1" />
Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verkehrsregelnverordnung
(VRV)1

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 2 Absätze 1 Buchstabe b und 2, 9 Absätze 1bis, 2 und 3, 30 Absatz 1, 31 Absätze 2bis und 2ter, 41 Absatz 2bis, 55 Absatz 7 Buchstabe a, 57 und 106 Absätze 1 und 5 des Strassenverkehrsgesetzes vom 19. Dezember 19582 (SVG),3

verordnet:

2 SR 741.01

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Einleitung

Art. 1 Begriffe 4  

(Art. 1 SVG)

1 Stras­sen sind die von Mo­tor­fahr­zeu­gen, mo­tor­lo­sen Fahr­zeu­gen oder Fuss­gän­gern be­nütz­ten Ver­kehrs­flä­chen.

2 Öf­fent­lich sind Stras­sen, die nicht aus­sch­liess­lich pri­va­tem Ge­brauch die­nen.

3 Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen sind die dem Mo­tor­fahr­zeug­ver­kehr vor­be­hal­te­nen und ent­spre­chend si­gna­li­sier­ten Stras­sen (Art. 45 Abs. 1 der V vom 5. Sept. 19795 über die Stras­sen­si­gna­li­sa­ti­on, SSV)6 Au­to­bah­nen wei­sen ei­ne ge­trenn­te Fahr­bahn für je­de der bei­den Rich­tun­gen auf und sind frei von hö­hen­glei­chen Kreu­zun­gen.

4 Fahr­bahn ist der dem Fahr­ver­kehr die­nen­de Teil der Stras­se.

5 Fahr­strei­fen sind mar­kier­te Tei­le der Fahr­bahn, die für die Fort­be­we­gung ei­ner Fahr­zeug­ko­lon­ne Raum bie­ten (Art. 74 SSV).7

6 Rad­we­ge sind die für Rad­fah­rer be­stimm­ten, von der Fahr­bahn durch bau­li­che Mass­nah­men ge­trenn­ten und ent­spre­chend si­gna­li­sier­ten We­ge (Art. 33 Abs. 1 SSV).8

7 Rad­strei­fen sind die für Rad­fah­rer be­stimm­ten Fahr­strei­fen, die nor­ma­ler­wei­se durch gel­be un­ter­bro­che­ne oder aus­nahms­wei­se durch un­un­ter­bro­che­ne Li­ni­en ge­kenn­zeich­net sind (Art. 74 Abs. 5 SSV9).10

8 Ver­zwei­gun­gen sind Kreu­zun­gen, Ga­be­lun­gen oder Ein­mün­dun­gen von Fahr­bah­nen. Das Zu­sam­men­tref­fen von Rad- oder Feld­we­gen, von Ga­ra­ge‑, Park­platz‑, Fa­brik- oder Ho­f­aus­fahr­ten usw. mit der Fahr­bahn gilt nicht als Ver­zwei­gung.

9 Ver­kehrs­re­ge­lung* ist das An­hal­ten und Frei­ge­ben des Ver­kehrs durch Po­li­zei oder Licht­si­gna­le.

10 Fahr­zeu­g­ähn­li­che Ge­rä­te sind Roll­schu­he, In­li­ne-Ska­tes, Trot­ti­net­te oder ähn­li­che mit Rä­dern oder Rol­len aus­ge­stat­te­te Fort­be­we­gungs­mit­tel, wel­che aus­sch­liess­lich durch die Kör­per­kraft des Be­nüt­zers an­ge­trie­ben wer­den. Kin­der­rä­der sind den fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten gleich­ge­stellt.11

* Vgl. z.B. die Art. 6 Abs. 1 und 2, 47 Abs. 2.

4 Ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931) wur­den im gan­zen Er­lass die Rand­ti­tel in Sach­über­schrif­ten um­ge­wan­delt.

5SR 741.21. Heu­te: Si­gna­li­sa­ti­ons­ver­ord­nung

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

7Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

8Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

9 Heu­te: Art. 74a Abs. 1 SSV.

10Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002 (AS 2002 1931). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 1a Ziffern bei Bezeichnungen von Signalen und Markierungen 12  

Die Zif­fern in Klam­mern nach Be­zeich­nun­gen von Si­gna­len und Mar­kie­run­gen be­zie­hen sich auf die Ab­bil­dun­gen in An­hang 2 SSV13.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

13 SR 741.21

1. Teil: Regeln für den Fahrverkehr

1. Abschnitt: Allgemeine Fahrregeln

Art. 2 Zustand des Führers 14  

(Art. 31 Abs. 2 und 55 Abs. 7 Bst. a SVG)15

1 Wer we­gen Über­mü­dung, Ein­wir­kung von Al­ko­hol, Arz­nei- oder Be­täu­bungs­mit­teln oder aus ei­nem an­de­ren Grund nicht fahr­fä­hig ist, darf kein Fahr­zeug füh­ren.16

2 Fahr­un­fä­hig­keit gilt als er­wie­sen, wenn im Blut des Fahr­zeuglen­kers nach­ge­wie­sen wird:

a.
Te­trahy­dro­can­na­bi­nol (Can­na­bis);
b.
frei­es Mor­phin (He­ro­in/Mor­phin);
c.
Ko­kain;
d.
Am­phet­amin (Am­phet­amin);
e.
Me­tham­phet­amin;
f.
MDEA (Me­thy­len­di­oxye­thylam­phet­amin); oder
g.
MD­MA (Me­thy­len­di­oxy­me­tham­phet­amin).17

2bis Das Bun­des­amt für Stras­sen (ASTRA) er­lässt nach Rück­spra­che mit Fa­ch­ex­per­ten Wei­sun­gen über den Nach­weis der Sub­stan­zen nach Ab­satz 2.18

2ter Für Per­so­nen, die nach­wei­sen kön­nen, dass sie ei­ne oder meh­re­re der in Ab­satz 2 auf­ge­führ­ten Sub­stan­zen ge­mä­ss ärzt­li­cher Ver­schrei­bung ein­neh­men, gilt Fahr­un­fä­hig­keit nicht be­reits beim Nach­weis ei­ner Sub­stanz nach Ab­satz 2 als er­wie­sen.19

3 Nie­mand darf ein Fahr­zeug ei­nem Füh­rer über­las­sen, der nicht fahr­fä­hig ist.

420

521

14Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2851).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2851).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2851).

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2) (AS 2009 5959). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 2a Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss 22  

(Art. 31 Abs. 2bis und 2ter SVG)

1 Das Fah­ren un­ter Al­ko­ho­lein­fluss ist ver­bo­ten:

a.
auf Fahr­ten des kon­zes­sio­nier­ten oder grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehrs auf der Stras­se;
b.
im be­rufs­mäs­si­gen Per­so­nen­trans­port;
c.23
mit Last­wa­gen, schwe­ren Sat­tel­schlep­pern und Trak­to­ren mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht von über 3,5 t;
d.
beim Trans­port ge­fähr­li­cher Gü­ter mit kenn­zeich­nungs­pflich­ti­gen Be­för­de­rungs­ein­hei­ten;
e.
Fahr­leh­rern wäh­rend der Be­rufs­aus­übung;
f.
Fahr­zeug­füh­rern auf Lern- und Übungs­fahr­ten;
g.
Be­gleit­per­so­nen auf Lern­fahr­ten;
h.
In­ha­bern des Füh­rer­aus­wei­ses auf Pro­be, aus­ge­nom­men auf Fahr­ten mit Fahr­zeu­gen der Spe­zi­al­ka­te­go­ri­en F, G und M.

1bis Nicht vom Ver­bot nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c er­fasst sind:

a.
dring­li­che Dienst­fahr­ten und da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Fahr­ten durch An­ge­hö­ri­ge der Mi­liz­feu­er­wehr;
b.
dring­li­che Dienst­fahr­ten und da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Fahr­ten durch An­ge­hö­ri­ge der Be­rufs­feu­er­wehr, der Po­li­zei, des Zolls, des Zi­vil­schut­zes und der Sa­ni­tät oder durch Per­so­nen im Auf­trag die­ser Or­ga­ni­sa­tio­nen, so­fern sie da­zu auf­ge­bo­ten wer­den und we­der Dienst ha­ben noch auf Pi­kett sind;
c.
Fahr­ten mit Fahr­zeu­gen, de­ren bau­art­be­ding­te Höchst­ge­schwin­dig­keit nicht mehr als 45 km/h be­trägt;
d.
Fahr­ten mit Fahr­zeu­gen, die nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 199524 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge (VTS) den Ar­beits­mo­tor­wa­gen gleich­ge­stellt sind.25

2 Al­ko­ho­lein­fluss liegt vor, wenn die Per­son:

a.
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l oder mehr auf­weist;
b.
ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,10 Pro­mil­le oder mehr auf­weist; oder
c.
ei­ne Al­ko­hol­men­ge im Kör­per hat, die zu ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on nach Buch­sta­be b führt.26

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3837).

24 SR 741.41

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3837).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2595).

Art. 3 Bedienung des Fahrzeugs  

(Art. 31 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer muss sei­ne Auf­merk­sam­keit der Stras­se und dem Ver­kehr zu­wen­den. Er darf beim Fah­ren kei­ne Ver­rich­tung vor­neh­men, wel­che die Be­die­nung des Fahr­zeugs er­schwert. Er hat fer­ner da­für zu sor­gen, dass sei­ne Auf­merk­sam­keit ins­be­son­de­re durch Ton­wie­der­ga­be­ge­rä­te so­wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und In­for­ma­ti­ons­sys­te­me nicht be­ein­träch­tigt wird.27

2 Die Füh­rer von Ge­sell­schafts­wa­gen dür­fen im dich­ten Ver­kehr oder auf schwie­ri­gen Stras­sen die Fahr­gäs­te nicht über Se­hens­wür­dig­kei­ten u. dgl. ori­en­tie­ren. Sie dür­fen kein Hand­mi­kro­phon ver­wen­den.

3 Die Füh­rer von Mo­tor­fahr­zeu­gen und Fahr­rä­dern dür­fen die Lenk­vor­rich­tung nicht los­las­sen.28

3bisBei Ver­wen­dung ei­nes Ein­par­kas­sis­tenz­sys­tems darf der Füh­rer wäh­rend des Par­kie­rungs­ma­nö­vers die Lenk­vor­rich­tung los­las­sen und das Fahr­zeug ver­las­sen, so­fern das As­sis­tenz­sys­tem dies vor­sieht. Er muss das Par­kie­rungs­ma­nö­ver über­wa­chen und bei Be­darf ab­bre­chen.29

4 Der Fahr­zeug­füh­rer hat den vor­ge­schrie­be­nen Fahrt­schrei­ber stän­dig in Be­trieb zu hal­ten und rich­tig zu be­die­nen. Ist:

a.
das Fahr­zeug mit ei­nem ana­lo­gen Fahrt­schrei­ber aus­ge­rüs­tet, so darf ihn der Fahr­zeug­füh­rer un­ter­wegs zu Kon­troll­zwe­cken und muss ihn auf Ver­lan­gen der Po­li­zei öff­nen. Der Hal­ter hat Schlüs­sel und Ein­la­ge­blät­ter zur Ver­fü­gung zu stel­len. Je­des Ein­la­ge­blatt darf nur ein­mal ver­wen­det wer­den; frei­wil­li­ge Ver­mer­ke dür­fen die Aus­wer­tung nicht er­schwe­ren. Es müs­sen ge­nü­gend lee­re Ein­la­ge­blät­ter mit­ge­führt wer­den;
b.
das Fahr­zeug mit ei­nem di­gi­ta­len Fahrt­schrei­ber aus­ge­rüs­tet, so müs­sen die Fah­rer­kar­ten von Füh­rer und Mit­fah­rer wäh­rend der ge­sam­ten be­ruf­li­chen Tä­tig­keit ein­ge­steckt blei­ben. Oh­ne Fah­rer­kar­te darf ein Fahr­zeug aus­ser bei Be­schä­di­gung, Fehl­funk­ti­on, Ver­lust oder Dieb­stahl der Kar­te nicht ge­führt wer­den. Es muss ge­nü­gend Drucker­pa­pier mit­ge­führt wer­den.30

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

30Ein­ge­fügt durch Art. 36 Ziff. I des BRB vom 27. Aug. 1969 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz (AS 1969 793). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Okt. 2005 (AS 2005 4109).

Art. 3a Tragen von Sicherheitsgurten 31  

(Art. 57 Abs. 5 SVG)

1 Bei Fahr­zeu­gen, die mit Si­cher­heits­gur­ten aus­ge­rüs­tet sind, müs­sen Füh­rer und mit­fah­ren­de Per­so­nen die vor­han­de­nen Si­cher­heits­gur­ten wäh­rend der Fahrt tra­gen. Die Fahr­zeug­füh­rer ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass Kin­der un­ter zwölf Jah­ren ord­nungs­ge­mä­ss ge­si­chert sind.32

2 Von der Gur­ten­trag­pflicht in Ab­satz 1 sind aus­ge­nom­men:

a.33
Per­so­nen, die durch ein ärzt­li­ches Zeug­nis nach­wei­sen, dass ih­nen das Tra­gen der Si­cher­heits­gur­ten nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann; für Fahr­ten im Aus­land er­teilt die kan­to­na­le Be­hör­de die­sen Per­so­nen ein ärzt­li­ches Be­frei­ungs­at­test nach der Richt­li­nie 91/671/EWG34;
b.
Von-Haus-zu-Haus-Lie­fe­ran­ten im Aus­lie­fe­rungs­quar­tier, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
c.
Füh­rer und Mit­fah­rer bei Fahr­ten auf Feld- und Wald­we­gen und im Werka­re­al, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
d.
Füh­rer beim Ma­nö­vrie­ren im Schritt­tem­po;
e.
Füh­rer und mit­fah­ren­de Per­so­nen von Mo­tor­wa­gen im re­gio­na­len fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr kon­zes­sio­nier­ter Trans­port­un­ter­neh­mun­gen;
f.
Be­gleit­per­so­nen von be­son­ders be­treu­ungs­be­dürf­ti­gen Per­so­nen in Fahr­zeu­gen der Sa­ni­tät und der Be­hin­der­ten­fahr­diens­te;
g.35
Füh­rer und mit­fah­ren­de Per­so­nen von Ar­beits­mo­tor­wa­gen, Trak­to­ren und Mo­tor­kar­ren, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird.

3 Mit­fah­ren­de Per­so­nen in Ge­sell­schafts­wa­gen und Klein­bus­sen sind auf ge­eig­ne­te Art und Wei­se auf die Gur­ten­trag­pflicht auf­merk­sam zu ma­chen.

4 Auf Plät­zen mit Si­cher­heits­gur­ten muss für Kin­der un­ter zwölf Jah­ren ei­ne ge­eig­ne­te Kin­der­rück­hal­te­vor­rich­tung, zum Bei­spiel ein Kin­der­sitz, ver­wen­det wer­den, die nach dem UN­ECE-Re­gle­ment Nr. 44 oder Nr. 129 ge­mä­ss An­hang 2 VTS36 zu­ge­las­sen ist. Für Kin­der­rück­hal­te­vor­rich­tun­gen nach dem UN­ECE-Re­gle­ment Nr. 44 gilt Ar­ti­kel 222r Ab­satz 3 VTS. Kei­ne Kin­der­rück­hal­te­vor­rich­tung muss ver­wen­det wer­den:37

a.
für Kin­der, die min­des­tens 150 cm gross sind;
b.
für Kin­der ab vier Jah­ren auf spe­zi­ell für Kin­der zu­ge­las­se­nen Sitz­plät­zen;
c.
für Kin­der ab vier Jah­ren in Ge­sell­schafts­wa­gen;
d.
für Kin­der ab sie­ben Jah­ren auf Sitz­plät­zen mit Be­cken­gur­ten.38

31Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. März 1975 (AS 1975 541). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

34 Richt­li­nie 91/671/EWG des Ra­tes vom 16. De­zem­ber 1991 zur An­glei­chung der Rechts­vor­schrif­ten der Mit­glied­staa­ten über die Gurt­an­le­ge­pflicht in Kraft­fahr­zeu­gen mit ei­nem Ge­wicht von we­ni­ger als 3,5Ton­nen, ABl. L 373 vom 31.12.1991, S. 26; zu­letzt ge­än­dert durch Richt­li­nie 2014/37/EU, ABl. L 59 vom 28.02.2014, S. 32.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

36 SR 741.41

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 9. Ju­ni 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 327).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 3b Tragen von Schutzhelmen 39  

(Art. 57 Abs. 5 SVG)

1 Die Füh­rer und Mit­fah­rer von Mo­tor­rä­dern mit oder oh­ne Sei­ten­wa­gen, von Leicht‑, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen so­wie die Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern müs­sen wäh­rend der Fahrt Schutz­hel­me tra­gen. Die Fahr­zeug­füh­rer ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass mit­fah­ren­de Kin­der un­ter zwölf Jah­ren einen Schutz­helm tra­gen.

2 Von der Helm­trag­pflicht sind aus­ge­nom­men:

a.
Von-Haus-zu-Haus-Lie­fe­ran­ten im Aus­lie­fe­rungs­quar­tier, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
b.
Per­so­nen bei Fahr­ten im Werka­re­al, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
c.
Per­so­nen in ge­schlos­se­nen Ka­bi­nen;
d.
Per­so­nen auf Sit­zen, die mit Si­cher­heits­gur­ten ver­se­hen sind;
e.
Per­so­nen auf Fahr­zeu­gen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 20 km/h und ei­ner all­fäl­li­gen Tret­un­ter­stüt­zung, die bis ma­xi­mal 25 km/h wirkt;
f.
Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern, die durch ein ärzt­li­ches Zeug­nis nach­wei­sen, dass ih­nen das Tra­gen ei­nes Schutz­hel­mes nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann;
g.
Füh­rer von mo­to­ri­sier­ten Roll­stüh­len (Art. 18 Bst. c VTS40).

3 Auf Mo­tor­rä­dern mit oder oh­ne Sei­ten­wa­gen, auf Leicht-, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen und auf Mo­tor­fahr­rä­dern ist ein Schutz­helm zu tra­gen, der nach dem UN­ECE-Re­gle­ment Nr. 22 in der Fas­sung nach An­hang 2 VTS ge­prüft ist. Auf Rau­pen­fahr­zeu­gen ge­nügt ein Helm, der nach der Norm SN EN 107741 oder SN EN 107842 ge­prüft ist, auf Mo­tor­fahr­rä­dern ein Fahr­rad­helm, der nach der Norm SN EN 1078 ge­prüft ist.43

39Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 1981 (AS 1981 507). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

40 SR 741.41

41 SN EN 1077, 2007, Hel­me für al­pi­ne Ski­läu­fer und für Snow­boar­der. Die­se Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

42 SN EN 1078, 2013, Hel­me für Rad­fah­rer und für Be­nut­zer von Skate­boards und Roll­schu­hen. Die­se Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 4 Angemessene Geschwindigkeit  

(Art. 32 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer darf nur so schnell fah­ren, dass er in­ner­halb der über­blick­ba­ren Stre­cke hal­ten kann; wo das Kreu­zen schwie­rig ist, muss er auf hal­be Sicht­wei­te hal­ten kön­nen.

2 und 344

445

5 Der Fahr­zeug­füh­rer darf oh­ne zwin­gen­de Grün­de nicht so lang­sam fah­ren, dass er einen gleich­mäs­si­gen Ver­kehrs­fluss hin­dert.

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 4a Allgemeine Höchstgeschwindigkeiten; Grundregel 46  

(Art. 32 Abs. 2 SVG)

1 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit für Fahr­zeu­ge be­trägt un­ter güns­ti­gen Stras­sen‑, Ver­kehrs- und Sicht­ver­hält­nis­sen:

a.
50 km/h in Ort­schaf­ten;
b.
80 km/h aus­ser­halb von Ort­schaf­ten, aus­ge­nom­men auf Au­to­stras­sen und Au­to­bah­nen;
c.
100 km/h auf Au­to­stras­sen;
d.
120 km/h auf Au­to­bah­nen.47

2 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h (Abs. 1 Bst. a) gilt im gan­zen dicht­be­bau­ten Ge­biet der Ort­schaft; sie be­ginnt beim Si­gnal «Höchst­ge­schwin­dig­keit 50) ge­ne­rell» (2.30.1) und en­det beim Si­gnal «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.53.1). Für Fahr­zeug­füh­rer, die aus un­be­deu­ten­den Ne­ben­stras­sen (wie Stras­sen, die nicht Ort­schaf­ten oder Orts­tei­le di­rekt ver­bin­den, land­wirt­schaft­li­che Er­schlies­sungs­stras­sen, Wald­we­ge u. dgl.) in ei­ne Ort­schaft ein­fah­ren, gilt sie auch oh­ne Si­gna­li­sa­ti­on, so­bald die dich­te Über­bau­ung be­ginnt.

3 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 80 km/h (Abs. 1 Bst. b) gilt ab dem Si­gnal «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.53.1) oder «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit» (2.53), beim Ver­las­sen ei­ner Au­to­stras­se oder Au­to­bahn ab dem Si­gnal «En­de der Au­to­stras­se» (4.04) oder dem Si­gnal «En­de der Au­to­bahn» (4.02).48

3bis Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 100 km/h (Abs. 1 Bst. c) gilt ab dem Si­gnal «Au­to­stras­se» (4.03) und en­det beim Si­gnal «En­de der Au­to­stras­se» (4.04)49

4 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 120 km/h (Abs. 1 Bst. d) gilt ab dem Si­gnal «Au­to­bahn» (4.01) und en­det beim Si­gnal «En­de der Au­to­bahn» (4.02).50

5 Ab­wei­chen­de si­gna­li­sier­te Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten ge­hen den all­ge­mei­nen Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten (Abs. 1) vor, eben­so nied­ri­ge­re Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten für ein­zel­ne Fahr­zeu­gar­ten nach Ar­ti­kel 5 und für ein­zel­ne Fahr­zeu­ge nach An­ord­nung der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

46Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976 (AS 1976 2810). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 1983 1651).

47Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

48Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

49Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

50Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

Art. 5 Höchstgeschwindigkeit für einzelne Fahrzeugarten 51  

(Art. 32 Abs. 2 SVG)

1 Die Höchst­ge­schwin­dig­keit be­trägt:

a.
80 km/h für
1.
schwe­re Mo­tor­wa­gen, aus­ge­nom­men schwe­re Per­so­nen­wa­gen,
2.
An­hän­ger­zü­ge,
3.
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge,
4.
Fahr­zeu­ge mit Spikes­rei­fen;
b.
60 km/h für ge­werb­li­che Trak­to­ren;
c.
40 km/h beim
1.
Ab­schlep­pen von Fahr­zeu­gen, auch mit­tels Ab­schlepprol­li oder auf­ge­sat­telt; die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len hö­he­re Schlepp­ge­schwin­dig­kei­ten ge­stat­ten, na­ment­lich für fes­te Ab­schlepp­vor­rich­tun­gen, wel­che die Len­kung des ge­schlepp­ten Fahr­zeu­ges ge­währ­leis­ten,
2.
Nach­zie­hen ei­nes lee­ren Ab­schlepprol­lis; die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len, na­ment­lich für den Ein­satz auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen, hö­he­re Ge­schwin­dig­kei­ten ge­stat­ten;
d.
30 km/h
1.
beim Mit­füh­ren von land- und forst­wirt­schaft­li­chen52 An­hän­gern, die nicht im­ma­tri­ku­liert sind,
2.
beim Mit­füh­ren von im­ma­tri­ku­lier­ten land- und forst­wirt­schaft­li­chen An­hän­gern, so­fern de­ren Fahr­zeu­g­aus­weis kei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keit zu­lässt,
3.
für Fahr­zeu­ge mit Me­tall- oder Voll­gum­mi­rei­fen.53

2 Auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen be­trägt die Höchst­ge­schwin­dig­keit 100 km/h für:

a.54
Ge­sell­schafts­wa­gen, aus­ge­nom­men Ge­lenk­bus­se so­wie Bus­se im öf­fent­li­chen, kon­zes­sio­nier­ten Li­ni­en­ver­kehr mit be­wil­lig­ten Steh­plät­zen;
b.
schwe­re Wohn­mo­tor­wa­gen;
c.55
leich­te Mo­tor­wa­gen mit An­hän­ger, so­fern das Ge­samt­ge­wicht des An­hän­gers 3,5 t nicht über­steigt.56

2bis57

3 Die vor­ste­hen­den Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten dür­fen auch nicht über­schrit­ten wer­den, wo ei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keits­gren­ze si­gna­li­siert ist.

4 Wenn ein Füh­rer die für die Ka­te­go­rie­ein­tei­lung sei­nes Fahr­zeugs mass­ge­ben­de Höchst­ge­schwin­dig­keit über­schrei­tet, ver­letzt er ei­ne Ver­kehrs­re­gel; dies gilt nicht für die Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern.58

51Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

52 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

57Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge (AS 1995 4425). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2000 2883).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

Art. 6 Verhalten gegenüber Fussgängern und Benützern von fahrzeugähnlichen Geräten 59  

(Art. 33 SVG)

1 Vor Fuss­gän­ger­strei­fen oh­ne Ver­kehrs­re­ge­lung muss der Fahr­zeug­füh­rer je­dem Fuss­gän­ger oder Be­nüt­zer ei­nes fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­tes, der sich be­reits auf dem Strei­fen be­fin­det oder da­vor war­tet und er­sicht­lich die Fahr­bahn über­que­ren will, den Vor­tritt ge­wäh­ren.60 Er muss die Ge­schwin­dig­keit recht­zei­tig mäs­si­gen und nö­ti­gen­falls an­hal­ten, da­mit er die­ser Pflicht nach­kom­men kann.61

2 Bei Ver­zwei­gun­gen mit Ver­kehrs­re­ge­lung ha­ben ab­bie­gen­de Fahr­zeug­füh­rer den Fuss­gän­gern oder Be­nüt­zern von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten für das Über­que­ren der Quer­stras­se den Vor­tritt zu las­sen.62 Dies gilt bei Licht­si­gna­len nicht, wenn die Fahrt durch einen grü­nen Pfeil frei­ge­ge­ben wird und kein gel­bes Warn­licht blinkt.

3 Auf Stras­sen oh­ne Fuss­gän­ger­strei­fen hat der Fahr­zeug­füh­rer im Ko­lon­nen­ver­kehr nö­ti­gen­falls zu hal­ten, wenn Fuss­gän­ger oder Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten dar­auf war­ten, die Fahr­bahn zu über­que­ren.63

4 Un­be­glei­te­ten Blin­den ist der Vor­tritt stets zu ge­wäh­ren, wenn sie durch Hoch­hal­ten des weis­sen Stockes an­zei­gen, dass sie die Fahr­bahn über­que­ren wol­len.

5 Die Füh­rer dür­fen ge­kenn­zeich­ne­te Schul­bus­se, die hal­ten und die Warn­blink­lich­ter ein­ge­schal­tet ha­ben (Art. 23 Abs. 3 Bst. a), nur lang­sam und be­son­ders vor­sich­tig über­ho­len; nö­ti­gen­falls müs­sen sie hal­ten.64

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

61Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994 (AS 1994 816).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

64Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

2. Abschnitt: Einzelne Verkehrsvorgänge

Art. 765  

65 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 8 Fahrstreifen, Kolonnenverkehr, Reissverschlussverkehr 66  

(Art. 44 SVG)67

1 Auf Stras­sen mit meh­re­ren Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung ist der äus­sers­te Strei­fen rechts zu be­nüt­zen. Dies gilt nicht beim Über­ho­len, Ein­spu­ren, Fah­ren in par­al­le­len Ko­lon­nen so­wie in­ner­orts.68

2 Das Fah­ren in par­al­le­len Ko­lon­nen ist bei dich­tem Ver­kehr ge­stat­tet, wenn die rech­te Fahr­bahn­hälf­te da­für ge­nü­gend Raum bie­tet. Mit lang­sa­men Fahr­zeu­gen ist in der äus­sers­ten Ko­lon­ne rechts zu fah­ren.

3 Beim Fah­ren in par­al­le­len Ko­lon­nen so­wie in­ner­orts auf Stras­sen mit meh­re­ren Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung ist das Rechts­vor­bei­fah­ren an an­dern Fahr­zeu­gen ge­stat­tet, so­fern die­se nicht hal­ten, um Fuss­gän­gern oder Be­nüt­zern von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten den Vor­tritt zu las­sen.69 Das Rechts­über­ho­len durch Aus­schwen­ken und Wie­der­ein­bie­gen ist je­doch un­ter­sagt.70

4 Be­nüt­zen mehr­spu­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge und Rad­fah­rer den­sel­ben Fahr­strei­fen, so müs­sen die Mo­tor­fahr­zeu­ge links, die Rad­fah­rer rechts fah­ren. Rad­fah­rer kön­nen vom Ge­bot des Rechts­fah­rens ab­wei­chen:

a.
auf Fahr­strei­fen, die das Links­ab­bie­gen ge­stat­ten;
b.
auf Rechts­ab­bie­ge­strei­fen, auf de­nen die Fahr­rä­der ge­mä­ss der Mar­kie­rung (Art. 74a Abs. 7 Bst. e SSV71) ent­ge­gen dem all­ge­mei­nen Ver­kehr ge­ra­de­aus fah­ren dür­fen.72

5 Ist auf Stras­sen mit meh­re­ren Fahr­strei­fen in ei­ne Rich­tung das durch­ge­hen­de Be­fah­ren ei­nes Fahr­strei­fens nicht mög­lich oder en­det ein Fahr­strei­fen, so ist un­mit­tel­bar vor Be­ginn der Ver­en­gung den am Wei­ter­fah­ren ge­hin­der­ten Fahr­zeu­gen ab­wechs­lungs­wei­se der Über­gang auf den be­nach­bar­ten Fahr­strei­fen zu er­mög­li­chen.73

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

67Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

68Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

70Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

71 SR 741.21

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 9 Kreuzen  

(Art. 34 Abs. 4 und 35 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat dem Ge­gen­ver­kehr den Vor­tritt zu las­sen, wenn das Kreu­zen durch ein Hin­der­nis auf sei­ner Fahr­bahn­hälf­te er­schwert wird.

2 Ist auf schma­ler Stras­se das Kreu­zen nicht mög­lich, so ha­ben An­hän­ger­zü­ge den Vor­tritt vor an­dern Fahr­zeu­gen, schwe­re Mo­tor­fahr­zeu­ge vor leich­ten und Ge­sell­schafts­wa­gen vor Last­wa­gen.74 Un­ter gleich­ar­ti­gen Fahr­zeu­gen muss je­nes zu­rück­fah­ren, das sich nä­her bei ei­ner Aus­weich­stel­le be­fin­det; für das Kreu­zen auf stei­len Stras­sen und Bergstras­sen gilt Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 ers­ter Satz.75

74Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

75Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 10 Überholen im Allgemeinen  

(Art. 34 Abs. 3 und 4, 35 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer, der über­ho­len will, muss vor­sich­tig aus­schwen­ken* und darf nach­fol­gen­de Fahr­zeu­ge nicht be­hin­dern. Er darf nicht über­ho­len, wenn sich vor dem vor­an­fah­ren­den Fahr­zeug Hin­der­nis­se be­fin­den, wie Bau­stel­len, ein­ge­spur­te Fahr­zeu­ge oder Fuss­gän­ger, wel­che die Stras­se über­que­ren.

2 Nach dem Über­ho­len hat der Fahr­zeug­füh­rer wie­der ein­zu­bie­gen, so­bald für den über­hol­ten Stras­sen­be­nüt­zer kei­ne Ge­fahr mehr be­steht …76

3 Die Füh­rer schwe­rer Mo­tor­wa­gen ha­ben aus­ser­orts den schnel­le­ren Mo­tor­fahr­zeu­gen das Über­ho­len an­ge­mes­sen zu er­leich­tern, in­dem sie ganz rechts fah­ren, un­ter sich einen Ab­stand von we­nigs­tens 100 m wah­ren und nö­ti­gen­falls auf Aus­weich­plät­zen hal­ten. Dies gilt auch für an­de­re Mo­tor­fahr­zeu­ge, wenn sie lang­sam fah­ren.

*Für die Zei­chen­ge­bung vgl. Art. 28.

76Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, mit Wir­kung seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 11 Überholen in besondern Fällen  

(Art. 35 Abs. 4 SVG)

1 Auf nicht rich­tungs­ge­trenn­ten Stras­sen mit drei Fahr­strei­fen darf der Fahr­zeug­füh­rer den äus­sers­ten Strei­fen links, auf sol­chen mit vier Fahr­strei­fen die lin­ke Fahr­bahn­hälf­te nicht zum Über­ho­len be­nüt­zen.77

2 Der Fahr­zeug­füh­rer darf kein Fahr­zeug über­ho­len, das ein an­de­res Fahr­zeug über­holt, aus­ser wenn:

a.78
bei­de über­hol­ten Fahr­zeu­ge nicht brei­ter als je ein Me­ter sind und die Stras­se breit und über­sicht­lich ist;
b.
er sich auf ei­ner rich­tungs­ge­trenn­ten Stras­se mit min­des­tens drei Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung be­fin­det.79

3 Wenn die Be­nüt­zer der ei­ge­nen Fahr­bahn­hälf­te nicht be­hin­dert wer­den, darf rechts von Si­cher­heits­li­ni­en auch in Kur­ven und vor Kup­pen über­holt wer­den. Auf Bahn­über­gän­gen oh­ne Schran­ken darf der Fahr­zeug­füh­rer nie­man­den über­ho­len, aus­ge­nom­men Fuss­gän­ger, Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten und Rad­fah­rer bei gu­ter Über­sicht.80

4 Im Be­reich von Stras­sen­ver­zwei­gun­gen, wo der Fahr­zeug­füh­rer die ein­mün­den­den Stras­sen nicht über­bli­cken kann, darf er nur über­ho­len, wenn er sich auf ei­ner Stras­se mit Vor­tritts­recht be­fin­det oder der Ver­kehr durch Po­li­zei oder Licht­si­gna­le ge­re­gelt wird.81

77Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

79Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

80 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

81Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 12 Hintereinanderfahren  

(Art. 34 Abs. 4 und 37 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat beim Hin­ter­ein­an­der­fah­ren einen aus­rei­chen­den Ab­stand zu wah­ren, so dass er auch bei über­ra­schen­dem Brem­sen des vor­an­fah­ren­den Fahr­zeugs recht­zei­tig hal­ten kann.

2 Brüs­kes Brem­sen und Hal­ten sind nur ge­stat­tet, wenn kein Fahr­zeug folgt und im Not­fall.

3 Stockt der Ver­kehr, so darf der Fahr­zeug­füh­rer nicht auf Fuss­gän­ger­strei­fen und, bei Stras­sen­ver­zwei­gun­gen, nicht auf der Fahr­bahn für den Quer­ver­kehr hal­ten.

Art. 13 Einspuren und Abbiegen  

(Art. 34 Abs. 3, 36 Abs. 1 und 3 SVG)

1 Die Fahr­zeug­füh­rer müs­sen beim Ab­bie­gen früh­zei­tig ein­spu­ren. Dies gilt auch beim Ab­bie­gen aus­ser­halb von Stras­sen­ver­zwei­gun­gen und, so­weit mög­lich, auf schma­len Stras­sen.82

2 Beim Ein­spu­ren nach links darf der Fahr­zeug­füh­rer den für den Ge­gen­ver­kehr be­stimm­ten Raum nicht be­an­spru­chen. Auf drei­spu­ri­gen Stras­sen mit oder oh­ne Mar­kie­rung darf er mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht die mitt­le­re Spur be­nüt­zen.

3 Das Wech­seln auf an­de­re Fahr­strei­fen zum Über­ho­len ist auf Ein­spur­stre­cken un­ter­sagt, aus­ge­nom­men auf Fahr­strei­fen, die mit den glei­chen Fahr­zie­len be­zeich­net sind.83

4 Der Fahr­zeug­füh­rer darf beim Ab­bie­gen nach links auf Stras­sen­ver­zwei­gun­gen die Kur­ve nicht schnei­den. Fahr­zeu­ge aus ent­ge­gen­ge­setz­ten Rich­tun­gen, die bei­de auf ei­ner Kreu­zung nach links ab­bie­gen wol­len, ha­ben sich links zu kreu­zen.

5 Muss der Fahr­zeug­füh­rer we­gen der Grös­se sei­nes Fahr­zeugs oder der ört­li­chen Ver­hält­nis­se vor dem Ab­bie­gen nach der Ge­gen­sei­te aus­ho­len, so hat er be­son­ders vor­sich­tig zu fah­ren und nö­ti­gen­falls zu hal­ten.

6 Be­för­dern Mo­tor­fahr­zeu­ge oder ih­re An­hän­ger sicht­hem­men­de La­dun­gen, ist beim Ein­spu­ren und Ab­bie­gen be­son­de­re Vor­sicht ge­bo­ten. Nö­ti­gen­falls ist ei­ne Hilfs­per­son bei­zu­zie­hen, die das Fahr­ma­nö­ver über­wacht.84

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

83Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

84Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 14 Ausübung des Vortritts  

(Art. 36 Abs. 2–4 SVG)

1 Wer zur Ge­wäh­rung des Vor­tritts ver­pflich­tet ist, darf den Vor­tritts­be­rech­tig­ten in sei­ner Fahrt nicht be­hin­dern. Er hat sei­ne Ge­schwin­dig­keit früh­zei­tig zu mäs­si­gen und, wenn er war­ten muss, vor Be­ginn der Ver­zwei­gung zu hal­ten.

2 Der Vor­tritts­be­rech­tig­te hat auf Stras­sen­be­nüt­zer Rück­sicht zu neh­men, wel­che die Stras­sen­ver­zwei­gun­gen er­reich­ten, be­vor sie ihn er­bli­cken konn­ten.

3 Dem vor­tritts­be­rech­tig­ten Ver­kehr in par­al­le­len Ko­lon­nen ist der Vor­tritt auch zu las­sen, wenn die nä­he­re Ko­lon­ne still­steht.

4 Rei­ter so­wie Füh­rer von Pfer­den und an­de­ren grös­se­ren Tie­ren sind den Fahr­zeug­füh­rern beim Vor­tritt gleich­ge­stellt.85

5 In nicht ge­re­gel­ten Fäl­len, zum Bei­spiel wenn auf ei­ner Ver­zwei­gung zu­gleich aus al­len Rich­tun­gen Fahr­zeu­ge ein­tref­fen, ha­ben die Füh­rer be­son­ders vor­sich­tig zu fah­ren und sich über den Vor­tritt zu ver­stän­di­gen.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 15 Besondere Fälle des Vortritts 86  

(Art. 36 Abs. 2–4 SVG)

1 Än­dert die Haupt­stras­se die Rich­tung und mün­den zu­gleich Ne­ben­stras­sen ein, so hat der Fahr­zeug­füh­rer, der aus der Haupt­stras­se in ei­ne Ne­ben­stras­se fährt, nur dem Ge­gen­ver­kehr auf der Haupt­stras­se den Vor­tritt zu las­sen.

2 Mün­den am glei­chen Ort zwei oder mehr Stras­sen mit dem Si­gnal «Stop» (3.01) oder «Kein Vor­tritt» (3.02) in ei­ne Stras­se mit Vor­tritts­recht ein, so ha­ben die Be­nüt­zer der ein­mün­den­den Stras­sen un­ter sich den Rechts­vor­tritt zu be­ach­ten.

3 Wer aus Fa­brik‑, Hof- oder Ga­ra­ge­aus­fahr­ten, aus Feld­we­gen, Rad­we­gen, Park­plät­zen, Tank­stel­len und der­glei­chen oder über ein Trot­toir auf ei­ne Haupt- oder Ne­ben­stras­se fährt, muss den Be­nüt­zern die­ser Stras­sen den Vor­tritt ge­wäh­ren. Ist die Stel­le un­über­sicht­lich, so muss der Fahr­zeug­füh­rer an­hal­ten; wenn nö­tig, muss er ei­ne Hilfs­per­son bei­zie­hen, die das Fahr­ma­nö­ver über­wacht.87

86Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

87Sie­he je­doch Art. 74a Abs. 4 SSV (SR 741.21).

Art. 16 Vortrittsberechtigte Fahrzeuge  

(Art. 27 Abs. 2 SVG)

1 Den Fahr­zeu­gen der Feu­er­wehr, Sa­ni­tät, Po­li­zei und des Zolls die sich durch Blau­licht und Wech­sel­klang­horn an­kün­di­gen, müs­sen al­le Stras­sen­be­nüt­zer den Vor­tritt las­sen, auch bei Ver­kehrs­re­ge­lung durch Licht­si­gna­le.88

2 Wenn es zur so­for­ti­gen Frei­ga­be der Fahr­bahn un­er­läss­lich ist, müs­sen die Fahr­zeug­füh­rer mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht auf das Trot­toir aus­wei­chen.89

3 Blau­licht und Wech­sel­klang­horn dür­fen nur ge­braucht wer­den, so­lan­ge die Dienst­fahrt dring­lich ist und die Ver­kehrs­re­geln nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.90

4 Bei nächt­li­chen dring­li­chen Dienst­fahr­ten darf das Blau­licht oh­ne Wech­sel­klang­horn ver­wen­det wer­den, so­lan­ge der Fahr­zeug­füh­rer nicht we­sent­lich von den Ver­kehrs­re­geln ab­weicht und sein be­son­de­res Vor­tritts­recht nicht be­an­sprucht.91

88Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 33 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

90Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 17 Wegfahren, Rückwärtsfahren, Wenden  

(Art. 36 Abs. 4 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat sich vor dem Weg­fah­ren zu ver­ge­wis­sern, dass er kei­ne Kin­der oder an­de­re Stras­sen­be­nüt­zer ge­fähr­det. Bei Fahr­zeu­gen mit be­schränk­ter Sicht nach hin­ten ist zum Rück­wärts­fah­ren ei­ne Hilfs­per­son bei­zu­zie­hen, wenn nicht je­de Ge­fahr aus­ge­schlos­sen ist.

2 Rück­wärts darf nur im Schritt­tem­po ge­fah­ren wer­den. Das Rück­wärts­fah­ren über Bahn­über­gän­ge und un­über­sicht­li­che Stras­sen­ver­zwei­gun­gen ist un­ter­sagt.

3 Über län­ge­re Stre­cken ist das Rück­wärts­fah­ren nur zu­läs­sig, wenn das Wei­ter­fah­ren oder Wen­den nicht mög­lich ist.92

4 Der Füh­rer ver­mei­det es, das Fahr­zeug auf der Fahr­bahn zu wen­den. An un­über­sicht­li­chen Stel­len und bei dich­tem Ver­kehr ist das Wen­den un­ter­sagt.

5 Kün­digt der Füh­rer ei­nes Bus­ses im Li­ni­en­ver­kehr in­ner­orts bei ei­ner ge­kenn­zeich­ne­ten Hal­te­stel­le mit den Rich­tungs­blin­kern an, dass er weg­fah­ren will, so müs­sen die von hin­ten her­an­na­hen­den Fahr­zeug­füh­rer nö­ti­gen­falls die Ge­schwin­dig­keit mäs­si­gen oder hal­ten, um ihm die Weg­fahrt zu er­mög­li­chen; dies gilt nicht, wenn sich die Hal­te­stel­le am lin­ken Fahr­bahn­rand be­fin­det. Der Bus­füh­rer darf die Rich­tungs­blin­ker erst be­tä­ti­gen, wenn er zur Weg­fahrt be­reit ist; er muss war­ten, wenn von hin­ten her­an­na­hen­de Fahr­zeu­ge nicht recht­zei­tig hal­ten kön­nen.93

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

93Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 1973, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 2155).

Art. 18 Halten  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Fahr­zeug­füh­rer ha­ben nach Mög­lich­keit aus­ser­halb der Stras­se zu hal­ten. Auf der Fahr­bahn hal­ten sie nur am Rand und par­al­lel da­zu.

Das Hal­ten auf der lin­ken Stras­sen­sei­te ist nur zu­läs­sig:

a.
wenn rechts ein Stras­sen­bahn­ge­lei­se ver­läuft;
b.
wenn rechts ein Hal­te- oder Park­ver­bot si­gna­li­siert oder mar­kiert ist;
c.
in schma­len Stras­sen mit schwa­chem Ver­kehr;
d.
in Ein­bahn­stras­sen.94

2 Das frei­wil­li­ge Hal­ten ist un­ter­sagt*:

a.
an un­über­sicht­li­chen Stel­len, na­ment­lich im Be­reich von Kur­ven und Kup­pen;
b.
in Eng­päs­sen und ne­ben Hin­der­nis­sen in der Fahr­bahn;
c.95
auf Ein­spur­stre­cken so­wie ne­ben Si­cher­heits­li­ni­en, un­un­ter­bro­che­nen Längs­li­ni­en und Dop­pel­li­ni­en, wenn nicht ei­ne we­nigs­tens 3 m brei­te Durch­fahrt frei bleibt;
d.96
auf Stras­sen­ver­zwei­gun­gen so­wie vor und nach Stras­sen­ver­zwei­gun­gen nä­her als 5 m von der Quer­fahr­bahn;
e.97
auf und seit­lich an­gren­zend an Fuss­gän­ger­strei­fen so­wie, wo kei­ne Hal­te­ver­bots­li­nie an­ge­bracht ist, nä­her als 5 m vor dem Fuss­gän­ger­strei­fen auf der Fahr­bahn und dem an­gren­zen­den Trot­toir;
f.
auf Bahn­über­gän­gen und in Un­ter­füh­run­gen;
g.
vor Si­gna­len, wenn sie ver­deckt wür­den.

3 Nä­her als 10 m vor und nach Hal­te­stell­ta­feln öf­fent­li­cher Ver­kehrs­be­trie­be so­wie vor Feu­er­wehr­lo­ka­len und Lösch­ge­rä­te­ma­ga­zi­nen ist das Hal­ten nur zum Ein- und Aus­stei­gen­las­sen von Per­so­nen er­laubt; öf­fent­li­che Ver­kehrs­mit­tel und Feu­er­wehr dür­fen nicht be­hin­dert wer­den.98

4 Das Hal­ten zum Gü­ter­um­schlag ne­ben Fahr­zeu­gen, die längs des Stras­sen­ran­des par­kiert sind, ist nur zu­läs­sig, wenn der Ver­kehr nicht be­hin­dert wird. Par­kier­ten Wa­gen ist die Weg­fahrt auf Ver­lan­gen un­ver­züg­lich zu ge­stat­ten.

*Für das Hal­ten bei Stras­sen­bahn­ge­lei­sen vgl. Art. 25 Abs. 5; für das Hal­ten in Tun­neln vgl. Art. 39 Abs. 3.

94Letz­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

95Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

96Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

97Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 1103).

98Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 19 Parkieren im allgemeinen  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Par­kie­ren ist das Ab­stel­len des Fahr­zeugs, das nicht bloss dem Ein- und Aus­stei­gen­las­sen von Per­so­nen oder dem Gü­ter­um­schlag dient.

2 Das Par­kie­ren ist un­ter­sagt:

a.
wo das Hal­ten ver­bo­ten ist*);*
b.
auf Haupt­stras­sen aus­ser­orts;
c.
auf Haupt­stras­sen in­ner­orts, wenn für das Kreu­zen von zwei Mo­tor­wa­gen nicht ge­nü­gend Raum blie­be;
d.
auf Rad­strei­fen und auf der Fahr­bahn ne­ben sol­chen Strei­fen;
e.99
nä­her als 20 m bei Bahn­über­gän­gen;
f.
auf Brücken;
g.
vor Zu­fahr­ten zu frem­den Ge­bäu­den oder Grund­stücken.

3 In schma­len Stras­sen dür­fen Fahr­zeu­ge nur auf ei­ner Sei­te par­kiert wer­den, wenn sonst die Vor­bei­fahrt an­de­rer Fahr­zeu­ge er­schwert wür­de.

4 Es ist platz­spa­rend zu par­kie­ren, doch darf die Weg­fahrt an­de­rer Fahr­zeu­ge nicht be­hin­dert wer­den.

* Vgl. Art. 18.

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 20 Parkieren in besondern Fällen  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Fahr­zeu­ge oh­ne die vor­ge­schrie­be­nen Kon­troll­schil­der dür­fen nicht auf öf­fent­li­chen Stras­sen oder Park­plät­zen ab­ge­stellt wer­den; aus­ge­nom­men sind öf­fent­li­che Park­plät­ze pri­va­ter Ei­gen­tü­mer, wenn die­se das Ab­stel­len ge­stat­ten. In be­son­de­ren Fäl­len kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de Aus­nah­men be­wil­li­gen.100

2101

3102

100Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

102 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, mit Wir­kung seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

Art. 20a Parkierungserleichterungen für gehbehinderte Personen 103  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 Geh­be­hin­der­te Per­so­nen und Per­so­nen, die sie trans­por­tie­ren, kön­nen die fol­gen­den Par­kie­rungs­er­leich­te­run­gen in An­spruch neh­men, wenn sie über ei­ne «Park­kar­te für be­hin­der­te Per­so­nen» (An­hang 3 Ziff. 2 SSV104) ver­fü­gen:

a.105
an Stel­len, die mit ei­nem Park­ver­bot si­gna­li­siert oder mar­kiert sind, höchs­tens drei Stun­den par­kie­ren; Par­kie­rungs­be­schrän­kun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­sät­ze 2–4 sind in je­dem Fall zu be­ach­ten;
b.106
auf Park­plät­zen zeit­lich un­be­schränkt par­kie­ren;
c.
in Be­geg­nungs­zo­nen auch aus­ser­halb der durch ent­spre­chen­de Si­gna­le oder Mar­kie­run­gen ge­kenn­zeich­ne­ten Stel­len höchs­tens zwei Stun­den par­kie­ren; in Fuss­gän­ger­zo­nen gilt die­sel­be Be­rech­ti­gung, falls aus­nahms­wei­se das Be­fah­ren der Zo­ne er­laubt ist.

2 Die Par­kie­rungs­er­leich­te­run­gen kön­nen nur be­an­sprucht wer­den:

a.
wenn der üb­ri­ge Ver­kehr we­der ge­fähr­det noch un­nö­tig be­hin­dert wird;
b.
wenn in der un­mit­tel­ba­ren Nä­he kei­ne zur zeit­lich un­be­schränk­ten all­ge­mei­nen Be­nut­zung of­fen ste­hen­den Park­plät­ze frei sind;
c.
wenn und so­lan­ge der Fahr­zeug­füh­rer, so­fern er nicht sel­ber geh­be­hin­dert ist, geh­be­hin­der­te Per­so­nen trans­por­tiert und be­glei­tet.

3 Die Par­kie­rungs­er­leich­te­run­gen gel­ten nicht auf pri­vat be­wirt­schaf­te­ten Park­flä­chen.

4 Die Park­kar­te für be­hin­der­te Per­so­nen ist gut sicht­bar hin­ter der Front­schei­be des Fahr­zeugs an­zu­brin­gen.107

5 Ei­ne Park­kar­te wird aus­ge­stellt für Per­so­nen, die mit­tels ärzt­li­chem Zeug­nis ei­ne er­heb­li­che Geh­be­hin­de­rung nach­wei­sen, und für Hal­ter von Fahr­zeu­gen, die nach­weis­lich für den häu­fi­gen Trans­port von er­heb­lich geh­be­hin­der­ten Per­so­nen ein­ge­setzt wer­den. Die Park­kar­te wird durch die kan­to­na­le Be­hör­de er­teilt.

103 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

104 SR 741.21

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

Art. 21 Ein- und Aussteigen, Güterumschlag  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Stras­sen­be­nüt­zer dür­fen durch das Ein- und Aus­stei­gen nicht ge­fähr­det wer­den; beim Öff­nen der Tü­ren ist be­son­ders auf den Ver­kehr von hin­ten zu ach­ten.

2 Kön­nen Fahr­zeu­ge zum Gü­ter­um­schlag nicht aus­ser­halb der Stras­se oder ab­seits vom Ver­kehr hal­ten, so ist die Be­hin­de­rung an­de­rer Stras­sen­be­nüt­zer mög­lichst zu ver­mei­den und die La­de­tä­tig­keit oh­ne Ver­zug zu be­en­den.

3 Muss ein Fahr­zeug zum Gü­ter­um­schlag hal­ten, wo es den Ver­kehr ge­fähr­den könn­te, z.B. auf kur­ven­rei­cher Bergstras­se, so sind Pan­nen­si­gna­le oder Warn­pos­ten auf­zu­stel­len.

Art. 22 Sichern des Fahrzeugs  

(Art. 37 Abs. 3 SVG)

1 Der Füh­rer hat den Mo­tor ab­zu­stel­len, wenn er das Fahr­zeug ver­lässt. Be­vor er sich ent­fernt, muss er es ge­gen das Weg­rol­len und ge­gen die Ver­wen­dung durch Un­be­fug­te si­chern.

2 Im Ge­fäl­le ist die Brem­se an­zu­zie­hen und ei­ne wei­te­re wirk­sa­me Si­che­rung ge­gen das Weg­rol­len zu tref­fen, wie Ein­schal­ten des nied­rigs­ten Gan­ges oder Ab­len­ken der Rä­der ge­gen ein Hin­der­nis am Fahr­bahn­rand.

3 In star­ken Ge­fäl­len sind die Wa­gen aus­ser­dem durch Un­ter­leg­kei­le oder be­helfs­mäs­si­ge Un­ter­la­gen zu si­chern. Bei schwe­ren Mo­tor­wa­gen, An­hän­ger­zü­gen und los­ge­lös­ten An­hän­gern sind auch in leich­teren Ge­fäl­len Un­ter­leg­kei­le an­zu­brin­gen. Die Un­ter­la­gen sind vor der Weg­fahrt von der Stras­se zu ent­fer­nen.

Art. 23 Verwendung von Pannensignal und Warnblinklichtern 108  

(Art. 4 Abs. 1 SVG)

1 Das vor­ge­schrie­be­ne Pan­nen­si­gnal (Art. 90 Abs. 2 VTS109) muss im Fahr­zeug leicht er­reich­bar sein.110

2 Das Pan­nen­si­gnal ist am Fahr­bahn­rand auf­zu­stel­len, so­bald ein Fahr­zeug aus zwin­gen­den Grün­den vor­schrifts­wid­rig auf der Fahr­bahn ab­ge­stellt wird, fer­ner zur Kenn­zeich­nung des auf ei­nem Pan­nen­strei­fen ab­ge­stell­ten Fahr­zeugs. Es muss min­des­tens 50 m, auf Stras­sen mit schnel­lem Ver­kehr min­des­tens 100 m hin­ter dem Fahr­zeug auf­ge­stellt wer­den, auf dem Pan­nen­strei­fen an des­sen rech­tem Rand. Beim Nothalt auf si­gna­li­sier­ten Ab­stell­plät­zen für Pan­nen­fahr­zeu­ge (4.16) muss das Pan­nen­si­gnal nicht auf­ge­stellt wer­den.111

3 Warn­blink­lich­ter (Art. 110 Abs. 1 Bst. g VTS) dür­fen nur zur War­nung vor Ge­fah­ren wie folgt ver­wen­det wer­den:112

a.
am ste­hen­den Fahr­zeug zu­sätz­lich zum Pan­nen­si­gnal so­wie am ge­kenn­zeich­ne­ten Schul­bus beim Ein- und Aus­stei­gen­las­sen der Schü­ler (Art. 6 Abs. 5);
b.
am fah­ren­den Fahr­zeug, na­ment­lich vor ei­ner un­ver­mu­tet auf­tau­chen­den Un­fall­stel­le, ei­nem Fahr­zeug­stau oder auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen beim Ab­schlep­pen.113

4 und 5114

6 Das Pan­nen­si­gnal ist auch an der Rück­sei­te ab­ge­schlepp­ter Fahr­zeu­ge an­zu­brin­gen.

108Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

109SR 741.41

110Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

111Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

112Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

113Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

114 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 24 Verhalten bei Bahnübergängen und Schranken  

(Art. 28, 32 Abs. 1 SVG)

1115

2 Beim Über­que­ren von Bahn­über­gän­gen ist je­de Ver­zö­ge­rung zu ver­mei­den; Fahr­zeu­ge mit Rei­fen oder Rau­pen aus Me­tall so­wie Tier­fuhr­wer­ke und Rei­ter dür­fen den Über­gang nur im Schritt­tem­po über­que­ren.116

3 Die Stras­sen­be­nüt­zer dür­fen Schran­ken, auch sol­che bei Flug­plät­zen und der­glei­chen, nicht öff­nen, um­fah­ren, um­ge­hen, über­stei­gen oder un­ter ih­nen durch­ge­hen. Den Schran­ken sind die Halb­schran­ken und Be­darfs­schran­ken gleich­ge­stellt, wo­bei Be­darfs­schran­ken mit der vor­ge­se­he­nen Be­die­nung ge­öff­net wer­den dür­fen.117

4118

* Vgl. auch Art. 52 Abs. 4.

115 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

117 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 12. Nov. 2003, in Kraft seit 14. Dez. 2003 (AS 2003 4289).

118 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 2 der V vom 12. Nov. 2003, mit Wir­kung seit 14. Dez. 2003 (AS 2003 4289).

Art. 25 Verhalten gegenüber der Strassenbahn  

(Art. 38 SVG)

1 Die Stras­sen­bahn, die nicht am Stras­sen­rand fährt, darf links nur über­holt wer­den, wo kei­ne Stras­se ein­mün­det und wenn je­de Be­hin­de­rung des Ge­gen­ver­kehrs aus­ge­schlos­sen ist.

2 Fährt die Stras­sen­bahn links, so muss der in der glei­chen Rich­tung fah­ren­de Fahr­zeug­füh­rer ge­nü­gend Raum las­sen, da­mit der Ge­gen­ver­kehr links aus­wei­chen kann.

3 Müs­sen bei Hal­te­stel­len oh­ne Schut­zin­sel die Fahr­gäs­te ei­ner Bahn oder Stras­sen­bahn auf die Ver­kehrs­sei­te aus­stei­gen, so ha­ben die auf der glei­chen Stras­sen­hälf­te ver­keh­ren­den Fahr­zeu­ge zu hal­ten, bis die Fahr­gäs­te die Fahr­bahn frei­ge­ge­ben ha­ben.

4 Wenn kei­ne Stras­sen­bahn her­an­naht, dür­fen Links­ab­bie­ger zum Ein­spu­ren de­ren Fahr­raum be­nüt­zen.

5 Fahr­zeu­ge dür­fen nicht auf dem Stras­sen­bahn­ge­lei­se und nicht nä­her als 1,50 m ne­ben der nächs­ten Schie­ne hal­ten.119

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 26120  

120 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 27 Lernfahrten  

(Art. 15 SVG)

1 So­lan­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge von In­ha­bern ei­nes Lern­fahr­aus­wei­ses ge­führt wer­den, müs­sen sie ei­ne blaue Ta­fel mit weis­sem «L» tra­gen. Die Ta­fel muss so an­ge­bracht sein, dass sie von hin­ten gut er­kenn­bar ist. Sie ist zu ent­fer­nen, wenn kei­ne Lern­fahrt statt­fin­det.121

2 Auf Lern- und Prü­fungs­fahr­ten mit Mo­tor­wa­gen muss der Be­glei­ter ne­ben dem Füh­rer Platz neh­men, aus­ge­nom­men auf Übungs­plät­zen, beim Rück­wärts­fah­ren oder beim Par­kie­ren. Der Be­glei­ter muss we­nigs­tens die Hand­brem­se leicht er­rei­chen kön­nen, aus­ge­nom­men auf Lern­fahr­ten mit Mo­tor­wa­gen der Ka­te­go­rie C, so­fern der Fahr­zeug­füh­rer prü­fungs­reif ist.122

3 Der In­ha­ber ei­nes Lern­fahr­aus­wei­ses darf kei­ne Pas­sa­gie­re mit­füh­ren, die nicht sel­ber über den ent­spre­chen­den Füh­rer­aus­weis ver­fü­gen:

a.
auf Mo­tor­rä­dern;
b.
auf oder in Mo­tor­fahr­zeu­gen oh­ne An­hän­ger, mit de­nen er Lern­fahr­ten oh­ne Be­gleit­per­son aus­füh­ren darf.123

4 Fahr­schü­ler dür­fen ver­kehrs­rei­che Stras­sen erst be­fah­ren, wenn sie ge­nü­gend aus­ge­bil­det sind, Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen erst, wenn sie prü­fungs­reif sind.

5 Auf ver­kehrs­rei­chen Stras­sen sind An­fah­ren in Stei­gun­gen, Wen­den, Rück­wärts­fah­ren und ähn­li­che Übun­gen un­ter­sagt, in Wohn­ge­bie­ten sind sie mög­lichst zu ver­mei­den.

6 Auf Lern- und Prü­fungs­fahr­ten darf auch dann über län­ge­re Stre­cken rück­wärts ge­fah­ren wer­den, wenn das Wei­ter­fah­ren oder Wen­den mög­lich ist.124

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 255).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 255).

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 255).

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

3. Abschnitt: Sicherungsvorkehren

Art. 28 Zeichengebung  

(Art. 39 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat al­le Rich­tungs­än­de­run­gen an­zu­kün­di­gen, auch das Ab­bie­gen nach rechts. Selbst der Rad­fah­rer, der zum Über­ho­len ei­nes an­dern aus­schwenkt, hat dies an­zu­zei­gen.

2 Die Zei­chen­ge­bung ist nach der Rich­tungs­än­de­rung un­ver­züg­lich ein­zu­stel­len. Rad­fah­rer kön­nen die Zei­chen­ge­bung be­reits wäh­rend der Rich­tungs­än­de­rung ein­stel­len.125

3 Hat ein Fahr­zeug kei­ne Rich­tungs­an­zei­ger oder sind sie nicht wirk­sam, so zeigt der Füh­rer oder ein Mit­fah­rer mit dem Arm nach der ein­zu­schla­gen­den Rich­tung. Ist dies nicht mög­lich, so muss er be­son­ders vor­sich­tig ab­schwen­ken.

4 Be­för­dern Mo­tor­kar­ren, Ar­beits­kar­ren, land- und forst­wirt­schaft­li­che Mo­tor­fahr­zeu­ge oder ih­re An­hän­ger sicht­hem­men­de La­dun­gen, so hat der Füh­rer ei­ne Wink­kel­le (An­hang 4 VTS126) zu ver­wen­den, so­fern nicht das Fahr­zeug mit ei­nem be­son­dern An­zei­ge­ge­rät ver­se­hen ist, mit dem der Füh­rer gleich­zei­tig nach hin­ten bli­cken und das Ab­schwen­ken nach links an­zei­gen kann, oder am En­de des Zu­ges kei­ne Rich­tungs­blin­ker vor­han­den und die­je­ni­gen des Zug­fahr­zeu­ges nicht sicht­bar sind.127 Durch Kel­le oder An­zei­ge­ge­rät dür­fen an­de­re Stras­sen­be­nüt­zer nicht ge­fähr­det wer­den.128

125 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

126SR 741.41

127Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

128Fas­sung ge­mä­ss Art. 36 Ziff. I des BRB vom 27. Aug. 1969 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz, in Kraft seit 1. Okt. 1969 (AS 1969 793).

Art. 29 Warnsignale 129  

(Art. 40 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat sich so zu ver­hal­ten, dass akus­ti­sche Warn­si­gna­le oder Licht­si­gna­le mög­lichst nicht not­wen­dig sind. Er darf sol­che Si­gna­le nur ge­ben, wo die Si­cher­heit des Ver­kehrs es er­for­dert; dies gilt auch für Ge­fah­ren­lich­ter (Art. 109 Abs. 6 und 110 Abs. 3 Bst. b VTS130).131

2 Der Fahr­zeug­füh­rer hat akus­ti­sche Warn­si­gna­le zu ge­ben, wenn Kin­der im Be­reich der Stras­se nicht auf den Ver­kehr ach­ten und vor un­über­sicht­li­chen, en­gen Kur­ven aus­ser­orts.

3 Nach Ein­tritt der Dun­kel­heit dür­fen nur Licht­si­gna­le ge­ge­ben wer­den. Akus­ti­sche Warn­si­gna­le sind nur in Not­fäl­len zu­läs­sig.

129Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

130SR 741.41

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 30 Verwendung der Lichter während der Fahrt 132  

(Art. 41 SVG)

1 Vom Be­ginn der Abend­däm­merung bis zur Ta­ges­hel­le, bei schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen und in Tun­neln sind wäh­rend der Fahrt die Ab­blend­lich­ter zu ver­wen­den. Bei Fahr­zeu­gen oh­ne Ab­blend­licht sind die für die ent­spre­chen­de Fahr­zeu­gart vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter zu ver­wen­den.

2 Im Üb­ri­gen sind bei Mo­tor­fahr­zeu­gen die Tag­fahr­lich­ter oder die Ab­blend­lich­ter und bei Mo­tor­fahr­zeu­gen oh­ne sol­che Lich­ter die für die ent­spre­chen­de Fahr­zeu­gart vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter zu ver­wen­den. Aus­ge­nom­men sind:

a.
Mo­tor­fahr­zeu­ge, die von ei­ner zu Fuss ge­hen­den Per­son ge­führt wer­den;
b.
Mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 10 km/h;
c.
Mo­tor­fahr­zeu­ge, die vor dem 1. Ja­nu­ar 1970 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wur­den.133

3 Bei Be­darf kön­nen die Fern­lich­ter ver­wen­det wer­den; in Ort­schaf­ten ist je­doch nach Mög­lich­keit dar­auf zu ver­zich­ten. Die Fern­lich­ter sind aus­zu­schal­ten:

a.
recht­zei­tig vor dem Kreu­zen mit an­de­ren Stras­sen­be­nüt­zern oder ei­ner ne­ben der Stras­se ent­ge­gen­kom­men­den Bahn;
b.
beim Hin­ter­ein­an­der­fah­ren oder beim Rück­wärts­fah­ren.

4 Ne­bel­lich­ter und Ne­bel­schluss­lich­ter dür­fen nur ver­wen­det wer­den, wenn die Sicht we­gen Ne­bels, Schnee­trei­bens oder star­ken Re­gens er­heb­lich ein­ge­schränkt ist.

5 Bei län­ge­rem Hal­ten kann auf die Stand­lich­ter um­ge­schal­tet wer­den.

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

133Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

Art. 31 Verwendung der Lichter an abgestellten Fahrzeugen 134  

(Art. 41 SVG)

1 An aus­ser­orts ab­ge­stell­ten mehr­spu­ri­gen Fahr­zeu­gen sind die Stand­lich­ter oder die Park­lich­ter auf der Sei­te des Ver­kehrs zu ver­wen­den. Bei Fahr­zeu­gen oh­ne der­ar­ti­ge Lich­ter sind die für die ent­spre­chen­de Fahr­zeu­gart vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter zu ver­wen­den.

2 Bei mehr­spu­ri­gen nicht mo­to­ri­sier­ten Fahr­zeu­gen ist ein von vorn und hin­ten sicht­ba­res, nicht blen­den­des gel­bes Licht auf der Sei­te des Ver­kehrs aus­rei­chend.

3 In­ner­orts und an Fahr­zeu­gen mit ei­ner Brei­te bis 1,00 m sind Rück­strah­ler aus­rei­chend.

134Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 32 Beleuchtung von Anhängern und geschleppten Fahrzeugensowie Verwendung von Arbeitslichtern und Suchlampen 135  

(Art. 41 SVG)

1 An­hän­ger und ge­schlepp­te Fahr­zeu­ge sind gleich­zei­tig mit dem Zug­fahr­zeug zu be­leuch­ten, aus­ser wenn am Zug­fahr­zeug nur Tag­fahr­lich­ter ver­wen­det wer­den. Bei meh­re­ren An­hän­gern ei­nes Zugs müs­sen rück­wär­ti­ge Lich­ter nur am letz­ten An­hän­ger bren­nen.

2 Ar­beits­lich­ter und Such­lam­pen dür­fen ver­wen­det wer­den, so­weit sie für die ent­spre­chen­de Tä­tig­keit un­er­läss­lich sind.

135Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 33 Vermeiden von Lärm 136  

(Art. 42 Abs. 1 SVG)

Fahr­zeug­füh­rer, Mit­fah­ren­de und Hilfs­per­so­nen dür­fen kei­nen ver­meid­ba­ren Lärm er­zeu­gen. Un­ter­sagt sind vor al­lem:

a.
un­nö­ti­ges Vor­wär­men und Lau­fen­las­sen des Mo­tors still­ste­hen­der Fahr­zeu­ge;
b.
ho­he Dreh­zah­len des Mo­tors im Leer­lauf oder beim Fah­ren in nied­ri­gen Gän­gen;
c.
zu schnel­les Be­schleu­ni­gen des Fahr­zeugs, na­ment­lich beim An­fah­ren;
d.
fort­ge­setz­tes un­nö­ti­ges Her­um­fah­ren in Ort­schaf­ten;
e.
Ver­ur­sa­chen von ver­meid­ba­rem Lärm der Aus­puff­an­la­ge, ins­be­son­de­re das Er­zeu­gen von Knall­ge­räuschen durch Schal­ten oder ab­rup­te Gas­weg­nah­me;
f.
un­sorg­fäl­ti­ges Be­la­den und Ent­la­den von Fahr­zeu­gen;
g.
Zu­schla­gen von Wagen­tü­ren, Mo­tor­hau­ben, Kof­fer­de­ckeln und der­glei­chen;
h.
Stö­run­gen durch Ton­wie­der­ga­be­ge­rä­te, die im Fahr­zeug ein­ge­baut sind oder mit­ge­führt wer­den.

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Okt. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 607).

Art. 34 Vermeiden anderer Belästigungen  

(Art. 42 Abs. 1 SVG)

1 Mo­tor­fahr­zeu­ge sind so zu un­ter­hal­ten und zu be­nüt­zen, dass sie kei­nen ver­meid­ba­ren Rauch ent­wi­ckeln.

2 Der Mo­tor ist auch bei kür­ze­ren Hal­ten ab­zu­stel­len, wenn dies das Weg­fah­ren nicht ver­zö­gert.

3 Der Fahr­zeug­füh­rer hat auf stau­bi­gen, schmut­zi­gen oder nas­sen Stras­sen, be­son­ders bei Schnee­schmel­ze, so zu fah­ren, dass Stras­sen­be­nüt­zer und An­woh­ner nicht be­läs­tigt wer­den.

4. Abschnitt: Besondere Strassenverhältnisse

Art. 35 Benützung der Autobahnen und Autostrassen  

(Art. 43 Abs. 3 SVG)

1 Auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen sind nur Mo­tor­fahr­zeu­ge zu­ge­las­sen, die ei­ne Ge­schwin­dig­keit von we­nigs­tens 80 km/h er­rei­chen kön­nen und dür­fen. Dies gilt nicht für Fahr­zeu­ge zum Un­ter­halt der Stras­sen so­wie für Aus­nah­me­fahr­zeu­ge und Aus­nah­me­trans­por­te.137

2 Trak­to­ren, Rau­pen­fahr­zeu­ge, Fahr­zeu­ge mit Spikes­rei­fen so­wie Mo­tor­rä­der bis 50 cm3 Hub­raum oder ei­ner Mo­tor­leis­tung von höchs­tens 4,00 kW dür­fen Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen nicht be­nüt­zen.138

3 Pan­nen­fahr­zeu­ge dür­fen nur bis zur nächs­ten Aus­fahrt ge­schleppt wer­den.

4 Ver­suchs­fahr­ten und sport­li­che Ver­an­stal­tun­gen sind auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen nicht zu­ge­las­sen.139

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

Art. 36 Sonderregeln für Autobahnen und Autostrassen  

(Art. 43 Abs. 3 SVG)

1 Auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen ist das Ab­bie­gen nur an den da­für ge­kenn­zeich­ne­ten Stel­len ge­stat­tet. Wen­den und Rück­wärts­fah­ren sind un­ter­sagt.

2 Mit­tel­strei­fen von Au­to­bah­nen dür­fen auch auf den vor­han­de­nen Durch­fahr­ten nicht über­quert wer­den.

3 Der Fahr­zeug­füh­rer darf Pan­nen­strei­fen und si­gna­li­sier­te Ab­stell­plät­ze für Pan­nen­fahr­zeu­ge nur für Nothal­te be­nüt­zen; sonst darf er nur auf si­gna­li­sier­ten Park­plät­zen hal­ten. Die Fahr­zeug­in­sas­sen dür­fen die Fahr­bahn nicht be­tre­ten.140

4 Be­nüt­zer der Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen ha­ben den Vor­tritt vor Fahr­zeu­gen auf den Zu­fahrts­stre­cken. Bei sto­cken­dem Ver­kehr ist Ar­ti­kel 8 Ab­satz 5 an­wend­bar.141

5 Das Rechts­über­ho­len durch Aus­schwen­ken und Wie­der­ein­bie­gen ist un­ter­sagt. Der Fahr­zeug­füh­rer darf je­doch mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht in fol­gen­den Fäl­len rechts an an­dern Fahr­zeu­gen vor­bei­fah­ren:

a.
bei Ko­lon­nen­ver­kehr auf dem lin­ken oder mitt­le­ren Fahr­strei­fen;
b.
auf Ein­spur­stre­cken, so­fern für die ein­zel­nen Fahr­strei­fen un­ter­schied­li­che Fahr­zie­le si­gna­li­siert sind;
c.
so­fern der links lie­gen­de Fahr­strei­fen mit ei­ner Si­cher­heits­li­nie (6.01) oder bei Dop­pel­li­ni­en-Mar­kie­rung (6.04) mit ei­ner links­sei­tig an­ge­brach­ten Si­cher­heits­li­nie ab­ge­grenzt ist, bis zum En­de der ent­spre­chen­den Mar­kie­rung, ins­be­son­de­re auf dem Be­schleu­ni­gungs­strei­fen von Ein­fahr­ten;
d.
auf dem Ver­zö­ge­rungs­strei­fen von Aus­fahr­ten.142

6 Auf Au­to­bah­nen mit min­des­tens drei Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung darf der äus­sers­te Strei­fen links nur von Mo­tor­fahr­zeu­gen be­nützt wer­den, die ei­ne Ge­schwin­dig­keit von mehr als 100 km/h er­rei­chen dür­fen.143

7 Fah­ren auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen mit min­des­tens zwei Fahr­strei­fen in ei­ne Rich­tung die Fahr­zeu­ge mit Schritt­ge­schwin­dig­keit oder be­fin­den sie sich im Still­stand, so müs­sen die­se Fahr­zeu­ge für die Durch­fahrt von Po­li­zei-, Sa­ni­täts-, Feu­er­wehr-, Zoll- und Hilfs­fahr­zeu­gen zwi­schen dem äus­sers­ten lin­ken und dem un­mit­tel­bar rechts da­ne­ben­lie­gen­den Fahr­strei­fen ei­ne freie Gas­se bil­den.144

140Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

143Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976 (AS 1976 2810). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2451).

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139). Die Be­rich­ti­gung vom 9. Fe­br. 2021 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2021 76).

Art. 37 Einbahnstrassen  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 Ein­bahn­stras­sen sind der rech­ten Hälf­te ei­ner für den Ver­kehr in bei­den Rich­tun­gen of­fe­nen Stras­se gleich­ge­stellt.

2 An Ver­kehrs­in­seln und Hin­der­nis­sen so­wie an der fah­ren­den Stras­sen­bahn darf rechts oder links vor­bei­ge­fah­ren wer­den.

3 Auf Ein­bahn­stras­sen darf der Fahr­zeug­füh­rer nicht rück­wärts­fah­ren, aus­ser beim Par­kie­ren, An­kup­peln von An­hän­gern u. dgl.

Art. 38 Steile Strassen und Bergstrassen  

(Art. 45 SVG)

1 Kön­nen auf stei­len Stras­sen und Bergstras­sen gleich­ar­ti­ge Fahr­zeu­ge* nicht kreu­zen, so muss das ab­wärts­fah­ren­de zu­rück­fah­ren, aus­ser das an­de­re be­fin­de sich na­he bei ei­ner Aus­weich­stel­le. Für das Kreu­zen mit un­gleich­ar­ti­gen Fahr­zeu­gen gilt Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 ers­ter Satz.145

2146

3 Auf Berg­post­stras­sen müs­sen die Fahr­zeug­füh­rer bei schwie­ri­gem Kreu­zen und Über­ho­len die Zei­chen und Wei­sun­gen der Füh­rer von Fahr­zeu­gen im Li­ni­en­ver­kehr be­ach­ten.147

*148

145Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

146 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

147Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

148No­te auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, mit Wir­kung seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 39 Tunnel  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 In Tun­neln sind das Rück­wärts­fah­ren und das Wen­den un­ter­sagt.149

2 Fahr­zeu­ge müs­sen stets be­leuch­tet sein.150

3 Fahr­zeug­füh­rer dür­fen in Tun­neln nur in Not­fäl­len hal­ten. Der Mo­tor ist un­ver­züg­lich ab­zu­stel­len.

149Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

150Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 40 Radwege und Radstreifen  

(Art. 43 Abs. 2 und 46 Abs. 1 SVG)

1 Die Rad­fah­rer ha­ben den Vor­tritt zu ge­wäh­ren, wenn sie aus ei­nem Rad­weg oder Rad­strei­fen auf die an­lie­gen­de Fahr­bahn fah­ren und wenn sie beim Über­ho­len den Rad­strei­fen ver­las­sen.

2 Fuss­gän­ger dür­fen Rad­we­ge be­nüt­zen, wo Trot­toir und Fuss­weg feh­len.151

3 Füh­rer an­de­rer Fahr­zeu­ge dür­fen auf dem mit ei­ner un­ter­bro­che­nen Li­nie ab­ge­grenz­ten Rad­strei­fen (6.09) fah­ren, so­fern sie den Fahr­r­ad­ver­kehr da­durch nicht be­hin­dern.152

4 Aus­ser­halb von Ver­zwei­gun­gen, z.B. bei Ein­fahr­ten zu Lie­gen­schaf­ten, müs­sen Füh­rer an­de­rer Fahr­zeu­ge beim Über­que­ren von Rad­we­gen oder Rad­strei­fen den Rad­fah­rern den Vor­tritt las­sen.153

5 Ver­läuft ein Rad­weg in ei­nem Ab­stand von nicht mehr als 2 m ent­lang ei­ner Fahr­bahn für den Mo­tor­fahr­zeug­ver­kehr, gel­ten bei Ver­zwei­gun­gen für die Rad­fah­rer die glei­chen Vor­tritts­re­geln wie für die Fahr­zeug­füh­rer der an­lie­gen­den Fahr­bahn. Die Mo­tor­fahr­zeug­füh­rer der an­lie­gen­den Fahr­bahn ha­ben beim Ab­bie­gen den Rad­fah­rern den Vor­tritt zu ge­wäh­ren.154

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2451).

152Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

153Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979 (AS 1979 1583). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

154Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 41 Fusswege, Trottoirs  

(Art. 43 Abs. 1 und 2 SVG)

1 Fahr­rä­der dür­fen auf dem Trot­toir ab­ge­stellt wer­den, so­fern für die Fuss­gän­ger ein min­des­tens 1,50 m brei­ter Raum frei bleibt.155 156

1bis Das Par­kie­ren der an­de­ren Fahr­zeu­ge auf dem Trot­toir ist un­ter­sagt, so­fern es Si­gna­le oder Mar­kie­run­gen nicht aus­drück­lich zu­las­sen. Oh­ne ei­ne sol­che Si­gna­li­sa­ti­on dür­fen sie auf dem Trot­toir nur hal­ten zum Gü­ter­um­schlag oder zum Ein- und Aus­stei­gen­las­sen von Per­so­nen; für Fuss­gän­ger muss stets ein min­des­tens 1,50 m brei­ter Raum frei blei­ben. Die La­de­tä­tig­keit und das Ein- und Aus­stei­gen­las­sen ist oh­ne Ver­zug zu be­en­den.157 158

2 Muss mit ei­nem Fahr­zeug das Trot­toir be­nützt wer­den, so ist der Füh­rer ge­gen­über den Fuss­gän­gern und Be­nüt­zern von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten zu be­son­de­rer Vor­sicht ver­pflich­tet; er hat ih­nen den Vor­tritt zu las­sen.159

3 Längs­strei­fen für Fuss­gän­ger (6.19) dür­fen von Fahr­zeu­gen nur be­nützt wer­den, wenn der Fuss­gän­ger­ver­kehr nicht be­hin­dert wird.160

4 Sind we­der Rad­weg noch Rad­strei­fen vor­han­den, so dür­fen Kin­der bis 12 Jah­re auf Fuss­we­gen und Trot­toirs Rad fah­ren. Sie müs­sen ih­re Ge­schwin­dig­keit und Fahr­wei­se den Um­stän­den an­pas­sen. Ins­be­son­de­re müs­sen sie auf die Fuss­gän­ger Rück­sicht neh­men und die­sen den Vor­tritt ge­wäh­ren.161

155Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

156Sie­he auch die SchlB am Schluss die­ser V.

157Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

158Sie­he auch die SchlB am Schluss die­ser V.

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

160Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

161 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 41a Wohnquartiere und dergleichen 162  

Auf Ne­ben­stras­sen in Wohn­quar­tie­ren oder auf Ne­ben­stras­sen, wo der Fahr­zeug­ver­kehr nur be­schränkt zu­ge­las­sen ist, ha­ben die Fahr­zeug­füh­rer be­son­ders vor­sich­tig und rück­sichts­voll zu fah­ren.

162Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989 (AS 1989 410). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 1103).

Art. 41b Kreisverkehrsplätze 163  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)164

1 Vor der Ein­fahrt in einen Kreis­ver­kehrs­platz (Si­gnal 2.41.1 in Ver­bin­dung mit Si­gnal 3.02) muss der Füh­rer die Ge­schwin­dig­keit mäs­si­gen und den im Kreis von links her­an­na­hen­den Fahr­zeu­gen den Vor­tritt las­sen.

2 Bei der Ein­fahrt in den Kreis­ver­kehrs­platz und, so­fern kein Fahr­strei­fen­wech­sel er­folgt, bei der Fahrt im Kreis muss der Füh­rer die Rich­tung nicht an­zei­gen. Das Ver­las­sen des Krei­ses muss an­ge­zeigt wer­den.

3 Auf Kreis­ver­kehrs­plät­zen kön­nen Rad­fah­rer vom Ge­bot des Rechts­fah­rens ab­wei­chen.165

163Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

164Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

5. Abschnitt: Besondere Fahrzeugarten

Art. 42 Motorräder, Motorfahrräder und Fahrräder; Allgemeines  

(Art. 19 Abs. 1, 46 Abs. 4, 47 Abs. 2 SVG)166

1 Mo­tor­rad­fah­rer und Rad­fah­rer müs­sen den für sie be­stimm­ten Platz ein­neh­men. Kin­der dür­fen ein Fahr­rad nur be­nüt­zen, wenn sie die Pe­da­le tre­ten kön­nen.167

2 Mo­tor­rad­fah­rer und Rad­fah­rer dür­fen kei­ne Ge­gen­stän­de mit­füh­ren, wel­che die Zei­chen­ge­bung ver­un­mög­li­chen oder an­de­re Stras­sen­be­nüt­zer ge­fähr­den. Mit­ge­führ­te Ge­gen­stän­de dür­fen höchs­tens 1 m breit sein.

3 Rad­fah­rer dür­fen rechts ne­ben ei­ner Mo­tor­fahr­zeug­ko­lon­ne vor­bei­fah­ren, wenn ge­nü­gend frei­er Raum vor­han­den ist; das sla­lo­mar­ti­ge Vor­fah­ren ist un­ter­sagt. Sie dür­fen die Wei­ter­fahrt der Ko­lon­ne nicht be­hin­dern und sich na­ment­lich nicht vor hal­ten­de Wa­gen stel­len.168

4 Die Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern so­wie die Füh­rer von Elek­tro-Rik­schas mit ei­ner Brei­te bis 1,00 m ha­ben die Vor­schrif­ten für Rad­fah­rer zu be­ach­ten. Zu­sätz­lich ha­ben sie die all­ge­mei­nen und si­gna­li­sier­ten Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten ein­zu­hal­ten.169

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

167 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

168Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

169Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

Art. 43 Motorräder, Motorfahrräder und Fahrräder; Hintereinanderfahren 170  

(Art. 46 Abs. 2 und 47 Abs. 1 SVG)

1 Die Füh­rer von Fahr­rä­dern und Mo­tor­fahr­rä­dern dür­fen nicht ne­ben an­dern Fahr-rä­dern oder Mo­tor­fahr­rä­dern fah­ren. So­fern der üb­ri­ge Ver­kehr nicht be­hin­dert wird, ist das Ne­ben­ein­an­der­fah­ren zu zweit je­doch ge­stat­tet:

a.
in ge­schlos­se­nem Ver­band von mehr als zehn Fahr­rä­dern oder Mo­tor­fahr-rä­dern;
b.
bei dich­tem Fahr­rad- oder Mo­tor­fahr­r­ad­ver­kehr;
c.
auf Rad­we­gen und auf si­gna­li­sier­ten Rad-Wan­der­we­gen auf Ne­ben­stras­sen;
d.171
in Be­geg­nungs­zo­nen.172

2 Die Füh­rer von Mo­tor­rä­dern dür­fen we­der ne­ben­ein­an­der noch ne­ben Fahr­rä­dern oder Mo­tor­fahr­rä­dern fah­ren. Rad­fah­rer und Mo­tor­fahr­rad­fah­rer dür­fen nicht ne­ben Mo­tor­rä­dern fah­ren.

170Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

171 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

Art. 43a Rollstühle und Elektro-Stehroller 173  

(Art. 43 Abs. 2 SVG)174

1 Nicht mo­to­ri­sier­te Roll­stüh­le dür­fen von je­der­mann, mo­to­ri­sier­te Roll­stüh­le und Elek­tro-Stehrol­ler nur von geh­be­hin­der­ten Per­so­nen auf den für die Fuss­gänger be­stimm­ten Ver­kehrs­flächen ver­wen­det wer­den. Da­bei gel­ten die für Fuss­gänger an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen sinn­ge­mäss. Ge­schwin­dig­keit und Fahr­wei­se sind den Ums­tänden an­zu­pas­sen.175

2 Roll­stüh­le dür­fen auf den für den Fahr­ver­kehr be­stimm­ten Ver­kehrs­flä­chen ver­wen­det wer­den. Da­bei gel­ten die für Rad­fah­rer an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen sinn­ge­mä­ss. Wenn die Fahr­bahn oder ein Rad­weg be­nützt wird, müs­sen die Roll­stüh­le nachts und bei schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen mit ei­nem nach vorn weiss und nach hin­ten rot leuch­ten­den, gut er­kenn­ba­ren Licht ver­se­hen sein.

173 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

Art. 44176  

176 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 45 Strassenbahnen  

(Art. 48 SVG)

1 Die Füh­rer von Stras­sen­bah­nen ha­ben be­son­ders vor­sich­tig zu fah­ren bei Tram­schlei­fen und beim Wech­seln der Fahr­bahn­sei­te, beim Kreu­zen auf schma­len Stras­sen und beim Fah­ren ge­gen die Rich­tung des üb­ri­gen Ver­kehrs. Vor dem Über­ho­len müs­sen sie sich ver­ge­wis­sern, dass ge­nü­gend Raum vor­han­den ist.

2 Die Stras­sen­bahn hat den Fahr­zeu­gen der Feu­er­wehr, Sa­ni­tät, Po­li­zei und des Zolls, die sich durch die be­son­de­ren Warn­si­gna­le an­kün­di­gen, den Vor­tritt zu las­sen. Fährt sie auf der Ne­ben­stras­se, so hat sie den Fahr­zeu­gen auf der Haupt­stras­se den Vor­tritt zu ge­wäh­ren.177

3 Wo die Si­cher­heit des Ver­kehrs es er­for­dert, sind die üb­ri­gen Stras­sen­be­nüt­zer durch op­ti­sche oder akus­ti­sche Si­gna­le zu war­nen, na­ment­lich vor dem An­fah­ren.

177 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 33 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

2. Teil: Regeln für den übrigen Verkehr

1. Abschnitt: Fussgänger

Art. 46 Strassenbenützung  

(Art. 49 Abs. 1 SVG)

1 Auf der Fahr­bahn ge­hen die Fuss­gän­ger rechts statt links, wenn sie nur dort die Mög­lich­keit zum Aus­wei­chen ha­ben oder wenn sie ein Fahr­zeug, aus­ge­nom­men einen Kin­der­wa­gen, mit­füh­ren. Sie ver­mei­den ein häu­fi­ges Wech­seln der Stras­sen­sei­te.

2 Die Fuss­gän­ger ver­mei­den es, un­nö­tig auf der Fahr­bahn zu ver­wei­len, na­ment­lich an un­über­sicht­li­chen und en­gen Stel­len, an Stras­sen­ver­zwei­gun­gen so­wie bei Nacht und schlech­ter Wit­te­rung.

2bis Für Tä­tig­kei­ten, na­ment­lich Spie­le, die auf ei­ner be­grenz­ten Flä­che statt­fin­den, darf die für die Fuss­gän­ger be­stimm­te Ver­kehrs­flä­che und auf ver­kehrs­ar­men Ne­ben­stras­sen (z. B. in Wohn­quar­tie­ren) der ge­sam­te Be­reich der Fahr­bahn be­nützt wer­den, so­fern die üb­ri­gen Ver­kehrs­teil­neh­mer da­durch we­der be­hin­dert noch ge­fähr­det wer­den.178

3 Fuss­gän­ger dür­fen bei Hal­te­stel­len von Stras­sen­bah­nen oh­ne In­sel das Trot­toir erst ver­las­sen, wenn die Stras­sen­bahn still­steht.

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

Art. 47 Überschreiten der Fahrbahn  

(Art. 49 Abs. 2 SVG)

1 Die Fuss­gän­ger müs­sen, be­son­ders vor und hin­ter hal­ten­den Wa­gen, be­hut­sam auf die Fahr­bahn tre­ten; sie ha­ben die Stras­se un­ge­säumt zu über­schrei­ten. Sie müs­sen Fuss­gän­ger­strei­fen, Über- oder Un­ter­füh­run­gen be­nüt­zen, wenn die­se we­ni­ger als 50 m ent­fernt sind.

2 Auf Fuss­gän­ger­strei­fen oh­ne Ver­kehrs­re­ge­lung ha­ben die Fuss­gän­ger den Vor­tritt, aus­ser ge­gen­über der Stras­sen­bahn. Sie dür­fen je­doch vom Vor­tritts­recht nicht Ge­brauch ma­chen, wenn das Fahr­zeug be­reits so na­he ist, dass es nicht mehr recht­zei­tig an­hal­ten könn­te.179

3 Bei Fuss­gän­ger­strei­fen oh­ne Ver­kehrs­re­ge­lung, die durch ei­ne Ver­kehrs­in­sel un­ter­teilt sind, gilt je­der Teil des Über­gan­ges als selb­stän­di­ger Strei­fen.180

4181

5 Aus­ser­halb von Fuss­gän­ger­strei­fen ha­ben die Fuss­gän­ger den Fahr­zeu­gen den Vor­tritt zu las­sen.

6182

179Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994 (AS 1994 816).

180Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994 (AS 1994 816).

181 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

182Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 48 Besondere Fälle  

(Art. 49 SVG)

1 Die Füh­rer von Hand­wa­gen mit höchs­tens 1 m Brei­te, von Kin­der­wa­gen, ge­scho­be­nen Roll­stüh­len und ge­scho­be­nen Fahr­rä­dern ha­ben we­nigs­tens die Vor­schrif­ten und Si­gna­le für Fuss­gän­ger zu be­ach­ten. Auf der Fahr­bahn müs­sen sie je­doch stets hin­ter­ein­an­der­ge­hen.

1bis Ski und Schlit­ten dür­fen als Ver­kehrs­mit­tel be­nützt wer­den, wo dies orts­üb­lich ist.183

2184

3 Per­so­nen, die auf der Fahr­bahn oder in de­ren Be­reich ar­bei­ten, müs­sen nö­ti­gen­falls Si­gna­le auf­stel­len; bei Pla­nungs-, Bau- oder Un­ter­halts­ar­bei­ten müs­sen sie fluo­res­zie­ren­de und rück­strah­len­de Klei­dung tra­gen, durch die sie so­wohl bei Tag als auch bei Nacht gut sicht­bar sind.185

4186

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

184 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

186 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, mit Wir­kung seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

Art. 49187  

187 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

1a. Abschnitt: Benützer von fahrzeugähnlichen Geräten 188

188 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

Art. 50 Strassenbenützung 189  

1 Fahr­zeu­g­ähn­li­che Ge­rä­te dür­fen als Ver­kehrs­mit­tel ver­wen­det wer­den auf:

a.
den für die Fuss­gän­ger be­stimm­ten Ver­kehrs­flä­chen wie Trot­toirs, Fuss­we­ge, Längs­strei­fen für Fuss­gän­ger, Fuss­gän­ger­zo­nen;
b.
Rad­we­gen;
c.
der Fahr­bahn von Tem­po-30-Zo­nen und Be­geg­nungs­zo­nen;
d.
der Fahr­bahn von Ne­ben­stras­sen, wenn ent­lang der Stras­se Trot­toirs so­wie Fuss- und Rad­we­ge feh­len und das Ver­kehrs­auf­kom­men im Zeit­punkt der Be­nut­zung ge­ring ist.

2 Für Tä­tig­kei­ten, na­ment­lich Spie­le, die auf ei­ner be­grenz­ten Flä­che statt­fin­den, darf die für die Fuss­gän­ger be­stimm­te Ver­kehrs­flä­che und auf ver­kehrs­ar­men Ne­ben­stras­sen (z.B. in Wohn­quar­tie­ren) der ge­sam­te Be­reich der Fahr­bahn be­nützt wer­den, so­fern die üb­ri­gen Ver­kehrs­teil­neh­mer da­durch we­der be­hin­dert noch ge­fähr­det wer­den.

3190

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

190 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 50a Verwendung als Verkehrsmittel 191  

1 Für die Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten gel­ten die für Fuss­gän­ger an­wend­ba­ren Ver­kehrs­re­geln.

2 Die Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten müs­sen die Ge­schwin­dig­keit und die Fahr­wei­se stets den Um­stän­den und den Be­son­der­hei­ten des Ge­räts an­pas­sen. Ins­be­son­de­re müs­sen sie auf Fuss­gän­ger Rück­sicht neh­men und die­sen den Vor­tritt ge­wäh­ren. Beim Über­que­ren der Fahr­bahn dür­fen sie nur im Schritt­tem­po fah­ren.

3 Sie müs­sen auf der Fahr­bahn rechts fah­ren. Auf Rad­we­gen ha­ben sie die für die Rad­fah­rer vor­ge­schrie­be­ne Fahrtrich­tung ein­zu­hal­ten.

4 Nachts und wenn die Sicht­ver­hält­nis­se es er­for­dern, sind fahr­zeu­g­ähn­li­che Ge­rä­te oder ih­re Be­nüt­zer auf der Fahr­bahn und auf Rad­we­gen mit ei­nem nach vor­ne weiss und nach hin­ten rot leuch­ten­den, gut er­kenn­ba­ren Licht zu ver­se­hen.

191 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

2. Abschnitt: Reiter, Tiere

Art. 51 Reiter  

(Art. 50 Abs. 1 und 4 SVG)

1 Auf Stras­sen mit star­kem Ver­kehr dür­fen nur ge­üb­te Rei­ter und nur auf ver­kehrs­ge­wohn­ten Tie­ren rei­ten. Ein Rei­ter darf höchs­tens ein Hand­pferd mit­füh­ren.

2 Das Rei­ten zu zweit ne­ben­ein­an­der ist nur ge­stat­tet in ei­nem ge­schlos­se­nen Ver­band von we­nigs­tens sechs Rei­tern so­wie aus­ser­orts bei Tag auf Stras­sen mit schwa­chem Ver­kehr.

Art. 52 Einzelne Tiere, Herden  

(Art. 50 Abs. 2–4 SVG)

1 Wer ein Tier führt, muss es stän­dig in sei­ner Ge­walt ha­ben. Tie­re dür­fen nur ge­eig­ne­ten Füh­rern an­ver­traut wer­den.

2 Ein ein­zel­nes Tier darf in Berg­ge­gen­den am lin­ken Stras­sen­rand ge­führt wer­den, wenn Füh­rer und Tier dort si­che­rer sind.

3 Still­ste­hen­de Tie­re dür­fen den Ver­kehr nicht be­hin­dern; sind sie un­be­auf­sich­tigt, so müs­sen sie zu­ver­läs­sig an­ge­bun­den wer­den.

4 Die Be­glei­ter von Her­den ha­ben auf Haupt­stras­sen da­für zu sor­gen, dass die lin­ke Stras­sen­sei­te frei bleibt. Bei Bahn­über­gän­gen ist die Her­de nö­ti­gen­falls zu un­ter­tei­len.

Art. 53 Gemeinsame Bestimmungen  

(Art. 50 SVG)

1 Rei­ter­ko­lon­nen und Tier­her­den sind nach Mög­lich­keit zu un­ter­tei­len, um das Über­ho­len zu er­leich­tern.

2 Nachts und wenn die Wit­te­rung es er­for­dert, hat der Rei­ter und der Füh­rer ei­nes Tie­res we­nigs­tens auf der dem Ver­kehr zu­ge­wen­de­ten Sei­te ein von vor­ne und hin­ten sicht­ba­res, nicht blen­den­des gel­bes Licht zu tra­gen. Das Reit­tier ist zu­dem mit rück­strah­len­den Ga­ma­schen zu ver­se­hen. Bei Rei­ter­ko­lon­nen und Tier­grup­pen muss we­nigs­tens links vor­ne und hin­ten ein gel­bes Licht ver­wen­det wer­den.192

192Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

3. Teil: Verhalten bei Unfällen

Art. 54 Sicherung der Unfallstelle  

(Art. 51 Abs. 1 und 4 SVG)

1 Ent­ste­hen durch Un­fäl­le, Fahr­zeug­pan­nen, her­ab­ge­fal­le­ne La­dun­gen, aus­ge­flos­se­nes Öl usw. Ver­kehrs­hin­der­nis­se oder an­de­re Ge­fah­ren, so müs­sen die Be­tei­lig­ten, na­ment­lich auch Mit­fah­ren­de, so­fort Si­cher­heits­mass­nah­men tref­fen.

2 Die Po­li­zei ist so­fort zu be­nach­rich­ti­gen, wenn ei­ne Ge­fahr nicht un­ver­züg­lich be­sei­tigt wer­den kann, na­ment­lich auch, wenn aus­flies­sen­de Flüs­sig­kei­ten of­fe­ne Ge­wäs­ser oder Grund­was­ser ver­un­rei­ni­gen könn­ten. Wird der Bahn­be­trieb be­hin­dert, z.B. wenn Fahr­zeu­ge oder La­dun­gen auf Bahn­an­la­gen fal­len, so ist die Bahn­ver­wal­tung so­fort zu ver­stän­di­gen.

3193

193 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 55 Unfälle mit Personenschaden  

(Art. 51 Abs. 1 und 2 SVG)

1 Bei Un­fäl­len mit Per­so­nen­scha­den ist die Po­li­zei so­fort zu be­nach­rich­ti­gen, wenn je­mand äus­se­re Ver­let­zun­gen auf­weist oder wenn mit in­ne­ren Ver­let­zun­gen zu rech­nen ist.

2 Die Mel­dung an die Po­li­zei ist nicht er­for­der­lich bei klei­nen Schür­fun­gen oder Prel­lun­gen; der Schä­di­ger muss aber dem Ver­letz­ten Na­men und Adres­se an­ge­ben. Die Po­li­zei muss eben­falls nicht bei­ge­zo­gen wer­den, wenn nur der Fahr­zeug­füh­rer, sei­ne An­ge­hö­ri­gen oder Fa­mi­li­en­ge­nos­sen ge­ring­fü­gig ver­letzt wur­den und kei­ne Dritt­per­so­nen am Un­fall be­tei­ligt sind.

3194

194 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 56 Feststellung des Tatbestandes  

(Art. 51 Abs. 2 und 3 SVG)

1 Die La­ge an der Un­fall­stel­le darf bis zum Ein­tref­fen der Po­li­zei nur ver­än­dert wer­den zum Schutz von Ver­letz­ten oder zur Si­che­rung des Ver­kehrs. Die ur­sprüng­li­che La­ge soll vor­her auf der Stras­se an­ge­zeich­net wer­den.

1bis Die Po­li­zei nimmt den Tat­be­stand auf bei Ver­kehrs­un­fäl­len, die nach Ar­ti­kel 51 SVG zu mel­den sind; in an­dern Fäl­len hat sie den Tat­be­stand auf­zu­neh­men, wenn ein Be­tei­lig­ter es ver­langt. Die straf­recht­li­che Ver­fol­gung bleibt vor­be­hal­ten.195

2 Will ein Ge­schä­dig­ter die Po­li­zei bei­zie­hen, ob­wohl kei­ne Mel­de­pflicht be­steht, so ha­ben die üb­ri­gen Be­tei­lig­ten bei der Fest­stel­lung des Sach­ver­halts mit­zu­wir­ken, bis sie von der Po­li­zei ent­las­sen wer­den.

3 Die Füh­rer von Feu­er­wehr-, Sa­ni­täts-, Po­li­zei- und Zoll­fahr­zeu­gen auf dring­li­cher Fahrt und die Füh­rer von Fahr­zeu­gen öf­fent­li­cher Ver­kehrs­be­trie­be im fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr dür­fen wei­ter­fah­ren, wenn die Hil­fe an Ver­letz­te und die Fest­stel­lung des Sach­ver­hal­tes ge­währ­leis­tet sind.196

4 Er­fährt ein Fahr­zeug­füh­rer erst nach­träg­lich, dass er an ei­nem Un­fall be­tei­ligt war oder be­tei­ligt sein konn­te, so hat er un­ver­züg­lich zur Un­fall­stel­le zu­rück­zu­keh­ren oder sich beim nächs­ten Po­li­zei­pos­ten zu mel­den.

195 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 2101).

196 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 33 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

4. Teil: Verwendung der Fahrzeuge

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

I. Betriebssicherheit

Art. 57 Allgemeines  

(Art. 29 SVG)

1 Der Füh­rer hat sich zu ver­ge­wis­sern, dass Fahr­zeug und La­dung in vor­schrifts­ge­mäs­sem Zu­stand sind und das er­for­der­li­che Zu­be­hör, wie das Pan­nen­si­gnal, vor­han­den ist.197

2 Kon­troll­schil­der, Ge­schwin­dig­keits­ta­feln und ähn­li­che Zei­chen müs­sen in gut les­ba­rem Zu­stand, Lich­ter, Rück­strah­ler, Schei­ben und Rück­spie­gel sau­ber ge­hal­ten wer­den. La­dung, Las­ten­trä­ger, Ar­beits­ge­rä­te und der­glei­chen dür­fen we­der die Kon­troll­schil­der noch die Be­leuch­tungs­vor­rich­tun­gen ver­de­cken.198 199

3 Tre­ten un­ter­wegs leich­te­re Män­gel auf, so darf der Füh­rer mit be­son­de­rer Vor­sicht wei­ter­fah­ren; die Re­pa­ra­tur ist oh­ne Ver­zug zu ver­an­las­sen.

4 Mit Mo­tor­fahr­zeu­gen, die sich im Bau, Um­bau oder in Re­pa­ra­tur be­fin­den, dür­fen Über­füh­rungs­fahr­ten aus­ge­führt wer­den, wenn we­nigs­tens Len­kung und Brem­sen be­triebs­si­cher sind, ein Brems­licht vor­han­den ist, bei Nacht oder schlech­ter Wit­te­rung die Be­leuch­tung den Vor­schrif­ten ent­spricht und kein über­mäs­si­ger Lärm ent­steht.200

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

198 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

199Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

200Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 1973, in Kraft seit 1. Jan. 1973 (AS 1973 2155).

Art. 58 Schutzvorkehren  

(Art. 29 SVG)

1 Be­stand­tei­le, Ar­beits­ge­rä­te oder La­de­stücke, die bei Zu­sam­men­stös­sen ge­fähr­lich wer­den könn­ten, na­ment­lich we­gen Spit­zen, Schnei­den oder Kan­ten, müs­sen mit Schutz­vor­rich­tun­gen ver­se­hen wer­den.201

2 Ste­hen La­dun­gen, Ein­zel­tei­le oder An­hän­ger nicht leicht er­kenn­bar seit­lich vor, so sind die äus­sers­ten Stel­len deut­lich zu kenn­zeich­nen, tags mit Wim­peln oder Ta­feln, nachts und wenn die Wit­te­rung es er­for­dert, mit Licht oder Rück­strah­lern, die nach vor­ne weiss und nach hin­ten rot leuch­ten; die Rück­strah­ler dür­fen sich höchs­tens 90 cm über dem Bo­den be­fin­den. Bei Aus­nah­me­trans­por­ten sind über­brei­te La­dun­gen oder An­hän­ger mit recht­e­cki­gen Flag­gen oder Ta­feln von min­des­tens 40 cm Sei­ten­län­ge zu kenn­zeich­nen, die schrä­ge, rund 10 cm brei­te rot-weis­se Strei­fen auf­wei­sen; nachts und wenn die Wit­te­rung es er­for­dert, sind die Zei­chen zu be­leuch­ten oder Mar­kier­lich­ter an­zu­brin­gen.202

2bis Das En­de von La­dun­gen oder Ein­zel­tei­len, die das Fahr­zeug auf der Rück­sei­te um mehr als 1 m über­ra­gen, ist deut­lich zu kenn­zeich­nen.203

3 Be­weg­li­che Tei­le, wie Kran­ar­me oder Ha­ken, sind für die Fahrt zu si­chern; He­be­ga­beln müs­sen hoch­ge­klappt sein oder gut sicht­ba­re Schutz­kas­ten tra­gen.

4204

5 Mo­tor­fahr­zeu­ge, die sicht­hem­men­de La­dun­gen oder An­hän­ger mit­füh­ren, müs­sen links und rechts aus­sen je einen Rück­spie­gel tra­gen, der dem Fah­rer er­laubt, die Fahr­bahn seit­lich ne­ben den La­dun­gen oder An­hän­gern und nach hin­ten min­des­tens 100 m weit zu über­bli­cken.205

6 Ein­klapp­ba­re oder ein­zieh­ba­re Ein­rich­tun­gen zur Ver­rin­ge­rung des Luft­wi­der­stands (Art. 38 Abs. 1 Bst. s VTS206), die hin­ten mehr als 500 mm über die höchst­zu­läs­si­ge Fahr­zeuglän­ge hin­aus­ra­gen, müs­sen auf Stras­sen, auf de­nen die si­gna­li­sier­te Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 km/h oder we­ni­ger be­trägt, ein­ge­zo­gen sein.207

201Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

203 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

204Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989 (AS 1989 410). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

205 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994 (AS 1994 816). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

206 SR 741.41

207Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

Art. 59 Schutz der Fahrbahn 208  

(Art. 29 SVG)

Die Fahr­zeug­füh­rer ha­ben je­de Be­schmut­zung der Fahr­bahn zu ver­mei­den. Ist ei­ne Fahr­bahn be­schmutzt wor­den, so ist für die War­nung der an­de­ren Stras­sen­be­nüt­zer und ei­ne ra­sche Rei­ni­gung zu sor­gen.

208 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Ia. Abgasemissionen, Abgaswartung des Fahrzeugs209

209Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 1985, in Kraft seit 1. Jan. 1986 (AS 1985 1841).

Art. 59a Pflicht zur Abgaswartung 210  

1 Für in der Schweiz zu­ge­las­se­ne Mo­tor­wa­gen gilt ei­ne Pflicht zur Ab­gas­war­tung (Art. 35 VTS). Da­von aus­ge­nom­men sind:

a.
Mo­tor­wa­gen mit ei­nem an­er­kann­ten On-Board-Dia­gno­se­sys­tem (OBD-Sys­tem);
b.
Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von we­ni­ger als 50 km/h so­wie schwe­re Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor;
c.
land- und forst­wirt­schaft­li­che Ar­beits­kar­ren;
d.
vor dem 1. Ja­nu­ar 1976 erst­mals zu­ge­las­se­ne Mo­tor­wa­gen;
e.
Fahr­zeu­ge von Hal­tern, die di­plo­ma­ti­sche oder kon­su­la­ri­sche Vor­rech­te ge­nies­sen.

2 Ein OBD-Sys­tem ist an­er­kannt bei fol­gen­den Mo­tor­wa­gen:

a.
leich­ten Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor, die min­des­tens die Ab­gas­vor­schrif­ten Eu­ro 3 er­fül­len;
b.
leich­ten Mo­tor­wa­gen mit Selbst­zün­dungs­mo­tor, die min­des­tens die Ab­gas­vor­schrif­ten Eu­ro 4 er­fül­len;
c.
schwe­ren Mo­tor­wa­gen, die min­des­tens die Ab­gas­vor­schrif­ten Eu­ro 4 er­fül­len und nach dem 30. Sep­tem­ber 2006 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wur­den.

210Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 1985 (AS 1985 1841). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20127085).

Art. 59b Wartungsfristen 211  

Der Hal­ter muss Fahr­zeu­ge, die der Ab­gas­war­tung un­ter­ste­hen, in­ner­halb der fol­gen­den Fris­ten war­ten las­sen:

a.
leich­te Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h und mehr:
1.
oh­ne Ka­ta­ly­sa­tor: al­le 12 Mo­na­te,
2.
mit Ka­ta­ly­sa­tor: al­le 24 Mo­na­te;
b.
Mo­tor­wa­gen mit Selbst­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als 30 km/h: al­le 24 Mo­na­te;
c.
Mo­tor­wa­gen mit Selbst­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von 30 km/h und we­ni­ger: al­le 48 Mo­na­te.

211 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20127085).

Art. 59c Pflichten des Führers und des Halters 212  

1 Für Fahr­zeu­ge, die der Ab­gas­war­tung un­ter­ste­hen, muss der Füh­rer das Ab­gas-War­tungs­do­ku­ment mit­füh­ren und den Kon­troll­or­ga­nen auf Ver­lan­gen vor­wei­sen.

2 Für Fahr­zeu­ge mit ei­nem an­er­kann­ten OBD-Sys­tem muss der Hal­ter, wenn die Fehl­funk­ti­ons­an­zei­ge des OBD-Sys­tems einen Feh­ler der ab­gas­re­le­van­ten Aus­rüs­tung an­zeigt, das Fahr­zeug in­nert Mo­nats­frist nach dem erst­ma­li­gen Auf­tre­ten des Feh­lers über­prü­fen und in Stand stel­len las­sen.

212 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20127085).

II. Mitfahrende

Art. 60 Allgemeines 213  

(Art. 30 Abs. 1 SVG)

1214

2 In und auf Mo­tor­fahr­zeu­gen und ih­ren An­hän­gern dür­fen nur so vie­le Per­so­nen mit­ge­führt wer­den, als Plät­ze be­wil­ligt sind. Wäh­rend der Fahrt müs­sen die be­wil­lig­ten Plät­ze be­nützt wer­den; in Ge­sell­schafts­wa­gen ist das kurz­zei­ti­ge Ver­las­sen des Sitz­plat­zes ge­stat­tet.215

3 Auf Rau­pen­fahr­zeu­gen dür­fen aus­ser­halb der be­wil­lig­ten Plät­ze aus­nahms­wei­se Ver­letz­te und wei­te­re Per­so­nen zu Hil­fe­leis­tun­gen trans­por­tiert wer­den, wenn ein an­ge­mes­se­ner Schutz si­cher­ge­stellt ist.216

4 In Räu­men, die sich nicht von in­nen öff­nen las­sen, dür­fen kei­ne Per­so­nen mit­fah­ren; po­li­zei­li­che Trans­por­te sind aus­ge­nom­men.

5 Das Be­stei­gen und Ver­las­sen fah­ren­der Mo­tor­fahr­zeu­ge und Stras­sen­bah­nen ist un­ter­sagt, eben­so das Hin­aus­leh­nen.

6 Füh­rer und Mit­fah­ren­de dür­fen kei­ne Ge­gen­stän­de zum Fahr­zeug hin­aus­hal­ten oder hin­aus­wer­fen, aus­ser bei Um­zü­gen auf ab­ge­sperr­ten Stras­sen.

213Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

214Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Okt. 1994 (AS 1994 816).

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

216 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 61 Mitfahren auf Fahrzeugen zum Sachentransport und auf land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen 217  

(Art. 30 Abs. 1 SVG)

1 Auf be­wil­lig­ten Steh­plät­zen von Fahr­zeu­gen zum Sachen­trans­port darf nur das zum Auf- und Ab­la­den und zur Über­wa­chung der La­dung er­for­der­li­che Per­so­nal mit­ge­führt wer­den.

2 Auf fol­gen­den Fahr­zeu­gen müs­sen Kin­der bis zum vollen­de­ten 7. Al­ters­jahr von ei­nem mehr als 14 Jah­re al­ten Mit­fah­ren­den be­auf­sich­tigt wer­den oder auf ei­nem si­che­ren Kin­der­sitz mit­fah­ren:

a.
auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern;
b.
auf ge­werb­li­chen Trak­to­ren mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 40 km/h, Mo­tor­kar­ren und Ar­beits­kar­ren so­wie de­ren An­hän­ger, wenn sie für land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten ver­wen­det wer­den.218

3 Auf Fahr­zeu­gen nach Ab­satz 2 dür­fen Per­so­nen im Rah­men von Ar­ti­kel 86 Ab­satz 1 Buch­sta­be c im Nah­ver­kehr auch auf der La­de­brücke oder der La­dung mit­ge­führt wer­den, wenn ein an­ge­mes­se­ner Schutz si­cher­ge­stellt ist und die be­wil­lig­ten Plät­ze nicht aus­rei­chen.219

4 Für Fahr­ten der Feu­er­wehr, des Zi­vil­schut­zes oder der Po­li­zei, für Fahr­ten mit Rau­pen­fahr­zeu­gen, für Fahr­ten im Rah­men von nicht­mi­li­tä­ri­schen Ver­an­stal­tun­gen mit mi­li­tä­ri­schen Fahr­zeu­gen, die nicht un­ter der Ob­hut des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport ste­hen, oder für Um­zü­ge und der­glei­chen kann die kan­to­na­le Be­hör­de wei­te­re Per­so­nen­trans­por­te auf Mo­tor­wa­gen zum Sachen­trans­port, land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen und de­ren An­hän­gern ge­stat­ten. Sie ver­fügt die nö­ti­gen Si­cher­heits­mass­nah­men.220

5 Mehr als neun Per­so­nen dür­fen auf Mo­tor­wa­gen zum Sachen­trans­port und An­hän­ger­zü­gen nur mit­ge­führt wer­den, wenn dies ge­mä­ss Fahr­zeu­g­aus­weis ge­stat­tet ist; vor­aus­ge­setzt ist ei­ne ge­nü­gen­de Haft­pflicht­ver­si­che­rung.

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 und für Abs. 1 seit 1. Jan. 2008 (AS 2005 4487).

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

219 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

220 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 62221  

221 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, mit Wir­kung seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

Art. 63 Mitfahren auf Motorrädern und Fahrrädern 222  

(Art. 30 Abs. 1 SVG)

1 Mit­fah­rer auf Mo­tor­rä­dern, mo­tor­rad­ähn­li­chen Leicht-, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen ha­ben ritt­lings zu sit­zen und müs­sen Tritt­bret­ter oder Fuss­ras­ten be­nut­zen kön­nen. Ein Kind un­ter sie­ben Jah­ren darf nur auf ei­nem durch die Zu­las­sungs­be­hör­de be­wil­lig­ten Kin­der­sitz mit­ge­führt wer­den.

2 Im Sei­ten­wa­gen von Mo­tor­rä­dern dür­fen nur so vie­le Per­so­nen mit­ge­führt wer­den, als Plät­ze be­wil­ligt sind. Auf An­hän­gern von Mo­tor­rä­dern dür­fen kei­ne Per­so­nen be­för­dert wer­den.

3 Fahr­rad­fah­rer über 16 Jah­re dür­fen mit­füh­ren:

a.
auf mehr­plät­zi­gen Fahr­rä­dern so vie­le Per­so­nen, wie zu­sätz­li­che Pe­dal­paa­re vor­han­den sind; Kin­der dür­fen nur mit­ge­führt wer­den, wenn sie die Pe­da­le sit­zend tre­ten kön­nen;
b.
auf ei­nem Nach­lauf­teil ge­mä­ss Ar­ti­kel 210 Ab­satz 5 VTS223 an ein- und zwei­plät­zi­gen Fahr­rä­dern ein Kind, wenn es die Pe­da­le sit­zend tre­ten kann, oder ei­ne be­hin­der­te Per­son im Roll­stuhl;
c.224
auf ei­nem spe­zi­ell ein­ge­rich­te­ten Fahr­rad bzw. ei­ner spe­zi­el­len Fahr­rad-Roll­stuhl-Kom­bi­na­ti­on ei­ne be­hin­der­te Per­son; oder
d.225
in ei­nem Fahr­rad­an­hän­ger an ein- und zwei­plät­zi­gen Fahr­rä­dern oder auf ei­nem spe­zi­ell ein­ge­rich­te­ten Fahr­rad: höchs­tens zwei Kin­der auf ge­schütz­ten Sitz­plät­zen.

4 Fahr­rad­fah­rer über 16 Jah­re dür­fen zu­sätz­lich zu den Mög­lich­kei­ten nach Ab­satz 3 ein Kind auf ei­nem si­che­ren Kin­der­sitz mit­füh­ren. Der Sitz muss na­ment­lich die Bei­ne des Kin­des schüt­zen und darf den Rad­fah­rer nicht be­hin­dern.

5226

6 Auf mehr­spu­ri­gen Fahr­rä­dern kann die kan­to­na­le Be­hör­de mehr Plät­ze be­wil­li­gen als Pe­dal­paa­re vor­han­den sind.

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

223 SR 741.41

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

225 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

226 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. März 2012, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

III. Masse und Gewichte

Art. 64 Breite 227  

(Art. 9 Abs. 1 und 4, 20, 25 SVG)228

1 Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger dür­fen 2,55 m, kli­ma­ti­sier­te Fahr­zeu­ge, de­ren fes­te oder ab­nehm­ba­re Auf­bau­ten be­son­ders für die Be­för­de­rung von Gü­tern in tem­pe­ra­tur­ge­führ­tem Zu­stand aus­ge­rüs­tet sind und de­ren Sei­ten­wän­de ein­sch­liess­lich der Wär­me­däm­mung min­des­tens 45 mm dick sind, 2,60 m breit sein.229 Für den seit­li­chen Über­hang der La­dung gilt Ar­ti­kel 73 Ab­satz 2.

2 Ar­beits­fahr­zeu­ge, Tier­trans­port­fahr­zeu­ge, Fahr­zeu­ge mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 30 km/h, land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 40 km/h und Tier­fuhr­wer­ke dür­fen ei­ne Brei­te von 2,55 m auch auf Stras­sen auf­wei­sen, auf de­nen ei­ne Höchst­brei­te von 2,30 m si­gna­li­siert ist.230

3 Schnee­räum­ge­rä­te dür­fen brei­ter sein als die zu ih­rem Ein­satz ver­wen­de­ten Fahr­zeu­ge, müs­sen je­doch auf­fäl­lig ge­kenn­zeich­net sein.

227Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

228Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge (AS 1995 4425). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

229 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

230 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 1 der V vom 2. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Okt. 1998 (AS 1998 2352).

Art. 65 Länge 231  

(Art. 9 Abs. 1 SVG)232

1 Die Län­ge der Fahr­zeu­ge darf oh­ne La­dung höchs­tens be­tra­gen für:

Me­ter

a.
Mo­tor­wa­gen, aus­ge­nom­men Ge­sell­schafts­wa­gen

12,00

b.
An­hän­ger, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger

12,00

c.
Ge­sell­schafts­wa­gen mit zwei Ach­sen

13,50

d.
Ge­sell­schafts­wa­gen mit mehr als zwei Ach­sen

15,00

e.
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge

16,50

f.
An­hän­ger­zü­ge

18,75

g.
Ge­lenk­bus­se

18,75.233

2 Die Län­ge der Ge­lenk­bus­se und der an­de­ren Ge­sell­schafts­wa­gen darf ein­sch­liess­lich der Län­ge von ab­nehm­ba­ren Zu­be­hör­tei­len wie Ski­bo­xen die Höchst­län­ge nach Ab­satz 1 nicht über­schrei­ten.234

3 Bei Fahr­zeu­gen, die für den Trans­port von mehr­spu­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen be­son­ders ein­ge­rich­tet sind, dür­fen Stütz­vor­rich­tun­gen zur Si­che­rung der be­för­der­ten Fahr­zeu­ge die zu­läs­si­ge Län­ge im Rah­men des zu­läs­si­gen Über­han­ges (Art. 73 Abs. 3) um höchs­tens 1,10 m nach hin­ten und um höchs­tens 0,50 m nach vor­ne über­schrei­ten.

4 Bei Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­gen, die im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr 45-Fuss-Con­tai­ner und ver­gleich­ba­re Trans­port­be­häl­ter von 45 Fuss Län­ge be­för­dern, darf, auch im lee­ren Zu­stand, die zu­läs­si­ge Län­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e um höchs­tens 0,15 m über­schrit­ten wer­den.235

5 Bei schwe­ren Mo­tor­wa­gen mit ver­län­ger­ten ae­ro­dy­na­mi­schen Füh­rer­ka­bi­nen oder mit Was­ser­stoff­be­häl­tern oder Bat­te­ri­en für den An­trieb (Art. 94 Abs. 1ter VTS236) dür­fen die Län­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und e über­schrit­ten wer­den, so­fern kein grös­se­res La­de­ver­mö­gen ent­steht und die Kreis­fahr­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 65a ein­ge­hal­ten wer­den.237

6 Bei An­hän­ger­zü­gen mit ver­län­ger­ten ae­ro­dy­na­mi­schen Füh­rer­ka­bi­nen oder mit Was­ser­stoff­be­häl­tern oder Bat­te­ri­en für den An­trieb darf die Län­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f und nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 SVG über­schrit­ten wer­den, so­fern kein grös­se­res La­de­ver­mö­gen ent­steht und die Kreis­fahr­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 65a ein­ge­hal­ten wer­den.238

231Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3565).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3565).

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. April 2017, in Kraft seit 7. Mai 2017 (AS 2017 2649).

236 SR 741.41

237Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

238Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft vom 1. April 2022 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2022 13).

Art. 65a Kreisfahrt 239  

Mo­tor­fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen im Fahr­zu­stand müs­sen sich in ei­ner Kreis­ring­flä­che mit ei­nem äus­se­ren Durch­mes­ser von 25 m und ei­nem in­ne­ren Durch­mes­ser von 10,60 m be­we­gen kön­nen, oh­ne dass die Pro­jek­ti­on ei­nes Fahr­zeug­teils (aus­ge­nom­men Rück­spie­gel und vor­de­re Rich­tungs­blin­ker) auf der Fahr­bahn aus­ser­halb der Kreis­ring­flä­che zu lie­gen kommt. Von die­ser Re­ge­lung aus­ge­nom­men sind land- und forst­wirt­schaft­li­che Mo­tor­fahr­zeu­ge und land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen.240

239Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

240 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

Art. 66 Höhe  

(Art. 9 Abs. 1 und 4 SVG)241

Die Hö­he der Fahr­zeu­ge darf mit der La­dung höchs­tens 4 m be­tra­gen. …242

241 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

242Letz­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 67 Gewichte 243  

(Art. 9 Abs. 1, 2 und 4 SVG)244

1 Das Be­triebs­ge­wicht von Fahr­zeu­gen und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen darf höchs­tens be­tra­gen:245

a.246
40,00 t bei Mo­tor­fahr­zeu­gen mit mehr als vier Ach­sen, An­hän­ger­zü­gen und Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­gen bzw. 44,00 t bei die­sen Fahr­zeu­gen im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr;
b.247
32,00 t bei Mo­tor­fahr­zeu­gen mit vier Ach­sen;
c.
28,00 t bei drei­ach­si­gen Ge­lenk­bus­sen;
d.
25,00 t bei drei­ach­si­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen im Nor­mal­fall, 26,00 t bei drei­ach­si­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen, wenn die An­trieb­sach­se mit Dop­pel­be­rei­fung und Luft­fe­de­rung oder mit ei­ner als gleich­wer­tig an­er­kann­ten Fe­de­rung aus­ge­rüs­tet ist oder wenn bei­de hin­te­ren An­trieb­sach­sen mit Dop­pel­be­rei­fung aus­ge­rüs­tet sind und die ma­xi­ma­le Achs­last von 9,50 t je Ach­se nicht über­schrit­ten wird;
dbis.248
19,50 t bei zwei­ach­si­gen Ge­sell­schafts­wa­gen;
e.
18,00 t bei zwei­ach­si­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen;
f.249
32,00 t bei An­hän­gern mit mehr als drei Ach­sen, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger, Zen­tralachs­an­hän­ger und Starr­deich­se­l­an­hän­ger;
g.250
24,00 t bei An­hän­gern mit drei Ach­sen, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger, Zen­tralachs­an­hän­ger und Starr­deich­se­l­an­hän­ger;
h.251
18,00 t bei An­hän­gern mit zwei Ach­sen, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger, Zen­tralachs­an­hän­ger und Starr­deich­se­l­an­hän­ger.

1bis Als un­be­glei­te­ter kom­bi­nier­ter Ver­kehr gilt die Be­för­de­rung von La­de­be­häl­tern (Con­tai­ner, Wech­se­lauf­bau) oder die Über­füh­rung ei­nes Sat­te­l­an­hän­gers von oder zu ei­ner be­lie­bi­gen schwei­ze­ri­schen Um­la­de­sta­ti­on der Bahn bzw. von oder zu ei­nem schwei­ze­ri­schen Ha­fen, oh­ne dass das La­de­gut beim Über­gang vom einen zum an­de­ren Ver­kehrs­trä­ger das Trans­port­ge­fäss wech­selt. Das UVEK kann fest­le­gen, wel­che in Grenz­nä­he lie­gen­den aus­län­di­schen Um­la­de­sta­tio­nen den schwei­ze­ri­schen gleich­ge­stellt sind. Der Fahr­zeug­füh­rer muss im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr ein ge­eig­ne­tes Nach­weis­do­ku­ment (z. B. Fracht­brief der Bahn) mit­füh­ren.252

1ter Das Be­triebs­ge­wicht von Fahr­zeu­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d und e mit al­ter­na­ti­vem An­trieb (Art. 9a Abs. 1 VTS253) darf um das für die al­ter­na­ti­ve An­triebs­tech­nik er­for­der­li­che Mehr­ge­wicht, höchs­tens je­doch 1 t und bei Fahr­zeu­gen mit emis­si­ons­frei­em An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS) höchs­tens 2 t, hö­her sein.254

1qua­ter Das Be­triebs­ge­wicht von Fahr­zeu­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a mit al­ter­na­ti­vem An­trieb (Art. 9a Abs. 1 VTS) darf um das für die al­ter­na­ti­ve An­triebs­tech­nik er­for­der­li­che Mehr­ge­wicht, höchs­tens je­doch 1 t und bei Fahr­zeu­gen mit emis­si­ons­frei­em An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS) höchs­tens 2 t, hö­her sein als die in Ab­satz 1 und in Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 SVG ge­nann­ten Wer­te.255

2 Die Achs­las­ten dür­fen höchs­tens be­tra­gen für:

Ton­nen

a.
Ein­zelach­sen

10,00

b.256
an­ge­trie­be­ne Ein­zelach­sen bei:

1.
land- und forst­wirt­schaft­li­chen Ern­te­ma­schi­nen mit Breitrei­fen (Art. 60 Abs. 6 VTS257)

14,00

2.
Ar­beits­kar­ren mit Breitrei­fen (Art. 60 Abs. 6 VTS)

14,00

3.
den üb­ri­gen Mo­tor­wa­gen

11,50

4.258
An­hän­gern, die für den Ein­satz im Ge­län­de ge­baut sind

11,50

c.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von we­ni­ger als 1,00 m

1.
von Mo­tor­fahr­zeu­gen

11,50

2.
von An­hän­gern

11,00

d.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,00 m bis we­ni­ger als 1,30 m


16,00

e.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,30 m bis we­ni­ger als 1,80 m


18,00

f.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,30 m bis we­ni­ger als 1,80 m, wenn die An­trieb­sach­se mit Dop­pel­be­rei­fung und Luft­fe­de­rung oder ei­ner als gleich­wer­tig an­er­kann­ten Fe­de­rung nach Ar­ti­kel 57 VTS aus­ge­rüs­tet ist oder wenn je­de An­trieb­sach­se mit Dop­pel­be­rei­fung aus­ge­rüs­tet ist und da­bei die höchst­zu­läs­si­ge Achs­last von 9,50 t je Ach­se nicht über­schrit­ten wird






19,00

g.
Dop­pelach­sen von An­hän­gern mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,80 m oder mehr


20,00

h.
Drei­fachach­sen mit Achs­ab­stän­den von nicht mehr als 1,30 m

21,00

i.
Drei­fachach­sen mit Achs­ab­stän­den von mehr als 1,30 m und nicht mehr als 1,40 m


24,00

k.259
Drei­fachach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von mehr als 1,40 m

27,00

3 Sind im Fahr­zeu­g­aus­weis tiefe­re als die in den Ab­sät­zen 1, 2, 6 und 7 ge­nann­ten Höchst­wer­te ein­ge­tra­gen, so dür­fen die­se nicht über­schrit­ten wer­den.

4 Das Ge­wicht auf den An­trieb­sach­sen muss min­des­tens be­tra­gen (mi­ni­ma­les Ad­hä­si­ons­ge­wicht):

a.
22 Pro­zent des Be­triebs­ge­wichts für Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit über 25 km/h bis 40 km/h;
b.
25 Pro­zent des Be­triebs­ge­wichts für Fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit über 40 km/h.260

5 Das Be­triebs­ge­wicht der An­hän­ger darf die im Fahr­zeu­g­aus­weis des Zug­fahr­zeu­ges ein­ge­tra­ge­ne An­hän­ge­last nicht über­stei­gen.

6 und 7261

8 Die nach den Ab­sät­zen 2 und 3 zu­läs­si­gen Achs­las­ten dür­fen um höchs­tens 2 Pro­zent über­schrit­ten wer­den, wenn das Be­triebs­ge­wicht der Fahr­zeu­ge und der Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen nach den Ab­sät­zen 1 und 3 ein­ge­hal­ten ist.262

9 Das ASTRA kann Wei­sun­gen er­las­sen über die höchst­zu­läs­si­gen Achs­be­las­tun­gen und das mi­ni­ma­le Ad­hä­si­ons­ge­wicht bei Aus­nah­me­fahr­zeu­gen und Aus­nah­me­trans­por­ten.263

243Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2882).

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

247 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

248 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. April 2017, in Kraft seit 7. Mai 2017 (AS 2017 2649).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

251 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

253 SR 741.41

254 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. April 2017 (AS 2017 2649). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

255Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft vom 1. April 2022 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2022 13).

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

257 SR 741.41

258 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

259 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

260 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

261 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

262 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

IV. Mitführen von Anhängern, Schleppen

(Art. 30 Abs. 3 SVG)

Art. 68 Anhänger 264265  

1 An Mo­tor­fahr­zeu­gen und Fahr­rä­dern darf nur ein An­hän­ger mit­ge­führt wer­den.266

2 Es gel­ten fol­gen­de Aus­nah­men:

a.
Ge­werb­li­che Mo­tor­kar­ren dür­fen zwei, mit kan­to­na­ler Be­wil­li­gung drei An­hän­ger zie­hen.
b.
Ge­werb­li­che Trak­to­ren dür­fen zwei ge­werb­li­che oder zwei land- und forst­wirt­schaft­li­che An­hän­ger zie­hen.
c.
Im Nah­ver­kehr kann die kan­to­na­le Be­hör­de, für Bun­des­fahr­zeu­ge der Bund, zwei ge­werb­li­che An­hän­ger be­wil­li­gen.267

3 An land- und forst­wirt­schaft­li­chen Trak­to­ren und Mo­tor­kar­ren sind zwei land- und forst­wirt­schaft­li­che An­hän­ger ge­stat­tet, eben­so an land- und forst­wirt­schaft­li­chen Mo­tor­ein­ach­sern, wenn die Ach­se des ers­ten An­hän­gers vom Mo­tor an­ge­trie­ben wird. Auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten kann an land- und forst­wirt­schaft­li­chen An­hän­ger­zü­gen zu­sätz­lich ein un­be­la­de­ner An­hän­ger oder ein leich­ter Ar­beits­an­hän­ger mit­ge­führt wer­den.268

4 An­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port dür­fen nur im re­gio­na­len fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr kon­zes­sio­nier­ter Trans­port­un­ter­neh­mun­gen ver­wen­det wer­den. An Ge­sell­schafts­wa­gen ist nur ein Ge­päck­an­hän­ger bis 3,50 t Ge­samt­ge­wicht zu­läs­sig.269

5270

6 Im Ernst­fall und bei Ernst­fall­übun­gen dür­fen an Mo­tor­wa­gen zwei Feu­er­wehr- oder Zi­vil­schutz­an­hän­ger oder zwei für Hand- oder Pfer­de­zug ein­ge­rich­te­te Feu­er­wehr­ge­rä­te mit­ge­führt wer­den.271

7 An­hän­ger an Fahr­rä­dern dür­fen mit der La­dung höchs­tens 1,00 m breit sein. Nach hin­ten ist ein Über­hang der La­dung von höchs­tens 50 cm ge­stat­tet. Das Be­triebs­ge­wicht darf höchs­tens 80 kg be­tra­gen.272

264Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

265 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

269 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 1 der V vom 2. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Okt. 1998 (AS 1998 2352).

270Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, mit Wir­kung seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

271Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

272 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 69273  

273 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 70 Sicherheitsvorkehren bei Anhängern  

1 Vor dem Weg­fah­ren hat der Füh­rer zu prü­fen, ob der An­hän­ger oder Sat­te­l­an­hän­ger zu­ver­läs­sig an­ge­kup­pelt ist, Brem­sen und Be­leuch­tung ein­wand­frei wir­ken und bei Vor­wärts­fahrt auch in Kur­ven ein An­stos­sen am Zug­fahr­zeug aus­ge­schlos­sen ist.274

2 Der Fahr­zeug­füh­rer und sei­ne Hilfs­per­so­nen ha­ben nö­ti­gen­falls Si­cher­heits­mass­nah­men zu tref­fen und na­ment­lich ei­ne all­fäl­li­ge Len­kung des An­hän­gers ord­nungs­ge­mä­ss zu be­die­nen, wenn bei un­güns­ti­gem Nach­lauf ei­nes An­hän­gers en­ge Kur­ven be­fah­ren wer­den müs­sen.275

3276

274Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

275Fas­sung ge­mä­ss Art. 36 Ziff. 1 des BRB vom 27. Aug. 1969 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz, in Kraft seit 1. Okt. 1969 (AS 1969 793).

276Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 71 Schleppen und Stossen allgemein  

1 Füh­rer von Mo­tor­fahr­zeu­gen und Fahr­rä­dern* so­wie Mit­fah­ren­de dür­fen kei­ne Fahr­zeu­ge und Ge­gen­stän­de stos­sen, zie­hen oder schlep­pen. Un­ter­sagt ist auch das Zie­hen von Ski­fah­rern, Sport­schlit­ten u. dgl. so­wie das Füh­ren von Tie­ren. Er­wach­se­ne Rad­fah­rer dür­fen je­doch mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht einen Hund an der Lei­ne füh­ren.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann das Schlep­pen von Holz und der­glei­chen ge­stat­ten, eben­so das Zie­hen von Ski­fah­rern in Win­ter­sport­ge­bie­ten.277

3278

* Für die Fahr­rä­der vgl. auch Art. 46 Abs. 4 SVG.

277 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

278 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 72 Schleppen von Motorfahrzeugen  

1 Mo­tor­fahr­zeu­ge (aus­ge­nom­men Mo­tor­rä­der) dür­fen höchs­tens ein an­de­res Mo­tor­fahr­zeug oh­ne An­hän­ger schlep­pen, Mo­tor­rä­der höchs­tens ein Mo­tor­rad. Das Schlep­pen von Fahr­zeu­gen, die ge­brauchs­fä­hi­ge Tret­pe­da­le auf­wei­sen, ist un­ter­sagt. Die kan­to­na­le Be­hör­de kann das Schlep­pen von zwei Trak­to­ren oder leich­ten Mo­tor­fahr­zeu­gen – aus­ge­nom­men Mo­tor­rä­der – be­wil­li­gen.279

2 Das ge­schlepp­te Fahr­zeug muss von ei­nem Füh­rer mit Aus­weis ge­lenkt wer­den, wenn die Ab­schlepp­vor­rich­tung sei­ne Len­kung nicht ge­währ­leis­tet. Auf Mo­tor­fahr­zeu­gen, die ganz oder teil­wei­se auf ei­ner fahr­ba­ren Ab­schlepp­vor­rich­tung auf­lie­gen, dür­fen kei­ne Per­so­nen Platz neh­men.280

3 Mo­tor­fahr­zeu­ge, die nicht selbst ge­bremst wer­den kön­nen, müs­sen mit dem Schlepp­fahr­zeug durch ei­ne fes­te Vor­rich­tung ver­bun­den sein; ihr Ge­wicht darf das Be­triebs­ge­wicht des Schlepp­fahr­zeugs in der Re­gel nicht über­stei­gen.281

4 Mo­tor­rä­der dür­fen auf­ge­sat­telt an ei­nem Mo­tor­fahr­zeug – aus­ge­nom­men ei­nem Mo­tor­rad oh­ne Sei­ten­wa­gen – ge­schleppt wer­den.282 Auf dem auf­ge­sat­tel­ten Fahr­zeug darf nie­mand Platz neh­men; es darf we­der sich lö­sen noch um­kip­pen kön­nen. Mit ei­nem Seil darf nur ein Mo­tor­rad in Pan­ne ge­schleppt wer­den; sein Füh­rer muss das Seil nö­ti­gen­falls so­fort lö­sen kön­nen.

5 Schlepp­stan­gen dür­fen höchs­tens 5 m, Schlepp­sei­le höchs­tens 8 m lang sein. Das Seil ist in der Mit­te auf­fäl­lig zu kenn­zeich­nen. Ket­ten dür­fen nicht ver­wen­det wer­den, bei Mo­tor­rä­dern auch kei­ne me­tal­li­schen Sei­le.

279Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

280 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

281Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

282Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

V. Ladung

Art. 73 Ladung; Allgemeines  

(Art. 30 Abs. 2 SVG)

1 Die La­dung ist so an­zu­ord­nen, dass die Lenkach­sen we­nigs­tens 20 Pro­zent des Be­triebs­ge­wich­tes tra­gen und bei Zen­tralachs­an­hän­gern der Schwer­punkt vor der Ach­se liegt.283

2 Die La­dung darf mehr­spu­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger seit­lich nicht über­ra­gen.284 Es gel­ten fol­gen­de Aus­nah­men:

a.285
un­teil­ba­re Sport­ge­rä­te von höchs­tens 2,55 m Brei­te auf Sport­ge­rä­te­an­hän­gern;
b.286
Heu- und Stroh­bal­len und der­glei­chen bis zu ei­ner Brei­te von 2,55 m auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten;
c.
lo­ses Heu, Stroh und der­glei­chen auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten, wenn kei­ne fes­ten Ge­gen­stän­de über den Fahr­zeugrand vor­ste­hen;
d.287
Fahr­rä­der und Mo­tor­fahr­rä­der, die hin­ten an Mo­tor­fahr­zeu­gen be­fes­tigt sind, so­fern die Über­ra­gung nicht mehr als 20 cm pro Sei­te (Art. 38 Abs. 1bis VTS288) und die Ge­samt­brei­te nicht mehr als 2 m be­trägt.289

3 Die La­dung darf bei Mo­tor­fahr­zeu­gen, von der Mit­te der Lenk­vor­rich­tung ge­mes­sen, höchs­tens 3,00 m nach vor­ne und bei Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern höchs­tens 5,00 m hin­ter die Mit­te der Hin­ter­ach­se oder den Dreh­punkt der Hin­ter­ach­sen hin­aus­rei­chen, wenn sie über die La­de­flä­che hin­aus­ragt.290

4 Wa­ren dür­fen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen nur auf ei­ner La­de­flä­che be­för­dert wer­den. Die kan­to­na­le Be­hör­de kann aus zwin­gen­den Grün­den für den Trans­port be­son­de­rer Gü­ter an Kra­nen, auf La­de­ga­beln u. dgl. Aus­nah­men be­wil­li­gen. Sie trifft die er­for­der­li­chen Si­cher­heits­mass­nah­men.

5 Durch ge­eig­ne­te Mass­nah­men ist si­cher­zu­stel­len, dass La­dun­gen und Tei­le von La­dun­gen nicht leicht ab­ge­weht wer­den kön­nen; dies gilt nicht für Fahr­zeu­ge mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von ma­xi­mal 40 km/h.291

6 Auf La­de­flä­chen vor und ne­ben dem Füh­rer­sitz sind nur La­dun­gen ge­stat­tet, wel­che die Sicht nicht be­hin­dern.

7 Wo we­gen Ver­ei­sung Gleit­ge­fahr be­steht, darf kei­ne Wa­re trans­por­tiert wer­den, von der Was­ser auf die öf­fent­li­che Stras­se ab­tropft, z.B. nas­ser Kies, Sand u. dgl.

283Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

284Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

285 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

286 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

287 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000 (AS 2000 2883). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. April 2024 (AS 2024 28).

288 SR 741.41

289Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Fe­br. 1992, in Kraft seit 1. April 1992 (AS 1992 536).

290Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 74 Transport von Tieren 292  

(Art. 30 Abs. 4 SVG)

1 Beim Trans­port von Tie­ren dür­fen kei­ne Aus­schei­dun­gen nach aus­sen ge­lan­gen. Nö­ti­gen­falls muss der Bo­den mit ge­nü­gend saug­fä­hi­gem Ma­te­ri­al ver­se­hen sein.

2 Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger dür­fen zu re­gel­mäs­si­gen Trans­por­ten von Klau­en- oder Huf­tie­ren nur ver­wen­det wer­den, wenn sie ge­mä­ss Ein­trag im Aus­weis da­für zu­ge­las­sen sind. Die Wän­de bis zur vor­ge­schrie­be­nen Hö­he und der Bo­den müs­sen so dicht sein, dass kei­ne Aus­schei­dun­gen nach aus­sen ge­lan­gen.293

3 Auf Mo­tor­rä­dern und Fahr­rä­dern dür­fen Tie­re nur in Kä­fi­gen oder Kör­ben be­för­dert wer­den.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Tier­seu­chen­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 1995294 und der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 2008295.296

292Fas­sung ge­mä­ss Art. 72 Ziff. 2 der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 27. Mai 1981, in Kraft seit 1. Ju­li 1981 (AS 1981 572).

293 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

294 SR 916.401

295 SR 455.1

296 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2451).

Art. 75297  

297 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

VI. Besondere Fälle

Art. 76 Linienverkehr 298  

(Art. 9 Abs. 3 SVG)299

1 Wenn es die ört­li­chen Ver­hält­nis­se ge­stat­ten, kön­nen die Kan­to­ne auf ih­rem Ge­biet für Fahr­zeu­ge zum Per­so­nen­trans­port, die aus­sch­liess­lich im re­gio­na­len fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr kon­zes­sio­nier­ter Trans­port­un­ter­neh­mun­gen ein­ge­setzt wer­den, Aus­nah­men be­wil­li­gen hin­sicht­lich Ge­samt­ge­wicht, Achs­be­las­tung und Kreis­fahr­be­din­gun­gen und nach den Ab­sät­zen 2–4 auch hin­sicht­lich des Mit­füh­rens von An­hän­gern und der Aus­mas­se der Fahr­zeu­ge. Wer­den Na­tio­nal­stras­sen be­fah­ren, so dür­fen die Aus­nah­men nur mit Zu­stim­mung des ASTRA be­wil­ligt wer­den.300

2 Die Kan­to­ne kön­nen an Ge­sell­schafts­wa­gen be­wil­li­gen:

a.301
einen Nor­ma­l­an­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port und zu­sätz­lich einen Ge­päck­an­hän­ger bis 3,5 t Ge­samt­ge­wicht; oder
b.
einen An­hän­ger zum Sachen­trans­port.

3 Sie kön­nen an Ge­lenk­bus­sen und Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­gen zum Per­so­nen­trans­port höchs­tens einen Ge­päck­an­hän­ger bis 3,5 t Ge­samt­ge­wicht be­wil­li­gen.

4 Sie kön­nen ei­ne Brei­te bis 2,55 m auch auf Stras­sen mit ei­ner si­gna­li­sier­ten Höchst­brei­te be­wil­li­gen so­wie die fol­gen­den Höchst­län­gen:

a.
25 m beim Ge­lenk­bus;
b.302
18,75 m beim Sat­tel­mo­tor­fahr­zeug mit Ge­päck­an­hän­ger;
c.
25 m beim Ge­sell­schafts­wa­gen mit An­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port;
d.
28 m beim Ge­sell­schafts­wa­gen, wenn ein An­hän­ger zum Per­so­nen trans­port und ein Ge­päck­an­hän­ger mit­ge­führt wer­den, und beim Ge­lenk­bus mit Ge­päck­an­hän­ger.

5303

298 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

300 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008(AS 2007 5957).

301 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

302 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

303 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Okt. 2002, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3565).

Art. 77 Arbeitsfahrzeuge; Schlittenanhänger; Transportbehälter  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)304

1 Mit Ar­beits­fahr­zeu­gen dür­fen kei­ne Wa­ren be­för­dert wer­den; dies gilt nicht für Fahr­zeu­ge der Feu­er­wehr und des Zi­vil­schut­zes so­wie für die fol­gen­den Wa­ren:

a.
Be­triebss­tof­fe, Be­stand­tei­le und Ver­brauchs­ma­te­ri­al für die Ma­schi­ne;
b.
Werk­zeu­ge und Ar­beits­ge­rä­te;
c.
Gü­ter, die im Ar­beitspro­zess ma­schi­nell ver­än­dert oder ver­braucht wer­den;
d.
Fahr­zeu­ge zur Fort­be­we­gung des Be­di­en­per­so­nals.305

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann die Be­för­de­rung von Wa­ren ge­stat­ten für den wer­kin­ter­nen Ver­kehr auf öf­fent­li­cher Stras­se, zum Wa­ren­um­schlag zwi­schen be­nach­bar­ten Sta­tio­nen öf­fent­li­cher Trans­port­un­ter­neh­mun­gen und für Erd­be­we­gun­gen über die Stras­se und längs ei­nes Bau­plat­zes durch Fahr­zeu­ge mit La­de­mul­den.

3 Das Mit­füh­ren von Schlit­ten­an­hän­gern ist nur an Trak­to­ren, Mo­tor­wa­gen mit All­rad­an­trieb und Rau­pen­fahr­zeu­gen zu­läs­sig. Es ist von der für Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen zu­stän­di­gen Be­hör­de (Art. 79) zu be­wil­li­gen. Die Be­hör­de be­stimmt die Stre­cken und ver­fügt die zur Si­cher­heit nö­ti­gen Auf­la­gen. Sie kann Per­so­nen­trans­por­te be­wil­li­gen.306

3bis Kei­ner Be­wil­li­gung be­darf das Mit­füh­ren der fol­gen­den An­hän­ger, wenn sie die Brei­te des Zug­fahr­zeugs nicht über­schrei­ten:

a.
Schlit­ten­an­hän­ger für den Wa­ren­trans­port bis zu ei­nem Be­triebs­ge­wicht von höchs­tens 150 kg;
b.
Schlit­ten­an­hän­ger auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten;
c.
ein­plät­zi­ge Handret­tungs­schlit­ten.307

4 Fahr­ba­re Trans­port­be­häl­ter dür­fen mit Be­wil­li­gung des Kan­tons, auf des­sen Ge­biet die Fahr­ten statt­fin­den, mit ge­eig­ne­ten Zug­fahr­zeu­gen von der und zur Ver­la­de­sta­ti­on ge­schleppt wer­den. Die Be­wil­li­gung wird auf das Zug­fahr­zeug aus­ge­stellt und auf be­stimm­te Ar­ten von Be­häl­tern be­schränkt.308

304 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. April 2024 (AS 2024 28).

305 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. April 2024 (AS 2024 28).

306 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

307 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

308Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

2. Abschnitt: Ausnahmefahrzeuge und Ausnahmetransporte

(Art. 9 Abs. 3, 20 SVG)309

309 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 30. Juni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

Art. 78 Bewilligungen  

1 Fahr­zeu­ge, die we­gen der La­dung den Vor­schrif­ten über Mas­se und Ge­wich­te nicht ent­spre­chen, so­wie Aus­nah­me­fahr­zeu­ge (Art. 25 VTS310) dür­fen auf öf­fent­li­chen Stras­sen nur auf Grund ei­ner schrift­li­chen Be­wil­li­gung ver­keh­ren.311 Ein­zel­be­wil­li­gun­gen wer­den für ei­ne oder meh­re­re be­stimm­te Fahr­ten und Dau­er­be­wil­li­gun­gen für be­lie­big häu­fi­ge Fahr­ten er­teilt.312 Be­wil­li­gun­gen für Über­ge­wicht dür­fen nur für Fahr­zeu­ge bzw. Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen er­teilt wer­den, die ge­mä­ss Fahr­zeu­g­aus­weis für das ge­setz­lich zu­läs­si­ge Höchst­ge­wicht zu­ge­las­sen sind.313

2 Für Fahr­ten, bei de­nen Höchst­brei­te, Höchst­hö­he oder Höchst­ge­wicht über­schrit­ten wer­den, sind nur Ein­zel­be­wil­li­gun­gen zu­läs­sig. Dau­er­be­wil­li­gun­gen kön­nen je­doch er­teilt wer­den für:314

a.315
zu­sam­men­ge­hö­ren­de Trans­por­te auf der­sel­ben Stre­cke;
b.316
Über­füh­rung, Trans­port und Ver­wen­dung von Ar­beits­fahr­zeu­gen in­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes;
c.317
die Ver­wen­dung von Rau­pen­fahr­zeu­gen in Win­ter­sport­ge­bie­ten; Dau­er­be­wil­li­gun­gen für Rau­pen­fahr­zeu­ge kön­nen mit Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne auch für Win­ter­sport­ge­bie­te, die Tei­le meh­re­rer Kan­to­ne um­fas­sen, er­teilt wer­den;
d.318
den Trans­port un­teil­ba­rer Gü­ter in­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes;
e.319
die Be­för­de­rung von be­la­de­nen Ei­sen­bahn­wa­gen mit Roll­sche­meln in­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes und mit Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne auch für aus­ser­kan­to­na­le Stre­cken;
f.320
den Trans­port un­teil­ba­rer Gü­ter und die Ver­wen­dung von Aus­nah­me­fahr­zeu­gen im Rah­men der Li­mi­ten von Ar­ti­kel 79 Ab­satz 2 Buch­sta­be a.321

2bis Bei Aus­nah­me­fahr­zeu­gen, de­ren Ab­mes­sun­gen und Ge­wich­te die Li­mi­ten nach Ar­ti­kel 79 Ab­satz 2 Buch­sta­be a nicht über­schrei­ten, kann die Dau­er­be­wil­li­gung im Fahr­zeu­g­aus­weis als Ver­fü­gung der Be­hör­de ein­ge­tra­gen wer­den, so­fern die Kreis­fahr­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 65a ein­ge­hal­ten sind.322

3323

4 Die Be­wil­li­gung kann je­der­zeit ent­zo­gen wer­den, na­ment­lich wenn sie miss­braucht wur­de, die Fahr­zeu­ge im Ver­kehr Schwie­rig­kei­ten ver­ur­sa­chen oder die be­wil­lig­ten Fahr­ten nicht mehr nö­tig sind.

310SR 741.41

311Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

312 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

313 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2002, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2002 3212).

314 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

315 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

316 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

317 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

318 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

319 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

320 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

321 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

322 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000 (AS 2000 2883). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

323 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, mit Wir­kung seit 1. April 2024 (AS 2024 28).

Art. 79 Zuständigkeit  

1 Der Stand­ort­kan­ton oder der Kan­ton, in dem die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Fahrt be­ginnt, er­teilt die Be­wil­li­gun­gen für Ex­port- und Bin­nen­fahr­ten, das ASTRA für Fahr­zeu­ge im Diens­te des Bun­des so­wie für Im­port- und grenz­über­schrei­ten­de Tran­sit­fahr­ten.324

2 Wer­den die ge­setz­li­chen Mas­se und Ge­wich­te über­schrit­ten, so kön­nen die Be­wil­li­gun­gen un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen für die gan­ze Schweiz er­teilt wer­den:325

a.326
Fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen dür­fen höchs­tens 30 m lang, 3 m breit und 4 m hoch sein so­wie höchs­tens 44 t Be­triebs­ge­wicht auf­wei­sen; die Achs­be­las­tung darf je Ach­se 12 t nicht über­stei­gen;
b.
es dür­fen nur Durch­gangs­stras­sen nach den An­hän­gen 1 und 2 Buch­sta­ben A und B der Durch­gangs­stras­sen­ver­ord­nung vom 18. De­zem­ber 1991327und von sol­chen Stras­sen be­rühr­te Ort­schaf­ten be­nützt wer­den.328

3 Bei Ein­zel­be­wil­li­gun­gen kann das Be­triebs­ge­wicht nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a bis 50 t be­tra­gen, wenn der Tran­sit durch die von der aus­ser­kan­to­na­len Fahr­stre­cke be­rühr­ten Kan­to­ne aus­sch­liess­lich auf der Au­to­bahn er­folgt.329

4 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 nicht er­füllt, so er­teilt je­der von der Fahrt be­trof­fe­ne Kan­ton ei­ne Be­wil­li­gung für sein Kan­tons­ge­biet oder gibt für Be­wil­li­gun­gen des ASTRA sei­ne Zu­stim­mung.330

5 Wer­den die Mas­se und Ge­wich­te nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a über­schrit­ten, so darf die Be­wil­li­gung für das Be­fah­ren von Na­tio­nal­stras­sen nur mit Zu­stim­mung des ASTRA er­teilt wer­den.331

324 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008(AS 2007 5957).

325 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008(AS 2007 5957).

326 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

327SR 741.272

328Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

329 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

330Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 1992 (AS 19931142). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008(AS 2007 5957).

331 Ein­ge­fügt durch An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008(AS 2007 5957).

Art. 80 Übermasse und Übergewichte  

1 Aus­nah­men von den ge­setz­li­chen Höchst­mas­sen und Höchst­ge­wich­ten
(Art. 64–67) sind nur zu­läs­sig:332

a.333
für die Über­füh­rung und Ver­wen­dung von Aus­nah­me­fahr­zeu­gen, na­ment­lich Ar­beits- und Rau­pen­fahr­zeu­gen, die we­gen ih­rer Zweck­be­stim­mung den Vor­schrif­ten nicht ent­spre­chen kön­nen;
b.334
für die Be­för­de­rung ei­nes un­teil­ba­ren Gu­tes, wenn die Vor­schrif­ten trotz Ver­wen­dung ge­eig­ne­ter Fahr­zeu­ge nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen; von die­ser Re­gel kann zur Ver­mei­dung ei­nes zwei­ten Trans­por­tes ab­ge­wi­chen wer­den, wenn ein Ar­beits­mo­tor­wa­gen ei­ge­ne Be­stand­tei­le, z. B. Kran­ar­me, mit­führt;
c.335
für die Be­för­de­rung von Kran­zu­be­hör, na­ment­lich Ge­gen­ge­wich­te, zum oder vom Ar­beit­s­ort des Krans;
d.336
für die Be­för­de­rung von Mo­tor­fahr­zeu­gen zur Fort­be­we­gung des Be­di­en­per­so­nals von Ar­beits­fahr­zeu­gen mit sta­tio­närem Ar­beitseinsatz, na­ment­lich Kran­wa­gen: bis höchs­tens 3 t.

2 Wird der Ver­kehr er­heb­lich be­hin­dert, so ist die Be­wil­li­gung zu ver­wei­gern, aus­ser wenn die Wahl ei­nes an­dern Ver­kehrs­mit­tels we­gen der Na­tur des Gu­tes, der Dring­lich­keit der Fahrt, der Län­ge des Weges oder we­gen Um­la­de­schwie­rig­kei­ten usw. un­zu­mut­bar wä­re.337

3 In­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes kann die kan­to­na­le Be­hör­de auf Stras­sen mit ei­ner si­gna­li­sier­ten Höchst­brei­te Fahr­ten mit brei­te­ren Fahr­zeu­gen be­wil­li­gen, so­weit die Stras­sen­ver­hält­nis­se es zu­las­sen.338

4339

332Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

333 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

334Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

335 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

336 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. April 2024 (AS 2024 28).

337Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

338Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Fe­br. 1991 (AS 1991 78).

339Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

Art. 81340  

340Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 82 Bedingungen für Ausnahmeanhänger 341  

1 Für die Be­gren­zung des Be­triebs­ge­wichts der Aus­nah­me­an­hän­ger gilt Ar­ti­kel 67 Ab­satz 5 oder das in der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 78 ein­ge­tra­ge­ne Ge­samt­zugs­ge­wicht.342

2 Beim Mit­füh­ren ei­nes Aus­nah­me­an­hän­gers ist kein wei­te­rer An­hän­ger zu­läs­sig. Die Be­hör­de kann je­doch in be­grün­de­ten Fäl­len an Trak­to­ren und Last­wa­gen höchs­tens zwei Aus­nah­me­an­hän­ger, an den üb­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen, aus­ser an Mo­tor­rä­dern, höchs­tens zwei klei­ne fahr­ba­re Be­häl­ter be­wil­li­gen. Schau­stel­lern kann sie zwei An­hän­ger bis zu ei­ner Ge­samt­län­ge der Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on von 30 m be­wil­li­gen.343

3 Die Be­wil­li­gung für Aus­nah­me­an­hän­ger, aus­ge­nom­men fahr­ba­re Be­häl­ter (Art. 77 Abs. 4), wird auf den An­hän­ger aus­ge­stellt und auf be­stimm­te Zug­fahr­zeu­ge be­schränkt.

341Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

342 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

343 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 83344  

344Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

Art. 84 Schutzanordnungen  

1 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de ord­net die Vor­keh­ren an, die we­gen der Be­son­der­heit der Fahr­zeu­ge nö­tig sind für die Si­cher­heit des Ver­kehrs und den Schutz der Fahr­bahn so­wie zur Ver­mei­dung von Lärm und Ver­kehrs­stö­run­gen. Das ASTRA er­lässt hie­für ein­heit­li­che Richt­li­ni­en.

2 Bei schwie­ri­gen Stras­sen- und Ver­kehrs­ver­hält­nis­sen ha­ben Fahr­zeug­füh­rer und Hilfs­per­so­nen von sich aus die er­for­der­li­chen wei­te­ren Si­cher­heits­mass­nah­men zu tref­fen.

Art. 85 Verhalten im Verkehr  

1 Die Fahr­zeug­füh­rer müs­sen so fah­ren, dass die an­dern Stras­sen­be­nüt­zer mög­lichst we­nig be­hin­dert wer­den. An­dern Fahr­zeu­gen ist das Kreu­zen und Über­ho­len zu er­leich­tern, nö­ti­gen­falls durch Hal­ten aus­ser­halb der Fahr­bahn.

2345

3 Mit Aus­nah­me­fahr­zeu­gen und auf Aus­nah­me­trans­por­ten darf aus zwin­gen­den Grün­den und bei ge­nü­gen­den Si­cher­heits­mass­nah­men von den Ver­kehrs­re­geln so­wie si­gna­li­sier­ten oder mar­kier­ten An­ord­nun­gen ab­ge­wi­chen wer­den. Dies gilt sinn­ge­mä­ss für de­ren Be­gleit­fahr­zeu­ge so­wie für Fahr­zeu­ge zum Bau, zum Un­ter­halt und zur Rei­ni­gung der Stras­se.346

345 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

346 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

3. Abschnitt: Land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge 347

347 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Febr. 2019 (AS 2019 243).

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

Art. 86 Zulässige Fahrten  

1 Mit land- und forst­wirt­schaft­li­chen Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern (land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge) dür­fen auf öf­fent­li­chen Stras­sen nur land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten durch­ge­führt wer­den, näm­lich:348

a.349
Gü­ter­trans­por­te im Zu­sam­men­hang mit der Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land-
oder Forst­wirt­schafts­be­triebs;
b.
Über­füh­rungs­fahr­ten von Ar­beits­stel­le zu Ar­beits­stel­le oder bei der An­schaf­fung und zum Un­ter­halt der Fahr­zeu­ge u. dgl.;
c.350
Per­so­nen­trans­por­te im Zu­sam­men­hang mit der Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs.

2 Den Land- und Forst­wirt­schafts­be­trie­ben sind gleich­ge­stellt:351

a.352
b.
die dem Pflan­zen­bau, na­ment­lich dem Ge­mü­se‑, Obst- und Wein­bau die­nen­den Be­trie­be;
c.
die Gärt­ne­rei­en;
d.
die Im­ke­rei­en.353

3 Land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge dür­fen auch zu land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten für Drit­te, selbst ge­gen Ent­gelt, ver­wen­det wer­den. Per­so­nen und Be­trie­be, die nicht in der Land- oder Forst­wirt­schaft tä­tig sind, kön­nen land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge hal­ten, wenn sie da­mit nur land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten und Ar­bei­ten für Drit­te aus­füh­ren.354

348 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

349 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

350 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

351 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

352 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

353 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404). Die Be­rich­ti­gung vom 20. Mai 2021 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2021 284).

354 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 87 Fahrten zur Bewirtschaftung eines Land- oder Forstwirtschaftsbetriebs 355  

1 Mit der Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs im Zu­sam­men­hang ste­hen die Fahr­ten zwi­schen den ver­schie­de­nen Tei­len des Be­trie­bes, na­ment­lich zwi­schen dem Be­trieb und dem be­wirt­schaf­te­ten Ein­satz­ge­biet.356

2 Zur Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs ge­hö­ren auch die fol­gen­den Fahr­ten, wenn sie nicht für Lie­fe­ran­ten oder Ab­neh­mer er­fol­gen, die mit dem Trans­port­gut ge­werbs­mäs­sig Han­del trei­ben, es ge­werbs­mäs­sig her­stel­len oder ver­ar­bei­ten:357

a.358
Zu- und Ab­fuhr von Be­triebs­mit­teln wie Fut­ter, Streue, Dün­ger und Sa­men, von land-, haus- und forst­wirt­schaft­li­chen Ma­schi­nen oder Ge­rä­ten, von Haus­rat und Bau­ma­te­ria­li­en;
b.
Zu- und Ab­fuhr von Vieh, z.B. im Zu­sam­men­hang mit der Söm­me­rung, mit Märk­ten oder Aus­stel­lun­gen;
c.
Ab­fuhr der Pro­duk­te des Be­trie­bes zur Ver­ar­bei­tung oder Ver­wer­tung bis zum ers­ten Ab­neh­mer;
d.359
Trans­por­te für ei­ne Kies­gru­be, einen Torf­stich, ei­ne Schwei­ne-, Ge­flü­gel- oder Bie­nen­hal­tung, die als Ne­ben­ge­wer­be zu ei­nem Land- oder Forst­wirt­schafts­be­trieb ge­hö­ren.

3 Den Fahr­ten zur Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs sind gleich­ge­stellt:360

a.
Trans­por­te für Me­lio­ra­tio­nen oder Neu­land­ge­win­nung, Gü­ter­zu­sam­men­le­gun­gen und Ro­dun­gen zur land- und forst­wirt­schaft­li­chen Nut­zung des Bo­dens;
b.
Fuh­ren für Wuhr­ar­bei­ten und Ver­bau­un­gen, an de­nen der Fahr­zeug­hal­ter un­mit­tel­bar be­tei­ligt ist;
c.
Trans­por­te im Zu­sam­men­hang mit Ge­mein­de­werk und Fron­ar­bei­ten, zu de­nen der Fahr­zeug­hal­ter ge­gen­über dem Ge­mein­we­sen ver­pflich­tet ist;
d.361
Trans­por­te von Brenn­holz und so­ge­nann­tem Bür­ger­holz vom Wald zum ers­ten Ab­neh­mer;
e.362
Fahr­ten für die Feu­er­wehr und den Zi­vil­schutz;
f.363
un­ent­gelt­li­che Fahr­ten, die ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cken oder der Er­hal­tung al­ter land- und forst­wirt­schaft­li­cher Fahr­zeu­ge als tech­ni­sches Kul­tur­gut die­nen.

355 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

356 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

357 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

358 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

359 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

360 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

361 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

362Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. April 1982, in Kraft seit 1. Mai 1982 (AS 1982 531).

363Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994 (AS 1994 816). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

Art. 88 Verbotene Fahrten  

Nicht­land­wirt­schaft­li­che und nicht­forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten mit land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen sind un­ter­sagt, na­ment­lich:364

a.
Fahr­ten für ein an­de­res als in Ar­ti­kel 87 Ab­satz 2 Buch­sta­be d ge­nann­tes Ne­ben­ge­wer­be, z.B. Mos­te­rei, Sä­ge­rei, Fut­ter- und Vieh­han­del;
b.365
Fahr­ten für Be­trie­be, die nicht in der Land- oder Forst­wirt­schaft tä­tig sind, wie Ein­sam­meln von Milch oder an­dern land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen für ei­ne Sam­mel­stel­le und Wei­ter­trans­port der Pro­duk­te, Trans­port von Holz für Sä­ge­rei­en oder Händ­ler, Ab­ho­len des Ge­trei­des und Rück­trans­port der Mahl­pro­duk­te für Kun­den­müh­len;
c.
Fahr­ten, die auf dem Sub­mis­si­ons­weg über­nom­men wer­den oder in Zu­sam­men­hang ste­hen mit ge­werb­li­chen Auf­ga­ben öf­fent­li­cher Ver­wal­tun­gen, aus­ge­nom­men in den Fäl­len von Ar­ti­kel 87 Ab­satz 3.

364 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

365 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 89 Genossenschaften 366  

Land­wirt­schaft­li­che und forst­wirt­schaft­li­che Ge­nos­sen­schaf­ten kön­nen land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge hal­ten und da­mit land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten und Ar­bei­ten für Ge­nos­sen­schafts­mit­glie­der oder an­de­re in der Land- oder Forst­wirt­schaft tä­ti­ge Be­trie­be aus­füh­ren. Die Fahr­zeu­ge dür­fen da­ge­gen nicht für einen Han­dels- oder Ge­wer­be­be­trieb der Ge­nos­sen­schaft ver­wen­det wer­den.

366 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 90 Ausnahmebewilligungen  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann die ge­werb­li­che Ver­wen­dung land- und forst­wirt­schaft­li­cher Fahr­zeu­ge be­wil­li­gen:

a.367
zu Fahr­ten für Staat und Ge­mein­de, na­ment­lich für Bau und Un­ter­halt von Stras­sen und We­gen, für Keh­rich­t­ab­fuhr und Schnee­räu­mung;
b.
zu an­de­ren ei­nem all­ge­mei­nen Be­dürf­nis ent­spre­chen­den Fahr­ten, wie Ein­sam­meln der Milch und Trans­port von der Sam­mel­stel­le zur Bahn, Bahn­ca­mion­na­ge für ab­ge­le­ge­ne Ge­mein­den.

2 Sol­che Be­wil­li­gun­gen dür­fen nur aus zwin­gen­den Grün­den und nur für Or­te er­teilt wer­den, wo ge­werb­li­che Fahr­zeu­ge für ei­ne zweck­mäs­si­ge Aus­füh­rung der Fahr­ten nicht zur Ver­fü­gung ste­hen. Vor­aus­set­zung ist, dass die be­wil­lig­ten Fahr­ten un­be­deu­tend sind und die land- und forst­wirt­schaft­li­che Ver­wen­dung des Fahr­zeugs über­wiegt. Die Be­wil­li­gung kann je­der­zeit wi­der­ru­fen wer­den.

3 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann die Ver­wen­dung land- und forst­wirt­schaft­li­cher Fahr­zeu­ge bei Um­zü­gen und der­glei­chen ge­stat­ten; sie ord­net nö­ti­gen­falls Si­cher­heits­mass­nah­men an. Für die Ver­si­che­rung gilt Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 1959368 sinn­ge­mä­ss.369

4370

367Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. April 1982, in Kraft seit 1. Mai 1982 (AS 1982 531).

368 SR 741.31

369 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

370 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, mit Wir­kung seit 1. April 2024 (AS 2024 28).

5. Teil: Verschiedene Bestimmungen

1. Abschnitt: Sonntags- und Nachtfahrverbot

(Art. 2 Abs. 1 Bst. b und 2 SVG)371

371 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Febr. 2019 (AS 2019 243).

Art. 91 Grundsatz 372  

1 Das Sonn­tags­fahr­ver­bot gilt an al­len Sonn­ta­gen und an den fol­gen­den Fei­er­ta­gen: Neu­jahr, Kar­frei­tag, Os­ter­mon­tag, Auf­fahrt, Pfingst­mon­tag, 1. Au­gust, Weih­nach­ten so­wie 26. De­zem­ber, wenn Weih­nach­ten nicht auf einen Mon­tag oder Frei­tag fällt. Wird in ei­nem Kan­ton oder Kan­tons­teil ei­ner die­ser Ta­ge nicht ge­fei­ert, so gilt dort auch das Sonn­tags­fahr­ver­bot nicht.

2 Das Nacht­fahr­ver­bot gilt von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr.

3 Un­ter das Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot fal­len:

a.
schwe­re Mo­tor­wa­gen (Art. 10 Abs. 2 VTS373);
b.
ge­werb­li­che Trak­to­ren und Ar­beits­mo­tor­wa­gen;
c.
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­nem zu­läs­si­gen Ge­samt­zugs­ge­wicht (Art. 7 Abs. 6 VTS) von über 5 t;
d.
Fahr­zeu­ge, die einen An­hän­ger mit ei­nem zu­läs­si­gen Ge­samt­ge­wicht (Art. 7 Abs. 4 VTS) von mehr als 3,5 t mit­füh­ren.

372Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4569).

373 SR 741.41

Art. 91a Ausnahmen vom Verbot 374  

1 Vom Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot sind aus­ge­nom­men:

a.
Fahr­zeu­ge zum Per­so­nen­trans­port;
b.
land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge;
c.
Fahr­zeu­ge, die einen Sat­te­l­an­hän­ger mit ei­nem zum Woh­nen die­nen­den Auf­bau mit­füh­ren;
d.
Fahr­ten der Feu­er­wehr, des Zi­vil­schut­zes, der Sa­ni­tät, der Po­li­zei und des Mi­li­tärs so­wie Fahr­ten zur Hil­fe­leis­tung bei Ka­ta­stro­phen;
e.
ge­werb­li­che Trak­to­ren, Mo­tor­kar­ren und Ar­beits­kar­ren so­wie ih­re An­hän­ger, so­fern die Fahr­zeu­ge wäh­rend den Ver­bots­zei­ten aus­sch­liess­lich für land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten ver­wen­det wer­den (Art. 86–90);
f.375
Fahr­ten der Schwei­ze­ri­schen Post AG und der Post­kon­zern­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be e der Post­ver­ord­nung vom 29. Au­gust 2012376 (VPG) im Rah­men der Ver­pflich­tung der Schwei­ze­ri­schen Post AG zur Grund­ver­sor­gung mit Post­diens­ten (Art. 13 des Post­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 2010377);
g.378
Trans­por­te von Le­bens­mit­teln (Art. 4 des Le­bens­mit­tel­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014379, LMG), die nicht tief­ge­fro­ren, ul­tra­ho­ch­er­hitzt oder ste­ri­li­siert sind und de­ren Ver­brauchs­frist höchs­tens 30 Ta­ge be­trägt;
h.
Trans­por­te von Schlacht­tie­ren und Sport­pfer­den;
i.
Trans­por­te von Schnitt­blu­men;
j.
Trans­por­te von Ta­ges­zei­tun­gen mit re­dak­tio­nel­lem In­halt so­wie Fahr­ten für ak­tu­el­le Fern­seh­re­por­ta­gen;
k.380
Fahr­ten mit Rau­pen­fahr­zeu­gen zur Pis­ten­be­rei­tung;
l.381
Fahr­zeu­ge mit auf­ge­bau­tem Nutz­raum, der spe­zi­ell zum Blut­spen­den ein­ge­rich­tet ist;
m.382
schwe­re Mo­tor­wa­gen mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht von höchs­tens 4250 kg, so­fern sie über einen emis­si­ons­frei­en An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS383) ver­fü­gen und das 3500 kg über­schrei­ten­de Ge­wicht ein­zig durch das Mehr­ge­wicht der emis­si­ons­frei­en An­triebs­tech­nik ver­ur­sacht wird;
n.384
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­nem zu­läs­si­gen Ge­samt­zugs­ge­wicht (Art. 7 Abs. 6 VTS) von höchs­tens 5750 kg, so­fern sie über einen emis­si­ons­frei­en An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS) ver­fü­gen und das 5000 kg über­schrei­ten­de Ge­wicht ein­zig durch das Mehr­ge­wicht der emis­si­ons­frei­en An­triebs­tech­nik ver­ur­sacht wird.

2 Vom Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot aus­ge­nom­men sind fer­ner Fahr­ten zur Hil­fe­leis­tung bei Un­fäl­len, Fahr­zeug­pan­nen und Be­triebs­stö­run­gen, na­ment­lich in öf­fent­li­chen Trans­port­un­ter­neh­mun­gen und im Flug­ver­kehr, so­wie Fahr­ten bei Win­ter­dien­ste­in­sät­zen.

2bis Vom Sonn­tags­fahr­ver­bot aus­ge­nom­men sind Ve­te­ra­nen­fahr­zeu­ge, die ge­mä­ss Ein­trag im Fahr­zeu­g­aus­weis als sol­che an­er­kannt sind.385

3 Bei den Fahr­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben f–j kann ein Vier­tel des La­de­vo­lu­mens des Fahr­zeugs mit an­de­ren Gü­tern auf­ge­füllt wer­den. Dem Trans­port darf ei­ne Leer­fahrt von höchs­tens 30 Mi­nu­ten vor­an­ge­hen oder nach­fol­gen. Für län­ge­re Leer­fahr­ten ist ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 1 er­for­der­lich.

4 Bei Fahr­ten wäh­rend des Sonn­tags- oder Nacht­fahr­ver­bots ist je­de ver­meid­ba­re Ru­he­stö­rung zu un­ter­las­sen.

374Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4569).

375 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

376 SR 783.01

377 SR 783.0

378 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

379 SR 817.0

380 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

381 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

382Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

383 SR 741.41

384Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

385 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 92 Transporte mit Bewilligungen 386  

1 Sonn­tags- und Nacht­fahr­be­wil­li­gun­gen wer­den er­teilt, wenn ei­ne Fahrt am Sonn­tag oder zur Nacht­zeit drin­gend ist und we­der durch or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men noch durch die Wahl ei­nes an­de­ren Ver­kehrs­mit­tels ver­mie­den wer­den kann. Sie wer­den er­teilt für den Trans­port auf kür­zes­ter Stre­cke und nö­ti­gen­falls für ei­ne un­um­gäng­li­che Leer­fahrt.

2 Be­wil­li­gun­gen wer­den für fol­gen­de Fahr­ten er­teilt:

a.387
Trans­port von Post­sen­dun­gen durch Sub­un­ter­neh­me­rin­nen nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be b VPG388 im Rah­men der Ver­pflich­tung der Schwei­ze­ri­schen Post AG zur Grund­ver­sor­gung mit Post­diens­ten;
abis.389
Trans­port von Post­sen­dun­gen durch An­bie­te­rin­nen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 und 8 Ab­satz 1 VPG oder durch de­ren Sub­un­ter­neh­me­rin­nen nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be b VPG, so­fern der Trans­port ei­nem An­ge­bot der Grund­ver­sor­gung mit Post­diens­ten ent­spricht (Art. 13 des Post­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010390);
b.
Trans­port von Zir­kus‑, Schau­stel­ler‑, Markt­fah­rer‑, Or­che­s­ter‑, Thea­ter­ma­te­ri­al und der­glei­chen;
c.
Fahr­ten beim Bau und Un­ter­halt von Stras­sen und Gleis­an­la­gen so­wie von Werk­lei­tun­gen wie Strom‑, Was­ser‑, Te­le­kom­lei­tun­gen;
d.
Ver­schie­bung von ver­kehrs­stö­ren­den Aus­nah­me­fahr­zeu­gen und für ver­kehrs­stö­ren­de Aus­nah­me­trans­por­te;
e.
Fahr­ten bei Ver­an­stal­tun­gen, na­ment­lich zum Trans­port von Le­bens­mit­teln und Ge­trän­ken.

3 Be­wil­li­gun­gen für an­de­re Fahr­ten als nach Ab­satz 2 darf der Kan­ton nur mit Zu­stim­mung des ASTRA er­tei­len. In ei­nem drin­gen­den Fall kann der Kan­ton ei­ne un­er­läss­li­che Fahrt von sich aus ge­stat­ten un­ter Mit­tei­lung an das ASTRA.

4 Der Stand­ort­kan­ton oder der Kan­ton, in dem die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Fahrt be­ginnt, er­teilt die Be­wil­li­gung mit Gül­tig­keit für die gan­ze Schweiz. Die Zu­stän­dig­keit des Stand­ort­kan­tons ent­fällt, wenn sein Ge­biet nicht be­rührt wird. Für Fahr­zeu­ge des Bun­des und für Fahr­ten nach Ab­satz 2 Buch­sta­be abis ist das ASTRA zu­stän­dig.391

5 Bei je­dem Trans­port kann ein Vier­tel des La­de­vo­lu­mens des Fahr­zeugs mit an­dern Gü­tern auf­ge­füllt wer­den.

386Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4569).

387 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

388 SR 783.01

389 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

390 SR 783.0

391 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

Art. 93 Verfahren  

1 Es dür­fen Ein­zel­be­wil­li­gun­gen für ei­ne oder meh­re­re be­stimm­te Fahr­ten und Dau­er­be­wil­li­gun­gen für be­lie­big häu­fi­ge Fahr­ten er­teilt wer­den. Die Dau­er­be­wil­li­gun­gen sind auf höchs­tens zwölf Mo­na­te zu be­fris­ten.392

2 In der Be­wil­li­gung sind an­zu­ge­ben:

a
bei Ein­zel­be­wil­li­gun­gen: die Art des La­de­gu­tes, die Zeit der Fahrt und die Fahr­stre­cke;
b.
bei Dau­er­be­wil­li­gun­gen: die Art des La­de­gu­tes, das Ge­biet und die Zeit der Fahr­ten.393

3394

4 Die Be­wil­li­gung kann je­der­zeit ent­zo­gen wer­den, na­ment­lich wenn sie miss­braucht wur­de oder be­wil­lig­te Fahr­ten nicht mehr nö­tig sind.

392Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

393 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

394 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 62 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

2. Abschnitt: Sportliche Veranstaltungen

(Art. 52 SVG)

Art. 94 Verbotene Veranstaltungen; Ausnahmen  

1 Un­ter das Ver­bot der öf­fent­li­chen Rund­stre­cken­ren­nen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen fal­len al­le Ren­nen, bei de­nen die glei­che Stre­cke un­un­ter­bro­chen mehr­mals zu be­fah­ren ist, wenn Zu­schau­er zu­ge­las­sen sind.

2 Un­ter­sagt sind fer­ner Ver­an­stal­tun­gen, bei de­nen die Teil­neh­mer ein­an­der ge­mä­ss Re­gle­ment durch ge­gen­sei­ti­ge Be­schä­di­gung zum Aus­schei­den zwin­gen dür­fen (so­ge­nann­te Stock-Car-Ver­an­stal­tun­gen u. dgl.) so­wie Bal­lon­ver­fol­gungs­fahr­ten auf Zeit.

3 Ge­stat­tet sind je­doch mit Be­wil­li­gung der kan­to­na­len Be­hör­de:

a.
Ra­sen­ren­nen mit Mo­tor­rä­dern;
b.
Ge­schick­lich­keits­wett­fahr­ten im Ge­län­de;
c.
Ren­nen mit be­son­de­ren Fahr­zeu­gen von höchs­tens 250 cm3 Zy­lin­de­rin­halt wie so­ge­nann­te Karts;
d.
Au­to­sla­loms;
e.
Ren­nen im Rah­men der For­mel-E-Meis­ter­schaft.395

395 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2015, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016 403). Bst. e gilt nur bis zum 31. März 2026 (AS 2020 2139).

Art. 95 Bewilligungen  

1 Ge­su­che für be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Ver­an­stal­tun­gen müs­sen der kan­to­na­len Be­hör­de spä­tes­tens einen Mo­nat vor der Durch­füh­rung ein­ge­reicht wer­den. Bei­zu­le­gen sind der Ent­wurf des Re­gle­ments, der Stre­cken- und Zeit­plan so­wie An­ga­ben über die vor­ge­se­he­nen Si­cher­heits­mass­nah­men, die Or­ga­ni­sa­ti­on des Sa­ni­täts­diens­tes und die un­ge­fäh­re Zahl der Teil­neh­mer.*

2 Es be­steht kein An­spruch auf die Be­wil­li­gung. Sie ist na­ment­lich zu ver­wei­gern, wenn ei­ne Be­läs­ti­gung durch über­mäs­si­gen oder lan­gan­dau­ern­den Lärm zu be­fürch­ten ist. Für Ver­an­stal­tun­gen auf Pis­ten ist sie fer­ner zu ver­sa­gen, wenn der nicht be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Be­trieb der Pis­te den Zie­len der Ver­kehrs­er­zie­hung und Lärm­be­kämp­fung zu­wi­der­läuft.

3 Schnit­zel­fahr­ten, Ori­en­tie­rungs­fahr­ten u. dgl. wer­den nur be­wil­ligt, wenn die Be­wer­tung nicht nach der kür­zes­ten Fahr­zeit er­folgt. Ge­schwin­dig­keits­prü­fun­gen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen, wie Bergren­nen, sind nur auf ab­ge­sperr­ten Stras­sen ge­stat­tet.

4 Sind Durch­schnitts­ge­schwin­dig­kei­ten vor­ge­se­hen, so hat der Ver­an­stal­ter ge­hei­me Kon­trol­len vor­zu­neh­men und Über­schrei­tun­gen bei der Be­wer­tung an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

5 Für Ren­nen im Rah­men der For­mel-E-Meis­ter­schaft legt die kan­to­na­le Be­hör­de in der Be­wil­li­gung ei­ne für Renn­kurs und Fahr­zeu­ge an­ge­mes­se­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit fest. Die kan­to­na­le Be­hör­de stellt si­cher, dass die Höchst­ge­schwin­dig­keit kon­trol­liert und durch­ge­setzt wird.396

*Für den Ver­si­che­rungs­nach­weis vgl. die Art. 30 und 31 der Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. Nov. 1959 (SR 741.31).

396 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2015, in Kraft vom 1. April 2016 bis zum 31. März 2026 (AS 2016 403, 2020 2139).

3. Abschnitt: Strafbestimmung

Art. 96  

(Art. 103 Abs. 1 SVG)

Wer Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung ver­letzt, wird, wenn kei­ne an­de­re Straf­be­stim­mung an­wend­bar ist, mit Bus­se397 be­straft.

397 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

4. Abschnitt: Übergangs- und Schlussbestimmungen

Art. 97 Weisungen; Ausnahmen  

(Art. 106 Abs. 1 SVG)

1 Das ASTRA kann für die Durch­füh­rung die­ser Ver­ord­nung tech­ni­sche Ein­zel­hei­ten re­geln und Wei­sun­gen er­las­sen. In Ein­zel­fäl­len kann es Aus­nah­men von ein­zel­nen Be­stim­mun­gen, na­ment­lich für die Ver­wen­dung der Fahr­zeu­ge, be­wil­li­gen.398

2 Son­der­vor­schrif­ten für den mi­li­tä­ri­schen Stras­sen­ver­kehr blei­ben vor­be­hal­ten.

398 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 97a Informationssysteme der Bewilligungsbehörden 399  

1 Zur Er­tei­lung von Be­wil­li­gun­gen kön­nen die Be­wil­li­gungs­be­hör­den im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit ei­gen­stän­di­ge In­for­ma­ti­ons­sys­te­me be­trei­ben zu:

a.
Be­wil­li­gun­gen für Aus­nah­me­fahr­zeu­ge und Aus­nah­me­trans­por­te;
b.
Sonn­tags- und Nacht­fahr­be­wil­li­gun­gen.

2 Die­se In­for­ma­ti­ons­sys­te­me ent­hal­ten ins­be­son­de­re fol­gen­de Da­ten:

a.
Na­me und Adres­se des Ge­such­stel­lers, des Rech­nungs­emp­fän­gers und des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers;
b.
Da­tum und Stre­cke der Fahrt;
c.
Fahr­zeu­gart;
d.
tech­ni­sche An­ga­ben zum ver­wen­de­ten Fahr­zeug;
e.
An­ga­ben zum La­de­gut.

3 Die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me ent­hal­ten über­dies die Adres­sen al­ler kan­to­na­len Ver­kehrs­po­li­zei­en und Be­wil­li­gungs­be­hör­den so­wie die Adress­ver­zeich­nis­se der zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­ten­den.

4 Die Da­ten nach Ab­satz 2 kön­nen zwi­schen den Be­wil­li­gungs­be­hör­den über ei­ne Schnitt­stel­le elek­tro­nisch aus­ge­tauscht wer­den.

5 Im Rah­men ih­rer Kon­troll­tä­tig­keit er­hal­ten die zu­stän­di­gen Voll­zugs­be­hör­den auf An­fra­ge Zu­griff auf be­stimm­te vom ASTRA aus­ge­stell­te Be­wil­li­gun­gen.

6 Zur Über­prü­fung der An­ga­ben der Ge­such­stel­ler kann das ASTRA über ei­ne Schnitt­stel­le auf die da­für not­wen­di­gen Fahr­zeug­da­ten des In­for­ma­ti­ons­sys­tems Ver­kehrs­zu­las­sung zu­grei­fen.

399 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 98 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
15. Mai 2002
400  

Be­reits in Ver­kehr ste­hen­de Fahr­zeu­ge, wel­che der vor dem 1. Au­gust 2002 gel­ten­den Fahr­rad­de­fi­ni­ti­on nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 VTS401 ent­spre­chen und al­le tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Fahr­rä­der er­fül­len, dür­fen noch bis zum 31. De­zem­ber 2003 wie Fahr­rä­der ver­wen­det wer­den, so­fern sie ei­ne Fahr­r­ad­vi­gnet­te tra­gen.

400Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

401 SR 741.41

Art. 98a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
24. Juni 2015
402  

1 Schutz­hel­me für Füh­re­rin­nen und Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern, die nach bis­he­ri­gem Recht zu­läs­sig wa­ren, dür­fen noch bis zum 31. De­zem­ber 2020 ver­wen­det wer­den.403

2 Bei Mo­tor­fahr­zeu­gen, die vor dem 1. Ok­to­ber 1997 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wor­den sind, darf die Achs­last nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und c bis zum 31. De­zem­ber 2022 ma­xi­mal 12,00 t be­tra­gen, so­weit da­bei die im Fahr­zeu­g­aus­weis ein­ge­tra­ge­nen Höchst­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

3 Bei Mo­tor­fahr­zeu­gen, die vor dem 1. Ok­to­ber 1997 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wor­den sind, darf die zu­läs­si­ge Achs­last nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 2 Buch­sta­be f bis zum 31. De­zem­ber 2022 ma­xi­mal 20,00 t be­tra­gen, wenn da­bei die höchst­zu­läs­si­ge Achs­last von 10,00 t je Ach­se und die im Fahr­zeu­g­aus­weis ein­ge­tra­ge­nen Höchst­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

402 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

403 Die Be­rich­ti­gung vom 15. Sept. 2015 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2015 3145).

Art. 99 Inkrafttreten, Aufhebung bisherigen Rechts  

(Art. 107 Abs. 1 und 3 SVG)

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1963 in Kraft.

2 Am glei­chen Ta­ge tre­ten die noch nicht in Gel­tung ste­hen­den Be­stim­mun­gen des SVG und das Bun­des­ge­setz vom 23. Ju­ni 1961404 be­tref­fend Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über den Stras­sen­ver­kehr in Kraft. Ar­ti­kel 12 SVG ist je­doch auf Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger erst an­wend­bar, wenn der Bun­des­rat die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten er­lässt.

3 Auf­ge­ho­ben sind das Bun­des­ge­setz vom 15. März 1932405 über den Mo­tor­fahr­zeug- und Fahr­r­ad­ver­kehr so­wie al­le Ver­kehrs­re­geln des bis­he­ri­gen Rechts, fer­ner der Bun­des­rats­be­schluss vom 14. Fe­bru­ar 1939406 über die zum Trans­port von le­ben­den Tie­ren ver­wen­de­ten Mo­tor­fahr­zeu­ge.

4 Die Ver­ord­nun­gen und Be­schlüs­se, die der Bun­des­rat in Aus­füh­rung des Bun­des­ge­set­zes vom 15. März 1932 über den Mo­tor­fahr­zeug- und Fahr­r­ad­ver­kehr er­las­sen hat, blei­ben, mit Aus­nah­me der dar­in ent­hal­te­nen Ver­kehrs­re­geln, bis auf wei­te­res in Kraft, so­weit sie dem SVG oder des­sen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten nicht wi­der­spre­chen. Das UVEK stellt ei­ne Lis­te der noch in Kraft blei­ben­den Be­stim­mun­gen auf.

404AS 1962 1362(SVG 33 Abs. 1 und 2, 49Abs. 2)

405[BS 7 595 614; AS 1948 531; 1949 II 1491Art. 4; 1959 679Art. 107 Abs. 3; 1960 1157Art. 28 Abs. 1 Ziff. 1; 1308Art. 4 Abs. 6]

406[BS 9 360]

Schlussbestimmungen der Änderung vom 25. Januar 1989 407

Zu Art. 3b Abs. 3

Die Helmtrag-Pflicht für die Führer von Motorfahrrädern gilt ab 1. Januar 1990.

Zu Art. 41 Abs. 1 und 1bis

Artikel 41 Absätze 1 und 1bis gilt ab 1. Juli 1989.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. Dezember 1993 408

1 Für die vor dem 1. Juli 1994 immatrikulierten Motorwagen mit Selbstzündungsmotor (ausgenommen Arbeitsmotorwagen und landwirtschaftliche Motorwagen) hat der Halter bis zum 1. März 1995 ein Abgas-Wartungsdokument zu beschaffen und die erste Abgaswartung durchführen zu lassen.

2 Für die vor dem 1. Juli 1994 immatrikulierten Arbeitsmotorwagen und landwirtschaftlichen Motorwagen mit Selbstzündungsmotoren hat der Halter bis zum 1. Juli 1995 ein Abgas-Wartungsdokument zu beschaffen und die erste Abgaswartung durchführen zu lassen.

3 Für Fahrzeuge, die von der Typenprüfung befreit sind und vor dem 1. März 1995 durch Einzelprüfung zum Verkehr zugelassen werden, kann die Rauchmessung nach bisherigem Anhang 3 der Verordnung vom 27. August 1969409 über Bau und Ausrüstung der Strassenfahrzeuge erfolgen.

4 An Fahrzeugen, die zwischen dem 1. Juli 1994 und dem 28. Februar 1995 erstmals in Verkehr gesetzt werden, kann bei der Abgas-Nachkontrolle vor der ersten Inverkehrsetzung auf eine Rauchmessung verzichtet werden.

409[AS 1969 821; 1972 1577, 1748; 1975 541Ziff. II 2; 1976 2611; 1979 1922; 1981572Art. 72 Ziff. 3; 1982 495, 531Ziff. II; 1983 627 Art. 88 Ziff. 1; 1984 1338; 1985 608; 1986 1833; 1989 410Ziff. II 2, 1195; 1991 78Ziff. III; 1992 536; 1994 167Ziff. II, 214 Ziff. I und, II 816 Ziff. II 3, 1326. AS 1995 4425Anhang 1 Ziff. I Bst. a]. Siehe heute die V vom 19. Juni 1995 über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (SR 741.41).

Schlussbestimmung der Änderung vom 22. Oktober 1997 410

Kleidung nach Artikel 48 Absatz 3 VRV, die nicht der Schweizer Norm SN 640 710 entspricht, kann noch bis zum 31. Dezember 2000 verwendet werden.

Anhang I 411

411 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wirkung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Anhang II 412

412 Aufgehoben durch Art. 72 Ziff. 2 der Tierschutzverordnung vom 27. Mai 1981, mit Wirkung seit 1. Juli 1981 (AS 1981572).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden