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Verordnung
über Bau und Betrieb der Eisenbahnen
(Eisenbahnverordnung, EBV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 17 Absatz 2 und 97 des Eisenbahngesetzes
vom 20. Dezember 19571 (EBG),
Artikel 3 Absatz 2 Buchstabe c des Elektrizitätsgesetzes vom 24. Juni 19022 (EleG)
und Artikel 9 des Trolleybus-Gesetzes vom 29. März 19503,4

verordnet:

1 SR 742.101

2 SR 734.0

3 SR 744.21

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Juli 2012 (AS 2011 6233).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Gegenstand, Zweck und Geltungsbereich 5

5 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1659).

Art. 1 Gegenstand, Zweck und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Pla­nung, den Bau, den Be­trieb, die In­stand­hal­tung so­wie den Rück­bau von:

a.
Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­gen der Ei­sen­bah­nen;
b.
elek­tri­schen Tei­len von Trol­ley­bus­an­la­gen und -fahr­zeu­gen.6

2 Sie bezweckt ins­be­son­de­re die Si­cher­heit der Ei­sen­bah­nen.

3 Sie gilt für al­le dem EBG un­ter­ste­hen­den Ei­sen­bah­nen so­wie für die elek­tri­schen Tei­le von Trol­ley­bus­an­la­gen und -fahr­zeu­gen.7

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

2. Abschnitt: Sicherheit 8

8 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1659).

Art. 2 Grundsätze, anerkannte Regeln der Technik, Stand der Technik 9

1 Die Bau­ten, An­la­gen, Fahr­zeu­ge und ih­re Tei­le müs­sen so ge­plant und ge­baut wer­den, dass sie si­cher be­trie­ben und sach­ge­recht in­stand ge­hal­ten wer­den kön­nen.

2 Die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen be­zeich­nen die tech­ni­schen Nor­men, die ge­eig­net sind, Vor­schrif­ten der Ei­sen­bahn­ge­setz­ge­bung zu kon­kre­ti­sie­ren. So­weit mög­lich be­zeich­nen sie eu­ro­pä­isch har­mo­ni­sier­te Nor­men.

3 Sind kei­ne tech­ni­schen Nor­men be­zeich­net wor­den oder feh­len sie, so sind die an­er­kann­ten Re­geln der Tech­nik an­zu­wen­den.

4 Dar­über hin­aus ist der Stand der Tech­nik zu be­rück­sich­ti­gen, wenn da­durch ein Ri­si­ko mit ver­hält­nis­mäs­si­gem Auf­wand wei­ter re­du­ziert wer­den kann.

5 Sind Tei­le oder Werk­stof­fe für die Si­cher­heit we­sent­lich, so muss nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen, dass ih­re Ei­gen­schaf­ten und ihr Zu­stand den An­for­de­run­gen nach die­sem Ar­ti­kel ent­spre­chen.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 2a Prüfung der Sicherheit durch das BAV 10

Das Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) prüft die si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te nach Ar­ti­kel 17c EBG ri­si­ko­ori­en­tiert:

a.
auf der Grund­la­ge von Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen (Art. 15k und 15l), Prüf­be­rich­ten Sach­ver­stän­di­ger (Art. 6 Abs. 3, 8a Abs. 4 und 15m) oder Si­cher­heits­be­wer­tungs­be­rich­ten (Art. 8c Abs. 2); oder
b.
in­dem es Stich­pro­ben vor­nimmt.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011 (AS 2011 6233). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 3 Berücksichtigung anderer Interessen

1 Den Be­lan­gen der Raum­pla­nung, des Um­welt­schut­zes und des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes ist be­reits bei der Pla­nung und Pro­jek­tie­rung Rech­nung zu tra­gen.

2 Die Be­dürf­nis­se der Be­hin­der­ten sind an­ge­mes­sen zu be­ach­ten.

Art. 4 Ergänzende Vorschriften 11

Er­gän­zend zu die­ser Ver­ord­nung sind ins­be­son­de­re an­wend­bar:

a.12
Ver­ord­nung vom 2. Fe­bru­ar 200013 über das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Ei­sen­bahn­an­la­gen (VP­VE);
b.
Stör­fall­ver­ord­nung vom 27. Fe­bru­ar 199114;
c.
Ver­ord­nung vom 23. De­zem­ber 199915 über den Schutz vor nich­tio­ni­sie­ren­der Strah­lung;
d.16
Strom­ver­sor­gungs­ver­ord­nung vom 14. März 200817.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

13 SR 742.142.1

14 SR 814.012

15 SR 814.710

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

17 SR 734.71

Art. 5 Abweichungen von den Vorschriften 18

1 Das BAV kann in Aus­nah­me­fäl­len Ab­wei­chun­gen von Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung und ih­rer Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen an­ord­nen, um Ge­fah­ren für Men­schen, Sa­chen oder wich­ti­ge Rechts­gü­ter ab­zu­wen­den.19

2 Es kann in Ein­zel­fäl­len Ab­wei­chun­gen be­wil­li­gen, wenn der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät im grenz­über­schrei­ten­den und im na­tio­na­len Ver­kehr da­durch nicht be­ein­träch­tigt wird und:

a.
der glei­che Grad an Si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist; oder
b.
kein in­ak­zep­ta­bles Ri­si­ko ent­steht und al­le ver­hält­nis­mäs­si­gen ri­si­ko­re­du­zie­ren­den Mass­nah­men er­grif­fen wer­den.20

3 Es kann Plan­ge­neh­mi­gungs- und Be­triebs­be­wil­li­gungs­ge­su­che auf Grund­la­ge der Vor­schrif­ten be­wil­li­gen, die bei Ein­gang des voll­stän­di­gen Ge­suchs gel­ten, so­fern die Si­cher­heit und die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät nicht be­ein­träch­tigt wer­den.21

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 5a Sicherheitsgenehmigung 22

1 Das Ge­such der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin um Er­tei­lung oder Er­neue­rung ei­ner Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung nach Ar­ti­kel 8a EBG muss hin­sicht­lich des Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tems den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 9 der Richt­li­nie (EU) 2016/79823 und nach An­hang II der De­le­gier­ten Ver­ord­nung (EU) 2018/76224 ent­spre­chen.25

1bis Ent­spricht das Ge­such zu­sätz­lich den An­for­de­run­gen nach An­hang I der vor­ge­nann­ten Ver­ord­nung, so er­streckt sich die Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung auch auf fol­gen­de Tä­tig­kei­ten:

a.
Fahr­ten zur In­stand­hal­tung der ei­ge­nen In­fra­struk­tur;
b.
In­ter­ven­ti­ons­fahr­ten;
c.
Ran­gier­dienst­leis­tun­gen auf ei­ge­ner In­fra­struk­tur;
d.
Fahr­ten im Rah­men ei­ner vom BAV über­tra­ge­nen Sys­tem­füh­rer­schaft;
e.
In­struk­ti­ons­fahr­ten.26

2 Will die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin den Be­trieb oder die In­fra­struk­tur so än­dern, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung über­prüft wer­den müs­sen, so muss sie das BAV recht­zei­tig dar­über un­ter­rich­ten; dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn sich Art oder Um­fang des Be­triebs we­sent­lich än­dert.

3 Das BAV ent­schei­det über das Ge­such um Er­tei­lung oder Er­neue­rung der Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung in­ner­halb von vier Mo­na­ten nach Ein­gang.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

23 Richt­li­nie (EU) 2016/798 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 11. Mai 2016 über Ei­sen­bahn­si­cher­heit (Neu­fas­sung), Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 138 vom 26.5.2016, S. 102.

24 De­le­gier­te Ver­ord­nung (EU) 2018/762 der Kom­mis­si­on vom 8. März 2018 über ge­mein­sa­me Si­cher­heits­me­tho­den be­züg­lich der An­for­de­run­gen an Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­te­me ge­mä­ss der Richt­li­nie (EU) 2016/798 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes und zur Auf­he­bung der Ver­ord­nun­gen (EU) Nr. 1158/2010 und (EU) Nr. 1169/2010, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 129 vom 25.5.2018, S. 26.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 5b Sicherheitsbescheinigung 27

1 Das Ge­such des Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­mens um Er­tei­lung oder Er­neue­rung ei­ner Si­cher­heits­be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 8e EBG muss hin­sicht­lich des Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tems den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 9 der Richt­li­nie (EU) 2016/79828 und nach An­hang I der De­le­gier­ten Ver­ord­nung (EU) 2018/76229 ent­spre­chen und die An­ga­ben nach An­hang I der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/76330 ent­hal­ten.31

2 Will das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men den Be­trieb so än­dern, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Si­cher­heits­be­schei­ni­gung über­prüft wer­den müs­sen, so muss es das BAV recht­zei­tig dar­über un­ter­rich­ten; dies gilt ins­be­son­de­re dann, wenn sich Art oder Um­fang des Be­triebs we­sent­lich än­dert.

3 Das BAV ent­schei­det über das Ge­such um Er­tei­lung oder Er­neue­rung der Si­cher­heits­be­schei­ni­gung in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ein­gang der voll­stän­di­gen Ge­suchs­un­ter­la­gen.32

4 Es ent­zieht die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung, wenn sie im ers­ten Jahr nach ih­rer Er­tei­lung nicht in der vor­ge­se­he­nen Wei­se ge­nutzt wur­de.33

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

28 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5a Abs. 1.

29 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5a Abs. 1.

30 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/763 der Kom­mis­si­on vom 9. April 2018 über die prak­ti­schen Fest­le­gun­gen für die Er­tei­lung von ein­heit­li­chen Si­cher­heits­be­schei­ni­gun­gen an Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men ge­mä­ss der Richt­li­nie (EU) 2016/798 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes und zur Auf­he­bung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 653/2007 der Kom­mis­si­on, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 129 vom 25.5.2018, S. 49.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

Art. 5c Sicherheitsmanagementsystem und ergänzende Nachweise 34

1 Der Ge­such­stel­ler muss mit sei­nem Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tem nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2 oder Ar­ti­kel 8e Ab­satz 2 EBG si­cher­stel­len, dass die Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten und al­le Ri­si­ken, die mit dem Be­trieb ver­bun­den sind, kon­trol­liert und ge­steu­ert wer­den.

2 So­weit der Ge­such­stel­ler nicht auf­zeigt, wie sein Si­cher­heits­ma­na­ge­ment­sys­tem die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 5a Ab­satz 1 oder Ar­ti­kel 5b Ab­satz 1 er­füllt, muss er er­gän­zen­de Nach­wei­se er­brin­gen.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 5d Erleichterungen 35

1 Ein Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men kann die Ge­su­che um Er­tei­lung oder Er­neue­rung ei­ner Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung und ei­ner Si­cher­heits­be­schei­ni­gung ge­mein­sam stel­len und die Er­fül­lung der Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung ge­mein­sam nach­wei­sen, wenn die Si­cher­heits­be­schei­ni­gung nur für den Ei­sen­bahn­ver­kehr auf ei­ge­ner In­fra­struk­tur gel­ten soll.

2 Ein An­schluss­gleis­be­nut­zer darf oh­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung über den An­schluss­punkt hin­aus­fah­ren, so­fern:

a.
er sich auf der Grund­la­ge der von der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin zur Ver­fü­gung ge­stell­ten In­for­ma­tio­nen ver­ge­wis­sert hat, dass das Fahr­zeug mit der Stre­cke kom­pa­ti­bel ist; und
b.
die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin be­stä­tigt hat, dass der Fahr­weg zwi­schen dem An­schluss­gleis und dem be­nutz­ten Bahn­hof­gleis spur­be­wirk­ten Flan­ken­schutz ge­gen­über den mög­li­chen Zug­fahr­stras­sen auf­weist.36

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 5e Verfahren des BAV 37

Das Ver­fah­ren des BAV zur Er­tei­lung und Er­neue­rung rich­tet sich:

a.
bei der Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung für In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen: nach Ar­ti­kel 12 der Richt­li­nie 2016/79838;
b.
bei der Si­cher­heits­be­schei­ni­gung für Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men: nach Ar­ti­kel 10 der Richt­li­nie 2016/798 so­wie nach Ar­ti­kel 6 und nach An­hang II der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/76339.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

38 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5aAbs. 1.

39 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5b Abs. 1.

Art. 5f Europäische und ausländische Sicherheitsgenehmigungen und -bescheinigungen 40

1 Ver­fügt ein Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men über ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung der Ei­sen­bah­n­agen­tur der Eu­ro­päi­schen Uni­on (Agen­tur), so kann das BAV dar­auf ver­zich­ten, zu über­prü­fen, ob An­for­de­run­gen ein­ge­hal­ten wer­den, de­ren Ein­hal­tung aus die­ser Si­cher­heits­be­schei­ni­gung her­vor­geht.

2 Aus­län­di­sche Si­cher­heits­ge­neh­mi­gun­gen und -be­schei­ni­gun­gen kön­nen vom BAV für grenz­na­he Stre­cken und Fahr­ten dar­auf an­er­kannt wer­den, oh­ne dass da­für ein zwi­schen­staat­li­ches Ab­kom­men über die ge­gen­sei­ti­ge An­er­ken­nung sol­cher Ge­neh­mi­gun­gen und Be­schei­ni­gun­gen er­for­der­lich ist.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 5g Sicherheitsbericht der Eisenbahnunternehmen 41

Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men müs­sen dem BAV jähr­lich bis zum 31. Mai über das vor­her­ge­hen­de Ka­len­der­jahr einen Si­cher­heits­be­richt mit den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 6 der Richt­li­nie (EU) 2016/79842 so­wie Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 402/201343 vor­le­gen.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

42 Richt­li­nie (EU) 2016/798 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 11. Mai 2016 über Ei­sen­bahn­si­cher­heit (Neu­fas­sung), Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 138 vom 26.5.2016, S. 102.

43 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 402/2013 der Kom­mis­si­on vom 30. April 2013 über die ge­mein­sa­me Si­cher­heits­me­tho­de für die Eva­lu­ie­rung und Be­wer­tung von Ri­si­ken und zur Auf­he­bung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 352/2009, ABl. L 121 vom 3.5.2013, S. 8; ge­än­dert durch Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2015/1136 der Kom­mis­si­on vom 13. Ju­li 2015, ABl. L 185 vom 14.7.2015, S. 6.

Art. 5h Jahresbericht des BAV 4445

1 Das BAV ver­öf­fent­licht jähr­lich einen Be­richt über sei­ne Tä­tig­keit als Auf­sichts­be­hör­de.

2 Der Be­richt ent­hält min­des­tens die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 19 der Richt­li­nie (EU) 2016/79846.47

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

46 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5g.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 5i Register der zugelassenen Fahrzeuge 48

1 Die Hal­ter müs­sen in das Re­gis­ter der zu­ge­las­se­nen Fahr­zeu­ge nach Ar­ti­kel 17a EBG die in Zif­fer 1 des An­hangs zum Be­schluss der Kom­mis­si­on 2011/107/EU49 als ob­li­ga­to­risch ge­kenn­zeich­ne­ten Da­ten ih­rer Fahr­zeu­ge ein­tra­gen.

2 Sie kön­nen die üb­ri­gen in Zif­fer 1 des An­hangs vor­ge­se­he­nen Da­ten in das Re­gis­ter ein­tra­gen.

3 Die Zu­griffs­rech­te rich­ten sich nach Zif­fer 3.3 des An­hangs.

4 Nicht in das Re­gis­ter ein­zu­tra­gen sind Dienst­fahr­zeu­ge (Art. 57), die:

a.
so­wohl auf Schie­nen als auch auf der Stras­se ver­keh­ren kön­nen (Zwei­we­ge­fahr­zeu­ge);
b.
ein- und aus­gleis­bar sind.50

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

49 Be­schluss 2011/107/EU der Kom­mis­si­on vom 10. Fe­br. 2011 zur Än­de­rung der Ent­schei­dung 2007/756/EG zur An­nah­me ei­ner ge­mein­sa­men Spe­zi­fi­ka­ti­on für das na­tio­na­le Ein­stel­lungs­re­gis­ter, ABl. L 43 vom 17.2.2011 S. 33.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 5ibis51

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019 (AS 2019 3571). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 5j Instandhaltung von Fahrzeugen 52

1 Die nach Ar­ti­kel 17b EBG für die In­stand­hal­tung von Fahr­zeu­gen ver­ant­wort­li­che Stel­le muss ein In­stand­hal­tungs­sys­tem be­trei­ben, das den An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 14 Ab­sät­ze 2 und 3 so­wie An­hang III der Richt­li­nie (EU) 2016/79853 ent­spricht.

2 Ist die­se Stel­le für die In­stand­hal­tung von Gü­ter­wa­gen ver­ant­wort­lich, die auf in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken ver­keh­ren, so muss sie da­für nach der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/77954 zer­ti­fi­ziert sein. Von der Zer­ti­fi­zie­rungs­pflicht aus­ge­nom­men sind Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men für die In­stand­hal­tung der ei­ge­nen Gü­ter­wa­gen.

3 Wer Grund zur An­nah­me hat, dass die ver­ant­wort­li­che Stel­le den An­for­de­run­gen nicht ge­nügt, muss die Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le dar­über in­for­mie­ren. Die Zer­ti­fi­zie­rungs­stel­le in­for­miert das BAV un­ver­züg­lich über ge­trof­fe­ne Mass­nah­men.

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

53 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5g.

54 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/779 der Kom­mis­si­on vom 16. Mai 2019 mit Durch­füh­rungs­be­stim­mun­gen für ein Sys­tem zur Zer­ti­fi­zie­rung von für die In­stand­hal­tung von Fahr­zeu­gen zu­stän­di­gen Stel­len ge­mä­ss der Richt­li­nie (EU) 2016/798 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes und zur Auf­he­bung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 445/2011 der Kom­mis­si­on, ABl. L 139 I vom 27.5.2019, S. 360.

Art. 5k Kontrollverfahren 55

Für Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und die für die In­stand­hal­tung von Fahr­zeu­gen ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen gel­ten die in den Ar­ti­keln 3–5 und dem An­hang der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1078/201256 ent­hal­te­nen Pflich­ten über das Kon­troll­ver­fah­ren.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

56 Ver­ord­nung (EU) Nr. 1078/2012 der Kom­mis­si­on vom 16. No­vem­ber 2012 über ei­ne ge­mein­sa­me Si­cher­heits­me­tho­de für die Kon­trol­le, die von Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und Fahr­weg­be­trei­bern, de­nen ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung be­zie­hungs­wei­se Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung er­teilt wur­de, so­wie von den für die In­stand­hal­tung zu­stän­di­gen Stel­len an­zu­wen­den ist, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 320 vom 17.11.2012, S. 8.

3. Abschnitt: Planung, Bau und Betrieb 57

57 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1659).

Art. 6 Plangenehmigung für Bauten und Anlagen 58

1 Der Plan­ge­neh­mi­gung nach Ar­ti­kel 18 EBG un­ter­lie­gen die Plä­ne al­ler Bau­ten und An­la­gen, die ganz oder über­wie­gend dem Bau und Be­trieb ei­ner Ei­sen­bahn die­nen (Ei­sen­bahn­an­la­gen). Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach der VP­VE59.60

2Mit der Plangenehmigung stellt dasBAVfest, dass die genehmigten Unterlagen die Erstellung einer vorschriftskonformen Baute oder Anlage erlauben.

3 Das BAV kann Un­ter­la­gen selbst prü­fen, oder durch fach­lich kom­pe­tente, un­ab­hän­gi­ge Per­so­nen (Sach­ver­stän­di­ge) prü­fen las­sen so­wie vom Ge­such­stel­ler Nach­wei­se und Prüf­be­rich­te Sach­ver­stän­di­ger ver­lan­gen.61

4 Es kann im Rah­men der Plan­ge­neh­mi­gung fest­le­gen, für wel­che Bau­ten oder An­la­gen oder Tei­le da­von Si­cher­heits­nach­wei­se nach Ar­ti­kel 8a ein­zu­rei­chen sind.62

563

6Die Plangenehmigung für Bauten und Anlagen gilt als Baubewilligung.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. April 2000, in Kraft seit 1. Mai 2000 (AS 20001386).

59 SR 742.142.1

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

63 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 6a Zwischenverfügungen zu Fahrzeugen 64

Der Ge­such­stel­ler kann beim BAV vor Be­ginn und wäh­rend des Baus des Fahr­zeugs selbst­stän­dig an­fecht­ba­re Zwi­schen­ver­fü­gun­gen be­an­tra­gen:

a.
zu Pflich­ten­heft und Ty­penskiz­ze;
b.
zu an­de­ren Tei­la­spek­ten des Fahr­zeugs, von de­nen die Ty­pen­zu­las­sung ab­hängt.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998 (AS 1999 1083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 6b Probefahrten 65

1 Das BAV be­wil­ligt Pro­be­fahr­ten des Fahr­zeugs auf der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur, so­fern die Pro­be­fahr­ten für die Er­tei­lung der Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich sind und der Ge­such­stel­ler dem BAV nach­weist, dass die Si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist.

2 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen ha­ben bei Pro­be­fahr­ten die in Ar­ti­kel 21 Ab­sät­ze 3 und 5 der Richt­li­nie (EU) 2016/79766 so­wie die in Ar­ti­kel 6 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/54567 ge­nann­ten Pflich­ten.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

66 Richt­li­nie (EU) 2016/797 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 11. Mai 2016 über die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät des Ei­sen­bahn­sys­tems in der Eu­ro­päi­schen Uni­on (Neu­fas­sung), Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 138 vom 26.5.2016, S. 44.

67 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545 der Kom­mis­si­on vom 4. April 2018 über die prak­ti­schen Mo­da­li­tä­ten für die Ge­neh­mi­gung für das In­ver­kehr­brin­gen von Schie­nen­fahr­zeu­gen und die Ge­neh­mi­gung von Schie­nen­fahr­zeug­ty­pen ge­mä­ss der Richt­li­nie (EU) 2016/797 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 90 vom 6.4.2018, S. 66.

Art. 7 Typenzulassung 68

1 Das Ge­such um ei­ne Ty­pen­zu­las­sung nach Ar­ti­kel 18x EBG kann ge­stellt wer­den, so­fern sie ge­eig­net ist, Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren zu ver­ein­fa­chen.

2 So­weit der Ge­such­stel­ler im Rah­men ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs- oder Be­triebs­be­wil­li­gungs­ver­fah­rens für den Be­wil­li­gungs­ge­gen­stand oder Tei­le da­von über Ty­pen­zu­las­sun­gen ver­fügt und er die Kon­for­mi­tät mit dem Typ er­klärt, geht das BAV da­von aus, dass der ty­pen­zu­ge­las­se­ne Teil des Be­wil­li­gungs­ge­gen­stands den zum Zeit­punkt der Er­tei­lung der Ty­pen­zu­las­sung gel­ten­den Vor­schrif­ten ent­spricht.

3 Der Ge­such­stel­ler muss im Rah­men des Plan­ge­neh­mi­gungs- oder Be­triebs­be­wil­li­gungs­ge­suchs dar­le­gen, dass die Ty­pen­zu­las­sung auf den vor­ge­se­he­nen Be­trieb be­zie­hungs­wei­se auf die vor­ge­se­he­nen Ein­satz­be­din­gun­gen an­wend­bar ist.

4 Die Kon­for­mi­täts­er­klä­rung für Fahr­zeu­ge, die auf in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken (Art. 15a Abs. 1) ein­ge­setzt wer­den sol­len, rich­tet sich nach Ar­ti­kel 15 der Richt­li­nie (EU) 2016/79769 und nach An­hang VI der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/25070.71

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

69 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 6b Abs. 2.

70 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/250 der Kom­mis­si­on vom 12. Fe­bru­ar 2019 über die Mus­ter der EG-Er­klä­run­gen und -Be­schei­ni­gun­gen für Ei­sen­bahn-In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten und -Teil­sys­te­me, das Mus­ter der Ty­pen­kon­for­mi­täts­er­klä­rung für Schie­nen­fahr­zeu­ge und über die EG-Prüf­ver­fah­ren für Teil­sys­te­me ge­mä­ss der Richt­li­nie (EU) 2016/797 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes so­wie zur Auf­he­bung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 201/2011 der Kom­mis­si­on, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 42 vom 13.2.2019, S. 9.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 8 Betriebsbewilligung 72

1 Ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 18w EBG ist er­for­der­lich für die In­be­trieb­nah­me:

a.
ei­ner Ei­sen­bahn­an­la­ge nach si­gni­fi­kan­ten Än­de­run­gen (Art. 8c);
b.
neu­er oder we­sent­lich ge­än­der­ter Fahr­zeu­ge.

2 In den üb­ri­gen Fäl­len ent­schei­det das BAV bei der Plan­ge­neh­mi­gung dar­über, ob die In­be­trieb­nah­me ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­dert.

3 Ist ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich, so muss das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men dem BAV einen Si­cher­heits­nach­weis nach Ar­ti­kel 8a ein­rei­chen.

4 Nach des­sen Prü­fung er­teilt es die Be­triebs­be­wil­li­gung, wenn die üb­ri­gen Auf­la­gen der Plan­ge­neh­mi­gung oder der Ty­pen­zu­las­sung er­füllt sind.

5 Ist kei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich, so kann das BAV die Um­set­zung der Auf­la­gen je­der­zeit an der An­la­ge oder am Fahr­zeug selbst über­prü­fen, das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men zur Be­stä­ti­gung auf­for­dern oder die Prü­fung durch ei­ne sach­ver­stän­di­ge Per­son an­ord­nen.

6 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss den Kon­troll­or­ga­nen das für die Un­ter­su­chung und Er­pro­bung nö­ti­ge Per­so­nal, das Ma­te­ri­al und die Plä­ne kos­ten­los zur Ver­fü­gung stel­len und je­de not­wen­di­ge Aus­kunft er­tei­len.

7 Das BAV er­lässt für Ei­sen­bahn­an­la­gen Richt­li­ni­en über Art, Be­schaf­fen­heit, In­halt und An­zahl der ein­zu­rei­chen­den Un­ter­la­gen.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 8a Sicherheitsnachweis 73

1 Der Si­cher­heits­nach­weis nach Ar­ti­kel 18w Ab­satz 2 EBG ist durch Fach­leu­te zu er­stel­len und durch die­se zu un­ter­zeich­nen.74

2Das BAV prüft die Voll­stän­dig­keit des Si­cher­heits­nach­wei­ses. Zu­dem prüft es an­hand des Si­cher­heits­nach­wei­ses, ob die im Si­cher­heits­be­richt auf­ge­zeig­ten Mass­nah­men um­ge­setzt sind.

3Es kann Si­cher­heits­nach­wei­se über­prü­fen, in­dem es Fest­stel­lun­gen an der An­la­ge selbst vor­nimmt.

4 Es ver­langt in der Re­gel bei Vor­ha­ben mit ho­her Si­cher­heits­re­le­vanz Prü­fun­gen durch Sach­ver­stän­di­ge. Es ver­zich­tet ins­be­son­de­re dann auf sol­che Prü­fun­gen, wenn sie nicht da­zu bei­tra­gen kön­nen, Feh­ler mit Aus­wir­kun­gen auf die Si­cher­heit zu ver­mei­den.75

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. April 2000, in Kraft seit 1. Mai 2000 (AS 20001386).

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 8b Sicherheitsbericht des Eisenbahnunternehmens 76

1 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss bei al­len Vor­ha­ben, für die ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung oder ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist, so­wie für al­le üb­ri­gen si­gni­fi­kan­ten Än­de­run­gen des Ei­sen­bahn­sys­tems einen Si­cher­heits­be­richt er­stel­len.

2 Der Si­cher­heits­be­richt be­ruht auf ei­ner Si­cher­heits­ana­ly­se, in der die Ri­si­ken er­mit­telt wer­den, wel­che aus dem Vor­ha­ben für Bau und Be­trieb ent­ste­hen kön­nen; da­bei sind al­le si­cher­heits­re­le­van­ten Aspek­te des Fahr­zeugs oder der Ei­sen­bahn­an­la­ge und ih­rer Um­ge­bung zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Im Si­cher­heits­be­richt wird dar­ge­legt, wie­weit es sich um ei­ne si­gni­fi­kan­te Än­de­rung (Art. 8c Abs. 1) han­delt, mit wel­chen Mass­nah­men den Ri­si­ken be­geg­net und wie si­cher­ge­stellt wer­den kann, dass das ge­plan­te Vor­ha­ben den Vor­schrif­ten ent­spre­chen wird und der Si­cher­heits­nach­weis (Art. 8a) er­bracht wer­den kann.

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003 (AS 2003 2482). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 8c Signifikante Änderungen 77

1 Bei in­no­va­ti­ven oder kom­ple­xen Vor­ha­ben mit ho­her Si­cher­heits­re­le­vanz (si­gni­fi­kan­ten Än­de­run­gen) muss das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men das Ri­si­ko­ma­na­ge­ment­ver­fah­ren nach An­hang I der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 402/201378 durch­füh­ren.79

2 Die ord­nungs­ge­mäs­se An­wen­dung des Ri­si­ko­ma­na­ge­ment­ver­fah­rens so­wie des­sen Er­geb­nis­se sindvon ei­ner Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­le in ei­nem Si­cher­heits­be­wer­tungs­be­richt zu be­ur­tei­len.

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2003 (AS 2003 2482). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

78 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5g.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 8d Überprüfung durch das BAV 80

1 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss dem BAV mit dem Be­wil­li­gungs­ge­such sei­nen Si­cher­heits­be­richt und ge­ge­be­nen­falls den Si­cher­heits­be­wer­tungs­be­richt vor­le­gen.

2 Das BAV über­prüft die Be­rich­te ri­si­ko­ori­en­tiert mit Stich­pro­ben.

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 9 Überwachung 81

1 Das BAV über­wacht die Ein­hal­tung der Si­cher­heits­an­for­de­run­gen. Ge­ge­be­nen­falls ord­net es die Her­stel­lung des vor­schrifts­ge­mäs­sen Zu­stan­des an.

2 Es kann Kon­trol­len durch­füh­ren so­wie Un­ter­la­gen, Nach­wei­se und Gut­ach­ten ver­lan­gen, so­weit dies für sei­ne Auf­sichtstä­tig­keit er­for­der­lich ist.

3 Nach si­cher­heits­re­le­van­ten Er­eig­nis­sen kann es im Rah­men sei­ner Auf­sichtstä­tig­keit tech­nisch-be­trieb­li­che Ab­klä­run­gen zu den Ur­sa­chen und Um­stän­den durch­füh­ren oder an­ord­nen. Vor­be­hal­ten bleibt die Zu­stän­dig­keit der Un­fall­un­ter­su­chungs­stel­le nach Ar­ti­kel 15a EBG.

4 Ver­fügt ein Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men über ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung oder ei­ne Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung, so rich­tet sich das BAV bei der Über­wa­chung nach der De­le­gier­ten Ver­ord­nung (EU) 2018/76182.83

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

82 De­le­gier­te Ver­ord­nung (EU) 2018/761 der Kom­mis­si­on vom 16. Fe­bru­ar 2018 zur Fest­le­gung ge­mein­sa­mer Si­cher­heits­me­tho­den für die Auf­sicht durch die na­tio­na­len Si­cher­heits­be­hör­den nach Aus­stel­lung ei­ner ein­heit­li­chen Si­cher­heits­be­schei­ni­gung oder Er­tei­lung ei­ner Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung ge­mä­ss der Richt­li­nie (EU) 2016/798 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes und zur Auf­he­bung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 1077/2012 der Kom­mis­si­on, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 129 vom 25.5.2018, S. 16.

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 10 Verantwortlichkeiten 84

1 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sind für die vor­schrifts­ge­mäs­se Pla­nung, den vor­schrifts­ge­mäs­sen Bau, den si­che­ren Be­trieb und die In­stand­hal­tung der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge ver­ant­wort­lich.

2 Sie müs­sen be­ste­hen­de Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge neu­en Er­kennt­nis­sen, ver­än­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen oder ge­än­der­ten Vor­schrif­ten an­pas­sen, so­weit es die Si­cher­heit zwin­gend er­for­dert.

3 Sie sor­gen für ei­ne ener­gie­op­ti­mier­te Aus­le­gung ih­rer Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge so­wie für einen ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Be­trieb.85

4 Bei elek­tri­schen An­la­gen tritt der Be­triebs­in­ha­ber nach Ar­ti­kel 46 an die Stel­le des Ei­sen­bahn­un­ter­neh­mens.

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 11 Betriebsorganisation

Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on und Per­so­nal­be­stand der Bahn­un­ter­neh­men müs­sen den Ei­gen­hei­ten der Bahn so­wie dem tech­ni­schen Stand der An­la­gen und Fahr­zeu­ge ent­spre­chen und die In­stand­hal­tung ge­währ­leis­ten.

Art. 11a Fahrdienstvorschriften 86

1 Das BAV er­lässt die schwei­ze­ri­schen Fahr­dienst­vor­schrif­ten. Es be­rück­sich­tigt da­bei auch die an­schluss­gleiss­pe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen.87

2 Es kann zur Er­leich­te­rung des grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehrs auf kur­z­en, grenz­na­hen Stre­cken die Fahr­dienst­vor­schrif­ten des an­gren­zen­den Staa­tes für an­wend­bar er­klä­ren.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

87 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 5 der Gü­ter­trans­port­ver­ord­nung vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1859).

Art. 12 Betriebsvorschriften 88

1 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men er­las­sen die für den Be­trieb und die In­stand­hal­tung not­wen­di­gen Be­triebs­vor­schrif­ten. Sie ach­ten auf de­ren Pra­xi­staug­lich­keit und Be­nut­zer­freund­lich­keit.

2 Sie sor­gen da­für, dass die Be­triebs­vor­schrif­ten dem BAV als Grund­la­ge für des­sen Auf­sichtstä­tig­keit zur Ver­fü­gung ste­hen.89 Be­triebs­vor­schrif­ten, die von den vom BAV ge­stützt auf Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 EBG er­las­se­nen Fahr­dienst­vor­schrif­ten ab­wei­chen, sind min­des­tens drei Mo­na­te vor der be­ab­sich­tig­ten In­kraft­set­zung dem BAV zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten.

3 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men sor­gen da­für, dass die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen den An­wen­de­rin­nen und An­wen­dern zur Ver­fü­gung ste­hen.

4 Für Netz­be­nut­ze­rin­nen sind die­je­ni­gen Be­triebs­vor­schrif­ten ver­bind­lich, die in Be­zug auf die Nut­zung der Stre­cke Re­geln ent­hal­ten:90

a.
wel­che öf­fent­lich-recht­li­che Auf­la­gen um­set­zen;
b.
über das bei ei­ner be­stimm­ten Ge­schwin­dig­keit er­for­der­li­che Brems­ver­hält­nis (in­kl. Fest­stell­brem­se) so­wie die er­laub­ten Längs- und Quer­kräf­te;
c.
über das Ver­wen­den ther­mi­scher Trieb­fahr­zeu­ge in Tun­nels;
d.
zum ein­zu­hal­ten­den Licht­raum­pro­fil;
e.
zur zu­läs­si­gen Rad­satz­last und Me­ter­last;
f.
über das Ver­keh­ren von Fahr­zeu­gen mit gros­sem Achs­stand und von Zü­gen mit Über­län­ge;
g.
über die ma­xi­ma­le Stro­ment­nah­me aus der Fahr­lei­tung;
h.
über die an­zu­wen­den­de Dienst­spra­che;
i.
zur elek­tro­ma­gne­ti­schen Ver­träg­lich­keit.

5 Das BAV sorgt für mög­lichst ein­heit­li­che Vor­schrif­ten für den Be­trieb.91

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 12a Prüfungen vor dem Einsatz eines Fahrzeugs 92

Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men und In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen füh­ren vor dem Ein­satz ei­nes Fahr­zeugs die in Ar­ti­kel 23 Ab­sät­ze 1 und 2 der Richt­li­nie 2016/79793 ge­nann­ten Prü­fungs­tä­tig­kei­ten durch.

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

93 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

Art. 12abis Technisch-betriebliche Empfehlungen 94

Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin er­lässt tech­nisch-be­trieb­li­che Emp­feh­lun­gen für die Be­nüt­zung der In­fra­struk­tur. Die Emp­feh­lun­gen die­nen da­zu, Be­triebs­stö­run­gen zu mi­ni­mie­ren und die Netz­be­nut­ze­rin­nen auf mög­li­che Scha­den­fäl­le auf­merk­sam zu ma­chen. Sie ent­hal­ten ins­be­son­de­re Hin­wei­se:

a.
zur Trak­ti­on auf gros­sen bzw. lan­gen Stei­gun­gen;
b.
zum Ver­schleiss der In­fra­struk­tur;
c.
zur op­ti­ma­len Zugs­län­ge und zu Zug­ha­ken­las­ten, Fahr­cha­rak­te­ris­tik, Ent­glei­sungs­si­cher­heit;
d.
zum Schutz der Gü­ter ge­gen La­dungs­ver­schie­bung und Be­schä­di­gung.

94 Ur­sprüng­lich Art. 12a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

Art. 12b Datenbearbeitung durch das BAV 95

1 Zum Zweck der Ver­kehrs­pla­nung kann das BAV von den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men stre­cken­be­zo­ge­ne Da­ten nach An­hang 3 ver­lan­gen.

2 Die­se Da­ten dür­fen auch für Stu­di­en und Sta­tis­ti­ken ver­wen­det und da­für auch an an­de­re Stel­len des Bun­des oder der Kan­to­ne wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

95 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

Art. 13 Instandhaltungsgrundsätze 96

1 In­stand­hal­tung und Er­neue­rung müs­sen den für die Be­triebs­si­cher­heit er­for­der­li­chen Zu­stand der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge ge­währ­leis­ten.

2 Die In­stand­hal­tung ist so zu or­ga­ni­sie­ren, dass

a.
die ge­setz­li­chen und die be­triebs­in­ter­nen Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den;
b.
die Ver­ant­wort­li­chen je­der­zeit den Zu­stand der Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge über­bli­cken.

3 Die In­stand­hal­tung ist zu pla­nen und durch Ar­beits­ab­läu­fe und -an­wei­sun­gen zu re­geln.

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 14 Personal für Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung 97

1 Pla­nung, Bau, Be­trieb und In­stand­hal­tung dür­fen nur ent­spre­chend aus­ge­bil­de­tem Per­so­nal über­tra­gen wer­den.

2 Bei elek­tri­schen An­la­gen, elek­tri­schen Tei­len von Schie­nen­fahr­zeu­gen und elek­tri­schen Tei­len von Trol­ley­bus­an­la­gen und -fahr­zeu­gen muss die fach­li­che Lei­tung ei­ner sach­ver­stän­di­gen Per­son mit elek­tro­tech­ni­scher Bil­dung (elek­tro­tech­ni­sche Be­rufs­leh­re, gleich­wer­ti­ge be­triebs­in­ter­ne Aus­bil­dung oder Stu­di­um im Be­reich der Elek­tro­tech­nik) über­tra­gen wer­den, die Er­fah­rung im Um­gang mit Stark­stro­man­la­gen hat und die ört­li­chen Ver­hält­nis­se und die zu tref­fen­den Schutz­mass­nah­men kennt.

3 So­weit die Si­cher­heit des Be­trie­bes be­son­de­re An­for­de­run­gen stellt, sind Dienst­kennt­nis­se und Ge­sund­heits­zu­stand des Per­so­nals pe­ri­odisch zu über­prü­fen.

4 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men er­nen­nen für die Lei­tung von Be­trieb und In­stand­hal­tung min­des­tens ei­ne ver­ant­wort­li­che Per­son so­wie ei­ne Stell­ver­tre­tung.

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 15 Meldungen über Betrieb und Instandhaltung

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen in­for­mie­ren das BAV über den Zu­stand ih­rer Bau­ten, An­la­gen und Fahr­zeu­ge.98 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) be­stimmt, wel­che Mel­dun­gen sie dem BAV pe­ri­odisch über­mit­teln müs­sen.99

1bis100

2 Im Üb­ri­gen gilt die Ver­ord­nung vom 17. De­zem­ber 2014101 über die Si­cher­heits­un­ter­su­chung von Zwi­schen­fäl­len im Ver­kehrs­we­sen.102

98 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

100 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der V vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2745). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 12 der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

101 SR 742.161

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 15bis Meldungen an die kantonale Vermessungsaufsicht 103

1 Das BAV in­for­miert die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht über die Er­öff­nung ei­nes Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren.

2 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen in­for­mie­ren die­se Stel­le in­nert 20 Ta­gen über Än­de­run­gen ih­rer Bau­ten und An­la­gen, die ei­ne Nach­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung not­wen­dig ma­chen.

103 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 12 der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

1a. Kapitel: Interoperabilität104

104 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1659).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 15a Geltungsbereich

(Art. 23b Abs. 2 EBG)

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels gel­ten für den Neu­bau, Än­de­run­gen und Er­neue­run­gen so­wie den Be­trieb der:

a.
nor­mal­spu­ri­gen Stre­cken, so­weit die­se nicht in An­hang 5 auf­ge­führt sind (in­te­r­ope­ra­ble Stre­cken);
b.105
auf den in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken ein­ge­setz­ten Fahr­zeu­ge, aus­ge­nom­men Spe­zi­al­fahr­zeu­ge (Art. 56–58).

2 Auf den in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken aus­ser­halb des in­te­r­ope­ra­blen Haupt­net­zes nach An­hang 6 muss die Ein­hal­tung der tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen In­te­r­ope­ra­bi­li­tät (TSI) nur so weit nach­ge­wie­sen wer­den, als dies zur Ge­währ­leis­tung des Ver­kehrs von Fahr­zeu­gen er­for­der­lich ist, wel­che den TSI ent­spre­chen. Das BAV er­lässt Richt­li­ni­en über den Nach­weis.

3 So­weit es für die Her­stel­lung der In­te­r­ope­ra­bi­li­tät er­for­der­lich ist, ver­fügt das BAV, bis wann wel­che Stre­cken und Fahr­zeu­ge be­stimm­ten An­for­de­run­gen der TSI ent­spre­chen müs­sen.

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 15b Grundlegende Anforderungen, technische Ausführungsbestimmungen


(Art. 23f Abs. 1 EBG)

1 Die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen an das Ei­sen­bahn­sys­tem, Teil­sys­te­me und In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten ein­sch­liess­lich der Schnitt­stel­len rich­ten sich nach An­hang III der Richt­li­nie (EU) 2016/797106.107

2 Als tech­ni­sche Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen gel­ten die in An­hang 7 auf­ge­führ­ten TSI.

3 So­weit kei­ne Son­der­fäl­le vor­lie­gen oder Ab­wei­chun­gen von TSI be­wil­ligt wur­den, ge­hen die TSI den üb­ri­gen Be­stim­mun­gen der EBV vor.

106 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15c Inbetriebnahme von Teilsystemen 108

(Art. 23c Abs. 1 EBG)

Neue Teil­sys­te­me der Be­rei­che In­fra­struk­tur, Ener­gie, Zug­steue­rung, Zug­si­che­rung, Si­gnal­ge­bung und Fahr­zeu­ge (struk­tu­rel­le Teil­sys­te­me nach An­hang II der Richt­li­nie (EU) 2016/797109) dür­fen nur in Be­trieb ge­nom­men wer­den, wenn das BAV ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung für die Ei­sen­bahn­an­la­ge oder das Fahr­zeug er­teilt hat, de­ren oder des­sen Be­stand­teil sie sind.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

109 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

Art. 15d Änderungen

(Art. 23d EBG)

1 Ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung für die Än­de­rung ei­nes struk­tu­rel­len Teil­sys­tems ist ins­be­son­de­re bei si­gni­fi­kan­ten Än­de­run­gen und bei Um­rüs­tun­gen im Be­reich des in­te­r­ope­ra­blen Haupt­net­zes nach An­hang 6 er­for­der­lich.

2 Ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung für die Än­de­rung ei­nes Fahr­zeugs ist er­for­der­lich, so­fern Ar­ti­kel 21 Ab­satz 12 der Richt­li­nie (EU) 2016/797110 dies vor­sieht.111

110 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15e Abweichungen von den TSI

(Art. 23f Abs. 3 EBG)

1 Die Ein­hal­tung der TSI ist bei Neu­bau­ten, Um­rüs­tun­gen und Er­neue­run­gen in­so­weit er­for­der­lich, als kein Aus­nah­me­grund nach Ar­ti­kel 7 der Richt­li­nie (EU) 2016/797112 vor­liegt.113

2 Das BAV kann auf Ge­such hin Ab­wei­chun­gen von be­stimm­ten An­for­de­run­gen der TSI be­wil­li­gen, wenn ein Aus­nah­me­grund nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 der Richt­li­nie (EU) 2016/797 vor­liegt.114

3115

4 Bei Fahr­zeu­gen kann das BAV Ab­wei­chun­gen von den TSI auch dann be­wil­li­gen, wenn de­ren Ein­hal­tung nicht für den Ein­satz auf in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken er­for­der­lich ist und der Ge­such­stel­ler den Nach­weis nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 er­bringt.

112 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

115 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15f Infrastrukturregister

(Art. 23l EBG)

1 Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le führt ein Re­gis­ter mit den für das Be­fah­ren der In­fra­struk­tur er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen, das den An­for­de­run­gen des An­hangs zur Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/777116 ent­spricht (In­fra­struk­tur­re­gis­ter).117

2 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen müs­sen die für den Netz­zu­gang er­for­der­li­chen An­ga­ben in das In­fra­struk­tur­re­gis­ter ein­tra­gen.

3 Das BAV er­lässt Richt­li­ni­en über die Re­gis­ter­füh­rung, ins­be­son­de­re über die Netz­ab­gren­zung. Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le re­gelt nach An­hö­rung des BAV und der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen die Ein­zel­hei­ten der In­for­ma­ti­ons­über­mitt­lung. Sie sorgt für die In­for­ma­ti­on derEi­gen­tü­mer und Be­trei­ber von Um­schlags­an­la­gen für den kom­bi­nier­ten Ver­kehr und An­schluss­glei­sen.118

116 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/777 der Kom­mis­si­on vom 16. Mai 2019 zu ge­mein­sa­men Spe­zi­fi­ka­tio­nen für das Ei­sen­bahn-In­fra­struk­tur­re­gis­ter und zur Auf­he­bung des Durch­füh­rungs­be­schlus­ses 2014/880/EU der Kom­mis­si­on, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 139 vom 27.5.2019, S. 312.

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 1915).

Art. 15g Europäisches Register genehmigter Fahrzeugtypen

(Art. 23l EBG)

1 Das BAV teilt dem Eu­ro­päi­schen Re­gis­ter ge­neh­mig­ter Fahr­zeug­ty­pen die in An­hang II des Durch­füh­rungs­be­schlus­ses 2011/665/EU119 ge­nann­ten Da­ten in­nert der in des­sen An­hang I ge­nann­ten Fris­ten mit.120

2 Das Re­gis­ter ist für die na­tio­na­len Si­cher­heits­be­hör­den und die Agen­tur zu­gäng­lich. Es wird der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ge­macht, so­bald die Da­ten durch die Agen­tur va­li­diert wor­den sind.121

119 Durch­füh­rungs­be­schluss 2011/655/EU der Kom­mis­si­on vom 4. Okt. 2011 über das Eu­ro­päi­sche Re­gis­ter ge­neh­mig­ter Schie­nen­fahr­zeug­ty­pen, ABl. L 264 vom 8.10.2011, S. 32, ge­än­dert durch Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/776 der Kom­mis­si­on vom 16.5.2019, ABl. L 139 I vom 27.5.2019, S. 108.

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4961).

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4961).

2. Abschnitt: Betriebsbewilligung

Art. 15h Erforderliche Nachweise

(Art. 23c Abs. 2 EBG)122

Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss dem Ge­such um ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung fol­gen­de Un­ter­la­gen bei­le­gen:

a.
den Si­cher­heits­nach­weis;
b.
Un­ter­la­gen über die Ein­hal­tung der grund­le­gen­den An­for­de­run­gen, der TSI und der üb­ri­gen mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten.

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15i Sicherheitsnachweis für Infrastruktur

(Art. 23c Abs. 4 EBG)123

1 Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss zum Nach­weis der Si­cher­heit und Vor­schrifts­kon­for­mi­tät des Vor­ha­bens fol­gen­de Un­ter­la­gen ein­rei­chen:

a.
Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen;
b.
Prüf­be­rich­te der Sach­ver­stän­di­gen;
c.
Nach­weis der vor­schrifts­kon­for­men Aus­füh­rung.

2 Das BAV kann wei­te­re Un­ter­la­gen zum Nach­weis der Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten ver­lan­gen.

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15ibis Sicherheitsnachweis für Fahrzeuge 124

(Art. 23c Abs. 4 EBG)

Das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men muss zum Nach­weis der Si­cher­heit und Vor­schrifts­kon­for­mi­tät des Vor­ha­bens die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 3 der Richt­li­nie (EU) 2016/797125 so­wie nach den Ar­ti­keln 28–30 und An­hang 1 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545126 ein­rei­chen.

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

125 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

126 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 6b Abs. 2.

Art. 15j Konformitätsbewertung 127

(Art. 23j EBG)

1 Die Kon­for­mi­täts­be­wer­tung von In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten rich­tet sich nach Ar­ti­kel 10 der Richt­li­nie (EU) 2016/797128, nach den TSI, nach den Ar­ti­keln 4 und 5 und An­hang I des Be­schlus­ses 2010/713/EU129 so­wie nach An­hang V der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/250130.

2 Die Kon­for­mi­täts­be­wer­tung von Teil­sys­te­men rich­tet sich nach Ar­ti­kel 15 und An­hang IV der Richt­li­nie (EU) 2016/797, nach den TSI, nach Ar­ti­kel 6 und An­hang I des Be­schlus­ses 2010/713/EU so­wie nach den An­hän­gen IV und V der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/250.

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

128 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

129 Be­schluss 2010/713/EU der Kom­mis­si­on vom 9. No­vem­ber 2010 über Mo­du­le für die Ver­fah­ren der Kon­for­mi­täts- und Ge­brauch­staug­lich­keits­be­wer­tung so­wie der EG-Prü­fung, die in den ge­mä­ss Richt­li­nie 2008/57/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes an­ge­nom­me­nen tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen für die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät zu ver­wen­den sind, Fas­sung ge­mä­ss ABl. L 319 vom 4.12.2010, S. 1.

130 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

Art. 15k Bescheinigung der Konformität mit den TSI

(Art. 23j Abs. 1 EBG)

1 Ei­ne Be­schei­ni­gung der Kon­for­mi­tät mit den TSI durch ei­ne be­nann­te Stel­le (Art. 15r) ist er­for­der­lich für:

a.
je­de In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­te;
b.
je­des struk­tu­rel­le Teil­sys­tem.

2 Die Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung muss die Über­ein­stim­mung der In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten oder Teil­sys­te­me und ih­rer Schnitt­stel­len mit den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen be­schei­ni­gen, so­weit die­se durch TSI kon­kre­ti­siert sind.

3 Auf den nor­mal­spu­ri­gen Stre­cken aus­ser­halb des in­te­r­ope­ra­blen Haupt­net­zes nach An­hang 6 kann die Kon­for­mi­tät mit den an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen der TSI statt durch be­nann­te Stel­len auch durch be­nann­te be­auf­trag­te Stel­len (Art. 15v Abs. 2) oder durch Sach­ver­stän­di­ge be­schei­nigt wer­den.

4 Wer­den Tei­le durch Tei­le des­sel­ben Typs er­setzt, so ist kei­ne Be­schei­ni­gung der Kon­for­mi­tät mit den TSI er­for­der­lich, so­fern das Teil­sys­tem vor dem In­kraft­tre­ten der mass­ge­bli­chen TSI in Be­trieb ge­nom­men wur­de.

Art. 15l Bescheinigung der Konformität mit notifizierten nationalen Vorschriften


1 Ei­ne Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung ei­ner be­nann­ten be­auf­trag­ten Stel­le ist für je­des struk­tu­rel­le Teil­sys­tem er­for­der­lich, das sich auf den Stre­cken des in­te­r­ope­ra­blen Haupt­net­zes nach An­hang 6 be­fin­det oder hier­auf ein­ge­setzt wird.

2 Sie be­schei­nigt die Über­ein­stim­mung des Teil­sys­tems und sei­ner Schnitt­stel­len mit den grund­le­gen­den An­for­de­run­gen, so­weit die­se durch no­ti­fi­zier­te na­tio­na­le Vor­schrif­ten kon­kre­ti­siert sind.

Art. 15m Prüfberichte Sachverständiger

1 Wer­den die fol­gen­den An­for­de­run­gen durch an­de­re Vor­schrif­ten als TSI oder no­ti­fi­zier­te na­tio­na­le Vor­schrif­ten spe­zi­fi­ziert und han­delt es sich um Vor­ha­ben mit ho­her Si­cher­heits­re­le­vanz, so sind Prüf­be­rich­te Sach­ver­stän­di­ger er­for­der­lich zum Nach­weis:

a.
der Si­cher­heit und Vor­schrifts­kon­for­mi­tät der Teil­sys­te­me und ih­rer Schnitt­stel­len;
b.
der tech­ni­schen Kom­pa­ti­bi­li­tät des Teil­sys­tems;
c.
der si­che­ren In­te­gra­ti­on des Teil­sys­tems in das Ge­samt­sys­tem.

2 Das BAV kann zu­sätz­li­che Prüf­be­rich­te Sach­ver­stän­di­ger ver­lan­gen, so­fern dies zum Nach­weis der Si­cher­heit er­for­der­lich er­scheint.

Art. 15n Nachweis der vorschrifts- und verfügungskonformen Ausführung

1 Der Ge­such­stel­ler muss ge­gen­über dem BAV er­klä­ren, dass das Be­wil­li­gungs­ob­jekt:

a.
ge­mä­ss den Vor­schrif­ten und der Ver­fü­gung des BAV aus­ge­führt wur­de; und
b.
si­cher be­trie­ben wer­den kann.

2 Er muss zum Nach­weis der vor­schrifts­kon­for­men Aus­füh­rung dem BAV fol­gen­de Er­klä­run­gen ein­rei­chen:

a.
für struk­tu­rel­le Teil­sys­te­me nach An­hang II Zif­fer 1 Buch­sta­be a der Richt­li­nie (EU) 2016/797131: EG-Prü­f­er­klä­run­gen nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 der Richt­li­nie (EU) 2016/797 und nach den An­hän­gen II und III der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/250132;
b.
für In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten: EG-Er­klä­run­gen nach Ar­ti­kel 9 der Richt­li­nie (EU) 2016/797 und nach An­hang I der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2019/250.133

131 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

132 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15o Anerkennung europäischer und ausländischer Bewilligungen 134

1 Von der Agen­tur oder ei­ner aus­län­di­schen Be­hör­de für den Be­trieb auf in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken zu­ge­las­se­ne Fahr­zeu­ge be­nö­ti­gen kei­ne zu­sätz­li­che Be­wil­li­gung des BAV, wenn sie voll­stän­dig durch TSI spe­zi­fi­ziert sind.

2 Bei Fahr­zeu­gen, für die er­gän­zen­de na­tio­na­le Be­stim­mun­gen gel­ten, wird die Ein­hal­tung der TSI so­wie über­ein­stim­men­der na­tio­na­ler An­for­de­run­gen nicht über­prüft, so­weit dies aus der Be­triebs­be­wil­li­gung der Agen­tur oder ei­ner aus­län­di­schen Be­hör­de her­vor­geht.

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15p Prüfungen des BAV bei der Infrastruktur 135

1 Das BAV über­prüft, ob der Ge­such­stel­ler al­le für den Si­cher­heits­nach­weis der In­fra­struk­tur er­for­der­li­chen Do­ku­men­te ein­ge­reicht hat. Es prüft ins­be­son­de­re, ob:136

a.
die Ein­hal­tung der grund­le­gen­den An­for­de­run­gen ein­sch­liess­lich al­ler TSI und er­gän­zen­den na­tio­na­len Vor­schrif­ten be­züg­lich des Be­wil­li­gungs­ob­jekts und sei­ner Schnitt­stel­len nach­ge­wie­sen ist;
b.
hier­durch die Vor­schrifts­kon­for­mi­tät und Si­cher­heit des Ge­samt­sys­tems voll­stän­dig nach­ge­wie­sen ist.

2 Ist die Vor­schrifts­kon­for­mi­tät oder Si­cher­heit des Ge­samt­sys­tems durch den Si­cher­heits­nach­weis für das Be­wil­li­gungs­ob­jekt nicht voll­stän­dig nach­ge­wie­sen, so ver­langt das BAV die er­for­der­li­chen Er­gän­zun­gen. Es kann ins­be­son­de­re er­gän­zen­de Prüf­be­rich­te Sach­ver­stän­di­ger ver­lan­gen.

3 Das BAV über­prüft den Si­cher­heits­nach­weis ri­si­ko­ori­en­tiert mit Stich­pro­ben. Es über­prüft ins­be­son­de­re:

a.
die Prüf­be­rich­te der Sach­ver­stän­di­gen;
b.
die tech­ni­sche Kom­pa­ti­bi­li­tät und die si­che­re In­te­gra­ti­on des Be­wil­li­gungs­ob­jekts in das Ge­samt­sys­tem.

135 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15pbis Prüfungen des BAV bei Fahrzeugen 137

Das BAV über­prüft ge­mä­ss Ar­ti­kel 21 Ab­satz 8 der Richt­li­nie (EU) 2016/797138, ob der Ge­such­stel­ler al­le für den Si­cher­heits­nach­weis der Fahr­zeu­ge er­for­der­li­chen Do­ku­men­te ein­ge­reicht hat, ins­be­son­de­re:

a.
prüft es die Voll­stän­dig­keit des An­trags ge­mä­ss Ar­ti­kel 32 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545139;
b.
be­wer­tet es den An­trag ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38–40 so­wie den An­hän­gen II und III der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545;
c.
stuft es Pro­ble­me ge­mä­ss Ar­ti­kel 41 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545 ein und geht es bei be­grün­de­ten Zwei­feln ge­mä­ss Ar­ti­kel 42 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545 vor;
d.
ent­schei­det es ge­mä­ss Ar­ti­kel 43 Ab­sät­ze 1–6 und den Ar­ti­keln 45–49 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2018/545.

137 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

138 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

139 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 6b Abs. 2.

Art. 15q Entscheid des BAV

1 Das BAV ent­schei­det nach Ein­gang der voll­stän­di­gen Ge­suchs­un­ter­la­gen über:

a.
das Ge­such um Be­triebs­be­wil­li­gung für ein Fahr­zeug in­ner­halb von zwei Mo­na­ten;
b.
über an­de­re Ge­su­che in­ner­halb von vier Mo­na­ten.

2 Ge­gen Ent­schei­de über Ge­su­che um Be­triebs­be­wil­li­gung für ein Fahr­zeug kann der Ge­such­stel­ler in­ner­halb ei­nes Mo­nats beim BAV Ein­spra­che er­he­ben. Das BAV ent­schei­det über die Ein­spra­che in­ner­halb von zwei Mo­na­ten.

3 Ent­schei­det das BAV nicht in­ner­halb von fünf Mo­na­ten nach Ein­gang über ein vom Ge­such­stel­ler für voll­stän­dig er­klär­tes Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung für ein Fahr­zeug, so darf es der Ge­such­stel­ler da­nach in Be­trieb neh­men.

1b. Kapitel: Unabhängige Prüfstellen140

140 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1659).

1. Abschnitt: Benannte Stellen

Art. 15r Anforderungen

1 Be­nann­te Stel­len müs­sen für den be­tref­fen­den Fach­be­reich:

a.
nach der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 1996141 ak­kre­di­tiert sein und ge­gen die Fol­gen der Haft­pflicht ei­ne Ver­si­che­rung nach­wei­sen; oder
b.
von der Schweiz im Rah­men ei­nes in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­mens an­er­kannt sein und ei­ne auch in der Schweiz gül­ti­ge Ver­si­che­rung ge­gen die Fol­gen der Haft­pflicht nach­wei­sen.

2 Im Üb­ri­gen gel­ten für die be­nann­ten Stel­len die Ar­ti­kel 30–34 der Richt­li­nie (EU) 2016/797142.143

141 SR 946.512

142 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

143 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 15s Rechte und Pflichten

1 Die be­nann­ten Stel­len ha­ben die in den Ar­ti­keln 34, 41 und 42 so­wie in An­hang IV der Richt­li­nie (EU) 2016/797144, in den TSI so­wie im Be­schluss 2010/713/EU145 vor­ge­se­he­nen Rech­te und Pflich­ten.146

2 Ins­be­son­de­re un­ter­rich­ten sie das BAV in den vor­ge­se­he­nen Fäl­len un­ver­züg­lich über die Ein­schrän­kung, Aus­set­zung, Auf­he­bung und Ver­wei­ge­rung der Er­tei­lung von Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen so­wie dar­über, dass nicht kon­for­me In­te­r­ope­ra­bi­li­täts­kom­po­nen­ten oder Teil­sys­te­me in Ver­kehr ge­bracht wur­den.

144 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

145 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 15j Abs. 1.

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

2. Abschnitt: Risikobewertungsstellen, benannte beauftragte Stellen und Sachverständige

Art. 15t Fachliche Anforderungen

1 Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len, be­nann­te be­auf­trag­te Stel­len und Sach­ver­stän­di­ge müs­sen im Prü­fungs­be­reich Fach­kennt­nis­se und Er­fah­rung ha­ben, die der Kom­ple­xi­tät und der Si­cher­heits­re­le­vanz des zu prü­fen­den Vor­ha­bens an­ge­mes­sen sind.

2 Sie müs­sen ei­ne ge­eig­ne­te Aus­bil­dung nach­wei­sen und ver­gleich­ba­re Prü­fungs­ob­jek­te selbst rea­li­siert oder be­gut­ach­tet ha­ben.

3 Für Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len gel­ten zu­dem die in An­hang II der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 402/2013147 ge­nann­ten An­for­de­run­gen.148

4 Für Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len, die für aus­sch­liess­lich den In­lands­markt be­tref­fen­de Än­de­run­gen bei­ge­zo­gen wer­den, gilt Ar­ti­kel 12 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 402/2013.149

5 Für be­nann­te be­auf­trag­te Stel­len gel­ten zu­dem die in Ar­ti­kel 45 Ab­satz 1 der Richt­li­nie (EU) 2016/797150 ge­nann­ten An­for­de­run­gen.151

147 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5g.

148 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

149 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019 (AS 2019 3571). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

150 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

151 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 15u Unabhängigkeit

1 Die Per­so­nen, die ei­ne Auf­ga­be für ei­ne der in Ar­ti­kel 15t ge­nann­ten Stel­len oder Per­so­nen aus­üben, dür­fen sich nicht vor­her in an­de­rer Funk­ti­on mit dem Be­wil­li­gungs­ob­jekt be­fasst ha­ben.

2 Sie müs­sen in ih­rer Ent­schei­dungs­fin­dung un­ab­hän­gig sein. Ins­be­son­de­re dür­fen sie dies­be­züg­lich we­der Wei­sun­gen un­ter­wor­fen sein, noch darf ih­re Ver­gü­tung vom Er­geb­nis ab­hän­gig sein.

3 Für Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len gel­ten zu­dem die in Ka­pi­tel 4.1 der Norm ISO/IEC 17020:2012152 ge­nann­ten An­for­de­run­gen.153

152 ISO/IEC 17020:2012 Kon­for­mi­täts­be­wer­tung - An­for­de­run­gen an den Be­trieb ver­schie­de­ner Ty­pen von Stel­len, die In­spek­tio­nen durch­füh­ren.Die Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

153 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 15ubis Pflichten der benannten beauftragten Stellen 154

Die be­nann­ten be­auf­trag­ten Stel­len ha­ben die in Ar­ti­kel 45 Ab­sät­ze 2 und 3 der Richt­li­nie (EU) 2016/797155 ge­nann­ten Pflich­ten.

154 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

155 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 7 Abs. 4.

Art. 15v Anerkennung

1 Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len, die Si­cher­heits­be­wer­tun­gen nach Ar­ti­kel 8c Ab­satz 2 vor­neh­men wol­len, kön­nen sich vom BAV an­er­ken­nen las­sen.

2 Be­nann­te be­auf­trag­te Stel­len, die Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen nach Ar­ti­kel 15l Ab­satz 2 aus­stel­len, müs­sen vom BAV an­er­kannt sein.

3 Das BAV stellt mit der An­er­ken­nung fest, dass die Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­le oder die be­nann­te be­auf­trag­te Stel­le für be­stimm­te Be­rei­che die fach­li­chen An­for­de­run­gen er­füllt.

4 Es er­teilt die An­er­ken­nung für be­nann­te be­auf­trag­te Stel­len für höchs­tens zehn Jah­re und für Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len für höchs­tens fünf Jah­re. Es kann die An­er­ken­nung er­neu­ern, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung er­füllt sind.156

5 Es ent­zieht die An­er­ken­nung, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ih­re Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind.157

6 Es ver­öf­fent­licht ei­ne Lis­te der Stel­len und ih­rer Prü­fungs­be­rei­che.

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 der OBI-Ver­ord­nung vom 13. Mai 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1915).

Art. 15w Juristische Personen

Ju­ris­ti­sche Per­so­nen kön­nen als Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len, be­nann­te be­auf­trag­te Stel­len oder Sach­ver­stän­di­ge tä­tig sein, so­fern sie Per­so­nen be­schäf­ti­gen, die die fach­li­chen An­for­de­run­gen und das Er­for­der­nis der Un­ab­hän­gig­keit er­fül­len.

Art. 15x Beizug, Anforderungen und Arbeitsweise

Das BAV er­lässt Richt­li­ni­en über den Bei­zug, die An­for­de­run­gen und die Ar­beits­wei­se der Stel­len und Sach­ver­stän­di­gen nach Ar­ti­kel 15t.

Art. 15y Haftung und Versicherung

1 Die Stel­len und Sach­ver­stän­di­gen nach Ar­ti­kel 15t müs­sen ge­gen die Fol­gen der Haft­pflicht ver­si­chert sein.

2 Sie müs­sen mit dem Auf­trag­ge­ber den Um­fang ih­rer Haf­tung so­wie der er­for­der­li­chen Haft­pflicht­ver­si­che­rung ver­ein­ba­ren.

3 Sie dür­fen die Haf­tung für ih­re Be­rich­te oder Be­schei­ni­gun­gen nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schrän­ken.

Art. 15z Prüfungen

Das BAV über­prüft pro­jekt­s­pe­zi­fisch:

a.
bei nicht an­er­kann­ten Stel­len nach Ar­ti­kel 15t, ob sie die fach­li­chen An­for­de­run­gen er­fül­len;
b.
bei an­er­kann­ten Stel­len nach Ar­ti­kel 15t, ob die An­er­ken­nung den kon­kre­ten Prü­fungs­auf­trag um­fasst;
c.
ob die Un­ab­hän­gig­keit ge­währ­leis­tet ist;
d.
ri­si­ko­ori­en­tiert mit Stich­pro­ben Si­cher­heits­be­wer­tungs­be­rich­te, Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen an­er­kann­ter Stel­len und Prüf­be­rich­te Sach­ver­stän­di­ger.

2. Kapitel: Bauten und Anlagen 158

158 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Juli 2012 (AS 2011 6233).

1. Abschnitt: Geometrische Gestaltung der Fahrbahn

Art. 16 Spurweite

Das Grund­mass der Spur­wei­te be­trägt:

Nor­mal­spur
1435 mm
Me­ter­spur
1000 mm Schmal­spur
Spe­zi­al­spur
1200, 800, 750 mm Schmal­spur

Art. 17 Trassierungselemente

Bahn­li­ni­en sind für ei­ne aus­ge­gli­che­ne Fahr­ge­schwin­dig­keit zu tras­sie­ren. Die Tras­sie­rungs­ele­men­te (Kur­ven, Längs­nei­gung, Quer­nei­gung, ver­ti­ka­le Aus­run­dungs­ra­di­en) müs­sen den Be­triebs­ver­hält­nis­sen der Bahn ent­spre­chen und sol­len der Si­cher­heit, dem Fahr­kom­fort und der Wirt­schaft­lich­keit Rech­nung tra­gen.

2. Abschnitt: Sicherheitsabstände

Art. 18 Lichtraumprofil, weitere Räume 159

1 Das Licht­raum­pro­fil um­fasst den von der Grenz­li­nie fes­ter An­la­gen um­schrie­be­nen Raum und die Si­cher­heits­räu­me nach An­hang 1.

2 Die Grenz­li­nie fes­ter An­la­gen wird an­hand ei­ner ide­el­len Be­zugs­li­nie nach An­hang 1 be­stimmt; die­se Be­zugs­li­nie wird vom BAV im Ein­ver­neh­men mit den Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men fest­ge­legt. In den von der Grenz­li­nie fes­ter An­la­gen um­schrie­be­nen Raum dür­fen, mit Aus­nah­me der funk­ti­ons­be­dingt not­wen­di­gen Tei­le der Ober­lei­tung, kei­ne fes­ten Ge­gen­stän­de hin­ein­ra­gen.

3 Si­cher­heits­räu­me des Licht­raum­pro­fils sind:

a.
der Fens­ter­raum;
b.
der Raum für den Schlupf­weg;
c.
der Raum für den Dienst­weg in der er­for­der­li­chen Brei­te;
d.
der Raum für of­fe­ne Tü­ren; und
e.
der Ober­lei­tungs­raum.

4 Wei­te­re Si­cher­heits­räu­me so­wie Räu­me für wei­te­re be­trieb­li­che und tech­ni­sche Be­dürf­nis­se sind im Ein­zel­fall fest­zu­le­gen.

5 Die Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men be­stim­men für zu­sam­men­hän­gen­de Tei­le des Ei­sen­bahn­net­zes das der je­wei­li­gen Nut­zung ent­spre­chen­de Licht­raum­pro­fil und un­ter­brei­ten es dem BAV zur Ge­neh­mi­gung.

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 19 Abstände zwischen und neben den Gleisen 160

1 Mass­ge­bend für den mi­ni­ma­len Ab­stand zwi­schen par­al­le­len Glei­sach­sen, den mi­ni­ma­len Ab­stand ei­ner Glei­sach­se zu Bau­ten und An­la­gen so­wie den frei zu hal­ten­den Raum ne­ben ei­nem Gleis sind die Er­for­der­nis­se:

a.
des Licht­raum­pro­fils;
b.
der wei­te­ren Si­cher­heits­räu­me so­wie der Räu­me für wei­te­re be­trieb­li­che und tech­ni­sche Be­dürf­nis­se; und
c.
der Ae­ro­dy­na­mik.

2 Der mi­ni­ma­le Ab­stand zwi­schen zwei par­al­le­len Glei­sach­sen oh­ne da­zwi­schen­lie­gen­de Si­cher­heits­räu­me, Bau­ten oder An­la­gen ist so fest­zu­le­gen, dass sich die Grenz­li­ni­en fes­ter An­la­gen nicht über­schnei­den. Für ho­he Fahr­ge­schwin­dig­kei­ten ist ein ent­spre­chend grös­se­rer Ab­stand fest­zu­le­gen.

3 Zwi­schen und ne­ben den Glei­sen so­wie zwi­schen den Glei­sen und den Bau­ten und An­la­gen sind die Si­cher­heits­räu­me für das Per­so­nal frei­zu­hal­ten. Für Si­cher­heits­räu­me für be­trieb­li­che Tä­tig­kei­ten gilt zu­dem Ar­ti­kel 71.

4 Bei not­wen­di­gen zu­sätz­li­chen Si­cher­heits­räu­men sind die mi­ni­ma­len Ab­stän­de im Ein­zel­fall fest­zu­le­gen, dies ins­be­son­de­re:

a.
bei Si­cher­heits­räu­men für Rei­sen­de, die zwi­schen den Fahr­zeu­gen ein- und aus­stei­gen müs­sen;
b.
bei Frei­ver­la­de-, Ram­pen- und An­schluss­glei­sen.

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 20161

161 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 21 Abstände auf Perrons 162

1 Auf Per­rons sind Stüt­zen, Mas­ten und der­glei­chen so zu stel­len, dass der Per­so­nen­ver­kehr so­wie der Ge­päck- und der Po­stum­lad mög­lichst we­nig be­hin­dert wer­den.163

2 Wo re­gel­mäs­sig ein- und aus­ge­stie­gen wird, ist zwi­schen län­ge­ren Hin­der­nis­sen und der Grenz­li­nie fes­ter An­la­gen ein Raum für Rei­sen­de vor­zu­se­hen.

3 Der Ab­stand zwi­schen der Per­ron­kan­te und der Grenz­li­nie fes­ter An­la­gen soll mög­lichst klein ge­hal­ten sein.164

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

Art. 22 Sicherheitszeichen

Die Grenz­punk­te der Nutz­län­ge von Sta­ti­ons­glei­sen sind mit Si­cher­heits­zei­chen zu kenn­zeich­nen. Aus­ge­nom­men sind Stras­sen­bah­nen und An­la­gen mit si­gnal­mäs­sig ge­si­cher­ten Ran­gier­fahr­stras­sen.

Art. 23 Abstände von Strassen

1 Wo Bahn­li­nie und Stras­se par­al­lel ver­lau­fen, ist für Neu­an­la­gen von Bah­nen oder Stras­sen zwi­schen dem Rand des nächs­ten Fahr­strei­fens und der nächs­ten Glei­sach­se ge­nü­gend Ab­stand ein­zu­hal­ten.

2165

3 Das Bahn­tras­see muss ge­gen­über ei­ner par­al­lel ver­lau­fen­den Stras­se sicht­bar ab­ge­grenzt sein.

165 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

Art. 24 Freihalten des Bahntrassees

Ne­ben dem Bahn­tras­see dür­fen kei­ne Bäu­me, Stan­gen oder Kon­struk­tio­nen ste­hen, die dem Wind und den Wit­te­rungs­ein­flüs­sen nicht ge­nü­gend Wi­der­stand leis­ten und auf die Ei­sen­bahn­an­la­ge166 stür­zen könn­ten.

166 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

3. Abschnitt: Unterbau, Kunstbauten und Schutzeinrichtungen 167

167 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Juli 2010 (AS 2009 5991).

Art. 25 Unterbau

Der Un­ter­bau ist auf den zu er­war­ten­den Ver­kehr und ei­ne ho­he Le­bens­dau­er aus­zu­rich­ten.

Art. 26 Bahnbrücken

1 Brücken und ähn­lich be­an­spruch­te Bau­wer­ke sind nach den für die ein­zel­nen Bahn­ar­ten und Be­las­tungs­for­men fest­ge­leg­ten Nor­men zu be­mes­sen. Für Son­der­fäl­le sind die Be­las­tungs­an­nah­men im Ein­ver­neh­men mit dem BAV zu tref­fen.

2 Brücken sind so aus­zu­bil­den, dass sie die Las­ten ent­gleis­ter Fahr­zeu­ge oh­ne grös­se­ren Scha­den an den Haupt­tra­g­ele­men­ten auf­neh­men kön­nen.

3 Die Gleis­bet­tung auf der Brücke ist der­je­ni­gen der an­sch­lies­sen­den Stre­cke an­zu­glei­chen.

Art. 27 Bauten an, über und unter der Eisenbahn 168

1 Bau­ten an, über und un­ter der Ei­sen­bahn sind so zu er­stel­len oder zu schüt­zen, dass sie für Rei­sen­de so­wie Be­nüt­zer der Bau­ten einen an­ge­mes­se­nen Schutz ge­gen die Ge­fah­ren ent­gleis­ter und ab­kom­men­der Schie­nen­fahr­zeu­ge auf­wei­sen.

2 Er­höht sich das An­prall­ri­si­ko für ei­ne be­ste­hen­de Bau­te durch Än­de­rung der Ei­sen­bahnin­fra­struk­tur oder des Ei­sen­bahn­be­triebs er­heb­lich, so muss das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men für einen an­ge­mes­se­nen Schutz sor­gen.

3 Er­höht sich das An­prall­ri­si­ko für ei­ne be­ste­hen­de Bau­te durch Än­de­rung der Bau­te oder ih­rer Nut­zung er­heb­lich, so muss der Ei­gen­tü­mer für einen an­ge­mes­se­nen Schutz sor­gen.

4 Wo die Ge­fahr droht, dass Stras­sen­fahr­zeu­ge oder da­von ab­kom­men­de La­dun­gen auf das Ei­sen­bahn­tras­see ge­ra­ten kön­nen, muss der Ei­gen­tü­mer der Stras­sen- oder Ei­sen­bahn­an­la­ge, der die Ge­fahr ver­ur­sacht, für ge­eig­ne­te Schutzein­rich­tun­gen sor­gen.

5 Rohr­lei­tungs­an­la­gen an, über und un­ter der Ei­sen­bahn sind so zu er­stel­len, dass sta­ti­sche, dy­na­mi­sche, elek­tri­sche oder elek­tro­che­mi­sche Ein­wir­kun­gen die Si­cher­heit der Ei­sen­bahn nicht be­ein­träch­ti­gen.

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

Art. 28 Tunnel, andere unterirdische Eisenbahnanlagen und Galerien 169

1 In Tun­neln, an­de­ren un­ter­ir­di­schen Ei­sen­bahn­an­la­gen und Ga­le­ri­en sind spe­zi­fi­sche Mass­nah­men zur Ret­tung von Per­so­nen zu tref­fen.

2 In Tun­neln und Ga­le­ri­en sind in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den Schutz­ni­schen für das Per­so­nal an­zu­brin­gen und gut sicht­bar zu kenn­zeich­nen. Es darf dar­auf ver­zich­tet wer­den, wenn die Si­cher­heit des Per­so­nals mit an­de­ren Mass­nah­men ge­währ­leis­tet ist.

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 29 Schutzmassnahmen gegen elektrische Einflüsse

Es sind ge­eig­ne­te Schutz­mass­nah­men ge­gen die Ge­fah­ren und schä­di­gen­den Ein­flüs­se des elek­tri­schen Stro­mes zu tref­fen.

Art. 30170

170 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Nov. 2003, mit Wir­kung seit 14. Dez. 2003 (AS 2003 4289).

4. Abschnitt: Oberbau

Art. 31 Gleisbau und -material 171

Das UVEK172 be­zeich­net die Re­gle­men­te, Nor­ma­li­en und Pflich­ten­hef­te, die für das Ober­bau­ma­te­ri­al und des­sen Ver­le­gung gel­ten.

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

172 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 32 Weichen

1 Die Wei­chen müs­sen ei­ne ein­wand­freie Füh­rung und einen mög­lichst ru­hi­gen Lauf der Rä­der al­ler auf der be­tref­fen­den Stre­cke fah­ren­den Fahr­zeu­ge ge­währ­leis­ten.

2173

173 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

Art. 33 Zahnstangen von Zahnradbahnen

1 Kein Be­las­tungs- oder Ab­nüt­zungs­zu­stand darf die vor­ge­schrie­be­ne Bruch­si­cher­heit der Zahn­stan­ge, die Ein­griffs­ver­hält­nis­se so­wie die Ent­glei­sungs­si­cher­heit der Fahr­zeu­ge be­ein­träch­ti­gen.

2 Die Zahn­stan­gen­stre­cken sind so fest­zu­le­gen, dass in je­dem Fall si­cher ein- und aus­ge­fah­ren so­wie an­ge­hal­ten wer­den kann.

5. Abschnitt: Stationen

Art. 34 Allgemeines

1 Die Sta­tio­nen sind so an­zu­le­gen, dass die Durch­fahr­glei­se mit Stre­cken­ge­schwin­dig­keit be­fah­ren wer­den kön­nen.

2 Die Nei­gung der Glei­se in Sta­tio­nen, auf de­nen Zü­ge zu­sam­men­ge­stellt, ge­trennt oder Wa­gen ab­ge­stellt wer­den, soll nicht grös­ser als 2 Pro­mil­le sein.174

3 Die Zu­gän­ge zu den Per­rons sol­len wenn mög­lich kein Über­schrei­ten der Glei­se er­for­dern.175

4 Per­rons sind so zu ge­stal­ten und aus­zu­rüs­ten, dass sie von der Öf­fent­lich­keit si­cher be­nützt wer­den kön­nen.176

5 Die Sta­ti­ons­na­men sind für die Rei­sen­den gut sicht­bar an­zu­schrei­ben.

174 Die Be­rich­ti­gung vom 15. Mai 2018 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2018 1861).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

Art. 35 Gleisabschluss

Die Glei­sen­den sind mit Ab­schlüs­sen zu ver­se­hen.

Art. 36 Stationsbauten

1 Sta­tio­nen sind ent­spre­chend ih­rer be­trieb­li­chen Be­deu­tung mit den nö­ti­gen Diensträu­men aus­zu­rüs­ten.

2 Den Rei­sen­den soll ein War­te­raum zur Ver­fü­gung ste­hen. Bei Stras­sen­bah­nen und Bah­nen mit dich­ter Zug­fol­ge kann dar­auf ver­zich­tet wer­den.

3 Bei der Ge­stal­tung der Sta­ti­ons­bau­ten sind die Ge­fah­ren der Fahr­lei­tungs­an­la­ge zu be­rück­sich­ti­gen.

6. Abschnitt: Sicherung und Signalisation von Bahnübergängen177

177 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998 (AS 1999 1083). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Nov. 2003, in Kraft seit 14. Dez. 2003 (AS 2003 4289).

Art. 37 Begriff

Bahn­über­gän­ge sind hö­hen­glei­che Kreu­zun­gen von Bahn­glei­sen auf un­ab­hän­gi­gem Bahn­kör­per mit Stras­sen oder We­gen.

Art. 37a Verbot

Auf Stre­cken­ab­schnit­ten und in Sta­tio­nen mit ei­ner zu­ge­las­se­nen Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als 160 km/h sind kei­ne Bahn­über­gän­ge zu­ge­las­sen.

Art. 37b Allgemeines

1 Bahn­über­gän­ge sind ent­spre­chend der Ver­kehrs­be­las­tung und der Ge­fah­rensi­tua­ti­on ent­we­der auf­zu­he­ben oder so mit Si­gna­len oder An­la­gen aus­zu­rüs­ten, dass sie si­cher be­fah­ren und be­tre­ten wer­den kön­nen.

2 Die Si­gna­li­sa­ti­on und die Ver­kehrs­re­ge­lung am Bahn­über­gang wer­den durch die Be­triebs­art der Bahn be­stimmt.

Art. 37c Signale und Anlagen

1 Bahn­über­gän­ge sind mit Schran­ken- oder Halb­schran­ken­an­la­gen aus­zu­rüs­ten.178

2 An Bahn­über­gän­gen mit Halb­schran­ken­an­la­gen sind die Trot­toirs mit Schlag­bäu­men aus­zu­rüs­ten.

3 Fol­gen­de Aus­nah­men von Ab­satz 1 sind mög­lich:

a.179
An Bahn­über­gän­gen, wo das An­brin­gen von Schran­ken- oder Halb­schran­ken­an­la­gen einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand er­for­dern wür­de und kein oder nur schwa­cher Fuss­gän­ger­ver­kehr herrscht, kön­nen auf der einen Sei­te des Bahn­tras­sees Blink­licht­si­gna­le und auf der an­de­ren Sei­te ei­ne Halb­schran­ken­an­la­ge er­stellt wer­den.
b.180
An Bahn­über­gän­gen mit schwa­chem Stras­sen­ver­kehr kann ei­ne Blink­licht­si­gnal­an­la­ge oder ei­ne Be­darfs­schran­ken­an­la­ge er­stellt wer­den.
bbis.181 An Bahn­über­gän­gen über ein­glei­si­ge Stre­cken mit sehr schwa­chem Stras­sen­ver­kehr und ge­nü­gen­den Sicht­ver­hält­nis­sen kann ei­ne Licht­si­gnal­an­la­ge oh­ne Schlag­bäu­me mit feh­ler­si­che­rer Sper­rung des Stras­sen­ver­kehrs er­stellt wer­den.
c.182
An Bahn­über­gän­gen kön­nen, falls die Sicht­ver­hält­nis­se ge­nü­gend sind oder die Schie­nen­fahr­zeu­ge bei zeit­wei­se un­ge­nü­gen­den Sicht­ver­hält­nis­sen zweck­dien­li­che Ach­tungs­si­gna­le ab­ge­ben, An­dre­as­kreu­ze als ein­zi­ges Si­gnal an­ge­bracht wer­den, so­fern:
1.
die Stras­se oder der Weg nur für den Fuss­gän­ger­ver­kehr ge­öff­net und die­ser schwach ist,
2.
der Stras­sen­ver­kehr schwach und der Schie­nen­ver­kehr lang­sam ist, oder
3.
die Stras­se oder der Weg nur der land­wirt­schaft­li­chen Be­wirt­schaf­tung dient (Feld­weg), kei­ne be­wohn­te Lie­gen­schaft er­schliesst und auf­grund der Si­gna­li­sa­ti­on nur ei­nem be­schränk­ten Per­so­nen­kreis of­fen­steht; die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin hat die­sen Per­so­nen­kreis zu in­stru­ie­ren.
d.183
Wer­den die Glei­se nach den Be­stim­mun­gen der Fahr­dienst­vor­schrif­ten über den Stras­sen­bahn­be­trieb be­fah­ren, so ge­nügt das Si­gnal «Stras­sen­bahn» nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 der Si­gna­li­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 5. Sep­tem­ber 1979184. Die­ses ist wenn nö­tig mit ei­ner Licht­si­gnal­an­la­ge zu er­gän­zen.
e.185
Wer­den die Glei­se aus­sch­liess­lich für Ran­gier­be­we­gun­gen be­nützt, so müs­sen we­der Si­gna­le noch An­la­gen er­stellt wer­den, wenn wäh­rend der Ran­gier­be­we­gun­gen der Stras­sen­ver­kehr durch Be­triebs­per­so­nal ge­re­gelt wird.

4 An­stel­le von Blink­licht­si­gna­len kön­nen Licht­si­gna­le ein­ge­setzt wer­den, so­fern der Bahn­über­gang:

a.
mit ei­ner Bahn­über­gangs­an­la­ge oh­ne Schlag­bäu­me ver­se­hen ist und in ei­ner durch Licht­si­gna­le ge­re­gel­ten Ver­zwei­gung liegt; oder
b.
beid­seits des Bahn­tras­sees mit ei­ner Schran­ken- oder Be­darfs­schran­ken­an­la­ge ver­se­hen ist.186

4bis An Bahn­über­gän­gen mit Halb­schran­ken­an­la­gen dür­fen die Blink­licht­si­gna­le durch Licht­si­gna­le er­gänzt wer­den, so­fern der Bahn­über­gang in ei­ner durch Licht­si­gna­le ge­re­gel­ten Ver­zwei­gung liegt.187

5188

6 Die für die Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit am Bahn­über­gang er­for­der­li­chen stras­sen­sei­ti­gen Vor­si­gna­le und Mar­kie­run­gen wer­den nach der SSV an­ge­bracht.

178 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

181 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

184 SR 741.21

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

188 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

Art. 37d Bahnübergangsanlagen 189

Für An­la­gen zur Steue­rung und Über­wa­chung von Bahn­über­gän­gen gel­ten die Ar­ti­kel 38 und 39. Aus­ge­nom­men sind Licht­si­gnal­an­la­gen zur Er­gän­zung von Bahn­über­gän­gen nach Ar­ti­kel 37c Ab­satz 3 Buch­sta­be d.

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

Art. 37e190

190 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

Art. 37f Ersatzmassnahmen bei Aufhebungen von Bahnübergängen 191

Wird durch die Auf­he­bung ei­nes Bahn­über­gan­ges ein Teil des in den kan­to­na­len Plä­nen ent­hal­te­nen Fuss- und Wan­der­weg­net­zes nicht mehr frei be­geh­bar, so rich­tet sich der Er­satz nach Ar­ti­kel 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. Ok­to­ber 1985192 über Fuss- und Wan­der­we­ge (FWG).

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

192 SR704

7. Abschnitt: Sicherungsanlagen und Telematikanwendungen 193

193 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Juli 2010 (AS 2009 5991).

Art. 38 Grundsätze 194

1 Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen sind so zu pla­nen, zu er­stel­len, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass ein si­che­rer und zu­ver­läs­si­ger Ei­sen­bahn­be­trieb er­mög­licht wird.

2 Für Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts nur für An­wen­dun­gen, die in di­rek­tem Zu­sam­men­hang mit der Si­cher­heit und der Zu­ver­läs­sig­keit des Ei­sen­bahn­be­triebs ste­hen.

3 Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen kön­nen so­wohl Tei­le der In­fra­struk­tur als auch der Fahr­zeu­ge sein. Ei­gen­schaf­ten, Be­trieb und In­stand­hal­tung die­ser Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen sind auf­ein­an­der ab­zu­stim­men.195

4 Das BAV kann, so­weit es dem Ziel der Si­cher­heit der Ei­sen­bah­nen oder an­de­ren über­ge­ord­ne­ten Zie­len dient ver­fü­gen:

a.
auf wel­chen Stre­cken und Fahr­zeu­gen wel­che Ar­ten von Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen zum Ein­satz kom­men;
b.
in­wie­weit die Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen mit an­de­ren An­la­gen oder An­wen­dun­gen und mit Fahr­zeu­gen kom­pa­ti­bel sein müs­sen.196

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

195 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 39 Sicherungsanlagen 197

1 Fahr­ten auf Gleis­an­la­gen sind mit Si­che­rungs­an­la­gen zu steu­ern und zu si­chern.

2 Si­che­rungs­an­la­gen sind so zu pla­nen, zu er­stel­len, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass die Steue­rung und Si­che­rung der Zug­fahr­ten und Ran­gier­be­we­gun­gen si­cher und zu­ver­läs­sig er­fol­gen. Da­bei:

a.
sind die be­trieb­li­chen Ver­hält­nis­se so­wie die bahn­sys­tem­tech­ni­schen und bau­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen;
b.
sind die vor­aus­seh­ba­ren Ge­fähr­dun­gen zu be­rück­sich­ti­gen;
c.
ist ei­ne ho­he Ver­füg­bar­keit zu ge­währ­leis­ten;
d.
ist zu ge­währ­leis­ten, dass der Ei­sen­bahn­be­trieb kon­form zu den Be­trieb­spro­zes­sen und -vor­schrif­ten ge­steu­ert und über­wacht wer­den kann.

3 Si­che­rungs­an­la­gen die­nen ins­be­son­de­re der:

a.
Fahr­weg­steue­rung und -si­che­rung;
b.
Si­gna­li­sie­rung;
c.
Zug­be­ein­flus­sung;
d.
Um­stel­lung und Si­che­rung von Wei­chen;
e.
Gleis­frei­mel­dung und Zu­gor­tung;
f.
Steue­rung und Über­wa­chung von Bahn­über­gän­gen.

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

Art. 40 Zugkontrolleinrichtungen 198

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen kön­nen Zug­kon­trol­lein­rich­tun­gen zur Kon­trol­le, ob die Fahr­zeu­ge den An­for­de­run­gen ei­nes si­che­ren Be­triebs ge­nü­gen, ein­set­zen. Die­se kon­trol­lie­ren die durch­fah­ren­den Zü­ge auf Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten wie Heiss­läu­fer, Fest­brem­ser, La­de­ver­schie­bun­gen, Über­las­ten, Pro­fil­ver­let­zun­gen, Brand­her­de, Aus­tritt von Che­mi­ka­li­en und un­zu­läs­si­ge An­press­kraft von Strom­ab­neh­mern.

2 Das Er­for­der­nis von Zug­kon­trol­lein­rich­tun­gen so­wie de­ren Stand­orte, Art, Aus­bau und Ver­net­zung rich­ten sich nach den Ge­fähr­dun­gen, den be­trieb­li­chen Ver­hält­nis­sen so­wie den ver­kehrs­tech­ni­schen und bau­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten.

3 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen des Nor­mal­spur­net­zes ko­or­di­nie­ren Pla­nung, Bau und Be­trieb ih­rer Zug­kon­trol­lein­rich­tun­gen. Sie er­stel­len ein netzwei­tes Kon­zept und un­ter­brei­ten es dem BAV zur Ge­neh­mi­gung.

198 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

8. Abschnitt: Personenwarnsysteme im Gleisbereich 199

199 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Juli 2010 (AS 2009 5991).

Art. 41200

1 Warn­sys­te­me für Ar­bei­ten im Gleis­be­reich müs­sen ge­währ­leis­ten, dass:

a.
das Per­so­nal auf den Ar­beits­stel­len bei Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten vor Ge­fähr­dun­gen durch den Ei­sen­bahn­be­trieb ge­schützt wird; und
b.
die Si­cher­heit des Ei­sen­bahn­be­triebs im Be­reich der Ar­beits­stel­len nicht be­ein­träch­tigt wird.

2 Für mo­bi­le Warn­sys­te­me ist ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung des BAV er­for­der­lich.

200 Ur­sprüng­lich Art. 44. Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2009 5991).

9. Abschnitt: Elektrische Anlagen 201

201 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Juli 2012 (AS 2011 6233).

Art. 42 Anforderungen an die Sicherheit 202

1 Elek­tri­sche An­la­gen von Ei­sen­bah­nen so­wie elek­tri­sche Tei­le von Trol­ley­bus­an­la­gen sind so zu pla­nen, zu bau­en, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass Per­so­nen und Sa­chen bei be­stim­mungs­ge­mäs­sem Be­trieb so­wie bei vor­aus­seh­ba­ren Stö­run­gen vor Ge­fähr­dun­gen ge­schützt wer­den. Die elek­tri­schen An­la­gen sind in An­hang 4 nä­her um­schrie­ben.203

2 Es sind al­le ver­hält­nis­mäs­si­gen Schutz­mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Ge­fähr­dun­gen zu tref­fen.

3 Die si­cher­heits­tech­ni­schen und bahn­be­trieb­li­chen An­for­de­run­gen ge­hen an­de­ren, ins­be­son­de­re äs­the­ti­schen An­for­de­run­gen, vor.

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 43 Anforderungen an den Störschutz 204

Elek­tri­sche An­la­gen so­wie dar­an an­ge­schlos­se­ne An­la­gen oder An­lagen­tei­le müs­sen so ge­plant, ge­baut, be­trie­ben und in­stand ge­hal­ten wer­den, dass in al­len Be­triebs­zu­stän­den:

a.
der Be­trieb an­de­rer elek­tro­tech­ni­scher An­la­gen und Ein­rich­tun­gen nicht in un­zu­mut­ba­rer Wei­se ge­stört wird;
b.
ihr Be­trieb nicht durch an­de­re elek­tro­tech­ni­sche An­la­gen und Ein­rich­tun­gen in un­zu­mut­ba­rer Wei­se ge­stört wird.

204 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 44 Planung und Bau 205

Die Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung und ih­re Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen sind auf die fol­gen­den elek­tri­schen An­la­gen oder An­lagen­tei­le an­wend­bar:

a.
Bahn­stromer­zeu­gungs- und -um­for­mungs­an­la­gen;
b.
Bahn­strom­ver­tei­lungs­an­la­gen;
c.
Fahr­lei­tungs­an­la­gen;
d.
Bahn­rückstrom- und Er­dungs­an­la­gen;
e.206
üb­ri­ge bahn­spe­zi­fi­sche elek­tri­sche An­la­gen;
f.
Schutz­tech­nik und Leit­tech­nik­an­la­gen;
g.207

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

207 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 45 Arbeiten an elektrischen Anlagen oder in deren Nähe 208

1 An elek­tri­schen An­la­gen oder in de­ren Nä­he darf nur ge­ar­bei­tet wer­den, wenn das aus­füh­ren­de Per­so­nal vor Ge­fähr­dun­gen durch den elek­tri­schen Strom ge­schützt ist. Ins­be­son­de­re sind das Kurz­sch­lies­sen und Er­den oder das Kurz­sch­lies­sen und Ver­bin­den mit der Rück­lei­tung so vor­zu­neh­men, dass ei­ne Ge­fähr­dung ver­mie­den wird.

2 Das Per­so­nal muss für die aus­zu­füh­ren­den Ar­bei­ten aus­ge­bil­det und aus­ge­rüs­tet sein.

3 Bei der Pla­nung und Aus­füh­rung der Ar­bei­ten müs­sen Si­cher­heits­ab­stän­de und be­son­de­re Si­cher­heits­mass­nah­men ein­ge­hal­ten wer­den.

208 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 46 Betrieb und Instandhaltung der elektrischen Anlagen 209

1 Der ver­ant­wort­li­che Be­trei­ber ei­ner elek­tri­schen An­la­ge (Be­triebs­in­ha­ber) ge­währ­leis­tet den si­che­ren Be­trieb und die In­stand­hal­tung der elek­tri­schen An­la­ge und der ent­spre­chen­den elek­tri­schen Ar­beits­mit­tel.

2 Er macht al­le für den An­la­ge­be­trieb not­wen­di­gen tech­ni­schen Be­triebs­un­ter­la­gen auf ge­eig­ne­te Wei­se zu­gäng­lich und ach­tet auf de­ren Pra­xi­staug­lich­keit und Be­nut­zer­freund­lich­keit. Er stellt sie dem BAV auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung. Be­triebs­un­ter­la­gen, die von ho­heit­li­chen Vor­schrif­ten ab­wei­chen, sind min­des­tens drei Mo­na­te vor der be­ab­sich­tig­ten In­kraft­set­zung dem BAV zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten.210

3 Er sorgt mit Vor­ga­ben, Mass­nah­men und Nach­wei­sen da­für, dass Ge­fähr­dun­gen ver­mie­den wer­den. Er do­ku­men­tiert die Vor­ga­ben, Mass­nah­men und Nach­wei­se und legt sie dem BAV auf Ver­lan­gen vor.

4 Er legt ge­mein­sam mit den an sei­ner elek­tri­schen An­la­ge oder in de­ren Nä­he tä­tig wer­den­den Drit­ten die Schutz­mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Ge­fähr­dun­gen fest.

209 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

210 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

3. Kapitel: Fahrzeuge211

211 Ursprünglich vor Art. 46. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2015 4961).

1. Abschnitt: Grundlegende Anforderungen

Art. 47 Belastungsannahmen sowie Begrenzung der Fahrzeuge und Ladungen


1 Fahr­zeu­ge sind so zu pla­nen, zu er­stel­len, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass ein si­che­rer und zu­ver­läs­si­ger Ei­sen­bahn­be­trieb auf der zu be­fah­ren­den In­fra­struk­tur mög­lich ist.

2 Die Be­gren­zung der Fahr­zeu­ge und La­dun­gen be­stimmt sich nach der Be­zugs­li­nie ge­mä­ss An­hang 1.

2. Abschnitt: Interoperable Fahrzeuge

Art. 48

1 In­te­r­ope­ra­ble Fahr­zeu­ge sind Fahr­zeu­ge, die auf in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken (Art. 15a Abs. 1 Bst. a) ein­ge­setzt wer­den.

2 Für in­te­r­ope­ra­ble Fahr­zeu­ge gel­ten die Be­stim­mun­gen des 1a. Ka­pi­tels. Aus­ge­nom­men sind Spe­zi­al­fahr­zeu­ge (Art. 56–58).

3 Das BAV ver­öf­fent­licht die no­ti­fi­zier­ten na­tio­na­len tech­ni­schen Vor­schrif­ten (Art. 23f Abs. 2 EBG).

3. Abschnitt: Nicht interoperable Fahrzeuge

Art. 49 Allgemeines

1 Nicht in­te­r­ope­ra­ble Fahr­zeu­ge sind Fahr­zeu­ge, die auf nicht in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken ein­ge­setzt wer­den.

2 Nor­mal­spu­ri­ge Fahr­zeu­ge, die nur in ei­nem eng be­grenz­ten Ein­satz­ge­biet wie in ei­nem Bahn­hof oder auf ei­nem An­schluss­gleis in­te­r­ope­ra­ble Stre­cken be­fah­ren, kön­nen auf Ge­such hin bei Er­fül­lung der An­for­de­run­gen die­ses Ab­schnitts zu­ge­las­sen wer­den, so­weit die­se der In­te­r­ope­ra­bi­li­tät in­ner­halb des Ein­satz­ge­biets nicht ent­ge­gen­ste­hen.

Art. 50 Elektrische Teile und Systeme

1 Elek­tri­sche Tei­le und Sys­te­me von Fahr­zeu­gen sind so zu pla­nen, zu bau­en, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass Per­so­nen und Sa­chen bei be­stim­mungs­ge­mäs­sem Be­trieb so­wie bei vor­aus­seh­ba­ren Stö­run­gen vor Ge­fähr­dun­gen ge­schützt wer­den.

2 Trieb­fahr­zeu­ge und Steu­er­wa­gen sind mit ei­ner Si­cher­heits­steue­rung aus­zu­rüs­ten. Sie sind auf die Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen ab­zu­stim­men. Die An­for­de­run­gen an die auf den Fahr­zeu­gen in­stal­lier­ten Si­che­rungs­an­la­gen und Te­le­ma­ti­kan­wen­dun­gen rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 38 und 39.

Art. 51 Mechanische Teile und Systeme

1 Me­cha­ni­sche Tei­le und Sys­te­me von Fahr­zeu­gen sind so zu pla­nen, zu bau­en, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass es zu kei­nen Ge­fähr­dun­gen von Per­so­nen und Sa­chen kommt und dass sie den Be­an­spru­chun­gen wäh­rend der ge­plan­ten Le­bens­dau­er ge­wach­sen sind.

2 Füh­rer­stän­de und Per­so­nen­ab­tei­le von Fahr­zeu­gen sind hin­sicht­lich ih­res De­for­ma­ti­ons­ver­hal­tens so zu ge­stal­ten, dass Per­so­nen und Sa­chen bei be­stim­mungs­ge­mäs­sem Be­trieb so­wie bei vor­aus­seh­ba­ren Stö­run­gen vor Ge­fähr­dun­gen ge­schützt wer­den.

Art. 52 Bremssysteme

1 Die Brem­sen der Fahr­zeu­ge müs­sen das si­che­re Fah­ren mit der zu­läs­si­gen Ge­schwin­dig­keit er­lau­ben und je­der­zeit das si­che­re An­hal­ten der Fahr­zeu­ge ge­währ­leis­ten.

2 Die Brems­kraft muss auf die im Mit­tel ver­füg­ba­re Rei­bung zwi­schen Rad und Schie­ne ab­ge­stimmt sein.

3 Die Brems­wir­kung darf durch Ab­nüt­zung, Spiel und an­de­re Sys­te­me nicht be­ein­träch­tigt wer­den. Sie muss im Still­stand prüf­bar sein.

4 Ei­ne Fest­stell­brem­se muss das un­be­ab­sich­tig­te Weg­rol­len der Fahr­zeu­ge ver­hin­dern.

Art. 53 Türsysteme

1 Ein­stieg­stü­ren müs­sen auf den Be­trieb ab­ge­stimmt sein, oh­ne Ge­fähr­dung be­nützt wer­den kön­nen, zu­ver­läs­sig wir­ken­de Ver­schlüs­se auf­wei­sen und ge­gen un­be­ab­sich­tig­tes Öff­nen ge­si­chert sein.

2 Tü­ren müs­sen den ge­schlos­se­nen Zu­stand im Füh­rer­stand an­zei­gen und Schutz­funk­tio­nen ge­gen das Fest­klem­men von Per­so­nen auf­wei­sen.

3 Die seit­li­chen Schie­be­tü­ren der Ge­päck­wa­gen und -ab­tei­le sind mit ei­ner Ein­rich­tung zu ver­se­hen, die ein un­be­ab­sich­tig­tes Schlies­sen ver­hin­dert. Im ge­öff­ne­ten Zu­stand muss ei­ne Ge­län­der­stan­ge ein­ge­legt wer­den kön­nen.

4 Die Über­gang­stü­ren an den Zu­gen­den müs­sen ge­gen un­be­ab­sich­tig­tes Öff­nen ge­si­chert wer­den kön­nen.

Art. 54 Besondere Anforderungen an Zahnradbahnen

1 Die Si­cher­heit der Fahr­zeu­ge und Zugs­kom­po­si­tio­nen von Zahn­rad­bah­nen vor Ent­glei­sung muss auf der gan­zen Stre­cke in al­len vor­aus­seh­ba­ren Ex­trem­fäl­len ge­währ­leis­tet sein.

2 Das UVEK re­gelt die be­son­de­ren An­for­de­run­gen an:

a.
Zug- und Sto­ss­vor­rich­tun­gen:
1.
ge­kup­pel­ter Fahr­zeu­ge,
2.
nicht ge­kup­pel­ter Fahr­zeu­ge;
b.
Brem­sen:
1.
von Trieb­fahr­zeu­gen,
2.
von Zugs­kom­po­si­tio­nen,
3.
von Wa­gen,
4.
beim Zie­hen von Wa­gen,
5.
bei Mehr­facht­rak­ti­on;
c.
Si­cher­heits­ein­rich­tun­gen von Zugs­kom­po­si­tio­nen.

Art. 55 Besondere Anforderungen an Strassenbahnfahrzeuge

Das UVEK legt die be­son­de­ren An­for­de­run­gen an Stras­sen­bahn­fahr­zeu­ge in fol­gen­den Be­rei­chen fest:

a.
Brem­sen;
b.
Kol­li­si­ons­schutz.

4. Abschnitt:Spezialfahrzeuge

Art. 56 Allgemeines

1 Als Spe­zi­al­fahr­zeu­ge gel­ten Dienst­fahr­zeu­ge so­wie Dampf­fahr­zeu­ge und his­to­ri­sche Fahr­zeu­ge.

2 Spe­zi­al­fahr­zeu­ge kön­nen so­wohl auf in­te­r­ope­ra­blen wie auf nicht in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken ein­ge­setzt wer­den.

3 Sie sind so zu pla­nen, zu bau­en, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass Per­so­nen und Sa­chen bei be­stim­mungs­ge­mäs­sem Be­trieb so­wie bei vor­aus­seh­ba­ren Stö­run­gen vor Ge­fähr­dun­gen ge­schützt wer­den.

4 Sie wer­den bei Er­fül­lung der An­for­de­run­gen des 3. Ab­schnitts zu­ge­las­sen, so­weit die­se der In­te­r­ope­ra­bi­li­tät in­ner­halb des Ein­satz­ge­biets nicht ent­ge­gen­ste­hen.

Art. 57 Dienstfahrzeuge

1 Dienst­fahr­zeu­ge sind Spe­zi­al­fahr­zeu­ge, die ins­be­son­de­re für Bau-, In­stand­hal­tungs-, In­spek­ti­ons- und In­ter­ven­ti­ons­tä­tig­kei­ten auf Ei­sen­bahn­an­la­gen ein­ge­setzt wer­den.

2 Wer­den Dienst­fahr­zeu­ge als Ar­beits­ge­rät ein­ge­setzt, so sind die da­zu not­wen­di­gen Si­cher­heits­nach­wei­se zu er­stel­len.

Art. 58 Dampffahrzeuge und historische Fahrzeuge

1 Dampf­fahr­zeu­ge und his­to­ri­sche Fahr­zeu­ge sind so zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass ein si­che­rer Ei­sen­bahn­be­trieb auf der zu be­fah­ren­den In­fra­struk­tur mög­lich ist. Für Stel­len, die für die In­stand­hal­tung der Fahr­zeu­ge ver­ant­wort­lich sind, be­steht kei­ne Zer­ti­fi­zie­rungs­pflicht.212

2 Dampf­fahr­zeu­ge sind so zu pla­nen, zu bau­en, zu be­trei­ben und in­stand zu hal­ten, dass den spe­zi­fi­schen Ge­fah­ren der Dampf- und Druck­kes­sel Rech­nung ge­tra­gen wird.

3 Für den Ein­bau neu­er Sys­te­me in his­to­ri­sche Fahr­zeu­ge und den Um­bau von Sys­te­men in sol­chen Fahr­zeu­gen sind die im Zeit­punkt des Ein- oder Um­baus gül­ti­gen Vor­schrif­ten mass­ge­bend.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Ar­ti­kel 50–55.

212 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 5970

Auf­ge­ho­ben

4. Kapitel: Bahnbetrieb

1. Abschnitt: Voraussetzungen für den Bahnbetrieb

Art. 71 Sicherheitsräume für betriebliche Tätigkeiten 213

Die Si­cher­heits­räu­me für die be­trieb­li­chen Tä­tig­kei­ten ge­mä­ss den vom BAV ge­stützt auf Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 EBG er­las­se­nen Fahr­dienst­vor­schrif­ten sind bei der Pla­nung so­wie dem Neu- und Um­bau von Bau­ten und An­la­gen im Hin­blick auf einen si­che­ren, zu­ver­läs­si­gen und ent­wick­lungs­fä­hi­gen Bahn­be­trieb vor­zu­se­hen.

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 72 Betriebspersonal auf den Bahnhöfen 214

Der Ein­satz von Be­triebs­per­so­nal auf den Bahn­hö­fen rich­tet sich nach den An­for­de­run­gen an die Re­ge­lung und Si­che­rung des Zug- und Ran­gier­ver­kehrs. Da­bei sind ins­be­son­de­re die An­for­de­run­gen an die Si­cher­heit, die bau­li­che und tech­ni­sche Aus­rüs­tung der An­la­gen so­wie Art und Um­fang des ab­ge­wi­ckel­ten Ver­kehrs (ins­be­son­de­re Zahl der Rei­sen­den so­wie Art und Men­ge der Gü­ter) zu be­rück­sich­ti­gen.

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 73 Bezeichnung der Eisenbahnanlagen und Züge

1 Die ein­zel­nen Tei­le der Ei­sen­bahn­an­la­gen sind zur Ori­en­tie­rung der Rei­sen­den und für dienst­li­che Zwe­cke zu kenn­zeich­nen.

2 Je­der Zug ist ent­spre­chend sei­ner Auf­ga­be zu be­zeich­nen.

Art. 74 Ausschluss Unbefugter

An den für die Si­cher­heit wich­ti­gen Ein­satzor­ten – wie Stell­werk, Re­lais­raum, Füh­rer­stand – darf sich nur das für die Be­die­nung, Kon­trol­len und In­stand­hal­tungs­ar­bei­ten in­stru­ier­te Per­so­nal auf­hal­ten. Aus­nah­men be­dür­fen der aus­drück­li­chen Be­wil­li­gung des Bahn­un­ter­neh­mens.

2. Abschnitt: Bilden und Bedienen der Züge

Art. 75 Bilden der Züge 215

1 Ein Zug darf nur aus Fahr­zeu­gen ge­bil­det wer­den, de­ren Be­schaf­fen­heit und La­dung die Vor­aus­set­zun­gen ei­nes si­che­ren Be­trie­bes er­fül­len.

2 Be­ste­hen Zwei­fel be­züg­lich phy­si­ka­li­scher Gren­zen oder der Be­triebs­si­cher­heit der ein­zu­set­zen­den Zü­ge, sind vor Be­trieb­s­auf­nah­me Pro­be- bzw. Mess­fahr­ten durch­zu­füh­ren.

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

Art. 76 Fahrgeschwindigkeit 216

1 Die höchst­zu­läs­si­ge Fahr­ge­schwin­dig­keit ist nach fol­gen­den Ge­sichts­punk­ten fest­zu­le­gen:

a.
Stre­cken­ver­hält­nis­se;
b.
Si­che­rungs­an­la­gen und Wei­chen;
c.
Bau­art der Fahr­zeu­ge;
d.
Zu­sam­men­set­zung des Zu­ges;
e.
Brem­sen;
f.
be­trieb­li­che Ver­hält­nis­se.

2 Das UVEK legt die ge­ne­rel­len Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten (ins­be­son­de­re auf­grund von Nei­gung, An­la­gen, Fahr­zeu­gen) in den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen fest.217

3 Für die Fest­le­gung der Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten pro Zug oder Ran­gier­be­we­gung im ope­ra­ti­ven Be­trieb sind zu­sätz­lich die ge­stützt auf Ar­ti­kel 17 Ab­satz 3 EBG vom BAV er­las­se­nen Fahr­dienst­vor­schrif­ten und die Be­triebs­vor­schrif­ten der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin und des Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­mens mass­ge­bend.218

216 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

218 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 77 Bremsordnung

1 Die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der au­to­ma­ti­schen Brem­se ist nach dem Bil­den der Zü­ge und in der Re­gel nach Än­de­run­gen in de­ren Zu­sam­men­set­zung zu prü­fen.

2 Die Wir­kung der Brem­sen ei­nes Zu­ges muss den be­trieb­li­chen Er­for­der­nis­sen ent­spre­chen.

3–5219

219 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2011, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 6233).

Art. 78220

220 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

Art. 78a und 78b221

221 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998 (AS 1999 1083). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

Art. 79 Zugbegleitung 222

Die Be­glei­tung der Zü­ge rich­tet sich nach der tech­ni­schen Aus­rüs­tung der Fahr­zeu­ge, den Stre­cken­ver­hält­nis­sen und all­fäl­li­gen zu­sätz­li­chen Be­dürf­nis­sen des Diens­tes. Sie ist in den Be­triebs­vor­schrif­ten zu re­geln.

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1999 1083).

Art. 80 Massnahmen mit Rücksicht auf die Reisenden

1 Rei­sen­den of­fen­ste­hen­de Per­so­nen­wa­gen sind zur Nacht­zeit, in Tun­neln auch tags­über, zu be­leuch­ten.

2 Die Rei­sen­den sind über be­son­de­re Vor­komm­nis­se recht­zei­tig zu in­for­mie­ren.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 81 Ausführungsbestimmungen 223

Das UVEK er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen. Es be­rück­sich­tigt da­bei auch die an­schluss­gleiss­pe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen.

223 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 5 der Gü­ter­trans­port­ver­ord­nung vom 25. Mai 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1859).

Art. 82 Aufhebung bisherigen Rechts

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Ver­ord­nung vom 19. März 1929224 be­tref­fend Bau und Be­trieb der schwei­ze­ri­schen Ne­ben­bah­nen;
b.
die Ver­ord­nung vom 12. No­vem­ber 1929225 über die Be­gren­zung des lich­ten Raum­es und der Fahr­zeu­ge der schwei­ze­ri­schen Nor­mal­spur­bah­nen;
c.
die Ver­ord­nung vom 14. Ju­li 1910226 be­tref­fend den Un­ter­halt des Roll­ma­te­ri­als der schwei­ze­ri­schen Haupt­bah­nen;
d.
die Ver­ord­nung vom 19. Fe­bru­ar 1929227 be­tref­fend Fest­set­zung der höchs­ten Fahr­ge­schwin­dig­kei­ten auf den schwei­ze­ri­schen Haupt­bah­nen;
e.
die Ver­ord­nung vom 24. April 1929228 be­tref­fend die Ein­füh­rung der durch­ge­hen­den Gü­ter­zugs­brem­se im Be­rei­che der Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen und der nor­mal­spu­ri­gen Pri­vat­bah­nen.

224[BS 7 121]

225[BS 7 43]

226[BS 7 84]

227[BS 7 88]

228[BS 7 42]

Art. 83229

229 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

Art. 83a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. Mai 2013: Sicherheitsgenehmigung
230


1 Ei­ne Si­cher­heits­ge­neh­mi­gung nach Ar­ti­kel 5a be­nö­ti­gen In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen:

a.
die nor­mal­spu­ri­ge Stre­cken be­trei­ben: erst­mals ab dem 1. Ju­li 2015;
b.
die nicht nor­mal­spu­ri­ge Stre­cken be­trei­ben: erst­mals ab dem 1. Ju­li 2016.

2 Das Ge­such muss zwölf Mo­na­te vor dem ge­plan­ten Be­trieb ein­ge­reicht wer­den.

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1998 (AS 1999 1083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 83b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. Mai 2013: Sicherheitsbescheinigung
231


1 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die über ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung ver­fü­gen, be­nö­ti­gen ab dem 1. Ja­nu­ar 2014 ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 5b.

2 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die aus­sch­liess­lich ei­ge­ne Stre­cken be­fah­ren, be­nö­ti­gen ei­ne Si­cher­heits­be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 5b für:

a.
nor­mal­spu­ri­ge Stre­cken: erst­mals ab dem 1. Ja­nu­ar 2015;
b.
nicht nor­mal­spu­ri­ge Stre­cken: erst­mals ab dem 1. Ja­nu­ar 2016.

3 Das Ge­such muss zwölf Mo­na­te vor dem ge­plan­ten Be­trieb ein­ge­reicht wer­den.

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 83c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. Mai 2013: Berichterstattung
232


Der jähr­li­che Be­richt der Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 5g ist erst­mals für das ers­te vol­le Ka­len­der­jahr nach Er­tei­lung der Si­cher­heits­be­schei­ni­gung oder
-ge­neh­mi­gung ein­zu­rei­chen.

232 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

Art. 83d Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. Mai 2013: Instandhaltung von Güterwagen
233


1 Für Gü­ter­wa­gen, die aus­sch­liess­lich in der Schweiz ein­ge­setzt wer­den, gilt die Zer­ti­fi­zie­rungs­pflicht nach Ar­ti­kel 5j Ab­satz 1 ab dem 1. Ju­li 2014.

2 Die An­er­ken­nung von nicht zer­ti­fi­zier­ten In­stand­hal­tungs­stel­len rich­tet sich nach den Über­gangs­be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 12 der Ver­ord­nung (EU) Nr. 445/2011234.

233 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

234 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5jAbs. 1.

Art. 83e Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. Mai 2013: Interoperabilität
235


1 Ge­su­che für Vor­ha­ben, die sich am 1. Ju­li 2013 in ei­nem fort­ge­schrit­te­nen Ent­wick­lungs­sta­di­um be­fin­den und bis zum 31. De­zem­ber 2014 ein­ge­reicht wer­den, wer­den auf An­trag nach den Be­stim­mun­gen be­ur­teilt, die bis zum 30. Ju­ni 2013 gal­ten, so­weit die Si­cher­heit und die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät dem nicht ent­ge­gen­ste­hen.

2 Nor­mal­spu­ri­ge Fahr­zeu­ge kön­nen bis zum 31. De­zem­ber 2017 nach den Vor­schrif­ten zu­ge­las­sen wer­den, die für den Ein­satz auf nicht in­te­r­ope­ra­blen Stre­cken gel­ten.

3236

4 Das BAV kann schon vor In­kraft­tre­ten ent­spre­chen­der in­ter­na­tio­na­ler Ab­kom­men Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen nach Ar­ti­kel 15k von aus­län­di­schen Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­len an­er­ken­nen.

5 Be­schei­ni­gun­gen der Kon­for­mi­tät mit no­ti­fi­zier­ten Vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 15l kön­nen bis zum 31. De­zem­ber 2015 auch durch nicht an­er­kann­te un­ab­hän­gi­ge Prüf­stel­len er­bracht wer­den.

6 Das BAV kann bis zum 31. De­zem­ber 2015 in be­grün­de­ten Fäl­len auf Ge­such hin auf einen Prüf­be­richt Sach­ver­stän­di­ger nach Ar­ti­kel 15m ver­zich­ten und selbst ri­si­ko­ori­en­tiert mit Stich­pro­ben den Er­stel­ler­nach­weis über­prü­fen, so­fern es die fach­li­chen An­for­de­run­gen er­füllt und kei­ne an­er­kann­ten Sach­ver­stän­di­gen kon­kur­ren­ziert.

7 Es mel­det der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on erst­mals bis zum 31. De­zem­ber 2015, wel­che na­tio­na­len An­for­de­run­gen in den TSI als Son­der­fall be­rück­sich­tigt wer­den soll­ten oder ab­wei­chen­der na­tio­na­ler Be­stim­mun­gen be­dür­fen.

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1659).

236 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4961).

Art. 83f Übergangsbestimmung zur Änderung vom
19. September 2014: Aufhebung und Anpassung von Bahnübergängen
237


1 Ent­spricht ein Bahn­über­gang nicht den Ar­ti­keln 37a–37d in der Fas­sung vom 19. Sep­tem­ber 2014, so ist er auf­zu­he­ben oder an­zu­pas­sen. Das Ge­such um Auf­he­bung oder An­pas­sung ist bis spä­tes­tens 31. De­zem­ber 2014 bei der zu­stän­di­gen Be­hör­de ein­zu­rei­chen.

2 Der Bahn­über­gang ist in­ner­halb ei­nes Jah­res, nach­dem die rechts­kräf­ti­ge Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fü­gung oder Bau­be­wil­li­gung vor­liegt, auf­zu­he­ben oder an­zu­pas­sen.

3 Auf­he­bun­gen und An­pas­sun­gen, die nach Ar­ti­kel 1a Ab­satz 1 VP­VE238 ge­neh­mi­gungs­frei durch­ge­führt wer­den kön­nen, sind bis spä­tes­tens 31. De­zem­ber 2014 ab­zu­sch­lies­sen.

4 An Bahn­über­gän­gen mit un­ge­nü­gen­den Sicht­ver­hält­nis­sen müs­sen un­ver­züg­lich al­le ver­hält­nis­mäs­si­gen ri­si­ko­re­du­zie­ren­den Mass­nah­men er­grif­fen wer­den. Für die­se Mass­nah­men ist kein Ge­suchnach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 er­for­der­lich.

237 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3169).

238 SR 742.142.1

Art. 83g Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
18. November 2015
239

1 Fahr­zeu­ge, die am 1. Ja­nu­ar 1999 in der Schweiz in Be­trieb wa­ren, gel­ten als zu­ge­las­sen und wer­den in das Re­gis­ter nach Ar­ti­kel 5i auf­ge­nom­men.240

2 Be­ste­hen­de Trieb­fahr­zeu­ge mit Um­rich­tern müs­sen bis zum 31. De­zem­ber 2021 so um­ge­baut wer­den, dass sie sich bei ei­ner Fre­quenz von über 87 Hertz ge­gen­über dem Bahn­strom­netz pas­siv ver­hal­ten.

3 Das BAV baut das In­fra­struk­tur­re­gis­ter nach Ar­ti­kel 15f bis zum 30. Ju­ni 2017 auf. Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin­nen müs­sen die er­for­der­li­chen An­ga­ben bis zum 15. März 2018 ein­tra­gen.

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, Abs. 3 in Kraft seit 1. Jan. 2016, Abs. 1 und 2seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4961).

240 Die Be­rich­ti­gung vom 18. Okt. 2016 be­trifft nur den fran­zö­si­chen Text (AS 2016 3537).

Art. 83h Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
6. November 2019
241

1 Nach bis­he­ri­gem Recht er­teil­te oder an­er­kann­te Be­triebs­be­wil­li­gun­gen be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit.

2 So­lan­ge die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin die für den Netz­zu­gang er­for­der­li­chen An­ga­ben nicht nach Ar­ti­kel 15f Ab­satz 2 in das In­fra­struk­tur­re­gis­ter ein­ge­tra­gen hat, muss sie die Kom­pa­ti­bi­li­tät der Fahr­zeu­ge mit der zu be­fah­ren­den In­fra­struk­tur auf Ba­sis der vom Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten prü­fen. Sie muss die Prü­fung un­ent­gelt­lich in­nert zehn Werk­ta­gen durch­füh­ren und dem Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit­tei­len, wel­che Fahr­zeu­ge mit der zu be­fah­ren­den In­fra­struk­tur kom­pa­ti­bel sind.

3 Bis zum 15. Ju­ni 2020 ein­ge­reich­te Ge­su­che um Be­triebs­be­wil­li­gun­gen für Fahr­zeu­ge wer­den auf An­trag nach den bis zum 30. No­vem­ber 2019 gel­ten­den Be­stim­mun­gen be­ur­teilt, so­fern dies für die Er­tei­lung ei­ner aus­län­di­schen Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist.

4 Bis zum 15. Ju­ni 2020 ein­ge­reich­te Ge­su­che um Si­cher­heits­be­schei­ni­gun­gen wer­den auf An­trag nach den bis zum 30. No­vem­ber 2019 gel­ten­den Be­stim­mun­gen be­ur­teilt, so­fern das Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men über ei­ne aus­län­di­sche Si­cher­heits­be­schei­ni­gung ver­fügt.

241 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Dez. 2019 (AS 2019 3571).

Art. 83i Übergangsbestimmung zur Änderung vom
12. Juni 2020
242

Die An­er­ken­nung von Ri­si­ko­be­wer­tungs­stel­len, die vor dem 1. No­vem­ber 2020 an­er­kannt wur­den, gilt bis zum 31. Ju­li 2022.

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Art. 84 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1984 in Kraft.

Anhang 1 243

243 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 12. Juni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Lichtraumprofil, Bezugslinie: Begriffe und Anordnung der Sicherheitsräume

Anhang 2 244

244 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 25. Nov. 1998 (AS 1999 1083). Aufgehoben durch Ziff. II Abs. 1 der V vom 18. Nov. 2015, mit Wirkung seit 1. Juli 2016 (AS 2015 4961).

Anhang 3 245

245 Eingefügt durch Ziff. I 5 der V vom 4. Nov. 2009 (erste Phase der Bahnreform 2), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5959).

Streckenbezogene Daten

Anhang 4 246

246 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 16. Nov. 2011 (AS 2011 6233). Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659), Ziff. II Abs. 2 der V vom 18. Nov. 2015 (AS 2015 4961) und vom 12. Juni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Elektrische Anlagen

Anhang 5 247

247 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 12. Juni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Nicht interoperable normalspurige Strecken

Anhang 6 248

248 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 12. Juni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Interoperables Hauptnetz

Anhang 7 249

249 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. Mai 2013 (AS 2013 1659). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 12. Juni 2020, in Kraft seit 1. Nov. 2020 (AS 2020 2859).

Technische Spezifikationen Interoperabilität