itia­ti­ve be­stä­ti­gen ge­gen­über der Bun­des­kanz­lei durch ei­gen­hän­di­ge Un­ter­schrift ih­re Mit­glied­schaft im In­itia­tiv­ko­mi­tee. Ent­spre­chen­de For­mu­la­re kön­nen bei der Bun­des­kanz­lei un­ent­gelt­lich be­zo­gen wer­den.38

3bis Ent­hält der Ent­wurf der Un­ter­schrif­ten­lis­te mehr Na­men, als das In­itia­tiv­ko­mi­tee um­fas­sen darf, so streicht die Bun­des­kanz­lei die letz­ten Na­men.39

4 Die Bun­des­kanz­lei ver­öf­fent­licht in der Vor­prü­fungs­ver­fü­gung auch die Na­men und Adres­sen al­ler Ur­he­ber der In­itia­ti­ve im Bun­des­blatt. Wün­schen die Ur­he­ber ei­ne Über­set­zung der In­itia­ti­ve ins Ro­ma­ni­sche, so wird die­se Fas­sung im deutsch­spra­chi­gen Bun­des­blatt ver­öf­fent­licht.40 41

38Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Sept. 1982, in Kraft seit 15. Okt. 1982 (AS 1982 1787).

39Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

40Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

41Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Sept. 1982, in Kraft seit 15. Okt. 1982 (AS 1982 1787).

Art. 2442

42Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, mit Wir­kung seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Art. 25 Rückzug 43

1 Be­vor der Bun­des­rat die Volks­ab­stim­mung fest­setzt, stellt die Bun­des­kanz­lei dem In­itia­tiv­ko­mi­tee ein For­mu­lar mit dem Ent­wurf ei­ner Rück­zugs­er­klä­rung samt Un­ter­schrif­ten­ta­lon zu.44

1bis Das For­mu­lar ent­spricht:

a.
An­hang 4a für den un­be­ding­ten Rück­zug, wenn zur Volks­i­ni­tia­ti­ve kein in­di­rek­ter Ge­gen­vor­schlag ver­ab­schie­det wur­de;
b.
An­hang 4b für den be­ding­ten oder den un­be­ding­ten Rück­zug, wenn zur Volks­i­ni­tia­ti­ve ein in­di­rek­ter Ge­gen­vor­schlag ver­ab­schie­det wur­de.45

1ter Die Bun­des­kanz­lei räumt dem In­itia­tiv­ko­mi­tee mit der Ein­la­dung zum Ent­scheid über einen Rück­zug ei­ne Frist von zehn Ta­gen zur Ein­rei­chung al­ler nö­ti­gen Un­ter­schrif­ten sei­ner Mit­glie­der ein.46

1qua­ter Wer­den in ei­ner ein­zel­nen Rück­zugs­er­klä­rung an­de­re Be­din­gun­gen als der Rück­zug zu­guns­ten des in­di­rek­ten Ge­gen­vor­schlags gel­tend ge­macht, so ist die be­tref­fen­de Rück­zugs­er­klä­rung un­gül­tig.47

2 Die Rück­zugs­er­klä­rung und die Un­ter­schrif­ten sind frist­ge­recht der Bun­des­kanz­lei zu­zu­stel­len.

3 Der Rück­zug wird im Bun­des­blatt pu­bli­ziert.

43Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 275).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 275).

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 275).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 275).

Art. 26 Ergänzende Bestimmungen

Der 4. Ab­schnitt die­ser Ver­ord­nung gilt für die Volks­i­ni­tia­ti­ve sinn­ge­mä­ss.

6. Abschnitt: …

Art. 2748

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 3 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

6a. Abschnitt: Versuche mit elektronischer Stimmabgabe4950

49 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 20. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3200).

50 Ausdruck gemäss Ziff. IV 3 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477). Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.

Art. 27a Grundbewilligung des Bundesrates 51

1 Ver­su­che zur elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be bei eid­ge­nös­si­schen Volks­ab­stim­mun­gen be­dür­fen ei­ner Grund­be­wil­li­gung des Bun­des­ra­tes.

2 Der Bun­des­rat er­teilt Kan­to­nen, die erst­mals um ei­ne Grund­be­wil­li­gung nach­su­chen, die Be­wil­li­gung für höchs­tens fünf Ur­nen­gän­ge.

