Verordnung
über das Plangenehmigungsverfahren für militärische
Bauten und Anlagen
(Militärische Plangenehmigungsverordnung, MPV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 126–130 und 150 Absatz 1 des Militärgesetzes vom 3. Februar 19951 (MG),2

verordnet:

1 SR 510.10

2 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die Anpassung des Verordnungsrechts infolge der Änderung des Bundesgesetzes über die Enteignung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Bau­ten und An­la­gen, die aus vor­wie­gend mi­li­tä­ri­schen Grün­den er­rich­tet, ge­än­dert oder um­ge­nutzt wer­den.

2 Da­bei han­delt es sich ins­be­son­de­re um Bau­ten und An­la­gen:

a.
die un­mit­tel­bar dem Ein­satz be­zie­hungs­wei­se der Kampf­füh­rung der Ar­mee die­nen;
b.
durch die der Ein­satz be­zie­hungs­wei­se die Kampf­füh­rung der Ar­mee vor­be­rei­tet, er­mög­licht und un­ter­stützt wer­den, das heisst al­le Bau­ten und An­la­gen, die na­ment­lich zum Zweck der Ver­sor­gung, des Sa­ni­täts­diens­tes, der Über­mitt­lung, des Trans­port­we­sens und des Ter­ri­to­ri­al­diens­tes der Ar­mee be­trie­ben wer­den;
c.
die der mi­li­tä­ri­schen Aus­bil­dung die­nen;
d.
die für den ge­set­zes­kon­for­men und ord­nungs­ge­mäs­sen Be­trieb der Bau­ten und An­la­gen nach den Buch­sta­ben a–c un­mit­tel­bar not­wen­dig sind.
Art. 2 Genehmigungsbehörde 3  

Für die Durch­füh­rung des mi­li­tä­ri­schen Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens ist das Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­men­tes für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) zu­stän­dig.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 3 Verfahrensarten und anwendbares Recht  

1 In der Re­gel wird das or­dent­li­che Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren an­ge­wen­det.4

2 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird in den in Ar­ti­kel 128 Ab­sät­ze 1 und 2 MG vor­ge­se­he­nen Fäl­len an­ge­wen­det.

3 Sind Ent­eig­nun­gen not­wen­dig, fin­den zu­dem die Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 19305 über die Ent­eig­nung (EntG) An­wen­dung.6

4 So­weit zi­vi­le Nut­zun­gen dem mi­li­tä­ri­schen Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren un­ter­lie­gen, gel­ten die ma­te­ri­el­len Be­stim­mun­gen des Raum­pla­nungs­rechts, ins­be­son­de­re die Ar­ti­kel 22 und 24 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19797.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

5 SR 711

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

7 SR 700

Art. 4 Schutz militärischer Anlagen  

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren (Art. 128a MG) ist un­ter Vor­be­halt der Ge­heim­hal­tungs­vor­schrif­ten sinn­ge­mä­ss an­wend­bar. Kan­to­ne, Ge­mein­den und Drit­te wer­den nur so­weit nö­tig an­ge­hört.

2 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann Auf­la­gen und Be­din­gun­gen fest­le­gen.

Art. 5 Genehmigungsfreie Vorhaben  

1 So­fern kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen der Raum­ord­nung, der Um­welt oder Drit­ter be­rührt wer­den, sind ge­neh­mi­gungs­frei:

a.
ge­wöhn­li­che Un­ter­halts­ar­bei­ten an Ge­bäu­den und An­la­gen;
b.
ge­ring­fü­gi­ge bau­li­che Än­de­run­gen oder Um­nut­zun­gen;
c.
klei­ne Ne­ben­an­la­gen;
d.
Fahr­nis­bau­ten bis zu ei­ner Dau­er von 18 Mo­na­ten.

2 Zwei­fels­fäl­le nach Ab­satz 1 ent­schei­det die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de.

Art. 6 Sachplan Militär  

1 Das VBS stellt die Grob­pla­nung und -ab­stim­mung von mi­li­tä­ri­schen Vor­ha­ben, die sich er­heb­lich auf Raum­ord­nung und Um­welt aus­wir­ken, mit­tels Sach­plan Mi­li­tär si­cher. Aus­ge­nom­men sind Vor­ha­ben, auf die das Bun­des­ge­setz vom 23. Ju­ni 19508 über den Schutz mi­li­tä­ri­scher An­la­gen an­wend­bar ist.

2 Die Fest­set­zung ei­nes Vor­ha­bens im Sach­plan Mi­li­tär hat grund­sätz­lich vor Ein­rei­chung des Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­suchs zu er­fol­gen.

3 Die Plan­ge­neh­mi­gung ei­nes sach­plan­re­le­van­ten Vor­ha­bens setzt des­sen Fest­set­zung im Sach­plan Mi­li­tär vor­aus.

4 Bei Sach­plan­vor­ha­ben, für die gleich­zei­tig ei­ne Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung durch­ge­führt wird, ist das Sach­plan­ver­fah­ren grund­sätz­lich erst nach Vor­lie­gen der Vor­un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se ge­mä­ss Ar­ti­kel 8 der Ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 19889 über die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung ein­zu­lei­ten.

5 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on von Sach­plan- und Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren.

2. Kapitel: Ordentliches Plangenehmigungsverfahren

1. Abschnitt: Vorprüfung

Art. 7  

1 Die Be­dürf­nis­for­mu­lie­rung ist der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de früh­zei­tig ein­zu­rei­chen. Sie um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
einen gro­ben Pro­jekt­be­schrieb mit Be­grün­dung des Be­dürf­nis­ses und der Stand­ort­ge­bun­den­heit;
b.
einen Kar­ten­aus­schnitt mit Pro­jekt­stand­ort im Mass­stab 1:25 000;
c.
Si­tua­ti­ons­plä­ne über den Ist-Zu­stand;
d.
Vor­stu­di­en und Pro­jekt­grund­la­gen;
e.
An­ga­ben dar­über, wel­che In­ter­es­sen durch den Bau und den Be­trieb mög­li­cher­wei­se be­rührt wer­den könn­ten;
f.
An­ga­ben dar­über, ob Mass­nah­men zum Ar­beit­neh­mer­schutz not­wen­dig sein könn­ten.

2 Auf Grund der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen be­fin­det die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ins­be­son­de­re über:

a.
das an­wend­ba­re Ver­fah­ren;
b.
die Not­wen­dig­keit ei­ner Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung;
c.
die Sach­plan­re­le­vanz;
d.
wei­te­re er­for­der­li­che Un­ter­su­chun­gen.

3 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann an­de­re Bun­des­be­hör­den an­hö­ren oder den vor­zei­ti­gen Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Be­völ­ke­rung oder wei­te­rer be­trof­fe­ner Krei­se an­ord­nen.

4 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann ver­lan­gen, dass die Un­ter­la­gen er­gänzt oder über­ar­bei­tet wer­den.

2. Abschnitt: Gesuch

Art. 8 Einreichung des Gesuchs  

1 Das Ge­such mit sämt­li­chen er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ist der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de in der Re­gel in drei­fa­cher Aus­fer­ti­gung so­wie in elek­tro­ni­scher Form ein­zu­rei­chen.10

2 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann ver­lan­gen, dass die Un­ter­la­gen er­gänzt oder über­ar­bei­tet wer­den.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 9 Inhalt des Gesuchs  

Das Ge­such muss ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.
Na­men und Adres­sen der Grund­ei­gen­tü­mer, der Bau- und Lie­gen­schafts­or­ga­ne, der Be­nut­zer­or­ga­ni­sa­ti­on so­wie des Pro­jekt­ver­fas­sers;
b.
de­tail­lier­ter Pro­jekt­be­schrieb mit Be­grün­dung des Be­dürf­nis­ses und der Stand­ort­ge­bun­den­heit und mit An­ga­ben zur Kon­struk­ti­ons­art und zu den wich­tigs­ten Bau­stof­fen;
c.
Kar­ten­aus­schnitt im Mass­stab 1:25 000 mit Pro­jekt­stand­ort und -ko­or­di­na­ten;
d.
Si­tua­ti­ons­plan (Ist- und Soll-Zu­stand) mit Be­zeich­nung der be­nach­bar­ten Par­zel­len;
e.
Nen­nung der be­trof­fe­nen Ge­mein­den und Grund­stücke mit Grund­buch­blatt­num­mern;
f.
num­me­rier­te, un­ter­zeich­ne­te und da­tier­te Pro­jekt­plä­ne, in der Re­gel im Mass­stab 1:100;
g.
Um­welt­ver­träg­lich­keits­be­richt im Sin­ne der Ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 198811 über die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung oder Be­richt über die Aus­wir­kun­gen von Bau und Be­trieb auf Raum­ord­nung und Um­welt so­wie dies­be­züg­lich vor­ge­se­he­ne Mass­nah­men, ein­sch­liess­lich all­fäl­li­ger Un­ter­su­chungs­er­geb­nis­se über Alt­las­ten, Lärm-, Bo­den-, Luft-, Ge­wäs­ser­be­las­tun­gen und Ri­si­ko­ana­ly­sen nach der Stör­fall­ver­ord­nung vom 27. Fe­bru­ar 199112;
h.
Aus­wir­kun­gen von Bau und Be­trieb auf Drit­te so­wie dies­be­züg­lich vor­ge­se­he­ne Mass­nah­men;
i.
Mass­nah­men zum Schutz der Ge­sund­heit und der Si­cher­heit der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer;
j.
Er­schlies­sungs­si­tua­ti­on und er­for­der­li­che Zu­lei­tun­gen und An­schlüs­se;
k.
Um­ge­bungs­ge­stal­tung;
l.
Ener­gie-, Ab­was­ser- und Ent­sor­gungs­kon­zep­te;
m.
Ro­dungs­be­geh­ren mit An­ga­ben ge­mä­ss den Richt­li­ni­en nach Ar­ti­kel 5 der Wald­ver­ord­nung vom 30. No­vem­ber 199213;
n.
Fest­le­gung im Sach­plan Mi­li­tär;
o.14
Be­richt über die Er­geb­nis­se so­wie die schrift­li­chen An­re­gun­gen ei­nes al­len­falls schon durch­ge­führ­ten Mit­wir­kungs­ver­fah­rens (Art. 13 Abs. 2);
p.
not­wen­di­ge Nut­zungs­re­ge­lun­gen bei sach­plan­re­le­van­ten Vor­ha­ben.

11 SR 814.011

12 SR 814.012

13 SR 921.01

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 10 Aussteckung und Profile  

1 Die äus­se­ren Um­ris­se der ge­plan­ten Hoch- und Tief­bau­ten, Ter­rain­ver­än­de­run­gen und Ro­dun­gen sind ab­zu­ste­cken.

2Die Pro­fi­le für Hoch­bau­ten ha­ben na­ment­lich in den Ge­bäu­de­e­cken die Hö­he der Fassa­den (Schnitt­punk­te mit ober­kant Dach­spar­ren) und die Nei­gung der Dach­li­ni­en, bei Flach­dä­chern die Hö­he der Dach­brüs­tung an­zu­ge­ben. Die Hö­he von ober­kant Erd­ge­schoss­bö­den ist mit ei­ner Quer­lat­te zu mar­kie­ren.

3 Ge­su­che um Er­leich­te­run­gen be­tref­fend die Aus­ste­ckung oder die Pro­fi­lie­rungsind spä­tes­tens mit den Ge­suchs­un­ter­la­gen ein­zu­rei­chen.

4 Aus­ste­ckung und Pro­fi­le sind bis zum Ab­schluss der öf­fent­li­chen Auf­la­ge desGe­suchs ste­hen zu las­sen.

3. Abschnitt: Auflage und Mitwirkungsverfahren

Art. 11 Einleitung der Anhörung  

Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de stellt den be­trof­fe­nen Fach­be­hör­den des Bun­des, den Kan­to­nen und den Ge­mein­den gleich­zei­tig die Ge­suchs­un­ter­la­gen zu.

Art. 12 Öffentliche Auflage  

1 Die Ge­mein­de legt die Ge­suchs­un­ter­la­gen öf­fent­lich auf.

2 Die Auf­la­ge wird von der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de im amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan des Kan­tons und der Ge­mein­de so­wie im Bun­des­blatt an­ge­zeigt. Auf die wäh­rend der Auf­la­ge ge­ge­be­ne Mit­wir­kungs­mög­lich­keit ist aus­drück­lich hin­zu­wei­sen.

3 Die Kos­ten der Pu­bli­ka­ti­on ge­hen zu Las­ten des VBS.

Art. 13 Mitwirkung der betroffenen Bevölkerung  

1 Wäh­rend der Auf­la­ge­frist hat die be­trof­fe­ne Be­völ­ke­rung Ge­le­gen­heit, bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de schrift­li­che An­re­gun­gen ein­zu­rei­chen.15

2 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann von der Durch­füh­rung ei­nes Mit­wir­kungs­ver­fah­rens ab­se­hen, wenn der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass die be­trof­fe­ne Be­völ­ke­rung schon frü­her in ge­eig­ne­ter Wei­se mit­wir­ken konn­te und sich die Vor­aus­set­zun­gen in der Zwi­schen­zeit nicht er­heb­lich ver­än­dert ha­ben.

3 Im ver­ein­fach­ten Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren fin­det kei­ne Mit­wir­kung statt.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 14 Einsprachen  

1 In­ner­halb der Auf­la­ge­frist kann bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­ho­ben wer­den.16

2 Die Ein­spra­chen ha­ben schrift­lich zu er­fol­gen und müs­sen An­trag und Be­grün­dung ent­hal­ten.

3 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­telt der Ge­mein­de nach Ab­lauf der Auf­la­ge­frist all­fäl­li­ge Ein­spra­chen und An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung und setzt der Ge­mein­de ei­ne Frist zur Stel­lung­nah­me.17

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 15 Stellungnahmen der betroffenen Gemeinden  

1 Die Ge­mein­de über­mit­telt ih­re Stel­lung­nah­me zu­sam­men mit den ein­ge­gan­ge­nen Ein­spra­chen und An­re­gun­gen in­ner­halb der an­ge­zeig­ten Frist dem Kan­ton.

2 Sie äus­sert sich dar­in zum Ge­such, zu den Ein­spra­chen so­wie zu den An­re­gun­genaus der Be­völ­ke­rung.

3 ...18

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 16 Stellungnahmen der betroffenen Kantone  

1 Der Kan­ton äus­sert sich in sei­ner Stel­lung­nah­me zum Ge­such, zur Stel­lung­nah­me der Ge­mein­de so­wie zu den Ein­spra­chen und den An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung.

2 Sei­ne Stel­lung­nah­me über­mit­telt er zu­sam­men mit den von der Ge­mein­de er­hal­te­nen Un­ter­la­gen in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Er­halt der Ge­suchs­un­ter­la­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de.

Art. 17 Anhörung des Gesuchstellers  

Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ter­brei­tet dem Ge­such­stel­ler die Stel­lung­nah­men und Ein­spra­chen so­wie die An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung und hört ihn an.

Art. 18 Anhörung der Fachbehörden des Bundes  

1 Das An­hö­rungs- und das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199719.

2 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ter­brei­tet den Fach­be­hör­den des Bun­des die Stel­lung­nah­men der Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die Ein­spra­chen und An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung. Die Fach­be­hör­den neh­men in­nert Mo­nats­frist ab­sch­lies­send Stel­lung.

Art. 19 Fristen  

1 Aus wich­ti­gen Grün­den kann die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de die An­hö­rungs­fris­ten ver­län­gern.

2 Ab­wei­chen­de Fris­ten nach der Ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 198820 über die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung blei­ben vor­be­hal­ten.

4. Abschnitt: Instruktions- und Einigungsverfahren

Art. 20  

1 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de stellt den Sach­ver­halt fest. Sie kann ins­be­son­de­re Au­gen­schei­ne an­ord­nen.

2 Sie kann Ei­ni­gungs­ver­hand­lun­gen ein­be­ru­fen. Sie ver­mit­telt zwi­schen den Par­tei­en.

5. Abschnitt: Projektanpassungen

Art. 21  

1 Pro­jek­tan­pas­sun­gen wäh­rend des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens sind der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ver­züg­lichan­zu­zei­gen.

2 Die­se ord­net bei we­sent­li­chen An­pas­sun­gen ei­ne öf­fent­li­che Auf­la­ge an. Für die An­hö­rung der be­trof­fe­nen Ge­mein­den, Kan­to­ne und Fach­be­hör­den des Bun­des kön­nen kür­ze­re Fris­ten an­ge­setzt wer­den.

3 Un­we­sent­li­che An­pas­sun­gen sind den Ver­fah­rens­be­tei­lig­ten, so­weit die­se da­von be­trof­fen sind, spä­tes­tens mit der Er­öff­nung des Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheids an­zu­zei­gen.

3. Kapitel: Vereinfachtes Plangenehmigungsverfahren

Art. 22  

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach Ar­ti­kel 128 MG.

2 We­sent­li­che Pro­jek­tan­pas­sun­gen wäh­rend des Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens sind den Be­trof­fe­nen vor dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid an­zu­zei­gen.

4. Kapitel: Enteignungsverfahren21

21 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die Anpassung des Verordnungsrechts infolge der Änderung des Bundesgesetzes über die Enteignung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

1. Abschnitt: Kombiniertes Enteignungsverfahren

Art. 23  

1 Das kom­bi­nier­te Ent­eig­nungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 28–35 EntG22.

2 Der Ge­such­stel­ler reicht die nach Ar­ti­kel 28 EntG er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ein. Die­se ver­langt nach durch­ge­führ­ter Prü­fung al­len­falls noch Er­gän­zun­gen.

Art. 24–26  

Auf­ge­ho­ben

2. Abschnitt: Selbständiges Enteignungsverfahren

Art. 26a  

Sol­len Ent­eig­nun­gen oh­ne Plan­ge­neh­mi­gung be­wil­ligt wer­den, so führt die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de das selb­stän­di­ge Ent­eig­nungs­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 36–41 EntG23 durch.

3. Abschnitt: Einigungs- und Schätzungsverfahren

Art. 27  

Nach Vor­lie­gen ei­ner rechts­kräf­ti­gen Plan­ge­neh­mi­gung wird, so­weit er­for­der­lich, das Ei­ni­gungs- und Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 45–54 be­zie­hungs­wei­se 64–75 des EntG24 durch­ge­führt.

Art. 28  

Auf­ge­ho­ben

5. Kapitel: Plangenehmigung

Art. 29 Plangenehmigungsentscheid  

1 Das Ge­such wird nach dem im Zeit­punkt des Ent­scheids gel­ten­den Recht be­ur­teilt.

2 Ge­nügt das Vor­ha­ben der an­wend­ba­ren Ge­setz­ge­bung, so er­geht der Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid in Form ei­ner Ver­fü­gung.

3 Die­se Ver­fü­gung ent­hält ins­be­son­de­re:

a.
die Ent­schei­de über die Be­geh­ren aus An­hö­run­gen und Ein­spra­chen so­wie al­len­falls den Ent­scheid über die Um­welt­ver­träg­lich­keit;
b.25
...
c.
Be­din­gun­gen und Auf­la­gen, die aus An­hö­run­gen oder Ei­ni­gungs­ver­hand­lun­gen her­vor­ge­hen, ins­be­son­de­re über die tech­ni­sche Aus­ge­stal­tung, die Mass­nah­men zum Schutz der Ge­sund­heit und der Si­cher­heit der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer,die Bau­aus­füh­rung, Schutz­mass­nah­men wäh­rend der Bautä­tig­keit und Wie­der­in­stand­stel­lungs­ar­bei­ten;
d.
Auf­la­gen hin­sicht­lich der Bau­kon­trol­le und des Be­triebs;
e.
Aus­füh­run­gen da­zu, wie den An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung Rech­nung ge­tra­gen wor­den ist.

4 Der Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid wird in der Re­gel in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ab­schluss des Be­rei­ni­gungs­ver­fah­rens ge­trof­fen. Kann die­se Frist nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so teilt die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de dem Ge­such­stel­ler un­ter An­ga­be der Grün­de mit, wann der Ent­scheid ge­trof­fen wird.

25 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 30 Eröffnung  

1 Ver­fü­gun­gen wer­den ein­ge­schrie­ben zu­ge­stellt:

a.
dem Ge­such­stel­ler;
b.
den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und Ge­mein­den;
c.
den Ein­spre­chern.

2 Den be­trof­fe­nen Fach­be­hör­den des Bun­des teilt die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ih­re Ent­schei­de schrift­lich mit.

3 Die Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­schei­de wer­den im Bun­des­blatt an­ge­zeigt.

Art. 31 Baubeginn  

1 Mit der Aus­füh­rung ei­nes ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Vor­ha­bens darf erst be­gon­nen wer­den, wenn die Plan­ge­neh­mi­gung rechts­kräf­tig ist.26

2 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann mit der Plan­ge­neh­mi­gung Aus­nah­men ge­wäh­ren, wenn:27

a.
die Be­trof­fe­nen ei­nem vor­zei­ti­gen Bau­be­ginn zu­ge­stimmt ha­ben;
b.
die Ein­spra­chen aus­sichts­los er­schei­nen und der Ge­such­stel­ler die Wie­der­her­stel­lung zu­si­chern kann; oder
c.
die be­son­de­re Dring­lich­keit nach­ge­wie­sen wird.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 32 Nachträgliche Projektanpassungen  

Nach­träg­li­che Pro­jek­tan­pas­sun­gen sind der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de an­zu­zei­gen. Bei we­sent­li­chen An­pas­sun­gen ord­net sie ein neu­es Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren an.

Art. 32a Meldungen an die kantonale Vermessungsaufsicht 28  

1Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de in­for­miert die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht über die Er­öff­nung ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens.

2Die Bau­herr­schaft in­for­miert die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht in­nert 20 Ta­gen nach Ab­schluss der Bau­ar­bei­ten über Än­de­run­gen ih­rer Bau­ten und An­la­gen, die ei­ne Nach­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung not­wen­dig ma­chen.

28 Ein­ge­fügt ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2745). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 33 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 25. Sep­tem­ber 199529 über das Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren für mi­li­tä­ri­sche Bau­ten und An­la­gen wird auf­ge­ho­ben.

Art. 34 Übergangsbestimmung  

Auf Ab­schnit­te von Ver­fah­ren, die beim In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung hän­gig sind, fin­det das neue Recht An­wen­dung, wenn die­se Ver­fah­rens­ab­schnit­te nach al­tem Recht not­wen­dig sind, aber noch nicht be­gon­nen ha­ben.

Art. 34a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
19. August 2020
30  

Ent­eig­nungs­ver­fah­ren, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung ein­ge­lei­tet und bei In­kraft­tre­ten noch hän­gig sind, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht zu En­de ge­führt.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 35 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2000 in Kraft.

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