Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Verordnung
über die Erfindungspatente
(Patentverordnung, PatV1)

vom 19. Oktober 1977 (Stand am 1. Januar 2022)

1Abkürzung eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 35b, 40d Absatz 5, 40e Absatz 5, 50a Absatz 4, 56 Absatz 3, 59c Absatz 4, 65, 140l und 141 des Patentgesetzes vom 25. Juni 19542 (PatG)
und auf Artikel 13 des Bundesgesetzes vom 24. März 19953 über Statut und Aufgaben des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGEG),4

verordnet:

2 SR 232.14

3 SR 172.010.31

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Erster Titel: Allgemeine Bestimmungen

Erstes Kapitel: Verkehr mit dem Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum 5

5Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

Art. 1 Zuständigkeit 6

1 Der Voll­zug der Ver­wal­tungs­auf­ga­ben, die sich aus dem PatG7 er­ge­ben, ist Sa­che des Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tuts für Geis­ti­ges Ei­gen­tum (IGE)8.

2 Der Voll­zug der Ar­ti­kel 86a–86k PatG und der Ar­ti­kel 112–112f die­ser Ver­ord­nung ist Sa­che des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG)9.10

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

7 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

8 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

9 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2022 an­ge­passt (AS 2021 589). Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 2 Einreichungsdatum bei Postsendungen 11

Als Ein­rei­chungs­da­tum gilt bei Post­sen­dun­gen der Zeit­punkt, in dem ei­ne Sen­dung der Schwei­ze­ri­schen Post zu­han­den des IGE über­ge­ben wird.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 3 Unterschrift 12

1 Ein­ga­ben müs­sen un­ter­zeich­net sein.

2 Fehlt auf ei­ner Ein­ga­be die rechts­gül­ti­ge Un­ter­schrift, so wird das ur­sprüng­li­che Ein­rei­chungs­da­tum an­er­kannt, wenn ei­ne in­halt­lich iden­ti­sche und un­ter­zeich­ne­te Ein­ga­be in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Auf­for­de­rung durch das IGE nach­ge­reicht wird.

3 Der An­trag auf Er­tei­lung des Pa­tents (Art. 24), des Zer­ti­fi­kats (Art. 127c Abs. 1), der Ver­län­ge­rung des Zer­ti­fi­kats (Art. 127c Abs. 2) oder des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats (Art. 127w) muss nicht un­ter­zeich­net sein. Das IGE kann wei­te­re Do­ku­men­te be­stim­men, für wel­che die Un­ter­schrift nicht nö­tig ist.13

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 4 Sprache

1 Ein­ga­ben an das IGE müs­sen in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che ab­ge­fasst sein.14

2 Die vom An­mel­der15 bei der An­mel­dung16 ge­wähl­te Amtss­pra­che ist die Ver­fah­rens­spra­che.

3 Die für die tech­ni­schen Un­ter­la­gen ein­mal ge­wähl­te Spra­che ist bei­zu­be­hal­ten. Än­de­run­gen der tech­ni­schen Un­ter­la­gen in ei­ner an­dern Spra­che wer­den nicht ent­ge­gen­ge­nom­men. Dies gilt auch für den Teil­ver­zicht (Art. 24 PatG).

4 Wer­den an­de­re Ein­ga­ben nicht in der Ver­fah­rens­spra­che ein­ge­reicht, so kann die Über­set­zung in die­se Spra­che ver­langt wer­den.

5 Be­wei­sur­kun­den, die nicht in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst sind, brau­chen nur be­rück­sich­tigt zu wer­den, wenn ei­ne Über­set­zung in ei­ner Amtss­pra­che vor­liegt; vor­be­halt en blei­ben die Ar­ti­kel 40 Ab­satz 2, 45 Ab­satz 3, 75 Ab­satz 4 und 127p Ab­satz 3.17

6 Ist die Über­set­zung ei­nes Do­ku­ments ein­zu­rei­chen und be­ste­hen Zwei­fel an ih­rer Rich­tig­keit, so kann ver­langt wer­den, dass die Rich­tig­keit in­ner­halb der da­für an­ge­setz­ten Frist be­schei­nigt wird. Das IGE teilt die Grün­de für sei­ne Zwei­fel mit. Wird die Be­schei­ni­gung nicht ein­ge­reicht, so gilt das Do­ku­ment als nicht ein­ge­gan­gen.18

7 Sind die Un­ter­la­gen ei­ner Teilan­mel­dung (Art. 57 PatG), ei­nes An­trags auf Er­rich­tung ei­nes neu­en Pa­tents (Art. 25, 27 und 30 PatG) oder ei­ner An­mel­dung, die ein Prio­ri­täts­recht auf­grund ei­ner schwei­ze­ri­schen Er­stan­mel­dung be­an­sprucht (in­ne­re Prio­ri­tät, Art. 17 Abs. 1ter PatG), nicht in der Amtss­pra­che der frü­he­ren An­mel­dung oder des ur­sprüng­li­chen Pa­tents ab­ge­fasst, so setzt das IGE dem An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber ei­ne Frist, in­ner­halb de­ren er ei­ne Über­set­zung in die­se Spra­che ein­rei­chen kann.19

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

15 Aus­druck ge­mä­ss V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

16 Aus­druck ge­mä­ss V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 4a Elektronische Kommunikation 20

1 Das IGE kann die elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on zu­las­sen.

2 Es legt die tech­ni­schen Ein­zel­hei­ten fest und ver­öf­fent­licht sie in ge­eig­ne­ter Wei­se.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

Art. 4b Nachweise 21

1 Das IGE kann ver­lan­gen, dass ihm Nach­wei­se zu ei­ner Ein­ga­be ein­ge­reicht wer­den, wenn es be­grün­de­te Zwei­fel an de­ren Rich­tig­keit hat.

2 Es teilt die Grün­de für sei­ne Zwei­fel mit, gibt Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me und setzt für die Ein­rei­chung der Nach­wei­se ei­ne Frist an.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 5 Mehrere Anmelder

1 Sind an ei­ner An­mel­dung meh­re­re Per­so­nen be­tei­ligt, so ha­ben sie ent­we­der ei­ne von ih­nen zu be­zeich­nen, der das IGE al­le Mit­tei­lun­gen mit Wir­kung für al­le zu­stel­len kann, oder einen ge­mein­sa­men Ver­tre­ter zu be­stel­len.

2 So­lan­ge we­der das ei­ne noch das an­de­re ge­sche­hen ist, wählt das IGE ei­ne Per­son als Zu­stel­lungs­emp­fän­ger im Sin­ne von Ab­satz 1. Wi­der­spricht ei­ne der an­de­ren Per­so­nen, so for­dert das IGE al­le Be­tei­lig­ten auf, nach Ab­satz 1 zu han­deln.22

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 6 und 723

23 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Zweites Kapitel: Vertretung

Art. 824

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 8a25

1 Lässt sich ein An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber vor dem IGE ver­tre­ten, so kann das IGE ei­ne schrift­li­che Voll­macht ver­lan­gen.

2 Als Ver­tre­ter in das Re­gis­ter nach Ar­ti­kel 93 ein­ge­tra­gen wird, wer vom An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber er­mäch­tigt wor­den ist, in des­sen Na­men al­le im PatG oder in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Er­klä­run­gen ge­gen­über dem IGE ab­zu­ge­ben und Mit­tei­lun­gen des IGE ent­ge­gen­zu­neh­men. Wird dem IGE nicht aus­drück­lich ei­ne Ein­schrän­kung der Er­mäch­ti­gung kund­ge­tan, so gilt die­se als um­fas­send.

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006 (AS 2006 4483). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 926

26 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Drittes Kapitel: Fristen

Art. 10 Berechnung 27

1 ...28

2 Be­rech­net sich ei­ne Frist nach Mo­na­ten oder Jah­ren, so en­det sie im letz­ten Mo­nat an dem Tag, der die­sel­be Zahl trägt wie der Tag, an dem sie zu lau­fen be­gann. Fehlt ein ent­spre­chen­der Tag, so en­det die Frist am letz­ten Tag des letz­ten Mo­nats.29

3 Wird ei­ne Frist vom Prio­ri­täts­da­tum an be­rech­net und wer­den meh­re­re Prio­ri­tä­ten be­an­sprucht, so ist das frü­he­s­te Prio­ri­täts­da­tum mass­ge­bend.

27Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 11–1330

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 14 Weiterbehandlung 31

1 Die Wei­ter­be­hand­lung (Art. 46aPatG) ist aus­ge­schlos­sen bei den Fris­ten:

a.
für das Nach­ho­len ei­ner feh­len­den Un­ter­schrift (Art. 3);
b.
für die Ein­rei­chung und Be­rich­ti­gung von Prio­ri­täts­er­klä­run­gen (Art. 39 Abs. 2 und 3, 39a Abs. 2 und 3);
c.
zur Hin­ter­le­gung bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­als und zur An­ga­be des Ak­ten­zei­chens (Art. 45b und 45d);
d.
im Rah­men der Ein­gangs- und For­mal­prü­fung (Art. 46–52);
e.
für die Zah­lung der Re­cher­chen­ge­bühr (Art. 53);
f.
für die Zah­lung der An­spruchs­ge­bühr (Art. 53a Abs. 1 und 61a Abs. 2);
g.
für den An­trag auf Aus­set­zung der Prü­fung (Art. 62 Abs. 1 und 3, 62aAbs. 1);
h.
für die Zah­lung der Über­mitt­lungs-, Re­cher­chen- und in­ter­na­tio­na­len Ge­büh­ren (Art. 121 und 122);
i.
für den An­trag auf Durch­füh­rung ei­ner Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art (Art. 126 Abs. 2);
j.
für den An­trag auf Rück­er­stat­tung von Jah­res­ge­büh­ren (Art. 127mAbs. 6);
k.32
für die Mit­tei­lung des Zah­lungs­zwecks (Art. 6 Abs. 2 der V des IGE vom 14. Ju­ni 201633 über Ge­büh­ren, GebV-IGE);
l.34
...

2 Ist ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen für die Wei­ter­be­hand­lung nicht er­füllt, so wird der Wei­ter­be­hand­lungs­an­trag ab­ge­wie­sen.35

31Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

33 SR 232.148

34 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 15 Wiedereinsetzung in den früheren Stand
a. Form und Inhalt des Gesuchs


1 Im Ge­such um Wie­der­ein­set­zung in den frü­he­ren Stand (Art. 47 PatG) sind die Tat­sa­chen zu be­zeich­nen, auf die sich das Ge­such stützt. In­nert der Frist für die Ein­rei­chung des Wie­der­ein­set­zungs­ge­suchs ist die ver­säum­te Hand­lung voll­stän­dig nach­zu­ho­len. Ist ei­ne die­ser Be­din­gun­gen nicht er­füllt, so wird auf das Wie­der­ein­set­zungs­ge­such nicht ein­ge­tre­ten.36

2 Es ist die Wie­der­ein­set­zungs­ge­bühr zu zah­len.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 16 b. Prüfung des Gesuchs

1 Ist die Wie­der­ein­set­zungs­ge­bühr nicht bei der Ein­rei­chung des Ge­suchs ge­zahlt wor­den, so setzt das IGE dem Ge­such­stel­ler ei­ne Nach­frist.37

2 Sind die zur Be­grün­dung des Ge­suchs be­zeich­ne­ten Tat­sa­chen nicht glaub­haft ge­macht, so setzt das IGE dem Ge­such­stel­ler ei­ne Frist zur Be­he­bung des Man­gels. Ge­nü­gen die gel­tend ge­mach­ten Grün­de nicht, so weist es das Ge­such end­gül­tig ab. Zu­vor ist dem Ge­such­stel­ler Ge­le­gen­heit zu ge­ben, in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist zur be­ab­sich­tig­ten Ab­wei­sung Stel­lung zu neh­men.38

3 Wird das Ge­such gut­ge­heis­sen, so kann dem Ge­such­stel­ler die Ge­bühr ganz oder teil­wei­se zu­rück­er­stat­tet wer­den.

37Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Viertes Kapitel: Gebühren

Art. 17 Gebührenverordnung 39

Die Hö­he der nach dem PatG und die­ser Ver­ord­nung zu zah­len­den Ge­büh­ren so­wie die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten sind in der GebV-IGE40 fest­ge­legt.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

40 SR 232.148

Art. 17a Gebührenarten 41

1 Um ein Pa­tent zu er­lan­gen oder auf­recht­zu­er­hal­ten, sind fol­gen­de Ge­büh­ren zu be­zah­len:

a.
die An­mel­de­ge­bühr;
b.
die An­spruchs­ge­bühr;
c.
die Prü­fungs­ge­bühr;
d.42
...
e.
die Jah­res­ge­büh­ren.

2 ...43

41Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

42 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 1999, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 2629).

43 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 18 Jahresgebühren
a. Fälligkeit im Allgemeinen
44


1 Die Jah­res­ge­büh­ren sind für je­de An­mel­dung und je­des Pa­tent ab Be­ginn des vier­ten Jah­res nach der An­mel­dung all­jähr­lich im Vor­aus zu be­zah­len.45

2 Sie wer­den je­des Jahr am letz­ten Tag des Mo­nats fäl­lig, in dem das der An­mel­dung zu­er­kann­te An­mel­de­da­tum liegt.46

3 Sie sind spä­tes­tens am letz­ten Tag des sechs­ten Mo­nats ab der Fäl­lig­keit zu zah­len; er­folgt die Zah­lung nach dem letz­ten Tag des drit­ten Mo­nats ab der Fäl­lig­keit, so ist ein Zu­schlag zu ent­rich­ten.47

44Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 1305).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 18a b. Fälligkeit bei Anmeldungen und bei Errichtung neuer Patente 48

1 Für ei­ne aus der Tei­lung ei­ner frü­he­ren An­mel­dung her­vor­ge­hen­de Teilan­mel­dung rich­ten sich der Be­trag und die Fäl­lig­keit der Jah­res­ge­büh­ren nach dem An­mel­de­da­tum nach Ar­ti­kel 57 PatG.

2 Für ein neu er­rich­te­tes Pa­tent (Art. 25 Abs. 2, 27 oder 30 PatG) rich­ten sich der Be­trag und die Fäl­lig­keit der Jah­res­ge­büh­ren nach dem An­mel­de­da­tum des ur­sprüng­li­chen Pa­ten­tes.

3 Die bei der Ein­rei­chung der Teilan­mel­dung oder des An­tra­ges auf Er­rich­tung des neu­en Pa­ten­tes be­reits fäl­li­gen Jah­res­ge­büh­ren sind in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ein­rei­chung der Teilan­mel­dung oder des An­tra­ges auf Er­rich­tung des neu­en Pa­ten­tes zu be­zah­len; er­folgt die Zah­lung in den letz­ten drei Mo­na­ten, so ist ein Zu­schlag zu ent­rich­ten.

48Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

Art. 18b c. Nicht rechtzeitige Zahlung 49

1 Auf ei­ne An­mel­dung, für die ei­ne fäl­li­ge Jah­res­ge­bühr nicht recht­zei­tig ge­zahlt wor­den ist, wird nicht ein­ge­tre­ten; ein Pa­tent, für das ei­ne fäl­li­ge Jah­res­ge­bühr nicht recht­zei­tig ge­zahlt wor­den ist, wird im Re­gis­ter ge­löscht.50

2 Das IGE löscht das Pa­tent mit Wir­kung vom Da­tum der Fäl­lig­keit der nicht ge­zahl­ten Jah­res­ge­bühr; wird das Pa­tent erst nach die­sem Da­tum er­teilt, so wird es mit Wir­kung vom Er­tei­lungs­da­tum ge­löscht. Die Lö­schung wird dem Pa­tent­in­ha­ber an­ge­zeigt.

49Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 18c d. Vorauszahlung 51

1 Jah­res­ge­büh­ren kön­nen frü­he­s­tens zwei Mo­na­te vor ih­rer Fäl­lig­keit ge­zahlt wer­den.

2 Löscht das IGE ein Pa­tent, so er­stat­tet es die noch nicht fäl­li­ge Jah­res­ge­bühr zu­rück.

51Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 18d e. Zahlungserinnerung 52

Das IGE macht den An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber auf die Fäl­lig­keit ei­ner Jah­res­ge­bühr auf­merk­sam und weist ihn auf das En­de der Zah­lungs­frist und die Fol­gen der nicht recht­zei­ti­gen Zah­lung der Ge­bühr hin. Es kann auf Ver­lan­gen des An­mel­ders oder Pa­tent­in­ha­bers An­zei­gen statt an ihn an Drit­te ver­sen­den, die für ihn re­gel­mäs­sig Zah­lun­gen leis­ten. Ins Aus­land wer­den kei­ne An­zei­gen ver­sandt.

52Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 19 Löschung des Patents 53

Die Lö­schung ei­nes Pa­tents ist ge­büh­ren­frei.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 19a54

54Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 20 Rückerstattung

1 Wird ei­ne An­mel­dung voll­stän­dig zu­rück­ge­zo­gen oder ab­ge­wie­sen oder wird auf sie nicht ein­ge­tre­ten, so er­stat­tet das IGE zu­rück:55

a.56
ei­ne im Vor­aus ge­zahl­te, noch nicht fäl­li­ge Jah­res­ge­bühr;
b.57
...
c.58
die Re­cher­chen­ge­bühr un­ter den in Ar­ti­kel 54 Ab­satz 4 vor­ge­se­he­nen Be­din­gun­gen;
d.59
die Prü­fungs­ge­bühr, so­fern das IGE die Sach­prü­fung noch nicht auf­ge­nom­men hat.

2 Wird ein Pa­tent, für das ei­ne fäl­li­ge Jah­res­ge­bühr nicht recht­zei­tig ge­zahlt wor­den ist, im Re­gis­ter ge­löscht, so wird die Jah­res­ge­bühr zu­rück­er­stat­tet.60

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

56Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

57 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 1999, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 2629).

58Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

59Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Zweiter Titel: Die Anmeldung

Erstes Kapitel: Allgemeines

Art. 21 Einzureichende Unterlagen 61

Wer ein Pa­tent er­lan­gen will, muss fol­gen­de Un­ter­la­gen ein­rei­chen:

a.
den An­trag auf Er­tei­lung des Pa­tents;
b.
die Be­schrei­bung der Er­fin­dung;
c.
min­des­tens einen Pa­ten­t­an­spruch;
d.
die Zeich­nun­gen, auf die in der An­mel­dung Be­zug ge­nom­men wird;
e.
die Zu­sam­men­fas­sung;
f.
die Er­fin­der­nen­nung;
g.
ge­ge­be­nen­falls den Prio­ri­täts­be­leg.

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 22 Berichtigung von Fehlern

1 Sprach­li­che Feh­ler, Schreib­feh­ler und Un­rich­tig­kei­ten in den Un­ter­la­gen kön­nen auf An­trag oder von Am­tes we­gen be­rich­tigt wer­den; vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 37 und 52.62

2 Die Be­rich­ti­gung der Be­schrei­bung, der Pa­ten­t­an­sprü­che oder der Zeich­nun­gen ist nur zu­läs­sig, wenn of­fen­sicht­lich ist, dass schon die feh­ler­haf­te Stel­le nichts an­de­res aus­sa­gen woll­te.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Zweites Kapitel: Der Antrag auf Erteilung des Patentes

Art. 23 Form 63

1 Für den An­trag ist ein vom IGE zu­ge­las­se­nes For­mu­lar zu be­nüt­zen.

2 Ent­hält ein im Üb­ri­gen form­gül­ti­ger An­trag al­le ver­lang­ten An­ga­ben, so kann das IGE auf die Ein­rei­chung des For­mu­lars ver­zich­ten.64

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 24 Inhalt

1 Der An­trag muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
das Be­geh­ren auf Er­tei­lung ei­nes Pa­ten­tes;
b.
den Ti­tel der Er­fin­dung (Art. 26 Abs. 1);
c.
Na­men und Vor­na­men oder Fir­ma, Wohn­sitz oder Sitz so­wie Adres­se des An­mel­ders;
d.65
ein Ver­zeich­nis der ein­ge­reich­ten Ak­ten;
e.66
...

2 Der An­trag muss aus­ser­dem ent­hal­ten:

a.67
wenn der An­mel­der nicht in der Schweiz wohn­haft ist oder nicht Sitz in der Schweiz hat, sein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
abis.68
wenn der An­mel­der einen Ver­tre­ter be­stellt hat, des­sen Na­men, Adres­se so­wie ge­ge­be­nen­falls des­sen Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
b.
im Fal­le meh­re­rer An­mel­der die Be­zeich­nung des Zu­stel­lungs­emp­fän­gers;
c.69
wenn es sich um ei­ne Teilan­mel­dung han­delt, die Be­zeich­nung als sol­che so­wie die Num­mer der frü­he­ren An­mel­dung und das be­an­spruch­te An­mel­de­da­tum;
d.
wenn ei­ne Prio­ri­tät be­an­sprucht wird, die Prio­ri­täts­er­klä­rung (Art. 39);
e.
wenn ei­ne Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tät gel­tend ge­macht wird, die Er­klä­rung über die Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tät (Art. 44).

65Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

66Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Drittes Kapitel: Die technischen Unterlagen

Art. 25 Allgemeines

1 Die tech­ni­schen Un­ter­la­gen be­ste­hen aus der Be­schrei­bung der Er­fin­dung, den Pa­ten­t­an­sprü­chen, den Zeich­nun­gen und der Zu­sam­men­fas­sung. Je­der Be­stand­teil muss auf ei­nem neu­en Blatt be­gin­nen.

2 ...70

3 Sie müs­sen ei­ne un­mit­tel­ba­re so­wie ei­ne elek­tro­ni­sche Ver­viel­fäl­ti­gung, ins­be­son­de­re durch Scan­ning, ge­stat­ten.71 Die Blät­ter dür­fen nicht ge­fal­tet sein und sind ein­sei­tig zu be­schrif­ten.

4 Sie sind auf bieg­sa­mem, weis­sem, glat­tem, mat­tem und wi­der­stands­fä­hi­gem Pa­pier im For­mat A4 (21 cm mal 29,7 cm) ein­zu­rei­chen.

5 Die Text­sei­ten müs­sen links einen un­be­schrif­te­ten Rand von min­des­tens 2,5 cm auf­wei­sen. Die üb­ri­gen Rän­der sol­len 2 cm be­tra­gen.

6 Al­le Blät­ter sind mit ara­bi­schen Zah­len zu num­me­rie­ren.

7 Die Tex­te müs­sen mit Ma­schi­ne ge­schrie­ben oder ge­druckt sein. Sym­bo­le und ein­zel­ne Schrift­zei­chen, che­mi­sche oder ma­the­ma­ti­sche For­meln kön­nen hand­ge­schrie­ben oder ge­zeich­net sein. Es ist min­des­tens ein Zei­len­ab­stand von 1½ Zei­len ein­zu­hal­ten. Die Schrift­grös­se ist so zu wäh­len, dass die Gross­buch­sta­ben ei­ne Min­dest­hö­he von 0,21 cm auf­wei­sen. Die Schrift muss un­ver­wisch­bar sein.

8 Die Be­schrei­bung, die Pa­ten­t­an­sprü­che und die Zu­sam­men­fas­sung dür­fen kei­ne Zeich­nun­gen ent­hal­ten.

9 Mass­ein­hei­ten sind nach den Vor­schrif­ten der Ein­hei­ten­ver­ord­nung vom 23. No­vem­ber 199472 an­zu­ge­ben; zu­sätz­li­che An­ga­ben in an­de­ren Mass­ein­hei­ten sind zu­läs­sig. Für ma­the­ma­ti­sche und che­mi­sche For­meln sind die auf dem Fach­ge­biet üb­li­chen Schreib­wei­sen und Sym­bo­le zu ver­wen­den.73

10 Grund­sätz­lich sind nur sol­che tech­ni­schen Be­zeich­nun­gen, Zei­chen und Sym­bo­le zu ver­wen­den, die auf dem Fach­ge­biet all­ge­mein an­er­kannt sind. Ter­mi­no­lo­gie und Zei­chen sol­len in der An­mel­dung ein­heit­lich sein.

11 So­weit das IGE die tech­ni­schen Un­ter­la­gen elek­tro­nisch ent­ge­gen­nimmt (Art. 4a), kann es von die­sem Ka­pi­tel ab­wei­chen­de An­for­de­run­gen fest­le­gen; es ver­öf­fent­licht die­se in ge­eig­ne­ter Wei­se.74

70 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

72 SR 941.202

73Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 7. Dez. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 7193).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 26 Beschreibung

1 Die Be­schrei­bung be­ginnt mit dem Ti­tel, der ei­ne kur­ze und ge­naue tech­ni­sche Be­zeich­nung der Er­fin­dung wie­der­gibt. Der Ti­tel darf kei­ne Fan­ta­sie­be­zeich­nung ent­hal­ten. Der end­gül­ti­ge Ti­tel wird von Am­tes we­gen fest­ge­legt.75

2 ...76

3 In der Ein­lei­tung ist die Er­fin­dung in den Grund­zü­gen so zu um­reis­sen, dass da­nach die tech­ni­sche Auf­ga­be und ih­re Lö­sung ver­stan­den wer­den kön­nen.77

4 Die Be­schrei­bung soll ei­ne Auf­zäh­lung der Fi­gu­ren der Zeich­nun­gen ent­hal­ten, mit ei­ner kur­z­en An­ga­be, was je­de Fi­gur dar­stellt.

5 Sie muss min­des­tens ein Aus­füh­rungs­bei­spiel der Er­fin­dung ent­hal­ten, es sei denn, die Er­fin­dung sei auf an­de­re Wei­se ge­nü­gend of­fen­bart.

6 So­fern es nicht of­fen­sicht­lich ist, muss die Be­schrei­bung an­ge­ben, wie der Ge­gen­stand der Er­fin­dung ge­werb­lich an­wend­bar ist.

7 ...78

8 ...79

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

76Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

77Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

78Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

79Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Art. 27 Sequenzprotokoll 80

1 Sind in der An­mel­dung Nu­kleo­tid- oder Ami­no­säu­re­se­quen­zen of­fen­bart, so muss die Be­schrei­bung ein Se­quenz­pro­to­koll ent­hal­ten, das dem An­hang C der Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten zum Ver­trag vom 19. Ju­ni 197081 über die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit auf dem Ge­biet des Pat­ent­we­sens (PCT) ent­spricht.

2 Ein nach dem An­mel­de­da­tum ein­ge­reich­tes Se­quenz­pro­to­koll ist nicht Be­stand­teil der Be­schrei­bung.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

81 SR 0.232.141.1

Art. 28 Zeichnungen

1 Die be­nutz­te Flä­che der Zeich­nungs­blät­ter darf 17 cm mal 26,2 cm nicht über­schrei­ten und kei­ne Um­rah­mun­gen auf­wei­sen.

2 Die Zeich­nun­gen sind in un­ver­wisch­ba­ren, gleich­mäs­sig star­ken und kla­ren Li­ni­en und Stri­chen oh­ne Far­ben oder Tö­nun­gen aus­zu­füh­ren; sie müs­sen sich un­mit­tel­bar für die Ver­öf­fent­li­chung so­wie für die elek­tro­ni­sche Ver­viel­fäl­ti­gung eig­nen.82

3 Schnit­te sind durch Schraf­fie­run­gen zu kenn­zeich­nen, wel­che die Er­kenn­bar­keit der Be­zugs­zei­chen und Füh­rungs­li­ni­en nicht be­ein­träch­ti­gen dür­fen.

4 Der Mass­stab der Zeich­nun­gen und die zeich­ne­ri­sche Aus­füh­rung müs­sen ge­währ­leis­ten, dass die fo­to­gra­fi­sche oder die elek­tro­ni­sche Wie­der­ga­be al­le Ein­zel­hei­ten mü­he­los er­ken­nen lässt.83 Wird der Mass­stab auf der Zeich­nung an­ge­ge­ben, so ist er zeich­ne­risch dar­zu­stel­len; an­de­re Mass­an­ga­ben sind in der Re­gel nicht zu­läs­sig.

5 Zah­len, Buch­sta­ben und Be­zugs­zei­chen in den Zeich­nun­gen müs­sen ein­fach und ein­deu­tig sein.84

6 Die Be­zugs­zei­chen in den Zeich­nun­gen und in der Be­schrei­bung oder den Pa­tent­an­sprü­chen müs­sen mit­ein­an­der über­ein­stim­men.

7 Tei­le ei­ner Fi­gur dür­fen, so­weit er­for­der­lich, auf meh­re­ren Blät­tern dar­ge­stellt wer­den, wenn die Fi­gur durch Ne­ben­ein­an­der­rei­hen der Blät­ter mü­he­los zu­sam­men­ge­setzt wer­den kann.

8 Die ein­zel­nen Fi­gu­ren sind klar von­ein­an­der zu tren­nen, aber platz­spa­rend an­zu­ord­nen. Sie sind durch ara­bi­sche Zah­len fort­lau­fend und un­ab­hän­gig von den Zeich­nungs­blät­tern zu num­me­rie­ren.

9 Die Zeich­nun­gen dür­fen kei­ne Er­läu­te­run­gen ent­hal­ten. Zu­ge­las­sen sind le­dig­lich kur­ze Be­zeich­nun­gen oder Stich­wor­te, die die Zeich­nung bes­ser ver­ständ­lich ma­chen; sie sind in der Spra­che der An­mel­dung ab­zu­fas­sen.85

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

84Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

85Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Art. 29 Patentansprüche

1 In den Pa­ten­t­an­sprü­chen sind die tech­ni­schen Merk­ma­le der Er­fin­dung an­zu­ge­ben.

2 Die Pa­ten­t­an­sprü­che müs­sen klar und mög­lichst knapp ge­fasst sein.86

3 Sie sind sys­te­ma­tisch, klar und über­sicht­lich zu glie­dern.

4 Sie dür­fen in der Re­gel kei­ne Hin­wei­se auf die Be­schrei­bung oder die Zeich­nun­gen und ins­be­son­de­re kei­ne Aus­drücke wie «wie be­schrie­ben in Teil ... der Be­schrei­bung» oder «wie in Fig. ... der Zeich­nung dar­ge­stellt» ent­hal­ten.

5 Be­zugs­zei­chen in den Zeich­nun­gen, die auf die tech­ni­schen Merk­ma­le der Er­fin­dung hin­wei­sen, sind in Klam­mern in den Pa­ten­t­an­sprü­chen an­zu­ge­ben, wenn die­se da­durch leich­ter ver­ständ­lich wer­den. Sie be­wir­ken kei­ne Ein­schrän­kung der Pa­tent­an­sprü­che.

6 Die Pa­ten­t­an­sprü­che sind fort­lau­fend mit ara­bi­schen Zah­len zu num­me­rie­ren.

86Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Art. 30 Unabhängige Patentansprüche 87

1 Ent­hält die An­mel­dung meh­re­re un­ab­hän­gi­ge Pa­ten­t­an­sprü­che glei­cher oder ver­schie­de­ner Ka­te­go­rie (Art. 52 PatG), so muss der tech­ni­sche Zu­sam­men­hang, der die all­ge­mei­ne er­fin­de­ri­sche Idee zum Aus­druck bringt, aus die­sen An­sprü­chen selbst her­vor­ge­hen.

2 Die­se Be­din­gung gilt ins­be­son­de­re dann als er­füllt, wenn die An­mel­dung ei­ne der fol­gen­den Kom­bi­na­tio­nen von un­ab­hän­gi­gen Pa­ten­t­an­sprü­chen auf­weist:88

a.
ne­ben ei­nem ers­ten Pa­ten­t­an­spruch für ein Ver­fah­ren: je einen Pa­tent­­an­spruch für ein Mit­tel zu des­sen Aus­füh­rung, für das Er­zeug­nis des Ver­fah­rens und ent­we­der für ei­ne An­wen­dung des Ver­fah­rens oder für ei­ne Ver­wen­dung die­ses Er­zeug­nis­ses;
b.89
ne­ben ei­nem ers­ten Pa­ten­t­an­spruch für ein Er­zeug­nis oder ei­ne Vor­rich­tung: je einen Pa­ten­tan­spruch für ein Ver­fah­ren zur Her­stel­lung des Er­zeug­nis­ses oder der Vor­rich­tung, für ein Mit­tel zur Aus­füh­rung des Ver­fah­rens und für ei­ne Ver­wen­dung des Er­zeug­nis­ses oder der Vor­rich­tung.
c.90
...

87Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

90 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 31 Abhängige Patentansprüche 91

1 Je­der ab­hän­gi­ge Pa­ten­t­an­spruch muss sich auf min­des­tens einen vor­an­ge­hen­den Pa­ten­t­an­spruch be­zie­hen und die Merk­ma­le ent­hal­ten, wel­che die be­son­de­re Aus­füh­rungs­art kenn­zeich­nen, die er zum Ge­gen­stand hat.

2 Ein ab­hän­gi­ger Pa­ten­t­an­spruch kann sich auf meh­re­re der vor­an­ge­hen­den Pa­tent­an­sprü­che be­zie­hen, so­fern er sie ein­deu­tig und ab­sch­lies­send auf­zählt.

3 Al­le ab­hän­gi­gen Pa­ten­t­an­sprü­che sind über­sicht­lich zu grup­pie­ren.

91Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Art. 31a Anspruchsgebühr 92

In je­der An­mel­dung kön­nen zehn Pa­ten­t­an­sprü­che ge­büh­ren­frei auf­ge­stellt wer­den; für je­den wei­te­ren Pa­ten­t­an­spruch ist ei­ne An­spruchs­ge­bühr zu zah­len.

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 32 Form und Inhalt der Zusammenfassung

1 Die Zu­sam­men­fas­sung soll die tech­ni­sche In­for­ma­ti­on ent­hal­ten, die es er­mög­licht zu be­ur­tei­len, ob die Of­fen­le­gungs- oder die Pa­tent­schrift selbst ein­ge­se­hen wer­den muss.93

2 Sie muss ei­ne Kurz­fas­sung des Of­fen­bar­ten ent­hal­ten und die haupt­säch­li­chen Ver­wen­dungs­mög­lich­kei­ten der Er­fin­dung an­ge­ben.94

3 Wei­sen die tech­ni­schen Un­ter­la­gen che­mi­sche For­meln auf, die zur Cha­rak­te­ri­sie­rung der Er­fin­dung ge­eig­net sind, so muss min­des­tens ei­ne da­von in der Zu­sam­men­fas­sung ent­hal­ten sein; ih­re Sym­bo­le sind zu er­läu­tern.95

4 Ent­hal­ten die tech­ni­schen Un­ter­la­gen Zeich­nun­gen, die zur Cha­rak­te­ri­sie­rung der Er­fin­dung ge­eig­net sind, so ist min­des­tens ei­ne da­von für die Auf­nah­me in die Zu­sam­men­fas­sung zu be­zeich­nen; die wich­tigs­ten Be­zugs­zei­chen die­ser Zeich­nung sind in der Zu­sam­men­fas­sung an­zu­ge­ben.96

5 Je­de aus­ge­wähl­te Fi­gur muss sich für ei­ne fo­to­gra­fi­sche oder elek­tro­ni­sche Wie­der­ga­be, wel­che auch bei Ver­klei­ne­run­gen al­le Ein­zel­hei­ten noch er­ken­nen lässt, eig­nen.97

6 Die Zu­sam­men­fas­sung soll aus nicht mehr als 150 Wör­tern be­ste­hen.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

94Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

95Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

96Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

Art. 33 Bereinigte Zusammenfassung

1 Der end­gül­ti­ge In­halt der Zu­sam­men­fas­sung wird von Am­tes we­gen fest­ge­legt.

2 ...98

98Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Viertes Kapitel: Die Erfindernennung

Art. 34 Form 99

1 Der Er­fin­der ist in ei­nem be­son­de­ren Do­ku­ment mit Na­me, Vor­na­me und Wohn­sitz zu nen­nen.100

2 Die Er­fin­der­nen­nung ist nicht er­for­der­lich, wenn die An­ga­ben nach Ab­satz 1 be­reits im An­trag ent­hal­ten sind.

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 35 Frist

1 Wird die Er­fin­der­nen­nung nicht mit dem An­trag ein­ge­reicht, so kann sie bis zum Ab­lauf von 16 Mo­na­ten seit dem An­mel­de- oder dem Prio­ri­täts­da­tum nach­ge­reicht wer­den.

2 Das IGE setzt dem An­mel­der, der ei­ne Teilan­mel­dung ein­reicht (Art. 57 PatG), ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten für die Ein­rei­chung der Er­fin­der­nen­nung, wenn die Frist nach Ab­satz 1 nicht spä­ter en­digt.

3 Wird die Er­fin­der­nen­nung nicht recht­zei­tig nach­ge­reicht, so tritt das IGE auf die An­mel­dung nicht ein.101

101 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 36102

102Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Art. 37 Berichtigung

1 Der An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber kann die Be­rich­ti­gung der Er­fin­der­nen­nung be­an­tra­gen. Mit dem An­trag ist die Zu­stim­mungs­er­klä­rung der zu Un­recht als Er­fin­der ge­nann­ten Per­son ein­zu­rei­chen.103

2 Ist die zu Un­recht als Er­fin­der ge­nann­te Per­son be­reits in den Ver­öf­fent­li­chun­gen des IGE ge­nannt oder im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wor­den, so wird die Be­rich­ti­gung eben­falls ein­ge­tra­gen und ver­öf­fent­licht.104

3 Die ein­mal ein­ge­reich­te Er­fin­der­nen­nung wird nicht zu­rück­ge­ge­ben.

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 38 Verzicht auf Nennung

1 Ein Ver­zicht des Er­fin­ders auf Nen­nung im Pa­tent­re­gis­ter und in den Ver­öf­fent­­li­chun­gen des IGE wird nur be­rück­sich­tigt, wenn der An­mel­der dem IGE spä­tes­tens 16 Mo­na­te ab dem An­mel­de- oder dem Prio­ri­täts­da­tum ei­ne Ver­zichts­er­klä­rung des Er­fin­ders ein­reicht.105

2 Die Ver­zichts­er­klä­rung muss das Ak­ten­zei­chen der An­mel­dung ent­hal­ten; sie muss da­tiert und mit der Un­ter­schrift des Er­fin­ders ver­se­hen sein.106

3 Ist die Ver­zichts­er­klä­rung we­der in ei­ner Amtss­pra­che noch in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst wor­den, so ist ei­ne Über­set­zung in ei­ne die­ser Spra­chen bei­zu­fü­gen.107

4 Ent­spricht die Ver­zichts­er­klä­rung den Vor­schrif­ten, so wird sie und die Er­fin­der­nen­nung aus dem Ak­ten­heft aus­ge­son­dert; auf das Vor­han­den­sein die­ser Ur­kun­den wird im Ak­ten­heft hin­ge­wie­sen.108

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

108Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

Fünftes Kapitel: Priorität und Ausstellungsimmunität

1. Abschnitt: Priorität

Art. 39 Prioritätserklärung 109

1 Die Prio­ri­täts­er­klä­rung be­steht aus fol­gen­den An­ga­ben:

a.
Da­tum der Er­stan­mel­dung;
b.
Land, in dem oder für das die Er­stan­mel­dung ein­ge­reicht wor­den ist;
c.
Ak­ten­zei­chen der Er­stan­mel­dung.

2 Die Prio­ri­täts­er­klä­rung muss mit dem An­trag auf Er­tei­lung des Pa­tents ab­ge­ge­ben wer­den. Sie kann noch in­ner­halb von 16 Mo­na­ten ab dem frü­he­s­ten be­an­spruch­ten Prio­ri­täts­da­tum ab­ge­ge­ben wer­den. Wird die Frist nicht ein­ge­hal­ten, so ist das Prio­ri­täts­recht ver­wirkt.

3 Der An­mel­der kann die Prio­ri­täts­er­klä­rung in­ner­halb von 16 Mo­na­ten ab dem frü­he­s­ten be­an­spruch­ten Prio­ri­täts­da­tum be­rich­ti­gen oder, wenn die Be­rich­ti­gung zur Ver­schie­bung die­ses Da­tums führt, in­ner­halb von 16 Mo­na­ten ab dem be­rich­tig­ten frü­he­s­ten Prio­ri­täts­da­tum, wenn die­se Frist von 16 Mo­na­ten frü­her ab­läuft; die Be­rich­ti­gung kann bis zum Ab­lauf von vier Mo­na­ten ab dem An­mel­de­da­tum ein­ge­reicht wer­den.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 39a Prioritätserklärung bei der inneren Priorität 110

1 Für die Prio­ri­täts­er­klä­rung ge­nügt die An­ga­be des Ak­ten­zei­chens der Er­stan­mel­dung im An­trag auf Er­tei­lung des Pa­tents.

2 Die Prio­ri­täts­er­klä­rung kann noch in­ner­halb von 16 Mo­na­ten ab dem frü­he­s­ten be­an­spruch­ten Prio­ri­täts­da­tum ab­ge­ge­ben wer­den. Wird die Frist nicht ein­ge­hal­ten, so ist das Prio­ri­täts­recht ver­wirkt.

3 Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 ist an­wend­bar.

110Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 (AS 1995 3660). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 40 Prioritätsbeleg

1 Der Prio­ri­täts­be­leg be­steht aus:

a.
ei­ner Ko­pie der tech­ni­schen Un­ter­la­gen der Er­stan­mel­dung, de­ren Über­ein­stim­mung mit den Ori­gi­na­len von der Be­hör­de be­schei­nigt ist, bei der die Erst­an­mel­dung be­wirkt wur­de;
b.
der Be­schei­ni­gung die­ser Be­hör­de über das Da­tum der Er­stan­mel­dung.

2 ...111

3 Soll der Prio­ri­täts­be­leg für meh­re­re An­mel­dun­gen die­nen, so ge­nügt es, wenn er für ei­ne An­mel­dung ein­ge­reicht und für die üb­ri­gen recht­zei­tig auf ihn Be­zug ge­nom­men wird. Die Be­zug­nah­me auf den Prio­ri­täts­be­leg hat die glei­che Wir­kung wie die Ein­rei­chung.

4 Der Prio­ri­täts­be­leg ist in­nert 16 Mo­na­ten seit dem Prio­ri­täts­da­tum ein­zu­rei­chen. Wird die Frist nicht ein­ge­hal­ten, so ist das Prio­ri­täts­recht ver­wirkt.112

5 Die Be­schei­ni­gung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ist nicht er­for­der­lich, wenn die Erst­an­mel­dung in ei­nem oder mit Wir­kung für ein Land ein­ge­reicht wor­den ist, das der Schweiz Ge­gen­recht hält; die Be­fug­nis des IGE, die Be­schei­ni­gung zum Zwe­cke der Sach­prü­fung ein­zu­for­dern, bleibt vor­be­hal­ten.

5bis Die Ein­rei­chung ei­nes Prio­ri­täts­be­legs und ge­ge­be­nen­falls ei­ner Über­set­zung in ei­ne Amtss­pra­che nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ist nicht er­for­der­lich, wenn die­se Un­ter­la­gen für das IGE in ei­ner elek­tro­ni­schen, von ihm zu die­sem Zweck ak­zep­tier­ten Da­ten­samm­lung ver­füg­bar sind.113

6 Wird für ei­ne Pa­ten­tan­mel­dung die in­ne­re Prio­ri­tät be­an­sprucht, so hat die An­ga­be des Ak­ten­zei­chens der Er­stan­mel­dung die glei­che Wir­kung wie die Ein­rei­chung des Prio­ri­täts­be­legs.114

111 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

112Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

113 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

114Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

Art. 41 Ergänzende Prioritätsunterlagen

Er­gibt sich aus dem Prio­ri­täts­be­leg, dass die An­mel­dung, de­ren Prio­ri­tät be­an­sprucht wird, nur teil­wei­se ei­ne Er­stan­mel­dung im Sin­ne der Pa­ri­ser Ver­bands­über­ein­kunft vom 20. März 1883115 zum Schutz des ge­werb­li­chen Ei­gen­tums ist, so kann das IGE ver­lan­gen, dass die zur Ab­klä­rung des Sach­ver­halts not­wen­di­gen Un­ter­la­gen vor­an­ge­hen­der An­mel­dun­gen ein­ge­reicht wer­den.

115SR 0.232.01/0.232.02/0.232.03/0.232.04

Art. 42 Mehrfache Priorität

1 Wer­den meh­re­re ein­zeln zum Schutz an­ge­mel­de­te Er­fin­dun­gen in ei­ner ein­zi­gen schwei­ze­ri­schen An­mel­dung ver­ei­nigt, so kön­nen un­ter den Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 17 Pat­Ge­ben­so vie­le Prio­ri­täts­er­klä­run­gen ab­ge­ge­ben wer­den.

2 Ab­satz 1 ist auch im Fall der Be­an­spru­chung der in­ne­ren Prio­ri­tät an­wend­bar.116

116Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

Art. 43 Priorität bei Teilanmeldungen

1 Wird ei­ne An­mel­dung ge­teilt (Art. 57 PatG), so gilt ei­ne für die frü­he­re An­mel­dung ord­nungs­ge­mä­ss be­an­spruch­te Prio­ri­tät auch für ei­ne Teilan­mel­dung, so­fern der An­mel­der nicht auf das Prio­ri­täts­recht ver­zich­tet.117

2 Wur­den meh­re­re Prio­ri­tä­ten be­an­sprucht (Art. 42), so muss der An­mel­der an­ge­ben, wel­che von ih­nen für die Teilan­mel­dung gel­ten sol­len.

3 Das IGE setzt dem An­mel­der ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten für die Ein­rei­chung des Prio­ri­täts­be­legs (Art. 40), wenn die Frist nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 4 nicht spä­ter en­digt.

4 Die Ab­sät­ze 1 und 2 sind auch bei der Be­an­spru­chung der in­ne­ren Prio­ri­tät an­wend­bar.118

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

118Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

Art. 43a Prioritätsbeleg für schweizerische Erstanmeldungen 119

1 Das IGE er­stellt auf An­trag einen Prio­ri­täts­be­leg für ei­ne schwei­ze­ri­sche Erst­an­mel­dung. Mass­ge­blich sind die ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 46d).

2 Das IGE er­stellt den Prio­ri­täts­be­leg frü­he­s­tens ab dem Zeit­punkt, an dem das An­mel­de­da­tum fest­steht und nicht mehr nach Ar­ti­kel 46c Ab­sät­ze 2 und 5 neu fest­ge­setzt wer­den kann.

119Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

2. Abschnitt: Ausstellungsimmunität

Art. 44 Erklärung über die Ausstellungsimmunität

1 Die Er­klä­rung über die Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tät (Art. 7b Bst. b PatG) be­steht aus fol­gen­den An­ga­ben:

a.
ge­naue Be­zeich­nung der Aus­stel­lung;
b.
Er­klä­rung über die tat­säch­li­che Zur­schau­stel­lung der Er­fin­dung.

2 Sie muss mit dem An­trag auf Er­tei­lung ei­nes Pa­ten­tes ab­ge­ge­ben wer­den; ge­schieht dies nicht, so ist die Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tät ver­wirkt.

3 Bei Teilan­mel­dun­gen gilt Ar­ti­kel 43 Ab­sät­ze 1 und 2 sinn­ge­mä­ss.

Art. 45 Ausweis

1 Der Aus­weis über die Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tät ist in­nert vier Mo­na­ten seit dem An­mel­de­da­tum ein­zu­rei­chen.

2 Er muss wäh­rend der Aus­stel­lung von der da­für zu­stän­di­gen Stel­le aus­ge­fer­tigt wor­den sein und fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
ei­ne Be­stä­ti­gung, dass die Er­fin­dung tat­säch­lich aus­ge­stellt wor­den ist;
b.
den Tag der Er­öff­nung der Aus­stel­lung;
c.
den Tag der erst­ma­li­gen Of­fen­ba­rung der Er­fin­dung, wenn die­ser nicht mit dem Er­öff­nungs­tag zu­sam­men­fällt;
d.
ei­ne von der ge­nann­ten Stel­le be­schei­nig­te Dar­stel­lung der Er­fin­dung.

