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Zollverordnung
(ZV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Zollgesetz vom 18. März 20051 (ZG)
und auf Artikel 37 Absatz 3 des Bundespersonalgesetzes vom 24. März 20002 (BPG),3

verordnet:

1 SR 631.0

2 SR 172.220.1

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

1. Titel: Grundlagen des Zollwesens

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zollausschlussgebiet

(Art. 3 Abs. 3 ZG)

1 Zollaus­schluss­ge­bie­te sind die Tal­schaf­ten Samnaun und Sam­puoir.

2 Die Zoll­gren­ze ver­läuft ge­gen­über dem Zoll­ge­biet vom Piz Rots in süd­öst­li­cher Rich­tung über den Piz Cha­mins zum Stam­mer­spitz, wei­ter öst­lich zum Mutt­ler, dann nord­öst­lich zum Piz Mun­din, zum Piz Mez­di, zum Punkt 2248 und über den Grat, der das Val Sam­puoir ge­gen das Fer­ner­to­bel ab­grenzt, bis zum Scher­gen­bach.

Art. 2 Zollüberwachung im Zollausschlussgebiet

(Art. 3 Abs. 3 ZG)

1 Das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG) darf im Zollaus­schluss­ge­biet na­ment­lich:4

a.
den Wa­ren­ver­kehr über­wa­chen (Art. 23 ZG);
b.
si­cher­heits­po­li­zei­li­che Auf­ga­ben er­fül­len (Art. 96 ZG);
c.
die nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des voll­zie­hen und Wi­der­hand­lun­gen ge­gen sol­che Er­las­se ver­fol­gen, so­weit es da­für zu­stän­dig ist;
d.
Zoll­wi­der­hand­lun­gen ver­fol­gen.

2 Die Zu­stän­dig­kei­ten an­de­rer Bun­des­be­hör­den und kan­to­na­ler Be­hör­den beim Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des blei­ben vor­be­hal­ten.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2741).

Art. 3 Grundstücke, Bauten und Anlagen an der Zollgrenze

(Art. 4 Abs. 2 ZG)

1 Die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de der Ge­mein­de holt für Bau­vor­ha­ben nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 ZG die Be­wil­li­gung des BA­ZG5 ein. Sie fügt dem Ge­such die Plä­ne und Be­schrei­bun­gen des Bau­vor­ha­bens bei.

2 Das BA­ZG legt in der Be­wil­li­gung fest, wel­che Ein­rich­tun­gen er­stellt und wie die­se un­ter­hal­ten wer­den müs­sen. Es re­gelt das Durch­gangs­recht für das Per­so­nal des BA­ZG.

3 Es kann in der Be­wil­li­gung einen Bei­trag der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder des Grund­ei­gen­tü­mers an die Mehr­kos­ten für die Über­wa­chung der Zoll­gren­ze fest­set­zen, die durch die Bau­ten oder An­la­gen ent­ste­hen.

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 2 der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2741). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 4 Bereitstellung von Räumlichkeiten durch Dritte

(Art. 5 Abs. 2 ZG)

Drit­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 ZG sind:

a.
die zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder der zu­ge­las­se­ne Ver­sen­der;
b.
die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger;
c.
die Hal­te­rin oder der Hal­ter ei­nes of­fe­nen Zoll­la­gers;
d.
die Hal­te­rin oder der Hal­ter ei­nes Zoll­frei­la­gers;
e.
die Flug­platz­hal­te­rin oder der Flug­platz­hal­ter;
f.
wei­te­re Per­so­nen, in de­ren Räum­lich­kei­ten Zol­l­auf­ga­ben wahr­ge­nom­men wer­den.

2. Kapitel: Zollpflicht

1. Abschnitt: Zollfreie Waren

Art. 5 Zollbefreiung auf Grund internationaler Gepflogenheiten

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

Die auf Grund in­ter­na­tio­na­ler Ge­pflo­gen­hei­ten ge­währ­te Zoll­be­frei­ung kann für Wa­ren aus Staa­ten, die nicht Ge­gen­recht hal­ten, zeit­wei­lig oder dau­ernd ein­ge­schränkt oder auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 6 Waren für Staatsoberhäupter sowie für diplomatische, konsularische und internationale Stellen und deren Mitglieder

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Wa­ren, die dem per­sön­li­chen Ge­brauch aus­län­di­scher Staats­ober­häup­ter und der zu de­ren Haus­halt ge­hö­ren­den Fa­mi­li­en­mit­glie­der die­nen, sind zoll­frei.

2 Die Zoll­be­frei­ung von Wa­ren für in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20076, die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen ge­nies­sen, rich­tet sich nach:

a.
der Ver­ord­nung vom 23. Au­gust 19897 über Zoll­vor­rech­te der di­plo­ma­ti­schen Missio­nen in Bern und der kon­su­la­ri­schen Pos­ten in der Schweiz;
b.
der Ver­ord­nung vom 13. No­vem­ber 19858 über Zoll­vor­rech­te der in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen, der Staa­ten in ih­ren Be­zie­hun­gen zu die­sen Or­ga­ni­sa­tio­nen und der Son­der­mis­sio­nen frem­der Staa­ten.9

6 SR 192.12

7 SR 631.144.0

8 SR 631.145.0

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 der Gast­staat­ver­ord­nung vom 7. Dez. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20076657).

Art. 7 Särge, Urnen und Trauerschmuck

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

Zoll­frei sind:

a.
Sär­ge mit Lei­chen und Ur­nen mit der Asche ver­brann­ter Lei­chen;
b.
Trau­er­schmuck;
c.
Trau­er­krän­ze, die von Per­so­nen mit­ge­führt wer­den, die an ei­nem Be­gräb­nis im Zoll­ge­biet teil­neh­men.

Art. 8 Ehrenpreise, Erinnerungszeichen und Ehrengaben

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Zoll­frei sind:

a.
Eh­ren­prei­se und Er­in­ne­rungs­zei­chen, die von der Emp­fän­ge­rin oder dem Emp­fän­ger ein­ge­führt oder an sie oder ihn ge­sandt wer­den;
b.
Eh­ren­ga­ben von Per­so­nen mit Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets für schwei­ze­ri­sche Fes­te.

2 Für Eh­ren­ga­ben ist der Zoll­kreis­di­rek­ti­on vor der Ein­fuhr ein Ge­such um Zoll­be­frei­ung ein­zu­rei­chen.

Art. 9 Betriebsverlegung ausländischer Unternehmen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 In­ves­ti­ti­ons­gü­ter und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de aus­län­di­scher Un­ter­neh­men, die ih­re Tä­tig­keit ins Zoll­ge­biet ver­le­gen, sind zoll­frei, wenn sie:

a.
wäh­rend sechs Mo­na­ten im Zol­laus­land be­nutzt wor­den sind;
b.
zum Zeit­punkt der Be­triebs­ver­le­gung ge­samt­haft ein­ge­führt wer­den; und
c.
zur ei­ge­nen Weiter­be­nut­zung im Zoll­ge­biet be­stimmt sind.

2 Zoll­pflich­tig sind:

a.
Wa­ren ei­nes Un­ter­neh­mens, des­sen Ver­le­gung in­fol­ge oder zum Zweck der Fu­si­on mit ei­nem in­län­di­schen Un­ter­neh­men er­folgt;
b.
Wa­ren ei­nes Un­ter­neh­mens, das von ei­nem in­län­di­schen Un­ter­neh­men über­nom­men wird;
c.
Vor­rä­te an Roh­stof­fen, Halb- oder Fer­tig­fa­bri­ka­ten.

Art. 10 Speisewagenvorräte

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

Spei­se­wa­gen­vor­rä­te in in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­zü­gen sind zoll­frei, wenn sie:

a.
aus dem zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr ei­nes Lan­des stam­men, durch das der Zug fährt;
b.
in Men­gen mit­ge­führt wer­den, die für die nor­ma­le Ver­sor­gung bei der Hin- und Rück­fahrt auf der ge­sam­ten Stre­cke be­nö­tigt wer­den; und
c.
im Zug selbst kon­su­miert wer­den.

Art. 11 Vorräte, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände auf Schiffen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Schiffs­vor­rä­te auf Gü­ter­schif­fen und auf Schif­fen des Li­ni­en­ver­kehrs sind zoll­frei, wenn:

a.
sie für die Ver­wen­dung an Bord be­stimmt sind;
b.
sie nicht an Land ge­bracht wer­den; und
c.
die Schif­fe nur vor­über­ge­hend im Zoll­ge­biet ver­blei­ben.

2 Schiffs­vor­rä­te auf üb­ri­gen Schif­fen sind zoll­frei, wenn die Schif­fe nicht in Hä­fen, an Lan­des­tel­len oder an Bo­jen im Zoll­ge­biet an­le­gen.

3 Schiffs­vor­rä­te aus dem zoll­recht­lich nicht frei­en Ver­kehr des Zoll­ge­biets dür­fen nicht zu­ge­la­den wer­den.

4 Als Schiffs­vor­rä­te gel­ten Treib­stof­fe und Schmier­mit­tel so­wie Gü­ter, die zum Ge­brauch oder zum Ver­kauf an Bord be­stimmt sind, ein­sch­liess­lich Ver­brauchs­wa­ren. Nicht als Schiffs­vor­rä­te gel­ten Schiffs­er­satz­tei­le und die Schiffs­aus­rüs­tung.

Art. 12 Vorräte, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände an Bord von Luftfahrzeugen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Vor­rä­te zur Ver­pfle­gung der Pas­sa­gie­re oder zum Ver­kauf an Bord ei­nes Luft­fahr­zeugs sind zoll­frei, wenn sie an Bord ver­blei­ben.

2 Er­satz­tei­le und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de sind zoll­frei, wenn sie an Bord von aus­län­di­schen Luft­fahr­zeu­gen ver­blei­ben.

Art. 13 Zahlungsmittel, Wertpapiere, Manuskripte, Urkunden, Wertzeichen und Fahrscheine

(Art. 8 Abs. 2 Bst. b ZG)

Zoll­frei sind:

a.
ge­setz­li­che Zah­lungs­mit­tel und Wert­pa­pie­re oh­ne Samm­ler­wert;
b.
Ma­nu­skrip­te und Ur­kun­den oh­ne Samm­ler­wert;
c.
im In­land gül­ti­ge Post­wert­zei­chen und sons­ti­ge amt­li­che Wert­zei­chen höchs­tens zum auf­ge­druck­ten Wert;
d.
Fahr­schei­ne aus­län­di­scher öf­fent­li­cher Trans­port­an­stal­ten.

Art. 14 Übersiedlungsgut

(Art. 8 Abs. 2 Bst. c ZG)

1 Über­sied­lungs­gut von Zu­zie­hen­den ist zoll­frei.

2 Das Über­sied­lungs­gut ist im zeit­li­chen Zu­sam­men­hang mit der Wohn­sitz­ver­le­gung ein­zu­füh­ren. All­fäl­li­ge Nach­sen­dun­gen sind bei der ers­ten Ein­fuhr an­zu­mel­den. Steht der Ein­fuhr des Über­sied­lungs­gu­tes ein Hin­der­nis ent­ge­gen, so kann die Zoll­be­frei­ung nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ge­währt wer­den.

3 Als Über­sied­lungs­gut gel­ten:

a.
Wa­ren von Zu­zie­hen­den, die von die­sen zur per­sön­li­chen Le­bens­hal­tung oder zur Be­rufs- und Ge­wer­be­aus­übung wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten im Zol­laus­land be­nutzt wor­den sind und zur ei­ge­nen Weiter­be­nut­zung im Zoll­ge­biet be­stimmt sind;
b.10
Haus­halts­vor­rä­te und Ta­bak­fa­bri­ka­te11 in üb­li­cher Art und Men­ge so­wie al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke:
1.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis 25 Vo­lu­men­pro­zent: höchs­tens 200 Li­ter, und
2.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von über 25 Vo­lu­men­pro­zent: höchs­tens 12 Li­ter.

4 Dem Über­sied­lungs­gut gleich­ge­stellt sind Haus­rat und per­sön­li­che Ge­gen­stän­de, aus­ge­nom­men Be­för­de­rungs­mit­tel, von na­tür­li­chen Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zol­laus­land, die im Zoll­ge­biet aus­sch­liess­lich zum ei­ge­nem Ge­brauch ein Haus oder ei­ne Woh­nung er­wer­ben oder mie­ten, wenn die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a er­füllt sind und die Ein­fuhr in zeit­li­chem Zu­sam­men­hang mit dem Ab­schluss des Kauf- oder des Miet­ver­trags er­folgt.

5 Als Zu­zie­hen­de gel­ten na­tür­li­che Per­so­nen, die ih­ren Wohn­sitz vom Zol­laus­land ins Zoll­ge­biet ver­le­gen. Zu­zie­hen­den gleich­ge­stellt sind Per­so­nen, die sich oh­ne Auf­ga­be ih­res in­län­di­schen Wohn­sit­zes wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Zol­laus­land auf­ge­hal­ten ha­ben.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

11 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 15 Ausstattungsgut

(Art. 8 Abs. 2 Bst. c ZG)

1 Aus­stat­tungs­gut ei­ner Per­son, die ei­ne an­de­re Per­son mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet hei­ra­tet und ih­ren Wohn­sitz ins Zoll­ge­biet ver­legt, ist zoll­frei.

2 Als Aus­stat­tungs­gut gel­ten:

a.
ge­brauch­ter und neu er­wor­be­ner Haus­rat;
b.
per­sön­li­che Ge­gen­stän­de;
c.
Be­för­de­rungs­mit­tel;
d.
Hoch­zeits­ge­schen­ke;
e.
Tie­re;
f.
Haus­halt­vor­rä­te, Ta­bak­fa­bri­ka­te und Ge­trän­ke mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis 25 Vo­lu­men­pro­zent für den ers­ten Be­darf so­wie Ge­trän­ke mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt über 25 Vo­lu­men­pro­zent bis zu ei­ner Men­ge von 12 Li­tern.

3 Die Zoll­be­frei­ung ist auf Ge­gen­stän­de be­schränkt, die für den ge­mein­sa­men Haus­halt be­stimmt sind und im bis­he­ri­gen Wohn­sitz­staat des zu­zie­hen­den Ehe­part­ners im zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr ge­stan­den ha­ben.

4 Das Aus­stat­tungs­gut ist in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Hei­rat ein­zu­füh­ren. All­fäl­li­ge Nach­sen­dun­gen sind bei der ers­ten Ein­fuhr an­zu­mel­den. Steht der Ein­fuhr des Aus­stat­tungs­gu­tes ein Hin­der­nis ent­ge­gen, so kann die Zoll­be­frei­ung nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ge­währt wer­den.

5 Dem Aus­stat­tungs­gut gleich­ge­stellt sind Haus­rats­ge­gen­stän­de von zu­zie­hen­den Ehe­paa­ren, de­ren Hei­rat we­ni­ger als sechs Mo­na­te vor der Wohn­sitz­ver­le­gung statt­ge­fun­den hat. Die Ein­fuhr muss in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach der Wohn­sitz­ver­le­gung er­fol­gen.

6 Der Hei­rat gleich­ge­stellt sind ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten nach dem Part­ner­schafts­ge­setz vom 18. Ju­ni 200412 oder im Aus­land ge­schlos­se­ne gleich­ar­ti­ge Le­bens­ge­mein­schaf­ten.13

12 SR 211.231

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 16 Erbschaftsgut

(Art. 8 Abs. 2 Bst. c ZG)

1 Erb­schafts­gut ist zoll­frei, wenn:

a.
es im Ei­gen­tum und Ge­brauch ei­ner Erb­las­se­rin oder ei­nes Erb­las­sers mit letz­tem Wohn­sitz im Zol­laus­land ge­stan­den hat; und
b.
die er­ben­de oder be­dach­te Per­son zum Zeit­punkt des To­des der Erb­las­se­rin oder des Erb­las­sers und der Ein­fuhr des Erb­schafts­gu­tes ih­ren Wohn­sitz im Zoll­ge­biet hat.

2 Als Erb­schafts­gut gel­ten:

a.
Haus­rat oh­ne Wa­ren­vor­rä­te;
b.
per­sön­li­che Ge­gen­stän­de;
c.
Ge­gen­stän­de zur per­sön­li­chen Be­rufs- und Ge­wer­be­aus­übung;
d.
Be­för­de­rungs­mit­tel;
e.
Tie­re.

3 Das Erb­schafts­gut ist in­ner­halb ei­nes Jah­res nach dem Erb­an­fall ein­zu­füh­ren. Weist die er­ben­de oder be­dach­te Per­son nach, dass der Ein­fuhr ein Hin­der­nis ent­ge­gen­steht, so kann die Zoll­be­frei­ung nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ge­währt wer­den.

4 Zoll­frei ist auch das Erb­schafts­gut, das die Erb­las­se­rin oder der Erb­las­ser wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten be­nutzt hat und bei Leb­zei­ten ei­ner Er­bin oder ei­nem Er­ben un­ter An­rech­nung auf das Erb­teil zu­wen­det.

5 Für Erb­schafts­gut, des­sen Wert 100 000 Fran­ken über­steigt, muss bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on vor der Ein­fuhr ein Ge­such um Zoll­be­frei­ung ein­ge­reicht wer­den.

Art. 17 Für anerkannte gemeinnützige Organisationen und Hilfswerke oder bedürftige Personen gespendete Waren

(Art. 8 Abs. 2 Bst. d ZG)

1 Wa­ren, die für an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­wer­ke oder be­dürf­ti­ge Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Zu­stän­dig­keits­ge­set­zes vom 24. Ju­ni 197714 ge­spen­det wer­den, sind zoll­frei.

2 Die Spen­de muss dem Zweck, Be­dürf­tig­keit oder Scha­den zu lin­dern, an­ge­mes­sen sein.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.15

14 SR 851.1

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 18 Motorfahrzeuge für invalide Personen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. e ZG)

1 Zoll­frei sind Mo­tor­fahr­zeu­ge für in­va­li­de Per­so­nen, die:

a.
von der In­va­li­den- oder Mi­li­tär­ver­si­che­rung Bei­trä­ge an den Un­ter­halt oder an die in­va­li­di­täts­be­ding­te Ab­än­de­rung des Mo­tor­fahr­zeu­ges er­hal­ten; oder
b.
ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 42bis des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195916 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung er­hal­ten.

2 Zoll­frei sind fer­ner Mo­tor­fahr­zeu­ge von an­er­kann­ten ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen, die einen Trans­port­dienst für Be­hin­der­te be­trei­ben.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den. Die Zoll­be­frei­ung wird in­ner­halb von sechs Jah­ren nur ein­mal ge­währt.

Art. 19 Gegenstände für Unterricht und Forschung

(Art. 8 Abs. 2 Bst. f ZG)

1 Ge­gen­stän­de für Un­ter­richt und For­schung sind zoll­frei, wenn sie aus­sch­liess­lich:

a.
in öf­fent­li­chen oder an­er­kann­ten ge­mein­nüt­zi­gen Un­ter­richts­an­stal­ten oder In­sti­tu­tio­nen, die re­gel­mäs­sig Un­ter­richt er­tei­len, ver­wen­det wer­den; und
b.
von den Un­ter­richts­an­stal­ten oder In­sti­tu­tio­nen selbst oder un­mit­tel­bar für die­se ein­ge­führt wer­den.

2 Ma­te­ria­li­en mensch­li­chen, tie­ri­schen oder pflanz­li­chen Ur­sprungs sind zoll­frei, wenn sie von an­er­kann­ten me­di­zi­ni­schen In­sti­tu­tio­nen oder Spi­tä­lern oder un­mit­tel­bar für die­se zu me­di­zi­ni­schen Zwe­cken oder zu For­schungs­zwe­cken ein­ge­führt wer­den.

3 Zoll­pflich­tig sind Ver­brauchs-, Hilfs- und Übungs­ma­te­ria­li­en.

4 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.17

5 Sol­len zoll­frei ein­ge­führ­te Ge­gen­stän­de im Zoll­ge­biet wei­ter­ge­ge­ben wer­den, so ist vor­gän­gig ei­ne Be­wil­li­gung des BA­ZG ein­zu­ho­len. Die­ses ent­schei­det über die Nach­ent­rich­tung der Zol­l­ab­ga­ben. Die Zoll­schuld ent­steht zum Zeit­punkt der Wei­ter­ga­be.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 20 Kunst- und Ausstellungsgegenstände für Museen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. g ZG)

1 Kunst- und Aus­stel­lungs­ge­gen­stän­de für öf­fent­lich zu­gäng­li­che Mu­se­en sind zoll­frei, wenn sie von den Mu­se­en selbst oder un­mit­tel­bar für die­se ein­ge­führt und nicht wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

2 Sol­che Ge­gen­stän­de sind eben­falls zoll­frei, wenn sie aus­ge­stellt wer­den:

a.
in öf­fent­li­chen Park­an­la­gen so­wie auf öf­fent­li­chen Plät­zen und Stras­sen;
b.
in Ge­bäu­den und An­la­gen öf­fent­lich-recht­li­cher In­sti­tu­tio­nen;
c.
in pri­va­ten Ge­bäu­den und An­la­gen, so­fern die­se all­ge­mein zu­gäng­lich sind und nicht kom­mer­zi­el­len Zwe­cken die­nen.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.18

4 Sol­len zoll­frei ein­ge­führ­te Kunst- und Aus­stel­lungs­ge­gen­stän­de zu an­de­ren Zwe­cken ver­wen­det wer­den, so ist vor­gän­gig ei­ne Be­wil­li­gung des BA­ZG ein­zu­ho­len. Die­ses ent­schei­det über die Nach­ent­rich­tung der Zol­l­ab­ga­ben. Die Zoll­schuld ent­steht zum Zeit­punkt der Än­de­rung der Ver­wen­dung.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 21 Instrumente und Apparate zur Untersuchung und zur Behandlung von Patientinnen und Patienten in Spitälern und Pflegeinstitutionen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. h ZG)

1 In­stru­men­te und Ap­pa­ra­te zur Un­ter­su­chung und zur Be­hand­lung von Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die von Spi­tä­lern oder Pfle­ge­in­sti­tu­tio­nen oder un­mit­tel­bar für die­se ein­ge­führt wer­den, sind zoll­frei.

2 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.19

3 Sol­len zoll­frei ein­ge­führ­te In­stru­men­te und Ap­pa­ra­te im Zoll­ge­biet wei­ter­ge­ge­ben wer­den, so ist vor­gän­gig ei­ne Be­wil­li­gung des BA­ZG ein­zu­ho­len. Die­ses ent­schei­det über die Nach­ent­rich­tung der Zol­l­ab­ga­ben. Die Zoll­schuld ent­steht zum Zeit­punkt der Wei­ter­ga­be.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 22 Studien und Werke schweizerischer Künstlerinnen und Künstler, die zu Studienzwecken vorübergehend im Ausland weilen

(Art. 8 Abs. 2 Bst. i ZG)

1 Ori­gi­nal­ar­bei­ten, die ei­ne Künst­le­rin oder ein Künst­ler mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet wäh­rend ei­nes zeit­lich be­fris­te­ten Stu­di­en­auf­ent­halts im Aus­land ge­schaf­fen hat, sind zoll­frei, so­fern sie zum Zeit­punkt der Ein­fuhr Ei­gen­tum der Künst­le­rin oder des Künst­lers sind.

2 Als Stu­di­en­auf­ent­halt gilt na­ment­lich die Aus- und Wei­ter­bil­dung:

a.
an ei­ner Schu­le;
b.
die durch öf­fent­li­che oder pri­va­te Kul­tur­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen un­ter­stützt wird; oder
c.
in der Form der Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Künst­le­rin­nen und Künst­lern oder In­sti­tu­tio­nen zum Er­ler­nen oder Ver­tie­fen künst­le­ri­scher Tech­ni­ken und Fer­tig­kei­ten.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.20

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 23 Waren des Grenzzonenverkehrs

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

1 Zoll­frei sind für Per­so­nen mit Wohn­sitz in der im Zoll­ge­biet lie­gen­den Grenz­zo­ne (in­län­di­sche Grenz­zo­ne):

a.
ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se und land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te von Grund­stücken, die von der Zoll­gren­ze durch­schnit­ten wer­den, so­fern sich die da­zu­ge­hö­ri­gen Wohn- und Wirt­schafts­ge­bäu­de in der in­län­di­schen Grenz­zo­ne be­fin­den;
b.
ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se von Grund­stücken in der aus­ser­halb des Zoll­ge­biets lie­gen­den Grenz­zo­ne (aus­län­di­sche Grenz­zo­ne).

2 Zoll­frei sind für Per­so­nen mit Wohn­sitz in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne:

a.
Dün­ger, Pflan­zen­schutz­mit­tel, Sa­men, Setz­lin­ge, Pfäh­le und Ma­te­ri­al zur Be­wirt­schaf­tung ei­nes Grund­stückes in der in­län­di­schen Grenz­zo­ne;
b.
Nah­rungs­mit­tel und Ge­trän­ke zur täg­li­chen Ver­pfle­gung der be­wirt­schaf­ten­den Per­son und ih­rer An­ge­stell­ten auf dem Feld.

3 Als ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se gel­ten die Ern­teer­trä­ge aus Äckern, Wie­sen, bo­den­bür­ti­gen Ge­mü­se­pflan­zun­gen, Obst­gär­ten so­wie Holz und Torf.

4 Als land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te gel­ten na­ment­lich Schlacht­vieh, Milch, Kä­se, Wol­le, Ho­nig, Hüh­ner, Ei­er, Kreb­se und Fi­sche.

5 Für die Ge­wäh­rung der Zoll­be­frei­ung dür­fen ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se nur so weit be­ar­bei­tet sein, als dies zu ih­rer Ge­win­nung und zu ih­rem Ab­trans­port not­wen­dig ist.

6 Die Zoll­be­frei­ung wird nur Per­so­nen ge­währt, die:

a.
das Grund­stück be­wirt­schaf­ten;
b.
Ei­gen­tü­me­rin­nen, Nutz­nies­se­r­in­nen oder Päch­te­rin­nen des Grund­stücks sind; und
c.
die Er­zeug­nis­se selbst oder durch An­ge­stell­te ein­füh­ren.

Art. 24 Trauben und Wein von Grundstücken der Grenzzone

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

1 Pro Le­se­jahr sind fri­sche oder ge­kel­ter­te Trau­ben von Grund­stücken der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne bis zu ei­ner Ge­samt­men­ge von 4,2 Ton­nen oder der dar­aus her­ge­stell­te Wein bis zu 30 Hek­to­li­ter zoll­frei, wenn sie von der be­wirt­schaf­ten­den Per­son oder ih­ren An­ge­stell­ten ein­ge­führt wer­den.

2 Zoll­pflich­tig ist die Ein­fuhr von Trau­ben und Wein, die über die in Ab­satz 1 fest­ge­leg­te Men­ge hin­aus­geht. Für die Mehr­men­gen wer­den die Zol­lan­sät­ze wie folgt her­ab­ge­setzt:

a.
bei Trau­ben in Men­gen von:
1.
über 4,2 Ton­nen bis 14 Ton­nen Ei­gen­mas­se auf einen Ach­tel,
2.
über 14 Ton­nen bis 28 Ton­nen Ei­gen­mas­se auf einen Vier­tel,
3.
über 28 Ton­nen bis 140 Ton­nen Ei­gen­mas­se auf drei Ach­tel;
b.
bei Neu­wein in Men­gen von:
1.
über 30 Hek­to­li­tern bis 100 Hek­to­li­ter auf einen Vier­tel,
2.
über 100 Hek­to­li­tern bis 200 Hek­to­li­ter auf die Hälf­te,
3.
über 200 Hek­to­li­tern bis 1000 Hek­to­li­ter auf drei Vier­tel.

3 Zoll­pflich­tig ist Tres­ter.

Art. 25 Waren des Marktverkehrs

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

1 Wa­ren des Markt­ver­kehrs bis zu ei­ner Ge­samt­men­ge von 100 Ki­lo­gramm brut­to pro Tag und Per­son sind zoll­frei, wenn sie:

a.
aus der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne stam­men;
b.
über die vom BA­ZG be­zeich­ne­ten Zoll­stel­len ein­ge­führt wer­den; und
c.
in­ner­halb der in­län­di­schen Grenz­zo­ne an na­tür­li­che Per­so­nen für de­ren ei­ge­nen Be­darf ver­kauft wer­den.

2 Als Wa­ren des Markt­ver­kehrs gel­ten Ge­mü­se, fri­sche Fi­sche, Kreb­se, Frösche, Schne­cken und Schnitt­blu­men.

3 Die ein­füh­ren­de Per­son muss ih­ren Wohn­sitz in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne ha­ben und darf die Wa­re nicht von Drit­ten für den Wie­der­ver­kauf er­wer­ben.

4 Ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen der bi­la­te­ra­len Grenz­ab­kom­men blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 26 Fische aus Grenzgewässern

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

In Grenz­ge­wäs­sern ge­fan­ge­ne fri­sche Fi­sche sind zoll­frei, wenn:

a.
sie von in der Schweiz zur Fi­sche­rei be­rech­tig­ten Per­so­nen ge­fan­gen wur­den; und
b.
die Vor­schrif­ten über die Fi­sche­rei ein­ge­hal­ten wer­den.

Art. 27 Warenmuster und Warenproben

(Art. 8 Abs. 2 Bst. k ZG)

1 Zoll­frei sind:

a.
un­ver­käuf­li­che Wa­ren­mus­ter und Wa­ren­pro­ben, die nicht für den Kon­sum be­stimmt sind;
b.
Wa­ren­mus­ter zur Be­stel­lungs­auf­nah­me in fol­gen­den Men­gen:
1.
ver­brauch­ba­re Wa­ren bis zu ei­nem Wa­ren­wert von 100 Fran­ken je Mus­ter,
2.
nicht ver­brauch­ba­re Wa­ren bis zu ei­nem Wa­ren­wert von 100 Fran­ken je Art und Qua­li­tät,
3.
Ta­bak­fa­bri­ka­te, al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke, Arz­nei­mit­tel und kos­me­ti­sche Pro­duk­te bis zu ei­nem Wa­ren­wert von 100 Fran­ken je Sen­dung.

2 Zoll­pflich­tig sind Wa­ren­mus­ter und Wa­ren­pro­ben so­wie Mus­ter­auf­ma­chun­gen, die auf Be­stel­lung und als Han­dels­wa­re ein­ge­führt wer­den.

Art. 28 Inländisches Verpackungsmaterial

(Art. 8 Abs. 2 Bst. l ZG)

Ver­pa­ckungs­mit­tel und Wa­ren­trä­ger, die leer an die Ab­sen­de­rin oder den Ab­sen­der ins Zoll­ge­biet zu­rück­ge­sandt wer­den, sind zoll­frei.

Art. 29 Kriegsmaterial des Bundes

(Art. 8 Abs. 2 Bst. m ZG)

1 Kriegs­ma­te­ri­al des Bun­des ist zoll­frei.

2 Dem Kriegs­ma­te­ri­al des Bun­des gleich­ge­stellt ist das vom Bund und von den Kan­to­nen ein­ge­führ­te Zi­vil­schutz­ma­te­ri­al.21

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III 2 der V vom 30. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5903).

2. Abschnitt: Vorübergehende Verwendung von Waren

Art. 30 Vorübergehende Verwendung im Zollgebiet

(Art. 9 ZG)22

1 Wa­ren zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung im Zoll­ge­biet sind zoll­frei, wenn:

a.
sie im Ei­gen­tum ei­ner Per­son mit Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets sind und von ei­ner sol­chen Per­son ver­wen­det wer­den;
b.
ih­re Iden­ti­tät ge­si­chert wer­den kann;
c.
die Ver­wen­dung höchs­tens zwei Jah­re dau­ert; und
d.
sie in un­ver­än­der­tem Zu­stand wie­der aus­ge­führt wer­den, wo­bei der Ge­brauch nicht als Ver­än­de­rung gilt.

2 Wa­ren, de­ren vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung län­ger als zwei Jah­re dau­ert, dür­fen un­ter teil­wei­ser Be­frei­ung von den Zol­l­ab­ga­ben noch höchs­tens drei Jah­re wei­ter­ver­wen­det wer­den.Die Zol­l­ab­ga­ben wer­den für je­den gan­zen oder an­ge­fan­ge­nen Mo­nat auf drei Pro­zent des Be­tra­ges fest­ge­setzt, der bei ei­ner Über­füh­rung der Wa­ren in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr er­ho­ben wor­den wä­re, höchs­tens aber auf die Hö­he die­ses Be­trags.

3 Das BA­ZG kann die Frist nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c in be­son­de­ren Fäl­len ver­kür­zen. Es legt die Frist fest, in der die Wa­ren wie­der aus­ge­führt oder in ein an­de­res Zoll­ver­fah­ren über­führt wer­den müs­sen.

4 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­füllt, so gilt das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung als be­wil­ligt.

5 Lie­gen wich­ti­ge Grün­de vor, die ei­ne Über­wa­chung des Ver­fah­rens der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung er­for­der­lich ma­chen, so kann das BA­ZG die­ses Ver­fah­ren von ei­ner aus­drück­li­chen Be­wil­li­gung ab­hän­gig ma­chen.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 31 Vorübergehende Verwendung im Zollausland

(Art. 9 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Wa­ren aus dem zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung im Zol­laus­land sind bei ih­rer Wie­der­ein­fuhr zoll­frei, wenn:

a.
ih­re Iden­ti­tät ge­si­chert wer­den kann;
b.
die Ver­wen­dung höchs­tens zwei Jah­re dau­ert; und
c.
sie in un­ver­än­der­tem Zu­stand wie­der ein­ge­führt wer­den, wo­bei der Ge­brauch nicht als Ver­än­de­rung gilt.

2 Das BA­ZG kann die Frist nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b aus wich­ti­gen Grün­den um bis zu drei Jah­re ver­län­gern.

Art. 32 Nichterfüllung von Voraussetzungen

(Art. 9 Abs. 2 ZG)

Das BA­ZG kann das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung aus wich­ti­gen Grün­den auch dann be­wil­li­gen, wenn nicht al­le Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

Art. 33 Ausschluss vom Verfahren der vorübergehenden Verwendung

(Art. 9 Abs. 2 und 3 ZG)

Das BA­ZG kann das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung aus­sch­lies­sen:

a.
für Wa­ren zur La­ge­rung;
b.
für Wa­ren aus Staa­ten, die nicht Ge­gen­recht hal­ten; oder
c.
wenn da­durch Wett­be­werbs­ver­hält­nis­se we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den.

Art. 34 Gewerbliche Verwendung von ausländischen Beförderungsmitteln 23

(Art. 9 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Die zoll­freie vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln für Bin­nen­trans­por­te zu ge­werb­li­chen Zwe­cken ist un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 4 und 5 un­ter­sagt.

2 Das BA­ZG kann Per­so­nen mit Sitz oder Wohn­sitz im Zoll­ge­biet die zoll­freie vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels für grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen zu ge­werb­li­chen Zwe­cken be­wil­li­gen, wenn:

a.
die Per­son in­ner­halb ei­nes Jah­res höchs­tens zwölf Be­för­de­run­gen durch­führt; und
b.
das Be­för­de­rungs­mit­tel je­weils nach Be­en­di­gung der Be­för­de­rung wie­der aus­ge­führt wird.

3 Ein aus­län­di­scher Sachen­trans­port­an­hän­ger kann zu ge­werb­li­chen Zwe­cken von ei­nem in­län­di­schen Zug­fahr­zeug für grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen zur zoll­frei­en vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den. Er ist wie­der aus­zu­füh­ren, so­bald die Be­för­de­rung be­en­det ist, für die er ein­ge­führt wor­den ist.

4 Das BA­ZG kann für Bin­nen­trans­por­te die zoll­freie vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln im Zoll­ge­biet be­wil­li­gen, na­ment­lich wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass:

a.
kei­ne ent­spre­chen­den in­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen und die aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel nur für ei­ne kur­ze Dau­er be­nützt wer­den sol­len; oder
b.
die aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel zu Test­zwe­cken ein­ge­führt wer­den.

5 Aus­län­di­sche Ei­sen­bahn­fahr­zeu­ge dür­fen für den Trans­port von Per­so­nen und Wa­ren im Zoll­ge­biet zoll­frei vor­über­ge­hend ver­wen­det wer­den, wenn:

a.
der Trans­port grenz­über­schrei­tend ist; und
b.
sie wie­der aus­ge­führt wer­den, so­bald die Be­för­de­rung be­en­det ist, für die sie ein­ge­führt wor­den sind.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 35 Eigener Gebrauch von ausländischen Beförderungsmitteln

(Art. 9 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG be­wil­ligt Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets, die zur Ar­beits­auf­nah­me, Aus- oder Wei­ter­bil­dung oder aus ähn­li­chen Grün­den ein­rei­sen, die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels für den ei­ge­nen Ge­brauch.

2 Es kann Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels für den ei­ge­nen Ge­brauch be­wil­li­gen, wenn:

a.
die­se bei ei­ner Per­son mit Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets an­ge­stellt sind und das ih­nen zur Ver­fü­gung ge­stell­te aus­län­di­sche Be­för­de­rungs­mit­tel aus­sch­liess­lich für grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen im dienst­li­chen Auf­trag und für sol­che zwi­schen Wohn­ort und aus­län­di­schem Ar­beit­s­ort be­nüt­zen;
b.
die­se in­ner­halb ei­nes Jah­res höchs­tens 12 grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen durch­füh­ren und die Wie­der­aus­fuhr je­weils nach drei Ta­gen er­folgt;
c.
die­se ih­ren Wohn­sitz an einen Ort aus­ser­halb des Zoll­ge­biets ver­le­gen und die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung höchs­tens drei Mo­na­te dau­ert; oder
d.
kei­ne ent­spre­chen­den in­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen und die aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel nur für ei­ne kur­ze Dau­er be­nützt wer­den sol­len.

Art. 36 Miete von ausländischen Beförderungsmitteln zum eigenen Gebrauch

(Art. 9 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG be­wil­ligt Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln zum ei­ge­nen Ge­brauch, die im Rah­men ei­nes schrift­li­chen Ver­trags ge­le­gent­lich bei ei­nem im Zol­laus­land an­säs­si­gen Ver­mie­tungs­un­ter­neh­men ge­mie­tet wer­den.

2 Die­se Be­för­de­rungs­mit­tel müs­sen in­ner­halb von acht Ta­gen nach dem Wirk­sam­wer­den des Ver­trags wie­der aus­ge­führt oder an das im Zoll­ge­biet an­säs­si­ge Ver­mie­tungs­un­ter­neh­men zu­rück­ge­ge­ben wer­den.

3 Wird das Be­för­de­rungs­mit­tel erst spä­ter als fünf Ta­ge nach dem Wirk­sam­wer­den des Ver­trags in das Zoll­ge­biet ein­ge­führt, so wird in je­dem Fall ei­ne Frist von drei Ta­gen für die Wie­der­aus­fuhr oder Rück­ga­be ge­währt.

4 Das BA­ZG kann im Zoll­ge­biet an­säs­si­gen Ver­mie­tungs­un­ter­neh­men die Ver­mie­tung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln be­wil­li­gen, wenn:

a.
die­se in­ner­halb von drei Ta­gen aus­ge­führt wer­den; oder
b.
die­se für mehr als acht Ta­ge an Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets für den Ge­brauch im grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr ver­mie­tet wer­den.

Art. 37 Behälter

(Art. 9 Abs. 3 ZG)

Be­häl­ter nach dem Zol­l­ab­kom­men vom 2. De­zem­ber 197224 über Be­häl­ter von 1972 dür­fen nach ei­ner grenz­über­schrei­ten­den Ver­wen­dung für einen ein­zi­gen Trans­port in­ner­halb des Zoll­ge­biets ver­wen­det wer­den (Art. 9 Abs. 1 und An­la­ge 3 des Zol­l­ab­kom­mens).

3. Abschnitt: Ausländische Rückwaren

Art. 38 Nachträgliche Gesuche um Rückerstattung der Zollabgaben

(Art. 11 ZG)

1 Wenn bei der Aus­fuhr der An­trag auf Rück­er­stat­tung der Zol­l­ab­ga­ben in der Zollan­mel­dung (Art. 79) un­ter­blie­ben ist, kann in­ner­halb von 60 Ta­gen nach der Wie­der­aus­fuhr der Wa­re ein nach­träg­li­ches Ge­such ein­ge­reicht wer­den.

2 Die Iden­ti­tät der Wa­re ist nach­zu­wei­sen.

Art. 39 Vernichtung im Zollgebiet

(Art. 11 Abs. 4 ZG)

Die Rück­er­stat­tung wird der zoll­pflich­ti­gen Per­son auf Ge­such hin ge­währt, wenn die aus­län­di­sche Lie­fe­ran­tin oder der aus­län­di­sche Lie­fe­rant ihr die zu ver­nich­ten­den Wa­ren ver­gü­tet.

4. Abschnitt: Aktiver Veredelungsverkehr

Art. 40 Begriffe

(Art. 12 und 59 ZG)

Für den ak­ti­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr gel­ten als:

a.
Ver­ede­lungs­er­zeug­nis: Er­zeug­nis, das aus der Ver­ede­lung ei­ner Wa­re durch Be­ar­bei­tung, Ver­ar­bei­tung oder Aus­bes­se­rung ent­stan­den ist;
b.
Be­ar­bei­tung: Be­hand­lung, bei der die Wa­re ge­gen­ständ­lich in­di­vi­du­ell er­hal­ten bleibt, na­ment­lich auch das Ab­fül­len, das Ab­pa­cken, die Mon­ta­ge und das Zu­sam­men- oder Ein­bau­en;
c.
Ver­ar­bei­tung: Be­hand­lung, die zu ei­ner Ver­än­de­rung der We­sens­merk­ma­le der Wa­re führt;
d.
Aus­bes­se­rung: Be­hand­lung, die ge­brauch­te, ab­ge­nütz­te, be­schä­dig­te oder ver­schmutz­te Wa­ren wie­der un­be­schränkt ge­brauchs­fä­hig macht;
e.
über­wa­chen­de Stel­le: Ober­zoll­di­rek­ti­on oder durch sie er­mäch­tig­te Zoll­stel­le, die ein Ver­fah­ren des Ver­ede­lungs­ver­kehrs über­wacht.

Art. 41 Äquivalenzverkehr

(Art. 12 Abs. 2 ZG)

1 Im Äqui­va­lenz­ver­kehr kön­nen die zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren durch in­län­di­sche Wa­ren er­setzt wer­den. Die in­län­di­schen Wa­ren müs­sen in glei­cher Men­ge und von glei­cher Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät wie die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren sein.

2 Der Äqui­va­lenz­ver­kehr wird an­ge­wandt, wenn:

a.
die glei­che Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät der Wa­re nach­ge­wie­sen wird;
b.
kei­ne Ein­fuhr­re­ge­lun­gen des Bun­des um­gan­gen wer­den kön­nen; und
c.
ihm kein an­de­res über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se ent­ge­gen­steht.

3 Die in­län­di­schen Wa­ren kön­nen von dem Tag an als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se aus­ge­führt wer­den, an dem das BA­ZG die ak­ti­ve Ver­ede­lung be­wil­ligt hat.

Art. 42 Nämlichkeitsverkehr

(Art. 12 Abs. 1 ZG)

1 Im Näm­lich­keits­ver­kehr müs­sen die zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der aus­ge­führt wer­den.

2 Der Näm­lich­keits­ver­kehr wird auf Ge­such der zoll­pflich­ti­gen Per­son an­ge­wandt.

3 Das BA­ZG schreibt den Näm­lich­keits­ver­kehr vor, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für den Äqui­va­lenz­ver­kehr nicht er­füllt sind.

4 Im Näm­lich­keits­ver­kehr legt das BA­ZG in der Be­wil­li­gung für die ak­ti­ve Ver­ede­lung Auf­la­gen zur Kon­trol­le fest. Es kann na­ment­lich die ge­trenn­te La­ge­rung und Ver­ar­bei­tung der ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren vor­schrei­ben.

Art. 43 Landwirtschaftliche Erzeugnisse und Grundstoffe

(Art. 12 Abs. 3 ZG)

1 Als land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 ZG gel­ten im Zoll­ge­biet pro­du­zier­te ver­wert­ba­re Er­zeug­nis­se aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Land­wirt­schafts­ge­set­zes vom 29. April 199825.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment (EFD) be­zeich­net im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung26 land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe, für wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 ZG zur Ge­wäh­rung des ak­ti­ven Ver­ede­lungs­ver­kehrs ge­ne­rell er­füllt sind. Auf die­se Wa­ren ist der Äqui­va­lenz­ver­kehr an­wend­bar.

25 SR 910.1

26 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 20044937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt.

Art. 44 Vernichtung im Zollgebiet oder Änderung des Verwendungszwecks

(Art. 12 Abs. 4 ZG)

1 Für Wa­ren, die im Zoll­ge­biet ver­nich­tet wer­den sol­len, ge­währt das BA­ZG:

a.
Zoll­rück­er­stat­tung, wenn die Wa­ren nach dem Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren ver­an­lagt wor­den sind;
b.
Zoll­be­frei­ung, wenn die Wa­ren nach dem Nicht­er­he­bungs­ver­fah­ren ver­an­lagt wor­den sind.

2 Das BA­ZG kann vor­schrei­ben, dass die Ver­nich­tung durch ei­ne Zoll­stel­le über­wacht wird.

3 Bei Wa­ren, die nicht un­be­dingt ver­nich­tet wer­den müs­sen, kann die zoll­pflich­ti­ge Per­son be­an­tra­gen, dass die Wa­ren im Zoll­ge­biet zur Tier­füt­te­rung, zur Dün­gung oder zu ähn­li­chen Zwe­cken ver­wen­det wer­den. In die­sen Fäl­len ge­währt das BA­ZG Zol­ler­mäs­si­gung. Im Ge­such muss die Ver­wen­dung der Wa­re nach­ge­wie­sen wer­den.

4 Das Ge­such um Zoll­rück­er­stat­tung, Zoll­be­frei­ung oder Zol­ler­mäs­si­gung muss in­ner­halb der fest­ge­setz­ten Frist für die Wie­der­aus­fuhr der Wa­ren und vor der Ver­nich­tung oder der Ver­wen­dung der Wa­ren im Zoll­ge­biet, die zur Ver­nich­tung vor­ge­se­hen wa­ren, bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder ei­ner von die­ser be­zeich­ne­ten Zoll­stel­le ein­ge­reicht wer­den.

5. Abschnitt: Passiver Veredelungsverkehr

Art. 45 Begriffe

(Art. 13 und 60 ZG)

Die Be­grif­fe nach Ar­ti­kel 40 gel­ten auch für den pas­si­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr.

Art. 46 Äquivalenzverkehr

(Art. 13 Abs. 2 ZG)

1 Im Äqui­va­lenz­ver­kehr kön­nen die zur Ver­ede­lung aus dem Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren durch aus­län­di­sche Wa­ren er­setzt wer­den. Die aus­län­di­schen Wa­ren müs­sen in glei­cher Men­ge und von glei­cher Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät wie die aus dem Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren sein.

2 Der Äqui­va­lenz­ver­kehr wird an­ge­wandt, wenn:

a.
die glei­che Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät der Wa­re nach­ge­wie­sen wird;
b.
kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

3 Die aus­län­di­schen Wa­ren kön­nen von dem Tag an als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den, an dem das BA­ZG die pas­si­ve Ver­ede­lung be­wil­ligt hat.

Art. 47 Nämlichkeitsverkehr

(Art. 13 Abs. 1 ZG)

1 Im Näm­lich­keits­ver­kehr müs­sen die zur Ver­ede­lung aus dem Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den.

2 Der Näm­lich­keits­ver­kehr wird auf Ge­such der zoll­pflich­ti­gen Per­son an­ge­wandt.

3 Das BA­ZG schreibt den Näm­lich­keits­ver­kehr vor, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für den Äqui­va­lenz­ver­kehr nicht er­füllt sind.

4 Im Näm­lich­keits­ver­kehr kann das BA­ZG die Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung für die pas­si­ve Ver­ede­lung da­von ab­hän­gig ma­chen, dass die aus­län­di­sche Auf­trag­neh­me­rin oder der aus­län­di­sche Auf­trag­neh­mer über ei­ne Be­wil­li­gung der aus­län­di­schen Zoll­be­hör­de für ei­ne ak­ti­ve Ver­ede­lung im Näm­lich­keits­ver­kehr ver­fügt.

Art. 48 Zollbefreiung für Veredelungserzeugnisse

(Art. 13 Abs. 1 und 2 ZG)

Das BA­ZG ge­währt für die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se Zoll­be­frei­ung.

Art. 49 Veranlagung des Veredelungsmehrwerts

(Art. 13 Abs. 3 ZG)

1 Für das durch die Ver­ede­lung ent­stan­de­ne Mehr­ge­wicht er­hebt das BA­ZG die Zol­l­ab­ga­ben. Die Ab­ga­ben be­mes­sen sich nach der zoll­ta­ri­fa­ri­schen Ein­rei­hung des ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­ses.

2 Kann der Ver­ede­lungs­mehr­wert nicht durch das Mehr­ge­wicht er­fasst wer­den oder sind die Zol­l­ab­ga­ben für das Mehr­ge­wicht nach Ab­satz 1 un­ver­hält­nis­mäs­sig, so kann das BA­ZG Zol­ler­mäs­si­gung oder Zoll­be­frei­ung ge­wäh­ren.

3 Das BA­ZG be­rech­net den er­mäs­sig­ten Zol­lan­satz nach der­je­ni­gen der fol­gen­den Me­tho­den, die den Ver­ede­lungs­mehr­wert am bes­ten zu er­fas­sen ver­mag:

a.
Dif­fe­renz zwi­schen der Zoll­be­las­tung auf dem ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis und der fik­ti­ven Zoll­be­las­tung auf der zur Her­stel­lung des Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­ses be­nö­tig­ten Men­ge an aus­ge­führ­ten Wa­ren;
b.
Dif­fe­renz zwi­schen den in­län­di­schen und den aus­län­di­schen Ver­ede­lungs­kos­ten; oder
c.
Pro­zent­satz vom Nor­mal­zol­lan­satz des ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­ses, wel­cher der im Aus­land er­ziel­ten Wert­stei­ge­rung ent­spricht.

4 Der er­mäs­sig­te Zol­lan­satz wird in den Auf­la­gen zur Be­wil­li­gung für die pas­si­ve Ver­ede­lung fest­ge­hal­ten.

6. Abschnitt: Zollerleichterungen für Waren je nach Verwendungszweck

Art. 50 Wirtschaftliche Notwendigkeit

(Art. 14 Abs. 2 ZG)

Ei­ne wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 ZG ist ge­ge­ben, wenn:

a.
sich die wirt­schaft­li­che Aus­wir­kung der Zol­ler­leich­te­rung als be­deu­tend ge­nug er­weist; und
b.
die wert­mäs­si­ge Zoll­be­las­tung des ins In­land ver­brach­ten Roh­pro­dukts ge­mes­sen am Fer­tig­fa­bri­kat un­ver­hält­nis­mäs­sig hoch ist.

Art. 51 Verwendungsverpflichtung

(Art. 14 Abs. 1 ZG)

1 Wer für ei­ne be­stimm­te Ver­wen­dung von Wa­ren einen re­du­zier­ten Zol­lan­satz in An­spruch neh­men will, muss vor der ers­ten Zollan­mel­dung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ei­ne ent­spre­chen­de schrift­li­che Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­le­gen.

2 Spä­tes­tens 20 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen ent­schei­det die Ober­zoll­di­rek­ti­on, ob sie die Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung ge­neh­migt, und teilt ge­ge­be­nen­falls ei­ne Ver­pflich­tungs­num­mer zu.27

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 52 Zollanmeldung

(Art. 14 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss in der Zollan­mel­dung:

a.
die An­wen­dung ei­nes re­du­zier­ten Zol­lan­sat­zes be­an­tra­gen; und
b.
die Ver­pflich­tungs­num­mer der­je­ni­gen Per­son an­ge­ben, der die Wa­re nach der Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr di­rekt zu­ge­führt wird.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann die An­ga­be der Ver­pflich­tungs­num­mer ei­ner an­de­ren Per­son be­wil­li­gen, wenn be­son­de­re lo­gis­ti­sche oder ge­schäft­li­che Ver­hält­nis­se es er­for­dern.

Art. 53 Verwendung der zu einem reduzierten Zollansatz veranlagten Waren

(Art. 14 Abs. 1 ZG)

1 Wa­ren, die für ei­ne be­stimm­te Ver­wen­dung zu ei­nem re­du­zier­ten Zol­lan­satz ver­an­lagt wer­den, müs­sen:

a.
von der Per­son, wel­che die ent­spre­chen­de Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­legt hat, zum dar­in ge­nann­ten Zweck ver­wen­det wer­den; oder
b.
von ei­nem Drit­ten im Auf­trag der Per­son, wel­che die ent­spre­chen­de Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­legt hat, zum dar­in ge­nann­ten Zweck ver­wen­det wer­den.

2 Sie kön­nen un­ver­än­dert ei­nem Drit­ten zur Ver­wen­dung ge­mä­ss der ent­spre­chen­den Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die Per­son, die die Wa­ren wei­ter­gibt, muss den Drit­ten über de­ren Ver­wen­dung in Kennt­nis set­zen.

Art. 54 Kontroll- und Sicherungsmassnahmen

(Art. 14 ZG)

Das EFD re­gelt die Kon­troll- und Si­che­rungs­mass­nah­men zur Ein­hal­tung des Ver­wen­dungs­zweckes so­wie die Zollan­mel­dung und die Nach­ent­rich­tung oder Rück­er­stat­tung von Zol­l­ab­ga­ben bei der Än­de­rung des Ver­wen­dungs­zweckes nach Ar­ti­kel 14 Ab­sät­ze 4 und 5 ZG.

7. Abschnitt: Landwirtschaftliche Erzeugnisse

Art. 55 Pflicht zur neuen Zollanmeldung

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

Wer über nach Ar­ti­kel 7 der Ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199828 über die Ein- und Aus­fuhr von Ge­mü­se, Obst und Gar­ten­bau­er­zeug­nis­sen (VE­AGOG) auf Han­dels­stu­fe noch vor­han­de­ne land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se ver­fügt, muss für die­se Er­zeug­nis­se ei­ne neue Zollan­mel­dung ein­rei­chen.

Art. 56 Befreiung von der Bezahlung der Zollabgabendifferenz

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Von der Be­zah­lung der Zol­l­ab­ga­ben­dif­fe­renz nach Ar­ti­kel 15 ZG ist die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son be­freit, so­weit ihr die vor­han­de­nen land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 7a VE­AGOG29 an die ihr zu­ge­teil­ten Zoll­kon­tin­gent­san­tei­le an­ge­rech­net wer­den.

2 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss ei­ne all­fäl­li­ge Be­frei­ung von der Be­zah­lung der Zol­l­ab­ga­ben­dif­fe­renz in der Zollan­mel­dung be­an­tra­gen. Sie muss gleich­zei­tig mit der Zollan­mel­dung die schrift­li­che Be­stä­ti­gung ein­rei­chen, dass ihr Zoll­kon­tin­gent­san­teil ent­spre­chend re­du­ziert wur­de. Die­se Be­stä­ti­gung wird über die ge­si­cher­te In­ter­ne­t­an­wen­dung aus­ge­stellt.

Art. 57 Zusätzliche Angaben bei der Zollanmeldung

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Mit der Zollan­mel­dung muss zu­sätz­lich ei­ne Über­sicht über die ein­zel­nen La­ger­or­te der zu Be­ginn der Be­wirt­schaf­tungs­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 7 VE­AGOG30 auf Han­dels­stu­fe noch vor­han­de­nen land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se mit ge­nau­er Orts­an­ga­be, Wa­ren­be­zeich­nung, Zoll­ta­rif­num­mer und Ei­gen­mas­se ein­ge­reicht wer­den.

231

30 SR 916.121.10

31 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II der V vom 14. Nov. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6265).

Art. 58 Liste der an Dritte gelieferten Waren

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber ei­ner GEB muss dem BA­ZG auf Ver­lan­gen al­le an Drit­te ge­lie­fer­ten land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se auf­lis­ten, die sie oder er in­ner­halb der frei­en Pe­ri­ode vor dem ent­spre­chen­den Zeit­punkt nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 VE­AGOG32 ein­ge­führt hat.

2 Die Lis­te muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Wa­ren­be­zeich­nung;
b.
Zoll­ta­rif­num­mer;
c.
Ei­gen­mas­se;
d.
Na­me und Adres­se der Ab­neh­me­rin oder des Ab­neh­mers.

Art. 59 Frist für die Zollanmeldung 33

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

Für noch vor­han­de­ne land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 7 VE­AGOG34 muss die Zollan­mel­dung über den ge­si­cher­ten In­ter­net­zu­gang bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on bis spä­tes­tens 24 Uhr am zwei­ten Tag nach dem ent­spre­chen­den Zeit­punkt nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 VE­AGOG ein­ge­hen. Fällt die­ser Tag auf einen Sonn- oder einen vom Bun­des­recht an­er­kann­ten Fei­er­tag, muss die Zollan­mel­dung bis 08 Uhr des fol­gen­den Werk­tags bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­ge­hen.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6265).

34 SR 916.121.10

Art. 60 Annahme der Zollanmeldung

(Art. 15 Abs. 2 und 33 Abs. 2 ZG)

Zollan­mel­dun­gen, die frist­ge­recht und voll­stän­dig bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­tref­fen, gel­ten als an­ge­nom­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 33 ZG.

Art. 61 Hinweis auf die Pflicht zur neuen Zollanmeldung 35

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

Wer land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se, die in der frei­en Pe­ri­ode ein­ge­führt wor­den sind, ei­nem Drit­ten wei­ter­gibt, muss die­sen schrift­lich auf die Pflicht zur neu­en Zollan­mel­dung nach Ar­ti­kel 55 hin­wei­sen.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6265).

Art. 62 Kontrollen durch das Bundesamt für Landwirtschaft

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG kann für Kon­trol­len am Do­mi­zil von an­mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen nach Ar­ti­kel 55 das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft bei­zie­hen.

2 Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft kann da­bei die phy­si­sche Kon­trol­le der Art, der Men­ge und der Be­schaf­fen­heit von land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen vor­neh­men, al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te ver­lan­gen so­wie Da­ten und Do­ku­men­te, Sys­te­me und In­for­ma­tio­nen über­prü­fen, die für den Voll­zug von Ar­ti­kel 15 ZG von Be­deu­tung sein kön­nen.

3 Es über­mit­telt die Er­geb­nis­se der Kon­trol­le dem BA­ZG zum Voll­zug.

8. Abschnitt: Reiseverkehr

Art. 63 Persönliche Gebrauchsgegenstände

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Zoll­frei sind per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de nach An­hang 1, die in an­ge­mes­se­nem Um­fang von fol­gen­den Per­so­nen ein­ge­führt wer­den:

a.
Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet, so­fern sie die Ge­gen­stän­de bei der Aus­rei­se mit­ge­führt ha­ben oder sie im Aus­land we­gen un­vor­her­seh­ba­rer Um­stän­de er­wer­ben und in Ge­brauch neh­men muss­ten; oder
b.
Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets, so­fern sie die Ge­gen­stän­de nach dem Auf­ent­halt im Zoll­ge­biet wie­der aus­zu­füh­ren ge­den­ken.

2 Zoll­frei sind auch per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de, die sich Per­so­nen nach Ab­satz 1 vor­aus­sen­den oder nach­sen­den las­sen.

3 Das BA­ZG kann für neue oder für ho­hen Ein­fuhr­ab­ga­ben un­ter­lie­gen­de Ge­gen­stän­de das Tran­sit­ver­fah­ren oder das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ver­lan­gen.

Art. 64 Reiseproviant

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

Ge­nuss­fer­ti­ge Nah­rungs­mit­tel und al­ko­hol­freie Ge­trän­ke sind in der Men­ge, die dem Ta­ges­be­darf ei­ner Per­son ent­spricht, zoll­frei.

Art. 65 Freimengen 36

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Zu­sätz­lich zu den zoll­frei­en Wa­ren nach den Ar­ti­keln 63 und 64 sind Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs zoll­frei.

2 Die fol­gen­den Wa­ren sind nur bis zu den nach­ste­hend de­fi­nier­ten Höchst­men­gen zoll­frei:

a.
Fleisch und Fleisch­zu­be­rei­tun­gen, mit Aus­nah­me von Wild:


1 kg

b.
But­ter und Rahm:

1 l/kg

c.
Öle, Fet­te, Mar­ga­ri­ne zu Spei­se­zwe­cken:

5 l/kg

d.
al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke:

1.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis 18 % Vol.

5 l, und

2.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von über 18 % Vol.

1 l

e.37
Ta­bak­fa­bri­ka­te:

1.
Zi­ga­ret­ten/Zi­gar­ren/Ta­bak­fa­bri­ka­te zum Er­hit­zen

250 Stück, oder

2.
an­de­re Ta­bak­fa­bri­ka­te

250 Gramm, oder

3.
ni­ko­tin­hal­ti­ge Er­zeug­nis­se zur Ver­wen­dung in elek­tro­ni­schen Zi­ga­ret­ten

250 Mil­li­li­ter, oder

4.
ni­ko­tin­hal­ti­ge Kar­tu­schen

250 Stück, oder

5.
elek­tro­ni­sche Ein­weg­zi­ga­ret­ten

25 Stück, oder

6.
ei­ne an­teil­mäs­si­ge Aus­wahl die­ser Er­zeug­nis­se

f.
Treib­stof­fe, die nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2 der
Mi­ne­ral­öl­steu­er­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 199638
im Re­ser­ve­ka­nis­ter ei­nes Fahr­zeugs ein­ge­führt wer­den



25 l

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 2 der Ta­bak­pro­duk­te­ver­ord­nung vom 28. Aug. 2024, in Kraft seit 1. Okt. 2024 (AS 2024 491).

38 SR 641.611

Art. 66 Gewährung der Freimengen 39

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Die Frei­men­gen nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–e wer­den nur für Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs ge­währt, die die rei­sen­de Per­son zu ih­rem pri­va­ten Ge­brauch oder zum Ver­schen­ken ein­führt.

2 Die Frei­men­gen nach den Ar­ti­keln 64 und 65 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–e wer­den der glei­chen Per­son nur ein­mal täg­lich ge­währt.

3 Die Frei­men­gen nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und e wer­den nur Per­so­nen ge­währt, die min­des­tens 17 Jah­re alt sind.

4 Die Frei­men­ge nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Buch­sta­be f wird pro Fahr­zeug ge­währt.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

Art. 6740

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. April 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

Art. 68 Pauschalansätze

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Sind bei Wa­ren nach den Ar­ti­keln 63–65 die Vor­aus­set­zun­gen für die Zoll­be­frei­ung nicht er­füllt, so sind sie nach Pau­scha­l­an­sät­zen zoll­pflich­tig.41

2 Die Pau­scha­l­an­sät­ze um­fas­sen al­le auf der glei­chen Grund­la­ge wie die Zol­l­ab­ga­ben be­mes­se­nen Ab­ga­ben.

3 Das EFD legt die Pau­scha­l­an­sät­ze fest.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

9. Abschnitt: Zollfreiläden und Bordbuffetdienste

Art. 69 Zollfreiläden im Flugverkehr

(Art. 17 Abs. 1 und 1bis ZG)42

1 In Zoll­frei­lä­den dür­fen fol­gen­de Wa­ren zoll­frei an ins Zol­laus­land ab­flie­gen­de oder aus dem Zol­laus­land an­kom­men­de Rei­sen­de ver­kauft wer­den:43

a.
Spi­ri­tuo­sen;
b.
Schaum­wein;
c.
Kör­per­pfle­ge- und Schön­heits­mit­tel;
d.
Ta­bak­fa­bri­ka­te.

2 Die La­ger­hal­tung rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen über die of­fe­nen Zoll­la­ger.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1747).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1747).

Art. 70 Vorräte für Bordbuffetdienste

(Art. 17 Abs. 2 ZG)

1 Als Vor­rä­te für Bord­buf­fet­diens­te gel­ten:

a.
Ess­wa­ren und Ge­trän­ke für die Ver­pfle­gung der Pas­sa­gie­re (Bord­vor­rä­te);
b.
Wa­ren, die für den Ver­kauf an Bord be­stimmt sind (Bord­ver­kaufs­wa­ren).

2 Die La­ger­hal­tung rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen über die of­fe­nen Zoll­la­ger.

3 Die Zu­be­rei­tung von Spei­sen und Ge­trän­ken ist er­laubt.

3. Kapitel: Zollerhebungsgrundlagen

Art. 71 Zolltarifarische Einreihung

(Art. 20 Abs. 1 ZG)

1 Grund­la­ge für die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung ist An­hang 1 des Zoll­ta­rif­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 198644 (ZTG).

2 Zur Aus­le­gung von An­hang 1 ZTG wer­den die vom BA­ZG ver­öf­fent­lich­ten Er­läu­te­run­gen zum Zoll­ta­rif und Ent­schei­de über Wa­ren­ta­ri­fie­run­gen her­an­ge­zo­gen.

Art. 72 Präferenzieller Ursprung

(Art. 20 Abs. 1 ZG)

Grund­la­ge für die Be­stim­mung des prä­fe­ren­zi­el­len Ur­sprungs sind:

a.45
die in An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 1 vom 18. Ju­ni 200846 und in An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 2 vom 27. Ju­ni 199547 auf­ge­führ­ten in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men;
b.48
die Ur­sprungs­re­geln­ver­ord­nung vom 30. März 201149.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

46 SR 632.421.0

47 SR 632.319

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

49 SR 946.39

Art. 73 Erfordernisse für Zolltarif- und Ursprungsauskünfte

(Art. 20 Abs. 1 ZG)

1 Die An­fra­ge zur Er­tei­lung ei­ner ver­bind­li­chen Zoll­ta­rif- oder Ur­sprungs­aus­kunft muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Na­me und Adres­se der an­fra­gen­den Per­son;
b.
Zu­sam­men­set­zung, Her­stel­lungs­ver­fah­ren, Kon­struk­ti­on und Funk­ti­on der Wa­re, so­fern dies für die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung not­wen­dig ist; und
c.
in Be­tracht zu zie­hen­de zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung der Wa­re.

2 Für ei­ne Ur­sprungs­aus­kunft muss die An­fra­ge zu­sätz­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Be­stim­mungs­land oder -ge­biet;
b.
Ab-Werk-Preis der aus­zu­füh­ren­den Wa­re;
c.
Be­schrei­bung der er­folg­ten Be- oder Ver­ar­bei­tung, ein­ge­setz­te Vor­ma­te­ria­li­en, de­ren Ur­sprung, zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung und Wert so­wie wei­te­re für die Be­stim­mung des Ur­sprungs nö­ti­ge In­for­ma­tio­nen.

3 Er­for­der­li­che Mus­ter, Pro­ben, Fo­tos, Plä­ne, Ka­ta­lo­ge und Fachli­te­ra­tur sind bei­zu­le­gen.

4 Das BA­ZG for­dert die an­fra­gen­de Per­son bei un­ge­nü­gend do­ku­men­tier­ten An­fra­gen auf, die­se in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist nach­zu­bes­sern. Ist die An­fra­ge trotz Auf­for­de­rung un­voll­stän­dig, so kann das BA­ZG auf die Zoll­ta­rif- oder Ur­sprungs­aus­kunft ver­zich­ten.

4bis Das BA­ZG er­teilt die Zoll­ta­rif- oder Ur­sprungs­aus­kunft spä­tes­tens 40 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen.50

5 Es kann ein­ge­reich­te Do­ku­men­ta­tio­nen oh­ne Ent­schä­di­gungs­pflicht zu­rück­be­hal­ten.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 74 Widerruf der Verbindlichkeit

(Art. 20 Abs. 5 ZG)

1 Ei­ne schrift­li­che Aus­kunft über die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung, die vom BA­ZG vor Ab­lauf der Gül­tig­keit wi­der­ru­fen wird, kann von der be­rech­tig­ten Per­son noch drei Mo­na­te nach der Ver­öf­fent­li­chung oder In­kennt­nis­set­zung ver­wen­det wer­den, wenn die Per­son nach­weist, dass sie vor dem Wi­der­ruf einen rechts­ver­bind­li­chen Ver­trag über die be­tref­fen­den Wa­ren ab­ge­schlos­sen hat.

2 Ab­satz 1 fin­det kei­ne An­wen­dung bei Rechts­än­de­run­gen.

2. Titel: Zollveranlagungsverfahren

1. Kapitel: Überwachung des Warenverkehrs

Art. 75 Zuführungspflichtige Personen

(Art. 21 ZG)

Als zu­füh­rungs­pflich­ti­ge Per­so­nen gel­ten na­ment­lich:

a.
die Wa­ren­füh­re­rin oder der Wa­ren­füh­rer;
b.
die mit der Zu­füh­rung be­auf­trag­te Per­son;
c.
die Im­por­teu­rin oder der Im­por­teur;
d.
die Emp­fän­ge­rin oder der Emp­fän­ger;
e.
die Ver­sen­de­rin oder der Ver­sen­der;
f.
die Auf­trag­ge­be­rin oder der Auf­trag­ge­ber.

Art. 76 Ausnahmen von der Pflicht zur Benützung der Zollstrassen

(Art. 22 Abs. 3 ZG)

Rei­sen­de, die kei­ne Wa­ren ins Zoll­ge­biet ver­brin­gen, sind von der Be­nüt­zung der Zoll­stras­sen be­freit, so­weit dies die nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des zu­las­sen.

Art. 77 Behandlung von Waren im Gewahrsam des BAZG

(Art. 24 Abs. 3 ZG)

1 Wa­ren, die im Ge­wahr­sam des BA­ZG ste­hen, dür­fen in ih­rer Art, Men­ge und Be­schaf­fen­heit nicht ver­än­dert wer­den.

2 Mit Be­wil­li­gung der Zoll­stel­le sind zu­läs­sig:

a.
das An­brin­gen, Ent­fer­nen, Än­dern und Er­set­zen von Ver­pa­ckungs­auf­schrif­ten, so­fern da­mit kei­ne Täu­schungs­ge­fahr ge­schaf­fen wird;
b.
das Um­pa­cken, so­fern dies zur Be­he­bung von Trans­port­schä­den oder zum Schutz der Wa­re nö­tig ist.

Art. 78 Dauer des Gewahrsams des BAZG

(Art. 24 Abs. 3 ZG)

Der Ge­wahr­sam des BA­ZG en­det mit der Frei­ga­be der ge­stell­ten Wa­ren durch die Zoll­stel­le.

Art. 79 Angaben in der Zollanmeldung

(Art. 25 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss in der Zollan­mel­dung zu­sätz­lich zu den sons­ti­gen vor­ge­schrie­be­nen An­ga­ben ge­ge­be­nen­falls:

a.
ei­ne Zol­ler­mäs­si­gung, Zoll­be­frei­ung, Zol­ler­leich­te­rung, Rück­er­stat­tung oder pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung be­an­tra­gen;
b.
An­ga­ben ma­chen, die zum Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des not­wen­dig sind; und
c.
die zoll­recht­li­che Be­stim­mung der Wa­ren fest­le­gen;
d.51
die Er­wer­be­rin oder den Er­wer­ber der aus­zu­füh­ren­den Wa­re so­wie die Ein­la­ge­re­rin oder den Ein­la­ge­rer an­ge­ben, wenn sich die Wa­re im Aus­fuhr­ver­fah­ren be­fin­det und sie vor dem Ver­brin­gen ins Zol­laus­land in ei­nem of­fe­nen Zoll­la­ger oder in ei­nem Zoll­frei­la­ger ge­la­gert wird.

2 Bei ei­nem zwei­stu­fi­gen Zollan­mel­de­ver­fah­ren muss sie dies in der ers­ten Zollan­mel­dung tun.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 80 Begleitdokumente

(Art. 25 Abs. 1 ZG)

1 Als Be­gleit­do­ku­men­te gel­ten Un­ter­la­gen, die für die Zoll­ver­an­la­gung von Be­deu­tung sind, na­ment­lich Be­wil­li­gun­gen, Fracht­do­ku­men­te, Han­dels­rech­nun­gen, Lie­fer­schei­ne, La­de­lis­ten, Ge­wichts­aus­wei­se, Ur­sprungs­nach­wei­se, Ver­an­la­gungs­in­struk­tio­nen, Ana­ly­sen­zer­ti­fi­ka­te, Zeug­nis­se und amt­li­che Be­stä­ti­gun­gen.

2 Reicht die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son in­ner­halb der vom BA­ZG fest­ge­setz­ten Frist die er­for­der­li­chen Be­gleit­do­ku­men­te nicht ein, so ver­an­lagt die Zoll­stel­le die Wa­ren, für die ei­ne Zol­ler­mäs­si­gung, Zoll­be­frei­ung oder Zol­ler­leich­te­rung be­an­tragt wird, zum höchs­ten Zol­lan­satz, der nach ih­rer Art an­wend­bar ist, de­fi­ni­tiv.

Art. 80a Verzicht auf Vorlage eines Ursprungsnachweises 52

1 Für Ur­sprungs­er­zeug­nis­se ge­währt das BA­ZG die prä­fe­ren­zi­el­le Ver­an­la­gung nach ei­nem Frei­han­dels­ab­kom­men nach An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 1 vom 18. Ju­ni 200853 oder An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 2 vom 27. Ju­ni 199554 oh­ne Vor­la­ge ei­nes Ur­sprungs­nach­wei­ses, wenn:

a.
es sich um ei­ne Sen­dung von Pri­vat­per­son an Pri­vat­per­son han­delt;
b.
der Ge­samt­wert der in der Sen­dung ent­hal­te­nen Ur­sprungs­er­zeug­nis­se nicht mehr als 1000 Fran­ken be­trägt;
c.
die Sen­dung nicht kom­mer­zi­el­ler Art ist;
d.
die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son er­klärt, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung der Zoll­prä­fe­ren­zen er­füllt sind und an der Rich­tig­keit die­ser Er­klä­rung kein Zwei­fel be­steht; und
e.
im ent­spre­chen­den Frei­han­dels­ab­kom­men nichts an­de­res vor­ge­se­hen ist.

2 Der Ver­zicht auf Ur­sprungs­nach­wei­se für Ur­sprungs­er­zeug­nis­se ei­nes Lan­des oder Ge­biets nach An­hang 1 der Zoll­prä­fe­ren­zen­ver­ord­nung vom 16. März 200755 rich­tet sich nach der Ur­sprungs­re­geln­ver­ord­nung vom 30. März 201156.

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

53 SR 632.421.0

54 SR 632.319

55 SR 632.911

56 SR 946.39

Art. 81 Rechte der anmeldepflichtigen Person vor Abgabe der Zollanmeldung

(Art. 25 Abs. 4 ZG)

Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son hat das Recht:

a.
Aus­kunft über ih­re Rech­te und Pflich­ten zu ver­lan­gen;
b.
Vor­schrif­ten ein­zu­se­hen, so­weit sie nicht für den ver­wal­tungs­in­ter­nen Ge­brauch be­stimmt sind;
c.
die Wa­re zu be­sich­ti­gen, zu wie­gen oder ein Mus­ter oder ei­ne Pro­be der Wa­re zu ent­neh­men.

Art. 82 Vernichtung oder Zerstörung von Waren

(Art. 27 Bst. d ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss die Ver­nich­tung oder Zer­stö­rung der Wa­ren in­ner­halb der vom BA­ZG­fest­ge­setz­ten Frist vor­neh­men oder vor­neh­men las­sen.

2 Kommt die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son die­ser Ver­pflich­tung nicht nach, so kann die Zoll­stel­le die Ver­nich­tung oder Zer­stö­rung auf Kos­ten die­ser Per­son an­ord­nen.

3 Die bei der Zer­stö­rung an­fal­len­den Ab­fäl­le und Über­res­te müs­sen ei­ne zoll­recht­li­che Be­stim­mung ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 Buch­sta­ben a–c ZG er­hal­ten.

Art. 83 Aufgabe zu Gunsten der Bundeskasse

(Art. 27 Bst. e ZG)

1 Die Auf­ga­be von Wa­ren zu Guns­ten der Bun­des­kas­se ist nur mit Be­wil­li­gung des BA­ZG zu­läs­sig.

2 Die Wa­ren wer­den vom BA­ZG ver­wer­tet. All­fäl­li­ge Kos­ten, die durch die Auf­ga­be der Wa­re ent­ste­hen, müs­sen von der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son ge­tra­gen wer­den.

3 An­stel­le des Frei­hand­ver­kaufs kann das BA­ZG die Wa­ren an an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­wer­ke oder an be­dürf­ti­ge Per­so­nen ab­ge­ben.

2. Kapitel: Veranlagung

Art. 84 Summarische Prüfung bei der elektronischen Zollanmeldung

(Art. 32 Abs. 1 und 2 ZG)

Die sum­ma­ri­sche Prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne Prü­fung der Plau­si­bi­li­tät der von der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son über­mit­tel­ten Zollan­mel­dung durch das elek­tro­ni­sche Da­ten­ver­ar­bei­tungs­sys­tem des BA­ZG;
b.
die au­to­ma­ti­sche Zu­rück­wei­sung der Zollan­mel­dung, wenn das Da­ten­ver­ar­bei­tungs­sys­tem Feh­ler fest­stellt.

Art. 85 Begründung der Berichtigung oder des Rückzugs der Zollanmeldung

(Art. 34 ZG)

Die Zoll­stel­le kann von der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son ver­lan­gen, dass sie ein Ge­such um Be­rich­ti­gung oder Rück­zug der an­ge­nom­me­nen Zollan­mel­dung schrift­lich be­grün­det.

Art. 86 Gegenstand der Berichtigung

(Art. 34 ZG)

Die Be­rich­ti­gung darf sich nur auf die ur­sprüng­lich an­ge­mel­de­ten Wa­ren be­zie­hen.

Art. 87 Berichtigung der Zollanmeldung für Waren ausserhalb des Zollgewahrsams

(Art. 34 Abs. 2 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son kann ein Ge­such um Be­rich­ti­gung der an­ge­nom­me­nen Zollan­mel­dung für Wa­ren ein­rei­chen, die den Ge­wahr­sam des BA­ZG be­reits ver­las­sen ha­ben.

2 Die Zoll­stel­le be­wil­ligt das Ge­such, so­lan­ge sie:

a.
nicht fest­ge­stellt hat, dass die An­ga­ben in der Zollan­mel­dung oder in den Be­gleit­do­ku­men­ten un­rich­tig sind; und
b.
noch kei­ne Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung aus­ge­stellt hat.

Art. 88 Wechsel des Zollverfahrens infolge Irrtums

(Art. 34 Abs. 3 und Abs. 4 Bst. a ZG)

Ein Irr­tum kann gel­tend ge­macht wer­den, wenn:

a.
der Irr­tum zum Zeit­punkt der ur­sprüng­li­chen Zollan­mel­dung auf Grund der da­ma­li­gen Be­gleit­do­ku­men­te hät­te er­kannt wer­den kön­nen; oder
b.
die für das neue Zoll­ver­fah­ren not­wen­di­gen Be­wil­li­gun­gen be­reits er­teilt wa­ren.

Art. 89 Änderung der Veranlagung

(Art. 34 Abs. 3 und Abs. 4 Bst. b ZG)

Die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne neue Ver­an­la­gung gel­ten na­ment­lich als er­füllt, wenn zum Zeit­punkt der ur­sprüng­li­chen Zollan­mel­dung:

a.
die ma­te­ri­el­len und die for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung ei­ner Zol­ler­mäs­si­gung, ei­ner Zoll­be­frei­ung oder ei­ner Rück­er­stat­tung er­füllt wa­ren;
b.
ei­ne Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung für Wa­ren je nach Ver­wen­dungs­zweck bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on hin­ter­legt war.

Art. 90 Beschaurecht bei vorangemeldeten Waren

(Art. 25 Abs. 3 und 36 Abs. 1 ZG)

Die Zoll­stel­le kann auch vor­an­ge­mel­de­te Wa­ren, die be­reits frei­ge­ge­ben wor­den sind, be­schau­en.

Art. 91 Mitwirkung bei der Beschau

(Art. 36 Abs. 4 ZG)

Auf An­ord­nung der Zoll­stel­le muss die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son al­le Vor­keh­run­gen tref­fen, die zur Be­schau not­wen­dig sind. Sie muss die be­zeich­ne­ten Wa­ren na­ment­lich auf ei­ge­ne Kos­ten und Ge­fahr:

a.
ab­la­den;
b.
auf den für die Be­schau vor­ge­se­he­nen Ort ver­brin­gen;
c.
öff­nen;
d.
aus­pa­cken;
e.
ab­wie­gen;
f.
wie­der ein­pa­cken;
g.
ver­sand­be­reit ma­chen; und
h.
weg­schaf­fen.

Art. 92 Veranlagungsverfügung

(Art. 38 ZG)

Die Zoll­stel­le er­öff­net der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch.

Art. 93 Provisorische Veranlagung

(Art. 39 Abs. 1 ZG)

1 Das BA­ZG kann bei fol­gen­den Zoll­ver­fah­ren pro­vi­so­risch ver­an­la­gen:

a.
Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr;
b.
Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung;
c.
Ver­fah­ren der ak­ti­ven Ver­ede­lung;
d.
Ver­fah­ren der pas­si­ven Ver­ede­lung;
e.
Aus­fuhr­ver­fah­ren.

2 Grün­de für ei­ne pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung kön­nen na­ment­lich vor­lie­gen, wenn:

a.
Be­gleit­do­ku­men­te für die Ge­wäh­rung ei­ner Zol­ler­mäs­si­gung oder ei­ner Zoll­be­frei­ung feh­len;
b.
die Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung nach Ar­ti­kel 51 noch nicht bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on hin­ter­legt wur­de;
c.
die Zoll­be­mes­sungs­grund­la­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 ZTG57 un­be­kannt oder nicht end­gül­tig be­stimmt ist;
d.
die Zoll­stel­le im Fall ei­nes An­trags um Zol­ler­mäs­si­gung oder Zoll­be­frei­ung Zwei­fel am Ur­sprung der Wa­ren hat;
e.
die Zoll­stel­le Zwei­fel über die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung hat.

3 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son kann kei­ne pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung be­an­tra­gen, wenn:

a.
die Ab­sicht be­steht, ein Ge­such um Her­ab­set­zung von Zol­lan­sät­zen für be­stimm­te Ver­wen­dun­gen nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 ZG zu stel­len oder wenn ein sol­ches Ge­such hän­gig ist;
b.
die Wa­re nicht mehr im Ge­wahr­sam des BA­ZG steht.

Art. 94 Aufbewahrungspflichtige Daten und Dokumente

(Art. 41 ZG)

Fol­gen­de Da­ten und Do­ku­men­te müs­sen auf­be­wahrt wer­den:

a.
Zollan­mel­dun­gen und Be­gleit­do­ku­men­te;
b.
Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen;
c.
Ur­sprungs­nach­wei­se und -zeug­nis­se;
d.
Wa­ren- und Fi­nanz­buch­hal­tung so­wie Fa­bri­ka­ti­ons­un­ter­la­gen über den Ver­ede­lungs­ver­kehr und zu Wa­ren mit Zol­ler­leich­te­run­gen;
e.
wei­te­re Un­ter­la­gen von zoll­recht­li­cher Be­deu­tung;
f.
wei­te­re Un­ter­la­gen, die für den Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des not­wen­dig sind.

Art. 95 Aufbewahrungspflichtige Personen

(Art. 41 ZG)

Fol­gen­de Per­so­nen müs­sen die Da­ten und Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 94 auf­be­wah­ren:

a.
an­mel­de­pflich­ti­ge Per­so­nen;
b.
Zoll­schuld­ne­rin­nen oder Zoll­schuld­ner;
c.
In­ha­be­rin­nen oder In­ha­ber von Be­wil­li­gun­gen zum Ver­ede­lungs­ver­kehr;
d.
Per­so­nen, die im Zoll­ge­biet Wa­ren über­neh­men, für die Zol­ler­leich­te­run­gen ge­währt wor­den sind;
e.
Hal­te­rin­nen oder Hal­ter von Zoll­la­gern und von Zoll­frei­la­gern;
f.
Ein­la­ge­re­rin­nen oder Ein­la­ge­rer;
g.
rück­er­stat­tungs­be­rech­tig­te Per­so­nen.

Art. 96 Aufbewahrungsdauer

(Art. 41 ZG)

Es müs­sen auf­be­wahrt wer­den:

a.
im elek­tro­ni­schen Ver­kehr an das BA­ZG über­mit­tel­te Da­ten: wäh­rend min­des­tens drei­er Mo­na­te ab der er­folg­rei­chen Über­mitt­lung;
b.
Da­ten und Do­ku­men­te im Zu­sam­men­hang mit Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs: wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res;
c.58
Be­le­ge zu Ur­sprungs­nach­wei­sen: wäh­rend min­des­tens drei Jah­ren;
d.59
Da­ten und Do­ku­men­te in den üb­ri­gen Fäl­len, na­ment­lich die Wa­ren­buch­hal­tung so­wie die Fa­bri­ka­ti­ons­un­ter­la­gen über den Ver­ede­lungs­ver­kehr und über Wa­ren mit Zol­ler­leich­te­run­gen je nach Ver­wen­dungs­zweck: wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren.

58 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 23. Mai 2012 über das Aus­stel­len von Ur­sprungs­nach­wei­sen, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 3477).

59 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der V vom 23. Mai 2012 über das Aus­stel­len von Ur­sprungs­nach­wei­sen, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 3477).

Art. 97 Aufbewahrungsform

(Art. 41 ZG)

1 Die Da­ten und Do­ku­men­te kön­nen in Pa­pier­form, elek­tro­nisch oder in ver­gleich­ba­rer Wei­se auf­be­wahrt wer­den. Die elek­tro­nisch über­mit­tel­ten Da­ten müs­sen in elek­tro­ni­scher Form auf­be­wahrt wer­den.

2 Die Über­ein­stim­mung der Da­ten und Do­ku­men­te mit den zu Grun­de lie­gen­den Ge­schäfts­vor­fäl­len muss ge­währ­leis­tet sein.

3 Die Da­ten und Do­ku­men­te dür­fen nur ge­än­dert wer­den, wenn die Än­de­rung er­kenn­bar ist.

4 Ur­sprungs­nach­wei­se und -zeug­nis­se im Ori­gi­nal müs­sen so lan­ge auf­be­wahrt wer­den, wie dies völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge oder das Bun­des­recht vor­se­hen.

Art. 98 Organisatorische Massnahmen und Sicherheitsmassnahmen

(Art. 41 ZG)

1 Die auf­be­wah­rungs­pflich­ti­ge Per­son muss:

a.
die Da­ten und Do­ku­men­te oh­ne un­zu­mut­ba­re zeit­li­che Ver­zö­ge­rung un­ver­än­dert und voll­stän­dig les­bar oder per Com­pu­ter aus­wert­bar ma­chen kön­nen;
b.
die Da­ten und Do­ku­men­te wirk­sam ge­gen Ver­lust, Ver­än­de­rung und Zu­griff Un­be­fug­ter schüt­zen;
c.
die Da­ten­trä­ger re­gel­mäs­sig auf ih­re Un­ver­sehrt­heit und Les­bar­keit prü­fen.

2 Der Zu­griff, die Les­bar­ma­chung und die Aus­wer­tung der Da­ten und Do­ku­men­te im Zoll­ge­biet oder im schwei­ze­ri­schen Zollaus­schluss­ge­biet müs­sen je­der­zeit ge­währ­leis­tet blei­ben.

3 Die Ar­ti­kel 9 und 10 der Ge­schäfts­bü­cher­ver­ord­nung vom 24. April 200260 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 99 Korrektur von Veranlagungsverfügungen

(Art. 41 ZG)

Führt das BA­ZG wäh­rend der Auf­be­wah­rungs­dau­er (Art. 96) ei­ne Kon­trol­le durch, so kann es die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung ent­spre­chend dem zum Zeit­punkt der da­ma­li­gen Ver­an­la­gung höchs­ten Zol­lan­satz, der nach der Art der be­trof­fe­nen Wa­re an­wend­bar ist, kor­ri­gie­ren und die Zol­l­ab­ga­ben nach­for­dern, wenn:

a.
die auf­be­wah­rungs­pflich­ti­ge Per­son nicht in der La­ge ist, die er­for­der­li­chen Da­ten und Do­ku­men­te, die ei­ne Zol­ler­mäs­si­gung, Zoll­be­frei­ung oder Zol­ler­leich­te­rung nach­wei­sen, in der ver­lang­ten Wei­se vor­zu­le­gen; und
b.
aus den ge­sam­ten Um­stän­den ge­schlos­sen wer­den muss, dass die Ver­an­la­gung falsch ist, und dies zum Zeit­punkt der Ver­an­la­gung nicht oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar war.

3. Kapitel: Besondere Verfahrensbestimmungen

1. Abschnitt: Vereinfachtes Verfahren für Versand und Empfang (zugelassener Versand und zugelassener Empfang)

Art. 100 Zugelassene Versenderin oder zugelassener Versender

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Ei­ne zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Ver­sen­der ist ei­ne Per­son, die vom BA­ZG er­mäch­tigt ist, Wa­ren di­rekt von ih­rem Do­mi­zil oder von zu­ge­las­se­nen Or­ten aus zu ver­sen­den, oh­ne dass die Wa­ren der Ab­gangs­zoll­stel­le zu­ge­führt wer­den müs­sen.

Art. 101 Zugelassene Empfängerin oder zugelassener Empfänger

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Ei­ne zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Emp­fän­ger ist ei­ne Per­son, die vom BA­Z­Ger­mäch­tigt ist, Wa­ren di­rekt an ih­rem Do­mi­zil oder an zu­ge­las­se­nen Or­ten zu emp­fan­gen, oh­ne dass die Wa­ren der Be­stim­mungs­zoll­stel­le zu­ge­führt wer­den müs­sen.

Art. 102 Zugelassene Orte

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Zu­ge­las­se­ne Or­te sind die durch das BA­ZG be­zeich­ne­ten Or­te:

a.
de­nen ei­ne zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Emp­fän­ger die zu emp­fan­gen­den Wa­ren zu­füh­ren darf;
b.
von de­nen ei­ne zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Ver­sen­der die zu ver­sen­den­den Wa­ren ab­trans­por­tie­ren darf.

Art. 103 Bewilligung

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Das BA­ZG kann ei­ner an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son ei­ne Be­wil­li­gung als zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder zu­ge­las­se­ner Ver­sen­der oder als zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder zu­ge­las­se­ner Emp­fän­ger er­tei­len, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Per­son ver­sen­det oder emp­fängt lau­fend Wa­ren.
b.
Die Per­son gibt ihr Do­mi­zil und die Or­te, die zu­ge­las­sen wer­den sol­len, an.
c.
Die Per­son leis­tet ei­ne Si­cher­heit zur Si­cher­stel­lung der Ab­ga­ben.
d.
Die Per­son or­ga­ni­siert Ver­wal­tung und Be­trieb so, dass der Lauf ei­ner Sen­dung und der Zoll­sta­tus der Wa­ren je­der­zeit lücken­los nach­ge­prüft wer­den kön­nen.
e.
Das Do­mi­zil der Per­son und die Or­te, die zu­ge­las­sen wer­den sol­len, be­fin­den sich im Zoll­ge­biet und so na­he bei ei­ner Zoll­stel­le, dass Kon­trol­len mit ei­nem ver­hält­nis­mäs­si­gen Ver­wal­tungs­auf­wand mög­lich sind.

2 In der Be­wil­li­gung wer­den die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen für das Ver­fah­ren fest­ge­legt. Das BA­ZG kann be­stimm­te Wa­ren vom Ver­fah­ren aus­sch­lies­sen.

3 Die Be­wil­li­gung legt die zu­stän­di­ge Ab­gangs- oder Be­stim­mungs­zoll­stel­le (Kon­troll­zoll­stel­le) fest.

4 Das BA­ZG ver­wei­gert die Be­wil­li­gung, wenn die ge­such­stel­len­de Per­son:

a.
kei­ne Ge­währ für einen ord­nungs­ge­mäs­sen Ab­lauf des Ver­fah­rens bie­tet; oder
b.
ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung oder wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­gan­gen hat, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.61

5 Es ent­schei­det spä­tes­tens 60 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über die Be­wil­li­gung.62

6 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss dem BA­ZG al­le Än­de­run­gen mit­tei­len, die die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­wil­li­gung be­tref­fen.63

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 104 Entzug der Bewilligung

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung nicht mehr er­füllt;
b.
die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 105 Form der Zollanmeldung

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Die Zollan­mel­dung er­folgt elek­tro­nisch.

Art. 105a Vereinfachte Zollanmeldung 64

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger kann für die Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr ei­ne ver­ein­fach­te Zollan­mel­dung ein­rei­chen für ei­ne Sen­dung von Wa­ren:

a.
die von ei­ner ein­zel­nen Per­son ver­sen­det wer­den;
b.
die in ei­nem oder ei­ner Viel­zahl von Pack­stücken:
1.
mit ei­nem ein­zel­nen grenz­über­schrei­ten­den Trans­port­auf­trag ver­sen­det wer­den, oder
2.
von ei­ner Lie­fe­ran­tin, Ab­neh­me­rin oder ei­ner an­de­ren Per­son, die über die Wa­ren ver­fü­gen darf, zu­sam­men ins Zoll­ge­biet trans­por­tiert wer­den;
c.
die zu­sam­men einen Mehr­wert­steu­er­wert von nicht mehr als 1000 Fran­ken und ei­ne Roh­mas­se von nicht mehr als 1000 Ki­lo­gramm auf­wei­sen;
d.
die kei­nen nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen un­ter­ste­hen;
e.
die kei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­lie­gen; und
f.
für die kei­ne Ab­ga­ben oder aus­sch­liess­lich die Mehr­wert­steu­er ge­schul­det sind.

2 Für ei­ne Sen­dung nach Ab­satz 1, für die kei­ne Mehr­wert­steu­er ge­schul­det ist, kann die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger die Zollan­mel­dung schrift­lich oder durch ei­ne an­de­re Form der Wil­len­säus­se­rung ein­rei­chen.

3 Für ei­ne Sen­dung kön­nen meh­re­re Zollan­mel­dun­gen ein­ge­reicht wer­den, so­fern da­durch:

a.
kei­ne Ab­ga­ben­schmä­le­rung er­reicht wird; und
b.
kei­ne nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se um­gan­gen wer­den.

4 Das BA­ZG kann die Be­wil­li­gung für die An­wen­dung der ver­ein­fach­ten Zollan­mel­dung ver­wei­gern oder ent­zie­hen, wenn die Ab­ga­be­ner­he­bung oder die Ein­hal­tung nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se ge­fähr­det ist oder wenn die in der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 103 fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­ge­hal­ten wer­den.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 105b Verpflichtung zur vereinfachten Zollanmeldung 65

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das BA­ZG ver­pflich­tet die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder den zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ger, die ver­ein­fach­te Zollan­mel­dung an­zu­wen­den, wenn die Preis­über­wa­chung:

a.
fest­stellt, dass die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger ein im Ver­gleich zu an­de­ren An­bie­te­rin­nen und An­bie­tern un­ver­hält­nis­mäs­sig ho­hes Ent­gelt für die Ver­zol­lung ver­langt; und
b.
dem BA­ZG einen ent­spre­chen­den An­trag stellt.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 105c Verzicht auf Veranlagungsverfügung 66

(Art. 38 und 42 ZG)

Das BA­ZG kann in der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 103 fest­le­gen, dass für Sen­dun­gen nach Ar­ti­kel 105a Ab­satz 2 kei­ne Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung aus­ge­stellt wird.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 106 Zu- oder Abladen an zugelassenen Orten

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das Zu- oder Ab­la­den an zu­ge­las­se­nen Or­ten ist nur statt­haft, wenn die Iden­ti­tät der Wa­ren im Tran­sit­ver­fah­ren nicht durch Ver­schluss ge­si­chert wird.

2. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für den zugelassenen Versand

Art. 107 Anwendungsbereich

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das Ver­fah­ren des zu­ge­las­se­nen Ver­sands fin­det An­wen­dung auf:

a.
Wa­ren des zoll­recht­lich frei­en Ver­kehrs, die zur Aus­fuhr be­stimmt sind und für wel­che die zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder der zu­ge­las­se­ne Ver­sen­der an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son ist;
b.
Wa­ren, die un­ter Zoll­über­wa­chung ste­hen.

Art. 108 Intervention bei angemeldeten Waren

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die Kon­troll­zoll­stel­le kann zur Aus­fuhr an­ge­mel­de­te Wa­ren und sol­che, die un­ter Zoll­über­wa­chung ste­hen, in­ner­halb ei­ner in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten In­ter­ven­ti­ons­zeit über­prü­fen.

2 Die Zoll­prü­fung fin­det am Do­mi­zil der zu­ge­las­se­nen Ver­sen­de­rin oder des zu­ge­las­se­nen Ver­sen­ders oder bei ei­ner Zoll­stel­le statt.

3 Die Kon­troll­zoll­stel­le kün­digt die Zoll­prü­fung an, wenn de­ren Durch­füh­rung nicht vor Ab­lauf der In­ter­ven­ti­ons­zeit mög­lich ist.

4 Lässt die Kon­troll­zoll­stel­le die In­ter­ven­ti­ons­zeit un­ge­nutzt ver­strei­chen, so kann die zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder der zu­ge­las­se­ne Ver­sen­der die Wa­ren ins Zol­laus­land oder ins Tran­sit­ver­fah­ren über­füh­ren.

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für den zugelassenen Empfang

Art. 109 Anwendungsbereich

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das Ver­fah­ren des zu­ge­las­se­nen Emp­fangs fin­det An­wen­dung auf Wa­ren, die im Tran­sit­ver­fah­ren der zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ge­rin oder dem zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ger zu­ge­führt wer­den.

Art. 110 Intervention bei summarisch angemeldeten Waren

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die Kon­troll­zoll­stel­le kann die sum­ma­risch an­ge­mel­de­ten Wa­ren nach ih­rer An­kunft am Do­mi­zil der zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ge­rin oder des zu­ge­las­se­nen Emp­fän­gers in­ner­halb ei­ner in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten In­ter­ven­ti­ons­zeit über­prü­fen.

2 Sie kün­digt die Zoll­prü­fung an, wenn de­ren Durch­füh­rung nicht vor Ab­lauf der In­ter­ven­ti­ons­zeit mög­lich ist.

3 Lässt die Kon­troll­zoll­stel­le die In­ter­ven­ti­ons­zeit un­ge­nutzt ver­strei­chen, so kann die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger al­len­falls vor­han­de­ne Zoll­ver­schlüs­se ent­fer­nen und die Wa­ren aus­la­den.

Art. 111 Prüfung der Waren

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger prüft die für sie oder ihn be­stimm­ten Wa­ren un­ver­züg­lich und in­ven­ta­ri­siert sie. Sie oder er kann die­se Ar­bei­ten Drit­ten über­tra­gen. Sie oder er muss die Drit­ten ver­pflich­ten, das Er­geb­nis schrift­lich fest­zu­hal­ten und ihr oder ihm zur Auf­be­wah­rung zu über­mit­teln.

2 Sie oder er teilt Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten, na­ment­lich Fehl- oder Mehr­men­gen, Ver­tau­schun­gen oder Be­schä­di­gun­gen der Kon­troll­zoll­stel­le un­ver­züg­lich in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch mit. Die Kon­troll­zoll­stel­le ent­schei­det über das wei­te­re Vor­ge­hen.

Art. 112 Intervention bei angemeldeten Waren

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die Kon­troll­zoll­stel­le kann die an­ge­mel­de­ten Wa­ren in­ner­halb ei­ner in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten In­ter­ven­ti­ons­zeit über­prü­fen.

2 Die Zoll­prü­fung fin­det am Do­mi­zil der zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ge­rin oder des zu­ge­las­se­nen Emp­fän­gers oder bei ei­ner Zoll­stel­le statt.

3 Die Kon­troll­zoll­stel­le kün­digt die Zoll­prü­fung an, wenn de­ren Durch­füh­rung nicht vor Ab­lauf der In­ter­ven­ti­ons­zeit mög­lich ist.

4 Lässt die Kon­troll­zoll­stel­le die In­ter­ven­ti­ons­zeit un­ge­nutzt ver­strei­chen, so gel­ten die Wa­ren als frei­ge­ge­ben.

3a. Abschnitt: Bestimmungen über zugelassene Wirtschaftsbeteiligte67

67 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6233).

Art. 112a Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter 68

(Art. 42a ZG)

1 Der Sta­tus des zu­ge­las­se­nen Wirt­schafts­be­tei­lig­ten («Au­t­ho­ri­sed Eco­no­mic Ope­ra­tor», AEO) wird vom BA­ZG er­teilt.

2 Ein AEO gilt hin­sicht­lich der Si­cher­heit der in­ter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­te als zu­ver­läs­sig.

3 Ei­nem AEO wer­den Er­leich­te­run­gen im Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren und bei si­cher­heits­re­le­van­ten Zoll­kon­trol­len ge­währt.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112b Formelle Voraussetzungen 69

(Art. 42a ZG)

1 Per­so­nen kön­nen den AEO-Sta­tus be­an­tra­gen, wenn sie:

a.
ein­ge­tra­gen sind:
1.
im schwei­ze­ri­schen Han­dels­re­gis­ter, oder
2.
im liech­ten­stei­ni­schen Öf­fent­lich­keits­re­gis­ter; und
b.
im Rah­men ih­rer Ge­schäf­te mit Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit der in­ter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­te be­fasst sind.

2 Per­so­nen, die be­reits ein­mal über einen AEO-Sta­tus ver­fügt hat­ten, der ih­nen je­doch we­gen ei­nes Wi­der­rufs nach Ar­ti­kel 112s Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b ent­zo­gen wur­de, dür­fen frü­he­s­tens drei Jah­re nach dem Wi­der­ruf einen neu­en An­trag stel­len.

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112c Materielle Voraussetzungen 70

(Art. 42a ZG)

Per­so­nen er­hal­ten auf An­trag den AEO-Sta­tus, wenn sie die Kri­te­ri­en nach den Ar­ti­keln 112d–112g er­fül­len.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112d Einhaltung der Zollvorschriften 71

(Art. 42a ZG)

Die Zoll­vor­schrif­ten gel­ten als ein­ge­hal­ten, wenn die fol­gen­den Per­so­nen in den drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung we­der ei­ne schwe­re straf­recht­li­che Wi­der­hand­lung noch wie­der­hol­te straf­recht­li­che Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht, des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt, be­gan­gen ha­ben:

a.
die an­trag­stel­len­de Per­son;
b.
die Per­so­nen, die für das an­trag­stel­len­de Un­ter­neh­men ver­ant­wort­lich sind oder die Kon­trol­le über des­sen Lei­tung aus­üben;
c.
die Per­son, die im an­trag­stel­len­den Un­ter­neh­men für Zol­lan­ge­le­gen­hei­ten ver­ant­wort­lich ist; und
d.
die Per­son, die die an­trag­stel­len­de Per­son oder das an­trag­stel­len­de Un­ter­neh­men in Zol­lan­ge­le­gen­hei­ten ver­tritt.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112e Führung der Geschäftsbücher und der Beförderungsunterlagen 72

(Art. 42a ZG)

Das Sys­tem zur Füh­rung der Ge­schäfts­bü­cher und ge­ge­be­nen­falls der Be­för­de­rungs­un­ter­la­gen er­mög­licht ge­eig­ne­te si­cher­heits­re­le­van­te Zoll­kon­trol­len, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son:

a.
die Ge­schäfts­bü­cher nach den an­er­kann­ten kauf­män­ni­schen Grund­sät­zen nach den Ar­ti­keln 662–670 und 957–963 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts73 oder nach der Ge­schäfts­bü­cher­ver­ord­nung vom 24. April 200274 führt;
b.
ein Buch­füh­rungs­sys­tem ver­wen­det, in dem al­le Ge­schäfts­fäl­le fort­lau­fend, chro­no­lo­gisch und lücken­los auf­ge­zeich­net wer­den und das die Zoll­kon­trol­len er­leich­tert;
c.
die Be­stim­mun­gen be­tref­fend Auf­be­wah­rungs­dau­er, Auf­be­wah­rungs­form, Si­cher­heits­mass­nah­men und Zu­griff auf Da­ten und Do­ku­men­te (Art. 96–98) ein­hält;
d.
über ei­ne der Art und Grös­se des Un­ter­neh­mens ent­spre­chen­de und für die Ver­wal­tung der Wa­ren­be­we­gun­gen ge­eig­ne­te Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on so­wie über ein in­ter­nes Kon­troll­sys­tem ver­fügt, das er­mög­licht, Feh­ler zu ver­hin­dern, zu er­ken­nen und zu kor­ri­gie­ren so­wie il­le­ga­le oder nicht ord­nungs­ge­mäs­se Ge­schäf­te zu er­ken­nen;
e.
ge­ge­be­nen­falls über Ab­läu­fe für die Ver­wal­tung von Ein­fuhr- und Aus­fuhr­be­schrän­kun­gen im Zu­sam­men­hang mit nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen ver­fügt, die es er­mög­li­chen, Wa­ren, die sol­chen Be­schrän­kun­gen un­ter­wor­fen sind, von an­de­ren Wa­ren zu un­ter­schei­den;
f.
über Ab­läu­fe für die Ar­chi­vie­rung der Da­ten und Do­ku­men­te des Un­ter­neh­mens und für den Schutz vor Ver­lust ver­fügt;
g.
si­cher­stellt, dass das BA­ZG in­for­miert wird, wenn im Un­ter­neh­men Un­si­cher­heit dar­über be­steht, wie ei­ne Vor­schrift an­zu­wen­den ist;
h.
in­for­ma­ti­ons­tech­ni­sche Schutz­mass­nah­men er­grif­fen hat, mit de­nen das Com­pu­ter­sys­tem des Un­ter­neh­mens vor un­be­fug­tem Ein­drin­gen ge­schützt und des­sen Da­ten ge­si­chert wer­den.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

73 SR 220

74 SR 221.431

Art. 112f Zahlungsfähigkeit

(Art. 42a ZG)75

Die Zah­lungs­fä­hig­keit gilt als nach­ge­wie­sen, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son:

a.
für die drei Jah­re vor der An­trag­stel­lung ei­ne ge­si­cher­te fi­nan­zi­el­le La­ge be­le­gen kann, die es ihr un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Art der Ge­schäftstä­tig­keit er­mög­licht, die über­nom­me­nen Pflich­ten zu er­fül­len;
abis.76
wäh­rend drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung die ge­schul­de­ten Zöl­le und al­le an­de­ren ge­schul­de­ten Steu­ern, Ab­ga­ben und Ge­büh­ren ent­rich­tet hat;
b.
wäh­rend drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung kein Ge­such um einen Nach­lass­ver­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 293 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188977 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) ge­stellt hat und wenn ge­gen sie kei­ne Kon­kurs­be­geh­ren im Sin­ne der Ar­ti­kel 166 und 190–193 SchKG ge­stellt wor­den sind.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

77 SR 281.1

Art. 112g Geeignete Sicherheitsstandards 78

(Art. 42a ZG)

Die Si­cher­heits­stan­dards gel­ten als ge­eig­net, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son nach­weist, dass die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Kei­ne der Per­so­nen nach Ar­ti­kel 112d hat wäh­rend drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung ei­ne schwe­re straf­recht­li­che Wi­der­hand­lung oder wie­der­hol­te straf­recht­li­che Wi­der­hand­lun­gen in Aus­übung ge­schäft­li­cher Ver­rich­tung im Rah­men des Un­ter­neh­mens­zwecks be­gan­gen.
b.
Die Ge­bäu­de, in de­nen die vom AEO-Sta­tus er­fass­ten Vor­gän­ge ab­ge­wi­ckelt wer­den, sind so ge­baut, dass ein un­recht­mäs­si­ges Be­tre­ten nicht mög­lich ist und die Ge­bäu­de Schutz vor un­recht­mäs­si­gem Ein­drin­gen bie­ten.
c.
Es be­ste­hen Mass­nah­men, die den un­be­fug­ten Zu­gang zu Bü­ro­räum­lich­kei­ten, Ver­sand­be­rei­chen, Ver­la­de­ram­pen, Frachträu­men und an­de­ren re­le­van­ten Or­ten ver­hin­dern.
d.
Es be­ste­hen Mass­nah­men beim Wa­ren­um­schlag, die vor dem Ein­brin­gen, dem Aus­tausch und dem Ver­lust von Ma­te­ria­li­en so­wie vor Ma­ni­pu­la­tio­nen an den La­de­ein­hei­ten schüt­zen.
e.
Es be­ste­hen Mass­nah­men, die es er­mög­li­chen, in der in­ter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­te die Han­del­s­part­ner ein­deu­tig als si­cher zu iden­ti­fi­zie­ren.
f.
Sie über­prüft ih­re An­ge­stell­ten, die in ei­nem si­cher­heits­re­le­van­ten Be­reich tä­tig sind, re­gel­mäs­sig dar­auf­hin, ob die­se ein Si­cher­heits­ri­si­ko dar­stel­len.
g.
Sie hat ge­gen­über den von ihr bei­ge­zo­ge­nen Dienst­leis­te­rin­nen und Dienst­leis­tern ge­eig­ne­te Si­cher­heits­mass­nah­men ge­trof­fen.
h.
Sie stellt si­cher, dass die An­ge­stell­ten nach Buch­sta­be f re­gel­mäs­sig in Si­cher­heits­fra­gen ge­schult wer­den.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112h Antragstellende Personen aus dem Fürstentum Liechtenstein

(Art. 42a ZG)79

1 An­trag­stel­len­de Per­so­nen aus dem Fürs­ten­tum Liech­ten­stein müs­sen die Be­stim­mun­gen des liech­ten­stei­ni­schen Rechts ein­hal­ten.

2 Die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen sind in An­hang 5 auf­ge­führt.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112i Verfahren

(Art. 42a ZG)80

1 Der An­trag auf Ver­lei­hung des AEO-Sta­tus muss mit dem of­fi­zi­el­len For­mu­lar beim BA­ZG ein­ge­reicht wer­den.

2 Dem An­trag müs­sen fol­gen­de Do­ku­men­te bei­ge­legt wer­den:

a.
der voll­stän­dig aus­ge­füll­te Fra­ge­bo­gen des BA­ZG;
b.
wei­te­re Un­ter­la­gen, wel­che das BA­ZG für die Prü­fung des An­trags als not­wen­dig er­ach­tet.

3 Das BA­ZG ver­öf­fent­licht die Lis­te der er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b in ge­eig­ne­ter Wei­se.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112j Formelle Prüfung des Antrags

(Art. 42a ZG)81

1 Das BA­ZG prüft in­ner­halb von 30 Ta­gen nach Er­halt der Un­ter­la­gen, ob:

a.
die for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 112b er­füllt sind; und
b.
die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 112i ein­ge­reicht wur­den.82

2 Er­füllt die an­trag­stel­len­de Per­son die Vor­aus­set­zun­gen nicht, so er­öff­net das BA­ZG ihr dies mit ei­nem Nicht­ein­tre­tens­ent­scheid.

3 Ge­gen den Nicht­ein­tre­tens­ent­scheid kann Be­schwer­de nach Ar­ti­kel 116 ZG ge­führt wer­den.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 112k Materielle Prüfung des Antrags

(Art. 42a ZG)83

1 Das BA­ZG prüft die Ein­hal­tung der Kri­te­ri­en nach den Ar­ti­keln 112c–112h. Die Prü­fung er­folgt auf­grund der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen so­wie von Kon­trol­len am Do­mi­zil der an­trag­stel­len­den Per­son.

2 Das BA­ZG be­rück­sich­tigt da­bei die be­son­de­ren Merk­ma­le des Ge­schäfts­be­triebs der an­trag­stel­len­den Per­son wie Art, Grös­se und Ge­schäfts­feld.

3 Es kann wei­te­re Un­ter­la­gen und In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen, wenn sie dies für die Prü­fung des An­trags als not­wen­dig er­ach­tet.

4 Es do­ku­men­tiert den Prü­fungs­vor­gang und des­sen Er­geb­nis.

5 Wenn das Er­geb­nis der Prü­fung zur Ab­leh­nung des An­trags führt, gibt das BA­ZG der an­trag­stel­len­den Per­son Ge­le­gen­heit, in­ner­halb ei­ner fest­ge­setz­ten Frist Stel­lung zu neh­men und kor­ri­gie­ren­de Mass­nah­men zu er­grei­fen.

6 Das BA­ZG ent­schei­det in­ner­halb von 180 Ta­gen nach der for­mel­len Prü­fung des An­trags nach Ar­ti­kel 112j über die Ver­lei­hung des AEO-Sta­tus.84

7 Ist ge­gen ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 112d ein Straf­ver­fah­ren we­gen ei­ner schwe­ren Wi­der­hand­lung oder we­gen wie­der­hol­ter Wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 112d oder 112g Buch­sta­be a hän­gig und ist der Aus­gang des Ver­fah­rens re­le­vant für die Be­ur­tei­lung, ob die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung des AEO-Sta­tus er­füllt sind, so sis­tiert das BA­ZG die ma­te­ri­el­le Prü­fung des An­trags.85

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112l Anerkennung anderer Sicherheitsprüfungen

(Art. 42a ZG)86

1 Die Eig­nung von Si­cher­heits­stan­dards nach Ar­ti­kel 112g kann auch mit ei­nem in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Si­cher­heits­zeug­nis oder Zer­ti­fi­kat oder ei­ner Si­cher­heits­prü­fung ei­ner schwei­ze­ri­schen Bun­des­be­hör­de nach­ge­wie­sen wer­den.87

2 Das BA­ZG an­er­kennt fol­gen­de Nach­wei­se:88

a.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kunft aus­ge­stell­tes in­ter­na­tio­nal an­er­kann­tes Si­cher­heits­zeug­nis;
b.
ein auf der Grund­la­ge des Ge­mein­schafts­rechts aus­ge­stell­tes eu­ro­päi­sches Si­cher­heits­zeug­nis;
c.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner in­ter­na­tio­na­len Norm der In­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on für Nor­mung aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat;
d.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner eu­ro­päi­schen Norm der Eu­ro­päi­schen Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat;
e.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner an­de­ren an­er­kann­ten Norm aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat;
f.89
ein von ei­ner schwei­ze­ri­schen Bun­des­be­hör­de aus­ge­stell­tes Si­cher­heits­zeug­nis.

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

89 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112m Gutheissung des Antrags 90

(Art. 42a ZG)

1 Die mit dem AEO-Sta­tus ver­bun­de­nen Rech­te und Pflich­ten ent­ste­hen am Tag der Er­öff­nung der Ver­fü­gung.

2 Die Gel­tungs­dau­er des AEO-Sta­tus ist nicht be­fris­tet.

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112n Ablehnung des Antrags

(Art. 42a ZG)91

Lehnt das BA­ZG den An­trag ab, so teilt es dies der an­trag­stel­len­den Per­son mit Ver­fü­gung mit.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112o Informationspflicht des AEO

(Art. 42a ZG)92

1 Der AEO muss das BA­ZG um­ge­hend über Än­de­run­gen in­for­mie­ren, die sich in dem vom AEO-Sta­tus er­fass­ten Be­reich er­ge­ben oder sei­ne Auf­recht­er­hal­tung ge­fähr­den könn­ten.

2 Er muss dem BA­ZG auf Ver­lan­gen al­le Aus­künf­te er­tei­len und al­le Un­ter­la­gen vor­le­gen, die für den Voll­zug der Vor­schrif­ten von Be­deu­tung sein kön­nen.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112p Kontrolle des Geschäftsbetriebs

(Art. 42a ZG)93

1 Das BA­ZG kann Kon­trol­len des Ge­schäfts­be­triebs der an­trag­stel­len­den Per­son be­zie­hungs­wei­se des AEO vor­neh­men.

2 Sie kann Bau­ten und An­la­gen kon­trol­lie­ren, Aus­künf­te ver­lan­gen, Da­ten und Do­ku­men­te so­wie Sys­te­me und In­for­ma­tio­nen über­prü­fen, die für den Voll­zug der Vor­schrif­ten von Be­deu­tung sein kön­nen.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112q Kontrolle, Sistierung und Widerruf des AEO-Status

(Art. 42a ZG)94

1 Das BA­ZG ist be­fugt zu kon­trol­lie­ren, ob der AEO die Vor­aus­set­zun­gen und Kri­te­ri­en wei­ter­hin er­füllt.

2 Es nimmt ei­ne er­neu­te Über­prü­fung ins­be­son­de­re dann vor, wenn:

a.
sich die Rechts­grund­la­gen mass­ge­bend än­dern; oder
b.
ein be­grün­de­ter Ver­dacht vor­liegt, dass der AEO die Vor­aus­set­zun­gen und Kri­te­ri­en nicht mehr er­füllt.

395

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

95 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112r Sistierung des AEO-Status 96

(Art. 42a ZG)

1 Das BA­ZG sis­tiert den AEO-Sta­tus, wenn es fest­stellt oder hin­rei­chen­den Grund zur An­nah­me hat, dass:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 112b, 112e und 112g Buch­sta­ben
b–h nicht mehr er­füllt sind;
b.
ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 112dei­ner schwe­ren straf­recht­li­chen Wi­der­hand­lung oder wie­der­hol­ter straf­recht­li­cher Wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 112d oder 112g Buch­sta­be a drin­gend ver­däch­tigt wird;
c.
der AEO:
1.
nicht mehr ei­ne ge­si­cher­te fi­nan­zi­el­le La­ge be­le­gen kann, die es ihm un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Art der Ge­schäftstä­tig­keit er­mög­licht, die über­nom­me­nen Pflich­ten zu er­fül­len,
2.
ein Ge­such um einen Nach­lass­ver­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 293 SchKG ge­stellt hat oder ge­gen ihn ein Kon­kurs­be­geh­ren im Sin­ne von Ar­ti­kel 166 und 190–193 SchKG ge­stellt wor­den ist, oder
3.
ge­schul­de­te Zöl­le oder an­de­re ge­schul­de­te Steu­ern, Ab­ga­ben und Ge­büh­ren nicht ent­rich­tet hat.

2 Es sis­tiert den AEO-Sta­tus zu­dem, wenn der AEO dar­um er­sucht.

3 Die Sis­tie­rung er­folgt mit so­for­ti­ger Wir­kung, wenn die Si­cher­heit und die Ge­sund­heit der Be­völ­ke­rung oder die Um­welt dies er­for­dert.

4 Die Sis­tie­rung hat kei­ne Aus­wir­kung auf Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren, die be­reits vor dem Zeit­punkt der Sis­tie­rung ein­ge­lei­tet wur­den.

5 Das BA­ZG setzt die Dau­er der Sis­tie­rung an­ge­mes­sen fest.

6 Er­füllt der AEO die Vor­aus­set­zun­gen er­neut, so hebt das BA­ZG die Sis­tie­rung auf.

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112s Widerruf des AEO-Status 97

(Art. 42a ZG)

1 Das BA­ZG wi­der­ruft den AEO-Sta­tus, wenn ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 112d:

a.
ei­ne schwe­re straf­recht­li­che Wi­der­hand­lung oder wie­der­hol­te straf­recht­li­che Wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 112d oder 112g Buch­sta­be a be­gan­gen hat und der straf­recht­li­che Ent­scheid rechts­kräf­tig ist; oder
b.
wäh­rend der Dau­er der Sis­tie­rung nicht die er­for­der­li­chen Mass­nah­men ge­trof­fen hat.

2 Es wi­der­ruft den AEO-Sta­tus zu­dem, wenn der AEO dar­um er­sucht.

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

3b. Abschnitt: Summarische Ein -und Ausgangsanmeldung zu Sicherheitszwecken98

98 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2012 (AS 2012 3837). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112t

Sieht ein in­ter­na­tio­na­ler Ver­trag ei­ne sum­ma­ri­sche Ein- und Aus­gangs­an­mel­dung zu Si­cher­heits­zwe­cken vor, so ist an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son:

a.
für Wa­ren, die ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den: die mit der Zu­füh­rung be­auf­trag­te Per­son nach Ar­ti­kel 75 Buch­sta­be b;
b.
für Wa­ren, die aus dem Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den: ei­ne der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen nach Ar­ti­kel 26 ZG.

4. Abschnitt: Reiseverkehr

Art. 113 Form der Zollanmeldung

(Art. 28 Abs. 1 Bst. c und d so­wie 42 Abs. 1 Bst. b ZG)

1 Für Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs er­folgt die Zollan­mel­dung:

a.
münd­lich; oder
b.
durch ei­ne an­de­re vom BA­ZG zu­ge­las­se­ne Form der Wil­len­säus­se­rung.

2 Be­ste­hen zwi­schen der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son und der Zoll­stel­le Ver­stän­di­gungs­schwie­rig­kei­ten, so kann die Zollan­mel­dung nach Be­schau er­fol­gen.

Art. 114 Beschau im Reiseverkehr

(Art. 37 Abs. 3 und 42 Abs. 1 Bst. b ZG)

Die Zoll­stel­le kann bei der Be­schau von im Rei­se­ver­kehr an­ge­mel­de­ter Wa­re auf das schrift­li­che Fest­hal­ten des Er­geb­nis­ses ver­zich­ten.

Art. 115 Veranlagungsverfügung

(Art. 38 und 42 Abs. 1 Bst. b ZG)

Die Zoll­stel­le stellt im Rei­se­ver­kehr die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung nur für ab­ga­be­pflich­ti­ge Wa­ren aus.

5. Abschnitt: Periodische Sammelanmeldung

Art. 116 Bewilligung

(Art. 42 Abs. 1 Bst. c ZG)100

1 Das BA­ZG kann im Re­gio­nal­ver­kehr für La­dun­gen ein­heit­li­cher Wa­ren­gat­tun­gen wie As­phalt, Kies, Mör­tel, Sä­ge­mehl, Stamm­holz und Ton­er­de auf schrift­li­ches Ge­such hin die pe­ri­odi­sche Sam­melan­mel­dung be­wil­li­gen, wenn:

a.
die Ein- oder Aus­fuhr re­gel­mäs­sig und über die glei­che Zoll­stel­le er­folgt; und
b.
es die be­trieb­li­chen Ver­hält­nis­se der Zoll­stel­le er­lau­ben.

1bis Es ent­schei­det spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über die Be­wil­li­gung.101

2 Es be­zeich­net in der Be­wil­li­gung die Wa­ren, auf wel­che die pe­ri­odi­sche Sam­melan­mel­dung an­wend­bar ist.

3 Von der pe­ri­odi­schen Sam­melan­mel­dung sind na­ment­lich Wa­ren aus­ge­schlos­sen:

a.
die ei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­lie­gen;
b.
für die Zoll­kon­tin­gen­te be­ste­hen.

4 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss dem BA­ZG für die vor­aus­sicht­lich je Ab­rech­nungs­pe­ri­ode ge­schul­de­ten Ab­ga­ben ei­ne Si­cher­heit leis­ten.

100 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 117 Entzug der Bewilligung

(Art. 42 Abs. 1 Bst. c ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung nicht mehr er­füllt;
b.
die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

6. Abschnitt: Grenzzonenverkehr

Art. 118 Rohe Bodenerzeugnisse, Trauben und Wein

(Art. 43 Abs. 1 Bst. a ZG)

1 Die be­wirt­schaf­ten­de Per­son, die für ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se, Trau­ben und Wein Zoll­be­frei­ung oder -er­mäs­si­gung in An­spruch neh­men will, muss bis En­de April des lau­fen­den Ka­len­der­jah­res bei der zu­stän­di­gen Zoll­stel­le ein­rei­chen:

a.
ei­ne Be­schei­ni­gung über Ei­gen­tum am be­tref­fen­den Grund­stück, des­sen Nutz­nies­sung oder ei­nes Pacht­ver­hält­nis­ses; und
b.
einen Er­trags­aus­weis mit der Er­klä­rung über den mut­mass­li­chen Ern­teer­trag der ein­zel­nen Kul­tu­ren.

2 Die be­wirt­schaf­ten­de Per­son muss im Er­trags­aus­weis den Grenz­über­gang an­ge­ben, über den die Ein­fuh­ren statt­fin­den sol­len.

3 Der Er­trags­aus­weis ist nur für das lau­fen­de Jahr und für die dar­in an­ge­ge­be­nen Er­zeug­nis­se und Men­gen gül­tig.

4 Die be­wirt­schaf­ten­de Per­son muss je­de Ein­fuhr von Wa­ren in der vom BA­ZG vor­ge­schrie­be­nen Form an­mel­den.102

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 119 Landwirtschaftliche Produktionsmittel

(Art. 43 Abs. 1 Bst. a ZG)

1 Tie­re, land­wirt­schaft­li­che Ma­schi­nen und Ge­rä­te so­wie an­de­re Ge­gen­stän­de, die zur Be­wirt­schaf­tung von in der schwei­ze­ri­schen oder der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne ge­le­ge­nen Grund­stücken die­nen, müs­sen zum Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung an­ge­mel­det wer­den.

2 Das EFD re­gelt den Grenzwei­de­gang.

3 Die Zoll­stel­le kann Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen und auf die Si­cher­stel­lung der Ab­ga­ben ver­zich­ten.

Art. 120 Von der Zollgrenze durchschnittene Grundstücke

(Art. 43 Abs. 4 ZG)

1 Das BA­ZG kann die Zoll­über­wa­chung der Be­wirt­schaf­tung von Grund­stücken, die von der Zoll­gren­ze durch­schnit­ten wer­den, er­leich­tern.

2 Land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­ons­mit­tel zur Be­wirt­schaf­tung von Grund­stücken, die von der Zoll­gren­ze durch­schnit­ten wer­den, kön­nen form­los aus- und wie­der­ein­ge­führt wer­den.

7. Abschnitt: Eisenbahnverkehr

Art. 121 Geltungsbereich

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für den grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr von Per­so­nen und Wa­ren, die von Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men be­för­dert wer­den.

Art. 122 Unentgeltliche Beförderung

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men müs­sen das Per­so­nal des BA­ZG, das in Zü­gen sei­ne Auf­ga­ben voll­zieht, un­ent­gelt­lich be­för­dern.

Art. 123 Meldepflicht

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin muss dem BA­ZG den vor­aus­sicht­li­chen Fahr­plan des grenz­über­schrei­ten­den Gü­ter­ver­kehrs zur Kennt­nis brin­gen.

2 Sie muss dem BA­ZG die tat­säch­li­chen Fahr­ten des grenz­über­schrei­ten­den Gü­ter- und Per­so­nen­ver­kehrs im Vor­aus mel­den.

3 Das BA­ZG ver­ein­bart mit der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin Form, In­halt und Zeit­punkt der Mel­dun­gen.

Art. 124 Mitwirkungspflicht

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Das für die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men tä­ti­ge Per­so­nal muss das Per­so­nal des BA­ZG in der von die­sem ver­lang­ten Wei­se beim Auf­ga­ben­voll­zug un­ter­stüt­zen.

Art. 125 Summarische Anmeldung durch Eisenbahnverkehrsunternehmen im Güterverkehr

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men muss die Wa­ren, be­vor sie ins Zoll­ge­biet oder aus dem Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den, sum­ma­risch auf dem elek­tro­ni­schen Sys­tem der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin an­mel­den.

2 Es muss die Da­ten un­ent­gelt­lich in der von der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin pu­bli­zier­ten Form (Netz­zu­gangs­be­din­gun­gen) über­mit­teln.

3 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin muss die sum­ma­ri­sche An­mel­dung in der fest­ge­leg­ten Form um­ge­hend an das BA­ZG wei­ter­lei­ten.

4 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die Stre­cken mit Schmal­spur be­nüt­zen, sind von der sum­ma­ri­schen An­mel­dung be­freit.

Art. 126 Transitverfahren für aufgegebenes Reisegepäck

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Im Aus­land auf­ge­ge­be­nes Rei­se­ge­päck, das un­ver­än­dert durch das Zoll­ge­biet be­för­dert wird, ist von der Ge­stel­lungs- und An­mel­de­pflicht be­freit.

8. Abschnitt: Tram- und Busverkehr

Art. 127 Geltungsbereich

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für den grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr von Per­so­nen und Wa­ren, die von öf­fent­li­chen Tram- und Bus­un­ter­neh­men be­för­dert wer­den.

Art. 128 Unentgeltliche Beförderung

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die Tram- und Bus­un­ter­neh­men müs­sen das Per­so­nal des BA­ZG, das in Trams und Bus­sen sei­ne Auf­ga­ben voll­zieht, un­ent­gelt­lich be­för­dern.

Art. 129 Meldung von nicht regelmässigen Fahrten des Personenverkehrs

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Im grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehr muss das Tram- oder Bus­un­ter­neh­men dem BA­ZG die nicht re­gel­mäs­si­gen Fahr­ten spä­tes­tens am Tag vor der Durch­füh­rung der Fahrt mel­den.

2 Das BA­ZG ver­ein­bart mit dem Tram- oder Bus­un­ter­neh­men die Form und den In­halt der Mel­dung.

3 Das Tram- oder Bus­un­ter­neh­men muss dem BA­ZG um­ge­hend mel­den, wenn ei­ne ge­mel­de­te Fahrt nicht durch­ge­führt wird.

9. Abschnitt: Schiffsverkehr

Art. 130 Geltungsbereich

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für al­le Schif­fe, die zu Was­ser aus dem Zol­laus­land kom­men oder ins Zol­laus­land fah­ren.

Art. 131 Unentgeltliche Beförderung

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men müs­sen das Per­so­nal des BA­ZG, das in Schif­fen sei­ne Auf­ga­ben voll­zieht, un­ent­gelt­lich be­för­dern.

Art. 132 Meldung von nicht regelmässigen Fahrten des Personenverkehrs

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men muss dem BA­ZG die nicht re­gel­mäs­si­gen Fahr­ten im grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehr spä­tes­tens am Tag vor der Durch­füh­rung der Fahrt mel­den.

2 Als grenz­über­schrei­tend gilt je­der Per­so­nen­ver­kehr, bei dem das Schiff im Zol­laus­land an­legt.

3 Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men muss dem BA­ZG um­ge­hend mel­den, wenn ei­ne ge­mel­de­te Fahrt nicht durch­ge­führt wird.

4 Das BA­ZG ver­ein­bart mit dem Schiff­fahrts­un­ter­neh­men die Form und den In­halt der Mel­dung.

Art. 133 Landung und Löschung ausserhalb von Schiffszolllandestellen

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Muss ein Schiff bei drin­gen­der Ge­fahr oder hö­he­rer Ge­walt aus­ser­halb ei­ner Schiffs­zoll­lan­des­tel­le an­le­gen, so muss die Schiffs­füh­re­rin oder der Schiffs­füh­rer un­ver­züg­lich nach der Lan­dung die nächst­ge­le­ge­ne Zoll­stel­le be­nach­rich­ti­gen.

2 Ver­än­de­run­gen an der La­dung dür­fen nur mit vor­gän­gi­ger Be­wil­li­gung der Zoll­stel­le vor­ge­nom­men wer­den.

3 Muss we­gen drin­gen­der Ge­fahr so­fort mit der Lö­schung der La­dung be­gon­nen wer­den, so muss die Schiffs­füh­re­rin oder der Schiffs­füh­rer die Zoll­stel­le so rasch wie mög­lich be­nach­rich­ti­gen.

Art. 134 Mitwirkungspflicht

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Das auf Schif­fen tä­ti­ge Per­so­nal muss das Per­so­nal des BA­ZG beim Auf­ga­ben­voll­zug in der von die­sem ver­lang­ten Wei­se un­ter­stüt­zen.

Art. 135 Ausnahmen von der Gestellungs- und Anmeldepflicht

(Art. 8 Abs. 2 und 44 Abs. 1 ZG)

Von der Ge­stel­lungs- und An­mel­de­pflicht sind zoll­freie Wa­ren nach Ar­ti­kel 11 aus­ge­nom­men.

Art. 136 Meldung an die Revierzentrale bei Rheinschifffahrt

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss das Gü­ter­schiff bei der Ein­fahrt ins Zoll­ge­biet oder bei der Aus­fahrt aus dem Zoll­ge­biet un­ver­züg­lich bei der Re­vier­zen­tra­le der Rhein­schiff­fahrts­di­rek­ti­on Ba­sel mel­den.

2 Die Re­vier­zen­tra­le muss der Zoll­stel­le am nächs­ten Ar­beits­tag al­le Mel­dun­gen der ein- und aus­ge­fah­re­nen Gü­ter­schif­fe über­ge­ben.

3 Die Mel­dung muss na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Zeit­punkt des Grenz­über­tritts;
b.
Na­me, amt­li­che Num­mer und Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­land des Schif­fes;
c.
un­ge­fäh­res Brut­to­ge­wicht der La­dung;
d.
ge­ge­be­nen­falls An­zahl der ge­la­de­nen Con­tai­ner;
e.
han­dels­üb­li­che Wa­ren­be­zeich­nung;
f.
vor­ge­se­he­ne Um­schlags­or­te.

Art. 137 Transitverfahren bei Rheinschifffahrt

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Aus­län­di­sche Wa­ren müs­sen nicht zum Tran­sit­ver­fah­ren an­ge­mel­det wer­den, wenn sie oh­ne Zwi­schen­lan­dung zwi­schen der Zoll­gren­ze und ei­ner der Schiffs­zoll­lan­des­tel­len, die sich zwi­schen der Zoll­gren­ze und Rhein­fel­den be­fin­den, oder in die Ge­gen­rich­tung be­för­dert wer­den.

10. Abschnitt: Luftverkehr

Art. 138 Geltungsbereich

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für al­le aus dem Zol­laus­land ein­tref­fen­den oder ins Zol­laus­land ab­flie­gen­den Luft­fahr­zeu­ge.

Art. 139 Zollüberwachung und Zollprüfung

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Bei Neu- und Um­bau­ten so­wie dem Be­trieb von Zoll­flug­plät­zen ist den Be­dürf­nis­sen der Zoll­über­wa­chung und der Zoll­prü­fung Rech­nung zu tra­gen.

2 Pro­jek­te, die das Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren und die Zoll­gren­ze be­rüh­ren, sind vor­gän­gig dem BA­ZG zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten.

Art. 140 Pflichten der Flugplatzhalterin oder des Flugplatzhalters

(Art. 44 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Die Flug­platz­hal­te­rin oder der Flug­platz­hal­ter muss na­ment­lich da­für sor­gen, dass:

a.
al­le Lan­dun­gen und Ab­flü­ge von Luft­fahr­zeu­gen, die vom Zol­laus­land kom­men oder nach dem Zol­laus­land star­ten, der zu­stän­di­gen Zoll­stel­le im Vor­aus ge­mel­det wer­den;
b.
die Zoll­ver­fah­ren für Per­so­nen und Wa­ren aus­rei­chend ge­trennt sind;
c.
al­le be­tei­lig­ten Per­so­nen aus­rei­chend in­for­miert wer­den.

2 Das BA­ZG legt für je­den Zoll­flug­platz die Pflich­ten fest, die sich aus Ab­satz 1 er­ge­ben.

Art. 141 Mitwirkungspflicht

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Das auf Zoll­flug­plät­zen tä­ti­ge Per­so­nal muss das Per­so­nal des BA­ZG in der von die­sem ver­lang­ten Wei­se beim Auf­ga­ben­voll­zug un­ter­stüt­zen.

Art. 142 Landung und Abflug

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Lan­dung und Ab­flug dür­fen im grenz­über­schrei­ten­den Luft­ver­kehr nur auf Zoll­flug­plät­zen er­fol­gen. Flü­ge in ein oder aus ei­nem Zollaus­schluss­ge­biet gel­ten als grenz­über­schrei­ten­de Flü­ge. Das BA­ZG kann Lan­dun­gen und Ab­flü­ge auch aus­ser­halb von Zoll­flug­plät­zen be­wil­li­gen. Es legt in der Be­wil­li­gung die Be­din­gun­gen fest.103

2 Muss ein Luft­fahr­zeug auf ei­nem Flug­platz lan­den, der kein Zoll­flug­platz ist, so muss die Flug­platz­lei­tung oder in de­ren Ab­we­sen­heit die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant die nächs­te Zoll­stel­le be­nach­rich­ti­gen und de­ren Wei­sun­gen be­fol­gen.

3 Muss ein Luft­fahr­zeug bei drin­gen­der Ge­fahr oder hö­he­rer Ge­walt aus­ser­halb ei­nes Flug­plat­zes lan­den, so muss die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant die nächs­te Zoll­stel­le be­nach­rich­ti­gen und de­ren Wei­sun­gen be­fol­gen.

4 Das Luft­fahr­zeug, die Be­sat­zung, die Pas­sa­gie­re und die Wa­ren blei­ben bis zum Ein­tref­fen die­ser Wei­sun­gen un­ter Auf­sicht der Orts­be­hör­den.

103 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Aus­sen­lan­de­ver­ord­nung vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 1339).

Art. 143 Gestellen und Anmelden

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Luft­fahr­zeu­ge und mit­ge­führ­te Wa­ren müs­sen we­der ge­stellt noch an­ge­mel­det wer­den, wenn sie:

a.
das Zoll­ge­biet oh­ne Zwi­schen­lan­dung über­flie­gen; oder
b.
oh­ne Lan­dung im Zol­laus­land von ei­nem in­län­di­schen Flug­platz zu die­sem zu­rück oder nach ei­nem an­de­ren in­län­di­schen Flug­platz ver­keh­ren.

2 In Luft­fahr­zeu­gen mit­ge­führ­te Wa­ren müs­sen ge­stellt, aber nicht an­ge­mel­det wer­den, wenn sie nach ei­ner ein­zi­gen Lan­dung des Luft­fahr­zeugs das Zoll­ge­biet un­ver­än­dert wie­der ver­las­sen.104

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 144 Transitverfahren

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Im Li­ni­en­luft­ver­kehr kann die An­mel­dung zum Tran­sit­ver­fah­ren im Zoll­ge­biet auf Grund des Ma­ni­fests nach Ar­ti­kel 111 des Über­ein­kom­mens vom 20. Mai 1987105 über ein ge­mein­sa­mes Ver­sand­ver­fah­ren er­fol­gen.

Art. 145150106

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

11. Abschnitt : Passagier- und Warenlisten 107

107 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 27. Juni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 151

1 Für die Über­wa­chung und die Kon­trol­le des Per­so­nen- und Wa­ren­ver­kehrs über die Zoll­gren­ze, für die Be­kämp­fung und Ver­fol­gung von Zoll­wi­der­hand­lun­gen so­wie für den Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des müs­sen auf Ver­lan­gen dem BA­ZG zur Ver­fü­gung stel­len:

a.108
die Un­ter­neh­men, die im Ei­sen­bahn­ver­kehr, im Bus­ver­kehr, im Schiffs­ver­kehr so­wie im Flug­ver­kehr grenz­über­schrei­tend Per­so­nen oder Wa­ren be­för­dern: Pas­sa­gier- und Wa­ren­lis­ten, so­weit die­se über­haupt ge­führt wer­den;
b.
die Flug­platz­hal­te­rin oder der Flug­platz­hal­ter: Pas­sa­gier- und Wa­ren­lis­ten, so­weit die­se über­haupt ge­führt wer­den.

2 Es müs­sen fol­gen­de Da­ten zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den:

a.
Na­me, Vor­na­me, Adres­se, Ge­burts­da­tum und Num­mer des Rei­se­pas­ses der Pas­sa­gie­rin­nen oder Pas­sa­gie­re;
b.
Ab­gangs-, Tran­sit- und End­des­ti­na­ti­on der Be­för­de­rung;
c.
An­ga­be des Rei­se­bü­ros, über das die Be­för­de­rung ge­bucht wor­den ist.

3 Die Pflicht, die Pas­sa­gier- und Wa­ren­lis­ten zur Ver­fü­gung zu stel­len, en­det sechs Mo­na­te nach Durch­füh­rung der Be­för­de­rung.

4 Das BA­ZG ver­nich­tet die zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten 72 Stun­den nach Er­halt.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

4. Kapitel: Zollverfahren

1. Abschnitt: Transitverfahren

Art. 152 Internationaler Transit

(Art. 49 ZG)

In­ter­na­tio­na­le Tran­sit­ver­fah­ren, die für die Schweiz auf Grund ei­nes völ­ker­recht­li­chen Ver­trags gel­ten, rich­ten sich nach den dort fest­ge­leg­ten Be­stim­mun­gen.

Art. 153 Identitätssicherung

(Art. 49 Abs. 2 ZG)

1 Die Iden­ti­tät der Wa­ren wird durch Ver­schluss ge­si­chert. Zu­ge­las­sen sind nur Ver­schlüs­se, die das BA­ZG als zweck­dien­lich er­ach­tet.

2 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss Art und An­zahl der Ver­schlüs­se in der Zollan­mel­dung ver­mer­ken.

3 Das BA­ZG kann vom Ver­schluss ab­se­hen, wenn die Iden­ti­tät der Wa­ren durch de­ren Be­schrei­bung oder an­de­re ge­eig­ne­te Mass­nah­men ge­si­chert wird.

Art. 154 Transitfristen

(Art. 49 Abs. 2 ZG)

1 Die Tran­sit­frist wird auf die für den Tran­sit er­for­der­li­che Zeit fest­ge­setzt.

2 Aus wich­ti­gen Grün­den kann das BA­ZG die Gül­tig­keits­frist ver­län­gern.

Art. 155 Abschluss des Transitverfahrens

(Art. 49 Abs. 3 ZG)

1 Der Ab­schluss des Tran­sit­ver­fah­rens muss in­ner­halb der Gül­tig­keits­frist des Tran­sit­do­ku­ments bei der Be­stim­mungs­zoll­stel­le be­an­tragt wer­den.

2 Stellt das BA­ZG Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten fest, so ver­wei­gert es den Ab­schluss des Tran­sit­ver­fah­rens und hält die Si­cher­heit zu­rück, bisdie mit be­ding­ter Zah­lungs­pflicht ver­an­lag­ten Ein­fuhr­zol­l­ab­ga­ben be­zahlt sind.

2. Abschnitt: Zolllagerverfahren

Art. 156 Lagerhalterin oder Lagerhalter als Einlagererin oder Einlagerer

(Art. 52 Abs. 1 und 2 ZG)

La­gert die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter Wa­ren auf ei­ge­ne Rech­nung, so gilt sie oder er als Ein­la­ge­re­rin oder Ein­la­ge­rer.

Art. 157 Ausfuhrfristen 109

(Art. 53 Abs. 3 ZG)

1 Zur de­fi­ni­ti­ven Aus­fuhr ver­an­lag­te Wa­ren sind in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach An­nah­me der Zollan­mel­dung ins Zol­laus­land zu ver­brin­gen.

2 Kann die Wa­re nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach An­nah­me der Zollan­mel­dung aus­ge­führt wer­den, so kann die Ein­la­ge­re­rin oder der Ein­la­ge­rer beim BA­ZG be­an­tra­gen, die Aus­fuhr­frist zu ver­län­gern. Das BA­ZG ge­neh­migt das Ge­such, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Er­wer­be­rin oder der Er­wer­ber der Wa­re hat ih­ren oder sei­nen Sitz oder Wohn­sitz zum Zeit­punkt des Ge­suchs aus­ser­halb des Zoll­ge­biets.
b.
Die Wa­re kann aus zu­rei­chen­den Grün­den wie Ver­zö­ge­run­gen in der Lo­gis­tik­ket­te, ei­nem nicht zu­stan­de­ge­kom­me­nen Ver­trag oder aus Grün­den nach Ab­satz 4 nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach An­nah­me der Zollan­mel­dung aus­ge­führt wer­den.

3 Das BA­ZG kann die Frist auf Ge­such hin höchs­tens drei­mal um je­weils höchs­tens sechs Mo­na­te ver­län­gern.

4 Ist die Ein­la­ge­re­rin oder der Ein­la­ge­rer un­ver­schul­de­ter­wei­se da­von ab­ge­hal­ten wor­den, na­ment­lich we­gen Kon­kurs der En­d­emp­fän­ge­rin oder des En­d­emp­fän­gers im Aus­land, we­gen Na­tur­ka­ta­stro­phen, we­gen Mass­nah­men zur Durch­set­zung in­ter­na­tio­na­ler Sank­tio­nen oder we­gen krie­ge­ri­scher Er­eig­nis­se im Be­stim­mungs­land, die Wa­re in­ner­halb der nach Ab­satz 3 ver­län­ger­ten Fris­ten aus­zu­füh­ren, so kann sie oder er bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on be­an­tra­gen, die Aus­fuhr­frist zu ver­län­gern.

5 Ge­su­che um Ver­län­ge­rung der Aus­fuhr­fris­ten sind vor Fri­sta­blauf schrift­lich bei der da­für zu­stän­di­gen Zoll­stel­le ein­zu­rei­chen. Sie sind zu be­grün­den und mit den ent­spre­chen­den Be­weis­mit­teln zu ver­se­hen.

6 Wer­den die Wa­ren nicht in­ner­halb der Aus­fuhr­fris­ten ins Zol­laus­land ver­bracht, so wird das Aus­fuhr­ver­fah­ren wi­der­ru­fen.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 158 Bewilligung für offene Zolllager

(Art. 54 Abs. 2 ZG)

Der ord­nungs­ge­mäs­se Be­trieb ist na­ment­lich nicht ge­währt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung oder wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­gan­gen hat, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 159 Entzug der Bewilligung

(Art. 54 ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 ZG nicht mehr er­füllt;
b.
in der Be­wil­li­gun­gen fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 160 Zulässige Bearbeitungen

(Art. 56 Abs. 2 ZG)

1 Zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die der Er­hal­tung der Wa­re wäh­rend ih­rer La­ge­rung die­nen, so­wie das Be­sich­ti­gen, Un­ter­su­chen, Um­pa­cken, Tei­len, Sor­tie­ren, Ent­fer­nen der äus­se­ren Ver­pa­ckung und Ent­neh­men von Mus­tern und Pro­ben.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in be­grün­de­ten Fäl­len wei­ter­ge­hen­de Be­ar­bei­tun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 40 Buch­sta­be b be­wil­li­gen.

Art. 161 Unzulässige Bearbeitungen

(Art. 56 Abs. 2 ZG)

1 Nicht zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die:

a.
ei­ne Täu­schungs­ge­fahr schaf­fen; oder
b.
zu ei­ner Ab­ga­ben­schmä­le­rung oder zu ei­ner Um­ge­hung der nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des füh­ren kön­nen.

2 Das BA­ZG kann die Be­ar­bei­tung von Wa­ren, wel­che die ord­nungs­ge­mäs­se Zoll­ver­an­la­gung im In- und Aus­land ge­fähr­den könn­te, ver­bie­ten.

3. Abschnitt: Verfahren der vorübergehenden Verwendung

Art. 162 Verfahrensbestimmungen 110

(Art. 58 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss den Ver­wen­dungs­zweck der Wa­re und de­ren Ver­wen­de­rin oder Ver­wen­der bei der Zollan­mel­dung an­ge­ben.

2 Än­dert der Ver­wen­dungs­zweck oder die Ver­wen­de­rin oder der Ver­wen­der, oder wird das Ei­gen­tum der Wa­re über­tra­gen, so muss die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son ei­ne neue Zollan­mel­dung ein­rei­chen. Sie muss all­fäl­li­ge wei­te­re an­mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen auf ih­re Pflich­ten als an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son hin­wei­sen.

3 Die neue Zollan­mel­dung nach Ab­satz 2 ist vor der Än­de­rung des Ver­wen­dungs­zwecks, der Ver­wen­de­rin oder des Ver­wen­ders oder der Ei­gen­tums­über­tra­gung ein­zu­rei­chen. Das BA­ZG kann die Zollan­mel­dung na­ment­lich bei Wa­ren zum un­ge­wis­sen Ver­kauf zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt vor­se­hen.

4 Wird kei­ne neue Zollan­mel­dung nach Ab­satz 2 ein­ge­reicht, so ent­steht die Zoll­schuld im Zeit­punkt, in dem die neue Zollan­mel­dung hät­te ein­ge­reicht wer­den müs­sen.

5 Das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung gilt für einen Grenz­über­tritt mit an­sch­lies­sen­der Wie­der­ein­fuhr oder Wie­der­aus­fuhr der Wa­re. Das BA­ZG kann für be­stimm­te Wa­ren wie­der­hol­te Grenz­über­trit­te be­wil­li­gen.

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 163 Identitätssicherung

(Art. 58 Abs. 2 Bst. b ZG)

1 Das BA­ZG ent­schei­det über die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zur Iden­ti­täts­si­che­rung.

2 Die Iden­ti­täts­si­che­rung muss in der Zollan­mel­dung ver­merkt wer­den.

Art. 164 Bewilligung für Beförderungsmittel

(Art. 58 Abs. 1 ZG)

1 Die Be­wil­li­gung zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels zu ge­werb­li­chen Zwe­cken im Zoll­ge­biet nach Ar­ti­kel 34 muss vor der ers­ten Ein­fuhr beim BA­ZG be­an­tragt wer­den.

2 Die Be­wil­li­gung zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels zum ei­ge­nen Ge­brauch im Zoll­ge­biet nach Ar­ti­kel 35 muss bei der ers­ten Ein­fuhr oder beim Er­werb im In­land beim BA­ZG be­an­tragt wer­den.

3 Das BA­ZG kann Be­wil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 35 Ab­sät­ze 1 und 2 Buch­sta­be a er­neu­ern.

4. Abschnitt: Verfahren der aktiven Veredelung

Art. 165 Bewilligung für den aktiven Veredelungsverkehr

(Art. 59 Abs. 2 ZG)

1 Ei­ne Be­wil­li­gung für den ak­ti­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr wird Per­so­nen er­teilt, die:

a.
ih­ren Sitz oder Wohn­sitz im Zoll­ge­biet ha­ben;
b.
die Ver­ede­lung sel­ber aus­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren las­sen; und
c.
Ge­währ für den ord­nungs­ge­mäs­sen Ab­lauf des Ver­fah­rens bie­ten.

2 Neh­men an der­sel­ben Wa­re meh­re­re Per­so­nen Ver­ede­lun­gen vor, so kann die Be­wil­li­gung auch an Per­so­nen­ge­mein­schaf­ten er­teilt wer­den.

3 Die Be­wil­li­gung wird auf Ge­such hin von der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder durch sie er­mäch­tig­te Zoll­stel­len spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen er­teilt.111

4 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on un­ter­brei­tet ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung den be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Bun­des­stel­len zur Stel­lung­nah­me, wenn es für die Be­ur­tei­lung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 ZG oder nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich ist.

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 165a Bewilligung für die aktive Veredelung von Milch- und Getreidegrundstoffen 112

(Art. 59 Abs. 2 ZG)

1 Er­hält die Ober­zoll­di­rek­ti­on ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung für die ak­ti­ve Ver­ede­lung von Milch­grund­stof­fen und Ge­trei­de­grund­stof­fen nach An­hang 6 zu Nah­rungs­mit­teln der Ka­pi­tel 15–22 von An­hang 1 ZTG113, so ver­zich­tet sie auf ei­ne Un­ter­brei­tung des Ge­suchs zur Stel­lung­nah­me. Sie in­for­miert gleich­zei­tig:

a.
die be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen schrift­lich über den In­halt des Ge­suchs und über Na­me und Adres­se der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers;
b.
die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler über die In­for­mie­rung der be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­schei­det über das Ge­such, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler die­ses nicht in­ner­halb von 10 Ar­beits­ta­gen ab In­for­mie­rung der be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen schrift­lich zu­rück­zieht.

112 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3929).

113 SR 632.10

Art. 166 Inhalt der Bewilligung

(Art. 59 Abs. 2 ZG)

Die Be­wil­li­gung der Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­hält na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben:

a.
an­zu­wen­den­des Ver­fah­ren für die ak­ti­ve Ver­ede­lung;
b.
Na­me und Adres­se der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers;
c.
zu­stän­di­ge über­wa­chen­de Stel­le;
d.
Be­zeich­nung, zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung und ge­ge­be­nen­falls Men­ge der Wa­re, die zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­bracht wird;
e.
Be­schrei­bung der Ver­ede­lung;
f.
Aus­mass der Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung;
g.
Vor­schrif­ten über die Ab­ga­be­ner­he­bung für bei der Ver­ede­lung an­fal­len­de Ab­fäl­le und Ne­ben­pro­duk­te;
h.
Auf­la­gen, na­ment­lich Fris­ten für die Aus­fuhr der Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se und für den Ab­schluss des Ver­fah­rens der ak­ti­ven Ver­ede­lung, ma­te­ri­el­le Kon­troll- und Ver­fah­rens­vor­schrif­ten so­wie for­mel­le Ver­fah­rens­vor­schrif­ten.

Art. 167 Veranlagung von Waren zur aktiven Veredelung

(Art. 59 Abs. 3 ZG)

1 Die Ver­an­la­gung er­folgt nach dem Nicht­er­he­bungs­ver­fah­ren.

2 Wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler es be­an­tragt oder wenn die Zah­lung all­fäl­li­ger Ab­ga­ben als ge­fähr­det er­scheint, wird das Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren an­ge­wen­det.

Art. 168 Abschluss des Verfahrens der aktiven Veredelung

(Art. 59 Abs. 4 ZG)

1 Das Ver­fah­ren der ak­ti­ven Ver­ede­lung gilt als ord­nungs­ge­mä­ss ab­ge­schlos­sen und die Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung wird de­fi­ni­tiv ge­währt, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber die in der Be­wil­li­gung fest­ge­hal­te­nen Auf­la­gen ein­ge­hal­ten hat.

2 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss bei der in der Be­wil­li­gung be­zeich­ne­ten über­wa­chen­den Stel­le:

a.
in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist das Ge­such um de­fi­ni­ti­ve Zol­ler­mäs­si­gung oder um Zoll­be­frei­ung ein­rei­chen;
b.
in der vor­ge­schrie­be­nen Art nach­wei­sen, dass die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren oder die im Äqui­va­lenz­ver­kehr ver­wen­de­ten in­län­di­schen Wa­ren in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der aus­ge­führt wor­den sind; und
c.
die Men­ge der ver­edel­ten Wa­ren und der an­ge­fal­le­nen Ab­fäl­le oder Ne­ben­pro­duk­te un­ter Vor­la­ge von Re­zep­tu­ren, Fa­bri­ka­ti­ons­rap­por­ten und ähn­li­chen Do­ku­men­ten nach­wei­sen.

3 Das EFD kann Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen.

Art. 169 Abfälle und Nebenprodukte

(Art. 59 Abs. 4 ZG)

1 Ab­fäl­le oder Ne­ben­pro­duk­te, die im Ver­ede­lungs­pro­zess an­fal­len und im Zoll­ge­biet ver­blei­ben, müs­sen beim Ab­schluss des Ver­fah­rens der ak­ti­ven Ver­ede­lung bei der über­wa­chen­den Stel­le zur Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr an­ge­mel­det wer­den.

2 Die Er­he­bung der Zol­l­ab­ga­ben für die Ab­fäl­le und Ne­ben­pro­duk­te rich­tet sich nach der zoll­ta­ri­fa­ri­schen Ein­rei­hung der zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­re. Das BA­ZG kann Zol­ler­mäs­si­gung oder Zoll­be­frei­ung ge­wäh­ren.

Art. 170 Besonderes Verfahren für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Grundstoffe

(Art. 59 ZG)

1 Auf die nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 2 be­zeich­ne­ten land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe sind die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 165–168 nicht an­wend­bar.

2 Die ak­ti­ve Ver­ede­lung die­ser Wa­ren gilt als be­wil­ligt.

3 Das EFD re­gelt das Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren.

5. Abschnitt: Verfahren der passiven Veredelung

Art. 171 Bewilligung für den passiven Veredelungsverkehr

(Art. 60 Abs. 2 ZG)

1 Ei­ne Be­wil­li­gung für den pas­si­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr wird Per­so­nen er­teilt, die:

a.
ih­ren Sitz oder Wohn­sitz im Zoll­ge­biet ha­ben; und
b.
Ge­währ für den ord­nungs­ge­mäs­sen Ab­lauf des Ver­fah­rens bie­ten.

2 Die Be­wil­li­gung wird auf Ge­such hin von der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder durch sie er­mäch­tig­te Zoll­stel­len spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen er­teilt.114

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 172 Inhalt der Bewilligung

(Art. 60 Abs. 2 ZG)

Die Be­wil­li­gung der Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­hält na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben:

a.
an­zu­wen­den­des Ver­fah­ren für die pas­si­ve Ver­ede­lung;
b.
Na­me und Adres­se der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers;
c.
zu­stän­di­ge über­wa­chen­de Stel­le;
d.
Be­zeich­nung, zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung und ge­ge­be­nen­falls Men­ge der Wa­re, die zur Ver­ede­lung aus­ge­führt wird;
e.
Be­schrei­bung der Ver­ede­lung;
f.
Aus­mass der Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung;
g.
Vor­schrif­ten über die Ab­ga­be­ner­he­bung für die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se;
h.
Auf­la­gen, na­ment­lich Fris­ten für die Ver­brin­gung der Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se ins Zoll­ge­biet und für den Ab­schluss des Ver­fah­rens der pas­si­ven Ver­ede­lung, ma­te­ri­el­le Kon­troll- und Ver­fah­rens­vor­schrif­ten so­wie for­mel­le Ver­fah­rens­vor­schrif­ten.

Art. 173 Abschluss des Verfahrens der passiven Veredelung

(Art. 60 Abs. 4 ZG)

1 Das Ver­fah­ren der pas­si­ven Ver­ede­lung gilt als ord­nungs­ge­mä­ss ab­ge­schlos­sen und die Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung wird de­fi­ni­tiv ge­währt, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber die in der Be­wil­li­gung fest­ge­hal­te­nen Auf­la­gen ein­ge­hal­ten hat.

2 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss bei der in der Be­wil­li­gung be­zeich­ne­ten über­wa­chen­den Stel­le:

a.
in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist das Ge­such um de­fi­ni­ti­ve Zol­ler­mäs­si­gung oder um Zoll­be­frei­ung ein­rei­chen;
b.
in der vor­ge­schrie­be­nen Art nach­wei­sen, dass die zur pas­si­ven Ver­ede­lung aus­ge­führ­ten Wa­ren oder die im Äqui­va­lenz­ver­kehr ver­wen­de­ten aus­län­di­schen Wa­ren in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der ins Zoll­ge­biet ver­bracht wor­den sind; und
c.
die Men­ge der ver­edel­ten Wa­ren und der an­ge­fal­le­nen Ab­fäl­le oder Ne­ben­pro­duk­te un­ter Vor­la­ge von Re­zep­tu­ren, Fa­bri­ka­ti­ons­rap­por­ten und ähn­li­chen Do­ku­men­ten nach­wei­sen.

3 Das EFD kann Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen.

6. Abschnitt: Ausfuhrverfahren 115

115 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 173a Sitz oder Wohnsitz der Erwerberinnen und Erwerber bei Einlagerungen in offenen Zolllagern oder Zollfreilagern 116

(Art. 53 Abs. 3, 61 Abs. 1, 62 Abs. 2 und 65 Abs. 2 ZG)

Wa­ren kön­nen nur zur Aus­fuhr ver­an­lagt und an­sch­lies­send in ei­nem of­fe­nen Zoll­la­ger oder in ei­nem Zoll­frei­la­ger ein­ge­la­gert wer­den, wenn die Er­wer­be­rin oder der Er­wer­ber der Wa­re ih­ren oder sei­nen Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets hat.

116 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 174 Nicht ordnungsgemässer Abschluss des Ausfuhrverfahrens

(Art. 61 Abs. 4 ZG)117

Wird das Aus­fuhr­ver­fah­ren nicht ord­nungs­ge­mä­ss ab­ge­schlos­sen, so muss die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung un­ver­züg­lich der Zoll­stel­le zu­rück­ge­ben, die die aus­ge­führ­te Wa­re ver­an­lagt hat.

117 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

5. Kapitel: Zollfreilager

Art. 175 Bauliche Massnahmen

(Art. 62 Abs. 1 Bst. b ZG)

1 Zoll­frei­la­ger sind durch bau­li­che Mass­nah­men vom üb­ri­gen Zoll­ge­biet so zu tren­nen, dass kei­ne Wa­ren der Zoll­über­wa­chung ent­zo­gen wer­den kön­nen.

2 Das BA­ZG legt die Art der bau­li­chen Mass­nah­men in der Be­wil­li­gung für den Be­trieb des Zoll­frei­la­gers fest.

Art. 176 Lagerhalterin oder Lagerhalter als Einlagererin oder Einlagerer

(Art. 63 Abs. 2 ZG)

La­gert die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter Wa­ren auf ei­ge­ne Rech­nung, so gilt sie oder er als Ein­la­ge­re­rin oder Ein­la­ge­rer.

Art. 177 Bewilligung für Zollfreilager

(Art. 64 Abs. 2 ZG)

Der ord­nungs­ge­mäs­se Be­trieb ist na­ment­lich nicht ge­währt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung oder wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­gan­gen hat, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 178 Entzug der Bewilligung

(Art. 64 Abs. 1 ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 2 ZG nicht mehr er­füllt;
b.
die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 178a Zollanmeldung für sensible Waren 118

(Art. 65 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss sen­si­ble Wa­ren bei der Ein­la­ge­rung ins Zoll­frei­la­ger elek­tro­nisch an­mel­den. Wur­de die Wa­re vor der Ein­la­ge­rung zur Aus­fuhr ver­an­lagt, so ist ei­ne zu­sätz­li­che An­mel­dung zur Ein­la­ge­rung nicht er­for­der­lich.

2 Die Zollan­mel­dung muss die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 184 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f so­wie Na­me und Adres­se der Ein­la­ge­re­rin oder des Ein­la­ge­rers ent­hal­ten.

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 179 Ausfuhrfristen 119

(Art. 65 Abs. 2 ZG)

Für die Aus­fuhr­fris­ten gilt Ar­ti­kel 157.

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 180 Zulässige Bearbeitungen

(Art. 65 Abs. 3 ZG)

1 Zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die der Er­hal­tung der Wa­re wäh­rend ih­rer La­ge­rung die­nen, so­wie das Be­sich­ti­gen, Un­ter­su­chen, Um­pa­cken, Tei­len, Sor­tie­ren, Ent­fer­nen der äus­se­ren Ver­pa­ckung und Ent­neh­men von Mus­tern und Pro­ben.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in be­grün­de­ten Fäl­len wei­ter­ge­hen­de Be­ar­bei­tun­gen und Aus­bes­se­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 40 Buch­sta­ben b und d be­wil­li­gen.

3 Für Wa­ren, die nicht für den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr be­stimmt sind, rich­tet sich die Er­tei­lung oder Ver­wei­ge­rung der Be­wil­li­gung nach den Be­stim­mun­gen des Ver­ede­lungs­ver­kehrs.

Art. 181 Unzulässige Bearbeitungen

(Art. 65 Abs. 3 ZG)

1 Nicht zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die:

a.
ei­ne Täu­schungs­ge­fahr schaf­fen; oder
b.
zu ei­ner Ab­ga­ben­schmä­le­rung oder zu ei­ner Um­ge­hung der nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des füh­ren kön­nen.

2 Das BA­ZG kann die Be­ar­bei­tung und Aus­bes­se­rung von Wa­ren, wel­che die ord­nungs­ge­mäs­se Zoll­ver­an­la­gung im In- und Aus­land ge­fähr­den könn­ten, ver­bie­ten.

Art. 182 Pflichten der Lagerhalterin oder des Lagerhalters

(Art. 66 Abs. 1 ZG)

1 Die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter muss ein Ver­zeich­nis der Mie­te­rin­nen und Mie­ter und der Un­ter­mie­te­rin­nen und Un­ter­mie­ter von Räum­lich­kei­ten im Zoll­frei­la­ger so­wie der Ein­la­ge­re­rin­nen und Ein­la­ge­rer füh­ren.

2 Sie oder er muss zu­dem für sen­si­ble Wa­ren ei­ne Be­stan­des­auf­zeich­nung füh­ren. Die sen­si­blen Wa­ren sind in An­hang 2 auf­ge­führt.120

120 Sie­he auch die UeB der Änd. vom 18. Nov. 2015 am Schluss die­ses Tex­tes.

Art. 183 Verzeichnis der Mieterinnen und Mieter, der Untermieterinnen und Untermieter sowie der Einlagererinnen und Einlagerer

(Art. 66 Abs. 1 und 2 ZG)121

1 Das Ver­zeich­nis muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:122

a.
Na­men, Adres­sen und Ge­schäfts­zweig der Mie­te­rin­nen und Mie­ter und der Un­ter­mie­te­rin­nen und Un­ter­mie­ter von Räum­lich­kei­ten im Zoll­frei­la­ger so­wie der Ein­la­ge­re­rin­nen und Ein­la­ge­rer;
b.
Zu­stell­do­mi­zil in der Schweiz, so­fern sich der Sitz oder Wohn­sitz die­ser Per­so­nen im Aus­land be­fin­det;
c.123
Na­me und Adres­se der Per­son, die die Be­stan­des­auf­zeich­nung führt.

1bis Es muss elek­tro­nisch ge­führt wer­den.124

2 Auf Ver­lan­gen muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter dem BA­ZG das Ver­zeich­nis un­ver­züg­lich in elek­tro­ni­scher Form ein­rei­chen. Das BA­ZG be­zeich­net den Mi­ni­mal­stan­dard für das Da­tei­for­mat.125

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 184 Ordentliche Bestandesaufzeichnungen für sensible Waren

(Art. 66 Abs. 1 ZG)

1 Die Be­stan­des­auf­zeich­nung muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Art des vor­an­ge­gan­ge­nen Zoll­do­ku­ments mit dem Da­tum der An­nah­me, der aus­stel­len­den Zoll­stel­le und der Num­mer;
b.
Da­tum der Ein­la­ge­rung;
c.126
Na­me und Adres­se der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers der ein­ge­la­ger­ten Wa­ren;
d.
Her­kunfts­land oder für Aus­fuhr­wa­ren das Be­stim­mungs­land;
e.
Wa­ren­be­zeich­nung;
f.
An­ga­ben, die für den Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des not­wen­dig sind;
g.
be­son­de­re Mass- und Ge­wichts­ein­hei­ten so­wie Iden­ti­täts­merk­ma­le je nach Art der ein­ge­la­ger­ten Wa­re, wie Stück­zahl, Di­men­sio­nen, Ka­rat, Fa­bri­ka­ti­ons­num­mern;
h.
Wert der ein­ge­la­ger­ten Wa­re;
i.
Art des nach­fol­gen­den Zoll­do­ku­ments mit dem Da­tum der An­nah­me, der aus­stel­len­den Zoll­stel­le und der Num­mer;
j.
Zei­chen, Num­mern, An­zahl der Ver­pa­ckungs­stücke;
k.127
Roh­mas­se und Ei­gen­mas­se; das BA­ZG kann auf Ge­such hin die La­ger­hal­te­rin oder den La­ger­hal­ter von der Pflicht ent­bin­den, die Roh­mas­se oder die Ei­gen­mas­se zu er­fas­sen;
l.
vor­an­ge­gan­ge­ner Ur­sprungs­nach­weis;
m.
ge­ge­be­nen­falls Ge­mein­schaft­s­cha­rak­ter T-2 im Sin­ne des Über­ein­kom­mens vom 20. Mai 1987128 über ein ge­mein­sa­mes Ver­sand­ver­fah­ren;
n.
Be­hand­lun­gen, de­nen die Wa­ren un­ter­zo­gen wer­den;
o.
La­ger­platz;
p.
Da­tum der Aus­la­ge­rung;
q.129
Na­me und Adres­se der ur­sprüng­li­chen Ein­la­ge­re­rin oder des ur­sprüng­li­chen Ein­la­ge­rers, wenn die Wa­re in­ner­halb ei­nes Zoll­frei­la­gers von ei­ner an­de­ren Ein­la­ge­re­rin oder ei­nem an­de­ren Ein­la­ge­rer zur La­ge­rung über­nom­men wird.

2 Sie muss elek­tro­nisch ge­führt wer­den.130

3 Aus der Be­stan­des­auf­zeich­nung muss je­der­zeit der ge­gen­wär­ti­ge Be­stand der im Zoll­frei­la­ger be­find­li­chen sen­si­blen Wa­ren er­sicht­lich sein. Auf Ver­lan­gen des BA­ZG muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter die Be­stan­des­auf­zeich­nung un­ver­züg­lich vor­le­gen.

3bis Auf Ver­lan­gen muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter dem BA­ZG die Be­stan­des­auf­zeich­nung ein­rei­chen. Das BA­ZG be­zeich­net die Form und den Mi­ni­mal­stan­dard für das Da­tei­for­mat.131

4 Führt die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter die Be­stan­des­auf­zeich­nun­gen nicht oder nicht ord­nungs­ge­mä­ss oder kann sie oder er die Be­stan­des­auf­zeich­nung nicht un­ver­züg­lich vor­le­gen, so wer­den die Räum­lich­kei­ten un­ter Ver­schluss ge­legt und wei­te­re Ein- oder Aus­la­ge­run­gen bis zum Vor­lie­gen ei­ner ord­nungs­ge­mä­ss ge­führ­ten Be­stan­des­auf­zeich­nung un­ter­sagt.

5 Die Ab­sät­ze 1–4 gel­ten auch für Ein­la­ge­re­rin­nen oder Ein­la­ge­rer, so­fern die­sen die Pflicht Be­stan­des­auf­zeich­nun­gen zu füh­ren, ob­liegt.

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

128 SR 0.631.242.04

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 185 Bestandesaufzeichnung je Einlagererin oder je Einlagerer 132

(Art. 66 Abs. 1 ZG)

Die Be­stan­des­auf­zeich­nung für sen­si­ble Wa­ren ist je Ein­la­ge­re­rin oder je Ein­la­ge­rer zu füh­ren. Wer­den Wa­ren der­sel­ben Ein­la­ge­re­rin oder des­sel­ben Ein­la­ge­rers in meh­re­ren Räum­lich­kei­ten ein­ge­la­gert, so kann ei­ne Be­stan­des­auf­zeich­nung je Räum­lich­keit ge­führt wer­den.

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

3. Titel: Erhebung der Zollabgaben

1. Kapitel: Zollschuld

Art. 186 Verzugszinspflicht

(Art. 74 Abs. 1 ZG)

1 Die Ver­zugs­zins­pflicht be­ginnt:

a.
bei der Be­zah­lung über das zen­tra­li­sier­te Ab­rech­nungs­ver­fah­ren des BA­ZG (ZAZ): mit dem Ab­lauf ei­ner al­len­falls ein­ge­räum­ten Zah­lungs­frist;
b.
bei be­dingt fest­ge­setz­ten Zoll­for­de­run­gen, die end­gül­tig ge­schul­det und nicht durch Bar­hin­ter­la­ge si­cher­ge­stellt wor­den sind: ab dem Zeit­punkt der An­nah­me der ers­ten Zollan­mel­dung;
c.
bei der nach­träg­li­chen Er­he­bung ei­ner zu Un­recht er­wirk­ten Rück­er­stat­tung von Zol­l­ab­ga­ben: mit dem Da­tum der Rück­er­stat­tung;
d.
in den üb­ri­gen Fäl­len: ab dem mass­ge­ben­den Zeit­punkt nach Ar­ti­kel 69 ZG.

2 Die Ver­zugs­zins­pflicht be­steht auch wäh­rend ei­nes Be­schwer­de­ver­fah­rens und bei Ra­ten­zah­lun­gen.

Art. 187 Ausnahme von der Verzugszinspflicht

(Art. 74 Abs. 2 ZG)

1 Das EFD re­gelt, bis zu wel­chem Be­trag kein Ver­zugs­zins er­ho­ben wird.

2 Das BA­ZG kann auf Ge­such hin auf die Er­he­bung des Ver­zugs­zin­ses ver­zich­ten, wenn die Zah­lung auf Grund der Ver­hält­nis­se der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners zu er­heb­li­chen wirt­schaft­li­chen oder so­zia­len Schwie­rig­kei­ten füh­ren wür­de.

Art. 188 Vergütungszins

(Art. 74 Abs. 3 ZG)

1 Als zu Un­recht er­ho­be­ne oder zu Un­recht nicht rück­er­stat­te­te Be­trä­ge gel­ten Be­trä­ge, die nicht dem Zoll­recht ent­spre­chend er­ho­ben wor­den sind.

2 Das EFD re­gelt, bis zu wel­chem Be­trag kein Ver­gü­tungs­zins aus­ge­rich­tet wird.

3 Kein Ver­gü­tungs­zins wird aus­be­zahlt:

a.
bei aus­län­di­schen Rück­wa­ren;
b.
bei Rück­er­stat­tun­gen beim Ab­schluss des Ver­fah­rens der ak­ti­ven Ver­ede­lung;
c.
bei der Si­cher­stel­lung durch Bürg­schaft von be­dingt fest­ge­setz­ten Zoll­for­de­run­gen im:
1.
Tran­sit­ver­fah­ren,
2.
Zoll­la­ger­ver­fah­ren bei La­gern für Mas­sen­gü­ter,
3.
Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung;
d.
bei der Rück­er­stat­tung von Bar­hin­ter­la­gen, aus­ge­nom­men sol­cher bei pro­vi­so­ri­schen Ver­an­la­gun­gen von Am­tes we­gen durch das BA­ZG.

2. Kapitel: Sicherstellung von Zollforderungen

1. Abschnitt: Grundsätze

Art. 189 Massgebendes Recht

So­weit die nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen kei­ne ab­wei­chen­den Vor­schrif­ten ent­hal­ten, gilt Ar­ti­kel 49 der Fi­nanz­haus­halt­ver­ord­nung vom 5. April 2006133.

Art. 190 Barhinterlage

(Art. 76 Abs. 1 ZG)

1 Die Bar­hin­ter­la­ge er­folgt in der Re­gel in Schwei­zer­fran­ken.

2 Das BA­ZG kann aus­län­di­sche Wäh­run­gen als Bar­hin­ter­la­ge ent­ge­gen­neh­men. Es legt die Vor­aus­set­zun­gen da­für fest.

Art. 191 Hinterlegung von Wertpapieren

(Art. 76 Abs. 1 ZG)

1 Das BA­ZG kann fol­gen­de Wert­pa­pie­re als Si­cher­heit an­er­ken­nen:

a.
An­lei­hen des Bun­des;
b.
Kas­se­nob­li­ga­tio­nen von Schwei­zer Ban­ken;
c.
an der Schwei­zer Bör­se ko­tier­te Ob­li­ga­tio­nen in Schwei­zer­fran­ken von in­län­di­schen Schuld­ne­rin­nen und Schuld­nern.

2 Die Hin­ter­le­gung er­folgt bei der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank.

3 Die hin­ter­le­gen­de Per­son bleibt ver­pflich­tet, die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re hin­sicht­lich Ver­fall, Aus­lo­sung oder Rück­zah­lung zu über­wa­chen und al­le er­for­der­li­chen Mass­nah­men zur Wert­er­hal­tung und zur Ein­kas­sie­rung ver­fal­le­ner Be­trä­ge zu tref­fen. Müs­sen ihr zu die­sem Zweck die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re her­aus­ge­ge­ben wer­den, so ist ei­ne neue Si­cher­heit zu leis­ten.

4 Das BA­ZG über­prüft pe­ri­odisch, ob die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re noch der Hö­he der er­for­der­li­chen Si­cher­heit ent­spre­chen. Ver­lie­ren die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re wäh­rend der Auf­be­wah­rungs­frist an Wert, so setzt sie ei­ne Frist zur Leis­tung ei­ner neu­en Si­cher­heit. Wird kei­ne neue Si­cher­heit ge­leis­tet, so wer­den die Wert­pa­pie­re ver­wer­tet.

Art. 192 Sicherstellung bei ZAZ-Konten

(Art. 76 ZG)

In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von ZAZ-Kon­ten müs­sen ei­ne pau­scha­le Si­cher­heit leis­ten, die 50 Pro­zent der durch­schnitt­li­chen Zol­l­ab­ga­ben von zwei Wo­chen ent­spricht.

Art. 193 Sicherstellung bedingt entstandener Zollforderungen

(Art. 76 ZG)

Ei­ne Si­cher­heits­leis­tung ist in den fol­gen­den Ver­fah­ren er­for­der­lich:

a.
Tran­sit­ver­fah­ren;
b.
Zoll­la­ger­ver­fah­ren bei La­gern für Mas­sen­gü­ter;
c.
Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung.

Art. 194 Höhe der Sicherstellung

(Art. 76 Abs. 4 ZG)

1 Die Si­cher­heit be­trägt:

a.
bei La­gern von Mas­sen­gü­ter: 100 Pro­zent der Zol­l­ab­ga­ben;
abis.134
für den AEO: höchs­tens 10 Pro­zent der Zol­l­ab­ga­ben;
b.
in den üb­ri­gen Fäl­len: min­des­tens 25 Pro­zent der Zol­l­ab­ga­ben.

2 Bei in­ter­na­tio­na­len Tran­si­ten rich­tet sich die Hö­he der Si­cher­heit nach den völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen.

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 195 Verzicht auf Sicherstellung

(Art. 76 Abs. 4 ZG)

1 Kei­ne Si­cher­heits­leis­tung ist er­for­der­lich im Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2bis135, im Nicht­er­he­bungs­ver­fah­ren im Ver­fah­ren der ak­ti­ven Ver­ede­lung und im Ver­fah­ren der pas­si­ven Ver­ede­lung.136

2 Das BA­ZG ent­schei­det, ob in wei­te­ren Fäl­len auf die Si­cher­stel­lung ver­zich­tet wer­den kann.

135 Heu­te: nach Art. 34 Abs. 3.

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 196 Fälligkeit der Zollschuld

(Art. 76 ZG)

1 Wird die durch Hin­ter­le­gung von Wert­pa­pie­ren si­cher­ge­stell­te Zoll­schuld fäl­lig, so kann das BA­ZG der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner un­ter ge­nau­er An­ga­be des For­de­rungs­be­tra­ges ei­ne Zah­lungs­frist ein­räu­men.

2 Be­zahlt die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner in­ner­halb die­ser Frist, so wer­den ihr oder ihm die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re zu­rück­ge­ge­ben.

3 Er­folgt die Zah­lung nicht oder nicht frist­ge­recht, so wer­den die Wert­pa­pie­re ver­wer­tet.

2. Abschnitt: Zollbürgschaft

Art. 197 General- und Einzelbürgschaft

(Art. 77 Abs. 1 ZG)

1 Als Ge­ne­ral- oder Ein­zel­bür­gin oder -bür­ge kann an­er­kannt wer­den:

a.
ei­ne un­ter der Auf­sicht der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht137 ste­hen­de Bank mit Sitz in der Schweiz; oder
b.
ei­ne un­ter Bun­desauf­sicht ste­hen­de Ver­si­che­rung mit Sitz in der Schweiz.

2 Das BA­ZG kann als Ein­zel­bür­gin oder Ein­zel­bür­gen ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son mit Sitz in der Schweiz oder aus­nahms­wei­se ei­ne na­tür­li­che Per­son mit Wohn­sitz in der Schweiz an­er­ken­nen, die er­wie­se­ner­mas­sen in der La­ge ist, für ei­ne ein­zel­ne Zoll­for­de­rung zu haf­ten.

3 Es kann ver­lan­gen, dass die Zoll­bürg­schaft durch meh­re­re Per­so­nen ge­leis­tet wird.

137 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 20044937) an­ge­passt.

Art. 198 Festsetzung der Bürgschaftssumme

(Art. 77 Abs. 2 ZG)

Das BA­ZG setzt den Höchst­be­trag der Haf­tung (Bürg­schafts­s­um­me) fest.

Art. 199 Eingehen der Bürgschaft

(Art. 77 Abs. 2 ZG)

1 Die Bürg­schaft gilt nur als rechts­gül­tig ein­ge­gan­gen, wenn die Bür­gin oder der Bür­ge das amt­li­che Bürg­schafts­for­mu­lar un­ter­zeich­net hat.

2 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen rich­tet sich die Be­fug­nis zum Ein­ge­hen der Bürg­schaft nach der Zeich­nungs­be­rech­ti­gung.

Art. 200 Umfang der Bürgschaft

(Art. 77 ZG)

Die Bür­gin oder der Bür­ge haf­tet für:

a.
Zol­l­ab­ga­ben und Zin­sen;
b.
Ab­ga­ben und Zin­sen nach nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen des Bun­des;
c.
Bus­sen;
d.
Ge­büh­ren, Ver­fah­rens- und an­de­re Kos­ten.

Art. 201 Überwachung der Bürgschaft

(Art. 77 ZG)

1 Das BA­ZG über­wacht die fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on der Bür­gin oder des Bür­gen.

2 Es trifft die er­for­der­li­chen Mass­nah­men, wenn An­zei­chen be­ste­hen, dass die Bür­gin oder der Bür­ge nicht in der La­ge ist, der ein­ge­gan­ge­nen fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tung nach­zu­kom­men.

3 Es kann die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner auf­for­dern, die Bürg­schafts­s­um­me zu er­hö­hen, wenn:

a.
die Bürg­schafts­s­um­me die ge­sam­ten For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 200 nicht deckt; oder
b.
die ver­blei­ben­de Bürg­schafts­s­um­me als un­ge­nü­gend er­scheint.

4 Die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner kann an Stel­le der Er­hö­hung der Bürg­schafts­s­um­me ei­ne an­de­re zu­läs­si­ge Si­cher­heit leis­ten.

5 Bis zur Er­hö­hung der Bürg­schafts­s­um­me oder der Si­cher­heits­leis­tung kann das ZAZ-Kon­to ge­sperrt wer­den.

Art. 202 Bescheinigung

(Art. 78 Abs. 1 ZG)

Die Be­schei­ni­gung gibt den be­zahl­ten Be­trag und die Zoll­for­de­rung an, auf wel­che sich die Zah­lung be­zieht.

Art. 203 Konkurs der Zollschuldnerin oder des Zollschuldners bzw. der Bürgin oder des Bürgen

(Art. 78 ZG)

1 Das BA­ZG mel­det die Zoll­for­de­run­gen der Kon­kurs­ver­wal­tung an, wenn:

a.
ge­gen­über der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner der Kon­kurs er­öff­net wird; oder
b.
ge­gen­über der Bür­gin oder dem Bür­gen der Kon­kurs er­öff­net wird und ge­gen­über die­ser Per­son Zoll­for­de­run­gen be­ste­hen.

2 Ver­zich­tet das BA­ZG auf die An­mel­dung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a, so ver­langt es von der Bür­gin oder vom Bür­gen die voll­stän­di­ge Be­zah­lung der Zoll­schuld. Es stellt der Bür­gin oder dem Bür­gen ei­ne ent­spre­chen­de Be­schei­ni­gung aus, die als For­de­rungs­ti­tel im Kon­kurs­ver­fah­ren dient.

3 Bei Kon­kurs der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners en­det die Bürg­schaft nicht.

Art. 204 Tod der Zollschuldnerin oder des Zollschuldners
bzw. der Bürgin oder des Bürgen

(Art. 78 ZG)

1 Stirbt die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner, so for­dert das BA­ZG die Bür­gin oder den Bür­gen zur Zah­lung der For­de­rung nach Ar­ti­kel 200 Buch­sta­ben a, b und d auf und mel­det die For­de­rung bei der Er­rich­tung des Erb­schaft­sin­ven­tars an.

2 Stirbt die Bür­gin oder der Bür­ge, so geht die Bürg­schafts­ver­pflich­tung auf die Er­ben über. Das BA­ZG mel­det die For­de­rung nach Ar­ti­kel 200 Buch­sta­ben a, b und d bei der Er­rich­tung des Erb­schaft­sin­ven­tars an.

Art. 205 Kündigung der Generalbürgschaft

(Art. 79 Abs. 2 ZG)

Wird ei­ne Ge­ne­ral­bürg­schaft ge­kün­digt, so ori­en­tiert das BA­ZG die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner dar­über und for­dert sie oder ihn auf, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ei­ne neue Si­cher­heit zu leis­ten.

Art. 206 Ende der Einzelbürgschaft

(Art. 79 Abs. 1 ZG)

Ei­ne Ein­zel­bürg­schaft en­det mit:

a.
der voll­stän­di­gen Be­zah­lung der For­de­rung;
b.
der Voll­stre­ckung und der voll­stän­di­gen De­ckung der For­de­rung;
c.
der Zoll­pfand­ver­wer­tung und der voll­stän­di­gen De­ckung der For­de­rung;
d.
dem Er­lass der For­de­rung;
e.
der Ver­jäh­rung der For­de­rung.

Art. 207 Aufhebung einer Bürgschaft

(Art. 79 Abs. 3 ZG)

1 Das BA­ZG hebt ei­ne Ge­ne­ral- oder ei­ne Ein­zel­bürg­schaft na­ment­lich auf, wenn:

a.
die Bür­gin oder der Bür­ge die für das Ein­ge­hen der Bürg­schaft er­for­der­li­che Ei­gen­schaft ver­liert;
b.
die Bür­gin oder der Bür­ge den Sitz oder Wohn­sitz ins Aus­land ver­legt;
c.
die Bür­gin oder der Bür­ge nicht in der La­ge ist, den fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men, oder wenn ge­gen­über ihr oder ihm der Kon­kurs er­öff­net wor­den ist; oder
d.
die Er­ben der Bür­gin oder des Bür­gen nicht in der La­ge sind, den fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men.

2 Es for­dert die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner auf, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ei­ne neue Si­cher­heit zu leis­ten.

3 Wird in­ner­halb der ge­setz­ten Frist kei­ne Si­cher­heit ge­leis­tet, so er­lässt das BA­ZG ge­gen­über der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner ei­ne Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung oder lei­tet die Schuld­be­trei­bung ein.

3. Abschnitt: Sicherstellungsverfügung

Art. 208 Noch nicht fällige oder gefährdete Zollforderungen

(Art. 76 Abs. 2 und 3 so­wie Art. 81 ZG)

1 Ei­ner noch nicht fäl­li­gen Zoll­for­de­rung gleich­ge­stellt sind:

a.
Ent­schei­de über die Zoll­schuld, die noch nicht rechts­kräf­tig sind;
b.
Zoll­for­de­run­gen und üb­ri­ge For­de­run­gen, de­ren Hö­he noch nicht in vol­lem Um­fang be­kannt ist.

2 Die Zah­lung der For­de­rung er­scheint eben­falls als ge­fähr­det, wenn kein oder nur ein un­ge­nü­gen­des Zoll­pfand be­steht.

Art. 209 Inhalt

(Art. 81 ZG)

Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung muss ent­hal­ten:

a.
An­ga­be, dass die Schwei­ze­ri­sche Eid­ge­nos­sen­schaft, ver­tre­ten durch das BA­ZG, die Gläu­bi­ge­rin ist;
b.
Na­me und Adres­se der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners;
c.
For­de­rung, für wel­che die Si­cher­stel­lung ver­langt und ge­ge­be­nen­falls der Ar­rest ge­legt wird, so­wie de­ren Hö­he;
d.
Rechts­grund der Si­cher­stel­lung;
e.
Hin­weis, in wel­cher Form und für wel­chen Be­trag Si­cher­heit zu leis­ten ist;
f.
ge­naue Be­zeich­nung der mit Ar­rest zu be­le­gen­den Ge­gen­stän­de und des Orts, an dem sich die­se be­fin­den (Ar­re­stort);
g.
Frist zur Leis­tung der Si­cher­heit;
h.
für die Ent­ge­gen­nah­me der Si­cher­heit zu­stän­di­ge Stel­le;
i.
Hin­weis, dass sich die Vor­aus­set­zun­gen der Scha­den­er­satz­pflicht des BA­ZG nach den Be­stim­mun­gen des Ver­ant­wort­lich­keits­ge­set­zes vom 14. März 1958138 rich­ten;
j.
Rechts­mit­tel­be­leh­rung.

Art. 210 Verfahren

(Art. 81 ZG)

1 Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung rich­tet sich an:

a.
die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner;
b.
das für den Voll­zug des Ar­rest­be­fehls zu­stän­di­ge Be­trei­bungs­amt am Ar­re­stort.

2 Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ist so­fort voll­streck­bar.

3 Das BA­ZG stellt in­ner­halb von zehn Ta­gen nach Zu­stel­lung der Ar­re­stur­kun­de beim zu­stän­di­gen Be­trei­bungs­amt am Ar­re­stort ein Be­trei­bungs­be­geh­ren.

4 Die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen des SchKG139 sind an­wend­bar.

5 In be­son­de­ren Fäl­len kann auf die Ver­ar­res­tie­rung von Ver­mö­gens­wer­ten ver­zich­tet wer­den. Die Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be b, 3 und 4 so­wie Ar­ti­kel 209 Buch­sta­ben f und i sind in die­sen Fäl­len nicht an­wend­bar.

Art. 211 Aufhebung der Sicherstellungsverfügung und Beendigung des Verfahrens

(Art. 81 ZG)

1 Das BA­ZG hebt die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung und einen all­fäl­li­gen Ar­rest auf, wenn die er­for­der­li­che Si­cher­heit ge­leis­tet wor­den ist. Es in­for­miert das zu­stän­di­ge Be­trei­bungs­amt am Ar­re­stort über die Auf­he­bung.

2 Wird ei­ne ge­gen die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ein­ge­reich­te Be­schwer­de gut­ge­heis­sen, so fal­len Ar­rest und Be­trei­bung da­hin.

4. Abschnitt: Zollpfandrecht

Art. 212 Zweck

(Art. 82 ZG)

1 Das Zoll­pfand dient da­zu, die Ein­bring­lich­keit der For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 200 si­cher­zu­stel­len.

2 Es dient auch als Mit­tel zur Be­weis­si­che­rung in ei­nem Straf- oder Ver­wal­tungs­straf­ver­fah­ren.

Art. 213 Noch nicht fällige Zollforderungen

(Art. 76 Abs. 2 und 82 ZG)

Ei­ner noch nicht fäl­li­gen Zoll­for­de­rung gleich­ge­stellt sind:

a.
Ent­schei­de über die Zoll­schuld, die noch nicht rechts­kräf­tig sind;
b.
Zoll­for­de­run­gen und üb­ri­ge For­de­run­gen, de­ren Hö­he noch nicht im vol­lem Um­fang be­kannt ist.

Art. 214 Gegenstand der Beschlagnahme

(Art. 83 ZG)

1 Die Be­schlag­nah­me kann auch er­fol­gen für Wa­ren oder Sa­chen:

a.
für die Ei­gen­tums- oder Pfand­an­sprü­che Drit­ter be­ste­hen; oder
b.
die nach Mass­ga­be des Schuld­be­trei­bungs­rech­tes ge­pfän­det, mit Ar­rest be­legt oder in ei­ne Kon­kurs­mas­se ein­be­zo­gen wur­den.

2 Sind die Drit­ten be­kannt, so setzt das BA­ZG sie von der Be­schlag­nah­me in Kennt­nis.

Art. 215 Beschlagnahmeverfügung

(Art. 83 ZG)

Das BA­ZG pro­to­kol­liert und ver­fügt die Be­schlag­nah­me ei­nes Zoll­pfands. Ei­ner da­ge­gen er­ho­be­nen Be­schwer­de kommt kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung zu.

Art. 216 Verfügungsadressat

(Art. 83 Abs. 2 ZG)

Adres­sa­tin oder Adres­sat der Be­schlag­nah­me­ver­fü­gung ist die Per­son, in de­ren Be­sitz oder Ge­wahr­sam sich die zu be­schlag­nah­men­de Wa­re oder Sa­che be­fin­det.

Art. 217 Ermittlung der berechtigten Person von gefundenen und beschlagnahmten Waren

(Art. 83 Abs. 3 ZG)

1 Die Ei­gen­tü­me­rin oder der Ei­gen­tü­mer ei­ner ge­fun­de­nen und be­schlag­nahm­ten Wa­re gilt als be­rech­tig­te Per­son.

2 Das BA­ZG er­mit­telt die be­rech­tig­te Per­son durch sach­dien­li­che Nach­for­schun­gen.

3 Kann die be­rech­tig­te Per­son nicht er­mit­telt wer­den, so er­folgt ei­ne öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung. Dar­in wird die be­rech­tig­te Per­son auf­ge­for­dert, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ih­ren Rechts­an­spruch gel­tend zu ma­chen.

4 Der Auf­wand zur Er­mitt­lung der be­rech­tig­ten Per­son muss in ei­nem ver­nünf­ti­gen Ver­hält­nis zum Wert der Wa­re ste­hen. Auf die Er­mitt­lung der be­rech­tig­ten Per­son kann dann ver­zich­tet wer­den, wenn der Wert der Wa­re 1000 Fran­ken nicht über­steigt.

5 Wird auf die Er­mitt­lung ver­zich­tet oder ist die­se er­folg­los, so wird die Wa­re ver­wer­tet.

Art. 218 Rechtsstellung der berechtigten Person von gefundenen und beschlagnahmten Waren

(Art. 83 Abs. 3 ZG)

1 Die be­rech­tig­te Per­son ei­ner ge­fun­de­nen und be­schlag­nahm­ten Wa­re muss ihr Recht dar­an nach­wei­sen.

2 Hält das BA­ZG den Nach­weis nicht für er­bracht, so setzt es der be­rech­tig­ten Per­son ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Gel­tend­ma­chung des Rechts mit ei­ner Kla­ge beim zu­stän­di­gen Zi­vil­ge­richt.

3 Ist strei­tig, wel­cher von meh­re­ren be­rech­tig­ten Per­so­nen die Wa­re zu­rück­zu­ge­ben sei, kann sich das BA­ZG durch ge­richt­li­che Hin­ter­le­gung be­frei­en.

4 Die oder der vom BA­ZG an­er­kann­te Ei­gen­tü­me­rin oder Ei­gen­tü­mer über­nimmt die al­lei­ni­ge Ver­ant­wor­tung ge­gen­über ei­ner all­fäl­lig bes­ser be­rech­tig­ten Per­son. Die Wa­re wird ihr oder ihm nur ge­gen Aus­stel­lung ei­ner ent­spre­chen­den Ver­pflich­tung aus­ge­hän­digt.

5 Die be­rech­tig­te Per­son ei­ner ge­fun­de­nen und be­schlag­nahm­ten Wa­re kann in­ner­halb von 30 Ta­gen nach Ab­schluss der Er­mitt­lung oder Ver­öf­fent­li­chung der Be­kannt­ma­chung Be­schwer­de ge­gen die Be­schlag­nah­me­ver­fü­gung ein­rei­chen.

6 Sie muss den auf der Wa­re ge­schul­de­ten Zoll­be­trag be­zah­len so­wie die Kos­ten der Be­schlag­nah­me, der Er­mitt­lung, der Be­kannt­ma­chung und der Auf­be­wah­rung tra­gen.

Art. 219 Folge der Freigabe

(Art. 84 ZG)

1 Durch die Frei­ga­be wird die Be­schlag­nah­me des Zoll­pfands auf­ge­ho­ben. Die­ses wird der Adres­sa­tin oder dem Adres­sa­ten der Be­schlag­nah­me­ver­fü­gung über­ge­ben. Im Streit­fall wird nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 218 Ab­satz 3 vor­ge­gan­gen.

2 Ist ge­gen die Be­schlag­nah­me ei­ne Be­schwer­de hän­gig, so teilt das BA­ZG der Be­schwer­de­in­stanz die Frei­ga­be der Wa­re oder Sa­che mit.

3. Kapitel: Erlass von Zollabgaben bei Vernichtung der Waren

Art. 220

Der Nach­weis der voll­stän­di­gen oder teil­wei­sen Ver­nich­tung kann er­bracht wer­den durch ei­ne Be­schei­ni­gung:

a.
ei­nes Or­gans des BA­ZG;
b.
ei­ner Be­hör­de des Bun­des, der Kan­to­ne oder der Ge­mein­den; oder
c.
ei­ner mit öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­ga­ben be­trau­ten Per­son oder Or­ga­ni­sa­ti­on.

4. Kapitel: Zollpfandverwertung und Verwertung von Wertpapieren

Art. 221 Sofortverwertung 141

(Art. 87 Abs. 2 ZG)

1 Ei­ne So­fort­ver­wer­tung ist mög­lich, auch wenn die Zoll­for­de­rung noch nicht voll­streck­bar ist.

2 Das BA­ZG holt vor der So­fort­ver­wer­tung drei un­ab­hän­gi­ge Of­fer­ten ein. Er­fol­gen die­se nicht schrift­lich, so wer­den die ent­spre­chen­den An­ga­ben in den Ak­ten pro­to­kol­liert.

3 Auf das Ein­ho­len von Of­fer­ten kann ver­zich­tet wer­den, wenn das Zoll­pfand den Wert von 1000 Fran­ken nicht über­steigt.

4 Die Wa­re oder Sa­che wird der meist­bie­ten­den Per­son ge­gen so­for­ti­ge Be­zah­lung des ge­sam­ten Kauf­prei­ses aus­ge­hän­digt.

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221a Freihandverkauf 142

(Art. 87 Abs. 4 ZG)

1 Das BA­ZG kann an­stel­le der Ver­stei­ge­rung den Frei­hand­ver­kauf ei­nes Zoll­pfands durch­füh­ren:

a.
mit dem Ein­ver­ständ­nis der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers;
b.
oh­ne das Ein­ver­ständ­nis der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers, wenn das Zoll­pfand bei der Ver­stei­ge­rung nicht ver­kauft wird;
c.143
für Wa­ren und Sa­chen, de­ren Wert 5000 Fran­ken nicht über­steigt und de­ren Ei­gen­tü­me­rin oder Ei­gen­tü­mer nicht fest­steht.

2 Das Ein­ver­ständ­nis der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers ist un­wi­der­ruf­lich. Es muss schrift­lich er­fol­gen und darf nicht an Be­din­gun­gen ge­knüpft oder mit Auf­la­gen ver­se­hen sein.

3 Das BA­ZG holt vor dem Frei­hand­ver­kauf drei un­ab­hän­gi­ge Of­fer­ten ein. Er­fol­gen die­se nicht schrift­lich, so wer­den die ent­spre­chen­den An­ga­ben in den Ak­ten pro­to­kol­liert.

4 Die Wa­re oder Sa­che wird der meist­bie­ten­den Per­son ge­gen so­for­ti­ge Be­zah­lung des ge­sam­ten Kauf­prei­ses aus­ge­hän­digt.

5 Das BA­ZG führt ein Pro­to­koll über den Frei­hand­ver­kauf.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

143 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2443).

Art. 221b Verwendung des Erlöses 144

(Art. 82 Abs. 2 und 87 ZG)

1 Der Er­lös aus der Ver­wer­tung ei­nes Zoll­pfands oder von Wert­pa­pie­ren dient zu­nächst der De­ckung der Kos­ten für die Auf­be­wah­rung und die Ver­wer­tung des Zoll­pfands und der Wert­pa­pie­re. Der Rest dient zur Be­frie­di­gung der Zoll­schuld.

2 Das BA­ZG setzt der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist, da­mit sie oder er er­klä­ren kann, wel­che Schul­den ge­tilgt wer­den sol­len. Da­bei wird ent­we­der die von der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner an­ge­ge­be­ne Rei­hen­fol­ge oder, so­fern kei­ne ent­spre­chen­de Er­klä­rung der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners vor­liegt, die in Ar­ti­kel 200 ge­nann­te Rei­hen­fol­ge an­ge­wen­det.

3 Ein all­fäl­li­ger Über­schuss des Er­lö­ses:

a.
wird der be­rech­tig­ten Per­son zur Ver­fü­gung ge­stellt; oder
b.
fällt in die Bun­des­kas­se, wenn die be­rech­tig­te Per­son nicht fest­steht.

4 Das BA­ZG er­stellt über die Ver­wen­dung des Er­lö­ses ei­ne schrift­li­che Ab­rech­nung.

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221c Verzicht auf Zollpfandverwertung 145

(Art. 87 ZG)

Das BA­ZG kann auf die Ver­wer­tung ei­nes Zoll­pfands ver­zich­ten und die Wa­re oder Sa­che an an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­wer­ke oder an be­dürf­ti­ge Per­so­nen ab­ge­ben, wenn:

a.
de­ren Wert 1000 Fran­ken nicht über­steigt; und
b.
de­ren Ei­gen­tü­me­rin oder Ei­gen­tü­mer nicht fest­steht.

145 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221d Versteigerung und Verwertung von Wertpapieren 146

(Art. 87 Abs. 3 und 5 ZG)

Das EFD re­gelt das Ver­fah­ren der Ver­stei­ge­rung von Zoll­pfän­dern und der Ver­wer­tung von Wert­pa­pie­ren.

146 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

4. Titel: BAZG

Art. 221e Zollkreise, Grenzwachtregionen sowie Funktionen und Grade des Grenzwachtkorps 147

(Art. 91 Abs. 2 ZG)

1 Das Ge­biet der Schweiz ist in Zoll­krei­se und Grenzwacht­re­gio­nen ge­glie­dert.

2 Das EFD legt die Zoll­krei­se und die Grenzwacht­re­gio­nen fest.

3 Es re­gelt die Funk­tio­nen und Gra­de des Grenzwacht­korps.

147 Ur­sprüng­lich Art. 221a. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung für das eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment vom 17. Fe­br. 2010, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2010635).

Art. 221f Verbindungsleute im Ausland 148

(Art. 92 ZG)

1 Das BA­ZG kann im Aus­land ei­ge­ne Ver­bin­dungs­leu­te ein­set­zen und mit fol­gen­den Auf­ga­ben be­trau­en:

a.
dem Sam­meln stra­te­gi­scher und tak­ti­scher In­for­ma­tio­nen, die die Zoll­ver­wal­tung für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben be­nö­tigt;
b.
dem Aus­tausch die­ser In­for­ma­tio­nen mit den Part­ner­be­hör­den im Emp­fangs­staat so­wie wei­te­ren Be­hör­den;
c.
der För­de­rung der po­li­zei­li­chen und jus­ti­zi­el­len Zu­sam­men­ar­beit.

2149

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 23. Nov. 2016 über die ge­gen­sei­ti­ge Wahr­neh­mung von Auf­ga­ben durch Po­li­zei­ver­bin­dungs­leu­te und Ver­bin­dungs­leu­te der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4525).

149 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 11 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 222 Durchsuchung von Fahrzeugen und Behältnissen

(Art. 100 Abs. 1 Bst. a-c ZG)

Zur Er­fül­lung der ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben kann das Per­so­nal des BA­ZG im Rah­men der Kon­trol­len, die es durch­führt, Fahr­zeu­ge und Be­hält­nis­se durch­su­chen.

Art. 223 Sicherstellung

(Art. 101 Abs. 2 Bst. a ZG)

Das BA­ZG stellt bei sei­nen Kon­trol­len ent­deck­te Ge­gen­stän­de si­cher, wenn die­se:

a.
ei­ne Ge­fahr für die Si­cher­heit von Per­so­nen oder für die öf­fent­li­che Ord­nung dar­stel­len;
b.
vor­aus­sicht­lich il­le­ga­ler Her­kunft sind; oder
c.
für wi­der­recht­li­che Hand­lun­gen ver­wen­det wor­den sind oder vor­aus­sicht­lich ver­wen­det wer­den.

Art. 223a150

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012 (AS 2012 3837). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2443).

Art. 224 Anhalten

(Art. 101 Abs. 1 ZG)

1 Die an­ge­hal­te­ne Per­son muss auf Ver­lan­gen:

a.
ih­re Per­so­na­li­en an­ge­ben;
b.
mit­ge­führ­te Aus­wei­se vor­le­gen;
c.
Ge­gen­stän­de vor­zei­gen, die sie mit sich führt.

2 Die an­ge­hal­te­ne Per­son kann auf ei­ne Zoll­stel­le oder ei­ne an­de­re ge­eig­ne­te Dienst­stel­le ge­bracht wer­den, wenn:

a.
ih­re Iden­ti­tät an Ort und Stel­le nicht si­cher fest­ge­stellt wer­den kann; oder
b.
Zwei­fel an der Rich­tig­keit ih­rer An­ga­ben, an der Echt­heit ih­rer Aus­weis­pa­pie­re oder am recht­mäs­si­gen Be­sitz von Fahr­zeu­gen oder an­de­ren Sa­chen be­steht.

Art. 225 Körperliche Durchsuchung und körperliche Untersuchung

(Art. 102 ZG)

1 Als kör­per­li­che Durch­su­chung gilt das Su­chen nach Sa­chen, Be­weis­mit­teln oder Spu­ren an der ge­sam­ten Kör­pero­ber­flä­che und in Kör­per­öff­nun­gen aus­ser­halb des In­tim­be­reichs; als In­tim­be­reich gilt der Va­gi­nal- und der Anal­be­reich.

2 Als kör­per­li­che Un­ter­su­chung gilt je­de wei­ter­ge­hen­de Un­ter­su­chung, na­ment­lich die Un­ter­su­chung des In­tim­be­reichs oder durch Rönt­gen­auf­nah­men.

3 Kör­per­li­che Durch­su­chun­gen und kör­per­li­che Un­ter­su­chun­gen müs­sen un­ter Aus­schluss der Öf­fent­lich­keit er­fol­gen. Aus­nah­men sind zu­läs­sig, wenn Ge­fahr im Ver­zug ist.

4 Die kör­per­li­che Durch­su­chung und die kör­per­li­che Un­ter­su­chung sind so scho­nend wie mög­lich durch­zu­füh­ren.

Art. 226 Kontrolle und Festhalten der Identität

(Art. 100 Abs. 1 Bst. a Ziff. 1 und 103 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG kon­trol­liert die Iden­ti­tät ei­ner Per­son an­hand der in Aus­wei­sen wie Pass, Iden­ti­täts­kar­te oder an­de­ren an­er­kann­ten Do­ku­men­ten be­schrie­be­nen oder ge­spei­cher­ten Merk­ma­le.

2 Es kann die Per­so­na­li­en und die Iden­ti­tät der Per­son mit Ge­sichts­bild, Au­gen­far­be, Kör­per­grös­se, Haar­far­be, Zwei-Fin­ger-Ab­druck und wei­te­ren per­sön­li­chen Merk­ma­len fest­stel­len, wenn:

a.
ei­ne Per­son sich nicht nach Ab­satz 1 aus­wei­sen kann; oder
b.
die dem BA­ZG über­tra­ge­nen Auf­ga­ben dies er­for­dern.

2bis Die Zwei-Fin­ger-Ab­drücke nach Ab­satz 2 kön­nen in das au­to­ma­ti­sier­te Fin­ger­ab­druck-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­sys­tem (AFIS) des Bun­des­am­tes für Po­li­zei auf­ge­nom­men wer­den. Sie wer­den ge­löscht, so­bald die Iden­ti­tät fest­ge­stellt ist, spä­tes­tens aber zwei Jah­re nach der er­ken­nungs­dienst­li­chen Er­fas­sung.151

3 Es kann die Da­ten über die Iden­ti­tät ei­ner Per­son durch Ab­nah­me bio­me­tri­scher Da­ten fest­hal­ten oder er­gän­zen:

a.152
in den Fäl­len von Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b ZG durch dak­ty­lo­sko­pi­sche Da­ten; die Be­ar­bei­tung der Da­ten rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 6. De­zem­ber 2013153 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten;
b.154
in den Fäl­len von Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ZG durch Ge­sichts­bil­der; die Be­ar­bei­tung der Da­ten rich­tet sich nach der Da­ten­be­ar­bei­tungs­ver­ord­nung für das BA­ZG vom 23. Au­gust 2017155.

4 Sie muss die er­ho­be­nen Da­ten lö­schen, so­bald die Da­ten in der ent­spre­chen­den Da­ten­bank nach Ab­satz 3 ge­spei­chert wor­den sind.156

5 Er­hebt das BA­ZG bio­me­tri­sche Da­ten nach Ab­satz 3, oh­ne er­mit­teln­de Be­hör­de zu sein, ist es ver­pflich­tet, die Lö­schungs­an­trä­ge für die­se Da­ten zu stel­len, so­bald dies nach den mass­ge­bli­chen nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen er­for­der­lich ist.

151 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der V vom 6. Dez. 2013 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 163).

152 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 6. Dez. 2013 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 163).

153 SR 361.3

154 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 69 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

155 SR 631.061

156 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 6. Dez. 2013 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 163).

Art. 227 Waffen und andere Selbstverteidigungs- und Zwangsmittel

(Art. 106 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Beim Waf­fen­ge­brauch nach Ar­ti­kel 106 ZG oder bei der An­wen­dung po­li­zei­li­chen Zwangs dür­fen als Waf­fen ein­ge­setzt wer­den:

a.
Schlag- und Ab­wehr­stö­cke;
b.
Reiz­stof­fe;
c.
Schuss­waf­fen;
d.157
nicht töd­lich wir­ken­de De­sta­bi­li­sie­rungs­ge­rä­te.

2 Als Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­tel dür­fen na­ment­lich ein­ge­setzt wer­den:

a.
Fes­se­lungs­mit­tel;
b.
Vor­rich­tun­gen zum An­hal­ten von Fahr­zeu­gen und Per­so­nen;
c.
Akus­ti­sche und op­ti­sche Ir­ri­ta­ti­ons­mit­tel;
d.
Was­ser­wer­fer;
e.
Dienst­hun­de.

3 Das EFD re­gelt den Ein­satz wei­te­rer ver­gleich­ba­rer Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­tel.

157 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Zwangs­an­wen­dungs­ver­ord­nung vom 12. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5475).

Art. 228 Bewaffnung des Personals des BAZG ausserhalb des Grenzwachtkorps 158

(Art. 106 Abs. 2 Bst. a und b ZG)

1 Fol­gen­des Per­so­nal des BA­ZG aus­ser­halb des Grenzwacht­korps darf Waf­fen, an­de­re Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­tel ein­set­zen:

a.
das Per­so­nal der Haupt­ab­tei­lung Zoll­fahn­dung;
b.
das im Rei­se­ver­kehr ein­ge­setz­te Per­so­nal;
c.
das Per­so­nal der mo­bi­len Teams für Kon­trol­len im Zoll­ge­biet oder am Do­mi­zil.

2 Ge­hört ei­ne Mit­ar­bei­te­rin oder ein Mit­ar­bei­ter zum Per­so­nal nach Ab­satz 1 und sind die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt, so er­teilt die Di­rek­to­rin oder der Di­rek­tor des BA­ZG ihr oder ihm die Be­rech­ti­gung zum Tra­gen und Ein­set­zen von Waf­fen und an­de­ren Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­teln:

a.
Sie oder er kann im Rah­men der Er­fül­lung ih­rer oder sei­ner Auf­ga­ben be­son­de­ren Ge­fähr­dun­gen aus­ge­setzt sein.
b.
Es lie­gen kei­ne Hin­de­rungs­grün­de zum Tra­gen von Waf­fen und an­de­ren Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­teln vor; als Hin­de­rungs­grün­de gel­ten ins­be­son­de­re An­halts­punk­te, die auf ei­ne mög­li­che Selbst- oder Dritt­ge­fähr­dung schlies­sen las­sen.
c.
Die be­tref­fen­de Mit­ar­bei­te­rin oder der be­tref­fen­de Mit­ar­bei­ter ver­fügt über ei­ne be­son­de­re Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 8 des Zwangs­an­wen­dungs­ge­set­zes vom 20. März 2008159 (ZAG).

3 Für Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die am 31. De­zem­ber 2021 als Zoll­fach­leu­te oder als Re­vi­sor oder Re­vi­so­rin beim BA­ZG an­ge­stellt wa­ren, be­steht kei­ne Ver­pflich­tung zum Tra­gen von Schuss­waf­fen. Das BA­ZG stellt si­cher, dass Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die kei­ne Schuss­waf­fen tra­gen möch­ten, Auf­ga­ben über­neh­men kön­nen, bei de­ren Er­fül­lung sie kei­nen be­son­de­ren Ge­fähr­dun­gen aus­ge­setzt sind.

4 Wer über ei­ne Be­rech­ti­gung nach Ab­satz 2 ver­fügt, muss an den vor­ge­schrie­be­nen Schiess- und Si­cher­heits­trai­nings so­wie an den vor­ge­schrie­be­nen Wei­ter­bil­dun­gen teil­neh­men, an de­nen die The­men nach Ar­ti­kel 30 ZAG be­han­delt wer­den.

5 Für die Or­ga­ni­sa­ti­on der Schiess- und Si­cher­heits­trai­nings ist das BA­ZG ver­ant­wort­lich. Es kann zur Wahr­neh­mung sei­ner Auf­ga­ben mit an­de­ren Stel­len zu­sam­men­ar­bei­ten.

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

159 SR 364

Art. 229 Grundsätze für den Einsatz von Waffen und anderen Selbstverteidigungs- und Zwangsmitteln

(Art. 106 Abs. 2 Bst. b ZG)

1 Für den Ein­satz von Waf­fen und an­de­ren Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­teln durch das Per­so­nal des Grenzwacht­korps und das Per­so­nal nach Ar­ti­kel 228 Ab­satz 1 gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:160

a.
Der Ein­satz muss vor­gän­gig an­ge­kün­digt wer­den, so­fern der Zweck und die Um­stän­de es zu­las­sen.
b.
Der Ein­satz muss für das an­ge­streb­te Ziel er­for­der­lich sein und darf nicht in ei­nem Miss­ver­hält­nis da­zu ste­hen.

2 Grau­sa­me, er­nied­ri­gen­de oder be­lei­di­gen­de Be­hand­lun­gen sind ver­bo­ten.

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

Art. 229a Aufbewahrung und Einzug von Waffen 161

1 Das BA­ZG sorgt für die si­che­re Auf­be­wah­rung der Waf­fen und der Mu­ni­ti­on.

2 Wer­den bei ei­ner Per­son Hin­de­rungs­grün­de zum Tra­gen ei­ner Waf­fe fest­ge­stellt, so wird die­se von der oder dem Vor­ge­setz­ten un­ver­züg­lich ein­ge­zo­gen. Die Di­rek­to­rin oder der Di­rek­tor des BA­ZG ent­schei­det nach Rück­spra­che mit der oder dem Vor­ge­setz­ten, ob die be­tref­fen­de Per­son wei­ter­hin zum Tra­gen ei­ner Waf­fe be­rech­tigt ist.

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

Art. 230 Erste Hilfe

(Art. 106 Abs. 2 Bst. b ZG)

Wer­den bei der An­wen­dung un­mit­tel­ba­ren Zwangs Per­so­nen ver­letzt, so ist die­sen, so­weit not­wen­dig und so­weit es die Um­stän­de nicht aus­sch­lies­sen, un­ver­züg­lich Bei­stand zu leis­ten und ärzt­li­che Hil­fe zu ver­schaf­fen.

Art. 231 Voraussetzungen für die Anwendung von Zwang

(Art. 106 Abs. 2 Bst. b ZG)

Das Grenzwacht­korps und das Per­so­nal nach Ar­ti­kel 228 dür­fen zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben und zur Auf­recht­er­hal­tung oder Her­stel­lung ei­nes recht­mäs­si­gen Zu­stands Zwang an­wen­den, na­ment­lich:

a.
zur Per­so­nen­kon­trol­le;
b.
zur Si­cher­stel­lung von Wa­ren oder Ge­gen­stän­den;
c.
zur Ver­hin­de­rung des il­le­ga­len Grenz­über­tritts;
d.
zur Ver­hin­de­rung der Flucht von Per­so­nen;
e.
zur Durch­füh­rung des Trans­ports von Per­so­nen;
f.
zur Ab­wehr ei­ner Ge­fahr, na­ment­lich wenn die be­trof­fe­ne Per­son sich tät­lich wi­der­setzt oder ge­gen An­we­sen­de Dro­hun­gen äus­sert, de­ren un­mit­tel­ba­re Ver­wirk­li­chung zu be­fürch­ten ist;
g.
zur Auf­recht­er­hal­tung der öf­fent­li­chen Ord­nung und der öf­fent­li­chen Si­cher­heit;
h.
zum Schutz von Be­hör­den, Ge­bäu­den und Ein­rich­tun­gen des Bun­des;
i.
wenn zu be­fürch­ten ist, dass sich die Per­son tö­ten oder ver­let­zen kann.

Art. 232 Voraussetzungen für den Schusswaffengebrauch

(Art. 106 Abs. 1 Bst. c und Abs. 2 ZG)162

1 Das Per­so­nal des Grenzwacht­korps und das Per­so­nal nach Ar­ti­kel 228 Ab­satz 1 dür­fen im Fall nach Ar­ti­kel 106 Ab­satz 1 Buch­sta­be c ZG von der Schuss­waf­fe nur dann Ge­brauch ma­chen:163

a.
wenn Per­so­nen, die ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung be­gan­gen ha­ben oder ei­ner sol­chen drin­gend ver­däch­tigt wer­den, sich der Fest­nah­me oder ei­ner be­reits voll­zo­ge­nen Ver­haf­tung durch Flucht zu ent­zie­hen ver­su­chen;
b.
wenn es auf Grund von In­for­ma­tio­nen oder per­sön­li­chen Fest­stel­lun­gen an­neh­men darf oder muss, dass Per­so­nen ei­ne un­mit­tel­bar dro­hen­de Ge­fahr für Leib und Le­ben an­de­rer dar­stel­len und sich der Fest­nah­me durch Flucht zu ent­zie­hen ver­su­chen;
c.
zur Ver­hin­de­rung ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den schwe­ren Wi­der­hand­lung ge­gen Ein­rich­tun­gen, die der All­ge­mein­heit die­nen oder die für die All­ge­mein­heit ei­ne be­son­de­re Ge­fahr bil­den.

2 Oh­ne Vor­war­nung darf ein Warn­schuss nur ab­ge­ge­ben wer­den, so­fern die Um­stän­de die Wir­kung ei­nes Warn­ru­fes (Art. 229 Abs. 1 Bst. a) ver­ei­teln.

3 Über je­den Schuss­waf­fen­ein­satz ist der zu­stän­di­gen Be­hör­de Be­richt zu er­stat­ten.

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

Art. 233 Erforderliche Eignung für das gewerbsmässige Ausstellen von Zollanmeldungen

(Art. 109 Abs. 1 ZG)

1 Über die er­for­der­li­che Eig­nung ver­fügt, wer:

a.
das 18. Al­ters­jahr vollen­det hat;
b.
nicht ent­mün­digt ist;
c.
das not­wen­di­ge Fach­wis­sen hat; und
d.
Ge­währ bie­tet für die kor­rek­te ge­werbs­mäs­si­ge Ver­tre­tung im Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren (Art. 26 ZG).

2 Das BA­ZG kann in Aus­nah­me­fäl­len ei­ne min­der­jäh­ri­ge Per­son er­mäch­ti­gen, Zollan­mel­dun­gen aus­zu­stel­len.

Art. 234 Internationale Amtshilfe

(Art. 115 Abs. 2 ZG)

Wei­gert sich ei­ne Per­son, auf die sich ein Er­su­chen ei­ner aus­län­di­schen Be­hör­de um Amts­hil­fe be­zieht, mit­zu­wir­ken, so er­lässt das BA­ZG ei­ne Ver­fü­gung über die Mit­wir­kungs- und Edi­ti­ons­pflicht im Sin­ne von Ar­ti­kel 115 Ab­satz 4 ZG.

Art. 235 Höhere Berufsbildung

(Art. 130 ZG und Art. 37 Abs. 3 BPG)

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on gilt für die hö­he­re Be­rufs­bil­dung für das Per­so­nal des BA­ZG als Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­welt im Sin­ne von Ar­ti­kel 28 Ab­satz 2 des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 2002164.

2 Sie ist zu­stän­dig für den Er­lass ent­spre­chen­der Be­stim­mun­gen und re­gelt na­ment­lich hin­sicht­lich der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fun­gen und der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fun­gen für das Per­so­nal des BA­ZG die Zu­las­sungs­be­din­gun­gen, Lern­in­hal­te, Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren, Aus­wei­se und Ti­tel.

Art. 236 Fotografier- und Filmverbot

(Art. 127 Abs. 2 und 130 ZG)

Das Fo­to­gra­fie­ren oder Fil­men des Per­so­nals des BA­ZG wäh­rend der Aus­übung sei­ner Tä­tig­keit ist oh­ne Be­wil­li­gung ver­bo­ten. Die Nicht­ein­hal­tung die­ses Ver­bots stellt ei­ne Ord­nungs­wid­rig­keit nach Ar­ti­kel 127 Ab­satz 2 ZG dar.

5. Titel: Strafbestimmungen

Art. 237 Zollwiderhandlungen bei einer schweizerischen Zollstelle im Ausland

(Art. 117 ZG)

Zoll­wi­der­hand­lun­gen, die bei ei­ner schwei­ze­ri­schen Zoll­stel­le im Aus­land ver­übt wer­den, gel­ten als in der nächst­ge­le­ge­nen schwei­ze­ri­schen Ge­mein­de be­gan­gen.

Art. 238 Verfügung über die Leistungspflicht

(Art. 117 ZG)

1 Sind die von ei­ner Wi­der­hand­lung be­trof­fe­nen Zol­l­ab­ga­ben und Ab­ga­ben nach nicht­zoll­recht­li­chen Bun­des­ge­set­zen (Art. 90 ZG) nicht be­reits an­läss­lich ei­ner Zoll­ver­an­la­gung ver­an­lagt wor­den, so wird über die Leis­tungs­pflicht nach den Ar­ti­keln 12 Ab­sät­ze 1 und 2 so­wie 63 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974165 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) ver­fügt.

2 Der oder dem Be­schul­dig­ten wird die Ver­fü­gung über die Leis­tungs­pflicht in der Re­gel gleich­zei­tig mit dem Schluss­pro­to­koll er­öff­net.

Art. 239 Feststellungsverfügung

(Art. 117 ZG)

1 Ist die oder der Be­schul­dig­te nicht als leis­tungs­pflich­tig ge­mä­ss Ar­ti­kel 12 Ab­sät­ze 1 und 2 VStrR166 er­klärt wor­den oder an­er­kennt er oder sie im Fal­le von blos­sem Bann­bruch oder von blos­ser Ord­nungs­wid­rig­keit die im Schluss­pro­to­koll an­ge­ge­be­ne zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung, die Men­ge oder den Wert nicht, so kann sie oder er in­ner­halb der nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 3 VStrR mass­ge­bli­chen Frist ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung be­an­tra­gen.

2 Fällt ei­ne so­li­da­ri­sche Leis­tungs­pflicht der oder des Be­schul­dig­ten nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 VStrR in Be­tracht, so wird von Am­tes we­gen ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung er­las­sen.

Art. 240 Aufdeckung des Bannbruchs nach der Zollveranlagung

(Art. 120 Abs. 5 ZG)

Wird der Bann­bruch nach der Zoll­ver­an­la­gung der Wa­re fest­ge­stellt und wird die­se auf be­hörd­li­che An­ord­nung zu­rück­ge­wie­sen oder ver­nich­tet, so wer­den die be­reits be­zahl­ten Zol­l­ab­ga­ben zu­rück­er­stat­tet.

Art. 240a Ordnungswidrigkeiten 167

(Art. 127 Abs. 1 Bst. a ZG)

So­fern nicht der Tat­be­stand ei­ner Zoll­wi­der­hand­lung er­füllt ist, wird nach Ar­ti­kel 127 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ZG be­straft, wer:

a.
zoll­freie Wa­ren beim Ver­brin­gen in das Zoll­ge­biet oder aus dem Zoll­ge­biet nicht oder un­rich­tig an­mel­det oder nicht über die vor­ge­se­he­nen Zoll­stras­sen, Schiffs­zoll­lan­des­tel­len oder Zoll­flug­plät­ze über die Zoll­gren­ze ver­bringt;
b.
zoll­pflich­ti­ge Wa­ren mit ei­ner falschen Ta­rif­num­mer an­mel­det, wenn die rich­ti­ge Ta­rif­num­mer zu ei­ner glei­chen oder tiefe­ren Zol­l­ab­ga­be führt;
c.
im grenz­über­schrei­ten­den Luft­ver­kehr einen Flug­platz be­nutzt, für des­sen Be­nut­zung das BA­ZG kei­ne Be­wil­li­gung aus­ge­stellt hat;
d.
mit ei­nem Fahr­zeug die Zoll­gren­ze nicht über ei­ne vom BA­ZG für die­se Fahrt als zu­läs­sig be­zeich­ne­te Zoll­stras­se über­quert;
e.
die Vor­schrif­ten der Ar­ti­kel 5–12 der Ver­ord­nung vom 12. Ok­to­ber 2011168 über die Sta­tis­tik des Aus­sen­han­dels miss­ach­tet;
f.
die vom BA­ZG ge­setz­ten Fris­ten nicht ein­hält;
g.
die Hin­weis­pflicht nach Ar­ti­kel 61 miss­ach­tet;
h.
die Auf­be­wah­rungs­vor­schrif­ten für Da­ten und Do­ku­men­te nach den Ar­ti­keln 94–98 nicht ein­hält;
i.
Wa­ren in of­fe­nen Zoll­la­gern oder Zoll­frei­la­gern in un­zu­läs­si­ger Wei­se be­ar­bei­tet (Art. 161 und 181);
j.
die nach die­ser Ver­ord­nung in Be­wil­li­gun­gen, Ver­ein­ba­run­gen oder Ver­wen­dungs­ver­pflich­tun­gen fest­ge­setz­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält.

167 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

168 SR 632.14

Art. 240b Zuständigkeiten 169

(Art. 128 ZG)

1 Zu­stän­dig für die Straf­ver­fol­gung ist die Haupt­ab­tei­lung Zoll­fahn­dung.

2 Je­de Dienst­stel­le des BA­ZG ist in ih­rem Auf­ga­ben­be­reich zu­stän­dig für den Er­lass von Straf­be­schei­den im ab­ge­kürz­ten Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 1 VStrR170.

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4671).

170 SR 313.0

6. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 241 Änderung von Anhängen, Anlagen und Beilagen völkerrechtlicher Verträge

(Art. 48a Abs. 1 RVOG171)

Das EFD ist er­mäch­tigt, die Än­de­run­gen be­ste­hen­der An­hän­ge, An­la­gen und Bei­la­gen fol­gen­der völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge zu ge­neh­mi­gen:

1.
In­ter­na­tio­na­les Über­ein­kom­men vom 21. Ok­to­ber 1982172 zur Har­mo­ni­sie­rung der Wa­ren­kon­trol­len an den Gren­zen;
2.
In­ter­na­tio­na­les Über­ein­kom­men vom 18. Mai 1973173 zur Ver­ein­fa­chung und Har­mo­ni­sie­rung der Zoll­ver­fah­ren;
3.
Über­ein­kom­men vom 26. Ju­ni 1990174 über die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung;
4.
Zol­l­ab­kom­men vom 6. De­zem­ber 1961175 über das Car­net A.T.A für die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr von Wa­ren;
5.
Zol­l­ab­kom­men vom 2. De­zem­ber 1972176 über Be­häl­ter von 1972;
6.
Zol­l­ab­kom­men vom 4. Ju­ni 1954177 über die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr pri­va­ter Stras­sen­fahr­zeu­ge;
7.
Zol­l­ab­kom­men vom 18. Mai 1956178 über die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr von Was­ser­fahr­zeu­gen und Luft­fahr­zeu­gen zum ei­ge­nen Ge­brauch;
8.
Zol­l­ab­kom­men vom 14. No­vem­ber 1975179 über den in­ter­na­tio­na­len Wa­ren­trans­port mit Car­nets TIR;
9.
Zol­l­ab­kom­men vom 18. Mai 1956180 über die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr ge­werb­li­cher Stras­sen­fahr­zeu­ge;
10.
Pro­to­koll vom 26. Ju­ni 1999181 zur Än­de­rung des in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­mens vom 18. Mai 1973 zur Ver­ein­fa­chung und Har­mo­ni­sie­rung der Zoll­ver­fah­ren.

Art. 242 Genehmigung von Vereinbarungen über nebeneinander liegende Grenzabfertigungsstellen

(Art. 48a Abs. 1 RVOG182)

Das EFD ist er­mäch­tigt, Ver­ein­ba­run­gen über ne­ben­ein­an­der lie­gen­de Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len ge­stützt auf die fol­gen­den völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­ge zu ge­neh­mi­gen:

1.
Ab­kom­men vom 1. Ju­ni 1961183 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land über die Er­rich­tung ne­ben­ein­an­der lie­gen­der Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung in Ver­kehrs­mit­teln wäh­rend der Fahrt;
2.
Ab­kom­men vom 2. Sep­tem­ber 1963184 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Re­pu­blik Ös­ter­reich über die Er­rich­tung ne­ben­ein­an­der lie­gen­der Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung in Ver­kehrs­mit­teln wäh­rend der Fahrt;
3.
Ab­kom­men vom 28. Sep­tem­ber 1960185 zwi­schen der Schweiz und Frank­reich über die ne­ben­ein­an­der lie­gen­den Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung wäh­rend der Fahrt;
4.
Ab­kom­men vom 11. März 1961186 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Ita­lie­ni­schen Re­pu­blik über die ne­ben­ein­an­der lie­gen­den Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung wäh­rend der Fahrt.

Art. 242a Vollzugsbestimmungen 187

(Art. 130 ZG)

Das EFD ist er­mäch­tigt, Voll­zugs­be­stim­mun­gen zu die­ser Ver­ord­nung zu er­las­sen.

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 243 Nachforderung des Bundesamtes für Landwirtschaft

(Art. 130 ZG)

Bei Ein­fuh­ren land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se, für die Kon­tin­gent­s­zol­lan­sät­ze fest­ge­legt sind und die wi­der­recht­lich zum Kon­tin­gent­s­zol­lan­satz oder ei­nem re­du­zier­ten An­satz ein­ge­führt wur­den, kann das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft die Ab­ga­ben­dif­fe­renz im Auf­trag des BA­ZG in Rech­nung stel­len. Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft in­for­miert das BA­ZG dar­über.

Art. 244 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

1 Die Auf­he­bung bis­he­ri­gen Rechts wird in An­hang 3 ge­re­gelt.

2 Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird in An­hang 4 ge­re­gelt.

Art. 245 Übergangsbestimmungen zur passiven Veredelung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Grundstoffen

(Art. 132 Abs. 7 ZG)

1 Als land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe nach Ar­ti­kel 132 Ab­satz 7 ZG gel­ten im Zoll­ge­biet pro­du­zier­te ver­wert­ba­re Er­zeug­nis­se aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Land­wirt­schafts­ge­set­zes vom 29. April 1998188.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on un­ter­brei­tet ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung den be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Bun­des­stel­len zur Stel­lung­nah­me, wenn es für die Be­ur­tei­lung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 132 Ab­satz 7 ZG oder nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich ist.

Art. 246 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
27. Juni 2012 für die Schweizerische Post und die Konzessionäre
189

Brief­post­sen­dun­gen und Pa­ke­te, die von der Schwei­ze­ri­schen Post im Rah­men des Uni­ver­sal­diens­tes (Art. 3 und 4 des Post­ge­set­zes vom 30. April 1997190) oder von pri­va­ten An­bie­te­rin­nen und An­bie­tern im Rah­men ih­rer Kon­zes­si­on be­för­dert wer­den, dür­fen bis zum 30. Ju­ni 2013 nach dem bis­he­ri­gen Recht an­ge­mel­det wer­den.

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

190 [AS 19972452; 2000 2355An­hang Ziff. 23; 2003 4297, 2006 2197An­hang Ziff. 85; 20075645. AS 2012 4993An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: das Post­ge­setz vom 17. Dez. 2010 (SR 783.1).

Art. 246a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
18. November 2015
191

1 Auf An­trä­ge auf Er­tei­lung des AEO-Sta­tus, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 ein­ge­reicht wur­den, fin­det das neue Recht An­wen­dung.

2 Für Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung, die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 nicht ab­ge­schlos­sen sind, gilt das bis­he­ri­ge Recht.

3 Für die fol­gen­den sen­si­blen Wa­ren, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 in ei­nem Zoll­frei­la­ger ein­ge­la­gert sind, muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung ei­ne Be­stan­des­auf­zeich­nung (Art. 182 Abs. 2) füh­ren:

a.
Per­so­nen­au­to­mo­bi­le und Mo­tor­rä­der der Ta­rif­num­mern 8703 und 8711;
b.
Mö­bel der Ta­rif­num­mern 9401 und 9403.

4 Die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter muss die fol­gen­den An­for­de­run­gen spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 er­fül­len:

a.
die in Ar­ti­kel 183 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be c und 1bis ge­nann­ten An­for­de­run­gen an das Er­stel­len und Füh­ren des Ver­zeich­nis­ses der Mie­te­rin­nen und Mie­ter, der Un­ter­mie­te­rin­nen und Un­ter­mie­ter so­wie der Ein­la­ge­re­rin­nen und Ein­la­ge­rer;
b.
die in Ar­ti­kel 184 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c, k und q so­wie 2ge­nann­ten An­for­de­run­gen an das Er­stel­len und Füh­ren der Be­stan­des­auf­zeich­nung für sen­si­ble Wa­ren.

191 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 247 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt zu­sam­men mit dem Zoll­ge­setz vom 18. März 2005 in Kraft.192

192 Am 1. Mai 2007.

Anhang 1

Persönliche Gebrauchsgegenstände

Anhang 2 193

193 Bereinigt gemäss Anhang Ziff. II 1 der V vom 4. Sept. 2013 über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (AS 2013 3111) und gemäss Ziff. II der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4917).

Sensible Waren

Anhang 3

Aufhebung bisherigen Rechts

Anhang 4

Änderung bisherigen Rechts

Anhang 5 228

228 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6233).

Entsprechung von Bestimmungen des schweizerischen und des liechtensteinischen Rechts

Anhang 6 237

237 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3929).

Milchgrundstoffe und Getreidegrundstoffe, für die das Bewilligungsverfahren nach Artikel 165a gilt