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Verordnung
über den Flugsicherungsdienst
(VFSD)

vom 18. Dezember 1995 (Stand am 1. Mai 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 10a Absatz 2, 40–40g, 49, 101b, 107a Absatz 4 und
108a Absatz 3 des Luftfahrtgesetzes vom 21. Dezember 19481 (LFG)
und auf die Artikel 37a–37f des Bundesgesetzes vom 22. März 19852
über die Verwendung der zweckgebundenen Mineralölsteuer und weiterer
für den Strassen- und Luftverkehr zweckgebundener Mittel (MinVG),
in Ausführung des Übereinkommens vom 7. Dezember 19443
über die Internationale Zivilluftfahrt (Chicago-Übereinkommen),
der Mehrseitigen Vereinbarung vom 12. Februar 19814 über Flugsicherungs-Streckengebühren
und des Abkommens vom 21. Juni 19995 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Europäischen Gemeinschaft über den Luftverkehr,
insbesondere der Verordnung (EG) Nr. 549/20046, der Verordnung (EG) Nr. 550/20047 und der Durchführungsverordnung (EU) Nr. 391/20138 in der für die Schweiz gemäss Ziffer 5 des Anhangs zum Abkommen jeweils verbindlichen Fassung,9

verordnet:

1 SR 748.0

2 SR 725.116.2

3 SR 0.748.0

4 SR 0.748.112.12

5 SR 0.748.127.192.68

6 Verordnung (EG) Nr. 549/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 zur Festlegung des Rahmens für die Schaffung eines einheitlichen europäischen Luftraums («Rahmenverordnung»).

7 Verordnung (EG) Nr. 50/2004 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 10. März 2004 über die Erbringung von Flugsicherungsdiensten im einheitlichen europäischen Luftraum («Flugsicherungsdienste-Verordnung»).

8 Durchführungsverordnung (EU) Nr. 391/2013 der Kommission vom 3. Mai 2013 zur Festlegung einer gemeinsamen Gebührenregelung für Flugsicherungsdienste.

9 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

1. Kapitel : Allgemeine Bestimmungen1011

10 Gemäss Ziff. I der V vom 29. Juni 2011, in Kraft seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 3503) wurden Abschnitte in Kapitel umbenannt.

11 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869). Berichtigung vom 1. Okt. 2019 (AS 2019 3083).

1. Abschnitt: Flugsicherungsaufgaben

Art. 1 Flugsicherungsdienst  

Der Flug­si­che­rungs­dienst um­fasst die fol­gen­den Diens­te:

a.
Flug­ver­kehrs-Ma­na­ge­ment (Air Traf­fic Ma­na­ge­ment; ATM)

Luftraum-Ma­na­ge­ment (Bst. b), Ver­kehrs­fluss- und Ver­kehrs­ka­pa­zi­täts-Ma­na­ge­ment (Bst. c) und Flug­ver­kehrs­diens­te (Bst. d).

b.
Luftraum-Ma­na­ge­ment (Air­space Ma­na­ge­ment;
ASM)

Be­wirt­schaf­tung der Lufträu­me, der Rou­ten der Flug­ver­kehrs­diens­te (ATS-Rou­ten), der Flug­be­schrän­kungs-, Ge­fah­ren- und Luft­sperr­ge­bie­te, der Ge­bie­te mit Trans­pon­der- oder Funk­kom­mu­ni­ka­ti­ons­pflicht so­wie der tem­po­rär re­ser­vier­ten und tem­po­rär se­gre­gier­ten Ge­bie­te.

c.
Ver­kehrs­fluss- und Ver­kehrs­ka­pa­zi­täts-Ma­na­ge­ment (Air Traf­fic Flow and Ca­pa­ci­ty Ma­na­ge­ment; ATFCM)

Re­ge­lung der Ver­kehrs­flüs­se und Ver­kehrs­ka­pa­zi­tä­ten in Ab­spra­che mit den Er­brin­gern der Diens­te nach den Buch­sta­ben e und f so­wie der Eu­ro­päi­schen Ver­kehrs­fluss­steue­rungs­zen­tra­le.

d.
Flug­ver­kehrs­diens­te (Air Traf­fic Ser­vices; ATS)

Flug­ver­kehrs­kon­troll­diens­te (Bst. e), Flug­in­for­ma­ti­ons­diens­te (Bst. f) und Alarm­dienst (Bst. g).

e.
Flug­ver­kehrs­kon­troll­diens­te (Air Traf­fic Con­trol Ser­vices; ATC)

Stre­cken­flug-, An- und Ab­flug- so­wie Platz­ver­kehrs­kon­troll­dienst.

f.
Flug­in­for­ma­ti­ons­dienst (Flight In­for­ma­ti­on Ser­vice; FIS)

An­ge­bot von Flug­in­for­ma­ti­on für den ge­sam­ten Luft­ver­kehr ein­sch­liess­lich Flug­platz-Flug­in­for­ma­ti­ons­dienst (AFIS; Ae­ro­dro­me Flight In­for­ma­ti­on Ser­vice ).

g.
Flug­a­larm­dienst (Aler­ting Ser­vice; ALS)

Alar­mie­rung und Un­ter­stüt­zung der zu­stän­di­gen Stel­len über Luft­fahr­zeu­ge, die die Hil­fe des Such- und Ret­tungs­diens­tes be­nö­ti­gen.

h.
Kom­mu­ni­ka­ti­ons- Na­vi­ga­ti­ons- und Über­wa­chungs­diens­te (Com­mu­ni­ca­ti­on, Na­vi­ga­ti­on and Sur­veil­lan­ce Ser­vices; CNS)

i.
Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst

Si­cher­stel­lung von Bo­den/Bo­den- und Bo­den/Bord-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­bin­dun­gen für den Flug­ver­kehrs­kon­troll­dienst.

j.
Na­vi­ga­ti­ons­dienst

Ver­sor­gung von Luft­fahr­zeu­gen mit Po­si­ti­ons­in­for­ma­tio­nen.

k.
Über­wa­chungs­dienst

Er­mitt­lung der Po­si­ti­on von Luft­fahr­zeu­gen.

l.
Luft­fahrt­in­for­ma­ti­ons­dienst

Ent­ge­gen­nah­me, Spei­che­rung, Ver­ar­bei­tung, Nach­füh­rung, Über­tra­gung, Be­reit­stel­lung, Über­mitt­lung, His­to­ri­sie­rung und Ar­chi­vie­rungvon Luft­fahrt­da­ten und -in­for­ma­tio­nen ein­sch­liess­lich die Her­stel­lung von Luft­fahrt­kar­ten, so­wie Be­reit­stel­lung und Be­trieb ei­ner in­ter­net­ba­sier­ten An­wen­dung zur Flug­vor­be­rei­tung.

m.
Flug­wet­ter­dienst

Ent­ge­gen­nah­me, Spei­che­rung, Ver­ar­bei­tung, Nach­füh­rung, Über­tra­gung, Be­reit­stel­lung und Über­mitt­lung, His­to­ri­sie­rung und Ar­chi­vie­rung von Flug­wet­ter­da­ten und ‑in­for­ma­tio­nen er­bringt.

Art. 1a Unterstützende Leistungen  

Die fol­gen­den un­ter­stüt­zen­den Leis­tun­gen sind Be­stand­teil der Diens­te nach Ar­ti­kel 1:

a.
die In­stal­la­ti­on, der Be­trieb und die War­tung der zur Er­brin­gung der Diens­te er­for­der­li­chen In­fra­struk­tur;
b.
Flug­ver­mes­sun­gen;
c.
Er­stab­klä­run­gen be­züg­lich Ab­schat­tun­gen, Spie­ge­lun­gen und elek­tro­ma­gne­ti­sche Stö­run­gen von Flug­si­che­rungs­an­la­gen durch Luft­fahrt­hin­der­nis­se.
Art. 1b Flugverfahrensberechnungsdienst  

Der Flug­ver­fah­rens­be­rech­nungs­dienst um­fasst die Er­ar­bei­tung und Än­de­rung so­wie die Prü­fung von Flug­stre­cken so­wie von An- und Ab­flug­ver­fah­ren nach In­stru­men­ten­flug­regeln.

2. Abschnitt: Betrieb

Art. 2 Luftraumstruktur und Benutzungsprioritäten  

1 Das Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL) legt nach An­hö­rung der Luft­waf­fe und der «Sky­gui­de Schwei­ze­ri­sche Ak­ti­en­ge­sell­schaft für zi­vi­le und mi­li­tä­ri­sche Flug­si­che­rung» (Sky­gui­de) so­wie wei­te­rer be­trof­fe­ner Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tungs­er­brin­ger (Leis­tungs­er­brin­ger) die Luftraum­struk­tur und die Zu­ord­nung der Luftraum­klas­sen fest und sorgt für de­ren Ver­öf­fent­li­chung im Luft­fahrt­hand­buch (Ae­ro­nau­ti­cal In­for­ma­ti­on Pu­bli­ca­ti­on; AIP)12.

2 Den na­tio­na­len zi­vi­len und mi­li­tä­ri­schen In­ter­es­sen bei der Be­nut­zung des Luftrau­mes ist glei­cher­mas­sen Rech­nung zu tra­gen.

3 Zur Re­ge­lung von In­ter­es­sens­kon­flik­ten er­lässt das BAZL im Ein­ver­neh­men mit der Luft­waf­fe und nach An­hö­rung der Sky­gui­de und wei­te­rer be­trof­fe­ner Leis­tungs­er­brin­ger Wei­sun­gen über das Luftraum-Ma­na­ge­ment, ins­be­son­de­re be­tref­fend die Be­nut­zungs­prio­ri­tä­ten.

12 Die­se Do­ku­men­te kön­nen bei Sky­gui­de (aip­ver­sand@sky­gui­de.ch) ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen und beim Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt (BAZL), 3003 Bern kos­ten­los ein­ge­se­hen wer­den

Art. 3 Betriebsvorschriften  

1 Für die Durch­füh­rung der Flug­si­che­rungs­diens­te und de­ren Ge­büh­ren­re­ge­lung sind die Nor­men und Emp­feh­lun­gen der In­ter­na­tio­na­len Zi­vil­luft­fahrt-Or­ga­ni­sa­ti­on (ICAO) in den An­hän­gen 1–4, 6 und 7, 10–15, 17 und 19 zum Chi­ca­go-Über­ein­kom­men so­wie die zu­ge­hö­ri­gen er­gän­zen­den Ver­fah­ren un­mit­tel­bar an­wend­bar. Vor­be­hal­ten sind die im AIP pu­bli­zier­ten Ab­wei­chun­gen.

2 Das BAZL er­lässt im Ein­ver­neh­men mit der Luft­waf­fe er­gän­zen­de tech­ni­sche oder be­trieb­li­che Wei­sun­gen. Für rein mi­li­tä­ri­sche Be­rei­che kann die Luft­waf­fe im Ein­ver­neh­men mit dem BAZL zu­sätz­li­che Wei­sun­gen er­las­sen.

3 Vor dem Er­lass, der Än­de­rung oder der Auf­he­bung luft­recht­li­cher Vor­schrif­ten, die den Flug­si­che­rungs­dienst be­tref­fen, sind die be­trof­fe­nen Leis­tungs­er­brin­ger an­zu­hö­ren. Sie kön­nen dem BAZL ent­spre­chen­de Vor­schlä­ge oder An­re­gun­gen un­ter­brei­ten.

Art. 3a Leistungsvereinbarungen  

Die Ein­zel­hei­ten der zu er­brin­gen­den Diens­te sind im Rah­men der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Vor­schrif­ten zwi­schen den Leis­tungs­er­brin­gern und der Kund­schaft ab­zu­spre­chen; das BAZL und die Luft­waf­fe wer­den zu den Ver­hand­lun­gen bei­ge­zo­gen. Kön­nen sich die Par­tei­en nicht ei­ni­gen, ent­schei­det das BAZL im Ein­ver­neh­men mit der Luft­waf­fe und nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten.

Art. 4 Meldepflichten  

1 Die Leis­tungs­er­brin­ger mel­den fol­gen­de Er­eig­nis­se un­ver­züg­lich dem BAZL:

a.
Er­eig­nis­se, die ge­mä­ss den Vor­ga­ben der EUzu mel­den sind, ins­be­son­de­re ge­mä­ss der Ver­ord­nun­gen (EU) Nr. 376/201413 und der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2015/101814 in der für die Schweiz ge­mä­ss Zif­fer 3 des An­hangs zum Ab­kom­men vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Luft­ver­kehr je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung;
b.
Wi­der­hand­lun­gen ge­gen An­ord­nun­gen der Leis­tungs­er­brin­ger von Flug­ver­kehrs­kon­troll­diens­ten;
c.
tech­ni­sche oder be­trieb­li­che Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten, wel­che auf die Er­fül­lung der zu­ge­teil­ten Auf­ga­ben einen mass­ge­bli­chen Ein­fluss ha­ben kön­nen;
d.
Er­eig­nis­se, die die Si­cher­heit der Flug­si­che­rungs­diens­te be­ein­träch­ti­gen.

2 Sind mi­li­tä­ri­sche Luft­fahr­zeu­ge be­tei­ligt, in­for­miert das BAZL die Luft­waf­fe.

3 Zu Um­fang, Form, In­halt und Pro­zess der Mel­dun­gen er­lässt das BAZL er­gän­zen­de tech­ni­sche Wei­sun­gen.

13 Ver­ord­nung (EU) Nr. 376/2014 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 3. April 2014 über die Mel­dung, Ana­ly­se und Wei­ter­ver­fol­gung von Er­eig­nis­sen in der Zi­vil­luft­fahrt, zur Än­de­rung der Ver­ord­nung (EU) Nr. 996/2010 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes und zur Auf­he­bung der Richt­li­nie 2003/42/EG des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes und der Ver­ord­nun­gen (EG) Nr. 1321/2007 und (EG) Nr. 1330/2007 der Kom­mis­si­on.

14 Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) 2015/1018 der Kom­mis­si­on vom 29. Ju­ni 2015 zur Fest­le­gung ei­ner Lis­te zur Ein­stu­fung von Er­eig­nis­sen in der Zi­vil­luft­fahrt, die ge­mä­ss der Ver­ord­nung (EU) Nr. 376/2014 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes mel­de­pflich­tig sind.

Art. 4a Militärische Flüge  

1 Die Luft­waf­fe nimmt die tak­ti­sche Füh­rung von mi­li­tä­ri­schen Missio­nen wahr und über­trägt de­ren Durch­füh­rung der Sky­gui­de.

2 Die Luft­waf­fe und die Sky­gui­de re­geln im Ein­ver­neh­men die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se an den zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben im Be­reich mi­li­tä­ri­scher Flü­ge not­wen­di­gen An­la­gen und Bau­ten.

Art. 4b Besondere und ausserordentliche Lagen  

1 In be­son­de­ren oder aus­ser­or­dent­li­chen La­gen wer­den Flug­si­che­rungs­diens­te zu Han­den der Zi­vil­luft­fahrt so­lan­ge er­bracht, als dies nö­tig ist.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) trifft im Ein­ver­neh­men mit dem De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) die not­wen­di­gen Mass­nah­men.

Art. 4c Zusammenarbeit mit in- und ausländischen Behörden  

1 Das BAZL führt die Ver­hand­lun­gen mit in- oder aus­län­di­schen Be­hör­den oder Or­ga­ni­sa­tio­nen, so­weit nicht nur rein mi­li­tä­ri­sche In­ter­es­sen ver­han­delt wer­den; die Sky­gui­de kann an die­sen Ver­hand­lun­gen teil­neh­men. Das BAZL kann die Sky­gui­de im Ein­zel­fall auch mit der Ver­hand­lungs­füh­rung be­auf­tra­gen.

2 Es kann ein­zel­ne Diens­te zu­guns­ten grenz­na­her schwei­ze­ri­scher Flug­plät­ze aus­län­di­schen Leis­tungs­er­brin­gern über­tra­gen.

3. Abschnitt: Sprache der Radiotelefonie

Art. 5 Sprache der Radiotelefonie in grenznahen Gebieten für den Instrumentenflugverkehr und gewerbsmässigen Sichtflugverkehr 15  

1 In Ge­bie­ten, in wel­chen Sky­gui­de oder Drit­te nach Ar­ti­kel 9a grenz­über­schrei­ten­de Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen, be­wil­ligt das BAZL auf An­trag von Sky­gui­de oder des Flug­platz­hal­ters für den In­stru­men­ten­flug­ver­kehr und ge­werbs­mäs­si­gen Sicht­flug­ver­kehr Ab­wei­chun­gen vom Grund­satz nach Ar­ti­kel 10a Ab­satz 1 LFG, wenn die An­trag­stel­le­rin nach­weist, dass die Flug­si­cher­heit bei der Ver­wen­dung ei­ner wei­te­ren Spra­che ne­ben Eng­lisch ge­währ­leis­tet ist.

2 Sind Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen im schwei­ze­ri­schen Luftraum aus­län­di­schen Leis­tungs­er­brin­gern über­tra­gen wor­den, wel­che auf aus­län­di­schem Ge­biet mehr­spra­chi­ge Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen, so sind die­se im grenz­über­schrei­ten­den Flug­si­che­rungs­sek­tor auch im schwei­ze­ri­schen Luftraum zu­läs­sig.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Fe­br. 2022, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 231).

Art. 5a Sprache der Radiotelefonie mit Swiss Radar für den Sichtflugverkehr 16  

Die Ra­dio­te­le­fo­nie mit Swiss Ra­dar fin­det auf Eng­lisch statt. Vor­be­hal­ten sind die im AIP pu­bli­zier­ten Ab­wei­chun­gen.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Fe­br. 2022, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 231).

2. Kapitel: Erbringung der Flugsicherungsaufgaben 17

17 Ursprünglich vor Art. 5. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

1. Abschnitt: Skyguide 18

18 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

Art. 6 Aufgaben 19  

1 Die Sky­gui­de er­bringt, un­ter Vor­be­halt der Auf­ga­ben­über­tra­gung nach den Ar­ti­keln 40b und 40bbis LFG, die Flug­si­che­rungs­auf­ga­ben nach An­hang 1. Sie ist zu­dem ATS-Au­t­ho­ri­ty im Sin­ne der An­hän­ge 2 und 1120 des Chi­ca­go-Über­ein­kom­mens.

2 Das BAZL kann im Ein­ver­neh­men mit der Luft­waf­fe die Sky­gui­de nach An­hö­rung und un­ter gleich­zei­ti­ger Be­stim­mung des Kos­ten­trä­gers ver­pflich­ten, in Ein­zel­fäl­len und vor­über­ge­hend wei­te­re Dienst­leis­tun­gen auf dem Ge­biet der Flug­si­che­rung zu er­brin­gen.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

20 Die­se Do­ku­men­te kön­nen bei der ICAO be­stellt oder abon­niert wer­den.

Art. 6a Einschränkungen der Zusammenarbeit nach Artikel 40b Absatz 3 LFG 21  

1 Als un­trag­ba­re Ein­schrän­kun­gen der Flug­si­che­rung im Sinn von Ar­ti­kel 40b Ab­satz 3 LFG gel­ten:

a.
Un­ter­brü­che oder an­de­re Ein­schrän­kun­gen der Kon­ti­nui­tät der Diens­te;
b.
Be­ein­träch­ti­gun­gen der Qua­li­tät oder Wirt­schaft­lich­keit der Flug­si­che­rungs­diens­te ge­mä­ss An­hang 1.

2 Als Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung im Sinn von Ar­ti­kel 40b Ab­satz 4 LFG gel­ten:

a.
Flug­si­che­rungs­diens­te und die tak­ti­sche Füh­rung für die Mi­li­tär­luft­fahrt;
b.
Platz­ver­kehrs­kon­troll­diens­te der Lan­des­flughä­fen;
c.
An- und Ab­flug­ver­kehrs­kon­troll­diens­te der Lan­des­flughä­fen;
d.
Stre­cken­flug­kon­troll­diens­te, so­weit sie für Flü­ge von und nach der Schweiz er­for­der­lich sind;
e.
Kom­mu­ni­ka­ti­ons-, Na­vi­ga­ti­ons- und Über­wa­chungs­diens­te, die zur Er­brin­gung der Flug­si­che­rungs­diens­te ge­mä­ss Buch­sta­ben a–d er­for­der­lich sind;
f.
Luft­fahrt­in­for­ma­ti­ons­diens­te, die zur Er­brin­gung der Flug­si­che­rungs­diens­te ge­mä­ss Buch­sta­ben a–e und für die Durch­füh­rung von Flü­gen nach In­stru­men­ten­flug­regeln er­for­der­lich sind;
g.
In­stal­la­ti­on, Be­trieb und War­tung der zur Er­brin­gung der Flug­si­che­rungs­diens­te ge­mä­ss Buch­sta­ben a–f er­for­der­li­chen In­fra­struk­tur.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

Art. 7 Ausbildung  

1 Die Sky­gui­de sorgt für die Aus­bil­dung ih­res Per­so­nals.22 Sie kann Flug­ver­kehrs­lei­te­rin­nen und Flug­ver­kehrs­lei­ter nach den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten aus­bil­den und ih­re Diens­te für die Aus­bil­dung von Flug­si­che­rungs­per­so­nal auch Drit­ten zur Ver­fü­gung stel­len.

2 Das BAZL und die Luft­waf­fe kön­nen die Sky­gui­de ver­pflich­ten, Flug­si­che­rungs­per­so­nal von Drit­ten ge­gen Ent­schä­di­gung aus­zu­bil­den.23

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Jan. 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 514).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Jan. 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 514).

Art. 8 Gesamtarbeitsverträge 24  

Die Sky­gui­de ist da­für be­sorgt, dass der Flug­si­che­rungs­be­trieb nicht durch Streik, Aus­sper­rung, Boy­kott oder an­de­re Kampf­mass­nah­men be­ein­träch­tigt wird.25 Sie schliesst mit ih­rem Per­so­nal nach Mög­lich­keit Ge­samt­ar­beits­ver­trä­ge ab.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Mai 1999, in Kraft seit 1. Ju­ni 1999 (AS 1999 1722).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Jan. 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 514).

Art. 9 Finanzierung 26  

Die Sky­gui­de fi­nan­ziert ih­re Auf­ga­ben ins­be­son­de­re durch:

a.
die Er­he­bung von Ge­büh­ren (Art. 49 LFG);
b.
die Ab­gel­tung aus zwi­schen­staat­li­chen Ver­ein­ba­run­gen;
c.
Bei­trä­ge des Bun­des für Er­trags­aus­fäl­le im Aus­land (Art. 12):
cbis.27
Bei­trä­ge des Bun­des für Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der In­te­gra­ti­on von zi­vi­len un­be­mann­ten Luft­fahr­zeu­gen in den Luftraum (Art. 12a);
d.
die Ab­gel­tung des Bun­des für ge­büh­ren­be­frei­te Flü­ge (Art. 34);
e.
die Ab­gel­tung des Bun­des für mi­li­tä­ri­sche Flü­ge (Art. 37);
f.
Ein­nah­men aus wei­te­ren Dienst­leis­tun­gen.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 3503).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Fe­br. 2022, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 231).

2. Abschnitt: Übertragung der Erbringung lokaler Flugsicherungsdienstleistungen28

28 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

Art. 9a Lokale Flugsicherungsdienste  

1 Die Flug­platz­hal­ter und die Sky­gui­de kön­nen fol­gen­de lo­ka­le Flug­si­che­rungs­diens­te sel­ber er­brin­gen oder un­ter ih­rer Ver­ant­wor­tung durch Drit­te er­brin­gen las­sen:

a.
Platz­ver­kehrs­kon­troll­diens­te (An­hang 1 Ziff. 2.3.2 und 2.3.3);
b.
AFIS (An­hang 1 Ziff. 3.2);
c.
flug­platz­be­zo­ge­ne Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Na­vi­ga­ti­ons­diens­te (An­hang 1 Ziff. 5.1 und 5.2).

2 Der Flug­platz­hal­ter sorgt da­für, dass die In­for­ma­ti­on über die über­tra­ge­nen Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen in der AIP pu­bli­ziert wird.

Art. 9b Bewilligung des BAZL  

1 Das BAZL be­wil­ligt die Über­tra­gung der lo­ka­len Flug­si­che­rungs­diens­te auf den Flug­platz­hal­ter oder den Bei­zug ei­nes Drit­ten, wenn:

a.
die Er­brin­gung der Flug­si­che­rungs­diens­te von na­tio­na­ler Be­deu­tung ge­mä­ss Ar­ti­kel 6aAb­satz 2 kei­ne un­trag­ba­ren Ein­schrän­kun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 6a Ab­satz 1 er­fah­ren;
b.
die Mach­bar­keit und Wirt­schaft­lich­keit der Über­tra­gung nach­ge­wie­sen ist;
c.
die mass­ge­bli­chen Zer­ti­fi­zie­rungs­an­for­de­run­gen vom ge­plan­ten Leis­tungs­er­brin­ger nach­ge­wie­sen sind;
d.
der Nach­weis vor­liegt, dass die Flug­si­cher­heit wäh­rend und nach der Über­tra­gung ge­währ­leis­tet ist;
e.
nach An­hö­rung der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung die Ein­wil­li­gung des UVEK im Ein­ver­neh­men mit dem VBS vor­liegt.

2 Der An­trag des Flug­platz­hal­ters oder der Sky­gui­de muss fol­gen­de An­ga­ben bein­hal­ten:

a.
Nach­wei­se, dass die Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss Ab­satz 1 er­füllt sind;
b.
einen Um­set­zungs­plan mit zeit­li­chen Mei­len­stei­nen und dem be­ab­sich­tig­ten Zeit­punkt der In­be­trieb­nah­me;
c.
einen Be­schrieb über den Um­fang und das An­ge­bot der Flug­si­che­rungs­dienst­leis­tun­gen und -in­fra­struk­tur nach der Über­nah­me.

3. Abschnitt: Flugwetterdienst29

29 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

Art. 9c MeteoSchweiz  

Das Bun­des­amt für Me­teo­ro­lo­gie und Kli­ma­to­lo­gie (Me­teoSchweiz) er­bringt den zi­vi­len Flug­wet­ter­dienst nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be m und ist Me­teo­ro­lo­gi­cal Au­t­ho­ri­ty im Sin­ne des An­hangs 330 des Chi­ca­go-Über­ein­kom­mens. Das UVEK re­gelt im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment des In­nern die Ein­zel­hei­ten.

30 Die­se Do­ku­men­te kön­nen bei der ICAO be­stellt oder abon­niert wer­den.

3. Kapitel: Finanzierung der Flugsicherung31

31 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 29. Juni 2011, in Kraft seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 3503).

1. Abschnitt: Allgemeine Vorschriften

Art. 10 Einschränkung des Geltungsbereichs der Durchführungsverordnung (EU)
Nr. 391/2013
32  

In Aus­füh­rung von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 5 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013 gilt die Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013 nicht für Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie II nach Ar­ti­kel 25.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

Art. 11 Einschränkung von Quersubventionierungen  

1 Die Ein­nah­men aus Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren so­wie die Ab­gel­tun­gen des Bun­des für Stre­cken­flug­si­che­rungs­diens­te dür­fen nicht zur Fi­nan­zie­rung der Kos­ten für die Er­brin­gung von An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­ten ver­wen­det wer­den.

2 Die Ein­nah­men aus Ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung so­wie Ab­gel­tun­gen des Bun­des für die An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te ei­ner be­stimm­ten Flug­platz­ka­te­go­rie dür­fen nicht zur Fi­nan­zie­rung der Kos­ten für die Er­brin­gung von Stre­cken­flug­si­che­rungs­diens­ten oder von An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­ten ei­ner an­de­ren Flug­platz­ka­te­go­rie ver­wen­det wer­den.

3 Die Ein­nah­men aus Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren so­wie Ab­gel­tun­gen des Bun­des in­ner­halb ei­ner Ge­büh­ren­zo­ne nach Ar­ti­kel 13 dür­fen nicht zur Fi­nan­zie­rung der Kos­ten für die Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­diens­ten ei­ner an­de­ren Ge­büh­ren­zo­ne ver­wen­det wer­den.

Art. 12 Deckung von Ertragsausfällen der Skyguide im Ausland durch den Bund  

1 Der Bund kann die jähr­li­chen Er­trags­aus­fäl­le der Sky­gui­de, die ihr auf­grund der Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­diens­ten im Aus­land ent­ste­hen, im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te über­neh­men. Für die Er­stel­lung des Vor­an­schla­ges über­mit­telt die Sky­gui­de dem BAZL ei­ne Schät­zung der vor­aus­sicht­li­chen Er­trags­aus­fäl­le.

2 Ein staat­lich be­auf­sich­tig­tes Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 7 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200533 (RAG) und das BAZL prü­fen die ef­fek­ti­ve Hö­he der Er­trags­aus­fäl­le am En­de ei­nes Rech­nungs­jah­res. Die Sky­gui­de trägt die Kos­ten für die Über­prü­fung.34

3 Zeigt die Über­prü­fung, dass im be­tref­fen­den Jahr die Zah­lun­gen des Bun­des hö­her aus­ge­fal­len sind als die ef­fek­ti­ven Er­trags­aus­fäl­le, wird die Dif­fe­renz der Sky­gui­de im Fol­ge­jahr an­ge­rech­net.

4 Die Sky­gui­de über­mit­telt dem BAZL auf An­fra­ge sämt­li­che für die Über­prü­fung des zu leis­ten­den Be­tra­ges er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen.

5 Das BAZL schliesst mit der Sky­gui­de jähr­lich ei­ne Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung. Die­se re­gelt ins­be­son­de­re die im be­tref­fen­den Jahr durch den Bund zu leis­ten­den Bei­trä­ge und die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten.

33 SR 221.302

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Fe­br. 2022, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 231).

Art. 12a Deckung der Kosten von Skyguide im Zusammenhang mit der Integration von zivilen unbemannten Luftfahrzeugen in den Luftraum durch den Bund 35  

1 Der Bund kann die jähr­li­chen Kos­ten der Sky­gui­de für Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit der In­te­gra­ti­on von zi­vi­len un­be­mann­ten Luft­fahr­zeu­gen in den Luftraum im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te über­neh­men. Für die Er­stel­lung des Vor­an­schla­ges über­mit­telt die Sky­gui­de dem BAZL ei­ne Schät­zung der vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten für die­se Dienst­leis­tun­gen.

2 Ein staat­lich be­auf­sich­tig­tes Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 7 RAG36 und das BAZL prü­fen die ef­fek­ti­ve Hö­he der Kos­ten am En­de ei­nes Rech­nungs­jah­res. Die Sky­gui­de trägt die Kos­ten für die Über­prü­fung.

3 Zeigt die Über­prü­fung, dass im be­tref­fen­den Jahr die Zah­lun­gen des Bun­des hö­her aus­ge­fal­len sind als die ef­fek­ti­ven Kos­ten, wird die Dif­fe­renz der Sky­gui­de im Fol­ge­jahr an­ge­rech­net.

4 Die Sky­gui­de über­mit­telt dem BAZL auf An­fra­ge sämt­li­che für die Über­prü­fung des zu leis­ten­den Be­tra­ges er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen.

5 Das BAZL schliesst mit der Sky­gui­de jähr­lich ei­ne Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung. Die­se re­gelt ins­be­son­de­re den im be­tref­fen­den Jahr er­war­te­ten Leis­tungs­um­fang, die durch den Bund zu leis­ten­den Bei­trä­ge und die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten.

6 Das BAZL prüft nach drei Jah­ren, ob und zu wel­chem An­teil der Bund die Kos­ten für die­se Dienst­leis­tun­gen wei­ter­hin über­neh­men soll.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Fe­br. 2022, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 231).

36 SR 221.302

Art. 13 Allgemeine Bestimmungen zu Gebührenzonen  

Der schwei­ze­ri­sche Luftraum wird in ver­schie­de­ne Ge­büh­ren­zo­nen für den Stre­cken­flug­si­che­rungs­dienst so­wie für den An- und Ab­flug­si­che­rungs­dienst auf­ge­teilt. In­ner­halb je­der Ge­büh­ren­zo­ne:

a.
gilt ein ein­heit­li­cher Ge­büh­ren­ta­rif;
b.
dient die Sum­me der Kos­ten al­ler in der Zo­ne er­brach­ten Flug­si­che­rungs­diens­te als Be­mes­sungs­grund­la­ge; und
c.
ist für die An- und Ab­flug­si­che­rung der glei­che Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te zu­stän­dig.
Art. 14 Bemessungsgrundlage  

1 Die Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren sind auf der Grund­la­ge der pe­ri­odisch im Vor­aus ge­schätz­ten Kos­ten der Diens­te und An­la­gen, ab­züg­lich all­fäl­li­ger Bei­trä­ge und Zu­wen­dun­gen sei­tens des Bun­des oder Drit­ter nach den Ar­ti­keln 12, 29, 31 und 34 zu be­mes­sen. Un­ter- oder Über­de­ckun­gen aus der vor­an­ge­hen­den Ge­büh­ren­pe­ri­ode wer­den be­rück­sich­tigt.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen in eu­ro­päi­schen Rechts­vor­schrif­ten über die Er­stel­lung von Leis­tungs­plä­nen so­wie über die Ver­kehrs­ri­si­ko- und Kos­ten­ri­si­ko­tei­lung im Be­reich der Flug­si­che­rungs­diens­te. Maß­ge­bend sind ins­be­son­de­re die die Ar­ti­kel 7, 13 und 14 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013.37

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

Art. 15 Abstufung der Gebührentarife  

Die Ge­büh­ren­ta­ri­fe wer­den ab­ge­stuft:

a.
für Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren: nach dem höchst­zu­läs­si­gen Ab­flug­ge­wicht der Luft­fahr­zeu­ge und der Flug­stre­cke; und
b.
für An- und Ab­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren: nach dem höchst­zu­läs­si­gen Ab­flug­ge­wicht der Luft­fahr­zeu­ge.
Art. 16 Schuldner von Flugsicherungsgebühren  

1 Die Hal­te­rin oder der Hal­ter des Luft­fahr­zeu­ges schul­det die Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren.

2 Ist die Hal­te­rin oder der Hal­ter nicht be­kannt, so schul­det die Ei­gen­tü­me­rin oder der Ei­gen­tü­mer des Luft­fahr­zeu­ges die Ge­büh­ren.

Art. 17 Massnahmen bei Nichtbezahlung der Gebühren  

1 Be­gleicht die Schuld­ne­rin oder der Schuld­ner die fak­tu­rier­ten Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren auch nach Ab­lauf der erst­ma­li­gen Mahn­frist nicht, kann die für die Fi­nan­zie­rung der Flug­si­che­rungs­diens­te ver­ant­wort­li­che Stel­le im Ein­ver­neh­men mit dem BAZL ver­an­las­sen, die Er­brin­gung von Flug­si­che­rungs­diens­ten an die­se Schuld­ne­rin oder die­sen Schuld­ner zu ver­wei­gern.

2 Die Sky­gui­de kann auf An­trag der Eu­ro­con­trol Leis­tun­gen ge­gen­über den Hal­te­rin­nen und Hal­tern von Luft­fahr­zeu­gen ver­wei­gern, so­fern die­se von der Eu­ro­con­trol fak­tu­rier­te Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren nach Ab­lauf der erst­ma­li­gen Mahn­frist nicht be­gli­chen ha­ben.

3 Die Sky­gui­de schliesst zu die­sem Zweck mit der Eu­ro­con­trol ei­ne Ver­ein­ba­rung zur Re­ge­lung ins­be­son­de­re der haf­tungs­recht­li­chen Ver­ant­wort­lich­kei­ten, da­ten­schutz­recht­li­cher Aspek­te so­wie des In­for­ma­ti­ons­aus­tau­sches.

4 Die Hal­te­rin­nen und Hal­ter sind vor dem Ab­flug über ei­ne be­vor­ste­hen­de Leis­tungs­ver­wei­ge­rung nach den Ab­sät­zen 1 und 2 zu in­for­mie­ren.

Art. 18 Veröffentlichung der Gebührentarife 38  

Die Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren­ta­ri­fe wer­den vom BAZL im AIP ver­öf­fent­licht.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

2. Abschnitt: Finanzierung der Streckenflugsicherungsdienste

Art. 19 Gebührenzone  

Das Flug­in­for­ma­ti­ons­ge­biet Schweiz (Flight In­for­ma­ti­on Re­gi­on, FIR und Up­per Flight In­for­ma­ti­on Re­gi­on, UIR), in dem Stre­cken­flug­si­che­rungs­diens­te er­bracht wer­den, bil­det die ein­zi­ge Ge­büh­ren­zo­ne für Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren.

Art. 20 Zuständigkeit für die Finanzierung  

Für die Fi­nan­zie­rung der Stre­cken­flug­si­che­rungs­diens­te ist die Sky­gui­de ver­ant­wort­lich.

Art. 21 Streckenflugsicherungsgebühren  

1 Für die Be­nüt­zung der im Luftraum un­ter der Ver­ant­wor­tung der Schweiz für den Stre­cken­flug zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Diens­te und An­la­gen er­hebt die Sky­gui­de pro Flug ei­ne Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­bühr.

2 Sie legt den Ge­büh­ren­ta­rif fest.

3 Zur Be­rech­nung der Kos­ten, die den Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren für die Stre­cken­flü­ge zu­grun­de lie­gen, er­stellt die Sky­gui­de die kon­so­li­dier­ten Be­richt­sta­bel­len nach An­la­ge III der Grund­sät­ze der Eu­ro­con­trol zur Fest­set­zung der Er­he­bungs­grund­la­ge für Stre­cken­ge­büh­ren und zur Be­rech­nung der Ge­büh­ren­sät­ze39 und über­mit­telt sie dem BAZL.40

4 Er­brin­ger ein­zel­ner Flug­si­che­rungs­diens­te in­ner­halb der Ge­büh­ren­zo­ne nach Ar­ti­kel 19 über­mit­teln der Sky­gui­de min­des­tens die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen in Form der Be­richt­sta­bel­len nach Ab­satz 3. Sie hal­ten sich an die von der Sky­gui­de fest­ge­leg­ten Fris­ten.

39 Die Grund­sät­ze kön­nen bei Eu­ro­con­trol (Rue de la Fusée 96, 1130Brüs­sel, Bel­gi­en, www.eu­ro­con­trol.com) be­zo­gen oder beim BAZL gra­tis ein­ge­se­hen wer­den.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

3. Abschnitt: Finanzierung der An- und Abflugsicherungsdienste auf den Flugplätzen der Kategorie I (Landesflughäfen)

Art. 22 Gebührenzone in der Flugplatzkategorie I  

Die Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie I nach An­hang 2 (Lan­des­flughä­fen) bil­den in Be­zug auf Fi­nan­zie­rung der An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te ei­ne Ge­büh­ren­zo­ne.

Art. 23 Zuständigkeit für die Finanzierung  

Für die Fi­nan­zie­rung der Flug­si­che­rungs­diens­te auf den Flug­hä­fen der Ka­te­go­rie I ist der Er­brin­ger des Flug­ver­kehrs­diens­tes ver­ant­wort­lich.

Art. 24 Gebühren für die An- und Abflugsicherung  

1 Für die Be­nüt­zung der für den An- und Ab­flug auf Flug­hä­fen der Ka­te­go­rie I zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Diens­te und An­la­gen der Flug­si­che­rung wird pro An­flug ei­ne Ge­bühr er­ho­ben.

2 Zur Be­rech­nung der Kos­ten, die den Flug­si­che­rungs­ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung zu­grun­de lie­gen, er­stellt der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te die kon­so­li­dier­ten Be­richt­sta­bel­len nach den An­hän­gen II, V, VI und VII der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013 und über­mit­telt sie dem BAZL.41

3 Er­brin­ger ein­zel­ner Flug­si­che­rungs­diens­te auf Flug­plät­zen der Ka­te­go­rie I über­mit­teln dem Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te min­des­tens die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen in Form der Be­richt­sta­bel­len nach Ab­satz 2. Sie hal­ten sich an die von ihm fest­ge­leg­ten Fris­ten.

4 Die Ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung wer­den vom Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te fest­ge­legt und er­ho­ben. Er kann einen Drit­ten mit dem In­kas­so be­auf­tra­gen.42

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4169).

4. Abschnitt: Finanzierung der An- und Abflugsicherungsdienste auf den Flugplätzen der Kategorie II

Art. 25 Gebührenzonen in der Flugplatzkategorie II  

Je­der Flug­platz der Flug­platz­ka­te­go­rie II nach An­hang 2 bil­det in Be­zug auf die Fi­nan­zie­rung der An- und Ab­flug­si­che­rung ei­ne ei­ge­ne Ge­büh­ren­zo­ne.

Art. 26 Bildung gemeinsamer Gebührenzonen  

1 Auf An­trag ei­nes Flug­platz­hal­ters kann das UVEK meh­re­re Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie II zu ei­ner ge­mein­sa­men An- und Ab­flug­ge­büh­ren­zo­ne zu­sam­men­fas­sen (Art. 49 Abs. 5 LFG). Für die Auf­he­bung ei­ner ge­mein­sa­men Ge­büh­ren­zo­ne ist dem UVEK eben­falls An­trag zu stel­len.

2 Wer beim UVEK Än­de­run­gen an Ge­büh­ren­zo­nen be­an­tragt, muss vor­ab bei den be­trof­fe­nen Krei­sen ei­ne An­hö­rung durch­füh­ren und de­ren Er­geb­nis­se dem An­trag bei­le­gen.

Art. 27 Zuständigkeit für die Finanzierung 43  

Für die Fi­nan­zie­rung der An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te auf den Flug­plät­zen der Ka­te­go­rie II ist der je­wei­li­ge Flug­platz­hal­ter ver­ant­wort­lich.

43 Die Be­rich­ti­gung vom 23. Ju­ni 2015 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2015 2045).

Art. 28 Gebühren für die An- und Abflugsicherung  

1 Für die Be­nüt­zung der für den An- und Ab­flug auf Flug­plät­zen der Ka­te­go­rie II zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Diens­te und An­la­gen der Flug­si­che­rung wird pro An­flug ei­ne Ge­bühr er­ho­ben.

2 Für die Be­mes­sung der Ge­büh­ren gel­ten die Be­stim­mun­gen in Ka­pi­tel III Ab­sät­ze 44, 45 Zif­fer iii, 46, 47 Zif­fern iii–iv und vi–viii und 48 von Do­ku­ment 9082 «ICAO’s Po­li­cies on Char­ges for Air­ports and Air Na­vi­ga­ti­ons Ser­vices» (ach­te Auf­la­ge, 2009)44.

3 Für Aus­bil­dungs­flü­ge und Flü­ge mit ver­min­der­tem Flug­si­che­rungs­auf­wand kön­nen re­du­zier­te Ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung vor­ge­se­hen wer­den.

4 Die Ge­büh­ren wer­den von der nach Ar­ti­kel 27 für die Fi­nan­zie­rung ver­ant­wort­li­chen Stel­le fest­ge­legt und er­ho­ben. Sie kann Drit­te mit dem In­kas­so be­auf­tra­gen.

44 Das Do­ku­ment kann bei der In­ter­na­tio­na­len Zi­vil­luft­fahrt-Or­ga­ni­sa­ti­on (Or­ga­ni­sa­ti­on de l’avia­ti­on ci­vi­le in­ter­na­tio­na­le, Grou­pe de la ven­te des do­cu­ments, 999, rue de l’Uni­ver­sité, Mon­tréal, Qué­bec, Ca­na­da H3C 5H7, www.icao.int) be­zo­gen oder beim BAZL gra­tis ein­ge­se­hen wer­den.

Art. 29 Finanzhilfen des Bundes für die An- und Abflugsicherung: Grundsatz und Bemessung  

1 Der Bund leis­tet auf An­trag jähr­lich Fi­nanz­hil­fen für die An- und Ab­flug­si­che­rung auf den Flug­plät­zen der Ka­te­go­rie II.

2 Der Ge­samt­be­trag der nach die­sem Ar­ti­kel ge­währ­ten Fi­nanz­hil­fen darf die im Be­reich des An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­tes be­wil­lig­ten Kre­di­te aus der Mi­ne­ral­öl­be­steue­rung für das be­tref­fen­de Jahr nicht über­stei­gen.

3 An­trä­ge auf Fi­nanz­hil­fen sind dem BAZL spä­tes­tens am 30. No­vem­ber für das nach­fol­gen­de Jahr ein­zu­rei­chen. Dem An­trag bei­zu­le­gen sind die pro­gno­s­ti­zier­ten Kos­ten und Er­trä­ge, ein­schließ­lich der Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 31 und 34.45

4 Auf Flug­plät­zen, de­nen Fi­nanz­hil­fen nach die­sem Ar­ti­kel ge­währt wer­den, sind die Ge­büh­ren für die An- und Ab­flug­si­che­rung min­des­tens auf dem Ni­veau des letz­ten Jah­res vor de­ren Er­halt fest­zu­le­gen. Der Min­dest­be­trag wird min­des­tens al­le 5 Jah­re an den Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se an­ge­passt, so­fern die­ser sich im ent­spre­chen­den Zeit­raum er­höht hat. Ge­büh­ren­sen­kun­gen sind nur bei ei­ner Be­tei­li­gung an­de­rer öf­fent­li­cher Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­ter nach Ar­ti­kel 31 zu­läs­sig.46

5 Das BAZL legt die Fi­nanz­hil­fen je­weils pro Ge­büh­ren­zo­ne mit­tels Ver­fü­gung fest. Es ge­währt die Bei­trä­ge für je­de Ge­büh­ren­zo­ne ge­stützt auf das Mehr­jah­res­pro­gramm ge­mä­ss Ar­ti­kel 5 der Ver­ord­nung vom 29. Ju­ni 201147 über die Ver­wen­dung der zweck­ge­bun­de­nen Mi­ne­ral­öl­steu­er für Mass­nah­men im Luft­ver­kehr.48

6 Es übt die Auf­sicht über die Ent­schä­di­gung aus, wel­che der Er­brin­ger der An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te den für die Fi­nan­zie­rung ver­ant­wort­li­chen Stel­len in Rech­nung stellt. Im Fall ei­nes Streits zwi­schen dem Er­brin­ger der An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te und der für die Fi­nan­zie­rung ver­ant­wort­li­chen Stel­le legt es auf An­trag ei­ner der bei­den Par­tei­en den vom Flug­platz­hal­ter ge­schul­de­ten Be­trag fest.49

7 Ein staat­lich be­auf­sich­tig­tes Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach Ar­ti­kel 7 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200550 prüft im Auf­trag der für die Fi­nan­zie­rung nach Ar­ti­kel 27 ver­ant­wort­li­chen Stel­le die Flug­si­che­rungs­rech­nung der ent­spre­chen­den Ge­büh­ren­zo­ne.

8 Zeigt die Ab­rech­nung nach Ab­satz 7, dass die Fi­nanz­hil­fe für ein Jahr hö­her aus­ge­fal­len ist als die in die­sem Jahr nicht durch Ge­büh­ren oder Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 31 und 34 ge­deck­ten Kos­ten, ist der Dif­fe­renz­be­trag dem Bund zu­rück­zu­er­stat­ten.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4169).

47 SR 725.116.22

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4169).

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4169).

50 SR 221.302

Art. 29a Finanzhilfe des Bundes für die An- und Abflugsicherung: Mehrjahresprogramm 51  

1 Das Mehr­jah­res­pro­gramm sieht für je­den Flug­platz der Ka­te­go­rie II die Hö­he der Fi­nanz­hil­fe des Bun­des für die An- und Ab­flug­si­che­rung nach Ar­ti­kel 29 vor. Vor­gän­gig hört das UVEK die in­ter­es­sier­ten Krei­se an, ins­be­son­de­re Sky­gui­de und die Hal­ter von Flug­plät­zen der Ka­te­go­rie II, und holt die Zu­stim­mung des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ments ein.

2 Die Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fen des Bun­des stützt sich auf fol­gen­de Kri­te­ri­en:

a.
das tech­ni­sche Spar­po­ten­zi­al;
b.
die Pro­duk­ti­vi­täts­stei­ge­run­gen oder die Spa­ran­stren­gun­gen;
c.
die An­zahl Flug­be­we­gun­gen des Li­ni­en- oder Char­ter­ver­kehrs;
d.
die An­zahl Flug­be­we­gun­gen zur Pi­lo­ten­aus­bil­dung.

3 An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te, die ein­zig pri­va­ten oder lo­ka­len Be­dürf­nis­sen die­nen, sind pri­vat oder lo­kal zu fi­nan­zie­ren.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4169).

Art. 30 Finanzhilfen des Bundes für die An- und Abflugsicherung: Zahlungsempfänger  

1 Zah­lungs­emp­fän­ger ist der je­wei­li­ge Flug­platz­hal­ter.

2 Er stellt dem BAZL auf Ver­lan­gen sämt­li­che für die Fest­le­gung der Fi­nanz­hil­fe er­for­der­li­chen An­ga­ben zu.

Art. 31 Beteiligung anderer öffentlicher Körperschaften sowie Privater an den Kosten für die An- und Abflugsicherung  

1 Die Flug­platz­hal­ter füh­ren in ih­rem Ein­fluss­be­reich Ver­hand­lun­gen mit Pri­va­ten und mit öf­fent­li­chen Kör­per­schaf­ten über ei­ne Mit­fi­nan­zie­rung der An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te auf den je­wei­li­gen Flug­plät­zen.

2 Die Flug­platz­hal­ter in­for­mie­ren das BAZL über das Er­geb­nis der Ver­hand­lun­gen.

5. Abschnitt: Befreiung von den Flugsicherungsgebühren

Art. 32 Befreiung von den Streckenflugsicherungsgebühren  

1 Für fol­gen­de Flü­ge müs­sen kei­ne Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren ent­rich­tet wer­den:

a.52
Flü­ge nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013; die­se Ge­büh­ren­be­frei­ung be­schränkt sich für Such- und Ret­tungs­flü­ge auf Flü­ge ge­mä­ss der Ver­ord­nung vom 7. No­vem­ber 200153 über den Such- und Ret­tungs­dienst der zi­vi­len Luft­fahrt (VS­RL);
b.
Flü­ge, die aus­sch­liess­lich zum Zweck der Kon­trol­le oder Ver­mes­sung von Bo­den­aus­rüs­tun­gen durch­ge­führt wer­den, die als Flug­na­vi­ga­ti­ons­hil­fen ver­wen­det wer­den oder ver­wen­det wer­den sol­len; für Flü­ge des be­tref­fen­den Luft­fahr­zeu­ges zu ei­nem be­stimm­ten Ein­satzort müs­sen je­doch Ge­büh­ren ent­rich­tet wer­den;
c.
Flü­ge, die aus­sch­liess­lich nach Sicht­flug­regeln (VFR) in­ner­halb die­ser Ge­büh­ren­zo­ne durch­ge­führt wer­den.

2 Das BAZL be­freit im Ein­ver­neh­men mit dem De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten und der Luft­waf­fe Flü­ge von aus­län­di­schen Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­gen auf An­trag des Her­kunfts­staa­tes von den Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren, so­weit die Schweiz Ge­gen­recht er­hält.

3 Das BAZL be­freit Flü­ge für hu­ma­ni­täre Zwe­cke von den Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

53 SR 748.126.1

Art. 33 Befreiung von den An- und Abflugsicherungsgebühren  

Für die fol­gen­den Flü­ge müs­sen kei­ne An- und Ab­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren ent­rich­tet wer­den:

a.
Flü­ge, die aus­sch­liess­lich zur Be­för­de­rung fol­gen­der Per­so­nen in of­fi­zi­el­ler Missi­on durch­ge­führt wer­den, wenn der ent­spre­chen­de Sta­tus im Flug­plan ver­merkt ist:
1.
herr­schen­de Mon­ar­chin­nen und Mon­ar­chen und ih­re un­mit­tel­ba­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge,
2.
Staats­che­fin­nen und -chefs, Re­gie­rungs­che­fin­nen und -chefs und zur Re­gie­rung ge­hö­ren­de Mi­nis­te­rin­nen und Mi­nis­ter;
b.
Such- und Ret­tungs­flü­ge ge­mä­ss der VS­RL54;
c.
Flü­ge, die aus­sch­liess­lich zum Zweck der Kon­trol­le oder Ver­mes­sung von Bo­den­aus­rüs­tun­gen durch­ge­führt wer­den, die als Flug­na­vi­ga­ti­ons­hil­fen ver­wen­det wer­den oder ver­wen­det wer­den sol­len; für Flü­ge des be­tref­fen­den Luft­fahr­zeu­ges zu ei­nem be­stimm­ten Ein­satzort müs­sen je­doch Ge­büh­ren ent­rich­tet wer­den.
Art. 34 Kostenübernahme durch den Bund  

1 Die Auf­wen­dun­gen für ge­büh­ren­be­frei­te Flü­ge ge­mä­ss den Ar­ti­keln 32 und 33 wer­den, so­weit sie nicht in der Kos­ten­grund­la­ge für die Ge­büh­ren­be­rech­nung ent­hal­ten sind, in den Vor­an­schlag des BAZL auf­ge­nom­men und den Leis­tungs­er­brin­gern ab­ge­gol­ten.55

2 Die Ab­gel­tung ba­siert auf den Ge­samt­kos­ten, die bei der Er­brin­gung der Flug­si­che­rungs­diens­te für die­se Flü­ge an­fal­len.

3 Flug­si­che­rungs­diens­te für Flü­ge nach Sicht­flug­regeln, die nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­be c von den Stre­cken­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren be­freit sind, wer­den auf der Ba­sis der an­fal­len­den Grenz­kos­ten ab­ge­gol­ten.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

6. Abschnitt: Festlegung und Genehmigung der Gebührentarife

Art. 34a Flugplätze der Kategorie I 56  

Die Fest­le­gung und die Ge­neh­mi­gung der Ge­büh­ren­ta­ri­fe für Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie I rich­ten sich nach der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013.

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

Art. 35 Flugplätze der Kategorie II: Anhörung zu den Gebühren für die An- und Abflugsicherung 57  

1 Die für die Fest­le­gung der Ge­bühr für Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie II zu­stän­di­ge Stel­le hört die di­rekt be­trof­fe­nen Flug­platz­nut­zer oder de­ren Ver­bän­de münd­lich oder schrift­lich zu den Ge­büh­ren­ta­ri­fen für die An- und Ab­flug­si­che­rung an.58

2 Sie in­for­miert die Flug­platz­nut­zer spä­tes­tens vier Mo­na­te vor dem ge­plan­ten In­kraft­tre­ten im In­for­ma­ti­ons-Zir­ku­lar für die Luft­fahrt (Ae­ro­nau­ti­cal In­for­ma­ti­on Cir­cu­lar, AIC)59 über die be­ab­sich­tig­te Ge­bühr, die Mo­da­li­tä­ten der An­hö­rung und die Be­zugs­quel­le des An­hö­rungs­dos­siers.

3 Das An­hö­rungs­dos­sier bein­hal­tet min­des­tens An­ga­ben zu den Kos­ten­grund­la­gen für die Ge­büh­ren­be­rech­nung so­wie zu den re­le­van­ten Flug­ver­kehrs­pro­gno­sen.

4 Bei ei­ner schrift­li­chen An­hö­rung ist für die Ein­ga­be von Stel­lung­nah­men ei­ne Frist von min­des­tens ei­nem Mo­nat nach AIC-Pu­bli­ka­ti­ons­da­tum zu ge­wäh­ren. Bei ei­ner münd­li­chen An­hö­rung ist das An­hö­rungs­dos­sier spä­tes­tens zwei Wo­chen vor der An­hö­rungs­ver­an­stal­tung zur Ver­fü­gung zu stel­len. Den Teil­neh­men­den ist ein Pro­to­koll zur Ver­fü­gung zu stel­len.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

59 Das AIC kann bei der Sky­gui­de be­zo­gen wer­den (www.sky­gui­de.ch oder Post­fach 23, 8602Wan­gen bei Dü­ben­dorf)

Art. 36 Flugplätze der Kategorie II: Genehmigung der An- und Abflug­sicherungsgebührentarife 60  

1 Das UVEK wen­det bei der Ge­neh­mi­gung der Ge­büh­ren­ta­ri­fe für die Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie II sinn­ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 des Preis­über­wa­chungs­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 198561 an.62

2 Die für die Fest­le­gung der Ge­bühr zu­stän­di­ge Stel­le reicht den An­trag mit Be­grün­dung spä­tes­tens zwei­ein­halb Mo­na­te vor dem ge­plan­ten In­kraft­tre­ten beim BAZL zu­han­den des UVEK ein.

3 Der An­trag muss sämt­li­che An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten, die für ei­ne Be­ur­tei­lung der Ge­büh­ren­hö­he er­for­der­lich sind, ins­be­son­de­re:

a.
die Nach­wei­se der Kos­ten und Er­trä­ge der Flug­si­che­rungs­diens­te;
b.
das ge­plan­te Ver­kehrs­vo­lu­men;
c.
die Stel­lung­nah­men der an­ge­hör­ten An­spruchs­grup­pen.

4 In Be­zug auf die Stel­lung­nah­men der von den Ge­büh­ren be­trof­fe­nen Krei­se ist be­grün­det dar­zu­le­gen, wel­che An­trä­ge be­rück­sich­tigt und wel­che ab­ge­lehnt wer­den.

5 Der Ent­scheid des UVEK und der Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens des Ge­büh­ren­ta­rifs wer­den im Bun­des­blatt ver­öf­fent­licht.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

61 SR 942.20

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

7. Abschnitt: Finanzierung der Flugsicherung für militärische Flüge

Art. 37  

1 Die Er­brin­ger der Flug­si­che­rungs­diens­te und der Er­brin­ger des mi­li­tä­ri­schen Flug­wet­ter­diens­tes stel­len der Luft­waf­fe für ih­re Leis­tun­gen für mi­li­tä­ri­sche Flü­ge Rech­nung.

2 Sie er­mit­teln ih­re vor­aus­sicht­li­chen Auf­wen­dun­gen für die Leis­tun­gen für mi­li­tä­ri­sche Flü­ge und ge­ben sie der Luft­waf­fe recht­zei­tig vor der Er­stel­lung des Vor­an­schla­ges be­kannt.

3 Die Kos­ten für die Er­brin­gung des mi­li­tä­ri­schen Flug­wet­ter­diens­tes wer­den der Luft­waf­fe aus­sch­liess­lich vom Er­brin­ger die­ser Diens­te in Rech­nung ge­stellt.

8. Abschnitt: Rechnungsstellung für die Flugsicherungsdienste

Art. 38 Erbringer des Flugwetterdienstes und BAZL  

1 Der Er­brin­ger des zi­vi­len Flug­wet­ter­diens­tes stellt dem Er­brin­ger des Flug­ver­kehrs­diens­tes für sei­ne Leis­tun­gen Rech­nung.

2 Das BAZL stellt dem Er­brin­ger des Flug­ver­kehrs­diens­tes Rech­nung für sei­ne Auf­wen­dun­gen im Be­reich der Auf­sicht und im Be­reich der Or­ga­ni­sa­ti­on des Flug­si­che­rungs­diens­tes ein­sch­liess­lich der Fest­le­gung der Luftraum­struk­tur, so­weit die­se Auf­wen­dun­gen nicht über Ge­büh­ren nach der Ver­ord­nung vom 28. Sep­tem­ber 200763 über die Ge­büh­ren des Bun­des­am­tes für Zi­vil­luft­fahrt ab­ge­deckt sind.

3 Der Er­brin­ger des zi­vi­len Flug­wet­ter­diens­tes so­wie das BAZL ge­ben dem Er­brin­ger des Flug­ver­kehrs­diens­tes in­ner­halb der von ihm fest­ge­leg­ten Frist die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten für ih­re Leis­tun­gen be­kannt.

4 Sie le­gen im Rah­men der für die Fest­le­gung der Ge­büh­ren vor­ge­schrie­be­nen An­hö­rungs­ver­fah­ren Re­chen­schaft über ih­re Kos­ten ab.

Art. 39 Erbringer des Flugverkehrsdienstes  

1 Der Er­brin­ger des Flug­ver­kehrs­diens­tes stellt der für die Fi­nan­zie­rung ver­ant­wort­li­chen Stel­le für sei­ne Leis­tun­gen Rech­nung. Im Streit­fall er­lässt Sky­gui­de für ih­re Leis­tun­gen ei­ne Ver­fü­gung.64

2 Er gibt der für die Fi­nan­zie­rung ver­ant­wort­li­chen Stel­len in­ner­halb der von ihr fest­ge­leg­ten Frist die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten für sei­ne Leis­tun­gen be­kannt.

3 Er legt im Rah­men der für die Fest­le­gung der Ge­büh­ren vor­ge­schrie­be­nen An­hö­rungs­ver­fah­ren Re­chen­schaft über sei­ne Kos­ten ab.

64 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

9. Abschnitt: Schweizerische Flugsicherungsrechnung

Art. 40  

Das BAZL er­stellt jähr­lich die schwei­ze­ri­sche Flug­si­che­rungs­rech­nung. Die­se bie­tet ei­ne Über­sicht über die ge­sam­ten Kos­ten und Er­trä­ge der im schwei­ze­ri­schen Luftraum an­ge­bo­te­nen Flug­si­che­rungs­diens­te. Die für die Fi­nan­zie­rung der Flug­si­che­rungs­diens­te ver­ant­wort­li­chen Stel­len über­mit­teln dem BAZL die nö­ti­gen In­for­ma­tio­nen.

4. Kapitel: Aufzeichnung von Hintergrundgesprächen bei der Flugsicherung65

65 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. Juni 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1919).

Art. 40a Verantwortung und Einsatzgebiet  

1 Die Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­kon­troll­diens­te für den zi­vi­len Ver­kehr zeich­nen für die Zwe­cke der Un­ter­su­chung von Flug­un­fäl­len und schwe­ren Vor­fäl­len nach den Ar­ti­keln 3 und 4 der Ver­ord­nung vom 17. De­zem­ber 201466 über die Si­cher­heits­un­ter­su­chung von Zwi­schen­fäl­len im Ver­kehrs­we­sen mit ei­nem da­für ge­eig­ne­ten Sys­tem (Am­bient Voi­ce Re­cor­ding Equip­ment; AVRE) bei den Flug­ver­kehrs­kon­troll­stel­len Hin­ter­grund­ge­sprä­che und ‑ge­räusche auf.67

2 Er führt die mit dem AVRE er­stell­te Da­ten­samm­lung und ist das für den Da­ten­schutz ver­ant­wort­li­che Or­gan.

3 Er darf das AVRE ein­zig an Ar­beitsplät­zen von Per­so­nen ein­set­zen, die Flug­ver­kehrs­kon­troll­diens­te er­brin­gen (be­trof­fe­ne Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen).

4 Er stellt si­cher, dass den be­trof­fe­nen Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen nebst die­sen Ar­beitsplät­zen un­über­wach­te Bü­ro- und Pau­sen­räu­me zur Ver­fü­gung ste­hen.

66 SR 742.161

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

Art. 40b Informationspflicht  

1 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te muss sei­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter über den Ein­satz ei­nes AVRE vor des­sen In­be­trieb­nah­me und vor An­tritt ei­ner Stel­le als be­trof­fe­ne Flug­lot­sin oder be­trof­fe­ner Flug­lot­se in Kennt­nis set­zen.

2 Er in­for­miert sei­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter über Än­de­run­gen des An­wen­dungs­be­reichs des Auf­zeich­nungs­sys­tems.

Art. 40c Verfügbarkeit und Aufbewahrungsdauer der Aufzeichnungen  

1 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te sorgt für die lücken­lo­se Ver­füg­bar­keit der Auf­zeich­nun­gen des AVRE im Fal­le ei­nes Flug­un­falls oder ei­nes schwe­ren Vor­falls.

2 Er ist ver­pflich­tet, die Auf­zeich­nun­gen wäh­rend 30 Ta­gen auf­zu­be­wah­ren.

3 Nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­dau­er löscht er die Auf­zeich­nun­gen oh­ne Ver­zug. Ge­schieht ein Flug­un­fall oder ein schwe­rer Vor­fall, so dür­fen die Auf­zeich­nun­gen, die mög­li­cher­wei­se im Zu­sam­men­hang mit dem Er­eig­nis ste­hen, erst nach der Frei­ga­be durch die Schwei­ze­ri­sche Un­fall­un­ter­su­chungs­stel­le (SUST) ge­löscht wer­den.

Art. 40d Zugriff auf die Aufzeichnungen  

1 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te darf auf die Auf­zeich­nun­gen und die da­zu­ge­hö­ri­gen Rand­da­ten des AVRE nur zu­grei­fen:

a.
um sie der SUST für die in Ar­ti­kel 40a Ab­satz 1 ge­nann­ten Zwe­cke zu­gäng­lich zu ma­chen;
b.
wenn es zu War­tungs­zwe­cken un­um­gäng­lich ist.

2 Han­delt es sich um Auf­zeich­nun­gen aus ei­ner mi­li­tä­ri­schen An­la­ge, so macht der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te die Da­ten nach er­folg­ter Frei­ga­be durch die Luft­waf­fe der SUST so weit zu­gäng­lich, als dies aus Grün­den der mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­hal­tung mög­lich ist.

Art. 40e Vertrauensstelle  

1 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te be­zeich­net ei­ne Ver­trau­ens­stel­le. Da­zu hört er vor­gän­gig die Per­so­nal­ver­bän­de der be­trof­fe­nen Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen an. Er gibt die Stel­le dem BAZL und der SUST be­kannt.

2 Die Ver­trau­ens­stel­le ist ei­ne neu­tra­le An­sprech- und Ver­mitt­lungs­stel­le für Fra­gen zum AVRE.

3 Sie ver­mit­telt im Fal­le ei­nes Aus­wer­tungs­ver­fah­rens zwi­schen dem Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te und den be­trof­fe­nen Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen.

Art. 40f Auswertung  

1 Die Auf­zeich­nun­gen des AVRE dür­fen nur von der SUST aus­ge­wer­tet wer­den. Die­se wer­tet die Auf­zeich­nun­gen nur so weit aus, wie es zur Un­ter­su­chung ei­nes Flug­un­falls oder schwe­ren Vor­falls nö­tig ist.

2 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te, die be­trof­fe­nen Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen und die Ver­trau­ens­stel­le ha­ben das Recht, am Ver­fah­ren der Aus­wer­tung der Auf­zeich­nun­gen be­tei­ligt zu sein. Glei­ches gilt für die Luft­waf­fe, so­fern mi­li­tä­ri­sche Flug­zeu­ge oder Stel­len vom Flug­un­fall oder schwe­ren Vor­fall be­trof­fen sind.

3 Die be­trof­fe­nen Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen kön­nen sich bei Ver­fah­rens­hand­lun­gen von ei­nem Ver­tre­ter ih­res Per­so­nal­ver­ban­des be­glei­ten las­sen.

4 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te ist ver­pflich­tet, die Aus­wer­tungs­ar­bei­ten der SUST in tech­ni­scher Hin­sicht zu un­ter­stüt­zen. Er stellt da­zu bei Be­darf und im Rah­men der be­trieb­li­chen Mög­lich­kei­ten sei­ne In­fra­struk­tur zur Ver­fü­gung, ins­be­son­de­re für das Ab­hö­ren der Auf­zeich­nun­gen.

5 Die im Rah­men des Aus­wer­tungs­ver­fah­rens ge­won­ne­nen In­for­ma­tio­nen und Er­kennt­nis­se dür­fen ein­zig für Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung der Flug- oder Be­triebs­si­cher­heit ver­wen­det wer­den. In­for­ma­tio­nen, die nicht sol­chen Zwe­cken die­nen, ins­be­son­de­re sol­che über das Ar­beits- und das Pri­vat­le­ben, die nicht mit dem un­ter­such­ten Er­eig­nis in Zu­sam­men­hang ste­hen, so­wie In­for­ma­tio­nen, die der mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­hal­tung un­ter­lie­gen, dür­fen in kei­nem Fall ver­wen­det wer­den.

Art. 40g Technische und organisatorische Schutzmassnahmen  

1 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te sorgt da­für, dass das AVRE wäh­rend der ge­sam­ten Be­triebs­zeit ge­mä­ss dem Stand der Tech­nik die Ver­füg­bar­keit, In­te­gri­tät, Voll­stän­dig­keit und Ver­trau­lich­keit ge­währ­leis­tet. Ent­wick­lungs- und Un­ter­halts­ar­bei­ten dür­fen des­sen Be­trieb nur kurz­fris­tig be­ein­träch­ti­gen.

2 Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te schützt die Auf­zeich­nun­gen des AVRE vor Ver­lust, vor dem Zu­griff Un­be­rech­tig­ter und vor Ma­ni­pu­la­tio­nen.

3 Er legt die or­ga­ni­sa­to­ri­schen und die tech­ni­schen Be­din­gun­gen des AVRE vor des­sen In­be­trieb­nah­me in ei­nem Re­gle­ment fest. Da­zu hört er vor­gän­gig die Per­so­nal­ver­bän­de der be­trof­fe­nen Flug­lot­sin­nen und Flug­lot­sen an.

4 Im Re­gle­ment wer­den ins­be­son­de­re ge­re­gelt:

a.
die Ar­beitsplät­ze und Funk­ti­ons­be­rei­che, bei de­nen das AVRE in­stal­liert wird;
b.
die Be­rech­ti­gun­gen zur In­stal­la­ti­on und zur War­tung des Sys­tems;
c.
die Be­rech­ti­gun­gen zur Lö­schung der Auf­zeich­nun­gen;
d.
das Füh­ren von Pro­to­kol­len zur Nach­voll­zieh­bar­keit sämt­li­cher Ver­än­de­run­gen am Sys­tem so­wie an des­sen Auf­zeich­nun­gen;
e.
die Zu­griffs­be­rech­ti­gun­gen im Fal­le ei­nes Flug­un­falls oder schwe­ren Vor­falls;
f.
die Be­zeich­nung und die Fi­nan­zie­rung der Ver­trau­ens­stel­le;
g.
die Ko­or­di­na­ti­on mit der SUST im Aus­wer­tungs­ver­fah­ren.

5 Be­rech­ti­gun­gen nach Ab­satz 4 Buch­sta­ben b, c und e kön­nen nur An­ge­stell­ten des Er­brin­gers der Flug­ver­kehrs­diens­te ver­lie­hen wer­den.

Art. 40h Vertraulichkeit  

Per­so­nen, die mit der In­stal­la­ti­on, der War­tung, dem Be­trieb, der Aus­wer­tung und der Lö­schung von Auf­zeich­nun­gen des AVRE be­fasst sind, ha­ben al­le dar­aus ge­won­ne­nen In­for­ma­tio­nen und Rand­da­ten, ins­be­son­de­re Aus­sa­gen und In­hal­te aus Ab­hö­run­gen, ver­trau­lich zu be­han­deln.

Art. 40i Berichterstattung  

Der Er­brin­ger der Flug­ver­kehrs­diens­te reicht dem BAZL jähr­lich einen Be­richt über den Ein­satz des AVRE ein.

Art. 40j Vorbehalt gesetzlicher Regelungen zu Herausgabe, Auswertung und Aufbewahrung von Aufzeichnungen  

Ab­wei­chend von den Be­stim­mun­gen die­ses Ka­pi­tels kön­nen die zu­stän­di­gen Be­hör­den ins­be­son­de­re die Her­aus­ga­be, Aus­wer­tung oder Auf­be­wah­rung von Auf­zeich­nun­gen des AVRE an­ord­nen, so­weit ein Ge­setz dies vor­sieht.

Art. 40k Strafbestimmungen  

Nach Ar­ti­kel 91 Ab­satz 1 Buch­sta­be i LFG wird be­straft, wer:

a.
Auf­zeich­nun­gen ma­ni­pu­liert;
b.
Vor­schrif­ten zur Auf­be­wah­rungs­dau­er und zur Lö­schung miss­ach­tet;
c.
un­be­fugt auf Auf­zeich­nun­gen zu­greift oder Auf­zeich­nun­gen, In­for­ma­tio­nen oder Rand­da­ten un­be­fugt ver­wen­det oder wei­ter­gibt oder die Pflicht zur ver­trau­li­chen Be­hand­lung der­sel­ben ver­letzt;
d.
die Vor­schrif­ten zu den tech­ni­schen oder den or­ga­ni­sa­to­ri­schen Schutz­mass­nah­men miss­ach­tet.

5. Kapitel: Übergangsbestimmungen68

68 Usprünglich: 4. Kap. Fassung gemäss Ziff. I der V vom 29. Juni 2011, in Kraft seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 3503).

Art. 41  

1 Sämt­li­che Flug­plät­ze der Ka­te­go­rie II, auf de­nen für die An- und Ab­flug­si­che­rung die Sky­gui­de oder ei­ne un­ter ih­rer Ver­ant­wor­tung ope­rie­ren­de Ge­sell­schaft zu­stän­dig ist, bil­den bis am 31. De­zem­ber 2016 ei­ne ge­mein­sa­me Ge­büh­ren­zo­ne. In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 27 ist in­ner­halb die­ser Ge­büh­ren­zo­ne die Sky­gui­de für die Fi­nan­zie­rung der An- und Ab­flug­si­che­rungs­diens­te ver­ant­wort­lich. In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 30 wer­den bis am 31. De­zem­ber 2016 die die­ser Ge­büh­ren­zo­ne zu­ge­wie­se­nen Be­trä­ge nach Ar­ti­kel 29 als Ab­gel­tung der Sky­gui­de aus­be­zahlt. Das BAZL schließt zu die­sem Zweck mit der Sky­gui­de ei­ne Ab­gel­tungs­ver­ein­ba­rung.69

2 Bis am 31. De­zem­ber 2015 kann das UVEK auf An­trag der Sky­gui­de in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 11 Quer­sub­ven­tio­nie­run­gen von der Flug­platz­ka­te­go­rie I zu­guns­ten der ge­mein­sa­men Ge­büh­ren­zo­ne nach Ab­satz 1 zu­las­sen. Vor An­trag­stel­lung sind die auf den Lan­des­flughä­fen be­trof­fe­nen Nut­zer oder de­ren In­ter­es­sen­ver­tre­tun­gen zu kon­sul­tie­ren.

3 Die Sky­gui­de kann bis am 31. De­zem­ber 2025 die An- und Ab­flug­si­che­rungs­ge­büh­ren auf den Flug­plät­zen der Ka­te­go­rie I für Flug­zeu­ge bis zu ei­nem ma­xi­ma­len Ab­flug­ge­wicht von 30 Ton­nen in Ab­wei­chung von An­hang V der Durch­füh­rungs­ver­ord­nung (EU) Nr. 391/2013 fest­le­gen.70

4 Das BAZL er­stellt die schwei­ze­ri­sche Flug­si­che­rungs­rech­nung (Art. 40) erst­mals für das Jahr 2017.71

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 313).

Art. 42 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Ver­ord­nung vom 18. Mai 198872 über den Flug­si­che­rungs­dienst;
b.
die Ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 198673 über die Er­he­bung der Eid­ge­nös­si­schen Flug­si­che­rungs­ge­bühr;
c.
die Ver­ord­nung vom 23. Au­gust 198974 über die Er­rich­tung von Flug­be­schrän­kungs­ge­bie­ten um Mi­li­tär­flug­plät­ze.
Art. 43 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1996 in Kraft.

275

75 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3869).

Anhang 1 76

76 Ursprünglich: Anhang. Eingefügt durch Ziff. II der V vom 24. Jan. 2001 (AS 2001514). Fas­sung gemäss Ziff. II der V vom 17. Okt. 2018 (AS 2018 3869). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 16. Febr. 2022, in Kraft seit 1. Mai 2022 (AS 2022 231).

(Art. 6 Abs. 1)

Flugsicherungsaufgaben der Skyguide

Die Flugsicherungsaufgaben der Skyguide umfassen:

1.
Flugverkehrs-Management
1.1
Luftraum-Management
1.1.1
Erarbeitung von Vorschlägen zur Optimierung und Änderung der Luftraumstruktur zuhanden des BAZL;
1.1.2
Bewirtschaftung des Luftraums inklusive dem Betrieb der Airspace Management Cell (AMC) der Schweiz, insbesondere:
die Verwaltung aller Lufträume, Zonen und Gebiete gemäss Artikel 1 Buchstabe b dieser Verordnung
die Verwaltung der ATS-Routen
die Koordination spezieller Luftraumbedürfnisse in den Lufträumen der Klasse C und D
die Koordination von Flügen, die gemäss der Verordnung des UVEK vom 24. November 199477 über Luftfahrzeuge besonderer Kategorien eine Bewilligung des Flugverkehrsdienstes benötigen
die Koordination zwischen dem Schiessbetrieb der Armee und der Flugsicherung (Koordination Schiessen Flugsicherung, KOSIF);
1.1.3
Bereitstellung der dynamischen Luftraumdaten zuhanden der Integration der unbemannten Luftfahrzeuge in den Luftraum.
1.2
Verkehrsfluss- und Verkehrskapazitäts-Management.
1.3
Entgegennahme und Bewirtschaftung von Flugplänen und Berichten bezüglich Flugverkehrsdiensten inklusive der Dienste als ATS-Meldestelle (ATS Reporting Office, ARO).
1.4
Koordination und Abstimmung mit Dienstleistern von Leistungen zuhanden der Integration der unbemannten Luftfahrzeuge in den Luftraum.
2.
Flugverkehrskontrolldienste
2.1
Streckenflugkontrolldienst
2.1.1
für die Flüge nach Instrumentenflugregeln im Luftraum der Klassen C, D und E inklusive die Instrumentenflüge auf dem Tief-Flug-Netzwerk (LFN),
2.1.2
für die Flüge nach Sichtflugregeln im Luftraum der Klassen C und D, soweit erforderlich;
2.2
An- und Abflugkontrolldienst im zugehörigen Nahkontrollbezirk (TMA) oder An- und Abfluggebiet;
2.2.1
für alle An- und Abflüge auf Flugplätzen nach Instrumentenflug­regeln,
2.2.2
für An- und Abflüge nach Instrumentenflugregeln auf Spitallandeplätzen, Aussenlandestellen oder zur Anbindung von Regionen an das LFN,
2.2.3
für An- und Abflüge nach Sichtflugregeln soweit erforderlich;
2.3
Platzverkehrskontrolldienst für allen Flugverkehr am Boden und in der zugehörigen Kontrollzone (CTR) im Umfang der gemäss Artikel 3a vereinbarten Leistungen;
2.3.1
bei den Flughäfen der Kategorie I,
2.3.2
bei Flugplätzen der Kategorie II,
2.3.3
bei militärischen Flugplätzen zugunsten von zivilem Verkehr soweit erforderlich.
3.
Fluginformationsdienste
3.1
FIS für Streckenflüge nach Instrumenten- und Sichtflugregeln
3.1.1
für alle Flüge mit Luftfahrzeugen, die für die Radiotelefonie mit der Flugsicherung zugelassen sind,
3.1.2
im Luftraum bis auf eine Höhe über Grund, auf der die Durchführung von Streckenflügen in Berücksichtigung der geografischen Gegebenheiten zu erwarten ist,
3.1.3
im Rahmen der Flugverkehrskontrolldienste nach Ziffer 2;
3.2
AFIS für Flugplätze der Kategorie II im Umfang der gemäss Artikel 3a vereinbarten Leistungen, soweit nicht Platzverkehrskontrolldienst erbracht wird.
4.
Flugalarmdienst
Im Rahmen der Erbringung der Dienste nach den Ziffern 1.3, 2 und 3:
4.1
Alarmierung bei überfälligen Flügen oder bei Flügen, die die Hilfe des Such und Rettungsdienstes benötigen;
4.2
Unterstützung der Hilfeleistung für Luftfahrzeuge in Notlagen und der zuständigen Stellen.
5.
Kommunikations-, Navigations-, und Überwachungsdienste
5.1
Kommunikationsdienst
5.1.1
Erbringung der erforderlichen Boden/Boden und Boden/Bord-Kom­munikationsdienste für die Flugverkehrskontrolldienste nach Ziffer 2,
5.1.2
Erbringung der erforderlichen Boden/Boden-Kommunikations­dienste mit anderen Flugverkehrskontrolldiensterbringern;
5.2
Navigationsdienst
5.2.1
Erbringung der erforderlichen Navigationsdienste im Luftstrassenbereich,
5.2.2
Im Auftrag der Flugplätze flugplatzspezifische Navigationsdienste;
5.3
Überwachungsdienst
5.3.1
Erbringung der erforderlichen Überwachungsdienste für die Flugverkehrskontrolldienste nach Ziffer 2,
5.3.2
Im Auftrag der Flugplätze Erbringung von flugplatzspezifischen Überwachungsdiensten.,
5.3.3
Bereitstellung der Überwachungsdaten zuhanden der Integration der unbemannten Luftfahrzeuge in den Luftraum.
6.
Luftfahrtinformationsdienste, insbesondere:
6.1
Führen, archivieren und historisieren der Luftfahrtdaten und -informationen der Schweiz inklusive der zugehörigen Metadaten;
6.2
Erstellen, nachführen und publizieren des Luftfahrthandbuchs, der AIP für den Instrumentenflugverkehr sowie der AIP für den Sichtflugverkehr (VFR-Handbuch) inklusive zugehöriger Nachführungs- oder Ergänzungspublika­tionen;
6.3
Betrieb und Unterhalt einer internetbasierten Anwendung zur Flugvorbereitung. Der Zugriff auf die Anwendung zur Flugvorbereitung muss über ein persönliches Login erfolgen;
6.4
Publikation der Luftfahrtkarten der Schweiz in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landestopografie
6.4.1
ICAO-Karte 1:500 000, Papier und digital,
6.4.2
Area-Karte Zürich und Genf 1:250 000, Papier und digital,
6.4.3
Segelflugkarte 1:300 000, Papier und digital;
6.5
Nachrichten für Luftfahrer (NOTAM)
6.5.1
Prozessieren und publizieren der NOTAM,
6.5.2
Visualisierung von NOTAM für den Sichtflugverkehr (DABS);
6.6
Bereitstellung, Publikation und Übermittlung von Luftfahrtdaten und Luftfahrtinformation
6.6.1
Koordination und Abgleich der Luftfahrtdaten mit der Europäischen Luftfahrtdatenbank (EAD),
6.6.2
Nachführung, Bereitstellung, Übermittlung und Publikation von Luftfahrtdaten und Luftfahrtinformation,
6.6.3
soweit diese erstellt werden, Nachführung, Bereitstellung, Übermittlung und Publikation der in Anhang 15 Kapitel 10 und 11 zum Chicago-Übereinkommen definierten Datensätze, sowie der Datensätze zuhanden der Publikation der Luftfahrtkarten oder anderer Luftfahrtinformationsprodukte;
6.7
Führen der nationalen Bibliothek der ausländischen Luftfahrthandbücher;
6.8
Führen, Bereitstellen, Publizieren und Übermitteln von Luftfahrtdaten und Luftfahrtinformation zuhanden der Integration der unbemannten Luftfahrzeuge in den Luftraum.
7.
Sonderdienste zur Wahrung der Lufthoheit gemäss entsprechendem Auftrag der Luftwaffe oder des BAZL, insbesondere
7.1
Verweigerung der Freigabe an ausländische Luftfahrzeuge im Hoheitsgebiet der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein:
an Staatsluftfahrzeuge ohne gültige Überflug- oder Landebewilligung nach Artikel 4 der Verordnung vom 23. März78 über die Wahrung der Lufthoheit (diplomatic clearance),
an Luftfahrzeuge von Luftfahrtunternehmen, denen der Betrieb gemäss Verordnungen (EU) Nr. 2111/200579 untersagt oder beschränkt wurde;
7.2
Koordination mit dem BAZL und der Luftwaffe für den Überflug oder die Landung von Staatsluftfahrzeugen im Hoheitsgebiet der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein;
7.3
Meldungen an das BAZL und die Luftwaffe in Fällen, in denen luftpolizeiliche Massnahmen gemäss Artikel 7 der Verordnung vom 23. März 2005 über die Wahrung der Lufthoheit angezeigt erscheinen;
7.4
Berichterstattung über durchgeführte Staatsflüge und Unregelmässigkeiten an das BAZL und die Luftwaffe.
8.
Flugverfahrensberechnungsdienst, soweit einem anerkannten operationellen Bedürfnis entsprechend
8.1
Erarbeitung und Änderung von An-, Ab- und Streckenflugverfahren;
8.2
Prüfung der An-, Ab- und Streckenflugverfahren.
9.
Dienste zuhanden der Militärluftfahrt nach Artikel 4a Absatz 1 dieser Verordnung gemäss separatem Leistungsauftrag der Luftwaffe.

77 SR 748.941

78 SR 748.111.1

79 Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2005 über die Erstellung einer gemeinschaftlichen Liste der Luftfahrtunternehmen, gegen die in der Gemeinschaft eine Betriebsuntersagung ergangen ist, sowie über die Unterrichtung von Fluggästen über die Identität des ausführenden Luftfahrtunternehmens und zur Aufhebung des Artikels 9 der Richtlinie 2004/36/EG.

Anhang 2 80

80 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 29. Juni 2011, in Kraft seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 3503).

(Art. 22 und 25)

Flugplatzkategorien

Kategorie I

Die folgenden Flugplätze fallen unter die Kategorie I nach Artikel 22:

a.
Landesflughafen Genf;
b.
Landesflughafen Zürich.

Kategorie II

Die folgenden Flugplätze fallen unter die Kategorie II nach Artikel 25:

a.
Regionalflugplatz Bern-Belp;
b.
Flugplatz Buochs;
c.
Regionalflugplatz Grenchen;
d.
Regionalflugplatz La Chaux-de-Fonds - Les Eplatures;
e.
Regionalflugplatz Lugano-Agno;
f.
Regionalflugplatz Samedan
g.
Regionalflugplatz Sitten;
h.
Regionalflugplatz St. Gallen-Altenrhein.

Anhang 3 81

81 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 29. Juni 2011 (AS 2011 3503). Aufgehoben durch Ziff. II der V vom 2. Nov. 2016, mit Wirkung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4169).

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