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Bundesgesetz
über das Verwaltungsverfahren
(Verwaltungsverfahrensgesetz, VwVG)1

vom 20. Dezember 1968 (Stand am 1. Juli 2022)

1 Abkürzung eingefügt durch Anhang Ziff. II 3 des Strafbehördenorganisationsgesetzes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 20088125).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 103 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 24. September 19654,

beschliesst:

2[BS 1 3]. Dieser Bestimmung entsprechen die Art. 177 Abs. 3 und 187Abs. 1 Bst. d der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

3 Fassung gemäss Anhang Ziff. 2 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

4BBl 1965 II 1348

Erster Abschnitt: Geltungsbereich und Begriffe

Art. 1

A. Gel­tungs­be­reich

I. Grund­satz

 

1 Die­ses Ge­setz fin­det An­wen­dung auf das Ver­fah­ren in Ver­wal­tungs­sa­chen, die durch Ver­fü­gun­gen von Bun­des­ver­wal­tungs­be­hör­den in ers­ter In­stanz oder auf Be­schwer­de zu er­le­di­gen sind.

2 Als Be­hör­den im Sin­ne von Ab­satz 1 gel­ten:

a.5
der Bun­des­rat, sei­ne De­par­te­men­te, die Bun­des­kanz­lei und die ih­nen un­ter­stell­ten Dienst­ab­tei­lun­gen, Be­trie­be, An­stal­ten und an­de­ren Amts­stel­len der Bun­des­ver­wal­tung;
b.6
Or­ga­ne der Bun­des­ver­samm­lung und der eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te für erst­in­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen und Be­schwer­de­ent­schei­de nach Be­am­ten­ge­setz vom 30. Ju­ni 19277;
c.
die au­to­no­men eid­ge­nös­si­schen An­stal­ten oder Be­trie­be;
cbis.8
das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt;
d.
die eid­ge­nös­si­schen Kom­mis­sio­nen;
e.
an­de­re In­stan­zen oder Or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung, so­weit sie in Er­fül­lung ih­nen über­tra­ge­ner öf­fent­lich-recht­li­cher Auf­ga­ben des Bun­des ver­fü­gen.

3 Auf das Ver­fah­ren letz­ter kan­to­na­ler In­stan­zen, die ge­stützt auf öf­fent­li­ches Recht des Bun­des nicht end­gül­tig ver­fü­gen, fin­den le­dig­lich An­wen­dung die Ar­ti­kel 34−38 und 61 Ab­sät­ze 2 und 3 über die Er­öff­nung von Ver­fü­gun­gen und Ar­ti­kel 55 Ab­sät­ze 2 und 4 über den Ent­zug der auf­schie­ben­den Wir­kung. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 97 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19469 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung be­tref­fend den Ent­zug der auf­schie­ben­den Wir­kung von Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen der Aus­gleichs­kas­sen.10 11

5Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 28. Ju­ni 1972 be­tref­fend Än­de­rung des BG über das Dienst­ver­hält­nis der Bun­des­be­am­ten, in Kraft seit 1. Jan. 1973 (AS 1972 2435; BBl 1971 II 1914).

6Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 2000 273; BBl 1999 48095979).

7 [BS 1 489; AS 1958 1413Art. 27 Bst. c, 1997 2465 An­hang Ziff. 4, 2000 411Ziff. II 1853, 2001 894Art. 39 Abs. 1 2197 Art. 2 3292 Art. 2. AS 2008 3437Ziff. I 1]. Heu­te: das Bun­des­per­so­nal­ge­setz vom 24. März 2000 (SR 172.220.1).

8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

9 SR 831.10

10Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 7 des BG vom 24. Ju­ni 1977 (9. AHV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 391; BBl 1976 III 1).

Art. 2

II. Aus­nah­men

1. Teil­wei­se An­wend­bar­keit

 

1 Auf das Steu­er­ver­fah­ren fin­den die Ar­ti­kel 12–19 und 30–33 kei­ne An­wen­dung.

2 Auf das Ver­fah­ren der Ab­nah­me von Be­rufs-, Fach- und an­de­ren Fä­hig­keitsprü­fun­gen fin­den die Ar­ti­kel 4–6, 10, 34, 35, 37 und 38 An­wen­dung.

3 Das Ver­fah­ren bei Ent­eig­nun­gen rich­tet sich nach die­sem Ge­setz, so­weit das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 193012 über die Ent­eig­nung nicht da­von ab­weicht.13

4 Das Ver­fah­ren vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt rich­tet sich nach die­sem Ge­setz, so­weit das Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­setz vom 17. Ju­ni 200514 nicht da­von ab­weicht.15

12 SR 711

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

14 SR 173.32

15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 3

2. Un­an­wend­­bar­keit

 

Die­ses Ge­setz fin­det kei­ne An­wen­dung auf:

a.
das Ver­fah­ren von Be­hör­den im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be e, so­weit ge­gen ih­re Ver­fü­gun­gen die Be­schwer­de un­mit­tel­bar an ei­ne Bun­des­be­hör­de un­zu­läs­sig ist;
b.
das ers­tin­stanz­li­che Ver­fah­ren der erst­ma­li­gen Be­grün­dung des Dienst­ver­hält­nis­ses von Bun­des­per­so­nal, der Be­för­de­rung von Bun­des­per­so­nal, der dienst­li­chen An­ord­nun­gen an das Bun­des­per­so­nal16 und das Ver­fah­ren der Er­mäch­ti­gung zur Straf­ver­fol­gung ge­gen Bun­des­per­so­nal;
c.
das ers­tin­stanz­li­che Ver­wal­tungs­straf­ver­fah­ren und das ge­richts­­­po­li­zei­li­che Er­mitt­lungs­ver­fah­ren;
d.17
das Ver­fah­ren der Mi­li­tär­straf­rechts­pfle­ge ein­sch­liess­lich der Mi­li­tär­dis­zi­pli­nar­rechts­pfle­ge, das Ver­fah­ren in mi­li­tä­ri­schen Kom­man­do­sa­chen nach Ar­ti­kel 37 so­wie Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 38 und 39 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199518,1920;
dbis.21
das Ver­fah­ren in So­zi­al­ver­si­che­rungs­sa­chen, so­weit das Bun­des­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 200022 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts an­wend­bar ist;
e.23
das Ver­fah­ren der Zoll­ver­an­la­gung;
ebis.24
f.
das ers­tin­stanz­li­che Ver­fah­ren in an­de­ren Ver­wal­tungs­sa­chen, wenn de­ren Na­tur die Er­le­di­gung auf der Stel­le durch so­fort voll­streck­ba­re Ver­fü­gung er­for­dert.

16Satz­teil ge­mä­ss Ziff. 2 des An­hangs zum BG vom 19. Dez. 1986, in Kraft seit 1. Ju­li 1987 (AS 1987 932; BBl 1986 II 313).

17Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 22. Ju­ni 1990, in Kraft seit 1. Jan. 1991 (AS 1990 1882; BBl 1989 II 1194).

18SR 510.10

19Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­br. 1995,in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 4093; BBl 1993 IV 1).

20 Drit­tes Lem­ma auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 4. Okt. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20033957; BBl 2002 858).

21 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

22 SR 830.1

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

24Ein­ge­fügt durch Art. 26 des BB vom 7. Okt. 1983 über die un­ab­hän­gi­ge Be­schwer­de­in­stanz für Ra­dio und Fern­se­hen (AS 1984 153; BBl 1981 III 105). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 1 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

Art. 4

III. Er­gän­zen­de Be­stim­mun­gen

 

Be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts, die ein Ver­fah­ren ein­ge­hen­der re­geln, fin­den An­wen­dung, so­weit sie den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes nicht wi­der­spre­chen.

Art. 5

B. Be­grif­fe

I. Ver­fü­gun­gen

 

1 Als Ver­fü­gun­gen gel­ten An­ord­nun­gen der Be­hör­den im Ein­zel­fall, die sich auf öf­fent­li­ches Recht des Bun­des stüt­zen und zum Ge­gen­stand ha­ben:

a.
Be­grün­dung, Än­de­rung oder Auf­he­bung von Rech­ten oder Pflich­ten;
b.
Fest­stel­lung des Be­ste­hens, Nicht­be­ste­hens oder Um­fan­ges von Rech­ten oder Pflich­ten;
c.
Ab­wei­sung von Be­geh­ren auf Be­grün­dung, Än­de­rung, Auf­­he­bung oder Fest­stel­lung von Rech­ten oder Pflich­ten oder Nicht­­­ein­tre­ten auf sol­che Be­geh­ren.

2 Als Ver­fü­gun­gen gel­ten auch Voll­stre­ckungs­ver­fü­gun­gen (Art. 41 Abs. 1 Bst. a und b), Zwi­schen­ver­fü­gun­gen (Art. 45 und 46), Ein­spra­cheent­schei­de (Art. 30 Abs. 2 Bst. b und 74), Be­schwer­de­ent­schei­de (Art. 61), Ent­schei­de im Rah­men ei­ner Re­vi­si­on (Art. 68) und die Er­läu­te­rung (Art. 69).25

3 Er­klä­run­gen von Be­hör­den über Ab­leh­nung oder Er­he­bung von An­sprü­chen, die auf dem Kla­ge­weg zu ver­fol­gen sind, gel­ten nicht als Ver­fü­gun­gen.

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 6

II. Par­tei­en

 

Als Par­tei­en gel­ten Per­so­nen, de­ren Rech­te oder Pflich­ten die Ver­fü­gung be­rüh­ren soll, und an­de­re Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Be­hör­den, de­nen ein Rechts­mit­tel ge­gen die Ver­fü­gung zu­steht.

Zweiter Abschnitt: Allgemeine Verfahrensgrundsätze

Art. 7

A. Zu­stän­dig­keit

I. Prü­fung

 

1 Die Be­hör­de prüft ih­re Zu­stän­dig­keit von Am­tes we­gen.

2 Die Be­grün­dung ei­ner Zu­stän­dig­keit durch Ein­ver­ständ­nis zwi­schen Be­hör­de und Par­tei ist aus­ge­schlos­sen.

Art. 8

II. Über­wei­sung und Mei­nungs­aus­tausch

 

1 Die Be­hör­de, die sich als un­zu­stän­dig er­ach­tet, über­weist die Sa­che oh­ne Ver­zug der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

2 Er­ach­tet die Be­hör­de ih­re Zu­stän­dig­keit als zwei­fel­haft, so pflegt sie dar­über oh­ne Ver­zug einen Mei­nungs­aus­tausch mit der Be­hör­de, de­ren Zu­stän­dig­keit in Fra­ge kommt.

