Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Bundesgesetz
über die Binnenschifffahrt
(BSG)1

vom 3. Oktober 1975 (Stand am 1. Juli 2020)

1 Eingefügt durch Ziff. I 12 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 24ter der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 1. Mai 19744,

beschliesst:

2[BS 1 3]. Der genannten Bestimmung entspricht heute Art. 87 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

3 Fassung gemäss Anh. Ziff. II 7 des BG vom 22. März 2002 über die Anpassung von Organisationsbestimmungen des Bundesrechts, in Kraft seit 1. Febr. 2003 (AS 2003 187; BBl 2001 3845).

4 BBl 1974 I 1549

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich

1 Die­ses Ge­setz ord­net die Schiff­fahrt auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern ein­sch­liess­lich der Grenz­ge­wäs­ser.

2 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Fahr­zeu­ge, An­la­gen und Ge­rä­te, die als Schif­fe im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gel­ten.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen und die dar­auf be­ru­hen­den Vor­schrif­ten.

4 Für die kon­zes­sio­nier­te Bin­nen­schiff­fahrt gel­ten die Be­stim­mun­gen des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19575 über die Ent­eig­nung, die Auf­sicht, die un­ab­hän­gi­ge Un­fall­un­ter­su­chung, die Be­schrän­kun­gen im In­ter­es­se der Si­cher­heit der Bahn, die Er­rich­tung von Si­gnal- und Fern­mel­de­an­la­gen, die Ne­ben­be­trie­be, Strei­tig­kei­ten, die be­son­de­ren Leis­tun­gen für öf­fent­li­che Ver­wal­tun­gen und die Ge­büh­re­ner­he­bung so­wie die Straf­be­stim­mun­gen und Ver­wal­tungs­mass­nah­men sinn­ge­mä­ss.6

5 SR 742.101

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 20 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 2 Ausübung der Schifffahrt

1 Die Schiff­fahrt auf öf­fent­li­chen Ge­wäs­sern ist im Rah­men die­ses Ge­set­zes frei.

2 Son­der­nut­zung und ge­stei­ger­ter Ge­mein­ge­brauch be­dür­fen der Be­wil­li­gung des Kan­tons, in des­sen Ge­biet das be­nütz­te Ge­wäs­ser liegt.

3 Schif­fe im Diens­te des Bun­des dür­fen auf al­len Ge­wäs­sern ver­keh­ren.

Art. 3 Gewässerhoheit der Kantone

1 Die Ge­wäs­ser­ho­heit steht den Kan­to­nen zu. Das Bun­des­recht bleibt vor­be­hal­ten.

2 So­weit das öf­fent­li­che In­ter­es­se oder der Schutz wich­ti­ger Rechts­gü­ter es er­for­dern, kön­nen die Kan­to­ne die Schiff­fahrt auf ih­ren Ge­wäs­sern ver­bie­ten oder ein­schrän­ken oder die Zahl der auf ei­nem Ge­wäs­ser zu­ge­las­se­nen Schif­fe be­gren­zen.

3 Über die Zu­las­sung der Schif­fe öf­fent­li­cher Schiff­fahrts­un­ter­neh­men ent­schei­det der Bun­des­rat.

Art. 4 Interkantonale und internationale Gewässer

1 Be­rührt ein Ge­wäs­ser meh­re­re Kan­to­ne, so ver­stän­di­gen sich die­se über al­le Mass­nah­men. Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det der Bun­des­rat.

2 Bei Ge­wäs­sern, wel­che die Lan­des­gren­ze be­rüh­ren oder in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­­ba­run­gen un­ter­ste­hen, ent­schei­det der Bun­des­rat nach An­hö­ren der Ufer­kan­to­ne.

Art. 5 Unterhalt der Gewässer

1 So­weit die Schiff­fahrt auf ei­nem Ge­wäs­ser mög­lich und nicht ein­ge­schränkt oder ver­bo­ten ist, ha­ben es die Ufer­kan­to­ne schiff­bar zu er­hal­ten und die er­for­der­li­chen Si­gna­le an­zu­brin­gen.

2 Für man­gel­haf­ten Un­ter­halt ei­nes Ge­wäs­sers haf­tet der Kan­ton, in des­sen Ge­biet es liegt. Im Üb­ri­gen gilt das Ob­li­ga­tio­nen­recht7.

Art. 6 Hindernisse

1 Die Kan­to­ne kön­nen fest­ge­fah­re­ne, ge­sun­ke­ne oder be­triebs­un­taug­li­che Schif­fe und an­de­re Ge­gen­stän­de, wel­che die Schiff­fahrt be­hin­dern oder ge­fähr­den, auf Ko­sten des Hal­ters und des Ei­gen­tü­mers ent­fer­nen, wenn die­se es nicht in­nert der ih­nen ge­setz­ten Frist tun.

2 Droht un­mit­tel­ba­re Ge­fahr oder sind der Hal­ter und der Ei­gen­tü­mer nicht er­reich­bar, kön­nen die Be­hör­den un­ver­züg­lich Mass­nah­men tref­fen.

Art. 7 Konzession und Bewilligung 8

Das Recht, Rei­sen­de re­gel­mäs­sig und ge­werbs­mäs­sig zu be­för­dern, wird nach den Ar­ti­keln 6–8 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 20099 er­teilt.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 20 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

9 SR 745.1

2. Kapitel: Hafenanlagen 10

10 Titel eingefügt durch Ziff. I 12 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfachung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 8 Bau und Betrieb von Hafenanlagen 11

1 Wer Ha­fen-, Um­schlags- und Lan­dungs­an­la­gen für Schif­fe des Bun­des und öf­fent­li­cher Schiff­fahrts­un­ter­neh­men er­stel­len, än­dern oder be­trei­ben will, be­nö­tigt ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung des Bun­des­am­tes für Ver­kehr (BAV).12

2 Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ei­sen­bahn­ge­setz vom 20. De­zem­ber 195713.

3 ...14

4 Al­le üb­ri­gen An­la­gen un­ter­ste­hen der Auf­sicht der Kan­to­ne.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 12 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

13 SR 742.101

14 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 80 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 20062197; BBl 2001 4202).

Art. 9 Einrichtung der Hafenanlagen

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Si­gna­li­sie­rung und Be­leuch­tung von Ha­fen-, Um­schlags- und Lan­dungs­an­la­gen.

2 Er kann ein­heit­li­che Vor­schrif­ten über Bau und Ein­rich­tung sol­cher An­la­gen auf­stel­len.

3. Kapitel: Schiffe und Schiffsführer15

15 Ursprünglich: 2. Kapitel.

1. Abschnitt: Schiffe

Art. 10 Betriebssicherheit

1 Schif­fe müs­sen so ge­baut, aus­ge­rüs­tet und un­ter­hal­ten sein, dass die Ver­kehrs­re­geln be­folgt wer­den kön­nen und die Per­so­nen an Bord, die Schiff­fahrt und an­de­re Be­nüt­zer der Ge­wäs­ser nicht ge­fähr­det wer­den.

2 Schif­fe dür­fen nur ver­keh­ren, wenn sie be­triebs­si­cher sind und den Vor­schrif­ten ent­spre­chen.

Art. 11 Bau und Ausrüstung

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Bau, Aus­rüs­tung und Ei­chung der Schif­fe. Er be­rück­sich­tigt die Er­for­der­nis­se des Ge­wäs­ser- und Um­welt­schut­zes.

2 Er kann die Ab­mes­sun­gen der Schif­fe und die Leis­tung der Mo­to­ren be­schrän­ken und ge­wis­se Ar­ten von Mo­to­ren aus­sch­lies­sen.

Art. 12 Typenprüfung

1 Der Bun­des­rat kann für se­ri­en­mäs­si­ge Schif­fe, Be­stand­tei­le und Aus­rüs­tungs­­ge­gen­stän­de die Ty­pen­prü­fung vor­se­hen.

2 Schif­fe und Ge­gen­stän­de, die der Ty­pen­prü­fung un­ter­lie­gen, dür­fen nur in der ge­neh­mig­ten Aus­füh­rung ge­han­delt wer­den.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt auf An­trag der Kan­to­ne die mit der Ty­pen­prü­fung be­trau­ten Stel­len und re­gelt das Ver­fah­ren.

Art. 13 Schiffsausweis

1 Schif­fe dür­fen nur mit ei­nem Schiffs­aus­weis ver­keh­ren.

2 Der Schiffs­aus­weis wird nur er­teilt, wenn:

a.
das Schiff den Vor­schrif­ten ent­spricht;
b.
die vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung be­steht; und
c.
so­fern es sich um ein Fahr­gast- oder ein Gü­ter­schiff oder um ein schwim­men­des Ge­rät han­delt: das Un­ter­neh­men den Si­cher­heits­nach­weis er­bracht hat.16

2bis Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Un­ter­la­gen für den Si­cher­heits­nach­weis er­for­der­lich sind.17

3 Ist auf ei­nem Ge­wäs­ser die Zahl der Schif­fe be­grenzt, so dür­fen Schif­fe nur mit ei­ner zu­sätz­li­chen kan­to­na­len Be­wil­li­gung ver­keh­ren.

4 Wird der Stand­ort ei­nes Schif­fes in einen an­dern Kan­ton ver­legt oder wech­selt der Ei­gen­tü­mer, so ist ein neu­er Schiffs­aus­weis aus­zu­stel­len.

5 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Schif­fe, für die kein oder ein be­son­de­rer Schiffs­aus­weis er­for­der­lich ist. Er kann für Schif­fe mit aus­län­di­schem Stand­ort, die vor­über­ge­hend in der Schweiz ver­keh­ren, aus­län­di­sche Aus­wei­se an­er­ken­nen oder Er­leich­te­run­gen ge­wäh­ren.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 14 Amtliche Prüfung

1 Vor der Er­tei­lung des Schiffs­aus­wei­ses ist das Schiff amt­lich zu prü­fen.

1bis Bei ei­nem Fahr­gast- oder ei­nem Gü­ter­schiff oder ei­nem schwim­men­den Ge­rät be­ur­teilt die Be­hör­de die zum Si­cher­heits­nach­weis ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen ri­si­ko­ori­en­tiert auf der Grund­la­ge von Prüf­be­rich­ten un­ab­hän­gi­ger Sach­ver­stän­di­ger oder von ei­ge­nen Stich­pro­ben.18

2 Der Bun­des­rat kann ty­pen­ge­prüf­te Schif­fe von der Ein­zel­prü­fung be­frei­en.

3 und 4 ...19

5 Der Bun­des­rat er­lässt die Vor­schrif­ten über die Prü­fung der Schif­fe.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

19 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 15 Immatrikulation und Kennzeichnung

1 Je­des Schiff muss in ei­nem Re­gis­ter ein­ge­tra­gen und ge­kenn­zeich­net sein.

2 Schif­fe, die nicht in ei­nem eid­ge­nös­si­schen Schiffs­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sind, müs­sen im Kan­ton im­ma­tri­ku­liert wer­den, in dem sie ih­ren Stand­ort ha­ben.

3 Der Bun­des­rat er­lässt die Vor­schrif­ten über die Im­ma­tri­ku­la­ti­on und Kenn­zeich­nung der Schif­fe und be­stimmt die Aus­nah­men.

1a. Abschnitt: Aufsicht20

20 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 15a Aufsichtsbehörde 21

Auf­sichts­be­hör­de ist:

a.
das Bun­des­amt für Ver­kehr für öf­fent­li­che Schiff­fahrts­un­ter­neh­men;
b.
die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de für Schiff­fahrts­un­ter­neh­men oh­ne eid­ge­nös­si­sche Kon­zes­si­on oder eid­ge­nös­si­sche Be­wil­li­gung.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 10 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

Art. 15b Information über die Aufsichtstätigkeit 22

1 Das Bun­des­amt für Ver­kehr in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über sei­ne Auf­sichtstä­tig­keit.

2 Das Öf­fent­lich­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 200423 gilt nicht für Be­rich­te be­tref­fend Au­dits, Be­triebs­kon­trol­len und In­spek­tio­nen des Bun­des­amts für Ver­kehr so­wie für an­de­re amt­li­che Do­ku­men­te, so­weit sie Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, wel­che die tech­ni­sche oder be­trieb­li­che Si­cher­heit be­tref­fen.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 10 des BG vom 28. Sept. 2018 über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 1889; BBl 2016 8661).

23 SR 152.3

Art. 15c Nachprüfungen 24

1 Die Be­hör­de nimmt in re­gel­mäs­si­gen Zeitab­stän­den Nach­prü­fun­gen an Schif­fen vor. Sie nimmt zu­dem Nach­prü­fun­gen vor, wenn:

a.
Zwei­fel an der Be­triebs­si­cher­heit des Schif­fes be­ste­hen; oder
b.
das Schiff um­ge­baut oder we­sent­lich ge­än­dert wor­den ist.

2 Die Nach­prü­fun­gen kön­nen ri­si­ko­ori­en­tiert auf der Grund­la­ge von Prüf­be­rich­ten un­ab­hän­gi­ger Sach­ver­stän­di­ger oder von Stich­pro­ben der Be­hör­den er­fol­gen.

3 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten über die Nach­prü­fung von Schif­fen er­las­sen.

24 Ur­sprüng­lich: Art. 15a

Art. 15d Umbauten und Änderungen 25

1 Plant der Hal­ter oder Ei­gen­tü­mer Um­bau­ten oder Än­de­run­gen an ei­nem Schiff, die sich auf die Be­triebs­si­cher­heit des Schif­fes aus­wir­ken kön­nen, so hat er die­se Um­bau­ten oder Än­de­run­gen der zu­stän­di­gen Be­hör­de vor der Aus­füh­rung zu mel­den.

2Ei­ne neue Plan­ge­neh­mi­gung oder Be­triebs­be­wil­li­gung ist er­for­der­lich, wenn die Um­bau­ten oder Än­de­run­gen nicht von der be­ste­hen­den Plan­ge­neh­mi­gung oder Be­triebs­be­wil­li­gung ge­deckt sind.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de ent­schei­det im Ein­zel­fall und be­stimmt das Ver­fah­ren.

25 Ur­sprüng­lich: Art. 15b

2. Abschnitt: Schiffsführer und Besatzung

Art. 16 Schiffsführung

1 Je­des Schiff muss einen ver­ant­wort­li­chen Füh­rer ha­ben.

2 Schiffs­füh­rer ist, wer die tat­säch­li­che Be­fehls­ge­walt in­ne­hat.

3 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Schif­fe ei­ne Min­dest­be­sat­zung vor­schrei­ben.

4 Die Be­sat­zung und die üb­ri­gen Per­so­nen an Bord ha­ben die Wei­sun­gen des Schiffs­füh­rers zu be­fol­gen, die er im In­ter­es­se der Schiff­fahrt und der Ord­nung an Bord er­teilt.

Art. 17 Erteilung von Ausweisen

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Schif­fe, die nur mit ei­nem Füh­rer­aus­weis ge­führt wer­den dür­fen.

2 Der Füh­rer­aus­weis wird er­teilt, wenn die amt­li­che Prü­fung er­ge­ben hat, dass der Be­wer­ber die er­for­der­li­che Fahr­eig­nung und Fahr­kom­pe­tenz hat.26

3 Der Bun­des­rat kann auch für an­de­re Tä­tig­kei­ten an Bord einen Aus­weis vor­schrei­ben.

4 und 5 ...27

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 17a Fahreignung und Fahrkompetenz 28

1 Wer ein Schiff führt, muss über Fahr­eig­nung und Fahr­kom­pe­tenz ver­fü­gen.

2 Wer einen nau­ti­schen Dienst an Bord ei­nes Schif­fes aus­übt, muss über Fahr­eig­nung ver­fü­gen.

3 Über Fahr­eig­nung ver­fügt, wer:

a.
das vom Bun­des­rat fest­ge­setz­te Min­destal­ter er­reicht hat;
b.
die kör­per­li­che und psy­chi­sche Leis­tungs­fä­hig­keit auf­weist, die er­for­der­lich ist zum si­che­ren Füh­ren ei­nes Schiffs oder zum si­che­ren Aus­üben ei­nes nau­ti­schen Diens­tes;
c.
frei von Sucht ist, die das si­che­re Füh­ren ei­nes Schiffs oder das si­che­re Aus­üben ei­nes nau­ti­schen Diens­tes be­ein­träch­tigt; und
d.
nach sei­nem bis­he­ri­gen Ver­hal­ten Ge­währ bie­tet, beim Füh­ren von Schif­fen oder beim Aus­üben ei­nes nau­ti­schen Diens­tes die Vor­schrif­ten zu be­ach­ten und auf die Mit­menschen Rück­sicht zu neh­men.

4 Über Fahr­kom­pe­tenz ver­fügt, wer:

a.
die Ver­kehrs­re­geln kennt; und
b.
Schif­fe der Ka­te­go­rie, für die der Aus­weis gilt, si­cher füh­ren kann.

5 Einen nau­ti­schen Dienst übt aus, wer ne­ben dem Schiffs­füh­rer zur vor­ge­schrie­be­nen Min­dest­be­sat­zung an Bord ei­nes Schif­fes ge­hört oder im Auf­trag des Schiffs­füh­rers nau­ti­sche Tä­tig­kei­ten ver­rich­tet.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 17b Abklärung der Fahreignung und der Fahrkompetenz 29

1 Be­ste­hen Zwei­fel an der Fahr­eig­nung ei­ner Per­son, so wird die­se ei­ner Fahr­eig­nungs­un­ter­su­chung un­ter­zo­gen, na­ment­lich bei:

a.
fah­ren in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand mit ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 1,6 Ge­wichtspro­mil­le oder hö­her oder mit ei­ner Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,8 mg Al­ko­hol oder hö­her pro Li­ter Atem­luft;
b.
fah­ren un­ter dem Ein­fluss von Be­täu­bungs­mit­teln oder bei Mit­füh­ren von Be­täu­bungs­mit­teln, wel­che die Fahr­fä­hig­keit stark be­ein­träch­ti­gen oder ein ho­hes Ab­hän­gig­keits­po­ten­zi­al auf­wei­sen;
c.
Ver­kehrs­re­gel­ver­let­zun­gen, die auf Rück­sichts­lo­sig­keit schlies­sen las­sen;
d.
Mel­dung ei­ner kan­to­na­len IV-Stel­le nach Ar­ti­kel 66c des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195930 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
e.
Mel­dung ei­nes Arz­tes, dass ei­ne Per­son we­gen ei­ner kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Krank­heit, we­gen ei­nes Ge­bre­chens oder we­gen ei­ner Sucht Schif­fe nicht si­cher füh­ren kann.

2 Ab dem vollen­de­ten 75. Al­ters­jahr ist die Fahr­eig­nung ei­ner Per­son al­le zwei Jah­re ärzt­lich zu un­ter­su­chen. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die ärzt­li­che Un­ter­su­chung. Er kann ins­be­son­de­re für In­ha­ber be­stimm­ter Aus­weis­ka­te­go­ri­en ei­ne ver­trau­en­s­ärzt­li­che Un­ter­su­chung ab ei­nem frü­he­ren Al­ter und mit ab­wei­chen­den In­ter­val­len fest­le­gen.

3 Ärz­te sind in Be­zug auf Mel­dun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e vom Be­rufs­ge­heim­nis ent­bun­den. Sie kön­nen die Mel­dung di­rekt an das BAV, die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de, die mi­li­tä­ri­sche Stras­sen­ver­kehrs- und Schiff­fahrts­be­hör­de oder die Auf­sichts­be­hör­de für Ärz­te er­stat­ten.

4 Auf Er­su­chen der IV-Stel­le teilt die kan­to­na­le Be­hör­de die­ser mit, ob ei­ne be­stimm­te Per­son einen Schiffs­füh­rer­aus­weis be­sitzt.

5 Be­ste­hen Zwei­fel an der Fahr­kom­pe­tenz ei­ner Per­son, so kann die­se ei­ner Kon­troll­fahrt, ei­ner Theo­rie­prü­fung, ei­ner prak­ti­schen Schiffs­füh­rer­prü­fung oder ei­ner an­de­ren ge­eig­ne­ten Mass­nah­me wie ei­ner Aus- oder Wei­ter­bil­dung oder ei­ner Nach­schu­lung un­ter­zo­gen wer­den.

6Hat ei­ne Stras­sen­ver­kehrs- oder Schiff­fahrts­be­hör­de Zwei­fel an der Fahr­eig­nung ei­ner Per­son, so mel­det sie dies der an­de­ren zu­stän­di­gen Zu­las­sungs­be­hör­de, so­fern die­se Per­son über einen Aus­weis für einen an­de­ren Ver­kehrs­be­reich ver­fügt.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

30 SR 831.20

3. Abschnitt: Ausweise

Art. 18 Geltungsbereich

1 Die Aus­wei­se für Schif­fe, Schiffs­füh­rer und Be­sat­zung gel­ten in der gan­zen Schweiz.

2 Sie kön­nen be­schränkt oder mit Auf­la­gen ver­bun­den wer­den.

3 Aus­wei­se auf­grund ei­ner in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­rung gel­ten auch auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern, die der Ver­ein­ba­rung un­ter­ste­hen.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die An­er­ken­nung der üb­ri­gen aus­län­di­schen Aus­wei­se.

Art. 18a Sperrfrist nach Fahren ohne Ausweis 31

Wer ein Schiff ge­führt hat, oh­ne den ent­spre­chen­den Schiffs­füh­rer­aus­weis zu be­sit­zen, er­hält wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten nach der Wi­der­hand­lung kei­nen Aus­weis. Er­reicht die Per­son das Min­destal­ter erst nach der Wi­der­hand­lung, so be­ginnt die Sperr­frist ab die­sem Zeit­punkt.

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 19 Entzug im Allgemeinen und Verwarnung 32

1 Aus­wei­se und Be­wil­li­gun­gen sind zu ent­zie­hen, wenn die Vor­aus­set­zun­gen zur Er­tei­lung nicht oder nicht mehr be­ste­hen.

2 Sie kön­nen ent­zo­gen wer­den, wenn die mit der Er­tei­lung ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen oder Auf­la­gen miss­ach­tet oder Steu­ern oder Ge­büh­ren für das Schiff nicht ent­rich­tet wer­den.

3 Nach Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Ver­kehrs­re­geln und die Be­stim­mun­gen über die Fahr­eig­nung, die in die­sem Ge­setz mit Frei­heits­s­tra­fe oder Geld­stra­fe be­droht sind, wird der Schiffs­füh­rer­aus­weis ent­zo­gen oder ei­ne Ver­war­nung aus­ge­spro­chen.33

4 Bei der Fest­set­zung der Dau­er des Schiffs­füh­rer­aus­weis­ent­zugs sind die Um­stän­de des Ein­zel­falls zu be­rück­sich­ti­gen, na­ment­lich die Ge­fähr­dung der Ver­kehrs­si­cher­heit der Schiff­fahrt, das Ver­schul­den, der Leu­mund als Füh­rer von Mo­tor­fahr­zeu­gen und Schif­fen so­wie die be­ruf­li­che Not­wen­dig­keit, ein Schiff zu füh­ren. Die Min­dest­ent­zugs­dau­er darf je­doch nicht un­ter­schrit­ten wer­den.34

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 20 Entzug der Ausweise für Führer nach einer leichten Widerhandlung 35


1 Ei­ne leich­te Wi­der­hand­lung be­geht, wer:

a.
Ver­kehrs­re­geln ver­letzt und da­durch den Schiffs­ver­kehr leicht ge­fähr­det oder an­de­re be­läs­tigt;
b.
Vor­schrif­ten über den Ge­wäs­ser- und den Um­welt­schutz ver­letzt;
c.
Aus­wei­se miss­braucht;
d.36
in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand, je­doch nicht mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten Atem­al­ko­hol- oder Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on (Art. 24b Abs. 6) ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt und da­bei kei­ne an­de­ren Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Ver­kehrs­re­geln be­geht.

2 Nach ei­ner leich­ten Wi­der­hand­lung wird der Aus­weis für min­des­tens einen Mo­nat ent­zo­gen, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zwei Jah­ren der Aus­weis ent­zo­gen war oder ei­ne an­de­re Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­me ver­fügt wur­de.

3 Die fehl­ba­re Per­son wird ver­warnt, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zwei Jah­ren der Aus­weis nicht ent­zo­gen war und kei­ne an­de­re Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­me ver­fügt wur­de.

4 In be­son­ders leich­ten Fäl­len wird auf jeg­li­che Mass­nah­me ver­zich­tet.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 20a Entzug der Ausweise für Führer nach einer mittelschweren Widerhandlung 37


1 Ei­ne mit­tel­schwe­re Wi­der­hand­lung be­geht, wer:

a.
Ver­kehrs­re­geln ver­letzt und da­durch ei­ne Ge­fahr für die Si­cher­heit an­de­rer her­vor­ruft oder in Kauf nimmt;
b.38
in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand, je­doch nicht mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten Ate­mal­ko­hol- oder Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on (Art. 24b Abs. 6) ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt und da­bei zu­sätz­lich ei­ne leich­te Wi­der­hand­lung ge­gen Ver­kehrs­re­geln be­geht;
c.
ein Schiff zum Ge­brauch ent­wen­det;
d.
oh­ne ent­spre­chen­den Aus­weis ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt;
e.
nicht ge­willt oder un­fä­hig ist, ein Schiff so zu füh­ren, dass an­de­re we­der ge­fähr­det noch be­läs­tigt wer­den.

2 Nach ei­ner mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lung wird der Aus­weis ent­zo­gen für:

a.
min­des­tens einen Mo­nat;
b.
min­des­tens vier Mo­na­te, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zwei Jah­ren der Aus­weis ein­mal we­gen ei­ner schwe­ren oder mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lung ent­zo­gen war;
c.
min­des­tens neun Mo­na­te, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zwei Jah­ren der Aus­weis zwei­mal we­gen min­des­tens mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lun­gen ent­zo­gen war;
d.
min­des­tens 15 Mo­na­te, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zwei Jah­ren der Aus­weis zwei­mal we­gen schwe­ren Wi­der­hand­lun­gen ent­zo­gen war;
e.
un­be­stimm­te Zeit, min­des­tens aber für zwei Jah­re, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zehn Jah­ren der Aus­weis drei­mal we­gen min­des­tens mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lun­gen ent­zo­gen war; auf die­se Mass­nah­me wird ver­zich­tet, wenn die be­trof­fe­ne Per­son wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren nach Ab­lauf ei­nes Aus­weis­ent­zugs kei­ne Wi­der­hand­lung, für die ei­ne Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­me aus­ge­spro­chen wur­de, be­gan­gen hat;
f.
im­mer, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen fünf Jah­ren der Aus­weis nach Buch­sta­be e oder Ar­ti­kel 20b Ab­satz 2 Buch­sta­be d ent­zo­gen war.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 20b Entzug der Ausweise für Führer nach einer schweren Widerhandlung 39

1 Ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung be­geht, wer:

a.
den Schiffs­ver­kehr schwer ge­fähr­det;
b.40
in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten Ate­mal­ko­hol- oder Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on (Art. 24b Abs. 6) ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt;
c.
we­gen Be­täu­bungs- oder Arz­nei­mit­te­lein­fluss oder aus an­de­ren Grün­den fahr­un­fä­hig ist und in die­sem Zu­stand ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt;
d.
sich vor­sätz­lich ei­ner Blut­pro­be, ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be oder ei­ner an­de­ren vom Bun­des­rat ge­re­gel­ten Vor­un­ter­su­chung, die an­ge­ord­net wur­de oder mit de­ren An­ord­nung ge­rech­net wer­den muss, oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt;
e.
nach Ver­let­zung oder Tö­tung ei­nes Men­schen die Flucht er­greift oder die Ret­tungs­pflicht ver­letzt;
f.
trotz Ent­zug des ent­spre­chen­den Aus­wei­ses ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt.

2 Nach ei­ner schwe­ren Wi­der­hand­lung wird der Aus­weis ent­zo­gen für:

a.
min­des­tens drei Mo­na­te;
b.
min­des­tens sechs Mo­na­te, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen fünf Jah­ren der Aus­weis ein­mal we­gen ei­ner mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lung ent­zo­gen war;
c.
min­des­tens zwölf Mo­na­te, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen fünf Jah­ren der Aus­weis ein­mal we­gen ei­ner schwe­ren Wi­der­hand­lung oder zwei­mal we­gen mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lun­gen ent­zo­gen war;
d.
un­be­stimm­te Zeit, min­des­tens aber für zwei Jah­re, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen zehn Jah­ren der Aus­weis zwei­mal we­gen schwe­ren Wi­der­hand­lun­gen oder drei­mal we­gen min­des­tens mit­tel­schwe­ren Wi­der­hand­lun­gen ent­zo­gen war; auf die­se Mass­nah­me wird ver­zich­tet, wenn die be­trof­fe­ne Per­son wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren nach Ab­lauf ei­nes Aus­weis­ent­zugs kei­ne Wi­der­hand­lung, für die ei­ne Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­me aus­ge­spro­chen wur­de, be­gan­gen hat;
e.
im­mer, wenn in den vor­an­ge­gan­ge­nen fünf Jah­ren der Aus­weis nach Buch­sta­be d oder Ar­ti­kel 20a Ab­satz 2 Buch­sta­be e ent­zo­gen war.

3 Die Dau­er des Aus­weis­ent­zugs we­gen ei­ner Wi­der­hand­lung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f tritt an die Stel­le der noch ver­blei­ben­den Dau­er des lau­fen­den Ent­zugs.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 20c Ausweisentzüge und andere Administrativmassnahmen nach dem Strassenverkehrsgesetz 41


1 Be­ste­hen­de und frü­he­re Aus­weis­ent­zü­ge so­wie an­de­re Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­men nach dem Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz vom 19. De­zem­ber 195842 sind be­ste­hen­den und frü­he­ren Aus­weis­ent­zü­gen so­wie an­de­ren Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 20 Ab­sät­ze 2 und 3, 20a Ab­satz 2 und 20b Ab­satz 2 die­ses Ge­set­zes gleich­ge­stellt.

2 Im Rah­men von Ver­fah­ren zur Be­ur­tei­lung von Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Ver­kehrs­re­geln die­ses Ge­set­zes, kön­nen die Straf­ver­fol­gungs-, Ge­richts- und Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­den durch ein Ab­ruf­ver­fah­ren Ein­sicht in das Ad­mi­nis­tra­tiv­mass­nah­men­re­gis­ter nach dem Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz neh­men.43

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

42 SR 741.01

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 21 Ausweisentzug wegen fehlender Fahreignung 44

1 Der Aus­weis wird ei­ner Per­son auf un­be­stimm­te Zeit ent­zo­gen, wenn:

a.
ih­re kör­per­li­che und geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit nicht oder nicht mehr aus­reicht, ein Schiff si­cher zu füh­ren;
b.
sie an ei­ner Sucht lei­det, wel­che die Fahr­eig­nung aus­sch­liesst;
c.
sie auf­grund ih­res bis­he­ri­gen Ver­hal­tens nicht Ge­währ bie­tet, dass sie künf­tig beim Füh­ren ei­nes Schiffs die Vor­schrif­ten be­ach­tet und auf die Mit­menschen Rück­sicht nimmt.

2 Tritt der Ent­zug nach Ab­satz 1 an die Stel­le ei­nes Ent­zugs nach dem Ar­ti­keln
20–20b, so wird da­mit ei­ne Sperr­frist ver­bun­den, die bis zum Ab­lauf der für die be­gan­ge­ne Wi­der­hand­lung vor­ge­se­he­nen Min­dest­ent­zugs­dau­er läuft.

3 Un­ver­bes­ser­li­chen wird der Aus­weis für im­mer ent­zo­gen.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

Art. 21a Wiedererteilung der Ausweise 45

Die Wie­der­er­tei­lung der Aus­wei­se rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 17 des Stras­sen­ver­kehrs­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 195846.

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

46 SR 741.01

4. Kapitel: Verkehrsregeln47

47 Ursprünglich: 3. Kapitel.

1. Abschnitt: Allgemeine Pflichten

Art. 22 Sorgfaltspflicht

1 Der Schiffs­füh­rer hat al­le Vor­sichts­mass­nah­men zu tref­fen, wel­che die all­ge­mei­ne Sorg­falts­pflicht und die Übung in der Schiffs­füh­rung ge­bie­ten, da­mit nie­mand ge­fähr­det, kein frem­des Gut be­schä­digt, die Schiff­fahrt nicht be­hin­dert und die Um­welt nicht ge­stört wird.

2 Droht un­mit­tel­ba­re Ge­fahr, so hat der Schiffs­füh­rer al­les vor­zu­keh­ren, um Scha­den zu ver­hü­ten, auch wenn er Vor­schrif­ten ver­let­zen muss.

Art. 23 Rettungspflicht

1 Wer­den bei Un­fäl­len Men­schen an Bord des Schif­fes ge­fähr­det, so müs­sen Schiffs­füh­rer und Mann­schaft al­les auf­bie­ten, um sie zu ret­ten.

2 Sind auf ei­nem Ge­wäs­ser Men­schen in Ge­fahr, so hat je­der Schiffs­füh­rer zu hel­fen, so­weit es zu­mut­bar ist und das ei­ge­ne Schiff nicht ge­fähr­det wird.

Art. 24 Meldung von Unfällen und Schäden

1 Wer­den bei ei­nem Un­fall Men­schen ver­letzt oder ge­tö­tet, so ha­ben der Schiffs­füh­rer und je­der an­de­re Be­tei­lig­te un­ver­züg­lich die Po­li­zei zu ru­fen. Ist nur Sach­scha­den ent­stan­den, so hat der Schä­di­ger so rasch wie mög­lich den Ge­schä­dig­ten zu be­nach­rich­ti­gen.

2 Wer ein Si­gnal oder ein Zei­chen für die Schiff­fahrt be­schä­digt, hat dies un­ver­züg­lich der Po­li­zei zu mel­den.

1a. Abschnitt: Fahrunfähigkeit, Feststellung der Fahrunfähigkeit48

48 Eingefügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zweiten Schritt der Bahnreform 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

Art. 24a Fahrunfähigkeit

1 Wer we­gen Al­ko­hol-, Be­täu­bungs­mit­tel- oder Arz­nei­mit­tel­ein­fluss oder aus an­de­ren Grün­den nicht über die er­for­der­li­che kör­per­li­che und geis­ti­ge Leis­tungs­fä­hig­keit ver­fügt, gilt wäh­rend die­ser Zeit als fahr­un­fä­hig und darf we­der ein Schiff füh­ren noch sich an des­sen Füh­rung be­tei­li­gen noch einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­üben.

2 Der Bun­des­rat kann Per­so­nen, die ein ge­werbs­mäs­sig ein­ge­setz­tes Schiff füh­ren, sich an des­sen Füh­rung be­tei­li­gen oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­üben, das Fah­ren un­ter Al­ko­ho­lein­fluss ver­bie­ten.49

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 24b Feststellung der Fahrunfähigkeit

1 Wer ein Schiff führt oder sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt, kann ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be un­ter­zo­gen wer­den.

2 Weist die be­trof­fe­ne Per­son An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit auf und sind die­se nicht oder nicht al­lein auf Al­ko­ho­lein­fluss zu­rück­zu­füh­ren, so kann sie wei­te­ren Vor­un­ter­su­chun­gen, na­ment­lich Urin- und Spei­chel­pro­ben, un­ter­zo­gen wer­den.

3 Ei­ne Blut­pro­be ist an­zu­ord­nen, wenn:

a.50
An­zei­chen von Fahr­un­fä­hig­keit vor­lie­gen, die nicht auf Al­ko­ho­lein­fluss zu­rück­zu­füh­ren sind;
b.
die be­trof­fe­ne Per­son sich der Durch­füh­rung der Ate­mal­ko­hol­pro­be wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt; oder
c.51
die be­trof­fe­ne Per­son die Durch­füh­rung ei­ner Blut­al­ko­ho­l­ana­ly­se ver­langt.

3bis Ei­ne Blut­pro­be kann an­ge­ord­net wer­den, wenn die Durch­füh­rung ei­ner Atem­al­ko­hol­pro­be un­mög­lich oder nicht ge­eig­net ist, um die Wi­der­hand­lung fest­zu­stel­len.52

4 Die Blut­pro­be kann aus wich­ti­gen Grün­den auch ge­gen den Wil­len der ver­däch­tig­ten Per­son ab­ge­nom­men wer­den. An­de­re Be­weis­mit­tel für die Fest­stel­lung der Fahr­un­fä­hig­keit blei­ben vor­be­hal­ten.

4bis Wur­de so­wohl die Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on als auch die Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on ge­mes­sen, so ist die Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on mass­ge­bend.53

5 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Vor­un­ter­su­chun­gen, das Vor­ge­hen bei der Ate­mal­ko­hol- und der Blut­pro­be, die Aus­wer­tung die­ser Pro­ben und die zu­sätz­li­che ärzt­li­che Un­ter­su­chung der der Fahr­un­fä­hig­keit ver­däch­tig­ten Per­son.

6 Der Bun­des­rat legt fest, bei wel­cher Ate­mal­ko­hol- und bei wel­cher Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on un­ab­hän­gig von wei­te­ren Be­wei­sen und in­di­vi­du­el­ler Al­ko­hol­ver­träg­lich­keit Fahr­un­fä­hig­keit nach Ar­ti­kel 24a an­ge­nom­men wird und wel­che Atem­al­ko­hol- und wel­che Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on als qua­li­fi­ziert gel­ten.54

7 Er kann:

a.
für an­de­re die Fahr­fä­hig­keit her­ab­set­zen­de Sub­stan­zen fest­le­gen, bei wel­chen Kon­zen­tra­tio­nen im Blut un­ab­hän­gig von wei­te­ren Be­wei­sen und in­di­vi­du­el­ler Ver­träg­lich­keit Fahr­un­fä­hig­keit nach Ar­ti­kel 24a an­ge­nom­men wird;
b.
vor­schrei­ben, dass zur Fest­stel­lung ei­ner Sucht, wel­che die Fahr­eig­nung ei­ner Per­son her­ab­setzt, nach die­sem Ar­ti­kel ge­won­ne­ne Pro­ben, na­ment­lich Blut-, Haar- und Na­gel­pro­ben, aus­ge­wer­tet wer­den;
c.
Aus­nah­men bei der An­wen­dung die­ses Ab­schnit­tes auf das Füh­ren be­stimm­ter Ar­ten von mo­tor­lo­sen Schif­fen vor­se­hen;
d.
ein Bun­des­amt zur Re­ge­lung von tech­ni­schen oder ad­mi­nis­tra­ti­ven Ein­zel­hei­ten er­mäch­ti­gen.55

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

2. Abschnitt: Schifffahrtspolizeiliche Vorschriften

Art. 25 Regeln für Fahrt und Stillliegen

1 Der Bun­des­rat stellt Re­geln auf für die Fahrt und das Still­lie­gen der Schif­fe und er­lässt Vor­schrif­ten über die Si­gna­li­sie­rung, die Zei­chen und Lich­ter, die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter und die Si­cher­heit der Schiff­fahrt.

2 Er kann Vor­schrif­ten er­las­sen über das Was­sers­ki­fah­ren und ähn­li­che Be­tä­ti­gun­gen so­wie zum Schutz der an­de­ren Be­nüt­zer der Ge­wäs­ser.

3 Die Kan­to­ne kön­nen be­son­de­re ört­li­che Vor­schrif­ten er­las­sen, um die Si­cher­heit der Schiff­fahrt oder den Um­welt­schutz zu ge­währ­leis­ten.

Art. 26 Sturmwarn- und Rettungsdienst

1 Die Kan­to­ne kön­nen einen öf­fent­li­chen Sturm­warn- und Ret­tungs­dienst ein­rich­ten und ihn er­mäch­ti­gen, bei Sturm, Ne­bel oder Un­wet­ter die Aus­fahrt von Schif­fen zu ver­bie­ten und Schif­fen auf dem Was­ser die Lan­dung vor­zu­schrei­ben.

2 Sie kön­nen die Ei­gen­tü­mer und Hal­ter von Schif­fen mit Stand­ort im Kan­ton ver­pflich­ten, an die Kos­ten die­ses Diens­tes bei­zu­tra­gen, und die ge­werbs­mäs­si­gen Schiffs­ver­mie­ter, Ret­tungs­diens­te zu leis­ten.

3 Die Ret­tungs­kos­ten kön­nen dem Füh­rer, dem Hal­ter und dem Ei­gen­tü­mer ei­nes ge­ret­te­ten Schif­fes auf­er­legt wer­den.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben die Vor­schrif­ten für die öf­fent­li­chen Schiff­fahrts­un­ter­neh­men.

Art. 27 Veranstaltungen und militärische Übungen

1 Ver­suchs­fahr­ten, bei de­nen von Vor­schrif­ten ab­ge­wi­chen wird, und nau­ti­sche Ver­an­stal­tun­gen be­dür­fen der Be­wil­li­gung der Kan­to­ne. Die­se kön­nen sie mit be­son­de­ren Auf­la­gen ver­bin­den.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Schiff­fahrt im Ge­biet der Ver­an­stal­tung vor­über­ge­hend ganz oder teil­wei­se ver­bie­ten.

3 Der Be­trieb öf­fent­li­cher Schiff­fahrts­un­ter­neh­men darf nur mit Ge­neh­mi­gung des Bun­des ein­ge­schränkt wer­den.

4 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die vor­über­ge­hen­de Sper­rung oder Be­schrän­kung der Schiff­fahrt bei mi­li­tä­ri­schen Übun­gen.

5. Kapitel: Besondere Bestimmungen für die internationale Rheinschifffahrt56

56 Ursprünglich: 4. Kapitel.

Art. 28 Schifffahrtspolizei 57

Das BAV er­lässt die für die Si­cher­heit und Ord­nung der in­ter­na­tio­na­len Rhein­schiff­fahrt er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten; ins­be­son­de­re er­lässt es Vor­schrif­ten, die auf Ent­sch­lies­sun­gen der Zen­tral­kom­mis­si­on für die Rhein­schiff­fahrt be­ru­hen. Es kann die­se Vor­schrif­ten auch auf der Rhein­stre­cke zwi­schen Ba­sel und Rhein­fel­den an­wend­bar er­klä­ren.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 29 Verkehrswirtschaft

Um ei­ne ein­heit­li­che Ord­nung der in­ter­na­tio­na­len Rhein­schiff­fahrt zu si­chern, kann der Bun­des­rat in An­wen­dung von ver­bind­li­chen Ent­sch­lies­sun­gen der Zen­tral­kom­missi­on für die Rhein­schiff­fahrt oder von Ver­ein­ba­run­gen der Rhei­nu­fer­staa­ten ver­kehrs­wirt­schaft­li­che Vor­schrif­ten er­las­sen.

Art. 30 Zuständigkeit kantonaler Behörden

1 Für die Prü­fung und Ei­chung der in der in­ter­na­tio­na­len Rhein­schiff­fahrt ver­wen­de­ten Schif­fe und die Er­tei­lung und den Ent­zug der Aus­wei­se sol­cher Schif­fe, de­ren Füh­rer und Be­sat­zungs­mit­glie­der, ist, oh­ne Rück­sicht auf den Stand­ort des Schif­fes oder den Wohn­sitz oder Auf­ent­halt des Be­wer­bers oder In­ha­bers des Aus­wei­ses, ein Rhei­nu­fer­kan­ton zu­stän­dig.

2 Der Bun­des­rat kann im Ein­ver­neh­men mit den Re­gie­run­gen der be­tei­lig­ten Rhein­ufer­kan­to­ne ei­nem von ih­nen den Voll­zug der schiff­fahrts­po­li­zei­li­chen und ver­kehrs­wirt­schaft­li­chen Vor­schrif­ten für die Rhein­schiff­fahrt über­tra­gen.

6. Kapitel: Haftung und Versicherung 58

58 Ursprünglich: 5. Fassung gemäss Ziff. I 6 des BG vom 19. Dez. 2008 (Änderungen des Transportrechts), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5973; BBl 20074377).

Art. 30a Haftung 59

Für die Haf­tung der kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men gel­ten die Ar­ti­kel 40b–40f des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 195760.

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 19. Dez. 2008 (Än­de­run­gen des Trans­port­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5973; BBl 20074377).

60 SR 742.101

Art. 31 Versicherungspflicht

1 Ein Schiff darf nicht in Ver­kehr ge­setzt wer­den, be­vor ein Haft­pflicht­ver­si­che­rungs­nach­weis hin­ter­legt ist.61

2 Die Ver­si­che­rung hat die Haft­pflicht zu de­cken:

a.
des Ei­gen­tü­mers, des Hal­ters und des Füh­rers des Schif­fes;
b.
der Be­sat­zungs­mit­glie­der und der Hilfs­per­so­nen;
c.
der ge­schlepp­ten Was­sers­ki­fah­rer.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt die Min­dest­ver­si­che­rungs­s­um­men. Er kann Aus­nah­men von der Ver­si­che­rungs­pflicht vor­se­hen.

4 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Haft­pflicht­ver­si­che­rung der kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men.

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 32 Einschränkungen der Versicherung

Von der Ver­si­che­rung kön­nen aus­ge­nom­men wer­den:

a.
An­sprü­che des Ei­gen­tü­mers, des Hal­ters und des Füh­rers des Schif­fes;
b.
An­sprü­che aus Sach­schä­den des Ehe­gat­ten des Er­satz­pflich­ti­gen, sei­ner Ver­wand­ten in auf- und ab­stei­gen­der Li­nie und sei­ner mit ihm in ge­mein­sa­mem Haus­halt le­ben­den Ge­schwis­ter;
c.
An­sprü­che der ge­schlepp­ten Was­sers­ki­fah­rer aus Un­fäl­len beim Schlep­pen;
d.
An­sprü­che aus der Be­schä­di­gung oder Zer­stö­rung des Schif­fes und der da­mit be­för­der­ten, ge­schlepp­ten oder ge­stos­se­nen Sa­chen
e.
An­sprü­che aus Un­fäl­len bei Ren­nen, für die ei­ne be­son­de­re Haft­pflicht­ver­si­che­rung be­steht.

Art. 33 Unmittelbarer Anspruch gegen den Versicherer, Einreden

1 Der Ge­schä­dig­te hat im Rah­men der ver­trag­li­chen Ver­si­che­rungs­de­ckung der ob­li­ga­to­ri­schen Haft­pflicht­ver­si­che­rung ein For­de­rungs­recht un­mit­tel­bar ge­gen den Ver­si­che­rer.

2 Ein­re­den aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trag oder aus dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz vom 2. April 190862 kön­nen dem Ge­schä­dig­ten nicht ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den.

Art. 34 Rückgriffsrecht des Versicherers

1 Der Ver­si­che­rer hat ein Rück­griffs­recht ge­gen den Ver­si­che­rungs­neh­mer oder den Ver­si­cher­ten, so­weit er nach dem Ver­si­che­rungs­ver­trag oder dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz vom 2. April 190863 zur Ab­leh­nung oder Kür­zung sei­ner Leis­tung be­fugt wä­re.

2 Wird ei­nem Ge­schä­dig­ten durch Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen der Scha­den nicht voll ge­deckt, so kön­nen Ver­si­che­rer ih­re Rück­griffs­rech­te ge­gen die Haft­pflich­ti­gen oder ih­re Haft­pflicht­ver­si­che­rer nur gel­tend ma­chen, so­weit da­durch der Ge­schä­dig­te nicht be­nach­tei­ligt wird.

3 Der Rück­griff des Ver­si­che­rers ver­jährt in drei Jah­ren vom Ta­ge hin­weg, an dem der Ver­si­che­rer sei­ne Leis­tung voll­stän­dig er­bracht hat und der Pflich­ti­ge be­kannt wur­de.64

63SR 221.229.1

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 14 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

Art. 35 Versicherer

Die Haft­pflicht­ver­si­che­rung ist bei ei­nem vom Bun­des­rat er­mäch­tig­ten Un­ter­neh­men ab­zu­sch­lies­sen. Vor­be­hal­ten bleibt die An­er­ken­nung der im Aus­land ab­ge­schlos­se­nen Ver­si­che­run­gen für aus­län­di­sche Schif­fe.

Art. 36 Versicherungsnachweis, Aussetzen und Aufhören der Versicherung

1 Der Ver­si­che­rer hat zu­han­den der Be­hör­de, die den Schiffs­aus­weis er­teilt, einen Ver­si­che­rungs­nach­weis aus­zu­stel­len.

2 Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Ver­si­che­rung sind vom Ver­si­che­rer der Be­hör­de zu mel­den, die den Schiffs­aus­weis er­teilt hat. Aus­set­zen und Auf­hö­ren wer­den ge­gen­über den Ge­schä­dig­ten erst wirk­sam, wenn die Ver­si­che­rung durch ei­ne an­de­re er­setzt oder der Schiffs­aus­weis zu­rück­ge­ge­ben ist, je­den­falls aber 60 Ta­ge nach dem Ein­gang der Mel­dung des Ver­si­che­rers.

3 Die Be­hör­de, wel­che die Mel­dung des Ver­si­che­rers er­hält, ent­zieht un­ver­züg­lich den Schiffs­aus­weis. Be­vor er wie­der er­teilt wird, ist ei­ne neue Ver­si­che­rung nach­zu­wei­sen.

Art. 37 Besondere Fälle

1 Bund und Kan­to­ne un­ter­ste­hen nicht der Ver­si­che­rungs­pflicht.

2 Die­ses Ka­pi­tel gilt nicht für die in der in­ter­na­tio­na­len Rhein­schiff­fahrt ver­wen­de­ten Schif­fe.

7. Kapitel: 65

65 Ursprünglich: 6. Kapitel.

Art. 3866

66 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 80 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 20062197; BBl 2001 4202).

Art. 3967

67 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 23 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

8. Kapitel: Strafbestimmungen68

68 Ursprünglich: 7. Kapitel.

1. Abschnitt: Vergehen und Übertretungen

Art. 40 Verletzung der Verkehrsregeln

1 Wer Ver­kehrs­re­geln des Ge­set­zes, der in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen oder der Aus­füh­rungs­er­las­se des Bun­des oder der Kan­to­ne ver­letzt, wird mit Bus­se be­straft.69

2 Wer durch gro­be Ver­let­zung der Ver­kehrs­re­geln ei­ne ernst­haf­te Ge­fahr für die Si­cher­heit an­de­rer her­vor­ruft oder in Kauf nimmt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.70

3 Ar­ti­kel 237 Zif­fer 2 des Straf­ge­setz­bu­ches71 wird in die­sen Fäl­len nicht an­ge­wen­det.

69 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

70 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

71SR 311.0

Art. 41 Fahren in fahrunfähigem Zustand 72

1 Wer in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt, wird mit Bus­se be­straft. Liegt ei­ne qua­li­fi­zier­te Ate­mal­ko­hol- oder Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on (Art. 24b Abs. 6) vor, so wird ei­ne Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder ei­ne Geld­stra­fe ver­hängt.73

2 Wer aus an­de­ren Grün­den fahr­un­fä­hig ist und ein Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

3 Wer in fahr­un­fä­hi­gem Zu­stand ein mo­tor­lo­ses Schiff führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt, wird mit Bus­se be­straft.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 41a Vereitelung von Massnahmen zur Feststellung der Fahrunfähigkeit 74


1 Wer ein Schiff führt, sich an der Füh­rung des Schiffs be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­übt und sich vor­sätz­lich ei­ner Blut­pro­be, ei­ner Ate­mal­ko­hol­pro­be oder ei­ner an­de­ren vom Bun­des­rat ge­re­gel­ten Vor­un­ter­su­chung, die an­ge­ord­net wur­de oder mit de­ren An­ord­nung ge­rech­net wer­den muss­te, oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­me ver­ei­telt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Hat der Tä­ter ein mo­tor­lo­ses Schiff ge­führt, sich an des­sen Füh­rung be­tei­ligt oder einen nau­ti­schen Dienst an Bord des Schiffs aus­ge­übt, so ist die Stra­fe Bus­se.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

Art. 41b Ergänzende Strafbestimmungen 75

Der Bun­des­rat kann für Über­tre­tun­gen sei­ner Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zu die­sem Ge­setz Bus­se an­dro­hen.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 16. März 2012 über den zwei­ten Schritt der Bahn­re­form 2, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2012 5619, 20131603;BBl 2016 6435).

Art. 42 Pflichtwidriges Verhalten bei Unfall

1 Wer bei ei­nem Un­fall die ihm nach Ge­setz ob­lie­gen­den Pflich­ten ver­letzt, wird mit Bus­se be­straft.76

2 Flüch­tet ein Schiffs­füh­rer, der bei ei­nem Un­fall einen Men­schen ge­tö­tet oder ver­letzt hat, so wird er mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.77

76 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

77 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches (in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

Art. 43 Nicht betriebssichere Schiffe

1 Wer vor­sätz­lich die Be­triebs­si­cher­heit ei­nes Schif­fes be­ein­träch­tigt, so dass die Ge­fahr ei­nes Un­fal­les ent­steht, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.78

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.79

3 Wer ein Schiff führt, von dem er weiss oder bei pflicht­ge­mäs­ser Auf­merk­sam­keit wis­sen kann, dass es den Vor­schrif­ten über die Be­triebs­si­cher­heit nicht ent­spricht oder wer aus Sorg­lo­sig­keit den Ge­brauch ei­nes sol­chen Schif­fes dul­det, wird mit Bus­se be­straft.80

78 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

79 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

80 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

Art. 44 Entwendung zum Gebrauch

1 Wer ein Schiff zum Ge­brauch ent­wen­det und wer ein sol­ches Schiff führt oder dar­in mit­fährt, ob­wohl er bei An­tritt der Fahrt von der Ent­wen­dung Kennt­nis hat­te, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.81

2 Ist ei­ner der Tä­ter ein An­ge­hö­ri­ger oder Fa­mi­li­en­ge­nos­se des Hal­ters oder des Ei­gen­tü­mers des Schif­fes, so er­folgt die Be­stra­fung nur auf An­trag; die Stra­fe ist Bus­se.82

3 Wer ein ihm an­ver­trau­tes Schiff zu Fahr­ten ver­wen­det, zu de­nen er of­fen­sicht­lich nicht er­mäch­tigt ist, wird auf An­trag mit Bus­se be­straft.83

4 Ar­ti­kel 143 des Straf­ge­setz­bu­ches84 wird in die­sen Fäl­len nicht an­ge­wen­det.

81 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

82 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

83 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

84SR 311.0. Heu­te: Art. 141.

Art. 45 Führen eines Schiffes ohne Führerausweis

Wer ein Schiff oh­ne den er­for­der­li­chen Füh­rer­aus­weis führt,
wer die mit dem Aus­weis im Ein­zel­fall ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen oder Auf­la­gen miss­ach­tet,
wer ein Schiff ei­nem Füh­rer über­lässt, von dem er weiss oder bei pflicht­ge­mäs­ser Auf­merk­sam­keit wis­sen kann, dass er den er­for­der­li­chen Aus­weis nicht hat,
wird mit Bus­se be­straft.85

85 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

Art. 46 Führen eines Schiffes ohne Schiffsausweis, Kennzeichen oder Haftpflichtversicherung


Wer ein Schiff oh­ne den er­for­der­li­chen Schiffs­aus­weis, oh­ne ei­ne zu­sätz­lich nö­ti­ge kan­to­na­le Be­wil­li­gung, oh­ne Kenn­zei­chen oder mit falschem Kenn­zei­chen führt, wer die mit dem Schiffs­aus­weis ver­bun­de­nen Be­schrän­kun­gen oder Auf­la­gen, na­ment­lich über die zu­läs­si­ge Zahl der be­för­der­ten Per­so­nen oder das zu­läs­si­ge Ge­samt­ge­wicht, miss­ach­tet,

wer ein Schiff führt, ob­wohl er wuss­te oder bei pflicht­ge­mäs­ser Auf­merk­sam­keit wis­sen konn­te, dass die vor­ge­schrie­be­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung nicht be­steht,
wird mit Bus­se be­straft.86

86 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

Art. 47 Signale und Zeichen

Wer vor­sätz­lich ein Si­gnal oder ein Zei­chen für die Schiff­fahrt ver­setzt, be­schä­digt, ent­fernt oder ver­än­dert,
wer oh­ne be­hörd­li­che Er­mäch­ti­gung ein Si­gnal oder Zei­chen an­bringt,
wird mit Bus­se be­straft.87

87 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459).

Art. 48 Weitere Widerhandlungen 88

Wer in an­de­rer Wei­se die­sem Ge­setz, den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen des Bun­des oder der Kan­to­ne oder den schiff­fahrts­po­li­zei­li­chen oder ver­kehrs­wirt­schaft­li­chen Be­stim­mun­gen in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen zu­wi­der­han­delt, oh­ne dass ein Ver­ge­hen oder ei­ne Über­tre­tung im Sin­ne der Ar­ti­kel 40–47 die­ses Ge­set­zes vor­liegt, wird mit Bus­se be­straft.

88Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 4. Okt. 1985, in Kraft seit 15. Ju­li 1986 (AS 1986 1130; BBl 1984 II 1453).

Art. 4989

89 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

2. Abschnitt: Strafbarkeit

Art. 50 Fahrlässigkeit

1 Be­stimmt es die­ses Ge­setz nicht aus­drück­lich an­ders, so ist auch die fahr­läs­si­ge Hand­lung straf­bar.

2 In be­son­ders leich­ten Fäl­len kann von ei­ner Be­stra­fung Um­gang ge­nom­men wer­den.

Art. 51 Widerhandlungen von Arbeitgebern und Vorgesetzten

Der Ar­beit­ge­ber oder Vor­ge­setz­te der ei­ne nach die­sem Ge­setz straf­ba­re Hand­lung des Schiffs­füh­rers ver­an­lasst oder nicht nach sei­nen Mög­lich­kei­ten ver­hin­dert hat, un­ter­steht der glei­chen Straf­an­dro­hung wie der Füh­rer.

Art. 52 Lernfahrten

1 Für Wi­der­hand­lun­gen auf Lern­fahr­ten ist der Schiffs­füh­rer ver­ant­wort­lich, wenn er die Pflich­ten ver­letzt hat, die ihm als Lei­ter der Lern­fahrt ob­la­gen.

2 Der Fahr­schü­ler ist ver­ant­wort­lich, so­weit er ei­ne Wi­der­hand­lung nach dem Stand sei­ner Aus­bil­dung hät­te ver­mei­den kön­nen.

Art. 53 Dringliche Dienstfahrten

Der Füh­rer ei­nes Ret­tungs-, Feu­er­lösch-, Po­li­zei- oder Zoll­boo­tes ist auf ei­ner dring­li­chen Dienst­fahrt we­gen Miss­ach­tung der Ver­kehrs­re­geln nicht straf­bar, wenn er die er­for­der­li­chen Warn­si­gna­le gibt und al­le Sorg­falt be­ach­tet, die nach den be­son­de­ren Ver­hält­nis­sen er­for­der­lich ist.

Art. 54 Verhältnis zu andern Strafgesetzen

1 Für Wi­der­hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 40–48 gel­ten die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches90.

2 Für Wi­der­hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 49 gel­ten die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197491 über das Ver­wal­tungs­straf­recht.92

3 Für Wi­der­hand­lun­gen ge­gen schiff­fahrts­po­li­zei­li­che Vor­schrif­ten auf der Rhein­stre­cke, die der re­vi­dier­ten Rhein­schiff­fahrts­ak­te vom 17. Ok­to­ber 186893 un­ter­steht, kön­nen nur die dar­in vor­ge­se­he­nen Stra­fen aus­ge­spro­chen wer­den.

90SR 311.0

91SR 313.0

92 Art. 49 wur­de durch BG vom 17. März 2017 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435) auf den 1. Jan. 2020 auf­ge­ho­ben. Die Straf­ver­fol­gung bei un­er­laub­ter Per­so­nen­be­för­de­rung rich­tet sich seit­her nach dem 12. Ab­schn. des BG vom 20. März 2009 über die Per­so­nen­be­för­de­rung (SR 745.1).

93SR 0.747.224.101

Art. 55 Strafverfolgung

1 Die Kan­to­ne ver­fol­gen und be­ur­tei­len die Wi­der­hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 40–48.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ver­folgt und be­ur­teilt im Ver­fah­ren nach dem Bun­des­ge­setz über das Ver­wal­tungs­straf­recht vom 22. März 197494 die Wi­der­hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 49.95 Es kann für be­stimm­te Wi­der­hand­lun­gen die Ver­fol­gung, die Be­ur­tei­lung und den Straf­voll­zug nach­ge­ord­ne­ten Dienst­stel­len über­tra­gen.

94SR 313.0

95 Art. 49 wur­de durch BG vom 17. März 2017 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435) auf den 1. Jan. 2020 auf­ge­ho­ben. Die Straf­ver­fol­gung bei un­er­laub­ter Per­so­nen­be­för­de­rung rich­tet sich seit­her nach dem 12. Ab­schn. des BG vom 20. März 2009 über die Per­so­nen­be­för­de­rung (SR 745.1).

9. Kapitel: Zuständigkeiten96

96 Ursprünglich: 8. Kapitel.

1. Abschnitt: Zuständigkeit der Bundesbehörden

Art. 56 ... 97

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen nach An­hö­ren der Kan­to­ne und der in­ter­es­sier­ten Ver­bän­de.98

2 Er kann die durch das in­ter­na­tio­na­le Recht be­ding­ten Vor­schrif­ten für die Schiff­fahrt er­las­sen.

2bis Er kann für die mi­li­tä­ri­sche Schiff­fahrt und für die zi­vi­le Schiff­fahrt der Bun­des­ver­wal­tung be­son­de­re Vor­schrif­ten er­las­sen. Die­se kön­nen ins­be­son­de­re von den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes über die Zu­las­sung der Schif­fe, über die Aus­bil­dung und Zu­las­sung der Füh­rer so­wie über die Ver­kehrs­re­geln ab­wei­chen. Sie kön­nen be­son­de­re Ver­kehrs­mass­nah­men vor­se­hen.99

3 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on er­lässt Be­stim­mun­gen über die Ge­büh­ren für Amts­hand­lun­gen der Bun­des­be­hör­den.100

97 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 20 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

98 Fas­sung ge­mä­ss Anh. Ziff. II 7 des BG vom 22. März 2002 über die An­pas­sung von Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Fe­br. 2003 (AS 2003 187; BBl 2001 3845).

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

100 Ein­ge­fügt durch Anh. Ziff. II 7 des BG vom 22. März 2002 über die An­pas­sung von Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Fe­br. 2003 (AS 2003 187; BBl 2001 3845).

Art. 57101

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 20 des BG vom 20. März 2009 über die Bahn­re­form 2, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

2. Abschnitt: Zuständigkeit kantonaler Behörden

Art. 58 Im Allgemeinen

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­ses Ge­setz, die in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen und die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten, so­weit dies nicht dem Bund über­tra­gen ist.

2 Prü­fung und Ei­chung der Schif­fe so­wie Er­tei­lung und Ent­zug der Schiffs­aus­wei­se ob­lie­gen dem Kan­ton, in dem das Schiff sei­nen Stand­ort hat. Der Bun­des­rat um­schreibt, wie der Stand­ort zu be­stim­men ist.

3 Die Aus­wei­se für Schiffs­füh­rer und Be­sat­zungs­mit­glie­der wer­den von dem Kan­ton er­teilt und ent­zo­gen, in dem der Be­wer­ber oder der In­ha­ber des Aus­wei­ses sei­nen Wohn­sitz oder, wenn die­ser fehlt, sei­nen Auf­ent­halt hat. Stellt die­ser Kan­ton kei­ne Aus­wei­se aus, so ist der Stand­ort­kan­ton des Schif­fes zu­stän­dig.

4 Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Kan­to­nen über die ge­mein­sa­me Or­ga­ni­sa­ti­on der Be­hör­den blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 59 Besondere Befugnisse der Polizei

1 Stellt die Po­li­zei Schif­fe im Ver­kehr fest, die nicht zu­ge­las­sen sind oder de­ren Zu­stand oder La­dung den Ver­kehr ge­fähr­det oder die Vor­schrif­ten des Um­welt­schut­zes grob ver­letzt, so ver­hin­dert sie die Wei­ter­fahrt. Sie kann den Schiffs­aus­weis ab­neh­men und nö­ti­gen­falls das Schiff si­cher­stel­len.

2 Be­fin­det sich ein Schiffs­füh­rer in ei­nem Zu­stand, der die si­che­re Fahrt aus­sch­liesst, oder darf er aus ei­nem an­dern ge­setz­li­chen Grund nicht füh­ren, so ver­hin­dert die Po­li­zei die Wei­ter­fahrt und nimmt ihm den Füh­rer­aus­weis ab.

3 Hat sich ein Schiffs­füh­rer durch gro­be Ver­let­zung wich­ti­ger Ver­kehrs­re­geln als be­son­ders ge­fähr­lich er­wie­sen oder ver­stösst er mut­wil­lig ge­gen Vor­schrif­ten über den Ge­wäs­ser- oder den Um­welt­schutz, so kann ihm die Po­li­zei den Füh­rer­aus­weis auf der Stel­le ab­neh­men.

4 Die Po­li­zei stellt ab­ge­nom­me­ne Aus­wei­se so­fort der Ent­zugs­be­hör­de zu. Die­se ent­schei­det un­ver­züg­lich über den Ent­zug. Bis zu ih­rem Ent­scheid wirkt die po­li­zei­li­che Ab­nah­me ei­nes Aus­wei­ses wie ein Ent­zug.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen über die Schiff­fahrt auf in­ter­­na­tio­na­len Ge­wäs­sern.

3. Abschnitt: Zusammenarbeit der Behörden

Art. 60 Rechtshilfe und Meldungen

1 Die Voll­zugs­be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne ge­wäh­ren ein­an­der un­ent­gelt­li­che Rechts- und Amts­hil­fe und er­stat­ten der zu­stän­di­gen Be­hör­de al­le er­for­der­li­chen Mel­dun­gen und Aus­künf­te. Die kan­to­na­len Be­hör­den mel­den der Zoll­ver­wal­tung die bei ih­nen im­ma­tri­ku­lier­ten Schif­fe aus­län­di­scher Her­kunft.

2 Die Po­li­zei- und Straf­be­hör­den mel­den den zu­stän­di­gen Be­hör­den die Wi­der­hand­lun­gen, die ei­ne Mass­nah­me nach sich zie­hen kön­nen.

4. Abschnitt: Steuern und Gebühren

Art. 61 Steuern

1 Die Kan­to­ne kön­nen Schif­fe be­steu­ern,

a.
die ih­ren Stand­ort in ih­rem Ge­biet ha­ben;
b.
die ih­ren Stand­ort in ei­nem an­dern Kan­ton ha­ben und län­ger als einen Mo­nat auf ih­rem Ge­biet ver­wen­det wer­den.

2 Vom Be­ginn des Mo­nats an, in dem der Stand­ort ei­nes Schif­fes in einen an­dern Kan­ton ver­legt wird, ist die­ser zur Steu­e­rer­he­bung be­fugt. Der bis­he­ri­ge Stand­ort­kan­ton hat Steu­ern zu­rück­zu­er­stat­ten, die er für ei­ne wei­te­re Zeit er­ho­ben hat.

3 Der Stand­ort­kan­ton hat Steu­ern zu­rück­zu­er­stat­ten, die er für die Zeit er­ho­ben hat, wäh­rend der ein Schiff nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b in ei­nem an­dern Kan­ton bes­teu­ert wor­den ist.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt nach An­hö­ren der Kan­to­ne die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­steue­rung aus­län­di­scher Schif­fe, die län­ge­re Zeit in der Schweiz blei­ben. Die Er­he­bung steht dem Kan­ton zu, in dem sich ein sol­ches Schiff vor­wie­gend be­fin­det.

5 Schif­fe des Bun­des und der kon­zes­sio­nier­ten Schiff­fahrts­un­ter­neh­men und die in der in­ter­na­tio­na­len Rhein­schiff­fahrt ver­wen­de­ten Schif­fe kön­nen von den Kan­to­nen nicht be­steu­ert wer­den.

Art. 62 Gebühren

1 Das Recht der Kan­to­ne, Ge­büh­ren zu er­he­ben, bleibt ge­wahrt.

2 Für die Schiff­fahrt im Rah­men des Ge­mein­ge­brauchs, die kon­zes­sio­nier­te Schiff­fahrt, die Schiff­fahrt des Bun­des und die blos­se Durch­fahrt dür­fen kei­ne Ge­büh­ren er­ho­ben wer­den.

3 Die Ge­büh­ren für die Be­nüt­zung von Ha­fen-, Um­schlags- und Lan­dungs­an­la­gen durch die ge­werbs­mäs­si­ge Schiff­fahrt müs­sen am sel­ben Ge­wäs­ser bei glei­chen Ver­hält­nis­sen gleich sein.

10. Kapitel: Ausführungs- und Schlussbestimmungen 102103

102 Ursprünglich: 9. Kapitel.

103 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 62a Meldungen 104

1 Die Straf­be­hör­den müs­sen der zu­stän­di­gen Be­hör­de al­le Wi­der­hand­lun­gen mel­den, die ei­ne in die­sem Ge­setz vor­ge­se­he­ne Mass­nah­me nach sich zie­hen könn­ten.

2 Sie müs­sen dem BAV schwe­re oder wie­der­hol­te Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die­ses Ge­setz oder die Voll­zugs­vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes, die durch kon­zes­sio­nier­te Schiff­fahrts­un­ter­neh­men so­wie de­ren Mit­ar­bei­ter be­gan­gen wur­den, mel­den.

104 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1749; BBl 2016 6435).

Art. 63 Aufhebung bisherigen Rechts

Al­le die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen sind auf­ge­ho­ben, ins­be­son­de­re Ar­ti­kel 66 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 28. Sep­tem­ber 1923105 über das Schiffs­re­gis­ter.

105SR 747.11. Abs. 2 hat heu­te ei­ne neue Fas­sung.

Art. 63a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
18. Juni 1999
106

1 Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­su­che, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Än­de­rung hän­gig sind, wer­den nach neu­em Ver­fah­rens­recht be­ur­teilt.

2 Auf hän­gi­ge Be­schwer­den ist das al­te Ver­fah­rens­recht an­wend­bar.

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 64 Referendum und Inkrafttreten

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens:
4. Kap., Art. 56, 7. Kap., Art. 63: 1. April 1976107
al­le üb­ri­gen Be­stim­mun­gen: 1. April 1979108

107BRB vom 12. März 1976

108BRB vom 8. Nov. 1978 (AS 1979 736).