3 Ist der Aus­weis nicht in ei­ner Amtss­pra­che oder in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst, so ist ei­ne Über­set­zung in ei­ne die­ser Spra­chen ein­zu­rei­chen.

4 Bei Teilan­mel­dun­gen gilt Ar­ti­kel 43 Ab­satz 3 sinn­ge­mä­ss.

Sechstes Kapitel: Angaben über die Quelle genetischer Ressourcen und traditionellen Wissens120

120 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 45a

1 Die Quel­le ge­ne­ti­scher Res­sour­cen oder tra­di­tio­nel­len Wis­sens im Sin­ne von Ar­ti­kel 49a PatG ist in der Be­schrei­bung der Er­fin­dung zu nen­nen.

2 Als Quel­le nach Ab­satz 1 gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
das ge­ne­ti­sche Res­sour­cen zur Ver­fü­gung stel­len­de Land im Sin­ne der Ar­ti­kel 2 und 15 des Über­ein­kom­mens vom 5. Ju­ni 1992121 über die Bio­lo­gi­sche Viel­falt;
b.
das mul­ti­la­te­ra­le Sys­tem im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 des In­ter­na­tio­na­len Ver­trags vom 3. No­vem­ber 2001122 über pflan­zen­ge­ne­ti­sche Res­sour­cen für Er­näh­rung und Land­wirt­schaft;
c.
ein­ge­bo­re­ne und orts­an­säs­si­ge Ge­mein­schaf­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 8 Buch­sta­be j des Über­ein­kom­mens vom 5. Ju­ni 1992 über die Bio­lo­gi­sche Viel­falt;
d.
das Ur­sprungs­land der ge­ne­ti­schen Res­sour­cen im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 des Über­ein­kom­mens vom 5. Ju­ni 1992 über die Bio­lo­gi­sche Viel­falt;
e.
Ex-si­tu-Quel­len wie bei­spiels­wei­se bo­ta­ni­sche Gär­ten oder Gen­ban­ken;
f.
wis­sen­schaft­li­che Li­te­ra­tur.

Siebtes Kapitel : Hinterlegung von biologischem Material123

123 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 45b Hinterlegungspflicht

Be­trifft ei­ne Er­fin­dung bio­lo­gi­sches Ma­te­ri­al oder bein­hal­tet sie die Her­stel­lung oder Ver­wen­dung von bio­lo­gi­schem Ma­te­ri­al, das der Öf­fent­lich­keit nicht zu­gäng­lich ist, und kann die Er­fin­dung nicht so be­schrie­ben wer­den, dass ein Fach­mann sie da­nach aus­füh­ren kann, so gilt sie nur dann als nach den Ar­ti­keln 50 und 50a PatG of­fen­bart, wenn:

a.
am An­mel­de­da­tum oder, wenn ei­ne Prio­ri­tät be­an­sprucht wor­den ist, am Prio­ri­täts­da­tum ei­ne Pro­be des bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­als bei ei­ner an­er­kann­ten Hin­ter­le­gungs­stel­le hin­ter­legt wor­den ist;
b.
am An­mel­de­da­tum die Be­schrei­bung die dem An­mel­der zur Ver­fü­gung ste­hen­den An­ga­ben über die we­sent­li­chen Merk­ma­le des bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­als ent­hält; und
c.
am An­mel­de­da­tum in der An­mel­dung die Hin­ter­le­gungs­stel­le und das Ak­ten­zei­chen der Hin­ter­le­gung an­ge­ge­ben sind.

Art. 45c Anerkannte Hinterlegungsstellen

1 Als Hin­ter­le­gungs­stel­len an­er­kannt sind die in­ter­na­tio­na­len Hin­ter­le­gungs­stel­len, die die­sen Sta­tus nach Ar­ti­kel 7 des Bu­da­pes­ter Ver­trags vom 28. April 1977124 über die in­ter­na­tio­na­le An­er­ken­nung der Hin­ter­le­gung von Mi­kro­or­ga­nis­men für die Zwe­cke von Pa­tent­ver­fah­ren (Bu­da­pes­ter Ver­trag) er­wor­ben ha­ben.

2 Das IGE kann wei­te­re Ein­rich­tun­gen als Hin­ter­le­gungs­stel­le an­er­ken­nen, so­fern die­se Ge­währ für ei­ne ord­nungs­ge­mäs­se Auf­be­wah­rung und Her­aus­ga­be von Pro­ben nach die­ser Ver­ord­nung bie­ten, wis­sen­schaft­lich an­er­kannt und recht­lich, wirt­schaft­lich und or­ga­ni­sa­to­risch vom An­mel­der und vom Hin­ter­le­ger un­ab­hän­gig sind.

3 Es führt ei­ne Lis­te der an­er­kann­ten Hin­ter­le­gungs­stel­len.

Art. 45d Nachreichung des Aktenzeichens der Hinterlegung

1 Kann die An­mel­dung dem hin­ter­leg­ten bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­al zu­ge­ord­net wer­den, so kann das Ak­ten­zei­chen der Hin­ter­le­gung in­ner­halb von 16 Mo­na­ten ab dem An­mel­de­da­tum oder, wenn ei­ne Prio­ri­tät be­an­sprucht wor­den ist, ab dem Prio­ri­täts­da­tum nach­ge­reicht wer­den.

2 Die Frist zur Nach­rei­chung en­det je­doch spä­tes­tens einen Mo­nat nach der Be­nach­rich­ti­gung des An­mel­ders, dass ein Recht auf Ak­ten­ein­sicht be­steht, oder mit dem An­trag auf vor­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung der An­mel­dung.

Art. 45e Freigabe des hinterlegten biologischen Materials

1 Der An­mel­der muss der Hin­ter­le­gungs­stel­le das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al zur Her­aus­ga­be von Pro­ben (Art. 45f) ab dem An­mel­de­da­tum für die ge­sam­te Auf­be­wah­rungs­dau­er nach Ar­ti­kel 45h un­ein­ge­schränkt und un­wi­der­ruf­lich zur Ver­fü­gung stel­len.

2 Er muss ei­ne er­neu­te Hin­ter­le­gung vor­neh­men oder durch einen Drit­ten vor­neh­men las­sen, falls ei­ne sol­che nach Ar­ti­kel 45i er­for­der­lich ist.

3 Im Fall ei­ner Drit­thin­ter­le­gung muss der An­mel­der durch Vor­la­ge von Ur­kun­den nach­wei­sen, dass der Hin­ter­le­ger das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al nach den Ab­sät­zen 1 und 2 zur Ver­fü­gung ge­stellt hat.

Art. 45f Zugang zu biologischem Material

1 Die Hin­ter­le­gungs­stel­le macht das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al auf An­trag durch Her­aus­ga­be von Pro­ben zu­gäng­lich.

2 Der Zu­gang zu bio­lo­gi­schem Ma­te­ri­al ist beim IGE zu be­an­tra­gen. Die­ses über­mit­telt der Hin­ter­le­gungs­stel­le und dem An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber und im Fall der Drit­thin­ter­le­gung auch dem Hin­ter­le­ger ei­ne Ko­pie des An­trags.

3 Vor der Ver­öf­fent­li­chung der Of­fen­le­gungs­schrift (Art. 60) wer­den Pro­ben her­aus­ge­ge­ben an:

a.
den Hin­ter­le­ger;
b.
Per­so­nen, die nach­wei­sen, dass ih­nen der An­mel­der die Ver­let­zung sei­ner Rech­te aus der An­mel­dung vor­wirft oder sie vor sol­cher Ver­let­zung warnt;
c.
Per­so­nen, die nach­wei­sen, dass sie über die Zu­stim­mung des Hin­ter­le­gers ver­fü­gen.

4 Nach der Ver­öf­fent­li­chung der Of­fen­le­gungs­schrift wer­den Pro­ben an je­der­mann her­aus­ge­ge­ben. Auf An­trag des Hin­ter­le­gers wird bis zur Er­tei­lung des Pa­tents, für wel­ches das bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al nach Ar­ti­kel 45e frei­ge­ge­ben wor­den ist, der Zu­gang zum hin­ter­leg­ten bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­al nur durch Her­aus­ga­be ei­ner Pro­be an einen vom An­trag­stel­ler be­nann­ten un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen ge­währt.

5 Wird die An­mel­dung, für die das bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al nach Ar­ti­kel 45e frei­ge­ge­ben wor­den ist, ab­ge­wie­sen oder zu­rück­ge­zo­gen, so wird der in den Ab­sät­zen 3 und 4 ge­re­gel­te Zu­gang zum hin­ter­leg­ten bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­al auf An­trag des Hin­ter­le­gers für die Dau­er von 20 Jah­ren ab dem An­mel­de­da­tum nur durch Her­aus­ga­be ei­ner Pro­be an einen vom An­trag­stel­ler be­nann­ten un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen ge­währt.125

6 Der Hin­ter­le­ger muss An­trä­ge nach den Ab­sät­zen 4 und 5 an das IGE rich­ten und spä­tes­tens 17 Mo­na­te ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum stel­len.

7 Als Sach­ver­stän­di­ger kann je­de na­tür­li­che Per­son be­nannt wer­den:

a.
die vom IGE als Sach­ver­stän­di­ger an­er­kannt ist;
b.
auf die sich der An­trag­stel­ler und der Hin­ter­le­ger ge­ei­nigt ha­ben.

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 45g Verpflichtungserklärung

1 Ei­ne Pro­be wird nur dann her­aus­ge­ge­ben, wenn der An­trag­stel­ler sich ge­gen­über dem An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber und im Fall der Drit­thin­ter­le­gung auch ge­gen­über dem Hin­ter­le­ger ver­pflich­tet, für die Dau­er der Wir­kung al­ler Aus­sch­liess­lich­keits­rech­te, die für das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al gel­ten, die Pro­be des hin­ter­leg­ten bio­lo­gi­schen Ma­te­ri­als oder ei­nes dar­aus ab­ge­lei­te­ten Ma­te­ri­als nicht Drit­ten zu­gäng­lich zu ma­chen und nicht zu an­de­ren als zu Ver­suchs­zwe­cken zu ver­wen­den.

2 Der An­mel­der oder der Pa­tent­in­ha­ber und im Fall der Drit­thin­ter­le­gung zu­sätz­lich der Hin­ter­le­ger kön­nen auf ei­ne sol­che Ver­pflich­tung des An­trag­stel­lers ver­zich­ten.

3 Wird die Pro­be an einen un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen her­aus­ge­ge­ben, so muss die­ser die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung nach Ab­satz 1 ab­ge­ben. Ge­gen­über dem Sach­ver­stän­di­gen ist der An­trag­stel­ler als Drit­ter im Sin­ne von Ab­satz l an­zu­se­hen.

4 Ei­ne Ver­pflich­tung, das bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al nur zu Ver­suchs­zwe­cken zu ver­wen­den, ist hin­fäl­lig, so­weit der An­trag­stel­ler das Ma­te­ri­al auf­grund ei­ner Zwangs­li­zenz ver­wen­det.

Art. 45h Aufbewahrungsdauer

Das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al ist fünf Jah­re ab dem Ein­gang des letz­ten An­trags auf Her­aus­ga­be ei­ner Pro­be auf­zu­be­wah­ren, min­des­tens je­doch fünf Jah­re über die ma­xi­ma­le ge­setz­li­che Schutz­dau­er al­ler Aus­sch­liess­lich­keits­rech­te, die für das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al gel­ten, hin­aus.

Art. 45i Erneute Hinterlegung

1 Ist das hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al bei der Hin­ter­le­gungs­stel­le nicht mehr zu­gäng­lich, so ist ei­ne er­neu­te Hin­ter­le­gung un­ter den­sel­ben Be­din­gun­gen wie de­nen des Bu­da­pes­ter Ver­trags126 zu­läs­sig und auf An­for­de­rung der Hin­ter­le­gungs­stel­le vor­zu­neh­men.

2 Das bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al ist in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab der An­for­de­rung der Hin­ter­le­gungs­stel­le er­neut zu hin­ter­le­gen.

3 Bei je­der er­neu­ten Hin­ter­le­gung muss der Hin­ter­le­ger in ei­ner von ihm un­ter­zeich­ne­ten Er­klä­rung be­stä­ti­gen, dass das er­neut hin­ter­leg­te bio­lo­gi­sche Ma­te­ri­al das glei­che wie das ur­sprüng­lich hin­ter­leg­te ist.

4 Die er­neu­te Hin­ter­le­gung wird so be­han­delt, als wä­re sie am Tag der ur­sprüng­li­chen Hin­ter­le­gung er­folgt.

Art. 45j Hinterlegung nach dem Budapester Vertrag

Im Fall ei­ner Hin­ter­le­gung nach dem Bu­da­pes­ter Ver­trag127 rich­ten sich die Frei­ga­be, die Ver­pflich­tungs­er­klä­rung und die Auf­be­wah­rungs­dau­er aus­sch­liess­lich nach die­sem Ver­trag so­wie nach der Aus­füh­rungs­ord­nung vom 28. April 1977128 zum Bu­da­pes­ter Ver­trag über die in­ter­na­tio­na­le An­er­ken­nung der Hin­ter­le­gung von Mi­kro­or­ga­nis­men für die Zwe­cke von Pa­tent­ver­fah­ren.

Dritter Titel: Prüfung der Anmeldung

Erstes Kapitel: Eingangs- und Formalprüfung129

129 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 46 Anmeldedatum

1 Als An­mel­de­da­tum gilt der Tag, an dem die vom An­mel­der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
einen Hin­weis, der auf den Wil­len schlies­sen lässt, einen An­trag auf Er­tei­lung ei­nes Pa­tents zu stel­len;
b.
An­ga­ben, die es er­lau­ben, die Iden­ti­tät des An­mel­ders fest­zu­stel­len oder mit ihm in Kon­takt zu tre­ten; und
c.
ei­ne Be­schrei­bung der Er­fin­dung oder ei­ne Be­zug­nah­me auf ei­ne frü­her ein­ge­reich­te An­mel­dung.

2 Die Mit­tei­lung, die einen Hin­weis nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ent­hält, so­wie die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b müs­sen in ei­ner Amtss­pra­che oder in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst sein. Die Be­schrei­bung der Er­fin­dung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c kann in ei­ner an­de­ren Spra­che ab­ge­fasst sein.

3 Die Be­zug­nah­me auf ei­ne frü­her ein­ge­reich­te An­mel­dung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c muss:

a.
das Ak­ten­zei­chen und das An­mel­de­da­tum der frü­her ein­ge­reich­ten An­mel­dung so­wie das Amt, bei dem sie ein­ge­reicht wor­den ist, an­ge­ben;
b.
in ei­ner Amtss­pra­che oder in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst sein; und
c.
zum Aus­druck brin­gen, dass sie die Be­schrei­bung der Er­fin­dung und ge­ge­be­nen­falls die Zeich­nun­gen er­set­zen soll.

4 Ent­hal­ten die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen ei­ne Be­zug­nah­me auf ei­ne frü­her ein­ge­reich­te An­mel­dung, so ist ei­ne Ko­pie die­ser An­mel­dung ein­zu­rei­chen und, wenn die­se nicht in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst ist, ei­ne Über­set­zung in ei­ne Amtss­pra­che. Ar­ti­kel 50 Ab­satz 4 bleibt vor­be­hal­ten. Ei­ne Ko­pie der frü­he­ren An­mel­dung und ge­ge­be­nen­falls ei­ne Über­set­zung in ei­ne Amtss­pra­che müs­sen nicht ein­ge­reicht wer­den, wenn sie für das IGE in ei­ner elek­tro­ni­schen, von ihm zu die­sem Zweck ak­zep­tier­ten Da­ten­samm­lung ver­füg­bar sind oder wenn die frü­he­re An­mel­dung beim IGE in ei­ner Amtss­pra­che ein­ge­reicht wor­den ist.

Art. 46a Eingangsprüfung

1 Er­gibt die Prü­fung der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen, dass die­se nicht min­des­tens die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c, ge­ge­be­nen­falls in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 46 Ab­satz 3, er­fül­len, so tritt das IGE auf die An­mel­dung nicht ein.130

2 Ge­nü­gen die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen den üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 46 nicht, so teilt das IGE dem An­mel­der die fest­ge­stell­ten Män­gel mit, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten. Der An­mel­der kann die Män­gel in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen be­he­ben. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

3 Sind die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 46 nach Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 2 nicht er­füllt, so tritt das IGE auf die An­mel­dung nicht ein. Es teilt dies dem An­mel­der un­ter An­ga­be der Grün­de mit und sen­det ihm die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen zu­rück, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten.131

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 46b Hinterlegungsbescheinigung

1 Steht das An­mel­de­da­tum fest, so stellt das IGE dem An­mel­der ei­ne Hin­ter­­le­gungs­be­schei­ni­gung aus.

2 Wird das An­mel­de­da­tum nach Ar­ti­kel 46c Ab­sät­ze 2 und 5 nach­träg­lich neu fest­ge­setzt, so teilt das IGE dies dem An­mel­der mit.

Art. 46c Fehlende Teile der Beschreibung oder fehlende Zeichnungen

1 Der An­mel­der kann feh­len­de Tei­le der Be­schrei­bung oder feh­len­de Zeich­nun­gen in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen nach­rei­chen. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

2 An­mel­de­da­tum ist der Tag, an dem die feh­len­den Tei­le der Be­schrei­bung oder die feh­len­den Zeich­nun­gen ein­ge­reicht wer­den, so­fern sich auf­grund von Ar­ti­kel 46 Ab­satz 1 kein spä­te­res Da­tum er­gibt.

3 Ent­ge­gen Ab­satz 2 wird der An­mel­dung auf An­trag des An­mel­ders der Tag nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 1 als An­mel­de­da­tum zu­er­kannt, wenn:

a.
die feh­len­den Tei­le der Be­schrei­bung oder die feh­len­den Zeich­nun­gen in ei­ner frü­he­ren An­mel­dung, de­ren Prio­ri­tät be­an­sprucht wird, voll­stän­dig vor­han­den ge­we­sen sind;
b.
die ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen ei­ne Be­zug­nah­me auf die frü­he­re An­mel­dung ent­hal­ten; und
c.
die Be­zug­nah­me in ei­ner Amtss­pra­che oder in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst ist und zum Aus­druck bringt, dass der In­halt der frü­he­ren An­mel­dung in die An­mel­dung ein­be­zo­gen ist.

4 Der An­mel­der muss einen An­trag nach Ab­satz 3 in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 1 stel­len und dar­in an­ge­ben, an wel­cher Stel­le in der frü­he­ren An­mel­dung die feh­len­den Tei­le der Be­schrei­bung oder die feh­len­den Zeich­nun­gen vor­han­den sind. In­ner­halb der Frist nach Ab­satz 1 ist auch ei­ne Ko­pie der frü­he­ren An­mel­dung ein­zu­rei­chen und, wenn die­se nicht in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst ist, ei­ne Über­set­zung in ei­ne Amtss­pra­che. Ei­ne Ko­pie der frü­he­ren An­mel­dung und ge­ge­be­nen­falls ei­ne Über­set­zung in ei­ne Amtss­pra­che müs­sen nicht ein­ge­reicht wer­den, wenn die­se Un­ter­la­gen für das IGE in ei­ner elek­tro­ni­schen, von ihm zu die­sem Zweck ak­zep­tier­ten Da­ten­samm­lung ver­füg­bar sind oder wenn die frü­he­re An­mel­dung beim IGE in ei­ner Amtss­pra­che ein­ge­reicht wor­den ist.

5 Der An­mel­der kann in­ner­halb ei­nes Mo­nats ab Aus­stel­lung der Hin­ter­le­gungs­be­schei­ni­gung durch das IGE (Art. 46b) be­an­tra­gen, dass die nach Ab­satz 2 ein­ge­reich­ten feh­len­den Tei­le der Be­schrei­bung oder feh­len­den Zeich­nun­gen zwecks Wah­rung des An­mel­de­da­tums als nicht vor­han­den gel­ten.

Art. 46d Ursprünglich eingereichte technische Unterlagen

Die Un­ter­la­gen, die am An­mel­de­da­tum ein­ge­reicht wor­den oder durch ei­ne Be­zug­nah­me in die An­mel­dung ein­be­zo­gen sind, gel­ten als ur­sprüng­lich ein­ge­reich­te tech­ni­sche Un­ter­la­gen.

Art. 46e Teilanmeldung

Ent­spricht ei­ne Teilan­mel­dung dem Ar­ti­kel 57 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b PatG, so geht das IGE da­von aus, dass das be­an­spruch­te An­mel­de­da­tum zu Recht be­steht, so­lan­ge sich aus der Sach­prü­fung nichts an­de­res er­gibt.

Art. 47 Formalprüfung

Zu­sam­men mit den Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­er­ken­nung des An­mel­de­da­tums prüft das IGE, ob:

a.132
ein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz zu be­zeich­nen ist (Art. 48);
b.
ein An­trag auf Er­tei­lung ei­nes Pa­tents, min­des­tens ein Pa­ten­t­an­spruch so­wie ei­ne Zu­sam­men­fas­sung ein­ge­reicht wor­den sind und den Vor­schrif­ten ent­spre­chen (Art. 48a–48c);
c.
ei­ne Er­fin­der­nen­nung ein­ge­reicht wor­den ist (Art. 48d);
d.
die An­mel­de­ge­bühr ge­zahlt wor­den ist (Art. 49);
e.
die tech­ni­schen Un­ter­la­gen den nicht ih­ren In­halt be­tref­fen­den Vor­schrif­ten ent­spre­chen (Art. 50).

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Art. 48 Zustellungsdomizil in der Schweiz 133

1 Hat der An­mel­der oh­ne Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz kein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz be­zeich­net (Art. 13 PatG), so for­dert ihn das IGE auf, in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen dies nach­zu­ho­len oder den Na­men ei­nes Ver­tre­ters mit Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz an­zu­ge­ben (Art. 48a Abs. 2 PatG).

2 Wer­den die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht, so läuft die Frist nach Ab­satz 1 ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Art. 48a Antrag auf Erteilung eines Patents

1 Ist für den An­trag auf Er­tei­lung des Pa­tents nicht das vor­ge­schrie­be­ne For­mu­lar (Art. 23) be­nützt wor­den oder ent­spricht der An­trag nicht den Vor­schrif­ten (Art. 24), so for­dert das IGE den An­mel­der auf, den Man­gel in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 2 zu be­he­ben, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten.

2 Der An­mel­der kann in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen den Man­gel be­he­ben. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

Art. 48b Patentansprüche

1 Hat der An­mel­der kei­ne Pa­ten­t­an­sprü­che ein­ge­reicht und ent­hält die An­mel­dung auch kei­ne Be­zug­nah­me auf ei­ne frü­her ein­ge­reich­te An­mel­dung nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 3, die zum Aus­druck bringt, dass sie auch die Pa­ten­t­an­sprü­che er­setzt, so for­dert ihn das IGE auf, einen oder meh­re­re Pa­ten­t­an­sprü­che in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 2 ein­zu­rei­chen, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten.

2 Der An­mel­der kann in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen einen oder meh­re­re Pa­ten­t­an­sprü­che ein­rei­chen. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

Art. 48c Zusammenfassung

1 Hat der An­mel­der kei­ne Zu­sam­men­fas­sung ein­ge­reicht, so for­dert ihn das IGE auf, ei­ne sol­che in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 2 ein­zu­rei­chen, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten.

2 Der An­mel­der kann die Zu­sam­men­fas­sung in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen ein­rei­chen. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

3 Wird die Frist für die Ein­rei­chung der Zu­sam­men­fas­sung nicht ein­ge­hal­ten, so wird auf die An­mel­dung nicht ein­ge­tre­ten.134

4 ...135

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

135 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 48d Erfindernennung

Hat der An­mel­der kei­nen Er­fin­der ge­nannt, so for­dert das IGE den An­mel­der auf, die Er­fin­der­nen­nung in­ner­halb der Frist nach Ar­ti­kel 35 ein­zu­rei­chen.

Art. 49 Anmeldegebühr

1 Hat der An­mel­der die An­mel­de­ge­bühr nicht ge­zahlt, so for­dert ihn das IGE auf, die­se in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 2 zu zah­len, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten.

2 Der An­mel­der kann die An­mel­de­ge­bühr in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen zah­len. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

Art. 50 Formmängel der technischen Unterlagen

1 Das IGE prüft bei den tech­ni­schen Un­ter­la­gen, ob:

a.
die er­for­der­li­chen Über­set­zun­gen (Art. 4) ein­ge­reicht wor­den sind;
b.136
...
c.137
die ge­for­der­te äus­se­re Form (Art. 25 Abs. 1 und 3–11, Art. 28) ein­ge­hal­ten ist.

2 Ent­spre­chen die tech­ni­schen Un­ter­la­gen nicht den Vor­schrif­ten, so for­dert das IGE den An­mel­der auf, die fest­ge­stell­ten Män­gel in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 3 zu be­he­ben, so­fern An­ga­ben vor­han­den sind, die es er­lau­ben, mit ihm in Kon­takt zu tre­ten.

3 Der An­mel­der kann in­ner­halb von drei Mo­na­ten ab Ein­rei­chung der Un­ter­la­gen die Män­gel be­he­ben. Sind die Un­ter­la­gen in meh­re­ren Tei­len ein­ge­reicht wor­den, so läuft die Frist ab dem Zeit­punkt, in dem der ers­te Teil ein­ge­reicht wor­den ist.

4 Sind die tech­ni­schen Un­ter­la­gen ei­ner Er­stan­mel­dung für die Schweiz in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst, ent­spre­chen sie aber im Üb­ri­gen den Vor­schrif­ten, so kann das IGE für die Ein­rei­chung ei­ner Über­set­zung in ei­ne Amtss­pra­che ei­ne Frist von 16 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum fest­set­zen.

136 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 51 Änderungen der technischen Unterlagen

1 Steht das An­mel­de­da­tum fest, so wer­den noch bis zum Be­ginn der Sach­prü­fung nur sol­che Än­de­run­gen der tech­ni­schen Un­ter­la­gen ent­ge­gen­ge­nom­men, zu de­nen der An­mel­der vom IGE auf­ge­for­dert wor­den ist oder zu de­nen die­se Ver­ord­nung ihn er­mäch­tigt.

2 Vor Ab­lauf von 16 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum kann der An­mel­der die Pa­ten­t­an­sprü­che von sich aus ein­mal än­dern. Da­zu muss er in­ner­halb die­ser Frist ei­ne Neu­fas­sung der ge­än­der­ten Pa­ten­t­an­sprü­che ein­rei­chen.

3 Das IGE sen­det dem An­mel­der Än­de­run­gen der tech­ni­schen Un­ter­la­gen, die er ent­ge­gen den Ab­sät­zen 1 und 2 ein­ge­reicht hat, zu­rück.

Art. 52 Prüfung anderer Unterlagen

1 Das IGE for­dert den An­mel­der auf, heil­ba­re Män­gel recht­zei­tig ab­ge­ge­be­ner Prio­ri­täts­er­klä­run­gen oder recht­zei­tig ein­ge­reich­ter Prio­ri­täts­be­le­ge zu be­he­ben. Kommt der An­mel­der der Auf­for­de­rung nicht nach, so ist das Prio­ri­täts­recht ver­wirkt.138

2 Ab­satz 1 gilt sinn­ge­mä­ss für die Er­klä­rung und den Aus­weis über die Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tät (Art. 44 und 45).

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Zweites Kapitel: Bericht über den Stand der Technik139

139 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

1. Abschnitt: Auf Antrag des Anmelders

Art. 53 Antrag und Zahlung der Recherchengebühr

1 Der An­mel­der kann ge­gen Zah­lung der Re­cher­chen­ge­bühr in­ner­halb von 14 Mo­na­ten ab dem An­mel­de­da­tum oder, wenn ei­ne Prio­ri­tät be­an­sprucht wor­den ist, ab dem Prio­ri­täts­da­tum be­an­tra­gen, dass das IGE einen Be­richt über den Stand der Tech­nik er­stellt. Wird die­se Frist nicht ein­ge­hal­ten, so ist das An­trags­recht ver­wirkt.

2 Ist die Re­cher­chen­ge­bühr nicht mit dem An­trag ge­zahlt wor­den, so muss sie der An­mel­der in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach ent­spre­chen­der Auf­for­de­rung durch das IGE zah­len oder in­ner­halb von 14 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum, falls die­se Frist frü­her ab­läuft. Der An­trag gilt erst als ge­stellt, wenn die Re­cher­chen­ge­bühr und die An­mel­de­ge­bühr ge­zahlt sind.140

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 53a Zahlung der Anspruchsgebühren

1 Ent­hal­ten die tech­ni­schen Un­ter­la­gen mehr als zehn Pa­ten­t­an­sprü­che, so muss der An­mel­der die An­spruchs­ge­büh­ren für die über­zäh­li­gen Pa­ten­t­an­sprü­che (Art. 31a) in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach ent­spre­chen­der Auf­for­de­rung durch das IGE zah­len oder in­ner­halb von 14 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum, falls die­se Frist frü­her ab­läuft.

2 Zahlt er die An­spruchs­ge­büh­ren nicht oder nur teil­wei­se, so wer­den die über­zäh­li­gen Pa­ten­t­an­sprü­che vom letz­ten an von der Re­cher­che aus­ge­nom­men. Das IGE er­stellt den Be­richt über den Stand der Tech­nik auf der Grund­la­ge der ver­blei­ben­den Pa­ten­t­an­sprü­che.

Art. 54 Grundlage des Berichts über den Stand der Technik

1 Das IGE er­stellt den Be­richt über den Stand der Tech­nik auf der Grund­la­ge der tech­ni­schen Un­ter­la­gen in der ge­stützt auf die Ar­ti­kel 46–50 ge­ge­be­nen­falls ge­än­der­ten Fas­sung. Ar­ti­kel 53a Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

2 Das IGE kann zu­las­sen, dass der Be­richt auf An­trag hin auf der Grund­la­ge tech­ni­scher Un­ter­la­gen in eng­li­scher Spra­che ver­fasst wird, so­fern die­se den üb­ri­gen An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 46–50 ge­nü­gen. Das IGE ver­kehrt mit dem An­mel­der in der von die­sem ge­wähl­ten Amtss­pra­che.

3 Wird ei­ne Prio­ri­tät nach dem Zeit­punkt be­an­sprucht oder be­rich­tigt, in dem ein An­trag nach Ar­ti­kel 53 ge­stellt wor­den ist, so wird sie für die Er­mitt­lun­gen über den Stand der Tech­nik nicht be­rück­sich­tigt.

44 Das IGE er­stellt den Be­richt über den Stand der Tech­nik, wenn die An­mel­dung im Zeit­punkt, in dem ein An­trag nach Ar­ti­kel 53 ge­stellt wor­den ist, beim IGE noch hän­gig ist. Wird die An­mel­dung nach die­sem Zeit­punkt zu­rück­ge­zo­gen oder ab­ge­wie­sen und ist die Re­cher­che noch nicht be­gon­nen wor­den, so er­stellt das IGE kei­nen Be­richt und er­stat­tet die Re­cher­che­ge­bühr zu­rück.141

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 54a Sequenzprotokoll

Be­trifft die zu re­cher­chie­ren­de Er­fin­dung Nu­kleo­tid- oder Ami­no­säu­re­se­quen­zen, so kann das IGE ver­lan­gen, dass der An­mel­der für die Durch­füh­rung der Re­cher­che ein Se­quenz­pro­to­koll in elek­tro­ni­scher Form ein­reicht, das dem An­hang C der Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten zum PCT142 ent­spricht.

Art. 55 Inhalt des Berichts über den Stand der Technik

1 Im Be­richt über den Stand der Tech­nik wer­den die für das IGE im Zeit­punkt der Er­stel­lung des Be­richts re­cher­chier­ba­ren Schrift­stücke ge­nannt, die zur Be­ur­tei­lung in Be­tracht ge­zo­gen wer­den kön­nen, ob die Er­fin­dung, die Ge­gen­stand der An­mel­dung ist, neu ist und sich nicht in na­he­lie­gen­der Wei­se aus dem Stand der Tech­nik er­gibt.

2 Die Schrift­stücke wer­den im Zu­sam­men­hang mit den Pa­ten­t­an­sprü­chen auf­ge­führt, auf die sie sich be­zie­hen. Ge­ge­be­nen­falls wer­den die mass­ge­bli­chen Tei­le je­des Schrift­stücks nä­her ge­kenn­zeich­net.

3 Im Be­richt ist zu un­ter­schei­den zwi­schen Schrift­stücken, die ver­öf­fent­licht wor­den sind:

a.
vor dem be­an­spruch­ten Prio­ri­täts­da­tum;
b.
zwi­schen dem Prio­ri­täts­da­tum und dem An­mel­de­da­tum;
c.
am oder nach dem An­mel­de­da­tum.

4 Der Be­richt wird in der Ver­fah­rens­spra­che ab­ge­fasst.

5 Im Be­richt ist die Klas­si­fi­ka­ti­on des Ge­gen­stands der An­mel­dung nach der In­ter­na­tio­na­len Pa­tent­klas­si­fi­ka­ti­on des Strass­bur­ger Ab­kom­mens vom 24. März 1971143 an­zu­ge­ben.

Art. 56 Unvollständige Ermittlungen über den Stand der Technik

Ist das IGE der Auf­fas­sung, dass es un­mög­lich ist, auf der Grund­la­ge des ge­sam­ten be­an­spruch­ten Ge­gen­stands oder ei­nes Teils des­sel­ben sinn­vol­le Er­mitt­lun­gen über den Stand der Tech­nik durch­zu­füh­ren, so stellt es dies in ei­ner be­grün­de­ten Er­klä­rung fest oder er­stellt, so­weit dies durch­führ­bar ist, einen ein­ge­schränk­ten Be­richt über den Stand der Tech­nik. Die Er­klä­rung oder der ein­ge­schränk­te Be­richt wird an­stel­le des Be­richts über den Stand der Tech­nik ver­öf­fent­licht.

Art. 57 Mangelnde Einheitlichkeit

1 Ent­spricht die An­mel­dung nach Auf­fas­sung des IGE nicht den An­for­de­run­gen an die Ein­heit­lich­keit der Er­fin­dung, so er­stellt es einen Be­richt über den Stand der Tech­nik für die­je­ni­gen Tei­le der An­mel­dung, die sich auf die in den Pa­ten­t­an­sprü­chen zu­erst er­wähn­te Er­fin­dung oder Grup­pe von Er­fin­dun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 52 Ab­satz 2 PatG be­zie­hen.

2 Das IGE teilt dem An­mel­der mit, dass er für je­de wei­te­re Er­fin­dung ei­ne wei­te­re Re­cher­chen­ge­bühr zah­len muss, wenn der Be­richt die­se Er­fin­dung er­fas­sen soll. Es setzt dem An­mel­der da­für ei­ne Frist von ei­nem Mo­nat an.144

3 Der Be­richt wird für die­je­ni­gen Tei­le der An­mel­dung er­stellt, die sich auf die Er­fin­dun­gen be­zie­hen, für die Re­cher­chen­ge­büh­ren ge­zahlt wor­den sind.

144 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 58 Übermittlung des Berichts über den Stand der Technik

1 Das IGE über­mit­telt dem An­mel­der den Be­richt über den Stand der Tech­nik un­mit­tel­bar nach des­sen Er­stel­lung zu­sam­men mit ei­ner Ko­pie al­ler an­ge­führ­ten Schrift­stücke.

2 Auf An­fra­ge des Eu­ro­päi­schen Pa­tent­amts (EPA) kann das IGE ei­ne Ko­pie des Be­richts über den Stand der Tech­nik an das EPA wei­ter­lei­ten.145

145 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

2. Abschnitt: Auf Antrag Dritter

Art. 59 Antrag und Zahlung der Recherchengebühr

1 Ist we­der ein Be­richt über den Stand der Tech­nik nach den Ar­ti­keln 53–58 noch ei­ne Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art nach den Ar­ti­keln 126 und 127 be­an­tragt und er­stellt wor­den, so kann je­de Per­son, die nach Ar­ti­kel 90 Ak­ten­ein­sicht ver­lan­gen kann, ge­gen Zah­lung ei­ner Ge­bühr be­an­tra­gen, dass das IGE einen Be­richt über den Stand der Tech­nik er­stellt.

2 Der An­trag gilt erst als ge­stellt, wenn die Re­cher­chen­ge­bühr be­zahlt ist.

Art. 59a Grundlage des Berichts über den Stand der Technik

1 Der Be­richt über den Stand der Tech­nik wird er­stellt:

a.
bis zur Ver­öf­fent­li­chung der Of­fen­le­gungs­schrift auf der Grund­la­ge der tech­ni­schen Un­ter­la­gen in der ge­stützt auf die Ar­ti­kel 46–50 ge­ge­be­nen­falls ge­än­der­ten Fas­sung be­zie­hungs­wei­se nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 auf der Grund­la­ge tech­ni­scher Un­ter­la­gen in eng­li­scher Spra­che;
b.
nach der Ver­öf­fent­li­chung der Of­fen­le­gungs­schrift bis zur Pa­ten­ter­tei­lung auf der Grund­la­ge der ver­öf­fent­lich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen, wo­bei die nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 2 ge­ge­be­nen­falls ge­än­der­ten Pa­ten­t­an­sprü­che mass­ge­bend sind;
c.
nach der Er­tei­lung des Pa­tents auf der Grund­la­ge des ver­öf­fent­lich­ten und ge­ge­be­nen­falls im Ein­spruchs-, Teil­ver­zichts- oder Zi­vil­ver­fah­ren ein­ge­schränk­ten Pa­tents.

2 Wird ei­ne Prio­ri­tät nach dem Zeit­punkt be­an­sprucht oder be­rich­tigt, in dem ein An­trag nach Ar­ti­kel 59 ge­stellt wor­den ist, so wird sie für die Er­mitt­lun­gen über den Stand der Tech­nik nicht be­rück­sich­tigt.

Art. 59b Inhalt des Berichts über den Stand der Technik

1 Der In­halt des Be­richts über den Stand der Tech­nik rich­tet sich nach Ar­ti­kel 55.

2 Die Ar­ti­kel 56 und 57 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 59c Übermittlung des Berichts über den Stand der Technik

1 Das IGE über­mit­telt dem An­trag­stel­ler den Be­richt über den Stand der Tech­nik un­mit­tel­bar nach des­sen Er­stel­lung zu­sam­men mit ei­ner Ko­pie al­ler an­ge­führ­ten Schrift­stücke.

2 Es nimmt ei­ne Ko­pie des Be­richts ins Ak­ten­heft und in­for­miert den An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber dar­über.

3 Der Be­richt wird nicht ver­öf­fent­licht.

Drittes Kapitel: Veröffentlichung der Anmeldung146

146 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 60 Gegenstand und Form

1 Die An­mel­dung wird als Of­fen­le­gungs­schrift ver­öf­fent­licht. Die­se um­fasst:

a.147
die An­ga­ben des An­trags (Art. 24), die ins Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den (Art. 60 Abs. 1bis PatG), die Be­schrei­bung, die Pa­ten­t­an­sprü­che und die vor­han­de­nen Zeich­nun­gen in der ge­stützt auf die Ar­ti­kel 46–50 und 52 ge­ge­be­nen­falls ge­än­der­ten Fas­sung;
b.
die Zu­sam­men­fas­sung;
c.
die Klas­sie­rung;
d.
ge­ge­be­nen­falls den Be­richt über den Stand der Tech­nik (Art. 53–58) oder die Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art (Art. 126 und 127).

2 Hat der An­mel­der nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 2 ge­än­der­te Pa­ten­t­an­sprü­che ein­ge­reicht, so wer­den die­se zu­sätz­lich zu den Pa­ten­t­an­sprü­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ver­öf­fent­licht.

3 Ist ein Be­richt über den Stand der Tech­nik oder ei­ne Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art be­an­tragt wor­den und liegt der Be­richt oder die Re­cher­che im Zeit­punkt des Ab­schlus­ses der tech­ni­schen Vor­be­rei­tun­gen für die Ver­öf­fent­li­chung nicht vor, so wird der Be­richt oder die Re­cher­che ge­son­dert ver­öf­fent­licht.

4 Die Ver­öf­fent­li­chung er­folgt aus­sch­liess­lich in elek­tro­ni­scher Form.

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Art. 60a Sprache

1 Die Of­fen­le­gungs­schrift wird in ei­ner Amtss­pra­che ver­öf­fent­licht.

2 Ist der Be­richt über die Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art (Art. 126 und 127) in eng­li­scher Spra­che er­stellt wor­den, so wird er in die­ser Spra­che ver­öf­fent­licht.

Art. 60b Vorzeitige Veröffentlichung

Steht das An­mel­de­da­tum fest und ge­nügt die An­mel­dung sämt­li­chen An­for­de­run­gen die­ser Ver­ord­nung, so kann der An­mel­der die vor­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung ver­lan­gen.

Art. 60c Keine Veröffentlichung

Das IGE ver­öf­fent­licht kei­ne Of­fen­le­gungs­schrift:

a.148
wenn auf die An­mel­dung vor Ab­lauf von 17 Mo­na­ten nach dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum nicht ein­ge­tre­ten wor­den ist oder sie end­gül­tig ab­ge­wie­sen oder zu­rück­ge­zo­gen wor­den ist;
b.
wenn der An­mel­der die be­schleu­nig­te Durch­füh­rung der Sach­prü­fung be­an­tragt hat und die Pa­tent­schrift vor dem Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung der Of­fen­le­gungs­schrift (Art. 58a PatG) ver­öf­fent­licht wor­den ist;
c.
zu ei­ner in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung oder zu ei­ner An­mel­dung, die aus ei­ner in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung her­vor­ge­gan­gen ist;
d.149
zu ei­ner An­mel­dung, die aus der Um­wand­lung ei­ner eu­ro­päi­schen Pa­ten­tan­mel­dung her­vor­ge­gan­gen ist, wenn die eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dung be­reits ver­öf­fent­licht wor­den ist; oder
e.150
zu Teilan­mel­dun­gen nach Ar­ti­kel 57 PatG.

148 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 61151

151Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Viertes Kapitel: Die Sachprüfung 152

152 Ursprünglich vor Art. 62.

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen 153

153 Ursprünglich vor Art. 62.

Art. 61a Prüfungsgebühr und Anspruchsgebühren 154

1 Der An­mel­der muss vor Be­ginn der Sach­prü­fung auf Auf­for­de­rung des IGE und in­ner­halb der von die­sem an­ge­setz­ten Frist die Prü­fungs­ge­bühr zah­len.

2 Ent­hal­ten die tech­ni­schen Un­ter­la­gen mehr als zehn Pa­ten­t­an­sprü­che und hat der An­mel­der die An­spruchs­ge­büh­ren für die über­zäh­li­gen Pa­ten­t­an­sprü­che (Art. 31a) nicht oder nur teil­wei­se ge­zahlt (Art. 53a), so muss er in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach ent­spre­chen­der Auf­for­de­rung durch das IGE die aus­ste­hen­den An­spruchs­ge­büh­ren zah­len.

3 Zahlt er die An­spruchs­ge­büh­ren nicht oder nur teil­wei­se, so wer­den die über­zäh­li­gen Pa­ten­t­an­sprü­che vom letz­ten an ge­stri­chen.

154Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 62 Aussetzung der Sachprüfung 155

1 So­lan­ge die Sach­prü­fung nicht ab­ge­schlos­sen ist, kann der An­mel­der be­an­tra­gen, dass die­se aus­ge­setzt wird, wenn er nach­weist, dass:

a.
er für die glei­che Er­fin­dung zu­sätz­lich zur schwei­ze­ri­schen An­mel­dung ei­ne eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dung mit Be­nen­nung der Schweiz ein­ge­reicht hat; und
b.
die bei­den An­mel­dun­gen das glei­che An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum auf­wei­sen.

2 Die Sach­prü­fung wird längs­tens bis zu dem Zeit­punkt aus­ge­setzt, in dem:

a.
die eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dung mit Wir­kung für die Schweiz end­gül­tig zu­rück­ge­wie­sen oder zu­rück­ge­nom­men wor­den ist oder als zu­rück­ge­nom­men gilt;
b.
die Ein­spruchs­frist ge­gen das eu­ro­päi­sche Pa­tent un­be­nützt ab­ge­lau­fen ist; oder
c.
über das eu­ro­päi­sche Pa­tent im Ein­spruchs­ver­fah­ren rechts­kräf­tig ent­schie­den wor­den ist.

3 So­lan­ge die Sach­prü­fung nicht ab­ge­schlos­sen ist, kann der An­mel­der be­an­tra­gen, dass die­se aus­ge­setzt wird, wenn er nach­weist, dass:

a.
er für die glei­che Er­fin­dung zu­sätz­lich zur schwei­ze­ri­schen An­mel­dung ei­ne in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung ein­ge­reicht hat; und
b.
die bei­den An­mel­dun­gen das glei­che An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum auf­wei­sen.

4 Die Sach­prü­fung wird längs­tens bis zu dem Zeit­punkt aus­ge­setzt, in dem:

a.
die in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung mit Wir­kung für die Schweiz end­gül­tig zu­rück­ge­zo­gen oder zu­rück­ge­wie­sen wor­den ist;
b.
die Ein­spruchs­frist ge­gen das Pa­tent aus der in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung un­be­nützt ab­ge­lau­fen ist;
c.
über das Pa­tent aus der in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung im Ein­spruchs­ver­fah­ren rechts­kräf­tig ent­schie­den wor­den ist; oder
d.
für ei­ne eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dung aus der in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung die Frist nach Re­gel 159 der Aus­füh­rungs­ord­nung vom 7. De­zem­ber 2006156 zum Eu­ro­päi­schen Pa­tent­über­ein­kom­men ab­ge­lau­fen ist.

5 Be­reits an­ge­setz­te Fris­ten wer­den durch An­trä­ge nach den Ab­sät­zen 1–4 nicht ge­hemmt.

155 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

156 SR 0.232.142.21

Art. 62a Aussetzung der Sachprüfung im Fall der Beanspruchung der inneren Priorität 157


1 Dient ei­ne An­mel­dung als Grund­la­ge für die Be­an­spru­chung ei­ner in­ne­ren Prio­ri­tät und ist die Sach­prü­fung noch nicht ab­ge­schlos­sen, so kann der An­mel­der be­an­tra­gen, dass die Sach­prü­fung bis zur Er­tei­lung des aus der jün­ge­ren An­mel­dung her­vor­ge­hen­den Pa­tents aus­ge­setzt wird.

2 Wird auf die jün­ge­re An­mel­dung nicht ein­ge­tre­ten oder wird sie end­gül­tig zu­rück­ge­zo­gen oder ab­ge­wie­sen, so wird die Sach­prü­fung wie­der auf­ge­nom­men.158

3 Be­reits an­ge­setz­te Fris­ten wer­den durch An­trä­ge nach Ab­satz 1 nicht ge­hemmt.

157Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 (AS 1995 3660). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 63 Beschleunigung der Prüfung 159

1 Der An­mel­der kann die be­schleu­nig­te Durch­füh­rung der Sach­prü­fung be­an­tra­gen. Bis zum Ab­lauf von 18 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum kann ein sol­cher An­trag nur ge­stellt wer­den, wenn die for­mel­len An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 46–52 er­füllt sind.160

2 Der An­trag gilt erst als ge­stellt, wenn die vom IGE da­für in Rech­nung ge­stell­te Ge­bühr be­zahlt ist.161

3 Vor Ab­lauf der Prio­ri­täts­frist nach Ar­ti­kel 17 PatG wird die Pa­tent­schrift nur auf An­trag des An­mel­ders ver­öf­fent­licht.162

159Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Aug. 1986, in Kraft seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1448).

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

161 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016 (AS 2016 4837). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 64 Änderung der technischen Unterlagen 163

1 Der An­mel­der kann bei Auf­nah­me der Sach­prü­fung von sich aus die tech­ni­schen Un­ter­la­gen än­dern.

2 Nach Er­halt der ers­ten Be­an­stan­dung kann der An­mel­der von sich aus die tech­ni­schen Un­ter­la­gen ein wei­te­res Mal än­dern, so­fern die Än­de­rung gleich­zei­tig mit der Er­wi­de­rung auf die Be­an­stan­dung ein­ge­reicht wird. Wei­te­re Än­de­run­gen kön­nen nur mit Zu­stim­mung des IGE vor­ge­nom­men wer­den.

3 Die tech­ni­schen Un­ter­la­gen dür­fen nicht so ge­än­dert wer­den, dass der Ge­gen­stand der ge­än­der­ten An­mel­dung über den In­halt der ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 46d) hin­aus­geht.

4 Wird ein Pa­ten­t­an­spruch in­halt­lich ge­än­dert oder neu auf­ge­stellt, so muss der An­mel­der auf Ver­lan­gen des IGE an­ge­ben, wo der neu de­fi­nier­te Ge­gen­stand in den ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 46d) of­fen­bart wor­den ist.

5 Er­gibt die Sach­prü­fung, dass der Ge­gen­stand der ge­än­der­ten An­mel­dung über den In­halt der ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 46d) hin­aus­geht, so wird dem An­mel­der ei­ne Frist zur Stel­lung­nah­me an­ge­setzt, in­ner­halb de­ren er:

a.
auf die Än­de­rung ver­zich­ten kann, so­weit die Of­fen­ba­rung der Er­fin­dung da­durch nicht in Fra­ge ge­stellt wird; oder
b.
den Nach­weis er­brin­gen kann, dass die Er­fin­dung in den ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen of­fen­bart wor­den ist.

6 Ver­zich­tet der An­mel­der nicht auf die Än­de­rung oder kann er die Ein­wen­dun­gen des IGE nicht ent­kräf­ten, so weist die­ses die An­mel­dung ab.164

7 Ver­zich­tet der An­mel­der ge­gen­über dem IGE bis zum Ein­tritt der Rechts­kraft der Ab­wei­sung auf die Än­de­rung, so be­wirkt dies die Wie­der­auf­nah­me der Sach­prü­fung auf der Grund­la­ge des Ver­zichts.165

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 65 Anmeldedatum der Teilanmeldung 166

1 Auf Ver­lan­gen des IGE muss der An­mel­der an­ge­ben, wo der in ei­ner Teil­an­mel­dung de­fi­nier­te Ge­gen­stand in den ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 46d) der frü­he­ren An­mel­dung of­fen­bart wor­den ist.

2 Stellt sich her­aus, dass das ei­ner Teilan­mel­dung bei der Ein­gangs­prü­fung zu­er­kann­te An­mel­de­da­tum (Art. 46e) zu Un­recht be­an­sprucht wird, so gilt Ar­ti­kel 64 Ab­sät­ze 4–7 sinn­ge­mä­ss.

166Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 66 Klassierung

1 Je­de An­mel­dung wird nach der In­ter­na­tio­na­len Pa­tent­klas­si­fi­ka­ti­on des Strass­bur­ger Ab­kom­mens vom 24. März 1971167 klas­siert. Der An­mel­der muss die not­wen­di­gen An­ga­ben lie­fern.

2 Bis zur Er­tei­lung des Pa­tents kann das IGE die Klas­sie­rung än­dern.168

167SR 0.232.143.1

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

2. Abschnitt: Prüfungsgegenstand und -abschluss

Art. 67 Verfahren 169

1 Das IGE prüft die An­mel­dung zu­nächst dar­auf­hin, ob sie nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 PatG zu be­an­stan­den ist. Trifft dies zu, so weist es die An­mel­dung ab, wenn der An­mel­der die er­ho­be­nen Ein­wän­de nicht durch Än­de­rung der tech­ni­schen Un­ter­la­gen oder auf an­de­rem Weg ent­kräf­ten kann.170

2 Ent­spricht die An­mel­dung den Ar­ti­keln 49a, 50, 50a, 51, 52, 55 und 57 PatG so­wie den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung nicht, so setzt das IGE dem An­mel­der ei­ne Frist zur Be­he­bung der Män­gel. Wer­den die­se nur teil­wei­se be­ho­ben, so kann das IGE, wenn es dies für zweck­mäs­sig hält, wei­te­re Be­an­stan­dun­gen er­las­sen.

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 68171

171 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 69 Prüfungsabschluss 172

1 Sind die Vor­aus­set­zun­gen für die Pa­ten­ter­tei­lung er­füllt, so kün­digt das IGE dem An­mel­der das vor­ge­se­he­ne Da­tum des Prü­fungs­ab­schlus­ses min­des­tens einen Mo­nat im Vor­aus an. Mit der An­kün­di­gung teilt es ihm auch all­fäl­li­ge Än­de­run­gen in der Zu­sam­men­fas­sung so­wie im Ti­tel und Be­rich­ti­gun­gen nach Ar­ti­kel 22 mit.

2 Ge­nü­gen die tech­ni­schen Un­ter­la­gen von vorn­her­ein oder mit den nach Ab­satz 1 mit­ge­teil­ten Än­de­run­gen dem PatG und die­ser Ver­ord­nung, so wird ver­mu­tet, dass der An­mel­der der Fas­sung zu­stimmt, in der das Pa­tent er­teilt wer­den soll.

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Fünftes Kapitel: Vorbereitung der Patenterteilung 173

173 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 70174

174 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 71175

175 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Aug. 1999, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 2629).

Art. 72 Sperrfrist 176

An­trä­ge für Än­de­run­gen, die im Pa­tent­re­gis­ter vorzu­mer­ken oder ein­zu­tra­gen sind, so­wie der Rück­zug der An­mel­dung, die dem IGE nach dem mit­ge­teil­ten Da­tum des Prü­fungs­ab­schlus­ses ein­ge­reicht wer­den, gel­ten als erst nach der Pa­ten­ter­tei­lung ge­stellt be­zie­hungs­wei­se ein­ge­reicht.

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Sechstes Kapitel: Einspruchsverfahren177

177 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 73 Form und Inhalt

1 Der Ein­spruch ist in­ner­halb von neun Mo­na­ten ab der Ver­öf­fent­li­chung der Ein­tra­gung ins Pa­tent­re­gis­ter schrift­lich ein­zu­rei­chen und muss ent­hal­ten:178

a.179
Na­me und Vor­na­me oder Fir­ma so­wie Adres­se des Ein­spre­chers und ge­ge­be­nen­falls sein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
b.
Num­mer und Ti­tel des an­ge­foch­te­nen Pa­tents;
c.
die Er­klä­rung, in wel­chem Um­fang ge­gen das Pa­tent Ein­spruch er­ho­ben wird;
d.
die Ein­spruchs­grün­de (Art. 1a, 1b und 2 PatG);
e.
die Be­grün­dung un­ter An­ga­be al­ler hier­zu gel­tend ge­mach­ten Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel.

2 In­ner­halb der Ein­spruchs­frist (Art. 59c PatG) ist die Ein­spruchs­ge­bühr zu zah­len.

3 Ur­kun­den, die der Ein­spre­cher als Be­weis­mit­tel an­führt, sind bei­zu­le­gen.

178 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Art. 74 Prüfung des Einspruchs

1 Ge­nügt der Ein­spruch nicht den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 73 Ab­sät­ze 1 und 2 und wer­den die Män­gel nicht bis zum Ab­lauf der Ein­spruchs­frist (Art. 59c PatG) be­ho­ben, so tritt das IGE auf den Ein­spruch nicht ein.180

2 Ge­nügt der Ein­spruch den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1, aber an­de­ren Vor­schrif­ten des PatG oder die­ser Ver­ord­nung nicht, so räumt das IGE dem Ein­spre­cher nach Ab­lauf der Ein­spruchs­frist ei­ne an­ge­mes­se­ne Nach­frist zur Ver­bes­se­rung ein. Es ver­bin­det die Nach­frist mit der An­dro­hung, dass auf den Ein­spruch sonst nicht ein­ge­tre­ten wird.

3 Reicht der Ein­spre­cher Ur­kun­den, die er als Be­weis­mit­tel an­führt, auch auf Auf­for­de­rung hin nicht ein, so braucht das IGE die Be­weis­mit­tel nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 75 Sprache

1 Das Ein­spruchs­ver­fah­ren wird in der Spra­che des an­ge­foch­te­nen Pa­tents durch­ge­führt.

2 Der Ein­spruch oder wei­te­re Ein­ga­ben der Par­tei­en kön­nen auch in ei­ner an­de­ren Amtss­pra­che (Art. 4 Abs. 1) ein­ge­reicht wer­den.

3 Än­de­run­gen der tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 81) müs­sen in der Ver­fah­rens­spra­che ein­ge­reicht wer­den.

4 Ist ein Be­weis­mit­tel we­der in ei­ner Amtss­pra­che noch in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst wor­den, so kann das IGE an­ord­nen, dass ei­ne Über­set­zung in die Ver­fah­rens­spra­che ein­zu­rei­chen ist. Wird die Über­set­zung nicht ein­ge­reicht, so braucht das IGE das Be­weis­mit­tel nicht zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 76 Parteien

1 Par­tei­en des Ein­spruchs­ver­fah­rens sind der Pa­tent­in­ha­ber und der Ein­spre­cher.

2 Ist das Pa­tent über­tra­gen wor­den, so gilt Ar­ti­kel 33 Ab­satz 3 PatG sinn­ge­mä­ss.

Art. 77 Zustellungsdomizil der Parteien 181

1 Der Ein­spre­cher, der ein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz be­zeich­nen muss (Art. 13 PatG), hat dies in­ner­halb der Ein­spruchs­frist oder ei­ner vom IGE an­ge­setz­ten Nach­frist nach­zu­ho­len.182 Das IGE ver­bin­det die Nach­frist mit der An­dro­hung, dass auf den Ein­spruch sonst nicht ein­ge­tre­ten wird.

2 Muss der Pa­tent­in­ha­ber ein Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz be­zeich­nen, so hat er die­ses in­ner­halb der vom IGE an­ge­setz­ten Frist an­zu­ge­ben.183 Kommt er die­ser Ver­pflich­tung nicht nach, so wird er vom Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

3 ...184

181 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

183 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

184 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Art. 78 Mehrere Einsprüche

Sind ge­gen das­sel­be Pa­tent meh­re­re Ein­sprü­che ein­ge­reicht wor­den, so ver­ei­nigt das IGE die Be­hand­lung der Ein­sprü­che in ei­nem Ver­fah­ren.

Art. 79185

185 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 80 Beantwortung des Einspruchs

Das IGE stellt den Ein­spruch dem Pa­tent­in­ha­ber zu und for­dert ihn auf, da­zu Stel­lung zu neh­men und ge­ge­be­nen­falls ge­än­der­te Un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen. Es räumt ihm ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist ein.

Art. 81 Änderung des Patents

1 Pa­ten­t­an­sprü­che, Be­schrei­bung und Zeich­nun­gen kön­nen ge­än­dert wer­den, so­weit die Än­de­run­gen durch einen Ein­spruchs­grund nach Ar­ti­kel 59c PatG ver­an­lasst sind.

2 Das Pa­tent darf nicht in der Wei­se ge­än­dert wer­den, dass:

a.
sein Ge­gen­stand über den In­halt der ur­sprüng­lich ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen (Art. 46d) hin­aus­geht; oder
b.
sein sach­li­cher Gel­tungs­be­reich er­wei­tert wird.

Art. 82 Weiterer Schriftenwechsel

1 Das IGE teilt dem Ein­spre­cher die Stel­lung­nah­me des Pa­tent­in­ha­bers und ge­ge­be­nen­falls die Än­de­run­gen der tech­ni­schen Un­ter­la­gen mit. Falls meh­re­re Ein­sprü­che ein­ge­reicht wor­den sind, bringt es dem Ein­spre­cher auch die üb­ri­gen Ein­sprü­che zur Kennt­nis.

2 Hat der Pa­tent­in­ha­ber die tech­ni­schen Un­ter­la­gen ge­än­dert oder hält es das IGE aus an­de­ren Grün­den für zweck­mäs­sig, so for­dert es den Ein­spre­cher zur Stel­lung­nah­me auf. Es räumt ihm ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist ein.

3 Es kann die Par­tei­en zu ei­nem wei­te­ren Schrif­ten­wech­sel ein­la­den.

Art. 83 Stellungnahme der Ethikkommission

1 Das IGE kann auf be­grün­de­ten An­trag ei­ner Par­tei oder von Am­tes we­gen ei­ne Stel­lung­nah­me der Eid­ge­nös­si­schen Ethik­kom­mis­si­on für Bio­tech­no­lo­gie im Aus­ser­hu­man­be­reich ein­ho­len.

2 Es bringt den Par­tei­en die Stel­lung­nah­me der Ethik­kom­mis­si­on zur Kennt­nis und gibt ih­nen Ge­le­gen­heit zur schrift­li­chen Stel­lung­nah­me.

Art. 84 Mündliche Verhandlung

1 Das IGE kann auf be­grün­de­ten An­trag ei­ner Par­tei oder von Am­tes we­gen die Par­tei­en zu ei­ner münd­li­chen Ver­hand­lung ein­la­den, wenn dies zur Ab­klä­rung des Sach­ver­halts zweck­mäs­sig er­scheint.

2 Die Ver­hand­lung ist nicht öf­fent­lich. Aus­nahms­wei­se kann das IGE auf be­grün­de­ten An­trag ei­ner Par­tei oder von Am­tes we­gen ei­ne öf­fent­li­che Ver­hand­lung an­ord­nen, wenn ge­wich­ti­ge öf­fent­li­che In­ter­es­sen es recht­fer­ti­gen. Über die Ver­hand­lung wird ein sum­ma­ri­sches Pro­to­koll ge­führt.

3 Die Be­ra­tun­gen sind ge­heim.

Art. 85 Endverfügung

1 Sind die Ak­ten spruch­reif, so ver­fügt das IGE, dass das Pa­tent:

a.
ganz oder teil­wei­se wi­der­ru­fen und der Ein­spruch in­so­weit gut­ge­heis­sen wird;
b.
un­ver­än­dert auf­recht­er­hal­ten und der Ein­spruch zu­rück­ge­wie­sen wird; oder
c.
auf­grund der aus­ge­leg­ten oder der im Ein­spruchs­ver­fah­ren ge­än­der­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen in ge­än­der­tem Um­fang auf­recht­er­hal­ten wer­den kann und der Ein­spruch, so­weit ihm nicht ent­spro­chen wor­den ist, zu­rück­ge­wie­sen wird.

2 Wird das Pa­tent in ge­än­der­tem Um­fang auf­recht­er­hal­ten, so for­dert das IGE ge­ge­be­nen­falls den Pa­tent­in­ha­ber nach Ein­tritt der Rechts­kraft der Ver­fü­gung auf, die tech­ni­schen Un­ter­la­gen an­zu­pas­sen. Kommt er der Auf­for­de­rung nicht nach oder ent­spre­chen die ge­än­der­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen nicht der Ver­fü­gung des IGE, so wird das Pa­tent wi­der­ru­fen.

3 Ge­nü­gen die im Ein­spruchs­ver­fah­ren ge­än­der­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen von vor­ne­he­rein der Ver­fü­gung des IGE, so wird ver­mu­tet, dass der An­mel­der der Fas­sung zu­stimmt.

Art. 86 Rückerstattung der Einspruchsgebühr 186

1 Wird der Ein­spruch gut­ge­heis­sen, so wird dem Ein­spre­cher die Ein­spruchs­ge­bühr in der Re­gel zu­rück­er­stat­tet; wird der Ein­spruch teil­wei­se gut­ge­heis­sen, so wird die Ein­spruchs­ge­bühr in der Re­gel an­teils­mäs­sig zu­rück­er­stat­tet.

2 Recht­fer­ti­gen es be­son­de­re Um­stän­de, so kann das IGE von der Rück­er­stat­tung der Ein­spruchs­ge­bühr ab­se­hen, ins­be­son­de­re wenn der Ein­spre­cher das Ver­fah­ren mut­wil­lig ver­zö­gert hat.

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 87 Eintragung und Veröffentlichung

Der Wi­der­ruf, die un­ver­än­der­te Auf­recht­er­hal­tung oder die Auf­recht­er­hal­tung des Pa­tents in ge­än­der­tem Um­fang wird im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen und vom IGE ver­öf­fent­licht. Das IGE stellt dem Pa­tent­in­ha­ber ei­ne neue Pa­ten­tur­kun­de zu.

Art. 88 Anwendbares Recht

Das Bun­des­ge­setz vom 20. De­zem­ber 1968187 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren ist auf das Ein­spruchs­ver­fah­ren an­wend­bar, so­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne Re­ge­lung ent­hält.

Vierter Titel: Aktenheft, Patentregister und Veröffentlichungen des IGE 188

188 Ursprünglich fünfter Tit. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Erstes Kapitel: Das Aktenheft

Art. 89 Inhalt

1 Das IGE führt für je­de An­mel­dung und je­des Pa­tent ein Ak­ten­heft, das über den Ver­lauf des Prü­fungs­ver­fah­rens und über die Än­de­run­gen im Be­stand und im Recht Aus­kunft gibt.189

2 Wer ei­ne Be­wei­sur­kun­de zu den Ak­ten gibt und er­klärt, dass sie Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se of­fen­bart, kann be­an­tra­gen, dass die Ur­kun­de aus­ge­son­dert wird. Auf das Vor­han­den­sein sol­cher Ur­kun­den wird im Ak­ten­heft hin­ge­wie­sen.

3 ...190

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 1999 (AS 1999 1443). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 90 Akteneinsicht

1 Vor der Ver­öf­fent­li­chung der Of­fen­le­gungs­schrift oder der Er­tei­lung des Pa­tents, falls die­se frü­her er­folgt, dür­fen in das Ak­ten­heft Ein­sicht neh­men:191

a.
der An­mel­der und sein Ver­tre­ter;
b.
Per­so­nen, die nach­wei­sen, dass ih­nen der An­mel­der die Ver­let­zung sei­ner Rech­te aus der An­mel­dung vor­wirft oder dass er sie vor sol­cher Ver­let­zung warnt;
c.
Drit­te, die sich über die Zu­stim­mung des An­mel­ders oder sei­nes Ver­tre­ters aus­wei­sen kön­nen.

2 Die­se Per­so­nen dür­fen auch in An­mel­dun­gen Ein­sicht neh­men, auf die nicht ein­ge­tre­ten wor­den ist oder die ab­ge­wie­sen oder zu­rück­ge­zo­gen wor­den sind.192

2bis Auf An­fra­ge des EPA kann das IGE be­reits vor dem in Ab­satz 1 ge­nann­ten Zeit­punkt ei­ne Ko­pie des Be­richts über den Stand der Tech­nik an das EPA wei­ter­lei­ten (Art. 58 Abs. 2).193

3 Nach dem in Ab­satz 1 ge­nann­ten Zeit­punkt steht das Ak­ten­heft je­der­mann zur Ein­sicht­nah­me of­fen.194

4 ...195

5 Wird Ein­sicht in aus­ge­son­der­te Be­wei­sur­kun­den (Art. 89 Abs. 2) be­an­tragt, so ent­schei­det das IGE dar­über nach An­hö­rung des An­mel­ders oder Pa­tent­in­ha­bers.196

6 Wenn es das öf­fent­li­che In­ter­es­se ver­langt, kann das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment das IGE er­mäch­ti­gen, Dienst­stel­len der Bun­des­ver­wal­tung die Ein­sicht­nah­me in das Ak­ten­heft zu ge­stat­ten.197

7 Auf An­trag wird die Ein­sicht­nah­me durch Ab­ga­be von Ko­pi­en ge­währt.198

8 ...199

191Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

194Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

195 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

198Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

199 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Art. 91200

200 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 92 Aktenaufbewahrung 201

1 Das IGE be­wahrt die Ak­ten voll­stän­dig ge­lösch­ter Pa­ten­te im Ori­gi­nal oder in Ko­pie wäh­rend fünf Jah­ren nach der Lö­schung auf.

2 Es be­wahrt die Ak­ten von An­mel­dun­gen, auf die nicht ein­ge­tre­ten wor­den ist oder die ab­ge­wie­sen oder zu­rück­ge­zo­gen wor­den sind, im Ori­gi­nal oder in Ko­pie wäh­rend fünf Jah­ren nach dem Nicht­ein­tre­ten, der Ab­wei­sung oder dem Rück­zug, min­des­tens aber wäh­rend zehn Jah­ren nach dem An­mel­de­da­tum auf.202

201 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Zweites Kapitel: Das Patentregister

Art. 93 Registerführung

1 Das IGE führt ein Re­gis­ter der er­teil­ten Pa­ten­te.

2 Ver­öf­fent­lich­te An­mel­dun­gen wer­den im Re­gis­ter vor­ge­merkt. Mit der Pa­ten­ter­tei­lung gel­ten die vor­ge­merk­ten An­ga­ben als ein­ge­tra­gen.203

3 ...204

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

204 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 1999 (AS 1999 1443). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 94 Registerinhalt

1 Die Pa­ten­te wer­den mit fol­gen­den An­ga­ben im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen:

a.
Pa­tent­num­mer;
b.205
Klas­sie­rung;
c.
Ti­tel der Er­fin­dung;
d.
An­mel­de­da­tum;
e.206
Ak­ten­zei­chen der An­mel­dung;
f.207
...
g.
Da­tum der Pa­ten­ter­tei­lung.
h.
Prio­ri­tä­ten und Aus­stel­lungs­im­mu­ni­tä­ten;
i.
Na­me und Vor­na­me oder Fir­ma, Wohn­sitz oder Sitz so­wie Adres­se des Pa­tent­in­ha­bers;
k.208
Na­me und Adres­se ei­nes all­fäl­li­gen Ver­tre­ters;
l.
Na­me und Wohn­sitz des Er­fin­ders, so­fern er nicht auf Nen­nung ver­zich­tet hat;
m.
ein­ge­räum­te Rech­te so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten oder Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den;
n.
Än­de­run­gen im Be­stand des Pa­ten­tes oder im Recht am Pa­tent;
o.
Än­de­run­gen des Wohn­sit­zes oder Sit­zes des Pa­tent­in­ha­bers;
p.209
Än­de­run­gen in der Per­son des Ver­tre­ters oder sei­ner Adres­se;
q.210
hän­gi­ge Ein­spruchs­ver­fah­ren.

2 Die ver­öf­fent­lich­ten An­mel­dun­gen wer­den mit den ent­spre­chen­den An­ga­ben vor­ge­merkt.211

3 Das IGE kann noch an­de­re als nütz­lich er­ach­te­te An­ga­ben ein­tra­gen oder vor­mer­ken.

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

207 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

208 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

209 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

210 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2585). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 95 Einsichtnahme und Registerauszüge 212

1 Das Pa­tent­re­gis­ter steht je­der­mann zur Ein­sicht­nah­me of­fen.

2 Das IGE er­stellt Aus­zü­ge aus dem Pa­tent­re­gis­ter.213

212 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Drittes Kapitel: Änderungen

1. Abschnitt: Änderungen im Bestand des Patentes

Art. 96 Teilverzicht
a. Form


1 ...214

2 Die Er­klä­rung des teil­wei­sen Ver­zichts auf das Pa­tent (Art. 24 PatG) darf an kei­ne Be­din­gung ge­knüpft sein.215

3 Sie ist ge­büh­ren­pflich­tig.216

214 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

216 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 97 b. Inhalt

1 Durch den Teil­ver­zicht darf kei­ne Un­klar­heit über die recht­li­che Trag­wei­te der Pa­ten­t­an­sprü­che ent­ste­hen; die Ar­ti­kel 1, 1a, 2, 51, 52 und 55 PatG gel­ten auch für die Neu­ord­nung der Pa­ten­t­an­sprü­che.

2 Die Be­schrei­bung, die Zeich­nun­gen und die Zu­sam­men­fas­sung kön­nen nicht ge­än­dert wer­den. Der Teil­ver­zicht soll in­des­sen ei­ne Er­klä­rung fol­gen­der Art ent­hal­ten:

So­weit Tei­le der Be­schrei­bung und der Zeich­nun­gen mit der Neu­ord­nung der Pa­tent­an­sprü­che nicht ver­ein­bar sind, sol­len sie als nicht vor­han­den gel­ten.

3 Ent­spricht die Er­klä­rung des teil­wei­sen Ver­zichts nicht den Vor­schrif­ten, so setzt das IGE dem Pa­tent­in­ha­ber ei­ne Frist zur Be­he­bung des Man­gels. Wird er nur teil­wei­se be­ho­ben, so kann das IGE, wenn es dies für zweck­dien­lich hält, wei­te­re Be­ans­tan­dun­gen er­las­sen.

4 ...217

217 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 98 c. Eintragung und Veröffentlichung

1 Ent­spricht die Er­klä­rung des teil­wei­sen Ver­zichts den Vor­schrif­ten, so wird sie im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen.

2 Sie wird vom IGE ver­öf­fent­licht und der Pa­tent­schrift bei­ge­legt; dem Pa­tent­in­ha­ber wird ei­ne neue Pa­ten­tur­kun­de zu­ge­stellt.

3 Gleich­zei­tig setzt das IGE dem Pa­tent­in­ha­ber ei­ne Frist von drei Mo­na­ten, in­nert der er die Er­rich­tung neu­er Pa­ten­te (Art. 25 PatG) be­an­tra­gen kann.

Art. 98a d. Beschränkung des Teilverzichts 218

Ein teil­wei­ser Ver­zicht auf das Pa­tent kann nicht be­an­tragt wer­den, so­lan­ge ge­gen das Pa­tent ein Ein­spruch mög­lich oder über einen Ein­spruch noch nicht rechts­kräf­tig ent­schie­den wor­den ist.

218 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 99 Beschränkung durch den Richter

Ar­ti­kel 98 gilt sinn­ge­mä­ss, wenn das Pa­tent durch den Rich­ter ein­ge­schränkt wur­de (Art. 27 oder 30 PatG).

Art. 100 Errichtung neuer Patente
a. Antrag


Für den An­trag auf Er­rich­tung ei­nes neu­en Pa­ten­tes (Art. 25, 27 Abs. 3 oder 30 Abs. 2 PatG) gel­ten die für An­mel­dun­gen an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen; vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 101 und 102.

Art. 101 b. Patentansprüche

1 Für je­des nach Ar­ti­kel 100 neu zu er­rich­ten­de Pa­tent ist im Rah­men der aus dem ur­sprüng­li­chen Pa­tent aus­ge­schie­de­nen Pa­ten­t­an­sprü­che und un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 24 PatG min­des­tens ein neu­er Pa­ten­t­an­spruch auf­zu­stel­len.

2 ...219

219 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 102 c. Beschreibung

1 Be­züg­lich der Be­schrei­bung und Zeich­nun­gen kann auf die Pa­tent­schrift des ur­sprüng­li­chen Pa­ten­tes ver­wie­sen wer­den; da­bei soll ei­ne Er­klä­rung fol­gen­der Art bei­ge­fügt wer­den:

So­weit Tei­le der Be­schrei­bung und der Zeich­nun­gen der Pa­tent­schrift Nr. ... mit den Pa­ten­t­an­sprü­chen des vor­lie­gen­den Pa­ten­tes nicht ver­ein­bar sind, sol­len sie als nicht vor­han­den gel­ten.

2 Führt das Vor­ge­hen nach Ab­satz 1 zu Un­klar­hei­ten über die recht­li­che Trag­wei­te des Pa­ten­tes, so sind die Tei­le der Pa­tent­schrift des ur­sprüng­li­chen Pa­ten­tes, die zum Ver­ständ­nis der Pa­ten­t­an­sprü­che nö­tig sind, in an­ge­pas­s­ter Form wie­der­zu­ge­ben.

2. Abschnitt: Änderungen im Recht auf das Patent und am Patent; Vertreter­än­derungen

Art. 103 Teilweise Gutheissung einer Abtretungsklage

1 Hat der Rich­ter die Ab­tre­tung ei­ner An­mel­dung un­ter Strei­chung ein­zel­ner Pa­ten­t­an­sprü­che ver­fügt (Art. 30 PatG), so kann der un­ter­le­ge­ne An­mel­der die ge­stri­che­nen Pa­ten­t­an­sprü­che zum Ge­gen­stand ei­nes oder meh­re­rer neu­er An­mel­dun­gen ma­chen. Sie er­hal­ten das An­mel­de­da­tum der ab­ge­tre­te­nen An­mel­dung und wer­den im Üb­ri­gen wie Teilan­mel­dun­gen (Art. 57 PatG) behan­delt.

2 Hat der Rich­ter die Ab­tre­tung ei­nes Pa­ten­tes un­ter Strei­chung ein­zel­ner Pa­tent­­an­sprü­che ver­fügt (Art. 30 PatG), so kann der un­ter­le­ge­ne Pa­tent­in­ha­ber für die ge­stri­che­nen Pa­ten­t­an­sprü­che die Er­rich­tung ei­nes oder meh­re­rer neu­er Pa­ten­te (Art. 100–102) be­an­tra­gen.

3 Nach Ein­gang des rechts­kräf­ti­gen Ab­tre­tungs­ur­teils setzt das IGE dem un­ter­le­ge­nen An­mel­der oder Pa­tent­in­ha­ber ei­ne Frist, in­nert der er neue An­mel­dun­gen ein­rei­chen oder die Er­rich­tung neu­er Pa­ten­te be­an­tra­gen kann.220

220Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

Art. 104 Vermerk im Aktenheft

1 Vor der Pa­ten­ter­tei­lung wer­den im Ak­ten­heft ver­merkt:221

a.
Än­de­run­gen in der Per­son des An­mel­ders;
b.
Fir­men­än­de­run­gen;
c.222
an­de­re Än­de­run­gen, wie Än­de­run­gen des Zu­stel­lungs­do­mi­zils in der Schweiz oder in der Per­son des Ver­tre­ters, die Ein­räu­mung von Rech­ten so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten oder Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den.

2 Ar­ti­kel 105 Ab­sät­ze 2–6 gel­ten sinn­ge­mä­ss.223

3 Der Er­wer­ber ei­ner An­mel­dung über­nimmt die­se in dem Stand, in dem sie sich zur Zeit des Ein­gangs der Be­wei­sur­kun­de beim IGE be­fin­det.224

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

223 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 105 Vormerkung und Eintragung im Patentregister

1 Im Pa­tent­re­gis­ter wer­den vor­ge­merkt oder ein­ge­tra­gen:

a.225
...
b.
Än­de­run­gen im Recht am Pa­tent;
c.
Fir­men­än­de­run­gen;
d.
an­de­re Än­de­run­gen, wie Än­de­run­gen in der Per­son des Ver­tre­ters, die Ein­räu­mung von Rech­ten so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten oder Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den.

1bis Der An­trag auf Ein­tra­gung ei­ner Li­zenz ist vom Pa­tent­in­ha­ber oder vom Li­zenz­neh­mer zu stel­len.226

2 Al­le Än­de­run­gen müs­sen durch ei­ne schrift­li­che Er­klä­rung des bis­he­ri­gen Pa­tent­in­ha­bers oder An­mel­ders oder durch ei­ne an­de­re ge­nü­gen­de Be­wei­sur­kun­de nach­ge­wie­sen wer­den; vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 106 und 107. Die Be­wei­sur­kun­den ge­hö­ren zu den Ak­ten.227

2bis ...228

3 So­lan­ge ei­ne aus­sch­liess­li­che Li­zenz im Re­gis­ter vor­ge­merkt oder ein­ge­tra­gen ist, wer­den für das glei­che Pa­tent kei­ne wei­te­ren Li­zen­zen vor­ge­merkt oder ein­ge­tra­gen, die mit der aus­sch­liess­li­chen Li­zenz nicht ver­ein­bar sind.

4 Ei­ne Un­ter­li­zenz wird im Re­gis­ter vor­ge­merkt oder ein­ge­tra­gen, wenn sie durch ei­ne schrift­li­che Er­klä­rung des vor­ge­merk­ten oder ein­ge­tra­ge­nen Li­zenz­neh­mers oder durch ei­ne an­de­re ge­nü­gen­de Be­wei­sur­kun­de nach­ge­wie­sen wird. Zu­dem muss das Recht des Li­zenz­neh­mers zur Ein­räu­mung von Un­ter­li­zen­zen nach­ge­wie­sen sein.229

56 ...230

225 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

226 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

227 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

229Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

230 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

Art. 106 Löschung von Drittrechten 231

Das IGE löscht auf An­trag des An­mel­ders oder Pa­tent­in­ha­bers das zu­guns­ten ei­nes Drit­ten im Ak­ten­heft ver­merk­te oder im Pa­tent­re­gis­ter vor­ge­merk­te oder ein­ge­tra­ge­ne Recht, wenn gleich­zei­tig ei­ne aus­drück­li­che Ver­zichts­er­klä­rung des Drit­ten oder ein an­de­res gleich­wer­ti­ges Do­ku­ment vor­ge­legt wird.

231Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 107 Vertreteränderungen

1 Än­de­run­gen in der Per­son des Ver­tre­ters wer­den im Ak­ten­heft ver­merkt oder im Pa­tent­re­gis­ter vor­ge­merkt oder ein­ge­tra­gen, so­bald die Voll­macht für den neu­en Ver­tre­ter vor­liegt.

2 Die Be­stel­lung ei­nes neu­en Ver­tre­ters gilt ge­gen­über dem IGE als Wi­der­ruf der Voll­macht des frü­he­ren Ver­tre­ters.

3 ...232

232 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

Art. 107a Berichtigungen 233

1 Feh­ler­haf­te Ein­tra­gun­gen wer­den auf An­trag des Pa­tent­in­ha­bers un­ver­züg­lich be­rich­tigt.

2 Be­ruht der Feh­ler auf ei­nem Ver­se­hen des IGE, so er­folgt die Be­rich­ti­gung von Am­tes we­gen.

233 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Viertes Kapitel: Veröffentlichungen des IGE 234

234 Ursprünglich sechster Tit.

Art. 108 Publikationsorgan 235

1 Das IGE be­stimmt das Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan.

2 Auf An­trag und ge­gen Kos­te­n­er­satz er­stellt es Pa­pier­ko­pi­en von aus­sch­liess­lich elek­tro­nisch ver­öf­fent­lich­ten Da­ten.

235 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

Art. 109 Patentschriften 236

Die Pa­tent­schrif­ten wer­den am Tag der Pa­ten­ter­tei­lung ver­öf­fent­licht.

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Fünfter Titel: Beschränkungen im Recht aus dem Patent 237

237 Ursprünglich vor Art. 111. Fassung gemäss Art. 19 der Sortenschutzverordnung vom 25. Juni 2008, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3595).

Erstes Kapitel: Landwirteprivileg 238

238 Eingefügt durch Art. 19 der Sortenschutzverordnung vom 25. Juni 2008, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3595).

Art. 110239

Die vom Land­wir­te­pri­vi­leg er­fass­ten Pflan­zen­ar­ten sind in An­hang 1 der Sor­ten­schutz­ver­ord­nung vom 25. Ju­ni 2008240 fest­ge­legt.

239 Fas­sung ge­mä­ss Art. 19 der Sor­ten­schutz­ver­ord­nung vom 25. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3595).

240 SR 232.161

Zweites Kapitel: Zwangslizenzen für die Ausfuhr pharma­zeutischer Produkte 241

241 Ursprünglich fünfter Tit. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 111 Inhalt der Klage

1 Ist das be­güns­tig­te Land Mit­glied der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on (WTO), so muss der Klä­ger mit der Kla­ge auf Er­tei­lung ei­ner Zwangs­li­zenz für die Aus­fuhr phar­ma­zeu­ti­scher Pro­duk­te die Be­nach­rich­ti­gung des Rats für han­dels­be­zo­ge­ne Aspek­te der Rech­te des geis­ti­gen Ei­gen­tums der WTO (TRIPS-Rat) bei­brin­gen, in der das be­güns­tig­te Land er­klärt:

a.
wel­che Men­ge des phar­ma­zeu­ti­schen Pro­dukts es zur De­ckung sei­nes Be­darfs be­nö­tigt;
b.
dass es kei­ne oder nur un­zu­rei­chen­de Her­stel­lungs­ka­pa­zi­tä­ten hat, so­fern es sich nicht ge­mä­ss der Lis­te der Ver­ein­ten Na­tio­nen (UNO) um ei­nes der am we­nigs­ten ent­wi­ckel­ten Län­der han­delt; und
c.
dass es ei­ne Zwangs­li­zenz für die Ein­fuhr des phar­ma­zeu­ti­schen Pro­dukts ge­währt, so­fern die­ses im be­güns­tig­ten Land pa­tent­ge­schützt ist.

2 Ist das be­güns­tig­te Land nicht Mit­glied der WTO, so muss der Klä­ger dem IGE ei­ne der Be­nach­rich­ti­gung nach Ab­satz 1 ent­spre­chen­de Er­klä­rung ein­rei­chen.

3 Die Be­nach­rich­ti­gung nach Ab­satz 1 und die Er­klä­rung nach Ab­satz 2 er­brin­gen für die dar­in ent­hal­te­nen An­ga­ben vol­len Be­weis, so­lan­ge nicht die Un­rich­tig­keit ih­res In­halts nach­ge­wie­sen wor­den ist.

4 Die Kla­ge muss zu­dem fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Nach­wei­se über die er­folg­los ge­blie­be­nen Be­mü­hun­gen um Er­tei­lung ei­ner ver­trag­li­chen Li­zenz (Art. 40e PatG);
b.
die Pro­duk­ti­ons­men­ge, die der Klä­ger her­zu­stel­len be­ab­sich­tigt, so­wie Mit­tei­lun­gen über be­reits er­teil­te Li­zen­zen, so­weit er da­von Kennt­nis hat;
c.
die Mass­nah­men, die der Klä­ger zur Kenn­zeich­nung der un­ter Li­zenz her­ge­stell­ten phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­te zu tref­fen be­ab­sich­tigt (Art. 111a);
d.
die In­ter­net­adres­se, un­ter der die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 111b pu­bli­ziert wer­den.

Art. 111a Massnahmen zur Unterscheidung der Produkte

1 Der Li­zenz­in­ha­ber muss die un­ter Li­zenz her­ge­stell­ten phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­te mit ge­eig­ne­ten Mass­nah­men be­son­ders kenn­zeich­nen.

2 Als ge­eig­ne­te Mass­nah­men gel­ten ins­be­son­de­re Hin­wei­se, die auf der Ver­pa­ckung und auf den Trä­gern des Pro­dukts, wie Am­pul­len, Blis­ter­strei­fen und Be­häl­tern, so­wie auf al­len da­zu­ge­hö­ri­gen Un­ter­la­gen an­ge­bracht wer­den und die an­ge­ben, dass das Pro­dukt Ge­gen­stand ei­ner Zwangs­li­zenz für die Aus­fuhr phar­ma­zeu­ti­scher Pro­duk­te ist und aus­sch­liess­lich zur Aus­fuhr in das be­nann­te Land be­stimmt ist.

3 Die Mass­nah­men müs­sen ver­hält­nis­mäs­sig sein und dür­fen kei­ne er­heb­li­chen Aus­wir­kun­gen auf den Preis der Pro­duk­te ha­ben.

Art. 111b Publikationspflicht des Lizenzinhabers

Der Li­zenz­in­ha­ber muss un­mit­tel­bar nach Er­tei­lung der Li­zenz fol­gen­de An­ga­ben auf ei­ner ei­ge­nen In­ter­net­si­te oder auf der In­ter­net­si­te der WTO pu­bli­zie­ren:

a.
Na­me der phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­te, für wel­che die Li­zenz er­teilt wor­den ist;
b.
Pro­duk­ti­ons­men­ge;
c.
be­güns­tig­te Län­der;
d.
Mass­nah­men zur Un­ter­schei­dung der un­ter der Li­zenz her­ge­stell­ten Pro­duk­te von pa­tent­ge­schütz­ten Pro­duk­ten (Art. 40d Abs. 4 PatG).

Art. 111c Informations- und Notifikationspflicht des IGE

1 Ist das be­güns­tig­te Land Mit­glied der WTO, so teilt das IGE dem TRIPS-Rat die Er­tei­lung ei­ner Li­zenz nach Ar­ti­kel 40d PatG mit. Die Mit­tei­lung muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Na­me und Adres­se des Li­zenz­in­ha­bers;
b.
Na­me der phar­ma­zeu­ti­schen Pro­duk­te, für wel­che die Li­zenz er­teilt wor­den ist;
c.
Pro­duk­ti­ons- und Lie­fer­men­gen;
d.
be­güns­tig­te Län­der;
e.
Dau­er der Li­zenz;
f.
In­ter­net­adres­se (Art. 111b).

2 Ist das be­güns­tig­te Land nicht Mit­glied der WTO, so pu­bli­ziert das IGE die An­ga­ben nach Ab­satz 1 auf sei­ner In­ter­net­si­te.

3 Die Ge­rich­te stel­len dem IGE die zur Er­fül­lung die­ser In­for­ma­ti­ons- und No­ti­fi­ka­ti­ons­pflicht not­wen­di­gen An­ga­ben zu.

Sechster Titel: Hilfeleistung des Bundesamts für Zoll und Grenzsicherheit242

242 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2585).

Art. 112 Bereich

Die Hil­fe­leis­tung des BA­ZG er­streckt sich auf das Ver­brin­gen von Wa­ren, die ein in der Schweiz gül­ti­ges Pa­tent ver­let­zen, ins oder aus dem Zoll­ge­biet.

Art. 112a Antrag auf Hilfeleistung

1 Der Pa­tent­in­ha­ber oder der kla­ge­be­rech­tig­te Li­zenz­neh­mer (An­trag­stel­ler) muss den An­trag auf Hil­fe­leis­tung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on stel­len.

1bis Die Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­schei­det spä­tes­tens 40 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über den An­trag.243

2 Der An­trag gilt wäh­rend zwei Jah­ren, wenn er nicht für ei­ne kür­ze­re Gel­tungs­dau­er ge­stellt wird. Er kann er­neu­ert wer­den.

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 5 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 112b Zurückbehalten von Waren

1 Be­hält die Zoll­stel­le Wa­ren zu­rück, so ver­wahrt sie sie ge­gen Ge­bühr selbst oder gibt sie auf Kos­ten des An­trag­stel­lers ei­ner Dritt­per­son in Ver­wah­rung.

2 Sie teilt dem An­trag­stel­ler Na­me und Adres­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers, ei­ne ge­naue Be­schrei­bung, die Men­ge so­wie den Ab­sen­der im In- oder Aus­land der zu­rück­be­hal­te­nen Wa­re mit.

3 Steht schon vor Ab­lauf der Frist nach Ar­ti­kel 86c Ab­satz 2 oder 3 PatG fest, dass der An­trag­stel­ler kei­ne vor­sorg­li­che Mass­nah­me er­wir­ken kann, so gibt die Zoll­stel­le die Wa­re un­ver­züg­lich frei.

Art. 112c Proben oder Muster

1 Der An­trag­stel­ler kann die Über­ga­be oder Zu­sen­dung von Pro­ben oder Mus­tern zur Prü­fung oder die Be­sich­ti­gung der Wa­re be­an­tra­gen. An­stel­le von Pro­ben oder Mus­tern kann das BA­ZG dem An­trag­stel­ler auch Fo­to­gra­fi­en der zu­rück­be­hal­te­nen Wa­re über­ge­ben, wenn die­se ei­ne Prü­fung durch den An­trag­stel­ler er­mög­li­chen.

2 Der An­trag kann zu­sam­men mit dem An­trag auf Hil­fe­leis­tung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder wäh­rend des Zu­rück­be­hal­tens der Wa­re di­rekt bei der Zoll­stel­le ge­stellt wer­den, wel­che die Wa­re zu­rück­be­hält.

Art. 112d Wahrung von Fabrikations- und Geschäftsgeheimnissen

1 Das BA­ZG weist den An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer der Wa­re auf die Mög­lich­keit hin, einen be­grün­de­ten An­trag auf Ver­wei­ge­rung der Ent­nah­me von Pro­ben oder Mus­tern zu stel­len. Es setzt ihm für die Stel­lung des An­trags ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

2 Ge­stat­tet das BA­ZG dem An­trag­stel­ler die Be­sich­ti­gung der zu­rück­behal­te­nen Wa­re, so nimmt es bei der Fest­le­gung des Zeit­punkts auf die In­ter­es­sen des An­trag­stel­lers und des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers an­ge­mes­sen Rück­sicht.

Art. 112e Aufbewahrung von Beweismitteln bei Vernichtung der Ware

1 Das BA­ZG be­wahrt die ent­nom­me­nen Pro­ben oder Mus­ter wäh­rend ei­nes Jah­res ab der Be­nach­rich­ti­gung des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers nach Ar­ti­kel 86c Ab­satz 1 PatG auf. Nach Ab­lauf die­ser Frist for­dert es den An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer auf, die Pro­ben oder Mus­ter in sei­nen Be­sitz zu neh­men oder die Kos­ten der wei­te­ren Auf­be­wah­rung zu tra­gen. Ist der An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer da­zu nicht be­reit oder lässt er sich in­ner­halb von 30 Ta­gen nicht ver­neh­men, so ver­nich­tet das BA­ZG die Pro­ben oder Mus­ter.

2 Das BA­ZG kann an­stel­le der Ent­nah­me von Pro­ben oder Mus­tern Fo­to­gra­fi­en der ver­nich­te­ten Wa­re er­stel­len, so­weit da­mit der Zweck der Si­che­rung von Be­weis­mit­teln ge­währ­leis­tet ist.

Art. 112f Gebühren

Die Ge­büh­ren für die Hil­fe­leis­tung des BA­ZG rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 4. April 2007244 über die Ge­büh­ren des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit.

Art. 113245

245Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5164).

Siebenter Titel: Europäische Patentanmeldungen und europäische Patente

Art. 114 Geltungsbereich der Verordnung

1 Die­ser Ti­tel gilt für eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dun­gen und eu­ro­päi­sche Pa­ten­te, die für die Schweiz wirk­sam sind.

2 Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung gel­ten, so­weit sich aus Ar­ti­kel 109 PatG und die­sem Ti­tel nichts an­de­res er­gibt.

Art. 115 Einreichung beim IGE

1 Per­so­nen mit Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz kön­nen als An­mel­der oder als Ver­tre­ter eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dun­gen, mit Aus­nah­me von Teilan­mel­dun­gen, beim IGE ein­rei­chen.

2 Das IGE ver­merkt auf den Un­ter­la­gen der An­mel­dung den Tag, an dem sie bei ihm ein­ge­gan­gen sind.

3 Die nach dem Eu­ro­päi­schen Pa­tent­über­ein­kom­men vom 5. Ok­to­ber 1973246 zu ent­rich­ten­den Ge­büh­ren sind un­mit­tel­bar an das Eu­ro­päi­sche Pa­tent­amt zu zah­len.

246[AS 1977 1711, 1979 621Art. 1, 1995 4187, 1996 793, 1997 1647Art. 1, 2007 3673Art. 1 3674 Art. 1]. Sie­he heu­te: Eu­ro­päi­sches Pa­tent­über­ein­kom­men vom 29. Nov. 2000 (RS 0.232.142.2)

Art. 116247

247 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. März 2008, mit Wir­kung seit 1. Mai 2008 (AS 2008 1659).

Art. 117 Register und Aktenheft

1 In das schwei­ze­ri­sche Re­gis­ter für eu­ro­päi­sche Pa­ten­te (Art. 117 PatG) wer­den ein­ge­tra­gen:

a.
die bei Er­tei­lung im eu­ro­päi­schen Pa­tent­re­gis­ter ver­merk­ten An­ga­ben;
b.248
An­ga­ben, die über das Ein­spruchs-, Be­schrän­kungs- oder Wi­der­rufs­ver­fah­ren im eu­ro­päi­schen Pa­tent­re­gis­ter ver­merkt wer­den;
c.
im Üb­ri­gen die für schwei­ze­ri­sche Pa­ten­te vor­ge­se­he­nen An­ga­ben.

2 Das IGE trägt die An­ga­ben in der Ver­fah­rens­spra­che des Eu­ro­päi­schen Pa­tent­amts ein; ist die­se Eng­lisch, so trägt es die An­ga­ben in deut­scher Spra­che ein, so­lan­ge der Pa­tent­in­ha­ber nicht die Ein­tra­gung in fran­zö­si­scher Spra­che ver­langt.249

3 Die Spra­che nach Ab­satz 2 wird Ver­fah­rens­spra­che (Art. 4).

4 Das IGE führt für je­des eu­ro­päi­sche Pa­tent ein Ak­ten­heft.

248 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2007, in Kraft seit 13. Dez. 2007 (AS 20076085).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I del V vom 14. März 2008, in Kraft seit 1. Mai 2008 (AS 2008 1659).

Art. 117a Patentzeichen 250

Bei eu­ro­päi­schen Pa­ten­ten mit Wir­kung für die Schweiz be­steht das Pat­ent­zei­chen (Art. 11 PatG) aus dem Ver­merk «EP/CH», ge­folgt von der Pa­tent­num­mer.

250Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

Art. 118 Umwandlung 251

1 Wird ei­ne eu­ro­päi­sche Pa­ten­tan­mel­dung in ei­ne schwei­ze­ri­sche An­mel­dung um­ge­wan­delt, so setzt das IGE dem An­mel­der ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten, in­ner­halb de­ren fol­gen­de Hand­lun­gen vor­zu­neh­men sind:252

a.
Zah­lung der An­mel­de­ge­bühr (Art. 17a Abs. 1 Bst. a);
b.
Ein­rei­chung der Über­set­zung (Art. 123 PatG);
c.253
Be­zeich­nung ei­nes Zu­stel­lungs­do­mi­zils in der Schweiz (Art. 13 PatG).

2 Be­reits fäl­li­ge Jah­res­ge­büh­ren sind in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach ent­spre­chen­der Auf­for­de­rung durch das IGE zu zah­len; er­folgt die Zah­lung in den letz­ten drei Mo­na­ten, so ist ein Zu­schlag zu ent­rich­ten.

251 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

252 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

253 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

Art. 118a Jahresgebühren 254

Für das eu­ro­päi­sche Pa­tent sind all­jähr­lich im Vor­aus Jah­res­ge­büh­ren an das IGE zu zah­len, erst­mals für das Pa­tent­jahr, das dem Hin­weis auf die Er­tei­lung des eu­ro­päi­schen Pa­ten­tes im Eu­ro­päi­schen Pa­tent­blatt folgt, frü­he­s­tens je­doch ab Be­ginn des vier­ten Jah­res nach der An­mel­dung.

254Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995 (AS 1995 5164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 1305).

Achter Titel: Internationale Patentanmeldungen

Erstes Kapitel: Geltungsbereich der Verordnung

Art. 119

1 Die­ser Ti­tel gilt für in­ter­na­tio­na­le An­mel­dun­gen, für die das IGE An­mel­de­amt, Be­stim­mungs­amt oder aus­ge­wähl­tes Amt ist.255

2 Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung gel­ten, so­weit sich aus Ar­ti­kel 131 PatG und die­sem Ti­tel nichts an­de­res er­gibt.

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

Zweites Kapitel: Das IGE als Anmeldeamt

Art. 120 Einreichung der internationalen Anmeldung 256

1 Die beim IGE ein­ge­reich­te in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung muss in deut­scher, fran­zö­si­scher oder eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst sein.

2 Das IGE ver­kehrt mit dem An­mel­der in deut­scher oder fran­zö­si­scher Spra­che.

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

Art. 121 Übermittlungs- und Recherchengebühr

1 Die Über­mitt­lungs­ge­bühr (Art. 133 Abs. 2 PatG) ist in­nert ei­nem Mo­nat seit dem Ein­gang der in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung beim IGE zu zah­len.257

2 Ab­satz 1 gilt sinn­ge­mä­ss für die Re­cher­chen­ge­bühr, de­ren Be­trag sich nach der Ver­ein­ba­rung mit der für die Schweiz zu­stän­di­gen in­ter­na­tio­na­len Re­cher­chen­be­hör­de rich­tet. Das IGE ver­öf­fent­licht im Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan den Be­trag der von der in­ter­na­tio­na­len Be­hör­de fest­ge­setz­ten Re­cher­chen­ge­bühr.258

257Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 1991, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1991 2565).

258 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der De­si­gnver­ord­nung vom 8. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2002 (AS 2002 1122).

Art. 122 Weitere Gebühren 259

1 Die Ent­rich­tung wei­te­rer Ge­büh­ren rich­tet sich nach der Aus­füh­rungs­ord­nung vom 19. Ju­ni 1970260 zum Ver­trag über die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit auf dem Ge­biet des Pat­ent­we­sens (Aus­füh­rungs­ord­nung zum Zu­sam­men­ar­beits­ver­trag).

2 Es gel­ten die im Ge­büh­ren­ver­zeich­nis der Aus­füh­rungs­ord­nung zum Zu­sam­men­ar­beits­ver­trag an­ge­ge­be­nen Ge­büh­ren­be­trä­ge.

259Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

260 SR 0.232.141.11

Art. 122a261

261Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 1991 (AS 1991 2565). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 122b Wiederherstellung des Prioritätsrechts 262

1 Das IGE setzt den An­mel­der nach Mass­ga­be der Re­gel 26bis.3 der Aus­füh­rungs­ord­nung zum Zu­sam­men­ar­beits­ver­trag263 ge­gen Be­zah­lung ei­ner Ge­bühr in die Prio­ri­täts­frist ein, wenn der An­mel­der trotz Be­ach­tung al­ler nach den ge­ge­be­nen Um­stän­den ge­bo­te­nen Sorg­falt an der Ein­hal­tung die­ser Frist ver­hin­dert wor­den ist.

2 Die Ent­schei­dung des IGE ist end­gül­tig.

262 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

263 SR 0.232.141.11

Drittes Kapitel: Das IGE als Bestimmungsamt

Art. 123 Vorläufiger Schutz 264

1 Ist ei­ne in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung nicht in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che ver­öf­fent­licht wor­den, so kann nur der Scha­den ab dem Tag gel­tend ge­macht wer­den, an dem der An­mel­der ei­ne Über­set­zung der Pa­ten­t­an­sprü­che in ei­ne schwei­ze­ri­sche Amtss­pra­che:

a.
dem Be­klag­ten zu­ge­stellt hat; oder
b.
der Öf­fent­lich­keit durch Ver­mitt­lung des IGE zu­gäng­lich ge­macht hat.

2 Wer beim IGE ei­ne Über­set­zung der Pa­ten­t­an­sprü­che der ver­öf­fent­lich­ten in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung ein­reicht, muss die Num­mer die­ser An­mel­dung an­ge­ben.

3 Das IGE hält den Tag des Ein­gangs der Über­set­zung fest. Es über­prüft sie nur auf Voll­stän­dig­keit.

4 Es stellt die Über­set­zung un­ver­züg­lich zur Ein­sicht­nah­me be­reit und hält fest, wann dies ge­sche­hen ist.

5 Wird die Über­set­zung be­rich­tigt, so gel­ten die Ab­sät­ze 1–4 sinn­ge­mä­ss.

264 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 124 Voraussetzungen für den Eintritt in die nationale Phase 265

1 Der An­mel­der muss dem IGE in­ner­halb von 30 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum:

a.
den Er­fin­der schrift­lich nen­nen;
b.
ge­ge­be­nen­falls An­ga­ben über die Quel­le ma­chen (Art. 45a);
c.
die An­mel­de­ge­bühr zah­len;
d.
ei­ne Über­set­zung in ei­ne schwei­ze­ri­sche Amtss­pra­che ein­rei­chen, so­fern die in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung nicht in ei­ner sol­chen Spra­che ab­ge­fasst ist.

2 Hat der An­mel­der nicht in­ner­halb der Frist die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­füllt, so gilt die in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung mit Wir­kung für die Schweiz als zu­rück­ge­zo­gen.

3 Hat der An­mel­der kei­nen Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz, so muss er in­ner­halb der Frist nach Ab­satz 1 ein Zu­stell­do­mi­zil in der Schweiz be­zeich­nen (Art. 13 PatG). Hat er in­ner­halb die­ser Frist kein Zu­stell­do­mi­zil in der Schweiz be­zeich­net, so setzt ihm das IGE hier­zu ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten. Wird die­se Frist nicht ein­ge­hal­ten, so tritt das IGE auf die An­mel­dung nicht ein.266

4 Ist der Prio­ri­täts­be­leg nicht in­ner­halb von 16 Mo­na­ten ab dem Prio­ri­täts­da­tum beim An­mel­de­amt oder beim in­ter­na­tio­na­len Bü­ro ein­ge­reicht wor­den, so ist das Prio­ri­täts­recht ver­wirkt.

5 Ist der Prio­ri­täts­be­leg nicht in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che oder in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst, so gilt Ar­ti­kel 52 Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.

265 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 125 Wiederherstellung des Prioritätsrechts 267

Das IGE setzt den An­mel­der nach Mass­ga­be der Re­gel 49ter.2 der Aus­füh­rungs­ord­nung zum Zu­sam­men­ar­beits­ver­trag268 ge­gen Be­zah­lung ei­ner Ge­bühr in die Prio­ri­täts­frist ein, wenn der An­mel­der trotz Be­ach­tung al­ler nach den ge­ge­be­nen Um­stän­den ge­bo­te­nen Sorg­falt an der Ein­hal­tung die­ser Frist ver­hin­dert wor­den ist.

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

268 SR 0.232.141.11

Viertes Kapitel: Das IGE als ausgewähltes Amt 269270

269Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

270 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

Art. 125a Übersetzung der Anlagen zum internationalen vorläufi­gen Prüfungs­bericht


1 Ist nach Ar­ti­kel 138 Buch­sta­be d PatG ei­ne Über­set­zung ein­zu­rei­chen, so sind die An­la­gen zum in­ter­na­tio­na­len vor­läu­fi­gen Prü­fungs­be­richt in­ner­halb von 30 Mo­na­ten ab dem An­mel­de- oder Prio­ri­täts­da­tum in die glei­che schwei­ze­ri­sche Amtss­pra­che wie die der in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung zu über­set­zen.271

2 Wird die Frist nach Ab­satz 1 nicht ein­ge­hal­ten, so räumt das IGE dem An­mel­der ei­ne Nach­frist von zwei Mo­na­ten ein. Wird die­se Nach­frist nicht ein­ge­hal­ten, so tritt das IGE auf die An­mel­dung nicht ein.272

271 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

272 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 125b Inhalt des Aktenhefts und Akteneinsicht

1 Das Ak­ten­heft ei­ner in­ter­na­tio­na­len An­mel­dung ent­hält zu­sätz­lich zum In­halt nach Ar­ti­kel 89 den in­ter­na­tio­na­len vor­läu­fi­gen Prü­fungs­be­richt.

2 So­bald die in­ter­na­tio­na­le An­mel­dung in die na­tio­na­le Pha­se ein­ge­tre­ten ist, steht das Ak­ten­heft je­der­mann zur Ein­sicht­nah­me of­fen.

Art. 125c Wiederherstellung des Prioritätsrechts 273

Das IGE setzt den An­mel­der nach Mass­ga­be der Re­gel 49ter.2 der Aus­füh­rungs­ord­nung zum Zu­sam­men­ar­beits­ver­trag274 ge­gen Be­zah­lung ei­ner Ge­bühr in die Prio­ri­täts­frist ein, wenn der An­mel­der trotz Be­ach­tung al­ler nach den ge­ge­be­nen Um­stän­den ge­bo­te­nen Sorg­falt an der Ein­hal­tung die­ser Frist ver­hin­dert wor­den ist.

273 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4483).

274 SR 0.232.141.11

Neunter Titel: Recherchen internationaler Art

Art. 126 Voraussetzungen

1 Für ei­ne schwei­ze­ri­sche Er­stan­mel­dung kann ei­ne Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art im Sin­ne von Ar­ti­kel 15 Ab­satz 5 des PCT275 be­an­tragt wer­den.276

2 Der An­trag ist in­nert sechs Mo­na­ten seit dem An­mel­de­da­tum beim IGE zu stel­len. Gleich­zei­tig ist die Ge­bühr für ei­ne Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art zu zah­len. De­ren Be­trag wird, so­fern die GebV-IGE nichts an­de­res vor­sieht, von der für die Schweiz zu­stän­di­gen in­ter­na­tio­na­len Re­cher­chen­be­hör­de fest­ge­setzt.277

3 Ist die Spra­che der An­mel­dung nicht ei­ne Ar­beitss­pra­che der für die Schweiz zu­stän­di­gen in­ter­na­tio­na­len Re­cher­chen­be­hör­de, so ist gleich­zei­tig ei­ne Über­set­zung in ei­ne Ar­beitss­pra­che ein­zu­rei­chen.

4 Das IGE prüft nicht, ob die An­mel­dung und die Über­set­zung den üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen des Zu­sam­men­ar­beits­ver­tra­ges, ins­be­son­de­re den für in­ter­na­tio­na­le An­mel­dun­gen gel­ten­den Form­vor­schrif­ten ent­spricht.

5 Die Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art wird auf der Grund­la­ge der tech­ni­schen Un­ter­la­gen in der nach der Ein­gangs- und For­mal­prü­fung (Art. 46–50) ge­ge­be­nen­falls ge­än­der­ten Fas­sung durch­ge­führt.278

6 Die Re­cher­che in­ter­na­tio­na­ler Art wird auf An­trag auf der Grund­la­ge der in eng­li­scher Spra­che ein­ge­reich­ten tech­ni­schen Un­ter­la­gen durch­ge­führt, wenn die tech­ni­schen Un­ter­la­gen den üb­ri­gen An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 46–50 ge­nü­gen.279

275 SR 0.232.141.1

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 1999, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1443).

277 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4837).

278 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 (AS 1995 3660). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

279Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995 (AS 1995 3660). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Art. 127 Verfahren 280

1 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 126 er­füllt, so lei­tet das IGE die er­for­der­li­chen Ak­ten der zu­stän­di­gen in­ter­na­tio­na­len Re­cher­chen­be­hör­de zu.

2 Es stellt den Re­cher­chen­be­richt zu­sam­men mit ei­ner Ko­pie der dar­in er­wähn­ten Schrift­stücke dem An­mel­der zu; ei­ne Ko­pie bleibt bei den Ak­ten.

280Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

Zehnter Titel: Ergänzende Schutzzertifikate für Arzneimittel 281282

281Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Mai 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 3660).

282 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Erstes Kapitel: Geltungsbereich283

283 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127a

1 Die­ser Ti­tel gilt für er­gän­zen­de Schutz­zer­ti­fi­ka­te für Wirk­stof­fe oder Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen von Arz­nei­mit­teln (Zer­ti­fi­ka­te).

2 Wirk­stof­fe oder Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen wer­den in die­sem Ti­tel als Er­zeug­nis­se be­zeich­net.

3 Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung gel­ten, so­weit im sie­ben­ten Ti­tel PatG oder in die­sem Ti­tel nichts an­de­res be­stimmt ist.

Zweites Kapitel: Gesuch um Erteilung des Zertifikats oder um Verlängerung der Schutzdauer 284

284 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127b Inhalt des Gesuchs und Gebühr 285

1 Das Ge­such um Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats muss ent­hal­ten:

a.
den ent­spre­chen­den An­trag;
b.
ei­ne Ko­pie der ers­ten Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis, für das das Zer­ti­fi­kat er­teilt wer­den soll;
c.
ei­ne Ko­pie der vom Schwei­ze­ri­schen Heil­mit­tel­in­sti­tut ge­neh­mig­ten Arz­nei­mit­te­l­in­for­ma­ti­on.

2 Das Ge­such um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats muss ent­hal­ten:

a.
den ent­spre­chen­den An­trag;
b.
den Nach­weis, wann das Ge­such um Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis und dem zu­ge­hö­ri­gen päd­ia­tri­schen Prüf­kon­zept (Art. 140n Abs. 1 Bst a PatG) ein­ge­reicht wur­de;
c.
die Be­stä­ti­gung des Schwei­ze­ri­schen Heil­mit­tel­in­sti­tuts nach Ar­ti­kel 140nAb­satz 1 Buch­sta­be a PatG;
d.286
den Nach­weis, wann das Ge­such nach Ar­ti­kel 140n Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG ein­ge­reicht wur­de, oder ei­ne Er­klä­rung, dass kein ent­spre­chen­des Ge­such ein­ge­reicht wur­de, das äl­ter ist als das schwei­ze­ri­sche.

3 Die Ge­bühr für die An­mel­dung des Zer­ti­fi­kats und die Ge­bühr für das Ge­such um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er müs­sen in­ner­halb der vom IGE an­ge­setz­ten Frist be­zahlt wer­den.

285 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

286 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Art. 127c Inhalt des Antrags

1 Der An­trag auf Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.287
den Na­men oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des Ge­such­stel­lers und ge­ge­be­nen­falls des­sen Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
b.288
wenn der An­mel­der einen Ver­tre­ter be­stellt hat, des­sen Na­men, Adres­se so­wie ge­ge­be­nen­falls des­sen Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
c.
die Num­mer des Pa­tents, auf wel­chem das Ge­such be­ruht (Grund­pa­tent);
d.
den Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
e.289
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127b Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
f.290
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
g.291
...

2 Der An­trag auf Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats muss zu­sätz­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis und dem zu­ge­hö­ri­gen päd­ia­tri­schen Prüf­kon­zept (Art. 140n Abs. 1 Bst. a PatG);
b.292
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140n Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de;
c.
falls das Ge­such um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats nicht zu­sam­men mit dem Ge­such um Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats ein­ge­reicht wird: die Num­mer des Ge­suchs um Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats oder des er­teil­ten Zer­ti­fi­kats und die An­ga­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b.293

287 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

288 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2247).

289 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

290 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

291 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5025).

292 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

293 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127d Veröffentlichung von Angaben über Gesuche 294

1 Bei Ge­su­chen um Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats wer­den fol­gen­de An­ga­ben ver­öf­fent­licht:

a.
die Num­mer des Ge­suchs;
b.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des Ge­such­stel­lers;
c.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me und die Adres­se des Ver­tre­ters;
d.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs;
e.
die Num­mer des Grund­pa­tents;
f.
der Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
g.
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127b Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
h.
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer.

2 Bei Ge­su­chen um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats wer­den zu­sätz­lich fol­gen­de An­ga­ben ver­öf­fent­licht:

a.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs;
b.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis und dem zu­ge­hö­ri­gen päd­ia­tri­schen Prüf­kon­zept (Art 140n Abs. 1 Bst. a PatG);
c.295
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140n Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de.

3 Die Ver­öf­fent­li­chung er­folgt, nach­dem die Prü­fung nach Ar­ti­kel 127e ab­ge­schlos­sen wur­de.

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

295 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Drittes Kapitel: Prüfung des Gesuchs um Erteilung des Zertifikats oder um Verlängerung der Schutzdauer 296

296 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127e Prüfung anlässlich der Einreichung des Gesuchs

1 Nach Ein­gang des Ge­suchs prüft das IGE, ob die Frist für des­sen Ein­rei­chung ein­ge­hal­ten ist und ob die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 127bund 127cer­füllt sind.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt, so räumt das IGE dem Ge­such­stel­ler ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten zur Ver­bes­se­rung ein.297

3 Wird die­se Frist nicht ein­ge­hal­ten, so tritt das IGE auf das Ge­such nicht ein.298

297 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

298 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127f Prüfung der Voraussetzungen für die Erteilung des Zertifikats oder die Verlängerung der Schutzdauer 299

1 Das IGE prüft, ob die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats nach den Ar­ti­keln 140b und 140c Ab­sät­ze 2 und 3 PatG er­füllt sind.

2 Wird die Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats be­an­tragt, so prüft das IGE, ob die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 140n PatG er­füllt sind.

3 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 oder 2 nicht er­füllt, so weist das IGE das Ge­such ab.

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Viertes Kapitel: Erteilung des Zertifikats und Verlängerung der Schutzdauer300

300 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127g

1 Das Zer­ti­fi­kat wird er­teilt, in­dem es im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wird.

2 Fol­gen­de An­ga­ben wer­den ver­öf­fent­licht:

a.
die mit ei­nem Zu­satz ver­se­he­ne Num­mer des Grund­pa­tents;
b.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des Zer­ti­fi­kats­in­ha­bers;
c.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me und die Adres­se des Ver­tre­ters;
d.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs um Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats;
e.
die Num­mer des Grund­pa­tents;
f.
der Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
g.
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127bAb­satz 1 Buch­sta­be b;
h.
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und die Zu­las­sungs­num­mer des Arz­nei­mit­tels;
i.
das Da­tum des Ab­laufs der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats.

3 Die Schutz­dau­er wird ver­län­gert, in­dem dies im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wird.

4 Fol­gen­de An­ga­ben wer­den zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach Ab­satz 2 ver­öf­fent­licht:

a.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er;
b.
das Da­tum des Ab­laufs der Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats;
c.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis und dem zu­ge­hö­ri­gen päd­ia­tri­schen Prüf­kon­zept (Art 140n Abs. 1 Bst. a PatG);
d.301
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140n Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de.

301 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Fünftes Kapitel: Veröffentlichung302

302 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127h

Wird das Ge­such um Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats oder um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er ab­ge­wie­sen, wird die Ver­län­ge­rung wi­der­ru­fen, er­lischt das Zer­ti­fi­kat vor­zei­tig, wird es für nich­tig er­klärt oder wird es sis­tiert, so ver­öf­fent­licht das IGE zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 127g das Da­tum der Ab­wei­sung, des Wi­der­rufs, des vor­zei­ti­gen Er­lö­schens, der Nich­ti­g­er­klä­rung oder der Sis­tie­rung.

Sechstes Kapitel: Aktenheft und Register

Art. 127i Aktenheft

1 Das Ak­ten­heft des Zer­ti­fi­kats wird dem Ak­ten­heft des Grund­pa­tents bei­ge­fügt.

2 Es steht je­der­mann zur Ein­sicht of­fen.303

3 Das Zer­ti­fi­kat er­hält die mit ei­nem Zu­satz ver­se­he­ne Num­mer des Grund­pa­tents.

303 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127k Register

1 Die das Zer­ti­fi­kat be­tref­fen­den Ein­tra­gun­gen wer­den auf dem Re­gis­ter­blatt des Grund­pa­tents vor­ge­nom­men.

2 Ein­ge­tra­gen wer­den die fol­gen­den An­ga­ben:

a.
die mit ei­nem Zu­satz ver­se­he­ne Num­mer des Grund­pa­tents;
b.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des Zer­ti­fi­kats­in­ha­bers;
c.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me und die Adres­se des Ver­tre­ters;
d.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs;
e.
die Num­mer des Grund­pa­tents;
f.
der Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
g.304
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127b Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
h.305
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung ei­nes Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
i.306
das Da­tum der Er­tei­lung oder der Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats;
k.
das Da­tum des Ab­laufs der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats;
l.
ein­ge­räum­te Rech­te so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten oder Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den;
m.
Än­de­run­gen im Be­stand des Zer­ti­fi­kats oder im Recht am Zer­ti­fi­kat;
n.
Än­de­run­gen des Wohn­sit­zes oder Sit­zes des Zer­ti­fi­kats­in­ha­bers;
o.307
Än­de­run­gen be­tref­fend die Per­son des Ver­tre­ters, ein­sch­liess­lich sei­nes Wohn­sit­zes oder Sit­zes;
p.308
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis und dem zu­ge­hö­ri­gen päd­ia­tri­schen Prüf­kon­zept (Art 140n Abs. 1 Bst. a PatG);
q.309
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140n Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de;
r.310
das Da­tum des Wi­der­rufs.

3 Das IGE kann wei­te­re An­ga­ben, die es als nütz­lich er­ach­tet, ein­tra­gen oder vor­mer­ken.311

4 Ein­tra­gun­gen, wel­che die Ein­räu­mung von Rech­ten am Grund­pa­tent be­tref­fen, so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen, die von Ge­rich­ten oder Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den für das Grund­pa­tent an­ge­ord­net wer­den, gel­ten ver­mu­tungs­wei­se für das Zer­ti­fi­kat in glei­chem Mas­se wie für das Grund­pa­tent.312

304 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

305 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

306 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

307 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

308 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

309 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

310 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

311 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

312 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Siebentes Kapitel: Gebühren

Art. 127l Jahresgebühren 313

1 Die Jah­res­ge­bühr für einen Jah­res­teil be­trägt für je­den gan­zen oder an­ge­bro­che­nen Mo­nat der Lauf­zeit des Zer­ti­fi­kats einen Zwölf­tel der für das ent­spre­chen­de Jahr ge­schul­de­ten Jah­res­ge­bühr, auf­ge­run­det auf gan­ze Fran­ken.

2 Die Jah­res­ge­büh­ren wer­den am letz­ten Tag des Mo­nats fäl­lig, in dem:

a.
die Lauf­zeit des Zer­ti­fi­kats be­ginnt;
b.
das Zer­ti­fi­kat er­teilt wird, wenn dies nach Ab­lauf der Höchst­dau­er des Pa­tents ge­schieht.

3 Wird das Ge­such um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er bis zwei Mo­na­te vor Be­ginn der Lauf­zeit des Zer­ti­fi­kats ein­ge­reicht, so wird die Jah­res­ge­bühr für die Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er zu­sam­men mit den üb­ri­gen Jah­res­ge­büh­ren fäl­lig.314

4 Wird das Ge­such um Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er we­ni­ger als zwei Mo­na­te vor Be­ginn der Lauf­zeit des Zer­ti­fi­kats ein­ge­reicht, so wird die Jah­res­ge­bühr für die Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er zwei Mo­na­te nach dem Ein­gang des Ge­suchs fäl­lig.315

5 Die Jah­res­ge­büh­ren sind spä­tes­tens am letz­ten Tag des sechs­ten Mo­nats ab der je­wei­li­gen Fäl­lig­keit zu zah­len; er­folgt die Zah­lung nach dem letz­ten Tag des drit­ten Mo­nats ab der Fäl­lig­keit, so ist ein Zu­schlag zu ent­rich­ten.316

313 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2585).

314 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

315 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

316 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127m Rückerstattung der Jahresgebühren 317

1 Bei Nich­tig­keit ei­nes Zer­ti­fi­kats wer­den Jah­res­ge­büh­ren zu­rück­er­stat­tet für den Zeit­raum zwi­schen der rechts­kräf­ti­gen Fest­stel­lung der Nich­tig­keit des Zer­ti­fi­kats und dem Zeit­punkt, in dem sei­ne Lauf­zeit ge­en­det hät­te.

2 Bei Ver­zicht auf ein Zer­ti­fi­kat wer­den die Jah­res­ge­büh­ren für den Teil der Lauf­zeit des Zer­ti­fi­kats zu­rück­er­stat­tet, für den auf das Zer­ti­fi­kat ver­zich­tet wird.

3 Wird die Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127b Ab­satz 1 Buch­sta­be b wi­der­ru­fen, so wer­den die Jah­res­ge­büh­ren für den Teil der Lauf­zeit des Zer­ti­fi­kats zu­rück­er­stat­tet, wäh­rend dem die Zu­las­sung wi­der­ru­fen ist.

4 Wird die Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127b Ab­satz 1 Buch­sta­be b sis­tiert, so wer­den die Jah­res­ge­büh­ren für den Zeit­raum zu­rück­er­stat­tet, wäh­rend dem die Zu­las­sung sis­tiert ist.

5 Zu­rück­er­stat­tet wer­den in all die­sen Fäl­len nur Jah­res­ge­büh­ren für vol­le Jah­re.

6 Die Rück­er­stat­tung er­folgt nur auf Ge­such hin; die­ses ist in­ner­halb von zwei Mo­na­ten ein­zu­rei­chen, ge­rech­net ab:

a.
der Fest­stel­lung der Nich­tig­keit des Zer­ti­fi­kats;
b.
dem Ver­zicht auf das Zer­ti­fi­kat;
c.
dem Wi­der­ruf der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127bAb­satz 1 Buch­sta­be b;
d.
dem En­de der Sis­tie­rung der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127b Ab­satz 1 Buch­sta­be b.

317 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Achtes Kapitel: Widerruf der Verlängerung der Schutzdauer des Zertifikats318

318 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127n Form und Inhalt des Antrags

1 Der An­trag auf Wi­der­ruf der Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats nach Ar­ti­kel 140r Ab­satz 2 PatG ist schrift­lich in zwei Ex­em­pla­ren ein­zu­rei­chen und muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Na­men und Vor­na­men oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des An­trag­stel­lers und ge­ge­be­nen­falls des­sen Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
b.
die Num­mer des Zer­ti­fi­kats so­wie die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
c.
die Be­grün­dung des An­trags un­ter An­ga­be al­ler hier­zu gel­tend ge­mach­ten Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel.

2 Ur­kun­den, die der An­trag­stel­ler als Be­weis­mit­tel an­führt, sind bei­zu­le­gen.

3 Die Wi­der­rufs­ge­bühr ist mit der Ein­rei­chung des An­trags zu be­zah­len.

4 Sind ge­gen die­sel­be Ver­län­ge­rung meh­re­re An­trä­ge auf Wi­der­ruf hän­gig, so kann das IGE de­ren Be­hand­lung in ei­nem Ver­fah­ren ver­ei­ni­gen.

Art. 127o Prüfung des Antrags

1 Das IGE prüft, ob die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 127nAb­sät­ze 1–3 er­füllt sind.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt, so räumt das IGE dem An­trag­stel­ler ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten zur Ver­bes­se­rung ein.

3 Wird die Frist nach Ab­satz 2 zur Be­he­bung ei­nes Man­gels nach Ar­ti­kel 127n Ab­satz 1 oder 3 nicht ein­ge­hal­ten, so tritt das IGE auf das Ge­such nicht ein.

4 Ur­kun­den, die als Be­weis­mit­tel an­ge­führt, aber trotz Auf­for­de­rung nicht frist­ge­recht ein­ge­reicht wer­den, be­rück­sich­tigt das IGE nicht.

Art. 127p Sprache

1 Das Wi­der­rufs­ver­fah­ren wird in der Spra­che des Ver­fah­rens auf Er­tei­lung des Zer­ti­fi­kats durch­ge­führt.

2 Der An­trag auf Wi­der­ruf kann auch in ei­ner an­de­ren Amtss­pra­che ein­ge­reicht wer­den (Art. 4 Abs. 1).

3 Ist ein Be­weis­mit­tel we­der in ei­ner Amtss­pra­che noch in eng­li­scher Spra­che ab­ge­fasst, so ord­net das IGE un­ter An­set­zung ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist ei­ne Über­set­zung in die Ver­fah­rens­spra­che an. Wird die Über­set­zung nicht frist­ge­recht ein­ge­reicht, so muss das IGE das Be­weis­mit­tel nicht be­rück­sich­ti­gen.

Art. 127q Aufforderung zur Stellungnahme und weiterer Schriftenwechsel

1 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 127n Ab­sät­ze 1 und 3 er­füllt, so stellt das IGE den An­trag auf Wi­der­ruf dem Zer­ti­fi­ka­t­in­ha­ber zu und for­dert ihn auf, da­zu Stel­lung zu neh­men und ge­ge­be­nen­falls wei­te­re Un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen. Es räumt ihm ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist ein.

2 Die Stel­lung­nah­me des Zer­ti­fi­ka­t­in­ha­bers wird dem An­trag­stel­ler zu­ge­stellt. Wur­den meh­re­re An­trä­ge auf Wi­der­ruf ein­ge­reicht, so in­for­miert das IGE den An­trag­stel­ler über die üb­ri­gen An­trä­ge.

3 Hält es das IGE für zweck­mäs­sig, so kann es die Par­tei­en zu ei­nem wei­te­ren Schrif­ten­wech­sel ein­la­den.

Art. 127r Endverfügung

Sind die Ak­ten spruch­reif, so ver­fügt das IGE, dass die Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er:

a.
wi­der­ru­fen und der An­trag auf Wi­der­ruf gut­ge­heis­sen wird; oder
b.
auf­recht­er­hal­ten und der An­trag auf Wi­der­ruf ab­ge­wie­sen wird.

Art. 127s Eintragung und Veröffentlichung

1 Der Wi­der­ruf der Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er des Zer­ti­fi­kats wird im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen und vom IGE ver­öf­fent­licht.

2 Das Da­tum des An­trags auf Wi­der­ruf und die Auf­recht­er­hal­tung der Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er wer­den vom IGE ver­öf­fent­licht.

Art. 127t Rückerstattung der Widerrufsgebühr

1 Wird der An­trag auf Wi­der­ruf gut­ge­heis­sen, so wird dem An­trag­stel­ler die Wi­der­rufs­ge­bühr nach Ar­ti­kel 127n Ab­satz 3 in der Re­gel zu­rück­er­stat­tet.

2 Recht­fer­ti­gen es be­son­de­re Um­stän­de, so kann das IGE kann von der Rück­er­stat­tung der Wi­der­rufs­ge­bühr ab­se­hen, ins­be­son­de­re wenn der An­trag­stel­ler das Ver­fah­ren mut­wil­lig ver­zö­gert hat.

Elfter Titel: Pädiatrische ergänzende Schutzzertifikate für Arzneimittel319

319 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Erstes Kapitel: Geltungsbereich

Art. 127u

1 Die­ser Ti­tel gilt für päd­ia­tri­sche er­gän­zen­de Schutz­zer­ti­fi­ka­te für Wirk­stof­fe oder Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen von Arz­nei­mit­teln (päd­ia­tri­sche Zer­ti­fi­ka­te).

2 Wirk­stof­fe oder Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen wer­den in die­sem Ti­tel als Er­zeug­nis­se be­zeich­net.

3 Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung gel­ten, so­weit im sie­ben­ten Ti­tel PatG oder in die­sem Ti­tel nichts an­de­res be­stimmt ist.

Zweites Kapitel: Gesuch um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

Art. 127v Inhalt des Gesuchs und Gebühr

1 Das Ge­such um Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats muss ent­hal­ten:

a.
den ent­spre­chen­den An­trag;
b.
ei­ne Ko­pie der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz mit dem Er­zeug­nis, für das das Zer­ti­fi­kat er­teilt wer­den soll, und dem zu­ge­hö­ri­gen päd­ia­tri­schen Prüf­kon­zept nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be a PatG;
c.
den Nach­weis, wann das Ge­such um Zu­las­sung nach Buch­sta­be b ein­ge­reicht wur­de;
d.
die Be­stä­ti­gung des Schwei­ze­ri­schen Heil­mit­tel­in­sti­tuts nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be a PatG;
e.320
den Nach­weis, wann das Ge­such nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG ein­ge­reicht wur­de, oder ei­ne Er­klä­rung, dass kein ent­spre­chen­des Ge­such ein­ge­reicht wur­de, das äl­ter ist als das schwei­ze­ri­sche;
f.
ge­ge­be­nen­falls die Zu­stim­mung des Adres­sa­ten nach Ar­ti­kel 140u Ab­satz 3 PatG.

2 Die Ge­bühr für das päd­ia­tri­sche Zer­ti­fi­kat muss in­ner­halb der vom IGE an­ge­setz­ten Frist be­zahlt wer­den.

320 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Art. 127w Inhalt des Antrags

Der An­trag auf Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Na­men oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des Ge­such­stel­lers und ge­ge­be­nen­falls des­sen Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
b.
wenn der An­mel­der einen Ver­tre­ter be­stellt hat, des­sen Na­me und Adres­se so­wie ge­ge­be­nen­falls des­sen Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
c.
die Num­mer des Grund­pa­tents, auf dem das Ge­such be­ruht;
d.
den Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
e.
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
f.
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
g.321
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de;
h.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b.

321 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Art. 127x Veröffentlichung von Angaben über Gesuche

1 Bei Ge­su­chen um Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats wer­den fol­gen­de An­ga­ben ver­öf­fent­licht:

a.
die Num­mer des Ge­suchs;
b.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des Ge­such­stel­lers;
c.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me und die Adres­se des Ver­tre­ters;
d.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs;
e.
die Num­mer des Grund­pa­tents;
f.
der Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
g.
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
h.
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
i.322
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de;
j.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b.

2 Die Ver­öf­fent­li­chung er­folgt, nach­dem die Prü­fung nach Ar­ti­kel 127y ab­ge­schlos­sen wur­de.

322 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Drittes Kapitel: Prüfung des Gesuchs um Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

Art. 127y Prüfung anlässlich der Einreichung des Gesuchs

1 Nach Ein­gang des Ge­suchs prüft das IGE, ob die Frist für des­sen Ein­rei­chung ein­ge­hal­ten ist und ob die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 127v und 127w er­füllt sind.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt, so räumt das IGE dem Ge­such­stel­ler ei­ne Frist von zwei Mo­na­ten zur Ver­bes­se­rung ein.

3 Wird die­se Frist nicht ein­ge­hal­ten, so tritt das IGE auf das Ge­such nicht ein.

Art. 127z Prüfung der Voraussetzungen für die Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

1 Das IGE prüft, ob die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats nach den Ar­ti­keln 140tund 140u Ab­sät­ze 2 und 3 PatG er­füllt sind.

2 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nicht er­füllt, so weist das IGE das Ge­such ab.

Viertes Kapitel: Erteilung des pädiatrischen Zertifikats

Art. 127zbis

1 Das päd­ia­tri­sche Zer­ti­fi­kat wird er­teilt, in­dem es im Pa­tent­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wird.

2 Fol­gen­de An­ga­ben wer­den ver­öf­fent­licht:

a.
die mit ei­nem Zu­satz ver­se­he­ne Num­mer des Grund­pa­tents;
b.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des In­ha­bers des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats;
c.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me und die Adres­se des Ver­tre­ters;
d.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs um Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats;
e.
die Num­mer des Grund­pa­tents;
f.
der Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
g.
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
h.
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
i.323
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de;
j.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
k.
das Da­tum des Ab­laufs der Schutz­dau­er des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats.

323 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Fünftes Kapitel: Veröffentlichung

Art. 127zter

Wird das Ge­such um Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats ab­ge­wie­sen, er­lischt das Zer­ti­fi­kat vor­zei­tig, wird es für nich­tig er­klärt oder wird es sis­tiert, so ver­öf­fent­licht das IGE zu­sätz­lich zu den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 127zbis Ab­satz 2 das Da­tum der Ab­wei­sung, des vor­zei­ti­gen Er­lö­schens, der Nich­ti­g­er­klä­rung oder der Sis­tie­rung.

Sechstes Kapitel: Aktenheft und Register

Art. 127zquater Aktenheft

1 Das Ak­ten­heft des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats wird dem Ak­ten­heft des Grund­pa­tents bei­ge­fügt.

2 Es steht je­der­mann zur Ein­sicht of­fen.

3 Das päd­ia­tri­sche Zer­ti­fi­kat er­hält die mit ei­nem Zu­satz ver­se­he­ne Num­mer des Grund­pa­tents.

Art. 127zquinquies Register

1 Die das päd­ia­tri­sche Zer­ti­fi­kat be­tref­fen­den Ein­tra­gun­gen wer­den auf dem Re­gis­ter­blatt des Grund­pa­tents vor­ge­nom­men.

2 Ein­ge­tra­gen wer­den die fol­gen­den An­ga­ben:

a.
die mit ei­nem Zu­satz ver­se­he­ne Num­mer des Grund­pa­tents;
b.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se des In­ha­bers des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats;
c.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me und die Adres­se des Ver­tre­ters;
d.
das Da­tum der Ein­rei­chung des Ge­suchs;
e.
die Num­mer des Grund­pa­tents;
f.
der Ti­tel der durch das Grund­pa­tent ge­schütz­ten Er­fin­dung;
g.
das Da­tum der Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
h.
die Be­zeich­nung des von der Zu­las­sung des Arz­nei­mit­tels für die Schweiz er­fass­ten Er­zeug­nis­ses und sei­ne Zu­las­sungs­num­mer;
i.
das Da­tum der Er­tei­lung des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats;
j.
das Da­tum des Ab­laufs der Schutz­dau­er des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats;
k.
ein­ge­räum­te Rech­te so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten oder
Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den;
l.
Än­de­run­gen im Be­stand des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats oder im Recht am päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kat;
m.
Än­de­run­gen des Wohn­sit­zes oder Sit­zes des In­ha­bers des päd­ia­tri­schen Zer­ti­fi­kats;
n.
Än­de­run­gen be­tref­fend die Per­son des Ver­tre­ters, ein­sch­liess­lich sei­nes Wohn­sit­zes oder Sit­zes;
o.324
das Da­tum des all­fäl­li­gen Ge­suchs nach Ar­ti­kel 140t Ab­satz 1 Buch­sta­be b PatG und die zu­stän­di­ge Be­hör­de;
p.
das Da­tum des Ge­suchs um Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 127v Ab­satz 1 Buch­sta­be b.

3 Das IGE kann wei­te­re An­ga­ben, die es als nütz­lich er­ach­tet, ein­tra­gen oder vor­mer­ken.

4 Ein­tra­gun­gen, wel­che die Ein­räu­mung von Rech­ten am Grund­pa­tent be­tref­fen, so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen, die von Ge­rich­ten oder Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den für das Grund­pa­tent an­ge­ord­net wer­den, gel­ten ver­mu­tungs­wei­se für das päd­ia­tri­sche Zer­ti­fi­kat in glei­chem Mass wie für das Grund­pa­tent.

324 Sie­he auch die UeB Änd. 21.9.2018 am Schluss des Tex­tes.

Zwölfter Titel: Ergänzende Schutzzertifikate für Pflanzenschutzmittel325

325 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Art. 127zsexies Geltungsbereich

1 Die­ser Ti­tel gilt für er­gän­zen­de Schutz­zer­ti­fi­ka­te für Wirk­stof­fe oder Wirk­stoff­zu­sam­men­set­zun­gen von Pflan­zen­schutz­mit­teln.

2 Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung gel­ten, so­weit im sie­ben­ten Ti­tel PatG oder im zehn­ten Ti­tel die­ser Ver­ord­nung oder in die­sem Ti­tel nichts an­de­res be­stimmt ist.

Art. 127zsepties Inhalt des Gesuchs und Gebühr

1 Das Ge­such um Er­tei­lung des er­gän­zen­den Schutz­zer­ti­fi­kats für Pflan­zen­schutz­mit­tel muss ent­hal­ten:

a.
den ent­spre­chen­den An­trag;
b.
ei­ne Ko­pie der ers­ten be­hörd­li­chen Be­wil­li­gung für das In­ver­kehr­brin­gen in der Schweiz;
c.
ei­ne Ko­pie der Ge­brauchs­an­wei­sung für Pflan­zen­schutz­mit­tel, die dem En­d­ab­neh­mer ab­ge­ge­ben wird.

2 Die An­mel­de­ge­bühr für das er­gän­zen­de Schutz­zer­ti­fi­kat muss in­ner­halb der vom IGE an­ge­setz­ten Frist be­zahlt wer­den.

Art. 127zocties Übrige anwendbare Bestimmungen

Die Ar­ti­kel 127a Ab­satz 2, 127c Ab­satz 1, 127d Ab­sät­ze 1 und 3, 127e, 127f Ab­sät­ze 1 und 3, 127gAb­sät­ze 1 und 2, 127h, 127i, 127k, 127lAb­sät­ze 1, 2 und 5 so­wie 127m gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Dreizehnter Titel: Schlussbestimmungen 326

326 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3551).

Erstes Kapitel: Aufhebung bisherigen Rechts

Art. 128

DieVer­ord­nung (1) vom 14. De­zem­ber 1959327 und die Ver­ord­nung (2) vom 8. Sep­tem­ber 1959328 zum Bun­des­ge­setz über die Er­fin­dungs­pa­ten­te wer­den auf­ge­ho­ben.

Zweites Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 129 Fristen

Fris­ten, die vor dem 1. Ja­nu­ar 1978 zu lau­fen be­gan­nen, blei­ben un­ver­än­dert.

Art. 130 Gebühren

1 Für Jah­res­ge­büh­ren, die vom 1. Ja­nu­ar 1978 an fäl­lig wer­den, gel­ten die Be­trä­ge des neu­en Rechts, auch wenn sie vor­her ge­zahlt wur­den.

2 Für An­mel­dun­gen, de­ren An­mel­de­da­tum dem 1. Ja­nu­ar 1978 um mehr als zwei Jah­re vor­aus­geht, sind Jah­res­ge­büh­ren nach Mass­ga­be des neu­en Rechts in­nert sechs Mo­na­ten seit Auf­for­de­rung des IGE zu zah­len.

3 Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss für Zu­satz­an­mel­dun­gen zu Haupt­pa­ten­ten, die nach dem 1. Ja­nu­ar 1978 um­ge­wan­delt wer­den.

Art. 131 Zusatzanmeldungen

Am 1. Ja­nu­ar 1978 hän­gi­ge Zu­satz­an­mel­dun­gen zu eben­falls noch hän­gi­gen An­mel­dun­gen gel­ten von die­sem Zeit­punkt an als selb­stän­di­ge Ge­su­che.

Art. 132 Erfindernennung

Ist der Er­fin­der ei­ner am 1. Ja­nu­ar 1978 hän­gi­gen An­mel­dung noch nicht ge­nannt, so ist er auf Auf­for­de­rung des IGE in­nert drei­er Mo­na­te oder, wenn die Frist nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 spä­ter en­digt, in­nert die­ser Frist zu nen­nen.

Art. 133 Priorität

1 Prio­ri­täts­er­klä­run­gen zu den am 1. Ja­nu­ar 1978 hän­gi­gen An­mel­dun­gen kön­nen bis zum 31. März 1978 ein­ge­reicht wer­den.

2 Prio­ri­täts­be­le­ge und feh­len­de An­ga­ben über das Ak­ten­zei­chen der Er­stan­mel­dung sind für die am 1. Ja­nu­ar 1978 hän­gi­gen An­mel­dun­gen auf Auf­for­de­rung des IGE in­nert drei­er Mo­na­te oder, wenn die Frist nach Ar­ti­kel 140 Ab­satz 4 spä­ter en­digt, in­nert die­ser Frist ein­zu­rei­chen.

3 Die Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten nicht, wenn die Frist zur Ab­ga­be ei­ner Prio­ri­tätser­klä­rung oder zur Ein­rei­chung des Prio­ri­täts­be­legs nach al­tem Recht vor dem 1. Ja­nu­ar 1978 ab­ge­lau­fen oder in Gang ge­setzt wor­den ist.

Art. 134 Akteneinsicht

Die Ein­sicht­nah­me nach Ar­ti­kel 90 Ab­satz 3 in die Ak­ten­hef­te der vor dem 1. Ja­nu­ar 1978 er­teil­ten Pa­ten­te wird erst nach der Ver­öf­fent­li­chung der Pa­tent­schrift ge­währt.

Drittes Kapitel: Inkrafttreten

Art. 135

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me des sie­ben­ten, ach­ten und neun­ten Ti­tels am 1. Ja­nu­ar 1978 in Kraft.

2 Der sie­ben­te Ti­tel tritt am 1. Ju­ni 1978 in Kraft.

3 Der ach­te und der neun­te Ti­tel tre­ten gleich­zei­tig mit dem sechs­ten Ti­tel des PatG (In­ter­na­tio­na­le Pa­ten­tan­mel­dun­gen) in Kraft329.

329Der sechs­te Ti­tel ist am 1. Ju­ni 1978 in Kraft ge­tre­ten (AS 1978 550).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 12. August 1986 330330

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 21. Mai 2008 331331

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 21. September 2018 332