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Verordnung
über die Überwachung des Post- und Fernmeldeverkehrs
(VÜPF)

vom 15. November 2017 (Stand am 1. Juni 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Bundesgesetz vom 18. März 20161 betreffend die Überwachung
des Post- und Fernmeldeverkehrs (BÜPF),
auf die Artikel 269bis Absatz 2, 269ter Absatz 4 und 445 der Strafprozessordnung (StPO)2
sowie auf die Artikel 70bis Absatz 2, 70ter Absatz 4 und 218 des Militärstrafprozesses vom 23. März 19793 (MStP),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Einleitung

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on und das Ver­fah­ren zur Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs so­wie die Er­tei­lung von Aus­künf­ten über Post- und Fern­mel­de­diens­te.

2 Sie gilt für:

a.
die an­ord­nen­den und die ver­fah­rens­lei­ten­den Be­hör­den;
b.
die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­den;
c.
die Po­li­zei­be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und Ge­mein­den;
d.
den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB);
e.
das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO);
f.
die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne zwecks Er­le­di­gung von Ver­wal­tungs­strafsa­chen;
g.
den Dienst Über­wa­chung Post- und Fern­mel­de­ver­kehr (Dienst ÜPF);
h.
die An­bie­te­rin­nen von Post­diens­ten (PDA);
i.
die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten (FDA);
j.
die An­bie­te­rin­nen von Diens­ten, die sich auf Fern­mel­de­diens­te stüt­zen und ei­ne Ein­weg- oder Mehr­weg­kom­mu­ni­ka­ti­on er­mög­li­chen (An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te);
k.
Be­trei­be­rin­nen von in­ter­nen Fern­mel­de­net­zen;
l.
Per­so­nen, die ih­ren Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz Drit­ten zur Ver­fü­gung stel­len;
m.
pro­fes­sio­nel­le Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen von Kar­ten und ähn­li­chen Mit­teln, die den Zu­gang zu ei­nem öf­fent­li­chen Fern­mel­de­netz er­mög­li­chen.

Art. 2 Begriffe und Abkürzungen

Die in die­ser Ver­ord­nung ver­wen­de­ten Be­grif­fe und Ab­kür­zun­gen sind im An­hang de­fi­niert.

2. Abschnitt: Überwachungsanordnung

Art. 3 Eingaben beim Dienst ÜPF

1 Die an­ord­nen­de Be­hör­de ver­wen­det einen der fol­gen­den Über­mitt­lungs­we­ge, um beim Dienst ÜPF die Über­wa­chungs­an­ord­nun­gen so­wie de­ren Ver­län­ge­run­gen und Auf­he­bun­gen ein­zu­rei­chen und ihm die ein­zu­rich­ten­den Zu­griffs­rech­te zu mel­den:

a.
ein durch den Dienst ÜPF zu­ge­las­se­nes si­che­res Über­tra­gungs­mit­tel;
b.
Post oder Te­le­fax, falls ein Über­tra­gungs­mit­tel ge­mä­ss Buch­sta­be a aus tech­ni­schen Grün­den nicht zur Ver­fü­gung steht; oder
c.
Te­le­fon in dring­li­chen Fäl­len, mit Nach­rei­chung der Über­wa­chungs­an­ord­nung ge­mä­ss Buch­sta­be a oder b in­ner­halb von 24 Stun­den.

2 Der Dienst ÜPF kann das Über­tra­gungs­mit­tel der Ein­ga­ben ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be a durch einen On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes er­set­zen.

Art. 4 Durchführung der Überwachung

1 Der Dienst ÜPF be­stimmt im Ein­zel­fall die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men für die Durch­füh­rung der Über­wa­chung, so­weit sich die­se nicht di­rekt aus den gel­ten­den Re­ge­lun­gen ins­be­son­de­re zu den stan­dar­di­sier­ten Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­ty­pen er­ge­ben.

2 Ist in­fol­ge be­trieb­li­cher Pro­ble­me ei­ne Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge nicht in der La­ge, ih­re Pflich­ten zur Über­wa­chung des Post- oder Fern­mel­de­ver­kehrs wahr­zu­neh­men, so mel­det sie dies dem Dienst ÜPF un­ver­züg­lich und lie­fert ei­ne dies­be­züg­li­che schrift­li­che Be­grün­dung nach. Der Dienst ÜPF in­for­miert die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen un­ver­züg­lich, wenn in­fol­ge be­trieb­li­cher Pro­ble­me auf sei­ner Sei­te die Über­wa­chung nicht aus­ge­führt wer­den kann.

3 Un­ab­hän­gig da­von, wo die Feh­ler­ur­sa­che liegt, sind min­des­tens die nicht ge­lie­fer­ten Rand­da­ten ei­ner Echt­zeit­über­wa­chung von der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen zwi­schen­zu­spei­chern und un­ver­züg­lich nach­zu­lie­fern. Falls die Rand­da­ten der Echt­zeit­über­wa­chung nicht mehr ver­füg­bar oder un­voll­stän­dig sein soll­ten, hat die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge ge­mä­ss den An­wei­sun­gen des Diens­tes ÜPF un­ver­züg­lich die ent­spre­chen­den Rand­da­ten der rück­wir­ken­den Über­wa­chung zu lie­fern.

Art. 5 Schutz von Amts- und Berufsgeheimnissen

Stellt der Dienst ÜPF fest, dass die Über­wa­chung einen Amts- oder Be­rufs­ge­heim­nis­trä­ger be­trifft, oh­ne dass die ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Vor­keh­ren zum Schutz die­ser Ge­heim­nis­se ge­trof­fen wur­den, so be­nach­rich­tigt er in den fol­gen­den Si­tua­tio­nen un­ver­züg­lich die an­ord­nen­de Be­hör­de und die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de und gibt der Ers­te­ren so­wie den in der Über­wa­chungs­an­ord­nung be­zeich­ne­ten Per­so­nen vor­erst kei­nen Zu­griff auf die Über­wa­chungs­da­ten:

a.
falls die Über­wa­chung von ei­ner zi­vi­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 170–173 StPO, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO ge­trof­fen wor­den sind;
b.
falls die Über­wa­chung von ei­ner mi­li­tä­ri­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­de an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 75 Buch­sta­be b MStP, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 70b MStP ge­trof­fen wor­den sind;
c.
falls die Über­wa­chung vom NDB an­ge­ord­net wur­de: bei Per­so­nen aus den Be­rufs­grup­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 171–173 StPO, wenn kei­ne Vor­keh­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 Ab­satz 3 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 20154 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 23 der Nach­rich­ten­dienst­ver­ord­nung vom 16. Au­gust 20175 ge­trof­fen wor­den sind.

Art. 6 Geheimhaltungspflicht

Die Über­wa­chung oder die Er­tei­lung von Aus­künf­ten ist so durch­zu­füh­ren, dass we­der die be­trof­fe­ne Per­son noch un­be­fug­te Drit­te da­von Kennt­nis er­hal­ten.

Art. 7 Technische Datensortierung (Filterung)

Der Dienst ÜPF führt auf Er­su­chen der an­ord­nen­den Be­hör­de ei­ne au­to­ma­ti­sier­te Fil­te­rung durch, falls er da­zu tech­nisch in der La­ge ist und die­se Fil­te­rung kei­nen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand ver­ur­sacht.

Art. 8 Aufzeichnung der Telefonate zu Beweiszwecken

1 Der Dienst ÜPF zeich­net zu Be­weis­zwe­cken die im Zu­sam­men­hang mit der Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben ge­führ­ten Te­le­fona­te auf.

2 All­fäl­li­ge Aus­wer­tun­gen der Auf­zeich­nun­gen wer­den durch die Da­ten­schutz­be­auf­trag­te oder den Da­ten­schutz­be­auf­trag­ten des Diens­tes ÜPF vor­ge­nom­men.

3 Die auf­ge­zeich­ne­ten Te­le­fona­te wer­den zwei Jah­re durch den Dienst ÜPF auf­be­wahrt und sind an­sch­lies­send zu ver­nich­ten.

Art. 9 Überwachungsakte

1 Der Dienst ÜPF legt für je­de Über­wa­chungs­an­ord­nung im Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ei­ne Ak­te an.

2 Die Ak­te be­steht aus al­len Un­ter­la­gen zum be­tref­fen­den Fall, ins­be­son­de­re:

a.
der Über­wa­chungs­an­ord­nung so­wie den Bei­la­gen;
b.
dem Über­wa­chungs­auf­trag be­zie­hungs­wei­se den Über­wa­chungs­auf­trä­gen an die ent­spre­chen­den Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
c.
der Be­stä­ti­gung be­zie­hungs­wei­se den Be­stä­ti­gun­gen, wann der Auf­trag an die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen er­teilt wur­de;
d.
der Quit­tie­rung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen über die Aus­füh­rung des Über­wa­chungs­auf­trags be­zie­hungs­wei­se der Über­wa­chungs­auf­trä­ge;
e.
den Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de zur Ge­neh­mi­gung oder Nicht­ge­neh­mi­gung der Über­wa­chungs­an­ord­nung so­wie all­fäl­li­ge Be­schwer­de­ent­schei­de;
f.
den all­fäl­li­gen Ver­län­ge­rungs­an­ord­nun­gen und Ver­fü­gun­gen der Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de;
g.
der Auf­he­bungs­an­ord­nung;
h.
der zu der Mass­nah­me er­gan­ge­nen Kor­re­spon­denz;
i.
den be­son­de­ren an­ge­ord­ne­ten Schutz­mass­nah­men;
j.
den Rech­nungs­un­ter­la­gen.

3 Die Über­wa­chungs­da­ten wer­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 11 BÜPF auf­be­wahrt und ge­mä­ss Ar­ti­kel 14 der Ver­ord­nung vom 15. No­vem­ber 20176 über das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem für die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs (VVS-ÜPF) ver­nich­tet.

3. Abschnitt: Arbeitszeiten und Pikett-Regelung

Art. 10 Normalarbeitszeiten und Feiertage

1 Die Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten des Diens­tes ÜPF und der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen sind von Mon­tag bis Frei­tag durch­ge­hend von 8–17 Uhr.

2 Die Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten gel­ten nicht an den Fei­er­ta­gen. Die­se sind der 1. und 2. Ja­nu­ar, der Kar­frei­tag, der Os­ter­mon­tag, die Auf­fahrt, der Pfingst­mon­tag, der 1. Au­gust, der 24. De­zem­ber ab 12 Uhr, der 25. und 26. De­zem­ber so­wie der 31. De­zem­ber ab 12 Uhr.

Art. 11 Leistungen ausserhalb der Normalarbeitszeiten

1 Aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten und an den Fei­er­ta­gen stellt der Dienst ÜPF einen Pi­kett­dienst mit fol­gen­den Leis­tun­gen zur Ver­fü­gung:

a.
die Wei­ter­lei­tung von Aus­kunfts­ge­su­chen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–43;
b.
die Be­auf­tra­gung der Ak­ti­vie­rung von Echt­zeit­über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 54–59;
c.
die Be­auf­tra­gung der Durch­füh­rung von als drin­gend er­klär­ten rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 60–63, 65 und 66;
d.
die Be­auf­tra­gung von No­t­su­chen und Fahn­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 67 und 68, aus­ge­nom­men die Netz­ab­de­ckungs­ana­ly­se in Vor­be­rei­tung ei­nes An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 64;
dbis.7
die Be­auf­tra­gung von Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der ge­mä­ss Ar­ti­kel 68a;
e.
die Stö­rungs­be­he­bung.

2 Die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, so­wie die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 müs­sen in der La­ge sein, den Dienst ÜPF so zu un­ter­stüt­zen, dass die­ser die Leis­tun­gen ge­mä­ss Ab­satz 1 je­der­zeit er­brin­genkann. Sie müs­sen für den Dienst ÜPF je­der­zeit er­reich­bar sein.

3 Die An­ord­nung be­son­de­rer Über­wa­chun­gen und Ge­su­che um be­son­de­re Aus­künf­te (Art. 25) wer­den aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten we­der ent­ge­gen­ge­nom­men noch be­ar­bei­tet.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

4. Abschnitt: Statistiken

Art. 12 Statistik über Überwachungsmassnahmen und Auskünfte

1 Der Dienst ÜPF ver­öf­fent­licht jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die im ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­jahr an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen so­wie über die er­teil­ten Aus­künf­te. Die­se zeigt ins­be­son­de­re die An­zahl:

a.
der Mass­nah­men zur Über­wa­chung in Echt­zeit;
b.
der rück­wir­ken­den Über­wa­chungs­mass­nah­men;
c.
der Aus­künf­te;
d.
der No­t­su­chen;
e.
der Fahn­dun­gen;
f.8
der Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der.

2 Aus der Sta­tis­tik ge­mä­ss Ab­satz 1 sind er­sicht­lich:

a.
die Art des De­lik­tes;
b.
der Kan­ton, aus wel­chem die an­ord­nen­de Be­hör­de stammt, be­zie­hungs­wei­se die an­ord­nen­de Be­hör­de des Bun­des oder bei No­t­su­chen auch ei­ne Be­hör­de des Fürs­ten­tums Liech­ten­stein, be­zie­hungs­wei­se für Aus­künf­te, die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Kan­tons oder des Bun­des (Art. 1 Abs. 2 Bst. c–f);
c.9
der Typ der Aus­kunft, der Über­wa­chung, der No­t­su­che, der Fahn­dung be­zie­hungs­wei­se der Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der;
d.
die Dau­er der Über­wa­chung, so­weit zu­tref­fend;
e.
die Ge­büh­ren;
f.
die Ent­schä­di­gun­gen.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 13 Statistik über Überwachungsmassnahmen mit besonderen technischen Geräten und besonderen Informatikprogrammen

1 Die Staats­an­walt­schaft be­zie­hungs­wei­se der mi­li­tä­ri­sche Un­ter­su­chungs­rich­ter führt jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die im ab­ge­lau­fe­nen Ka­len­der­jahr für Über­wa­chun­gen ein­ge­setz­ten be­son­de­ren tech­ni­schen Ge­rä­te und be­son­de­ren In­for­ma­tik­pro­gram­me (Art. 269bis Abs. 2 und 269ter Abs. 4 StPO bzw. Art. 70bis Abs. 2 und 70ter Abs. 4 MStP). Aus die­ser ist die Art des De­lik­tes er­sicht­lich.

2 Die Staats­an­walt­schaft be­zie­hungs­wei­se das Oberau­di­to­rat des VBS über­mit­telt die Sta­tis­tik dem Dienst ÜPF im ers­ten Quar­tal des Fol­ge­jah­res. In die­ser wer­den nur die im be­tref­fen­den Jahr ab­ge­schlos­se­nen Ein­sät­ze er­fasst.

3 Der Dienst ÜPF ver­öf­fent­licht jähr­lich ei­ne kon­so­li­dier­te Sta­tis­tik. Die­se ent­hält kei­ne An­ga­ben zum Kan­ton der an­ord­nen­den Be­hör­de und zur an­ord­nen­den Be­hör­de des Bun­des.

2. Kapitel: Postverkehr

Art. 14 Pflichten der PDA

1 Je­de PDA muss in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 BÜPF zu er­tei­len und die Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 aus­zu­füh­ren, so­weit die Aus­künf­te und Über­wa­chun­gen Diens­te be­tref­fen, die sie an­bie­tet.

2 Je­de PDA muss si­cher­stel­len, dass sie die Aus­kunfts­ge­su­che und Über­wa­chungs­an­ord­nun­gen wäh­rend der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten ent­ge­gen­neh­men und aus­füh­ren kann.

Art. 15 Anordnung zur Überwachung des Postverkehrs

Die beim Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
Kon­takt­da­ten der an­ord­nen­den Be­hör­de;
b.
Kon­takt­da­ten der be­rech­tig­ten Per­so­nen, die als Emp­fän­ge­rin­nen der Über­wa­chungs­da­ten vor­ge­se­hen sind;
c.
falls be­kannt Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Adres­se und Be­ruf der zu über­wa­chen­den Per­son;
d.
Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men der Über­wa­chun­gen;
e.
Grund der Über­wa­chung, ins­be­son­de­re den Straf­tat­be­stand, der mit der Über­wa­chung auf­ge­klärt wer­den soll;
f.
Na­men der PDA;
g.
die an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen;
h.
wenn nö­tig, die wei­te­ren In­for­ma­tio­nen über den Post­ver­kehr ei­ner Per­son;
i.
Be­ginn und Dau­er der Über­wa­chung;
j.
im Fall von Per­so­nen, die ei­nem Be­rufs­ge­heim­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 70b MStP un­ter­ste­hen: einen Ver­merk über die­se Be­son­der­heit;
k.
al­len­falls, die Vor­keh­ren zum Schutz von be­rufs­ge­heim­nis­tra­gen­den Per­so­nen und wei­te­re Schutz­mass­nah­men, die die Be­hör­den, die PDA und der Dienst ÜPF um­zu­set­zen ha­ben.

Art. 16 Überwachungstypen

Fol­gen­de Über­wa­chungs­ty­pen kön­nen an­ge­ord­net wer­den:

a.
das Ab­fan­gen der Post­sen­dun­gen (Echt­zeit-Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_1_R­T_IN­TER­CEP­TI­ON);
b.
die Lie­fe­rung fol­gen­der Rand­da­ten (Echt­zeit-Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_2_R­T_­DE­LI­VE­RY), so­weit die­se Da­ten ver­füg­bar sind:
1.
die Adres­sa­tin oder der Adres­sat der Post­sen­dun­gen,
2.
die Ab­sen­de­rin oder der Ab­sen­der der Post­sen­dun­gen,
3.
die Art der Post­sen­dun­gen,
4.
der Auf­ga­be­ort der Post­sen­dun­gen,
5.
der Zu­stel­lungs­stand der Post­sen­dun­gen,
6.
die Un­ter­schrift des Emp­fän­gers.
c.
die Lie­fe­rung fol­gen­der Rand­da­ten (rück­wir­ken­de Über­wa­chung; Über­wa­chungs­typ PO_3_HD):
1.
für Post­sen­dun­gen mit Zu­stell­nach­weis: die emp­fan­gen­de und die ab­sen­den­de Per­son so­wie, so­weit ent­spre­chen­de An­ga­ben vor­lie­gen, die Art, der Auf­ga­be­ort so­wie der Zu­stel­lungs­stand der Post­sen­dung,
2.
wenn die PDA wei­te­re Rand­da­ten re­gis­triert: sämt­li­che ver­füg­ba­re Da­ten.

3. Kapitel: Fernmeldeverkehr

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen für Auskünfte und Überwachungen

Art. 17 Auskunftsgesuche

1 Die Aus­kunfts­ge­su­che der Be­hör­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 BÜPF an die FDA, die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te und die Be­trei­be­rin­nen in­ter­ner Fern­mel­de­net­ze so­wie de­ren Aus­künf­te zu­rück an die Be­hör­den wer­den im Ab­ruf­ver­fah­ren oder über die Schnitt­stel­len mit­tels Ver­ar­bei­tungs­sys­tem ge­mä­ss VVS-ÜPF10 über­mit­telt.

2 Wenn das Ab­ruf­ver­fah­ren mit­tels Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus tech­ni­schen Grün­den nicht zur Ver­fü­gung steht, kön­nen die Aus­kunfts­ge­su­che so­wie die Aus­künf­te zu­rück an die Be­hör­den per Post oder Te­le­fax beim Dienst ÜPF ein­ge­reicht wer­den.

3 In dring­li­chen Fäl­len kön­nen die Be­hör­den die Aus­kunfts­ge­su­che te­le­fo­nisch beim Dienst ÜPF ein­rei­chen, mit Nach­rei­chung des Aus­kunfts­ge­suchs ge­mä­ss Ab­satz 1 oder 2.

4 Im Aus­kunfts­ge­such sind, ne­ben den für den je­wei­li­gen Aus­kunfts­typ vor­ge­se­he­nen An­ga­ben, die ma­xi­ma­le An­zahl der zu lie­fern­den Da­ten­sät­ze und, falls vor­han­den, auch die Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men an­zu­ge­ben.

Art. 18 Pflichten für die Lieferung von Auskünften

1 Die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 müs­sen in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–48 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43, die durch sie an­ge­bo­te­ne Diens­te be­tref­fen, zu er­tei­len. Sie kön­nen da­zu Drit­te bei­zie­hen.

2 Sie er­tei­len die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–42 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40 und 42 au­to­ma­ti­siert über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF. Die­je­ni­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 43–48 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 43 kön­nen sie auch ma­nu­ell er­tei­len.

3 Die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51 kön­nen die Aus­künf­te al­ler Ty­pen auch aus­ser­halb des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems schrift­lich er­tei­len.

4 Die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 müs­sen in der La­ge sein, die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38 und 39, die durch sie an­ge­bo­te­ne Diens­te be­tref­fen, über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF zu er­tei­len. Sie kön­nen da­zu Drit­te bei­zie­hen.

5 Die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te oh­ne wei­ter­ge­hen­de Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­pflich­ten und die Be­trei­be­rin­nen in­ter­ner Fern­mel­de­net­ze sind nicht ver­pflich­tet, die Aus­künf­te ge­mä­ss den in den Ar­ti­keln 35–48 so­wie ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 de­fi­nier­ten Ty­pen zu er­tei­len. Sie lie­fern die ih­nen vor­lie­gen­den An­ga­ben über das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem oder auf an­de­rem Weg in schrift­li­cher Form.

6 Falls die An­zahl der ge­fun­de­nen Da­ten­sät­ze den in der An­fra­ge an­ge­ge­be­nen Höchst­wert über­schrei­tet, gibt die An­bie­te­rin le­dig­lich de­ren An­zahl be­kannt.

Art. 19 Identifikation der Teilnehmenden

1 Die FDA, die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22, die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 und die Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f BÜPF ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass die Teil­neh­men­den mit ge­eig­ne­ten Mit­teln iden­ti­fi­ziert wer­den.

2 Die FDA ha­ben bei pro­fes­sio­nell be­trie­be­nen öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­ten si­cher­zu­stel­len, dass al­le End­be­nut­ze­rin­nen und -be­nut­zer mit ge­eig­ne­ten Mit­teln iden­ti­fi­ziert wer­den.

Art. 20 Erfassung von Angaben zur Person bei Mobilfunkdiensten

1 Bei Mo­bil­funk­diens­ten müs­sen die FDA und die Wie­der­ver­käu­fe­rin­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f BÜPF bei der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels oder bei der erst­ma­li­gen Ak­ti­vie­rung des Diens­tes die Iden­ti­tät des Teil­neh­men­den an­hand ei­nes Rei­se­pas­ses, ei­ner Iden­ti­täts­kar­te oder ei­nes Aus­län­der­aus­wei­ses im Sin­ne der Ar­ti­kel 71 und 71a der Ver­ord­nung vom 24. Ok­to­ber 200711 über Zu­las­sung, Auf­ent­halt und Er­werbs­tä­tig­keit über­prü­fen. Es ist ei­ne gut les­ba­re Aus­weisko­pie auf­zu­be­wah­ren.

2 Bei na­tür­li­chen Per­so­nen sind fol­gen­de An­ga­ben zu er­fas­sen:

a.
die Na­men und die Vor­na­men;
b.
das Ge­burts­da­tum;
c.
die Art des Aus­wei­ses, die Aus­weis­num­mer und das aus­stel­len­de Land be­zie­hungs­wei­se die aus­stel­len­de Or­ga­ni­sa­ti­on;
d.
die Adres­se;
e.
falls be­kannt, der Be­ruf;
f.
die Na­tio­na­li­tät.

3 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind fol­gen­de An­ga­ben zu er­fas­sen:

a.
der Na­me, der Sitz und die Kon­takt­da­ten der ju­ris­ti­schen Per­son;
b.
die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID) ge­mä­ss dem Bun­des­ge­setz vom 18. Ju­ni 201012 über die Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer;
c.
falls vor­han­den, die Na­men und Vor­na­men der Per­so­nen, die die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

4 Bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis sind zu­dem fol­gen­de An­ga­ben zu er­fas­sen:

a.
der Zeit­punkt der Ab­ga­be der Zu­gangs­mit­tel;
b.
die Ab­ga­be­stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se);
c.
der Na­me der ab­ge­ben­den Per­son.

Art. 21 Aufbewahrungsfristen

1 Die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 22 und 52) müs­sen die An­ga­ben über die Fern­mel­de­diens­te und je­ne zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on wäh­rend der Dau­er der Kun­den­be­zie­hung so­wie wäh­rend 6 Mo­na­ten nach de­ren Be­en­di­gung auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, sie zu lie­fern. Die FDA müs­sen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 wäh­rend der Dau­er der Zu­gangs­be­rech­ti­gung zum öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punkt so­wie wäh­rend 6 Mo­na­ten nach de­ren En­de auf­be­wah­ren und in der La­ge sein, sie zu lie­fern.

2 Fol­gen­de Da­ten zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on ha­ben die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 wäh­rend 6 Mo­na­ten auf­zu­be­wah­ren und zu lie­fern:

a.
die Rand­da­ten über die tat­säch­lich be­nutz­ten Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren, um die Aus­künf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 36 Ab­satz 1 Buch­sta­be d und Ar­ti­kel 41 Ab­satz 1 Buch­sta­be d er­tei­len zu kön­nen; und
b.
die Rand­da­ten über die Zu­tei­lung und Über­set­zung von IP-Adres­sen und Port­num­mern, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 37, 38 und 39 er­tei­len zu kön­nen.

3 Die Rand­da­ten nach Ab­satz 2 sind zu ver­nich­ten, so­bald die Auf­be­wah­rungs­frist ab­ge­lau­fen ist und kein an­de­rer Er­lass vor­sieht, dass sie län­ger auf­be­wahrt wer­den müs­sen oder dür­fen.

Art. 22 Anbieterinnen abgeleiteter Kommunikationsdienste mit weitergehenden Auskunftspflichten

1 Der Dienst ÜPF er­klärt ei­ne An­bie­te­rin ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten (Art. 22 Abs. 4 BÜPF), wenn sie ei­ne der nach­ste­hen­den Grös­sen er­reicht hat:

a.
100 Aus­kunfts­ge­su­che in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni);
b.
Jah­res­um­satz in der Schweiz von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren, wo­bei ein gros­ser Teil ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit im An­bie­ten ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te be­steht, und 5000 Teil­neh­men­de, die die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Kon­trol­liert ei­ne An­bie­te­rin im Sinn von Ar­ti­kel 963 Ab­satz 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts13 ein oder meh­re­re rech­nungs­le­gungs­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men, so sind bei der Be­rech­nung der Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 die An­bie­te­rin und die kon­trol­lier­ten Un­ter­neh­men als ei­ne Ein­heit zu be­trach­ten.

3 An­bie­te­rin­nen, die die Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b über- oder un­ter­schrei­ten, ha­ben dies dem Dienst ÜPF in­nert drei Mo­na­ten nach Ab­schluss ih­res Ge­schäfts­jah­res schrift­lich mit­zu­tei­len und ent­spre­chen­de Be­le­ge ein­zu­rei­chen.

4 Die An­bie­te­rin­nen müs­sen dem Dienst ÜPF auf An­fra­ge ins­be­son­de­re die zur Be­ur­tei­lung der Grös­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b nö­ti­gen An­ga­ben ma­chen und Be­le­ge ein­rei­chen. Der Dienst ÜPF kann die durch den Voll­zug der Ge­setz­ge­bung be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs oder die von an­de­ren Be­hör­den durch den Voll­zug des Bun­des­rechts er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

5 Ei­ne An­bie­te­rin, die als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten er­klärt wur­de, hat die Spei­che­rung der für die Aus­kunft­s­er­tei­lung er­for­der­li­chen Da­ten in­nert 2 Mo­na­ten und die Aus­kunfts­be­reit­schaft in­nert 12 Mo­na­ten ab Ver­fü­gung si­cher­zu­stel­len.

Art. 23 Erfüllungsgehilfen zur Erteilung von Auskünften und Durchführung von Überwachungen

Wer­den Drit­te von der An­bie­te­rin als Er­fül­lungs­ge­hil­fen zur Er­tei­lung von Aus­künf­ten oder Durch­füh­rung von Über­wa­chun­gen bei­ge­zo­gen, so un­ter­ste­hen die­se den­sel­ben Vor­ga­ben wie die An­bie­te­rin. Die­se bleibt für die Aus­kunft­s­er­tei­lung und die Durch­füh­rung der an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen im vor­ge­ge­be­nen Rah­men ver­ant­wort­lich; ins­be­son­de­re trifft sie die not­wen­di­gen Mass­nah­men, da­mit dem Dienst ÜPF je­der­zeit ge­eig­ne­te An­sprech­per­so­nen zur Durch­füh­rung der Aus­künf­te und der an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen. So­wohl die vom Dienst ÜPF be­auf­trag­te An­bie­te­rin als auch die Er­fül­lungs­ge­hil­fen die­nen als An­sprech­stel­len des Diens­tes ÜPF.

Art. 24 Standardisierung von Auskunfts- und Überwachungstypen

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) stan­dar­di­siert die Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­ty­pen, die in die­ser Ver­ord­nung de­fi­niert wer­den.

2 Er­weist sich auf­grund der in­ter­na­tio­na­len Stan­dards und der mit den Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen ge­mach­ten Ab­klä­run­gen, dass es nicht mög­lich oder nicht ver­hält­nis­mäs­sig ist, einen Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­typ zu stan­dar­di­sie­ren, so ver­zich­tet das EJPD dar­auf.

Art. 25 Besondere Auskünfte und Überwachungen

Bei Aus­künf­ten und Über­wa­chun­gen, die nicht ei­nem stan­dar­di­sier­ten Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­ty­pen ent­spre­chen, stel­len die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te dem Dienst ÜPF al­le be­reits vor­han­de­nen Schnitt­stel­len und An­bin­dun­gen zum Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes ÜPF zur Ver­fü­gung. Der In­halt und die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs der über­wach­ten Per­son sind so­weit mög­lich ge­mä­ss Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 BÜPF zu lie­fern. Der Dienst ÜPF be­stimmt die Mo­da­li­tä­ten im Ein­zel­fall.

Art. 26 Auskunftstypen im Allgemeinen

1 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen er­tei­len die fol­gen­den Ty­pen von Aus­künf­ten über Fern­mel­de­diens­te oder ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te:

a.
Aus­künf­te über Teil­neh­men­de (Art. 35, 40, 42 und 43 so­wie Art. 27 in Ver­bin­dung mit Art. 35, 40, 42 und 43);
b.
Aus­künf­te über Diens­te (Art. 36–39 und 41);
c.
sons­ti­ge Aus­künf­te:
1.
Aus­künf­te über die Zah­lungs­wei­se (Art. 44),
2.
das An­for­dern von Aus­weisko­pi­en (Art. 45),
3.
das An­for­dern von Rech­nungs­ko­pi­en (Art. 46),
4.
das An­for­dern von Ver­trags­ko­pi­en (Art. 47),
5.
Aus­künf­te über tech­ni­sche Da­ten von Fern­mel­de­sys­te­men und Netz­ele­men­ten (Art. 48).

2 In­for­ma­tio­nen, zu wel­chen die An­bie­te­rin­nen nach Mass­ga­be die­ser Ver­ord­nung Aus­kunft er­tei­len müs­sen, dür­fen von den Be­hör­den nur in dem in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Ver­fah­ren an­ge­fragt wer­den.

Art. 27 Auskunftstypen mit flexibler Namenssuche

1 Die Aus­kunfts­ty­pen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 kön­nen mit ei­ner Su­che durch­ge­führt wer­den, die Feh­ler to­le­riert und pho­ne­ti­sche Über­ein­stim­mun­gen fin­det (fle­xi­ble Na­mens­su­che). Die Ab­kür­zung des be­tref­fen­den Aus­kunfts­typs wird in die­sem Fall am En­de mit dem Ele­ment «FLEX» er­gänzt: IR_5_NA_FLEX, IR_11_TEL_FLEX, IR_14_E­MAIL_FLEX und IR_16_­COM_FLEX.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält je­weils das ers­te und min­des­tens ein wei­te­res An­fra­ge­kri­te­ri­um des zu­grun­de­lie­gen­den Aus­kunfts­typs.

Art. 28 Überwachungstypen

1 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von Echt­zeit­über­wa­chun­gen für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te durch­füh­ren:

a.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 54);
b.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 55);
c.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei An­wen­dun­gen (Art. 56 und 58);
d.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei An­wen­dun­gen (Art. 57 und 59).

2 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te durch­füh­ren:

a.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten (Art. 60);
b.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei An­wen­dun­gen (Art. 61 und 62);
c.
die Be­stim­mung der letz­ten ak­ti­ven Po­si­ti­on des mo­bi­len End­ge­rä­tes (Art. 63);
d.
den An­ten­nen­such­lauf (Art. 66) so­wie die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen (Art. 64 oder 65).

3 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von No­t­su­chen (Art. 67) durch­füh­ren:

a.
die Be­stim­mung der letz­ten ak­ti­ven Po­si­ti­on des mo­bi­len End­ge­rä­tes (Art. 67 Bst. a);
b.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. b);
c.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. c);
d.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten (Art. 67 Bst. d).

4 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die fol­gen­den Ty­pen von Fahn­dun­gen (Art. 68) durch­füh­ren:

a.
die Be­stim­mung der letz­ten ak­ti­ven Po­si­ti­on des mo­bi­len End­ge­rä­tes (Art. 68 Bst. a);
b.
die Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Bst. b);
c.
die Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Bst. c);
d.
die rück­wir­ken­de Über­wa­chung bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen (Art. 68 Bst. d).

5 Die be­tref­fen­den An­bie­te­rin­nen müs­sen die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der mit­tels Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten und An­wen­dun­gen durch­füh­ren (Art. 68a).14

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

2. Abschnitt: Qualitätssicherung

Art. 29 Qualität der übermittelten Daten

1 Die Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Da­ten gilt als ge­wahrt, wenn:

a.
die Da­ten­aus­lei­tung den vom EJPD fest­ge­leg­ten An­for­de­run­gen ent­spricht;
b.
die­se oh­ne Da­ten­ver­lust und oh­ne Un­ter­brü­che er­folgt; und
c.
die über­mit­tel­ten Über­wa­chungs­da­ten oder Aus­kunfts­da­ten dem Über­wa­chungs­auf­trag oder Aus­kunfts­ge­such ent­spre­chen.

2 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen sind für die Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­da­ten bis zum Über­gangs­punkt ver­ant­wort­lich.

3 Stellt ei­ne An­bie­te­rin oder der Dienst ÜPF Män­gel an der Qua­li­tät der über­mit­tel­ten Da­ten fest, so in­for­mie­ren sie sich un­ver­züg­lich ge­gen­sei­tig. Der Dienst ÜPF legt nach An­hö­rung der An­bie­te­rin den je­wei­li­gen Schwe­re­grad der Män­gel und das Vor­ge­hen zu de­ren Be­he­bung fest. Die An­bie­te­rin und der Dienst ÜPF in­for­mie­ren sich ge­gen­sei­tig re­gel­mäs­sig und zeit­nah über den Stand der Män­gel­be­he­bung.

Art. 30 Testschaltungen

1 Der Dienst ÜPF kann Test­schal­tun­gen vor­neh­men und da­bei mit den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und dem NDB zu­sam­men­ar­bei­ten. Die­se die­nen na­ment­lich:

a.
der Qua­li­täts­si­che­rung der Da­ten­aus­lei­tung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen an den Dienst ÜPF und die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den;
b.
der Über­prü­fung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
c.
dem Tes­ten des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems des Diens­tes ÜPF;
d.
Schu­lungs­zwe­cken;
e.
der Er­zeu­gung von Re­fe­renz­da­ten.

2 Der Dienst ÜPF kann die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen be­auf­tra­gen, bei der Er­zeu­gung der Test­da­ten mit­zu­wir­ken. Der Dienst ÜPF er­stellt nach An­hö­rung der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen ein Test­kon­zept.

3 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen stel­len dem Dienst ÜPF die not­wen­di­gen Test­schal­tun­gen so­wie die da­für er­for­der­li­chen Fern­mel­de­diens­te be­zie­hungs­wei­se ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te auf des­sen Er­su­chen hin kos­ten­los so­wie dau­er­haft zur Ver­fü­gung.

4 Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und der NDB kön­nen auf ei­ge­ne Kos­ten eben­falls Test­schal­tun­gen zu Zwe­cken der Qua­li­täts­si­che­rung und der Schu­lung vor­neh­men. Da­zu rei­chen sie beim Dienst ÜPF die ent­spre­chen­den An­ord­nun­gen ein und ent­rich­ten Ge­büh­ren.

3. Abschnitt: Sicherstellung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft

Art. 31 Überprüfung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft

1 Der Nach­weis der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 BÜPF ist von den FDA und den An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts- (Art. 22) oder Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) zu er­brin­gen.

2 Der Nach­weis ist er­bracht, wenn:

a.
die ge­mä­ss den Vor­ga­ben des Diens­tes ÜPF durch­zu­füh­ren­den Tests er­folg­reich ab­ge­schlos­sen wor­den sind; und
b.
die An­bie­te­rin in ei­nem vom Dienst ÜPF er­ar­bei­te­ten Fra­ge­bo­gen be­stä­tigt, dass sie die Vor­ga­ben be­züg­lich der stan­dar­di­sier­ten Aus­künf­te und Über­wa­chun­gen, wel­che nicht mit­tels Tests nach­ge­wie­sen wer­den, er­füllt.

3 Der Dienst ÜPF stellt si­cher, dass die Über­prü­fung durch ihn zeit­nah ge­schieht und er kei­ne Ver­zö­ge­rung der Marktein­füh­rung ver­ur­sacht. Da­bei über­nimmt er fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er kon­trol­liert die Re­sul­ta­te der Tests ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be a.
b.
Er wer­tet den Fra­ge­bo­gen ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be b aus.
c.
Er pro­to­kol­liert die Prü­fungs­vor­gän­ge.
d.
Er stellt den An­bie­te­rin­nen ei­ne Be­stä­ti­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 33 Ab­satz 6 BÜPF aus.
e.
Er be­wahrt die Pro­to­kol­le wäh­rend der Gül­tig­keit der Be­stä­ti­gung und bis zehn Jah­re nach de­ren Ab­lauf auf.

4 Der Dienst ÜPF hält in der Be­stä­ti­gung fest, dass die An­bie­te­rin den Nach­weis der Be­reit­schaft zu be­stimm­ten Ty­pen von Aus­künf­ten und Über­wa­chun­gen er­bracht hat.

Art. 32 Gültigkeitsdauer der Bestätigung

1 Die Be­stä­ti­gung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft ist drei Jah­re gül­tig.

2 Nach Ab­lauf der Gül­tig­keits­dau­er kann der Dienst ÜPF die­se je­weils um wei­te­re drei Jah­re ver­län­gern, wenn die Mit­wir­kungs­pflich­ti­ge be­schei­nigt, dass seit der Er­tei­lung der Be­stä­ti­gung kei­ne Um­stel­lun­gen vor­ge­nom­men wur­den, wel­che die Da­ten­aus­lei­tung, die Aus­kunfts- oder die Über­wa­chungs­be­reit­schaft be­ein­flus­sen.

3 Ist die Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft bei ei­ner An­bie­te­rin nicht mehr ge­ge­ben, so mel­det sie dies un­ver­züg­lich dem Dienst ÜPF.

Art. 33 Abnahmeverfahren

Das EJPD re­gelt den Ab­lauf des Ver­fah­rens für die Über­prü­fun­gen der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft.

Art. 34 Ungültigerklärung der Bestätigung der Auskunfts- und Überwachungsbereitschaft

Der Dienst ÜPF er­klärt ei­ne be­reits er­teil­te Be­stä­ti­gung der Aus­kunfts- und Über­wa­chungs­be­reit­schaft für die be­tref­fen­den Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­ty­pen un­ver­züg­lich für un­gül­tig, wenn:

a.
die An­bie­te­rin mel­det, dass ih­re Aus­kunfts- oder Über­wa­chungs­be­reit­schaft nicht mehr ge­ge­ben ist;
b.
die An­bie­te­rin in meh­re­ren Fäl­len nicht in der La­ge ist, die Da­ten­aus­lei­tung, die Aus­kunfts- oder die Über­wa­chungs­be­reit­schaft si­cher­zu­stel­len;
c.
der Be­stä­ti­gung zu­grun­de­lie­gen­de An­ga­ben der An­bie­te­rin nicht der Wahr­heit ent­spre­chen.

4. Abschnitt: Auskunftstypen für Netzzugangsdienste

Art. 35 Auskunftstyp IR_4_NA: Auskünfte über Teilnehmende von Netzzugangsdiensten

1 Der Aus­kunfts­typ IR_4_­NA um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von Netz­zu­gangs­diens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
bei Mo­bil­funk­diens­ten, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 und, falls be­kannt, wei­te­re Kon­takt­da­ten und das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
bei den üb­ri­gen Netz­zu­gangs­diens­ten, die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten und das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
d.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen Netz­zu­gangs­dienst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer),
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
falls zu­tref­fend, wei­te­re An­ga­ben über zu­sätz­li­che Op­tio­nen oder Ein­schrän­kun­gen des Netz­zu­gangs­diens­tes,
5.
falls zu­tref­fend, die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
6.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
7.
falls zu­tref­fend, al­le die­sem Netz­zu­gangs­dienst zu­ge­teil­ten sta­ti­schen IP-Adres­sen, IP-Prä­fi­xe, IP-Adress­be­rei­che und Netz­mas­ken be­zie­hungs­wei­se Prä­fix­län­gen und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
8.
bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis, den Zeit­punkt und die Stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se) der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels so­wie den Na­men der ab­ge­ben­den Per­son,
9.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mer (IC­CID) zum Zeit­punkt der Ab­ga­be,
10.
falls zu­tref­fend, die IM­SI,
11.
den Typ des Diens­tes (z.B. Pre­paid, Abon­ne­ment),
12.
falls zu­tref­fend, den al­ter­na­ti­ven Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor für den Netz­zu­gangs­dienst.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–e ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor aus­ser IP-Adres­sen (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor);
j.
IM­SI;
k.
SIM-Num­mer (IC­CID).

Art. 36 Auskunftstyp IR_6_NA: Auskünfte über Netzzugangsdienste

1 Der Aus­kunfts­typ IR_6_­NA um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Netz­zu­gangs­diens­te. Für die An­ga­ben ge­mä­ss Buch­sta­be b, c und e ist der ge­mein­sa­me Gül­tig­keits­zeit­raum mit­zu­tei­len:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor);
c.
falls zu­tref­fend, IM­SI und MSISDN;
d.
die Lis­te der ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se) der im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin be­nutz­ten Ge­rä­te so­wie, so­fern ver­füg­bar, de­ren Be­zeich­nung in Text­form;
e.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mern (IC­CID);
f.
falls zu­tref­fend, die PUK- und PUK2-Co­des.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor aus­ser IP-Adres­sen (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor);
b.
die IM­SI;
c.
den ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se);
d.
die In­stal­la­ti­ons­adres­se des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs.

Art. 37 Auskunftstyp IR_7_IP: Identifikation der Benutzerschaft bei eindeutig zugeteilten IP-Adressen

1 Der Aus­kunfts­typ IR_7_IP um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über den iden­ti­fi­zier­ten Teil­neh­men­den, falls die­sem zum frag­li­chen Zeit­punkt ei­ne IP-Adres­se ein­deu­tig zu­ge­teilt war:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me);
b.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor) des Netz­zu­gangs­diens­tes;
c.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, der die An­bie­te­rin des Netz­zu­gangs­diens­tes be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer).

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die fol­gen­den An­ga­ben:

a.
die IP-Adres­se;
b.
den Zeit­punkt nach Da­tum und Uhr­zeit.

Art. 38 Auskunftstyp IR_8_IP (NAT): Identifikation der Benutzerschaft bei nicht eindeutig zugeteilten IP-Adressen (NAT)

1 Der Aus­kunfts­typ IR_8_IP (NAT) um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über den iden­ti­fi­zier­ten Teil­neh­men­den, falls die­sem zum frag­li­chen Zeit­punkt ei­ne IP-Adres­se nicht ein­deu­tig zu­ge­teilt war (NAT):

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me);
b.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me, MSISDN, DSL-Iden­ti­fi­ka­tor) des Netz­zu­gangs­diens­tes.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die An­ga­ben über den NAT-Über­set­zungs­vor­gang zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on:

a.
die öf­fent­li­che Quell-IP-Adres­se;
b.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Quell-Port­num­mer;
c.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Ziel-IP-Adres­se;
d.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die Ziel-Port­num­mer;
e.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, den Typ des Trans­port­pro­to­kolls;
f.
den Zeit­punkt nach Da­tum und Uhr­zeit.

Art. 39 Auskunftstyp IR_9_NAT: Auskünfte über NAT‑Übersetzungsvorgänge 15

1 Der Aus­kunfts­typ IR_9_NAT um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on im Zu­sam­men­hang mit NAT-Über­set­zungs­vor­gän­gen falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig:

a.
die Quell-IP-Adres­se vor be­zie­hungs­wei­se nach dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang;
b.
die Quell-Port­num­mer vor be­zie­hungs­wei­se nach dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang.

2 Das Aus­kunfts­ge­such ent­hält die An­ga­ben über den NAT-Über­set­zungs­vor­gang:

a.
die Quell-IP-Adres­se nach be­zie­hungs­wei­se vor dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang;
b.
die Quell-Port­num­mer nach be­zie­hungs­wei­se vor dem NAT-Über­set­zungs­vor­gang;
c.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die öf­fent­li­che Ziel-IP-Adres­se;
d.
falls für die Iden­ti­fi­ka­ti­on not­wen­dig, die Ziel-Port­num­mer;
e.
den Typ des Trans­port­pro­to­kolls;
f.
den Zeit­punkt des NAT-Über­set­zungs­vor­gangs nach Da­tum und Uhr­zeit.

15 Die Be­rich­ti­gung vom 9. April 2019 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2019 1201).

5. Abschnitt: Auskunftstypen für Anwendungen

Art. 40 Auskunftstyp IR_10_TEL: Auskünfte über Teilnehmende von Telefonie- und Multimediadiensten

1 Der Aus­kunfts­typ IR_10_TEL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.16
bei Mo­bil­funk­diens­ten, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 und, falls be­kannt, wei­te­re Kon­takt­da­ten und das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
bei den üb­ri­gen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten, die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
d.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­enst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net (z.B. FDA-Num­mer),
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
den Typ des Diens­tes (z.B. pri­va­te Fern­mel­de­an­la­ge, öf­fent­li­che Sprech­stel­le, orts­ge­bun­de­ner oder orts­un­ab­hän­gi­ger Dienst),
5.
falls zu­tref­fend, die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs zum Dienst und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
6.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt),
7.
falls zu­tref­fend, die Lis­te be­zie­hungs­wei­se den Be­reich der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mern, IM­PU),
8.
bei Kun­den­be­zie­hun­gen oh­ne Abon­ne­ments­ver­hält­nis, den Zeit­punkt und die Stel­le (Na­me und voll­stän­di­ge Adres­se) der Ab­ga­be des Zu­gangs­mit­tels so­wie den Na­men der ab­ge­ben­den Per­son,
9.
falls zu­tref­fend, die An­ga­ben zur vor­be­stimm­ten frei­en Wahl der Dienstan­bie­te­rin für Ver­bin­dun­gen,
10.
falls zu­tref­fend, die IM­SI,
11.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mer (IC­CID) zum Zeit­punkt der Ab­ga­be.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, TEL URI, IM­PU);
j.
IM­SI;
k.
SIM-Num­mer (IC­CID).

16 Die Be­rich­ti­gung vom 3. Dez. 2019 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2019 4085).

Art. 41 Auskunftstyp IR_12_TEL: Auskünfte über Telefonie- und Multimediadienste

1 Der Aus­kunfts­typ IR_12_TEL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te. Für die An­ga­ben ge­mä­ss Buch­sta­be b, c und e ist der ge­mein­sa­me Gül­tig­keits­zeit­raum mit­zu­tei­len:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die für die­sen Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. Te­le­fon­num­mern, SIP URI, IM­PI);
c.
falls zu­tref­fend, die IM­SI;
d.
zum Zweck der Iden­ti­fi­ka­ti­on, die Lis­te der ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se) der im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin be­nutz­ten Ge­rä­te so­wie, so­fern ver­füg­bar, de­ren Be­zeich­nung in Text­form;
e.
falls zu­tref­fend, die SIM-Num­mern (IC­CID);
f.
falls zu­tref­fend, die PUK- und PUK2-Co­des.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
das Adres­sie­rungs­ele­ment (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, MSISDN, TEL URI);
b.
die IM­SI;
c.
den ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. IMEI, MAC-Adres­se);
d.
die In­stal­la­ti­ons­adres­sen des orts­ge­bun­de­nen Netz­zu­gangs;
e.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. IM­PI).

Art. 42 Auskunftstyp IR_13_EMAIL: Auskünfte über Teilnehmende von E‑Mail-Diensten

1 Der Aus­kunfts­typ IR_13_E­MAIL um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von E-Mail-Diens­ten:

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen E-Mail- Dienst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin des Diens­tes be­zeich­net,
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. E-Mail-Adres­se, Be­nut­zer­na­me),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
falls zu­tref­fend, die Lis­te al­ler wei­te­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. Ali­as-Adres­sen), die zu die­sem Dienst ge­hö­ren,
5.
falls zu­tref­fend, die Lis­te al­ler Adres­sen, an wel­che die an die an­ge­frag­te Adres­se adres­sier­ten Nach­rich­ten wei­ter­ge­lei­tet wer­den (z.B. Mai­ling­lis­te);
d.
falls zu­tref­fend, die im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst bei der An­bie­te­rin er­fass­ten wei­te­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. E-Mail-Adres­se, MSISDN).

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. E-Mail-Adres­se, Be­nut­zer­na­me).

Art. 43 Auskunftstyp IR_15_COM: Auskünfte über Teilnehmende von anderen Fernmelde- oder abgeleiteten Kommunikationsdiensten

1 Der Aus­kunfts­typ IR_15_­COM um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über Teil­neh­men­de von an­de­ren Fern­mel­de- oder ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten (z.B. Mit­tei­lungs­diens­te, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te in so­zia­len Net­zen, Cloud- und Proxy-Diens­te):

a.
falls vor­han­den, den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­an­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 und, falls be­kannt, die An­ga­ben zur na­tür­li­chen be­zie­hungs­wei­se ju­ris­ti­schen Per­son, wei­te­re Kon­takt­da­ten so­wie das Ge­schlecht der na­tür­li­chen Per­son;
c.
die fol­gen­den An­ga­ben über je­den von dem Teil­neh­men­den bei der An­bie­te­rin be­zo­ge­nen an­de­ren Fern­mel­de­dienst oder ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst:
1.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net,
2.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me),
3.
den Zeit­raum des Dienst­be­zugs (Be­ginn, erst­ma­li­ge Ak­ti­vie­rung und ge­ge­be­nen­falls En­de),
4.
die Zu­stän­de des Diens­tes ge­mä­ss den in­ter­nen Be­zeich­nun­gen der An­bie­te­rin (z.B. ak­tiv, sus­pen­diert, ge­sperrt) und je­weils de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum,
5.
die Lis­te der wei­te­ren im Zu­sam­men­hang mit die­sem Dienst re­gis­trier­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te oder Iden­ti­fi­ka­to­ren.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en. Bei Ver­wen­dung der Buch­sta­ben a–d ist ein zwei­tes An­fra­ge­kri­te­ri­um hin­zu­zu­fü­gen. Bei Su­chen nach Zei­chen­ket­ten (Bst. a, c, d und f) hat die An­bie­te­rin ei­ne buch­sta­ben­ge­treue Su­che ge­mä­ss den an­wend­ba­ren Vor­schrif­ten des EJPD durch­zu­füh­ren:

a.
Na­me(n), Vor­na­me(n);
b.
Ge­burts­da­tum;
c.
Land und Post­leit­zahl oder Land und Ort;
d.
Stras­se und al­len­falls Haus­num­mer;
e.
Aus­weis­num­mer und op­tio­nal Art des Aus­wei­ses;
f.
Na­me und op­tio­nal Sitz der ju­ris­ti­schen Per­son;
g.
Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID);
h.
Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
i.
Adres­sie­rungs­ele­ment oder Iden­ti­fi­ka­tor (z.B. Be­nut­zer­na­me).

6. Abschnitt: Weitere Auskunftstypen

Art. 44 Auskunftstyp IR_17_PAY: Auskünfte über die Zahlungsweise der Teilnehmenden von Fernmelde- und abgeleiteten Kommunikations­diensten

1 Der Aus­kunfts­typ IR_17_PAY um­fasst die fol­gen­den An­ga­ben über die Zah­lungs­wei­se der Teil­neh­men­den von Fern­mel­de- und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten:

a.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, wel­cher die An­bie­te­rin be­zeich­net;
b.
den ein­deu­ti­gen Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
c.
den ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor, den die An­bie­te­rin dem Teil­neh­men­den für die Ab­rech­nung be­zie­hungs­wei­se Rech­nungs­stel­lung zu­ge­teilt hat;
d.
den ein­deu­ti­gen Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, Be­nut­zer­na­me);
e.
die Zah­lungs­me­tho­de (De­bit, Über­wei­sung oder Pre­paid);
f.
die bei der An­bie­te­rin hin­ter­leg­ten Kon­to­in­for­ma­tio­nen des Teil­neh­men­den, be­ste­hend aus Na­me der Bank, Kon­to­in­ha­ber und IBAN (oder BIC und Kon­to­num­mer) oder na­tio­na­le Ban­knum­mer und Kon­to­num­mer;
g.
die Rech­nungs­adres­sen (Haus­num­mer, Stras­se, Post­fach, Post­leit­zahl, Ort, Land) und de­ren Gül­tig­keits­zeit­raum (Be­ginn und ge­ge­be­nen­falls En­de).

2 Die An­ga­ben ge­mä­ss Ab­satz 1 sind zu lie­fern, so­weit die An­bie­te­rin über sie ver­fügt.

3 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:17

a.
den Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Kun­den­num­mer);
b.
den Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor (z.B. Te­le­fon­num­mer, SIP URI, Be­nut­zer­na­me);
c.
den Iden­ti­fi­ka­tor, den die An­bie­te­rin dem Teil­neh­men­den für die Ab­rech­nung be­zie­hungs­wei­se Rech­nungs­stel­lung zu­ge­teilt hat;
d.
die Kon­to­in­for­ma­tio­nen des Teil­neh­men­den: IBAN (oder BIC und Kon­to­num­mer) oder na­tio­na­le Ban­knum­mer und Kon­to­num­mer;
e.
die Rech­nungs­adres­se (Haus­num­mer, Stras­se, Post­fach, Post­leit­zahl, Ort, Land).

17 Die Be­rich­ti­gung vom 6. März 2018 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2018 989).

Art. 45 Auskunftstyp IR_18_ID: Ausweiskopie

1 Der Aus­kunfts­typ IR_18_ID um­fasst die Lie­fe­rung ei­ner elek­tro­ni­schen Ko­pie des ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 er­fass­ten Aus­wei­ses des Teil­neh­men­den.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­punkt und auf wel­chen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor, auf wel­che SIM-Num­mer (IC­CID) oder IM­SI oder ge­ge­be­nen­falls auf wel­chen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor sich die An­fra­ge be­zieht.

Art. 46 Auskunftstyp IR_19_BILL: Rechnungskopie

1 Der Aus­kunfts­typ IR_19_­BILL um­fasst die Lie­fe­rung von elek­tro­ni­schen Ko­pi­en al­ler vor­han­de­nen Rech­nungs­un­ter­la­gen des Teil­neh­men­den, oh­ne Rand­da­ten für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum und auf wel­chen ein­deu­ti­gen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor be­zie­hungs­wei­se ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tor für die Ab­rech­nung oder Rech­nungs­stel­lung sich die An­fra­ge be­zieht.

Art. 47 Auskunftstyp IR_20_CONTRACT: Vertragskopie

1 Der Aus­kunfts­typ IR_20_­CON­TRACT um­fasst die Lie­fe­rung von elek­tro­ni­schen Ko­pi­en al­ler vor­han­de­nen Ver­trags­un­ter­la­gen des Teil­neh­men­den für Fern­mel­de­diens­te und ab­ge­lei­te­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te.

2 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­punkt und auf wel­chen Teil­neh­mer- oder Diens­ti­den­ti­fi­ka­tor, auf wel­che SIM-Num­mer (IC­CID) oder IM­SI oder ge­ge­be­nen­falls auf wel­chen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor sich die An­fra­ge be­zieht.

Art. 48 Auskunftstyp IR_21_TECH: Technische Daten

1 Der Aus­kunfts­typ IR_21_TECH um­fasst die Lie­fe­rung von tech­ni­schen Da­ten von Fern­mel­de­sys­te­men und Net­z­ele­men­ten, ins­be­son­de­re der Stand­ort­an­ga­ben von Mo­bil­funk­zel­len und öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­ten.

2 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren der Net­z­ele­men­te (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI, BS­SID) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten oder an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards;
b.
ge­ge­be­nen­falls, der Po­st­adres­se des Stand­orts;
c.
ge­ge­be­nen­falls, den Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen der An­ten­nen; und
d.
ge­ge­be­nen­falls, an­de­ren vor­han­de­nen Stand­ort­merk­ma­len.

3 Das Aus­kunfts­ge­such prä­zi­siert, auf wel­chen Zeit­raum sich die An­fra­ge be­zieht. Es ent­hält min­des­tens ei­nes der fol­gen­den An­fra­ge­kri­te­ri­en:

a.
die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten des Stand­orts des Net­z­ele­men­tes;
b.
den Iden­ti­fi­ka­tor des Net­z­ele­men­tes (z.B. CGI, EC­GI, BS­SID).

7. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen für die Überwachung des Fernmeldeverkehrs

Art. 49 Anordnung zur Überwachung des Fernmeldeverkehrs

1 Die beim Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung ent­hält fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die Kon­takt­da­ten der an­ord­nen­den Be­hör­de;
b.
die Kon­takt­da­ten der be­rech­tig­ten Per­so­nen, die als Emp­fän­ge­rin­nen der Über­wa­chungs­da­ten vor­ge­se­hen sind;
c.
falls be­kannt Na­me, Vor­na­me, Ge­burts­da­tum, Adres­se und Be­ruf der zu über­wa­chen­den Per­son;
d.
die Re­fe­renz­num­mern und Fall­na­men der Über­wa­chun­gen;
e.
den Grund der Über­wa­chung, ins­be­son­de­re den Straf­tat­be­stand, der mit der Über­wa­chung auf­ge­klärt wer­den soll;
f.
die Na­men der Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen;
g.
die an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen be­zie­hungs­wei­se die Art der be­son­de­ren Über­wa­chung;
h.
die zu über­wa­chen­den Iden­ti­fi­ka­to­ren (Tar­get-ID);
i.
wenn nö­tig den An­trag auf Rah­men­be­wil­li­gung für die Über­wa­chung von meh­re­ren An­schlüs­sen oh­ne Ge­neh­mi­gung im Ein­zel­fall (Art. 272 Abs. 2 und 3 StPO be­zie­hungs­wei­se Art. 70c Abs. 2 und 3 MStP);
j.
den Be­ginn und die Dau­er der Über­wa­chung;
k.
im Fall von Per­so­nen, die ei­nem Be­rufs­ge­heim­nis ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 StPO be­zie­hungs­wei­se Ar­ti­kel 70b MStP un­ter­ste­hen: einen Ver­merk über die­se Be­son­der­heit;
l.
al­len­falls, die Vor­keh­ren zum Schutz von be­rufs­ge­heim­nis­tra­gen­den Per­so­nen und wei­te­re Schutz­mass­nah­men, die die Be­hör­den und der Dienst ÜPF um­zu­set­zen ha­ben.

2 Wenn die Durch­füh­rung der Über­wa­chung es er­for­dert, kann das EJPD vor­se­hen, dass die dem Dienst ÜPF ein­ge­reich­te Über­wa­chungs­an­ord­nung wei­te­re tech­ni­sche An­ga­ben ent­hal­ten muss.

Art. 50 Überwachungspflichten

1 Je­de FDA und je­de An­bie­te­rin ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 muss in der La­ge sein, die Über­wa­chun­gen ge­mä­ss den 8.–12. Ab­schnit­ten die­ses Ka­pi­tels (Art. 54–69), die durch sie an­ge­bo­te­ne Diens­te be­tref­fen, aus­zu­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren zu las­sen. Da­von aus­ge­nom­men sind die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51.

2 Die An­bie­te­rin stellt die Be­reit­schaft zur Über­wa­chung des Fern­mel­de­ver­kehrs von der kom­mer­zi­el­len Auf­nah­me des Kun­den­be­trie­bes ei­nes Diens­tes an si­cher.

3 Sie stellt si­cher, dass sie die Über­wa­chungs­auf­trä­ge auch aus­ser­halb der Nor­ma­l­ar­beits­zei­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 ent­ge­gen­neh­men und ge­mä­ss den Vor­ga­ben des EJPD aus­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren las­sen kann.

4 Sie ge­währ­leis­tet, dass in­ner­halb des durch den Über­wa­chungs­auf­trag be­stimm­ten Zeit­rau­mes die Über­wa­chung des ge­sam­ten, über die von ihr kon­trol­lier­ten In­fra­struk­tu­ren ge­führ­ten Fern­mel­de­ver­kehrs aus­ge­führt wird, wenn er über die über­wach­ten Diens­te ab­ge­wi­ckelt wird und dem über­wach­ten Iden­ti­fi­ka­tor (Tar­get-ID) zu­ge­ord­net wer­den kann.

5 Sie un­ter­stützt den Dienst ÜPF, wenn nö­tig, um si­cher­zu­stel­len, dass die über­mit­tel­ten Über­wa­chungs­da­ten tat­säch­lich mit dem im Über­wa­chungs­auf­trag be­zeich­ne­ten Fern­mel­de­ver­kehr über­ein­stim­men.

6 Sind wei­te­re Iden­ti­fi­ka­to­ren mit dem über­wach­ten Iden­ti­fi­ka­tor (Tar­get-ID) as­so­zi­iert (z.B. IM­PI mit IM­PU, E-Mail-Adres­se mit Ali­as-Adres­sen), so stellt die An­bie­te­rin si­cher, dass auch die­se im Rah­men des Über­wa­chungs­typs über­wacht wer­den.

Art. 51 FDA mit reduzierten Überwachungspflichten

1 Auf Ge­such ei­ner FDA er­klärt der Dienst ÜPF die­se als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 26 Abs. 6 BÜPF), wenn sie:

a.
ih­re Fern­mel­de­diens­te nur im Be­reich Bil­dung und For­schung an­bie­tet; oder
b.
bei­de der nach­ste­hen­den Grös­sen nicht er­reicht:
1.
Über­wa­chungs­auf­trä­ge zu 10 ver­schie­de­nen Zie­len der Über­wa­chung in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni),
2.
Jah­res­um­satz in der Schweiz mit Fern­mel­de­diens­ten und ab­ge­lei­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­ten von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren.

2 Für die Be­rech­nung der Grös­sen ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b gilt Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2.

3 Die FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten sind ver­pflich­tet, dem Dienst ÜPF schrift­lich Mel­dung zu er­stat­ten und ent­spre­chen­de Be­le­ge ein­zu­rei­chen, wenn sie:

a.
ih­re Diens­te nicht mehr aus­sch­liess­lich im Be­reich Bil­dung und For­schung an­bie­ten; oder
b.
die Grös­se ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be b Zif­fer 2 zum zwei­ten auf­ein­an­der­fol­gen­den Ge­schäfts­jahr er­reicht ha­ben; die Mit­tei­lung er­folgt in­nert drei Mo­na­ten nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res.

4 Der Dienst ÜPF kann die durch den Voll­zug der Ge­setz­ge­bung be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs oder die von an­de­ren Be­hör­den durch den Voll­zug des Bun­des­rechts er­lang­ten Da­ten her­an­zie­hen.

5 Ei­ne FDA hat die Spei­che­rung der für die Über­wa­chung er­for­der­li­chen Da­ten in­nert 2 Mo­na­ten und die Über­wa­chungs­be­reit­schaft in­nert 12 Mo­na­ten si­cher­zu­stel­len, so­bald der Dienst ÜPF ent­schei­det, dass sie nicht mehr als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten gilt.

Art. 52 Anbieterinnen abgeleiteter Kommunikationsdienste mit weitergehenden Überwachungspflichten

1 Der Dienst ÜPF er­klärt mit Ver­fü­gung ei­ne An­bie­te­rin ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te als ei­ne mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 27 Abs. 3 BÜPF), wenn sie ei­ne der nach­ste­hen­den Grös­sen er­reicht hat:

a.
Über­wa­chungs­auf­trä­ge zu 10 ver­schie­de­nen Zie­len der Über­wa­chung in den letz­ten 12 Mo­na­ten (Stich­tag: 30. Ju­ni);
b.
Jah­res­um­satz in der Schweiz von 100 Mil­lio­nen Fran­ken in zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Ge­schäfts­jah­ren, wo­bei ein gros­ser Teil ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit im An­bie­ten ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te be­steht, und 5000 Teil­neh­men­de, wel­che die Diens­te der An­bie­te­rin in An­spruch neh­men.

2 Ar­ti­kel 22 Ab­sät­ze 2–5 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 53 Zugang zu den Anlagen

1 Die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen, die dem Dienst ÜPF oder des­sen Be­auf­trag­ten Zu­gang zu ih­ren An­la­gen ge­wäh­ren müs­sen, er­mög­li­chen ihm, im Rah­men des für die Über­wa­chung Not­wen­di­gen, den Zu­gang zu Ge­bäu­den, Ge­rä­ten, Lei­tun­gen, Sys­te­men, Net­zen und Diens­ten.

2 Sie stel­len be­ste­hen­de Netz­zu­gän­ge zu öf­fent­li­chen Fern­mel­de­net­zen kos­ten­los zur Ver­fü­gung. In Ab­spra­che mit dem Dienst ÜPF oder dem von ihm be­auf­trag­ten Drit­ten er­stel­len sie, so­weit dies für die Über­wa­chung not­wen­dig ist, neue Netz­zu­gän­ge auf Kos­ten des Diens­tes ÜPF.

8. Abschnitt: Typen der Echtzeitüberwachung von Netzzugangsdiensten

Art. 54 Überwachungstyp RT_22_NA_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei Netzzugangsdiensten

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_22_NA_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes im Mo­bil­funk­be­reich.

2 Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
wenn der Netz­zu­gang her­ge­stellt oder ge­trennt wird: das Da­tum, die Uhr­zeit, die Art des Er­eig­nis­ses und der Grund der Tren­nung;
b.
die Art des mo­men­ta­nen Netz­zu­gangs;
c.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor, bei Mo­bil­funk die IM­SI;
d.
die dem über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst zu­ge­teil­ten IP-Adres­sen be­zie­hungs­wei­se Adress­be­rei­che so­wie das Da­tum und die Uhr­zeit der je­wei­li­gen Zu­tei­lung;
e.
die ver­füg­ba­ren Adres­sie­rungs­ele­men­te des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes, bei Mo­bil­funk zum Bei­spiel die MSISDN oder die IM­SI;
f.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards der mo­men­ta­nen End­ge­rä­te des über­wach­ten Netz­zu­gangs­diens­tes (z.B. IMEI, MAC-Adres­se);
g.
die Art, das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des der tech­ni­schen Än­de­run­gen des Netz­zu­gangs (z.B. Lo­ca­ti­on Up­da­te, Wech­sel der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie) und, falls be­kannt, ih­re Ur­sa­chen;
h.
die ver­füg­ba­ren mo­men­ta­nen Stand­ort­an­ga­ben des Tar­gets oder der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le be­zie­hungs­wei­se des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes ge­mä­ss Ab­satz 3.

3 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren oder ei­ner Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI, BS­SID) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls der Haupt­strah­lungs­rich­tung der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie;
b.
der vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­ti­on des Tar­gets, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert
oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie; oder
c.
so­weit ver­füg­bar, an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort des Tar­gets oder der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie.

Art. 55 Überwachungstyp RT_23_NA_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei Netzzugangsdiensten

Der Über­wa­chungs­typ RT_23_NA_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 Ab­sät­ze 2 und 3 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

9. Abschnitt: Typen der Echtzeitüberwachung von Anwendungen

Art. 56 Überwachungstyp RT_24_TEL_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten

1 Der Über­wa­chungs­typ RT_24_TEL_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über die über­wach­ten Diens­te ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit von An­mel­de- be­zie­hungs­wei­se Ab­mel­de­vor­gän­gen und de­ren Er­geb­nis;
b.18
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen der über­wach­ten Diens­te und die In­for­ma­tio­nen über Re­gis­trie­rungs- und Sub­skrip­ti­onser­eig­nis­se so­wie die ent­spre­chen­den Ant­wor­ten, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor (z. B. SIP URI, IM­PI) und bei Mo­bil­funk die IM­SI;
bbis.19
so­weit zu­tref­fend, die IP-Adres­sen und Port­num­mern des Cli­ents und des Ser­vers so­wie die An­ga­ben zum be­nutz­ten Pro­to­koll;
c.
die Si­gna­li­sie­rungs­in­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re zum Ser­ving Sys­tem, zum Sta­tus des Teil­neh­men­den und zur Dienst­qua­li­tät;
d.
falls zu­tref­fend, die Prä­senz­in­for­ma­tio­nen;
e.
bei Kom­mu­ni­ka­tio­nen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen und bei tech­ni­schen Än­de­run­gen (z.B. Ein­be­zie­hung von Zu­satz­diens­ten, Ein­be­zie­hung von oder Wech­sel auf kon­ver­gie­ren­de Diens­te, Wech­sel der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie, Lo­ca­ti­on Up­da­tes), so­weit zu­tref­fend:
1.
de­ren Art, das Da­tum und die Uhr­zeit ih­res Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls ih­res En­des,
2.
die Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. MSISDN, E.164-Num­mer, SIP URI, IM­PU) al­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­teil­neh­men­den und de­ren Rol­le,
3.
die tat­säch­li­che be­kann­te Zie­l­adres­se und die zwi­schen­ge­schal­te­ten ver­füg­ba­ren Adres­sen, falls die Kom­mu­ni­ka­ti­on oder der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­such um- oder wei­ter­ge­lei­tet wird,
4.
die ein­deu­ti­gen Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­to­ren ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards der End­ge­rä­te der über­wach­ten Diens­te (z.B. IMEI, MAC-Adres­se),
5.
die an­de­ren ver­füg­ba­ren Iden­ti­fi­ka­to­ren,
6.
die Ur­sa­che für die Be­en­di­gung der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder de­ren Nicht­zu­stan­de­kom­men oder für die tech­ni­sche Än­de­rung,
7.
die Si­gna­li­sie­rungs­in­for­ma­tio­nen zu Zu­satz­diens­ten (z.B. Kon­fe­renz­schal­tung, An­ru­fum­lei­tung, DTMF),
8.
der Sta­tus der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches,
9.
bei orts­un­ab­hän­gi­gen Diens­ten zu­sätz­lich die ver­füg­ba­ren mo­men­ta­nen Stand­ort­an­ga­ben des Tar­gets oder der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le be­zie­hungs­wei­se des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes ge­mä­ss Ab­satz 2.

2 Die Stand­ort­an­ga­ben be­ste­hen aus:

a.
den Iden­ti­fi­ka­to­ren oder ei­ner Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI, BS­SID) so­wie den geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes so­wie so­weit ver­füg­bar dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie;
b.
der vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­ti­on des Tar­gets, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes so­wie dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie; oder
c.
so­weit ver­füg­bar, an­de­ren An­ga­ben zum Stand­ort des Tar­gets oder der Zel­le be­zie­hungs­wei­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie dem Typ der be­nutz­ten Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 57 Überwachungstyp RT_25_TEL_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten

Der Über­wa­chungs­typ RT_25_TEL_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über die über­wach­ten Diens­te ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

Art. 58 Überwachungstyp RT_26_EMAIL_IRI: Echtzeitüberwachung von Randdaten bei E-Mail-Diensten

Der Über­wa­chungs­typ RT_26_E­MAIL_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, in Echt­zeit zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit von An­mel­de- be­zie­hungs­wei­se Ab­mel­de­vor­gän­gen und de­ren Sta­tus;
b.
die ver­wen­de­ten AAA-In­for­ma­tio­nen des über­wach­ten Diens­tes, ins­be­son­de­re der Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­tor und ge­ge­be­nen­falls die Ali­as-Adres­sen;
c.
die IP-Adres­sen und Port­num­mern des Cli­ents und des Ser­vers so­wie die An­ga­ben zum be­nutz­ten Pro­to­koll;
d.
das Da­tum, die Uhr­zeit, die Da­ten­men­ge, die E-Mail-Adres­sen des Ab­sen­ders und der Emp­fän­ger der Nach­richt so­wie die IP-Adres­sen und Port­num­mern der sen­den­den und emp­fan­gen­den E-Mail-Ser­ver bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen:
1.
Sen­den oder Wei­ter­lei­ten ei­ner Nach­richt,
2.
Emp­fan­gen ei­ner Nach­richt,
3.
Be­ar­bei­ten ei­ner Nach­richt in der Mail­box,
4.
Her­un­ter­la­den ei­ner Nach­richt von der Mail­box,
5.
Hoch­la­den ei­ner Nach­richt auf die Mail­box.

Art. 59 Überwachungstyp RT_27_EMAIL_CC_IRI: Echtzeitüberwachung von Inhalten und Randdaten bei E-Mail-Diensten

Der Über­wa­chungs­typ RT_27_E­MAIL_C­C_I­RI um­fasst die Echt­zeit­über­wa­chung ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind der In­halt des Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wird, so­wie die dies­be­züg­li­chen Rand­da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 in Echt­zeit zu über­mit­teln.

10. Abschnitt: Typen der rückwirkenden Überwachung

Art. 60 Überwachungstyp HD_28_NA: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei Netzzugangsdiensten

Der Über­wa­chungs­typ HD_28_­NA um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes Netz­zu­gangs­diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Netz­zu­gangs­dienst ge­sen­det oder emp­fan­gen wur­de, zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des oder die Dau­er der Sit­zung;
b.
der Typ und der Sta­tus des Netz­zu­gangs;
c.
der Iden­ti­fi­ka­tor, der für die Au­then­ti­fi­zie­rung des Be­nut­zen­den am über­wach­ten Zu­gangs­punkt ver­wen­det wur­de, zum Bei­spiel Be­nut­zer­na­me;
d.
die dem Tar­get zu­ge­teil­ten IP-Adres­sen be­zie­hungs­wei­se Adress­be­rei­che und de­ren Typ;
e.
so­fern ver­füg­bar, der ein­deu­ti­ge Ge­rä­tei­den­ti­fi­ka­tor des be­nutz­ten End­ge­räts des Tar­gets, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards (z.B. MAC-Adres­se, IMEI bei Mo­bil­funk);
f.
so­fern ver­füg­bar, die je­wei­li­gen Da­ten­men­gen, wel­che in­ner­halb der Sit­zung hoch­ge­la­den und her­un­ter­ge­la­den wur­den;
g.
bei Netz­zu­gang über Mo­bil­funk: die GPRS- be­zie­hungs­wei­se EPS-In­for­ma­tio­nen (ins­be­son­de­re IM­SI oder MSISDN) und die fol­gen­den Stand­ort­an­ga­ben zu Be­ginn und am En­de der Sit­zung so­wie so­weit ver­füg­bar wäh­rend der Sit­zung; falls be­kannt, sind zu­sätz­li­che Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt oder der Luft­fahrt zu über­mit­teln:
1.
die Zell- und Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren so­wie die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten, die Po­st­adres­sen und ge­ge­be­nen­falls die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­len, oder
2.
die vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­tio­nen des Tar­gets (z.B. in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes) so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen, oder
3.
an­de­re An­ga­ben zu den Stand­orten des Tar­gets oder der von die­sem be­nutz­ten Zel­len, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen;
h.
bei Netz­zu­gang über öf­fent­li­ches WLAN: die BS­SID, so­wie, falls vor­han­den, die SSID und die Stand­ort­an­ga­ben in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und der Po­st­adres­se des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes; der Be­nut­zer­na­me, der Typ der Au­then­ti­fi­zie­rung, die vor­han­de­nen zu­sätz­li­chen In­for­ma­tio­nen über die Be­nut­zerau­then­ti­fi­zie­rung (Te­le­fon­num­mer, MAC-Adres­se, IM­SI, für die Au­then­ti­fi­zie­rung be­nutz­ter Be­nut­ze­ri­den­ti­fi­ka­tor und Pass­word) und die IP-Adres­se des WLAN-Zu­gangs­punk­tes. Falls vor­han­den sind zu­sätz­li­che Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt oder der Luft­fahrt zu über­mit­teln;
i.
bei Fest­netz-Zu­gang: die Adres­sie­rungs­ele­men­te des Netz­zu­gangs und falls vor­han­den die Po­st­adres­se.

Art. 61 Überwachungstyp HD_29_TEL: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei Telefonie- und Multimediadiensten

Der Über­wa­chungs­typ HD_29_TEL um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes und, falls zu­tref­fend, der mit die­sem kon­ver­gie­ren­den Diens­te, ins­be­son­de­re SMS, MMS und Voi­ce Mail. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs von Kom­mu­ni­ka­tio­nen und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen der über­wach­ten Diens­te zu über­mit­teln:

a.
de­ren Art, das Da­tum und die Uhr­zeit des Be­ginns und ge­ge­be­nen­falls des En­des oder de­ren Dau­er;
b.
die Adres­sie­rungs­ele­men­te (z.B. MSISDN, E.164-Num­mer, SIP URI, IM­PU) al­ler Kom­mu­ni­ka­ti­ons­be­tei­lig­ten und de­ren Rol­len;
c.
der Grund für das En­de der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches;
d.
bei Mo­bil­funk (bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten so­weit ver­füg­bar): die IMEI des be­nutz­ten End­ge­räts des Tar­gets und die IM­SI des Tar­gets;
e.
falls zu­tref­fend, der Typ des Trä­ger­diens­tes;
f.
bei SMS und MMS: die In­for­ma­tio­nen über das Er­eig­nis, den Typ (nur bei SMS) und den Sta­tus;
g.
bei Mo­bil­funk: die Stand­ort­an­ga­ben der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le zu Be­ginn und am En­de der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­ches. Falls be­kannt sind zu­sätz­li­che Stand­ort­in­for­ma­tio­nen aus der See­schiff­fahrt oder der Luft­fahrt zu über­mit­teln:
1.
die Zell- und Ge­biet­si­den­ti­fi­ka­to­ren, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und ge­ge­be­nen­falls die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Po­st­adres­se, oder
2.
die vom Netz­werk be­stimm­ten Po­si­tio­nen des Tar­gets (z.B. in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form von Po­ly­go­nen un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes) so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen, oder
3.
an­de­re An­ga­ben zu den Stand­orten des Tar­gets oder der von die­sem be­nutz­ten Zel­len, ge­mä­ss in­ter­na­tio­na­len Stan­dards so­wie die zu­ge­hö­ri­gen Po­st­adres­sen;
h.
bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten:
1.
die IP-Adres­se des Cli­ents und de­ren Typ und die Port­num­mer,
2.
der Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Kor­re­la­ti­ons­i­den­ti­fi­ka­tor,
3.
die Ty­pen der Mul­ti­me­diain­hal­te,
4.
die In­for­ma­tio­nen über die Mul­ti­me­dia­kom­po­nen­ten (Zeit, Na­me, Be­schrei­bung, In­itia­tor, Zu­gangs-Kor­re­la­ti­ons­i­den­ti­fi­ka­tor), und
5.
falls zu­tref­fend, die In­for­ma­tio­nen über die IMS-Diens­te (Typ des be­nutz­ten IMS-Diens­tes, Rol­le des Net­z­ele­ments, von dem die Rand­da­ten stam­men); und
i.
bei Mul­ti­me­dia­di­ens­ten: die In­for­ma­tio­nen über den Netz­zu­gang des Tar­gets:
1.
der Zu­gangs­typ,
2.
die Zu­gangs­klas­se,
3.
ob die In­for­ma­tio­nen über den Netz­zu­gang vom Netz­werk stam­men, und
4.
die Stand­ort­an­ga­ben über den Netz­zu­gang zu Be­ginn und am En­de der Mul­ti­me­dia­sit­zung so­wie so­weit ver­füg­bar wäh­rend der Mul­ti­me­dia­sit­zung:
bei Netz­zu­gang über Mo­bil­funk: die Stand­ort­an­ga­ben der vom Tar­get be­nutz­ten Zel­le ge­mä­ss Buch­sta­be g, oder
bei Netz­zu­gang über WLAN: die ver­füg­ba­ren Stand­ort­an­ga­ben des vom Tar­get be­nutz­ten WLAN-Zu­gangs­punk­tes (geo­gra­fi­sche Ko­or­di­na­ten, Po­st­adres­se), oder
bei Fest­netz-Zu­gang: die ver­füg­ba­re Po­st­adres­se des vom Tar­get be­nutz­ten Zu­gangs.

Art. 62 Überwachungstyp HD_30_EMAIL: rückwirkende Überwachung von Randdaten bei E-Mail-Diensten

Der Über­wa­chungs­typ HD_30_E­MAIL um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten ei­nes E-Mail-Diens­tes. Es sind die fol­gen­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs, der über den über­wach­ten Dienst ge­sen­det, be­ar­bei­tet oder emp­fan­gen wur­de, zu über­mit­teln:

a.
das Da­tum, die Uhr­zeit, die Art des Er­eig­nis­ses, die Teil­neh­me­ri­den­ti­fi­ka­to­ren, ge­ge­be­nen­falls die Ali­as-Adres­sen, die Sen­der- und Emp­fän­ge­r­adres­sen, das ver­wen­de­te Pro­to­koll, die IP-Adres­sen des Ser­vers und des Cli­ents so­wie ge­ge­be­nen­falls der Zu­stell­sta­tus der Nach­richt bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen: Sen­den, Emp­fan­gen, Mail­box-An­mel­dung, Mail­box-Ab­mel­dung und bei den fol­gen­den Er­eig­nis­sen, so­weit vor­han­den: Her­un­ter­la­den, Hoch­la­den, Lö­schen, Be­ar­bei­ten, Hin­zu­fü­gen ei­ner Nach­richt;
b.
die IP-Adres­sen und Na­men der sen­den­den und emp­fan­gen­den E-Mail-Ser­ver.

Art. 63 Überwachungstyp HD_31_PAGING: Bestimmung der letzten Aktivität des mobilen Endgerätes der überwachten Person

Der Über­wa­chungs­typ HD_31_PA­GING um­fasst die Be­stim­mung der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät (Netz­zu­gangs­diens­te so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te) des mo­bi­len End­ge­rä­tes der über­wach­ten Per­son und die Lie­fe­rung der MSISDN, der IM­SI, der IMEI (falls vor­han­den), des Typs der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie, des Fre­quenz­ban­des, des ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tors des Mo­bil­fun­knet­zes, des Da­tums und der Uhr­zeit der letz­ten fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät so­wie ei­ner der fol­gen­den, zur Stand­ort­be­stim­mung not­wen­di­gen An­ga­ben:

a.
die An­ga­ben über die da­bei be­nutz­te Zel­le: der Iden­ti­fi­ka­tor oder ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI), die Po­st­adres­se, die Haupt­strah­lungs­rich­tung be­zie­hungs­wei­se bei kom­ple­xen Zel­len die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Art der Zel­le, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten;
b.
die Po­st­adres­se und die vom Netz­werk be­stimm­ten An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form ei­nes Po­ly­g­ons un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes; oder
c.
die Po­st­adres­se und an­de­re stan­dar­di­sier­te, vom Netz­werk be­stimm­te An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät oder zum Stand­ort der da­bei be­nutz­ten Zel­le.

Art. 64 Überwachungstyp AS_32_PREP_COV: Netzabdeckungsanalyse in Vorbereitung eines Antennensuchlaufs

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_32_PREP_­COV um­fasst die Netz­ana­ly­se in Vor­be­rei­tung des An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 66. Sie wird durch die FDA durch­ge­führt und dient da­zu, die Mo­bil­funk­zel­len oder öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te zu er­mit­teln, wel­che den durch die an­ord­nen­de Be­hör­de in Form geo­gra­fi­scher Ko­or­di­na­ten oder mit­tels Po­st­adres­se be­zeich­ne­ten Stand­ort, ge­ge­be­nen­falls un­ter Be­rück­sich­ti­gung wei­te­rer An­ga­ben (z.B. Ta­ges­zeit, Wit­te­rung, Wo­chen­tag, Stand­ort in­ner­halb oder aus­ser­halb ei­nes Ge­bäu­des) am wahr­schein­lichs­ten ab­de­cken.

2 Die FDA lie­fert dem Dienst ÜPF ei­ne Lis­te der Zell-Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI) be­zie­hungs­wei­se BS­SID der er­mit­tel­ten Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te.

Art. 65 Überwachungstyp AS_33_PREP_REF: Referenzkommunikationen oder Referenznetzzugänge in Vorbereitung eines Antennensuchlaufs

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_33_PREP_REF um­fasst die Be­stim­mung der Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se der öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te an­hand von Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­gen in Vor­be­rei­tung des An­ten­nen­such­laufs ge­mä­ss Ar­ti­kel 66.

2 Die an­ord­nen­de Be­hör­de lässt in ei­ge­ner Re­gie am frag­li­chen Stand­ort Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­ge durch­füh­ren und über­mit­telt dem Dienst ÜPF ei­ne Lis­te mit den fol­gen­den dies­be­züg­li­chen An­ga­ben:

a.
die Art der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Netz­zu­gangs;
b.
das Da­tum und die Uhr­zeit der Kom­mu­ni­ka­ti­on oder des Netz­zu­gangs;
c.
das Adres­sie­rungs­ele­ment des be­nutz­ten Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­tes be­zie­hungs­wei­se des Netz­zu­gangs­diens­tes;
d.
falls zu­tref­fend, der Na­me des be­nutz­ten Mo­bil­fun­knet­zes.

3 Der Dienst ÜPF be­auf­tragt die FDA, an­hand der Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs die zu Be­ginn und am En­de der Re­fe­renz­kom­mu­ni­ka­tio­nen und Re­fe­renz­netz­zu­gän­ge ge­mä­ss Ab­satz 2 je­weils be­nutz­ten Mo­bil­funk­zel­len be­zie­hungs­wei­se öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punk­te zu be­stim­men und ihm die mit den ent­spre­chen­den Zell-Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI) be­zie­hungs­wei­se BS­SID ver­voll­stän­dig­te Lis­te ge­mä­ss Ab­satz 2 zu lie­fern.

Art. 66 Überwachungstyp AS_34: Antennensuchlauf

1 Der Über­wa­chungs­typ AS_34 um­fasst die rück­wir­ken­de Über­wa­chung al­ler Kom­mu­ni­ka­tio­nen, Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­che und Netz­zu­gän­ge, wel­che über ei­ne be­stimm­te Mo­bil­funk­zel­le be­zie­hungs­wei­se über einen be­stimm­ten öf­fent­li­chen WLAN-Zu­gangs­punkt wäh­rend ei­nes Zeit­rau­mes von bis zu zwei Stun­den statt­ge­fun­den ha­ben.20

2 Die FDA über­mit­telt die aus Ab­satz 1 re­sul­tie­ren­den Rand­da­ten des ver­gan­ge­nen Fern­mel­de­ver­kehrs ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 und 61.

20 Die Be­rich­ti­gung vom 3. Ju­li 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 2551).

11. Abschnitt: Notsuche, Fahndung und Mobilfunklokalisierung terroristischer Gefährderinnen und Gefährder 2121

21 Fassung gemäss Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über polizeiliche Massnahmen zur Bekämpfung von Terrorismus, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2022 301).

Art. 67 Überwachungstypen EP: Notsuche

Für die No­t­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 35 BÜPF kön­nen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen an­ge­ord­net wer­den:

a.
der Typ EP_35_PA­GING: die Be­stim­mung der letz­ten durch die Mo­bil­funkan­bie­te­rin fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät (Netz­zu­gangs­diens­te so­wie Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te) des mo­bi­len End­ge­rä­tes der ver­miss­ten oder ei­ner drit­ten Per­son und die Lie­fe­rung der MSISDN, der IM­SI, der IMEI (falls vor­han­den), des Typs der Mo­bil­funk­tech­no­lo­gie, des Fre­quenz­ban­des, des ein­deu­ti­gen Iden­ti­fi­ka­tors des Mo­bil­fun­knet­zes, des Da­tums und der Uhr­zeit der letz­ten fest­ge­stell­ten Ak­ti­vi­tät so­wie ei­ner der fol­gen­den, zur Stand­ort­be­stim­mung not­wen­di­gen An­ga­ben:
1.
die An­ga­ben über die da­bei be­nutz­te Zel­le: der Iden­ti­fi­ka­tor oder ei­ne Kom­bi­na­ti­on von Iden­ti­fi­ka­to­ren (z.B. CGI, EC­GI, SAI, RAI, TAI), die Po­st­adres­se, die Haupt­strah­lungs­rich­tung be­zie­hungs­wei­se bei kom­ple­xen Zel­len die Haupt­strah­lungs­rich­tun­gen und die Art der Zel­le, die geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten,
2.
die Po­st­adres­se und die vom Netz­werk be­stimm­ten An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät, zum Bei­spiel in Form von geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten und dem zu­ge­hö­ri­gen Un­si­cher­heits­wert oder in Form ei­nes Po­ly­g­ons un­ter An­ga­be der geo­gra­fi­schen Ko­or­di­na­ten je­des Po­ly­gon­punk­tes, oder
3.
die Po­st­adres­se und an­de­re stan­dar­di­sier­te, vom Netz­werk be­stimm­te An­ga­ben zur Po­si­ti­on des End­ge­rä­tes bei der letz­ten Ak­ti­vi­tät oder zum Stand­ort der da­bei be­nutz­ten Zel­le;
b.
der Typ EP_36_R­T_C­C_I­RI (Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten): die Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 55 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 57 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te);
c.
der Typ EP_37_R­T_I­RI (Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten): die Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te);
d.
der Typ EP_38_HD (rück­wir­ken­de Über­wa­chung von Rand­da­ten): die Kom­bi­na­ti­on der Über­wa­chungs­ty­pen ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 (Netz­zu­gangs­diens­te) und ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 (Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­te).

Art. 68 Fahndung

Für die Fahn­dung nach ver­ur­teil­ten Per­so­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 36 BÜPF kön­nen die fol­gen­den Über­wa­chungs­ty­pen an­ge­ord­net wer­den, wo­bei in der Über­wa­chungs­an­ord­nung als Grund der Über­wa­chung (Art. 49 Abs. 1 Bst. e) «Fahn­dung» an­zu­ge­ben ist:

a.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der Echt­zeit­über­wa­chung von In­hal­ten und Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 55, 57 oder 59;
b.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der Echt­zeit­über­wa­chung von Rand­da­ten bei Netz­zu­gangs­diens­ten oder An­wen­dun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 54, 56 oder 58;
c.
ei­ner der Über­wa­chungs­ty­pen der rück­wir­ken­den Über­wa­chung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 60–63;
d.
der An­ten­nen­such­lauf ge­mä­ss Ar­ti­kel 66 und die ent­spre­chen­den Vor­be­rei­tun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 64 und 65.

Art. 68a Überwachungstyp ML_50_RT: Mobilfunklokalisierung terroristischer Gefährderinnen und Gefährder in Echtzeit 22

1 Für die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der ge­mä­ss Ar­ti­kel 23q Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 21. März 199723 über Mass­nah­men zur Wah­rung der in­ne­ren Si­cher­heit kann der Über­wa­chungs­typ ML_50_RT an­ge­ord­net wer­den.

2 Er um­fasst die Kom­bi­na­ti­on der Echt­zeit­über­wa­chung der für die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­rung er­for­der­li­chen Rand­da­ten bei mo­bi­len Netz­zu­gangs­diens­ten, bei mo­bi­len Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten und, falls zu­tref­fend, bei den mit die­sen kon­ver­gie­ren­den mo­bi­len Diens­ten, ins­be­son­de­re SMS, Voi­ce Mail und RCS.

3 Bei mo­bi­len Netz­zu­gangs­diens­ten sind die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c, g und h so­wie Ab­satz 3 zu über­mit­teln.

4 Bei mo­bi­len Te­le­fo­nie- und Mul­ti­me­dia­di­ens­ten so­wie mit die­sen kon­ver­gie­ren­den mo­bi­len Diens­ten sind die Rand­da­ten des Fern­mel­de­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, d und e Zif­fern 1 und 9 so­wie Ab­satz 2 zu über­mit­teln.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

23 SR 120

12. Abschnitt: Netzexterne Identifikatoren

Art. 69

Ei­ne Über­wa­chung ge­mä­ss den Ar­ti­keln 56–59, 61 und 62 um­fasst auch den Fern­mel­de­ver­kehr, der über die über­wach­ten Diens­te ab­ge­wi­ckelt wird und dem über­wach­ten Iden­ti­fi­ka­tor (Tar­get-ID) zu­ge­ord­net wer­den kann, selbst wenn der über­wach­te Iden­ti­fi­ka­tor nicht von der be­auf­trag­ten An­bie­te­rin ver­wal­tet wird.

4. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 70 Organisatorische, administrative und technische Vorschriften

Das EJPD er­lässt die or­ga­ni­sa­to­ri­schen, ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Vor­schrif­ten zur Durch­füh­rung der Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs. Ins­be­son­de­re setzt es die Fris­ten fest, in­ner­halb de­rer die ent­spre­chen­den Da­ten zu lie­fern sind.

Art.71 Vollzug

1 Der Dienst ÜPF stellt elek­tro­ni­sche For­mu­la­re und Schnitt­stel­len zur Ver­fü­gung, die durch die be­tref­fen­de Stel­len zu ver­wen­den sind. Die­se er­mög­li­chen es ins­be­son­de­re:

a.
den an­ord­nen­den Be­hör­den:
1.
ei­ne Über­wa­chungs­an­ord­nung beim Dienst ÜPF ein­zu­rei­chen,
2.
den Dienst ÜPF an­zu­wei­sen, Zu­griffs­be­rech­ti­gun­gen zu er­tei­len oder zu än­dern;
b.
dem Dienst ÜPF:
1.
die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen mit der Durch­füh­rung ei­ner Über­wa­chungs­mass­nah­me zu be­auf­tra­gen,
2.
ein Aus­kunfts­ge­such an die Mit­wir­kungs­pflich­ti­gen wei­ter­zu­lei­ten und de­ren Ant­wor­ten an die an­fra­gen­de Be­hör­de zu über­mit­teln;
c.
den be­rech­tig­ten Be­hör­den ein Aus­kunfts­ge­such beim Dienst ÜPF ein­zu­rei­chen.

2 Der Dienst ÜPF kann zum ge­ge­be­nen Zeit­punkt die elek­tro­ni­schen For­mu­la­re durch einen On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem des Diens­tes er­set­zen und einen elek­tro­ni­schen Ge­neh­mi­gungs­pro­zess für ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge An­ord­nun­gen ein­füh­ren. Die elek­tro­ni­schen For­mu­la­re wer­den wei­ter­hin ge­braucht, wenn der On­li­ne-Zu­griff auf das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus tech­ni­schen Grün­den nicht mög­lich oder das Ver­ar­bei­tungs­sys­tem aus­ge­fal­len ist.

Art.72 Aufhebung eines anderen Erlasses

Die Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 200124 über die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs wird auf­ge­ho­ben.

24 [AS 2001 3111, 2004 14312021Art. 7 3383, 2006 4705Ziff. II 77, 2007 4029, 2011 5955, 2016 4337Ziff. II, 2017 4151 An­hang 4 Ziff. II 11]

Art.73 Änderung anderer Erlasse

Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

25

25 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2018 147kon­sul­tiert wer­den.

Art. 74 Übergangsbestimmungen

1 Über­wa­chun­gen, wel­che vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung an­ge­ord­net wur­den, lau­fen un­ver­än­dert wei­ter. Ver­län­ge­run­gen und die Auf­he­bung von sol­chen Mass­nah­men wer­den mit den bis­he­ri­gen Über­wa­chungs­ty­pen durch­ge­führt.

2 Mit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung wer­den die nach bis­he­ri­ger Pra­xis be­ste­hen­den Test­schal­tun­gen auf­ge­ho­ben.

3 FDA, die in­nert drei Mo­na­ten seit dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung beim Dienst ÜPF ein Ge­such um Ein­stu­fung als FDA mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51 ein­rei­chen, gel­ten ab In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung und wäh­rend der Dau­er des Ver­fah­rens als sol­che. Der Dienst ÜPF kann die­se Ein­stu­fung für die Dau­er des Ver­fah­rens auf­he­ben, wenn ei­ne Gut­heis­sung des Ge­suchs un­wahr­schein­lich ist. Bei bis­her mel­de­pflich­ti­gen An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ist Ar­ti­kel 51 Ab­satz 5 nicht an­wend­bar.

4 Spä­tes­tens 3 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung pas­sen die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 ih­re Sys­te­me an, um die neu­en An­for­de­run­gen an die Iden­ti­fi­ka­ti­on der Teil­neh­men­den (Art. 19) und die Er­fas­sung von An­ga­ben zur Per­son bei Mo­bil­funk­diens­ten (Art. 20) um­zu­set­zen.

5 Spä­tes­tens 6 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung pas­sen die FDA, aus­ser je­nen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 51, und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 ih­re Sys­te­me an, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 38 und 39 er­tei­len zu kön­nen.

6 Spä­tes­tens 24 Mo­na­te nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung:

a.
müs­sen die Rand­da­ten von Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­su­chen bei rück­wir­ken­den Über­wa­chun­gen ge­lie­fert wer­den kön­nen;
b.
müs­sen die FDA ih­re vor­han­de­nen Sys­te­me tech­nisch so an­pas­sen, dass die Da­ten der E-Mail-Diens­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 58, 59 und 62 ge­lie­fert wer­den kön­nen. Bis da­hin ha­ben sie die Da­ten der E-Mail-Diens­te wie bis­her zu lie­fern.

7 Bis zur In­be­trieb­nah­me des neu­en Ver­ar­bei­tungs­sys­tems, das mit dem Pro­gramm FMÜ26 be­schafft wird:

a.
kann der Dienst ÜPF die Sta­tis­ti­ken (Art. 12) noch nach bis­he­ri­gem Recht er­stel­len;
b.
wer­den die Aus­künf­te (Art. 35–48) und Über­wa­chun­gen (Art. 54–68) noch mit dem be­ste­hen­den Sys­tem, den bis­he­ri­gen For­ma­ten und den ent­spre­chen­den For­mu­la­ren ab­ge­wi­ckelt. Da­bei wer­den sie mit ei­nem durch den Dienst ÜPF zu­ge­las­se­nen si­che­ren Über­tra­gungs­mit­tel, per Post oder Te­le­fax über­mit­telt; Ar­ti­kel 17 Ab­sät­ze 1–2 ist nicht an­wend­bar;
c.
sind die Aus­künf­te mit fle­xibler Na­mens­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 nicht mög­lich; ab In­be­trieb­nah­me wer­den sie nur mit den FDA und An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 durch­ge­führt, die ih­re Sys­te­me ent­spre­chend an­ge­passt ha­ben.

8 Spä­tes­tens 12 Mo­na­te nach In­be­trieb­nah­me des neu­en Ver­ar­bei­tungs­sys­tems pas­sen die FDA und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Aus­kunfts­pflich­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 ih­re Sys­te­me an, um die Aus­künf­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 35–37 und 40–42 so­wie Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40 und 42 au­to­ma­ti­siert über die Ab­fra­ge­schnitt­stel­le des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems er­tei­len (Art. 18 Abs. 2) und um die fle­xi­ble Na­mens­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 35, 40, 42 und 43 durch­füh­ren zu kön­nen.

Art. 74a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
4. Mai 2022 betreffend die Mobilfunklokalisierung terroristischer Gefährderinnen und Gefährder
27

1 Der Dienst ÜPF passt sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem in­ner­halb von 12 Mo­na­ten nach der Er­neue­rung der Echt­zeit­sys­tem­kom­po­nen­te des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems an, um die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der stan­dar­di­siert durch­füh­ren und in der Sta­tis­tik er­fas­sen zu kön­nen.

2 Die FDA mit Aus­nah­me der­je­ni­gen mit re­du­zier­ten Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 51) und die An­bie­te­rin­nen ab­ge­lei­te­ter Kom­mu­ni­ka­ti­ons­diens­te mit wei­ter­ge­hen­den Über­wa­chungs­pflich­ten (Art. 52) pas­sen ih­re Sys­te­me in­ner­halb von 12 Mo­na­ten nach der Er­neue­rung der Echt­zeit­sys­tem­kom­po­nen­te des Ver­ar­bei­tungs­sys­tems an, um die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der (Art. 68a) stan­dar­di­siert durch­füh­ren zu kön­nen.

3 So­lan­ge die Mo­bil­funk­lo­ka­li­sie­run­gen ter­ro­ris­ti­scher Ge­fähr­de­rin­nen und Ge­fähr­der noch nicht stan­dar­di­siert nach Ar­ti­kel 68a durch­ge­führt wer­den kön­nen, füh­ren die An­bie­te­rin­nen statt­des­sen die Über­wa­chungs­ty­pen nach Ar­ti­kel 54 so­wie bei Be­darf nach den Ar­ti­keln 56 und 63 aus. Der Dienst ÜPF lei­tet den be­rech­tig­ten Be­hör­den die Da­ten nach den Ar­ti­keln 54 und 63 wei­ter. Die Da­ten nach Ar­ti­kel 56 lei­tet der Dienst ÜPF nur im Um­fang von Ar­ti­kel 68a wei­ter. Kann sein Ver­ar­bei­tungs­sys­tem die­se Fil­te­rung nicht si­cher­stel­len, so lei­tet er kei­ne Da­ten wei­ter. Da­ten, die er nicht wei­ter­lei­tet, ver­nich­tet er. Die Ge­büh­ren und Ent­schä­di­gun­gen rich­ten sich nach den an­ge­ord­ne­ten Über­wa­chungs­ty­pen (Art. 54, 56 und 63).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 12 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 75 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. März 2018 in Kraft.

Anhang

Begriffe und Abkürzungen