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12. Abschnitt: Zuständigkeit des BAV bei Streitigkeiten 188

188 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681). Fassung gemäss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zweiten Schritt der Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 40 189190  

1 Das BAV ent­schei­det nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten über Strei­tig­kei­ten be­tref­fend:191

a.192
die Be­dürf­nis­se des Ei­sen­bahn­bau­es und -be­trie­bes (Art. 18 und 18m);
b.193
die zur Si­cher­heit des Bau­es und Be­trie­bes der Ei­sen­bahn so­wie zum Schutz von Per­so­nen und Sa­chen zu tref­fen­den Mass­nah­men (Art. 19 Abs. 1, 21 Abs. 1, 24, 30, 31 Abs. 1 und 32a);
c.
die Er­stel­lung und den Be­trieb elek­tri­scher und ra­dio­elek­tri­scher Si­gnal- und Fern­mel­de­an­la­gen (Art. 22);
d.194
die Ver­wei­ge­rung oder die Er­schwe­rung des An­schlus­ses so­wie die Kos­ten­auf­tei­lung (Art. 33–35a);
e.
das Be­dürf­nis zur Ein­rich­tung von Ne­ben­be­trie­ben und de­ren Öff­nungs- und Schlies­sungs­zei­ten (Art. 39).

2 Es ent­schei­det auch über die aus den Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels er­wach­sen­den Strei­tig­kei­ten über Kos­ten und de­ren Ver­tei­lung so­wie über Ver­gü­tun­gen (Art. 19 Abs. 2, 21 Abs. 2 und 25–35).195

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

190 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 9 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

193 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

195 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

12a. Abschnitt: Kommission für den Eisenbahnverkehr 196

196 Eingefügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zweiten Schritt der Bahnreform 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fassung gemäss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Organisation der Bahn­infrastruktur, in Kraft seit 1. Juli 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40a Organisation 197  

1 Die Rail­Com ist ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 57aRVOG198. Sie ist un­ab­hän­gig und un­ter­steht in ih­ren Ent­schei­den kei­nen Wei­sun­gen des Bun­des­ra­tes oder von Ver­wal­tungs­be­hör­den. Sie ist ad­mi­nis­tra­tiv dem UVEK zu­ge­ord­net.

2 Der Bun­des­rat wählt die aus fünf bis sie­ben Mit­glie­dern be­ste­hen­de Rail­Com und be­zeich­net das Prä­si­di­um und das Vi­ze­prä­si­di­um.

3 Die Mit­glie­der müs­sen un­ab­hän­gi­ge Sach­ver­stän­di­ge sein. Sie dür­fen ins­be­son­de­re we­der An­ge­stell­te von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sein noch de­ren Or­ga­nen an­ge­hö­ren noch in ei­nem Dienst­leis­tungs­ver­hält­nis zu ih­nen ste­hen.

4 Die Rail­Com er­lässt ein Re­gle­ment über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­schäfts­füh­rung (Ge­schäfts­re­gle­ment) und un­ter­brei­tet es dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung.

197 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

198 SR 172.010

Art. 40abis Fachsekretariat 199  

1 Die Rail­Com ver­fügt über ein Fach­se­kre­ta­ri­at. Die­ses be­rei­tet die Ge­schäf­te der Rail­Com vor und ko­or­di­niert die Ge­schäf­te zwi­schen der Rail­Com und dem BAV.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent der Rail­Com ist für die Be­grün­dung, Än­de­rung und Be­en­di­gung der Ar­beits­ver­hält­nis­se mit dem Per­so­nal des Se­kre­ta­ri­ats zu­stän­dig.

3 Das An­stel­lungs­ver­hält­nis rich­tet sich nach dem BPG200.

199 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

200 SR 172.220.1

Art. 40ater Aufgaben 201  

1 Die Rail­Com ent­schei­det über Strei­tig­kei­ten be­tref­fend:

a.
die Ge­wäh­rung des Netz­zu­gangs;
b.
die Netz­zu­gangs­ver­ein­ba­run­gen;
c.
die Be­rech­nung des Tras­sen­prei­ses;
d.
den Zu­gang zu Um­schlags­an­la­gen für den kom­bi­nier­ten Ver­kehr und An­schluss­glei­sen, die vom Bund mit­fi­nan­ziert wur­den;
e.
die Wahr­neh­mung von Sys­tem­auf­ga­ben;
f.
das Mit­wir­kungs­recht nach Ar­ti­kel 37a.

2 Sie über­wacht:

a.
die An­wen­dung der Prio­ri­täts­re­geln im Nor­mal- und im Stö­rungs­fall;
b.
die dis­kri­mi­nie­rungs­freie An­wen­dung der Be­triebs­füh­rungs­pro­zes­se;
c.
die dis­kri­mi­nie­rungs­freie Ver­ga­be der Tras­sen;
d.
den dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Zu­gang zur In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 1; die Be­fug­nis­se der Wett­be­werbs­kom­mis­si­on bei Strei­tig­kei­ten zwi­schen Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men blei­ben vor­be­hal­ten;
e.
die dis­kri­mi­nie­rungs­freie Aus­übung der Sys­tem­auf­ga­ben, so­weit dies nicht durch das BAV im Rah­men des Auf­trags si­cher­ge­stellt wird.

3 Sie be­ob­ach­tet die Ent­wick­lung des Ei­sen­bahn­mark­tes im Hin­blick auf ei­ne dis­kri­mi­nie­rungs­freie Be­hand­lung al­ler Be­tei­lig­ten und ei­ne ge­sun­de Ent­wick­lung des Wett­be­werbs.

4 Sie kann von Am­tes we­gen Un­ter­su­chun­gen ein­lei­ten.

5 Sie ko­or­di­niert sich mit den Re­gu­la­to­ren an­de­rer Staa­ten. Sie kann mit die­sen die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen und Da­ten aus­tau­schen.

6 Auf den Netz­zu­gang fin­det das Kar­tell­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 1995202 kei­ne An­wen­dung.

201 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020, mit Aus­nah­me von Abs. 1 Bst. f, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

202 SR 251

Art. 40aquater Bereitstellung von Daten und Auskunftspflicht 203  

1 Die Rail­Com ist be­fugt, im Rah­men der Markt­über­wa­chung die not­wen­di­gen Da­ten bei den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zu er­he­ben und auf an­de­re Wei­se zu be­ar­bei­ten. Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen die für die amt­li­chen Ver­kehrs­sta­tis­ti­ken er­for­der­li­chen An­ga­ben so­wie wei­te­re Un­ter­la­gen vor­le­gen, die die Rail­Com zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­tigt.

2 Amts­stel­len des Bun­des und der Kan­to­ne sind ver­pflich­tet, bei den Ab­klä­run­gen der Rail­Com mit­zu­wir­ken und ihr die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

203 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40aquinquies Verfahrensgrundsätze 204  

1 Die Ver­fah­ren vor der Rail­Com rich­ten sich nach den Be­stim­mun­gen des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968205 (VwVG) so­wie sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 23 und 39 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005206.

2 Für das Kla­ge­ver­fah­ren gel­ten die Be­stim­mun­gen des VwVG über das Be­schwer­de­ver­fah­ren, ins­be­son­de­re die Ar­ti­kel 52, 56, 57, 60 und 63–69, sinn­ge­mä­ss.

3 Ne­ben­in­ter­ven­ti­on, Kla­ge­häu­fung, Streit­ge­nos­sen­schaft und Wi­der­kla­ge sind zu­läs­sig. In die­sen Fäl­len gel­ten die Ar­ti­kel 15, 24, 26 und 31 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. De­zem­ber 1947207 über den Bun­des­zi­vil­pro­zess sinn­ge­mä­ss.

4 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent lei­tet das Ver­fah­ren von Am­tes we­gen oder durch die schrift­li­che Be­stä­ti­gung des Emp­fangs der Be­schwer­de oder der Kla­ge ein.

204 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

205 SR 172.021

206 SR 173.32

207 SR 273

Art. 40asexies Verwaltungssanktionen 208  

1 Die Rail­Com auf­er­legt ei­nem Un­ter­neh­men, das dem Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot im Netz­zu­gang zu­wi­der­han­delt, einen Be­trag, der dem Um­satz ent­spricht, den es oder ein Drit­ter auf­grund der Dis­kri­mi­nie­rung er­zie­len konn­te.

2 Sie be­las­tet ein Un­ter­neh­men, das ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Re­ge­lung, ei­ner Ver­fü­gung der Rail­Com oder ei­nem Ent­scheid ei­ner Rechts­mit­tel­in­stanz zu­wi­der­han­delt, mit ei­nem Be­trag von bis zu 100 000 Fran­ken.

208 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40asepties Finanzierung 209  

1 Die Rail­Com er­hebt für ih­re Ver­fü­gun­gen Ge­büh­ren. Die­se be­mes­sen sich nach dem Zeit­auf­wand.

2 So­weit die Kos­ten der Rail­Com nicht durch Ge­büh­ren ge­deckt sind, wer­den sie vom Bund ge­tra­gen.

3 Der Bun­des­rat legt die Bun­des­bei­trä­ge und die Ge­büh­ren­sät­ze fest und re­gelt die Ge­büh­re­ner­he­bung.

209 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 40aocties Rechtsschutz 210  

1 Der Rechts­schutz rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

2 Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen der Rail­Com ha­ben nur auf­schie­ben­de Wir­kung, wenn das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt dies von Am­tes we­gen oder auf An­trag ei­ner Par­tei an­ord­net.

3 Die Rail­Com ist in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich zur Be­schwer­de ge­gen Ver­fü­gun­gen an­de­rer Bun­des­be­hör­den so­wie ge­gen Ent­schei­de des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts be­rech­tigt.

210 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

13. Abschnitt: Haftung 211212

211 Fassung gemäss Ziff. I 1 des BG vom 19. Dez. 2008 (Änderungen des Transportrechts), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5973; BBl 20074377).

212 Eingefügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 40b Grundsätze  

1 Der In­ha­ber ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens haf­tet für den Scha­den, wenn die cha­rak­te­ris­ti­schen Ri­si­ken, die mit dem Be­trieb der Ei­sen­bahn ver­bun­den sind, da­zu füh­ren, dass ein Mensch ge­tö­tet oder ver­letzt wird oder ein Sach­scha­den ent­steht.

2 Er haf­tet für Schä­den:

a.213
an Sa­chen in der Ob­hut der rei­sen­den Per­son aus­sch­liess­lich nach dem Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz vom 20. März 2009214;
b.215
an be­för­der­ten Sa­chen aus­sch­liess­lich nach dem Ob­li­ga­tio­nen­recht216 und den mass­ge­bli­chen in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen.

3 So­weit die Haf­tung nach Ab­satz 2 nicht im Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­setz oder im Gü­ter­trans­port­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 2015217 ge­re­gelt ist, gel­ten aus­sch­liess­lich die ver­trags­recht­li­chen Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts.218

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

214 SR 745.1

215 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

216 SR 220

217 SR 742.41

218 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

Art. 40c Entlastung  

1 Der In­ha­ber wird von der Haft­pflicht ent­las­tet, wenn ein Sach­ver­halt, der ihm nicht zu­ge­rech­net wer­den kann, so sehr zur Ent­ste­hung des Scha­dens bei­ge­tra­gen hat, dass er als des­sen Haupt­ur­sa­che an­zu­se­hen ist.

2 Der­ar­ti­ge Sach­ver­hal­te sind ins­be­son­de­re:

a.
hö­he­re Ge­walt; oder
b.
gro­bes Ver­schul­den der ge­schä­dig­ten oder ei­ner drit­ten Per­son.
Art. 40d Benützung der Infrastruktur  

1 Der In­ha­ber ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens, das die In­fra­struk­tur ei­nes an­de­ren Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens be­nützt, haf­tet den Ge­schä­dig­ten.

2 Er kann Rück­griff auf den In­ha­ber des Un­ter­neh­mens neh­men, das die In­fra­struk­tur be­treibt, wenn die­se die Ent­ste­hung des Scha­dens mit­ver­ur­sacht hat.

3 Ist das schä­di­gen­de Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nicht be­stimm­bar, so haf­tet der In­ha­ber des Un­ter­neh­mens, das die In­fra­struk­tur be­treibt.

Art. 40e Vereinbarungen  

1 Ver­ein­ba­run­gen, wel­che die Haft­pflicht nach die­sem Ge­setz weg­be­din­gen oder be­schrän­ken, sind nich­tig.

2 Ver­ein­ba­run­gen, die of­fen­sicht­lich un­zu­läng­li­che Ent­schä­di­gun­gen fest­set­zen, sind in­nert ei­nes Jah­res nach ih­rem Ab­schluss an­fecht­bar.

Art. 40f Anwendbarkeit des Obligationenrechts  

So­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res vor­sieht, rich­tet sich die Haf­tung nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts219 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen.

219 SR 220

5. Kapitel: Besondere Leistungen für öffentliche Verwaltungen 220

220 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 41 Grundsatz  

Be­son­de­re Leis­tun­gen der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für Bund, Kan­to­ne, Ge­mein­den und an­de­re öf­fent­li­che Kör­per­schaf­ten und de­ren An­stal­ten und Be­trie­be sind, so­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt oder die Be­tei­lig­ten nichts Ab­wei­chen­des ver­ein­ba­ren, nach den im kauf­män­ni­schen Ver­kehr gel­ten­den Grund­sät­zen zu ver­gü­ten.

Art. 42 Landes­ver­teidigung 221  

1 Auf An­ord­nung des Bun­des­ra­tes sind Ei­sen­bahn­an­la­gen und Ein­rich­tun­gen so­wie Fahr­zeu­ge und de­ren Be­stand ent­spre­chend den Be­dürf­nis­sen der mi­li­tä­ri­schen und wirt­schaft­li­chen Lan­des­ver­tei­di­gung zu er­stel­len, zu er­gän­zen und be­reit­zu­hal­ten. Ar­ti­kel 18 fin­det An­wen­dung.

2 Der Bund trägt die da­durch be­ding­ten Kos­ten.222

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 43 Militär­transporte  

1 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind ent­spre­chend ih­rer Leis­tungs­fä­hig­keit ver­pflich­tet, die von den zu­stän­di­gen mi­li­tä­ri­schen Stel­len an­ge­ord­ne­ten Trans­por­te für die Ar­mee und die Mi­li­tär­ver­wal­tung aus­zu­füh­ren. Vor­be­hal­ten blei­ben die vom Bun­des­rat ver­füg­ten Aus­nah­men und Ein­schrän­kun­gen.

2223

3 Müs­sen bei Mi­li­tär­trans­por­ten aus­ser­or­dent­li­che Si­cher­heits­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den, so ge­hen de­ren Kos­ten zu Las­ten des Bun­des.

223Auf­ge­ho­ben durch Art. 53 Ziff. 4 des BG vom 4. Okt. 1985 über den Trans­port im öf­fent­li­chen Ver­kehr, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1987 (AS 1986 1974; BBl 1983 II 167).

Art. 44 Haftung des Bundes  

1 Der Bund haf­tet den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für die ih­nen aus Mi­li­tär­trans­por­ten er­wach­sen­den Schä­den, wenn we­der das Un­ter­neh­men noch sein Per­so­nal ein Ver­schul­den trifft.

2 Der Bund haf­tet den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nach den Grund­sät­zen des Zi­vil­rechts für die ih­nen aus Er­stel­lung, Be­stand und Be­die­nung mi­li­tä­ri­scher Wer­ke und Ein­rich­tun­gen an und in der Nä­he von Ei­sen­bahn­an­la­gen er­wach­sen­den Schä­den.

Art. 45224  

224 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

Art. 46225  

225 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, mit Wir­kung seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

Art. 47 Öffentliches Gesundheits­wesen  

Die Bun­des­ge­setz­ge­bung über den Schutz der Ge­sund­heit von Men­schen und Tie­ren, die Schäd­lings­be­kämp­fung und den Ver­kehr mit Wa­ren be­stimmt die zu ih­rem Voll­zug not­wen­di­gen Leis­tun­gen der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men. Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ha­ben da­für An­spruch auf an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung.

Art. 48 Streitigkei­ten 226  

1 Strei­tig­kei­ten aus die­sem Ab­schnitt ent­schei­det das BAV.

2 Ge­gen die Ver­fü­gung des BAV kann nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge Be­schwer­de ge­führt wer­den.

226 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 75 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

5a. Kapitel: Ausbau der Infrastruktur227

227 Eingefügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Juni 2013 über die Finanzierung und den Aus­bau der Eisenbahninfrastruktur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 48a Ziele  

Der Aus­bau der In­fra­struk­tur hat fol­gen­de Zie­le:

a.
Per­so­nen­ver­kehr:
1.
Ver­bes­se­rung der Ver­bin­dun­gen mit eu­ro­päi­schen Me­tro­po­lit­an­räu­men,
2.
Ver­bes­se­rung der Ver­bin­dun­gen zwi­schen den schwei­ze­ri­schen Me­tro­po­lit­an­räu­men und in­ner­halb der­sel­ben,
3.
Ver­bes­se­rung der Ver­bin­dun­gen im schwei­ze­ri­schen Städ­te­netz und mit den Zen­tren der Me­tro­po­lit­an­räu­me,
4.
Aus­bau des Re­gio­nal- und des Ag­glo­me­ra­ti­ons­ver­kehrs,
5.
Ver­bes­se­rung der Er­schlies­sung der Berg­ge­bie­te und der Tou­ris­mus­re­gio­nen;
b.
Gü­ter­ver­kehr:
1.
Ver­la­ge­rung des al­pen­que­ren­den Schwer­ver­kehrs,
2.
Ver­bes­se­run­gen für den Bin­nen-, Im­port- und Ex­port­ver­kehr,
3.
Ver­bes­se­rung der Tras­sen­ver­füg­bar­keit.
Art. 48b Strategisches Entwicklungsprogramm  

1 Die In­fra­struk­tur wird im Rah­men ei­nes stra­te­gi­schen Ent­wick­lungs­pro­gramms schritt­wei­se aus­ge­baut.

2 Das stra­te­gi­sche Ent­wick­lungs­pro­gramm wird vom Bund un­ter Ein­be­zug der Kan­to­ne der je­wei­li­gen Pla­nungs­re­gio­nen und der be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men pe­ri­odisch nach­ge­führt.

3 Der Bun­des­rat legt der Bun­des­ver­samm­lung al­le vier Jah­re einen Be­richt zum Stand des Aus­baus, zu not­wen­di­gen An­pas­sun­gen des stra­te­gi­schen Ent­wick­lungs­pro­gramms und zum nächs­ten ge­plan­ten Aus­bau­schritt vor.

Art. 48c Ausbauschritte  

1 Die Er­las­se zu den ein­zel­nen Aus­bau­schrit­ten er­ge­hen in der Form des Bun­des­be­schlus­ses. Die Bun­des­be­schlüs­se un­ter­ste­hen dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Den in den Aus­bau­schrit­ten vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men lie­gen ein Be­darfs­nach­weis und ein be­triebs- und volks­wirt­schaft­lich ab­ge­stütz­tes An­ge­bots­kon­zept zu­grun­de.

3 Der Bun­des­rat zeigt in den Bot­schaf­ten zu den Aus­bau­schrit­ten ins­be­son­de­re die Fol­ge­kos­ten für das ge­sam­te Ei­sen­bahn­sys­tem auf.

4 Je­der Aus­bau­schritt bezweckt auch die Si­cher­stel­lung der Qua­li­tät des An­ge­bots im be­ste­hen­den Fern­ver­kehrs­netz und sieht die da­für er­for­der­li­chen Kre­di­te vor.

Art. 48d Planung der Ausbauschritte  

1 Das BAV lei­tet und ko­or­di­niert als Pro­zess­füh­rer die für die Aus­bau­schrit­te not­wen­di­gen Pla­nun­gen. Es be­rück­sich­tigt die re­gio­na­len Pla­nun­gen der Kan­to­ne und be­zieht die be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men mit ein.

2 Die Kan­to­ne sind ver­ant­wort­lich für die re­gio­na­le An­ge­bots­pla­nung. Sie or­ga­ni­sie­ren sich in ge­eig­ne­ten Pla­nungs­re­gio­nen. Die be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men wer­den in ge­eig­ne­ter Wei­se ein­be­zo­gen.

Art. 48e Projektierung und Ausführung der Massnahmen  

1 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder die mit der Rea­li­sie­rung der Mass­nah­men be­trau­ten Drit­ten (Er­steller­ge­sell­schaf­ten) pro­jek­tie­ren die Mass­nah­men für den Aus­bau der In­fra­struk­tur, ko­or­di­nie­ren sie mit den Be­dürf­nis­sen des Sub­stan­zer­halts und füh­ren sie aus.

2 Da­bei be­rück­sich­ti­gen sie nach dem Grund­satz ei­ner be­triebs- und volks­wirt­schaft­li­chen Op­ti­mie­rung lau­fend den bahn­tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt, or­ga­ni­sa­to­ri­sche Ver­bes­se­run­gen so­wie die Ent­wick­lung im Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr.

Art. 48f Umsetzungsvereinbarungen  

1 Der Bund schliesst mit den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men oder Er­steller­ge­sell­schaf­ten Um­set­zungs­ver­ein­ba­run­gen über die Aus­bau­mass­nah­men ab. Dar­in wer­den die Mass­nah­men für die ein­zel­nen Stre­cken und Kno­ten, die Leis­tun­gen, Kos­ten und Ter­mi­ne, die Ge­wäh­rung der Mit­tel so­wie die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ein­zel­nen fest­ge­legt.

2 Sind mit den Mass­nah­men zu­sam­men­hän­gen­de un­ter­ge­ord­ne­te Ar­bei­ten für den Sub­stan­zer­halt not­wen­dig, so wer­den die­se eben­falls in den Um­set­zungs­ver­ein­ba­run­gen fest­ge­legt.

3 Die Ver­ein­ba­run­gen wer­den durch das UVEK ab­ge­schlos­sen. Ge­ring­fü­gi­ge An­pas­sun­gen, ins­be­son­de­re sol­che tech­ni­scher oder or­ga­ni­sa­to­ri­scher Na­tur, kön­nen vom BAV ver­ein­bart wer­den.

6. Kapitel: Finanzierung der Infrastruktur 228229

228 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

229 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

1. Abschnitt: Im Allgemeinen 230

230 Eingefügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Juni 2013 über die Finanzierung und den Aus­bau der Eisenbahninfrastruktur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 49 Grundsätze 231  

1 Der Bund trägt un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 9b die Haupt­last der Fi­nan­zie­rung der In­fra­struk­tur.

2 Die Kan­to­ne fi­nan­zie­ren die In­fra­struk­tur mit.

3 Kei­ne Bun­des­leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz, aus­ge­nom­men Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 59, wer­den aus­ge­rich­tet für Stre­cken:

a.
für die Fei­ner­schlies­sung;
b.
die kei­ne ganz­jäh­rig be­wohn­ten Ort­schaf­ten er­schlies­sen;
c.
die kei­ne er­heb­li­chen Gü­ter­auf­kom­men er­schlies­sen.

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 50 Voraus­setzungen 232  

1 Der Bund rich­tet Ab­gel­tun­gen nur an Un­ter­neh­men aus:

a.
de­ren Rech­nungs­le­gung den Vor­schrif­ten des 9. Ka­pi­tels ge­nügt;
b.
de­ren Rech­nung nach Spar­ten ge­glie­dert ist und die un­ge­deck­ten Kos­ten je­der Spar­te ein­zeln nach­weist;
c.
die min­des­tens den re­gio­na­len Per­so­nen­ver­kehr so­wie die Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, so­weit vor­han­den, je als ei­ge­ne Spar­te füh­ren.

2 Der Bund kann Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men mit ge­rin­gem Stre­cken­an­teil in der Schweiz.

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 51 Leistungsvereinbarungen 233  

1 Der Bund, ver­tre­ten durch das BAV, und die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men schlies­sen für je­weils vier Jah­re Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab. Dar­in le­gen sie auf­grund der ver­kehrs­po­li­ti­schen Prio­ri­tä­ten des Bun­des und von Plan­rech­nun­gen der Un­ter­neh­men die von der Spar­te In­fra­struk­tur zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen und die da­für vor­ge­se­he­nen Ab­gel­tun­gen und Dar­le­hen im Vor­aus fest.

2 Sind mit dem Sub­stan­zer­halt un­ter­ge­ord­ne­te Aus­bau­mass­nah­men not­wen­dig, so wer­den die­se eben­falls in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung fest­ge­legt.

3 Die Ab­gel­tun­gen und Dar­le­hen die­nen in ers­ter Li­nie da­zu, die In­fra­struk­tur in gu­tem Zu­stand zu er­hal­ten und sie den Er­for­der­nis­sen des Ver­kehrs und dem Stand der Tech­nik an­zu­pas­sen. Da­bei be­rück­sich­tigt wer­den ins­be­son­de­re:

a.
ei­ne an­ge­mes­se­ne Grunder­schlies­sung;
b.
An­lie­gen der Re­gio­nal­po­li­tik, ins­be­son­de­re die Be­dürf­nis­se der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung be­nach­tei­lig­ter Lan­des­ge­gen­den;
c.
An­lie­gen der Raum­ord­nungs­po­li­tik und der Ag­glo­me­ra­ti­ons­po­li­tik;
d.
An­lie­gen des Um­welt­schut­zes.

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 51a Streitigkeiten über Leistungsvereinbarungen 234  

1 Kön­nen sich das BAV und die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nicht auf den Ab­schluss oder die An­wen­dung ei­ner Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ei­ni­gen, so ent­schei­det das UVEK.

2 Ge­gen die Ver­fü­gung des UVEK kann nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge Be­schwer­de ge­führt wer­den. Ge­rügt wer­den kann:

a.
die Ver­let­zung von Bun­des­recht, ein­sch­liess­lich Über­schrei­tung oder Miss­brauch des Er­mes­sens;
b.
die un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge Fest­stel­lung des recht­s­er­heb­li­chen Sach­ver­hal­tes.

3 Be­schwer­den ge­gen Ent­schei­de des UVEK ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

234 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 51b Finanzierungsformen für den Betrieb und den Substanzerhalt 235  

1 Die ge­plan­ten un­ge­deck­ten Kos­ten für den Be­trieb und den Sub­stan­zer­halt, ein­sch­liess­lich der Ab­schrei­bun­gen und der nicht ak­ti­vier­ba­ren In­ves­ti­ti­ons­kos­ten, wer­den mit Ab­gel­tun­gen fi­nan­ziert.

2 In­ves­ti­tio­nen, die die Ab­schrei­bun­gen und Li­qui­di­täts­re­ser­ven über­stei­gen, wer­den mit zins­lo­sen und be­dingt rück­zahl­ba­ren Dar­le­hen fi­nan­ziert. Über­stei­gen die Ab­schrei­bun­gen die In­ves­ti­tio­nen, so sind be­ste­hen­de be­dingt rück­zahl­ba­re Dar­le­hen an den Bahnin­fra­struk­tur­fonds nach dem Bahnin­fra­struk­tur­fonds­ge­setz vom 21. Ju­ni 2013236 zu­rück­zu­zah­len oder mit an­de­ren Leis­tun­gen des Fonds zu ver­rech­nen.

3 Die be­dingt rück­zahl­ba­ren Dar­le­hen des Bun­des kön­nen un­ter Vor­be­halt der not­wen­di­gen ak­ti­en­recht­li­chen Be­schlüs­se in Ei­gen­ka­pi­tal um­ge­wan­delt wer­den. Der Bund kann über­dies auf die Rück­zah­lung von Dar­le­hen ver­zich­ten, wenn auch der Kan­ton ver­zich­tet oder um sich an not­wen­di­gen Bi­lanz­sa­nie­run­gen zu be­tei­li­gen.

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

236 SR 742.140

Art. 52 Wirtschaftliches Verhalten 237  

1 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men schlies­sen sich den Fach­ver­bän­den und Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen an, die ge­eig­net sind, ih­ren Auf­tritt am Markt zu stär­ken.

2 Das BAV kann die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ver­pflich­ten, grös­se­re Aus­schrei­bun­gen ge­mein­sam durch­zu­füh­ren.238

3 Es kann Mass­nah­men zur Ziel­er­rei­chung an­ord­nen oder fi­nan­zi­el­le Leis­tun­gen zu­rück­for­dern, wenn das Un­ter­neh­men:

a.
die be­stell­ten Leis­tun­gen nicht wie ver­ein­bart er­bringt;
b.
Ziel­vor­ga­ben nicht er­reicht;
c.
fest­ge­leg­te Fris­ten nicht ein­hält; oder
d.
sich un­wirt­schaft­lich ver­hält.239

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 19. Ju­ni 2015 über das Kon­so­li­die­rungs- und Auf­ga­ben­über­prü­fungs­pa­ket 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4747; BBl 2013 823,2014 8345).

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

239 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 53240  

240 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 54241  

241 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 55  

Auf­ge­ho­ben

Art. 56242  

242Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 57 Mitfinanzierung durch die Kantone 243  

1 Die Kan­to­ne leis­ten ei­ne Ein­la­ge von 500 Mio. Fran­ken pro Jahr an den Bahnin­fra­struk­tur­fonds zur Fi­nan­zie­rung der In­fra­struk­tur­kos­ten.

1bis Die Ein­la­ge ba­siert auf dem Preis­stand von 2016. Sie wer­den jähr­lich an die Ent­wick­lung des rea­len Brut­to­in­land­pro­dukts an­ge­passt und fol­gen dem Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se.244 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment re­gelt im Ein­ver­neh­men mit dem UVEK die Ein­zel­hei­ten.245

2 Der Be­tei­li­gungs­schlüs­sel pro Kan­ton rich­tet sich nach den be­stell­ten Per­so­nen- und Zug­ki­lo­me­tern im Re­gio­nal­ver­kehr ge­mä­ss dem in­ter­kan­to­na­len Ver­tei­ler.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten un­ter An­hö­rung der Kan­to­ne in ei­ner Ver­ord­nung.

243 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

244 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 19. März 2021 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Er­leich­te­run­gen und ei­ne Ent­las­tung des Bun­des­haus­halts, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 654; BBl 2020 6985).

245 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

2. Abschnitt: Finanzierung des Ausbaus der Infrastruktur 246

246 Eingefügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Juni 2013 über die Finanzierung und den Aus­bau der Eisenbahninfrastruktur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58 Verpflichtungskredite 247  

1 Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt mit­tels Bun­des­be­schluss die für die Aus­bau­schrit­te nach Ar­ti­kel 48c not­wen­di­gen Ver­pflich­tungs­kre­di­te.

2 Kommt es bei ein­zel­nen Mass­nah­men zu Ver­zö­ge­run­gen, so kön­nen die da­für vor­ge­se­he­nen, nicht aus­ge­schöpf­ten Ver­pflich­tungs­kre­di­te für die Rea­li­sie­rung von an­de­ren Mass­nah­men ein­ge­setzt wer­den, de­ren Pro­jek­tie­rung der ent­spre­chen­de Bun­des­be­schluss vor­sieht.

3 Der Bun­des­rat legt die nach Ab­satz 2 zu rea­li­sie­ren­den Mass­nah­men fest.

247Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58a Finanzierungsformen für den Ausbau 248  

1 Der Bund stellt über den Bahnin­fra­struk­tur­fonds die be­wil­lig­ten Mit­tel für die Fi­nan­zie­rung der Mass­nah­men in Form von zins­lo­sen, be­dingt rück­zahl­ba­ren Dar­le­hen und A-Fonds-per­du-Bei­trä­gen zur Ver­fü­gung.

2 Die Ein­zel­hei­ten wer­den in den Um­set­zungs­ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 48f ge­re­gelt.

248 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58b Finanzierung zusätzlicher oder alternativer Massnahmen durch Dritte 249  

1 Die Kan­to­ne und wei­te­re Drit­te kön­nen zu­sätz­li­che oder al­ter­na­ti­ve Mass­nah­men fi­nan­zie­ren, wenn de­ren Auf­nah­me in das stra­te­gi­sche Ent­wick­lungs­pro­gramm mög­lich ist.

2 Sie tra­gen:

a.
bei zu­sätz­li­chen Mass­nah­men: sämt­li­che Kos­ten;
b.
bei al­ter­na­ti­ven Mass­nah­men: die Kos­ten­dif­fe­renz zwi­schen der vom Bund und der von ih­nen vor­ge­se­he­nen Mass­nah­me.

3 Die Be­tei­li­gung Drit­ter darf we­der in der Bau- noch in der Be­trieb­spha­se zu ei­ner Mehr­be­las­tung des Bun­des füh­ren.

4 Der Bund schliesst mit den Drit­ten und den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men Ver­ein­ba­run­gen über die Mass­nah­men ab. Dar­in wer­den die Leis­tun­gen, Kos­ten und Ter­mi­ne, die Ge­wäh­rung der Mit­tel so­wie die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ein­zel­nen fest­ge­legt.

249 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58c Vorfinanzierung 250  

Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kön­nen mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und Drit­ten Ver­ein­ba­run­gen über die Vor­fi­nan­zie­rung der­je­ni­gen Mass­nah­men ab­sch­lies­sen, de­ren Rea­li­sie­rung oder Pro­jek­tie­rung von der Bun­des­ver­samm­lung be­schlos­sen wor­den ist. Die Ver­ein­ba­run­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des BAV.

250 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58d Ausführungsvorschriften 251  

Das UVEK er­lässt Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten über das Con­trol­ling der Leis­tun­gen, Kos­ten, Fi­nan­zen und Ter­mi­ne der be­wil­lig­ten Mass­nah­men.

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

Art. 58e Berichterstattung 252  

Der Bun­des­rat er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung jähr­lich Be­richt über die Fi­nan­zie­rung des Aus­baus der In­fra­struk­tur, na­ment­lich über:

a.
den Stand und den wei­te­ren Ab­lauf der Ar­bei­ten;
b.
die Auf­wen­dun­gen auf­grund der be­wil­lig­ten Ver­pflich­tungs­kre­di­te.

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 des BG vom 21. Ju­ni 2013 über die Fi­nan­zie­rung und den Aus­bau der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 651; BBl 2012 1577).

7. Kapitel: Hilfe bei grossen Naturschäden 253

253 Ursprünglich vor Art. 56. Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 59254  

Der Bund kann den von gros­sen Na­tur­schä­den be­trof­fe­nen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men Fi­nanz­hil­fen an die Kos­ten der Wie­der­her­stel­lung oder des Er­sat­zes be­schä­dig­ter oder zer­stör­ter An­la­gen so­wie an die Kos­ten der Räu­mungs­ar­bei­ten ge­wäh­ren.

254 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 60 und 61255  

255 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 61a256  

256Ur­sprüng­lich Art. 60a. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 16 des BG vom 5. Okt. 1990 über Fi­nanz­hil­fen und Ab­gel­tun­gen (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

8. Kapitel: Trennung von Verkehr und Infrastruktur257

257 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 62 Umfang der Infrastruktur 258  

1 Zur In­fra­struk­tur ge­hö­ren al­le Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen, die im Rah­men des Netz­zu­gangs ge­mein­sam be­nützt wer­den müs­sen, ins­be­son­de­re:

a.
der Fahr­weg;
b.
die Strom­ver­sor­gungs­an­la­gen, ins­be­son­de­re Un­ter­wer­ke und Gleich­rich­ter;
c.
die Si­che­rungs­an­la­gen;
d.
die Pu­bli­kums­an­la­gen;
e.
die Ran­gier­bahn­hö­fe so­wie An­la­gen zum An­neh­men und For­mie­ren von Zü­gen;
f.
die öf­fent­li­chen Ver­la­de­an­la­gen, be­ste­hend aus Ver­la­de­glei­sen und Ver­la­de­plät­zen, in de­nen selbst­stän­dig und un­ab­hän­gig Gü­ter um­ge­schla­gen wer­den kön­nen (Frei­ver­la­de);
g.
die Ran­gier­trieb­fahr­zeu­ge in Ran­gier­bahn­hö­fen;
h.
die für den Un­ter­halt und Be­trieb der In­fra­struk­tur nach den Buch­sta­ben a–g not­wen­di­gen Dienst­ge­bäu­de und Räu­me.

2 Zur In­fra­struk­tur kön­nen auch Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen ge­hö­ren, die mit dem Be­trieb der In­fra­struk­tur ver­bun­den sind, je­doch nicht Ge­gen­stand des Netz­zu­gangs sind. Dies sind ins­be­son­de­re:

a.
An­la­gen für den Ta­ges­un­ter­halt des Roll­ma­te­ri­als;
b.
Kraft­wer­ke und Über­tra­gungs­lei­tun­gen;
c.
Ver­kaufs­an­la­gen;
d.
Räu­me für Ne­ben­be­trie­be;
e.
Diensträu­me für Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men;
f.
Dienst­woh­nun­gen;
g.
Krä­ne und an­de­re Um­schlags­ge­rä­te auf Frei­ver­la­den;
h.
Um­schlags­an­la­gen für den Gü­ter­trans­port ein­sch­liess­lich der Kran- und Ver­la­de­glei­se.

3 Zu den Ei­sen­bah­nen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes, je­doch nicht zur In­fra­struk­tur ge­hö­ren:

a.
Gleis­an­la­gen und Ge­bäu­de für den Roll­ma­te­rial­un­ter­halt (Un­ter­halts­an­la­gen, Werk­stät­ten);
b.
Gleis­an­la­gen und Ge­bäu­de für das län­ger­fris­ti­ge Ab­stel­len von Roll­ma­te­ri­al (Ab­stel­lan­la­gen);
c.
Gleis­an­la­gen auf Ei­sen­bahn­bau­stel­len oder als Zu­fahrt zu sol­chen Bau­stel­len (Werk­glei­se).

4 Eben­falls nicht zur In­fra­struk­tur ge­hört die Er­brin­gung von Ver­kehrs­leis­tun­gen im Gü­ter- und Per­so­nen­ver­kehr.

258 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 3 des Gü­ter­trans­port­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1845; BBl 2014 3827).

Art. 63 Betrieb der Infrastruktur  

Zur In­fra­struk­tur ge­hö­ren auch Be­trieb und Un­ter­halt der Bau­ten, An­la­gen und Ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 62.

Art. 64 Organisation  

1 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss den Be­reich In­fra­struk­tur or­ga­ni­sa­to­risch von den üb­ri­gen Un­ter­neh­mens­be­rei­chen tren­nen und ver­selb­stän­di­gen. Das BAV kann Schmal­spur­bah­nen und klei­ne­re Un­ter­neh­men von die­ser Pflicht be­frei­en.

2 Die In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 2 so­wie die da­mit ver­bun­de­nen Dienst­leis­tun­gen kön­nen or­ga­ni­sa­to­risch vom Be­reich In­fra­struk­tur ge­trennt sein. Ih­re vol­len Kos­ten müs­sen den Leis­tungs­be­zü­gern ver­rech­net wer­den.

Art. 65 Steuerbefreiung  

Die In­fra­struk­tur nach Ar­ti­kel 62 Ab­sät­ze 1 und 2 ist von kan­to­na­len und kom­mu­na­len Lie­gen­schafts­steu­ern be­freit.

9. Kapitel: Rechnungswesen 259

259 Ursprünglich vor Art. 63. Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 66 Grundsätze 260  

1 Das Rech­nungs­we­sen der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men rich­tet sich un­ter Vor­be­halt der Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes nach dem 7. Ab­schnitt des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 2009261.

2 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss in der Bi­lanz und An­la­gen­rech­nung den Be­reich In­fra­struk­tur von an­de­ren Be­rei­chen tren­nen.

3 Es muss in der Er­folgs­rech­nung ei­ne Spar­ten­rech­nung In­fra­struk­tur füh­ren.

260Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

261 SR 745.1

Art. 67 Gewinnverwendung und Eigenkapitalverzinsung 262  

Ge­win­naus­schüt­tun­gen und die Ver­zin­sung von Ei­gen­ka­pi­tal zu­las­ten der Spar­ten­rech­nung In­fra­struk­tur sind nicht zu­läs­sig. Der Ge­winn ist voll­stän­dig ei­ner Spe­zi­al­re­ser­ve der Spar­te In­fra­struk­tur zur De­ckung künf­ti­ger Fehl­be­trä­ge oder für aus­ser­or­dent­li­che Auf­wän­de zu­zu­wei­sen.263

262Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

263 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 68 und 69264  

264Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

Art. 7072265  

265 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 73266  

266Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

Art. 74267  

267 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

10. Kapitel: Kaufrecht der Gemeinwesen 268

268 Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 75 Kaufrecht im Landesinteresse 269  

1 Wenn es im In­ter­es­se des Lan­des ge­bo­ten er­scheint, kann der Bund die kon­zes­sio­nier­te In­fra­struk­tur je­des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens zum Buch­wert er­wer­ben. Dar­le­hen, die der Bund dem Un­ter­neh­men ge­währt hat, wer­den mit dem Kauf­preis ver­rech­net.

2 Das Kauf­recht nach Ab­satz 1 steht auch den nach der Kon­zes­si­on da­zu be­rech­tig­ten Kan­to­nen und Ge­mein­den zu. Ha­ben Kan­to­ne oder Ge­mein­den ei­ne Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur er­wor­ben, so kann der Bund ver­lan­gen, dass die­se ihm zu den in die­sem Ge­setz ge­nann­ten Be­din­gun­gen ab­ge­tre­ten wird.

269 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 7678270  

270 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 79 Streitigkeiten 271  

Ist die Fest­set­zung des Er­werbs­prei­ses strei­tig, so er­lässt das BAV ei­ne Ver­fü­gung.

271Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

11. Kapitel: Sicherheitsrelevante Tätigkeiten im Eisenbahnbereich272

272Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 80 Fähigkeitsprüfung  

Der Bun­des­rat kann vor­schrei­ben, dass:

a.
Per­so­nen, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­üben, ei­ne theo­re­ti­sche und prak­ti­sche Fä­hig­keits­prü­fung ab­zu­le­gen ha­ben; er kann die Ab­ga­be ei­nes Aus­wei­ses bei be­stan­de­ner Prü­fung vor­se­hen;
b.
Per­so­nen, die sich für ei­ne Tä­tig­keit nach Buch­sta­be a aus­bil­den las­sen wol­len, ei­nes vom BAV aus­ge­stell­ten Ler­n­aus­wei­ses be­dür­fen;
c.
Per­so­nen, die ei­ne Tä­tig­keit nach Buch­sta­be a aus­üben oder sich da­zu aus­bil­den las­sen wol­len, be­stimm­te per­sön­li­che und fach­li­che An­for­de­run­gen er­fül­len müs­sen; er kann für die Er­mitt­lung der per­sön­li­chen An­for­de­run­gen auch psy­cho­lo­gi­sche und me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen vor­se­hen.
Art. 80a Abklärung der Tauglichkeit 273  

1 Be­ste­hen Zwei­fel an der Taug­lich­keit ei­ner Per­son, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, so wird die­se ei­ner Taug­lich­keits­un­ter­su­chung un­ter­zo­gen, na­ment­lich auf­grund der Mel­dung ei­ner Ärz­tin oder ei­nes Arz­tes, dass die Per­son we­gen ei­ner kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Krank­heit, we­gen ei­nes Ge­bre­chens oder we­gen ei­ner Sucht ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit nicht si­cher aus­üben kann.

2 Ärz­tin­nen und Ärz­te sind in Be­zug auf Mel­dun­gen nach Ab­satz 1 vom Be­rufs­ge­heim­nis ent­bun­den. Sie kön­nen die Mel­dung di­rekt an das BAV, an den Ar­beit­ge­ber oder an die Auf­sichts­be­hör­de für Ärz­tin­nen und Ärz­te rich­ten.

273 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 81 Dienstunfähigkeit  

Wer we­gen Al­ko­hol-, Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­te­lein­fluss oder aus an­de­ren Grün­den nicht über die er­for­der­li­che kör­per­li­che und geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit ver­fügt, ist dienst­un­fä­hig und darf wäh­rend die­ser Zeit kei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit im Ei­sen­bahn­be­reich aus­üben.

Art. 82 Feststellung der Dienstunfähigkeit  

1 Per­so­nen, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­üben, kön­nen ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be un­ter­zo­gen wer­den.

2 Weist die be­trof­fe­ne Per­son An­zei­chen von Dienst­un­fä­hig­keit auf und sind die­se nicht oder nicht al­lein auf Al­ko­ho­lein­fluss zu­rück­zu­füh­ren, so kann sie wei­te­ren Vor­un­ter­su­chun­gen, na­ment­lich Urin-, Spei­chel-, Schweiss-, Haar- und Na­gel­pro­ben, un­ter­zo­gen wer­den.

3 Ei­ne Blut­pro­be ist an­zu­ord­nen, wenn:

a.
An­zei­chen von Dienst­un­fä­hig­keit vor­lie­gen; oder
b.
die be­trof­fe­ne Per­son sich der Durch­füh­rung der Ate­mal­ko­hol­pro­be wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt.

4 Die Blut­pro­be kann aus wich­ti­gen Grün­den auch ge­gen den Wil­len der der Dienst­un­fä­hig­keit ver­däch­tig­ten Per­son ab­ge­nom­men wer­den. An­de­re Be­weis­mit­tel blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 83 Ausweisentzug  

1 Be­fin­det sich ei­ne Per­son, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, in ei­nem Zu­stand, der die si­che­re Aus­übung ei­ner sol­chen Tä­tig­keit aus­sch­liesst, so ist ihr die Aus­übung die­ser Tä­tig­keit so lan­ge als er­for­der­lich zu un­ter­sa­gen; zu­dem muss ihr der Aus­weis ab­ge­nom­men wer­den.

2 Ab­ge­nom­me­ne Aus­wei­se sind so­fort der er­tei­len­den Be­hör­de zu über­mit­teln; die­se ent­schei­det un­ver­züg­lich über den Ent­zug. Bis zu ih­rem Ent­scheid hat die Ab­nah­me ei­nes Aus­wei­ses die Wir­kung des Ent­zu­ges.

Art.83a Mitteilungen an ausländische Behörden 274  

1 Das BAV teilt der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Be­hör­de mit, wenn es:

a.
ei­ner Per­son ei­nes aus­län­di­schen Un­ter­neh­mens, die im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, die Aus­übung die­ser Tä­tig­keit un­ter­sagt hat;
b.
einen in der Schweiz gül­ti­gen aus­län­di­schen Aus­weis ab­ge­nom­men hat;
c.
die Gül­tig­keit ei­nes aus­län­di­schen Aus­wei­ses für die Schweiz ab­er­kannt hat.

2 Ab­ge­nom­me­ne Aus­wei­se sind so­fort der er­tei­len­den aus­län­di­schen Be­hör­de zu über­mit­teln.

274 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

Art. 84 Zuständigkeiten  

Die An­ord­nung und Durch­füh­rung von Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 82 und 83 ob­liegt:

a.
den von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men be­zeich­ne­ten Per­so­nen oder Un­ter­neh­mens­ein­hei­ten;
b.
den von den Kan­to­nen als zu­stän­dig er­klär­ten Be­hör­den;
c.
dem BAV;
d.
der Trans­port­po­li­zei, so­fern sie von den zu­stän­di­gen Or­ga­nen nach den Buch­sta­ben a–c be­auf­tragt wird.
Art. 85 Ausführungsvorschriften  

1 Der Bun­des­rat:

a.
legt fest, bei wel­cher Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on un­ab­hän­gig von wei­te­ren Be­wei­sen und in­di­vi­du­el­ler Al­ko­hol­ver­träg­lich­keit Dienst­un­fä­hig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 81 an­ge­nom­men wird (An­ge­trun­ken­heit) und wel­che Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on als qua­li­fi­ziert gilt;
b.
kann für an­de­re die Dienst­fä­hig­keit her­ab­set­zen­de Sub­stan­zen fest­le­gen, bei wel­chen Kon­zen­tra­tio­nen im Blut un­ab­hän­gig von wei­te­ren Be­wei­sen und in­di­vi­du­el­ler Ver­träg­lich­keit Dienst­un­fä­hig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 81 an­ge­nom­men wird;
c.
er­lässt Vor­schrif­ten über die Vor­un­ter­su­chun­gen (Art. 82 Abs. 2), das Vor­ge­hen bei der Ate­mal­ko­hol- und der Blut­pro­be, die Aus­wer­tung die­ser Pro­ben und die zu­sätz­li­che ärzt­li­che Un­ter­su­chung der der Dienst­un­fä­hig­keit ver­däch­tig­ten Per­son;
d.
kann vor­schrei­ben, dass zur Fest­stel­lung ei­ner Sucht, wel­che die Dienst­fä­hig­keit ei­ner Per­son her­ab­setzt, die nach Ar­ti­kel 82 Ab­sät­ze 2 und 3 ge­won­nen Pro­ben aus­ge­wer­tet wer­den;
e.
legt die per­sön­li­chen, fach­li­chen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen An­for­de­run­gen an die nach Ar­ti­kel 84 Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Per­so­nen und Un­ter­neh­mens­ein­hei­ten fest.

2 Er be­zeich­net die si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­kei­ten im Ei­sen­bahn­be­reich.

12. Kapitel: Strafbestimmungen und Verwaltungsmassnahmen 275

275 Ursprünglich vor Art. 88. Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 86 Übertretungen 276  

1 Mit Bus­se wird be­straft, wer vor­sätz­lich das Bahn­be­triebs­ge­biet oh­ne Er­laub­nis be­tritt, be­fährt oder es auf an­de­re Wei­se be­ein­träch­tigt.

2 Auf An­trag wird mit Bus­se be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig sei­ne Sorg­falts­pflicht (Art. 17 Abs. 4), Mel­de­pflicht (Art. 14a Abs. 1) oder Mit­wir­kungs­pflicht (Art. 14a Abs. 2) ver­letzt.

3 Der Bun­des­rat kann Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder Be­nüt­zungs­vor­schrif­ten für straf­bar er­klä­ren.

276Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 86a Widerhandlungen gegen Bau- und Betriebsvorschriften 277  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:278

a.
ein Bau­vor­ha­ben oh­ne die nach Ar­ti­kel 18 er­for­der­li­che Plan­ge­neh­mi­gung oder in Miss­ach­tung von aus dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren re­sul­tie­ren­den Be­din­gun­gen, Auf­la­gen oder Vor­schrif­ten aus­führt oder aus­füh­ren lässt;
b.279
ei­ne An­la­ge oder ein Fahr­zeug oh­ne die nach Ar­ti­kel 18w, 23c oder 23d er­for­der­li­che Be­triebs­be­wil­li­gung oder un­ter Miss­ach­tung von Be­din­gun­gen, Auf­la­gen oder Vor­schrif­ten der Be­triebs­be­wil­li­gung in Be­trieb nimmt oder in Be­trieb neh­men lässt;
c.
ei­ner ge­stützt auf die­ses Ge­setz er­teil­ten Kon­zes­si­on zu­wi­der­han­delt;
d. und e.280
f.
Vi­deo­si­gna­le un­ter Ver­let­zung von Ar­ti­kel 16b auf­zeich­net, auf­be­wahrt, nutzt oder be­kannt gibt;
g.281

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.282

277Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

278 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

279 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

280 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

281 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 1. Okt. 2010 (AS 20111119; BBl20094915). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

282 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2 (AS 2012 5619; BBl 2011 911). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 87 Ausübung einer sicherheitsrelevanten Tätigkeit in dienstunfähigem Zustand 283  

1 Wer in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, wird mit Bus­se be­straft. Die Stra­fe ist Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe, wenn ei­ne qua­li­fi­zier­te Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on vor­liegt.

2 Wer we­gen des Ein­flus­ses von Be­täu­bungs­mit­teln oder Arz­nei­mit­teln oder aus an­de­ren Grün­den dienst­un­fä­hig im Sin­ne von Ar­ti­kel 81 ist und in die­sem Zu­stand im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

3 Die vor­ge­setz­te Per­son, die vor­sätz­lich ei­ne nach Ab­satz 1 oder 2 straf­ba­re Hand­lung ver­an­lasst oder nicht nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung.

283Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 87a Vereitelung von Massnahmen zur Feststellung der Dienstunfähigkeit 284  

1 Wer im Ei­sen­bahn­be­reich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit aus­übt und sich vor­sätz­lich ei­ner Blut­pro­be, ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be oder ei­ner an­de­ren vom Bun­des­rat ge­re­gel­ten Vor­un­ter­su­chung, die an­ge­ord­net wur­de oder mit de­ren An­ord­nung ge­rech­net wer­den muss­te, oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zo­gen oder den Zweck die­ser Mass­nah­men ver­ei­telt hat, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Die vor­ge­setz­te Per­son, die vor­sätz­lich ei­ne nach Ab­satz 1 straf­ba­re Hand­lung ver­an­lasst oder nicht nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung.

284Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 87b Ausübung einer sicherheitsrelevanten Tätigkeit ohne Zulassung 285  

1 Wer vor­sätz­lich ei­ne si­cher­heits­re­le­van­te Tä­tig­keit im Ei­sen­bahn­be­reich aus­übt, ob­wohl ihm die Zu­las­sungs­do­ku­men­te ver­wei­gert, ent­zo­gen oder ab­er­kannt wur­den, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

3 Die vor­ge­setz­te Per­son, die vor­sätz­lich ei­ne nach Ab­satz 1 straf­ba­re Hand­lung ver­an­lasst oder nicht nach ih­ren Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung.

285 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 88 Verfolgung von Amtes wegen 286  

Nach dem Straf­ge­setz­buch287 straf­ba­re Hand­lun­gen wer­den von Am­tes we­gen ver­folgt, wenn sie ge­gen An­ge­stell­te von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men mit ei­ner Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 5 wäh­rend de­ren Dienstaus­übung be­gan­gen wer­den.

286Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

287 SR 311.0

Art. 88a Zuständigkeit 288  

1 Die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung von Ver­stös­sen ge­gen Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels ist Sa­che der Kan­to­ne.

2289

288Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

289 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3205; BBl 2013 7185).

Art. 89 Verwal­tungs­mass­nahmen 290  

1 Das BAV kann Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­se und Aus­wei­se zeit­wei­lig oder dau­ernd ent­zie­hen oder de­ren Gel­tungs­be­reich ein­schrän­ken, wenn:

a.
ge­gen die­ses Ge­setz oder sei­ne Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten ver­stos­sen wird;
b.
die mit der Er­tei­lung ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen oder Auf­la­gen miss­ach­tet wer­den.

2 Es ent­zieht Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­se und Aus­wei­se, wenn die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen zu de­ren Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind.

3 An­ge­stell­te, Be­auf­trag­te oder Mit­glie­der der Or­ga­ne ei­nes Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens mit ei­ner Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 5 die­ses Ge­set­zes oder ei­ner Kon­zes­si­on oder Be­wil­li­gung nach den Ar­ti­keln 6–8 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 2009291, die in Aus­übung ih­rer Funk­tio­nen wie­der­holt zu be­grün­de­ten Kla­gen An­lass ge­ben, sind auf Be­geh­ren des BAV von die­sen Funk­tio­nen zu ent­he­ben.

4 Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1–3 kön­nen un­ab­hän­gig von der Ein­lei­tung und vom Aus­gang ei­nes Straf­ver­fah­rens ge­trof­fen wer­den.

290Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

291 SR 745.1

Art. 89a Meldepflicht 292  

Po­li­zei- und Straf­be­hör­den ha­ben al­le Ver­stös­se, die ei­ne Mass­nah­me nach Ar­ti­kel 89 nach sich zie­hen könn­ten, der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu mel­den.

292Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 89b Entscheide der RailCom 293294  

1 Wer vor­sätz­lich ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Re­ge­lung, ei­ner rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gung der Rail­Com oder ei­nem Ent­scheid ei­ner Rechts­mit­tel­in­stanz zu­wi­der­han­delt, wird mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken be­straft.

2 Wer vor­sätz­lich ei­ne Ver­fü­gung der Rail­Com be­tref­fend die Aus­kunfts­pflicht (Art. 40abisAbs. 4) nicht be­folgt, wird mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken be­straft.

3 Die Rail­Com ver­folgt und be­ur­teilt Wi­der­hand­lun­gen nach die­sem Ar­ti­kel. Das Bun­des­ge­setz vom 22. März 1974295 über das Ver­wal­tungs­straf­recht ist an­wend­bar.

293 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2012 5619, 2013 1603; BBl 2011 911).

294 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Ju­li 2020 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

295 SR 313.0

Art. 90296  

296 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

13. Kapitel: Schlussbestimmungen 297

297Fassung gemäss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 91 Gültigkeit alter Konzessionen 298  

1 Die die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen der Kon­zes­sio­nen sind auf­ge­ho­ben, über­dies die­je­ni­gen über die Zug­kraft, die Zahl der Ge­lei­se, die Zahl der täg­lich zu füh­ren­den Zü­ge, die Fahr­ge­schwin­dig­kei­ten, die Be­för­de­rung von Hand­ge­päck und über die vom Rein­ge­winn ab­hän­gi­ge Her­ab­set­zung oder Er­hö­hung der Ta­xen.

2 Die Be­stim­mun­gen der Kon­zes­sio­nen über den Rück­kauf blei­ben bis zum Ab­lauf ih­rer Gel­tungs­dau­er in Kraft.

3 So­fern die vor 1999 er­teil­te Kon­zes­si­on nichts an­de­res be­stimmt, gilt sie bis zu ih­rem Ab­lauf so­wohl als Kon­zes­si­on für Bau und Be­trieb der In­fra­struk­tur wie auch als Kon­zes­si­on für die re­gel­mäs­si­ge Per­so­nen­be­för­de­rung im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 2009299.300

4 Bei In­fra­struk­tur­kon­zes­sio­nen, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung er­teilt wur­den, gilt das öf­fent­li­che In­ter­es­se nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be a die­ses Ge­set­zes als vor­han­den, wenn für die In­fra­struk­tur Ab­gel­tungs­bei­trä­ge ge­leis­tet wer­den.301

298Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

299 SR 745.1

300Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

301Ein­ge­fügt durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 92302  

302 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2835; BBl 1997 I 909).

Art. 93 Zwangs­liquidation und Nachlass­vertrag nach Aufhebung der Konzession  

1 Ist die Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 8 die­ses Ge­set­zes auf­ge­ho­ben, so rich­tet sich die Zwangs­li­qui­da­ti­on des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens nach den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 1889303 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs. Da­ge­gen wird das ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 1917304 über Ver­pfän­dung und Zwangs­li­qui­da­ti­on von Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen ver­pfän­de­te Ver­mö­gen nach den Be­stim­mun­gen des letzt­ge­nann­ten Ge­set­zes ver­wer­tet und ver­teilt. Im Üb­ri­gen fin­det des­sen Ar­ti­kel 15 An­wen­dung.305

2 Das glei­che gilt für den Nach­lass­ver­trag. Ar­ti­kel 52 Zif­fern 1, 3–7 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 1917 über die Ver­pfän­dung und Zwangs­li­qui­da­ti­on von Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen fin­den An­wen­dung.

303 SR 281.1

304 SR 742.211

305Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 94306  

306 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 95 Anwendung der Eisenbahngesetzgebung auf andere Unternehmen 307  

So­weit es zur Er­zie­lung ein­heit­li­cher Rechts­grund­la­gen für ver­schie­de­ne Ar­ten von Ver­kehrs­be­trie­ben zweck­mäs­sig er­scheint, ist der Bun­des­rat be­fugt, die An­wen­dung von Be­stim­mun­gen die­ses und an­de­rer Ge­set­ze über Ei­sen­bah­nen auf Trans­port­diens­te aus­zu­deh­nen, die in Er­gän­zung oder an­stel­le der Ei­sen­bahn von ihr oder an­dern Un­ter­neh­men be­trie­ben wer­den.

307Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

Art. 96 Änderung und Aufhebung früherer Erlasse  

1 Al­le die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen sind auf­ge­ho­ben, na­ment­lich:

1.
das Bun­des­ge­setz vom 23. De­zem­ber 1872308 über den Bau und Be­trieb der Ei­sen­bah­nen auf dem Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft;
2.
das Bun­des­ge­setz vom 28. Ju­ni 1889309 be­tref­fend die Hilfs­kas­sen der Ei­sen­bahn- und Dampf­schiff­ge­sell­schaf­ten;
3.
das Bun­des­ge­setz vom 28. Ju­ni 1895310 be­tref­fend das Stimm­recht der Ak­tio­näre von Ei­sen­bahn­ge­sell­schaf­ten und die Be­tei­li­gung des Staa­tes bei de­ren Ver­wal­tung;
4.
das Bun­des­ge­setz vom 27. März 1896311 über das Rech­nungs­we­sen der Ei­sen­bah­nen;
5.
das Bun­des­ge­setz vom 21. De­zem­ber 1899312 über Bau und Be­trieb der schwei­ze­ri­schen Ne­ben­bah­nen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 92 die­ses Ge­set­zes;
6.
das Bun­des­ge­setz vom 18. Ju­ni 1914313 be­tref­fend die Ge­büh­ren für Kon­zes­sio­nen von Trans­port­an­stal­ten;
7.
Ar­ti­kel 111 Buch­sta­ben c-e des Bun­des­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 1943314 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bun­des­rechts­pfle­ge;
8.
Ar­ti­kel 9 und der letz­te Satz des Ar­ti­kels 11 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. Fe­bru­ar 1878315 be­tref­fend Hand­ha­bung der Bahn­po­li­zei;
9.
Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 29. März 1950316 über die Trol­ley­bus­un­ter­neh­mun­gen;
10.
der Bun­des­be­schluss vom 23. De­zem­ber 1904317 be­tref­fend Er­mäch­ti­gung des Bun­des­ra­tes zur Be­wil­li­gung von Än­de­run­gen des Be­triebs­sys­tems bei Ei­sen­bah­nen;
11.
der Bun­des­be­schluss vom 14. De­zem­ber 1921318 be­tref­fend die Be­rech­nung des Rein­er­tra­ges der Pri­vat­bah­nen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 92 die­ses Ge­set­zes;
12.
der Bun­des­be­schluss vom 21. Ju­ni 1907319 be­tref­fend Un­ter­stel­lung der kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen un­ter die Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ver­pflich­tung zur Ab­tre­tung von Pri­vat­rech­ten.

2 Un­ter Vor­be­halt der ge­stützt dar­auf be­grün­de­ten Rech­te und For­de­run­gen von Bund, Kan­to­nen, Ge­mein­den und Pri­va­ten sind auf­ge­ho­ben:

13.
das Bun­des­ge­setz vom 2. Ok­to­ber 1919320 über die Un­ter­stüt­zung von pri­va­ten Ei­sen­bahn- und Dampf­schiffs­un­ter­neh­mun­gen zum Zwe­cke der Ein­füh­rung des elek­tri­schen Be­trie­bes;
14.
das Bun­des­ge­setz vom 6. April 1939321 über die Hil­fe­leis­tung an pri­va­te Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen;
15.
das Bun­des­ge­setz vom 21. De­zem­ber 1949322 über die Er­gän­zung des Bun­des­ge­set­zes über die Hil­fe­leis­tung an pri­va­te Ei­sen­bahn- und Schiff­fahrts­un­ter­neh­mun­gen;
16.
der Bun­des­be­schluss vom 18. Ju­ni 1907323 be­tref­fend die Be­wil­li­gung ei­ner Sub­ven­ti­on von 5 Mil­lio­nen Fran­ken an den Kan­ton Grau­bün­den für den Bau ei­ner Bahn von Be­vers nach Schuls und von Ilanz nach Disen­tis;
17.
der Bun­des­be­schluss vom 18. De­zem­ber 1918324 über Hil­fe­leis­tung an Not lei­den­de Trans­port­un­ter­neh­mun­gen;
18.
der Bun­des­be­schluss vom 22. Ok­to­ber 1937325 über Kri­sen­hil­fe zur Auf­recht­er­hal­tung des Be­trie­bes pri­va­ter Ei­sen­bah­nen und Schiffs­un­ter­neh­mun­gen.

3326

308[BS 7 3; AS 1949 563Art. 55 Bst. b]

309[BS 8 586]

310[BS 7 217]

311[BS 7 220]

312[BS 7 117; AS 1949 563Art. 55 Bst. c, 1997 2465 An­hang Ziff. 17. AS 1998 2835Ziff. II 1]

313[BS 7 979]

314[BS 3 531]

315[BS 7 27; AS 1958 335Art. 96 Abs. 1 Ziff. 8 und Abs. 3, 1986 1974Art. 53 Ziff. 5, 2010 1881An­hang 1 Ziff. II 23. AS 2011 3961Art. 11 Abs. 1]

316SR 744.21. Heu­te: BG über die Trol­ley­bus­un­ter­neh­men.

317[BS 7 30]

318[BS 7 234; AS 1958 335Art. 96 Abs. 1 Ziff. 11. AS 2003210Ziff. I 13]

319[BS 7 393]

320[BS 7 242]

321[BS 7 248; AS 1950 I 351 Art. 1 und 2]

322[AS 1950 I 351]

323[BS 7 240]

324[BS 7 245]

325[BS 7 246]

326Die Än­de­rung kann un­ter AS 1958 335kon­sul­tiert wer­den.

Art. 96a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
17. März 2017
327  

Bis En­de 2018 be­trägt die Ein­la­ge der Kan­to­ne in den Bahnin­fra­struk­tur­fonds 500 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr.

327 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

Art. 97 Inkrafttreten und Vollzug  

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens und er­lässt die Voll­zugs­vor­schrif­ten. So­weit die­ses Ge­setz Auf­ga­ben den Kan­to­nen zu­weist, er­las­sen die­se die not­wen­di­gen Voll­zugs­vor­schrif­ten.328

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ju­li 1958329

328Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 3680; BBl 1994 I 497).

329BRB vom 24. Ju­ni 1958

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 24. März 1995 330

330AS 1995 3680; BBl 1994 I 497. Aufgehoben durch Ziff. II 13 des BG vom 20. März 2009 über die Bahnreform 2, mit Wirkung seit 1. Jan. 2010 (AS 20095597; BBl2005 2415, 20072681).

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