Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Bundesgesetz
über das Bundesverwaltungsgericht
(Verwaltungsgerichtsgesetz, VGG)

vom 17. Juni 2005 (Stand am 1. September 2023)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 191a der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 28. Februar 20012,

beschliesst:

1. Kapitel: Stellung und Organisation

1. Abschnitt: Stellung

Art. 1 Grundsatz  

1 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ist das all­ge­mei­ne Ver­wal­tungs­ge­richt des Bun­des.

2 Es ent­schei­det als Vor­in­stanz des Bun­des­ge­richts, so­weit das Ge­setz die Be­schwer­de an das Bun­des­ge­richt nicht aus­sch­liesst.

3 Es um­fasst 50–70 Richter­stel­len.

4 Die Bun­des­ver­samm­lung be­stimmt die An­zahl Richter­stel­len in ei­ner Ver­ord­nung.

5 Zur Be­wäl­ti­gung aus­ser­ge­wöhn­li­cher Ge­schäftsein­gän­ge kann die Bun­des­ver­samm­lung zu­sätz­li­che Richter­stel­len auf je­weils längs­tens zwei Jah­re be­wil­li­gen.

Art. 2 Unabhängigkeit  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ist in sei­ner Recht spre­chen­den Tä­tig­keit un­ab­hän­gig und nur dem Recht ver­pflich­tet.

Art. 3 Aufsicht  

1 Das Bun­des­ge­richt übt die ad­mi­nis­tra­ti­ve Auf­sicht über die Ge­schäfts­füh­rung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts aus.

2 Die Ober­auf­sicht wird von der Bun­des­ver­samm­lung aus­ge­übt.

3 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt un­ter­brei­tet dem Bun­des­ge­richt jähr­lich sei­nen Ent­wurf für den Vor­an­schlag so­wie sei­ne Rech­nung und sei­nen Ge­schäfts­be­richt zu­han­den der Bun­des­ver­samm­lung.

Art. 4 Sitz 3  

1 Sitz des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts ist St. Gal­len.

2 Bis zum Be­zug des Ge­richts­ge­bäu­des in St. Gal­len übt das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt sei­ne Tä­tig­keit im Raum Bern aus.

3 Der Bun­des­rat ist er­mäch­tigt, mit dem Kan­ton St. Gal­len einen Ver­trag über des­sen fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung an den Kos­ten der Er­rich­tung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts ab­zu­sch­lies­sen.4

3 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 der V vom 1. März 2006 über die In­kraft­set­zung des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes und des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes so­wie über die voll­stän­di­ge In­kraft­set­zung des Bun­des­ge­set­zes über den Sitz des Bun­dess­traf­ge­richts und des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 1069).

4 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

2. Abschnitt: Richter und Richterinnen

Art. 5 Wahl  

1 Die Bun­des­ver­samm­lung wählt die Rich­ter und Rich­te­rin­nen.

2 Wähl­bar ist, wer in eid­ge­nös­si­schen An­ge­le­gen­hei­ten stimm­be­rech­tigt ist.

Art. 6 Unvereinbarkeit  

1 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen dür­fen we­der der Bun­des­ver­samm­lung, dem Bun­des­rat noch dem Bun­des­ge­richt an­ge­hö­ren und in kei­nem an­de­ren Ar­beits­ver­hält­nis mit dem Bund ste­hen.

2 Sie dür­fen we­der ei­ne Tä­tig­keit aus­üben, wel­che die Er­fül­lung der Amts­pflich­ten, die Un­ab­hän­gig­keit oder das An­se­hen des Ge­richts be­ein­träch­tigt, noch be­rufs­mäs­sig Drit­te vor Ge­richt ver­tre­ten.

3 Sie dür­fen kei­ne amt­li­che Funk­ti­on für einen aus­län­di­schen Staat aus­üben und kei­ne Ti­tel oder Or­den aus­län­di­scher Be­hör­den an­neh­men.

4 Rich­ter und Rich­te­rin­nen mit ei­nem vol­len Pen­sum dür­fen kein Amt ei­nes Kan­tons be­klei­den und kei­ne an­de­re Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben. Sie dür­fen auch nicht als Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung, der Ver­wal­tung, der Auf­sichts­stel­le oder der Re­vi­si­ons­stel­le ei­nes wirt­schaft­li­chen Un­ter­neh­mens tä­tig sein.

Art. 7 Andere Beschäftigungen  

Für die Aus­übung ei­ner Be­schäf­ti­gung aus­ser­halb des Ge­richts be­dür­fen die Rich­ter und Rich­te­rin­nen ei­ner Er­mäch­ti­gung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts.

Art. 8 Unvereinbarkeit in der Person  

1 Dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt dür­fen nicht gleich­zei­tig als Rich­ter oder Rich­te­rin­nen an­ge­hö­ren:

a.
Ehe­gat­ten, ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin­nen oder Part­ner und Per­so­nen, die in dau­ern­der Le­bens­ge­mein­schaft le­ben;
b.
Ehe­gat­ten oder ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin­nen oder Part­ner von Ge­schwis­tern und Per­so­nen, die mit Ge­schwis­tern in dau­ern­der Le­bens­ge­mein­schaft le­ben;
c.
Ver­wand­te in ge­ra­der Li­nie so­wie bis und mit dem drit­ten Grad in der Sei­ten­li­nie;
d.
Ver­schwä­ger­te in ge­ra­der Li­nie so­wie bis und mit dem drit­ten Grad in der Sei­ten­li­nie.

