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Verordnung über die Berufsbildung
(Berufsbildungsverordnung, BBV)

vom 19. November 2003 (Stand am 8. Februar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 65 Absatz 1 des Berufsbildungsgesetzes
vom 13. Dezember 20021 (BBG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zusammenarbeit

(Art. 1 BBG)

1 Die Zu­sam­men­ar­beit von Bund, Kan­to­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt in der Be­rufs­bil­dung dient ei­ner ho­hen, lan­des­weit ver­gleich­ba­ren und ar­beits­markt­be­zo­ge­nen Qua­li­fi­ka­ti­on der Ler­nen­den.

2 Der Bund ar­bei­tet in der Re­gel mit ge­samtschwei­ze­ri­schen, lan­des­weit tä­ti­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt zu­sam­men. Gibt es in ei­nem be­stimm­ten Be­rufs­bil­dungs­be­reich kei­ne sol­che Or­ga­ni­sa­ti­on, so zieht die Bun­des­be­hör­de bei:

a.
Or­ga­ni­sa­tio­nen, die in ei­nem ähn­li­chen Be­rufs­bil­dungs­be­reich tä­tig sind; oder
b.
Or­ga­ni­sa­tio­nen, die in dem be­tref­fen­den Be­rufs­bil­dungs­be­reich re­gio­nal tä­tig sind, und die in­ter­es­sier­ten Kan­to­ne.

Art. 2 Berufsbildungsforschung

(Art. 4 BBG)

1 Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI)2 för­dert die schwei­ze­ri­sche Be­rufs­bil­dungs­for­schung, bis ei­ne per­so­nell und or­ga­ni­sa­to­risch dau­er­haf­te In­fra­struk­tur auf in­ter­na­tio­nal an­er­kann­tem wis­sen­schaft­li­chem Ni­veau er­reicht ist.

2 Zehn Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung prüft der Bund, ob die Be­rufs­bil­dungs­for­schung als ein Be­reich der or­dent­li­chen Bil­dungs­for­schung in die be­ste­hen­den na­tio­na­len Struk­tu­ren der For­schungs­för­de­rung über­führt wer­den kann.

3 Die vom Bund ge­för­der­te Be­rufs­bil­dungs­for­schung ist auf die all­ge­mei­ne Bil­dungs­for­schung und das Pro­gramm der Bil­dungs­sta­tis­tik so­wie auf die Wirt­schafts- und Ar­beits­welt ab­ge­stimmt.

2 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 3 Qualitätsentwicklung

(Art. 8 BBG)

1 Das SBFI er­stellt ei­ne Lis­te mit Me­tho­den zur Qua­li­täts­ent­wick­lung in den ein­zel­nen Be­rei­chen der Be­rufs­bil­dung. Die­se Lis­te wird pe­ri­odisch über­prüft.

2 Die An­bie­ter der Be­rufs­bil­dung kön­nen un­ter den in der Lis­te auf­ge­führ­ten Me­tho­den zur Qua­li­täts­ent­wick­lung frei wäh­len. Die Kan­to­ne kön­nen für öf­fent­lich-recht­li­che An­bie­ter ei­ne Me­tho­de vor­schrei­ben.

3 Die vom SBFI auf­ge­stell­ten Qua­li­täts­stan­dards ge­nü­gen ak­tu­el­len An­for­de­run­gen und tra­gen den Be­dürf­nis­sen der un­ter­schied­li­chen An­ge­bo­te Rech­nung.

Art. 4 Anrechnung bereits erbrachter Bildungsleistungen

(Art. 9 Abs. 2 BBG)

1 Über die An­rech­nung be­reits er­brach­ter Bil­dungs­leis­tun­gen ent­schei­den:

a.
die kan­to­na­le Be­hör­de im Fall von in­di­vi­du­el­len Ver­kür­zun­gen der Bil­dungs­gän­ge in be­trieb­lich or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dun­gen;
b.
die zu­stän­di­gen An­bie­ter im Fall von in­di­vi­du­el­len Ver­kür­zun­gen an­de­rer Bil­dungs­gän­ge;
c.
die zu­stän­di­gen Or­ga­ne im Fall der Zu­las­sung zu Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren.

2 Die Kan­to­ne sor­gen für be­ra­ten­de Stel­len, die Per­so­nen bei der Zu­sam­men­stel­lung von Qua­li­fi­ka­ti­ons­nach­wei­sen be­hilf­lich sind, die aus­ser­halb üb­li­cher Bil­dungs­gän­ge durch be­ruf­li­che oder aus­ser­be­ruf­li­che Pra­xi­ser­fah­run­gen er­wor­ben wur­den. Die Zu­sam­men­stel­lung dient als Ent­scheid­grund­la­ge für die An­rech­nung nach Ab­satz 1.

3 Die Be­ra­tungs­stel­len ar­bei­ten mit den Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt zu­sam­men und zie­hen ex­ter­ne Fach­per­so­nen bei.

Art. 5 Private Anbieter

(Art. 11 BBG)

Die Kan­to­ne be­rück­sich­ti­gen bei der Fest­le­gung ei­nes be­darfs­ge­rech­ten An­ge­bots an Be­rufs­fach­schu­len und über­be­trieb­li­chen Kur­sen ins­be­son­de­re pri­va­te An­ge­bo­te, de­ren Be­such für Ler­nen­de un­ent­gelt­lich ist.

2. Kapitel: Berufliche Grundbildung

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 6 Begriffe

In Aus­füh­rung des BBG oder in Er­gän­zung da­zu be­deu­ten:

a.
be­trieb­lich or­ga­ni­sier­te Grund­bil­dung: Grund­bil­dung, die haupt­säch­lich in ei­nem Lehr­be­trieb oder in ei­nem Lehr­be­triebs­ver­bund statt­fin­det;
b.
schu­lisch or­ga­ni­sier­te Grund­bil­dung: Grund­bil­dung, die haupt­säch­lich in ei­ner schu­li­schen In­sti­tu­ti­on statt­fin­det, na­ment­lich in ei­ner Lehr­werk­stät­te oder ei­ner Han­dels­mit­tel­schu­le;
c.
Lehr­be­triebs­ver­bund: ein Zu­sam­menschluss von meh­re­ren Be­trie­ben zum Zweck, Ler­nen­den in ver­schie­de­nen spe­zia­li­sier­ten Be­trie­ben ei­ne um­fas­sen­de Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis zu ge­währ­leis­ten;
d.
Prak­ti­kum: ei­ne Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis, die in ei­ne schu­lisch or­ga­ni­sier­te Grund­bil­dung in­te­griert ist und aus­ser­halb der Schu­le ab­sol­viert wird.

Art. 7 Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung

(Art. 12 BBG)

1 Als Vor­be­rei­tung auf die be­ruf­li­che Grund­bil­dung gel­ten pra­xis- und ar­beits­welt­be­zo­ge­ne An­ge­bo­te nach Ab­schluss der ob­li­ga­to­ri­schen Schul­zeit, die das Pro­gramm der ob­li­ga­to­ri­schen Schu­le im Hin­blick auf die An­for­de­run­gen der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung er­gän­zen.

2 Die Vor­be­rei­tungs­an­ge­bo­te dau­ern höchs­tens ein Jahr und wer­den zeit­lich auf das Schul­jahr ab­ge­stimmt.

3 Sie wer­den mit ei­ner Be­ur­tei­lung ab­ge­schlos­sen.

Art. 8 Lehrvertrag

(Art. 14 und 18 Abs. 1 BBG)

1 Wird ein Lehr­ver­trag nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 zwei­ter Satz BBG nur für einen Bil­dungs­teil ab­ge­schlos­sen, so müs­sen zum Zeit­punkt des Lehr­be­ginns al­le Ver­trä­ge für die ein­zel­nen Bil­dungs­tei­le un­ter­zeich­net und von der kan­to­na­len Be­hör­de ge­neh­migt sein.

2 Fin­det die Grund­bil­dung in ei­nem Lehr­be­triebs­ver­bund statt, so schliesst der Leit­be­trieb oder die Lei­t­or­ga­ni­sa­ti­on mit der ler­nen­den Per­son den Lehr­ver­trag ab.

3 Die Pro­be­zeit be­ginnt mit dem An­tritt der Grund­bil­dung un­ter dem ent­spre­chen­den Lehr­ver­trag. Wird ein Lehr­ver­trag nach Ab­satz 1 nur für einen Bil­dungs­teil ab­ge­schlos­sen, so dau­ert die Pro­be­zeit für die­sen Teil in der Re­gel einen Mo­nat.

4 Die Be­stim­mun­gen über den Lehr­ver­trag gel­ten für be­trieb­lich or­ga­ni­sier­te Grund­bil­dun­gen auch dann, wenn die­se mit ei­nem län­ge­ren schu­li­schen Teil be­gin­nen. Die kan­to­na­le Be­hör­de kann Aus­nah­men vor­se­hen, wenn sie der ler­nen­den Per­son ga­ran­tiert, dass die­se nach dem schu­li­schen Teil ei­ne voll­stän­di­ge Grund­bil­dung ab­sol­vie­ren kann.

5 Der Lehr­be­trieb oder der Lehr­be­triebs­ver­bund reicht den un­ter­zeich­ne­ten Lehr­ver­trag der kan­to­na­len Be­hör­de vor Be­ginn der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung zur Ge­neh­mi­gung ein.

6 Die Ver­trags­par­tei­en ver­wen­den von den Kan­to­nen zur Ver­fü­gung ge­stell­te Ver­trags­for­mu­la­re. Das SBFI stellt si­cher, dass die For­mu­la­re in der gan­zen Schweiz ein­heit­lich sind.

7 Über ei­ne ver­trag­lich ver­ein­bar­te Ver­län­ge­rung oder Ver­kür­zung der Bil­dungs­dau­er nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 BBG ent­schei­det die kan­to­na­le Be­hör­de nach An­hö­rung der Lehr­ver­trags­par­tei­en und der Be­rufs­fach­schu­le.

Art. 9 Standort der betrieblich organisierten Grundbildung

(Art. 16 Abs. 2 Bst. a BBG)

1 Als Stand­ort ei­ner be­trieb­lich or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dung gilt der Ort, an dem die be­trieb­lich or­ga­ni­sier­te Grund­bil­dung haupt­säch­lich statt­fin­det.

2 Lie­gen Fir­men­sitz und Lehr­be­trieb in un­ter­schied­li­chen Kan­to­nen, so ist der Stand­ort des Lehr­be­triebs mass­ge­bend.

3 Bei ei­nem Lehr­be­triebs­ver­bund ist der Stand­ort des Leit­be­triebs oder der Lei­t­or­ga­ni­sa­ti­on mass­ge­bend.

4 Kön­nen sich die kan­to­na­len Be­hör­den nicht über den Stand­ort ei­ni­gen, so ent­schei­det das SBFI.

Art. 10 Besondere Anforderungen an die zweijährige Grundbildung

(Art. 17 Abs. 2 und 18 Abs. 2 BBG)

1 Die zwei­jäh­ri­ge Grund­bil­dung ver­mit­telt im Ver­gleich zu den drei- und vier­jäh­ri­gen Grund­bil­dun­gen spe­zi­fi­sche und ein­fa­che­re be­ruf­li­che Qua­li­fi­ka­tio­nen. Sie trägt den in­di­vi­du­el­len Vor­aus­set­zun­gen der Ler­nen­den mit ei­nem be­son­ders dif­fe­ren­zier­ten Lern­an­ge­bot und an­ge­pas­s­ter Di­dak­tik Rech­nung.

2 Die Bil­dungs­ver­ord­nun­gen über die zwei­jäh­ri­ge Grund­bil­dung be­rück­sich­ti­gen einen spä­te­ren Über­tritt in ei­ne drei- oder vier­jäh­ri­ge Grund­bil­dung.

3 Die zwei­jäh­ri­ge Grund­bil­dung kann um höchs­tens ein Jahr ver­kürzt oder ver­län­gert wer­den.

4 Ist der Bil­dungs­er­folg ge­fähr­det, so ent­schei­det die kan­to­na­le Be­hör­de nach An­hö­rung der ler­nen­den Per­son und der An­bie­ter der Bil­dung über ei­ne fach­kun­di­ge in­di­vi­du­el­le Be­glei­tung.

5 Die fach­kun­di­ge in­di­vi­du­el­le Be­glei­tung um­fasst nicht nur schu­li­sche, son­dern sämt­li­che bil­dungs­re­le­van­ten Aspek­te im Um­feld der ler­nen­den Per­son.

Art. 11 Aufsicht

(Art. 24 BBG)

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de ver­wei­gert die Bil­dungs­be­wil­li­gung oder wi­der­ruft sie, wenn die Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis un­ge­nü­gend ist, Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen nicht er­fül­len oder ih­re Pflicht ver­let­zen.

2 Ist der Er­folg der Grund­bil­dung in Fra­ge ge­stellt, so trifft die kan­to­na­le Be­hör­de nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten die not­wen­di­gen Vor­keh­ren, um der ler­nen­den Per­son nach Mög­lich­keit ei­ne Grund­bil­dung ent­spre­chend ih­ren Fä­hig­kei­ten und Nei­gun­gen zu ver­mit­teln.

3 Die kan­to­na­le Be­hör­de emp­fiehlt nö­ti­gen­falls den Ver­trags­par­tei­en, den Lehr­ver­trag an­zu­pas­sen, oder un­ter­stützt die ler­nen­de Per­son bei der Su­che nach ei­ner an­de­ren be­ruf­li­chen Grund­bil­dung oder ei­nem an­de­ren Bil­dungs­ort.

2. Abschnitt: Bildungsverordnungen

Art. 12 Inhalte

(Art. 19 BBG)

1 Die Bil­dungs­ver­ord­nun­gen der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung re­geln, über die Ge­gen­stän­de nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 BBG hin­aus:

a.
Zu­las­sungs­be­din­gun­gen;
b.
mög­li­che Or­ga­ni­sa­ti­ons­for­men der Bil­dung in Be­zug auf die Ver­mitt­lung des Stof­fes und auf die per­sön­li­che Rei­fe, die für die Aus­übung ei­ner Tä­tig­keit er­for­der­lich ist;
c.
In­stru­men­te zur För­de­rung der Qua­li­tät der Bil­dung wie Bil­dungs­plä­ne und da­mit ver­bun­de­ne wei­ter­füh­ren­de In­stru­men­te;
d.
all­fäl­li­ge re­gio­na­le Be­son­der­hei­ten;
e.
Mass­nah­men zur Ar­beits­si­cher­heit und zum Ge­sund­heits­schutz;
f.
die in­halt­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen An­for­de­run­gen an die Ver­mitt­lung be­ruf­li­cher Pra­xis in ei­ner schu­li­schen In­sti­tu­ti­on im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Buch­sta­be b;
g.
Or­ga­ni­sa­ti­on, Dau­er und Lehr­stoff der über­be­trieb­li­chen Kur­se und ver­gleich­ba­rer drit­ter Lern­or­te so­wie ih­re Ko­or­di­na­ti­on mit der schu­li­schen Bil­dung.

1bis Sie re­geln über­dies Zu­sam­men­set­zung und Auf­ga­ben der schwei­ze­ri­schen Kom­mis­sio­nen für Be­rufs­ent­wick­lung und Qua­li­tät für die je­wei­li­gen Be­ru­fe. Die Kom­mis­sio­nen müs­sen so zu­sam­men­ge­setzt sein, dass:

a.
ei­ne Ver­tre­tung des Bun­des si­cher­ge­stellt ist;
b.
die Sprach­re­gio­nen an­ge­mes­sen ver­tre­ten sind.3

1ter Die Kom­mis­sio­nen nach Ab­satz 1bis sind kei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen im Sin­ne von Ar­ti­kel 57a des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19974. Sie wer­den von den Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt ein­ge­setzt. Ih­re Mit­glie­der wer­den von die­sen Or­ga­ni­sa­tio­nen ent­schä­digt.5

2 In der Re­gel ist ei­ne zwei­te Spra­che vor­zu­se­hen. Die­se wird nach den Be­dürf­nis­sen der je­wei­li­gen Grund­bil­dung ge­re­gelt.

3 Bil­dungs­vor­schrif­ten, die von den Ar­ti­keln 47, 48 Buch­sta­be b und 49 des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 19646 ab­wei­chen, be­dür­fen der Zu­stim­mung des Staats­se­kre­ta­ri­ats für Wirt­schaft.

4 Die Bil­dungs­ver­ord­nun­gen kön­nen Pro­mo­tio­nen vor­se­hen. Die­se be­rück­sich­ti­gen die Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis und die schu­li­sche Bil­dung.

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6 Bil­dungs­vor­schrif­ten über an­er­kann­te Strah­len­schutz­aus­bil­dun­gen nach der Strah­len­schutz­ver­ord­nung vom 26. April 20178 be­dür­fen der Zu­stim­mung des Bun­des­am­tes für Ge­sund­heit.9

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6.3der V vom 9. Nov. 2011 (Über­prü­fung der aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5227).

4 SR 172.010

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6.3der V vom 9. Nov. 2011 (Über­prü­fung der aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5227).

6 SR 822.11

7 Auf­ge­ho­ben durch Art. 82 Ziff. 3 der Sport­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 23. Mai 2012, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 3967).

8 SR 814.501

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 der V vom 24. Okt. 2007 (AS 2007 5651). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 11 Ziff. 1 der Strah­len­schutz­ver­ord­nung vom 26. April 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 4261).

Art. 13 Antrag und Erlass

(Art. 19 Abs. 1 BBG)

1 An­trag auf Er­lass ei­ner Bil­dungs­ver­ord­nung kön­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 stel­len.

2 Das Ge­such ist beim SBFI mit ei­ner schrift­li­chen Be­grün­dung ein­zu­rei­chen.

3 Die Aus­ge­stal­tung und In­kraft­set­zung der Bil­dungs­ver­ord­nun­gen durch das SBFI setzt die Mit­wir­kung der Kan­to­ne und von Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt vor­aus.

4 Das SBFI stellt die Ko­or­di­na­ti­on mit und zwi­schen den in­ter­es­sier­ten Krei­sen und den Kan­to­nen si­cher. Kommt kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, so ent­schei­det das Bun­des­amt un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Ge­samt­nut­zens für die Be­rufs­bil­dung und all­fäl­li­ger so­zi­al­part­ner­schaft­li­cher Re­ge­lun­gen.

3. Abschnitt: Bildung in beruflicher Praxis

Art. 14 Lehrbetriebsverbund

(Art. 16 Abs. 2 Bst. a BBG)

1 Die an ei­nem Lehr­be­triebs­ver­bund be­tei­lig­ten Be­trie­be re­geln ih­re Zu­stän­dig­kei­ten und Ver­ant­wort­lich­kei­ten in ei­nem schrift­li­chen Ver­trag.

2 Sie be­nen­nen einen Leit­be­trieb oder ei­ne Lei­t­or­ga­ni­sa­ti­on, die den Lehr­ver­trag ab­sch­liesst und den Ver­bund ge­gen­über aus­sen ver­tritt.

3 Die Bil­dungs­be­wil­li­gung für den Lehr­be­triebs­ver­bund wird dem Leit­be­trieb oder der Lei­t­or­ga­ni­sa­ti­on er­teilt.

Art. 15 Praktika

(Art. 16 Abs. 1 Bst. a und 2 Bst. a BBG)

1 Die An­bie­ter ei­ner schu­lisch or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dung sor­gen für ein An­ge­bot an Prak­ti­kums­plät­zen, das der Zahl der Ler­nen­den ent­spricht. Die Schu­le weist dies ge­gen­über der Auf­sichts­be­hör­de nach.

2 Die Ver­ant­wor­tung für die Qua­li­tät des Prak­ti­kums ge­gen­über den Auf­sichts­be­hör­den liegt bei den An­bie­tern der schu­lisch or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dung.

3 Der An­bie­ter der schu­lisch or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dung schliesst mit dem An­bie­ter des Prak­ti­kums einen Ver­trag ab, in dem sich die­ser zur vor­schrifts­ge­mäs­sen Ver­mitt­lung von Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis und all­fäl­li­gen Lohn­zah­lun­gen ver­pflich­tet.

4 Der An­bie­ter des Prak­ti­kums schliesst mit der ler­nen­den Per­son einen Prak­ti­kums­ver­trag ab. Die­ser be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die Auf­sichts­be­hör­de, wenn das Prak­ti­kum län­ger als sechs Mo­na­te dau­ert.

Art. 16 Schulisch organisierte Vermittlung der Bildung in beruflicher Praxis

(Art. 16 Abs. 2 Bst. a BBG)

Vor der Er­tei­lung ei­ner Bil­dungs­be­wil­li­gung an ei­ne an­de­re zum Zweck der Ver­mitt­lung be­ruf­li­cher Pra­xis an­er­kann­te In­sti­tu­ti­on klärt der Kan­ton in Zu­sam­men­ar­beit mit den zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt ins­be­son­de­re ab, ob der Be­zug zur Ar­beits­welt ge­währ­leis­tet ist.

4. Abschnitt: Schulische Bildung

Art. 17 Berufsfachschule

(Art. 21 BBG)

1 Die Be­rufs­fach­schu­le fasst nach Rück­spra­che mit den zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt die Grund­bil­dun­gen zu sinn­vol­len Ein­hei­ten zu­sam­men. Sie trägt da­bei dem in­halt­li­chen Zu­sam­men­hang der Be­rufs­tä­tig­kei­ten und den Be­son­der­hei­ten der Ler­nen­den Rech­nung.

2 Die Be­rufs­fach­schu­le be­zeich­net An­sprech­per­so­nen für die Ler­nen­den und, ge­ge­be­nen­falls, für de­ren Lehr­be­trieb.

3 Bei schu­li­schen Leis­tun­gen, die den Er­folg der be­trieb­lich or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dung in Fra­ge stel­len, oder bei un­ge­nü­gen­dem Ver­hal­ten der ler­nen­den Per­son nimmt die Be­rufs­fach­schu­le mit dem Lehr­be­trieb Kon­takt auf. Zu­vor hört sie die ler­nen­de Per­son an.

Art. 18 Obligatorische schulische Bildung

(Art. 21 BBG)

1 Die ob­li­ga­to­ri­sche schu­li­sche Bil­dung ist für Ler­nen­de, die ih­re Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis in ei­nem Be­trieb ab­sol­vie­ren, min­des­tens ta­ge­wei­se an­zu­set­zen. Dau­ert sie län­ger als einen Tag pro Wo­che, so ist auch der ver­blei­ben­de Teil zu­sam­men­hän­gend zu er­tei­len.

2 Ein Schul­tag darf neun Lek­tio­nen, ein­sch­liess­lich der Frei- und Stütz­kur­se, nicht über­schrei­ten.

3 Über Ge­su­che zur Dis­pen­sie­rung von der ob­li­ga­to­ri­schen schu­li­schen Bil­dung ent­schei­det die Be­rufs­fach­schu­le. So­fern sich die Dis­pen­sie­rung auch auf das Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren aus­wirkt, ent­schei­det die kan­to­na­le Be­hör­de.

Art. 19 Allgemeinbildung

(Art. 15 Abs. 2 Bst. b BBG)

1 Das SBFI er­lässt Min­dest­vor­schrif­ten für die All­ge­mein­bil­dung in den zwei­jäh­ri­gen so­wie in den drei- bis vier­jäh­ri­gen Grund­bil­dun­gen.

2 Die Min­dest­vor­schrif­ten wer­den in ei­nem eid­ge­nös­si­schen Rah­men­lehr­plan oder, bei be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, in den Bil­dungs­ver­ord­nun­gen kon­kre­ti­siert.

Art. 20 Freikurse und Stützkurse

(Art. 22 Abs. 3 und 4 BBG)

1 Frei­kur­se und Stütz­kur­se der Be­rufs­fach­schu­le sind so an­zu­set­zen, dass der Be­such oh­ne we­sent­li­che Be­ein­träch­ti­gung der Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis mög­lich ist. Ihr Um­fang darf wäh­rend der Ar­beits­zeit durch­schnitt­lich einen hal­b­en Tag pro Wo­che nicht über­stei­gen.

2 Die Not­wen­dig­keit des Be­suchs von Stütz­kur­sen wird pe­ri­odisch über­prüft.

3 Sind Leis­tun­gen oder Ver­hal­ten in der Be­rufs­fach­schu­le oder im Lehr­be­trieb un­ge­nü­gend, so schliesst die Schu­le im Ein­ver­neh­men mit dem Lehr­be­trieb die ler­nen­de Per­son von Frei­kur­sen aus. Bei Un­ei­nig­keit ent­schei­det die kan­to­na­le Be­hör­de.

4 Die Be­rufs­fach­schu­len sor­gen für ein aus­ge­wo­ge­nes An­ge­bot an Frei- und Stütz­kur­sen. Sie er­mög­li­chen ins­be­son­de­re Frei­kur­se in Spra­chen.

5. Abschnitt: Überbetriebliche Kurse und vergleichbare dritte Lernorte

Art. 21

1 Die Kan­to­ne un­ter­stüt­zen die Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt bei der Bil­dung von Trä­ger­schaf­ten für über­be­trieb­li­che Kur­se und ver­gleich­ba­re drit­te Lern­or­te.

2 Die Be­tei­li­gung der Be­trie­be an den Kos­ten für über­be­trieb­li­che Kur­se und ver­gleich­ba­re drit­te Lern­or­te darf die Voll­kos­ten nicht über­stei­gen.

3 Der Lehr­be­trieb trägt die Kos­ten, die der ler­nen­den Per­son aus dem Be­such der über­be­trieb­li­chen Kur­se und ver­gleich­ba­rer drit­ter Lern­or­te ent­ste­hen.

6. Abschnitt: Eidgenössische Berufsmaturität

Art. 2210

Die eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­ma­tu­ri­tät rich­tet sich nach der Be­rufs­ma­tu­ri­täts­ver­ord­nung vom 24. Ju­ni 200911.

10 Fas­sung ge­mä­ss Art. 35 Abs. 2 der Be­rufs­ma­tu­ri­täts­ver­ord­nung vom 24. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Aug. 2009 (AS 2009 3447).

11 SR 412.103.1

3. Kapitel: Höhere Berufsbildung

Art. 23 Allgemeine Bestimmungen

(Art. 27 BBG)

1 Wer­den in ei­nem Fach­ge­biet ei­ne eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung und ei­ne eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung an­ge­bo­ten, so un­ter­schei­det sich die eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung von der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung durch hö­he­re An­for­de­run­gen.

2 Die Qua­li­fi­ka­tio­nen der hö­he­ren Be­rufs­bil­dung wer­den auf in­ter­na­tio­nal üb­li­che Stan­dards ab­ge­stimmt.

Art. 24 Trägerschaft

(Art. 28 Abs. 2 BBG)

1 An­trag auf Ge­neh­mi­gung ei­ner eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder ei­ner eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung kön­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 stel­len.

2 Für das An­ge­bot und die Durch­füh­rung ei­ner eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder ei­ner eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung bil­den sie ei­ne Trä­ger­schaft.

3 Or­ga­ni­sa­tio­nen, die einen Be­zug zur ent­spre­chen­den Prü­fung auf­wei­sen, ist die Mög­lich­keit ein­zuräu­men, der Trä­ger­schaft bei­zu­tre­ten.

4 Die Trä­ger­schaft legt die Rech­te und Pflich­ten der dar­in ver­tre­te­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen auf Grund ih­rer Grös­se und ih­rer wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit fest.

Art. 25 Voraussetzungen für die Genehmigung von eidgenössischen Berufs- und eidgenössischen höheren Fachprüfungen


(Art. 28 Abs. 3 BBG)

1 Das SBFI ge­neh­migt in­ner­halb ei­ner Bran­che für ei­ne spe­zi­el­le Aus­rich­tung nur je ei­ne eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung und ei­ne eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung.

2 Es prüft, ob:

a.
ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht;
b.
kein bil­dungs­po­li­ti­scher Kon­flikt oder Kon­flikt mit ei­nem an­de­ren öf­fent­li­chen In­ter­es­se be­steht;
c.
die Trä­ger­schaft in der La­ge ist, ein län­ger­fris­ti­ges ge­samtschwei­ze­ri­sches An­ge­bot zu ge­währ­leis­ten;
d.
sich der In­halt der Prü­fung an den für die­se Be­rufs­tä­tig­kei­ten er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen ori­en­tiert;
e.
der vor­ge­se­he­ne Ti­tel klar, nicht ir­re­füh­rend und von an­de­ren Ti­teln un­ter­scheid­bar ist.

Art. 26 Genehmigungsverfahren

(Art. 28 Abs. 3 BBG)

1 Die Trä­ger­schaft reicht das Ge­such um Ge­neh­mi­gung ei­ner Prü­fungs­ord­nung beim SBFI ein.

2 Das SBFI ko­or­di­niert die in­halt­li­che Aus­ge­stal­tung von Prü­fungs­ord­nun­gen in ver­wand­ten Be­ru­fen.

3 Es kann ei­ne Zu­sam­men­le­gung von Prü­fun­gen ver­fü­gen, de­ren Fach­ge­biet und Aus­rich­tung sich we­sent­lich über­schnei­den.

4 Er­füllt das Ge­such die Vor­aus­set­zun­gen, so gibt das SBFI die Ein­rei­chung der Prü­fungs­ord­nung im Bun­des­blatt be­kannt und setzt ei­ne Ein­spra­che­frist von 30 Ta­gen an.

5 Ein­spra­chen sind dem SBFI schrift­lich und be­grün­det ein­zu­rei­chen.

Art. 27 Aufsicht

(Art. 28 Abs. 2 und 3 BBG)

Hält ei­ne Trä­ger­schaft trotz Mah­nung die Prü­fungs­ord­nung nicht ein, so kann das SBFI die Prü­fung ei­ner an­de­ren Trä­ger­schaft über­tra­gen oder die Ge­neh­mi­gung der Prü­fungs­ord­nung wi­der­ru­fen.

Art. 28 Höhere Fachschulen

(Art. 29 Abs. 3 BBG)

Die hö­he­ren Fach­schu­len wer­den in ei­ner Ver­ord­nung des De­par­te­ments für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF)12 über die Bil­dungs­gän­ge der hö­he­ren Fach­schu­len ge­re­gelt.

12 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 28a13

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017 (AS 2017 5147). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 14. Dez. 2018, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 155).

4. Kapitel: Berufsorientierte Weiterbildung

Art. 29

1 Der Bund be­tei­ligt sich an Mass­nah­men, die die Ko­or­di­na­ti­on, die Qua­li­tät und die Trans­pa­renz des Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­tes, das be­rufs­ori­en­tiert ge­nutzt wer­den kann, auf na­tio­na­ler oder sprach­re­gio­na­ler Ebe­ne zum Ziel ha­ben.

2 Die von der öf­fent­li­chen Hand ge­tra­ge­nen Struk­tu­ren und An­ge­bo­te der be­ruf­li­chen Bil­dung ste­hen so­weit mög­lich für ar­beits­markt­li­che Mass­nah­men nach dem Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 198214 zur Ver­fü­gung.

5. Kapitel: Qualifikationsverfahren, Ausweise und Titel

Art. 30 Anforderungen an Qualifikationsverfahren

(Art. 33 und 34 Abs. 1 BBG)

1 Für Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren gel­ten fol­gen­de An­for­de­run­gen:

a.
Sie rich­ten sich an den Qua­li­fi­ka­ti­ons­zie­len der mass­ge­ben­den Bil­dungs­er­las­se aus.
b.
Sie be­wer­ten und ge­wich­ten die münd­li­chen, schrift­li­chen und prak­ti­schen Tei­le aus­ge­wo­gen im Hin­blick auf die Be­son­der­hei­ten des ent­spre­chen­den Qua­li­fi­ka­ti­ons­fel­des und be­rück­sich­ti­gen die Er­fah­rungs­no­ten aus Schu­le und Pra­xis.
c.
Sie ver­wen­den ad­äqua­te und ziel­grup­pen­ge­rech­te Ver­fah­ren zur Fest­stel­lung der zu be­ur­tei­len­den Qua­li­fi­ka­tio­nen.

2 Die Fest­stel­lung ei­ner Qua­li­fi­ka­ti­on im Hin­blick auf einen Aus­weis oder Ti­tel er­folgt auf Grund von ab­sch­lies­sen­den fach­über­grei­fen­den Prü­fungs­ver­fah­ren oder durch äqui­va­len­te Ver­fah­ren.

Art. 31 Andere Qualifikationsverfahren

(Art. 33 BBG)

1 Als an­de­re Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren gel­ten Ver­fah­ren, die in der Re­gel nicht in Bil­dungs­er­las­sen fest­ge­legt, aber ge­eig­net sind, die er­for­der­li­chen Qua­li­fi­ka­tio­nen fest­zu­stel­len.

2 Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren nach Ab­satz 1 kön­nen für be­son­de­re Per­so­nen­grup­pen stan­dar­di­siert und in den mass­ge­ben­den Bil­dungs­er­las­sen ge­re­gelt wer­den.

Art. 32 Besondere Zulassungsvoraussetzungen

(Art. 34 Abs. 2 BBG)

Wur­den Qua­li­fi­ka­tio­nen aus­ser­halb ei­nes ge­re­gel­ten Bil­dungs­gan­ges er­wor­ben, so setzt die Zu­las­sung zum Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren ei­ne min­des­tens fünf­jäh­ri­ge be­ruf­li­che Er­fah­rung vor­aus.

Art. 33 Wiederholungen von Qualifikationsverfahren

1 Wie­der­ho­lun­gen von Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren sind höchs­tens zwei­mal mög­lich. Be­reits frü­her be­stan­de­ne Tei­le müs­sen nicht wie­der­holt wer­den. Die Bil­dungs­er­las­se kön­nen für die Wie­der­ho­lungs­pflicht stren­ge­re An­for­de­run­gen auf­stel­len.

2 Ter­mi­ne für die Wie­der­ho­lung wer­den so an­ge­setzt, dass den zu­stän­di­gen Or­ga­nen kei­ne un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Mehr­kos­ten ent­ste­hen.

Art. 34 Bewertung

(Art. 34 Abs. 1 BBG)

1 Die Leis­tun­gen in den Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren wer­den in gan­zen oder hal­b­en No­ten aus­ge­drückt. 6 ist die höchs­te, 1 die tiefs­te No­te. No­ten un­ter 4 ste­hen für un­ge­nü­gen­de Leis­tun­gen.

2 An­de­re als hal­be No­ten sind nur für Durch­schnit­te aus den Be­wer­tun­gen zu­läs­sig, die sich aus ein­zel­nen Po­si­tio­nen der ent­spre­chen­den Bil­dungs­er­las­se er­ge­ben. Die Durch­schnit­te wer­den auf höchs­tens ei­ne De­zi­mal­stel­le ge­run­det.

3 Die Bil­dungs­er­las­se kön­nen an­de­re Be­wer­tungs­sys­te­me vor­se­hen.

Art. 35 Abschlussprüfungen der beruflichen Grundbildung

(Art. 17 BBG)

1 Für die Durch­füh­rung der Ab­schluss­prü­fun­gen der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung setzt die kan­to­na­le Be­hör­de Prü­fungs­ex­per­tin­nen und -ex­per­ten ein. Die zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt ha­ben ein Vor­schlags­recht.

2 Die Prü­fungs­ex­per­tin­nen und -ex­per­ten hal­ten die Re­sul­ta­te so­wie ih­re Be­ob­ach­tun­gen wäh­rend des Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­rens schrift­lich fest, ein­sch­liess­lich Ein­wän­de der Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten.

3 Be­nö­tigt ei­ne Kan­di­da­tin oder ein Kan­di­dat auf Grund ei­ner Be­hin­de­rung be­son­de­re Hilfs­mit­tel oder mehr Zeit, so wird dies an­ge­mes­sen ge­währt.

4 In Fä­chern, die zwei­spra­chig un­ter­rich­tet wur­den, kann die Prü­fung ganz oder teil­wei­se in der zwei­ten Spra­che statt­fin­den.

5 Die für die Durch­füh­rung der Ab­schluss­prü­fun­gen zu­stän­di­gen Or­ga­ne ent­schei­den durch Ver­fü­gung über die Er­tei­lung ei­nes eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis­ses oder ei­nes eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­at­tests.

Art. 36 Eidgenössische Berufsprüfungen und eidgenössische höhere Fachprüfungen


(Art. 43 Abs. 1 und 2 BBG)

1 Das für die eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung oder die eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung zu­stän­di­ge Or­gan ent­schei­det durch Ver­fü­gung über die Zu­las­sung zum Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren und über die Er­tei­lung des Fach­aus­wei­ses oder des Di­ploms.

2 Die Fach­aus­wei­se und die Di­plo­me wer­den vom SBFI aus­ge­stellt. Die Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten kön­nen wäh­len, in wel­cher Amtss­pra­che ihr Aus­weis aus­ge­stellt wird.

3 Die Fach­aus­wei­se und die Di­plo­me wer­den von der oder dem Vor­sit­zen­den des für das Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren zu­stän­di­gen Or­gans und von ei­nem Di­rek­ti­ons­mit­glied des SBFI un­ter­zeich­net.15

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

Art. 37 Register

(Art. 43 Abs. 3 BBG)

1 Das Re­gis­ter des SBFI über die eid­ge­nös­si­schen Fach­aus­wei­se und Di­plo­me ent­hält fol­gen­de Da­ten:

a.
Na­me und Vor­na­me;
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Bür­ger­ort (bei Schwei­zer Staats­an­ge­hö­ri­gen) oder Staats­an­ge­hö­rig­keit (bei aus­län­di­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen);
d.
Wohn­ort zur Zeit der Prü­fung;
e.
Jahr der Prü­fung.

2 Das SBFI kann die Da­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, d und e so­wie den Jahr­gang der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers auf ei­ne ge­eig­ne­te Wei­se ver­öf­fent­li­chen.

3 Es holt vor der Ver­öf­fent­li­chung der Da­ten nach Ab­satz 2 die Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Per­son ein. Die­se kann ih­re Zu­stim­mung oh­ne An­ga­be von Grün­den ver­wei­gern oder nach­träg­lich rück­gän­gig ma­chen.

Art. 38 Titel- und Berufsverzeichnis

(Art. 19 Abs. 2 Bst. e, 28 Abs. 2 und 29 Abs. 3 BBG)16

1 Das SBFI ver­öf­fent­licht in elek­tro­ni­scher Form ein Ver­zeich­nis17:

a.
der ge­schütz­ten Ti­tel der be­ruf­li­chen Grund­bil­dun­gen und der hö­he­ren Be­rufs­bil­dun­gen in den drei Amtss­pra­chen des Bun­des; es kann zu­sätz­lich eng­li­sche Ti­tel be­nen­nen, wenn die­se in­ter­na­tio­nal ein­deu­tig sind;
b.
der den je­wei­li­gen ge­schütz­ten Ti­teln zu­ge­ord­ne­ten Part­ner der Be­rufs­bil­dung.18

2 Auf An­trag der In­ha­be­rin oder des In­ha­bers des Ti­tels stellt das SBFI ein Do­ku­ment mit ei­ner Be­schrei­bung des In­halts der Bil­dung oder der fach­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on in Eng­lisch aus. …19

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

17 Das Ver­zeich­nis ist ab­ruf­bar un­ter: www.bvz.ad­min.ch

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

19 Satz auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 der Ge­büh­ren­ver­ord­nung SBFI vom 16. Ju­ni 2006, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2639).

Art. 39 Kostenbeteiligung

(Art. 41 BBG)

1 Ma­te­ri­al­kos­ten und Raum­mie­ten fal­len nicht un­ter die Prü­fungs­ge­büh­ren nach Ar­ti­kel 41 BBG und dür­fen den An­bie­tern von Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis ganz oder teil­wei­se in Rech­nung ge­stellt wer­den.

2 Bei Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren von Per­so­nen aus­ser­halb ei­nes Bil­dungs­ver­hält­nis­ses der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung kann die Be­hör­de das er­for­der­li­che Ma­te­ri­al und all­fäl­li­ge zu­sätz­lich ent­ste­hen­de Kos­ten den Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten ganz oder teil­wei­se in Rech­nung stel­len.

3 Die Re­ge­lung der Kos­ten­be­tei­li­gung für die Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren aus­ser­halb der Grund­bil­dung be­darf der Zu­stim­mung des SBFI, so­fern die Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren nicht kan­to­nal durch­ge­führt wer­den.

4 Die Ein­künf­te aus Ent­gel­ten für eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fun­gen und eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fun­gen dür­fen die Voll­kos­ten der Trä­ger­schaft im sechs­jäh­ri­gen Durch­schnitt un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­ner an­ge­mes­se­nen Re­ser­ve­bil­dung nicht über­stei­gen.

6. Kapitel: Berufsbildungsverantwortliche

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 40 Berufsbildungsverantwortliche in der beruflichen Grundbildung

(Art. 45 Abs. 3 und 46 Abs. 2 BBG)

1 Wer ei­ne prak­ti­sche oder schu­li­sche Lehr­tä­tig­keit in der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung aus­übt, ver­fügt über ei­ne Bil­dung, die den Min­dest­an­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 44–47 ent­spricht. Dies wird nach­ge­wie­sen:

a.
mit ei­nem eid­ge­nös­si­schen oder eid­ge­nös­sisch an­er­kann­ten Di­plom; oder
b.
für Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner, die einen 40-stün­di­gen Kurs be­su­chen, mit ei­nem Kurs­aus­weis.

2 Wer die Min­dest­an­for­de­run­gen nicht be­reits bei Auf­nah­me sei­ner Tä­tig­keit er­füllt, hat die ent­spre­chen­den Qua­li­fi­ka­tio­nen in­ner­halb von fünf Jah­ren nach­zu­ho­len.

3 Über fach­li­che Gleich­wer­tig­kei­ten ein­zel­ner Be­rufs­bil­dungs­ver­ant­wort­li­cher ent­schei­det die kan­to­na­le Be­hör­de nach Rück­spra­che mit den An­bie­tern der ent­spre­chen­den Bil­dung.

4 Für die Bil­dung in be­stimm­ten Be­ru­fen kön­nen über die Min­dest­an­for­de­run­gen nach die­ser Ver­ord­nung hin­aus­ge­hen­de An­for­de­run­gen auf­ge­stellt wer­den. Die­se sind in den mass­ge­ben­den Bil­dungs­ver­ord­nun­gen fest­ge­legt.

Art. 41 Lehrkräfte in der höheren Berufsbildung

(Art. 29 Abs. 3 und 46 Abs. 2 BBG)

Das WBF legt die Min­dest­an­for­de­run­gen an Lehr­kräf­te in hö­he­ren Fach­schu­len fest.

Art. 42 Lernstunden

1 Lern­stun­den um­fas­sen Prä­senz­zei­ten, den durch­schnitt­li­chen zeit­li­chen Auf­wand für selbst­stän­di­ges Ler­nen, per­sön­li­che oder Grup­pen­ar­bei­ten, wei­te­re Ver­an­stal­tun­gen im Rah­men der je­wei­li­gen Bil­dung, Lern­kon­trol­len und Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren, die Ein­übung der Um­set­zung des Ge­lern­ten in die Pra­xis und be­glei­te­te Prak­ti­ka.

2 Lern­stun­den kön­nen in Ein­hei­ten gän­gi­ger Kre­dit­punkt-Sys­te­me aus­ge­drückt wer­den; bei der Um­rech­nung ent­ste­hen­de Res­te sind auf­zu­run­den.

Art. 43 Weiterbildung

(Art. 45 BBG)

Die Wei­ter­bil­dung von Be­rufs­bil­dungs­ver­ant­wort­li­chen ist Ge­gen­stand der Mass­nah­men zur Qua­li­täts­ent­wick­lung nach Ar­ti­kel 8 BBG.

2. Abschnitt: Mindestanforderungen für die praktische und die schulische Lehrtätigkeit

Art. 44 Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in Lehrbetrieben

(Art. 45 BBG)

1 Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner in Lehr­be­trie­ben ver­fü­gen über:

a.
ein eid­ge­nös­si­sches Fä­hig­keits­zeug­nis auf dem Ge­biet, in dem sie bil­den, oder über ei­ne gleich­wer­ti­ge Qua­li­fi­ka­ti­on;
b.
zwei Jah­re be­ruf­li­che Pra­xis im Lehr­ge­biet;
c.
ei­ne be­rufs­päd­ago­gi­sche Qua­li­fi­ka­ti­on im Äqui­va­lent von 100 Lern­stun­den.

2 An­stel­le der Lern­stun­den nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c kön­nen 40 Kur­s­stun­den tre­ten. Die­se wer­den durch einen Kurs­aus­weis be­stä­tigt.

Art. 45 Andere Berufsbildnerinnen und Berufsbildner

(Art. 45 BBG)

Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner in über­be­trieb­li­chen Kur­sen und ver­gleich­ba­ren drit­ten Lern­or­ten so­wie in Lehr­werk­stät­ten und an­de­ren für die Bil­dung in be­ruf­li­cher Pra­xis an­er­kann­ten In­sti­tu­tio­nen ver­fü­gen über:

a.
einen Ab­schluss der hö­he­ren Be­rufs­bil­dung oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Qua­li­fi­ka­ti­on auf dem Ge­biet, in dem sie un­ter­rich­ten;
b.
zwei Jah­re be­ruf­li­che Pra­xis im Lehr­ge­biet;
c.
ei­ne be­rufs­päd­ago­gi­sche Bil­dung von:
1.
600 Lern­stun­den, wenn sie haupt­be­ruf­lich tä­tig sind,
2.
300 Lern­stun­den, wenn sie ne­ben­be­ruf­lich tä­tig sind.

Art. 46 Lehrkräfte für die schulische Grundbildung und die Berufsmaturität

(Art. 46 BBG)

1 Lehr­kräf­te für die schu­li­sche Grund­bil­dung und die Be­rufs­ma­tu­ri­tät ver­fü­gen über ei­ne Lehr­be­fä­hi­gung für die Se­kun­dar­stu­fe II mit fol­gen­den Qua­li­fi­ka­tio­nen:

a.
be­rufs­päd­ago­gi­sche Bil­dung auf Hoch­schul­stu­fe;
b.
Fach­bil­dung mit ei­nem Ab­schluss auf Ter­ti­är­stu­fe;
c.
be­trieb­li­che Er­fah­rung von sechs Mo­na­ten.

2 Die Lehr­be­fä­hi­gung für be­rufs­kund­li­che Bil­dung setzt vor­aus:

a.
einen ent­spre­chen­den Ab­schluss der hö­he­ren Be­rufs­bil­dung oder ei­ner Hoch­schu­le;
b.
ei­ne be­rufs­päd­ago­gi­sche Bil­dung von:
1.
1800 Lern­stun­den bei haupt­amt­li­cher Tä­tig­keit,
2.
300 Lern­stun­den bei ne­ben­amt­li­cher Tä­tig­keit.

3 Für das Er­tei­len von all­ge­mein­bil­den­dem Un­ter­richt, von Sport­un­ter­richt oder von Fä­chern, die ein Hoch­schul­stu­di­um vor­aus­set­zen, ist er­for­der­lich:

a.
ei­ne Lehr­be­fä­hi­gung für die ob­li­ga­to­ri­sche Schu­le, er­gänzt durch ei­ne Zu­satz­qua­li­fi­ka­ti­on für all­ge­mein­bil­den­den Un­ter­richt be­zie­hungs­wei­se für Sport­un­ter­richt ge­mä­ss dem ent­spre­chen­den Lehr­plan so­wie ei­ne be­rufs­päd­ago­gi­sche Bil­dung von 300 Lern­stun­den; oder
b.
ei­ne ent­spre­chen­de gym­na­sia­le Lehr­be­fä­hi­gung, er­gänzt durch ei­ne be­rufs­päd­ago­gi­sche Bil­dung von 300 Lern­stun­den; oder
c.
ein ent­spre­chen­des Hoch­schul­stu­di­um, er­gänzt durch ei­ne be­rufs­päd­a­go­gi­sche Bil­dung von 1800 Lern­stun­den.20

20 Fas­sung ge­mä­ss Art. 82 Ziff. 3 der Sport­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 23. Mai 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 3967).

Art. 47 Nebenberufliche Bildungstätigkeit

(Art. 45 und 46 BBG)

1 Ei­ne ne­ben­be­ruf­li­che Bil­dungs­tä­tig­keit üben Per­so­nen in Er­gän­zung zu ih­rer Be­rufs­tä­tig­keit auf dem ent­spre­chen­den Ge­biet aus.

2 Die Tä­tig­keit im Haupt­be­ruf um­fasst min­des­tens die Hälf­te der wö­chent­li­chen Ar­beits­zeit.

3 Wer we­ni­ger als durch­schnitt­lich vier Wo­chen­stun­den un­ter­rich­tet, un­ter­liegt nicht den Vor­schrif­ten nach den Ar­ti­keln 45 Buch­sta­be c und 46 Ab­satz 2 Buch­sta­be b Zif­fer 2.

3. Abschnitt: Berufspädagogische Bildung

Art. 48 Inhalte

(Art. 45 und 46 BBG)

Die be­rufs­päd­ago­gi­sche Bil­dung der Be­rufs­bil­dungs­ver­ant­wort­li­chen geht von der Si­tua­ti­on am Lern- und Ar­beits­platz aus. Sie um­fasst fol­gen­de Aspek­te:

a.
Be­rufs­bil­dung und ihr Um­feld: Be­rufs­bil­dungs­sys­tem, ge­setz­li­che Grund­la­gen, Be­ra­tungs­an­ge­bo­te;
b.
ler­nen­de Per­son: be­ruf­li­che So­zia­li­sa­ti­on von Ju­gend­li­chen und Er­wach­se­nen in Be­trieb, Schu­le und Ge­sell­schaft;
c.
Leh­ren und Ler­nen: Pla­nung, Durch­füh­rung und Aus­wer­tung von Lern­ver­an­stal­tun­gen, Un­ter­stüt­zung und Be­glei­tung der Ler­nen­den in ih­rem kon­kre­ten Bil­dungs- und Lern­pro­zess, Eva­lua­ti­on und Se­lek­ti­on auf dem ge­sam­ten Spek­trum der Be­ga­bun­gen;
d.
Um­set­zung des Ge­lern­ten in be­trieb­li­che Aus­bil­dungs­pro­gram­me und schu­li­sche An­ge­bo­te;
e.
Rol­len­ver­ständ­nis als Leh­ren­de, Auf­recht­er­hal­tung des Kon­takts mit der Be­triebs- und Schul­welt, Pla­nung der ei­ge­nen Wei­ter­bil­dung;
f.
Um­gang mit den Ler­nen­den und Zu­sam­men­ar­beit mit ih­ren ge­setz­li­chen Ver­tre­tern und den Be­hör­den, mit den Lehr­be­trie­ben, der Be­rufs­schu­le so­wie an­de­ren Lern­or­ten;
g.
all­ge­mei­ne The­men wie Ar­beits­kul­tur, Ethik, Gen­d­er­fra­gen, Ge­sund­heit, Mul­ti­kul­tu­ra­li­tät, Nach­hal­tig­keit, Si­cher­heit am Ar­beits­platz.

Art. 49 Rahmenlehrpläne

(Art. 45 und 46 BBG)

1 Das SBFI er­lässt für die Qua­li­fi­ka­ti­on der Be­rufs­bil­dungs­ver­ant­wort­li­chen Rah­men­lehr­plä­ne. Die­se re­geln die zeit­li­chen An­tei­le, die in­halt­li­che Zu­sam­men­set­zung und die ver­tie­fen­de Pra­xis nach den je­wei­li­gen An­for­de­run­gen an die Be­rufs­bil­dungs­ver­ant­wort­li­chen.

2 Die zu­stän­di­ge In­sti­tu­ti­on or­ga­ni­siert die Bil­dungs­gän­ge. Die­se ver­bin­den Fach­kom­pe­tenz mit be­rufs­päd­ago­gi­scher Hand­lungs­kom­pe­tenz.

4. Abschnitt: Kurse für Prüfungsexpertinnen und -experten

Art. 50

Das SBFI sorgt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen und den für das Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt für ein Kur­s­an­ge­bot für Prü­fungs­ex­per­tin­nen und -ex­per­ten und bie­tet die­se zu Kur­sen auf.

5. Abschnitt: Eidgenössische Anerkennung von Diplomen und Kursausweisen

Art. 51 Zuständigkeiten und Gesuch

(Art. 45 und 46 BBG)

1 Über die eid­ge­nös­si­sche An­er­ken­nung von Di­plo­men und Kurs­aus­wei­sen von Bil­dungs­gän­gen für Be­rufs­bil­dungs­ver­ant­wort­li­che in der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung ent­schei­den:

a.
die Kan­to­ne, so­fern es sich um Bil­dungs­gän­ge für Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner in Lehr­be­trie­ben han­delt, mit Aus­nah­me von ge­samtschwei­ze­ri­schen Bil­dungs­gän­gen;
b.
das SBFI bei ge­samtschwei­ze­ri­schen Bil­dungs­gän­gen für Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner in Lehr­be­trie­ben und bei al­len an­dern Bil­dungs­gän­gen.

2 Dem Ge­such um An­er­ken­nung sind Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen, die An­ga­ben ma­chen über:

a.
das Leis­tungs­an­ge­bot;
b.
die Qua­li­fi­ka­ti­on der Leh­ren­den;
c.
die Fi­nan­zie­rung;
d.
die Qua­li­täts­ent­wick­lung.

Art. 52 Voraussetzungen für die Anerkennung von Diplomen und Kursausweisen


(Art. 45 und 46 BBG)

Die Di­plo­me und Kurs­aus­wei­se wer­den an­er­kannt, wenn:

a.
das vor­ge­se­he­ne Bil­dungs­pro­gramm mit den Rah­men­lehr­plä­nen nach Ar­ti­kel 49 über­ein­stimmt;
b.
die ein­wand­freie Durch­füh­rung ge­währ­leis­tet ist.

6. Abschnitt: …

Art. 53 und 5421

21 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 14. Dez. 2018, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 155).

7. Kapitel: Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung

Art. 55 Grundsätze

(Art. 49 BBG)

1 Die Be­rufs-, Stu­di­en und Lauf­bahn­be­ra­tung stellt zu­sam­men mit Part­nern An­ge­bo­te zur Vor­be­rei­tung, Wahl und Ge­stal­tung der be­ruf­li­chen Lauf­bahn be­reit.

2 Die In­for­ma­ti­ons­tä­tig­keit er­folgt durch all­ge­mei­ne In­for­ma­tio­nen über Bil­dungs­an­ge­bo­te und durch per­sön­li­che Aus­künf­te und Be­ra­tung.

3 In der per­sön­li­chen Be­ra­tung wer­den Grund­la­gen er­ar­bei­tet, die es Rat­su­chen­den er­mög­li­chen, nach ih­ren Fä­hig­kei­ten und Nei­gun­gen und un­ter Be­rück­sich­ti­gung der An­for­de­run­gen der Ar­beits­welt Be­rufs-, Stu­di­en- und Lauf­bahn­ent­schei­de zu fäl­len.

Art. 56 Mindestanforderungen an Bildungsgänge für Beraterinnen und Berater


(Art. 50 BBG)

1 Fach­bil­dun­gen für die Be­rufs-, Stu­di­en- und Lauf­bahn­be­ra­tung wer­den an ei­ner Hoch­schu­le oder an ei­ner vom SBFI an­er­kann­ten In­sti­tu­ti­on an­ge­bo­ten.

2 Die Fach­bil­dung um­fasst:

a.
600 Lern­stun­den für Stu­die­ren­de mit Hoch­schul­ab­schluss be­zie­hungs­wei­se 1800 Lern­stun­den für die üb­ri­gen Stu­die­ren­den;
b.
zu­sätz­li­che be­trieb­li­che Prak­ti­ka von ins­ge­samt zwölf Wo­chen.

3 Für die Lehr­tä­tig­keit ist ein Hoch­schul­ab­schluss oder ein Ab­schluss ei­ner vom Bund an­er­kann­ten In­sti­tu­ti­on in Be­rufs-, Stu­di­en- und Lauf­bahn­be­ra­tung so­wie ein Nach­weis me­tho­disch-di­dak­ti­scher Kom­pe­tenz er­for­der­lich.

4 Das SBFI ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Gleich­wer­tig­keit an­de­rer Ab­schlüs­se.

Art. 57 Bildungsinhalte

(Art. 50 BBG)

1 Die Fach­bil­dung für Be­rufs-, Stu­di­en- und Lauf­bahn­be­ra­tung um­fasst fol­gen­de Aspek­te:

a.
der Mensch als In­di­vi­du­um: Ent­wick­lungs-, Lern- und Per­sön­lich­keits­psy­cho­lo­gie;
b.
Mensch und Ge­sell­schaft: so­zio­lo­gi­sche, recht­li­che und wirt­schaft­li­che Grund­la­gen;
c.
Mensch und Ar­beit: Bil­dungs­sys­tem, Be­rufs- und Stu­dien­wahl, Be­rufs­kun­de, Ar­beits­psy­cho­lo­gie und Ar­beits­markt;
d.
Ar­beits­me­tho­den: Be­ra­tung, Dia­gno­s­tik, Be­rufs­wahl­vor­be­rei­tung, Er­folgs­kon­trol­len, Do­ku­men­ta­ti­on und Öf­fent­lich­keits­ar­beit;
e.
Auf­ga­ben­ver­ständ­nis: Be­rufs­ethik, Be­rufs­i­den­ti­tät, Qua­li­täts­ent­wick­lung.

2 Sie trägt den un­ter­schied­li­chen Schwer­punk­ten der Be­ra­tung von Ju­gend­li­chen, der Stu­dien­be­ra­tung, der Lauf­bahn­be­ra­tung Er­wach­se­ner und der Be­ra­tung von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen Rech­nung.

Art. 58 Zulassung zum Qualifikationsverfahren und Diplome

(Art. 50 BBG)

1 Über die Zu­las­sung zum Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren ent­schei­det die Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on. Sie trägt auch aus­ser­halb ih­res Bil­dungs­an­ge­bo­tes er­wor­be­nen Qua­li­fi­ka­tio­nen Rech­nung.

2 Wer das Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren be­stan­den hat, er­wirbt ein Di­plom der Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on und ist be­rech­tigt, den Ti­tel «di­plo­mier­te Be­rufs-, Stu­di­en- und Lauf­bahn­be­ra­te­rin» be­zie­hungs­wei­se «di­plo­mier­ter Be­rufs-, Stu­di­en- und Lauf­bahn­be­ra­ter» zu füh­ren.

8. Kapitel: Beteiligung des Bundes an den Kosten der Berufsbildung; Berufsbildungsfonds

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 59 Bemessungsgrundlage für die Kostenbeteiligung des Bundes

(Art. 52 Abs. 1 und 59 Abs. 2 BBG)

1 Die Be­tei­li­gung des Bun­des an den Kos­ten der Be­rufs­bil­dung für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach BBG be­misst sich nach den Net­to­kos­ten der öf­fent­li­chen Hand im Durch­schnitt der vier vor­an­ge­gan­ge­nen Ka­len­der­jah­re.

2 Die Net­to­kos­ten er­rech­nen sich aus ei­ner Voll­kos­ten­rech­nung für die Aus­ga­ben ab­züg­lich der Ein­nah­men.

3 Nicht zu den Net­to­kos­ten zäh­len:

a.
die Kos­ten für die Voll­zugs­be­hör­den;
b.
die Ar­beits­platz­kos­ten und die Löh­ne von Ler­nen­den in der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung und in Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Rechts.

Art. 60 Erhebung der Kosten der Kantone

(Art. 53 Abs. 2 BBG)

1 Die Kan­to­ne ge­ben dem SBFI jähr­lich bis zum 1. Ju­li die Net­to­kos­ten be­kannt, die ih­nen und den Ge­mein­den im vor­an­ge­gan­ge­nen Jahr für die Be­rufs­bil­dung ent­stan­den sind.

2 Die Kos­ten sind nach den Aus­ga­ben für die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 2 BBG auf­zu­tei­len. Die Kos­ten der schu­lisch or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dun­gen sind ge­son­dert aus­zu­wei­sen.

3 Das SBFI kann in Wei­sun­gen ei­ne wei­te­re Auf­schlüs­se­lung vor­se­hen.

Art. 61 Aufteilung des Bundesanteils

(Art. 52 BBG)22

Der Bun­des­an­teil wird wie folgt auf­ge­teilt:

a.
Leis­tun­gen des Bun­des nach den Ar­ti­keln 4 Ab­satz 2 und 48 BBG;
b.
Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 54 und 55 BBG;
c.23
Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 56 und 56a BBG;
d.
Pau­schal­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 53 BBG.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

2. Abschnitt: Pauschalbeiträge

Art. 62

1 Der Kre­dit des Bun­des für Pau­schal­bei­trä­ge an die Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 53 BBG wird wie folgt auf­ge­teilt:

a.
ein An­teil für die Kos­ten der schu­lisch or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dun­gen;
b.
ein An­teil für die üb­ri­gen Kos­ten der Be­rufs­bil­dung.

2 Der An­teil nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a wird auf die Kan­to­ne auf­ge­teilt nach Mass­ga­be der An­zahl Bil­dungs­ver­hält­nis­se in der schu­lisch or­ga­ni­sier­ten Grund­bil­dung, der An­teil nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b nach Mass­ga­be der üb­ri­gen Bil­dungs­ver­hält­nis­se in der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung. Mass­ge­bend ist da­bei der Durch­schnitt der vor­an­ge­gan­ge­nen vier Jah­re.

3 Nimmt ein Kan­ton Auf­ga­ben im Be­reich der hö­he­ren Be­rufs­bil­dung und der be­rufs­ori­en­tier­ten Wei­ter­bil­dung nicht wahr, so wird ihm ein ent­spre­chend klei­ne­rer Pau­schal­bei­trag aus­be­zahlt.

424

5 Das SBFI rich­tet die Bei­trä­ge jähr­lich in zwei Tran­chen aus.

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

3. Abschnitt: Beiträge für Projekte zur Entwicklung der Berufsbildung und zur Qualitätsentwicklung sowie für besondere Leistungen im öffentlichen Interesse 25

25 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

Art. 63 Beiträge für Projekte zur Entwicklung der Berufsbildung und zur Qualitätsentwicklung

(Art. 4 und 54 BBG)26

1 Die Bun­des­bei­trä­ge für Pro­jek­te zur Ent­wick­lung der Be­rufs­bil­dung nach Ar­ti­kel 54 BBG de­cken höchs­tens 60 Pro­zent des Auf­wan­des. In be­grün­de­ten Aus­nah­men kön­nen bis zu 80 Pro­zent ge­währt wer­den.

2 Die Bei­trä­ge be­mes­sen sich:

a.
für Stu­di­en und Pi­lot­pro­jek­te: da­nach, ob sie ge­eig­net sind, die Durch­führ­bar­keit und Wirk­sam­keit neu­er Bil­dungs­mass­nah­men in der Pra­xis ab­zu­klä­ren oder ei­ne Re­form um­zu­set­zen;
b.
für die Schaf­fung neu­er trag­fä­hi­ger Struk­tu­ren: da­nach, ob sie ge­eig­net sind, un­ter­schied­li­che Part­ner zu ei­ner ei­gen­stän­di­gen Trä­ger­schaft für neue Be­rufs­bil­dungs­be­rei­che zu­sam­men­zu­füh­ren.

3 Pro­jek­te wer­den nicht län­ger als vier Jah­re un­ter­stützt. Die Un­ter­stüt­zung wird um höchs­tens ein Jahr ver­län­gert.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

Art. 64 Beiträge für besondere Leistungen im öffentlichen Interesse

(Art. 55 BBG)

1 Die Bun­des­bei­trä­ge für be­son­de­re Leis­tun­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se nach Ar­ti­kel 55 BBG de­cken höchs­tens 60 Pro­zent des Auf­wan­des. In be­grün­de­ten Aus­nah­men kön­nen bis zu 80 Pro­zent ge­währt wer­den.

1bis Als be­son­de­re Leis­tun­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se gel­ten auch Mass­nah­men und Vor­ha­ben der in­ter­na­tio­na­len Be­rufs­bil­dungs­zu­sam­men­ar­beit, die zur Stär­kung des schwei­ze­ri­schen Be­rufs­bil­dungs­sys­tems bei­tra­gen.27

2 Die Bei­trä­ge be­mes­sen sich:

a.
nach dem Grad des In­ter­es­ses;
b.
nach der Mög­lich­keit zu Ei­gen­leis­tung der Ge­such­stel­len­den;
c.
nach der Dring­lich­keit der Mass­nah­me.

3 Die Bei­trä­ge wer­den für höchs­tens fünf Jah­re ge­währt. Ei­ne Ver­län­ge­rung ist mög­lich.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20153807).

4. Abschnitt: Beiträge für die Durchführung eidgenössischer Berufsprüfungen und eidgenössischer höherer Fachprüfungen sowie für Bildungsgänge höherer Fachschulen 28

28 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

Art. 65 Beiträge für die Durchführung eidgenössischer Berufsprüfungen und eidgenössischer höherer Fachprüfungen 29


(Art. 56 BBG)

1 Die Bun­des­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 56 BBG für die Durch­füh­rung eid­ge­nös­si­scher Be­rufs­prü­fun­gen und eid­ge­nös­si­scher hö­he­rer Fach­prü­fun­gen de­cken höchs­tens 60 Pro­zent des Auf­wan­des.

2 Für Prü­fun­gen, die aus fach­li­chen Grün­den be­son­ders kos­ten­in­ten­siv sind, kann ein Bei­trag ge­währt wer­den, der bis zu 80 Pro­zent des Auf­wan­des deckt. Ent­spre­chen­de Ge­su­che sind be­son­ders zu be­grün­den.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6473).

Art. 65a Beiträge für Bildungsgänge höherer Fachschulen 30

(Art. 56 BBG)

1 Die Bun­des­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 56 BBG für Bil­dungs­gän­ge hö­he­rer Fach­schu­len de­cken höchs­tens 25 Pro­zent des Auf­wan­des.

2 Bei­trä­ge für Bil­dungs­gän­ge hö­he­rer Fach­schu­len wer­den nur ge­währt, wenn:

a.
die Bil­dungs­gän­ge von ge­samtschwei­ze­ri­schen, lan­des­weit tä­ti­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt an­ge­bo­ten wer­den; und
b.
für die Bil­dungs­gän­ge kei­ne kan­to­na­len Bei­trä­ge be­zahlt wer­den.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6473).

5. Abschnitt: Verfahren der Beitragsgewährung

Art. 66 32

1 Das SBFI er­lässt Richt­li­ni­en über die Ge­such­stel­lung, die Bud­ge­tie­rung und die Ab­rech­nung von Vor­ha­ben nach den Ar­ti­keln 54–56 BBG.

2 Es un­ter­brei­tet die Ge­su­che der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­bil­dungs­kom­mis­si­on zur Be­ur­tei­lung. Bei Pro­jek­ten nach Ar­ti­kel 54 BBG gilt für die Un­ter­brei­tung ei­ne Min­dest­gren­ze der Pro­jekt­kos­ten von 250 000 Fran­ken.

3 In der Ver­fü­gung über die Ge­wäh­rung ei­nes Bei­tra­ges an ein Vor­ha­ben nach den Ar­ti­keln 54–56 BBG legt das SBFI ins­be­son­de­re fest:

a.
den zu­ge­si­cher­ten Bei­trag;
b.
Mass­nah­men zur Kon­trol­le der Ziel­er­rei­chung;
c.
das Vor­ge­hen bei un­vor­her­ge­se­he­nen Ent­wick­lun­gen;
d.
die Eva­lua­ti­on der ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.

4 Für ein Pro­jekt nach Ar­ti­kel 54 BBG legt das SBFI in der Ver­fü­gung zu­sätz­lich fest:

a.
die Etap­pie­rung von Vor­ha­ben, die vor­aus­sicht­lich län­ger als ein Jahr dau­ern;
b.
An­schluss- und Um­set­zungs­mass­nah­men;
c.
die In­for­ma­ti­on über die Er­geb­nis­se und de­ren Ver­brei­tung.

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

6. Abschnitt: Beiträge an Absolventinnen und Absolventen von vorbereitenden Kursen33

33 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

Art. 66a Beitragsgesuche und Zeitpunkte

1 Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten von Kur­sen, die auf eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fun­gen oder eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fun­gen vor­be­rei­ten, kön­nen beim SBFI ein Ge­such um Bun­des­bei­trä­ge stel­len.

2 Das Ge­such wird in der Re­gel nach Ab­sol­vie­ren der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung ge­stellt.

3 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 66e er­füllt, so kann schon vor Ab­sol­vie­ren der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung ein An­trag auf Aus­zah­lung von Teil­bei­trä­gen ge­stellt wer­den.

Art. 66b Gesuch nach Absolvieren der eidgenössischen Berufsprüfung oder der eidgenössischen höheren Fachprüfung

Das Ge­such um Bei­trä­ge nach Ab­sol­vie­ren der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung um­fasst:

a.
An­ga­ben zur ge­such­stel­len­den Per­son;
b.
die vom An­bie­ter des vor­be­rei­ten­den Kur­ses aus­ge­stell­ten Rech­nun­gen über die von der Ab­sol­ven­tin oder dem Ab­sol­ven­ten zu be­zah­len­den Kurs­ge­büh­ren;
c.
die vom An­bie­ter des vor­be­rei­ten­den Kur­ses aus­ge­stell­te Be­stä­ti­gung über die von der Ab­sol­ven­tin oder dem Ab­sol­ven­ten be­zahl­ten, an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren;
d.
die Ver­fü­gung über Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der ab­sol­vier­ten eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung.

Art. 66c Voraussetzungen für Beiträge nach Absolvieren der eidgenössischen Berufsprüfung oder der eidgenössischen höheren Fachprüfung

1 Das SBFI rich­tet Bei­trä­ge aus, wenn:

a.
die Ab­sol­ven­tin oder der Ab­sol­vent zum Zeit­punkt der Er­öff­nung der Ver­fü­gung über das Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung den steu­er­li­chen Wohn­sitz in der Schweiz hat;
b.
der ab­sol­vier­te vor­be­rei­ten­de Kurs:
1.
im Jahr des Kurs­be­ginns auf der Lis­te der vor­be­rei­ten­den Kur­se nach Ar­ti­kel 66g ver­zeich­net war, und
2.
nicht län­ger als sie­ben Jah­re vor Er­öff­nung der Ver­fü­gung über das Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung be­gon­nen hat;
c.
die an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren ins­ge­samt 1000 Fran­ken über­stei­gen;
d.
ei­ne vom An­bie­ter des vor­be­rei­ten­den Kur­ses aus­ge­stell­te Be­stä­ti­gung über die von der Ab­sol­ven­tin oder dem Ab­sol­ven­ten be­zahl­ten, an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren vor­liegt und die­se nicht be­reits im Rah­men ei­nes an­de­ren Ge­suchs oder An­trags ein­ge­reicht wur­de;
e.
ei­ne eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung oder ei­ne eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung ab­sol­viert wur­de;
f.
das Ge­such in­ner­halb von 2 Jah­ren nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung über das Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung ein­ge­reicht wird.

2 Das SBFI rich­tet Bei­trä­ge aus­sch­liess­lich an Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten aus.

Art. 66d Antrag auf Teilbeiträge vor Absolvieren der eidgenössischen Berufsprüfung oder der eidgenössischen höheren Fachprüfung

1 Der An­trag auf Teil­bei­trä­ge vor Ab­sol­vie­ren der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung um­fasst:

a.
An­ga­ben zur an­trag­stel­len­den Per­son;
b.
ei­ne schrift­li­che Ver­pflich­tung ge­gen­über dem SBFI:
1.
die an­ge­streb­te eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung oder eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung zu ab­sol­vie­ren, und
2.
in­ner­halb von längs­tens fünf Jah­ren nach dem ers­ten An­trag die Ver­fü­gung über Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der ab­sol­vier­ten eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung bei­zu­brin­gen;
c.
die vom An­bie­ter des vor­be­rei­ten­den Kur­ses aus­ge­stell­ten Rech­nun­gen der von der Teil­neh­me­rin oder dem Teil­neh­mer zu be­zah­len­den Kurs­ge­büh­ren;
d.
die vom An­bie­ter des vor­be­rei­ten­den Kur­ses aus­ge­stell­te Be­stä­ti­gung über die von der Teil­neh­me­rin oder dem Teil­neh­mer be­zahl­ten, an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren;
e.
den Nach­weis, dass die An­trag­stel­le­rin oder der An­trag­stel­ler ge­mä­ss letz­ter rechts­kräf­ti­ger Steu­er­ver­an­la­gung we­ni­ger als 88 Fran­ken di­rek­te Bun­des­steu­er leis­ten muss­te.

2 Es kön­nen meh­re­re An­trä­ge auf Teil­bei­trä­ge ge­stellt wer­den. All­fäl­li­ge Rest­bei­trä­ge kön­nen nach Er­halt der Ver­fü­gung über Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der ab­sol­vier­ten eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung be­an­tragt wer­den.

Art. 66e Voraussetzungen für Teilbeiträge, Abrechnung und Rückforderung

1 Das SBFI rich­tet Teil­bei­trä­ge aus, wenn:

a.
die An­trag­stel­le­rin oder der An­trag­stel­ler den steu­er­li­chen Wohn­sitz zum Zeit­punkt der An­trag­stel­lung in der Schweiz hat;
b.
ei­ne Ver­pflich­tung ge­mä­ss Ar­ti­kel 66d Ab­satz 1 Buch­sta­be b vor­liegt;
c.
der ab­sol­vier­te vor­be­rei­ten­de Kurs:
1.
im Jahr des Kurs­be­ginns auf der Lis­te der vor­be­rei­ten­den Kur­se nach Ar­ti­kel 66g ver­zeich­net war, und
2.
nicht län­ger als zwei Jah­re vor An­trag­stel­lung be­gon­nen hat;
d.
die an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren pro An­trag 3500 Fran­ken über­stei­gen;
e.
ei­ne vom An­bie­ter des vor­be­rei­ten­den Kur­ses aus­ge­stell­te Be­stä­ti­gung über die von der Teil­neh­me­rin oder dem Teil­neh­mer be­zahl­ten, an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren vor­liegt und die­se nicht be­reits im Rah­men ei­nes an­de­ren Ge­suchs oder An­trags ein­ge­reicht wur­de;
f.
die An­trag­stel­le­rin oder der An­trag­stel­ler ge­mä­ss letz­ter rechts­kräf­ti­ger Steu­er­ver­an­la­gung we­ni­ger als 88 Fran­ken di­rek­te Bun­des­steu­er leis­ten muss­te.

2 Das SBFI er­stellt nach Er­halt der Ver­fü­gung über Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der ab­sol­vier­ten eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung so­wie all­fäl­li­ger wei­te­rer Be­stä­ti­gun­gen ei­ne Schluss­ab­rech­nung und rich­tet auf An­trag all­fäl­li­ge Rest­bei­trä­ge bis zur Ober­gren­ze aus.

3 Es rich­tet Bei­trä­ge aus­sch­liess­lich an Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus.

4 Trifft in­ner­halb der Frist ge­mä­ss Ar­ti­kel 66d Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 kei­ne Ver­fü­gung über Be­ste­hen oder Nicht­be­ste­hen der ab­sol­vier­ten eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fung oder eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fung ein, so wird der aus­be­zahl­te Be­trag zur Rück­zah­lung fäl­lig. Es gel­ten die Be­stim­mun­gen des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199034.

Art. 66f Beitragssatz, Obergrenze und anrechenbare Kursgebühren

1 Der Bei­trags­satz be­trägt für Ge­su­che nach Ar­ti­kel 66b und für An­trä­ge nach Ar­ti­kel 66d 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren.

2 Die Ober­gren­ze der an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren be­trägt pro bei­trags­be­rech­tig­te Per­son und Ab­schluss:

a.
für eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fun­gen: 19 000 Fran­ken;
b.
für eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fun­gen: 21 000 Fran­ken.

3 Als an­re­chen­bar gilt nur der An­teil der Kurs­ge­büh­ren, der un­mit­tel­bar der Wis­sens­ver­mitt­lung für die eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung oder dieeid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung dient. Nicht als an­re­chen­bar gel­ten na­ment­lich Spe­sen für Rei­sen, Ver­pfle­gung und Über­nach­tung.

4 Kurs­ge­büh­ren, die über Bei­trä­ge im Rah­men der In­ter­kan­to­na­len Ver­ein­ba­rung vom 22. März 201235 über Bei­trä­ge an die Bil­dungs­gän­ge der hö­he­ren Fach­schu­len (HFSV) ver­bil­ligt wur­den, sind nicht an­re­chen­bar.

35 Zu fin­den auf der Web­si­te der Kon­fe­renz der kan­to­na­len Er­zie­hungs­di­rek­to­ren (EDK) un­ter www.edk.ch > Ar­bei­ten > Fi­nan­zie­rungs-Ver­ein­ba­run­gen > Hö­he­re Fach­schu­len

Art. 66g Liste der vorbereitenden Kurse

1 Das SBFI führt ei­ne Lis­te der vor­be­rei­ten­den Kur­se. Die Lis­te ist Be­stand­teil der Ver­ord­nung und wird durch Ver­weis ver­öf­fent­licht (Art. 5 Abs. 1 Bst. c des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 200436). Sie ist in elek­tro­ni­scher Form zu­gäng­lich37. Das SBFI führt die Lis­te jähr­lich nach.

2 An­bie­ter, die ih­re Kur­se auf der Lis­te der vor­be­rei­ten­den Kur­se ver­zeich­net fin­den möch­ten, müs­sen:

a.
ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben; und
b.
Ge­währ da­für bie­ten, die auf­er­leg­ten Pflich­ten (Art. 66i) zu er­fül­len.

3 Sie mel­den sich beim SBFI mit den nö­ti­gen An­ga­ben und Nach­wei­sen an.

4 Das SBFI nimmt einen Kurs in die Lis­te auf, wenn der Kurs die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Er fin­det in der Schweiz statt.
b.
Er be­rei­tet in­halt­lich un­mit­tel­bar auf ei­ne eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fung oder ei­ne eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fung vor. Da­zu deckt er die er­for­der­li­chen Kom­pe­ten­zen voll­stän­dig oder teil­wei­se ab.

5 In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len, ins­be­son­de­re wenn in der Schweiz kein ent­spre­chen­der Kurs an­ge­bo­ten wird, kann auf der Lis­te auch ein Kurs ver­zeich­net wer­den, der nicht in der Schweiz statt­fin­det oder von ei­nem An­bie­ter an­ge­bo­ten wird, der sei­nen Sitz nicht in der Schweiz hat.

6 Ein auf der Lis­te ver­zeich­ne­ter Kurs muss jähr­lich vom Kur­s­an­bie­ter be­stä­tigt wer­den, um im Fol­ge­jahr auf der Lis­te zu er­schei­nen.

36 SR 170.512

37 Die Lis­te ist ab­ruf­bar un­ter: www.sbfi.ad­min.ch/hbb-fi­nan­zie­rung >

Art. 66h Stichproben

Das SBFI über­prüft die An­ga­ben der Kur­s­an­bie­ter ge­mä­ss Ar­ti­kel 66g Ab­sät­ze 2 und 4 so­wie Ar­ti­kel 66i Ab­satz 1 mit­tels Stich­pro­ben.

Art. 66i Pflichten der Kursanbieter und Sanktionen

1 Der Kur­s­an­bie­ter stellt zu­han­den der Teil­neh­me­rin oder des Teil­neh­mers ei­ne Be­stä­ti­gung ge­mä­ss der Vor­la­ge des SBFI aus. Die­se ent­hält ei­ne kor­rek­te Dar­stel­lung über:

a.
die ge­sam­ten Kurs­ge­büh­ren;
b.
die an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren;
c.
die von der Teil­neh­me­rin oder dem Teil­neh­mer be­zahl­ten, an­re­chen­ba­ren Kurs­ge­büh­ren.

2 Er ko­ope­riert bei der Durch­füh­rung von Stich­pro­ben.

3 Macht ein Kur­s­an­bie­ter falsche An­ga­ben, ver­wen­det er die Vor­la­ge ge­mä­ss Ab­satz 1 nicht, be­folgt er Wei­sun­gen nicht oder lie­fert er die im Rah­men von Stich­pro­ben ge­for­der­ten Nach­wei­se nicht in­ner­halb der ge­setz­ten Frist, so kann das SBFI den be­tref­fen­den Kurs oder das ge­sam­te Kur­s­an­ge­bot des An­bie­ters von der Lis­te strei­chen.

4 Macht ein Kur­s­an­bie­ter vor­sätz­lich nicht wahr­heits­ge­treue An­ga­ben, so kann das SBFI den An­bie­ter zu­sätz­lich für ein Jahr von der Auf­nah­me in die Lis­te sper­ren.

Art. 66j Aufgabenübertragung

(Art. 56b und 67 BBG)

1 Das SBFI kann Auf­ga­ben nach die­sem Ab­schnitt an Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt über­tra­gen.

2 Die Auf­ga­ben­über­tra­gung ge­schieht mit­tels Leis­tungs­ver­ein­ba­rung.

7. Abschnitt: Kürzung oder Verweigerung von Bundesbeiträgen

Art. 67

Die Kür­zung oder Ver­wei­ge­rung von Bun­des­bei­trä­gen nach Ar­ti­kel 58 BBG be­misst sich nach der Schwe­re der Pflicht­ver­let­zung des Bei­trags­emp­fän­gers. Die Kür­zung be­trägt höchs­tens ein Drit­tel.

8. Abschnitt: Berufsbildungsfonds 39

39 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

Art. 68 Antrag auf Verbindlichkeit

(Art. 60 BBG)40

1 An­trä­ge auf Ver­bind­lich­keit ei­nes Be­rufs­bil­dungs­fonds wer­den ge­stellt von:

a.
ge­samtschwei­ze­ri­schen, lan­des­weit tä­ti­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt für al­le Be­trie­be der Bran­che; oder
b.
re­gio­nal tä­ti­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt für die Be­trie­be der Bran­che in ih­rer Re­gi­on.

2 Der An­trag wird schrift­lich beim SBFI ein­ge­reicht und ent­hält na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben:

a.
zu för­dern­de Mass­nah­men;
b.
Art der Bei­trags­er­he­bung;
c.
Bran­chen­be­zeich­nung;
d.
ge­ge­be­nen­falls re­gio­na­le Be­gren­zung;
e.
Leis­tungs­ab­gren­zung ge­gen­über an­de­ren Be­rufs­bil­dungs­fonds.

3 Die Or­ga­ni­sa­ti­on ver­fügt im Sin­ne von Ar­ti­kel 60 Ab­satz 4 Buch­sta­be b BBG über ei­ne ei­ge­ne Bil­dungs­in­sti­tu­ti­on, wenn sie ein An­ge­bot, das sich haupt­säch­lich mit der Aus- und Wei­ter­bil­dung in der Bran­che be­schäf­tigt, sel­ber be­reit­stellt oder an ei­nem sol­chen An­ge­bot be­tei­ligt ist.

4–741

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6005).

41 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6005).

Art. 68a Beitragserhebung 42

(Art. 60 BBG)

1 Die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­welt stellt die Bei­trä­ge bei den un­ter­stell­ten Be­trie­ben in Rech­nung.

2 Wer be­reits Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 60 Ab­satz 6 BBG er­bringt, be­zahlt die Dif­fe­renz zwi­schen der be­reits er­brach­ten Leis­tung und dem Be­trag, der zur Äuf­nung des all­ge­mein­ver­bind­lich er­klär­ten Be­rufs­bil­dungs­fonds er­ho­ben wird. Die Dif­fe­renz be­rech­net sich auf­grund der an­teils­mäs­si­gen Bei­trä­ge für die glei­che Leis­tung.

3 Die Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­welt ver­fügt den Bei­trag, wenn der Be­trieb dies ver­langt oder nicht zahlt.

4 Ei­ne rechts­kräf­ti­ge Bei­trags­ver­fü­gung ist im Sin­ne von Ar­ti­kel 80 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188943 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs ei­nem voll­streck­ba­ren ge­richt­li­chen Ent­scheid gleich­ge­stellt.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6005).

43 SR 281.1

Art. 68b Überprüfung der Verwendung der Gelder, Buchführung und Revision 44


(Art. 60 BBG)

1 Die Ver­wen­dung der Gel­der aus dem Fonds wird pe­ri­odisch über­prüft.

2 Für die Buch­füh­rung der vom Bun­des­rat für ver­bind­lich er­klär­ten Be­rufs­bil­dungs­fonds gel­ten die Be­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 957–964 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts45.

3 Die Rech­nun­gen der vom Bun­des­rat für ver­bind­lich er­klär­ten Fonds wer­den jähr­lich durch un­ab­hän­gi­ge Stel­len re­vi­diert. Die Re­vi­si­ons­be­rich­te wer­den dem SBFI zur Kennt­nis­nah­me ein­ge­reicht.

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6005). Die bis­he­ri­gen Abs. 5–7 von Art. 68 wur­den zu Abs. 1–3 die­ses Ar­ti­kels.

45 SR 220

9. Kapitel: Anerkennung ausländischer Abschlüsse 46

46 Fassung gemäss Anhang Ziff. 2 der V vom 12. Nov. 2014 zum Hochschulförderungs- und -koordinationsgesetz, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4137).

Art. 69 Eintreten 47

(Art. 68 BBG)

Das SBFI oder Drit­te (ge­mä­ss Art. 67 BBG) ver­glei­chen auf Ge­such hin einen aus­län­di­schen Ab­schluss mit ei­nem ent­spre­chen­den schwei­ze­ri­schen Ab­schluss der Be­rufs­bil­dung, wenn:

a.
der aus­län­di­sche Ab­schluss auf staat­li­chen Rechts- oder Ver­wal­tungs­vor­schrif­ten be­ruht und von der zu­stän­di­gen Be­hör­de oder In­sti­tu­ti­on im Her­kunfts­staat ver­lie­hen wor­den ist; und
b.
die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber des aus­län­di­schen Ab­schlus­ses Sprach­kennt­nis­se in ei­ner Amtss­pra­che des Bun­des nach­weist, die für die Be­rufs­aus­übung in der Schweiz er­for­der­lich sind.

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 12. Nov. 2014 zum Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4137).

Art. 69a Reglementierte Berufe 48

(Art. 68 BBG)

1 Das SBFI oder Drit­te an­er­ken­nen einen aus­län­di­schen Ab­schluss für die Aus­übung ei­nes re­gle­men­tier­ten Be­rufs, wenn er im Ver­gleich mit dem ent­spre­chen­den schwei­ze­ri­schen Ab­schluss der Be­rufs­bil­dung die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Die glei­che Bil­dungs­stu­fe ist ge­ge­ben.
b.
Die Bil­dungs­dau­er ist gleich.
c.
Die Bil­dungs­in­hal­te sind ver­gleich­bar.
d.
Der aus­län­di­sche Bil­dungs­gang um­fasst ne­ben theo­re­ti­schen auch prak­ti­sche Qua­li­fi­ka­tio­nen oder es ist ei­ne ein­schlä­gi­ge Be­rufs­er­fah­rung vor­han­den.

2 Be­rech­tigt der aus­län­di­sche Ab­schluss zwar zur Aus­übung des ent­spre­chen­den Be­rufs im Her­kunfts­staat, sind je­doch die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 nicht al­le er­füllt, so sor­gen das SBFI oder Drit­te, bei Be­darf in Zu­sam­men­ar­beit mit Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten, für Mass­nah­men zum Aus­gleich der Un­ter­schie­de zwi­schen dem aus­län­di­schen und dem ent­spre­chen­den schwei­ze­ri­schen Ab­schluss (Aus­gleichs­mass­nah­men) na­ment­lich in Form ei­ner Eig­nungs­prü­fung oder ei­nes An­pas­sungs­lehr­gangs. Käme der Aus­gleich der Ab­sol­vie­rung ei­nes be­deu­ten­den Teils der schwei­ze­ri­schen Aus­bil­dung gleich, so kom­men Aus­gleichs­mass­nah­men nicht in Be­tracht.

3 Die Kos­ten für die Aus­gleichs­mass­nah­men wer­den den Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten in Rech­nung ge­stellt.

48 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der V vom 12. Nov. 2014 zum Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4137).

Art. 69b Nicht reglementierte Berufe 49

(Art. 68 BBG)

1 Sind bei ei­nem aus­län­di­schen Ab­schluss ei­nes Be­rufs, des­sen Aus­übung nicht re­gle­men­tiert ist, die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 69a Ab­satz 1 Buch­sta­be a und b er­füllt, so ord­nen das SBFI oder Drit­te den Ab­schluss durch ei­ne Ni­veau­be­stä­ti­gung dem schwei­ze­ri­schen Bil­dungs­sys­tem zu.

2 Sind sämt­li­che Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 69a Ab­satz 1 er­füllt, so an­er­ken­nen das SBFI oder Drit­te den aus­län­di­schen Ab­schluss.

49 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der V vom 12. Nov. 2014 zum Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4137).

Art. 69c50

50 Ur­sprüng­lich: Art. 69a. Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 14. Sept. 2005 (AS 2005 4645). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 der V vom 21. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 5113).

Art. 7051

51 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 der V vom 12. Nov. 2014 zum Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4137).

10. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 71 SBFI

(Art. 65 BBG)

1 Das SBFI voll­zieht die­se Ver­ord­nung, so­weit die Zu­stän­dig­keit nicht an­ders ge­re­gelt ist.

2 Es ist Kon­takt­stel­le für die ge­gen­sei­ti­ge Di­plo­man­er­ken­nung im Rah­men des Voll­zugs fol­gen­der in­ter­na­tio­na­ler Ver­trä­ge:

a.
Ab­kom­men vom 21. Ju­ni 199952 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit;
b.
Über­ein­kom­men vom 4. Ja­nu­ar 196053 zur Er­rich­tung ei­ner Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on.

Art. 71a Gebühren des SBFI 54

Die Ge­büh­ren für ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen und für Dienst­leis­tun­gen im Auf­ga­ben­be­reich des SBFI rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung SBFI vom 16. Ju­ni 200655.

54 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Ge­büh­ren­ver­ord­nung SBFI vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2639).

55 SR 412.109.3

Art. 72 Zutrittsrecht und Auskunftspflicht

(Art. 65 Abs. 4 BBG)

1 Die mit dem Voll­zug be­trau­ten Stel­len ha­ben Zu­tritt zu Ver­an­stal­tun­gen der Be­rufs­bil­dung. Sie kön­nen Aus­künf­te ver­lan­gen und Un­ter­la­gen ein­se­hen, die die Be­rufs­bil­dung be­tref­fen.

2 Das SBFI kann bei den Kan­to­nen und den di­rekt mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­trau­ten Drit­ten In­for­ma­tio­nen und Aus­künf­te ein­ho­len.

Art. 73 Entzug von Ausweisen und Titeln

(Art. 63 BBG)

1 Das SBFI ent­zieht Aus­wei­se und Ti­tel, die auf rechts­wid­ri­ge Wei­se er­wirkt wur­den. Die straf­recht­li­che Ver­fol­gung bleibt vor­be­hal­ten.

2 Der rechts­kräf­ti­ge Ent­zug ei­nes Aus­wei­ses wird den Kan­to­nen mit­ge­teilt; ein all­fäl­li­ger Ein­trag im öf­fent­li­chen Re­gis­ter wird ge­löscht.56

56 Die Be­rich­ti­gung vom 8. Fe­br. 2021 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2021 74).

2. Abschnitt: Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

Art. 74

1 Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

2 Für die Auf­he­bung von Aus­bil­dungs­re­gle­men­ten, die ge­stützt auf Ar­ti­kel 12 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. April 197857 über die Be­rufs­bil­dung vom WBF er­las­sen wur­den, ist das SBFI zu­stän­dig.

57 [AS 1979 1687, 1985 660Ziff. I 21, 1987 600Art. 17 Ziff. 3, 1991 857An­hang Ziff. 4, 1992 288An­hang Ziff. 17 2521 Art. 55 Ziff. 1, 1996 2588Art. 25 Abs. 2 und An­hang Ziff. 1, 1998 1822Art. 2, 1999 2374Ziff. I 2, 2003 187An­hang Ziff. II 2. AS 2003 4557An­hang Ziff. I 1]

3. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 75 Berufsbildungsabschlüsse nach kantonalem Recht

(Art. 73 Abs. 2 BBG)

1 Die Ti­tel von Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten von Be­rufs­bil­dun­gen nach kan­to­na­lem Recht gel­ten mit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung als eid­ge­nös­sisch, wenn sie bis­her durch in­ter­kan­to­na­le Ver­ein­ba­run­gen ge­re­gelt wa­ren.

2 Die Gleich­wer­tig­keit von Ti­teln nach Ab­satz 1 mit Ti­teln nach neu­en eid­ge­nös­si­schen Re­ge­lun­gen so­wie die Be­din­gun­gen für all­fäl­li­ge Ti­tel­um­wand­lun­gen wer­den in den ent­spre­chen­den Bil­dungs­er­las­sen be­stimmt.

3 Für die An­er­ken­nung der Bil­dungs­gän­ge und die Ti­tel­um­wand­lun­gen in Be­rei­chen, die bis­her im in­ter­kan­to­na­len Recht ge­re­gelt wa­ren, wen­det das SBFI bis zum In­kraft­tre­ten der Bil­dungs­er­las­se die mass­ge­ben­den Be­stim­mun­gen des bis­he­ri­gen in­ter­kan­to­na­len Rechts an.

4 Im Be­reich der Ge­sund­heits­be­ru­fe ist für die An­er­ken­nung der Bil­dungs­gän­ge und die Ti­tel­um­wand­lun­gen so­wie für die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Di­plo­me und Aus­wei­se bis zum In­kraft­tre­ten der mass­ge­ben­den eid­ge­nös­si­schen Bil­dungs­er­las­se das Schwei­ze­ri­sche Ro­te Kreuz zu­stän­dig.

Art. 76 Berufsbildungsverantwortliche ausserhalb des altrechtlichen Geltungsbereichs


(Art. 73 BBG)

1 Be­rufs­bild­ne­rin­nen und Be­rufs­bild­ner aus­ser­halb des Gel­tungs­be­rei­ches des Bun­des­ge­set­zes vom 19. April 197858 über die Be­rufs­bil­dung, die wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren Ler­nen­de ge­bil­det ha­ben, gel­ten als qua­li­fi­ziert im Sin­ne der Ar­ti­kel 44 und 45.

2 und 359

4 All­fäl­li­ge Nach­qua­li­fi­ka­tio­nen ha­ben in­ner­halb von fünf Jah­ren nach dem Ent­scheid des SBFI zu er­fol­gen.

58 [AS 1979 1687, 1985 660Ziff. I 21, 1987 600Art. 17 Ziff. 3, 1991 857An­hang Ziff. 4, 1992 288An­hang Ziff. 17 2521 Art. 55 Ziff. 1, 1996 2588Art. 25 Abs. 2 und An­hang Ziff. 1, 1998 1822Art. 2, 1999 2374Ziff. I 2, 2003 187An­hang Ziff. II 2. AS 2003 4557An­hang Ziff. I 1]

59 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 14. Dez. 2018, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 155).

Art. 76a Lehrbefähigung für das Erteilen von Sportunterricht 60

Das nach bis­he­ri­gem Recht er­wor­be­ne eid­ge­nös­si­sche Turn- und Sport­lehr­er­di­plom I oder II, das Di­plom «Sport­leh­re­rin FH» oder «Sport­leh­rer FH» so­wie das Ba­chel­or­di­plom in Sport der Eid­ge­nös­si­schen Hoch­schu­le für Sport Mag­g­lin­gen gel­ten als Lehr­be­fä­hi­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 46 Ab­satz 3.

60 Ein­ge­fügt durch Art. 82 Ziff. 3 der Sport­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 23. Mai 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 3967).

Art. 77 Pauschalbeiträge

(Art. 73 Abs. 3 und 4 BBG)

1 Die Auf­ga­ben der Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 2 BBG wer­den vom Bund ab dem fünf­ten Jahr nach In­kraft­tre­ten des BBG voll­um­fäng­lich über Pau­schal­bei­trä­ge ge­mä­ss dem BBG und die­ser Ver­ord­nung mit­fi­nan­ziert.

2 Die ers­ten vier Jah­re nach In­kraft­tre­ten des BBG gilt fol­gen­de Re­ge­lung:

a.
Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 2 BBG, für die der Bund bis­her ge­stützt auf ei­nes der fol­gen­den Ge­set­ze Bei­trä­ge ge­währt hat, un­ter­stützt er wei­ter­hin nach die­sen Ge­set­zen:
1.
Bun­des­ge­setz vom 19. April 197861 über die Be­rufs­bil­dung,
2.
Land­wirt­schafts­ge­setz vom 29. April 199862,
3.
Wald­ge­setz vom 4. Ok­to­ber 199163,
4.
Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 199264 über Fi­nanz­hil­fen an die Hö­he­ren Fach­schu­len im So­zi­al­be­reich.
b.
Die üb­ri­gen Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 2 BBG un­ter­stützt der Bund im Rah­men der ver­füg­ba­ren Mit­tel nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 1 BBG.

61 [AS 1979 1687, 1985 660Ziff. I 21, 1987 600Art. 17 Ziff. 3, 1991 857An­hang Ziff. 4, 1992 288An­hang Ziff. 17 2521 Art. 55 Ziff. 1, 1996 2588Art. 25 Abs. 2 und An­hang Ziff. 1, 1998 1822Art. 2, 1999 2374Ziff. I 2, 2003 187An­hang Ziff. II 2. AS 2003 4557An­hang Ziff. I 1]

62 SR 910.1

63 SR 921.0

64 [AS 1992 1973. AS 2003 4557An­hang I 2]

Art. 78 Bauvorhaben und Mieten

(Art. 73 Abs. 3 BBG)

1 Sub­ven­ti­ons­ge­su­che für Bau­vor­ha­ben, für die bis zum In­kraft­tre­ten des BBG beim SBFI ein Raum­pro­gramm mit Be­le­gungs­plan, ein Vor­pro­jekt oder ein Bau­pro­jekt ein­ge­reicht wur­den, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht be­ur­teilt.

2 Wird ein Raum­pro­gramm mit Be­le­gungs­plan oder ein Vor­pro­jekt ein­ge­reicht, so wer­den Sub­ven­tio­nen nach bis­he­ri­gem Recht nur ge­währt, wenn bis spä­tes­tens vier Jah­re nach In­kraft­tre­ten des BBG ein Bau­pro­jekt vor­ge­legt wird.

3 Wur­de für ein Bau­vor­ha­ben ei­ne Sub­ven­ti­on zu­ge­si­chert, so ist die Schluss­ab­rech­nung für das rea­li­sier­te Vor­ha­ben bis spä­tes­tens zehn Jah­re nach dem In­kraft­tre­ten des BBG ein­zu­rei­chen. Wird die Schluss­ab­rech­nung nach die­sem Zeit­punkt ein­ge­reicht, so sind kei­ne Sub­ven­tio­nen mehr ge­schul­det.

4 Sub­ven­ti­ons­ge­su­che für die Mie­te von Räum­lich­kei­ten, die bis zum In­kraft­tre­ten des BBG mit ei­ner Raum­ta­bel­le, ei­nem Miet­ver­trag oder ei­nem Miet­vor­ver­trag und ei­nem Be­le­gungs­plan ein­ge­reicht wur­den, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht be­ur­teilt. Die Sub­ven­tio­nen wer­den höchs­tens bis vier Jah­re nach In­kraft­tre­ten des BBG ge­währt.

5 Der Zah­lungs­kre­dit für Bau­ten und Mie­ten geht zu Las­ten des Zah­lungs­rah­mens nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 Buch­sta­be a BBG.

Art. 78a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
15. September 2017
65

1 Für Kur­se, die auf eid­ge­nös­si­sche Be­rufs­prü­fun­gen oder eid­ge­nös­si­sche hö­he­re Fach­prü­fun­gen vor­be­rei­ten, kön­nen Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 66c und 66e be­an­tragt wer­den, wenn die Kur­se nach dem 1. Ja­nu­ar 2017 be­gon­nen ha­ben.

2 Das SBFI sorgt da­für, dass die Be­stim­mun­gen des 6. Ab­schnitts des 8. Ka­pi­tels (Art. 66a–66j) drei Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. Sep­tem­ber 2017 auf ih­re Wirk­sam­keit hin über­prüft wer­den und dem Bun­des­rat Be­richt er­stat­tet wird.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5147).

4. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 79

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2004 in Kraft.

Anhang

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts