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Bundesgesetz
über den Natur- und Heimatschutz
(NHG)1

vom 1. Juli 1966 (Stand am 1. April 2020)

1Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 78 Absatz 4 der Bundesverfassung2,
in Ausführung des Protokolls von Nagoya vom 29. Oktober 20103 über den
Zugang zu genetischen Ressourcen und die ausgewogene und gerechte Aufteilung der sich aus ihrer Nutzung ergebenden Vorteile zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Protokoll von Nagoya),
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 12. November 19654,5

beschliesst:

2SR 101

3 SR 0.451.432

4 BBl 1965 III 89

5 Fassung gemäss Anhang des BB vom 21. März 2014 (Nagoya-Protokoll), in Kraft seit 12. Okt. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

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Art. 16  

Die­ses Ge­setz hat zum Zweck, im Rah­men der Zu­stän­dig­keit des Bun­des nach Ar­ti­kel 78 Ab­sät­ze 2‒5 der Bun­des­ver­fas­sung:7

a.
das hei­mat­li­che Land­schafts- und Orts­bild, die ge­schicht­li­chen Stät­ten so­wie die Na­tur- und Kul­tur­denk­mä­ler des Lan­des zu scho­nen, zu schüt­zen so­wie ih­re Er­hal­tung und Pfle­ge zu för­dern;
b.
die Kan­to­ne in der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben im Be­reich des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes so­wie der Denk­mal­pfle­ge zu un­ter­stüt­zen und die Zu­sam­men­ar­beit mit ih­nen si­cher­zu­stel­len;
c.
die Be­stre­bun­gen von Or­ga­ni­sa­tio­nen, die im Be­reich des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes oder der Denk­mal­pfle­ge tä­tig sind, zu un­ter­stüt­zen;
d.8
die ein­hei­mi­sche Tier- und Pflan­zen­welt so­wie ih­re bio­lo­gi­sche Viel­falt und ih­ren na­tür­li­chen Le­bens­raum zu schüt­zen;
dbis.9
die Er­hal­tung der bio­lo­gi­schen Viel­falt und die nach­hal­ti­ge Nut­zung ih­rer Be­stand­tei­le durch die aus­ge­wo­ge­ne und ge­rech­te Auf­tei­lung der sich aus der Nut­zung der ge­ne­ti­schen Res­sour­cen er­ge­ben­den Vor­tei­le zu för­dern;
e.10
die Leh­re und For­schung so­wie die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Fach­leu­ten im Be­reich des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge zu för­dern.

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 12. Okt. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

8Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

9 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 12. Okt. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

10 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

Art. 2  

1 Un­ter Er­fül­lung ei­ner Bun­des­auf­ga­be im Sin­ne vonAr­ti­kel 24se­xies Ab­satz 2 der Bun­des­ver­fas­sung12 ist ins­be­son­de­re zu ver­ste­hen:13

a.14
die Pla­nung, Er­rich­tung und Ver­än­de­rung von Wer­ken und An­la­gen durch den Bund, sei­ne An­stal­ten und Be­trie­be, wie Bau­ten und An­la­gen der Bun­des­ver­wal­tung, Na­tio­nal­stras­sen, Bau­ten und An­la­gen der Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen;
b.
die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen, wie zum Bau und Be­trieb von Ver­kehrs­an­la­gen und Trans­port­an­stal­ten (mit Ein­schluss der Plan­ge­neh­mi­gung), von Wer­ken und An­la­gen zur Be­för­de­rung von Ener­gie, Flüs­sig­kei­ten oder Ga­sen oder zur Über­mitt­lung von Nach­rich­ten so­wie Be­wil­li­gun­gen zur Vor­nah­me von Ro­dun­gen;
c.
die Ge­wäh­rung von Bei­trä­gen an Pla­nun­gen, Wer­ke und An­la­gen, wie Me­lio­ra­tio­nen, Sa­nie­run­gen land­wirt­schaft­li­cher Bau­ten, Ge­wäs­ser­kor­rek­tio­nen, An­la­gen des Ge­wäs­ser­schut­zes und Ver­kehrs­an­la­gen.

2 Ent­schei­de kan­to­na­ler Be­hör­den über Vor­ha­ben, die vor­aus­sicht­lich nur mit Bei­trä­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c ver­wirk­licht wer­den, sind der Er­fül­lung von Bun­des­auf­ga­ben gleich­ge­stellt.15

12[AS 1962 749]. Heu­te: Art. 78 Abs. 2 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

13Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­mungs­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2480; BBl 1996 III 1306).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa‑ chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 3  

1 Der Bund, sei­ne An­stal­ten und Be­trie­be so­wie die Kan­to­ne sor­gen bei der Er­fül­lung der Bun­des­auf­ga­ben da­für, dass das hei­mat­li­che Land­schafts- und Orts­bild, ge­schicht­li­che Stät­ten so­wie Na­tur- und Kul­tur­denk­mä­ler ge­schont wer­den und, wo das all­ge­mei­ne In­ter­es­se an ih­nen über­wiegt, un­ge­schmä­lert er­hal­ten blei­ben.17

2 Sie er­fül­len die­se Pflicht, in­dem sie:

a.
ei­ge­ne Bau­ten und An­la­gen ent­spre­chend ge­stal­ten und un­ter­hal­ten oder gänz­lich auf ih­re Er­rich­tung ver­zich­ten (Art. 2 Bst. a);
b.
Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen nur un­ter Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen er­tei­len oder aber ver­wei­gern (Art. 2 Bst. b);
c.
Bei­trä­ge nur be­dingt ge­wäh­ren oder ab­leh­nen (Art. 2 Bst. c).

3 Die­se Pflicht gilt un­ab­hän­gig von der Be­deu­tung des Ob­jek­tes im Sin­ne von Ar­ti­kel 4. Ei­ne Mass­nah­me darf nicht wei­ter­ge­hen, als es der Schutz des Ob­jek­tes und sei­ner Um­ge­bung er­for­dert.

418

17Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Auf­ge­ho­ben durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), mit Wir­kung seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

Art. 4  

Beim hei­mat­li­chen Land­schafts- und Orts­bild, den ge­schicht­li­chen Stät­ten so­wie den Na­tur- und Kul­tur­denk­mä­lern ge­mä­ss Ar­ti­kel 24se­xies Ab­satz 2 der Bun­des­ver­fas­sung19, sind zu un­ter­schei­den:

a.
Ob­jek­te von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
b.
Ob­jek­te von re­gio­na­ler und lo­ka­ler Be­deu­tung.

19[AS 1962 749]. Heu­te: Art. 78 Abs. 2 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

Art. 5  

1 Der Bun­des­rat er­stellt nach An­hö­ren der Kan­to­ne In­ven­ta­re von Ob­jek­ten von na­tio­na­ler Be­deu­tung; er kann sich auf be­ste­hen­de In­ven­ta­re von staat­li­chen In­sti­tu­tio­nen und von Or­ga­ni­sa­tio­nen stüt­zen, die im Be­reich des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes oder der Denk­mal­pfle­ge tä­tig sind.20 Die für die Aus­wahl der Ob­jek­te mass­ge­ben­den Grund­sät­ze sind in den In­ven­ta­ren dar­zu­le­gen. Aus­ser­dem ha­ben die­se min­des­tens zu ent­hal­ten:

a.
die ge­naue Um­schrei­bung der Ob­jek­te;
b.
die Grün­de für ih­re na­tio­na­le Be­deu­tung;
c.
die mög­li­chen Ge­fah­ren;
d.
die be­ste­hen­den Schutz­mass­nah­men;
e.
den an­zu­stre­ben­den Schutz;
f.
die Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­ge.

2 Die In­ven­ta­re sind nicht ab­sch­lies­send. Sie sind re­gel­mäs­sig zu über­prü­fen und zu be­rei­ni­gen; über die Auf­nah­me, die Ab­än­de­rung oder die Strei­chung von Ob­jek­ten ent­schei­det nach An­hö­ren der Kan­to­ne der Bun­des­rat. Die Kan­to­ne kön­nen von sich aus ei­ne Über­prü­fung be­an­tra­gen.

20Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 6  

1 Durch die Auf­nah­me ei­nes Ob­jek­tes von na­tio­na­ler Be­deu­tung in ein In­ven­tar des Bun­des wird dar­ge­tan, dass es in be­son­de­rem Mas­se die un­ge­schmä­ler­te Er­hal­tung, je­den­falls aber un­ter Ein­be­zug von Wie­der­her­stel­lungs- oder an­ge­mes­se­nen Er­satz­mass­nah­men die grösst­mög­li­che Scho­nung ver­dient.21

2 Ein Ab­wei­chen von der un­ge­schmä­ler­ten Er­hal­tung im Sin­ne der In­ven­ta­re darf bei Er­fül­lung ei­ner Bun­des­auf­ga­be nur in Er­wä­gung ge­zo­gen wer­den, wenn ihr be­stimm­te gleich- oder hö­her­wer­ti­ge In­ter­es­sen von eben­falls na­tio­na­ler Be­deu­tung ent­ge­gen­ste­hen.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 722  

1 Ist für die Er­fül­lung ei­ner Bun­des­auf­ga­be der Bund zu­stän­dig, so be­ur­teilt je nach Zu­stän­dig­keit das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU), das Bun­des­amt für Kul­tur oder das Bun­des­amt für Stras­sen, ob ein Gut­ach­ten durch ei­ne Kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 er­for­der­lich ist. Ist der Kan­ton zu­stän­dig, so ob­liegt die­se Be­ur­tei­lung der kan­to­na­len Fach­stel­le nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2.23

2 Kann bei der Er­fül­lung der Bun­des­auf­ga­be ein Ob­jekt, das in ei­nem In­ven­tar des Bun­des nach Ar­ti­kel 5 auf­ge­führt ist, er­heb­lich be­ein­träch­tigt wer­den oder stel­len sich in die­sem Zu­sam­men­hang grund­sätz­li­che Fra­gen, so ver­fasst die Kom­mis­si­on zu­han­den der Ent­scheid­be­hör­de ein Gut­ach­ten. Die Kom­mis­si­on gibt dar­in an, ob das Ob­jekt un­ge­schmä­lert zu er­hal­ten oder wie es zu scho­nen ist.

3 Das Gut­ach­ten bil­det ei­ne der Grund­la­gen für die Ab­wä­gung al­ler In­ter­es­sen durch die Ent­scheid­be­hör­de.24

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 1217; BBl 2019 3491335).

Art. 825  

Ei­ne Kom­mis­si­on kann in wich­ti­gen Fäl­len von sich aus in je­dem Sta­di­um des Ver­fah­rens ihr Gut­ach­ten über die Scho­nung oder un­ge­schmä­ler­te Er­hal­tung von Ob­jek­ten ab­ge­ben. Sie tut dies je­doch so früh wie mög­lich. Auf Ver­lan­gen sind ihr al­le er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

25Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 926  

Die zu­stän­di­ge Bun­des­stel­le kann auch die kan­to­na­le Fach­stel­le (Art. 25 Abs. 2), die für Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz oder Denk­mal­pfle­ge zu­stän­di­ge kan­to­na­le Kom­mis­si­on oder ein an­de­res vom Kan­ton zu be­zeich­nen­des Or­gan um ein Gut­ach­ten er­su­chen; aus­ser­dem kann sie Or­ga­ni­sa­tio­nen, die im Be­reich des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes oder der Denk­mal­pfle­ge tä­tig sind, zur Ver­nehm­las­sung auf­for­dern.

26Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 1027  

In den von Ar­ti­kel 7, 8 und 9 vor­ge­se­he­nen Fäl­len ist stets auch die Stel­lung­nah­me der Kan­tons­re­gie­run­gen ein­zu­ho­len. Die­se la­den die be­trof­fe­nen Ge­mein­den zur Stel­lung­nah­me ein.

27Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 11  

Bei mi­li­tä­ri­schen Bau­ten und An­la­gen, die nach Ar­ti­kel 126 Ab­satz 4 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199528 von der Be­wil­li­gungs­pflicht aus­ge­nom­men sind, ist die zu­stän­di­ge Bun­des­be­hör­de von der ob­li­ga­to­ri­schen Be­gut­ach­tung be­freit.29 Sie ist auch nicht ver­pflich­tet, Un­ter­la­gen für die fa­kul­ta­ti­ve Be­gut­ach­tung zu lie­fern.

28SR 510.10

29Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­br. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 4093; BBl 1993 IV 1).

Art. 1230  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den oder der Bun­des­be­hör­den steht das Be­schwer­de­recht zu:

a.
den Ge­mein­den;
b.
den Or­ga­ni­sa­tio­nen, die sich dem Na­tur­schutz, dem Hei­mat­schutz, der Denk­mal­pfle­ge oder ver­wand­ten Zie­len wid­men, un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen:
1.
die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig,
2.
sie ver­folgt rein ide­el­le Zwe­cke; all­fäl­li­ge wirt­schaft­li­che Tä­tig­kei­ten müs­sen der Er­rei­chung der ide­el­len Zwe­cke die­nen.

2 Das Be­schwer­de­recht steht den Or­ga­ni­sa­tio­nen nur für Rü­gen in Rechts­be­rei­chen zu, die seit min­des­tens zehn Jah­ren Ge­gen­stand ih­res sta­tu­ta­ri­schen Zwecks bil­den.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

4 Zu­stän­dig für die Be­schwer­de­er­he­bung ist das obers­te Exe­ku­ti­vor­gan der Or­ga­ni­sa­ti­on.

5 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen ih­re recht­lich selb­stän­di­gen kan­to­na­len und über­kan­to­na­len Un­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen für de­ren ört­li­ches Tä­tig­keits­ge­biet ge­ne­rell zur Er­he­bung von Ein­spra­chen und im Ein­zel­fall zur Er­he­bung von Be­schwer­den er­mäch­ti­gen.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391). Die Be­stim­mung über die wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit in Abs. 1 Bst. b Ziff. 2 tritt am 1. Ju­li 2010 in Kraft.

Art. 12a31  

Die Be­schwer­de ge­gen den Ent­scheid über die Ge­wäh­rung ei­nes Bun­des­bei­tra­ges ist un­zu­läs­sig, wenn über die Pla­nung, das Werk oder die An­la­ge be­reits an­der­wei­tig in Er­fül­lung ei­ner Bun­des­auf­ga­be mit ei­ner Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 ent­schie­den wor­den ist.

31Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

Art. 12b32  

1 Die Be­hör­de er­öff­net den Ge­mein­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen ih­re Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 durch schrift­li­che Mit­tei­lung oder durch Ver­öf­fent­li­chung im Bun­des­blatt oder im kan­to­na­len Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan. Die öf­fent­li­che Auf­la­ge dau­ert in der Re­gel 30 Ta­ge.

2 Sieht das Bun­des­recht oder das kan­to­na­le Recht ein Ein­spra­che­ver­fah­ren vor, so sind auch die Ge­su­che nach Ab­satz 1 zu ver­öf­fent­li­chen.

32Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

Art. 12c33  

1 Ge­mein­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen, die kein Rechts­mit­tel er­grif­fen ha­ben, kön­nen sich am wei­te­ren Ver­fah­ren nur noch als Par­tei be­tei­li­gen, wenn sie durch ei­ne Än­de­rung der Ver­fü­gung be­schwert sind. Für Ent­eig­nun­gen gilt das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 193034 über die Ent­eig­nung (EntG).

2 Hat sich ei­ne Ge­mein­de oder ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on an ei­nem Ein­spra­che­ver­fah­ren nach Bun­des­recht oder kan­to­na­lem Recht nicht be­tei­ligt, so kann sie kei­ne Be­schwer­de mehr er­he­ben.

3 Hat ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on ge­gen einen Nut­zungs­plan mit Ver­fü­gungs­cha­rak­ter zu­läs­si­ge Rü­gen nicht er­ho­ben oder sind die Rü­gen rechts­kräf­tig ab­ge­lehnt wor­den, so darf die Or­ga­ni­sa­ti­on die­se Rü­gen in ei­nem nach­fol­gen­den Ver­fah­ren nicht mehr vor­brin­gen.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch für Ein­spra­chen und Be­schwer­den nach kan­to­na­lem Recht ge­gen Nut­zungs­plä­ne.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

34 SR 711

Art. 12d35  

1 Tref­fen Ge­such­stel­ler und Or­ga­ni­sa­ti­on Ver­ein­ba­run­gen über Ver­pflich­tun­gen, die Be­lan­ge des öf­fent­li­chen Rechts be­tref­fen, so gel­ten die­se aus­sch­liess­lich als ge­mein­sa­me An­trä­ge an die Be­hör­de. Die­se be­rück­sich­tigt das Er­geb­nis in ih­rer Ver­fü­gung oder ih­rem Ent­scheid. Sie ver­zich­tet dar­auf, wenn es Män­gel nach Ar­ti­kel 49 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196836 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren auf­weist.

2 Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Ge­such­stel­lern und Or­ga­ni­sa­tio­nen über fi­nan­zi­el­le oder an­de­re Leis­tun­gen sind nicht zu­läs­sig, so­weit die­se be­stimmt sind für:

a.
die Durch­set­zung von Ver­pflich­tun­gen des öf­fent­li­chen Rechts, ins­be­son­de­re be­hörd­li­cher Auf­la­gen;
b.
Mass­nah­men, die das öf­fent­li­che Recht nicht vor­sieht oder die in kei­nem Zu­sam­men­hang mit dem Vor­ha­ben ste­hen;
c.
die Ab­gel­tung ei­nes Rechts­mit­tel­ver­zichts oder ei­nes an­de­ren pro­zes­sua­len Ver­hal­tens.

3 Die Rechts­mit­tel­be­hör­de tritt auf ei­ne Be­schwer­de nicht ein, wenn die­se rechts­miss­bräuch­lich ist oder die Or­ga­ni­sa­ti­on un­zu­läs­si­ge Leis­tun­gen im Sin­ne von Ab­satz 2 ge­for­dert hat.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

36 SR 172.021

Art. 12e37  

Mit Bau­ar­bei­ten kann vor Ab­schluss des Ver­fah­rens be­gon­nen wer­den, so­weit der Aus­gang des Ver­fah­rens die Ar­bei­ten nicht be­ein­flus­sen kann.

37Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

Art. 12f38  

Un­ter­liegt die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ver­fah­ren, so wer­den ihr für die Be­schwer­de­füh­rung vor Bun­des­be­hör­den die Kos­ten auf­er­legt.

38Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

Art. 12g39  

1 Die Kan­to­ne sind zur Be­schwer­de ge­gen Ver­fü­gun­gen von Bun­des­be­hör­den nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 be­rech­tigt.

2 Das zu­stän­di­ge Bun­des­amt ist zur Be­schwer­de ge­gen kan­to­na­le Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 be­rech­tigt; es kann die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Rechts er­grei­fen.

39Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 200553515391).

Art. 1341  

1 Der Bund kann Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge un­ter­stüt­zen, in­dem er den Kan­to­nen im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te und auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen glo­ba­le Fi­nanz­hil­fen für die Er­hal­tung, den Er­werb, die Pfle­ge, die Er­for­schung und die Do­ku­men­ta­ti­on von schüt­zens­wer­ten Land­schaf­ten, Orts­bil­dern, ge­schicht­li­chen Stät­ten so­wie Na­tur- und Kul­tur­denk­mä­lern ge­währt.

2 Aus­nahms­wei­se kann er für Pro­jek­te, die ei­ne Be­ur­tei­lung durch den Bund im Ein­zel­fall er­for­dern, Fi­nanz­hil­fen durch Ver­fü­gung ge­wäh­ren.

3 Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen rich­tet sich nach der Be­deu­tung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te und der Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

4 Fi­nanz­hil­fen wer­den nur ge­währt, wenn die Mass­nah­men wirt­schaft­lich sind und fach­kun­dig durch­ge­führt wer­den.

5 Die an­ge­ord­ne­ten Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men bil­den öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen (Art. 702 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches; ZGB42). Sie ver­pflich­ten den je­wei­li­gen Grund­ei­gen­tü­mer und sind auf An­mel­dung des Kan­tons im Grund­buch an­zu­mer­ken. Der Bun­des­rat re­gelt die Aus­nah­men von der An­mer­kungs­pflicht.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

42 SR 210

Art. 1443  

Der Bund kann Or­ga­ni­sa­tio­nen des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung an die Kos­ten ih­rer im öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen­den Tä­tig­keit Bei­trä­ge aus­rich­ten.

43Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 14a44  

1 Der Bund kann Bei­trä­ge aus­rich­ten an:

a.
For­schungs­vor­ha­ben;
b.
Aus- und Wei­ter­bil­dung von Fach­leu­ten;
c.
Öf­fent­lich­keits­ar­beit.

2 So­fern es im ge­samtschwei­ze­ri­schen In­ter­es­se liegt, kann er sol­che Tä­tig­kei­ten sel­ber durch­füh­ren oder auf sei­ne Kos­ten aus­füh­ren las­sen.

44Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 15  

1 Der Bund kann Na­tur­land­schaf­ten, ge­schicht­li­che Stät­ten oder Na­tur- und Kul­tur­denk­mä­ler von na­tio­na­ler Be­deu­tung ver­trag­lich oder, wenn dies nicht mög­lich ist, auf dem Weg der Ent­eig­nung er­wer­ben oder si­chern. Er kann Kan­to­ne, Ge­mein­den oder Or­ga­ni­sa­tio­nen mit der Ver­wal­tung be­trau­en.45

2 Das EntG46 ist an­wend­bar.

45Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

46SR 711

Art. 16  

Droht ei­ner Na­tur­land­schaft im Sin­ne von Ar­ti­kel 15, ei­ner ge­schicht­li­chen Stät­te oder ei­nem Kul­tur­denk­mal von na­tio­na­ler Be­deu­tung un­mit­tel­ba­re Ge­fahr, kann das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on oder das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern47 ein sol­ches Ob­jekt durch be­fris­te­te Mass­nah­men un­ter den Schutz des Bun­des stel­len und die nö­ti­gen Si­che­run­gen zu sei­ner Er­hal­tung an­ord­nen.48

47Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

48 Der Kreis der be­trof­fe­nen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. No­vem­ber 2004 (AS 20044937) an­ge­passt.

Art. 16a49  

1 Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss be­fris­te­te Rah­men­kre­di­te für die Zu­si­che­rung von Bei­trä­gen.

2Die Fi­nan­zie­rung der Be­rei­che Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge rich­tet sich nach Ar­ti­kel 27 des Kul­tur­för­de­rungs­ge­set­zes vom 11. De­zem­ber 200950.51

49Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 9 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal-tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

50 SR 442.1

51 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 5 des Kul­tur­för­de­rungs­ge­set­zes vom 11. Dez. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 6127; BBl 2007 48194857).

Art. 1752  

Ist die Schutz­wür­dig­keit ei­nes Ob­jek­tes da­hin­ge­fal­len, so kann der ge­leis­te­te Bei­trag ganz oder teil­wei­se zu­rück­ge­for­dert wer­den.

52Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369).

Art. 17a53  

Der Bun­des­rat um­schreibt die Fäl­le, in de­nen ei­ne Kom­mis­si­on mit Zu­stim­mung des Kan­tons von sich aus oder auf Er­su­chen Drit­ter Gut­ach­ten er­stel­len kann.

53Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 18  

1 Dem Aus­ster­ben ein­hei­mi­scher Tier- und Pflan­zen­ar­ten ist durch die Er­hal­tung ge­nü­gend gros­ser Le­bens­räu­me (Bio­to­pe) und an­de­re ge­eig­ne­te Mass­nah­men ent­ge­gen­zu­wir­ken. Bei die­sen Mass­nah­men ist schutz­wür­di­gen land- und forst­wirt­schaft­li­chen In­te­res­sen Rech­nung zu tra­gen.

1bis Be­son­ders zu schüt­zen sind Ufer­be­rei­che, Ried­ge­bie­te und Moo­re, sel­te­ne Wald­ge­sell­schaf­ten, He­cken, Feld­ge­höl­ze, Tro­cken­ra­sen und wei­te­re Stand­orte, die ei­ne aus­glei­chen­de Funk­ti­on im Na­tur­haus­halt er­fül­len oder be­son­ders güns­ti­ge Vor­aus­set­zun­gen für Le­bens­ge­mein­schaf­ten auf­wei­sen.54

1ter Lässt sich ei­ne Be­ein­träch­ti­gung schutz­wür­di­ger Le­bens­räu­me durch tech­ni­sche Ein­grif­fe un­ter Ab­wä­gung al­ler In­ter­es­sen nicht ver­mei­den, so hat der Ver­ur­sa­cher für be­son­de­re Mass­nah­men zu de­ren best­mög­li­chem Schutz, für Wie­der­her­stel­lung oder an­sonst für an­ge­mes­se­nen Er­satz zu sor­gen.55

2 Bei der Schäd­lings­be­kämp­fung, ins­be­son­de­re mit Gift­stof­fen, ist dar­auf zu ach­ten, dass schüt­zens­wer­te Tier- und Pflan­zen­ar­ten nicht ge­fähr­det wer­den.

3 Der Bund kann die Wie­der­an­sied­lung von Ar­ten, die in frei­er Wild­bahn in der Schweiz aus­ge­stor­ben oder in ih­rem Be­stand be­droht sind, an ge­eig­ne­ten Stan­dor­ten för­dern.

4 Die Bun­des­ge­setz­ge­bung über Jagd und Vo­gel­schutz so­wie über die Fi­sche­rei bleibt vor­be­hal­ten.

54Ein­ge­fügt durch Art. 66 Ziff. 1 des BG vom 7. Okt. 1983 über den Um­welt­schutz, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1122; BBl 1979 III 749).

55Ein­ge­fügt durch Art. 66 Ziff. 1 des Um­welt­schutz­ge­set­zes vom 7. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1122; BBl 1979 III 749).

Art. 18a56  

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net nach An­hö­ren der Kan­to­ne die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung. Er be­stimmt die La­ge die­ser Bio­to­pe und legt die Schutz­zie­le fest.

2 Die Kan­to­ne ord­nen den Schutz und den Un­ter­halt der Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung. Sie tref­fen recht­zei­tig die zweck­mäs­si­gen Mass­nah­men und sor­gen für ih­re Durch­füh­rung.

3 Der Bun­des­rat kann nach An­hö­ren der Kan­to­ne Fris­ten für die An­ord­nung der Schutz­mass­nah­men be­stim­men. Ord­net ein Kan­ton die Schutz­mass­nah­men trotz Mah­nung nicht recht­zei­tig an, so kann das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on57 die nö­ti­gen Mass­nah­men tref­fen und dem Kan­ton einen an­ge­mes­se­nen Teil der Ko­sten auf­er­le­gen.

56Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

57 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. No­vem­ber 2004 (AS 20044937) an­ge­passt.

Art. 18b58  

1 Die Kan­to­ne sor­gen für Schutz und Un­ter­halt der Bio­to­pe von re­gio­na­ler und lo­ka­ler Be­deu­tung.

2 In in­ten­siv ge­nutz­ten Ge­bie­ten in­ner- und aus­ser­halb von Sied­lun­gen sor­gen die Kan­to­ne für öko­lo­gi­schen Aus­gleich mit Feld­ge­h­öl­zen, He­cken, Ufer­be­sto­ckun­gen oder mit an­de­rer na­tur­na­her und stand­ort­ge­mäs­ser Ve­ge­ta­ti­on. Da­bei sind die In­ter­es­sen der land­wirt­schaft­­li­chen Nut­zung zu be­rück­sich­ti­gen.

58Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

Art. 18c59  

1 Schutz und Un­ter­halt der Bio­to­pe sol­len wenn mög­lich auf­grund von Ver­ein­ba­run­gen mit den Grund­ei­gen­tü­mern und Be­wirt­schaf­tern so­wie durch an­ge­pass­te land- und forst­wirt­schaft­li­che Nut­zung er­reicht wer­den.

2 Grund­ei­gen­tü­mer oder Be­wirt­schaf­ter ha­ben An­spruch auf an­ge­mes­se­ne Ab­gel­tung, wenn sie im In­ter­es­se des Schutz­zie­les die bis­he­ri­ge Nut­zung ein­schrän­ken oder ei­ne Leis­tung oh­ne ent­spre­chen­den wirt­schaft­li­chen Er­trag er­brin­gen.

3 Un­ter­lässt ein Grund­ei­gen­tü­mer die für das Er­rei­chen des Schutz­zie­les not­wen­di­ge Nut­zung, so muss er die be­hörd­lich an­ge­ord­ne­te Nut­zung durch Drit­te dul­den.

4 So­weit zur Er­rei­chung des Schutz­zie­les der Lan­d­er­werb nö­tig ist, steht den Kan­to­nen das Ent­eig­nungs­recht zu. Sie kön­nen in ih­ren Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten das EntG60 an­wend­bar er­klä­ren, wo­bei die Kan­tons­re­gie­rung über strei­tig ge­blie­be­ne Ein­spra­chen ent­schei­det. Er­streckt sich das Schut­z­ob­jekt auf das Ge­biet meh­re­rer Kan­to­ne, ist das EntG an­wend­bar.

59Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

60SR 711

Art. 18d61  

1 Der Bund ge­währt den Kan­to­nen im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te und auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen glo­ba­le Ab­gel­tun­gen für den Schutz und Un­ter­halt der Bio­to­pe von na­tio­na­ler, re­gio­na­ler und lo­ka­ler Be­deu­tung so­wie für den öko­lo­gi­schen Aus­gleich.

2 Aus­nahms­wei­se kann er für Pro­jek­te, die ei­ne Be­ur­tei­lung durch den Bund im Ein­zel­fall er­for­dern, Ab­gel­tun­gen durch Ver­fü­gung ge­wäh­ren.

3 Die Hö­he der Ab­gel­tun­gen rich­tet sich nach der Be­deu­tung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te und der Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

4 Ab­gel­tun­gen wer­den nur ge­währt, wenn die Mass­nah­men wirt­schaft­lich sind und fach­kun­dig durch­ge­führt wer­den.

5 Der Bund trägt die Kos­ten für die Be­zeich­nung der Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung.

61Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl2005 6029).

Art. 19  

Das Sam­meln wild­wach­sen­der Pflan­zen und das Fan­gen frei le­ben­der Tie­re zu Er­werbs­zwe­cken be­dür­fen der Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de. Die­se kann die Be­wil­li­gung auf be­stimm­te Ar­ten, Ge­gen­den, Jah­res­zei­ten, Men­gen oder in an­de­rer Rich­tung be­schrän­ken und das or­ga­ni­sier­te Sam­meln oder Fan­gen so­wie die Wer­bung da­für ver­bie­ten. Die or­dent­li­che land- und for­st­wirt­schaft­li­che Nut­zung so­wie das Sam­meln von Pil­zen, Bee­ren, Tee- und Heil­kräu­tern im orts­üb­li­chen Um­fan­ge sind aus­ge­nom­men, so­weit es sich nicht um ge­schütz­te Ar­ten han­delt.

Art. 20  

1 Der Bun­des­rat kann das Pflücken, Aus­gra­ben, Aus­reis­sen, Weg­füh­ren, Feil­bie­ten, Ver­kau­fen, Kau­fen oder Ver­nich­ten sel­te­ner Pflan­zen ganz oder teil­wei­se un­ter­sa­gen. Eben­so kann er ent­spre­chen­de Mass­nah­men zum Schut­ze be­droh­ter oder sonst schüt­zens­wer­ter Tier­ar­ten tref­fen.62

2 Die Kan­to­ne kön­nen sol­che Ver­bo­te für wei­te­re Ar­ten er­las­sen.

3 Der Bun­des­rat kann zu­dem aus Grün­den des Ar­ten­schut­zes die Pro­duk­ti­on, das In­ver­kehr­brin­gen so­wie die Ein-, Aus- und Durch­fuhr von Pflan­zen oder pflanz­li­chen Er­zeug­nis­sen an Be­din­gun­gen knüp­fen, ein­schrän­ken oder ver­bie­ten.63

62Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

63Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1152; BBl 1995 IV 629).

Art. 2164  

1 Die Uferve­ge­ta­ti­on (Schilf- und Bin­sen­be­stän­de, Au­enve­ge­ta­tio­nen so­wie an­de­re na­tür­li­che Pflan­zen­ge­sell­schaf­ten im Ufer­be­reich) darf we­der ge­ro­det noch über­schüt­tet noch auf an­de­re Wei­se zum Ab­s­ter­ben ge­bracht wer­den.

2 So­weit es die Ver­hält­nis­se er­lau­ben, sor­gen die Kan­to­ne da­für, dass dort, wo sie fehlt, Uferve­ge­ta­ti­on an­ge­legt wird oder zu­min­dest die Vor­aus­set­zun­gen für de­ren Ge­dei­hen ge­schaf­fen wer­den.65

64Fas­sung ge­mä­ss Art. 66 Ziff. 1 des Um­welt­schutz­ge­set­zes vom 7. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1985 (AS 1984 1122; BBl 1979 III 749).

65Ein­ge­fügt durch Art. 75 Ziff. 2 des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Jan. 1991 (AS 1992 1860; BBl 1987 II 1061). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 22  

1 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de kann für das Sam­meln und Aus­gra­ben ge­schütz­ter Pflan­zen und das Fan­gen von Tie­ren zu wis­sen­schaft­li­chen so­wie zu Lehr- und Heil­zwe­cken in be­stimm­ten Ge­bie­ten Aus­nah­men ge­stat­ten.

2 Sie kann die Be­sei­ti­gung der Uferve­ge­ta­ti­on in den durch die Was­ser­bau­po­li­zei- oder Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz­ge­bung er­laub­ten Fäl­len für stand­ort­ge­bun­de­ne Vor­ha­ben be­wil­li­gen.66

3 Be­grün­det ein an­de­rer Er­lass die Zu­stän­dig­keit ei­ner Bun­des­be­hör­de zum Ent­scheid über ein Vor­ha­ben, so er­teilt die­se Be­hör­de die Aus­nah­me­be­wil­li­gung. …67.68

66Fas­sung ge­mä­ss Art. 75 Ziff. 2 des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Jan. 1991, in Kraft seit 1. Nov. 1992 (AS 1992 1860; BBl 1987 II 1061).

67 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

68Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­br. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 4093; BBl 1993 IV 1).

Art. 2369  

Das An­sie­deln von Tie­ren und Pflan­zen lan­des- oder stand­ort­frem­der Ar­ten, Un­ter­ar­ten und Ras­sen be­darf der Be­wil­li­gung des Bun­des­ra­tes. Ge­he­ge, Gär­ten und Park­an­la­gen so­wie Be­trie­be der Land- und Forst­wirt­schaft sind aus­ge­nom­men.

69Fas­sung ge­mä­ss Art. 27 Ziff. 2 des Jagd­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1986, in Kraft seit 1. April 1988 (AS 1988 506; BBl 1983 II 1197).

Art. 23a  

Für den Schutz der Moo­re von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung gel­ten die Ar­ti­kel 18a, 18cund 18d.

Art. 23b  

1 Ei­ne Moor­land­schaft ist ei­ne in be­son­de­rem Mas­se durch Moo­re ge­präg­te, na­tur­na­he Land­schaft. Ihr moor­frei­er Teil steht zu den Moo­ren in en­ger öko­lo­gi­scher, vi­su­el­ler, kul­tu­rel­ler oder ge­schicht­li­cher Be­zie­hung.

2 Ei­ne Moor­land­schaft ist von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung, wenn sie:

a.
in ih­rer Art ein­ma­lig ist; oder
b.
in ei­ner Grup­pe von ver­gleich­ba­ren Moor­land­schaf­ten zu den wert­volls­ten ge­hört.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net un­ter Be­rück­sich­ti­gung der be­ste­hen­den Be­sied­lung und Nut­zung die schüt­zens­wer­ten Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung, und er be­stimmt ih­re La­ge. Er ar­bei­tet da­bei eng mit den Kan­to­nen zu­sam­men, wel­che ih­rer­seits die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer an­hö­ren.

4 Der Bund fi­nan­ziert die Be­zeich­nung der Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung.

Art. 23c  

1 Als all­ge­mei­nes Schutz­ziel gilt die Er­hal­tung je­ner na­tür­li­chen und kul­tu­rel­len Ei­gen­hei­ten der Moor­land­schaf­ten, die ih­re be­son­de­re Schön­heit und na­tio­na­le Be­deu­tung aus­ma­chen. Der Bun­des­rat legt Schutz­zie­le fest, die der Ei­gen­art der Moor­land­schaf­ten an­ge­passt sind.

2 Die Kan­to­ne sor­gen für die Kon­kre­ti­sie­rung und Durch­set­zung der Schutz­zie­le. Sie tref­fen recht­zei­tig die zweck­mäs­si­gen Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men. Die Ar­ti­kel 18aAb­satz 3 und 18csind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Der Bund ge­währt den Kan­to­nen im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te und auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen glo­ba­le Ab­gel­tun­gen für die Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men.71

4 Aus­nahms­wei­se kann er für Pro­jek­te, die ei­ne Be­ur­tei­lung durch den Bund im Ein­zel­fall er­for­dern, Ab­gel­tun­gen durch Ver­fü­gung ge­wäh­ren.72

5 Die Hö­he der Ab­gel­tun­gen rich­tet sich nach der Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.73

6 Ab­gel­tun­gen wer­den nur ge­währt, wenn die Mass­nah­men wirt­schaft­lich sind und fach­kun­dig durch­ge­führt wer­den.74

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl2005 6029).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 7 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

Art. 23d  

1 Die Ge­stal­tung und die Nut­zung der Moor­land­schaf­ten sind zu­läs­sig, so­weit sie der Er­hal­tung der für die Moor­land­schaf­ten ty­pi­schen Ei­gen­hei­ten nicht wi­der­spre­chen.

2 Un­ter der Vor­aus­set­zung von Ab­satz 1 sind ins­be­son­de­re zu­läs­sig:

a.
die land- und forst­wirt­schaft­li­che Nut­zung;
b.
der Un­ter­halt und die Er­neue­rung recht­mäs­sig er­stell­ter Bau­ten und An­la­gen;
c.
Mass­nah­men zum Schutz von Men­schen vor Na­tur­er­eig­nis­sen;
d.
die für die An­wen­dung der Buch­sta­ben a–c not­wen­di­gen In­fra­struk­tu­r­an­la­gen.
Art. 23e  

1 Pär­ke von na­tio­na­ler Be­deu­tung sind Ge­bie­te mit ho­hen Na­tur- und Land­schafts­wer­ten.

2 Sie glie­dern sich in die Ka­te­go­ri­en:

a.
Na­tio­nal­park;
b.
Re­gio­na­ler Na­tur­park;
c.
Na­tur­er­leb­nispark.
Art. 23f  

1 Ein Na­tio­nal­park ist ein grös­se­res Ge­biet, das der ein­hei­mi­schen Tier- und Pflan­zen­welt un­be­rühr­te Le­bens­räu­me bie­tet und der na­tür­li­chen Ent­wick­lung der Land­schaft dient.

2 In die­sem Rah­men dient er auch:

a.
der Er­ho­lung;
b.
der Um­welt­bil­dung;
c.
der wis­sen­schaft­li­chen For­schung, ins­be­son­de­re über die ein­hei­mi­sche Tier‑ und Pflan­zen­welt so­wie über die na­tür­li­che Ent­wick­lung der Land­schaft.

3 Er be­steht aus:

a.
ei­ner Kern­zo­ne, in der die Na­tur sich selbst über­las­sen wird und die für die All­ge­mein­heit nur be­schränkt zu­gäng­lich ist;
b.
ei­ner Um­ge­bungs­zo­ne, in der die Kul­tur­land­schaft na­tur­nah be­wirt­schaf­tet und vor nach­tei­li­gen Ein­grif­fen ge­schützt wird.
Art. 23g  

1 Ein Re­gio­na­ler Na­tur­park ist ein grös­se­res, teil­wei­se be­sie­del­tes Ge­biet, das sich durch sei­ne na­tur- und kul­tur­land­schaft­li­chen Ei­gen­schaf­ten be­son­ders aus­zeich­net und des­sen Bau­ten und An­la­gen sich in das Land­schafts- und Orts­bild ein­fü­gen.

2 Im Re­gio­na­len Na­tur­park wird:

a.
die Qua­li­tät von Na­tur und Land­schaft er­hal­ten und auf­ge­wer­tet;
b.
die nach­hal­tig be­trie­be­ne Wirt­schaft ge­stärkt und die Ver­mark­tung ih­rer Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen ge­för­dert.
Art. 23h  

1 Ein Na­tur­er­leb­nispark ist ein Ge­biet, das in der Nä­he ei­nes dicht be­sie­del­ten Rau­mes liegt, der ein­hei­mi­schen Tier- und Pflan­zen­welt un­be­rühr­te Le­bens­räu­me bie­tet und der All­ge­mein­heit Na­tur­er­leb­nis­se er­mög­licht.

2 In die­sem Rah­men dient er auch der Um­welt­bil­dung.

3 Er be­steht aus:

a.
ei­ner Kern­zo­ne, in der die Na­tur sich selbst über­las­sen wird und die für die All­ge­mein­heit nur be­schränkt zu­gäng­lich ist;
b.
ei­ner Über­gangs­zo­ne, in der Na­tur­er­leb­nis­se er­mög­licht wer­den und die als Puf­fer ge­gen schäd­li­che Ein­wir­kun­gen auf die Kern­zo­ne dient.
Art. 23i  

1 Die Kan­to­ne un­ter­stüt­zen re­gio­na­le Be­stre­bun­gen zur Er­rich­tung und Er­hal­tung von Pär­ken von na­tio­na­ler Be­deu­tung.

2 Sie sor­gen da­für, dass die Be­völ­ke­rung in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den in ge­eig­ne­ter Wei­se mit­wir­ken kann.

Art. 23j  

1 Der Bund ver­leiht der Trä­ger­schaft ei­nes Parks auf An­trag der Kan­to­ne ein Park­la­bel, wenn der Park:

a.
mit zweck­mäs­si­gen Mass­nah­men lang­fris­tig ge­si­chert wird;
b.
die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 23f, 23g oder 23h und nach den Ar­ti­keln 23e, 23i Ab­satz 2 und 23l Buch­sta­ben a und b er­füllt.

2 Die Trä­ger­schaft ei­nes Parks mit Par­kla­bel ver­leiht den Per­so­nen und Be­trie­ben, die im Park auf nach­hal­ti­ge Wei­se Wa­ren her­stel­len oder Dienst­leis­tun­gen er­brin­gen, auf An­trag ein Pro­duk­te­la­bel zur Kenn­zeich­nung die­ser Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen.

3 Die Park- und Pro­duk­te­la­bel wer­den be­fris­tet ver­lie­hen.

Art. 23k  

1 Der Bund ge­währt den Kan­to­nen im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te und auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen glo­ba­le Fi­nanz­hil­fen an die Er­rich­tung, den Be­trieb und die Qua­li­täts­si­che­rung von Pär­ken von na­tio­na­ler Be­deu­tung, wenn:

a.
die Pär­ke die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 23j Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b er­fül­len;
b.
die zu­mut­ba­ren Selbst­hil­fe­mass­nah­men und die üb­ri­gen Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten nicht aus­rei­chen;
c.
die Mass­nah­men wirt­schaft­lich sind und fach­kun­dig durch­ge­führt wer­den.

2 Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen rich­tet sich nach der Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

Art. 23l  

Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über:

a.
die An­for­de­run­gen für die Er­tei­lung von Park- und Pro­duk­te­la­bels an Pär­ke von na­tio­na­ler Be­deu­tung, ins­be­son­de­re über die Grös­se des Ge­biets, die zu­läs­si­gen Nut­zun­gen, die Schutz­mass­nah­men und die lang­fris­ti­ge Si­che­rung der Pär­ke;
b.
die Ver­lei­hung und Ver­wen­dung der Park- und Pro­duk­te­la­bel;
c.
den Ab­schluss von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen und die Kon­trol­le der Wirk­sam­keit der glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen des Bun­des;
d.
die Un­ter­stüt­zung der wis­sen­schaft­li­chen For­schung über Pär­ke von na­tio­na­ler Be­deu­tung.
Art. 23m  

1 Für den be­ste­hen­den Na­tio­nal­park im Kan­ton Grau­bün­den gilt das Na­tio­nal­park­ge­setz vom 19. De­zem­ber 198076.

2 Der Bund kann der Stif­tung «Schwei­ze­ri­scher Na­tio­nal­park» das Par­kla­bel be­reits vor ei­ner all­fäl­li­gen Er­wei­te­rung durch ei­ne Um­ge­bungs­zo­ne nach Ar­ti­kel 23f Ab­satz 3 Buch­sta­be b ver­lei­hen.

3 Sei­ne all­fäl­li­ge Er­wei­te­rung durch ei­ne Um­ge­bungs­zo­ne wird nach Ar­ti­kel 23k ge­för­dert.

Art. 23n78  

1 Wer ge­mä­ss dem Pro­to­koll von Na­go­ya ge­ne­ti­sche Res­sour­cen nutzt oder un­mit­tel­bar Vor­tei­le aus de­ren Nut­zung er­zielt (Nut­zen­de), muss die nach den Um­stän­den ge­bo­te­ne Sorg­falt an­wen­den, um zu ge­währ­leis­ten, dass:

a.
der Zu­gang zu den ge­ne­ti­schen Res­sour­cen recht­mäs­sig er­folgt ist; und
b.
ein­ver­nehm­lich fest­ge­leg­te Be­din­gun­gen zur aus­ge­wo­ge­nen und ge­rech­ten Auf­tei­lung der er­ziel­ten Vor­tei­le ver­ein­bart wor­den sind.

2 Nicht un­ter die Sorg­falts­pflicht fal­len ge­ne­ti­sche Res­sour­cen, die:

a.
aus ei­nem Land stam­men, das nicht Ver­trags­par­tei des Pro­to­kolls von Na­go­ya ist;
b.
aus ei­nem Land stam­men, in dem in­ner­staat­li­che Vor­schrif­ten über den Zu­gang und die Auf­tei­lung der Vor­tei­le feh­len;
c.
aus ei­nem Ge­biet stam­men, das sich aus­ser­halb des na­tio­na­len Ho­heits­be­reichs ei­ner Ver­trags­par­tei des Pro­to­kolls von Na­go­ya be­fin­det;
d.
für die spe­zi­fi­sche Nut­zung von ei­ner be­son­de­ren in­ter­na­tio­na­len Re­ge­lung nach Ar­ti­kel 4 des Pro­to­kolls von Na­go­ya er­fasst sind;
e.
hu­man­ge­ne­tisch sind;
f.
als Han­dels- oder Ver­brauchs­gut nicht im Sin­ne des Pro­to­kolls von Na­go­ya ge­nutzt wer­den.

3 Die Nut­zung ge­ne­ti­scher Res­sour­cen nach Ab­satz 1 be­deu­tet das Durch­füh­ren von For­schungs- und Ent­wick­lungs­tä­tig­kei­ten an der ge­ne­ti­schen oder bio­che­mi­schen Zu­sam­men­set­zung ge­ne­ti­scher Res­sour­cen, ein­sch­liess­lich durch die An­wen­dung von Bio­tech­no­lo­gie.

4 Der Zu­gang nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ist recht­mäs­sig, wenn er ge­mä­ss dem Pro­to­koll von Na­go­ya im Ein­klang mit den in­ner­staat­li­chen Vor­schrif­ten über den Zu­gang und die Auf­tei­lung der Vor­tei­le der­je­ni­gen Ver­trags­par­tei des Pro­to­kolls von Na­go­ya steht, wel­che die Res­sour­ce zur Ver­fü­gung stellt.

5 Sind die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a und b nicht er­füllt, so hat der Nut­zen­de für de­ren nach­träg­li­che Er­fül­lung zu sor­gen oder dar­auf zu ver­zich­ten, die be­trof­fe­nen ge­ne­ti­schen Res­sour­cen zu nut­zen oder un­mit­tel­bar Vor­tei­le aus de­ren Nut­zung zu er­zie­len. Für Not­stands­si­tua­tio­nen kann der Bun­des­rat vor­se­hen, dass die An­for­de­run­gen für ge­ne­ti­sche Res­sour­cen, die pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men oder Schad­or­ga­nis­men sind, ver­zö­gert er­füllt wer­den kön­nen.

6 Der Bun­des­rat re­gelt, wel­che In­for­ma­tio­nen über die ge­nutz­ten ge­ne­ti­schen Res­sour­cen auf­ge­zeich­net und an nach­fol­gen­de Nut­zen­de wei­ter­ge­ge­ben wer­den müs­sen.

78 Sie­he auch: Art. 25d.

Art. 23o79  

1 Die Ein­hal­tung der Sorg­falts­pflicht muss vor der Markt­zu­las­sung oder, falls ei­ne sol­che nicht er­for­der­lich ist, vor der Ver­mark­tung von Pro­duk­ten, de­ren Ent­wick­lung auf ge­nutz­ten ge­ne­ti­schen Res­sour­cen ba­siert, dem BA­FU ge­mel­det wer­den.

2 In­for­ma­tio­nen im Zu­sam­men­hang mit der Ein­hal­tung der Sorg­falts­pflicht kön­nen an die in­ter­na­tio­na­le In­for­ma­ti­ons­stel­le nach Ar­ti­kel 14 des Pro­to­kolls von Na­go­ya und an zu­stän­di­ge na­tio­na­le Be­hör­den von Ver­trags­par­tei­en des Pro­to­kolls von Na­go­ya wei­ter­ge­lei­tet wer­den. Der Na­me der mel­den­den Per­son, das zu ver­mark­ten­de Pro­dukt, die ge­nutz­te ge­ne­ti­sche Res­sour­ce, der Zeit­punkt des Zu­gangs zu der­sel­ben so­wie de­ren Quel­le wer­den öf­fent­lich zu­gäng­lich ge­macht.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zu­stän­di­gen Stel­len, wel­che die Ein­hal­tung der Mel­de­pflicht über­prü­fen. Er kann Aus­nah­men von der Mel­de­pflicht vor­se­hen, wenn die Über­prü­fung oder die Ein­hal­tung der Sorg­falts­pflicht auf an­de­re Wei­se si­cher­ge­stellt ist.

79 Sie­he auch: Art. 25d.

Art. 23p  

Die Ar­ti­kel 23n und 23o gel­ten auch für tra­di­tio­nel­les Wis­sen in­di­ge­ner und orts­an­säs­si­ger Ge­mein­schaf­ten, das sich auf ge­ne­ti­sche Res­sour­cen be­zieht, so­lan­ge die­ses tra­di­tio­nel­le Wis­sen der Öf­fent­lich­keit nicht be­reits frei zu­gäng­lich ist.

Art. 23q  

1 Der Bun­des­rat kann den Zu­gang zu ge­ne­ti­schen Res­sour­cen im In­land von ei­ner Mel­dung oder Be­wil­li­gung so­wie zu­sätz­lich von ei­ner Ver­ein­ba­rung, wel­che die Nut­zung der ge­ne­ti­schen Res­sour­cen und die Auf­tei­lung der sich dar­aus er­ge­ben­den Vor­tei­le re­gelt, ab­hän­gig ma­chen.

2 Der Bund kann die Er­hal­tung und die nach­hal­ti­ge Nut­zung der ge­ne­ti­schen Res­sour­cen un­ter­stüt­zen.

Art. 2480  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich und oh­ne Be­rech­ti­gung:81

a.82
ein auf­grund die­ses Ge­set­zes ge­schütz­tes Na­tur- oder Kul­tur­denk­mal, ei­ne ge­schütz­te ge­schicht­li­che Stät­te, ei­ne ge­schütz­te Na­tur­land­schaft oder ein ge­schütz­tes Bio­top zer­stört oder schwer be­schä­digt;
b.
Uferve­ge­ta­ti­on im Sin­ne von Ar­ti­kel 21 ro­det, über­schüt­tet oder auf an­de­re Wei­se zum Ab­ster­ben bringt;
c.83
im Bo­den ent­hal­te­ne Na­tur­kör­per oder Al­ter­tü­mer von wis­sen­schaft­li­chem Wert84 (Art. 724 Abs. 1 ZGB85) zer­stört oder schwer be­schä­digt;
d.86

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 40 000 Fran­ken.87

80Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

81 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches (SR 311.0) in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

82Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

83Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121). Fas­sung ge­mä­ss Art. 32 Ziff. 4 des Kul­tur­gü­ter­trans­fer­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Ju­ni 2005 (AS 2005 1869; BBl 2002 535).

84 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG – SR 171.10).

85 SR 210

86Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 1996 (AS 1997 1152; BBl 1995 IV 629). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 1 des BG vom 16. März 2012 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2013 (AS 2013 3095; BBl 2011 6985).

87 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches (SR 311.0) in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

Art. 24a88  

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer:

a.
ei­ne Be­din­gung oder ei­ne Auf­la­ge nicht er­füllt, die un­ter Hin­weis auf die­se Straf­be­stim­mung an die Ge­wäh­rung ei­nes Bun­des­bei­tra­ges ge­knüpft wur­de;
b.89
ge­gen ei­ne Aus­füh­rungs­vor­schrift ver­stösst, die auf­grund der Ar­ti­kel 16, 18, 18a, 18b, 18c, 19, 20, 23c, 23dund 25aer­las­sen und de­ren Über­tre­tung als straf­bar er­klärt wor­den ist;
c.
un­be­fugt ei­ne Hand­lung vor­nimmt, für die nach den Ar­ti­keln 19, 22 Ab­satz 1 oder 23 ei­ne Be­wil­li­gung er­for­der­lich ist.

2 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich kei­ne oder falsche An­ga­ben nach Ar­ti­kel 23o macht; han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 40 000 Fran­ken. Der Rich­ter kann die Ver­öf­fent­li­chung des Ur­teils an­ord­nen.90

88Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

89Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1152; BBl 1995 IV 629).

90 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 12. Okt. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

Art. 24b91  

Die Ar­ti­kel 6 und 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197492 über das Ver­wal­tungs­straf­recht sind an­wend­bar.

91Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

92SR 313.0

Art. 24c93  

Ar­ti­kel 69 des Straf­ge­setz­bu­ches94 über die Ein­zie­hung un­recht­mäs­sig er­lang­ter Ge­gen­stän­de und Ver­mö­gens­vor­tei­le ist an­wend­bar.

93Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss Art. 334 des Straf­ge­setz­bu­ches (SR 311.0) in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

94 SR 311.0

Art. 24d95  

1 Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne.

296

95Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987, in Kraft seit 1. Fe­br. 1988 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445).

96Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 1996 (AS 1997 1152; BBl 1995 IV 629). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 1 des BG vom 16. März 2012 über den Ver­kehr mit Tie­ren und Pflan­zen ge­schütz­ter Ar­ten, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2013 (AS 2013 3095; BBl 2011 6985).

Art. 24e97  

Wer ein auf­grund die­ses Ge­set­zes ge­schütz­tes Na­tur- oder Kul­tur­denk­mal, ei­ne ge­schütz­te ge­schicht­li­che Stät­te, ei­ne ge­schütz­te Na­tur­land­schaft, ein ge­schütz­tes Bio­top oder ge­schütz­te Uferve­ge­ta­ti­on be­schä­digt, kann un­ab­hän­gig von ei­nem Straf­ver­fah­ren ver­pflich­tet wer­den:

a.
die wi­der­recht­lich ge­trof­fe­nen Mass­nah­men rück­gän­gig zu ma­chen;
b.
die Kos­ten zu über­neh­men, die aus der Be­sei­ti­gung des Scha­dens ent­ste­hen;
c.
an­ge­mes­se­nen Er­satz zu leis­ten, wenn die Wie­der­her­stel­lung nicht mög­lich ist.

97Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 1987 (AS 1988 254; BBl 1985 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 24f99  

Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­ses Ge­setz, so­weit es den Voll­zug nicht dem Bund über­trägt. Sie er­las­sen die er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten.

99 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

Art. 24g100  

1 Der Bund be­auf­sich­tigt den Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

2 Er ko­or­di­niert die Voll­zugs­mass­nah­men der Kan­to­ne und der be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len.

100 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

Art. 24h101  

1 Die Bun­des­be­hör­de, die ein an­de­res Bun­des­ge­setz oder einen Staats­ver­trag voll­zieht, ist bei der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be auch für den Voll­zug des vor­lie­gen­den Ge­set­zes zu­stän­dig. Sie hört vor ih­rem Ent­scheid die be­trof­fe­nen Kan­to­ne an. Das BA­FU, das Bun­des­amt für Kul­tur, das Bun­des­amt für Stras­sen und die üb­ri­gen be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len wir­ken nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 1997102 beim Voll­zug mit.

2 Eig­net sich das Ver­fah­ren nach Ab­satz 1 für be­stimm­te Auf­ga­ben nicht, so re­gelt der Bun­des­rat den Voll­zug durch die be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len.

3 Der Bund voll­zieht die Vor­schrif­ten über ge­ne­ti­sche Res­sour­cen (Art. 23n−23q); er kann für be­stimm­te Tei­lauf­ga­ben die Kan­to­ne bei­zie­hen.

4 Die Voll­zugs­be­hör­den des Bun­des be­rück­sich­ti­gen die Na­tur- und Hei­mat­schutz­mass­nah­men der Kan­to­ne.

101 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 1. Sept. 2014, Abs. 3 in Kraft seit 12. Okt. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

102 SR 172.010

Art. 25104  

1 Der Bun­des­rat be­stellt ei­ne oder meh­re­re be­ra­ten­de Kom­mis­sio­nen für den Na­tur­schutz, den Hei­mat­schutz und die Denk­mal­pfle­ge.

2 Die Kan­to­ne be­zeich­nen Fach­stel­len für den Na­tur­schutz, den Hei­mat­schutz und die Denk­mal­pfle­ge.

104Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

Art. 25a105  

1 Bund und Kan­to­ne sor­gen für die In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung der Be­hör­den und der Öf­fent­lich­keit über die Be­deu­tung und den Zu­stand von Na­tur und Land­schaft.

2 Sie emp­feh­len ge­eig­ne­te Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men.

105Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 25b107  

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die An­la­gen, Bau­ten und Bo­den­ver­än­de­run­gen, die nach dem 1. Ju­ni 1983 in­ner­halb von Moo­ren und Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung er­stellt wur­den, den Schutz­zie­len wi­der­spre­chen und nicht ge­stützt auf Nut­zungs­zo­nen, wel­che dem Raum­pla­nungs­ge­setz vom 22. Ju­ni 1979108 ent­spre­chen, rechts­kräf­tig be­wil­ligt wor­den sind.

2 In der Moor­land­schaft von Ro­thenthurm be­zeich­nen die Kan­to­ne Schwyz und Zug die An­la­gen, Bau­ten und Bo­den­ver­än­de­run­gen, wel­che nach dem 1. Ju­ni 1983 er­stellt wur­den und un­ter die Über­gangs­­be­stim­mung von Ar­ti­kel 24se­xies Ab­satz 5 der Bun­des­ver­fas­sung109 fal­len.

3 Die Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des wird von der­­je­ni­gen kan­to­na­len oder eid­ge­nös­si­schen Be­hör­de ver­fügt, die für den Ent­scheid über die Be­wil­li­gung oder die Aus­füh­rung ent­spre­chen­der Vor­ha­ben zu­stän­dig wä­re. Bei der Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des ist das Prin­zip der Ver­hält­nis­mäs­sig­keit zu be­ach­ten.

107Ur­sprüng­lich Art. 25a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

108SR 700

109[AS 1988 352]. Der ge­nann­ten Be­stim­mung ent­spricht heu­te Art. 78 Abs. 5 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

Art. 25c110  

110Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. I des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 43 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 25d111  

111 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 21. März 2014 (Na­go­ya-Pro­to­koll), in Kraft seit 12. Okt. 2014 (AS 2014 2629; BBl 2013 3009).

Art. 26  

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes. Er er­lässt die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1967113

113BRB vom 27. Dez. 1966

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