2 Die Re­ge­lung von Ab­satz 1 Buch­sta­be d gilt bei dau­ern­den Le­bens­ge­mein­schaf­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 9 Amtsdauer  

1 Die Amts­dau­er der Rich­ter und Rich­te­rin­nen be­trägt sechs Jah­re.

2 Rich­ter und Rich­te­rin­nen schei­den am En­de des Jah­res aus ih­rem Amt aus, in dem sie das 68. Al­ters­jahr vollen­den.5

3 Frei ge­wor­de­ne Stel­len wer­den für den Rest der Amts­dau­er wie­der be­setzt.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 16. März 2012 (Än­de­rung des Höch­stal­ters für Rich­ter und Rich­te­rin­nen), in Kraft seit 1. Dez. 2012 (AS 2012 5647; BBl 2011 89959013).

Art. 10 Amtsenthebung  

Die Bun­des­ver­samm­lung kann einen Rich­ter oder ei­ne Rich­te­rin vor Ab­lauf der Amts­dau­er des Am­tes ent­he­ben, wenn er oder sie:

a.
vor­sätz­lich oder grob fahr­läs­sig Amts­pflich­ten schwer ver­letzt hat; oder
b.
die Fä­hig­keit, das Amt aus­zuü­ben, auf Dau­er ver­lo­ren hat.
Art. 11 Amtseid  

1 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen wer­den vor ih­rem Amts­an­tritt auf ge­wis­sen­haf­te Pflicht­er­fül­lung ver­ei­digt.

2 Die Ver­ei­di­gung er­folgt durch die Ab­tei­lung un­ter dem Vor­sitz des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts.

3 Statt des Eids kann ein Ge­lüb­de ab­ge­legt wer­den.

Art. 126  

6 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ge­su­che um Auf­he­bung der Im­mu­ni­tät), mit Wir­kung seit 5. Dez. 2011 (AS 2011 4627; BBl 2010 73457385).

Art. 13 Beschäftigungsgrad und Rechtsstellung  

1 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen üben ihr Amt mit Voll- oder Teil­pen­sum aus.

2 Das Ge­richt kann in be­grün­de­ten Fäl­len ei­ne Ver­än­de­rung des Be­schäf­ti­gungs­gra­des wäh­rend der Amts­dau­er be­wil­li­gen, wenn die Sum­me der Stel­len­pro­zen­te ins­ge­samt nicht ver­än­dert wird.

3 Die Bun­des­ver­samm­lung re­gelt das Ar­beits­ver­hält­nis und die Be­sol­dung der Rich­ter und Rich­te­rin­nen in ei­ner Ver­ord­nung.

3. Abschnitt: Organisation und Verwaltung

Art. 14 Grundsatz  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt re­gelt sei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on und Ver­wal­tung.

Art. 15 Präsidium  

1 Die Bun­des­ver­samm­lung wählt aus den Rich­tern und Rich­te­rin­nen:

a.
den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts;
b.
den Vi­ze­prä­si­den­ten oder die Vi­ze­prä­si­den­tin.

2 Die Wahl er­folgt für zwei Jah­re; ein­ma­li­ge Wie­der­wahl ist zu­läs­sig.

3 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin führt den Vor­sitz im Ge­samt­ge­richt und in der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on (Art. 18). Er oder sie ver­tritt das Ge­richt nach aus­sen.

4 Er oder sie wird durch den Vi­ze­prä­si­den­ten oder die Vi­ze­prä­si­den­tin oder, falls die­ser oder die­se ver­hin­dert ist, durch den Rich­ter oder die Rich­te­rin mit dem höchs­ten Dienstal­ter ver­tre­ten; bei glei­chem Dienstal­ter ist das hö­he­re Le­bensal­ter mass­ge­bend.

Art. 16 Gesamtgericht  

1 Das Ge­samt­ge­richt ist zu­stän­dig für:

a.
den Er­lass von Re­gle­men­ten über die Or­ga­ni­sa­ti­on und Ver­wal­tung des Ge­richts, die Ge­schäfts­ver­tei­lung, die In­for­ma­ti­on, die Ge­richts­ge­büh­ren so­wie die Ent­schä­di­gun­gen an Par­tei­en, amt­li­che Ver­tre­ter und Ver­tre­te­rin­nen, Sach­ver­stän­di­ge so­wie Zeu­gen und Zeu­gin­nen;
b.
Wahlen, so­weit die­se nicht durch Re­gle­ment ei­nem an­de­ren Or­gan des Ge­richts zu­ge­wie­sen wer­den;
c.
Ent­schei­de über Ver­än­de­run­gen des Be­schäf­ti­gungs­gra­des der Rich­ter und Rich­te­rin­nen wäh­rend der Amts­dau­er;
d.
die Ver­ab­schie­dung des Ge­schäfts­be­richts;
e.
die Be­stel­lung der Ab­tei­lun­gen und die Wahl ih­rer Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
f.
den Vor­schlag an die Bun­des­ver­samm­lung für die Wahl des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und des Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin;
g.
die An­stel­lung des Ge­ne­ral­se­kre­tärs oder der Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und des Stell­ver­tre­ters oder der Stell­ver­tre­te­rin auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
h.
Be­schlüs­se be­tref­fend den Bei­tritt zu in­ter­na­tio­na­len Ver­ei­ni­gun­gen;
i.
an­de­re Auf­ga­ben, die ihm durch Ge­setz zu­ge­wie­sen wer­den.

2 Be­schlüs­se des Ge­samt­ge­richts sind gül­tig, wenn an der Sit­zung oder am Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­ren min­des­tens zwei Drit­tel al­ler Rich­ter und Rich­te­rin­nen teil­neh­men.

3 Die für ein Teil­pen­sum ge­wähl­ten Rich­ter und Rich­te­rin­nen ha­ben vol­les Stimm­recht.

Art. 17 Präsidentenkonferenz  

1 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz be­steht aus den Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der Ab­tei­lun­gen. Sie kon­sti­tu­iert sich selbst.

2 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz ist zu­stän­dig für:

a.
den Er­lass von Wei­sun­gen und ein­heit­li­chen Re­geln für die Ge­stal­tung der Ur­tei­le;
b.
die Ko­or­di­na­ti­on der Recht­spre­chung un­ter den Ab­tei­lun­gen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 25;
c.
die Ver­nehm­las­sung zu Er­las­sent­wür­fen.
Art. 18 Verwaltungskommission  

1 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on setzt sich zu­sam­men aus:

a.
dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts;
b.
dem Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin;
c.
höchs­tens drei wei­te­ren Rich­tern und Rich­te­rin­nen.

2 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin nimmt mit be­ra­ten­der Stim­me an den Sit­zun­gen der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on teil.

3 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c wer­den vom Ge­samt­ge­richt für zwei Jah­re ge­wählt; ein­ma­li­ge Wie­der­wahl ist zu­läs­sig.

4 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on trägt die Ver­ant­wor­tung für die Ge­richts­ver­wal­tung. Sie ist zu­stän­dig für:

a.
die Ver­ab­schie­dung des Ent­wurfs des Vor­an­schlags und der Rech­nung zu­han­den der Bun­des­ver­samm­lung;
b.
den Er­lass von Ver­fü­gun­gen über das Ar­beits­ver­hält­nis der Rich­ter und Rich­te­rin­nen, so­weit das Ge­setz nicht ei­ne an­de­re Be­hör­de als zu­stän­dig be­zeich­net;
c.
die An­stel­lung der Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen und de­ren Zu­tei­lung an die Ab­tei­lun­gen auf An­trag der Ab­tei­lun­gen;
d.
die Be­reit­stel­lung ge­nü­gen­der wis­sen­schaft­li­cher und ad­mi­nis­tra­ti­ver Dienst­leis­tun­gen;
e.7
ei­ne an­ge­mes­se­ne Wei­ter­bil­dung des Per­so­nals;
f.
die Be­wil­li­gung von Be­schäf­ti­gun­gen der Rich­ter und Rich­te­rin­nen aus­ser­halb des Ge­richts;
g.
sämt­li­che wei­te­ren Ver­wal­tungs­ge­schäf­te, die nicht in die Zu­stän­dig­keit des Ge­samt­ge­richts oder der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz fal­len.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 689; BBl 2013 3729).

Art. 19 Abteilungen  

1 Die Ab­tei­lun­gen wer­den je­weils für zwei Jah­re be­stellt. Ih­re Zu­sam­men­set­zung wird öf­fent­lich be­kannt ge­macht.

2 Bei der Be­stel­lung sind die fach­li­chen Kennt­nis­se der Rich­ter und Rich­te­rin­nen so­wie die Amtss­pra­chen an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen sind zur Aus­hil­fe in an­de­ren Ab­tei­lun­gen ver­pflich­tet.

Art. 20 Abteilungsvorsitz  

1 Die Prä­si­den­ten oder Prä­si­den­tin­nen der Ab­tei­lun­gen wer­den je­weils für zwei Jah­re ge­wählt.

2 Im Ver­hin­de­rungs­fall wer­den sie durch den Rich­ter oder die Rich­te­rin mit dem höchs­ten Dienstal­ter ver­tre­ten; bei glei­chem Dienstal­ter ist das hö­he­re Le­bensal­ter mass­ge­bend.

3 Der Ab­tei­lungs­vor­sitz darf nicht län­ger als sechs Jah­re aus­ge­übt wer­den.

Art. 21 Besetzung  

1 Die Ab­tei­lun­gen ent­schei­den in der Re­gel in der Be­set­zung mit drei Rich­tern oder Rich­te­rin­nen (Spruch­kör­per).

2 Sie ent­schei­den in Fün­fer­be­set­zung, wenn der Prä­si­dent be­zie­hungs­wei­se die Prä­si­den­tin dies im In­ter­es­se der Rechts­fort­bil­dung oder der Ein­heit der Recht­spre­chung an­ord­net.

Art. 22 Abstimmung  

1 Das Ge­samt­ge­richt, die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz, die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on und die Ab­tei­lun­gen tref­fen die Ent­schei­de, Be­schlüs­se und Wahlen, wenn das Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt, mit der ab­so­lu­ten Mehr­heit der Stim­men.

2 Bei Stim­men­gleich­heit ist die Stim­me des Prä­si­den­ten be­zie­hungs­wei­se der Prä­si­den­tin aus­schlag­ge­bend; bei Wahlen und An­stel­lun­gen ent­schei­det das Los.

3 Bei Ent­schei­den, die in ei­nem Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 31–36 oder 45–48 ge­trof­fen wer­den, ist Stimment­hal­tung nicht zu­läs­sig.

Art. 23 Einzelrichter oder Einzelrichterin  

1 Der In­struk­ti­ons­rich­ter oder die In­struk­ti­ons­rich­te­rin ent­schei­det als Ein­zel­rich­ter be­zie­hungs­wei­se Ein­zel­rich­te­rin über:

a.
die Ab­schrei­bung von ge­gen­stands­los ge­wor­de­nen Ver­fah­ren;
b.
das Nicht­ein­tre­ten auf of­fen­sicht­lich un­zu­läs­si­ge Rechts­mit­tel.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben die be­son­de­ren Zu­stän­dig­kei­ten des Ein­zel­rich­ters be­zie­hungs­wei­se der Ein­zel­rich­te­rin nach:

a.
Ar­ti­kel 111 Ab­satz 2 Buch­sta­be c des Asyl­ge­set­zes vom 26. Ju­ni 19988;
b.
den Ar­ti­keln 29, 31 und 41 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 20159 (NDG);
c.
den Bun­des­ge­set­zen über die So­zi­al­ver­si­che­rung.10

8 SR 142.31

9 SR 121

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 24 Geschäftsverteilung  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt re­gelt die Ver­tei­lung der Ge­schäf­te auf die Ab­tei­lun­gen nach Rechts­ge­bie­ten so­wie die Bil­dung der Spruch­kör­per durch Re­gle­ment.

Art. 25 Praxisänderung und Präjudiz  

1 Ei­ne Ab­tei­lung kann ei­ne Rechts­fra­ge nur dann ab­wei­chend von ei­nem frü­he­ren Ent­scheid ei­ner oder meh­re­rer an­de­rer Ab­tei­lun­gen ent­schei­den, wenn die Ver­ei­ni­gung der be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen zu­stimmt.

2 Hat ei­ne Ab­tei­lung ei­ne Rechts­fra­ge zu ent­schei­den, die meh­re­re Ab­tei­lun­gen be­trifft, so holt sie die Zu­stim­mung der Ver­ei­ni­gung al­ler be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen ein, so­fern sie dies für die Rechts­fort­bil­dung oder die Ein­heit der Recht­spre­chung für an­ge­zeigt hält.

3 Be­schlüs­se der Ver­ei­ni­gung der be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen sind gül­tig, wenn an der Sit­zung oder am Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­ren min­des­tens zwei Drit­tel der Rich­ter und Rich­te­rin­nen je­der be­trof­fe­nen Ab­tei­lung teil­neh­men. Der Be­schluss wird oh­ne Par­teiver­hand­lung ge­fasst und ist für die An­trag stel­len­de Ab­tei­lung bei der Be­ur­tei­lung des Streit­fal­les ver­bind­lich.

Art. 26 Gerichtsschreiber und Gerichtsschreiberinnen  

1 Die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen wir­ken bei der In­struk­ti­on der Fäl­le und bei der Ent­scheid­fin­dung mit. Sie ha­ben be­ra­ten­de Stim­me.

2 Sie er­ar­bei­ten un­ter der Ver­ant­wor­tung ei­nes Rich­ters oder ei­ner Rich­te­rin Re­fe­ra­te und re­di­gie­ren die Ent­schei­de des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts.

3 Sie er­fül­len wei­te­re Auf­ga­ben, die ih­nen das Re­gle­ment über­trägt.

Art. 27 Verwaltung  

1 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ver­wal­tet sich selbst.

2 Es rich­tet sei­ne Diens­te ein und stellt das nö­ti­ge Per­so­nal an.

3 Es führt ei­ne ei­ge­ne Rech­nung.

Art. 27a Infrastruktur 11  

1 Für die Be­reit­stel­lung, die Be­wirt­schaf­tung und den Un­ter­halt der vom Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­nutz­ten Ge­bäu­de ist das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment zu­stän­dig. Die­ses hat die Be­dürf­nis­se des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt deckt sei­nen Be­darf an Gü­tern und Dienst­leis­tun­gen im Be­reich der Lo­gis­tik selb­stän­dig.

3 Für die Ein­zel­hei­ten der Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt und dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment gilt die Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Bun­des­ge­richt und dem Bun­des­rat ge­mä­ss Ar­ti­kel 25a Ab­satz 3 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200512 sinn­ge­mä­ss; vor­be­hal­ten bleibt der Ab­schluss ei­ner an­ders lau­ten­den Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt und dem Bun­des­rat.

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über die Be­rei­ni­gung und Ak­tua­li­sie­rung der To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4213; BBl 2006 3067).

12 SR 173.110

Art. 27b Datenschutz bei der Benutzung der elektronischen Infrastruktur 13  

1 Für die Be­nut­zung der elek­tro­ni­schen In­fra­struk­tur des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts fin­den im Rah­men sei­ner Ver­wal­tungs­tä­tig­keit die Ar­ti­kel 57i–57q des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199714 sinn­ge­mä­ss An­wen­dung.

2 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des BG vom 1. Okt. 2010 (Da­ten­schutz bei der Be­nut­zung der elek­tro­ni­schen In­fra­struk­tur), in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 941; BBl 2009 8513).

14 SR 172.010

Art. 28 Generalsekretariat  

Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin steht der Ge­richts­ver­wal­tung vor ein­sch­liess­lich der wis­sen­schaft­li­chen Diens­te und der stän­di­gen Se­kre­ta­ria­te der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­sio­nen.15 Er oder sie führt das Se­kre­ta­ri­at des Ge­samt­ge­richts, der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz und der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on.

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 29 Information  

1 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über sei­ne Recht­spre­chung.

2 Die Ver­öf­fent­li­chung der Ent­schei­de hat grund­sätz­lich in an­ony­mi­sier­ter Form zu er­fol­gen.

3 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt re­gelt die Grund­sät­ze der In­for­ma­ti­on in ei­nem Re­gle­ment.

4 Für die Ge­richts­be­richt­er­stat­tung kann das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ei­ne Ak­kre­di­tie­rung vor­se­hen.

Art. 30 Öffentlichkeitsprinzip  

1 Das Öf­fent­lich­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 200416 gilt sinn­ge­mä­ss für das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt, so­weit die­ses ad­mi­nis­tra­ti­ve Auf­ga­ben oder Auf­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit der Auf­sicht über die eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­sio­nen nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 193017 über die Ent­eig­nung er­füllt.

2 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt kann vor­se­hen, dass kein Schlich­tungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wird; in die­sem Fall er­lässt es die Stel­lung­nah­me zu ei­nem Ge­such um Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten in Form ei­ner be­schwer­de­fä­hi­gen Ver­fü­gung.

2. Kapitel: Zuständigkeiten

1. Abschnitt: Beschwerde 18

18 Fassung gemäss Anhang Ziff. 4 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes vom 22. Juni 2007, in Kraft seit 1. Febr. 2008 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829).

Art. 31 Grundsatz  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­ur­teilt Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 5 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196819 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (VwVG).

Art. 32 Ausnahmen  

1 Die Be­schwer­de ist un­zu­läs­sig ge­gen:

a.
Ver­fü­gun­gen auf dem Ge­biet der in­ne­ren und äus­se­ren Si­cher­heit des Lan­des, der Neu­tra­li­tät, des di­plo­ma­ti­schen Schut­zes und der üb­ri­gen aus­wär­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten, so­weit das Völ­ker­recht nicht einen An­spruch auf ge­richt­li­che Be­ur­tei­lung ein­räumt;
b.
Ver­fü­gun­gen be­tref­fend die po­li­ti­sche Stimm­be­rech­ti­gung der Bür­ger und Bür­ge­rin­nen so­wie Volks­wah­len und -ab­stim­mun­gen;
c.
Ver­fü­gun­gen über leis­tungs­ab­hän­gi­ge Lohnan­tei­le des Bun­des­per­so­nals, so­weit sie nicht die Gleich­stel­lung der Ge­schlech­ter be­tref­fen;
d.20
e.
Ver­fü­gun­gen auf dem Ge­biet der Kern­ener­gie be­tref­fend:
1.
Rah­men­be­wil­li­gun­gen von Ker­n­an­la­gen,
2.
die Ge­neh­mi­gung des Ent­sor­gungs­pro­gramms,
3.
den Ver­schluss von geo­lo­gi­schen Tie­fen­la­gern,
4.
den Ent­sor­gungs­nach­weis;
f.21
Ver­fü­gun­gen über die Er­tei­lung oder Aus­deh­nung von In­fra­struk­tur­kon­zes­sio­nen für Ei­sen­bah­nen;
g.
Ver­fü­gun­gen der un­ab­hän­gi­gen Be­schwer­de­in­stanz für Ra­dio und Fern­se­hen;
h.
Ver­fü­gun­gen über die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen für Spiel­ban­ken;
i.22
Ver­fü­gun­gen über die Er­tei­lung, Än­de­rung oder Er­neue­rung der Kon­zes­si­on für die Schwei­ze­ri­sche Ra­dio- und Fern­seh­ge­sell­schaft (SRG);
j.23
Ver­fü­gun­gen über die Bei­trags­be­rech­ti­gung ei­ner Hoch­schu­le oder ei­ner an­de­ren In­sti­tu­ti­on des Hoch­schul­be­reichs.

2 Die Be­schwer­de ist auch un­zu­läs­sig ge­gen:

a.
Ver­fü­gun­gen, die nach ei­nem an­de­ren Bun­des­ge­setz durch Ein­spra­che oder durch Be­schwer­de an ei­ne Be­hör­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 33 Buch­sta­ben c–f an­fecht­bar sind;
b.
Ver­fü­gun­gen, die nach ei­nem an­de­ren Bun­des­ge­setz durch Be­schwer­de an ei­ne kan­to­na­le Be­hör­de an­fecht­bar sind.

20 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 des Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­set­zes vom 30. Sept. 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4103; BBl 2009 4561).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911)

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 2131; BBl 2013 4975).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. März 2021 (AS 2021 68; BBl 2020 3681).

Art. 33 Vorinstanzen  

Die Be­schwer­de ist zu­läs­sig ge­gen Ver­fü­gun­gen:

a.
des Bun­des­ra­tes und der Or­ga­ne der Bun­des­ver­samm­lung auf dem Ge­biet des Ar­beits­ver­hält­nis­ses des Bun­des­per­so­nals ein­sch­liess­lich der Ver­wei­ge­rung der Er­mäch­ti­gung zur Straf­ver­fol­gung;
b.24
des Bun­des­ra­tes be­tref­fend:
1.
die Amts­ent­he­bung ei­nes Mit­glie­des des Bank­rats, des Di­rek­to­ri­ums oder ei­nes Stell­ver­tre­ters oder ei­ner Stell­ver­tre­te­rin nach dem Na­tio­nal­bank­ge­setz vom 3. Ok­to­ber 200325,
2.
die Ab­be­ru­fung ei­nes Ver­wal­tungs­rats­mit­glie­des der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht oder die Ge­neh­mi­gung der Auf­lö­sung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der Di­rek­to­rin oder des Di­rek­tors durch den Ver­wal­tungs­rat nach dem Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­setz vom 22. Ju­ni 200726,
3.27
die Sper­rung von Ver­mö­gens­wer­ten ge­stützt auf das Bun­des­ge­setz vom 18. De­zem­ber 201528 über die Sper­rung und die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te aus­län­di­scher po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen,
4.29
das Ver­bot von Tä­tig­kei­ten nach dem NDG30,
4bis.31 das Ver­bot von Or­ga­ni­sa­tio­nen nach dem NDG,
5.32
die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds des In­sti­tuts­rats des Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tuts für Me­tro­lo­gie nach dem Bun­des­ge­setz vom 17. Ju­ni 201133 über das Eid­ge­nös­si­sche In­sti­tut für Me­tro­lo­gie,
6.34
die Ab­be­ru­fung ei­nes Ver­wal­tungs­rats­mit­glieds der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de oder die Ge­neh­mi­gung der Auf­lö­sung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der Di­rek­to­rin oder des Di­rek­tors durch den Ver­wal­tungs­rat nach dem Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­setz vom 16. De­zem­ber 200535,
7.36
die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds des In­sti­tuts­rats des Schwei­ze­ri­schen Heil­mit­tel­in­sti­tuts nach dem Heil­mit­tel­ge­setz vom 15. De­zem­ber 200037,
8.38
die Ab­be­ru­fung ei­nes Ver­wal­tungs­rats­mit­glieds der An­stalt nach dem Aus­gleichs­fonds­ge­setz vom 16. Ju­ni 201739,
9.40
die Ab­be­ru­fung ei­nes Mit­glieds des In­sti­tuts­rats des Schwei­ze­ri­schen In­sti­tuts für Rechts­ver­glei­chung nach dem Bun­des­ge­setz vom 28. Sep­tem­ber 201841 über das Schwei­ze­ri­sche In­sti­tut für Rechts­ver­glei­chung,
10.42
die Ab­be­ru­fung ei­nes Ver­wal­tungs­rats­mit­glieds der Schwei­ze­ri­schen Tras­sen­ver­ga­be­stel­le oder die Ge­neh­mi­gung der Auf­lö­sung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der Ge­schäfts­füh­re­rin oder des Ge­schäfts­füh­rers durch den Ver­wal­tungs­rat nach dem Ei­sen­bahn­ge­setz vom 20. De­zem­ber 195743;
c.
des Bun­dess­traf­ge­richts auf dem Ge­biet des Ar­beits­ver­hält­nis­ses sei­ner Rich­ter und Rich­te­rin­nen und sei­nes Per­so­nals;
cbis.44
des Bun­de­spa­tent­ge­richts auf dem Ge­biet des Ar­beits­ver­hält­nis­ses sei­ner Rich­ter und Rich­te­rin­nen und sei­nes Per­so­nals;
cter.45
der Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft auf dem Ge­biet des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der von der Ver­ei­nig­ten Bun­des­ver­samm­lung ge­wähl­ten Mit­glie­der der Bun­des­an­walt­schaft;
cqua­ter.46 des Bun­des­an­wal­tes oder der Bun­des­an­wäl­tin auf dem Ge­biet des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der von ihm oder ihr ge­wähl­ten Staats­an­wäl­te und Staats­an­wäl­tin­nen so­wie des Per­so­nals der Bun­des­an­walt­schaft;
cquin­quies.47 der Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft auf dem Ge­biet des Ar­beits­ver­hält­nis­ses ih­res Se­kre­ta­ri­ats;
d.
der Bun­des­kanz­lei, der De­par­te­men­te und der ih­nen un­ter­stell­ten oder ad­mi­nis­tra­tiv zu­ge­ord­ne­ten Dienst­stel­len der Bun­des­ver­wal­tung;
e.
der An­stal­ten und Be­trie­be des Bun­des;
f.
der eid­ge­nös­si­schen Kom­mis­sio­nen;
g.
der Schieds­ge­rich­te auf Grund öf­fent­lich-recht­li­cher Ver­trä­ge des Bun­des, sei­ner An­stal­ten und Be­trie­be;
h.
der In­stan­zen oder Or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung, die in Er­fül­lung ih­nen über­tra­ge­ner öf­fent­lich-recht­li­cher Auf­ga­ben des Bun­des ver­fü­gen;
i.
kan­to­na­ler In­stan­zen, so­weit ein Bun­des­ge­setz ge­gen ih­re Ver­fü­gun­gen die Be­schwer­de an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt vor­sieht.

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Fe­br. 2008 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829).

25 SR 951.11

26 SR 956.1

27 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 1. Okt. 2010 über die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen (AS 2011 275; BBl 2010 3309). Fas­sung ge­mä­ss Art. 31 Abs. 2 Ziff. 1 des BG vom 18. Dez. 2015 über die Sper­rung und die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te aus­län­di­scher po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1803; BBl 2014 5265).

28 SR 196.1

29 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

30 SR 121

31 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

32 Ein­ge­fügt durch Art. 26 Ziff. 2 des BG vom 17. Ju­ni 2011 über das Eid­ge­nös­si­sche In­sti­tut für Me­tro­lo­gie, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 6515; BBl 2010 8013).

33 SR 941.27

34 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

35 SR 221.302

36 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 2745, 2018 3575; BBl 2013 1).

37 SR 812.21

38 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Aus­gleichs­fonds­ge­set­zes vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 7563; BBl 2016 311).

39 SR 830.2

40 Ein­ge­fügt durch Art. 23 Abs. 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über das Schwei­ze­ri­sche In­sti­tut für Rechts­ver­glei­chung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3199; BBl 2018913).

41 SR 425.1

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

43 SR 742.101

44 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 20. März 2009 über das Bun­de­spa­tent­ge­richt, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2010 513, 2011 2241; BBl 2008 455).

45 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 3847; BBl 2015 22112235).

46 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

47 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3267; BBl 2008 8125).

Art. 3448  

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

2. Abschnitt: Klage 49

49 Fassung gemäss Anhang Ziff. 4 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes vom 22. Juni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829).

Art. 35 Grundsatz  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­ur­teilt auf Kla­ge als ers­te In­stanz:

a.
Strei­tig­kei­ten aus öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trä­gen des Bun­des, sei­ner An­stal­ten und Be­trie­be und der Or­ga­ni­sa­tio­nen im Sin­ne von Ar­ti­kel 33 Buch­sta­be h;
b.50
c.
Strei­tig­kei­ten zwi­schen Bund und Na­tio­nal­bank be­tref­fend die Ver­ein­ba­run­gen über Bank­dienst­leis­tun­gen und die Ver­ein­ba­rung über die Ge­win­naus­schüt­tung;
d.51
Er­su­chen um Ein­zie­hung von Ver­mö­gens­wer­ten nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. De­zem­ber 201552 über die Sper­rung und die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te aus­län­di­scher po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen.

50 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 15 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

51 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 1. Okt. 2010 über die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen (AS 2011 275; BBl 2010 3309). Fas­sung ge­mä­ss Art. 31 Abs. 2 Ziff. 1 des BG vom 18. Dez. 2015 über die Sper­rung und die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te aus­län­di­scher po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1803; BBl 2014 5265).

52 SR 196.1

Art. 36 Ausnahme  

Die Kla­ge ist un­zu­läs­sig, wenn ein an­de­res Bun­des­ge­setz die Er­le­di­gung des Strei­tes ei­ner in Ar­ti­kel 33 er­wähn­ten Be­hör­de über­trägt.

3.Abschnitt: Meinungsverschiedenheiten in der innerstaatlichen Amts- und Rechtshilfe53

53 Eingefügt durch Anhang Ziff. 4 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes vom 22. Juni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829).

Art. 36a  

1 So­weit ein Bun­des­ge­setz es vor­sieht, ent­schei­det das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt bei Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten in der Amts- und Rechts­hil­fe zwi­schen Bun­des­be­hör­den und zwi­schen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne.

2 Drit­te kön­nen sich nicht am Ver­fah­ren be­tei­li­gen.

4. Abschnitt: Genehmigung von Beschaffungsmassnahmen des Nachrichtendienstes54

54 Eingefügt durch Anhang Ziff. II 3 des Nachrichtendienstgesetzes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 36b  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ent­schei­det über die Ge­neh­mi­gung von Be­schaf­fungs­mass­nah­men nach dem NDG55.

3. Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 37 Grundsatz  

Das Ver­fah­ren vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt rich­tet sich nach dem VwVG56, so­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt.

Art. 38 Ausstand  

Die Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200557 über den Aus­stand gel­ten im Ver­fah­ren vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt sinn­ge­mä­ss.

Art. 39 Instruktionsrichter oder Instruktionsrichterin  

1 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin der Ab­tei­lung lei­tet als In­struk­ti­ons­rich­ter be­zie­hungs­wei­se In­struk­ti­ons­rich­te­rin das Ver­fah­ren bis zum Ent­scheid; er oder sie kann einen an­de­ren Rich­ter oder ei­ne an­de­re Rich­te­rin mit die­ser Auf­ga­be be­trau­en.

2 Er oder sie zieht zu Zeu­gen­ein­ver­nah­men, Au­gen­schein und Par­teiver­hör einen zwei­ten Rich­ter oder ei­ne zwei­te Rich­te­rin bei.

3 Die Ver­fü­gun­gen des In­struk­ti­ons­rich­ters oder der In­struk­ti­ons­rich­te­rin un­ter­lie­gen in­ner­halb des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts kei­ner Be­schwer­de.

Art. 40 Parteiverhandlung  

1 So­weit zi­vil­recht­li­che An­sprü­che oder straf­recht­li­che An­kla­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 der Eu­ro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on vom 4. No­vem­ber 195058 zu be­ur­tei­len sind, ord­net der In­struk­ti­ons­rich­ter be­zie­hungs­wei­se die In­struk­ti­ons­rich­te­rin ei­ne öf­fent­li­che Par­teiver­hand­lung an, wenn:

a.
ei­ne Par­tei es ver­langt; oder
b.
ge­wich­ti­ge öf­fent­li­che In­ter­es­sen es recht­fer­ti­gen.59

2 Auf An­ord­nung des Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten be­zie­hungs­wei­se der Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin oder des Ein­zel­rich­ters be­zie­hungs­wei­se der Ein­zel­rich­te­rin kann ei­ne öf­fent­li­che Par­teiver­hand­lung auch in an­de­ren Fäl­len durch­ge­führt wer­den.

3 Ist ei­ne Ge­fähr­dung der Si­cher­heit, der öf­fent­li­chen Ord­nung oder der Sitt­lich­keit zu be­fürch­ten oder recht­fer­tigt es das In­ter­es­se ei­ner be­tei­lig­ten Per­son, so kann die Öf­fent­lich­keit ganz oder teil­wei­se aus­ge­schlos­sen wer­den.

58 SR 0.101

59 In der fran­zö­si­schen Fas­sung weist die­ser Abs. kei­ne Bst. auf.

Art. 41 Beratung  

1 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ent­schei­det in der Re­gel auf dem Weg der Ak­ten­zir­ku­la­ti­on.

2 Es berät den Ent­scheid münd­lich:

a.
wenn der Ab­tei­lungs­prä­si­dent be­zie­hungs­wei­se die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin dies an­ord­net oder ein Rich­ter be­zie­hungs­wei­se ei­ne Rich­te­rin es ver­langt;
b.
wenn ei­ne Ab­tei­lung in Fün­fer­be­set­zung ent­schei­det und sich kei­ne Ein­stim­mig­keit er­gibt.

3 In den Fäl­len von Ab­satz 2 Buch­sta­be b ist die münd­li­che Be­ra­tung öf­fent­lich, wenn der Ab­tei­lungs­prä­si­dent be­zie­hungs­wei­se die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin dies an­ord­net oder ein Rich­ter be­zie­hungs­wei­se ei­ne Rich­te­rin es ver­langt.

Art. 42 Urteilsverkündung  

Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt legt das Dis­po­si­tiv sei­ner Ent­schei­de wäh­rend 30 Ta­gen nach de­ren Er­öff­nung öf­fent­lich auf.

Art. 43 Mangelhafte Vollstreckung  

We­gen man­gel­haf­ter Voll­stre­ckung von Ent­schei­den des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts, die nicht zur Zah­lung ei­ner Geld­sum­me oder zur Si­cher­heits­leis­tung in Geld ver­pflich­ten, kann beim Bun­des­rat Be­schwer­de er­ho­ben wer­den. Der Bun­des­rat trifft die er­for­der­li­chen Mass­nah­men.

2. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für das Klageverfahren

Art. 44  

1 Ent­schei­det das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt als ers­te In­stanz, so rich­tet sich das Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 3–73 und 79–85 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. De­zem­ber 194760 über den Bun­des­zi­vil­pro­zess.

2 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt stellt den Sach­ver­halt von Am­tes we­gen fest.

3 Die Ge­richts­ge­büh­ren und die Par­tei­ent­schä­di­gung rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 63–65 VwVG61.62

60 SR 273

61 SR 172.021

62 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 1. Okt. 2010 über die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig er­wor­be­ner Ver­mö­gens­wer­te po­li­tisch ex­po­nier­ter Per­so­nen, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 275; BBl 2010 3309).

4. Kapitel: Revision, Erläuterung und Berichtigung

1. Abschnitt: Revision

Art. 45 Grundsatz  

Für die Re­vi­si­on von Ent­schei­den des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts gel­ten die Ar­ti­kel 121–128 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200563 sinn­ge­mä­ss.

Art. 46 Verhältnis zur Beschwerde  

Nicht als Re­vi­si­ons­grün­de gel­ten Grün­de, wel­che die Par­tei, die um Re­vi­si­on nach­sucht, be­reits mit ei­ner Be­schwer­de ge­gen den Ent­scheid des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts hät­te gel­tend ma­chen kön­nen.

Art. 47 Revisionsgesuch  

Auf In­halt, Form, Ver­bes­se­rung und Er­gän­zung des Re­vi­si­ons­ge­suchs fin­det Ar­ti­kel 67 Ab­satz 3 VwVG64 An­wen­dung.

2. Abschnitt: Erläuterung und Berichtigung

Art. 48  

1 Für die Er­läu­te­rung und die Be­rich­ti­gung von Ent­schei­den des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts gilt Ar­ti­kel 129 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200565 sinn­ge­mä­ss.

2 Er­läu­tert oder be­rich­tigt das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt sei­nen Ent­scheid, so be­ginnt ei­ne all­fäl­li­ge Rechts­mit­tel­frist neu zu lau­fen.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 49 Änderung bisherigen Rechts  

1 Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

2 Die Bun­des­ver­samm­lung kann die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen­de, aber for­mell nicht ge­än­der­te Be­stim­mun­gen in Bun­des­ge­set­zen durch ei­ne Ver­ord­nung an­pas­sen.

Art. 50 Koordination mit dem Zollgesetz vom
18. März 2005
(neues Zollgesetz) 66  

67

66 SR 631.0. Die hier­nach auf­ge­führ­te Änd. ist ein­ge­fügt im ge­nann­ten BG.

67 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2006 2197kon­sul­tiert wer­den.

Art. 51 Koordination mit dem Bundesbeschluss vom
17. Dezember 2004
über die Genehmigung und die Umsetzung der bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU über die Assoziierung an Schengen und Dublin, Artikel 3 Ziffer 7 (Art. 182
Abs. 2 des BG vom
14.
Dez. 1990
über die direkte Bundessteuer, DBG) 6869  




70

68 SR 362

69 SR 642.11. Die hier­nach auf­ge­führ­te Änd. ist ein­ge­fügt im ge­nann­ten Er­lass.

70 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2006 2197kon­sul­tiert wer­den.

Art. 52 Koordination mit dem Versicherungsaufsichtsgesetz vom
17. Dezember 2004
(neues VAG) 71  

72

71 SR 961.01. Die hier­nach auf­ge­führ­te Änd. ist ein­ge­fügt im ge­nann­ten Er­lass.

72 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2006 2197kon­sul­tiert wer­den.

Art. 53 Übergangsbestimmungen  

1 Das Be­schwer­de­ver­fah­ren ge­gen Ent­schei­de, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes er­gan­gen sind und bis­her beim Bun­des­ge­richt oder beim Bun­des­rat an­fecht­bar wa­ren, rich­tet sich nach dem bis­he­ri­gen Recht.

2 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt über­nimmt, so­fern es zu­stän­dig ist, die Be­ur­tei­lung der beim In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes bei Eid­ge­nös­si­schen Re­kurs- oder Schieds­kom­mis­sio­nen oder bei Be­schwer­de­diens­ten der De­par­te­men­te hän­gi­gen Rechts­mit­tel. Die Be­ur­tei­lung er­folgt nach neu­em Ver­fah­rens­recht.

Art. 54 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 200773

73Art. 1 Bst. b der V vom 1. März 2006 (AS 2006 1069).

Anhang

(Art. 49 Abs. 1)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

74

74 Die Änd. können unter AS 2006 2197konsultiert werden.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden