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Bundesgesetz
über die Luftfahrt
(Luftfahrtgesetz, LFG)1

vom 21. Dezember 1948 (Stand am 1. Mai 2022)

1Abkürzung eingefügt gemäss Ziff. I des BG vom 24. Juni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 87 und 92 der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 23. März 19454;

beschliesst:

2 SR 101

3 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

4BBl 1945 I 341

Erster Teil: Die Grundlagen der Luftfahrt

Erster Titel: Luftraum und Erdoberfläche

Erster Abschnitt: Die Lufthoheit und ihre Auswirkungen

Art. 15

1 Die Be­nüt­zung des Luftrau­mes über der Schweiz durch Luft­fahr­zeu­ge und Flug­kör­per ist im Rah­men die­ses Ge­set­zes, der üb­ri­gen Bun­des­ge­setz­ge­bung und der für die Schweiz ver­bind­li­chen zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen ge­stat­tet.

2 Als Luft­fahr­zeu­ge gel­ten Flug­ge­rä­te, die sich durch Ein­wir­kun­gen der Luft, je­doch oh­ne die Wir­kung von Luft ge­gen den Bo­den (Luft­kis­sen­fahr­zeu­ge), in der At­mo­sphä­re hal­ten kön­nen.

3 Als Flug­kör­per gel­ten Flug­ge­rä­te, die nicht den Luft­fahr­zeu­gen zu­ge­hö­ren.

4 Un­ter Flug­si­che­rungs­dienst sind die Diens­te zu ver­ste­hen, die ei­ne si­che­re, ge­ord­ne­te und flüs­si­ge Ab­wick­lung des Luft­ver­kehrs ge­währ­leis­ten.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 26

1 Zum Ver­kehr im schwei­ze­ri­schen Luftraum sind un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 zu­ge­las­sen:

a.
die schwei­ze­ri­schen Staats­luft­fahr­zeu­ge;
b.
Luft­fahr­zeu­ge, die ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­gen und mit den in Ar­ti­kel 56 ver­lang­ten Aus­wei­sen ver­se­hen sind;
c.
Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en, für die Son­der­re­geln gel­ten (Art. 51 und 108);
d.
aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge, für die durch zwi­schen­staat­li­che Ver­ein­ba­rung die Be­nüt­zung des schwei­ze­ri­schen Luftraums ge­­stat­tet ist;
e.
Luft­fahr­zeu­ge, für die durch be­son­de­re Ver­fü­gung des Bun­des­am­tes für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL7) die Be­nüt­zung des schwei­ze­ri­schen Luftraums ge­stat­tet ist.

2 Der Bun­des­rat kann zur Wah­rung der Flug­si­cher­heit oder aus Grün­den des Um­welt­schut­zes Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en vom Ver­kehr im schwei­ze­ri­schen Luftraum aus­sch­lies­sen oder ih­re Zu­las­sung da­von ab­hän­gig ma­chen, dass ge­eig­ne­te öf­fent­li­che oder pri­va­te Stel­len Auf­sichts­auf­ga­ben über­neh­men.

3 Über Flug­kör­per er­lässt der Bun­des­rat be­son­de­re Vor­schrif­ten.

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

7 Be­zeich­nung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 3

1 Der Bun­des­rat hat im Rah­men der Zu­stän­dig­keit des Bun­des die Auf­sicht über die Luft­fahrt im ge­sam­ten Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft. Er übt sie durch das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK8) aus. …9.10

2 Für die un­mit­tel­ba­re Auf­sicht wird beim UVEK ei­ne be­son­de­re Ab­tei­lung, das BAZL, ge­bil­det.

3 Das Nä­he­re be­stimmt der Bun­des­rat; ins­be­son­de­re setzt er die zu er­he­ben­den Ge­büh­ren fest.

8 Be­zeich­nung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

9 Drit­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Ju­ni 2006 (AS 20061989; BBl 2005 3857).

Art. 3a11

1 Der Bun­des­rat kann in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen über:

a.
den grenz­über­schrei­ten­den Luft­ver­kehr;
b.12
die tech­ni­sche Si­cher­heit in der Luft­fahrt (Flug­si­cher­heit);
c.
die Flug­si­che­rung;
cbis.13
die Ab­wehr wi­der­recht­li­cher Hand­lun­gen ge­gen die Luft­fahrt (Luft­si­cher­heit);
d.
den Aus­tausch von Luft­fahrt­da­ten.

2 Die Ver­ein­ba­run­gen über die Flug­si­cher­heit, die Flug­si­che­rung und die Luft­si­cher­heit kön­nen ins­be­son­de­re Be­stim­mun­gen ent­hal­ten über:14

a.
die Auf­sicht, ein­sch­liess­lich Sank­tio­nen;
b.
die Über­tra­gung ein­zel­ner Auf­sichts­be­rei­che oder -be­fug­nis­se auf in­ter­na­tio­na­le Ein­rich­tun­gen.

3 Die Ver­ein­ba­run­gen über die Flug­si­che­rung kön­nen:

a.15
Be­stim­mun­gen ent­hal­ten über die Haf­tung für Schä­den, die auf­grund der Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen ent­ste­hen; die­se Be­stim­mun­gen kön­nen vom Ver­ant­wort­lich­keits­ge­setz vom 14. März 195816 ab­wei­chen;
b.
vor­se­hen, dass die Flug­si­che­rung grenz­über­schrei­ten­de Ge­bie­te ab­de­cken kann;
c.17
die Über­tra­gung der Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen auf an­de­re Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tungs­er­brin­ger vor­se­hen; das Über­tra­gungs­ver­bot nach Ar­ti­kel 40b Ab­satz 4 ist ein­zu­hal­ten.

4 Wird der Bund auf­grund ei­ner Ver­ein­ba­rung über die Flug­si­che­rung zu Ent­schä­di­gungs­zah­lun­gen für Schä­den ver­pflich­tet, die auf ei­ne wi­der­recht­li­che Hand­lung ei­nes schwei­ze­ri­schen Er­brin­gers von Flug­si­che­rungs­diens­ten zu­rück­zu­füh­ren sind, so kann er auf die­sen Rück­griff neh­men.

11Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

16 SR 170.32

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 3b1920

Das BAZL kann mit aus­län­di­schen Luft­fahrt­be­hör­den oder in­ter­na­tio­na­len Ein­rich­tun­gen Ver­ein­ba­run­gen über die ad­mi­nis­tra­ti­ve und die tech­ni­sche Zu­sam­men­ar­beit tref­fen, ins­be­son­de­re über:21

a.
die Auf­sicht über Luft­fahrt­be­trie­be;
b.
die Flug­si­che­rung;
c.
das Such- und Ret­tungs­we­sen;
d.22
die Auf­sicht über die Her­stel­lung, die Luft­tüch­tig­keit und die In­stand­hal­tung von Luft­fahr­zeu­gen;
e.23
die Über­tra­gung ein­zel­ner Auf­sichts­be­fug­nis­se;
f.24
Si­mu­la­to­ren und an­de­re elek­tro­ni­sche Trai­nings­ge­rä­te;
g.25
die Aus­bil­dung und die Zu­las­sung des Luft­fahrt­per­so­nals und die Auf­sicht über das Luft­fahrt­per­so­nal;
h.26
die Be­ar­bei­tung ein­sch­liess­lich des Aus­tau­sches von Luft­fahrt­da­ten.

19Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

20Ur­sprüng­lich Art. 3bis.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 427

1 Das BAZL kann ein­zel­ne Auf­sichts­be­rei­che oder -be­fug­nis­se an den Flug­platz­lei­ter und mit de­ren Ein­ver­ständ­nis an Kan­to­ne, Ge­mein­den oder ge­eig­ne­te Or­ga­ni­sa­tio­nen und Ein­zel­per­so­nen über­tra­gen.28

2 Vor der Über­tra­gung an Ge­mein­de­be­hör­den sind die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Re­gie­run­gen an­zu­hö­ren.

27Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 529

29 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Art. 630

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen, die sich auf die­ses Ge­setz und sei­ne Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen stüt­zen, kann nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge Be­schwer­de ge­führt wer­den.31

232

30Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 82 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Art. 6a33

1 Der Bun­des­rat kann aus­nahms­wei­se ein­zel­ne An­hän­ge, ein­sch­liess­lich zu­ge­hö­ri­ger tech­ni­scher Vor­schrif­ten, zum Über­ein­kom­men vom 7. De­zem­ber 194434 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt als un­mit­tel­bar an­wend­bar er­klä­ren; er kann ei­ne be­son­de­re Art der Ver­öf­fent­li­chung sol­cher Be­stim­mun­gen vor­schrei­ben und be­stim­men, dass von ei­ner Über­set­zung ganz oder teil­wei­se ab­zu­se­hen ist.

2 Der Bun­des­rat kann die­se Re­ge­lung eben­falls auf die tech­ni­schen Vor­schrif­ten an­wen­den, wel­che im Rah­men der Zu­sam­men­ar­beit der eu­ro­päi­schen Luft­fahrt­be­hör­den fest­ge­legt wer­den.

33Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

34SR 0.748.0

Art. 6b35

1 Das BAZL er­hebt für Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen Ge­büh­ren.

2 Der Bun­des­rat legt die Ge­büh­ren­an­sät­ze fest.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 7

Der Bun­des­rat kann mit Rück­sicht auf die öf­fent­li­che Ord­nung und Si­cher­heit oder aus mi­li­tä­ri­schen Grün­den die Be­nüt­zung des schwei­ze­ri­schen Luftrau­mes oder das Über­flie­gen be­stimm­ter Ge­bie­te dau­ernd oder zeit­wei­se ver­bie­ten oder ein­schrän­ken.

Art. 837

1 Luft­fahr­zeu­ge dür­fen nur auf Flug­plät­zen ab­flie­gen oder lan­den.38

2 Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Luft­fahr­zeu­ge aus­ser­halb von Flug­plät­zen ab­flie­gen oder lan­den dür­fen (Aus­sen­lan­dung);
b.
wel­che Bau­ten und An­la­gen, die Aus­sen­lan­dun­gen er­mög­li­chen oder er­leich­tern, zu­läs­sig sind; das Raum­pla­nungs- und das Bau­recht sind je­doch ein­zu­hal­ten.39

3 Aus­sen­lan­dun­gen im Ge­bir­ge zu Aus­bil­dungs- und Übungs­zwe­cken so­wie zur Per­so­nen­be­för­de­rung zu tou­ris­ti­schen Zwe­cken dür­fen nur auf Lan­de­plät­zen er­fol­gen, die vom UVEK im Ein­ver­ständ­nis mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) und den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den be­zeich­net wer­den.40

4 Die Zahl sol­cher Lan­de­plät­ze ist zu be­schrän­ken; es sind Ru­he­zo­nen aus­zu­schei­den.

5 Das BAZL kann im Ein­ver­neh­men mit den zu­stän­di­gen Be­hör­den des Kan­tons und der Ge­mein­de bei wich­ti­gen Grün­den für kur­ze Zeit Aus­nah­men von den im Ab­satz 3 ent­hal­te­nen Vor­schrif­ten be­wil­li­gen.41

6 Der Bun­des­rat er­lässt be­son­de­re Vor­schrif­ten über Aus­sen­lan­dun­gen im Ge­bir­ge zur Wei­ter­bil­dung von Per­so­nen, die im Diens­te schwei­ze­ri­scher Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen ste­hen.42

7 Das BAZL kann für Aus­sen­lan­dun­gen im Ge­bir­ge Flug­räu­me oder Flug­we­ge vor­schrei­ben. Es hört vor­gän­gig die Re­gie­run­gen der in­te­res­sier­ten Kan­to­ne an.43

37Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2011 1119, 20141337; BBl 2009 4915).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2011 1119, 20141337; BBl 2009 4915).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

42 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 8a44

1 Das BAZL legt die Luftraum­struk­tur fest.

2 Die Luftraum­struk­tur tritt in Kraft, auch wenn Be­schwer­de ge­gen sie ge­führt wird.

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 9

1 Beim Luft­ver­kehr über die Lan­des­gren­ze dür­fen Ab­flug und Lan­dung nur auf Zoll­flug­plät­zen er­fol­gen.

2 Aus­nahms­wei­se kann die Ober­zoll­di­rek­ti­on im Ein­ver­neh­men mit dem BAZL die Be­nüt­zung an­de­rer Ab­flug- und Lan­dungs­stel­len ge­stat­ten.

Art. 10

Das BAZL kann im Ein­ver­neh­men mit der Ober­zoll­di­rek­ti­on Punk­te be­stim­men, zwi­schen de­nen die Lan­des­gren­ze nicht über­flo­gen wer­den darf.

Art. 10a45

1 Die Ra­dio­te­le­fo­nie mit dem Flug­si­che­rungs­dienst fin­det im Luftraum über der Schweiz grund­sätz­lich auf Eng­lisch statt.

2 Für den nicht­ge­werbs­mäs­si­gen Sicht­flug­ver­kehr ist die Ra­dio­te­le­fo­nie mit dem Flug­si­che­rungs­dienst, aus­ge­nom­men mit Flug­si­che­rungs­diens­ten des Flug­ha­fens Zü­rich, ne­ben Eng­lisch auch in der je­weils lo­kal ge­spro­che­nen Amtss­pra­che des Bun­des zu­läs­sig.46

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten; er kann wei­te­re Aus­nah­men von Ab­satz 1 vor­se­hen, wenn es die Flug­si­cher­heit er­laubt.47

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Art. 1148

1 Im Luftraum über der Schweiz gilt das schwei­ze­ri­sche Recht.

2 Für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge kann der Bun­des­rat Aus­nah­men zu­las­sen, so­weit da­durch die Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes über die Haft­pflicht und die Straf­be­stim­mun­gen nicht be­rührt wer­den.

3 An Bord schwei­ze­ri­scher Luft­fahr­zeu­ge im Aus­land gilt das schwei­ze­ri­sche Recht, so­weit nicht das Recht des Staa­tes, in oder über wel­chem sie sich be­fin­den, zwin­gend an­zu­wen­den ist.

4 Die Be­stim­mun­gen der zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen, die an­er­kann­ten Re­geln des Völ­ker­rechts und die Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes über die räum­li­che Gel­tung der Straf­be­stim­mun­gen blei­ben in al­len Fäl­len vor­be­hal­ten.

48Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Ju­ni 1963, in Kraft seit 1. Mai 1964 (AS 1964 325; BBl 1962 II 717).

Zweiter Abschnitt: Die Benützung des Luftraums und Sicherheitsmass­nah­men 49

49Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. Juni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

Art. 11a50

1 Un­ter­sagt ist je­de Be­nüt­zung des schwei­ze­ri­schen Luftraums, die mit den Zie­len des Über­ein­kom­mens vom 7. De­zem­ber 194451 über die in­ter­na­tio­na­le Zi­vil­luft­fahrt nicht ver­ein­bar ist.

2 Die­se Be­stim­mung gilt sinn­ge­mä­ss auch im Aus­land für die Ver­wen­dung:

a.
schwei­ze­ri­scher Luft­fahr­zeu­ge;
b.
aus­län­di­scher Luft­fahr­zeu­ge durch Hal­ter mit Haupt­ge­schäfts­sitz oder stän­di­gem Auf­ent­halt in der Schweiz.

50Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

51SR 0.748.0

Art. 1252

1 Der Bun­des­rat er­lässt po­li­zei­li­che Vor­schrif­ten, na­ment­lich zur Wah­rung der Flug­si­cher­heit, zur Ver­hin­de­rung von An­schlä­gen, zur Be­kämp­fung von Lärm, Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen und an­de­ren schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen des Be­trie­bes von Luft­fahr­zeu­gen.

2 Er er­lässt fer­ner Vor­schrif­ten zum Schut­ze der Na­tur.

3 Die Re­gie­run­gen der in­ter­es­sier­ten Kan­to­ne sind vor Er­lass von Vor­schrif­ten, die der Ver­hin­de­rung von An­schlä­gen auf Flug­plät­zen die­nen, an­zu­hö­ren.

52Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 13

Der Bun­des­rat kann ins­be­son­de­re Fall­schir­mab­sprün­ge, Fes­sel­bal­lon­auf­stie­ge, öf­fent­li­che Flug­ver­an­stal­tun­gen, Kunst­flü­ge und akro­ba­ti­sche De­mons­tra­tio­nen an Luft­fahr­zeu­gen von ei­ner Be­wil­li­gung des BAZL ab­hän­gig ma­chen.

Art. 1453

1 Flü­ge mit Über­schall­ge­schwin­dig­keit sind im Luftraum über der Schweiz ver­bo­ten.

2 Der Ab­wurf von Ge­gen­stän­den aus Luft­fahr­zeu­gen wäh­rend des Flu­ges ist un­ter Vor­be­halt der vom Bun­des­rat zu be­stim­men­den Aus­nah­men ver­bo­ten.

3 Der Bun­des­rat kann fo­to­gra­fi­sche Auf­nah­men aus der Luft und de­ren Ver­brei­tung, die Re­kla­me und Pro­pa­gan­da un­ter Ver­wen­dung von Luft­fahr­zeu­gen so­wie die Be­för­de­rung be­stimm­ter Ge­gen­stän­de auf dem Luft­we­ge ver­bie­ten oder von ei­ner Be­wil­li­gung des BAZL ab­hän­gig ma­chen.

53Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

Art. 1554

Be­son­de­re po­li­zei­li­che Mass­nah­men, na­ment­lich zur Wah­rung der Flug­si­cher­heit und zur Be­kämp­fung des Flug­lärms, trifft das BAZL bei der Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung oder durch be­son­de­re Ver­fü­gung.

54Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Ju­ni 1963, in Kraft seit 1. Mai 1964 (AS 1964 325; BBl 1962 II 717).

Art. 16

Die Auf­sichts­or­ga­ne sind je­der­zeit be­rech­tigt, die Luft­fahr­zeu­ge und de­ren In­halt zu un­ter­su­chen und al­le Ur­kun­den, die sie mit­füh­ren müs­sen, zu prü­fen.

Art. 1755

1 Muss ein Luft­fahr­zeug in ei­ner Not­la­ge aus­ser­halb ei­nes Flug­plat­zes lan­den, so hat der Kom­man­dant nach der Lan­dung die Wei­sun­gen der zu­stän­di­gen Luft­po­li­zei­be­hör­de durch Ver­mitt­lung der Orts­be­hör­de ein­zu­ho­len.

2 Bis zum Ein­tref­fen die­ser Wei­sun­gen bleibt das Luft­fahr­zeug mit In­sas­sen und In­halt un­ter Auf­sicht der Orts­be­hör­den.

55Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Ju­ni 1963, in Kraft seit 1. Mai 1964 (AS 1964 325; BBl 1962 II 717).

Art. 18

1 Aus Grün­den der öf­fent­li­chen Ord­nung und Si­cher­heit kann je­des Luft­fahr­zeug zur Lan­dung an­ge­hal­ten wer­den. Es hat den Lan­dungs­si­gna­len un­ver­züg­lich Fol­ge zu lei­sten.

2 Je­des Luft­fahr­zeug, das den schwei­ze­ri­schen Luftraum be­nützt, oh­ne hie­zu be­rech­tigt zu sein, hat auf dem nächst­ge­le­ge­nen Zoll­flug­platz zu lan­den und sich ei­ner Kon­trol­le durch die zu­stän­di­gen Be­hör­den zu un­ter­zie­hen. Es bleibt be­schlag­nahmt, bis es vom BAZL die Be­wil­li­gung zum Ver­kehr er­hal­ten hat.

Art. 1957

1 Das BAZL kann Flü­ge schwei­ze­ri­scher Luft­fahr­zeu­ge im Aus­land ein­schrän­ken oder un­ter­sa­gen, wenn es die Be­triebs­si­cher­heit er­for­dert; das­sel­be gilt für Flü­ge aus­län­di­scher Luft­fahr­zeu­ge, de­ren Hal­ter ih­ren Haupt­ge­schäfts­sitz oder stän­di­gen Auf­ent­halt in der Schweiz ha­ben.

2 Er­for­dern po­li­ti­sche Grün­de Mass­nah­men nach Ab­satz 1, so trifft sie das BAZL im Ein­ver­neh­men mit den zu­stän­di­gen Di­rek­tio­nen des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten.

57Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 19a58

Das BAZL kann im Ein­ver­neh­men mit den zu­stän­di­gen Di­rek­tio­nen des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten die Aus­bil­dung aus­län­di­schen Luft­fahrt­per­so­nals so­wie die War­tung und In­stand­stel­lung aus­län­di­scher Flug­ge­rä­te un­ter­sa­gen, wenn schwer­wie­gen­de aus­sen­po­li­ti­sche Be­den­ken es er­for­dern.

58Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 2059

1 Zur Ver­bes­se­rung der Flug­si­cher­heit rich­tet der Bun­des­rat ein Mel­de­sys­tem für be­son­de­re Er­eig­nis­se in der Luft­fahrt ein. Für Un­fäl­le und schwe­re Vor­fäl­le in der Luft­fahrt gilt Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1.60

2 Der Bun­des­rat ori­en­tiert sich bei der Ein­rich­tung des Mel­de­sys­tems am Recht der Eu­ro­päi­schen Uni­on.61

3 Er kann vor­se­hen, dass auf die Ein­lei­tung ei­nes Straf­ver­fah­rens ge­gen­über den Ur­he­bern der Mel­dung ver­zich­tet wird.

59Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 20061989, 2007 915; BBl 2005 3857).

60 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 21

1 Die Hand­ha­bung der Luft­po­li­zei steht den vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten Or­ga­nen zu.

1bis63

2 Die all­ge­mei­nen po­li­zei­li­chen Be­fug­nis­se von Bund und Kan­to­nen auf den Flug­plät­zen und an­dern dem Luft­ver­kehr die­nen­den Grund­stücken blei­ben vor­be­hal­ten.

63 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 des Zwangs­an­wen­dungs­ge­set­zes vom 20. März 2008 (AS 2008 5463; BBl 2006 2489). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 21a64

1 Zur Ab­wehr wi­der­recht­li­cher Hand­lun­gen, wel­che die Si­cher­heit an Bord schwei­ze­ri­scher Luft­fahr­zeu­ge im in­ter­na­tio­na­len ge­werbs­mäs­si­gen Luft­ver­kehr ge­fähr­den kön­nen, kön­nen an Bord und auf aus­län­di­schen Flug­plät­zen Si­cher­heits­be­auf­trag­te ein­ge­setzt wer­den.

2 Zum Ein­satz kön­nen die fol­gen­den vom Bun­des­amt für Po­li­zei (fed­pol) für die­se Auf­ga­be aus­ge­bil­de­ten Per­so­nen ge­lan­gen:

a.
An­ge­hö­ri­ge kan­to­na­ler oder kom­mu­na­ler Po­li­zei­korps;
b.
An­ge­hö­ri­ge der Mi­li­tä­ri­schen Si­cher­heit;
c.
An­ge­hö­ri­ge des Grenzwacht­korps;
d.
An­ge­hö­ri­ge von fed­pol;
e.
An­ge­hö­ri­ge der Trans­port­po­li­zei.

3 Si­cher­heits­be­auf­trag­te an Bord dür­fen zur Er­fül­lung ih­res Auf­trags und so­weit die zu schüt­zen­den Rechts­gü­ter es recht­fer­ti­gen, po­li­zei­li­chen Zwang und po­li­zei­li­che Mass­nah­men an­wen­den. Das Zwangs­an­wen­dungs­ge­setz vom 20. März 200865 ist an­wend­bar.

4 So­weit auf Per­so­nal der Kan­to­ne oder Ge­mein­den zu­rück­ge­grif­fen wird, gilt der Bund die­sen die Kos­ten ab.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

65 SR 364

Art. 21b66

Fed­pol be­ar­bei­tet in ei­nem In­for­ma­ti­ons­sys­tem Da­ten, die zur Er­stel­lung von Ri­si­ko- und Be­dro­hungs­ana­ly­sen und zur Pla­nung von Ein­sät­zen von Si­cher­heits­be­auf­trag­ten not­wen­dig sind.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 21c67

1 Im In­for­ma­ti­ons­sys­tem wer­den fol­gen­de Da­ten über si­cher­heits­re­le­van­te Er­eig­nis­se und da­mit in Ver­bin­dung ste­hen­de mög­li­che Ge­fähr­der be­ar­bei­tet:

a.
Per­so­nen­da­ten be­tref­fend die Iden­ti­tät und die öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Kon­takt­da­ten, ins­be­son­de­re aus so­zia­len Netz­wer­ken;
b.
Per­so­nen­da­ten, die für die Be­ur­tei­lung der Ge­fähr­dung des in­ter­na­tio­na­len ge­werbs­mäs­si­gen Luft­ver­kehrs not­wen­dig sind, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le, wie In­for­ma­tio­nen über den Ge­sund­heits­zu­stand, über Ver­ur­tei­lun­gen oder hän­gi­ge Straf- oder Ver­wal­tungs­ver­fah­ren und über die Zu­ge­hö­rig­keit zu kri­mi­nel­len oder ter­ro­ris­ti­schen Grup­pie­run­gen;
c.
Ton- und Bild­auf­zeich­nun­gen.

2 Zu­dem wer­den im In­for­ma­ti­ons­sys­tem Per­so­nen­da­ten be­tref­fend die Iden­ti­tät der ein­setz­ba­ren Si­cher­heits­be­auf­trag­ten be­ar­bei­tet.

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 21d68

1 Zu­griff auf das In­for­ma­ti­ons­sys­tem mit­tels Ab­ruf­ver­fah­ren ha­ben aus­sch­liess­lich die­je­ni­gen Stel­len von fed­pol, die:

a.
die Ge­fähr­dung der Luft­si­cher­heit be­ur­tei­len und ent­spre­chen­de Ri­si­ko- und Be­dro­hungs­ana­ly­sen er­stel­len;
b.
den Ent­scheid über Ein­sät­ze der Si­cher­heits­be­auf­trag­ten tref­fen, die­se Ein­sät­ze pla­nen und sta­tis­tisch aus­wer­ten.

2 Die Da­ten dür­fen nur zur Er­fül­lung die­ser Auf­ga­ben ver­wen­det wer­den.

3 Die im In­for­ma­ti­ons­sys­tem ent­hal­te­nen Da­ten dür­fen fol­gen­den Stel­len für die nach­ste­hen­den Zwe­cke be­kannt ge­ge­ben wer­den:

a.
den Si­cher­heits- und Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den: zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben be­züg­lich Luft­si­cher­heit;
b.
den Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die schwei­ze­ri­sche Luft­fahr­zeu­ge im in­ter­na­tio­na­len ge­werbs­mäs­si­gen Luft­ver­kehr ein­set­zen: zur Er­fül­lung ih­rer öf­fent­lich-recht­li­chen Pflich­ten be­züg­lich Luft­si­cher­heit, ins­be­son­de­re zum Ein­satz von Si­cher­heits­be­auf­trag­ten.

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 21e69

1 Fed­pol ver­nich­tet die Da­ten von mög­li­chen Ge­fähr­dern spä­tes­tens fünf Jah­re, nach­dem die von der be­tref­fen­den Per­son aus­ge­hen­de Be­dro­hung der Luft­si­cher­heit nicht mehr be­steht.

2 Es ver­nich­tet die Da­ten der Si­cher­heits­be­auf­trag­ten spä­tes­tens zwei Jah­re nach de­ren letz­tem Ein­satz.

3 Vor der Ver­nich­tung wer­den die Da­ten dem Bun­de­sar­chiv nach Ar­ti­kel 6 des Ar­chi­vie­rungs­ge­set­zes vom 26. Ju­ni 199870 an­ge­bo­ten.

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

70 SR 152.1

Art. 21f71

1 Zur Ver­hin­de­rung oder Ver­fol­gung von Ver­bre­chen und Ver­ge­hen sind die Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men ver­pflich­tet, den zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den auf de­ren Ver­lan­gen fol­gen­de Da­ten über die Pas­sa­gie­re (Pas­sa­gier­lis­ten) zur Ver­fü­gung zu stel­len, so­weit sie die­se im Rah­men ih­rer nor­ma­len Ge­schäftstä­tig­keit be­reits er­ho­ben ha­ben:

a.
Na­me, Vor­na­me, Adres­se, Ge­burts­da­tum, Staats­an­ge­hö­rig­keit und Num­mer des Rei­se­do­ku­ments;
b.
Da­tum, Zeit und Num­mer des Flug­es;
c.
Ab­gangs-, Tran­sit- und End­des­ti­na­ti­on der Be­för­de­rung;
d.
all­fäl­li­ge Mit­rei­sen­de;
e.
In­for­ma­tio­nen zur Zah­lung, na­ment­lich Zah­lungs­me­tho­de und ver­wen­de­tes Zah­lungs­mit­tel;
f.
An­ga­be der Stel­le, über wel­che die Be­för­de­rung ge­bucht wor­den ist.

2 Die Pas­sa­gier­lis­ten wer­den frü­he­s­tens un­mit­tel­bar nach Ab­schluss des Check-in und bis spä­tes­tens sechs Mo­na­te nach Durch­füh­rung der Be­för­de­rung zur Ver­fü­gung ge­stellt.

3 Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de ver­nich­tet die zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten 72 Stun­den nach Er­halt, so­fern sie nicht un­mit­tel­bar für die Zwe­cke nach Ab­satz 1 be­nö­tigt wer­den.

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 22

Das BAZL kann über die Or­ga­ni­sa­ti­on des Ret­tungs- und Ber­gungs­diens­tes bei Flug­un­fäl­len Vor­schrif­ten er­las­sen.

Art. 2373

1 Das be­tei­lig­te Luft­fahrt­per­so­nal, die Or­ga­ne der Luft­po­li­zei und die Orts­be­hör­den müs­sen Un­fäl­le und schwe­re Vor­fäl­le in der Luft­fahrt dem UVEK un­ver­züg­lich mel­den.74

2 Die Orts­be­hör­den sor­gen da­für, dass, ab­ge­se­hen von den not­wen­di­gen Ret­tungs- und Ber­gungs­ar­bei­ten, kei­ne Ver­än­de­run­gen auf der Un­fall­stel­le vor­ge­nom­men wer­den, wel­che die Un­ter­su­chung er­schwe­ren könn­ten.

73Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 2. Okt. 1959, in Kraft seit 1. Mai 1960 (AS 1960 357; BBl 1959 I 1396).

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 2475

1 Über die Um­stän­de, den Ver­lauf und die Ur­sa­chen von Un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len in der Luft­fahrt wird ei­ne Un­ter­su­chung durch­ge­führt.

2 Die Un­ter­su­chung dient da­zu, ähn­li­che Un­fäl­le zu ver­mei­den. Schuld und Haf­tung sind nicht Ge­gen­stand der Un­ter­su­chung.

75Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Nov. 2011 (AS 2011 11194573; BBl 2009 4915).

Art. 2576

1 Zur Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen setzt der Bun­des­rat ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 57a–57g des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199777 ein.

2 Die Kom­mis­si­on be­steht aus drei bis fünf un­ab­hän­gi­gen Sach­ver­stän­di­gen.

3 Sie ist von den Ver­wal­tungs­be­hör­den un­ab­hän­gig und ver­fügt über ein ei­ge­nes Se­kre­ta­ri­at. Sie ist dem UVEK ad­mi­nis­tra­tiv zu­ge­ord­net.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Kom­mis­si­on. Er kann sie mit der Kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 15a des Ei­sen­bahn­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 195778 zu­sam­men­le­gen.

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

77 SR 172.010

78 SR 742.101

Art. 2679

1 Die Kom­mis­si­on er­stellt über je­de Un­ter­su­chung einen Be­richt. Die­ser ist kei­ne Ver­fü­gung und kann nicht an­ge­foch­ten wer­den.

2 Das Se­kre­ta­ri­at kann zur Auf­klä­rung des Sach­ver­halts an­ord­nen:

a.
die Vor­la­dung von Per­so­nen, die sach­dien­li­che Aus­künf­te ge­ben kön­nen;
b.
Haus­durch­su­chun­gen so­wie die Durch­su­chung von Do­ku­men­ten, Auf­zeich­nun­gen, Per­so­nen und Ge­gen­stän­den;
c.
Be­schlag­nah­mun­gen;
d.
me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen wie Blut- und Urin­pro­ben;
e.
Au­top­si­en;
f.
die Aus­wer­tung der Da­ten von Auf­zeich­nungs­ge­rä­ten;
g.
das Ein­ho­len von Gut­ach­ten.

3 Greift das Se­kre­ta­ri­at in Rech­te oder Pflich­ten ein, so er­lässt es Ver­fü­gun­gen. So­weit die­ses Ge­setz kei­ne ab­wei­chen­den Be­stim­mun­gen ent­hält, ist das Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196880 an­wend­bar.

4 Ge­gen die durch das Se­kre­ta­ri­at im Rah­men der Un­ter­su­chung er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen kann in­ner­halb von 10 Ta­gen bei der Kom­mis­si­on Ein­spra­che er­ho­ben wer­den.

5 Die Kom­mis­si­on be­treibt ein Sys­tem zur Qua­li­täts­si­che­rung. Ins­be­son­de­re sorgt sie da­für, dass die Ein­ga­ben al­ler Be­tei­lig­ten an­ge­mes­sen ge­wür­digt wer­den.

6 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren, ins­be­son­de­re die Zwangs­mass­nah­men und die Ver­öf­fent­li­chung der Be­rich­te.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

80 SR 172.021

Art. 26a81

1 Wird in ei­nem an­de­ren Ver­fah­ren rechts­kräf­tig fest­ge­stellt, dass je­mand das un­ter­such­te Er­eig­nis vor­sätz­lich oder grob­fahr­läs­sig ver­ur­sacht hat, so kann die Kom­mis­si­on ihm einen Teil der Un­ter­su­chungs­kos­ten auf­er­le­gen. Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der auf­er­leg­ten Kos­ten. Er be­rück­sich­tigt da­bei die Schwe­re des Ver­schul­dens.82

2 Die Ber­gungs­kos­ten trägt der Luft­fahr­zeug­hal­ter, un­ab­hän­gig da­von, ob die Ber­gung zum Zweck der Un­ter­su­chung an­ge­ord­net wird.

3 Die Kos­ten der Be­wa­chung der Un­fall­stel­le trägt der Kan­ton, auf des­sen Ge­biet die Un­fall­stel­le liegt.

81Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Nov. 2011 (AS 2011 11194573; BBl 2009 4915).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 26b und 26c83

83Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2011 (AS 2011 11194573; BBl 2009 4915).

Art. 2784

1 Un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz, die mit Luft­fahr­zeu­gen ge­werbs­mäs­sig Per­so­nen oder Gü­ter be­för­dern, brau­chen ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung des BAZL. Der Bun­des­rat legt fest, in wel­chem Um­fang die­se Un­ter­neh­men im Ei­gen­tum und un­ter der Kon­trol­le von schwei­ze­ri­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen ste­hen müs­sen.

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn das Un­ter­neh­men in Be­zug auf die be­ab­sich­tig­te Be­triebs­art:

a.85
über die not­wen­di­gen, im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Luft­fahr­zeu­ge und über die er­for­der­li­chen Be­nüt­zungs­rech­te auf dem als Stand­ort des Flug­be­triebs vor­ge­se­he­nen Flug­platz ver­fügt;
b.
über die fach­li­che Eig­nung und Or­ga­ni­sa­ti­on ver­fügt, um den si­che­ren, im Rah­men des Mög­li­chen öko­lo­gi­schen Be­trieb von Luft­fahr­zeu­gen zu ge­währ­leis­ten;
c.
wirt­schaft­lich leis­tungs­fä­hig ist und über ein zu­ver­läs­si­ges Fi­nanz- und Rech­nungs­we­sen ver­fügt;
d.
aus­rei­chend ver­si­chert ist; und
e.
Luft­fahr­zeu­ge ein­setzt, wel­che dem je­wei­li­gen Stand der Tech­nik, we­nigs­tens aber den in­ter­na­tio­nal ver­ein­bar­ten Min­dest­stan­dards be­züg­lich Lärm und Schad­stof­fen ent­spre­chen.

3 Die Be­wil­li­gung kann ge­än­dert oder auf­ge­ho­ben wer­den.86

4 Der Bun­des­rat legt die Be­triebs­ar­ten und die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen fest. Er kann vor­se­hen, dass in be­grün­de­ten Fäl­len von den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ab­ge­wi­chen wer­den darf.

84Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 2887

1 Un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz, die re­gel­mäs­sig Per­so­nen oder Gü­ter auf ei­ner Luft­ver­kehrs­li­nie be­för­dern, be­nö­ti­gen ei­ne Stre­cken­kon­zes­si­on. Die Kon­zes­si­on wird nur ei­nem Un­ter­neh­men er­teilt, das ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 27 be­sitzt.

2 Das BAZL prüft bei der Er­tei­lung ei­ner Kon­zes­si­on ins­be­son­de­re, ob die Flü­ge von öf­fent­li­chem In­ter­es­se sind, und be­rück­sich­tigt da­bei na­ment­lich die Be­die­nung der na­tio­na­len Flug­hä­fen.88

3 Die Kon­zes­si­on kann für den Be­trieb ein­zel­ner oder meh­re­rer Stre­cken er­teilt wer­den. Ih­re Dau­er ist zu be­fris­ten. Die Kon­zes­si­on kann er­neu­ert, ge­än­dert oder auf­ge­ho­ben wer­den.

4 Der Bun­des­rat legt die Vor­aus­set­zun­gen fest, un­ter de­nen das kon­zes­sio­nier­te Un­ter­neh­men Flü­ge durch an­de­re Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men durch­füh­ren las­sen kann. Das kon­zes­sio­nier­te Un­ter­neh­men ist dem Bund ge­gen­über wei­ter­hin für die Er­fül­lung der durch die Kon­zes­si­on be­grün­de­ten Pflich­ten ver­ant­wort­lich. Die sich aus Ar­ti­kel 27 oder 29 er­ge­ben­den Pflich­ten trägt das Un­ter­neh­men, das den Flug­be­trieb tat­säch­lich durch­führt.

5 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren ins­be­son­de­re zur Kon­zes­si­ons­er­tei­lung und be­stimmt In­halt und Um­fang der Pflich­ten be­tref­fend Flug­plan, Be­trieb, Be­för­de­rung und Ta­rif.

6 Vor dem Ent­scheid über ein Kon­zes­si­ons­ge­such sind die Re­gie­run­gen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und die in­ter­es­sier­ten öf­fent­li­chen Trans­port­an­stal­ten an­zu­hö­ren.

87Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 20061989, 2007 915; BBl 2005 3857).

Art. 2989

1 So­weit Staats­ver­trä­ge nichts an­de­res vor­se­hen, be­nö­ti­gen Un­ter­neh­men mit Sitz im Aus­land, die mit Luft­fahr­zeu­gen ge­werbs­mäs­sig Per­so­nen oder Gü­ter be­för­dern, ei­ne Be­wil­li­gung des BAZL.

1bis Das BAZL kann die Zu­stän­dig­keit, in drin­gen­den Fäl­len ein­zel­ne Be­wil­li­gun­gen zu er­tei­len, an den Flug­platz­hal­ter über­tra­gen, so­fern die­ser da­mit ein­ver­stan­den ist.90

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
das Un­ter­neh­men die Vor­aus­set­zun­gen für einen si­che­ren und im Rah­men des Mög­li­chen öko­lo­gi­schen Be­trieb ge­mä­ss in­ter­na­tio­nal ver­ein­bar­ten Min­dest­stan­dards er­füllt;
b.
das Un­ter­neh­men ent­spre­chend be­auf­sich­tigt wird; und
c.
kei­ne we­sent­li­chen schwei­ze­ri­schen In­ter­es­sen ent­ge­gens­te­hen.

3 Die Be­wil­li­gung kann ver­wei­gert wer­den, wenn der be­tref­fen­de aus­län­di­sche Staat schwei­ze­ri­schen Un­ter­neh­men die ge­werbs­mäs­si­ge Be­för­de­rung von Per­so­nen oder Gü­tern nicht in gleich­wer­ti­ger Wei­se er­laubt.

4 Die Be­wil­li­gung kann ge­än­dert oder auf­ge­ho­ben wer­den.91

89Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 3092

1 Un­ter­neh­men mit Sitz im Aus­land, die re­gel­mäs­sig Per­so­nen oder Gü­ter auf ei­ner Luft­ver­kehrs­li­nie be­för­dern, be­nö­ti­gen ei­ne Stre­cken­kon­zes­si­on. Die Kon­zes­si­on wird nur ei­nem Un­ter­neh­men er­teilt, das ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 29 be­sitzt.

2 Das BAZL er­teilt die Kon­zes­si­on, wenn die in den Staats­ver­trä­gen fest­ge­leg­ten Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen das UVEK aus­län­di­schen Un­ter­neh­men Ver­kehrs­rech­te er­tei­len kann, so­weit staats­ver­trag­li­che Re­ge­lun­gen feh­len. Da­bei ist be­son­ders dar­auf zu ach­ten, dass ent­spre­chen­des Ge­gen­recht ge­währt wird.

4 Beim Ab­schluss von bi­la­te­ra­len und mul­ti­la­te­ra­len Ab­kom­men strebt der Bund die Mehr­fach­be­zeich­nung (mul­ti­ple de­si­gna­ti­on) an.

92Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Art. 3193

Der Bun­des­rat re­gelt die Ab­gren­zung des Li­ni­en­ver­kehrs vom üb­ri­gen ge­werbs­mäs­si­gen Luft­ver­kehr.

93Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Art. 3294

So­weit Staats­ver­trä­ge nichts an­de­res vor­se­hen, ist die ge­werbs­mäs­si­ge Be­för­de­rung von Per­so­nen oder Gü­tern zwi­schen zwei Or­ten in der Schweiz grund­sätz­lich schwei­ze­ri­schen Un­ter­neh­men vor­be­hal­ten.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Art. 3395

1 Un­ter­neh­men, die Luft­fahrt­per­so­nal aus­bil­den, be­nö­ti­gen ei­ne Schul­be­wil­li­gung des BAZL.

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn der Be­wer­ber über ei­ne Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on mit aus­ge­wie­se­nen Lehr­kräf­ten ver­fügt, die ei­ne zweck­mäs­si­ge Aus­bil­dung ge­währ­leis­ten, und auf ei­nem ge­eig­ne­ten Flug­platz die er­for­der­li­chen Be­nüt­zungs­rech­te be­sitzt.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten und das Ver­fah­ren für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gun­gen.

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Art. 3496

96Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 3597

97Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, mit Wir­kung seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Dritter Abschnitt: Die Infrastruktur 98

98 Fassung gemäss Ziff. I 13 des BG vom 18. Juni 1999 über die Koordination und Vereinfa-chung von Entscheidverfahren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 3699

1 Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten über Bau und Be­trieb von Flug­plät­zen.

2 Er kann die Zahl der Was­ser­flug­plät­ze be­schrän­ken.

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. Aug. 2001 (AS 2001 1678; BBl 1998 5596).

Art. 36a100

1 Für den Be­trieb von Flug­plät­zen, die dem öf­fent­li­chen Ver­kehr die­nen (Flug­hä­fen), ist ei­ne Be­triebs­kon­zes­si­on er­for­der­lich. Die­se wird vom UVEK er­teilt.

2 Mit der Kon­zes­sio­nie­rung wird das Recht ver­lie­hen, einen Flug­ha­fen ge­werbs­mäs­sig zu be­trei­ben und ins­be­son­de­re Ge­büh­ren zu er­he­ben. Der Kon­zes­sio­när ist ver­pflich­tet, den Flug­ha­fen un­ter Vor­be­halt der im Be­triebs­re­gle­ment fest­ge­leg­ten Ein­schrän­kun­gen für al­le Luft­fahr­zeu­ge im na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr zur Ver­fü­gung zu stel­len, einen ord­nungs­ge­mäs­sen, si­che­ren Be­trieb zu ge­währ­leis­ten und für die da­für er­for­der­li­che In­fra­struk­tur zu sor­gen.

3 Die Kon­zes­si­on kann mit Zu­stim­mung des UVEK auf einen Drit­ten über­tra­gen wer­den. Sol­len nur ein­zel­ne Rech­te oder Pflich­ten über­tra­gen wer­den, so ist der Kon­zes­sio­när dem Bund ge­gen­über wei­ter­hin für die Er­fül­lung der durch Ge­setz oder Kon­zes­si­on be­grün­de­ten Pflich­ten ver­ant­wort­lich.

4 Dem Kon­zes­sio­när steht das Ent­eig­nungs­recht zu.

100 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 36b101

1 Für den Be­trieb al­ler an­de­ren Flug­plät­ze (Flug­fel­der) ist ei­ne Be­triebs­be­wil­li­gung er­for­der­lich. Die­se wird vom BAZL er­teilt.

2 In der Be­triebs­be­wil­li­gung wer­den die Rech­te und Pflich­ten für den Be­trieb ei­nes Flug­fel­des fest­ge­legt.

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 36c102

1 Der Flug­platz­hal­ter muss ein Be­triebs­re­gle­ment er­las­sen.

2 Im Be­triebs­re­gle­ment sind die im Sach­plan In­fra­struk­tur der Luft­fahrt, in der Kon­zes­si­on oder in der Be­triebs­be­wil­li­gung so­wie in der Plan­ge­neh­mi­gung vor­ge­ge­be­nen Rah­men­be­din­gun­gen kon­kret aus­zu­ge­stal­ten; ins­be­son­de­re fest­zu­hal­ten sind:

a.
die Or­ga­ni­sa­ti­on des Flug­plat­zes;
b.
die An- und Ab­flug­ver­fah­ren so­wie die be­son­de­ren Vor­schrif­ten für die Be­nüt­zung des Flug­plat­zes.

3 Der Flug­platz­hal­ter un­ter­brei­tet das Be­triebs­re­gle­ment dem BAZL zur Ge­neh­mi­gung.

4 Er­stellt oder än­dert der Flug­platz­hal­ter das Be­triebs­re­gle­ment im Zu­sam­men­hang mit der Er­stel­lung oder Än­de­rung von Flug­platz­an­la­gen, so ge­neh­migt das BAZL das Be­triebs­re­gle­ment frü­he­s­tens im Zeit­punkt, in dem die Plan­ge­neh­mi­gung er­teilt wird.

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 36d103

1 Das BAZL über­mit­telt Ge­su­che um Än­de­run­gen des Be­triebs­re­gle­ments, die we­sent­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Flug­lärm­be­las­tung ha­ben, den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und lädt sie ein, in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­zu Stel­lung zu neh­men. Es kann die Frist in be­grün­de­ten Fäl­len aus­nahms­wei­se ver­kür­zen oder ver­län­gern.104

2 Die Ge­su­che sind in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den zu pu­bli­zie­ren und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

3 Das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren in der Bun­des­ver­wal­tung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 1997105.

4 Wer nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968106 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist beim BAZL Ein­spra­che er­he­ben. Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

5 Die be­trof­fe­nen Ge­mein­den wah­ren ih­re In­ter­es­sen mit Ein­spra­che.

103 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

105 SR 172.010

106 SR 172.021

Art. 36e107

1 Ent­schä­di­gungs­for­de­run­gen ge­gen den Flug­ha­fen­hal­ter we­gen über­mäs­si­ger Lärm­im­mis­sio­nen, die auf­grund ei­nes ge­neh­mig­ten Be­triebs­re­gle­ments ge­dul­det wer­den müs­sen, wer­den nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930108 über die Ent­eig­nung (EntG) be­ur­teilt. Die Ar­ti­kel 27–44 EntG sind nicht an­wend­bar.

2 Die Ent­schä­di­gungs­for­de­run­gen sind an den Prä­si­den­ten der zu­stän­di­gen Schät­zungs­kom­mis­si­on zu rich­ten. Die vor­gän­gi­ge Teil­nah­me am Ver­fah­ren zur Ge­neh­mi­gung des Be­triebs­re­gle­ments ist nicht er­for­der­lich.

3 Die Ver­jäh­rungs­frist für Ent­schä­di­gungs­for­de­run­gen be­trägt 5 Jah­re und be­ginnt mit der Ent­ste­hung des Ent­schä­di­gungs­an­spruchs.

107 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

108 SR 711

Art. 37109

1 Bau­ten und An­la­gen, die ganz oder über­wie­gend dem Be­trieb ei­nes Flug­plat­zes die­nen (Flug­platz­an­la­gen), dür­fen nur mit ei­ner Plan­­ge­neh­mi­gung er­stellt oder ge­än­dert wer­den. Als sol­che gel­ten auch die mit der An­la­ge und dem Be­trieb zu­sam­men­hän­gen­den Er­schlies­sungs­an­la­gen und In­stal­la­ti­ons­plät­ze.

1bis Der Bun­des­rat kann fest­le­gen, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Bau­vor­ha­ben von un­ter­ge­ord­ne­ter Be­deu­tung von der Plan­ge­neh­mi­gungs­pflicht aus­ge­nom­men sind.110

2 Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ist:

a.
bei Flug­hä­fen das UVEK;
b.
bei Flug­fel­dern das BAZL.

3 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung wer­den sämt­li­che nach Bun­des­recht er­for­der­li­chen Be­wil­li­gun­gen er­teilt.

4 Kan­to­na­le Be­wil­li­gun­gen und Plä­ne sind nicht er­for­der­lich. Das kan­to­na­le Recht ist zu be­rück­sich­ti­gen, so­weit es den Bau und Be­trieb des Flug­plat­zes nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schränkt.

5 Die Plan­ge­neh­mi­gung für Vor­ha­ben, die sich er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wir­ken, setzt grund­sätz­lich einen Sach­plan nach dem Bun­des­ge­setz vom 22. Ju­ni 1979111 über die Raum­pla­nung vor­aus.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

111 SR 700

Art. 37a112

1 Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 1968113, so­weit die­ses Ge­setz nicht da­von ab­weicht.

2 Sind für Flug­hä­fen Ent­eig­nun­gen not­wen­dig, fin­den zu­dem die Vor­schrif­ten des EntG114 An­wen­dung.

112Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

113 SR 172.021

114 SR 711

Art. 37b115

Das Plan­ge­neh­mi­gungs­ge­such ist mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ein­zu­rei­chen. Die­se prüft die Un­ter­la­gen auf ih­re Voll­stän­dig­keit und ver­langt al­len­falls Er­gän­zun­gen.

115Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37c116

1 Vor der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs muss die er­su­chen­de Un­ter­neh­mung die Ver­än­de­run­gen, die das ge­plan­te Werk im Ge­län­de be­wirkt, sicht­bar ma­chen, in­dem sie die­se aus­steckt; bei Hoch­bau­ten hat sie Pro­fi­le auf­zu­stel­len.

2 Aus wich­ti­gen Grün­den, ins­be­son­de­re zur Wah­rung der Flug­si­cher­heit und von ge­ord­ne­ten Be­trieb­sab­läu­fen, kann die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de ganz oder teil­wei­se von der Pflicht nach Ab­satz 1 be­frei­en.

3 Ein­wän­de ge­gen die Aus­ste­ckung oder die Auf­stel­lung von Pro­fi­len sind so­fort, je­den­falls aber vor Ab­lauf der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de vor­zu­brin­gen.

116Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37d118

1 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de über­mit­telt das Ge­such den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und lädt sie ein, in­ner­halb von drei Mo­na­ten da­zu Stel­lung zu neh­men. Sie kann die Frist in be­grün­de­ten Fäl­len aus­nahms­wei­se ver­kür­zen oder ver­län­gern.119

2 Das Ge­such ist in den amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­ga­nen der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den zu pu­bli­zie­ren und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­zu­le­gen.

3120

118Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa-chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

120 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 37e121

121Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 37f122

1 Wer nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968123 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist bei der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben.124 Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

2 Wer bei Flug­ha­fen­an­la­gen nach den Vor­schrif­ten des EntG125 Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist sämt­li­che Be­geh­ren nach Ar­ti­kel 33 EntG gel­tend ma­chen.126

3 Die be­trof­fe­nen Ge­mein­den wah­ren ih­re In­ter­es­sen mit Ein­spra­che.

122Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

123 SR 172.021

124 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

125 SR 711

126 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 37g127

Das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren in der Bun­des­ver­wal­tung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 1997128.

127Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

128 SR 172.010

Art. 37h129

1 Mit der Plan­ge­neh­mi­gung für Flug­ha­fen­an­la­gen ent­schei­det das UVEK gleich­zei­tig auch über die ent­eig­nungs­recht­li­chen Ein­spra­chen.

2 Die Plan­ge­neh­mi­gung er­lischt, wenn fünf Jah­re nach ih­rer rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung mit der Aus­füh­rung des Bau­vor­ha­bens nicht be­gon­nen wor­den ist.

3 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Gel­tungs­dau­er der Plan­ge­neh­mi­gung aus wich­ti­gen Grün­den um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gern. Die Ver­län­ge­rung ist aus­ge­schlos­sen, wenn sich die mass­ge­ben­den tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se seit der rechts­kräf­ti­gen Er­tei­lung der Plan­ge­neh­mi­gung we­sent­lich ver­än­dert ha­ben.

129Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37i130

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird an­ge­wen­det bei:

a.
ört­lich be­grenz­ten Vor­ha­ben mit we­ni­gen, ein­deu­tig be­stimm­ba­ren Be­trof­fe­nen;
b.
Flug­platz­an­la­gen, de­ren Än­de­rung oder Um­nut­zung das äus­se­re Er­schei­nungs­bild nicht we­sent­lich ver­än­dert, kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen Drit­ter be­rührt und sich nur un­er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wirkt;
c.
Flug­platz­an­la­gen, die spä­tes­tens nach drei Jah­ren wie­der ent­fernt wer­den.

2 De­tail­plä­ne, die sich auf ein be­reits ge­neh­mig­tes Pro­jekt stüt­zen, wer­den im ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren ge­neh­migt.

3 Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann die Aus­ste­ckung an­ord­nen. Das Ge­such wird nicht pu­bli­ziert und nicht öf­fent­lich auf­ge­legt. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de un­ter­brei­tet die Plan­vor­la­ge den Be­trof­fe­nen, so­weit sie nicht vor­her schrift­lich ih­re Ein­wil­li­gung ge­ge­ben ha­ben; de­ren Ein­spra­che­frist be­trägt 30 Ta­ge. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de kann bei Kan­to­nen und Ge­mein­den Stel­lung­nah­men ein­ho­len. Sie setzt da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

4 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen für das or­dent­li­che Ver­fah­ren. Im Zwei­fels­fall wird die­ses durch­ge­führt.

130Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37k132

1 Nach Ab­schluss des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens für Flug­ha­fen­an­la­gen wird, so­weit er­for­der­lich, das Ei­ni­gungs- und Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on (Schät­zungs­kom­mis­si­on) nach den Be­stim­mun­gen des EntG133 durch­ge­führt.134

2135

3 Der Prä­si­dent der Schät­zungs­kom­mis­si­on kann ge­stützt auf einen voll­streck­ba­ren Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid die vor­zei­ti­ge Be­sitz­ein­wei­sung be­wil­li­gen. Da­bei wird ver­mu­tet, dass dem Ent­eig­ner oh­ne die vor­zei­ti­ge Be­sitzein­wei­sung be­deu­ten­de Nach­tei­le ent­stün­den. Im üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 76 EntG.

132Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

133 SR 711

134 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

135 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 37l136

1 Be­steht bei Flug­ha­fen­an­la­gen die Mög­lich­keit, die für ein Vor­ha­ben er­for­der­li­chen ding­li­chen Rech­te durch Landum­le­gung zu si­chern, und er­folgt die Landum­le­gung nicht frei­wil­lig, so ist sie auf An­trag des UVEK in­ner­halb der von ihm be­stimm­ten Frist nach kan­to­na­lem Recht an­zu­ord­nen. Wird die Frist nicht ein­ge­hal­ten, so wird das or­dent­li­che Ver­fah­ren mit Ent­eig­nun­gen durch­ge­führt.

2 Für das Landum­le­gungs­ver­fah­ren gilt:

a.
Es kön­nen Grund­stücke der er­su­chen­den Un­ter­neh­mung ein­ge­wor­fen wer­den.
b.
Vom Grund­ei­gen­tum, das im Landum­le­gungs­ver­fah­ren er­fasst wird, kön­nen Ab­zü­ge ge­macht wer­den.
c.
Mehr­wer­te aus Bo­den­ver­bes­se­run­gen, die der Flug­ha­fen­bau be­wirkt, kön­nen an­ge­rech­net wer­den.
d.
Die er­su­chen­de Un­ter­neh­mung kann vor­zei­tig in den Be­sitz ein­ge­wie­sen wer­den.
e.
Es kön­nen an­de­re Vor­keh­run­gen des kan­to­na­len Rechts ge­trof­fen wer­den.

3 Das Land, das durch Ab­zü­ge von Grund­ei­gen­tum für die Be­dürf­nis­se der Un­ter­neh­mung an die­se ab­ge­tre­ten wird, ist dem Lan­dum­le­gungs­un­ter­neh­men zum Ver­kehrs­wert zu ver­gü­ten.

4 Sieht das kan­to­na­le Recht kein be­son­de­res Ver­fah­ren vor, so gilt das Ver­fah­ren der Bau­landum­le­gung be­zie­hungs­wei­se der Gü­ter- oder Wald­zu­sam­men­le­gung; das Um­le­gungs­ge­biet und der Um­fang kön­nen auf den Zweck der Landum­le­gung für den Flug­ha­fen­bau be­schränkt wer­den.

5 Dem Flug­ha­fen­bau wer­den die von ihm ver­ur­sach­ten Mehr­kos­ten zu­ge­rech­net. Ist die Landum­le­gung nur we­gen des Flug­ha­fen­baus nö­tig, so trägt die er­su­chen­de Un­ter­neh­mung sämt­li­che Kos­ten.

136Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37m137

1 Die Er­rich­tung und Än­de­rung von Bau­ten und An­la­gen, die nicht ganz oder über­wie­gend dem Flug­platz­be­trieb die­nen (Ne­ben­an­la­gen), un­ter­ste­hen dem kan­to­na­len Recht.

2 Vor dem Ent­scheid über die Bau­be­wil­li­gung hört die kan­to­na­le Be­hör­de das BAZL an.

3 Das Bau­vor­ha­ben darf die Flug­si­cher­heit nicht ge­fähr­den und den Flug­platz­be­trieb nicht be­ein­träch­ti­gen.

4 Das BAZL ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und des kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen.

137Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37n138

1 Das BAZL kann von Am­tes we­gen oder auf An­trag des Flug­platz­hal­ters, des Kan­tons oder der Ge­mein­de für ge­nau be­zeich­ne­te Ge­bie­te Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fest­le­gen, um Grund­stücke für künf­ti­ge Flug­ha­fen­an­la­gen frei­zu­hal­ten. Die be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len, Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zuhö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der Grund­ei­gen­tü­mer ist Sa­che der Kan­to­ne.

2 Ver­fü­gun­gen über die Er­rich­tung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen. Be­schwer­den ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

138Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa-chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37o139

In den Pro­jek­tie­rungs­zo­nen dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen vor­ge­nom­men wer­den, die de­ren Zweck wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen. In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen wei­ter­ge­hen­de Vor­keh­ren ge­stat­tet wer­den, wenn der Ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung für den ent­stan­de­nen Mehr­wert ver­zich­tet.

139Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37p140

1 Pro­jek­tie­rungs­zo­nen fal­len mit der rechts­kräf­ti­gen Fest­le­gung der Bau­li­ni­en, spä­tes­tens aber nach fünf Jah­ren da­hin; sie kön­nen um höchs­tens drei Jah­re ver­län­gert wer­den. Ist ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne hin­fäl­lig ge­wor­den, so kann ei­ne neue Pro­jek­tie­rungs­zo­ne mit ganz oder teil­wei­se glei­chem Pe­ri­me­ter fest­ge­legt wer­den.

2 Das BAZL hebt ei­ne Pro­jek­tie­rungs­zo­ne von Am­tes we­gen oder auf An­trag des Flug­ha­fen­hal­ters, des Kan­tons oder der Ge­mein­de auf, wenn fest­steht, dass die ge­plan­te Flug­ha­fen­an­la­ge nicht aus­ge­führt wird.

3 Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Pro­jek­tie­rungs­zo­nen sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

140Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37q141

1 Das BAZL kann Bau­li­ni­en zur Si­che­rung be­ste­hen­der oder künf­ti­ger Flug­ha­fen­an­la­gen fest­le­gen. Die be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len, Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer sind an­zuhö­ren. Die An­hö­rung der Ge­mein­den und der Grund­ei­gen­tü­mer ist Sa­che der Kan­to­ne. Die Bau­li­ni­en müs­sen dem vor­aus­sicht­li­chen End­aus­bau ent­spre­chen und der Raum­pla­nung so­wie dem Um­welt­schutz Rech­nung tra­gen. Sie kön­nen ver­ti­kal be­grenzt wer­den.

2 Die Bau­li­ni­en dür­fen erst auf Grund ge­neh­mig­ter Plä­ne fest­ge­legt wer­den.

3 Ver­fü­gun­gen über die Fest­le­gung von Bau­li­ni­en sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

141Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa-chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37r142

In­ner­halb der Bau­li­ni­en dür­fen kei­ne bau­li­chen Ver­än­de­run­gen oder sons­ti­gen Vor­keh­ren ge­trof­fen wer­den, die dem Zweck der Bau­li­nie wi­der­spre­chen. Aus­ge­nom­men sind Vor­keh­ren, die dem Un­ter­halt oder der Be­sei­ti­gung von Ge­fah­ren und schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen die­nen. In Aus­nah­me­fäl­len kön­nen wei­ter­ge­hen­de Vor­keh­ren ge­stat­tet wer­den, wenn der Ei­gen­tü­mer auf je­de spä­te­re Ent­schä­di­gung für den ent­stan­de­nen Mehr­wert ver­zich­tet.

142Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Art. 37s143

1 Das BAZL hebt ge­gen­stands­los ge­wor­de­ne Bau­li­ni­en von Am­tes we­gen oder auf An­trag des Flug­platz­hal­ters, des Kan­tons oder der Ge­mein­de auf.

2 Ver­fü­gun­gen über die Auf­he­bung von Bau­li­ni­en sind un­ter An­ga­be der Be­schwer­de­frist in den be­trof­fe­nen Ge­mein­den zu ver­öf­fent­li­chen.

3 Ist ei­ne Ent­schä­di­gung ge­leis­tet wor­den, so gel­ten die Grund­sät­ze über die un­ge­recht­fer­tig­te Be­rei­che­rung sinn­ge­mä­ss. Bei Handän­de­run­gen wird der neue Ei­gen­tü­mer rück­er­stat­tungs­pflich­tig. Bei Strei­tig­kei­ten ent­schei­det die Schät­zungs­kom­mis­si­on. …144

143Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

144 Satz auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 82 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 37t145

In den fest­ge­leg­ten oder vor­ge­se­he­nen Pro­jek­tie­rungs­zo­nen so­wie in­ner­halb der fest­ge­leg­ten oder vor­ge­se­he­nen Bau­li­ni­en dür­fen vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen vor­ge­nom­men wer­den. Ar­ti­kel 15 EntG146 gilt sinn­ge­mä­ss.

145Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

146 SR 711

Art. 37u148

1 An der Nut­zung der Lan­des­flughä­fen als Dreh­schei­ben des in­ter­na­tio­na­len Luft­ver­kehrs und Teil des Ge­samt­ver­kehrs­sys­tems be­steht ein na­tio­na­les In­ter­es­se.

2 Die Lan­des­flughä­fen Zü­rich und Genf sind be­züg­lich der ih­nen ge­mä­ss der Sach­pla­nung des Bun­des zu­ge­schrie­be­nen Funk­ti­on als Ge­samt­an­la­gen in ih­rem Be­stand ge­schützt. Recht­set­zen­de wie rechts­an­wen­den­de Or­ga­ne schen­ken die­ser Be­sitz­stands­ga­ran­tie die not­wen­di­ge Be­ach­tung; ins­be­son­de­re auch im Zu­sam­men­hang mit Vor­schrif­ten des Moor­schut­zes und Moor­land­schafts­schut­zes so­wie de­ren Voll­zug.d

148 Ur­sprüng­lich: Art. 36e. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 38

1 So­weit es die mi­li­tä­ri­schen In­ter­es­sen er­lau­ben, sind die bun­des­ei­ge­nen Flug­plät­ze auch für die Be­nüt­zung durch die Zi­vil­luft­fahrt frei­zu­ge­ben. Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
die wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen der Mit­be­nut­zung;
b.
wel­che Be­stim­mun­gen für die zi­vi­le Luft­fahrt aus Grün­den der Flug­si­cher­heit ab wel­cher Nut­zungs­in­ten­si­tät auch für die­se Flug­plät­ze an­wend­bar sind;
c.
die Zu­stän­dig­kei­ten.150

2 Die Luft­fahr­zeu­ge im Diens­te der Ar­mee, des Bun­des­am­tes für Zoll und Grenz­si­cher­heit und der Po­li­zei kön­nen die vom Bun­de sub­ven­tio­nier­ten Zi­vilflug­plät­ze un­ent­gelt­lich be­nüt­zen, so­weit da­durch die zi­vi­le Luft­fahrt nicht be­ein­träch­tigt wird.151

3 Be­son­de­re Ver­ein­ba­run­gen über die Be­nüt­zungs­rech­te ge­mä­ss den Ab­sät­zen 1 und 2 blei­ben vor­be­hal­ten.

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 29 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

Art. 39152

1 Der Flug­ha­fen­hal­ter kann für die Be­nüt­zung der und den Zu­gang zu den dem Flug­be­trieb die­nen­den Flug­ha­fen­ein­rich­tun­gen, ein­sch­liess­lich der flug­be­triebss­pe­zi­fi­schen Si­cher­heits­kon­trol­len, Ge­büh­ren er­he­ben.

2 Er ent­schei­det über ei­ne be­strit­te­ne Ge­büh­ren­rech­nung mit Ver­fü­gung.

3 Die Ge­büh­ren um­fas­sen ins­be­son­de­re fol­gen­de Ka­te­go­ri­en:

a. Pas­sa­gier­ge­büh­ren;
b. Si­cher­heits­ge­büh­ren;
c. Lan­de­ge­büh­ren;
d. Ab­stell­ge­büh­ren;
e. Lärm- und Emis­si­ons-Zu­schlä­ge;
f. Nut­zungs­ent­gel­te für die Be­nut­zung zen­tra­ler In­fra­struk­tur;
g. Zu­gangsent­gel­te für die Flug­ha­fen­an­la­gen.

4 Der Flug­ha­fen­hal­ter be­rück­sich­tigt bei der Fest­le­gung der Ge­büh­ren na­ment­lich die fol­gen­den Kri­te­ri­en:

a. höchst­zu­läs­si­ges Ab­flug­ge­wicht des Luft­fahr­zeugs;
b. Pas­sa­gier­zahl;
c. Lär­mer­zeu­gung;
d. Schad­stof­fe­mis­si­on.

5 Die Ge­büh­ren dür­fen ins­ge­samt ma­xi­mal in sol­cher Hö­he fest­ge­setzt wer­den, dass sie die aus­ge­wie­se­nen Kos­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­ner an­ge­mes­se­nen Ver­zin­sung des in­ves­tier­ten Ka­pi­tals nicht über­stei­gen.

6 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Kos­ten und wel­che Er­trä­ge für die Ge­büh­ren­be­rech­nung her­an­zu­zie­hen sind. Er­wirt­schaf­tet ein Flug­ha­fen in an­de­ren als den un­mit­tel­bar für den Flug­be­trieb not­wen­di­gen Ge­schäfts­zwei­gen Er­trä­ge, so kann der Bun­des­rat die Flug­ha­fen­hal­ter ver­pflich­ten, einen Teil der dar­aus er­ziel­ten Ge­win­ne in die Ge­büh­ren­rech­nung mit ein­zu­be­zie­hen. Er re­gelt die Ein­zel­hei­ten; da­bei trägt er den In­ter­es­sen der Flug­ha­fen­hal­ter und der Flug­ha­fen­nut­zer so­wie dem all­ge­mei­nen Mark­tum­feld und den spe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen der ein­zel­nen Flug­hä­fen an­ge­mes­sen Rech­nung.

7 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass bei der Be­mes­sung die Aus­las­tung der An­la­gen zum Zeit­punkt der Nut­zung zu be­rück­sich­ti­gen ist. Flug­ge­sell­schaf­ten mit er­heb­li­chem Um­stei­ge­ver­kehr dür­fen im all­ge­mei­nen Mark­tum­feld da­durch nicht be­nach­tei­ligt wer­den.

8 Das BAZL hat die Auf­sicht über die Ge­büh­ren. Bei Streit­fäl­len zwi­schen Flug­ha­fen­hal­tern und Flug­ha­fen­nut­zern ge­neh­migt es auf An­trag die Ge­büh­ren. Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Ju­ni 2012 (AS 2011 1119, 2012 2751; BBl 2009 4915).

Art. 39a153

1 Der Bun­des­rat re­gelt die Ko­or­di­na­ti­on von Zeit­ni­schen (Slots) auf den Flug­hä­fen. Er ori­en­tiert sich da­bei an den für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten.

2 Das BAZL be­zeich­net die für die Slot­ko­or­di­na­ti­on zu­stän­di­ge Stel­le. Es kann die Slot­ko­or­di­na­ti­on pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen über­tra­gen.

153 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40154

1 Der Bun­des­rat re­gelt den Flug­si­che­rungs­dienst.

2 Die räum­li­che Ab­gren­zung der Flug­si­che­rungs­ge­bie­te ist nicht an die Lan­des­gren­zen ge­bun­den.

154Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40a155

1 Der Bun­des­rat re­gelt die Ge­ne­rie­rung, Be­reit­stel­lung, Ver­wal­tung, Über­tra­gung und Ver­brei­tung von Luft­fahrt­da­ten, die für die Be­reit­stel­lung von Luft­fahrt­in­for­ma­tio­nen und für die Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen be­nö­tigt wer­den.

2 Er sorgt für die Er­rich­tung und den Be­trieb ei­ner na­tio­na­len Da­ten­er­fas­sungs­schnitt­stel­le für al­le Luft­fahrt­da­ten nach Ab­satz 1. Er kann die­se Auf­ga­be ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son des Pri­vat­rechts über­tra­gen. Die­se un­ter­steht der Auf­sicht durch das BAZL.

3 und 4156

155 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

156 Noch nicht in Kraft.

Art. 40abis157

1 Der Bun­des­rat kann den zi­vi­len und den mi­li­tä­ri­schen Flug­si­che­rungs­dienst ganz oder teil­wei­se auf ei­ne Ak­ti­en­ge­sell­schaft über­tra­gen.

2 Die Ge­sell­schaft muss die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Sie darf nicht ge­win­n­ori­en­tiert sein.
b.
Sie muss ge­mischt­wirt­schaft­lich sein.
c.
Der Bund muss die Mehr­heit am Ka­pi­tal und an den Stim­men ha­ben.
d.
Die Sta­tu­ten be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des Bun­des­ra­tes.

3 Sie muss den zi­vi­len und den mi­li­tä­ri­schen Flug­si­che­rungs­dienst auf­ein­an­der ab­stim­men.

4 Sie un­ter­steht der Auf­sicht durch das BAZL.

157Ur­sprüng­lich: Art. 40a.Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40b158

1 Die Ge­sell­schaft kann mit Be­wil­li­gung des BAZL:

a.
die Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen in ih­rer Zu­stän­dig­keit auf aus­län­di­sche Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tungs­er­brin­ger über­tra­gen;
b.
im Auf­trag aus­län­di­scher Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tungs­er­brin­ger Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen;
c.
die Er­brin­gung tech­ni­scher Un­ter­stüt­zungs­leis­tun­gen, die der Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen die­nen, auf Drit­te über­tra­gen.

2 Sie kann zu die­sem Zweck Ver­trä­ge schlies­sen oder Be­tei­li­gun­gen ein­ge­hen.

3 Aus ei­ner sol­chen Zu­sam­men­ar­beit dür­fen für die Flug­si­che­rung in der Schweiz kei­ne un­trag­ba­ren Ein­schrän­kun­gen re­sul­tie­ren.

4 Die Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung so­wie die da­zu be­nö­tig­ten tech­ni­schen und bau­li­chen Ein­rich­tun­gen und das da­zu be­nö­tig­te Per­so­nal dür­fen nicht über­tra­gen wer­den.

5 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Ein­schrän­kun­gen nach Ab­satz 3 als un­trag­bar gel­ten und wel­che Dienst­leis­tun­gen un­ter das Ver­bot von Ab­satz 4 fal­len.

158Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 40bbis159

1 Der Bun­des­rat kann die Er­brin­gung lo­ka­ler Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen auf den Flug­platz­hal­ter über­tra­gen.

2 Für die Über­tra­gung ist ei­ne Be­wil­li­gung des BAZL er­for­der­lich.

3 Das BAZL er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn die Flug­si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist.

159 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 40c160

1 Der Bun­des­rat legt je­weils für vier Jah­re die stra­te­gi­schen Zie­le der Ge­sell­schaft fest.

2 Der Ver­wal­tungs­rat sorgt für die Um­set­zung der stra­te­gi­schen Zie­le. Er er­stat­tet dem Bun­des­rat jähr­lich Be­richt über die Ziel­er­rei­chung und stellt die not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen für die Über­prü­fung der Ziel­er­rei­chung zur Ver­fü­gung.

160 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40d161

1 Der Bund sorgt für ei­ne an­ge­mes­se­ne Ka­pi­tal­aus­stat­tung der Ge­sell­schaft. Er­zielt die Ge­sell­schaft einen Ge­winn, so kann sie dar­aus Re­ser­ven bil­den; die­se die­nen zur Fi­nan­zie­rung von In­ves­ti­tio­nen und zur De­ckung all­fäl­li­ger Ver­lus­te.

2 Der Bund kann die zu­sätz­li­chen Ver­pflich­tun­gen der Ge­sell­schaft ge­gen­über ih­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, die sich auf­grund der Rech­nungs­le­gung nach in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Stan­dards er­ge­ben, erst­mals ganz oder teil­wei­se fi­nan­zie­ren.

3 Er fi­nan­ziert ganz oder teil­wei­se zu­guns­ten der Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen der Ge­sell­schaft das zu­sätz­li­che De­ckungs­ka­pi­tal, das nach bis­he­ri­gem Recht für die mi­li­tä­ri­schen Flug­ver­kehrs­lei­te­rin­nen und Flug­ver­kehrs­lei­ter bei der vor­zei­ti­gen Pen­sio­nie­rung be­reit­ge­stellt wor­den ist.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt die Art der Durch­füh­rung so­wie den Zeit­punkt und den Um­fang der Fi­nan­zie­rung der Ge­sell­schaft und der Zah­lun­gen an de­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen.

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40e162

Die Ge­sell­schaft ist von je­der Be­steue­rung durch Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den be­freit; vor­be­hal­ten blei­ben fol­gen­de Bun­des­steu­ern:

a.
die Mehr­wert­steu­er;
b.
die Ver­rech­nungs­steu­er.

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40f163

1 Flug­si­che­rungs­an­la­gen dür­fen nur mit ei­ner Plan­ge­neh­mi­gung des Bun­des­am­tes ge­baut oder we­sent­lich ge­än­dert wer­den.

2 Die Ar­ti­kel 37–37t sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Der Un­ter­neh­mung, die um ei­ne Plan­ge­neh­mi­gung für Vor­keh­ren zur Flug­si­che­rung nach­sucht, steht das Ent­eig­nungs­recht zu.

163 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 40g164

Der Bund und die Ge­sell­schaft sind be­rech­tigt, für Flug­si­che­rungs­an­la­gen öf­fent­li­ches und pri­va­tes Ei­gen­tum in An­spruch zu neh­men.

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 41165

1 Für die Er­stel­lung und für die Än­de­rung von Luft­fahrt­hin­der­nis­sen ist ei­ne Be­wil­li­gung des BAZL er­for­der­lich. Das BAZL er­teilt die Be­wil­li­gung, wenn die er­for­der­li­chen Si­cher­heits­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den.

2 Als Luft­fahrt­hin­der­nis­se gel­ten Bau­ten, An­la­gen und Pflan­zen, die den Be­trieb von Luft­fahr­zeu­gen oder von Flug­si­che­rungs­an­la­gen er­schwe­ren, ge­fähr­den oder ver­un­mög­li­chen kön­nen.

3 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Luft­fahrt­hin­der­nis­se le­dig­lich dem BAZL ge­mel­det oder di­rekt über die na­tio­na­le Da­ten­er­fas­sungs­schnitt­stel­le re­gis­triert wer­den müs­sen. Er rich­tet sich da­bei nach dem Ge­fähr­dungs­po­ten­zi­al der Luft­fahrt­hin­der­nis­se.

4 Er kann Vor­schrif­ten er­las­sen, um die Ent­ste­hung von Luft­fahrt­hin­der­nis­sen zu ver­hin­dern und um be­reits be­ste­hen­de zu be­sei­ti­gen oder an die Be­dürf­nis­se der Flug­si­cher­heit an­zu­pas­sen.

165Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 41a166

Der Ei­gen­tü­mer ei­nes Luft­fahrt­hin­der­nis­ses muss für des­sen Ver­mes­sung und für die Über­mitt­lung der Ver­mes­sungs­da­ten an die na­tio­na­le Da­ten­er­fas­sungs­schnitt­stel­le sor­gen. Der Bun­des­rat kann für Fäl­le, in de­nen die An­for­de­run­gen an die Da­ten­qua­li­tät auch oh­ne Ver­mes­sung er­füllt wer­den kön­nen, Aus­nah­men vor­se­hen.

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 41b167

Für die völ­li­ge oder teil­wei­se Be­sei­ti­gung von Luft­fahrt­hin­der­nis­sen gilt die Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Ent­eig­nung.

167 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 42168

1 Der Bun­des­rat kann vor­schrei­ben, dass Bau­ten und an­de­re Hin­der­nis­se in ei­nem be­stimm­ten Um­kreis von Flug­hä­fen oder Flug­si­che­rungs­an­la­gen oder in ei­nem be­stimm­ten Ab­stand von Flug­we­gen nur er­rich­tet wer­den dür­fen, wenn sie die Si­cher­heit der Luft­fahrt nicht be­ein­träch­ti­gen (Si­cher­heits­zo­nen).

1bis Er kann in den Si­cher­heits­zo­nen:

a.
die Be­nüt­zung des Luftraums mit Flug­kör­pern ein­schrän­ken;
b.
Ak­ti­vi­tä­ten ein­schrän­ken, die ei­ne Sicht­be­hin­de­rung oder Blend­wir­kung her­vor­ru­fen kön­nen.169

2 Er kann Si­cher­heits­zo­nen auf schwei­ze­ri­schem Ho­heits­ge­biet auch für Flug­hä­fen, Flug­si­che­rungs­an­la­gen oder Flug­we­ge im Aus­land vor­schrei­ben.

3 Je­der Hal­ter ei­nes Flug­ha­fens im In­land er­stellt einen Si­cher­heits­zo­nen­plan. Die­ser ent­hält die räum­li­che Aus­deh­nung und die Art der Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen zu­guns­ten des Flug­ha­fens. Der Flug­ha­fen­hal­ter hört die Re­gie­run­gen der in­ter­es­sier­ten Kan­to­ne und das BAZL an.

4 Für die Flug­hä­fen im Aus­land gilt Ab­satz 3 sinn­ge­mä­ss; an­stel­le des Flug­ha­fen­hal­ters han­delt das BAZL.

168Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 43170

1 Der Si­cher­heits­zo­nen­plan ist un­ter An­set­zung ei­ner Ein­spra­che­frist von 30 Ta­gen in den Ge­mein­den öf­fent­lich auf­zu­le­gen, und zwar zu­guns­ten ei­nes Flug­ha­fens im In­land vom Flug­ha­fen­hal­ter und zu­guns­ten ei­nes Flug­ha­fens im Aus­land, ei­ner Flug­si­che­rungs­an­la­ge oder ei­nes Flug­we­ges vom BAZL. Von der Auf­la­ge an darf oh­ne Be­wil­li­gung des Auf­le­gers kei­ne Ver­fü­gung über ein be­las­te­tes Grund­stück mehr ge­trof­fen wer­den, wel­che dem Si­cher­heits­zo­nen­plan wi­der­spricht.171

2 Wer­den Ein­spra­chen er­ho­ben und ist dar­über ei­ne Ei­ni­gung nicht mög­lich, so lei­tet die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de die Ein­spra­chen an das BAZL wei­ter.

3 Das UVEK ent­schei­det über die Ein­spra­chen und ge­neh­migt die vom Flug­ha­fen­hal­ter oder vom BAZL vor­ge­leg­ten Si­cher­heits­zo­nen­plä­ne.172

4 Der ge­neh­mig­te Si­cher­heits­zo­nen­plan wird mit der Ver­öf­fent­li­chung im kan­to­na­len Amts­blatt ver­bind­lich.173

170Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

171Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 44174

1 Die Be­schrän­kung des Grund­ei­gen­tums durch den Si­cher­heits­zo­nen­plan be­grün­det einen An­spruch auf Ent­schä­di­gung, wenn sie in ih­rer Wir­kung ei­ner Ent­eig­nung gleich­kommt.175

2 Für die Ent­ste­hung des An­spruchs und die Be­mes­sung der Ent­schä­di­gung sind die Ver­hält­nis­se bei der Ver­öf­fent­li­chung des Si­cher­heits­zo­nen­plans im kan­to­na­len Amts­blatt mass­ge­bend.176

3 Die be­trof­fe­ne Per­son hat ih­re An­sprü­che in­nert fünf Jah­ren seit der Ver­öf­fent­li­chung des Si­cher­heits­zo­nen­pla­nes an­zu­mel­den:

a.
beim Flug­ha­fen­hal­ter, wenn der Si­cher­heits­zo­nen­plan zu­guns­ten ei­nes Flug­ha­fens im In­land be­steht;
b.
beim BAZL, wenn der Si­cher­heits­zo­nen­plan zu­guns­ten ei­nes Flug­ha­fens im Aus­land, ei­ner Flug­si­che­rungs­an­la­ge oder ei­nes Flug­we­ges be­steht.177

4 Wer­den die An­sprü­che in Be­stand oder Um­fang be­strit­ten, so rich­tet sich das Ver­fah­ren nach dem EntG178.179

174Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

177Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

178 SR 711

179 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

Art. 44a180

180Ur­sprüng­lich Art. 44bis.

Art. 44b181182

1 Auf Flug­plät­ze, die nicht dem öf­fent­li­chen Ver­kehr die­nen, fin­den die Ar­ti­kel 42–44 und 47 kei­ne An­wen­dung.

2 Die nö­ti­gen Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung des Be­trie­bes sind auf pri­vat­recht­li­chem We­ge zu tref­fen.

3 Die Be­wil­li­gung für den Be­trieb des Flug­plat­zes ist zu ver­wei­gern oder zu ent­zie­hen, wenn auf die­sem We­ge die Ein­hal­tung der ein­schlä­gi­gen Vor­schrif­ten nicht ge­währ­leis­tet ist.

181Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

182Ur­sprüng­lich Art. 44ter.

Art. 45183

1 Die Kos­ten der An­la­ge, des Be­trie­bes und des Un­ter­hal­tes des Flug­plat­zes sind vom Flug­platz­hal­ter zu tra­gen.

2 Fer­ner ge­hen zu Las­ten des Flug­platz­hal­ters:

a.
die Kos­ten der Be­sei­ti­gung oder An­pas­sung be­ste­hen­der Luft­fahrt­hin­der­nis­se, wel­che die Be­nüt­zung ei­nes Flug­plat­zes im In­land be­ein­träch­ti­gen;
b.
die Ent­schä­di­gun­gen nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1, wenn der Flug­platz im In­land liegt.184

3185

183Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

184Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. Ju­ni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

185Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 62 des BG vom 14. Dez. 1984 über die Spar­mass­nah­men 1984 (AS 1985 660; BBl 1984 I 1253).

Art. 46186

186 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Art. 47187

1 Wer­den spä­ter durch Drit­te neue An­la­gen er­stellt, so fal­len die Ko­s­ten der An­pas­sung an die Be­dürf­nis­se der Si­cher­heit der Luft­fahrt aus­sch­liess­lich zu Las­ten die­ser Drit­ten.

2 Ist die An­pas­sung ei­ner not­wen­di­gen neu­en An­la­ge mit über­mäs­sig ho­hen Kos­ten ver­bun­den, kann der Bund ei­ne be­son­de­re Ent­schä­di­gung aus­rich­ten.

187Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 62 des BG vom 14. Dez. 1984 über die Spar­mass­nah­men 1984, in Kraft seit 1. Jan. 1986 (AS 1985 660; BBl 1984 I 1253).

Art. 48188

1 Der Bund trägt die Auf­wen­dun­gen:

a.
für die Be­sei­ti­gung oder An­pas­sung be­ste­hen­der Luft­fahrt­hin­der­nis­se im In­land aus­ser­halb des Flug­ha­fen­be­reichs oder zu­guns­ten ei­nes Flug­ha­fens im Aus­land;
b.
aus Ent­schä­di­gun­gen für Be­schrän­kun­gen des Grund­ei­gen­tums im In­land zu­guns­ten ei­nes Flug­ha­fens oder ei­ner Flug­si­che­rungs­an­la­ge im Aus­land.

2 Die Ar­ti­kel 45 und 47 blei­ben vor­be­hal­ten.

188Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 49189

1 Die Er­brin­ger von Flug­si­che­rungs­diens­ten er­he­ben Ge­büh­ren für die Si­che­rung:

a.
der Stre­cken­flü­ge;
b.
der An- und Ab­flü­ge auf Flug­plät­zen.

2 Die Ge­büh­ren dür­fen ins­ge­samt höchs­tens in sol­cher Hö­he fest­ge­legt wer­den, dass sie die Kos­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­ner an­ge­mes­se­nen Ver­zin­sung des in­ves­tier­ten Ka­pi­tals nicht über­stei­gen.

3 Der Bun­des­rat kann die Flug­plät­ze in Ka­te­go­ri­en ein­tei­len. Da­zu re­gelt er für je­de Ka­te­go­rie, nach wel­chen Grund­sät­zen die Fest­le­gung der Ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung er­folgt und aus wel­chen wei­te­ren Mit­teln die Flug­si­che­rungs­kos­ten für die An- und Ab­flü­ge zu de­cken sind. Er trägt da­bei auch den Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten der Stand­ort­kan­to­ne oder -ge­mein­den oder Pri­va­ter Rech­nung.

4 Ge­büh­re­ner­trä­ge ei­ner Ka­te­go­rie dür­fen nicht zur Fi­nan­zie­rung der Kos­ten ei­ner an­de­ren Ka­te­go­rie ver­wen­det wer­den.

5 In­ner­halb ei­ner Flug­platz­ka­te­go­rie kann ein ein­heit­li­cher Ta­rif für die Ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung fest­ge­legt wer­den.

6 Die Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des UVEK.

7 Der Bun­des­rat legt fest:

a.
wel­che Flü­ge von den Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren be­freit sind;
b.
wel­che Flug­si­che­rungs­kos­ten der Bund trägt;
c.
un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen ein Flug­platz­hal­ter er­mäch­tigt wer­den kann, Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren fest­zu­le­gen und zu er­he­ben, oh­ne sel­ber die Flug­si­che­rungs­diens­te zu er­brin­gen.

189Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915). Die Abs. 3–5 sind in Kraft seit seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 1119Ziff. V Abs. 2 3467).

Art. 50190

190 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

Zweiter Titel: Luftfahrzeuge und Luftfahrtpersonal

Erster Abschnitt: Die Luftfahrzeuge

Art. 51191

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Ein­tei­lung der Luft­fahr­zeu­ge in ein­zel­ne Ka­te­go­ri­en.

2 Er be­stimmt ins­be­son­de­re:

a.
wel­che Luft­fahr­zeu­ge als schwei­ze­ri­sche Staats­luft­fahr­zeu­ge gel­ten;
b.
für wel­che Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en Son­der­re­geln gel­ten (Art. 2 und 108).

3 Er kann die Kan­to­ne er­mäch­ti­gen, für be­stimm­te Ka­te­go­ri­en un­be­mann­ter Luft­fahr­zeu­ge Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Um­welt­be­las­tung und der Ge­fähr­dung von Per­so­nen und Sa­chen auf der Er­de zu tref­fen.

191Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 52192

1 Das BAZL führt das schwei­ze­ri­sche Luft­fahr­zeugre­gis­ter.

2 Ein Luft­fahr­zeug wird im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter nur ein­ge­tra­gen, wenn:

a.
es in kei­nem aus­län­di­schen staat­li­chen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­gen ist;
b.
es die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung zu den vor­ge­schrie­be­nen Prü­fun­gen er­füllt;
c.
die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se am Luft­fahr­zeug den vom Bun­des­rat fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen ent­spre­chen. In Be­zug auf An­ge­hö­ri­ge aus­län­di­scher Staa­ten kann der Bun­des­rat, so­weit kei­ne in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen ent­ge­gen­ste­hen, die Be­din­gun­gen vom Ge­gen­recht ab­hän­gig ma­chen, wel­ches die­se Staa­ten der Schweiz ge­wäh­ren. Er kann hier­zu mit den aus­län­di­schen Staa­ten Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen.193

3 Ne­ben dem Ei­gen­tü­mer kann im Luft­fahr­zeugre­gis­ter auch ein Hal­ter ein­ge­tra­gen wer­den, wenn er die Vor­aus­set­zun­gen des Ein­tra­ges, ab­ge­se­hen vom Ei­gen­tum, er­füllt.

4 Der Bun­des­rat er­lässt die nä­he­ren Vor­schrif­ten über die Vor­aus­set­zun­gen, den In­halt, die Än­de­rung und die Lö­schung von Ein­trä­gen.

192Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

193Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 733; BBl 1993 I 805).

Art. 5354194

194Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 733; BBl 1993 I 805).

Art. 55

Die im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Luft­fahr­zeu­ge gel­ten als schwei­ze­ri­sche Luft­fahr­zeu­ge.

Art. 56195

1 Das BAZL be­schei­nigt für die im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeug­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Luft­fahr­zeu­ge:

a.
die Ein­tra­gung;
b.
die Luft­tüch­tig­keit;
c.
die Lärm- und die Schad­stof­fe­mis­sio­nen der Luft­fahr­zeu­ge mit mo­to­ri­schem An­trieb.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Er­tei­lung, die Gül­tig­keits­dau­er, die Er­neue­rung und den Ent­zug der Be­schei­ni­gun­gen. Er ori­en­tiert sich da­bei an den für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten.

195Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 57196

1 Das UVEK er­lässt ins­be­son­de­re zur Ge­währ­leis­tung der Flug­si­cher­heit Vor­schrif­ten über die Her­stel­lung, den Be­trieb, die In­stand­hal­tung und die Aus­rüs­tung der Luft­fahr­zeu­ge so­wie über die mit­zu­füh­ren­den Bord­pa­pie­re.197

2 Es kann Vor­schrif­ten über die Her­stel­lung be­stimm­ter Luft­fahr­zeug­tei­le er­las­sen.

3 Her­stel­ler- und In­stand­hal­tungs­be­trie­be be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung des BAZL.198

196Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

198 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 58199

1 Die Luft­tüch­tig­keit der im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Luft­fahr­zeu­ge so­wie die Lär­m­ent­wick­lung und Schad­stoff­emis­si­on der Luft­fahr­zeu­ge mit mo­to­ri­schem An­trieb sind zu prü­fen.200

2 Das UVEK er­lässt Be­stim­mun­gen über die An­for­de­run­gen an die Luft­tüch­tig­keit so­wie über die Be­gren­zung der Lärm- und Schad­stoff­emis­sio­nen der Luft­fahr­zeu­ge mit mo­to­ri­schem An­trieb.201

3 Das BAZL er­lässt ei­ne Prü­f­ord­nung. Es be­stimmt, wel­che Ge­rä­te, die nicht Luft­fahr­zeu­ge sind, ei­ner ent­spre­chen­den Prü­fung un­ter­lie­gen.

4 Die Kos­ten der Prü­fung trägt der An­trag­stel­ler.

199Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

200Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

201 Fas­sung ge­mä­ss Anh. Ziff. II 8 des BG vom 22. März 2002 über die An­pas­sung von Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Fe­br. 2003 (AS 2003 187; BBl 2001 3845).

Art. 59

1 Je­des im schwei­ze­ri­schen Luftrau­me ver­keh­ren­de Luft­fahr­zeug hat deut­li­che Kenn­zei­chen zu tra­gen.

2 Das BAZL be­stimmt die Art der Kenn­zei­chen, so­weit die­se nicht durch zwi­schen­staat­li­che Ver­ein­ba­run­gen fest­ge­setzt sind.

Zweiter Abschnitt: Das Luftfahrtpersonal

Art. 60

1 Fol­gen­de Per­so­nen be­dür­fen zur Aus­übung ih­rer Tä­tig­keit ei­ner Er­laub­nis des BAZL:

a.
die Füh­rer von Luft­fahr­zeu­gen;
b.
das zur Füh­rung ei­nes Luft­fahr­zeu­ges er­for­der­li­che Hilfs­per­so­nal, ins­be­son­de­re Na­vi­ga­to­ren, Bord­fun­ker und Bord­me­cha­ni­ker;
c.
Per­so­nen, die Luft­fahrt­per­so­nal aus­bil­den;
d.
das Flug­si­che­rungs­per­so­nal.202

1bis Die Er­laub­nis wird be­fris­tet.203

2 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Ka­te­go­ri­en des üb­ri­gen Luft­fahrt­per­so­nals für die Aus­übung ih­rer Tä­tig­keit ei­ner Er­laub­nis be­dür­fen.

3 Er er­lässt die Vor­schrif­ten über die Er­tei­lung, die Er­neue­rung und den Ent­zug der Er­laub­nis.

202 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

203 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 61204

204 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Art. 62

1 Über die An­er­ken­nung aus­län­di­scher Aus­wei­se ent­schei­det das BAZL, so­fern nicht zwi­schen­staat­li­che Ver­ein­ba­run­gen mass­ge­bend sind.

2 Das BAZL ist be­rech­tigt, den von ei­nem aus­län­di­schen Staat ei­nem schwei­ze­ri­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen aus­ge­stell­ten Aus­weis für den Ver­kehr im schwei­ze­ri­schen Luftraum nicht an­zu­er­ken­nen.

Art. 63

Der Bun­des­rat ord­net in der Voll­zie­hungs­ver­ord­nung oder in be­son­de­ren Re­gle­men­ten die Rech­te und Pflich­ten des Luft­fahrt­per­so­nals im Rah­men der zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen und der Bun­des­ge­setz­ge­bung. Die Ar­beits­be­din­gun­gen wer­den ver­trag­lich ge­re­gelt.

Zweiter Teil: Rechtsbeziehungen aus dem Betrieb der Luftfahrt

Erster Titel: Die Haftpflicht gegenüber Drittpersonen

Art. 64

1 Für Schä­den, die von ei­nem im Fluge be­find­li­chen Luft­fahr­zeug ei­ner Per­son oder Sa­che auf der Er­de zu­ge­fügt wer­den, ist durch den Hal­ter des Luft­fahr­zeu­ges Er­satz zu leis­ten, so­fern fest­steht, dass der Scha­den ent­stan­den und vom Luft­fahr­zeug ver­ur­sacht wor­den ist.

2 Die­se Be­stim­mung gilt auch für:

a.
Schä­den, die durch einen aus dem Luft­fahr­zeug fal­len­den Kör­per ver­ur­sacht wer­den, selbst bei er­laub­tem Ab­wurf von Bal­last oder bei ei­nem Ab­wurf, der in Not er­folgt;
b.
Schä­den, die durch ei­ne an Bord des Luft­fahr­zeu­ges be­find­li­che Per­son ver­ur­sacht wer­den. Der Hal­ter haf­tet je­doch nur bis zum Be­tra­ge der Si­cher­stel­lung, zu der er ge­mä­ss den Ar­ti­keln 70 und 71 ver­pflich­tet ist, wenn die­se Per­son nicht zur Be­sat­zung ge­hört.

3 Das Luft­fahr­zeug gilt als im Fluge be­find­lich vom Be­ginn der Ab­flug­s­ma­nö­ver bis zur Be­en­di­gung der An­kunfts­ma­nö­ver.

Art. 65

Wer das Luft­fahr­zeug oh­ne Wis­sen und Wil­len des Hal­ters be­nützt, ist zum Er­satz des ver­ur­sach­ten Scha­dens ver­pflich­tet. Der Hal­ter haf­tet mit, aber nur bis zum Be­tra­ge der Si­cher­stel­lung, zu der er ge­mä­ss den Ar­ti­keln 70 und 71 ver­pflich­tet ist.

Art. 66

Wird ein Scha­den auf der Er­de da­durch ver­ur­sacht, dass zwei oder meh­re­re Luft­fahr­zeu­ge zu­sam­men­stos­sen, so sind die Hal­ter die­ser Luft­fahr­zeu­ge den ge­schä­dig­ten Drit­ten als So­li­dar­schuld­ner er­satz­pflich­tig.

Art. 67205

205 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 25 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 68206

Die Er­satz­an­sprü­che ver­jäh­ren nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts207 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen.

206 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

207 SR 220

Art. 69

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ti­tels gel­ten nicht für Schä­den auf der Er­de, de­ren Er­satz sich nach ei­nem Ver­trag be­stimmt, der zwi­schen dem Ge­schä­dig­ten und dem ge­mä­ss die­sem Ge­setz Er­satz­pflich­ti­gen ab­ge­schlos­sen ist.

Art. 70

1 Der Hal­ter ei­nes im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Luft­fahr­zeugs muss ge­gen die Fol­gen sei­ner Haft­pflicht als Luft­fahr­zeug­hal­ter ver­si­chert sein. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 71.208

2 Die Ver­si­che­rung hat auch die Haft­pflicht der vom Hal­ter mit der Füh­rung des Luft­fahr­zeu­ges oder mit sons­ti­gen Dienst­leis­tun­gen an Bord be­trau­ten Per­so­nen zu de­cken für Schä­den, die sie Drit­ten in Aus­übung ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit im Diens­te des Hal­ters zu­fü­gen.

208 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 71

1 Die Si­cher­stel­lung der Haft­pflicht­an­sprü­che kann auch er­fol­gen durch Hin­ter­le­gung von leicht ver­wert­ba­ren Re­al­si­cher­hei­ten bei ei­ner öf­fent­li­chen Kas­se oder ei­ner dem BAZL ge­neh­men Bank so­wie durch So­lid­ar­bürg­schaft ei­ner sol­chen Bank oder ei­ner vom Bun­des­rat zum Ge­schäfts­be­trieb in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­mung.

2 Die Re­al­si­cher­heit und die Bürg­schaft müs­sen er­gänzt wer­den, so­bald sich die Mög­lich­keit er­gibt, dass die Hö­he der Si­cher­heit um den Be­trag ei­ner Scha­den­er­satz­lei­stung ver­min­dert wird.

Art. 72

Die Luft­fahr­zeu­ge des Bun­des und der Kan­to­ne sind von der Pflicht zur Si­chers­tel­lung be­freit.

Art. 73

Für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge rich­tet sich die Si­cher­stel­lungs­pflicht nach den gel­ten­den zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen. So­weit sol­che nicht be­ste­hen, kann das BAZL die Be­nüt­zung des schwei­ze­ri­schen Luftrau­mes von der vor­he­ri­gen Leis­tung ei­ner Si­cher­heit ab­hän­gig ma­chen.

Art. 74209

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Er­fül­lung der Si­chers­tel­lungs­pflicht, ins­be­son­de­re über die Hö­he der Si­cher­stel­lun­gen und die Aus­stel­lung von amt­li­chen Be­schei­ni­gun­gen über die Art, Hö­he und Gel­tungs­dau­er der ge­leis­te­ten Si­cher­hei­ten.

2 Er kann die Si­cher­stel­lungs­pflicht aus­deh­nen auf be­stimm­te Ka­te­go­ri­en von schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­gen, die nicht im Luft­fahr­zeu­g­­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sind.

3 In Be­zug auf Schä­den, die durch un­be­kann­te oder nicht­ver­si­cher­te Luft­fahr­zeu­ge ver­ur­sacht wer­den, kann der Bun­des­rat in An­leh­nung an die Re­ge­lung der Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz­ge­bung Vor­schrif­ten er­las­sen.

209Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Zweiter Titel: Das Lufttransportrecht

Art. 75210

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Be­för­de­rung von Per­so­nen, Rei­se­ge­päck, Gü­tern und Tie­ren, über die Haft­pflicht des Trans­port­füh­rers ge­gen­über den Flug­gäs­ten und den Ver­frach­tern so­wie über die Ver­si­che­rungs­pflicht. Er ori­en­tiert sich da­bei an den für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten.211

2 Für den Bin­nen­ver­kehr kann der Bun­des­rat ver­ein­fach­te Ab­fer­ti­gun­gen zu­las­sen.

3 Für den in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr, der nicht un­ter die für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men über die Trans­port­haft­pflicht fällt, und für den Bin­nen­ver­kehr kann der Bun­des­rat die Be­gren­zung der Haft­pflicht zu­guns­ten der Ge­schä­dig­ten ab­wei­chend re­geln.

4 So­weit die Über­ein­kom­men ei­ne ver­trag­li­che Er­hö­hung der Haf­tungs­gren­zen vor­be­hal­ten, kann der Bun­des­rat vor­schrei­ben, dass schwei­ze­ri­sche Un­ter­neh­men der ge­werbs­mäs­si­gen Luft­fahrt Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen nur er­hal­ten, wenn sie den Flug­gäs­ten ei­ne be­stimm­te hö­he­re Haf­tungs­s­um­me an­bie­ten.

5212

210Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. Ju­ni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

212Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Art. 76

Für die Be­för­de­rung von Post­sen­dun­gen auf dem Luft­we­ge blei­ben die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen der Post­ge­setz­ge­bung vor­be­hal­ten.

Art. 76a213

1 Schwei­ze­ri­sche Un­ter­neh­men der ge­werbs­mäs­si­gen Luft­fahrt ha­ben sich ge­gen die Fol­gen ih­rer Haft­pflicht als Luft­trans­port­füh­rer bis zu den vom Bun­des­rat fest­zu­set­zen­den Sum­men zu ver­si­chern.

2 Der Bun­des­rat kann un­ter Vor­be­halt der für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen und Be­wil­li­gun­gen an aus­län­di­sche Un­ter­neh­mun­gen der ge­werbs­­mäs­si­gen Luft­fahrt vom Be­stand ei­ner ge­nü­gen­den Ver­si­che­rung ih­rer Haft­pflicht als Trans­port­füh­rer ab­hän­gig ma­chen.

213Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Dritter Titel: Gemeinsame Bestimmungen über die Haftpflicht

Art. 77

1 Die An­sprü­che aus die­sem Ge­setz blei­ben Ge­schä­dig­ten, die nach dem Un­fall­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 20. März 1981214 ver­si­chert sind, ge­wahrt. Den Ver­si­che­rern steht der Rück­griff nach den Ar­ti­keln 72–75 des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 2000215 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts zu.216

2 Wei­ter­ge­hen­de An­sprü­che aus dem Flug­un­fall blei­ben dem Ver­letz­ten oder den Hin­ter­las­se­nen des Ge­tö­te­ten ge­wahrt.

214 SR 832.20

215 SR 830.1

216 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994V 921, 1999 4523).

Art. 78

Wird ei­ne der Mi­li­tär­ver­si­che­rung un­ter­stell­te Per­son durch den Be­trieb ei­nes schwei­ze­ri­schen Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­ges ver­letzt oder ge­tö­tet, so fin­det aus­sch­liess­lich die Bun­des­ge­setz­ge­bung über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung An­wen­dung.

Art. 79

So­weit die Ar­ti­kel 64–78 so­wie die zu ih­rer Aus­füh­rung vom Bun­des­ra­te er­las­se­nen Vor­schrif­ten nichts an­de­res be­stim­men, gel­ten die Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rech­tes217.

Vierter Titel: Die Sicherungsbeschlagnahme von Luftfahr­zeugen

Art. 80

Un­ter Si­che­rungs­be­schlag­nah­me im Sin­ne der nach­fol­gen­den Ar­ti­kel ist je­de wie auch im­mer be­nann­te Mass­nah­me zu ver­ste­hen, durch die ein Luft­fahr­zeug we­gen pri­va­ter In­ter­es­sen zu­guns­ten ei­nes Gläu­bi­gers, des Ei­gen­tü­mers oder des In­ha­bers ei­nes auf dem Luft­fahr­zeug las­ten­den ding­li­chen Rech­tes fest­ge­hal­ten wird, oh­ne dass der­je­ni­ge, der die Be­schlag­nah­me be­treibt, sich auf ei­ne zu­vor im or­dent­li­chen Ver­fah­ren er­lang­te voll­streck­ba­re ge­richt­li­che Ent­schei­dung oder auf einen gleich­wer­ti­gen voll­streck­ba­ren Ti­tel be­ru­fen könn­te.

Art. 81

1 Der Si­che­rungs­be­schlag­nah­me sind nicht un­ter­wor­fen:

a.
Luft­fahr­zeu­ge, die aus­sch­liess­lich für einen staat­li­chen Dienst be­stimmt sind oder ver­wen­det wer­den;
b.
Luft­fahr­zeu­ge, die tat­säch­lich in den Dienst ei­ner re­gel­mäs­sig be­flo­ge­nen, dem öf­fent­li­chen Ver­kehr die­nen­den Li­nie ein­ge­setzt sind, und die un­ent­behr­li­chen Er­satz­luft­fahr­zeu­ge;
c.
al­le an­dern Luft­fahr­zeu­ge, die zur Be­för­de­rung von Per­so­nen und Sa­chen ge­gen Ent­gelt be­stimmt sind oder ver­wen­det wer­den, wenn sie zum Ab­flug für ei­ne sol­che Be­för­de­rung be­reit sind und es sich nicht et­wa um ei­ne für die­se Rei­se ein­ge­gan­ge­ne Schuld oder um ei­ne wäh­rend der Rei­se ent­stan­de­ne For­de­rung han­delt.

2 Die­ser Ar­ti­kel be­zieht sich nicht auf die Si­che­rungs­be­schlag­nah­me, die ein Ei­gen­tü­mer nach­sucht, wenn ihm der Be­sitz sei­nes Luft­fahr­zeu­ges durch ei­ne un­er­laub­te Hand­lung ent­zo­gen wor­den ist.

Art. 8284218

218 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 1 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 85

Die vor­ste­hen­den Be­stim­mun­gen gel­ten nicht für Si­che­rungs­mass­nah­men, die auf Grund von kon­kurs­recht­li­chen, ver­wal­tungs­recht­li­chen oder straf­recht­li­chen Vor­schrif­ten ge­trof­fen wer­den.

Art. 86

Die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 80–85 gel­ten auch für aus­län­di­sche Luft­fahr­zeu­ge, so­fern der Staat, in des­sen Luft­fahr­zeugre­gis­ter sie ein­ge­tra­gen sind, Ge­gen­recht hält.

Art. 87

Die Be­stim­mun­gen der zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen über den Schutz des ge­werb­li­chen Ei­gen­tums blei­ben vor­be­hal­ten.

Fünfter Titel: Strafbestimmungen

Erster Abschnitt: Strafbare Handlungen

Art. 88219

1 Wer in Ver­let­zung ei­ner auf­grund von Ar­ti­kel 7 ver­füg­ten Ver­kehrs­s­per­re vor­sätz­lich in den schwei­ze­ri­schen Luftraum ein­fliegt oder in der Schweiz ab­fliegt oder ein ge­sperr­tes Ge­biet der Schweiz über­fliegt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Ver­letzt der Tä­ter über­dies die in Ar­ti­kel 18 auf­ge­stell­ten Vor­schrif­ten über den Lan­dungs­zwang, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

3 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

219 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 89220

1 Wer vor­sätz­lich ein Luft­fahr­zeug mit falschen oder ver­fälsch­ten Kenn­zei­chen oder oh­ne die in Ar­ti­kel 59 vor­ge­schrie­be­nen Kenn­zei­chen führt oder füh­ren lässt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

3 Der Tä­ter ist auch straf­bar, wenn er aus­ser­halb der Schweiz ein Luft­fahr­zeug mit schwei­ze­ri­schen Kenn­zei­chen führt oder füh­ren lässt, oh­ne da­zu be­rech­tigt zu sein. Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 des Straf­ge­setz­buchs221 fin­det An­wen­dung.

220 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

221 SR 311.0

Art. 89a222

1 Wer als Kom­man­dant ei­nes Luft­fahr­zeugs den nach den Ver­kehrs­re­geln er­teil­ten Wei­sun­gen ei­nes Ab­fang-Luft­fahr­zeugs vor­sätz­lich nicht Fol­ge leis­tet, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.223

2 Die Tat ist auch straf­bar, wenn sie im Aus­land be­gan­gen wird:

a.
an Bord ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­ges;
b.
an Bord ei­nes aus­län­di­schen Luft­fahr­zeu­ges, wel­ches von ei­nem Hal­ter mit Haupt­ge­schäfts­sitz oder stän­di­gem Auf­ent­halt in der Schweiz be­trie­ben wird.

3 Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 des Straf­ge­setz­bu­ches224 ist an­wend­bar.

222Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

223 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

224SR 311.0

Art. 90225

1 Wer wäh­rend ei­nes Flugs als Kom­man­dant des Luft­fahr­zeugs, als Mit­glied der Be­sat­zung oder als Pas­sa­gier die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten oder Ver­kehrs­re­geln vor­sätz­lich miss­ach­tet und da­durch wis­sent­lich Leib und Le­ben von Men­schen oder frem­des Ei­gen­tum von er­heb­li­chem Wert auf der Erd­ober­flä­che in Ge­fahr bringt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen be­straft.

225 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 90bis227

Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer:

a.228
in an­ge­trun­ke­nem Zu­stand oder un­ter dem Ein­fluss von Be­täu­bungs­mit­teln oder psy­cho­tro­pen Sub­stan­zen als Be­sat­zungs­mit­glied tä­tig ist;
b.
sich vor­sätz­lich ei­ner amt­lich an­ge­ord­ne­ten Blut­pro­be oder ei­ner zu­sätz­li­chen ärzt­li­chen Un­ter­su­chung wi­der­setzt oder ent­zieht oder den Zweck die­ser Mass­nah­men ver­ei­telt.

227Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

228 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Art. 91229

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig:

a.
Ver­kehrs­re­geln ver­letzt;
b.
Vor­schrif­ten über den Flug­be­trieb ver­letzt, die der Si­cher­heit von Men­schen oder Sa­chen die­nen;
c.
ein Luft­fahr­zeug führt oder be­treibt, oh­ne die vor­ge­schrie­be­nen Pa­pie­re zu be­sit­zen;
d.
ein Luft­fahr­zeug führt oder be­treibt, wel­ches die An­for­de­run­gen an die Luft­tüch­tig­keit nicht er­füllt;
e.
Vor­schrif­ten über die In­stand­hal­tung ver­letzt und da­durch die Be­triebs­si­cher­heit ge­fähr­det;
f.
ge­gen fol­gen­de Vor­schrif­ten ver­stösst, die in ei­nem Be­triebs­reg­le­ment nach Ar­ti­kel 36c ent­hal­ten sind und dem Schutz der Um­welt so­wie der Si­cher­heit von Men­schen oder Sa­chen die­nen:
1.
Vor­schrif­ten über das An- und Ab­flug­ver­fah­ren,
2.
Vor­schrif­ten über die Be­nüt­zung von Flug­platz­an­la­gen durch Pas­sa­gie­re, Luft- und Bo­den­fahr­zeu­ge so­wie sons­ti­ge Be­nüt­zer;
g.
als Pas­sa­gier Wei­sun­gen der Flug­be­sat­zung miss­ach­tet, die der Si­cher­heit von Men­schen oder Sa­chen die­nen;
h.
die öf­fent­li­che Ru­he stört, in­dem er ein Luft­fahr­zeug zu ei­nem Zeit­punkt be­treibt, in dem es die Ge­setz­ge­bung oder das an­wend­ba­re Be­triebs­re­gle­ment nach Ar­ti­kel 36c nicht er­laubt;
i.
ge­gen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten ver­stösst, de­ren Über­tre­tung un­ter Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ser Be­stim­mung für straf­bar er­klärt ist.

2 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
ge­gen ei­ne un­ter Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ser Be­stim­mung an ihn ge­rich­te­te Ver­fü­gung ver­stösst;
b
ei­ne Auf­la­ge nicht ein­hält, wel­che in ei­ner Kon­zes­si­on oder ei­ner Be­wil­li­gung ent­hal­ten ist;
c.230
un­be­rech­tig­ter­wei­se den Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­plat­zes be­tritt oder bei des­sen Be­tre­ten die Si­cher­heits­kon­trol­le um­geht oder ver­ei­telt; der Ver­such ist straf­bar;
d.231
oh­ne Be­wil­li­gung ei­ne Waf­fe oder einen ge­fähr­li­chen Ge­gen­stand im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 be­zie­hungs­wei­se Ab­satz 6 des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1997232 in den Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­plat­zes bringt; der Ver­such ist straf­bar.

3 Bei gro­ben Ver­stös­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–e und i so­wie Ab­satz 2 ist die Stra­fe Bus­se bis zu 40 000 Fran­ken.

4 Wer als Luft­trans­port­füh­rer ge­gen­über sei­nen Pas­sa­gie­ren wie­der­holt oder schwer­wie­gend Pflich­ten ver­letzt, wel­che auf­grund in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen be­ste­hen und de­ren Ver­let­zung auf­grund die­ser Ver­ein­ba­run­gen mit Sank­tio­nen be­droht sein muss, wird mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken be­straft.

229Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

232 SR 514.54

Art. 91bis233

Die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974234 (Art. 14–18) sind an­wend­bar.

233Ein­ge­fügt durch Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

234SR 313.0

Art. 92

Bei der Ver­let­zung der Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes oder der von den zu­stän­di­gen Be­hör­den ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­ord­nun­gen und wei­te­ren Vor­schrif­ten oder der Be­stim­mun­gen ei­ner zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­rung über die Luft­fahrt kann das BAZL, un­ab­hän­gig von der Ein­lei­tung und vom Aus­gang ei­nes all­fäl­li­gen Straf­ver­fah­rens, fol­gen­de Mass­nah­men ver­fü­gen:

a.
den zeit­wei­li­gen oder dau­ern­den Ent­zug oder ei­ne Ein­schrän­kung des Gel­tungs­be­rei­ches von er­teil­ten Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen;
b.
die Be­schlag­nah­me von Luft­fahr­zeu­gen, de­ren wei­te­rer Ge­brauch die öf­fent­li­che Si­cher­heit ge­fähr­den wür­de oder de­ren miss­bräuch­li­che Ver­wen­dung zu be­fürch­ten ist.

Art. 93235

Ei­ne auf Grund von Ar­ti­kel 28, 30 oder 37 er­teil­te Kon­zes­si­on kann bei schwe­rer oder wie­der­hol­ter Ver­let­zung der Pflich­ten des Kon­zes­sio­närs je­der­zeit oh­ne Ent­schä­di­gung zu­rück­ge­zo­gen wer­den.

235 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 15. Nov. 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181).

Art. 94236

236Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 95237

237Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Zweiter Abschnitt: Geltungsbereich und Strafverfolgung

Art. 96238

So­weit die Ar­ti­kel 89 Ab­satz 3, 89a Ab­satz 3 und 97 die­ses Ge­set­zes oder die Ar­ti­kel 4–7 des Straf­ge­setz­buchs239 nichts an­de­res vor­se­hen, ist den Straf­be­stim­mun­gen nur un­ter­wor­fen, wer im In­land ei­ne straf­ba­re Hand­lung ver­übt.

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

239 SR 311.0

Art. 97241

1 Das schwei­ze­ri­sche Straf­recht gilt auch für Ta­ten, die an Bord ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugs aus­ser­halb der Schweiz ver­übt wer­den.

1bis Es gilt auch für Ver­bre­chen und Ver­ge­hen so­wie für Über­tre­tun­gen nach Ar­ti­kel 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be g, die an Bord ei­nes aus­län­di­schen Luft­fahr­zeugs aus­ser­halb der Schweiz be­gan­gen wer­den, wenn das Luft­fahr­zeug in der Schweiz lan­det und der Tä­ter sich noch an Bord be­fin­det.242

2 Mit­glie­der der Be­sat­zung ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugs un­ter­ste­hen dem schwei­ze­ri­schen Straf­recht, auch wenn sie die Tat aus­ser­halb des Luft­fahr­zeugs im Zu­sam­men­hang mit ih­ren dienst­li­chen Ver­rich­tun­gen ver­übt ha­ben.

3 Die ge­richt­li­che Be­ur­tei­lung ist nur zu­läs­sig, wenn sich der Tä­ter in der Schweiz be­fin­det und nicht an das Aus­land aus­ge­lie­fert wird oder wenn er der Eid­ge­nos­sen­schaft we­gen die­ser Tat aus­ge­lie­fert wird.

4 Ar­ti­kel 6 Ab­sät­ze 3 und 4 des Straf­ge­setz­buchs243 ist an­wend­bar.244

241Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. Ju­ni 1977, in Kraft seit 1. Jan. 1978 (AS 1977 2110; BBl 1976 III 1232).

242 Ein­ge­fügt durch An­hang des BB vom 18. Dez. 2020 über die Ge­neh­mi­gung des Prot. zur Än­de­rung des Abk. von To­kio, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 468; BBl 20205123).

243 SR 311.0

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 98

1 Die an Bord ei­nes Luft­fahr­zeu­ges be­gan­ge­nen straf­ba­ren Hand­lun­gen un­ters­te­hen un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 der Bun­dess­traf­ge­richts­bar­keit.245

2 Über­tre­tun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 91 wer­den nach den Ver­fah­rens­vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974246 durch das BAZL ver­folgt und be­ur­teilt.247

3 Sind die straf­ba­ren Hand­lun­gen an Bord aus­län­di­scher Luft­fahr­zeu­ge über der Schweiz oder an Bord schwei­ze­ri­scher Luft­fahr­zeu­ge aus­ser­halb der Schweiz ver­übt wor­den, so kann die für die Straf­ver­fol­gung zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Be­hör­de von der Durch­füh­rung des Straf­ver­fah­rens ab­se­hen.248

245Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

246SR 313.0

247Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

248Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 99

1 Wird an Bord ei­nes schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeu­ges ei­ne straf­ba­re Hand­lung ver­übt, so hat der Kom­man­dant die zur Be­weis­si­che­rung not­wen­di­gen Mass­nah­men zu tref­fen.249

2 Er nimmt bis zum Ein­grei­fen der zu­stän­di­gen Be­hör­de die Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen vor, die kei­nen Auf­schub er­tra­gen.250

3 Er ist be­rech­tigt, Flug­gäs­te und Be­sat­zungs­mit­glie­der zu durch­su­chen und Ge­gen­stän­de, die als Be­weis­mit­tel die­nen kön­nen, zu be­schlag­nah­men.251

4 Ist Ge­fahr im Ver­zug, so steht dem Kom­man­dan­ten das Recht zu, Ver­däch­ti­ge vor­läu­fig fest­zu­neh­men.252

5 Die Ar­ti­kel 39, 40 und 45–52 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974253 über die Ver­neh­mung des Be­schul­dig­ten, die Ein­ho­lung münd­li­cher Aus­künf­te, die Durch­füh­rung von Zwangs­mass­nah­men, die Be­schlag­nah­me, Durch­su­chung und vor­läu­fi­ge Fest­nah­me gel­ten sinn­ge­mä­ss.254

249Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738: BBl 1971 I 266).

250Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

251Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

252Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

253SR 313.0

254Ein­ge­fügt durch Ziff. 15 des An­hangs zum VStrR, in Kraft seit 1. Jan. 1975 (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993).

Art. 100256

1 Die Staats­an­walt­schaf­ten und die Ge­rich­te mel­den dem BAZL je­de straf­ba­re Hand­lung, die zum Ent­zug von Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen im Sin­ne von Ar­ti­kel 92 Buch­sta­be a An­lass ge­ben könn­te.

2 Sie mel­den dem BAZL, so­fern durch die Mel­dung das Straf­ver­fah­ren nicht be­ein­träch­tigt wird, Ver­ur­tei­lun­gen und hän­gi­ge Straf­ver­fah­ren ge­gen im Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­ha­fens tä­ti­ge Per­so­nen be­tref­fend:

a.
ter­ro­ris­ti­sche Tä­tig­kei­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 13a Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 21. März 1997257 über Mass­nah­men zur Wah­rung der in­ne­ren Si­cher­heit;
b.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 111–113, 122, 134, 139, 140, 156, 183, 185, 221 und 223–226ter des Straf­ge­setz­buchs258;
c.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 des Be­täu­bungs­mit­tel­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 1951259;
d.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 37 des Spreng­stoff­ge­set­zes vom 25. März 1977260;
e.
straf­ba­re Hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 33 des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 1997261.

3 Das BAZL kann zur Über­prü­fung von Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen für im Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­ha­fens tä­ti­ge Per­so­nen Stel­lung­nah­men des Nach­rich­ten­diens­tes des Bun­des ein­ho­len.

4 Hat ei­ne Ärz­tin, ein Arzt, ei­ne Psy­cho­lo­gin oder ein Psy­cho­lo­ge bei ei­nem Be­sat­zungs­mit­glied, ei­ner Flug­lot­sin oder ei­nem Flug­lot­sen we­gen ei­ner fest­ge­stell­ten kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Krank­heit, ei­nes Ge­bre­chens oder ei­ner Sucht Zwei­fel an der Taug­lich­keit zur Aus­übung der ent­spre­chen­den Tä­tig­kei­ten, so kann sie oder er dem BAZL Mel­dung er­stat­ten.262

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

257 SR 120. Die­ser Art. ist nicht mehr in Kraft. Sie­he heu­te: Art. 19 Abs. 2 Bst. a des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015 (SR 121).

258 SR 311.0

259 SR 812.121

260 SR 941.41

261 SR 514.54

262 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Art. 100bis263

1 Wenn Ver­dachts­grün­de be­ste­hen, dass ein An­schlag auf ein aus der Schweiz ab­flie­gen­des Luft­fahr­zeug aus­ge­führt wer­den könn­te, so ist der Kom­man­dant der für den be­tref­fen­den Flug­platz zu­stän­di­gen Kan­tons­po­li­zei be­fugt, ei­ne Kon­trol­le und nö­ti­gen­falls ei­ne Durch­­su­chung des Luft­fahr­zeu­ges an­zu­ord­nen. Die Be­sat­zung und die mit der Bo­de­nor­ga­ni­sa­ti­on Be­auf­trag­ten sind auf Er­su­chen der Kan­tons­po­li­zei ver­pflich­tet, die Po­li­zei­or­ga­ne bei der Durch­füh­rung die­ser Mass­nah­men zu un­ter­stüt­zen.

2 Be­ste­hen Ver­dachts­grün­de, dass ein sol­cher An­schlag durch Luft­post­sen­dun­gen oder Luft­fracht aus­ge­führt wer­den könn­te, ist der in Ab­satz 1 ge­nann­te Po­li­zei­kom­man­dant be­fugt, ei­ne Kon­trol­le und nö­ti­gen­falls ei­ne Durch­su­chung der in Be­tracht fal­len­den Post- und Fracht­sen­dun­gen an­zu­ord­nen. Die An­bie­te­rin­nen von Post­diens­ten und de­ren Be­auf­trag­te sind ver­pflich­tet, der Kan­tons­po­li­zei die frag­li­chen Post­sen­dun­gen aus­zu­lie­fern.264 265

3 Be­ste­hen Ver­dachts­grün­de, dass ein An­schlag wäh­rend des Flug­es aus­ge­führt wer­den könn­te, ist der in Ab­satz 1 ge­nann­te Po­li­zei­kom­man­dant be­fugt, ei­ne Durch­su­chung der Flug­gäs­te und des Hand­ge­päcks nach Waf­fen und Spreng­stof­fen an­zu­ord­nen. Er­hebt ein Flug­gast ge­gen die­se Mass­nah­me Ein­spruch, so kann er oh­ne Ent­schä­di­gung vom be­tref­fen­den Fluge aus­ge­schlos­sen wer­den.

4 Die Kon­trol­len und Durch­su­chun­gen nach den Ab­sät­zen 1 bis 3 sind un­ter grös­ster Scho­nung des Pri­vat­ge­heim­nis­ses durch­zu­füh­ren. Auf die In­ter­es­sen des Luft­ver­kehrs ist nach Mög­lich­keit Rück­sicht zu neh­men. Die Zoll­be­hand­lung muss ge­währ­leis­tet blei­ben.

5 Die Haf­tung für Schä­den, die bei Kon­troll­mass­nah­men ein­tre­ten, rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des Ver­ant­wort­lich­keits­ge­set­zes vom 14. März 1958266.

263Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

264 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Post­ge­set­zes 17. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 2012 4993; BBl 2009 5181).

265 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2465; BBl 1996 III 1306).

266SR 170.32

Art. 100ter268

1 Be­sat­zungs­mit­glie­der, bei de­nen An­zei­chen der An­ge­trun­ken­heit oder des Ein­flus­ses von Be­täu­bungs­mit­teln oder psy­cho­tro­pen Sub­stan­zen vor­lie­gen, sind ge­eig­ne­ten Un­ter­su­chun­gen zu un­ter­zie­hen.269

2 Zur An­ord­nung der er­for­der­li­chen Mass­nah­men sind die Flug­platz­lei­ter und die Or­ga­ne der ört­lich zu­stän­di­gen Po­li­zei be­fugt. Han­deln die Flug­platz­lei­ter, so ha­ben sie, so­fern ei­ne ers­te Un­ter­su­chung einen Ver­dacht nach Ab­satz l be­stä­tigt, oh­ne Ver­zug die Po­li­zei bei­zu­zie­hen.

3 Bei der Durch­füh­rung von Vor­feld­in­spek­tio­nen an Luft­fahr­zeu­gen und de­ren Be­sat­zung kann das BAZL bei Be­sat­zungs­mit­glie­dern je­der­zeit einen Al­ko­hol­test an­ord­nen. Die Durch­füh­rung der er­for­der­li­chen Mass­nah­men er­folgt durch die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Po­li­zei­stel­le.270

4 Die zu­stän­di­gen Per­so­nen und Stel­len nach den Ab­sät­zen 2 und 3 kön­nen ei­ne Blut­pro­be an­ord­nen.271

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen und Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1, 3 und 4. Er be­rück­sich­tigt da­bei die Be­stim­mun­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on zur An­ge­trun­ken­heit, die ge­mä­ss dem Ab­kom­men vom 21. Ju­ni 1999272 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr an­wend­bar sind. Er­gän­zend ori­en­tiert er sich an den Vor­schrif­ten über die Al­ko­hol­kon­trol­le und die an­de­ren Mass­nah­men ge­gen­über den Stras­sen­be­nüt­zern.273

268Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

269 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

270 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

271 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

272 SR 0.748.127.192.68

273 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 229; BBl 2021626).

Dritter Teil: Förderung der Luftfahrt

Art. 101275

1 Der Bund kann der schwei­ze­ri­schen Luft­fahrt an den Be­trieb re­gel­mäs­sig be­flo­ge­ner Li­ni­en Bei­trä­ge oder Dar­le­hen ge­wäh­ren.276

2 In je­dem Fall ist die fi­nan­zi­el­le La­ge des Emp­fän­gers zu be­rück­sich­ti­gen.

275Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 62 des BG vom 14. Dez. 1984 über die Spar­mass­nah­men 1984, in Kraft seit 1. Jan. 1986 (AS 1985 660; BBl 1984 I 1253).

276Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 101a277

277Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 21 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanzaus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

Art. 101b278

1 Der Bund kann Er­trags­aus­fäl­le ei­nes Er­brin­gers von Flug­si­che­rungs­diens­ten für Leis­tun­gen im be­nach­bar­ten Aus­land vor­über­ge­hend über­neh­men, bis die Ent­schä­di­gung mit die­sem Staat ver­ein­bart ist.

2 Der Bun­des­rat über­prüft al­le drei Jah­re, ob und zu wel­chem An­teil der Bund die­se Er­trags­aus­fäl­le wei­ter­hin über­neh­men soll.279

278 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

279Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 102280

Der Bund kann sich an Flug­platz- oder Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­mun­gen be­tei­li­gen, wenn dies im all­ge­mei­nen In­ter­es­se liegt.

280Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 1971, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 1738; BBl 1971 I 266).

Art. 102a281

1 Lässt sich ein un­ter­bruch­frei­er und ge­ord­ne­ter Be­trieb der Lan­des­flughä­fen in­fol­ge der CO­VID-19-Pan­de­mie nicht an­ders ge­währ­leis­ten, so kann der Bund:

a.
sich zu­sam­men mit den Flug­plat­zun­ter­neh­men vor­über­ge­hend an Ge­sell­schaf­ten zur Si­cher­stel­lung der Er­brin­gung von Dienst­leis­tun­gen in den Be­rei­chen Bo­den­ab­fer­ti­gung und Luft­fahr­zeug­in­stand­hal­tung be­tei­li­gen oder sol­chen Ge­sell­schaf­ten Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten oder Ga­ran­ti­en ge­wäh­ren;
b.
den Un­ter­neh­men, die Dienst­leis­tun­gen in den Be­rei­chen Bo­den­ab­fer­ti­gung und Luft­fahr­zeug­in­stand­hal­tung er­brin­gen, Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten oder Ga­ran­ti­en ge­wäh­ren;
c.
den Lan­des­flughä­fen Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten oder Ga­ran­ti­en ge­wäh­ren.

2 Der Bun­des­rat re­gelt un­ter Be­rück­sich­ti­gung an­ge­mes­se­ner Si­cher­hei­ten die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Be­tei­li­gung des Bun­des und die Aus­rich­tung wei­te­rer Fi­nanz­hil­fen so­wie die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen für Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten und Ga­ran­ti­en. Er sorgt da­für, dass die Fi­nanz­hil­fen aus­sch­liess­lich zur Si­cher­stel­lung der Dienst­leis­tun­gen in der Schweiz ver­wen­det wer­den.

3 Vor­aus­set­zung für die Ge­wäh­rung von Fi­nanz­hil­fen an aus­län­di­sche oder aus­län­disch do­mi­nier­te Un­ter­neh­men ist die Ab­si­che­rung durch Be­tei­li­gungs­rech­te im glei­chem Um­fang oder gleich­wer­ti­ge Si­cher­heits­mass­nah­men. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

281Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Mai 2020, in Kraft vom 7. Mai 2020 bis zum 31. Dez. 2025 (AS 2020 1493; BBl 2020 3667).

Art. 103282

1 Die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on prüft, ob mit Ar­ti­kel 13 des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999283 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr ver­ein­bar sind:

a.284
die Ent­wür­fe zu Be­schlüs­sen des Bun­des­ra­tes, wel­che be­stimm­te Un­ter­neh­men oder Pro­duk­ti­ons­zwei­ge im An­wen­dungs­be­reich des Ab­kom­mens be­güns­ti­gen, ins­be­son­de­re Leis­tun­gen, Be­tei­li­gun­gen und Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 101, 102 und 102a die­ses Ge­set­zes;
b.
gleich­ar­ti­ge Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men von Kan­to­nen und Ge­mein­den oder an­de­ren schwei­ze­ri­schen öf­fent­lich-recht­li­chen oder ge­mischt-wirt­schaft­li­chen Kör­per­schaf­ten oder An­stal­ten;
c.
gleich­ar­ti­ge Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft oder ih­rer Mit­glied­staa­ten.

2 Die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on ist bei der Prü­fung vom Bun­des­rat und von der Ver­wal­tung un­ab­hän­gig.

3 Die für den Be­schluss zu­stän­di­gen Be­hör­den be­rück­sich­ti­gen das Er­geb­nis der Prü­fung.

282 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1998 2566; BBl 1997 III 1181). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2004, in Kraft seit 1. Sept. 2004 (AS 2004 3867; BBl 2003 6241).

283 SR 0.748.127.192.68

284 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 6. Mai 2020, in Kraft vom 7. Mai 2020 bis zum 31. Dez. 2025 (AS 2020 1493; BBl 2020 3667).

Art. 103a285

1 Der Bund un­ter­stützt die Aus- und Wei­ter­bil­dung von An­wär­tern, wel­che als Mi­li­tär­pi­lo­ten, Be­rufs­pi­lo­ten, Flug­leh­rer oder Fern­spä­her in Be­tracht kom­men.

2 Die Aus­bil­dung er­folgt zur Haupt­sa­che in pri­va­ten Schu­len.

3 Der Bun­des­rat kann die ad­mi­nis­tra­ti­ve Lei­tung, die Auf­klä­rung über die Mög­lich­kei­ten der flie­ge­ri­schen Lauf­bahn und die Wer­bung Or­ga­ni­sa­tio­nen der Luft­fahrt über­tra­gen. Der Bund über­nimmt de­ren Auf­wen­dun­gen zu den Selbst­kos­ten. Die Ein­zel­hei­ten wer­den ver­trag­lich ge­re­gelt.

4 Der Bun­des­rat ord­net die Auf­sicht und setzt ein Or­gan ein, wel­ches die In­ter­es­sen der be­tei­lig­ten Stel­len auf­ein­an­der ab­stimmt.

285Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 103b286

Der Bund för­dert die Aus- und Wei­ter­bil­dung so­wie For­schung und Ent­wick­lung neu­er Tech­no­lo­gi­en im Be­reich der ver­schie­de­nen Spar­ten der Luft­fahrt.

286Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 103c und 103d287

287Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 20111119; BBl 2009 4915).

Vierter Teil: Anwendungs- und Schlussbestimmungen

Art. 104288

Die Be­stim­mun­gen der Fern­mel­de­ge­setz­ge­bung blei­ben vor­be­hal­ten.

288 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des Po­st­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 30. April 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2465; BBl 1996 III 1306).

Art. 105

1 Die Be­stim­mun­gen der Zoll­ge­setz­ge­bung blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Die Flug­platz­hal­ter sind zur Be­reit­stel­lung der für die Zoll­ab­fer­ti­gung not­wen­di­gen Räu­me ver­pflich­tet.

Art. 106

1 Der Bund haf­tet für Schä­den, die von ei­nem schwei­ze­ri­schen Mi­li­tär­luft­fahr­zeug ei­ner Per­son oder Sa­che auf der Er­de zu­ge­fügt wer­den, aus­sch­liess­lich ge­mä­ss den Ar­ti­keln 64–74 und 77–79 die­ses Ge­set­zes.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Be­stim­mun­gen für die zi­vi­le Luft­fahrt aus Grün­den der Flug­si­cher­heit auch auf die mi­li­tä­ri­sche Luft­fahrt an­wend­bar sind.290

290Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

Art. 107

Über die Be­ach­tung der im In­ter­es­se der Ver­kehrs­si­cher­heit auf­ge­stell­ten Ver­kehrs­re­geln und der Si­gnal­ord­nung im Mi­li­tär­flug­be­trieb trifft die zu­stän­di­ge Ab­tei­lung des VBS im Ein­ver­neh­men mit dem BAZL die er­for­der­li­chen An­ord­nun­gen. So­weit sol­che Re­geln durch von der Schweiz ab­ge­schlos­se­ne zwi­schen­staat­li­che Ver­ein­ba­run­gen fest­ge­legt wer­den, sind sie auch im Mi­li­tär­flug­be­trieb oh­ne wei­te­res ver­bind­lich.

Art. 107a291

1 Das BAZL, die Be­schwer­de­be­hör­den so­wie die mit Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz be­auf­trag­ten üb­ri­gen Be­hör­den und pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen be­ar­bei­ten die zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben er­for­der­li­chen Per­so­nen­da­ten.

2 Be­ar­bei­tet wer­den Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le, be­tref­fend:

a.
das in der Zi­vil­luft­fahrt tä­ti­ge Per­so­nal, über:
1.
Cha­rak­ter (Leu­mund, Straf­re­gis­ter­aus­zug und Er­geb­nis­se all­fäl­li­ger wei­te­rer Ab­klä­run­gen),
2.
Be­fä­hi­gung (schu­li­sche und fach­li­che Aus­bil­dung, be­ruf­li­cher Wer­de­gang, Qua­li­fi­ka­tio­nen, Vor­fäl­le und Un­fäl­le),
3.
Ge­sund­heit (Un­ter­su­chun­gen be­tref­fend kör­per­li­che und in­tel­lek­tu­el­le Eig­nung);
b.
ad­mi­nis­tra­ti­ve und straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen nach der Ge­setz­ge­bung über die Zi­vil­luft­fahrt.

3 Be­ar­bei­tet wer­den im Wei­te­ren Per­so­nen­da­ten be­tref­fend:

a.
schwei­ze­ri­sche Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men;
b.
aus­län­di­sche Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit Flug­be­trieb in­ner­halb der Schweiz;
c.
Her­stel­ler­be­trie­be;
d.
In­stand­hal­tungs­be­trie­be;
e.
Be­trei­ber von In­fra­struk­tu­r­an­la­gen;
f.
Er­brin­ger von Flug­si­che­rungs­diens­ten.

4 Die Er­brin­ger der zi­vi­len Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen be­trei­ben für die Zwe­cke der Un­ter­su­chung von Flug­un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len bei Flug­ver­kehrs­stel­len ein Sys­tem zur Auf­zeich­nung von Hin­ter­grund­ge­sprä­chen und -ge­räuschen. Der Bun­des­rat re­gelt die Ver­ant­wor­tung für die Da­ten­samm­lung, das Aus­wer­tungs­ver­fah­ren, die Da­ten­emp­fän­ger, die Auf­be­wah­rungs­dau­er und die Ver­nich­tung der Da­ten so­wie die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Schutz­mass­nah­men.292

5 Die da­ten­be­ar­bei­ten­den Stel­len kön­nen zum Voll­zug ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben den mit ent­spre­chen­den Auf­ga­ben be­trau­ten in- und aus­län­di­schen Be­hör­den so­wie in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le, be­kannt ge­ben, wenn die­se Be­hör­den und Or­ga­ni­sa­tio­nen einen an­ge­mes­se­nen Schutz der über­mit­tel­ten Da­ten ge­währ­leis­ten.

6 Das BAZL in­for­miert die be­trof­fe­nen Flug­ha­fen­hal­ter über Mel­dun­gen und Stel­lung­nah­men, die ihm ge­stützt auf Ar­ti­kel 100 Ab­sät­ze 2 und 3 zu­ge­gan­gen sind, so­fern de­ren In­halt zum Ent­zug von Be­wil­li­gun­gen, Er­laub­nis­sen und Aus­wei­sen von im Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens tä­ti­gen Per­so­nen An­lass ge­ben könn­te.293

291Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 1999 3071; BBl 1998 2591). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

292Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 5607, 2018 3841; BBl 2016 7133).

293 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 107b294

1 Die im schwei­ze­ri­schen Luft­fahr­zeugre­gis­ter (Art. 52 ff.) ent­hal­te­nen Per­so­nen­da­ten sind öf­fent­lich. Sie kön­nen mit­tels Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

2 Die Un­ter­su­chungs­stel­le hat Zu­gang zu den vom BAZL be­ar­bei­te­ten Per­so­nen­da­ten des in der zi­vi­len Luft­fahrt tä­ti­gen Per­so­nals.

294 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 108

1 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass ein­zel­ne Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes auf Luft­fahr­zeu­ge be­son­de­rer Ka­te­go­ri­en kei­ne An­wen­dung fin­den. Als sol­che gel­ten:

a.
Staats­luft­fahr­zeu­ge, die nicht Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­ge sind;
b.
nicht mo­to­risch an­ge­trie­be­ne Luft­fahr­zeu­ge;
c.
un­be­mann­te mo­to­risch an­ge­trie­be­ne Luft­fahr­zeu­ge;
d.
be­mann­te mo­to­risch an­ge­trie­be­ne Luft­fahr­zeu­ge mit ge­rin­gem Ge­wicht oder ge­rin­ger Flä­chen­be­las­tung.295

2 Er kann ge­ge­be­nen­falls für die­se Ar­ten von Luft­fahr­zeu­gen Son­der­re­geln auf­stel­len. Da­bei dür­fen je­doch die Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes über die Haft­pflicht und die Straf­be­stim­mun­gen nicht ge­än­dert wer­den.

295Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 3010; BBl 1992 I 607).

Art. 108a296

1 Der Bun­des­rat legt die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen an die Si­cher­heit im Luft­ver­kehr fest. Er ori­en­tiert sich da­bei an den für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten und be­rück­sich­tigt den Stand der Tech­nik so­wie die wirt­schaft­li­che Trag­bar­keit.

2 Er kann tech­ni­sche Nor­men be­zeich­nen, bei de­ren Ein­hal­tung ver­mu­tet wird, dass die grund­le­gen­den Si­cher­heits­an­for­de­run­gen er­füllt sind.

3 Er kann den Er­lass ad­mi­nis­tra­ti­ver und tech­ni­scher Vor­schrif­ten, ins­be­son­de­re das Be­zeich­nen der tech­ni­schen Nor­men nach Ab­satz 2, dem BAZL über­tra­gen.

296 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1119; BBl 2009 4915).

Art. 108b297

1 Fol­gen­de Stel­len müs­sen Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fun­gen durch­füh­ren:

a.
Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz: für ihr Luft­fahrt­per­so­nal;
b.
Flug­ha­fen­hal­ter: für al­le an­de­ren Per­so­nen, die Zu­gang zum Si­cher­heits­be­reich ei­nes Flug­ha­fens ha­ben oder er­hal­ten sol­len.

2 Die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung um­fasst zu­min­dest:

a.
die Ve­ri­fi­zie­rung der Iden­ti­tät der be­tref­fen­den Per­son;
b.
die Über­prü­fung, ob Vor­stra­fen vor­han­den oder Straf­ver­fah­ren hän­gig sind;
c.
die Kon­trol­le des Le­bens­laufs, ins­be­son­de­re die An­ga­ben über bis­he­ri­ge Be­schäf­ti­gun­gen, Aus­bil­dun­gen und Aus­lands­auf­ent­hal­te.

3 Sie darf nur mit der Ein­wil­li­gung der zu prü­fen­den Per­son durch­ge­führt wer­den. Wird der Zu­gang zum Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens nicht ge­währt, so kann die be­trof­fe­ne Per­son vom Flug­ha­fen­hal­ter ei­ne Ver­fü­gung ver­lan­gen.

297 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 108c298

1 Das Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men oder der Flug­ha­fen­hal­ter kann der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Po­li­zei­stel­le zur Ab­klä­rung des Si­cher­heits­ri­si­kos die Da­ten nach Ar­ti­kel 108b Ab­satz 2 be­kannt­ge­ben.

2 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Po­li­zei­stel­le kann zur Ab­klä­rung des Si­cher­heits­ri­si­kos:

a.
Da­ten aus dem Straf­re­gis­ter er­he­ben, ein­sch­liess­lich Da­ten über hän­gi­ge Straf­ver­fah­ren;
b.
beim Nach­rich­ten­dienst des Bun­des Aus­künf­te ein­ho­len.

3 Sie kann Da­ten, die für die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung be­nö­tigt wer­den, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­len, bei ei­ner aus­län­di­schen Po­li­zei­stel­le ein­ho­len und die Da­ten be­ar­bei­ten, so­fern der an­ge­mes­se­ne Schutz der über­mit­tel­ten Da­ten ge­währ­leis­tet ist.

4 Sie über­mit­telt dem Flug­ha­fen­hal­ter und dem Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­men die Da­ten, die für den Er­lass der Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 108b Ab­satz 3 be­nö­tigt wer­den, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­len.

298 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 108d299

Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Po­li­zei­stel­le gibt auf An­trag des Luft­ver­kehrs­un­ter­neh­mens oder des Flug­ha­fen­hal­ters ei­ne Emp­feh­lung ab, der be­tref­fen­den Per­son Zu­gang zum Si­cher­heits­be­reich des Flug­ha­fens zu ge­wäh­ren oder nicht.

299 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 108e300

Die Zu­ver­läs­sig­keits­über­prü­fung ist in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den zu wie­der­ho­len. Sie wird vor­zei­tig durch­ge­führt, wenn Grund zur An­nah­me be­steht, dass neue Ri­si­ken ent­stan­den sind.

300 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 25. Sept. 2020 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 565, 672; BBl 2019 4751).

Art. 109

Der Bun­des­rat ist er­mäch­tigt, die­je­ni­gen Mass­nah­men zu tref­fen, die sich bis zur ge­setz­li­chen Re­ge­lung als not­wen­dig er­wei­sen:

a.
zur Durch­füh­rung der durch die Bun­des­ver­samm­lung ge­neh­mig­ten zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen auf dem Ge­bie­te der Luft­fahrt;
b.
zur An­wen­dung der be­tref­fen­den Re­geln der zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen auf den in­ner­schwei­ze­ri­schen Luft­ver­kehr;
c.
zur An­pas­sung an neue tech­ni­sche Er­schei­nun­gen auf dem Ge­bie­te der Luft­fahrt.

Art. 110

Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes sind al­le wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen auf­ge­ho­ben, na­ment­lich:

a.
der Bun­des­rats­be­schluss vom 27. Ja­nu­ar 1920301 be­tref­fend die Ord­nung des Luft­ver­kehrs in der Schweiz und die ge­stützt dar­auf vom Eid­ge­nös­si­schen Post- und Ei­sen­bahn­de­par­te­ment und vom Eid­ge­nös­si­schen Luft­amt er­las­se­nen Vor­schrif­ten;
b.
die vom Bun­des­ra­te er­las­se­nen Vor­schrif­ten vom 24. Ja­nu­ar 1921302 be­tref­fend den Ver­kehr von Luft­fahr­zeu­gen auf und über Ge­wäs­sern.

Art. 111

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes; er wird mit des­sen Voll­zug be­auf­tragt.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 15. Ju­ni 1950303

303BRB vom 5. Ju­ni 1950.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 17. Dezember 1971 304

Schlussbestimmungen der Änderung vom 26. Juni 1998 307

Schlussbestimmungen der Änderung vom 18. Juni 1999 308

308 AS 1999 3071; BBl 1998 2591

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 1. Oktober 2010 309