3 Nach min­des­tens fünf auf­ein­an­der­fol­gen­den pan­nen­frei­en Ein­zel­ver­su­chen ei­nes Kan­tons bei eid­ge­nös­si­schen Ur­nen­gän­gen kann der Bun­des­rat die­sem Kan­ton ge­stat­ten, die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be zeit­lich, sach­lich und ört­lich be­grenzt für ei­ne be­stimm­te Höchst­dau­er bei eid­ge­nös­si­schen Volks­ab­stim­mun­gen ein­zu­set­zen.

4 Ver­su­che zur elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be bei Na­tio­nal­rats­wah­len be­dür­fen in je­dem Fall ei­ner be­son­de­ren Grund­be­wil­li­gung des Bun­des­ra­tes.

5 Hat der Bun­des­rat ei­ne Grund­be­wil­li­gung er­teilt, so darf so weit da­für nö­tig von den Vor­schrif­ten des Ge­set­zes über die Stimm­ab­ga­be an der Ur­ne und die brief­li­che Stimm­ab­ga­be ab­ge­wi­chen wer­den.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27b Voraussetzungen 52

Die Grund­be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
der Kan­ton si­cher­stellt, dass er die Ver­su­che nach den bun­des­recht­li­chen Vor­schrif­ten durch­führt; ins­be­son­de­re muss er al­le wirk­sa­men und an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men tref­fen, da­mit:
1.
nur stimm­be­rech­tig­te Per­so­nen am Ur­nen­gang teil­neh­men kön­nen (Kon­trol­le der Stimm­be­rech­ti­gung),
2.
je­de stimm­be­rech­tig­te Per­son über ei­ne ein­zi­ge Stim­me ver­fügt und le­dig­lich ein­mal stim­men kann (Ein­ma­lig­keit der Stimm­ab­ga­be),
3.
Drit­te elek­tro­nisch ab­ge­ge­be­ne Stim­men nicht sys­te­ma­tisch und wir­kungs­voll ab­fan­gen, ver­än­dern oder um­lei­ten kön­nen (zu­ver­läs­si­ge Wie­der­ga­be un­ver­fälsch­ter Wil­lens­kund­ga­be),
4.
Drit­te vom In­halt elek­tro­nisch ab­ge­ge­be­ner Stim­men kei­ne Kennt­nis er­hal­ten kön­nen (Stimm­ge­heim­nis),
5.
jeg­li­cher sys­te­ma­ti­sche Miss­brauch aus­ge­schlos­sen wer­den kann (Re­gel­kon­for­mi­tät des Ur­nen­gangs);
b.53
die Bun­des­kanz­lei fest­ge­stellt hat, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ei­ner Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 27e Ab­satz 1bis er­füllt sind.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27c Gesuch 54

1 Das Ge­such um Er­tei­lung der Grund­be­wil­li­gung muss ent­hal­ten:

a.
die Zu­si­che­rung, dass der Ver­such nach den Vor­schrif­ten des Bun­des­rechts durch­ge­führt wird und dass ein um­setz­ba­res Kon­zept fi­nan­zi­el­ler und or­ga­ni­sa­to­ri­scher Mass­nah­men zur Durch­füh­rung der Ver­su­che vor­liegt;
b.
die kan­to­na­len Be­stim­mun­gen, die hier­für er­las­sen wer­den;
c.
die An­ga­be des Sys­tems, das ein­ge­setzt wer­den soll, so­wie der Be­triebs­mo­da­li­tä­ten;
d.
den ma­xi­ma­len An­teil des kan­to­na­len Elek­to­rats, der in die Ver­su­che ein­be­zo­gen wer­den soll;
e.
bei meh­re­ren Ver­su­chen die An­zahl der Ur­nen­gän­ge oder die Höchst­dau­er, für wel­che die Grund­be­wil­li­gung er­teilt wer­den soll.

255

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

55 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27d Inhalt der Grundbewilligung 56

Der Bun­des­rat legt in der Grund­be­wil­li­gung fest:

a.
für wel­che Ur­nen­gän­ge des Bun­des oder für wel­che Höchst­dau­er die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be be­wil­ligt wird;
b.
in wel­chem Zeit­raum die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be er­mög­licht wer­den darf;
c.57
für wel­ches Ge­biet und für wel­chen An­teil des Elek­to­rats die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be be­wil­ligt wird.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27e Zulassung durch die Bundeskanzlei 58

1 Der Kan­ton, der ei­ne Grund­be­wil­li­gung er­hal­ten hat, muss pro Ur­nen­gang bei der Bun­des­kanz­lei um ei­ne Zu­las­sung für die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be er­su­chen.59

1bis Die Bun­des­kanz­lei legt die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Zu­las­sung und ins­be­son­de­re die An­for­de­run­gen an das Sys­tem der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be und des­sen Be­trieb fest.60

2 Die Zu­las­sung wird er­teilt, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis er­füllt sind.61

3 Ge­langt die Bun­des­kanz­lei nach der Prü­fung ei­nes Ge­suchs um Zu­las­sung zum Schluss, dass die Vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt sind, so teilt sie dies dem be­tref­fen­den Kan­ton mit und be­grün­det ih­re Be­ur­tei­lung.

4 Ist der be­tref­fen­de Kan­ton mit der Be­ur­tei­lung der Bun­des­kanz­lei nicht ein­ver­stan­den, so un­ter­brei­tet die Bun­des­kanz­lei das Ge­such dem Bun­des­rat zum Ent­scheid.

5 Die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be bei eid­ge­nös­si­schen Ur­nen­gän­gen ist nur zu­läs­sig, so­weit sie in den da­für be­stimm­ten Ge­bie­ten für al­le Ab­stim­mungs­vor­la­gen und Wahlen des be­tref­fen­den Ur­nen­gangs er­mög­licht wird.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27ebis62

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2007 (AS 2007 4639). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, mit Wir­kung seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27f Limiten 63

1 Es wer­den höchs­tens 30 Pro­zent des kan­to­na­len Elek­to­rats zur elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be zu­ge­las­sen. Da­bei darf die Li­mi­te von 10 Pro­zent des ge­samtschwei­ze­ri­schen Elek­to­rats nicht über­schrit­ten wer­den.

2 Die Bun­des­kanz­lei über­prüft re­gel­mäs­sig, ob die Hö­he der Li­mi­ten nach Ab­satz 1 un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Ent­wick­lun­gen im Be­reich der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be an­zu­pas­sen ist.

3 Die stimm­be­rech­tig­ten Aus­land­schwei­ze­rin­nen und -schwei­zer so­wie Stimm­be­rech­tig­te, die auf­grund ei­ner Be­hin­de­rung ih­re Stim­me nicht au­to­nom ab­ge­ben kön­nen, wer­den bei der Be­rech­nung der Li­mi­ten nicht mit­ge­zählt.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27g Stimmberechtigte mit einer Behinderung 64

1 Der Pro­zess der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be ist so aus­zu­ge­stal­ten, dass die Be­dürf­nis­se von Stimm­be­rech­tig­ten, die auf­grund ei­ner Be­hin­de­rung ih­re Stim­me nicht au­to­nom ab­ge­ben kön­nen, be­rück­sich­tigt wer­den.

2 Die Bun­des­kanz­lei kann bei der Um­set­zung der An­for­de­run­gen an die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be Er­leich­te­run­gen für die­se Stimm­be­rech­tig­ten zu­las­sen, so­fern die Si­cher­heit da­durch nicht we­sent­lich ein­ge­schränkt wird.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27h Schutz vor Manipulationen 65

1 Die Sys­te­me der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be sind so aus­zu­ge­stal­ten und zu be­trei­ben, dass ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on der Mei­nungs­bil­dung bei der Stimm­ab­ga­be aus­ge­schlos­sen ist. Ins­be­son­de­re müs­sen ma­ni­pu­la­ti­ve Ein­blen­dun­gen sys­te­ma­ti­scher Art auf dem zur Stimm­ab­ga­be ver­wen­de­ten Ge­rät wäh­rend des Stimm­vor­gangs aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen.

2 Stimm­ab­ga­be durch Stell­ver­tre­tung ist un­ter­sagt.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27i Verifizierbarkeit und Plausibilisierung der elektronischen Stimmabgabe 6667

1 Die Kan­to­ne stel­len si­cher, dass die kor­rek­te Ver­ar­bei­tung der Stim­men und die Kor­rekt­heit des Er­geb­nis­ses der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be ve­ri­fi­ziert wer­den.68

2 Sie plau­si­bi­li­sie­ren die Er­geb­nis­se der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be.69

3 Die Bun­des­kanz­lei re­gelt die Ve­ri­fi­zier­bar­keit und die Plau­si­bi­li­sie­rung.

4 Wer­den bei der Ve­ri­fi­zie­rung oder der Plau­si­bi­li­sie­rung Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten fest­ge­stellt, so muss die An­zahl feh­ler­haf­ter Stim­men er­ho­ben oder zu­min­dest das Aus­mass der Aus­wir­kun­gen auf das Aus­zäh­lungs­er­geb­nis ab­ge­schätzt wer­den kön­nen.

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27j Zuverlässigkeit der elektronischen Stimmabgabe 70

1 Die Kan­to­ne müs­sen al­le wirk­sa­men und an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men er­grei­fen, um zu ge­währ­leis­ten, dass der Ur­nen­gang kor­rekt durch­ge­führt und ab­ge­schlos­sen wer­den kann.

2 Sie müs­sen ins­be­son­de­re si­cher­stel­len, dass bis zum Zeit­punkt der Er­wah­rung des Re­sul­tats kei­ne Stim­men un­wie­der­bring­lich ver­lo­ren ge­hen.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27k71

71 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, mit Wir­kung seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27kbis Verwendung eines extern betriebenen Systems 72

1 Ein Kan­ton oh­ne ei­ge­nes Sys­tem kann:

a.
sei­nen Stimm­be­rech­tig­ten er­mög­li­chen, über ein durch einen an­dern Kan­ton be­trie­be­nes Sys­tem elek­tro­nisch ab­zu­stim­men und zu wäh­len;
b.
für die Durch­füh­rung der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be ein pri­va­tes Un­ter­neh­men bei­zie­hen.

273

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010 (AS 2010 275). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

73 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27l Überprüfung der Systeme und der Betriebsmodalitäten 74

1 Ei­ne Über­prü­fung des Sys­tems und der Be­triebs­mo­da­li­tä­ten ist er­for­der­lich:

a.
vor dem Ein­satz ei­nes neu­en Sys­tems;
b.
bei je­der we­sent­li­chen Än­de­rung des Sys­tems oder der Be­triebs­mo­da­li­tä­ten;
c.
in re­gel­mäs­si­gen zeit­li­chen Ab­stän­den.

2 Die Über­prü­fung er­folgt durch un­ab­hän­gi­ge Stel­len. Die­se über­prü­fen, ob:

a.
die An­for­de­run­gen der Bun­des­kanz­lei er­füllt sind;
b.
die Si­cher­heits­vor­keh­run­gen und das Sys­tem der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be auf dem neues­ten Stand sind.

3 Die Bun­des­kanz­lei re­gelt die zeit­li­chen Ab­stän­de und die Ein­zel­hei­ten der Über­prü­fung so­wie die An­for­de­run­gen an die un­ab­hän­gi­gen Stel­len.

4 Sie legt fest, für wel­che Über­prü­fun­gen die Bun­des­kanz­lei und für wel­che der Kan­ton zu­stän­dig ist.

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27lbis Öffentlichkeit der Informationen zum System und dessen Betrieb 75

1 Die Kan­to­ne, die Ver­su­che durch­füh­ren, ma­chen die Funk­ti­ons­wei­se und die Si­cher­heits­ei­gen­schaf­ten des Sys­tems der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be so­wie die we­sent­li­chen be­trieb­li­chen Ab­läu­fe öf­fent­lich be­kannt.

2 Sie stel­len si­cher, dass die fol­gen­den In­for­ma­tio­nen of­fen­ge­legt wer­den:

a.
die Do­ku­men­ta­ti­on zum Sys­tem und des­sen Be­trieb;
b.
der Quell­co­de der Soft­wa­re;
c.
die Do­ku­men­ta­ti­on des Ent­wick­lungs­pro­zes­ses;
d.
ein Nach­weis, dass die ma­schi­nen­les­ba­ren Pro­gram­me aus dem pu­bli­zier­ten Quell­co­de der Soft­wa­re er­stellt wor­den sind.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen des Öf­fent­lich­keits- und des Da­ten­schutz­rechts.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27lter Einbezug der Öffentlichkeit 76

1 Die Bun­des­kanz­lei und die Kan­to­ne, die Ver­su­che durch­füh­ren, sor­gen für den Ein­be­zug der Öf­fent­lich­keit und der Fach­krei­se.

2 Ins­be­son­de­re set­zen die Kan­to­ne An­rei­ze für die Mit­wir­kung der Öf­fent­lich­keit und der Fach­krei­se bei der Ver­bes­se­rung von Sys­te­men der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be.

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27m Information der Stimmberechtigten und Veröffentlichung der Ergebnisse der elektronischen Stimmabgabe 77

1 Die Kan­to­ne, die Ver­su­che durch­füh­ren, in­for­mie­ren die Stimm­be­rech­tig­ten all­ge­mein ver­ständ­lich über die Or­ga­ni­sa­ti­on, die Tech­nik und das Ver­fah­ren der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be. Sie zei­gen, wie beim Auf­tre­ten von Pro­ble­men vor­zu­ge­hen ist, und er­klä­ren, wie die Ve­ri­fi­zier­bar­keit funk­tio­niert.

2 Al­le wich­ti­gen be­hörd­li­chen Vor­gän­ge bei der Ab­wick­lung ei­nes Ur­nen­gangs mit der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be und die ent­spre­chen­de Do­ku­men­ta­ti­on müs­sen ei­ner Ver­tre­tung der Stimm­be­rech­tig­ten zu­gäng­lich sein.

3 Die Kan­to­ne ver­öf­fent­li­chen bei eid­ge­nös­si­schen Wahlen und Ab­stim­mun­gen die Er­geb­nis­se der über den elek­tro­ni­schen Stimm­ka­nal ab­ge­ge­be­nen Stim­men. Die Pu­bli­ka­ti­on hat so zu er­fol­gen, dass das Stimm­ge­heim­nis ge­wahrt bleibt.

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27n78

78 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, mit Wir­kung seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27nbis79

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2007 (AS 2007 4639). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, mit Wir­kung seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

Art. 27o Beizug unabhängiger Fachpersonen und wissenschaftliche Begleitung 80

1 Die Bun­des­kanz­lei und die Kan­to­ne zie­hen un­ab­hän­gi­ge Fach­per­so­nen bei, die sie bei der Er­fül­lung ih­rer Ar­bei­ten un­ter­stüt­zen, so­weit dies zweck­mäs­sig ist und ins­be­son­de­re zur Stär­kung des Ver­trau­ens in die elek­tro­ni­sche Stimm­ab­ga­be und der Si­cher­heit des elek­tro­ni­schen Stimm­ka­nals bei­trägt.

2 Die Bun­des­kanz­lei sorgt für ei­ne wis­sen­schaft­li­che Be­glei­tung der Ver­su­che und kann da­zu:

a
For­schungs­ar­bei­ten in Auf­trag ge­ben, na­ment­lich in so­zi­al­wis­sen­schaft­li­chen und tech­ni­schen Be­rei­chen;
b.
Da­ten zur Be­nüt­zung der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be er­he­ben oder durch die Kan­to­ne er­he­ben las­sen.

3 Sie sorgt da­für, dass Ver­su­che mit der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be auf ih­re Aus­wir­kun­gen, na­ment­lich auf die Ent­wick­lung der Stimm­be­tei­li­gung und die Stimm­ge­wohn­hei­ten, un­ter­sucht wer­den.

4 Die Kan­to­ne über­mit­teln der Bun­des­kanz­lei nach je­dem Ver­such an­ony­me sta­tis­ti­sche An­ga­ben zur Ver­wen­dung der elek­tro­ni­schen Stimm­ab­ga­be. Füh­ren sie wei­ter­ge­hen­de Be­glei­ter­he­bun­gen durch, so in­for­mie­ren sie die Bun­des­kanz­lei über die­se Er­geb­nis­se.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 335).

Art. 27p81

81 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4639).

Art. 27q Versuche zur Unterzeichnung eidgenössischer Volksbegehren auf elektronischem Wege 82


Der Bun­des­rat kann die Ge­neh­mi­gung für Ver­su­che zur Un­ter­zeich­nung eid­ge­nös­si­scher Volks­be­geh­ren auf elek­tro­ni­schem We­ge un­ter der Vor­aus­set­zung er­tei­len, dass al­le wirk­sa­men und an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men er­grif­fen wer­den, um die Kon­trol­le der Stimm­be­rech­ti­gung, das Stimm­ge­heim­nis und die kor­rek­te Zu­ord­nung al­ler Un­ter­schrif­ten zu ge­währ­leis­ten und um die Ge­fahr ge­ziel­ten oder sys­te­ma­ti­schen Miss­brauchs aus­sch­lies­sen zu kön­nen.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Dez. 2013, in Kraft seit 15. Jan. 2014 (AS 2013 5365).

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 28 Genehmigung kantonaler Ausführungsbestimmungen 83

1 Re­fe­ren­dums­pflich­ti­ge kan­to­na­le Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zur Bun­des­ge­setz­ge­bung sind nach der Durch­füh­rung ei­ner Volks­ab­stim­mung oder dem un­be­nütz­ten Ab­lauf ei­ner Re­fe­ren­dums­frist bei der Bun­des­kanz­lei ein­zu­rei­chen, nicht re­fe­ren­dums­pflich­ti­ge Be­stim­mun­gen nach ih­rer An­nah­me durch die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de.

2 In nicht­strei­ti­gen Fäl­len wer­den sie von der Bun­des­kanz­lei ge­neh­migt.

83Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Fe­br. 1997 (AS 1997 761). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 5. April 2006, in Kraft seit 1. Ju­ni 2006 (AS 20061269).

Art. 28a Änderung bisherigen Rechts 84

85

84Ur­sprüng­lich Art. 28.

85 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1978 712kon­sul­tiert wer­den.

Art. 29 Aufhebung bisherigen Rechts

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
die Ver­ord­nung vom 2. Mai 187986 be­tref­fend Be­geh­ren um Volks­ab­stim­mung über Bun­des­ge­set­ze und Bun­des­be­schlüs­se und um Re­vi­si­on der Bun­des­ver­fas­sung;
2.
die Voll­zie­hungs­ver­ord­nung vom 8. Ju­li 191987 be­tref­fend die Wahl des Na­tio­nal­ra­tes;
3.
der Bun­des­rats­be­schluss vom 10. De­zem­ber 194588 be­tref­fend die Be­tei­li­gung der Wehr­män­ner an eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Wahlen und Ab­stim­mun­gen.

86[BS 1 177]

87[BS 1 188; AS 1971 912; 1975 901]

88[BS 1 165; AS 1976 1809Art. 16]

Art. 30 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 1978 in Kraft

Schlussbestimmungen der Änderung vom 26. Februar 1997 89

89AS 1997 761. Aufgehoben durch Ziff. IV 3 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4477).

Anhang 1a

Anhang 1b 90

90 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 26. Febr. 1997, in Kraft seit 1. April 1997 (AS 1997 761).

Anhang 2 91

91 Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 27. Sept. 1982 (AS 1982 1787), vom 9. Juni 1986 (AS 1986 1059), Ziff. II der V vom 14. Juni 2002 (AS 2002 1755) und Ziff. II Abs. 1 der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Juli 2022 (AS 2022 335).

Anhang 3a 92

92 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994 (AS 1994 2423). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Juli 2022 (AS 2022 335).

Anhang 3b 93

93 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 1994 (AS 1994 2423). Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 25. Mai 2022, in Kraft seit 1. Juli 2022 (AS 2022 335).

Anhang 4a 94

94 Ursprünglich Anhang 4. Eingefügt durch Ziff. II der V vom 26. Febr. 1997 (AS 1997 761). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Febr. 2010 (AS 2010 275).

Anhang 4b 95

95 Ursprünglich Anhang 4. Eingefügt durch Ziff. II der V vom 26. Febr. 1997 (AS 1997 761). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Febr. 2010 (AS 2010 275).