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Bundesgesetz
über die Harmonisierung der direkten Steuern
der Kantone und Gemeinden
(Steuerharmonisierungsgesetz, StHG)1

1 Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steuerreform und die AHV-Finanzierung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 127 Absatz 3 und 129 Absätze 1 und 2
der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 25. Mai 19834,

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Koordination und Vereinfachung der Veranlagungsverfahren für die direkten Steuern im interkantonalen Verhältnis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

4BBl 1983 III 1

Erster Titel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich

1 Die­ses Ge­setz be­stimmt die von den Kan­to­nen zu er­he­ben­den di­rek­ten Steu­ern und legt die Grund­sät­ze fest, nach de­nen die kan­to­na­le Ge­setz­ge­bung zu ge­stal­ten ist.

2 Das Ge­setz gilt auch für die Ge­mein­den, so­weit ih­nen das kan­to­na­le Recht die Steu­er­ho­heit für vor­ge­schrie­be­ne Steu­ern der Kan­to­ne ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 ein­räumt.

3 So­weit es kei­ne Re­ge­lung ent­hält, gilt für die Aus­ge­stal­tung der Kan­tons- und Ge­mein­de­steu­ern das kan­to­na­le Recht. Sa­che der Kan­to­ne bleibt ins­be­son­de­re die Be­stim­mung der Steu­er­ta­ri­fe, Steu­er­sät­ze und Steu­er­frei­be­trä­ge.

Art. 2 Vorgeschriebene direkte Steuern

1 Die Kan­to­ne er­he­ben fol­gen­de Steu­ern:

a.
ei­ne Ein­kom­mens- und ei­ne Ver­mö­gens­steu­er von den na­tür­li­chen Per­so­nen;
b.
ei­ne Ge­winn- und ei­ne Ka­pi­tal­steu­er von den ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
c.
ei­ne Quel­len­steu­er von be­stimm­ten na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
d.
ei­ne Grund­stück­ge­winn­steu­er.

2 Die Kan­to­ne kön­nen be­stim­men, dass die Grund­stück­ge­winn­steu­er al­lein von den Ge­mein­den er­ho­ben wird.

Zweiter Titel: Steuern der natürlichen Personen

1. Kapitel: Steuerpflicht

Art. 3 Steuerpflicht aufgrund persönlicher Zugehörigkeit

1 Na­tür­li­che Per­so­nen sind auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz im Kan­ton ha­ben oder wenn sie sich im Kan­ton, un­ge­ach­tet vor­über­ge­hen­der Un­ter­bre­chung, bei Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens 30 Ta­ge, oh­ne Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens 90 Ta­ge auf­hal­ten.

2 Einen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz im Kan­ton hat ei­ne Per­son, wenn sie sich hier mit der Ab­sicht dau­ern­den Ver­blei­bens auf­hält oder wenn ihr das Bun­des­recht hier einen be­son­de­ren ge­setz­li­chen Wohn­sitz zu­weist.

3 Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den oh­ne Rück­sicht auf den Gü­ter­stand zu­sam­men­ge­rech­net. Ein­kom­men und Ver­mö­gen von Kin­dern un­ter el­ter­li­cher Sor­ge5 wer­den dem In­ha­ber der el­ter­li­chen Sor­ge zu­ge­rech­net. Er­w­erb­sein­kom­men der Kin­der so­wie Grund­stück­ge­win­ne wer­den selb­stän­dig be­steu­ert.

4 Ab­satz 3 gilt für ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten sinn­ge­mä­ss. Die Stel­lung ein­ge­tra­ge­ner Part­ne­rin­nen oder Part­ner ent­spricht der­je­ni­gen von Ehe­gat­ten. Dies gilt auch be­züg­lich der Un­ter­halts­bei­trä­ge wäh­rend des Be­ste­hens der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft so­wie der Un­ter­halts­bei­trä­ge und der ver­mö­gens­recht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung bei Ge­trennt­le­ben und Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft.6

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 25 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 4 Steuerpflicht aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit

1 Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt im Kan­ton sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie im Kan­ton Ge­schäfts­be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten, Grund­stücke be­sit­zen, nut­zen oder da­mit han­deln.7

2 Na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz sind auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
im Kan­ton ei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben;
b.8
als Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­te Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen oder ähn­li­che Ver­gü­tun­gen be­zie­hen;
c.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind;
d.
Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­ter oder an­de­re Leis­tun­gen er­hal­ten, die auf­grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lichrecht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz im Kan­ton aus­ge­rich­tet wer­den;
e.
Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge er­hal­ten;
f.9
für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton er­hal­ten; da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes;
g.10
im Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 3 des Lan­des­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­ni 2017 (AS 2017 3097; BBl 2014 7119).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 4a Steuerbefreiung 11

Die auf Grund von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200712 ge­währ­ten steu­er­li­chen Vor­rech­te blei­ben vor­be­hal­ten.

11 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

12 SR 192.12

Art. 4b Wechsel der Steuerpflicht 13

1 Bei Wech­sel des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes in­ner­halb der Schweiz be­steht die Steu­er­pflicht auf­grund per­sön­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit für die lau­fen­de Steu­er­pe­ri­ode im Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de die­ser Pe­ri­ode ih­ren Wohn­sitz hat. Ka­pi­tal­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 3 sind je­doch in dem Kan­ton steu­er­bar, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son im Zeit­punkt der Fäl­lig­keit der Leis­tung ih­ren Wohn­sitz hat. …14

2 Ei­ne Steu­er­pflicht auf­grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit in ei­nem an­dern Kan­ton als demje­ni­gen des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes be­steht für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode, auch wenn sie im Lau­fe des Jah­res be­grün­det, ver­än­dert oder auf­ge­ho­ben wird. In die­sem Fall wird der Wert der Ver­mö­gen­s­ob­jek­te im Ver­hält­nis zur Dau­er der Zu­ge­hö­rig­keit ver­min­dert. Im Üb­ri­gen wer­den das Ein­kom­men und das Ver­mö­gen zwi­schen den be­tei­lig­ten Kan­to­nen in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Grund­sät­ze des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung aus­ge­schie­den.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

14 Drit­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 5 Steuererleichterungen

Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

Art. 6 Besteuerung nach dem Aufwand 15

1 Der Kan­ton kann na­tür­li­chen Per­so­nen das Recht zu­ge­ste­hen, an­stel­le der Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­er ei­ne Steu­er nach dem Auf­wand zu ent­rich­ten, wenn sie:

a.
nicht das Schwei­zer Bür­ger­recht ha­ben;
b.
erst­mals oder nach min­des­tens zehn­jäh­ri­ger Un­ter­bre­chung un­be­schränkt steu­er­pflich­tig (Art. 3) sind; und
c.
in der Schweiz kei­ne Er­werbs­tä­tig­keit aus­üben.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, müs­sen bei­de die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len.

3 Die Steu­er, die an die Stel­le der Ein­kom­mens­steu­er tritt, wird nach den jähr­li­chen, in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode im In- und Aus­land ent­stan­de­nen Le­bens­hal­tungs­kos­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son und der von ihr un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, min­des­tens aber nach dem höchs­ten der fol­gen­den Be­trä­ge be­mes­sen:

a.
ei­nem vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Min­dest­be­trag;
b.
für Steu­er­pflich­ti­ge mit ei­ge­nem Haus­halt: dem Sie­ben­fa­chen des jähr­li­chen Miet­zin­ses oder des von den zu­stän­di­gen Be­hör­den fest­ge­leg­ten Miet­werts;
c.
für die üb­ri­gen Steu­er­pflich­ti­gen: dem Drei­fa­chen des jähr­li­chen Pen­si­ons­prei­ses für Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung am Ort des Auf­ent­halts nach Ar­ti­kel 3;

4 Die Steu­er wird nach dem or­dent­li­chen Steu­er­ta­rif be­rech­net.

5 Die Kan­to­ne be­stim­men, wie die Be­steue­rung nach dem Auf­wand die Ver­mö­gens­steu­er ab­gilt.

6 Die Steu­er nach dem Auf­wand muss min­des­tens gleich hoch sein wie die Sum­me der nach den or­dent­li­chen Ta­ri­fen be­rech­ne­ten Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­ern vom ge­sam­ten Brut­to­be­trag:

a.
des in der Schweiz ge­le­ge­nen un­be­weg­li­chen Ver­mö­gens und von des­sen Ein­künf­ten;
b.
der in der Schweiz ge­le­ge­nen Fahr­nis und von de­ren Ein­künf­ten;
c.
des in der Schweiz an­ge­leg­ten be­weg­li­chen Ka­pi­tal­ver­mö­gens, ein­sch­liess­lich der grund­p­fänd­lich ge­si­cher­ten For­de­run­gen, und von des­sen Ein­künf­ten;
d.
der in der Schweiz ver­wer­te­ten Ur­he­ber­rech­te, Pa­ten­te und ähn­li­chen Rech­te und von de­ren Ein­künf­ten;
e.
der Ru­he­ge­häl­ter, Ren­ten und Pen­sio­nen, die aus schwei­ze­ri­schen Quel­len flies­sen;
f.
der Ein­künf­te, für die die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf­grund ei­nes von der Schweiz ab­ge­schlos­se­nen Ab­kom­mens zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung gänz­li­che oder teil­wei­se Ent­las­tung von aus­län­di­schen Steu­ern be­an­sprucht.

7 Wer­den Ein­künf­te aus ei­nem Staat nur dann von des­sen Steu­ern ent­las­tet, wenn die Schweiz die­se Ein­künf­te al­lein oder mit an­de­ren Ein­künf­ten zum Satz des Ge­samtein­kom­mens be­steu­ert, so wird die Steu­er nicht nur nach den in Ab­satz 6 be­zeich­ne­ten Ein­künf­ten, son­dern auch nach al­len auf­grund des be­tref­fen­den Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens der Schweiz zu­ge­wie­se­nen Ein­kom­mens­be­stand­tei­len aus dem Quel­len­staat be­mes­sen.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. in Art. 78e am Schluss des Tex­tes.

2. Kapitel: Einkommenssteuer

1. Abschnitt: Einkünfte

Art. 7 Grundsatz

1 Der Ein­kom­mens­steu­er un­ter­lie­gen al­le wie­der­keh­ren­den und ein­ma­li­gen Ein­künf­te, ins­be­son­de­re sol­che aus un­selb­stän­di­ger und selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit, aus Ver­mö­gen­ser­trag, ein­ge­schlos­sen die Ei­gen­nut­zung von Grund­stücken, aus Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie aus Leib­ren­ten. Die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung16, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, stel­len un­ab­hän­gig von de­ren Hö­he kei­ne steu­er­ba­ren Ein­künf­te dar. Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Ak­ti­en, An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­len und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen (ein­sch­liess­lich Gra­tis­ak­ti­en, Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen u. dgl.) sind im Um­fang von 50 Pro­zent steu­er­bar, wenn die­se Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft dar­stel­len.17 Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne hö­he­re Be­steue­rung vor­se­hen.18 19

1bis Ein bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 4a des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 196520 über die Ver­rech­nungs­steu­er an die Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft er­ziel­ter Ver­mö­gen­ser­trag gilt in dem Jahr als rea­li­siert, in wel­chem die Ver­rech­nungs­steu­er­for­de­rung ent­steht (Art. 12 Abs. 1 und 1bis des BG vom 13. Okt. 1965 über die Ver­rech­nungs­steu­er).21

1ter Er­trä­ge aus rück­kaufs­fä­hi­gen Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie sind im Er­le­bens­fall oder bei Rück­kauf steu­er­bar, aus­ser wenn die­se Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen der Vor­sor­ge die­nen. Als der Vor­sor­ge die­nend gilt die Aus­zah­lung der Ver­si­che­rungs­leis­tung ab dem vollen­de­ten 60. Al­ters­jahr des Ver­si­cher­ten auf Grund ei­nes min­des­tens fünf­jäh­ri­gen Ver­trags­ver­hält­nis­ses, das vor Vollen­dung des 66. Al­ters­jah­res be­grün­det wur­de. In die­sem Fall ist die Leis­tung steu­er­frei.22

2 Leib­ren­ten so­wie Ein­künf­te aus Ver­pfrün­dung sind zu 40 Pro­zent steu­er­bar.23

3 Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 200624 (KAG) wer­den den An­le­gern an­teils­mäs­sig zu­ge­rech­net; Ein­künf­te aus An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz sind nur steu­er­bar, so­weit die Ge­sam­ter­trä­ge die Er­trä­ge aus di­rek­tem Grund­be­sitz über­stei­gen.25

4 Steu­er­frei sind nur:

a.
der Er­lös aus Be­zugs­rech­ten, so­fern die Ver­mö­gens­rech­te zum Pri­vat­ver­mö­gen ge­hö­ren;
b.
Ka­pi­tal­ge­win­ne auf be­weg­li­chem Pri­vat­ver­mö­gen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und d;
c.
Ver­mö­gens­an­fall in­fol­ge Erb­schaft, Ver­mächt­nis, Schen­kung oder gü­ter­recht­li­cher Aus­ein­an­der­set­zung;
d.26
der Ver­mö­gens­an­fall aus rück­kaufs­fä­hi­ger pri­va­ter Ka­pi­tal­ver­si­che­rung, aus­ge­nom­men aus Frei­zü­gig­keits­po­li­cen. Ab­satz 1ter bleibt vor­be­hal­ten;
e.
Ka­pi­tal­zah­lun­gen, die bei Stel­len­wech­sel vom Ar­beit­ge­ber oder von Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge aus­ge­rich­tet wer­den, wenn sie der Emp­fän­ger in­nert Jah­res­frist zum Ein­kauf in ei­ne Ein­rich­tung der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder zum Er­werb ei­ner Frei­zü­gig­keits­po­li­ce ver­wen­det;
f.
Un­ter­stüt­zun­gen aus öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Mit­teln;
g.
Leis­tun­gen in Er­fül­lung fa­mi­li­en­recht­li­cher Ver­pflich­tun­gen, aus­ge­nom­men die vom ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den Ehe­gat­ten er­hal­te­nen Un­ter­halts­bei­trä­ge so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge, die ein El­tern­teil für die un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der er­hält;
h.27
der Sold für Mi­li­tär- und Schutz­dienst so­wie das Ta­schen­geld für Zi­vil­dienst;
hbis.28
der Sold der Mi­liz­feu­er­wehr­leu­te bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten jähr­li­chen Be­trag für Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung der Kern­auf­ga­ben der Feu­er­wehr (Übun­gen, Pi­kett­diens­te, Kur­se, In­spek­tio­nen und Ernst­fal­le­in­sät­ze zur Ret­tung, Brand­be­kämp­fung, all­ge­mei­nen Scha­den­wehr, Ele­men­tar­scha­den­be­wäl­ti­gung und der­glei­chen); aus­ge­nom­men sind Pau­schal­zu­la­gen für Ka­der, Funk­ti­ons­zu­la­gen so­wie Ent­schä­di­gun­gen für ad­mi­nis­tra­ti­ve Ar­bei­ten und für Dienst­leis­tun­gen, wel­che die Feu­er­wehr frei­wil­lig er­bringt;
i.
Zah­lun­gen von Ge­nug­tu­ungs­s­um­men;
k.
Ein­künf­te auf­grund der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
l.29
die Ge­win­ne, die in Spiel­ban­ken mit Spiel­ban­ken­spie­len er­zielt wer­den, die nach dem Geld­spiel­ge­setz vom 29. Sep­tem­ber 201730 (BGS) zu­ge­las­sen sind, so­fern die­se Ge­win­ne nicht aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit stam­men;
lbis.31
die ein­zel­nen Ge­win­ne bis zu ei­nem Be­trag von 1 Mil­li­on Fran­ken oder zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten hö­he­ren Be­trag aus der Teil­nah­me an Gross­s­pie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind, und aus der On­li­ne-Teil­nah­me an Spiel­ban­ken­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
lter.32
die Ge­win­ne aus Klein­spie­len, die nach dem BGS zu­ge­las­sen sind;
m.33
die ein­zel­nen Ge­win­ne aus Lot­te­ri­en und Ge­schick­lich­keitss­pie­len zur Ver­kaufs­för­de­rung, die nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und e BGS die­sem nicht un­ter­ste­hen, so­fern die nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­te Gren­ze nicht über­schrit­ten wird;
n.34
Ein­künf­te auf­grund des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 202035 über Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se.

16 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

17 Fas­sung des drit­ten Satz ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

18 Vier­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBL 2018 2527).

19Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Behan lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

20 SR 642.21

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

24 SR 951.31

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

27Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Ju­ni 2011 über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 489; BBl 2010 2855).

29 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Spiel­ban­ken­ge­set­zes vom 18. Dez. 1998 (AS 2000 677; BBl 1997 III 145). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

30 SR 935.51

31 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

32 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 201165176543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

34 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über Über­brückungs­leis­tun­gen für äl­te­re Ar­beits­lo­se, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 373; BBl 2019 8251).

35 SR 837.2

Art. 7a Besondere Fälle 36

1 Als Ver­mö­gen­ser­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 gilt auch:

a.
der Er­lös aus dem Ver­kauf ei­ner Be­tei­li­gung von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner an­de­ren na­tür­li­chen oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­weit in­nert fünf Jah­ren nach dem Ver­kauf, un­ter Mit­wir­kung des Ver­käu­fers, nicht be­triebs­not­wen­di­ge Sub­stanz aus­ge­schüt­tet wird, die im Zeit­punkt des Ver­kaufs be­reits vor­han­den und han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hig war; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn in­nert fünf Jah­ren meh­re­re Be­tei­lig­te ei­ne sol­che Be­tei­li­gung ge­mein­sam ver­kau­fen oder Be­tei­li­gun­gen von ins­ge­samt min­des­tens 20 Pro­zent ver­kauft wer­den; aus­ge­schüt­te­te Sub­stanz wird beim Ver­käu­fer ge­ge­be­nen­falls im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert;
b.37
der Er­lös aus der Über­tra­gung ei­ner Be­tei­li­gung am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus dem Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, an wel­cher der Ver­äus­se­rer oder Ein­brin­ger nach der Über­tra­gung zu min­des­tens 50 Pro­zent am Ka­pi­tal be­tei­ligt ist, so­weit die ge­samt­haft er­hal­te­ne Ge­gen­leis­tung die Sum­me aus dem Nenn­wert der über­tra­ge­nen Be­tei­li­gung und den Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ar­ti­kel 7b über­steigt; dies gilt sinn­ge­mä­ss auch, wenn meh­re­re Be­tei­lig­te die Über­tra­gung ge­mein­sam vor­neh­men.

2 Mit­wir­kung im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a liegt vor, wenn der Ver­käu­fer weiss oder wis­sen muss, dass der Ge­sell­schaft zwecks Fi­nan­zie­rung des Kauf­prei­ses Mit­tel ent­nom­men und nicht wie­der zu­ge­führt wer­den.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2006 4883; BBl 2005 4733).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 7b Kapitaleinlagenprinzip 38

1 Die Rück­zah­lung von Ein­la­gen, Auf­gel­dern und Zu­schüs­sen (Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen), die von den In­ha­bern der Be­tei­li­gungs­rech­te nach dem 31. De­zem­ber 1996 ge­leis­tet wor­den sind, wird gleich be­han­delt wie die Rück­zah­lung von Grund- oder Stamm­ka­pi­tal. Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

2 Schüt­tet ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, bei der Rück­zah­lung von Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nach Ab­satz 1 nicht min­des­tens im glei­chen Um­fang üb­ri­ge Re­ser­ven aus, so ist die Rück­zah­lung im Um­fang der hal­b­en Dif­fe­renz zwi­schen der Rück­zah­lung und der Aus­schüt­tung der üb­ri­gen Re­ser­ven steu­er­bar, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen, han­dels­recht­lich aus­schüt­tungs­fä­hi­gen üb­ri­gen Re­ser­ven.

3 Absatz 2 ist nicht anwendbar auf Reserven aus Kapitaleinlagen:

a.
die bei fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen durch Ein­brin­gen von Be­tei­li­gungs- und Mit­glied­schafts­rech­ten an ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be c oder durch ei­ne grenz­über­schrei­ten­de Über­tra­gung auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be d nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 ent­stan­den sind;
b.
die im Zeit­punkt ei­ner grenz­über­schrei­ten­den Fu­si­on oder Um­struk­tu­rie­rung nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 Buch­sta­be b und Ab­satz 3qua­ter oder der Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung nach dem 24. Fe­bru­ar 2008 be­reits in ei­ner aus­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft vor­han­den wa­ren;
c.
im Fal­le der Li­qui­da­ti­on der der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft.

4 Die Absätze 2 und 3 gelten sinngemäss auch für Reserven aus Kapitaleinlagen, die für die Ausgabe von Gratisaktien oder für Gratisnennwerterhöhungen verwendet werden.

5 Ent­spricht bei der Rück­ga­be von Be­tei­li­gungs­rech­ten an ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Bör­se ko­tiert ist, die Rück­zah­lung der Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen nicht min­des­tens der Hälf­te des er­hal­te­nen Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses, so ver­min­dert sich der steu­er­ba­re An­teil die­ses Li­qui­da­ti­ons­über­schus­ses um die hal­be Dif­fe­renz zwi­schen die­sem An­teil und der Rück­zah­lung, höchs­tens aber im Um­fang der in der Ge­sell­schaft vor­han­de­nen Re­ser­ven aus Ka­pi­tal­ein­la­gen, die auf die­se Be­tei­li­gungs­rech­te ent­fal­len.

6 Ab­satz 1 gilt für Ein­la­gen und Auf­gel­der, die wäh­rend ei­nes Ka­pi­tal­bands nach den Ar­ti­keln 653sff. des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)39 ge­leis­tet wer­den, nur so­weit sie die Rück­zah­lun­gen von Re­ser­ven im Rah­men die­ses Ka­pi­tal­bands über­stei­gen.40

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

39 SR 220

40 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109, 112; BBl 2017 399).

Art. 7c Mitarbeiterbeteiligungen 41

1 Als ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen gel­ten:

a.
Ak­ti­en, Ge­nuss­schei­ne, Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­le oder Be­tei­li­gun­gen an­de­rer Art, die die Ar­beit­ge­be­rin, de­ren Mut­ter­ge­sell­schaft oder ei­ne an­de­re Kon­zern­ge­sell­schaft den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern ab­gibt;
b.
Op­tio­nen auf den Er­werb von Be­tei­li­gun­gen nach Buch­sta­be a.

2 Als un­ech­te Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gung gel­ten An­wart­schaf­ten auf blos­se Bar­geld­ab­fin­dun­gen.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7d Einkünfte aus echten Mitarbeiterbeteiligungen 42

1 Geld­wer­te Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, aus­ser aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Op­tio­nen, sind im Zeit­punkt des Er­werbs als Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit steu­er­bar. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht de­ren Ver­kehrs­wert ver­min­dert um einen all­fäl­li­gen Er­werbs­preis.

2 Bei Mit­ar­bei­terak­ti­en sind für die Be­rech­nung der steu­er­ba­ren Leis­tung Sperr­fris­ten mit ei­nem Dis­kont von 6 Pro­zent pro Sperr­jahr auf de­ren Ver­kehrs­wert zu be­rück­sich­ti­gen. Die­ser Dis­kont giltlängs­tens für zehn Jah­re.

3 Geld­wer­te Vor­tei­le aus ge­sperr­ten oder nicht bör­sen­ko­tier­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen wer­den im Zeit­punkt der Aus­übung be­steu­ert. Die steu­er­ba­re Leis­tung ent­spricht dem Ver­kehrs­wert der Ak­tie bei Aus­übung ver­min­dert um den Aus­übungs­preis.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7e Einkünfte aus unechten Mitarbeiterbeteiligungen 43

Geld­wer­te Vor­tei­le aus un­ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen sind im Zeit­punkt ih­res Zu­flus­ses steu­er­bar.

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 7f Anteilsmässige Besteuerung 44

Hat­te der Steu­er­pflich­ti­ge nicht wäh­rend der ge­sam­ten Zeit­span­ne zwi­schen Er­werb und Ent­ste­hen des Aus­übungs­rechts der ge­sperr­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen (Art. 7d Abs. 3) steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz, so wer­den die geld­wer­ten Vor­tei­le dar­aus an­teils­mäs­sig im Ver­hält­nis zwi­schen der ge­sam­ten zu der in der Schweiz ver­brach­ten Zeit­span­ne be­steu­ert.

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 8 Selbständige Erwerbstätigkeit

1 Zu den steu­er­ba­ren Ein­künf­ten aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit zäh­len auch al­le Ka­pi­tal­ge­win­ne auf Ge­schäfts­ver­mö­gen aus Ver­äus­se­rung, Ver­wer­tung, buch­mäs­si­ger Auf­wer­tung, Pri­va­tent­nah­me oder aus Ver­le­gung in aus­län­di­sche Be­trie­be oder Be­triebs­stät­ten; aus­ge­nom­men sind Ge­win­ne aus Ver­äus­se­rung von land- und forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stücken, so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös die An­la­ge­kos­ten über­steigt. Ar­ti­kel 12 Ab­satz 4 bleibt vor­be­hal­ten.

2 Als Ge­schäfts­ver­mö­gen gel­ten al­le Ver­mö­gens­wer­te, die ganz oder vor­wie­gend der selbst­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit die­nen; Glei­ches gilt für Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, so­fern der Ei­gen­tü­mer sie im Zeit­punkt des Er­werbs zum Ge­schäfts­ver­mö­gen er­klärt.45

2bis Wird ei­ne Lie­gen­schaft des An­la­ge­ver­mö­gens aus dem Ge­schäfts­ver­mö­gen in das Pri­vat­ver­mö­gen über­führt, so kann die steu­er­pflich­ti­ge Per­son ver­lan­gen, dass im Zeit­punkt der Über­füh­rung nur die Dif­fe­renz zwi­schen den An­la­ge­kos­ten und dem mass­ge­ben­den Ein­kom­mens­steu­er­wert be­steu­ert wird. In die­sem Fall gel­ten die An­la­ge­kos­ten als neu­er mass­ge­ben­der Ein­kom­mens­steu­er­wert, und die Be­steue­rung der üb­ri­gen stil­len Re­ser­ven als Ein­kom­men aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit wird bis zur Ver­äus­se­rung der Lie­gen­schaft auf­ge­scho­ben.46

2ter Die Ver­pach­tung ei­nes Ge­schäfts­be­triebs gilt nur auf An­trag der steu­er­pflich­ti­gen Per­son als Über­füh­rung in das Pri­vat­ver­mö­gen.47

2qua­ter Wird bei ei­ner Erb­tei­lung der Ge­schäfts­be­trieb nicht von al­len Er­ben fort­ge­führt, so wird die Be­steue­rung der stil­len Re­ser­ven auf Ge­such der den Be­trieb über­neh­men­den Er­ben bis zur spä­te­ren Rea­li­sie­rung auf­ge­scho­ben, so­weit die­se Er­ben die bis­he­ri­gen für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­ben­den Wer­te über­neh­men.48

2quin­quies Di­vi­den­den, Ge­winnan­tei­le, Li­qui­da­ti­ons­über­schüs­se und geld­wer­te Vor­tei­le aus Ak­ti­en, An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten mit be­schränk­ter Haf­tung, Ge­nos­sen­schafts­an­tei­len und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­nen so­wie Ge­win­ne aus der Ver­äus­se­rung sol­cher Be­tei­li­gungs­rech­te sind nach Ab­zug des zu­re­chen­ba­ren Auf­wan­des im Um­fang von 50 Pro­zent steu­er­bar, wenn die­se Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft dar­stel­len. Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne hö­he­re Be­steue­rung vor­se­hen. Die Teil­be­steue­rung auf Ver­äus­se­rungs­ge­win­nen wird nur ge­währt, wenn die ver­äus­ser­ten Be­tei­li­gungs­rech­te min­des­tens ein Jahr im Ei­gen­tum der steu­er­pflich­ti­gen Per­son oder Per­so­nen­un­ter­neh­mung wa­ren.49

3 Stil­le Re­ser­ven ei­ner Per­so­nen­un­ter­neh­mung (Ein­zel­un­ter­neh­men, Per­so­nen­ge­sell­schaft) wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:50

a.
bei der Über­tra­gung von Ver­mö­gens­wer­ten auf ei­ne an­de­re Per­so­nen­un­ter­neh­mung;
b.
bei der Über­tra­gung ei­nes Be­triebs oder ei­nes Teil­be­triebs auf ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen.51

3bis Bei ei­ner Um­struk­tu­rie­rung nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend der der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­re Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te zu ei­nem über dem über­tra­ge­nen steu­er­li­chen Ei­gen­ka­pi­tal lie­gen­den Preis ver­äus­sert wer­den; die ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.52

4 Wer­den Ge­gen­stän­de des be­triebs­not­wen­di­gen An­la­ge­ver­mö­gens er­setzt, so kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf die als Er­satz er­wor­be­nen An­la­ge­gü­ter über­tra­gen wer­den, wenn die­se eben­falls be­triebs­not­wen­dig sind und sich in der Schweiz be­fin­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung beim Er­satz von Lie­gen­schaf­ten durch Ge­gen­stän­de des be­weg­li­chen Ver­mö­gens.53

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

46 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

50 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BG vom 16. Dez. 2005 (GmbH-Recht so­wie An­pas­sun­gen im Ak­ti­en-, Ge­nos­sen­schafts-, Han­dels­re­gis­ter- und Fir­men­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4791; BBl 2002 3148, 2004 3969).

51 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

52 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 8a Einkommen aus Patenten und vergleichbaren Rechten bei selbstständiger Erwerbstätigkeit 54

Für das Ein­kom­men aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten bei selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit sind die Ar­ti­kel 24a und 24b sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

2. Abschnitt: Abzüge

Art. 9 Allgemeines

1 Von den ge­sam­ten steu­er­ba­ren Ein­künf­ten wer­den die zu ih­rer Er­zie­lung not­wen­di­gen Auf­wen­dun­gen und die all­ge­mei­nen Ab­zü­ge ab­ge­zo­gen. Für die not­wen­di­gen Kos­ten für Fahr­ten zwi­schen Wohn- und Ar­beits­stät­te kann ein Ma­xi­mal­be­trag fest­ge­setzt wer­den.55

2 All­ge­mei­ne Ab­zü­ge sind:

a.56
die pri­va­ten Schuld­zin­sen im Um­fang des nach den Ar­ti­keln 7 und 7a steu­er­ba­ren Ver­mö­gen­ser­tra­ges und wei­te­rer 50 000 Fran­ken;
b.57
die dau­ern­den Las­ten so­wie 40 Pro­zent der be­zahl­ten Leib­ren­ten;
c.
die Un­ter­halts­bei­trä­ge an den ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt­le­ben­den Ehe­gat­ten so­wie die Un­ter­halts­bei­trä­ge an einen El­tern­teil für die un­ter des­sen el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den Kin­der, nicht je­doch Leis­tun­gen in Er­fül­lung an­de­rer fa­mi­li­en­recht­li­cher Un­ter­halts- oder Un­ter­stüt­zungs­pflich­ten;
d.58
die ge­mä­ss Ge­setz, Sta­tut oder Re­gle­ment ge­leis­te­ten Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge an die Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung und an Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge;
e.
Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge zum Er­werb von ver­trag­li­chen An­sprü­chen aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge, bis zu ei­nem be­stimm­ten Be­trag;
f.
die Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung, die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und für die ob­li­ga­to­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rung;
g.
die Ein­la­gen, Prä­mi­en und Bei­trä­ge für die Le­bens‑, die Kran­ken- und die nicht un­ter Buch­sta­be f fal­len­de Un­fall­ver­si­che­rung so­wie die Zin­sen von Spar­ka­pi­ta­li­en des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, der pau­scha­liert wer­den kann;
h.59
die Krank­heits- und Un­fall­kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen und der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt und die­se einen vom kan­to­na­len Recht be­stimm­ten Selbst­be­halt über­stei­gen;
hbis.60
die be­hin­de­rungs­be­ding­ten Kos­ten des Steu­er­pflich­ti­gen oder der von ihm un­ter­hal­te­nen Per­so­nen mit Be­hin­de­run­gen im Sin­ne des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200261, so­weit der Steu­er­pflich­ti­ge die Kos­ten sel­ber trägt;
i.62
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu dem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Aus­mass an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 23 Abs. 1 Bst. f), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 23 Abs. 1 Bst. a–c);
k.
ein Ab­zug vom Er­w­erb­sein­kom­men, das ein Ehe­gat­te un­ab­hän­gig vom Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten er­zielt, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag; ein gleich­ar­ti­ger Ab­zug ist zu­läs­sig bei er­heb­li­cher Mit­ar­beit ei­nes Ehe­gat­ten im Be­ruf, Ge­schäft oder Ge­wer­be des an­dern Ehe­gat­ten;
l.63
die Mit­glie­der­bei­trä­ge und Zu­wen­dun­gen bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag an po­li­ti­sche Par­tei­en, die:
1.
im Par­tei­en­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 76a des Bun­des­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 197664 über die po­li­ti­schen Rech­te ein­ge­tra­gen sind,
2.
in ei­nem kan­to­na­len Par­la­ment ver­tre­ten sind, oder
3.
in ei­nem Kan­ton bei den letz­ten Wahlen des kan­to­na­len Par­la­ments min­des­tens 3 Pro­zent der Stim­men er­reicht ha­ben;
m.65
die nach­ge­wie­se­nen Kos­ten, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, für die Dritt­be­treu­ung je­des Kin­des, das das 14. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat und mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son, die für sei­nen Un­ter­halt sorgt, im glei­chen Haus­halt lebt, so­weit die­se Kos­ten in di­rek­tem kau­sa­lem Zu­sam­men­hang mit der Er­werbs­tä­tig­keit, Aus­bil­dung oder Er­werbs­un­fä­hig­keit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ste­hen;
n.66
die Ein­satz­kos­ten in der Hö­he ei­nes nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Pro­zent­be­trags der ein­zel­nen Ge­win­ne aus Geld­spie­len, wel­che nicht nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l–m steu­er­frei sind; die Kan­to­ne kön­nen einen Höchst­be­trag für den Ab­zug vor­se­hen;
o.67
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich der Um­schu­lungs­kos­ten, bis zu ei­nem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag, so­fern:
1.
ein ers­ter Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II vor­liegt, oder
2.
das 20. Le­bens­jahr vollen­det ist und es sich nicht um die Aus­bil­dungs­kos­ten bis zum ers­ten Ab­schluss auf der Se­kun­dar­stu­fe II han­delt.

3 Bei Lie­gen­schaf­ten im Pri­vat­ver­mö­gen kön­nen die Un­ter­halts­kos­ten, die Kos­ten der In­stand­stel­lung von neu er­wor­be­nen Lie­gen­schaf­ten, die Ver­si­che­rungs­prä­mi­en und die Kos­ten der Ver­wal­tung durch Drit­te ab­ge­zo­gen wer­den. Zu­dem kön­nen die Kan­to­ne Ab­zü­ge für Um­welt­schutz, Ener­gie­spa­ren und Denk­mal­pfle­ge vor­se­hen. Bei den drei letzt­ge­nann­ten Ab­zü­gen gilt fol­gen­de Re­ge­lung:68

a.69
Bei den In­ves­ti­tio­nen, die dem Ener­gie­spa­ren und dem Um­welt­schutz die­nen, be­stimmt das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen, wel­che In­ves­ti­tio­nen den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt wer­den kön­nen; den Un­ter­halts­kos­ten gleich­ge­stellt sind auch die Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf den Er­satz­neu­bau.
b.
Die nicht durch Sub­ven­tio­nen ge­deck­ten Kos­ten denk­mal­pfle­ge­ri­scher Ar­bei­ten sind ab­zieh­bar, so­fern der Steu­er­pflich­ti­ge sol­che Mass­nah­men auf­grund ge­setz­li­cher Vor­schrif­ten, im Ein­ver­neh­men mit den Be­hör­den oder auf de­ren An­ord­nung hin vor­ge­nom­men hat.

3bis In­ves­ti­tio­nen und Rück­bau­kos­ten im Hin­blick auf einen Er­satz­neu­bau nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a sind in den zwei nach­fol­gen­den Steu­er­pe­ri­oden ab­zieh­bar, so­weit sie in der lau­fen­den Steu­er­pe­ri­ode, in wel­cher die Auf­wen­dun­gen an­ge­fal­len sind, steu­er­lich nicht voll­stän­dig be­rück­sich­tigt wer­den kön­nen.70

4 An­de­re Ab­zü­ge sind nicht zu­läs­sig. Vor­be­hal­ten sind die Kin­derab­zü­ge und an­de­re So­zi­al­ab­zü­ge des kan­to­na­len Rechts.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Behan lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607). Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 18. Feb. 2015 (AS 2015 993).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

58 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4635; BBl 20036399).

59 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

60 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

61 SR 151.3

62 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20054545; BBl 2003 81538191).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009 über die steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Zu­wen­dun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 449; BBl 2008 74637485).

64 SR 161.1

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG – SR171.10).

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 201165176543). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 1515; BBl 2007 79938009).

69 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

70 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561).

Art. 10 Selbständige Erwerbstätigkeit

1 Als ge­schäfts- oder be­rufs­mäs­sig be­grün­de­te Kos­ten wer­den na­ment­lich ab­ge­zo­gen:

a.
die aus­ge­wie­se­nen Ab­schrei­bun­gen des Ge­schäfts­ver­mö­gens;
b.
die Rück­stel­lun­gen für Ver­pflich­tun­gen, de­ren Hö­he noch un­be­stimmt ist, oder für un­mit­tel­bar dro­hen­de Ver­lust­ri­si­ken;
c.
die ein­ge­tre­te­nen und ver­buch­ten Ver­lus­te auf dem Ge­schäfts­ver­mö­gen;
d.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
e.71
Zin­sen auf Ge­schäfts­schul­den so­wie Zin­sen, die auf Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 ent­fal­len;
f.72
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals;
g.73
ge­win­n­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen, so­weit sie kei­nen Straf­zweck ha­ben.

1bis Nicht ab­zieh­bar sind ins­be­son­de­re:

a.
Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts;
b.
Auf­wen­dun­gen zur Er­mög­li­chung von Straf­ta­ten oder als Ge­gen­leis­tung für die Be­ge­hung von Straf­ta­ten;
c.
Bus­sen und Geld­stra­fen;
d.
fi­nan­zi­el­le Ver­wal­tungs­sank­tio­nen, so­weit sie einen Straf­zweck ha­ben.74

1ter Sind Sank­tio­nen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben c und d von ei­ner aus­län­di­schen Straf- oder Ver­wal­tungs­be­hör­de ver­hängt wor­den, so sind sie ab­zieh­bar, wenn:

a.
die Sank­ti­on ge­gen den schwei­ze­ri­schen Ord­re pu­blic ver­stösst; oder
b.
die steu­er­pflich­ti­ge Per­son glaub­haft dar­legt, dass sie al­les Zu­mut­ba­re un­ter­nom­men hat, um sich rechts­kon­form zu ver­hal­ten.75

2 Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 15) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren kön­nen ab­ge­zo­gen wer­den, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Ein­kom­mens die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.76

3 Mit Leis­tun­gen Drit­ter, die zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung er­bracht wer­den, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­jah­ren ent­stan­den und noch nicht mit Ein­kom­men ver­rech­net wer­den konn­ten.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch bei Ver­le­gung des steu­er­recht­li­chen Wohn­sit­zes oder des Ge­schäftsor­tes in­ner­halb der Schweiz.77

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern (AS 20002147; BBl 1997 II 1037, IV 1336). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 10a Abzug von Forschungs- und Entwicklungsaufwand bei selbstständiger Erwerbstätigkeit 78

Für den Ab­zug von For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand bei selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist Ar­ti­kel 25a sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

3. Abschnitt: Steuerberechnung

Art. 11

1 Für Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, muss die Steu­er im Ver­gleich zu al­lein­ste­hen­den Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­mes­sen er­mäs­sigt wer­den.79

2 Ge­hö­ren zu den Ein­künf­ten Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen für wie­der­keh­ren­de Leis­tun­gen, so wird die Steu­er un­ter Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te zu dem Satz be­rech­net, der sich er­gä­be, wenn an­stel­le der ein­ma­li­gen Leis­tung ei­ne ent­spre­chen­de jähr­li­che Leis­tung aus­ge­rich­tet wür­de.

3 Ka­pi­tal­leis­tun­gen aus Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie Zah­lun­gen bei Tod und für blei­ben­de kör­per­li­che oder ge­sund­heit­li­che Nach­tei­le wer­den für sich al­lein be­steu­ert. Sie un­ter­lie­gen stets ei­ner vol­len Jahres­steu­er.

4 Für klei­ne Ar­beits­ent­gel­te aus un­selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist die Steu­er oh­ne Be­rück­sich­ti­gung der üb­ri­gen Ein­künf­te, all­fäl­li­ger Be­rufs­kos­ten und So­zi­al­ab­zü­ge zu er­he­ben; Vor­aus­set­zung ist, dass der Ar­beit­ge­ber die Steu­er im Rah­men des ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­rens nach den Ar­ti­keln 2 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200580 ge­gen die Schwarz­ar­beit ent­rich­tet. Da­mit sind die Ein­kom­mens­steu­ern von Kan­ton und Ge­mein­de ab­ge­gol­ten. Ar­ti­kel 37 Ab­satz 1 Buch­sta­be a gilt sinn­ge­mä­ss. Die Steu­ern sind pe­ri­odisch der zu­stän­di­gen AHV-Aus­gleichs­kas­se ab­zu­lie­fern. Die­se stellt dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Auf­stel­lung oder ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus. Sie über­weist der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de die ein­kas­sier­ten Steu­er­zah­lun­gen. Das Recht auf ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 3 wird auf die zu­stän­di­ge AHV-Aus­gleichs­kas­se über­tra­gen.81

5 Wird die selbst­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit nach dem vollen­de­ten 55. Al­ters­jahr oder we­gen Un­fä­hig­keit zur Wei­ter­füh­rung in­fol­ge In­va­li­di­tät de­fi­ni­tiv auf­ge­ge­ben, so ist die Sum­me der in den letz­ten zwei Ge­schäfts­jah­ren rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven ge­trennt vom üb­ri­gen Ein­kom­men zu be­steu­ern.82 Ein­kaufs­bei­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d sind ab­zieh­bar. Wer­den kei­ne sol­chen Ein­käu­fe vor­ge­nom­men, so wird die Steu­er auf dem Be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven, für den der Steu­er­pflich­ti­ge die Zu­läs­sig­keit ei­nes Ein­kaufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d nach­weist, in glei­cher Wei­se wie Ka­pi­tal­leis­tun­gen aus Vor­sor­ge ge­mä­ss Ab­satz 3 er­ho­ben. Der auf den Rest­be­trag der rea­li­sier­ten stil­len Re­ser­ven an­wend­ba­re Satz wird durch das kan­to­na­le Recht be­stimmt. Die glei­che Satz­mil­de­rung gilt auch für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten, die an­de­ren Er­ben und die Ver­mächt­nis­neh­mer, so­fern sie das über­nom­me­ne Un­ter­neh­men nicht fort­füh­ren; die steu­er­li­che Ab­rech­nung er­folgt spä­tes­tens fünf Ka­len­der­jah­re nach Ab­lauf des To­des­jah­res des Erb­las­sers.83

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).

80 SR 822.41

81 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Ju­ni 2005 ge­gen die Schwarz­ar­beit, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 359; BBl 2002 3605).

82 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG – SR171.10).

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

3. Kapitel: Grundstückgewinnsteuer

Art. 12

1 Der Grund­stück­ge­winn­steu­er un­ter­lie­gen Ge­win­ne, die sich bei Ver­äus­se­rung ei­nes Grund­stückes des Pri­vat­ver­mö­gens oder ei­nes land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an er­ge­ben, so­weit der Er­lös die An­la­ge­kos­ten (Er­werbs­preis oder Er­satz­wert zu­züg­lich Auf­wen­dun­gen) über­steigt.

2 Die Steu­er­pflicht wird durch je­de Ver­äus­se­rung ei­nes Grund­stückes be­grün­det. Den Ver­äus­se­run­gen sind gleich­ge­stellt:

a.
die Rechts­ge­schäf­te, die in Be­zug auf die Ver­fü­gungs­ge­walt über ein Grund­stück wirt­schaft­lich wie ei­ne Ver­äus­se­rung wir­ken;
b.
die Über­füh­rung ei­nes Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an vom Pri­vat­ver­mö­gen in das Ge­schäfts­ver­mö­gen des Steu­er­pflich­ti­gen;
c.
die Be­las­tung ei­nes Grund­stückes mit pri­vat­recht­li­chen Dienst­bar­kei­ten oder öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen, wenn die­se die un­be­schränk­te Be­wirt­schaf­tung oder den Ver­äus­se­rungs­wert des Grund­stückes dau­ernd und we­sent­lich be­ein­träch­ti­gen und da­für ein Ent­gelt ent­rich­tet wird;
d.
die Über­tra­gung von Be­tei­li­gungs­rech­ten des Pri­vat­ver­mö­gens des Steu­er­pflich­ti­gen an Im­mo­bi­li­en­ge­sell­schaf­ten, so­weit das kan­to­na­le Recht für die­sen Fall ei­ne Steu­er­pflicht vor­sieht;
e.
die oh­ne Ver­äus­se­rung er­ziel­ten Pla­nungs­mehr­wer­te im Sin­ne des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197984, so­fern das kan­to­na­le Recht die­sen Tat­be­stand der Grund­stück­ge­winn­steu­er un­ter­stellt.

3 Die Be­steue­rung wird auf­ge­scho­ben bei:

a.
Ei­gen­tums­wech­sel durch Erb­gang (Erb­fol­ge, Erb­tei­lung, Ver­mächt­nis), Erb­vor­be­zug oder Schen­kung;
b.85
Ei­gen­tums­wech­sel un­ter Ehe­gat­ten im Zu­sam­men­hang mit dem Gü­ter­recht, so­wie zur Ab­gel­tung aus­ser­or­dent­li­cher Bei­trä­ge ei­nes Ehe­gat­ten an den Un­ter­halt der Fa­mi­lie (Art. 165 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches86) und schei­dungs­recht­li­cher An­sprü­che, so­fern bei­de Ehe­gat­ten ein­ver­stan­den sind;
c.
Landum­le­gun­gen zwecks Gü­ter­zu­sam­men­le­gung, Quar­tier­pla­nung, Grenz­be­rei­ni­gung, Ab­run­dung land­wirt­schaft­li­cher Heim­we­sen so­wie bei Landum­le­gun­gen im Ent­eig­nungs­ver­fah­ren oder dro­hen­der Ent­eig­nung;
d.
voll­stän­di­ger oder teil­wei­ser Ver­äus­se­rung ei­nes land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stückes, so­weit der Ver­äus­se­rungs­er­lös in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zum Er­werb ei­nes selbst­be­wirt­schaf­te­ten Er­satz­grund­stückes oder zur Ver­bes­se­rung der ei­ge­nen, selbst­be­wirt­schaf­te­ten land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Grund­stücke ver­wen­det wird;
e.
Ver­äus­se­rung ei­ner dau­ernd und aus­sch­liess­lich selbst­ge­nutz­ten Wohn­lie­gen­schaft (Ein­fa­mi­li­en­haus oder Ei­gen­tums­woh­nung), so­weit der da­bei er­ziel­te Er­lös in­nert an­ge­mes­se­ner Frist zum Er­werb oder zum Bau ei­ner gleich­ge­nutz­ten Er­satz­lie­gen­schaft in der Schweiz ver­wen­det wird.

4 Die Kan­to­ne kön­nen die Grund­stück­ge­winn­steu­er auch auf Ge­win­nen aus der Ver­äus­se­rung von Grund­stücken des Ge­schäfts­ver­mö­gens des Steu­er­pflich­ti­gen er­he­ben, so­fern sie die­se Ge­win­ne von der Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er aus­neh­men oder die Grund­stück­ge­winn­steu­er auf die Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er an­rech­nen. In bei­den Fäl­len gilt:

a.87
die in den Ar­ti­keln 8 Ab­sät­ze 3 und 4 und 24 Ab­sät­ze 3 und 3qua­ter ge­nann­ten Tat­be­stän­de sind bei der Grund­stück­ge­winn­steu­er als steu­er­auf­schie­ben­de Ver­äus­se­rung zu be­han­deln;
b.
die Über­füh­rung ei­nes Grund­stückes so­wie von An­tei­len dar­an vom Pri­vat­ver­mö­gen ins Ge­schäfts­ver­mö­gen darf nicht ei­ner Ver­äus­se­rung gleich­ge­stellt wer­den.

5 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass kurz­fris­tig rea­li­sier­te Grund­stück­ge­win­ne stär­ker be­steu­ert wer­den.

84SR 700

85 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1).

86 SR 210

87 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

4. Kapitel: Vermögenssteuer

Art. 13 Steuerobjekt

1 Der Ver­mö­gens­steu­er un­ter­liegt das ge­sam­te Rein­ver­mö­gen.

2 Nutz­nies­sungs­ver­mö­gen wird dem Nutz­nies­ser zu­ge­rech­net.

3 Bei An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz ist die Wert­dif­fe­renz zwi­schen den Ge­samtak­ti­ven der kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­ge und de­ren di­rek­tem Grund­be­sitz steu­er­bar.88

4 Haus­rat und per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de wer­den nicht be­steu­ert.

88 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 14 Bewertung

1 Das Ver­mö­gen wird zum Ver­kehrs­wert be­wer­tet. Da­bei kann der Er­trags­wert an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt wer­den.

2 Die land- und forst­wirt­schaft­lich ge­nutz­ten Grund­stücke wer­den zum Er­trags­wert be­wer­tet. Das kan­to­na­le Recht kann be­stim­men, dass bei der Be­wer­tung der Ver­kehrs­wert mit­be­rück­sich­tigt wird oder im Fal­le der Ver­äus­se­rung oder Auf­ga­be der land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Nut­zung des Grund­stückes ei­ne Nach­be­steue­rung für die Dif­fe­renz zwi­schen Er­trags- und Ver­kehrs­wert er­folgt. Die Nach­be­steue­rung darf für höchs­tens 20 Jah­re er­fol­gen.

3 Im­ma­te­ri­el­le Gü­ter und be­weg­li­ches Ver­mö­gen, die zum Ge­schäfts­ver­mö­gen der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ge­hö­ren, wer­den zu dem für die Ein­kom­mens­steu­er mass­ge­bli­chen Wert be­wer­tet. Die Kan­to­ne kön­nen für Ver­mö­gen, das auf Rech­te nach Ar­ti­kel 8a ent­fällt, ei­ne Steu­er­er­mäs­si­gung vor­se­hen.89 90

89 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 14a Bewertung von Mitarbeiterbeteiligungen 91

1 Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 7d Ab­satz 1 sind zum Ver­kehrs­wert ein­zu­set­zen. All­fäl­li­ge Sperr­fris­ten sind an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen nach den Ar­ti­keln 7d Ab­satz 3 und 7e sind bei Zu­tei­lung oh­ne Steu­er­wert zu de­kla­rie­ren.

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

5. Kapitel: Zeitliche Bemessung

Art. 15 Steuerperiode 92

1 Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ka­len­der­jahr.

2 Die Steu­ern vom Ein­kom­men und Ver­mö­gen wer­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

3 Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird die Steu­er auf den in die­sem Zeit­raum er­ziel­ten Ein­künf­ten er­ho­ben. Da­bei be­stimmt sich der Steu­er­satz für re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Ein­kom­men; nicht re­gel­mäs­sig flies­sen­de Ein­künf­te un­ter­lie­gen der vol­len Jahres­steu­er, wer­den aber für die Satz­be­stim­mung nicht in ein Jah­res­ein­kom­men um­ge­rech­net. Die Ar­ti­kel 4b und 11 Ab­satz 3 blei­ben vor­be­hal­ten.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 16 Bemessung des Einkommens 93

1 Das steu­er­ba­re Ein­kom­men be­misst sich nach den Ein­künf­ten in der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Für die Er­mitt­lung des Ein­kom­mens aus selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ist das Er­geb­nis des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res mass­ge­bend.

3 Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit müs­sen in je­der Steu­er­pe­ri­ode einen Ge­schäfts­ab­schluss er­stel­len.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 17 Bemessung des Vermögens 94

1 Das steu­er­ba­re Ver­mö­gen be­misst sich nach dem Stand am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht.

2 Für Steu­er­pflich­ti­ge mit selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und Ge­schäfts­jah­ren, die nicht mit dem Ka­len­der­jahr über­ein­stim­men, be­stimmt sich das steu­er­ba­re Ge­schäfts­ver­mö­gen nach dem Ei­gen­ka­pi­tal am En­de des in der Steu­er­pe­ri­ode ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res.

3 Erbt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode Ver­mö­gen, so wird die­ses erst von dem Zeit­punkt an dem üb­ri­gen Ver­mö­gen zu­ge­rech­net, in dem es an­fällt. Ab­satz 4 gilt sinn­ge­mä­ss.

4 Be­steht die Steu­er­pflicht nur wäh­rend ei­nes Teils der Steu­er­pe­ri­ode, so wird der die­sem Zeit­raum ent­spre­chen­de Be­trag er­ho­ben. Ar­ti­kel 4b Ab­satz 2 bleibt vor­be­hal­ten.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 18 Veranlagung bei Begründung und Auflösung der Ehe 95

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, wer­den für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode, in der sie die Ehe ge­schlos­sen ha­ben, nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 ver­an­lagt.

2 Bei Schei­dung, ge­richt­li­cher oder tat­säch­li­cher Tren­nung wer­den die Ehe­gat­ten für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat ver­an­lagt.

3 Stirbt ein in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­der Ehe­gat­te, so wer­den bis zu sei­nem To­des­tag bei­de Ehe­gat­ten ge­mein­sam ver­an­lagt (Art. 3 Abs. 3). Der über­le­ben­de Ehe­gat­te wird für den Rest der Steu­er­pe­ri­ode se­pa­rat zu dem für ihn an­wend­ba­ren Ta­rif ver­an­lagt. Die Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 und 17 Ab­sät­ze 3 und 4 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 19 Grundstückgewinne

Die Grund­stück­ge­winn­steu­er wird für die Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt, in der die Ge­win­ne er­zielt wor­den sind.

Dritter Titel: Steuern der juristischen Personen

1. Kapitel: Steuerpflicht

Art. 20 Steuerpflicht aufgrund persönlicher Zugehörigkeit

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten, Ge­nos­sen­schaf­ten, Ver­ei­ne, Stif­tun­gen und die üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind steu­er­pflich­tig, wenn sich ihr Sitz oder ih­re tat­säch­li­che Ver­wal­tung im Kan­ton be­fin­det. Den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt sind die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz nach Ar­ti­kel 58 oder 118a KAG96.97 Die In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 110 KAG wer­den wie Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten be­steu­ert.98

2 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen, aus­län­di­sche Han­dels­ge­sell­schaf­ten und an­de­re aus­län­di­sche Per­so­nen­ge­samt­hei­ten oh­ne ju­ris­ti­sche Per­sön­lich­keit wer­den den in­län­di­schen ju­ris­ti­schen Per­so­nen gleich­ge­stellt, de­nen sie recht­lich oder tat­säch­lich am ähn­lichs­ten sind.

96 SR 951.31

97 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 53; BBl 2020 6885).

98 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 21 Steuerpflicht aufgrund wirtschaftlicher Zugehörigkeit

1 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz oder mit tat­säch­li­cher Ver­wal­tung aus­ser­halb des Kan­tons sind steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Teil­ha­ber an Ge­schäfts­be­trie­ben im Kan­ton sind;
b.
im Kan­ton Be­triebs­stät­ten un­ter­hal­ten;
c.
an Grund­stücken im Kan­ton Ei­gen­tum, ding­li­che Rech­te oder die­sen wirt­schaft­lich gleich­zuach­ten­de per­sön­li­che Nut­zungs­rech­te ha­be;
d.99
mit im Kan­ton ge­le­ge­nen Grund­stücken han­deln.

2 Ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz und tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Aus­land sind aus­ser­dem steu­er­pflich­tig, wenn sie:

a.
Gläu­bi­ger oder Nutz­nies­ser von For­de­run­gen sind, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind;
b.100
im Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ver­mit­teln.

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357).

Art. 22 Wechsel der Steuerpflicht 101

1 Ver­legt ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son wäh­rend ei­ner Steu­er­pe­ri­ode ih­ren Sitz oder die tat­säch­li­che Ver­wal­tung von ei­nem Kan­ton in einen an­de­ren Kan­ton, so ist sie in den be­tei­lig­ten Kan­to­nen für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode steu­er­pflich­tig. Ver­an­la­gungs­be­hör­de im Sin­ne des Ar­ti­kels 39 Ab­satz 2 ist die­je­ni­ge des Kan­tons des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung am En­de der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Ei­ne Steu­er­pflicht auf Grund wirt­schaft­li­cher Zu­ge­hö­rig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 in ei­nem an­de­ren Kan­ton als demje­ni­gen des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung be­steht für die ge­sam­te Steu­er­pe­ri­ode, auch wenn sie wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode be­grün­det, ver­än­dert oder auf­ge­ho­ben wird.

3 Der Ge­winn und das Ka­pi­tal wer­den zwi­schen den be­tei­lig­ten Kan­to­nen in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Grund­sät­ze des Bun­des­rechts über das Ver­bot der in­ter­kan­to­na­len Dop­pel­be­steue­rung aus­ge­schie­den.

101 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 23 Ausnahmen

1 Von der Steu­er­pflicht sind nur be­freit:

a.
der Bund und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des Bun­des­rech­tes;
b.
der Kan­ton und sei­ne An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
c.
die Ge­mein­den, die Kirch­ge­mein­den und die an­de­ren Ge­biets­kör­per­schaf­ten des Kan­tons und ih­re An­stal­ten nach Mass­ga­be des kan­to­na­len Rechts;
d.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge von Un­ter­neh­men mit Wohn­sitz, Sitz oder Be­triebs­stät­te in der Schweiz und von ih­nen na­he ste­hen­den Un­ter­neh­men, so­fern die Mit­tel der Ein­rich­tung dau­ernd und aus­sch­liess­lich der Per­so­nal­vor­sor­ge die­nen;
e.
die in­län­di­schen So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen, ins­be­son­de­re Ar­beits­lo­sen-, Kran­ken­ver­si­che­rungs‑, Al­ters‑, In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rungs­kas­sen, mit Aus­nah­me der kon­zes­sio­nier­ten Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
f.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die öf­fent­li­che oder ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind. Un­ter­neh­me­ri­sche Zwe­cke sind grund­sätz­lich nicht ge­mein­nüt­zig. Der Er­werb und die Ver­wal­tung von we­sent­li­chen Ka­pi­tal­be­tei­li­gun­gen an Un­ter­neh­men gel­ten als ge­mein­nüt­zig, wenn das In­ter­es­se an der Un­ter­neh­men­ser­hal­tung dem ge­mein­nüt­zi­gen Zweck un­ter­ge­ord­net ist und kei­ne ge­schäfts­lei­ten­den Tä­tig­kei­ten aus­ge­übt wer­den;
g.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die kan­to­nal oder ge­samtschwei­ze­risch Kul­tus­zwe­cke ver­fol­gen, für den Ge­winn und das Ka­pi­tal, die aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind;
h.102
die aus­län­di­schen Staa­ten für ih­re in­län­di­schen, aus­sch­liess­lich dem un­mit­tel­ba­ren Ge­brauch der di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tun­gen be­stimm­ten Lie­gen­schaf­ten so­wie die von der Steu­er­pflicht be­frei­ten in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007103 für die Lie­gen­schaf­ten, die Ei­gen­tum der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten sind und die von de­ren Dienst­stel­len be­nützt wer­den;
i.104
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz, so­fern de­ren An­le­ger aus­sch­liess­lich steu­er­be­frei­te Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach Buch­sta­be d oder steu­er­be­frei­te in­län­di­sche So­zi­al­ver­si­che­rungs- und Aus­gleichs­kas­sen nach Buch­sta­be e sind;
j.105
die vom Bund kon­zes­sio­nier­ten Ver­kehrs- und In­fra­struk­tur­un­ter­neh­men, die für die­se Tä­tig­keit Ab­gel­tun­gen er­hal­ten oder auf­grund ih­rer Kon­zes­si­on einen ganz­jäh­ri­gen Be­trieb von na­tio­na­ler Be­deu­tung auf­recht er­hal­ten müs­sen; die Steu­er­be­frei­ung er­streckt sich auch auf Ge­win­ne aus der kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit, die frei ver­füg­bar sind; von der Steu­er­be­frei­ung aus­ge­nom­men sind je­doch Ne­ben­be­trie­be und Lie­gen­schaf­ten, die kei­ne not­wen­di­ge Be­zie­hung zur kon­zes­sio­nier­ten Tä­tig­keit ha­ben.

2106

3 Die Kan­to­ne kön­nen auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung für Un­ter­neh­men, die neu er­öff­net wer­den und dem wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se des Kan­tons die­nen, für das Grün­dungs­jahr und die neun fol­gen­den Jah­re Steu­erer­leich­te­run­gen vor­se­hen. Ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung der be­trieb­li­chen Tä­tig­keit kann ei­ner Neu­grün­dung gleich­ge­stellt wer­den.

4 Die in Ab­satz 1 Buch­sta­ben d-g und i ge­nann­ten ju­ris­ti­schen Per­so­nen un­ter­lie­gen je­doch in je­dem Fall der Grund­stück­ge­winn­steu­er. Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.107

102 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).

103 SR 192.12

104 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

105 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 11 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

107 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

2. Kapitel: Gewinnsteuer

1. Abschnitt: Steuerobjekt

Art. 24 Allgemeines

1 Der Ge­winn­steu­er un­ter­liegt der ge­sam­te Rein­ge­winn. Da­zu ge­hö­ren auch:

a.
der der Er­folgs­rech­nung be­las­te­te, ge­schäfts­mäs­sig nicht be­grün­de­te Auf­wand;
b.
die der Er­folgs­rech­nung nicht gut­ge­schrie­be­nen Er­trä­ge, Ka­pi­tal‑, Li­qui­da­ti­ons- und Auf­wer­tungs­ge­win­ne;
c.108
die Zin­sen auf ver­deck­tem Ei­gen­ka­pi­tal (Art. 29a).

2 Kein steu­er­ba­rer Ge­winn ent­steht durch:

a.
Ka­pi­tal­ein­la­gen von Mit­glie­dern von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten ein­sch­liess­lich Auf­gel­der und Leis­tun­gen à fonds per­du:
b.
Ver­le­gung des Sit­zes, der Ver­wal­tung, ei­nes Ge­schäfts­be­trie­bes oder ei­ner Be­triebs­stät­te in einen an­dern Kan­ton, so­weit kei­ne Ver­äus­se­run­gen oder buch­mäs­si­gen Auf­wer­tun­gen vor­ge­nom­men wer­den;
c.
Ka­pi­tal­zu­wachs aus Erb­schaft, Ver­mächt­nis oder Schen­kung.

3 Stil­le Re­ser­ven ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son wer­den bei Um­struk­tu­rie­run­gen, ins­be­son­de­re im Fall der Fu­si­on, Spal­tung oder Um­wand­lung, nicht be­steu­ert, so­weit die Steu­er­pflicht in der Schweiz fort­be­steht und die bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­te über­nom­men wer­den:

a.
bei der Um­wand­lung in ei­ne Per­so­nen­un­ter­neh­mung oder in ei­ne an­de­re ju­ris­ti­sche Per­son;
b.
bei der Auf- oder Ab­spal­tung ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, so­fern ein oder meh­re­re Be­trie­be oder Teil­be­trie­be über­tra­gen wer­den und so­weit die nach der Spal­tung be­ste­hen­den ju­ris­ti­schen Per­so­nen einen Be­trieb oder Teil­be­trieb wei­ter­füh­ren;
c.
beim Aus­tausch von Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­ten an­läss­lich von Um­struk­tu­rie­run­gen oder von fu­si­ons­ähn­li­chen Zu­sam­menschlüs­sen;
d.
bei der Über­tra­gung von Be­trie­ben oder Teil­be­trie­ben, so­wie von Ge­gen­stän­den des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft. Als Toch­ter­ge­sell­schaft gilt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, an der die über­tra­gen­de Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal be­tei­ligt ist.109

3bis Über­trägt ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft ei­ne Be­tei­li­gung auf ei­ne aus­län­di­sche Kon­zern­ge­sell­schaft, so wird für die Dif­fe­renz zwi­schen dem Ge­winn­steu­er­wert und dem Ver­kehrs­wert der Be­tei­li­gung die Be­steue­rung auf­ge­scho­ben.110 Der Steu­er­auf­schub ent­fällt, wenn die über­tra­ge­ne Be­tei­li­gung an einen kon­zern­frem­den Drit­ten ver­äus­sert wird, wenn die Ge­sell­schaft, de­ren Be­tei­li­gungs­rech­te über­tra­gen wur­den, ih­re Ak­ti­ven und Pas­si­ven in we­sent­li­chem Um­fang ver­äus­sert oder wenn sie li­qui­diert wird.111

3ter Bei ei­ner Über­tra­gung auf ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert, so­weit wäh­rend den der Um­struk­tu­rie­rung nach­fol­gen­den fünf Jah­ren die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te oder Be­tei­li­gungs- oder Mit­glied­schafts­rech­te an der Toch­ter­ge­sell­schaft ver­äus­sert wer­den; die Toch­ter­ge­sell­schaft kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen.112

3qua­ter Zwi­schen in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten, wel­che nach dem Ge­samt­bild der tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­se durch Stim­men­mehr­heit oder auf an­de­re Wei­se un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu­sam­men­ge­fasst sind, kön­nen di­rekt oder in­di­rekt ge­hal­te­ne Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 20 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal ei­ner an­de­ren Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft, Be­trie­be oder Teil­be­trie­be so­wie Ge­gen­stän­de des be­trieb­li­chen An­la­ge­ver­mö­gens zu den bis­her für die Ge­winn­steu­er mass­ge­bli­chen Wer­ten über­tra­gen wer­den. Vor­be­hal­ten bleibt die Über­tra­gung auf ei­ne in­län­di­sche Toch­ter­ge­sell­schaft nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d.113 114

3quin­quies Wer­den im Fall ei­ner Über­tra­gung nach Ab­satz 3qua­ter wäh­rend der nach­fol­gen­den fünf Jah­re die über­tra­ge­nen Ver­mö­gens­wer­te ver­äus­sert oder wird wäh­rend die­ser Zeit die ein­heit­li­che Lei­tung auf­ge­ge­ben, so wer­den die über­tra­ge­nen stil­len Re­ser­ven im Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 53 nach­träg­lich be­steu­ert. Die be­güns­tig­te ju­ris­ti­sche Per­son kann in die­sem Fall ent­spre­chen­de, als Ge­winn ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ven gel­tend ma­chen. Die im Zeit­punkt der Sperr­frist­ver­let­zung un­ter ein­heit­li­cher Lei­tung zu­sam­men­ge­fass­ten in­län­di­schen Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten haf­ten für die Nach­steu­er so­li­da­risch.115

4 Die Be­stim­mun­gen über Er­satz­be­schaf­fun­gen (Art. 8 Abs. 4), über Ab­schrei­bun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. a), über Rück­stel­lun­gen (Art. 10 Abs. 1 Bst. b) und über den Ver­lust­ab­zug (Art. 10 Abs. 1 Bst. c) gel­ten sinn­ge­mä­ss.

4bis Beim Er­satz von Be­tei­li­gun­gen kön­nen die stil­len Re­ser­ven auf ei­ne neue Be­tei­li­gung über­tra­gen wer­den, so­fern die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals oder min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven der an­de­ren Ge­sell­schaft aus­macht und die­se Be­tei­li­gung wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war.116

5 Leis­tun­gen, wel­che ge­mischt­wirt­schaft­li­che, im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­ti­ge Un­ter­neh­men über­wie­gend an na­he ste­hen­de Per­so­nen er­brin­gen, sind zum je­wei­li­gen Markt­preis, zu den je­wei­li­gen Ge­ste­hungs­kos­ten zu­züg­lich ei­nes an­ge­mes­se­nen Auf­schla­ges oder zum je­wei­li­gen End­ver­kaufs­preis ab­züg­lich ei­ner an­ge­mes­se­nen Ge­winn­mar­ge zu be­wer­ten; das Er­geb­nis ei­nes je­den Un­ter­neh­mens ist ent­spre­chend zu be­rich­ti­gen.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

109 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

112 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

113 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

114 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

115 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337).

116 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

Art. 24a Patente und vergleichbare Rechte: Begriffe 117

1 Als Pa­ten­te gel­ten:

a.
Pa­ten­te nach dem Eu­ro­päi­schen Pa­tent­über­ein­kom­men vom 5. Ok­to­ber 1973118 in sei­ner re­vi­dier­ten Fas­sung vom 29. No­vem­ber 2000 mit Be­nen­nung Schweiz;
b.
Pa­ten­te nach dem Pa­tent­ge­setz vom 25. Ju­ni 1954119;
c.
aus­län­di­sche Pa­ten­te, die den Pa­ten­ten nach den Buch­sta­ben a oder b ent­spre­chen.

2 Als ver­gleich­ba­re Rech­te gel­ten:

a.
er­gän­zen­de Schutz­zer­ti­fi­ka­te nach dem Pa­tent­ge­setz vom 25. Ju­ni 1954 und de­ren Ver­län­ge­rung;
b.
To­po­gra­phien, die nach dem To­po­gra­phien­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 1992120 ge­schützt sind;
c.
Pflan­zen­sor­ten, die nach dem Sor­ten­schutz­ge­setz vom 20. März 1975121 ge­schützt sind;
d.
Un­ter­la­gen, die nach dem Heil­mit­tel­ge­setz vom 15. De­zem­ber 2000122 ge­schützt sind;
e.
Be­rich­te, für die ge­stützt auf Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Land­wirt­schafts­ge­setz vom 29. April 1998123 ein Be­richt­schutz be­steht;
f.
aus­län­di­sche Rech­te, die den Rech­ten nach den Buch­sta­ben a–e ent­spre­chen.

117 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

118 SR 0.232.142.2

119 SR 232.14

120 SR 231.2

121 SR 232.16

122 SR 812.21

123 SR 910.1

Art. 24b Patente und vergleichbare Rechte: Besteuerung 124

1 Der Rein­ge­winn aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten wird auf An­trag der steu­er­pflich­ti­gen Per­son im Ver­hält­nis des qua­li­fi­zie­ren­den For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wands zum ge­sam­ten For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand pro Pa­tent oder ver­gleich­ba­res Recht (Ne­xus­quo­ti­ent) mit ei­ner Er­mäs­si­gung von 90 Pro­zent in die Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns ein­be­zo­gen. Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne ge­rin­ge­re Er­mäs­si­gung vor­se­hen.

2 Der Reingewinn aus Patenten und vergleichbaren Rechten, die in Produkten enthalten sind, ermittelt sich, indem der Reingewinn aus diesen Produkten jeweils um 6 Prozent der diesen Produkten zugewiesenen Kosten sowie um das Markenentgelt vermindert wird.

3 Wird der Reingewinn aus Patenten und vergleichbaren Rechten erstmals ermässigt besteuert, so werden der in vergangenen Steuerperioden bereits berücksichtigte Forschungs- und Entwicklungsaufwand so­wie ein all­fäl­li­ger Ab­zug nach Ar­ti­kel 25a zum steu­er­ba­ren Rein­ge­winn hin­zu­ge­rech­net. Im Um­fang des hin­zu­ge­rech­ne­ten Be­trags ist ei­ne ver­steu­er­te stil­le Re­ser­ve zu bil­den. Die Kan­to­ne kön­nen die­se Be­steue­rung in­nert fünf Jah­ren ab Be­ginn der er­mäs­sig­ten Be­steue­rung auf an­de­re Wei­se si­cher­stel­len.

4 Der Bun­des­rat er­lässt wei­ter­füh­ren­de Be­stim­mun­gen, ins­be­son­de­re:

a.
zur Be­rech­nung des er­mäs­sigt steu­er­ba­ren Rein­ge­winns aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten, na­ment­lich zum Ne­xus­quo­ti­en­ten;
b.
zur An­wen­dung der Re­ge­lung auf Pro­duk­te, die nur ge­rin­ge Ab­wei­chun­gen von­ein­an­der auf­wei­sen und de­nen die­sel­ben Pa­ten­te und ver­gleich­ba­ren Rech­te zu­grun­de lie­gen;
c.
zu den Do­ku­men­ta­ti­ons­pflich­ten;
d.
zum Be­ginn und En­de der er­mäs­sig­ten Be­steue­rung; und
e.
zur Be­hand­lung der Ver­lus­te aus Pa­ten­ten und ver­gleich­ba­ren Rech­ten.

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 24c Aufdeckung stiller Reserven bei Beginn der Steuerpflicht 125

1 Deckt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son bei Be­ginn der Steu­er­pflicht stil­le Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts auf, so un­ter­lie­gen die­se nicht der Ge­winn­steu­er. Nicht auf­ge­deckt wer­den dür­fen stil­le Re­ser­ven ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft aus Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal oder am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft.

2 Als Be­ginn der Steu­er­pflicht gel­ten die Ver­le­gung von Ver­mö­gens­wer­ten, Be­trie­ben, Teil­be­trie­ben oder Funk­tio­nen aus dem Aus­land in einen in­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb oder in ei­ne in­län­di­sche Be­triebs­stät­te, das En­de ei­ner Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 so­wie die Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in die Schweiz.

3 Die auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven sind jähr­lich zum Satz ab­zu­schrei­ben, der für Ab­schrei­bun­gen auf den be­tref­fen­den Ver­mö­gens­wer­ten steu­er­lich an­ge­wen­det wird.

4 Der auf­ge­deck­te selbst ge­schaf­fe­ne Mehr­wert ist in­nert zehn Jah­ren ab­zu­schrei­ben.

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 24d Besteuerung stiller Reserven am Ende der Steuerpflicht 126

1 En­det die Steu­er­pflicht, so wer­den die in die­sem Zeit­punkt vor­han­de­nen, nicht ver­steu­er­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts be­steu­ert.

2 Als En­de der Steu­er­pflicht gel­ten die Ver­le­gung von Ver­mö­gens­wer­ten, Be­trie­ben, Teil­be­trie­ben oder Funk­tio­nen aus dem In­land in einen aus­län­di­schen Ge­schäfts­be­trieb oder in ei­ne aus­län­di­sche Be­triebs­stät­te, der Über­gang zu ei­ner Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 so­wie die Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung ins Aus­land.

126 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 25 Aufwand

1 Zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren auch:

a.127
die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern;
b.
die Zu­wen­dun­gen an Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen zu­guns­ten des ei­ge­nen Per­so­nals, so­fern je­de zweck­wid­ri­ge Ver­wen­dung aus­ge­schlos­sen ist;
c.128
die frei­wil­li­gen Leis­tun­gen von Geld und üb­ri­gen Ver­mö­gens­wer­ten bis zu dem nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Aus­mass an ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz, die im Hin­blick auf ih­re öf­fent­li­chen oder ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cke von der Steu­er­pflicht be­freit sind (Art. 23 Abs. 1 Bst. f), so­wie an Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und de­ren An­stal­ten (Art. 23 Abs. 1 Bst. a–c);
d.
die Ra­bat­te, Skon­ti, Um­satz­bo­ni­fi­ka­tio­nen und Rück­ver­gü­tun­gen auf dem Ent­gelt für Lie­fe­run­gen und Leis­tun­gen so­wie zur Ver­tei­lung an die Ver­si­cher­ten be­stimm­te Über­schüs­se von Ver­si­che­rungs­ge­sell­schaf­ten;
e.129
die Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung, ein­sch­liess­lich Um­schu­lungs­kos­ten, des ei­ge­nen Per­so­nals;
f.130
ge­win­n­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen, so­weit sie kei­nen Straf­zweck ha­ben.

1bis Nicht zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

a.
Zah­lun­gen von Be­ste­chungs­gel­dern im Sin­ne des schwei­ze­ri­schen Straf­rechts;
b.
Auf­wen­dun­gen zur Er­mög­li­chung von Straf­ta­ten oder als Ge­gen­leis­tung für die Be­ge­hung von Straf­ta­ten;
c.
Bus­sen;
d.
fi­nan­zi­el­le Ver­wal­tungs­sank­tio­nen, so­weit sie einen Straf­zweck ha­ben.131

1ter Sind Sank­tio­nen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben c und d von ei­ner aus­län­di­schen Straf- oder Ver­wal­tungs­be­hör­de ver­hängt wor­den, so sind sie ab­zieh­bar, wenn:

a.
die Sank­ti­on ge­gen den schwei­ze­ri­schen Ord­re pu­blic ver­stösst; oder
b.
die steu­er­pflich­ti­ge Per­son glaub­haft dar­legt, dass sie al­les Zu­mut­ba­re un­ter­nom­men hat, um sich rechts­kon­form zu ver­hal­ten.132

2 Vom Rein­ge­winn der Steu­er­pe­ri­ode wer­den die Ver­lus­te aus den sie­ben der Steu­er­pe­ri­ode (Art. 31 Abs. 2) vor­an­ge­gan­ge­nen Ge­schäfts­jah­ren ab­ge­zo­gen, so­weit sie bei der Be­rech­nung des steu­er­ba­ren Rein­ge­winns die­ser Jah­re nicht be­rück­sich­tigt wer­den konn­ten.133

3 Mit Leis­tun­gen zum Aus­gleich ei­ner Un­ter­bi­lanz im Rah­men ei­ner Sa­nie­rung, die nicht Ka­pi­tal­ein­la­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2 Buch­sta­be a sind, kön­nen auch Ver­lus­te ver­rech­net wer­den, die in frü­he­ren Ge­schäfts­pe­ri­oden ent­stan­den und noch nicht mit Ge­win­nen ver­rech­net wer­den konn­ten.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch bei Ver­le­gung des Sit­zes oder der tat­säch­li­chen Ver­wal­tung in­ner­halb der Schweiz.134

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

128 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 8. Okt. 2004 (Stif­tungs­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20054545; BBl 2003 81538191).

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2014 1105; BBl 2011 2607).

130 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 22. Dez. 1999 über die Un­zu­läs­sig­keit steu­er­li­cher Ab­zü­ge von Be­ste­chungs­gel­dern (AS 2000 2147; BBl 1997 II 1037, IV 1336). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

132 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5121; BBl 2016 8503).

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 25a Zusätzlicher Abzug von Forschungs- und Entwicklungsaufwand 135

1 Die Kan­to­ne kön­nen auf An­trag For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand, wel­cher der steu­er­pflich­ti­gen Per­son di­rekt oder durch Drit­te im In­land in­di­rekt ent­stan­den ist, um höchs­tens 50 Pro­zent über den ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wand hin­aus zum Ab­zug zu­las­sen.

2 Als For­schung und Ent­wick­lung gel­ten die wis­sen­schaft­li­che For­schung und die wis­sen­schafts­ba­sier­te In­no­va­ti­on nach Ar­ti­kel 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 2012136 über die För­de­rung der For­schung und In­no­va­ti­on.

3 Ein er­höh­ter Ab­zug ist zu­läs­sig auf:

a.
dem di­rekt zu­re­chen­ba­ren Per­so­nal­auf­wand für For­schung und Ent­wick­lung, zu­züg­lich ei­nes Zu­schlags von 35 Pro­zent die­ses Per­so­nal­auf­wands, höchs­tens aber bis zum ge­sam­ten Auf­wand der steu­er­pflich­ti­gen Per­son;
b.
80 Pro­zent des Auf­wands für durch Drit­te in Rech­nung ge­stell­te For­schung und Ent­wick­lung.

4 Ist der Auf­trag­ge­ber der For­schung und Ent­wick­lung ab­zugs­be­rech­tigt, so steht dem Auf­trag­neh­mer da­für kein Ab­zug zu.

135 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

136 SR 420.1

Art. 25abis Abzug auf Eigenfinanzierung 137

1 Zum ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­ten Auf­wand ge­hört auch der Ab­zug für Ei­gen­fi­nan­zie­rung, so­fern das kan­to­na­le Ge­setz dies vor­sieht und im Hauptort des Kan­tons das ku­mu­lier­te Steu­er­mass von Kan­ton, Ge­mein­de und all­fäl­li­gen an­de­ren Selbst­ver­wal­tungs­kör­pern über den ge­sam­ten Ta­rif­ver­lauf min­des­tens 13,5 Pro­zent be­trägt. Der Ab­zug ent­spricht dem kal­ku­la­to­ri­schen Zins auf dem Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal.

2 Das Si­cher­heits­ei­gen­ka­pi­tal ent­spricht dem Teil des in der Schweiz steu­er­ba­ren Ei­gen­ka­pi­tals vor ei­ner Er­mäs­si­gung nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 3, der das für die Ge­schäftstä­tig­keit lang­fris­tig be­nö­tig­te Ei­gen­ka­pi­tal über­steigt. Es wird mit­tels Ei­gen­ka­pi­tal­un­ter­le­gungs­sät­zen be­rech­net, die nach dem Ri­si­ko der Ka­te­go­rie der Ak­ti­ven ab­ge­stuft sind.

3 Aus­ge­schlos­sen ist ein kal­ku­la­to­ri­scher Zins auf:

a.
Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1;
b.
nicht be­triebs­not­wen­di­gen Ak­ti­ven;
c.
Ak­ti­ven nach Ar­ti­kel 24a;
d.
den nach Ar­ti­kel 24c auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts so­wie auf ver­gleich­ba­ren un­ver­steu­ert auf­ge­deck­ten stil­len Re­ser­ven;
e.
Ak­ti­ven im Zu­sam­men­hang mit Trans­ak­tio­nen, die ei­ne un­ge­recht­fer­tig­te Steu­e­rer­spar­nis be­wir­ken, na­ment­lich For­de­run­gen al­ler Art ge­gen­über Na­he­ste­hen­den, so­weit die­se For­de­run­gen aus der Ver­äus­se­rung von Be­tei­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 1–1ter oder Aus­schüt­tun­gen stam­men.

4 Der kalkulatorische Zinssatz auf dem Sicherheitseigenkapital richtet sich nach der Rendite von zehnjährigen Bundesobligationen. Soweit das Sicherheitseigenkapital anteilmässig auf Forderungen aller Art gegenüber Nahestehenden entfällt, kann ein dem Drittvergleich entsprechender Zinssatz geltend gemacht werden; Absatz 3 Buchstabe e bleibt vorbehalten.

5 Die Berechnung des kalkulatorischen Zinses auf dem Sicherheitseigenkapital erfolgt am Ende der Steuerperiode auf der Grundlage:

a.
des Durch­schnitts­werts der ein­zel­nen Ak­ti­ven, be­wer­tet zu Ge­winn­steu­er­wer­ten wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode;
b.
des Durch­schnitts­wer­tes des Ei­gen­ka­pi­tals wäh­rend der Steu­er­pe­ri­ode;
c.
der Ei­gen­ka­pi­tal­un­ter­le­gungs­sät­ze nach den Ab­sät­zen 2 und 3; und
d.
der Be­stim­mun­gen zum kal­ku­la­to­ri­schen Zins­satz nach Ab­satz 4.

6 Der Bundesrat erlässt die erforderlichen Ausführungsbestimmungen zu den Absätzen 2–5.

137 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 25b Entlastungsbegrenzung 138

1 Die ge­sam­te steu­er­li­che Er­mäs­si­gung nach den Ar­ti­keln 24bAb­sät­ze 1 und 2, 25a und 25abis darf nicht hö­her sein als 70 Pro­zent des steu­er­ba­ren Ge­winns vor Ver­lust­ver­rech­nung, wo­bei der Net­to­be­tei­li­gungs­er­trag nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 1 und 1bis aus­ge­klam­mert wird, und vor Ab­zug der vor­ge­nom­me­nen Er­mäs­si­gun­gen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen ei­ne ge­rin­ge­re Er­mäs­si­gung vor­se­hen.

3 Es dür­fen we­der aus den ein­zel­nen Er­mäs­si­gun­gen noch aus der ge­sam­ten steu­er­li­chen Er­mäs­si­gung Ver­lust­vor­trä­ge re­sul­tie­ren.

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 26 Gewinn von Vereinen, Stiftungen und kollektiven Kapitalanlagen 139

1 Die Mit­glie­der­bei­trä­ge an die Ver­ei­ne und die Ein­la­gen in das Ver­mö­gen der Stif­tun­gen wer­den nicht zum steu­er­ba­ren Ge­winn ge­rech­net.

2 Von den steu­er­ba­ren Er­trä­gen der Ver­ei­ne kön­nen die zur Er­zie­lung die­ser Er­trä­ge er­for­der­li­chen Auf­wen­dun­gen in vol­lem Um­fang ab­ge­zo­gen wer­den, an­de­re Auf­wen­dun­gen nur in­so­weit, als sie die Mit­glie­der­bei­trä­ge über­stei­gen.

3 Die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz un­ter­lie­gen der Ge­winn­steu­er für den Er­trag aus di­rek­tem Grund­be­sitz.140

139 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

140 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

Art. 26a Gewinne von juristischen Personen mit ideellen Zwecken 141

Ge­win­ne von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken wer­den nicht be­steu­ert, so­fern sie einen nach kan­to­na­lem Recht be­stimm­ten Be­trag nicht über­stei­gen und aus­sch­liess­lich und un­wi­der­ruf­lich die­sen Zwe­cken ge­wid­met sind.

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).

2. Abschnitt: Steuerberechnung

Art. 27 Allgemeines

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den nach dem glei­chen Ta­rif be­steu­ert.

2 All­fäl­li­ge Mi­ni­mal­steu­ern auf Er­satz­fak­to­ren wer­den an die Ge­winn- und Ka­pi­tal­steu­ern an­ge­rech­net.

Art. 28 Besondere Fälle

1 Ist ei­ne Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft zu min­des­tens 10 Pro­zent am Grund- oder Stamm­ka­pi­tal oder am Ge­winn und an den Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­tei­ligt oder ha­ben ih­re Be­tei­li­gungs­rech­te einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken, so er­mäs­sigt sich die Ge­winn­steu­er im Ver­hält­nis des Net­to­er­tra­ges aus den Be­tei­li­gungs­rech­ten zum ge­sam­ten Rein­ge­winn.142 Der Net­to­er­trag ent­spricht dem Er­trag die­ser Be­tei­li­gun­gen ab­züg­lich des dar­auf ent­fal­len­den Fi­nan­zie­rungs­auf­wan­des und ei­nes Bei­tra­ges von 5 Pro­zent zur De­ckung des Ver­wal­tungs­auf­wan­des; der Nach­weis des ef­fek­ti­ven Ver­wal­tungs­auf­wan­des bleibt vor­be­hal­ten. Als Fi­nan­zie­rungs­auf­wand gel­ten Schuld­zin­sen so­wie wei­te­rer Auf­wand, der wirt­schaft­lich den Schuld­zin­sen gleich­zu­stel­len ist.143

1bis Die Kan­to­ne kön­nen die Er­mäs­si­gung auf Ka­pi­tal­ge­win­ne aus Be­tei­li­gun­gen so­wie auf Er­lö­se aus da­zu­ge­hö­ri­gen Be­zugs­rech­ten aus­deh­nen, wenn die ver­äus­ser­te Be­tei­li­gung min­des­tens 10 Pro­zent des Grund- oder Stamm­ka­pi­tals ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­trug oder einen An­spruch auf min­des­tens 10 Pro­zent des Ge­winns und der Re­ser­ven ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft be­grün­de­te und wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Be­sitz der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft oder Ge­nos­sen­schaft war. Fällt die Be­tei­li­gungs­quo­te in­fol­ge Teil­ver­äus­se­rung un­ter 10 Pro­zent, so kann die Er­mäs­si­gung für je­den fol­gen­den Ver­äus­se­rungs­ge­winn nur ge­währt wer­den, wenn die Be­tei­li­gungs­rech­te am En­de des Steu­er­jah­res vor dem Ver­kauf einen Ver­kehrs­wert von min­des­tens ei­ner Mil­li­on Fran­ken hat­ten.144

1ter Bei der Be­rech­nung der Er­mäs­si­gung wird der Ver­äus­se­rungs­er­lös nur so weit be­rück­sich­tigt, als er die Ge­ste­hungs­kos­ten über­steigt. Wert­be­rich­ti­gun­gen so­wie Ab­schrei­bun­gen auf den Ge­ste­hungs­kos­ten von Be­tei­li­gun­gen von min­des­tens 10 Pro­zent wer­den dem steu­er­ba­ren Ge­winn zu­ge­rech­net, so­weit sie nicht mehr be­grün­det sind.145

1qua­ter Bei Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934146 (BankG) wer­den für die Be­rech­nung des Net­to­er­trags nach Ab­satz 1 der Fi­nan­zie­rungs­auf­wand und die For­de­rung in der Bi­lanz aus kon­zern­in­tern wei­ter­ge­ge­be­nen Mit­teln nicht be­rück­sich­tigt, wenn die­se Mit­tel aus Fremd­ka­pi­ta­l­in­stru­men­ten nach den Ar­ti­keln 11 Ab­satz 4 oder 30b Ab­satz 6 oder 7 Buch­sta­be b BankG stam­men, die von der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht im Hin­blick auf die Er­fül­lung re­gu­la­to­ri­scher Er­for­der­nis­se ge­neh­migt wur­den.147

2–5148

6 An­de­re Aus­nah­men von der or­dent­li­chen Steu­er­be­rech­nung ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 sind nicht zu­läs­sig.

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

143 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164).

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

145 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

146 SR 952.0

147 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken (AS 2019 1207; BBl 2018 1263). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

148 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

3. Kapitel: Kapitalsteuer

Art. 29 Steuerobjekt; im Allgemeinen 149

1 Ge­gen­stand der Ka­pi­tal­steu­er ist das Ei­gen­ka­pi­tal.

2 Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal be­steht:

a.
bei Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten aus dem ein­be­zahl­ten Grund- oder Stamm­ka­pi­tal, den of­fe­nen und den aus ver­steu­er­tem Ge­winn ge­bil­de­ten stil­len Re­ser­ven;
b.150
c.
bei Ver­ei­nen, Stif­tun­gen und den üb­ri­gen ju­ris­ti­schen Per­so­nen aus dem Rein­ver­mö­gen, wie es nach den Be­stim­mun­gen für die na­tür­li­chen Per­so­nen be­rech­net wird.

3 Die Kan­to­ne kön­nen für Ei­gen­ka­pi­tal, das auf Be­tei­li­gungs­rech­te nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1, auf Rech­te nach Ar­ti­kel 24a sowie auf Darlehen an Konzerngesellschaftenent­fällt, ei­ne Steu­er­er­mäs­si­gung vor­se­hen.151

149Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).

150 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

Art. 29a Steuerobjekt; verdecktes Eigenkapital 152

Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal von Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wird um den Teil des Fremd­ka­pi­tals er­höht, dem wirt­schaft­lich die Be­deu­tung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­kommt.

152Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 7. Okt. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1995 1449; BBl 1994 II 357).

Art. 30 Steuerberechnung

1 Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten und Ge­nos­sen­schaf­ten wer­den nach dem glei­chen Ta­rif be­steu­ert.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Ge­winn­steu­er an die Ka­pi­tal­steu­er an­rech­nen.153

153 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733).

4. Kapitel: Zeitliche Bemessung

Art. 31

1 Die Steu­ern vom Rein­ge­winn und vom Ei­gen­ka­pi­tal wer­den für je­de Steu­er­pe­ri­ode fest­ge­setzt und er­ho­ben.

2 Als Steu­er­pe­ri­ode gilt das Ge­schäfts­jahr. Die Steu­er­pflich­ti­gen müs­sen in je­dem Ka­len­der­jahr, aus­ge­nom­men im Grün­dungs­jahr, einen Ge­schäfts­ab­schluss mit Bi­lanz und Er­folgs­rech­nung er­stel­len. Um­fasst ein Ge­schäfts­jahr mehr oder we­ni­ger als zwölf Mo­na­te, so be­stimmt sich der Steu­er­satz für die Ge­winn­steu­er nach dem auf zwölf Mo­na­te be­rech­ne­ten Rein­ge­winn.

3 Der steu­er­ba­re Rein­ge­winn be­misst sich nach dem Er­geb­nis der Steu­er­pe­ri­ode.

3bis Lau­tet der Ge­schäfts­ab­schluss auf ei­ne aus­län­di­sche Wäh­rung, so ist der steu­er­ba­re Rein­ge­winn in Fran­ken um­zu­rech­nen. Mass­ge­bend ist der durch­schnitt­li­che De­vi­sen­kurs (Ver­kauf) der Steu­er­pe­ri­ode.154

4 Das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal be­misst sich nach dem Stand am En­de der Steu­er­pe­ri­ode.

5 Lau­tet der Ge­schäfts­ab­schluss auf ei­ne aus­län­di­sche Wäh­rung, so ist das steu­er­ba­re Ei­gen­ka­pi­tal in Fran­ken um­zu­rech­nen. Mass­ge­bend ist der De­vi­sen­kurs (Ver­kauf) am En­de der Steu­er­pe­ri­ode.155

154 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

155 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

Vierter Titel: Quellensteuern für natürliche und juristische Personen

1. Kapitel: Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt im Kanton

Art. 32 Geltungsbereich 156

1 Ar­beit­neh­mer oh­ne Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung, die im Kan­ton je­doch steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt ha­ben, un­ter­lie­gen für ihr Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit ei­ner Quel­len­steu­er. Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­kom­men, die der Be­steue­rung im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 un­ter­ste­hen.

2 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, un­ter­lie­gen nicht der Quel­len­steu­er, wenn ei­ner der Ehe­gat­ten das Schwei­zer Bür­ger­recht oder die Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung be­sitzt.

3 Die Quel­len­steu­er wird von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net.

4 Steu­er­bar sind:

a.
die Ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit nach Ab­satz 1, die Ne­ben­ein­künf­te wie geld­wer­te Vor­tei­le aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen so­wie Na­tu­ral­leis­tun­gen, nicht je­doch die vom Ar­beit­ge­ber ge­tra­ge­nen Kos­ten der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dung nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1;
b.
die Er­satzein­künf­te; und
c.
die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1946157 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

157 SR 831.10

Art. 33 Ausgestaltung des Steuerabzuges 158

1 Der Quel­len­steu­er­ab­zug wird auf der Grund­la­ge der für die Ein­kom­mens­steu­er na­tür­li­cher Per­so­nen gel­ten­den Steu­er­ta­ri­fe fest­ge­setzt; er um­fasst die eid­ge­nös­si­schen, kan­to­na­len und kom­mu­na­len Steu­ern.

2 Der Quel­len­steu­er­ab­zug für die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten, die bei­de er­werbs­tä­tig sind, trägt ih­rem Ge­samtein­kom­men Rech­nung.

3 Be­rufs­kos­ten, Ver­si­che­rungs­prä­mi­en so­wie der Ab­zug für Fa­mi­li­en­las­ten und bei Er­werbs­tä­tig­keit bei­der Ehe­gat­ten wer­den pau­schal be­rück­sich­tigt. Die Kan­to­ne ver­öf­fent­li­chen die ein­zel­nen Pau­scha­len.

4 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) legt zu­sam­men mit den Kan­to­nen ein­heit­lich fest, wie ins­be­son­de­re der 13. Mo­nats­lohn, Gra­ti­fi­ka­tio­nen, un­re­gel­mäs­si­ge Be­schäf­ti­gung, Stun­den­löh­ner, Teil­zeit- oder Ne­ben­er­werb so­wie Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 AHVG159 und wel­che satz­be­stim­men­den Ele­men­te zu be­rück­sich­ti­gen sind. Die ESTV re­gelt zu­sam­men mit den Kan­to­nen wei­ter wie bei Ta­rif­wech­sel, rück­wir­ken­den Ge­halts­an­pas­sun­gen und -kor­rek­tu­ren, so­wie Leis­tun­gen vor Be­ginn und nach Be­en­di­gung der An­stel­lung zu ver­fah­ren ist.

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

159 SR 831.10

Art. 33a Obligatorische nachträgliche ordentliche Veranlagung 160

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, wer­den nach­träg­lich im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt, wenn:

a.
ihr Brut­to­ein­kom­men in ei­nem Steu­er­jahr einen be­stimm­ten Be­trag er­reicht oder über­steigt; oder
b.
sie über Ver­mö­gen und Ein­künf­te ver­fü­gen, die nicht der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment legt den Be­trag nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen fest.

3 Der nach­träg­li­chen or­dent­li­chen Ver­an­la­gung un­ter­liegt auch, wer mit ei­ner Per­son nach Ab­satz 1 in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt.

4 Per­so­nen mit Ver­mö­gen und Ein­künf­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b müs­sen das For­mu­lar für die Steu­er­er­klä­rung bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ver­lan­gen.

5 Die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung gilt bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht.

6 Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

160 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 33b Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag 161

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen und kei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 33a Ab­satz 1 er­fül­len, wer­den auf An­trag hin nach­träg­lich im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt.

2 Der An­trag er­streckt sich auch auf den Ehe­gat­ten, der mit dem An­trag­stel­ler in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt.

3 Er muss bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res ein­ge­reicht wer­den. Für Per­so­nen, die die Schweiz ver­las­sen, en­det die Frist für die Ein­rei­chung des An­trags im Zeit­punkt der Ab­mel­dung.

4 Er­folgt kei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung auf An­trag, so tritt die Quel­len­steu­er an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den Steu­ern des Bun­des, des Kan­tons und der Ge­mein­de auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Nach­träg­lich wer­den kei­ne zu­sätz­li­chen Ab­zü­ge ge­währt.

5 Ar­ti­kel 33a Ab­sät­ze 5 und 6 ist an­wend­bar.

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 34162

162 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

2. Kapitel: Natürliche Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz sowie juristische Personen ohne Sitz oder tatsächliche Verwaltung in der Schweiz 163

163 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 35 Geltungsbereich

1 Fol­gen­de na­tür­li­che Per­so­nen oh­ne steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt in der Schweiz so­wie fol­gen­de ju­ris­ti­sche Per­so­nen oh­ne Sitz oder tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz un­ter­lie­gen der Quel­len­steu­er:164

a.
Ar­beit­neh­mer für ihr aus un­selb­stän­di­ger Tä­tig­keit im Kan­ton er­ziel­tes Er­w­erb­sein­kom­men;
b.
Künst­ler, Sport­ler und Re­fe­ren­ten für Ein­künf­te aus ih­rer im Kan­ton aus­ge­üb­ten per­sön­li­chen Tä­tig­keit, ein­ge­schlos­sen die Ein­künf­te und Ent­schä­di­gun­gen, die nicht dem Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­ren­ten, son­dern ei­nem Drit­ten zu­flies­sen, der sei­ne Tä­tig­keit or­ga­ni­siert hat;
c.165
Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz oder mit tat­säch­li­cher Ver­wal­tung im Kan­ton für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen;
d.166
Mit­glie­der der Ver­wal­tung oder der Ge­schäfts­füh­rung aus­län­di­scher Un­ter­neh­mun­gen mit Be­triebs­stät­ten im Kan­ton für die ih­nen zu Las­ten die­ser Be­triebs­stät­ten aus­ge­rich­te­ten Tan­tie­men, Sit­zungs­gel­der, fes­ten Ent­schä­di­gun­gen, Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen und ähn­li­chen Ver­gü­tun­gen;
e.
Gläu­bi­ger und Nutz­nies­ser von For­de­run­gen, die durch Grund- oder Faust­pfand auf Grund­stücken im Kan­ton ge­si­chert sind, für die ih­nen aus­ge­rich­te­ten Zin­sen;
f.167
Emp­fän­ger von Pen­sio­nen, Ru­he­ge­häl­tern oder an­de­ren Ver­gü­tun­gen, die sie auf Grund ei­nes frü­he­ren öf­fent­lich-recht­li­chen Ar­beits­ver­hält­nis­ses von ei­nem Ar­beit­ge­ber oder ei­ner Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit Sitz im Kan­ton er­hal­ten, für die­se Leis­tun­gen;
g.
im Aus­land wohn­haf­te Emp­fän­ger von Leis­tun­gen aus schwei­ze­ri­schen pri­vat­recht­li­chen Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder aus an­er­kann­ten For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge für die­se Leis­tun­gen;
h.168
Ar­beit­neh­mer, die für Ar­beit im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr an Bord ei­nes Schif­fes oder ei­nes Luft­fahr­zeu­ges oder bei ei­nem Trans­port auf der Stras­se für die­se Leis­tun­gen Lohn oder an­de­re Ver­gü­tun­gen von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit Sitz oder Be­triebs­stät­te im Kan­ton er­hal­ten;da­von aus­ge­nom­men bleibt die Be­steue­rung der See­leu­te für Ar­beit an Bord ei­nes Hoch­see­schif­fes;
i.169
Per­so­nen, die im Zeit­punkt des Zu­flus­ses von geld­wer­ten Vor­tei­len aus Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 7d Ab­satz 3 im Aus­land wohn­haft sind, nach Ar­ti­kel 7f 170 an­teils­mäs­sig für den geld­wer­ten Vor­teil;
j.171
Emp­fän­ger, die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 AHVG172 er­hal­ten, für die­se Leis­tun­gen.

2 Da­von aus­ge­nom­men sind Ein­kom­men, die der Be­steue­rung im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 4 un­ter­ste­hen.173

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

167 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

170 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1, ParlG; SR 171.10).

171 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

172 SR 831.10

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 35a Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag 174

1 Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder h der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, kön­nen für je­de Steu­er­pe­ri­ode bis am 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­an­tra­gen, wenn:

a.
der über­wie­gen­de Teil ih­rer welt­wei­ten Ein­künf­te, ein­sch­liess­lich der Ein­künf­te des Ehe­gat­ten, in der Schweiz steu­er­bar ist;
b.
ih­re Si­tua­ti­on mit der­je­ni­gen ei­ner in der Schweiz wohn­haf­ten steu­er­pflich-ti­gen Per­son ver­gleich­bar ist; oder
c.
ei­ne sol­che Ver­an­la­gung er­for­der­lich ist, um Ab­zü­ge gel­tend zu ma­chen, die in ei­nem Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men vor­ge­se­hen sind.

2 Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

3 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment prä­zi­siert in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 und re­gelt das Ver­fah­ren.

174 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 35b Nachträgliche ordentliche Veranlagung von Amtes wegen 175

1 Bei stos­sen­den Ver­hält­nis­sen, ins­be­son­de­re be­tref­fend die im Quel­len­steu­er­satz ein­be­rech­ne­ten Pau­scha­lab­zü­ge, kön­nen die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den von Am­tes we­gen ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung zu­guns­ten oder zu­un­guns­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ver­lan­gen.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment legt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Vor­aus­set­zun­gen fest.

175 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 36 Ausgestaltung des Steuerabzuges

1 In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und h wird die Quel­len­steu­er nach den Vor­schrif­ten der Ar­ti­kel 32 und 33 er­ho­ben.

2 In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b wird die Quel­len­steu­er von den Brut­to­ein­künf­ten nach Ab­zug der Ge­win­nungs­kos­ten er­ho­ben. Die­se be­tra­gen:

a.
50 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te bei Künst­lern;
b.
20 Pro­zent der Brut­to­ein­künf­te bei Sport­lern so­wie Re­fe­ren­ten.176

3 In den Fäl­len von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c–g wird die Quel­len­steu­er von den Brut­to­ein­künf­ten be­rech­net.

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 36a Abgegoltene Steuer 177

1 Die Quel­len­steu­er tritt an die Stel­le der im or­dent­li­chen Ver­fah­ren zu ver­an­la­gen­den Steu­ern des Bun­des, des Kan­tons und der Ge­mein­de auf dem Er­w­erb­sein­kom­men. Nach­träg­lich wer­den kei­ne zu­sätz­li­chen Ab­zü­ge ge­währt.

2 Bei Zwei­ver­die­ner­ehe­paa­ren kann ei­ne Kor­rek­tur des steu­er­satz­be­stim­men­den Er­w­erb­sein­kom­mens für den Ehe­gat­ten vor­ge­se­hen wer­den.

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

3. Kapitel: Pflichten des Schuldners der steuerbaren Leistung

Art. 37

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung (Art. 32 und 35) haf­tet für die Ent­rich­tung der Quel­len­steu­er. Er ist ver­pflich­tet:

a.
die ge­schul­de­te Steu­er bei Fäl­lig­keit sei­ner Leis­tung zu­rück­zu­be­hal­ten oder vom Steu­er­pflich­ti­gen ein­zu­for­dern;
b.
dem Steu­er­pflich­ti­gen ei­ne Be­stä­ti­gung über den Steu­er­ab­zug aus­zu­stel­len;
c.
die Steu­ern der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­zu­lie­fern;
d.178
die an­teils­mäs­si­gen Steu­ern auf im Aus­land aus­ge­üb­ten Mit­ar­bei­te­r­optio­nen zu ent­rich­ten; die Ar­beit­ge­be­rin schul­det die an­teils­mäs­si­ge Steu­er auch dann, wenn der geld­wer­te Vor­teil von ei­ner aus­län­di­schen Kon­zern­ge­sell­schaft aus­ge­rich­tet wird.

2 Der Quel­len­steu­er­ab­zug ist auch dann vor­zu­neh­men, wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son in ei­nem an­dern Kan­ton steu­er­pflich­tig ist.179

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung er­hält ei­ne Be­zugs­pro­vi­si­on von 1–2 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags; die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de setzt die Be­zugs­pro­vi­si­on fest. Für Ka­pi­tal­leis­tun­gen be­trägt die Be­zugs­pro­vi­si­on 1 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags, je­doch höchs­tens 50 Fran­ken pro Ka­pi­tal­leis­tung für die Quel­len­steu­er von Bund, Kan­ton und Ge­mein­de.180

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

4. Kapitel: Örtliche Zuständigkeit und interkantonales Verhältnis181

181 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Revision der Quellenbesteuerung des Erwerbseinkommens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

Art. 38 Örtliche Zuständigkeit

1 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung be­rech­net und er­hebt die Quel­len­steu­er wie folgt:

a.
für Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 32: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Ar­beit­neh­mer bei Fäl­lig­keit der steu­er­ba­ren Leis­tung sei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat;
b.
für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und ci: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung bei Fäl­lig­keit der steu­er­ba­ren Leis­tung sei­nen steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt oder sei­nen Sitz oder die Ver­wal­tung hat; wird die steu­er­ba­re Leis­tung von ei­ner Be­triebs­stät­te in ei­nem an­de­ren Kan­ton oder von der Be­triebs­stät­te ei­nes Un­ter­neh­mens oh­ne Sitz oder tat­säch­li­che Ver­wal­tung in der Schweiz aus­ge­rich­tet, so rich­ten sich die Be­rech­nung und die Er­he­bung der Quel­len­steu­er nach dem Recht des Kan­tons, in dem die Be­triebs­stät­te liegt;
c.
für Per­so­nen nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b: nach dem Recht je­nes Kan­tons, in dem der Künst­ler, Sport­ler oder Re­fe­rent sei­ne Tä­tig­keit aus­übt.

2 Ist der Ar­beit­neh­mer nach Ar­ti­kel 35 Wo­chen­auf­ent­hal­ter, so gilt Ab­satz 1 Buch­sta­be a sinn­ge­mä­ss.

3 Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung über­weist die Quel­len­steu­er an den nach Ab­satz 1 zu­stän­di­gen Kan­ton.

4 Für die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung ist zu­stän­dig:

a.
für Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht ih­ren steu­er­recht­li­chen Wohn­sitz oder Auf­ent­halt hat­te;
b.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht er­werbs­tä­tig war;
c.
für Ar­beit­neh­mer nach Ab­satz 2: der Kan­ton, in dem die steu­er­pflich­ti­ge Per­son am En­de der Steu­er­pe­ri­ode oder der Steu­er­pflicht Wo­chen­auf­ent­halt hat­te.

Art. 38a Interkantonales Verhältnis

1 Der nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 4 zu­stän­di­ge Kan­ton hat An­spruch auf all­fäl­li­ge im Ka­len­der­jahr an an­de­re Kan­to­ne über­wie­se­ne Quel­len­steu­er­be­trä­ge. Zu viel be­zo­ge­ne Steu­ern wer­den dem Ar­beit­neh­mer zu­rück­er­stat­tet, zu we­nig be­zo­ge­ne Steu­ern nach­ge­for­dert.

2 Die Kan­to­ne leis­ten ein­an­der bei der Er­he­bung der Quel­len­steu­er un­ent­gelt­li­che Amts- und Rechts­hil­fe.

Fünfter Titel: Verfahrensrecht

1. Kapitel: Verfahrensgrundsätze und Veranlagungsverfahren

Art. 38b Elektronische Verfahren 182

1 Die Kan­to­ne se­hen die Mög­lich­keit elek­tro­ni­scher Ver­fah­ren vor. Da­bei stel­len sie die Au­then­ti­zi­tät und In­te­gri­tät der über­mit­tel­ten Da­ten nach kan­to­na­lem Recht si­cher.

2 Sie se­hen bei der elek­tro­ni­schen Ein­rei­chung von Ein­ga­ben, de­ren Un­ter­zeich­nung ge­setz­lich vor­ge­schrie­ben ist, an­stel­le der Un­ter­zeich­nung die Mög­lich­keit ei­ner elek­tro­ni­schen Be­stä­ti­gung der An­ga­ben durch die steu­er­pflich­ti­ge Per­son vor.

3 Sie se­hen vor, dass die Steu­er­be­hör­de der steu­er­pflich­ti­gen Per­son mit de­ren Ein­ver­ständ­nis Do­ku­men­te in elek­tro­ni­scher Form zu­stellt.

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 39 Amtspflichten

1 Die mit dem Voll­zug der Steu­er­ge­set­ze be­trau­ten Per­so­nen sind zur Ge­heim­hal­tung ver­pflich­tet. Vor­be­hal­ten bleibt die Aus­kunfts­pflicht, so­weit hie­für ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge im Bun­des­recht oder im kan­to­na­len Recht be­steht.

2 Die Steu­er­be­hör­den er­tei­len ein­an­der kos­ten­los die be­nö­tig­ten Aus­künf­te und ge­wäh­ren ein­an­der Ein­sicht in die amt­li­chen Ak­ten. Ist ei­ne Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz im Kan­ton auf­grund der Steu­er­er­klä­rung auch in ei­nem an­dern Kan­ton steu­er­pflich­tig, so gibt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de der Steu­er­be­hör­de des an­dern Kan­tons Kennt­nis von der Steu­er­er­klä­rung und von der Ver­an­la­gung.

3 Die Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den er­tei­len den mit dem Voll­zug der Steu­er­ge­set­ze be­trau­ten Be­hör­den auf Er­su­chen hin al­le Aus­künf­te, die für die An­wen­dung die­ser Ge­set­ze er­for­der­lich sind. Sie kön­nen die­se Be­hör­den von sich aus dar­auf auf­merk­sam ma­chen, wenn sie ver­mu­ten, dass ei­ne Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

4183

183 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten-num­mer) (AS2007 5259; BBl 2006 501). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 20 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359).

Art. 39a Datenbearbeitung 184

1 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung und die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 2 ge­ben ein­an­der die Da­ten wei­ter, die für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben dien­lich sein kön­nen. Die Be­hör­den nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 ge­ben der Steu­er­be­hör­de die Da­ten wei­ter, die für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sein kön­nen.

2 Die Da­ten wer­den ein­zeln, auf Lis­ten oder auf elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern über­mit­telt. Sie kön­nen auch mit­tels ei­nes Ab­ruf­ver­fah­rens zu­gäng­lich ge­macht wer­den. Die­se Amts­hil­fe ist kos­ten­los.

3 Es sind al­le die­je­ni­gen Da­ten von Steu­er­pflich­ti­gen wei­ter­zu­ge­ben, die zur Ver­an­la­gung und Er­he­bung der Steu­er die­nen kön­nen, na­ment­lich:

a.
die Per­so­na­li­en;
b.
An­ga­ben über den Zi­vil­stand, den Wohn- und Auf­ent­halts­ort, die Auf­ent­halts­be­wil­li­gung und die Er­werbs­tä­tig­keit;
c.
Rechts­ge­schäf­te;
d.
Leis­tun­gen ei­nes Ge­mein­we­sens.

184 Ein­ge­fügt durch Ziff. VI 4 des BG vom 24. März 2000 über die Schaf­fung und die An­pas­sung ge­setz­li­cher Grund­la­gen für die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 1891; BBl 1999 9005).

Art. 40 Verfahrensrechtliche Stellung der Ehegatten

1 Ehe­gat­ten, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben, üben die nach die­sem Ge­setz dem Steu­er­pflich­ti­gen zu­kom­men­den Ver­fah­rens­rech­te und ‑pflich­ten ge­mein­sam aus.

2 Sie un­ter­schrei­ben die Steu­er­er­klä­rung ge­mein­sam. Ist die Steu­er­er­klä­rung nur von ei­nem der bei­den Ehe­gat­ten un­ter­zeich­net, so wird dem nicht un­ter­zeich­nen­den Ehe­gat­ten ei­ne Frist ein­ge­räumt. Nach de­ren un­be­nutz­tem Ab­lauf wird die ver­trag­li­che Ver­tre­tung un­ter Ehe­gat­ten an­ge­nom­men.

3 Rechts­mit­tel und an­de­re Ein­ga­ben gel­ten als recht­zei­tig ein­ge­reicht, wenn ein Ehe­gat­te in­nert Frist han­delt.

Art. 41 Verfahrensrechte des Steuerpflichtigen

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann die Ak­ten, die er ein­ge­reicht oder un­ter­zeich­net hat, ein­se­hen. Die üb­ri­gen Ak­ten ste­hen ihm nach Er­mitt­lung des Sach­ver­hal­tes of­fen, so­weit nicht öf­fent­li­che oder pri­va­te In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

2 Die vom Steu­er­pflich­ti­gen an­ge­bo­te­nen Be­wei­se müs­sen ab­ge­nom­men wer­den, so­weit sie ge­eig­net sind, die für die Ver­an­la­gung er­heb­li­chen Tat­sa­chen fest­zu­stel­len.

3 Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen wer­den dem Steu­er­pflich­ti­gen schrift­lich er­öff­net und müs­sen ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung ent­hal­ten. An­de­re Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­de sind aus­ser­dem zu be­grün­den.

Art. 42 Verfahrenspflichten des Steuerpflichtigen

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge muss al­les tun, um ei­ne voll­stän­di­ge und rich­ti­ge Ver­an­la­gung zu er­mög­li­chen.

2 Er muss auf Ver­lan­gen der Ver­an­la­gungs­be­hör­de ins­be­son­de­re münd­lich oder schrift­lich Aus­kunft er­tei­len, Ge­schäfts­bü­cher, Be­le­ge und wei­te­re Be­schei­ni­gun­gen so­wie Ur­kun­den über den Ge­schäfts­ver­kehr vor­le­gen.

3 Na­tür­li­che Per­so­nen mit Ein­kom­men aus selb­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit und ju­ris­ti­sche Per­so­nen müs­sen der Steu­er­er­klä­rung bei­le­gen:

a.
die un­ter­zeich­ne­ten Jah­res­rech­nun­gen (Bi­lan­zen, Er­folgs­rech­nun­gen) der Steu­er­pe­ri­ode; oder
b.185
bei ver­ein­fach­ter Buch­füh­rung nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 2 OR186: Auf­stel­lun­gen über Ein­nah­men und Aus­ga­ben, über die Ver­mö­gens­la­ge so­wie über Pri­va­tent­nah­men und -ein­la­gen der Steu­er­pe­ri­ode.187

4 Die Art und Wei­se der Füh­rung und der Auf­be­wah­rung der Do­ku­men­te nach Ab­satz 3 rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 957–958f OR.188

185 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

186 SR 220

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

188 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

Art. 43 Bescheinigungspflicht Dritter

1 Drit­te, die mit dem Steu­er­pflich­ti­gen in ei­nem Ver­trags­ver­hält­nis ste­hen oder stan­den, müs­sen ihm das ge­mein­sa­me Ver­trags­ver­hält­nis und die bei­der­sei­ti­gen An­sprü­che und Leis­tun­gen be­schei­ni­gen.

2 Reicht der Steu­er­pflich­ti­ge die Be­schei­ni­gung trotz Mah­nung nicht ein, so kann die Steu­er­be­hör­de die­se vom Drit­ten ein­for­dern. Das ge­setz­lich ge­schütz­te Be­rufs­ge­heim­nis bleibt ge­wahrt.

Art. 44 Auskunftspflicht Dritter

Ge­sell­schaf­ter, Mit­ei­gen­tü­mer und Ge­sam­tei­gen­tü­mer müs­sen auf Ver­lan­gen den Steu­er­be­hör­den über ihr Rechts­ver­hält­nis zum Steu­er­pflich­ti­gen Aus­kunft er­tei­len.

Art. 45 Meldepflicht Dritter

Den Ver­an­la­gungs­be­hör­den müs­sen für je­de Steu­er­pe­ri­ode ei­ne Be­schei­ni­gung ein­rei­chen:

a.
die ju­ris­ti­schen Per­so­nen über die den Mit­glie­dern der Ver­wal­tung und an­de­rer Or­ga­ne aus­ge­rich­te­ten Leis­tun­gen; Stif­tun­gen rei­chen zu­sätz­lich ei­ne Be­schei­ni­gung über die ih­ren Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen ein;
b.
die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge und der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge über die den Vor­sor­ge­neh­mern oder Be­güns­tig­ten er­brach­ten Leis­tun­gen;
c.
die ein­fa­chen Ge­sell­schaf­ten und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten über al­le Ver­hält­nis­se, die für die Ver­an­la­gung der Teil­ha­ber von Be­deu­tung sind, ins­be­son­de­re über ih­ren An­teil an Ein­kom­men und Ver­mö­gen der Ge­sell­schaft;
d.189
die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen mit di­rek­tem Grund­be­sitz über die Ver­hält­nis­se, die für die Be­steue­rung des di­rek­ten Grund­be­sit­zes und des­sen Er­trä­ge mass­ge­blich sind;
e.190
die Ar­beit­ge­ber über die geld­wer­ten Vor­tei­le aus ech­ten Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen so­wie über die Zu­tei­lung und die Aus­übung von Mit­ar­bei­te­r­optio­nen.

189 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 7 des Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5379; BBl 2005 6395).

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 3259; BBl 2005 575).

Art. 46 Veranlagung

1 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de prüft die Steu­er­er­klä­rung und nimmt die er­for­der­li­chen Un­ter­su­chun­gen vor.

2 Ab­wei­chun­gen von der Steu­er­er­klä­rung gibt sie dem Steu­er­pflich­ti­gen spä­tes­tens bei der Er­öff­nung der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung be­kannt.

3 Hat der Steu­er­pflich­ti­ge trotz Mah­nung sei­ne Ver­fah­rens­pflich­ten nicht er­füllt oder kön­nen die Steu­er­fak­to­ren man­gels zu­ver­läs­si­ger Un­ter­la­gen nicht ein­wand­frei er­mit­telt wer­den, so nimmt die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen vor.

Art. 47 Verjährung

1 Das Recht, ei­ne Steu­er zu ver­an­la­gen, ver­jährt fünf Jah­re, bei Still­stand oder Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung spä­tes­tens 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode.

2 Steu­er­for­de­run­gen ver­jäh­ren fünf Jah­re, nach­dem die Ver­an­la­gung rechts­kräf­tig ge­wor­den ist, bei Still­stand oder Un­ter­bre­chung der Ver­jäh­rung je­doch spä­tes­tens zehn Jah­re nach Ab­lauf des Jah­res, in dem die Steu­ern rechts­kräf­tig fest­ge­setzt wor­den sind.

Art. 48 Einsprache

1 Ge­gen die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung kann der Steu­er­pflich­ti­ge in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei der Ver­an­la­gungs­be­hör­de schrift­lich Ein­spra­che er­he­ben.

2 Ei­ne Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen kann der Steu­er­pflich­ti­ge nur we­gen of­fen­sicht­li­cher Un­rich­tig­keit an­fech­ten. Die Ein­spra­che ist zu be­grün­den und muss all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel nen­nen.

3 Im Ein­spra­che­ver­fah­ren hat die Ver­an­la­gungs­be­hör­de die glei­chen Be­fug­nis­se wie im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren.

4 Die Ver­an­la­gungs­be­hör­de ent­schei­det ge­stützt auf die Un­ter­su­chung über die Ein­spra­che. Sie kann al­le Steu­er­fak­to­ren neu fest­set­zen und, nach An­hö­ren des Steu­er­pflich­ti­gen, die Ver­an­la­gung auch zu des­sen Nach­teil ab­än­dern.

Art. 49 Verfahren bei Erhebung der Quellensteuer

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge und der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung müs­sen auf Ver­lan­gen über die für die Er­he­bung der Quel­len­steu­er mass­ge­ben­den Ver­hält­nis­se Aus­kunft er­tei­len.

2 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de bis am 31. März des auf die Fäl­lig­keit der Leis­tung fol­gen­den Steu­er­jah­res ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht ver­lan­gen, wenn sie:

a.
mit dem Quel­len­steu­er­ab­zug ge­mä­ss Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 37 nicht ein­ver­stan­den ist; oder
b.
die Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 37 vom Ar­beit­ge­ber nicht er­hal­ten hat.191

2bis Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de bis am 31. März des auf die Fäl­lig­keit der Leis­tung fol­gen­den Steu­er­jah­res ei­ne Ver­fü­gung über Be­stand und Um­fang der Steu­er­pflicht ver­lan­gen.192

2ter Er bleibt bis zum rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid ver­pflich­tet, die Quel­len­steu­er zu er­he­ben.193

3 Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung den Steu­er­ab­zug nicht oder un­ge­nü­gend vor­ge­nom­men, so ver­pflich­tet ihn die Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung. Der Rück­griff des Schuld­ners auf den Steu­er­pflich­ti­gen bleibt vor­be­hal­ten.

4 Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung einen zu ho­hen Steu­er­ab­zug vor­ge­nom­men, so muss er dem Steu­er­pflich­ti­gen die Dif­fe­renz zu­rück­zah­len.

5 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de zur Nach­zah­lung der von ihr ge­schul­de­ten Quel­len­steu­er ver­pflich­tet wer­den, wenn die aus­be­zahl­te steu­er­ba­re Leis­tung nicht oder nicht voll­stän­dig um die Quel­len­steu­er ge­kürzt wur­de und ein Nach­be­zug beim Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung nicht mög­lich ist.194

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

192 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 über die Re­vi­si­on der Quel­len­be­steue­rung des Er­w­erb­sein­kom­mens, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2018 1813; BBl 2015 657).

2. Kapitel: Rekursverfahren

Art. 50

1 Der Steu­er­pflich­ti­ge kann ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid in­nert 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung bei ei­ner von der Steu­er­be­hör­de un­ab­hän­gi­gen Jus­tiz­be­hör­de schrift­lich Re­kurs er­he­ben.

2 Der Re­kurs ist zu be­grün­den. Es kön­nen al­le Män­gel des an­ge­foch­te­nen Ent­schei­des und des vor­an­ge­gan­ge­nen Ver­fah­rens ge­rügt wer­den.

3 Der Steu­er­pflich­ti­ge und die kan­to­na­le Steu­er­ver­wal­tung kön­nen den Re­kurs­ent­scheid an ei­ne wei­te­re ver­wal­tungs­u­n­ab­hän­gi­ge kan­to­na­le In­stanz zie­hen, wenn das kan­to­na­le Recht dies vor­sieht.

3. Kapitel: Änderungen rechtskräftiger Verfügungen und Entscheide

Art. 51 Revision

1 Ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung oder ein rechts­kräf­ti­ger Ent­scheid kann auf An­trag oder von Am­tes we­gen zu­guns­ten des Steu­er­pflich­ti­gen re­vi­diert wer­den:

a.
wenn er­heb­li­che Tat­sa­chen oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel ent­deckt wer­den;
b.
wenn die er­ken­nen­de Be­hör­de er­heb­li­che Tat­sa­chen oder ent­schei­den­de Be­weis­mit­tel, die ihr be­kannt wa­ren oder be­kannt sein muss­ten, aus­ser acht ge­las­sen oder in an­de­rer Wei­se we­sent­li­che Ver­fah­rens­grund­sät­ze ver­letzt hat;
c.
wenn ein Ver­bre­chen oder ein Ver­ge­hen die Ver­fü­gung oder den Ent­scheid be­ein­flusst hat.

2 Die Re­vi­si­on ist aus­ge­schlos­sen, wenn der An­trag­stel­ler als Re­vi­si­ons­grund vor­bringt, was er bei der ihm zu­mut­ba­ren Sorg­falt schon im or­dent­li­chen Ver­fah­ren hät­te gel­tend ma­chen kön­nen.

3 Das Re­vi­si­ons­be­geh­ren muss in­nert 90 Ta­gen nach Ent­de­ckung des Re­vi­si­ons­grun­des, spä­tes­tens aber in­nert zehn Jah­ren nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung oder des Ent­schei­des ein­ge­reicht wer­den.

4 Für die Be­hand­lung des Re­vi­si­ons­be­geh­rens ist die Be­hör­de zu­stän­dig, wel­che die frag­li­che Ver­fü­gung oder den frag­li­chen Ent­scheid er­las­sen hat.

Art. 52 Rechnungsfehler und Schreibversehen

Rech­nungs­feh­ler und Schreib­ver­se­hen in rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­den kön­nen in­nert fünf Jah­ren nach der Er­öff­nung auf An­trag oder von Am­tes we­gen von der Be­hör­de be­rich­tigt wer­den, der sie un­ter­lau­fen sind.

Art. 53 Ordentliche Nachsteuer 195

1 Er­gibt sich auf­grund von Tat­sa­chen oder Be­weis­mit­teln, die der Steu­er­be­hör­de nicht be­kannt wa­ren, dass ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­blie­ben oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist, oder ist ei­ne un­ter­blie­be­ne oder un­voll­stän­di­ge Ver­an­la­gung auf ein Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen ge­gen die Steu­er­be­hör­de zu­rück­zu­füh­ren, so wird die nicht er­ho­be­ne Steu­er samt Zins als Nach­steu­er ein­ge­for­dert. We­gen un­ge­nü­gen­der Be­wer­tung al­lein kann kei­ne Nach­steu­er er­ho­ben wer­den.

2 Das Recht, ein Nach­steu­er­ver­fah­ren ein­zu­lei­ten, er­lischt zehn Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode, für die ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­blie­ben oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist.

3 Das Recht, die Nach­steu­er fest­zu­set­zen, er­lischt 15 Jah­re nach Ab­lauf der Steu­er­pe­ri­ode, auf die sie sich be­zieht.

4 Wenn bei Ein­lei­tung ei­nes Nach­steu­er­ver­fah­rens ein Straf­ver­fah­ren we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung we­der ein­ge­lei­tet wird noch hän­gig ist noch von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen wer­den kann, wird die steu­er­pflich­ti­ge Per­son auf die Mög­lich­keit der spä­te­ren Ein­lei­tung ei­nes sol­chen Straf­ver­fah­rens auf­merk­sam ge­macht.196

195 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039).

Art. 53a Vereinfachte Nachbesteuerung von Erben 197

1 Al­le Er­ben ha­ben un­ab­hän­gig von­ein­an­der An­spruch auf ei­ne ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung der vom Erb­las­ser hin­ter­zo­ge­nen Be­stand­tei­le von Ver­mö­gen und Ein­kom­men, wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Ver­wal­tung bei der Fest­stel­lung der hin­ter­zo­ge­nen Ver­mö­gens- und Ein­kom­mens­ele­men­te vor­be­halt­los un­ter­stüt­zen; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­mü­hen.

2 Die Nach­steu­er wird für die letz­ten drei vor dem To­des­jahr ab­ge­lau­fe­nen Steu­er­pe­ri­oden nach den Vor­schrif­ten über die or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­rech­net und samt Ver­zugs­zins nach­ge­for­dert.

3 Die ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn die Erb­schaft amt­lich oder kon­kur­samt­lich li­qui­diert wird.

4 Auch der Wil­lens­voll­stre­cker oder der Erb­schafts­ver­wal­ter kann um ei­ne ver­ein­fach­te Nach­be­steue­rung er­su­chen.

197 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

4. Kapitel: Inventar

Art. 54

1 Nach dem To­de ei­nes Steu­er­pflich­ti­gen wird ein amt­li­ches In­ven­tar auf­ge­nom­men. Die In­ven­tar­auf­nah­me kann un­ter­blei­ben, wenn an­zu­neh­men ist, dass kein Ver­mö­gen vor­han­den ist.

2 In das In­ven­tar wird das am To­des­tag be­ste­hen­de Ver­mö­gen des Erb­las­sers, sei­nes in un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­gat­ten und der un­ter sei­ner el­ter­li­chen Sor­ge ste­hen­den min­der­jäh­ri­gen Kin­der auf­ge­nom­men.

3 Tat­sa­chen, die für die Steu­er­ver­an­la­gung von Be­deu­tung sind, wer­den fest­ge­stellt und im In­ven­tar vor­ge­merkt.

Sechster Titel: Steuerstrafrecht 198

198 Ab 1. Jan. 2007 sind die angedrohten Strafen und die Verjährungsfristen in Anwendung von Art. 333 Abs. 2-6 des Strafgesetzbuches (SR 311.0) in der Fassung des BG vom 13. Dez. 2002 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979) zu interpretieren beziehungsweise umzurechnen.

1. Kapitel: Verletzung von Verfahrenspflichten und Steuerhinterziehung

Art. 55 Verletzung von Verfahrenspflichten

Wer ei­ner Pflicht, die ihm nach den Vor­schrif­ten des Ge­set­zes oder nach ei­ner auf­grund die­ses Ge­set­zes ge­trof­fe­nen An­ord­nung ob­liegt, trotz Mah­nung vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig nicht nach­kommt, wird mit Bus­se bis zu 1000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

Art. 56 Steuerhinterziehung

1 Wer als Steu­er­pflich­ti­ger vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig be­wirkt, dass ei­ne Ver­an­la­gung zu Un­recht un­ter­bleibt oder dass ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­an­la­gung un­voll­stän­dig ist,

wer als zum Steu­er­ab­zug an der Quel­le Ver­pflich­te­ter vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig einen Steu­er­ab­zug nicht oder nicht voll­stän­dig vor­nimmt,

wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung oder einen un­ge­recht­fer­tig­ten Er­lass er­wirkt,

wird mit ei­ner Bus­se ent­spre­chend sei­nem Ver­schul­den be­straft, die einen Drit­tel bis das Drei­fa­che, in der Re­gel das Ein­fa­che der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er be­trägt.199

1bis Zeigt die steu­er­pflich­ti­ge Per­son erst­mals ei­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Steu­er­be­hör­den bei der Fest­stel­lung der hin­ter­zo­ge­nen Ver­mö­gens- und Ein­kom­mens­ele­men­te vor­be­halt­los un­ter­stützt; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­müht.200

1ter Bei je­der wei­te­ren Selbst­an­zei­ge wird die Bus­se un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis auf einen Fünf­tel der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er er­mäs­sigt.201

2 Wer Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht, wird mit ei­ner Bus­se be­straft, die zwei Drit­tel der bei vollen­de­ter Be­ge­hung aus­zu­fäl­len­den Bus­se be­trägt.

3 Wer zu ei­ner Steu­er­hin­ter­zie­hung an­stif­tet, Hil­fe leis­tet oder als Ver­tre­ter des Steu­er­pflich­ti­gen vor­sätz­lich ei­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung be­wirkt oder an ei­ner sol­chen mit­wirkt, wird oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit des Steu­er­pflich­ti­gen mit Bus­se be­straft und haf­tet so­li­da­risch für die hin­ter­zo­ge­ne Steu­er. Die Bus­se be­trägt bis zu 10 000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 50 000 Fran­ken.

3bis Zeigt sich ei­ne Per­son nach Ab­satz 3 erst­mals selbst an und sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis Buch­sta­ben a und b er­füllt, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen und die So­li­dar­haf­tung ent­fällt.202

4 Wer Nach­lass­wer­te, zu de­ren Be­kannt­ga­be er im In­ven­tar­ver­fah­ren ver­pflich­tet ist, ver­heim­licht oder bei­sei­te schafft, in der Ab­sicht, sie der In­ven­tar­auf­nah­me zu ent­zie­hen, so­wie

wer hier­zu an­stif­tet, Hil­fe leis­tet oder ei­ne sol­che Tat be­güns­tigt,

wird oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit des Steu­er­pflich­ti­gen mit ei­ner Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken, in schwe­ren Fäl­len oder bei Rück­fall bis zu 50 000 Fran­ken be­straft. Der Ver­such ei­ner Ver­heim­li­chung oder Bei­sei­te­schaf­fung von Nach­lass­wer­ten ist eben­falls straf­bar. Die Stra­fe kann mil­der sein als bei vollen­de­ter Be­ge­hung.203

5 Zeigt sich ei­ne Per­son nach Ab­satz 4 erst­mals selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen Ver­heim­li­chung oder Bei­sei­te­schaf­fung von Nach­lass­wer­ten im In­ven­tar­ver­fah­ren und we­gen all­fäl­li­ger an­de­rer in die­sem Zu­sam­men­hang be­gan­ge­ner Straf­ta­ten ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Wi­der­hand­lung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist; und
b.
die Per­son die Ver­wal­tung bei der Be­rich­ti­gung des In­ven­tars vor­be­halt­los un­ter­stützt.204

199 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

200 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

202 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

204 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

Art. 57 Besondere Fälle

1 Wer­den zum Vor­teil ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt, Steu­ern hin­ter­zo­gen oder Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht, so wird die ju­ris­ti­sche Per­son ge­büsst. Die han­deln­den Or­ga­ne oder Ver­tre­ter kön­nen zu­dem nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 be­straft wer­den.

2 Wer­den im Ge­schäfts­be­reich ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son Teil­nah­me­hand­lun­gen (An­stif­tung, Ge­hil­fen­schaft, Mit­wir­kung) an Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen Drit­ter be­gan­gen, so ist Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 auf die ju­ris­ti­sche Per­son an­wend­bar.

3205

4 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son, die in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe lebt, wird nur für die Hin­ter­zie­hung ih­rer ei­ge­nen Steu­er­fak­to­ren ge­büsst. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3. Die Mit­un­ter­zeich­nung der Steu­er­er­klä­rung stellt für sich al­lein kei­ne Wi­der­hand­lung nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 dar.206

205 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 8. Okt. 2004 über die Auf­he­bung der Haf­tung der Er­ben für Steu­er­bus­sen, mit Wir­kung seit 1. März 2005 (AS 2005 1051; BBl 2004 14371451). Sie­he auch Art. 78c hier­nach.

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039).

Art. 57bis Verfahren

1 Nach Ab­schluss der Un­ter­su­chung er­lässt die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung, die sie der be­trof­fe­nen Per­son schrift­lich er­öff­net.207

2 Ent­schei­de der Steu­er­be­hör­den bei Hin­ter­zie­hungs­tat­be­stän­den sind vor Ver­wal­tungs- und Ver­wal­tungs­ge­richts­be­hör­den an­fecht­bar. Ge­gen letz­tin­stanz­li­che kan­to­na­le Ent­schei­de kann beim Bun­des­ge­richt nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005208 Be­schwer­de in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten ge­führt wer­den. Die Straf­ge­richts­bar­keit ist aus­ge­schlos­sen.209

3 Die Vor­schrif­ten über die Ver­fah­rens­grund­sät­ze, das Ver­an­la­gungs- und das Re­kurs­ver­fah­ren gel­ten sinn­ge­mä­ss.

207 Ein­ge­fügt durch Art. 3 Ziff. 8 des BB vom 17. Dez. 2004 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung der bi­la­te­ra­len Abk. zwi­schen der Schweiz und der EU über die As­so­zi­ie­rung an Schen­gen und an Du­blin (AS 2008 447; BBl 2004 5965). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

208 SR 173.110

209 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 58 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 57a Eröffnung des Strafverfahrens wegen Steuerhinterziehung 210

1 Die Ein­lei­tung ei­nes Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung wird der be­trof­fe­nen Per­son schrift­lich mit­ge­teilt. Es wird ihr Ge­le­gen­heit ge­ge­ben, sich zu der ge­gen sie er­ho­be­nen An­schul­di­gung zu äus­sern; sie wird auf ihr Recht hin­ge­wie­sen, die Aus­sa­ge und ih­re Mit­wir­kung zu ver­wei­gern.

2 Be­weis­mit­tel aus ei­nem Nach­steu­er­ver­fah­ren dür­fen in ei­nem Straf­ver­fah­ren we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung nur dann ver­wen­det wer­den, wenn sie we­der un­ter An­dro­hung ei­ner Ver­an­la­gung nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen (Art. 46 Abs. 3) mit Um­kehr der Be­weis­last im Sin­ne von Ar­ti­kel 48 Ab­satz 2 noch un­ter An­dro­hung ei­ner Bus­se we­gen Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten be­schafft wur­den.

210 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039).

Art. 57b Selbstanzeige juristischer Personen 211

1 Zeigt ei­ne steu­er­pflich­ti­ge ju­ris­ti­sche Per­son erst­mals ei­ne in ih­rem Ge­schäfts­be­trieb be­gan­ge­ne Steu­er­hin­ter­zie­hung selbst an, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung ab­ge­se­hen (straflo­se Selbst­an­zei­ge), wenn:

a.
die Hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt ist;
b.
sie die Ver­wal­tung bei der Fest­set­zung der Nach­steu­er vor­be­halt­los un­ter­stützt; und
c.
sie sich ernst­lich um die Be­zah­lung der ge­schul­de­ten Nach­steu­er be­müht.

2 Die straflo­se Selbst­an­zei­ge kann auch ein­ge­reicht wer­den:

a.
nach ei­ner Än­de­rung der Fir­ma oder ei­ner Ver­le­gung des Sit­zes in­ner­halb der Schweiz;
b.
nach ei­ner Um­wand­lung nach den Ar­ti­keln 53–68 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 2003212 (FusG) durch die neue ju­ris­ti­sche Per­son für die vor der Um­wand­lung be­gan­ge­nen Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen;
c.
nach ei­ner Ab­sorp­ti­on (Art. 3 Abs. 1 Bst. a FusG) oder Ab­spal­tung (Art. 29 Bst. b FusG) durch die wei­ter­be­ste­hen­de ju­ris­ti­sche Per­son für die vor der Ab­sorp­ti­on oder Ab­spal­tung be­gan­ge­nen Steu­er­hin­ter­zie­hun­gen.

3 Die straflo­se Selbst­an­zei­ge muss von den Or­ga­nen oder Ver­tre­tern der ju­ris­ti­schen Per­son ein­ge­reicht wer­den. Von ei­ner Straf­ver­fol­gung ge­gen die­se Or­ga­ne oder Ver­tre­ter wird ab­ge­se­hen und ih­re So­li­dar­haf­tung ent­fällt.

4 Zeigt ein aus­ge­schie­de­nes Or­gan­mit­glied oder ein aus­ge­schie­de­ner Ver­tre­ter der ju­ris­ti­schen Per­son die­se we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung erst­mals an und ist die Steu­er­hin­ter­zie­hung kei­ner Steu­er­be­hör­de be­kannt, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung der ju­ris­ti­schen Per­son, sämt­li­cher ak­tu­el­ler und aus­ge­schie­de­ner Mit­glie­der der Or­ga­ne und sämt­li­cher ak­tu­el­ler und aus­ge­schie­de­ner Ver­tre­ter ab­ge­se­hen. Ih­re So­li­dar­haf­tung ent­fällt.

5 Bei je­der wei­te­ren Selbst­an­zei­ge wird die Bus­se un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 auf einen Fünf­tel der hin­ter­zo­ge­nen Steu­er er­mäs­sigt.

6 Nach Be­en­di­gung der Steu­er­pflicht ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son in der Schweiz kann kei­ne Selbst­an­zei­ge mehr ein­ge­reicht wer­den.

211 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach­be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

212 SR 221.301

Art. 58 Verjährung der Strafverfolgung 213

1 Die Straf­ver­fol­gung we­gen Ver­let­zung von Ver­fah­rens­pflich­ten ver­jährt drei Jah­re und die­je­ni­ge we­gen ver­such­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung sechs Jah­re nach dem rechts­kräf­ti­gen Ab­schluss des Ver­fah­rens, in dem die Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt oder die Steu­ern zu hin­ter­zie­hen ver­sucht wur­den.

2 Die Straf­ver­fol­gung we­gen vollen­de­ter Steu­er­hin­ter­zie­hung ver­jährt zehn Jah­re nach Ab­lauf:

a.
der Steu­er­pe­ri­ode, für wel­che die steu­er­pflich­ti­ge Per­son nicht oder un­voll­stän­dig ver­an­lagt wur­de oder der Steu­er­ab­zug an der Quel­le nicht ge­setz­mäs­sig er­folg­te (Art. 56 Abs. 1);
b.
des Ka­len­der­jah­res, in dem ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung oder ein un­ge­recht­fer­tig­ter Er­lass er­wirkt wur­de (Art. 56 Abs. 1) oder Nach­lass­wer­te im In­ven­tar­ver­fah­ren ver­heim­licht oder bei­sei­te­ge­schafft wur­den (Art. 56 Abs. 4).

3 Die Ver­jäh­rung tritt nicht mehr ein, wenn die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de (Art. 57bis Abs. 1) vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen hat.

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

2. Kapitel: Steuervergehen

Art. 59 Steuerbetrug

1 Wer zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung ge­fälsch­te, ver­fälsch­te oder in­halt­lich un­wah­re Ur­kun­den zur Täu­schung ge­braucht oder als zum Steu­er­ab­zug an der Quel­le Ver­pflich­te­ter ab­ge­zo­ge­ne Steu­ern zu sei­nem oder ei­nes an­dern Nut­zen ver­wen­det, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft. Ei­ne be­ding­te Stra­fe kann mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken ver­bun­den wer­den.214

2 Die Be­stra­fung we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung bleibt vor­be­hal­ten.

2bis Liegt ei­ne Selbst­an­zei­ge nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1bis oder Ar­ti­kel 57b Ab­satz 1 we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung vor, so wird von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen al­len an­de­ren Straf­ta­ten ab­ge­se­hen, die zum Zweck der Steu­er­hin­ter­zie­hung be­gan­gen wur­den. Die­se Be­stim­mung ist auch in den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 56 Ab­satz 3bis und 57b Ab­sät­ze 3 und 4 an­wend­bar.215

2ter Liegt ei­ne straflo­se Selbst­an­zei­ge we­gen Ver­un­treu­ung der Quel­len­steu­er vor, so wird auch von ei­ner Straf­ver­fol­gung we­gen al­len an­de­ren Straf­ta­ten ab­ge­se­hen, die zum Zweck der Ver­un­treu­ung der Quel­len­steu­er be­gan­gen wur­den. Die­se Be­stim­mung ist auch in den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 56 Ab­satz 3bis und 57b Ab­sät­ze 3 und 4 an­wend­bar.216

3 Die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches217 sind an­wend­bar, so­weit das Ge­setz nichts an­de­res vor­schreibt.

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

215 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

216 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795).

217SR 311.0

Art. 60 Verjährung der Strafverfolgung 218

1 Die Straf­ver­fol­gung der Steu­er­ver­ge­hen ver­jährt 15 Jah­re nach­dem der Tä­ter die letz­te straf­ba­re Tä­tig­keit aus­ge­führt hat.

2 Die Ver­jäh­rung tritt nicht mehr ein, wenn vor Ab­lauf der Ver­jäh­rungs­frist ein ers­tin­stanz­li­ches Ur­teil er­gan­gen ist.

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

Art. 61 Verfahren und Vollzug

Das Straf­ver­fah­ren und der Straf­voll­zug rich­ten sich nach kan­to­na­lem Recht, so­weit Bun­des­recht nichts an­de­res be­stimmt. Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz un­ter­lie­gen der Be­schwer­de in Strafsa­chen an das Bun­des­ge­richt.219

219 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 12051069; BBl 2001 4202).

Siebter Titel: …

Art. 62–70220

220 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Achter Titel: Schlussbestimmungen

1. Kapitel: Durchführung durch die Kantone

Art. 71 Mitwirkung

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­ses Ge­setz in Zu­sam­men­ar­beit mit den Bun­des­be­hör­den.

2 Die Kan­to­ne er­tei­len den zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den sämt­li­che für die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes nö­ti­gen Aus­künf­te und be­schaf­fen ih­nen die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen.

3 Für die Steu­er­er­klä­run­gen und die da­zu­ge­hö­ri­gen Bei­la­gen wer­den für die gan­ze Schweiz ein­heit­li­che Da­ten­for­ma­te ver­wen­det. Der Bun­des­rat be­stimmt die hier­zu an­zu­wen­den­den Da­ten­for­ma­te in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen.221

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72 Anpassung der kantonalen Gesetzgebungen

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes auf den Zeit­punkt von de­ren In­kraft­tre­ten an. Der Bund nimmt bei der Fest­le­gung des Zeit­punkts der In­kraft­set­zung Rück­sicht auf die Kan­to­ne; er lässt ih­nen in der Re­gel ei­ne Frist von min­des­tens zwei Jah­ren für die An­pas­sung ih­rer Ge­setz­ge­bung. 222

2 Nach ih­rem In­kraft­tre­ten fin­den die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. 223

3 Die Kan­tons­re­gie­rung er­lässt die er­for­der­li­chen vor­läu­fi­gen Vor­schrif­ten.

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

223 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72a224

224 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 10. Okt. 1997 über die Re­form der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung 1997 (AS 1998 669; BBl 1997 II 1164). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72b225

225 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998 (AS 1999 2374; BBl 1999 4). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72c226

226 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 455; BBl 2009 4729).

Art. 72d227

227 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72e228

228 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 8 des Fu­si­ons­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2617; BBl 2000 4337). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72f229

229 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 23. Ju­ni 2006 über drin­gen­de An­pas­sun­gen bei der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung (AS 2006 4883; BBl 2005 4733). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72g230

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. Dez. 2006 über Än­de­run­gen des Nach­steu­er­ver­fah­rens und des Straf­ver­fah­rens we­gen Steu­er­hin­ter­zie­hung auf dem Ge­biet der di­rek­ten Steu­ern (AS 2007 2973; BBl 2006 40214039). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72h231

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form­ge­set­zes II vom 23. März 2007 (AS 2008 2893; BBl 2005 4733). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72i232

232 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge (AS 2008 4453, 2009 5683; BBl 2006 8795). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72j233

233 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die steu­er­li­che Be­hand­lung von In­stand­stel­lungs­kos­ten bei Lie­gen­schaf­ten (AS 2009 1515; BBl 2007 79938009). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72k234

234 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009 über die steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Zu­wen­dun­gen an po­li­ti­sche Par­tei­en (AS 2010 449; BBl 2008 74637485). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72l235

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 25. Sept. 2009 über die steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern (AS 2010 455; BBl 2009 4729). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72m236

236 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 17. Dez. 2010 über die Be­steue­rung von Mit­ar­bei­ter­be­tei­li­gun­gen (AS 2011 3259; BBl 2005 575). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72n237

237 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Ju­ni 2011 über die Steu­er­be­frei­ung des Feu­er­wehr­sol­des (AS 2012 489; BBl 2010 2855). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72o238

238 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rech­nungs­le­gungs­recht) (AS 2012 6679; BBl 2008 1589). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72p239

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Ju­ni 2012 über die Ver­ein­fa­chun­gen bei der Be­steue­rung von Lot­te­rie­ge­win­nen (AS 2012 5977; BBl 201165176543). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72q240

240 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012 (AS 2013 779; BBl 2011 6021). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72r241

241 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 27. Sept. 2013 über die steu­er­li­che Be­hand­lung der be­rufs­ori­en­tier­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten (AS 2014 1105; BBl 2011 2607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72s242

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB) (AS 2015 779; BBl 2012 2869). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72t Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom 20. März 2015 243

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2015 Ar­ti­kel 26aan.

2 Nach Ab­lauf die­ser Frist fin­det Ar­ti­kel 26adi­rekt An­wen­dung, wenn ihm das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gilt der Be­trag nach Ar­ti­kel 66a des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990244 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 über die Ge­winn­be­steue­rung von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit ide­el­len Zwe­cken, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2947; BBl 2014 5369).

244 SR 642.11

Art. 72u245

245 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Ener­gie­ge­set­zes vom 30. Sept. 2016 (AS 2017 6839; BBl 2013 7561). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72v246

246 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 16. Dez. 2016 (AS 2018 1813; BBl 2015 657). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72w247

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017 (AS 2017 5039; BBl 2016 5357). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72x Anpassung der kantonalen Gesetzgebung an die Änderung vom
29. September 2017
248

1 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 29. Sep­tem­ber 2017 den ge­än­der­ten Ar­ti­keln 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l–m so­wie 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n an.

2 Ab die­sem Zeit­punkt fin­den die Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Buch­sta­ben l–m so­wie 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be n di­rekt An­wen­dung, wenn ih­nen das kan­to­na­le Steu­er­recht wi­der­spricht. Da­bei gel­ten die Be­trä­ge nach Ar­ti­kel 24 Buch­sta­ben ibis und j des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990249 über die di­rek­te Bun­des­steu­er.

248 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

249 SR 642.11

Art. 72y250

250 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung (AS 2019 2395; BBl 2018 2527). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72z251

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken (AS 2019 1207; BBl 2018 1263). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 72zbis252

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2020 über die steu­er­li­che Be­hand­lung fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen (AS 2020 5121; BBl 2016 8503). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 18. Ju­ni 2021 über elek­tro­ni­sche Ver­fah­ren im Steu­er­be­reich, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 673; BBl 2020 4705).

Art. 73 Beschwerde

1 Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz, die ei­ne in den Ti­teln 2–5 und 6 Ka­pi­tel 1 ge­re­gel­te Ma­te­rie oder den Er­lass der kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Ein­kom­mens- und Ge­winn­steu­er be­tref­fen, un­ter­lie­gen nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005253 der Be­schwer­de in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten an das Bun­des­ge­richt.254

2 Be­schwer­de­be­fugt sind die Steu­er­pflich­ti­gen, die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de und die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung.

3255

253 SR 173.110

254 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des Steu­er­er­lass­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 9; BBl 2013 8435).

255 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

2. Kapitel: Vollzug und Änderung des geltenden Rechts

Art. 74 Vollzugsbestimmungen

Der Bun­des­rat er­lässt die Voll­zugs­be­stim­mun­gen. Er re­gelt ins­be­son­de­re die Pro­ble­me, die sich im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, vor al­lem zwi­schen Kan­to­nen mit un­ter­schied­li­cher Re­ge­lung der zeit­li­chen Be­mes­sung, stel­len.256

256 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 1050; BBl 2000 3898).

Art. 75 Änderung des AHVG

257

257 Die Än­de­rung kann un­ter AS 1991 1256kon­sul­tiert wer­den.

3. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 76 Leistungen aus Militärversicherung

Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. Sep­tem­ber 1949258 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ist hin­sicht­lich der Ren­ten und Ka­pi­tal­leis­tun­gen, die nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes zu lau­fen be­gin­nen oder fäl­lig wer­den, nicht an­wend­bar.

258[AS 1949 1671; 1956 759; 1959 303; 1964 253; 1968 563;1972 897Art. 15 Ziff. 1; 19821676An­hang Ziff. 5, 2184Art 116; 1990 1882An­hang Ziff. 9; 1991 362Ziff. II, 414. AS 1993 3043An­hang Ziff. 1]

Art. 77 Reingewinnsteuer

1 Die Rein­ge­winn­steu­er der ju­ris­ti­schen Per­so­nen für die ers­te Steu­er­pe­ri­ode nach dem Wech­sel der zeit­li­chen Be­mes­sung wird nach al­tem und nach neu­em Recht pro­vi­so­risch ver­an­lagt. Ist die nach neu­em Recht be­rech­ne­te Steu­er hö­her, so wird die­se, an­dern­falls die nach al­tem Recht be­rech­ne­te Steu­er ge­schul­det. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­steue­rung aus­ser­or­dent­li­cher Er­trä­ge nach al­tem Recht.

2 So­weit in den Fäl­len von Ab­satz 1 das im Ka­len­der­jahr n zu En­de ge­hen­de Ge­schäfts­jahr in das Ka­len­der­jahr n-l zu­rück­reicht, wird die Steu­er für die­sen Zeit­raum nach al­tem Recht fest­ge­setzt und auf die für den glei­chen Zeit­raum nach neu­em Recht be­rech­ne­te Steu­er an­ge­rech­net; ein Über­schuss wird nicht zu­rück­er­stat­tet.

Art. 78 Arrest 259

Die Kan­to­ne kön­nen Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gun­gen der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den den Ar­rest­be­feh­len nach Ar­ti­kel 274 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 1889260 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) gleich­stel­len. Der Ar­rest wird vom zu­stän­di­gen Be­trei­bungs­amt voll­zo­gen. Die Ein­spra­che ge­gen den Ar­rest­be­fehl nach Ar­ti­kel 278 SchKG ist nicht zu­läs­sig.

259 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

260 SR 281.1

Art. 78a Kapitalversicherungen mit Einmalprämie 261

Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1ter ist auf Ka­pi­tal­ver­si­che­run­gen mit Ein­mal­prä­mie an­wend­bar, die nach dem 31. De­zem­ber 1998 ab­ge­schlos­sen wur­den.

261 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

Art. 78b262

262 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 15. Dez. 2000 zur Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung der Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren für die di­rek­ten Steu­ern im in­ter­kan­to­na­len Ver­hält­nis (AS 2001 1050; BBl 2000 3898). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. März 2013 über die for­mel­le Be­rei­ni­gung der zeit­li­chen Be­mes­sung der di­rek­ten Steu­ern bei den na­tür­li­chen Per­so­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 20132397; BBl 20113593).

Art. 78c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
8. Oktober 2004
263

1 Bus­sen nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 3264 sind nicht mehr voll­streck­bar und kön­nen von den Steu­er­be­hör­den nicht mehr ver­rech­nungs­wei­se gel­tend ge­macht wer­den.

2 Ent­spre­chen­de Ein­tra­gun­gen im Be­trei­bungs­re­gis­ter wer­den auf An­trag der be­trof­fe­nen Per­son ge­löscht.

263 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 8. Ok­to­ber 2004 über die Auf­he­bung der Haf­tung der Er­ben für Steu­er­bus­sen, in Kraft seit 1. März 2005 (AS 2005 1051; BBl 2004 14371451).

264 AS 1991 1256

Art. 78d Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. März 2008 265

Auf Erb­gän­ge, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. März 2008 er­öff­net wur­den, sind die Be­stim­mun­gen über die Nach­steu­ern nach bis­he­ri­gem Recht an­wend­bar.

265 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2008 über die Ver­ein­fa­chung der Nach-be­steue­rung in Erb­fäl­len und die Ein­füh­rung der straflo­sen Selbst­an­zei­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2008 4453; BBl 2006 8795).

Art. 78e Übergangsbestimmung zur Änderung vom
28. September 2012
266

Für na­tür­li­che Per­so­nen, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 28. Sep­tem­ber 2012 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990267 über die di­rek­te Bun­des­steu­er nach dem Auf­wand be­steu­ert wur­den, gilt wäh­rend fünf Jah­ren wei­ter­hin Ar­ti­kel 6 des bis­he­ri­gen Rechts.

266 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 779; BBl 2011 6021).

267 SR 642.11

Art. 78f Übergangsbestimmung zur Änderung vom
26. September 2014
268

Für die Be­ur­tei­lung von Straf­ta­ten, die in Steu­er­pe­ri­oden vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 be­gan­gen wur­den, ist das neue Recht an­wend­bar, so­fern die­ses mil­der ist als das in je­nen Steu­er­pe­ri­oden gel­ten­de Recht.

268 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 26. Sept. 2014 (An­pas­sung an die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des StGB), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 779; BBl 2012 2869).

Art. 78g Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
28. September 2018
269

1 Wur­den ju­ris­ti­sche Per­so­nen nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 2–4270 bis­he­ri­gen Rechts be­steu­ert, so wer­den die bei En­de die­ser Be­steue­rung be­ste­hen­den stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts, so­weit die­se bis­her nicht steu­er­bar ge­we­sen wä­ren, im Fal­le ih­rer Rea­li­sa­ti­on in­nert den nächs­ten fünf Jah­ren ge­son­dert be­steu­ert.

2 Die Hö­he der von der ju­ris­ti­schen Per­son gel­tend ge­mach­ten stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst ge­schaf­fe­nen Mehr­werts wird von der Ver­an­la­gungs­be­hör­de mit­tels Ver­fü­gung fest­ge­setzt.

3 Ab­schrei­bun­gen auf stil­len Re­ser­ven ein­sch­liess­lich des selbst­ge­schaf­fe­nen Mehr­werts, die bei En­de der Be­steue­rung nach Ar­ti­kel 28 Ab­sät­ze 2–4 bis­he­ri­gen Rechts auf­ge­deckt wur­den, wer­den in die Be­rech­nung der Ent­las­tungs­be­gren­zung nach Ar­ti­kel 25b ein­be­zo­gen.271

269 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Steu­er­re­form und die AHV-Fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 9. Ju­li 2019 (AS 2019 2395; BBl 2018 2527).

270 AS 1991 1256, 1998 669

271 In Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 23952413; BBl 2018 2527).

4. Kapitel: Referendum und Inkrafttreten

Art. 79

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1993272

272BRB vom 3. Ju­ni 1991