Art. 9

III. Strei­tig­kei­ten

 

1 Die Be­hör­de, die sich als zu­stän­dig er­ach­tet, stellt dies durch Ver­fü­gung fest, wenn ei­ne Par­tei die Zu­stän­dig­keit be­strei­tet.

2 Die Be­hör­de, die sich als un­zu­stän­dig er­ach­tet, tritt durch Ver­fü­gung auf die Sa­che nicht ein, wenn ei­ne Par­tei die Zu­stän­dig­keit be­hauptet.

3 Kom­pe­tenz­kon­flik­te zwi­schen Be­hör­den, aus­ge­nom­men Kom­pe­tenz­kon­flik­te mit dem Bun­des­ge­richt, dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt oder mit kan­to­na­len Be­hör­den, be­ur­teilt die ge­mein­sa­me Auf­sichts­be­hör­de oder, wenn ei­ne sol­che fehlt, der Bun­des­rat.26

26 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 10

B. Aus­stand

 

1 Per­so­nen, die ei­ne Ver­fü­gung zu tref­fen oder die­se vor­zu­be­rei­ten ha­ben, tre­ten in Aus­stand, wenn sie:

a.
in der Sa­che ein per­sön­li­ches In­ter­es­se ha­ben;
b.27
mit ei­ner Par­tei durch Ehe oder ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft ver­bun­den sind oder mit ihr ei­ne fak­ti­sche Le­bens­ge­mein­schaft füh­ren;
bbis.28
mit ei­ner Par­tei in ge­ra­der Li­nie oder bis zum drit­ten Gra­de in der Sei­ten­li­nie ver­wandt oder ver­schwä­gert sind;
c.
Ver­tre­ter ei­ner Par­tei sind oder für ei­ne Par­tei in der glei­chen Sa­che tä­tig wa­ren;
d.
aus an­de­ren Grün­den in der Sa­che be­fan­gen sein könn­ten.

2 Ist der Aus­stand strei­tig, so ent­schei­det dar­über die Auf­sichts­be­hör­de oder, wenn es sich um den Aus­stand ei­nes Mit­glie­des ei­ner Kol­le­gi­al­be­hör­de han­delt, die­se Be­hör­de un­ter Aus­schluss des be­tref­fen­den Mit­glie­des.

27 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

28 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 11

C. Ver­tre­tung und Ver­bei­stän­dung

I. Im All­ge­mei­nen

 

1 Auf je­der Stu­fe des Ver­fah­rens kann die Par­tei sich, wenn sie nicht per­sön­lich zu han­deln hat, ver­tre­ten oder, so­weit die Dring­lich­keit ei­ner amt­li­chen Un­ter­su­chung es nicht aus­sch­liesst, ver­bei­stän­den las­sen.30

2 Die Be­hör­de kann den Ver­tre­ter auf­for­dern, sich durch schrift­li­che Voll­macht aus­zu­wei­sen.

3 So­lan­ge die Par­tei die Voll­macht nicht wi­der­ruft, macht die Be­hör­de ih­re Mit­tei­lun­gen an den Ver­tre­ter.

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 11a31

II. Ob­li­ga­to­ri­sche Ver­tre­tung

 

1 Tre­ten in ei­ner Sa­che mehr als 20 Par­tei­en mit kol­lek­ti­ven oder in­di­vi­du­el­len Ein­ga­ben auf, um glei­che In­ter­es­sen wahr­zu­neh­men, so kann die Be­hör­de ver­lan­gen, dass sie für das Ver­fah­ren einen oder meh­re­re Ver­tre­ter be­stel­len.

2 Kom­men sie die­ser Auf­for­de­rung nicht in­nert an­ge­mes­se­ner Frist nach, so be­zeich­net die Be­hör­de einen oder meh­re­re Ver­tre­ter.

3 Die Be­stim­mun­gen über die Par­tei­ent­schä­di­gung im Be­schwer­de­ver­fah­ren sind auf die Kos­ten der Ver­tre­tung sinn­ge­mä­ss an­wend­bar. Die Par­tei, ge­gen de­ren Vor­ha­ben sich die Ein­ga­ben rich­ten, hat auf An­ord­nung der Be­hör­de die Kos­ten der amt­li­chen Ver­tre­tung vor­zu­schies­sen.

31Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

Art. 11b32

III. Zu­stel­lungs­do­mi­zil

 

1 Par­tei­en, die in ei­nem Ver­fah­ren Be­geh­ren stel­len, ha­ben der Be­hör­de ih­ren Wohn­sitz oder Sitz an­zu­ge­ben. Wenn sie im Aus­land woh­nen, ha­ben sie in der Schweiz ein Zu­stel­lungs­do­mi­zil zu be­zeich­nen, es sei denn, das Völ­ker­recht oder die zu­stän­di­ge aus­län­di­sche Stel­le ge­stat­te der Be­hör­de, Schrift­stücke im be­tref­fen­den Staat di­rekt zu­zu­stel­len.33

2 Die Par­tei­en kön­nen über­dies ei­ne elek­tro­ni­sche Zu­stel­l­adres­se an­ge­ben und ihr Ein­ver­ständ­nis er­klä­ren, dass Zu­stel­lun­gen auf dem elek­tro­ni­schen Weg er­fol­gen. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass für elek­tro­ni­sche Zu­stel­lun­gen wei­te­re An­ga­ben der Par­tei­en not­wen­dig sind.

32 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

33 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BB vom 28. Sept. 2018 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung des Über­ein­kom­mens Nr. 94 des Eu­ro­pa­ra­tes über die Zu­stel­lung von Schrift­stücken in Ver­wal­tungs­sa­chen im Aus­land, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 975; BBl 2017 5947).

Art. 12

D. Fest­stel­lung des Sach­ver­hal­tes

I. Grund­satz

 

Die Be­hör­de stellt den Sach­ver­halt von Am­tes we­gen fest und be­dient sich nö­ti­gen­falls fol­gen­der Be­weis­mit­tel:

a.
Ur­kun­den;
b.
Aus­künf­te der Par­tei­en;
c.
Aus­künf­te oder Zeug­nis von Dritt­per­so­nen;
d.
Au­gen­schein;
e.
Gut­ach­ten von Sach­ver­stän­di­gen.

Art. 13

II. Mit­wir­kung der Par­tei­en

 

1 Die Par­tei­en sind ver­pflich­tet, an der Fest­stel­lung des Sach­verhal­tes mit­zu­wir­ken:

a.
in ei­nem Ver­fah­ren, das sie durch ihr Be­geh­ren ein­lei­ten;
b.
in ei­nem an­de­ren Ver­fah­ren, so­weit sie dar­in selb­stän­di­ge Be­geh­ren stel­len;
c.
so­weit ih­nen nach ei­nem an­de­ren Bun­des­ge­setz ei­ne wei­ter­ge­hen­de Aus­kunfts- oder Of­fen­ba­rungs­pflicht ob­liegt.

1bis Die Mit­wir­kungs­pflicht er­streckt sich nicht auf die Her­aus­ga­be von Ge­gen­stän­den und Un­ter­la­gen aus dem Ver­kehr ei­ner Par­tei mit ih­rem An­walt, wenn die­ser nach dem An­walts­ge­setz vom 23. Ju­ni 200034 zur Ver­tre­tung vor schwei­ze­ri­schen Ge­rich­ten be­rech­tigt ist.35

2 Die Be­hör­de braucht auf Be­geh­ren im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b nicht ein­zu­tre­ten, wenn die Par­tei­en die not­wen­di­ge und zu­mut­ba­re Mit­wir­kung ver­wei­gern.

34 SR 935.61

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012 über die An­pas­sung von ver­fah­rens-recht­li­chen Be­stim­mun­gen zum an­walt­li­chen Be­rufs­ge­heim­nis, in Kraft seit 1. Mai 2013 (AS 2013 847; BBl 2011 8181).

Art. 14

III. Zeu­gen­ein­ver­nah­me

1. Zu­stän­dig­keit

 

1 Lässt sich ein Sach­ver­halt auf an­de­re Wei­se nicht hin­rei­chend ab­klä­ren, so kön­nen fol­gen­de Be­hör­den die Ein­ver­nah­me von Zeu­gen an­ord­nen:

a.
der Bun­des­rat und sei­ne De­par­te­men­te;
b.
das Bun­des­amt für Jus­tiz36 des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments;
c.37
das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt;
d.38
die Wett­be­werbs­be­hör­den im Sin­ne des Kar­tell­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 199539;
e.40
die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­mark­tauf­sicht;
f.41
die Eid­ge­nös­si­sche Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de;
g.42
die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung;
h.43
die Eid­ge­nös­si­sche Schieds­kom­mis­si­on für die Ver­wer­tung von Ur­he­ber­rech­ten und ver­wand­ten Schutz­rech­ten.

2 Die Be­hör­den im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, d–f und h be­auf­tra­gen mit der Zeu­gen­ein­ver­nah­me einen da­für ge­eig­ne­ten An­ge­stell­ten.44

3 Die Be­hör­den im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a kön­nen Per­so­nen aus­ser­halb ei­ner Be­hör­de, die mit ei­ner amt­li­chen Un­ter­su­chung be­auf­tragt sind, zur Zeu­ge­nein­ver­nah­me er­mäch­ti­gen.

36 Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997.

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

38Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Kar­tell­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1996 (AS 1996 546; BBl 1995 I 468).

39SR 251

40 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829).

41 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

42 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

43 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 1003; BBl 2018 591).

44 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 1003; BBl 2018 591).

Art. 15

2. Zeug­nis­pflicht

 

Je­der­mann ist zur Ab­le­gung des Zeug­nis­ses ver­pflich­tet.

Art. 16

3. Zeug­nis­ver­wei­ge­rungs­recht

 

1 Das Recht der Zeug­nis­ver­wei­ge­rung be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 42 Ab­sät­ze 1 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. De­zem­ber 194745 über den Bun­des­zi­vil­pro­zess (BZP).

1bis Der Me­dia­tor ist be­rech­tigt, über Tat­sa­chen, die er bei sei­ner Tä­tig­keit nach Ar­ti­kel 33b wahr­ge­nom­men hat, das Zeug­nis zu ver­wei­gern.46

2 Der Trä­ger ei­nes Be­rufs- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­ses im Sin­ne von Ar­ti­kel 42 Ab­satz 2 BZP kann das Zeug­nis ver­wei­gern, so­weit ihn nicht ein an­de­res Bun­des­ge­setz zum Zeug­nis ver­pflich­tet.

347

45SR 273

46 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

47 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 des BG vom 23. Ju­ni 2000 über die An­pas­sung der Bun­des­ge­setz­­ge­bung an die Ge­währ­leis­tung des Re­dak­ti­ons­ge­heim­nis­ses, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2001 (AS 2001 118; BBl 1999 7966).

Art. 17

4. An­de­re Ver­pflich­tun­gen von Zeu­gen

 

Wer als Zeu­ge ein­ver­nom­men wer­den kann, hat auch an der Er­he­bung an­de­rer Be­wei­se mit­zu­wir­ken; er hat ins­be­son­de­re die in sei­nen Hän­den be­find­li­chen Ur­kun­den vor­zu­le­gen. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 51a BZP48.49

48 SR 273

49 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012 über die An­pas­sung von ver­fah­rens­recht­li­chen Be­stim­mun­gen zum an­walt­li­chen Be­rufs­ge­heim­nis, in Kraft seit 1. Mai 2013 (AS 2013 847; BBl 2011 8181).

Art. 18

5. Rech­te der Par­tei­en

 

1 Die Par­tei­en ha­ben An­spruch dar­auf, den Zeu­gen­ein­ver­nah­men bei­zu­woh­nen und Er­gän­zungs­fra­gen zu stel­len.

2 Zur Wah­rung we­sent­li­cher öf­fent­li­cher oder pri­va­ter In­ter­es­sen kann die Zeu­ge­nein­ver­nah­me in Ab­we­sen­heit der Par­tei­en er­fol­gen und die­sen die Ein­sicht in die Ein­ver­nah­me­pro­to­kol­le ver­wei­gert wer­den.

3 Wird ih­nen die Ein­sicht in die Ein­ver­nah­me­pro­to­kol­le ver­wei­gert, so fin­det Ar­ti­kel 28 An­wen­dung.

Art. 19

IV. Er­gän­zen­de Be­stim­mun­gen

 

Auf das Be­weis­ver­fah­ren fin­den er­gän­zend die Ar­ti­kel 37, 39–41 und 43–61 BZP50 sinn­ge­mä­ss An­wen­dung; an die Stel­le der Straf­fol­gen, die die BZP ge­gen säu­mi­ge Par­tei­en oder Drit­te vor­sieht, tritt die Straf­fol­ge nach Ar­ti­kel 60 die­ses Ge­set­zes.

Art. 20

E. Fris­ten

I. Be­rech­nung

 

1 Be­rech­net sich ei­ne Frist nach Ta­gen und be­darf sie der Mit­tei­lung an die Par­tei­en, so be­ginnt sie an dem auf ih­re Mit­tei­lung fol­gen­den Ta­ge zu lau­fen.

2 Be­darf sie nicht der Mit­tei­lung an die Par­tei­en, so be­ginnt sie an dem auf ih­re Aus­lö­sung fol­gen­den Ta­ge zu lau­fen.

2bis Ei­ne Mit­tei­lung, die nur ge­gen Un­ter­schrift des Adres­sa­ten oder ei­ner an­de­ren be­rech­tig­ten Per­son über­bracht wird, gilt spä­tes­tens am sie­ben­ten Tag nach dem ers­ten er­folg­lo­sen Zu­stel­lungs­ver­such als er­folgt.51

3 Ist der letz­te Tag der Frist ein Sams­tag, ein Sonn­tag oder ein vom Bun­des­recht oder vom kan­to­na­len Recht an­er­kann­ter Fei­er­tag, so en­det sie am nächst­fol­gen­den Werk­tag. Mass­ge­bend ist das Recht des Kan­tons, in dem die Par­tei oder ihr Ver­tre­ter Wohn­sitz oder Sitz hat.52

51 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

52 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 21

II. Ein­hal­tung

1. Im All­ge­mei­nen

 

1 Schrift­li­che Ein­ga­ben müs­sen spä­tes­tens am letz­ten Ta­ge der Frist der Be­hör­de ein­ge­reicht oder zu de­ren Han­den der schwei­ze­ri­schen Post54 oder ei­ner schwei­ze­ri­schen di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tung über­ge­ben wer­den.

1bis Schrift­li­che Ein­ga­ben an das Eid­ge­nös­si­sche In­sti­tut für geis­ti­ges Ei­gen­tum55 kön­nen nicht gül­tig bei ei­ner schwei­ze­ri­schen di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tung vor­ge­nom­men wer­den.56

2 Ge­langt die Par­tei recht­zei­tig an ei­ne un­zu­stän­di­ge Be­hör­de, so gilt die Frist als ge­wahrt.

3 Die Frist für die Zah­lung ei­nes Vor­schus­ses ist ge­wahrt, wenn der Be­trag recht­zei­tig zu Guns­ten der Be­hör­de der Schwei­ze­ri­schen Post über­ge­ben oder ei­nem Post- oder Bank­kon­to in der Schweiz be­las­tet wor­den ist.57

54 Heu­te: der Schwei­ze­ri­schen Post (Post)

55 Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997. Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

56Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 17. Dez. 1976 über die Än­de­rung des BG be­tref­fend die Er­fin­dungs­pa­ten­te, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 1997; BBl 1976 II 1).

57 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 21a58

2. Bei elek­tro­ni­­scher Zu­stel­lung

 

1 Ein­ga­ben kön­nen bei der Be­hör­de elek­tro­nisch ein­ge­reicht wer­den.

2 Die Ein­ga­be ist von der Par­tei oder ih­rem Ver­tre­ter mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten elek­tro­ni­schen Si­gna­tur ge­mä­ss Bun­des­ge­setz vom 18. März 201659 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur zu ver­se­hen.

3 Für die Wah­rung ei­ner Frist ist der Zeit­punkt mass­ge­bend, in dem die Quit­tung aus­ge­stellt wird, die be­stä­tigt, dass al­le Schrit­te ab­ge­schlos­sen sind, die auf der Sei­te der Par­tei oder ih­res Ver­tre­ters für die Über­mitt­lung not­wen­dig sind.

4 Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
das For­mat der Ein­ga­be und ih­rer Bei­la­gen;
b.
die Art und Wei­se der Über­mitt­lung;
c.
die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen bei tech­ni­schen Pro­ble­men die Nach­rei­chung von Do­ku­men­ten auf Pa­pier ver­langt wer­den kann.

58 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des BG vom 18. März 2016 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4651; BBl 2014 1001).

59 SR 943.03

Art. 22

III. Er­stre­ckung

 

1 Ei­ne ge­setz­li­che Frist kann nicht er­streckt wer­den.

2 Ei­ne be­hörd­lich an­ge­setz­te Frist kann aus zu­rei­chen­den Grün­den er­streckt wer­den, wenn die Par­tei vor Ab­lauf der Frist dar­um nach­sucht.

Art. 22a60

IIIa. Still­stand der Fris­ten

 

1 Ge­setz­li­che oder be­hörd­li­che Fris­ten, die nach Ta­gen be­stimmt sind, ste­hen still:

a.
vom sieb­ten Tag vor Os­tern bis und mit dem sieb­ten Tag nach Os­tern;
b.
vom 15. Ju­li bis und mit 15. Au­gust;
c.61
vom 18. De­zem­ber bis und mit dem 2. Ja­nu­ar.

2 Ab­satz 1 gilt nicht in Ver­fah­ren be­tref­fend:

a.
die auf­schie­ben­de Wir­kung und an­de­re vor­sorg­li­che Mass­nah­men;
b.
die öf­fent­li­chen Be­schaf­fun­gen.62

60Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

61 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

62 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 1 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 641; BBl 2017 1851).

Art. 23

IV. Säum­nis- fol­gen

 

Die Be­hör­de, die ei­ne Frist an­setzt, droht gleich­zei­tig die Fol­gen der Ver­säum­nis an; im Ver­säum­nis­fal­le tre­ten nur die an­ge­droh­ten Fol­gen ein.

Art. 24

V. Wie­der­­her­stel­lung

 

1 Ist der Ge­such­stel­ler oder sein Ver­tre­ter un­ver­schul­de­ter­wei­se ab­ge­hal­ten wor­den, bin­nen Frist zu han­deln, so wird die­se wie­der her­ge­stellt, so­fern er un­ter An­ga­be des Grun­des in­nert 30 Ta­gen nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses dar­um er­sucht und die ver­säum­te Rechts­hand­lung nach­holt; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2.63

2 Ab­satz 1 ist nicht an­wend­bar auf Fris­ten, die in Pa­tent­sa­chen ge­gen­über dem Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tut für geis­ti­ges Ei­gen­tum zu wah­ren sind.64

63 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

64Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 17. Dez. 1976 über die Än­de­rung des BG be­tref­fend die Er­fin­dungs­pa­ten­te, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 1997; BBl 1976 II 1).

Art. 25

F. Fest­stel­lungs­ver­fah­ren

 

1 Die in der Sa­che zu­stän­di­ge Be­hör­de kann über den Be­stand, den Nicht­be­stand oder den Um­fang öf­fent­lichrecht­li­cher Rech­te oder Pflich­ten von Am­tes we­gen oder auf Be­geh­ren ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung tref­fen.

2 Dem Be­geh­ren um ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung ist zu ent­spre­chen, wenn der Ge­such­stel­ler ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se nach­weist.

3 Kei­ner Par­tei dür­fen dar­aus Nach­tei­le er­wach­sen, dass sie im be­rech­tig­ten Ver­trau­en auf ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung ge­han­delt hat.

Art. 25a65

Fbis. Ver­fü­gung über Realak­te

 

1 Wer ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se hat, kann von der Be­hör­de, die für Hand­lun­gen zu­stän­dig ist, wel­che sich auf öf­fent­li­ches Recht des Bun­des stüt­zen und Rech­te oder Pflich­ten be­rüh­ren, ver­lan­gen, dass sie:

a.
wi­der­recht­li­che Hand­lun­gen un­ter­lässt, ein­stellt oder wi­der­ruft;
b.
die Fol­gen wi­der­recht­li­cher Hand­lun­gen be­sei­tigt;
c.
die Wi­der­recht­lich­keit von Hand­lun­gen fest­stellt.

2 Die Be­hör­de ent­schei­det durch Ver­fü­gung.

65 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 26

G. Ak­ten­ein­sicht

I. Grund­satz

 

1 Die Par­tei oder ihr Ver­tre­ter hat An­spruch dar­auf, in ih­rer Sa­che fol­gen­de Ak­ten am Sit­ze der ver­fü­gen­den oder ei­ner durch die­se zu be­zeich­nen­den kan­to­na­len Be­hör­de ein­zu­se­hen:

a.
Ein­ga­ben von Par­tei­en und Ver­nehm­las­sun­gen von Be­hör­den;
b.
al­le als Be­weis­mit­tel die­nen­den Ak­ten­stücke;
c.
Nie­der­schrif­ten er­öff­ne­ter Ver­fü­gun­gen.

1bis Die Be­hör­de kann die Ak­ten­stücke auf elek­tro­ni­schem Weg zur Ein­sicht­nah­me zu­stel­len, wenn die Par­tei oder ihr Ver­tre­ter da­mit ein­ver­stan­den ist.66

2 Die ver­fü­gen­de Be­hör­de kann ei­ne Ge­bühr für die Ein­sicht­nah­me in die Ak­ten ei­ner er­le­dig­ten Sa­che be­zie­hen; der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der Ge­bühr.

66 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 27

II. Aus­nah­men

 

1 Die Be­hör­de darf die Ein­sicht­nah­me in die Ak­ten nur ver­wei­gern, wenn:

a.
we­sent­li­che öf­fent­li­che In­ter­es­sen des Bun­des oder der Kan­to­ne, ins­be­son­de­re die in­ne­re oder äus­se­re Si­cher­heit der Eid­ge­nos­sen­schaft, die Ge­heim­hal­tung er­for­dern;
b.
we­sent­li­che pri­va­te In­ter­es­sen, ins­be­son­de­re von Ge­gen­par­tei­en, die Ge­heim­hal­tung er­for­dern;
c.
das In­ter­es­se ei­ner noch nicht ab­ge­schlos­se­nen amt­li­chen Un­ter­su­chung es er­for­dert.

2 Die Ver­wei­ge­rung der Ein­sicht­nah­me darf sich nur auf die Ak­ten­stücke er­strec­ken, für die Ge­heim­hal­tungs­grün­de be­ste­hen.

3 Die Ein­sicht­nah­me in ei­ge­ne Ein­ga­ben der Par­tei, ih­re als Be­weis­mit­tel ein­ge­reich­ten Ur­kun­den und ihr er­öff­ne­te Ver­fü­gun­gen darf nicht, die Ein­sicht­nah­me in Pro­to­kol­le über ei­ge­ne Aus­sa­gen der Par­tei nur bis zum Ab­schluss der Un­ter­su­chung ver­wei­gert wer­den.

Art. 28

III. Mass­ge­blich­keit ge­hei­mer Ak­ten

 

Wird ei­ner Par­tei die Ein­sicht­nah­me in ein Ak­ten­stück ver­wei­gert, so darf auf die­ses zum Nach­teil der Par­tei nur ab­ge­stellt wer­den, wenn ihr die Be­hör­de von sei­nem für die Sa­che we­sent­li­chen In­halt münd­lich oder schrift­lich Kennt­nis und ihr aus­ser­dem Ge­le­gen­heit ge­ge­ben hat, sich zu äus­sern und Ge­gen­be­weis­mit­tel zu be­zeich­nen.

Art. 29

H. Recht­li­ches Ge­hör

I. Grund­satz

 

Die Par­tei­en ha­ben An­spruch auf recht­li­ches Ge­hör.

Art. 30

II. Vor­gän­gi­ge An­hö­rung

1. Im All­ge­mei­nen

 

1 Die Be­hör­de hört die Par­tei­en an, be­vor sie ver­fügt.

2 Sie braucht die Par­tei­en nicht an­zu­hö­ren vor:

a.
Zwi­schen­ver­fü­gun­gen, die nicht selb­stän­dig durch Be­schwer­de an­fecht­bar sind;
b.
Ver­fü­gun­gen, die durch Ein­spra­che an­fecht­bar sind;
c.
Ver­fü­gun­gen, in de­nen die Be­hör­de den Be­geh­ren der Par­tei­en voll ent­spricht;
d.
Voll­stre­ckungs­ver­fü­gun­gen;
e.
an­de­ren Ver­fü­gun­gen in ei­nem ers­tin­stanz­li­chen Ver­fah­ren, wenn Ge­fahr im Ver­zu­ge ist, den Par­tei­en die Be­schwer­de ge­gen die Ver­fü­gung zu­steht und ih­nen kei­ne an­de­re Be­stim­mung des Bun­des­rechts einen An­spruch auf vor­gän­gi­ge Anhö­rung ge­währ­leis­tet.

Art. 30a68

2. Be­son­de­re Ein­wen­dungs­ver­fah­ren

 

1 Sind von ei­ner Ver­fü­gung wahr­schein­lich zahl­rei­che Per­so­nen be­rührt oder las­sen sich die Par­tei­en oh­ne un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand nicht voll­zäh­lig be­stim­men, so kann die Be­hör­de vor ih­rer Ver­fü­gung das Ge­such oder die be­ab­sich­tig­te Ver­fü­gung oh­ne Be­grün­dung in ei­nem amt­li­chen Blatt ver­öf­fent­li­chen, gleich­zei­tig das Ge­such oder die be­ab­sich­tig­te Ver­fü­gung mit Be­grün­dung öf­fent­lich auf­le­gen und den Ort der Auf­la­ge be­kannt­ma­chen.

2 Sie hört die Par­tei­en an, in­dem sie ih­nen ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist für Ein­wen­dun­gen setzt.

3 Die Be­hör­de macht in ih­rer Ver­öf­fent­li­chung auf die Ver­pflich­tung der Par­tei­en auf­merk­sam, ge­ge­be­nen­falls ei­ne Ver­tre­tung zu bes­tel­len und Ver­fah­rens­kos­ten so­wie Par­tei­ent­schä­di­gung zu zah­len.

68Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

Art. 31

III. An­hö­ren der Ge­gen­par­tei

 

In ei­ner Sa­che mit wi­der­strei­ten­den In­ter­es­sen meh­re­rer Par­tei­en hört die Be­hör­de je­de Par­tei zu Vor­brin­gen ei­ner Ge­gen­par­tei an, die er­heb­lich er­schei­nen und nicht aus­sch­liess­lich zu­guns­ten der an­de­ren lau­ten.

Art. 32

IV. Prü­fung der Par­tei­vor­brin­gen

 

1 Die Be­hör­de wür­digt, be­vor sie ver­fügt, al­le er­heb­li­chen und recht­zei­ti­gen Vor­brin­gen der Par­tei­en.

2 Ver­spä­te­te Par­tei­vor­brin­gen, die aus­schlag­ge­bend er­schei­nen, kann sie trotz der Ver­spä­tung be­rück­sich­ti­gen.

Art. 33

V. Be­weis­­an­er­bie­ten

 

1 Die Be­hör­de nimmt die ihr an­ge­bo­te­nen Be­wei­se ab, wenn die­se zur Ab­klä­rung des Sach­ver­hal­tes taug­lich er­schei­nen.

2 Ist ih­re Ab­nah­me mit ver­hält­nis­mäs­sig ho­hen Kos­ten ver­bun­den und ist die Par­tei für den Fall ei­ner ihr un­güns­ti­gen Ver­fü­gung ko­sten­pflich­tig, so kann die Be­hör­de die Ab­nah­me der Be­wei­se da­von ab­hän­gig ma­chen, dass die Par­tei in­nert Frist die ihr zu­mut­ba­ren Ko­s­ten vor­schiesst; ei­ne be­dürf­ti­ge Par­tei ist von der Vor­schuss­pflicht be­freit.

Art. 33a69

Hbis. Ver­fah­rens­spra­che

 

1 Das Ver­fah­ren wird in ei­ner der vier Amtss­pra­chen ge­führt, in der Re­gel in der Spra­che, in der die Par­tei­en ih­re Be­geh­ren ge­stellt ha­ben oder stel­len wür­den.

2 Im Be­schwer­de­ver­fah­ren ist die Spra­che des an­ge­foch­te­nen Ent­scheids mass­ge­bend. Ver­wen­den die Par­tei­en ei­ne an­de­re Amtss­pra­che, so kann das Ver­fah­ren in die­ser Spra­che ge­führt wer­den.

3 Reicht ei­ne Par­tei Ur­kun­den ein, die nicht in ei­ner Amtss­pra­che ver­fasst sind, so kann die Be­hör­de mit dem Ein­ver­ständ­nis der an­de­ren Par­tei­en dar­auf ver­zich­ten, ei­ne Über­set­zung zu ver­lan­gen.

4 Im Üb­ri­gen ord­net die Be­hör­de ei­ne Über­set­zung an, wo dies nö­tig ist.

69 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 33b70

Hter. Güt­li­che Ei­ni­gung und Me­dia­ti­on

 

1 Die Be­hör­de kann das Ver­fah­ren im Ein­ver­ständ­nis mit den Par­tei­en sis­tie­ren, da­mit sich die­se über den In­halt der Ver­fü­gung ei­ni­gen kön­nen. Die Ei­ni­gung soll ein­sch­lies­sen, dass die Par­tei­en auf Rechts­mit­tel ver­zich­ten und wie sie die Kos­ten ver­tei­len.

2 Zur För­de­rung der Ei­ni­gung kann die Be­hör­de ei­ne neu­tra­le und fach­kun­di­ge na­tür­li­che Per­son als Me­dia­tor ein­set­zen.

3 Der Me­dia­tor ist nur an das Ge­setz und den Auf­trag der Be­hör­de ge­bun­den. Er kann Be­wei­se ab­neh­men; für Au­gen­schei­ne, Gut­ach­ten von Sach­ver­stän­di­gen und Zeu­gen­ein­ver­nah­men braucht er ei­ne vor­gän­gi­ge Er­mäch­ti­gung der Be­hör­de.

4 Die Be­hör­de macht die Ei­ni­gung zum In­halt ih­rer Ver­fü­gung, es sei denn, die Ei­ni­gung lei­de an ei­nem Man­gel im Sin­ne von Ar­ti­kel 49.

5 So­weit die Ei­ni­gung zu­stan­de kommt, er­hebt die Be­hör­de kei­ne Ver­fah­rens­kos­ten. Miss­lingt die Ei­ni­gung, so kann die Be­hör­de da­von ab­se­hen, die Aus­la­gen für die Me­dia­ti­on den Par­tei­en auf­zu­er­le­gen, so­fern die In­ter­es­sen­la­ge dies recht­fer­tigt.

6 Ei­ne Par­tei kann je­der­zeit ver­lan­gen, dass die Sis­tie­rung des Ver­fah­rens auf­ge­ho­ben wird.

70 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 34

J. Er­öff­nung

I. Schrift­lich­keit

1. Grund­satz

 

1 Die Be­hör­de er­öff­net Ver­fü­gun­gen den Par­tei­en schrift­lich.

1bis Mit dem Ein­ver­ständ­nis der Par­tei kön­nen Ver­fü­gun­gen elek­tro­nisch er­öff­net wer­den. Sie sind mit ei­ner elek­tro­ni­schen Si­gna­tur ge­mä­ss Bun­des­ge­setz vom 18. März 201671 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur zu ver­se­hen. Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
die zu ver­wen­den­de Si­gna­tur;
b.
das For­mat der Ver­fü­gung und ih­rer Bei­la­gen;
c.
die Art und Wei­se der Über­mitt­lung;
d.
den Zeit­punkt, zu dem die Ver­fü­gung als er­öff­net gilt.72

2 Zwi­schen­ver­fü­gun­gen kann die Be­hör­de an­we­sen­den Par­tei­en münd­lich er­öff­nen, muss sie aber schrift­lich be­stä­ti­gen, wenn ei­ne Par­tei dies auf der Stel­le ver­langt; ei­ne Rechts­mit­tel­frist be­ginnt in die­sem Fall erst von der schrift­li­chen Be­stä­ti­gung an zu lau­fen.73

71 SR 943.03

72 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, (AS 2006 2197; BBl 2001 4202). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des BG vom 18. März 2016 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4651; BBl 2014 1001).

73 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 35

2. Be­grün­dung und Rechts­mit­tel­be­leh­rung

 

1 Schrift­li­che Ver­fü­gun­gen sind, auch wenn die Be­hör­de sie in Brief­form er­öff­net, als sol­che zu be­zeich­nen, zu be­grün­den und mit ei­ner Rechts­mit­tel­be­leh­rung zu ver­se­hen.

2 Die Rechts­mit­tel­be­leh­rung muss das zu­läs­si­ge or­dent­li­che Rechts­mit­tel, die Rechts­mit­tel­in­stanz und die Rechts­mit­tel­frist nen­nen.

3 Die Be­hör­de kann auf Be­grün­dung und Rechts­mit­tel­be­leh­rung ver­zich­ten, wenn sie den Be­geh­ren der Par­tei­en voll ent­spricht und kei­ne Par­tei ei­ne Be­grün­dung ver­langt.

Art. 36

II. Amt­li­che Pu­bli­ka­ti­on

 

Die Be­hör­de kann ih­re Ver­fü­gun­gen durch Ver­öf­fent­li­chung in ei­nem amt­li­chen Blatt er­öff­nen:74

a.
ge­gen­über ei­ner Par­tei, die un­be­kann­ten Auf­ent­hal­tes ist und kei­nen er­reich­ba­ren Ver­tre­ter hat;
b.75
ge­gen­über ei­ner Par­tei, die sich im Aus­land auf­hält und kei­nen er­reich­ba­ren Ver­tre­ter hat, wenn die Zu­stel­lung an ih­ren Auf­ent­halts­ort un­mög­lich ist oder wenn die Par­tei ent­ge­gen Ar­ti­kel 11b Ab­satz 1 kein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz be­zeich­net hat;
c.76
in ei­ner Sa­che mit zahl­rei­chen Par­tei­en;
d.77
in ei­ner Sa­che, in der sich die Par­tei­en oh­ne un­ver­hält­nis­mä­ssi­gen Auf­wand nicht voll­zäh­lig be­stim­men las­sen.

74Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

75 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

76Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

77Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

Art. 3778

III. …

 

78 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 38

IV. Man­gel­haf­te Er­öff­nung

 

Aus man­gel­haf­ter Er­öff­nung darf den Par­tei­en kein Nach­teil er­wach­sen.

Art. 39

K. Voll­stre­ckung

I. Vor­aus­­set­zun­gen

 

Die Be­hör­de kann ih­re Ver­fü­gun­gen voll­stre­cken, wenn:

a.
die Ver­fü­gung nicht mehr durch Rechts­mit­tel an­ge­foch­ten wer­den kann;
b.
die Ver­fü­gung zwar noch an­ge­foch­ten wer­den kann, das zu­läs­si­ge Rechts­mit­tel aber kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung hat;
c.
die ei­nem Rechts­mit­tel zu­kom­men­de auf­schie­ben­de Wir­kung ent­zo­gen wird.

Art. 4079

II. Zwangs­mit­tel

1. Schuld­be­trei­bung

 

Ver­fü­gun­gen auf Geld­zah­lung oder Si­cher­heits­leis­tung sind auf dem We­ge der Schuld­be­trei­bung nach dem Bun­des­ge­setz vom 11. April 188980 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs zu voll­stre­cken.

79Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

80SR 281.1

Art. 41

2. An­de­re Zwangs­mit­tel

 

1 Um an­de­re Ver­fü­gun­gen zu voll­stre­cken, er­greift die Be­hör­de fol­gen­de Mass­nah­men:

a.
Er­satz­vor­nah­me durch die ver­fü­gen­de Be­hör­de selbst oder durch einen be­auf­trag­ten Drit­ten auf Kos­ten des Ver­pflich­te­ten; die Kos­ten sind durch be­son­de­re Ver­fü­gung fest­zu­set­zen;
b.
un­mit­tel­ba­ren Zwang ge­gen die Per­son des Ver­pflich­te­ten oder an sei­nen Sa­chen;
c.
Straf­ver­fol­gung, so­weit ein an­de­res Bun­des­ge­setz die Stra­fe vor­sieht;
d.
Straf­ver­fol­gung we­gen Un­ge­hor­sams nach Ar­ti­kel 292 des Straf­ge­setz­bu­ches81, so­weit kei­ne an­de­re Straf­be­stim­mung zu­trifft.

2 Be­vor die Be­hör­de zu ei­nem Zwangs­mit­tel greift, droht sie es dem Ver­pflich­te­ten an und räumt ihm ei­ne an­ge­mes­se­ne Er­fül­lungs­frist ein, im Fal­le von Ab­satz 1 Buch­sta­ben c und d un­ter Hin­weis auf die ge­setz­li­che Straf­dro­hung.

3 Im Fal­le von Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b kann sie auf die An­dro­hung des Zwangs­mit­tels und die Ein­räu­mung ei­ner Er­fül­lungs­frist ver­zich­ten, wenn Ge­fahr im Ver­zu­ge ist.

Art. 42

3. Ver­hält­nis­mäs­sig­keit

 

Die Be­hör­de darf sich kei­nes schär­fe­ren Zwangs­mit­tels be­die­nen, als es die Ver­hält­nis­se er­for­dern.

Art. 43

III. Rechts­hil­fe

 

Die Kan­to­ne leis­ten den Bun­des­be­hör­den in der Voll­stre­ckung Rechts­hil­fe.

Dritter Abschnitt: Das Beschwerdeverfahren im Allgemeinen

Art. 44

A. Grund­satz

 

Die Ver­fü­gung un­ter­liegt der Be­schwer­de.

Art. 4583

B. Be­schwer­de ge­gen Zwi­schen­ver­fü­gun­gen

I. Zwi­schen­ver­fü­gun­gen über die Zu­stän­dig­keit und den Aus­stand

 

1 Ge­gen selb­stän­dig er­öff­ne­te Zwi­schen­ver­fü­gun­gen über die Zu­stän­dig­keit und über Aus­stands­be­geh­ren ist die Be­schwer­de zu­läs­sig.

2 Die­se Ver­fü­gun­gen kön­nen spä­ter nicht mehr an­ge­foch­ten wer­den.

83 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 4684

II. An­de­re Zwi­schen­ver­fü­gun­gen

 

1 Ge­gen an­de­re selb­stän­dig er­öff­ne­te Zwi­schen­ver­fü­gun­gen ist die Be­schwer­de zu­läs­sig:

a.
wenn sie einen nicht wie­der gutz­u­ma­chen­den Nach­teil be­wir­ken kön­nen; oder
b.
wenn die Gut­heis­sung der Be­schwer­de so­fort einen En­dent­scheid her­bei­füh­ren und da­mit einen be­deu­ten­den Auf­wand an Zeit oder Kos­ten für ein weit­läu­fi­ges Be­weis­ver­fah­ren er­spa­ren wür­de.

2 Ist die Be­schwer­de nach Ab­satz 1 nicht zu­läs­sig oder wur­de von ihr kein Ge­brauch ge­macht, so sind die be­tref­fen­den Zwi­schen­ver­fü­gun­gen durch Be­schwer­de ge­gen die End­ver­fü­gung an­fecht­bar, so­weit sie sich auf den In­halt der End­ver­fü­gung aus­wir­ken.

84 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 46a85

Bbis. Rechts­ver­wei­ge­rung und Rechts­ver­zö­ge­rung

 

Ge­gen das un­recht­mäs­si­ge Ver­wei­gern oder Ver­zö­gern ei­ner an­fecht­ba­ren Ver­fü­gung kann Be­schwer­de ge­führt wer­den.

85 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 47

C. Be­schwer­de­in­stanz

 

1 Be­schwer­de­in­stan­zen sind:

a.
der Bun­des­rat nach den Ar­ti­keln 72 ff.;
b.86
das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt nach den Ar­ti­keln 31–34 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200587;
c.88
an­de­re In­stan­zen, die ein Bun­des­ge­setz als Be­schwer­de­in­stan­zen be­zeich­net;
d.89
die Auf­sichts­be­hör­de, wenn die Be­schwer­de an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt un­zu­läs­sig ist und das Bun­des­recht kei­ne an­de­re Be­schwer­de­in­stanz be­zeich­net.

2 Hat ei­ne nicht end­gül­tig ent­schei­den­de Be­schwer­de­in­stanz im Ein­zel­fal­le ei­ne Wei­sung er­teilt, dass oder wie ei­ne Vor­in­stanz ver­fü­gen soll, so ist die Ver­fü­gung un­mit­tel­bar an die nächst­hö­he­re Be­schwer­dein­stanz wei­ter­zu­zie­hen; in der Rechts­mit­tel­be­leh­rung ist dar­auf auf­merk­sam zu ma­chen.90

391

4 Wei­sun­gen, die ei­ne Be­schwer­de­in­stanz er­teilt, wenn sie in der Sa­che ent­schei­det und die­se an die Vor­in­stanz zu­rück­weist, gel­ten nicht als Wei­sun­gen im Sin­ne von Ab­satz 2.

86 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

87 SR 173.32

88 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

89 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

90Fas­sung ge­mä­ss Art. 67 des Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. Sept. 1978, in Kraft seit 1. Ju­ni 1979 (AS 1979 114; BBl 1975 I 1453).

91 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 47a92

 

92Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 1997 (AS 1997 2022; BBl 1996 V 1). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 4893

D. Be­schwer­de­le­gi­ti­ma­ti­on

 

1 Zur Be­schwer­de ist be­rech­tigt, wer:

a.
vor der Vor­in­stanz am Ver­fah­ren teil­ge­nom­men hat oder kei­ne Mög­lich­keit zur Teil­nah­me er­hal­ten hat;
b.
durch die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung be­son­ders be­rührt ist; und
c.
ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se an de­ren Auf­he­bung oder Än­de­rung hat.

2 Zur Be­schwer­de be­rech­tigt sind fer­ner Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Be­hör­den, de­nen ein an­de­res Bun­des­ge­setz die­ses Recht ein­räumt.

93 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 49

E. Be­schwer­de­grün­de

 

Der Be­schwer­de­füh­rer kann mit der Be­schwer­de rü­gen:

a.
Ver­let­zung von Bun­des­recht ein­sch­liess­lich Über­schrei­tung oder Miss­brauch des Er­mes­sens;
b.
un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge Fest­stel­lung des recht­s­er­heb­li­chen Sach­verhal­tes;
c.
Un­an­ge­mes­sen­heit; die Rü­ge der Un­an­ge­mes­sen­heit ist un­zu­läs­sig, wenn ei­ne kan­to­na­le Be­hör­de als Be­schwer­de­in­stanz ver­­fügt hat.

Art. 5094

F. Be­schwer­de­frist

 

1 Die Be­schwer­de ist in­ner­halb von 30 Ta­gen nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung ein­zu­rei­chen.

2 Ge­gen das un­recht­mäs­si­ge Ver­wei­gern oder Ver­zö­gern ei­ner Ver­fü­gung kann je­der­zeit Be­schwer­de ge­führt wer­den.

94 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 5195

G. Be­schwer­de­schrift

I. …

 

95 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 52

II. In­halt und Form

 

1 Die Be­schwer­de­schrift hat die Be­geh­ren, de­ren Be­grün­dung mit An­ga­be der Be­weis­mit­tel und die Un­ter­schrift des Be­schwer­de­füh­rers oder sei­nes Ver­tre­ters zu ent­hal­ten; die Aus­fer­ti­gung der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung und die als Be­weis­mit­tel an­ge­ru­fe­nen Ur­kun­den sind bei­zu­le­gen, so­weit der Be­schwer­de­füh­rer sie in Hän­den hat.

2 Ge­nügt die Be­schwer­de die­sen An­for­de­run­gen nicht oder las­sen die Be­geh­ren des Be­schwer­de­füh­rers oder de­ren Be­grün­dung die nö­ti­ge Klar­heit ver­mis­sen und stellt sich die Be­schwer­de nicht als of­fen­sicht­lich un­zu­läs­sig her­aus, so räumt die Be­schwer­de­in­stanz dem Be­schwer­de­füh­rer ei­ne kur­ze Nach­frist zur Ver­bes­se­rung ein.

3 Sie ver­bin­det die­se Nach­frist mit der An­dro­hung, nach un­be­nutz­tem Fri­sta­blauf auf Grund der Ak­ten zu ent­schei­den oder, wenn Be­geh­ren, Be­grün­dung oder Un­ter­schrift feh­len, auf die Be­schwer­de nicht ein­zu­tre­ten.

Art. 53

III. Er­gän­zen­de Be­schwer­de­schrift

 

Er­for­dert es der aus­ser­ge­wöhn­li­che Um­fang oder die be­son­de­re Schwie­rig­keit ei­ner Be­schwer­de­sa­che, so ge­stat­tet die Be­schwer­de­­in­stanz dem Be­schwer­de­füh­rer, der dar­um in sei­ner sonst ord­nungs­ge­mä­ss ein­ge­reich­ten Be­schwer­de nach­sucht, de­ren Be­grün­dung in­nert ei­ner an­ge­mes­se­nen Nach­frist zu er­gän­zen; in die­sem Fal­le fin­det Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2 kei­ne An­wen­dung.

Art. 54

H. Üb­ri­ges Ver­fah­ren bis zum Be­schwer­de­ent­scheid

I. Grund­satz

 

Die Be­hand­lung der Sa­che, die Ge­gen­stand der mit Be­schwer­de an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung bil­det, geht mit Ein­rei­chung der Be­schwer­de auf die Be­schwer­de­in­stanz über.

Art. 55

II. Vor­sorg­li­che Mass­nah­men

1. Auf­schie­ben­de Wir­kung

 

1 Die Be­schwer­de hat auf­schie­ben­de Wir­kung.

2 Hat die Ver­fü­gung nicht ei­ne Geld­leis­tung zum Ge­gen­stand, so kann die Vor­in­stanz dar­in ei­ner all­fäl­li­gen Be­schwer­de die auf­schie­ben­de Wir­kung ent­zie­hen; die­sel­be Be­fug­nis steht der Be­schwer­de­in­stanz, ih­rem Vor­sit­zen­den oder dem In­struk­ti­ons­rich­ter nach Ein­rei­chung der Be­schwer­de zu.96

3 Die Be­schwer­de­in­stanz, ihr Vor­sit­zen­der oder der In­struk­ti­ons­rich­ter kann die von der Vor­in­stanz ent­zo­ge­ne auf­schie­ben­de Wir­kung wie­der­her­stel­len; über ein Be­geh­ren um Wie­der­her­stel­lung der auf­schie­ben­den Wir­kung ist oh­ne Ver­zug zu ent­schei­den.97

4 Wird die auf­schie­ben­de Wir­kung will­kür­lich ent­zo­gen oder ei­nem Be­geh­ren um Wie­der­her­stel­lung der auf­schie­ben­den Wir­kung will­kür­lich nicht oder ver­spä­tet ent­spro­chen, so haf­tet für den dar­aus er­wach­sen­den Scha­den die Kör­per­schaft oder au­to­no­me An­stalt, in de­ren Na­men die Be­hör­de ver­fügt hat.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen an­de­rer Bun­des­ge­set­ze, nach de­nen ei­ne Be­schwer­de kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung hat.98

96 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

97 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

98Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 1978, in Kraft seit 1. Jan. 1979 (AS 1978 1836; BBl 1976 II 873).

Art. 5699

2. An­de­re Mass­nah­men

 

Nach Ein­rei­chung der Be­schwer­de kann die Be­schwer­de­in­stanz, ihr Vor­sit­zen­der oder der In­struk­ti­ons­rich­ter von Am­tes we­gen oder auf Be­geh­ren ei­ner Par­tei an­de­re vor­sorg­li­che Mass­nah­men tref­fen, um den be­ste­hen­den Zu­stand zu er­hal­ten oder be­droh­te In­ter­es­sen einst­wei­len si­cher­zu­stel­len.

99 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 57

III. Schrif­ten­wech­sel

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz bringt ei­ne nicht zum vorn­her­ein un­zu­läs­si­ge oder un­be­grün­de­te Be­schwer­de oh­ne Ver­zug der Vor­in­stanz und all­fäl­li­gen Ge­gen­par­tei­en des Be­schwer­de­füh­rers oder an­de­ren Be­tei­lig­ten zur Kennt­nis, setzt ih­nen Frist zur Ver­nehm­las­sung an und for­dert gleich­zei­tig die Vor­in­stanz zur Vor­la­ge ih­rer Ak­ten auf.100

2 Sie kann die Par­tei­en auf je­der Stu­fe des Ver­fah­rens zu ei­nem wei­te­ren Schrif­ten­wech­sel ein­la­den oder ei­ne münd­li­che Ver­hand­lung mit ih­nen an­be­rau­men.

100 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 58

IV. Neue Ver­fü­gung

 

1 Die Vor­in­stanz kann bis zu ih­rer Ver­nehm­las­sung die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung in Wie­der­er­wä­gung zie­hen.

2 Sie er­öff­net ei­ne neue Ver­fü­gung oh­ne Ver­zug den Par­tei­en und bringt sie der Be­schwer­de­in­stanz zur Kennt­nis.

3 Die Be­schwer­de­in­stanz setzt die Be­hand­lung der Be­schwer­de fort, so­weit die­se durch die neue Ver­fü­gung der Vor­in­stanz nicht ge­gen­stands­los ge­wor­den ist; Ar­ti­kel 57 fin­det An­wen­dung, wenn die neue Ver­fü­gung auf ei­nem er­heb­lich ver­än­der­ten Sach­ver­halt be­ruht oder ei­ne er­heb­lich ver­än­der­te Rechts­la­ge schafft.

Art. 59

V. Aus­stand

 

Die Be­schwer­de­in­stanz darf mit der Be­hand­lung der Be­schwer­de­sa­che we­der Per­so­nen im Diens­te der Vor­in­stanz noch an­de­re Per­so­nen be­trau­en, die sich an der Vor­be­rei­tung der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung be­tei­ligt ha­ben; be­ruht die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung auf ei­ner Wei­sung der Be­schwer­de­in­stanz, so fin­det aus­ser­dem Ar­ti­kel 47 Ab­sät­ze 2–4 An­wen­dung.

Art. 60101

VI. Ver­fah­rens­dis­zi­plin

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz kann Par­tei­en oder de­ren Ver­tre­ter, die den An­stand ver­let­zen oder den Ge­schäfts­gang stö­ren, mit Ver­weis oder mit Ord­nungs­bus­se bis zu 500 Fran­ken be­stra­fen.

2 Im Fal­le bös­wil­li­ger oder mut­wil­li­ger Pro­zess­füh­rung kön­nen die Par­tei und ihr Ver­tre­ter mit ei­ner Ord­nungs­bus­se bis zu 1000 Fran­ken und bei Rück­fall bis zu 3000 Fran­ken be­straft wer­den.

3 Der Vor­sit­zen­de ei­ner Ver­hand­lung kann Per­so­nen, die sich sei­nen An­wei­sun­gen nicht un­ter­zie­hen, aus dem Sit­zungs­saal weg­wei­sen und mit ei­ner Ord­nungs­bus­se bis zu 500 Fran­ken be­stra­fen.

101 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 61

J. Be­schwer­de­ent­scheid

I. In­halt und Form

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz ent­schei­det in der Sa­che selbst oder weist die­se aus­nahms­wei­se mit ver­bind­li­chen Wei­sun­gen an die Vor­in­stanz zu­rück.

2 Der Be­schwer­de­ent­scheid ent­hält die Zu­sam­men­fas­sung des er­heb­­li­chen Sach­ver­halts, die Be­grün­dung (Er­wä­gun­gen) und die Ent­schei­dungs­for­mel (Dis­po­si­tiv).

3 Er ist den Par­tei­en und der Vor­in­stanz zu er­öff­nen.

Art. 62

II. Än­de­rung der an­ge­foch­te­nen Ver­fü­gung

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz kann die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung zu­gun­sten ei­ner Par­tei än­dern.

2 Zu­un­guns­ten ei­ner Par­tei kann sie die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung än­dern, so­weit die­se Bun­des­recht ver­letzt oder auf ei­ner un­rich­ti­gen oder un­voll­stän­di­gen Feststel­lung des Sach­ver­hal­tes be­ruht; we­gen Un­an­ge­mes­sen­heit darf die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung nicht zu­un­gun­s­ten ei­ner Par­tei ge­än­dert wer­den, aus­ser im Fal­le der Än­de­rung zu­guns­ten ei­ner Ge­gen­par­tei.

3 Be­ab­sich­tigt die Be­schwer­de­in­stanz, die an­ge­foch­te­ne Ver­fü­gung zu­un­guns­ten ei­ner Par­tei zu än­dern, so bringt sie der Par­tei die­se Ab­sicht zur Kennt­nis und räumt ihr Ge­le­gen­heit zur Ge­ge­näus­se­rung ein.

4 Die Be­grün­dung der Be­geh­ren bin­det die Be­schwer­de­in­stanz in kei­nem Fal­le.

Art. 63

III. Ver­fah­rens­kos­ten

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz auf­er­legt in der Ent­schei­dungs­for­mel die Ver­fah­rens­ko­sten, be­ste­hend aus Spruch­ge­bühr, Schreib­ge­büh­ren und Ba­raus­la­gen, in der Re­gel der un­ter­lie­gen­den Par­tei. Un­ter­liegt die­se nur teil­wei­se, so wer­den die Ver­fah­rens­kos­ten er­mäs­sigt. Aus­nahms­wei­se kön­nen sie ihr er­las­sen wer­den.

2 Kei­ne Ver­fah­rens­kos­ten wer­den Vor­in­stan­zen oder be­schwer­de­füh­ren­den und un­ter­lie­gen­den Bun­des­be­hör­den auf­er­legt; an­de­ren als Bun­des­be­hör­den, die Be­schwer­de füh­ren und un­ter­lie­gen, wer­den Ver­fah­rens­kos­ten auf­er­legt, so­weit sich der Streit um ver­mö­gens­recht­li­che In­ter­es­sen von Kör­per­schaf­ten oder au­to­no­men An­stal­ten dreht.

3 Ei­ner ob­sie­gen­den Par­tei dür­fen nur Ver­fah­rens­kos­ten auf­er­legt wer­den, die sie durch Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten ver­ur­sacht hat.

4 Die Be­schwer­de­in­stanz, ihr Vor­sit­zen­der oder der In­struk­ti­ons­rich­ter er­hebt vom Be­schwer­de­füh­rer einen Kos­ten­vor­schuss in der Hö­he der mut­mass­li­chen Ver­fah­rens­kos­ten. Zu des­sen Leis­tung ist dem Be­schwer­de­füh­rer ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist an­zu­set­zen un­ter An­dro­hung des Nicht­ein­tre­tens. Wenn be­son­de­re Grün­de vor­lie­gen, kann auf die Er­he­bung des Kos­ten­vor­schus­ses ganz oder teil­wei­se ver­zich­tet wer­den.102

4bis Die Spruch­ge­bühr rich­tet sich nach Um­fang und Schwie­rig­keit der Streit­sa­che, Art der Pro­zess­füh­rung und fi­nan­zi­el­ler La­ge der Par­tei­en. Sie be­trägt:

a.
in Strei­tig­kei­ten oh­ne Ver­mö­gens­in­ter­es­se 100–5000 Fran­ken;
b.
in den üb­ri­gen Strei­tig­kei­ten 100–50 000 Fran­ken.103

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der Ge­büh­ren im Ein­zel­nen.104 Vor­be­hal­ten blei­ben Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005105 und Ar­ti­kel 73 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010106.107

102 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

103 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

104 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

105 SR 173.32

106 SR 173.71

107 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 20088125).

Art. 64

IV. Par­tei­­ent­schä­di­gung

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz kann der ganz oder teil­wei­se ob­sie­gen­den Par­tei von Am­tes we­gen oder auf Be­geh­ren ei­ne Ent­schä­di­gung für ihr er­wach­se­ne not­wen­di­ge und ver­hält­nis­mäs­sig ho­he Kos­ten zu­spre­chen.

2 Die Ent­schä­di­gung wird in der Ent­schei­dungs­for­mel be­zif­fert und der Kör­per­schaft oder au­to­no­men An­stalt auf­er­legt, in de­ren Na­men die Vor­in­stanz ver­fügt hat, so­weit sie nicht ei­ner un­ter­lie­gen­den Ge­gen­par­tei auf­er­legt wer­den kann.

3 Ei­ner un­ter­lie­gen­den Ge­gen­par­tei kann sie je nach de­ren Leis­tungs­fä­hig­keit auf­er­legt wer­den, wenn sich die Par­tei mit selb­stän­di­gen Be­geh­ren am Ver­fah­ren be­tei­ligt hat.

4 Die Kör­per­schaft oder au­to­no­me An­stalt, in de­ren Na­men die Vor­­in­stanz ver­fügt hat, haf­tet für die ei­ner un­ter­lie­gen­den Ge­gen­par­tei auf­er­leg­te Ent­schä­di­gung, so­weit sich die­se als un­ein­bring­lich her­aus­stellt.

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung.108 Vor­be­hal­ten blei­ben Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005109 und Ar­ti­kel 73 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010110.111

108 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

109 SR 173.32

110 SR 173.71

111 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 20088125).

Art. 65

V. Un­ent­gelt­li­che Rechts­pfle­ge

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz, ihr Vor­sit­zen­der oder der In­struk­ti­ons­rich­ter be­freit nach Ein­rei­chung der Be­schwer­de ei­ne Par­tei, die nicht über die er­for­der­li­chen Mit­tel ver­fügt, auf An­trag von der Be­zah­lung der Ver­fah­rens­kos­ten, so­fern ihr Be­geh­ren nicht aus­sichts­los er­scheint.112

2 Wenn es zur Wah­rung ih­rer Rech­te not­wen­dig ist, be­stellt die Be­schwer­de­in­stanz, ihr Vor­sit­zen­der oder der In­struk­ti­ons­rich­ter der Par­tei einen An­walt.113

3 Die Haf­tung für Kos­ten und Ho­no­rar des An­walts be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 64 Ab­sät­ze 2–4.

4 Ge­langt die be­dürf­ti­ge Par­tei spä­ter zu hin­rei­chen­den Mit­teln, so ist sie ver­pflich­tet, Ho­no­rar und Kos­ten des An­walts an die Kör­per­schaft oder au­to­no­me An­stalt zu ver­gü­ten, die sie be­zahlt hat.

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung von Ho­no­rar und Kos­ten.114 Vor­be­hal­ten blei­ben Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005115 und Ar­ti­kel 73 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010116.117

112 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

113 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

114 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

115 SR 173.32

116 SR 173.71

117 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 20088125).

Art. 66118

K. Re­vi­si­on

I. Grün­de

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz zieht ih­ren Ent­scheid von Am­tes we­gen oder auf Be­geh­ren ei­ner Par­tei in Re­vi­si­on, wenn ihn ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen be­ein­flusst hat.

2 Aus­ser­dem zieht sie ihn auf Be­geh­ren ei­ner Par­tei in Re­vi­si­on, wenn:

a.
die Par­tei neue er­heb­li­che Tat­sa­chen oder Be­weis­mit­tel vor­bringt;
b.
die Par­tei nach­weist, dass die Be­schwer­de­in­stanz ak­ten­kun­di­ge er­heb­li­che Tat­sa­chen oder be­stimm­te Be­geh­ren über­se­hen hat;
c.
die Par­tei nach­weist, dass die Be­schwer­de­in­stanz die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 10, 59 oder 76 über den Aus­stand, der Ar­ti­kel 26–28 über die Ak­ten­ein­sicht oder der Ar­ti­kel 29–33 über das recht­li­che Ge­hör ver­letzt hat; oder
d.119
der Eu­ro­päi­sche Ge­richts­hof für Men­schen­rech­te in ei­nem end­gül­ti­gen Ur­teil fest­ge­stellt hat, dass die Kon­ven­ti­on vom 4. No­vem­ber 1950120 zum Schut­ze der Men­schen­rech­te und Grund­frei­hei­ten (EMRK) oder die Pro­to­kol­le da­zu ver­letzt wor­den sind, oder den Fall durch ei­ne güt­li­che Ei­ni­gung (Art. 39 EMRK) ab­ge­schlos­sen hat, so­fern ei­ne Ent­schä­di­gung nicht ge­eig­net ist, die Fol­gen der Ver­let­zung aus­zu­glei­chen, und die Re­vi­si­on not­wen­dig ist, um die Ver­let­zung zu be­sei­ti­gen.

3 Grün­de im Sin­ne von Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c gel­ten nicht als Re­vi­si­ons­grün­de, wenn die Par­tei sie im Rah­men des Ver­fah­rens, das dem Be­schwer­de­ent­scheid vor­an­ging, oder auf dem We­ge ei­ner Be­schwer­de, die ihr ge­gen den Be­schwer­de­ent­scheid zu­stand, gel­tend ma­chen konn­te.

118 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

119 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 289; BBl 2021300, 889).

120 SR 0.101

Art. 67

II. Be­geh­ren

 

1 Das Re­vi­si­ons­be­geh­ren ist der Be­schwer­de­in­stanz in­nert 90 Ta­gen nach Ent­de­ckung des Re­vi­si­ons­grun­des, spä­tes­tens aber in­nert 10 Jah­ren nach Er­öff­nung des Be­schwer­de­ent­schei­des schrift­lich ein­zu­rei­chen.121

1bis Im Fall von Ar­ti­kel 66 Ab­satz 2 Buch­sta­be d ist das Re­vi­si­ons­be­geh­ren in­nert 90 Ta­gen ein­zu­rei­chen, nach­dem das Ur­teil des Eu­ro­päi­schen Ge­richts­hofs für Men­schen­rech­te nach Ar­ti­kel 44 der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on vom 4. No­vem­ber 1950122 end­gül­tig ge­wor­den ist.123

2 Nach Ab­lauf von 10 Jah­ren seit Er­öff­nung des Be­schwer­de­ent­schei­des ist ein Re­vi­si­ons­be­geh­ren nur aus dem Grun­de von Ar­ti­kel 66 Ab­satz 1 zu­läs­sig.

3 Auf In­halt, Form, Ver­bes­se­rung und Er­gän­zung des Re­vi­si­ons­be­geh­rens fin­den die Ar­ti­kel 52 und 53 An­wen­dung; die Be­grün­dung hat ins­be­son­de­re den Re­vi­si­ons­grund und die Recht­zei­tig­keit des Re­vi­­si­ons­be­geh­rens dar­zu­tun. Die­ses hat auch die Be­geh­ren für den Fall ei­nes neu­en Be­schwer­de­ent­schei­des zu ent­hal­ten.

121 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

122 SR 0.101

123 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 68

III. Ent­scheid

 

1 Tritt die Be­schwer­de­in­stanz auf das Re­vi­si­ons­be­geh­ren ein und er­ach­tet sie es als be­grün­det, so hebt sie den Be­schwer­de­ent­scheid auf und ent­schei­det neu.

2 Im üb­ri­gen fin­den auf die Be­hand­lung des Re­vi­si­ons­be­geh­rens die Ar­ti­kel 56, 57 und 59–65 An­wen­dung.

Art. 69

L. Er­läu­te­rung

 

1 Die Be­schwer­de­in­stanz er­läu­tert auf Be­geh­ren ei­ner Par­tei den Be­schwer­de­ent­scheid, der un­ter Un­klar­hei­ten oder Wi­der­sprü­chen in sei­ner Ent­schei­dungs­for­mel oder zwi­schen die­ser und der Be­grün­dung lei­det.

2 Ei­ne Rechts­mit­tel­frist be­ginnt mit der Er­läu­te­rung neu zu lau­fen.

3 Re­dak­ti­ons- oder Rech­nungs­feh­ler oder Kanz­lei­ver­se­hen, die kei­nen Ein­fluss auf die Ent­schei­dungs­for­mel oder auf den er­heb­li­chen In­halt der Be­grün­dung aus­üben, kann die Be­schwer­de­in­stanz je­der­zeit be­rich­ti­gen.

Art. 70124

M. Be­son­de­re Be­schwer­de­ar­ten

I. …

 

124 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 71

II. Auf­sichts­­be­schwer­de

 

1 Je­der­mann kann je­der­zeit Tat­sa­chen, die im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ein Ein­schrei­ten ge­gen ei­ne Be­hör­de von Am­tes we­gen er­for­dern, der Auf­sichts­be­hör­de an­zei­gen.

2 Der An­zei­ger hat nicht die Rech­te ei­ner Par­tei.

Vierter Abschnitt: Besondere Behörden 125

125Fassung gemäss Anhang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1992288, 1993 877Art. 2 Abs. 1; BBl 1991 II 465).

Art. 71a–71d126

A. …

 

126Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991 (AS 1992288, 1993 877Art. 2 Abs. 1; BBl 1991 II 465). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 72127

B. Bun­des­rat

I. Als Be­schwer­de­in­stanz

1. Zu­läs­sig­keit der Be­schwer­de

a. Sach­ge­bie­te

 

Die Be­schwer­de an den Bun­des­rat ist zu­läs­sig ge­gen:

a.
Ver­fü­gun­gen auf dem Ge­biet der in­ne­ren und äus­se­ren Si­cher­heit des Lan­des, der Neu­tra­li­tät, des di­plo­ma­ti­schen Schut­zes und der üb­ri­gen aus­wär­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten, so­weit das Völ­ker­recht nicht einen An­spruch auf ge­richt­li­che Be­ur­tei­lung ein­räumt;
b.
ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen über leis­tungs­ab­hän­gi­ge Lohn­an­tei­le des Bun­des­per­so­nals.

127 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 73128

b. Vor­in­stan­zen

 

Die Be­schwer­de an den Bun­des­rat ist zu­läs­sig ge­gen Ver­fü­gun­gen:

a.
der De­par­te­men­te und der Bun­des­kanz­lei;
b.
letz­ter In­stan­zen au­to­no­mer An­stal­ten und Be­trie­be des Bun­des;
c.
letz­ter kan­to­na­ler In­stan­zen.

128 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 74129

c. Sub­si­dia­ri­tät

 

Die Be­schwer­de an den Bun­des­rat ist un­zu­läs­sig ge­gen Ver­fü­gun­gen, die durch Be­schwer­de an ei­ne an­de­re Bun­des­be­hör­de oder durch Ein­spra­che an­fecht­bar sind.

129 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 75

2. In­struk­ti­on der Be­schwer­de

 

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment be­sorgt die In­struk­ti­on der Be­schwer­de.

2 Der Bun­des­rat be­traut mit der In­struk­ti­on von Be­schwer­den, die sich ge­gen das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment rich­ten, ein an­de­res De­par­te­ment.

3 Das in­stru­ie­ren­de De­par­te­ment stellt dem Bun­des­rat An­trag und übt bis zum Ent­scheid die dem Bun­des­rat als Be­schwer­de­in­stanz zu­ste­hen­den Be­fug­nis­se aus.

Art. 76132

3. Aus­stand

 

1 Das Mit­glied des Bun­des­ra­tes, ge­gen des­sen De­par­te­ment sich die Be­schwer­de rich­tet, tritt für den Ent­scheid des Bun­des­ra­tes in den Aus­stand.

2 Sein De­par­te­ment kann sich am Ver­fah­ren des Bun­des­ra­tes wie ein Be­schwer­de­füh­rer und aus­ser­dem im Rah­men des Mit­be­richts­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 54 des Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. Sep­tem­ber 1978133 be­tei­li­gen.

3 Führt es im Mit­be­richts­ver­fah­ren neue tat­säch­li­che oder recht­li­che Vor­brin­gen an, so sind der Be­schwer­de­füh­rer, all­fäl­li­ge Ge­gen­par­tei­en oder an­de­re Be­tei­lig­te zu die­sen Vor­brin­gen an­zu­hö­ren.

132Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 15. Fe­br. 1992 (AS 1992 288337Art. 2 Abs. 1 Bst. b; BBl 1991 II 465).

133[AS 1979 114, 1983 170931Art. 59 Ziff. 2, 1985 699, 1987 226Ziff. II 2 808, 1989 2116, 1990 3Art. 1 1530 Ziff. II 1 1587 Art. 1, 1991 362Ziff. I, 1992 2 Art. 1 288 An­hang Ziff. 2 510 581 An­hang Ziff. 2, 1993 1770, 1995 9784093An­hang Ziff. 2 4362 Art. 15050An­hang Ziff. 1, 1996 546An­hang Ziff. 1 1486 1498 An­hang Ziff. 1. AS 1997 2022Art. 63]. Sie­he heu­te das Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­setz vom 21. März 1997 (SR 172.010).

Art. 77

4. Er­gän­zen­de Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen

 

Im Üb­ri­gen fin­den die Ar­ti­kel 45–70 An­wen­dung.

Art. 78

II. Als ein­zi­ge oder ers­te In­stanz

 

1 Ver­fügt der Bun­des­rat als ein­zi­ge oder als ers­te In­stanz, so stellt ihm das in der Sa­che zu­stän­di­ge De­par­te­ment An­trag.

2 Es übt die Be­fug­nis­se aus, die dem Bun­des­rat bis zur Ver­fü­gung zu­ste­hen.

3 Im Üb­ri­gen fin­den die Ar­ti­kel 7–43 An­wen­dung.

Art. 79

C. Bun­des­ver­samm­lung

 

1 Ge­gen Be­schwer­de­ent­schei­de und Ver­fü­gun­gen ist die Be­schwer­de an die Bun­des­ver­samm­lung zu­läs­sig, wenn ein Bun­des­ge­setz dies vor­sieht.137

2 Die Be­schwer­de ist der Bun­des­ver­samm­lung in­nert 30 Ta­gen seit Er­öff­nung des Be­schwer­de­ent­schei­des oder der Ver­fü­gung ein­zu­rei­chen.

3 Die Be­schwer­de hat oh­ne ent­spre­chen­de vor­sorg­li­che Ver­fü­gung des Bun­des­ra­tes kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 8. Okt. 1999 über pro­zes­sua­le An­pas­sun­gen an die neue BV, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 416; BBl 1999 7922).

Fünfter Abschnitt: Schluss- und Übergangsbestimmungen

Art. 80

A. Auf­he­bung und An­pas­sung von Be­stim­mun­gen

 

Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes sind auf­ge­ho­ben:

a.
Ar­ti­kel 23bis des Bun­des­ge­set­zes vom 26. März 1914138 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bun­des­ver­wal­tung;
b.
die Ar­ti­kel 124–134, 158 und 164 des Bun­des­rechts­pfle­ge­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 1943139;
c.
wi­der­spre­chen­de Be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts; vor­behal­ten blei­ben er­gän­zen­de Be­stim­mun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 4.

138[BS 1 261. AS 1979 114Art. 72 Bst. a]

139[BS 3 531; AS 1948 485Art. 86; 1955 871Art. 118; 1959 902; 1969 767; 1977 237Ziff. II 3, 862Art. 52 Ziff. 2, 1323Ziff. III; 1978 688 Art. 88 Ziff. 3, 1450; 1979 42; 1980 31Ziff. IV, 1718 Art. 52 Ziff. 2, 1819Art. 12 Abs. 1; 1982 1676An­hang Ziff. 13; 1983 1886Art. 36 Ziff. 1; 1986 926Art. 59 Ziff. 1; 1987 226Ziff. II 1, 1665Ziff. II; 1988 1776 An­hang Ziff. II 1; 1989 504Art. 33 Bst. a; 1990 938 Ziff. III Abs. 5; 1992 288; 1993 274Art. 75 Ziff. 1, 1945An­hang Ziff. 1; 1995 1227An­hang Ziff. 3, 4093An­hang Ziff. 4; 1996 508Art. 36, 750Art. 17, 1445An­hang Ziff. 2, 1498An­hang Ziff. 2; 1997 1155An­hang Ziff. 6, 2465An­hang Ziff. 5; 1998 2847An­hang Ziff. 3, 3033An­hang Ziff. 2; 1999 1118An­hang Ziff. 1, 3071Ziff. I 2; 2000 273An­hang Ziff. 6, 416Ziff. I 2, 505Ziff. I 1, 2355An­hang Ziff. 1, 2719; 2001 114Ziff. I 4, 894Art. 40 Ziff. 3, 1029Art. 11 Abs. 2; 2002863Art. 35, 1904Art. 36 Ziff. 1, 2767Ziff. II, 3988 An­hang Ziff. 1; 20032133An­hang Ziff. 7, 3543An­hang Ziff. II 4 Bst. a, 4557 An­hang Ziff. II 1; 20041985An­hang Ziff. II 1, 4719An­hang Ziff. II 1; 2005 5685An­hang Ziff. 7. AS 2006 1205Art. 131 Abs. 1]

Art. 81

B. Über­gangs­be­stim­mung

 

Die­ses Ge­setz fin­det kei­ne An­wen­dung auf die im Zeit­punkt sei­nes In­kraft­tre­tens vor Be­hör­den der Ver­wal­tungs­rechts­pfle­ge hän­gi­gen Strei­tig­kei­ten und auf Be­schwer­den oder Ein­spra­chen ge­gen vor die­sem Zeit­punkt ge­trof­fe­ne Ver­fü­gun­gen; in die­sem Fal­le blei­ben die frü­he­ren Ver­fah­rens- und Zu­stän­dig­keits­be­stim­mun­gen an­wend­bar.

Art. 82

C. In­kraft­tre­ten

 

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt, in dem die­ses Ge­setz in Kraft tritt.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ok­to­ber 1969140

140BRB vom 10. Sept. 1969

Schlussbestimmung der Änderung vom 18. März 1994 141

Schlussbestimmung zur Änderung vom 17. Juni 2005 142

142 AS 2006 2197Anhang Ziff. 10; BBl 20014202