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Verordnung
über den Truppeneinsatz für den Ordnungsdienst
(VOD)

vom 3. September 1997 (Stand am 1. Oktober 1997)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 28 Absatz 3 und 150 Absatz 1 des Militärgesetzes1,

verordnet:

1

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt den Ein­satz der Trup­pe zur Un­ter­stüt­zung der zi­vi­len Be­hör­den im Ord­nungs­dienst. Die­ser wird als Ak­tiv­dienst ge­leis­tet.

2 Sie gilt bei ei­nem Trup­pen­auf­ge­bot durch den Bund.

Art. 2 Aufgaben und Einsatzvoraussetzungen

1 Für den Ord­nungs­dienst wer­den die Mi­li­tär­po­li­zei und das Fes­tungs­wacht­korps aus­ge­bil­det und ein­ge­setzt.

2 Im Hin­blick auf ei­ne kon­kre­te, schwer­wie­gen­de Not­la­ge kön­nen nur mit Zu­stim­mung des Bun­des­rats wei­te­re Trup­pen für den Ord­nungs­dienst aus­ge­bil­det wer­den.

3 Die Trup­pe darf nur für Auf­ga­ben ein­ge­setzt wer­den, für die sie aus­ge­bil­det wor­den ist und für die sie über ei­ne zweck­mäs­si­ge Aus­rüs­tung ver­fügt.

4 Re­kru­ten­for­ma­tio­nen dür­fen nicht für den Ord­nungs­dienst aus­ge­bil­det und ein­ge­setzt wer­den.

Art. 3 Ernennung und Unterstellung des Kommandanten

1 Bie­tet der Bund von sich aus ei­ne Trup­pe für den Ord­nungs­dienst auf, so er­nennt der Bun­des­rat den Kom­man­dan­ten. Das De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS)2 re­gelt die all­ge­mei­nen Un­ter­stel­lungs­ver­hält­nis­se.

2 Bie­tet der Bund auf Ver­lan­gen ei­nes Kan­tons ei­ne Trup­pe für den Ord­nungs­dienst auf, so er­nennt der Bun­des­rat den Kom­man­dan­ten nach An­hö­ren der kan­to­na­len Re­gie­rung. Das VBS re­gelt die all­ge­mei­nen Un­ter­stel­lungs­ver­hält­nis­se.

2 Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997. Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 4 Auftrag

1 Bie­tet der Bund ei­ne Trup­pe für den Ord­nungs­dienst auf, so er­teilt der Bun­des­rat auf An­trag des VBS oder des Ober­be­fehls­ha­bers der Ar­mee dem Kom­man­dan­ten schrift­lich den Auf­trag für den Ein­satz.

2 Er­lässt der Bund das Auf­ge­bot auf Ver­lan­gen ei­nes Kan­tons, so kann der Bun­des­rat die kan­to­na­le Re­gie­rung er­mäch­ti­gen, den Auf­trag für den Ein­satz zu er­tei­len. Die kan­to­na­le Re­gie­rung nimmt in die­sem Fall Rück­spra­che mit dem VBS oder dem Ober­be­fehls­ha­ber der Ar­mee und er­teilt den Auf­trag dem Kom­man­dan­ten schrift­lich.

3 Der Auf­trag re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die Zu­stän­dig­kei­ten der be­tei­lig­ten zi­vi­len und mi­li­tä­ri­schen Stel­len;
b.
die Ein­zel­hei­ten der Un­ter­stel­lungs­ver­hält­nis­se für den Ein­satz;
c.
die Po­li­zei­be­fug­nis­se und den Waf­fen­ge­brauch im Rah­men der Ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 19943 über die Po­li­zei­be­fug­nis­se der Ar­mee;
d.
den Dienst­ver­kehr mit der zi­vi­len Be­hör­de.

Art. 5 Verantwortlichkeiten

1 Die zi­vi­le Be­hör­de trägt die Ver­ant­wor­tung für den Ein­satz der Trup­pe.

2 Der Kom­man­dant trägt die Ver­ant­wor­tung für die Füh­rung der Trup­pe.

Art. 6 Einsatzplanung und Einsatzführung

1 Der Kom­man­dant plant den Ein­satz im Ein­ver­neh­men mit der zu­stän­di­gen zi­vi­len Be­hör­de.

2 In der Re­gel führt der mi­li­tä­ri­sche Vor­ge­setz­te die Trup­pe im Ein­satz. Ab­wei­chun­gen wer­den im Auf­trag ge­re­gelt.

Art. 7 Einsatzmittel

Die zi­vi­le Be­hör­de stellt der Trup­pe al­le für die Er­fül­lung des Auf­trags nö­ti­gen und ver­füg­ba­ren Mit­tel zur Ver­fü­gung.

Art. 8 Information

1 Die zi­vi­le Be­hör­de in­for­miert vor Be­ginn und wäh­rend des Ein­sat­zes die Be­völ­ke­rung über Auf­ga­ben und Tä­tig­kei­ten der Trup­pe.

2 Sie weist ins­be­son­de­re dar­auf hin, dass den An­ord­nun­gen der Trup­pe Fol­ge zu leis­ten ist und wel­ches die Fol­gen von Wi­der­hand­lun­gen sind.

Art. 9 Einschränkung der Grundrechte

So­fern der Ein­satz zwin­gend Mass­nah­men er­for­dert, wel­che ver­fas­sungs­mäs­si­ge Rech­te ein­schrän­ken, be­an­tragt der Kom­man­dant sol­che Mass­nah­men bei der zu­stän­di­gen zi­vi­len Be­hör­de.

Art. 10 Stellung der Angehörigen der Armee

1 Der Kom­man­dant kann ins­be­son­de­re im Be­reich Ge­heim­hal­tung so­wie in der Ur­laubs- und Aus­gang­s­pra­xis ein­satz­be­zo­ge­ne Ein­schrän­kun­gen an­ord­nen.

2 Wei­te­re Ein­schrän­kun­gen kön­nen an­ge­ord­net wer­den, wenn es der Ein­satz er­for­dert.

Art. 11 Schlussbestimmungen

1 Das VBS voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

2 Die Ver­ord­nung vom 17. Ja­nu­ar 19794 über den Trup­pen­ein­satz für den Ord­nungs­dienst wird auf­ge­ho­ben.

3 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ok­to­ber 1997 in Kraft.