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Bundesgesetz
über den Umweltschutz
(Umweltschutzgesetz, USG)

vom 7. Oktober 1983 (Stand am 1. Januar 2024)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 74 Absatz 1 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 31. Oktober 19793,

beschliesst:

1SR 101

2Fassung gemäss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

3BBl 1979 III 749

1. Titel: Grundsätze und allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Grundsätze

Art. 1 Zweck

1 Die­ses Ge­setz soll Men­schen, Tie­re und Pflan­zen, ih­re Le­bens­ge­mein­schaf­ten und Le­bens­räu­me ge­gen schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen schüt­zen so­wie die na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen, ins­be­son­de­re die bio­lo­gi­sche Viel­falt und die Frucht­bar­keit des Bo­dens, dau­er­haft er­hal­ten.4

2 Im Sin­ne der Vor­sor­ge sind Ein­wir­kun­gen, die schäd­lich oder läs­tig wer­den könn­ten, früh­zei­tig zu be­gren­zen.

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 2 Verursacherprinzip

Wer Mass­nah­men nach die­sem Ge­setz ver­ur­sacht, trägt die Kos­ten da­für.

Art. 3 Vorbehalt anderer Gesetze

1 Stren­ge­re Vor­schrif­ten in an­de­ren Ge­set­zen des Bun­des blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Für ra­dio­ak­ti­ve Stof­fe und io­ni­sie­ren­de Strah­len gel­ten die Strah­len­schutz- und die Atom­ge­setz­ge­bung.5

5Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 4 Ausführungsvorschriften aufgrund anderer Bundesgesetze

1 Vor­schrif­ten über Um­welt­ein­wir­kun­gen durch Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen und Strah­len, die sich auf an­de­re Bun­des­ge­set­ze stüt­zen, müs­sen dem Grund­satz für Emis­si­ons­be­gren­zun­gen (Art. 11), den Im­mis­si­ons­grenz­wer­ten (Art. 13–15), den Alarm­wer­ten (Art. 19) und den Pla­nungs­wer­ten (Art. 23–25) ent­spre­chen.6

2 Vor­schrif­ten über den Um­gang mit Stof­fen undOr­ga­nis­men, die sich auf an­de­re Bun­des­ge­set­ze stüt­zen, müs­sen den Grund­sät­zen über den Um­gang mit Stof­fen (Art. 26–28) und Or­ga­nis­men (Art. 29a–29h) ent­spre­chen.7

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 5 Ausnahmen für die Gesamtverteidigung

So­weit die Ge­samt­ver­tei­di­gung es er­for­dert, re­gelt der Bun­des­rat durch Ver­ord­nung die Aus­nah­men von Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes.

Art. 68

8 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

2. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 7 Definitionen

1 Ein­wir­kun­gen sind Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen, Strah­len, Ge­wäs­ser­ver­un­rei­ni­gun­gen oder an­de­re Ein­grif­fe in Ge­wäs­ser, Bo­den­be­las­tun­gen, Ver­än­de­run­gen des Erb­ma­te­ri­als von Or­ga­nis­men oder der bio­lo­gi­schen Viel­falt, die durch den Bau und Be­trieb von An­la­gen, durch den Um­gang mit Stof­fen, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­len oder durch die Be­wirt­schaf­tung des Bo­dens er­zeugt wer­den.9

2 Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen und Strah­len wer­den beim Aus­tritt aus An­la­gen als Emis­sio­nen, am Ort ih­res Ein­wir­kens als Im­mis­sio­nen be­zeich­net.

3 Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen sind Ver­än­de­run­gen des na­tür­li­chen Zu­stan­des der Luft, na­ment­lich durch Rauch, Russ, Staub, Ga­se, Ae­ro­so­le, Dämp­fe, Ge­ruch oder Ab­wär­me.10

4 Dem Lärm sind In­fra- und Ul­tra­schall gleich­ge­stellt.

4bis Bo­den­be­las­tun­gen sind phy­si­ka­li­sche, che­mi­sche und bio­lo­gi­sche Ver­än­de­run­gen der na­tür­li­chen Be­schaf­fen­heit des Bo­dens. Als Bo­den gilt nur die obers­te, un­ver­sie­gel­te Erd­schicht, in der Pflan­zen wach­sen kön­nen.11

5 Stof­fe sind na­tür­li­che oder durch ein Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren her­ge­stell­te che­mi­sche Ele­men­te und de­ren Ver­bin­dun­gen. Ih­nen gleich­ge­stellt sind Zu­be­rei­tun­gen (Ge­men­ge, Ge­mi­sche, Lö­sun­gen) und Ge­gen­stän­de, die sol­che Stof­fe ent­hal­ten.12

5bis Or­ga­nis­men sind zel­lu­lä­re und nicht­zel­lu­lä­re bio­lo­gi­sche Ein­hei­ten, die zur Ver­meh­rung oder zur Wei­ter­ga­be von Erb­ma­te­ri­al fä­hig sind. Ih­nen gleich­ge­stellt sind Ge­mi­sche und Ge­gen­stän­de, die sol­che Ein­hei­ten ent­hal­ten.13

5ter Gen­tech­nisch ver­än­der­te Or­ga­nis­men sind Or­ga­nis­men, de­ren ge­ne­ti­sches Ma­te­ri­al so ver­än­dert wor­den ist, wie dies un­ter na­tür­li­chen Be­din­gun­gen durch Kreu­zung oder na­tür­li­che Re­kom­bi­na­ti­on nicht vor­kommt.14

5qua­ter Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men sind Or­ga­nis­men, die Krank­hei­ten ver­ur­sa­chen kön­nen.15

6 Ab­fäl­le sind be­weg­li­che Sa­chen, de­ren sich der In­ha­ber ent­le­digt oder de­ren Ent­sor­gung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ge­bo­ten ist.16

6bis Die Ent­sor­gung der Ab­fäl­le um­fasst ih­re Ver­wer­tung oder Ab­la­ge­rung so­wie die Vor­stu­fen Samm­lung, Be­för­de­rung, Zwi­schen­la­ge­rung und Be­hand­lung. Als Be­hand­lung gilt je­de phy­si­ka­li­sche, che­mi­sche oder bio­lo­gi­sche Ver­än­de­rung der Ab­fäl­le.17

6ter Als Um­gang gilt je­de Tä­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit Stof­fen, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­len, ins­be­son­de­re das Her­stel­len, Ein­füh­ren, Aus­füh­ren, In­ver­kehr­brin­gen, Ver­wen­den, La­gern, Trans­por­tie­ren oder Ent­sor­gen.18

7 An­la­gen sind Bau­ten, Ver­kehrs­we­ge und an­de­re orts­fes­te Ein­rich­tun­gen so­wie Ter­rain­ver­än­de­run­gen. Den An­la­gen sind Ge­rä­te, Ma­schi­nen, Fahr­zeu­ge, Schif­fe und Luft­fahr­zeu­ge gleich­ge­stellt.

8 Um­welt­in­for­ma­tio­nen sind In­for­ma­tio­nen im Be­reich die­ses Ge­set­zes und im Be­reich der Ge­setz­ge­bung über den Na­tur- und Hei­mat­schutz, den Land­schafts­schutz, den Ge­wäs­ser­schutz, den Schutz vor Na­tur­ge­fah­ren, die Wal­der­hal­tung, die Jagd, die Fi­sche­rei, die Gen­tech­nik so­wie den Kli­ma­schutz.19

9 Bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe sind flüs­si­ge oder gas­för­mi­ge Treib- und Brenn­stof­fe, die aus Bio­mas­se oder an­de­ren er­neu­er­ba­ren Ener­gie­trä­gern her­ge­stellt wer­den.20

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

10Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

11Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763; 2005 2293; BBl 2000 687).

13Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

14Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

16Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

17Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

18Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

19 Ein­ge­fügt durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

20 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 5737, 5783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

Art. 8 Beurteilung von Einwirkungen

Ein­wir­kun­gen wer­den so­wohl ein­zeln als auch ge­samt­haft und nach ih­rem Zu­sam­men­wir­ken be­ur­teilt.

Art. 921

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 10 Katastrophenschutz

1 Wer An­la­gen be­treibt oder be­trei­ben will, die bei aus­ser­or­dent­li­chen Er­eig­nis­sen den Men­schen oder sei­ne na­tür­li­che Um­welt schwer schä­di­gen kön­nen, trifft die zum Schutz der Be­völ­ke­rung und der Um­welt not­wen­di­gen Mass­nah­men.22 Ins­be­son­de­re sind die ge­eig­ne­ten Stand­orte zu wäh­len, die er­for­der­li­chen Si­cher­heits­ab­stän­de ein­zu­hal­ten, tech­ni­sche Si­cher­heits­vor­keh­ren zu tref­fen so­wie die Über­wa­chung des Be­trie­bes und die Alar­m­or­ga­ni­sa­ti­on zu ge­währ­leis­ten.

2 Die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren die Diens­te für den Ka­ta­stro­phen­schutz und be­zeich­nen ei­ne Mel­de­stel­le.

3 Der In­ha­ber der An­la­ge mel­det aus­ser­or­dent­li­che Er­eig­nis­se un­ver­züg­lich der Mel­de­stel­le.23

4 Der Bun­des­rat kann durch Ver­ord­nung be­stimm­te Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren oder La­ger­hal­tun­gen ver­bie­ten, wenn die Be­völ­ke­rung und die na­tür­li­che Um­welt auf kei­ne an­de­re Wei­se aus­rei­chend ge­schützt wer­den kön­nen.

22Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

23Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

3. Kapitel: Umweltverträglichkeitsprüfung24

24 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 10a Umweltverträglichkeitsprüfung

1 Be­vor ei­ne Be­hör­de über die Pla­nung, Er­rich­tung oder Än­de­rung von An­la­gen ent­schei­det, prüft sie mög­lichst früh­zei­tig die Um­welt­ver­träg­lich­keit.

2 Der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­stellt sind An­la­gen, wel­che Um­welt­be­rei­che er­heb­lich be­las­ten kön­nen, so dass die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten über den Schutz der Um­welt vor­aus­sicht­lich nur mit pro­jekt- oder stand­orts­pe­zi­fi­schen Mass­nah­men si­cher­ge­stellt wer­den kann.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die An­la­ge­ty­pen, die der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­ste­hen; er kann Schwel­len­wer­te fest­le­gen, ab de­nen die Prü­fung durch­zu­füh­ren ist. Er über­prüft die An­la­ge­ty­pen und die Schwel­len­wer­te pe­ri­odisch und passt sie ge­ge­be­nen­falls an.

Art. 10b Umweltverträglichkeitsbericht

1 Wer ei­ne An­la­ge, die der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung un­ter­steht, pla­nen, er­rich­ten oder än­dern will, muss der zu­stän­di­gen Be­hör­de einen Um­welt­ver­träg­lich­keits­be­richt un­ter­brei­ten. Die­ser bil­det die Grund­la­ge der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung.

2 Der Be­richt ent­hält al­le An­ga­ben, die zur Prü­fung des Vor­ha­bens nach den Vor­schrif­ten über den Schutz der Um­welt nö­tig sind. Er wird nach den Richt­li­ni­en der Um­welt­schutz­fach­stel­len er­stellt und um­fasst fol­gen­de Punk­te:

a.
den Aus­gangs­zu­stand;
b.25
das Vor­ha­ben, ein­sch­liess­lich der vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men zum Schut­ze der Um­welt und für den Ka­ta­stro­phen­fall, so­wie einen Über­blick über die wich­tigs­ten al­len­falls vom Ge­such­stel­ler ge­prüf­ten Al­ter­na­ti­ven;
c.
die vor­aus­sicht­lich ver­blei­ben­de Be­las­tung der Um­welt.

3 Zur Vor­be­rei­tung des Be­richts wird ei­ne Vor­un­ter­su­chung durch­ge­führt. Wer­den in der Vor­un­ter­su­chung die Aus­wir­kun­gen auf die Um­welt und die Um­welt­schutz­mass­nah­men ab­sch­lies­send er­mit­telt, so gel­ten die Er­geb­nis­se der Vor­un­ter­su­chung als Be­richt.

4 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann Aus­künf­te oder er­gän­zen­de Ab­klä­run­gen ver­lan­gen. Sie kann Gut­ach­ten er­stel­len las­sen; vor­her gibt sie den In­ter­es­sier­ten Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me.

25 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

Art. 10c Beurteilung des Berichts

1 Die Um­welt­schutz­fach­stel­len be­ur­tei­len die Vor­un­ter­su­chung und den Be­richt und be­an­tra­gen der für den Ent­scheid zu­stän­di­gen Be­hör­de die zu tref­fen­den Mass­nah­men. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Fris­ten für die Be­ur­tei­lung.

2 Für die Be­ur­tei­lung von Raf­fi­ne­ri­en, Alu­mi­ni­um­hüt­ten, ther­mi­schen Kraft­wer­ken oder gros­sen Kühl­tür­men hört die zu­stän­di­ge Be­hör­de das Bun­des­amt für Um­welt (Bun­des­amt) an. Der Bun­des­rat kann die Pflicht zur An­hö­rung auf wei­te­re An­la­gen aus­deh­nen.

Art. 10d Öffentlichkeit des Berichts

1 Der Be­richt und die Er­geb­nis­se der Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung kön­nen von je­der­mann ein­ge­se­hen wer­den, so­weit nicht über­wie­gen­de pri­va­te oder öf­fent­li­che In­ter­es­sen die Ge­heim­hal­tung er­for­dern.

2 Das Fa­bri­ka­ti­ons- und Ge­schäfts­ge­heim­nis bleibt in je­dem Fall ge­wahrt.

4. Kapitel: Umweltinformationen26

26 Eingefügt durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Arhus-Konvention), in Kraft seit 1. Juni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

Art. 10e Umweltinformation und -beratung

1 Die Be­hör­den in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit sach­ge­recht über den Um­welt­schutz und den Stand der Um­welt­be­las­tung; ins­be­son­de­re:

a.
ver­öf­fent­li­chen sie die Er­he­bun­gen über die Um­welt­be­las­tung und über den Er­folg der Mass­nah­men die­ses Ge­set­zes (Art. 44);
b.
kön­nen sie, so­weit dies von all­ge­mei­nem In­ter­es­se ist, nach An­hö­ren der Be­trof­fe­nen ver­öf­fent­li­chen:
1.
die Prü­f­er­geb­nis­se der Kon­for­mi­täts­be­wer­tung se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen (Art. 40),
2.
die Er­geb­nis­se der Kon­trol­le von An­la­gen,
3.
die Aus­künf­te nach Ar­ti­kel 46.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben über­wie­gen­de pri­va­te und öf­fent­li­che Ge­heim­hal­tungs­in­ter­es­sen; das Fa­bri­ka­ti­ons- und Ge­schäfts­ge­heim­nis bleibt in je­dem Fall ge­wahrt.

3 Die Um­welt­schutz­fach­stel­len be­ra­ten Be­hör­den und Pri­va­te. Sie in­for­mie­ren die Be­völ­ke­rung über um­welt­ver­träg­li­ches Ver­hal­ten und emp­feh­len Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Um­welt­be­las­tung.

4 Die Um­welt­in­for­ma­tio­nen sind wenn mög­lich als of­fe­ne di­gi­ta­le Da­ten­sät­ze zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Art. 10f Umweltberichte

Der Bun­des­rat be­ur­teilt min­des­tens al­le vier Jah­re den Zu­stand der Um­welt in der Schweiz und er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung über die Er­geb­nis­se Be­richt.

Art. 10g Öffentlichkeitsprinzip bei Umweltinformationen

1 Je­de Per­son hat das Recht, in amt­li­chen Do­ku­men­ten ent­hal­te­ne Um­welt­in­for­ma­tio­nen so­wie In­for­ma­tio­nen im Be­reich der Ener­gie­vor­schrif­ten, die sich auch auf die Um­welt be­zie­hen, ein­zu­se­hen und von den Be­hör­den Aus­künf­te über den In­halt die­ser Do­ku­men­te zu er­hal­ten.

2 Bei Be­hör­den des Bun­des rich­tet sich der An­spruch nach dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 200427 (BGÖ). Ar­ti­kel 23 BGÖ fin­det nur An­wen­dung auf Do­ku­men­te, die In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 1 im Be­reich von Ker­n­an­la­gen ent­hal­ten.

3 Das Ein­sichts­recht gilt auch bei öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten und Pri­va­ten, die mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­traut wur­den, oh­ne dass ih­nen Ver­fü­gungs­kom­pe­tenz im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196828 zu­kommt. In die­sen Fäl­len er­lässt die zu­stän­di­ge Voll­zugs­be­hör­de Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 15 BGÖ.

4 Bei Be­hör­den der Kan­to­ne rich­tet sich der An­spruch nach dem kan­to­na­len Recht. So­weit die Kan­to­ne noch kei­ne Be­stim­mun­gen über den Zu­gang zu Do­ku­men­ten er­las­sen ha­ben, wen­den sie die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes und des BGÖ sinn­ge­mä­ss an.

2. Titel: Begrenzung der Umweltbelastung

1. Kapitel: Luftverunreinigungen, Lärm, Erschütterungen und Strahlen

1. Abschnitt: Emissionen

Art. 11 Grundsatz

1 Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm, Er­schüt­te­run­gen und Strah­len wer­den durch Mass­nah­men bei der Quel­le be­grenzt (Emis­si­ons­be­gren­zun­gen).

2 Un­ab­hän­gig von der be­ste­hen­den Um­welt­be­las­tung sind Emis­sio­nen im Rah­men der Vor­sor­ge so weit zu be­gren­zen, als dies tech­nisch und be­trieb­lich mög­lich und wirt­schaft­lich trag­bar ist.

3 Die Emis­si­ons­be­gren­zun­gen wer­den ver­schärft, wenn fest­steht oder zu er­war­ten ist, dass die Ein­wir­kun­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der be­ste­hen­den Um­welt­be­las­tung schäd­lich oder läs­tig wer­den.

Art. 12 Emissionsbegrenzungen

1 Emis­sio­nen wer­den ein­ge­schränkt durch den Er­lass von:

a.
Emis­si­ons­grenz­wer­ten;
b.
Bau- und Aus­rüs­tungs­vor­schrif­ten;
c.
Ver­kehrs- oder Be­triebs­vor­schrif­ten;
d.
Vor­schrif­ten über die Wär­me­iso­la­ti­on von Ge­bäu­den;
e.
Vor­schrif­ten über Brenn- und Treib­stof­fe.

2 Be­gren­zun­gen wer­den durch Ver­ord­nun­gen oder, so­weit die­se nichts vor­se­hen, durch un­mit­tel­bar auf die­ses Ge­setz ab­ge­stütz­te Ver­fü­gun­gen vor­ge­schrie­ben.

2. Abschnitt: Immissionen

Art. 13 Immissionsgrenzwerte

1 Für die Be­ur­tei­lung der schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen legt der Bun­des­rat durch Ver­ord­nung Im­mis­si­ons­grenz­wer­te fest.

2 Er be­rück­sich­tigt da­bei auch die Wir­kun­gen der Im­mis­sio­nen auf Per­so­nen­grup­pen mit er­höh­ter Emp­find­lich­keit, wie Kin­der, Kran­ke, Be­tag­te und Schwan­ge­re.

Art. 14 Immissionsgrenzwerte für Luftverunreinigungen

Die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen sind so fest­zu­le­gen, dass nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung Im­mis­sio­nen un­ter­halb die­ser Wer­te:

a.
Men­schen, Tie­re und Pflan­zen, ih­re Le­bens­ge­mein­schaf­ten und Le­bens­räu­me nicht ge­fähr­den;
b.
die Be­völ­ke­rung in ih­rem Wohl­be­fin­den nicht er­heb­lich stö­ren;
c.
Bau­wer­ke nicht be­schä­di­gen;
d.
die Frucht­bar­keit des Bo­dens, die Ve­ge­ta­ti­on und die Ge­wäs­ser nicht be­ein­träch­ti­gen.

Art. 15 Immissionsgrenzwerte für Lärm und Erschütterungen

Die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Lärm und Er­schüt­te­run­gen sind so fest­zu­le­gen, dass nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung Im­mis­sio­nen un­ter­halb die­ser Wer­te die Be­völ­ke­rung in ih­rem Wohl­be­fin­den nicht er­heb­lich stö­ren.

3. Abschnitt: Sanierungen

Art. 16 Sanierungspflicht

1 An­la­gen, die den Vor­schrif­ten die­ses Ge­set­zes oder den Um­welt­vor­schrif­ten an­de­rer Bun­des­ge­set­ze nicht ge­nü­gen, müs­sen sa­niert wer­den.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die An­la­gen, den Um­fang der zu tref­fen­den Mass­nah­men, die Fris­ten und das Ver­fah­ren.

3 Be­vor die Be­hör­de er­heb­li­che Sa­nie­rungs­mass­nah­men an­ord­net, holt sie vom In­ha­ber der An­la­ge Sa­nie­rungs­vor­schlä­ge ein.

4 In drin­gen­den Fäl­len ord­nen die Be­hör­den die Sa­nie­rung vor­sorg­lich an. Not­falls kön­nen sie die Still­le­gung ei­ner An­la­ge ver­fü­gen.

Art. 17 Erleichterungen im Einzelfall

1 Wä­re ei­ne Sa­nie­rung nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 im Ein­zel­fall un­ver­hält­nis­mäs­sig, ge­wäh­ren die Be­hör­den Er­leich­te­run­gen.

2 Die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te für Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen so­wie der Alarm­wert für Lärm­im­mis­sio­nen dür­fen je­doch nicht über­schrit­ten wer­den.29

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 10 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

Art. 18 Umbau und Erweiterung sanierungsbedürftiger Anlagen

1 Ei­ne sa­nie­rungs­be­dürf­ti­ge An­la­ge darf nur um­ge­baut oder er­wei­tert wer­den, wenn sie gleich­zei­tig sa­niert wird.

2 Er­leich­te­run­gen nach Ar­ti­kel 17 kön­nen ein­ge­schränkt oder auf­ge­ho­ben wer­den.

4. Abschnitt: Zusätzliche Vorschriften für den Schutz vor Lärm und Erschütterungen

Art. 19 Alarmwerte

Zur Be­ur­tei­lung der Dring­lich­keit von Sa­nie­run­gen (Art. 16 Abs. 2 und Art. 20) kann der Bun­des­rat für Lärm­im­mis­sio­nen Alarm­wer­te fest­le­gen, die über den Im­mis­si­ons­grenz­wer­ten (Art. 15) lie­gen.

Art. 20 Schallschutz bei bestehenden Gebäuden

1 Las­sen sich die Lärm­im­mis­sio­nen auf be­ste­hen­de Ge­bäu­de in der Um­ge­bung von be­ste­hen­den Stras­sen, Flug­hä­fen, Ei­sen­bahn­an­la­gen oder an­de­ren öf­fent­li­chen oder kon­zes­sio­nier­ten orts­fes­ten An­la­gen durch Mass­nah­men bei der Quel­le nicht un­ter den Alarm­wert her­ab­set­zen, so wer­den die Ei­gen­tü­mer der be­trof­fe­nen Ge­bäu­de ver­pflich­tet, Räu­me, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, mit Schall­schutz­fens­tern zu ver­se­hen oder durch ähn­li­che bau­li­che Mass­nah­men zu schüt­zen.

2 Die Ei­gen­tü­mer der lär­mi­gen orts­fes­ten An­la­gen tra­gen die Kos­ten für die not­wen­di­gen Schall­schutz­mass­nah­men, so­fern sie nicht nach­wei­sen, dass zum Zeit­punkt der Bau­ein­ga­be des be­trof­fe­nen Ge­bäu­des:

a.
die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te schon über­schrit­ten wur­den; oder
b.
die An­la­ge­pro­jek­te be­reits öf­fent­lich auf­ge­legt wa­ren.

Art. 21 Schallschutz bei neuen Gebäuden

1 Wer ein Ge­bäu­de er­stel­len will, das dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen soll, muss einen an­ge­mes­se­nen bau­li­chen Schutz ge­gen Aus­sen- und In­nen­lärm so­wie ge­gen Er­schüt­te­run­gen vor­se­hen.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt durch Ver­ord­nung den Min­dest­schutz.

Art. 22 Baubewilligungen in lärmbelasteten Gebieten

1 Bau­be­wil­li­gun­gen für neue Ge­bäu­de, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, wer­den un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 nur er­teilt, wenn die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

2 Sind die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te über­schrit­ten, so wer­den Bau­be­wil­li­gun­gen für Neu­bau­ten, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, nur er­teilt, wenn die Räu­me zweck­mäs­sig an­ge­ord­net und die al­len­falls not­wen­di­gen zu­sätz­li­chen Schall­schutz­mass­nah­men ge­trof­fen wer­den.30

30Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 23 Planungswerte

Für die Pla­nung neu­er Bau­zo­nen und für den Schutz vor neu­en lär­mi­gen orts­fes­ten An­la­gen legt der Bun­des­rat Pla­nungs­wer­te für Lärm fest. Die­se Pla­nungs­wer­te lie­gen un­ter den Im­mis­si­ons­grenz­wer­ten.

Art. 24 Anforderungen an Bauzonen

1 Neue Bau­zo­nen für Wohn­ge­bäu­de oder an­de­re Ge­bäu­de, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, dür­fen nur in Ge­bie­ten vor­ge­se­hen wer­den, in de­nen die Lärm­im­mis­sio­nen die Pla­nungs­wer­te nicht über­schrei­ten oder in de­nen die­se Wer­te durch pla­ne­ri­sche, ge­stal­te­ri­sche oder bau­li­che Mass­nah­men ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen. Die Um­zo­nung von Bau­zo­nen gilt nicht als Aus­schei­dung neu­er Bau­zo­nen.31

2 Wer­den die Pla­nungs­wer­te in ei­ner be­ste­hen­den, aber noch nicht er­schlos­se­nen Bau­zo­ne für Wohn­ge­bäu­de oder an­de­re Ge­bäu­de, die dem län­ge­ren Auf­ent­halt von Per­so­nen die­nen, über­schrit­ten, so sind sie ei­ner we­ni­ger lärm­emp­find­li­chen Nut­zungs­art zu­zu­füh­ren, so­fern nicht durch pla­ne­ri­sche, ge­stal­te­ri­sche oder bau­li­che Mass­nah­men im über­wie­gen­den Teil die­ser Zo­ne die Pla­nungs­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.

31Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 25 Errichtung ortsfester Anlagen

1 Orts­fes­te An­la­gen dür­fen nur er­rich­tet wer­den, wenn die durch die­se An­la­gen al­lein er­zeug­ten Lärm­im­mis­sio­nen die Pla­nungs­wer­te in der Um­ge­bung nicht über­schrei­ten; die Be­wil­li­gungs­be­hör­de kann ei­ne Lärm­pro­gno­se ver­lan­gen.

2 Be­steht ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches, na­ment­lich auch raum­pla­ne­ri­sches In­ter­es­se an der An­la­ge und wür­de die Ein­hal­tung der Pla­nungs­wer­te zu ei­ner un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Be­las­tung für das Pro­jekt füh­ren, so kön­nen Er­leich­te­run­gen ge­währt wer­den.32 Da­bei dür­fen je­doch un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3 die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

3 Kön­nen bei der Er­rich­tung von Stras­sen, Flug­hä­fen, Ei­sen­bahn­an­la­gen oder an­de­ren öf­fent­li­chen oder kon­zes­sio­nier­ten orts­fes­ten An­la­gen durch Mass­nah­men bei der Quel­le die Im­mis­si­ons­grenz­wer­te nicht ein­ge­hal­ten wer­den, müs­sen auf Kos­ten des Ei­gen­tü­mers der An­la­ge die vom Lärm be­trof­fe­nen Ge­bäu­de durch Schall­schutz­fens­ter oder ähn­li­che bau­li­che Mass­nah­men ge­schützt wer­den.

32Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

2. Kapitel: Umweltgefährdende Stoffe

Art. 26 Selbstkontrolle

1 Stof­fe dür­fen nicht für Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr ge­bracht wer­den, bei de­nen sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le bei vor­schrifts­ge­mäs­sem Um­gang die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen.33

2 Der Her­stel­ler oder der Im­por­teur führt zu die­sem Zweck ei­ne Selbst­kon­trol­le durch.

3 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Art, Um­fang und Über­prü­fung der Selbst­kon­trol­le.34

33Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

34Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 27 Information der Abnehmer 35

1 Wer Stof­fe in Ver­kehr bringt, muss den Ab­neh­mer:

a.
über die um­welt­be­zo­ge­nen Ei­gen­schaf­ten in­for­mie­ren;
b.
so an­wei­sen, dass beim vor­schrifts­ge­mäs­sen Um­gang mit den Stof­fen die Um­welt oder mit­tel­bar der Mensch nicht ge­fähr­det wer­den kann.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Art, In­halt und Um­fang der In­for­ma­ti­on der Ab­neh­mer.36

35Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763; 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

Art. 28 Umweltgerechter Umgang 37

1 Mit Stof­fen darf nur so um­ge­gan­gen wer­den, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen nicht ge­fähr­den kön­nen.

2 An­wei­sun­gen von Her­stel­lern oder Im­por­teu­ren sind ein­zu­hal­ten.

37Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 29 Vorschriften des Bundesrates

1 Der Bun­des­rat kann über Stof­fe, die auf­grund ih­rer Ei­gen­schaf­ten, Ver­wen­dungs­art oder Ver­brauchs­men­ge die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen, Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die­se Vor­schrif­ten be­tref­fen na­ment­lich:

a.
Stof­fe, die ge­mä­ss ih­rer Be­stim­mung in die Um­welt ge­lan­gen, wie Stof­fe zur Be­kämp­fung von Un­kräu­tern und Schäd­lin­gen, ein­sch­liess­lich Vor­rats­schutz- und Holz­schutz­mit­tel, so­wie Dün­ger, Wachs­tums­re­gu­la­to­ren, Streu­sal­ze und Treib­gase;
b.
Stof­fe, die oder de­ren Fol­ge­pro­duk­te sich in der Um­welt an­rei­chern kön­nen, wie chlor­hal­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen und Schwer­me­tal­le.

3. Kapitel: Umgang mit Organismen38

38Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fassung gemäss Anhang Ziff. 4 des Gentechnikgesetzes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 29a Grundsätze

1 Mit Or­ga­nis­men darf nur so um­ge­gan­gen wer­den, dass sie, ih­re Stoff­wech­sel­pro­duk­te oder ih­re Ab­fäl­le:

a.
die Um­welt oder den Men­schen nicht ge­fähr­den kön­nen;
b.
die bio­lo­gi­sche Viel­falt und de­ren nach­hal­ti­ge Nut­zung nicht be­ein­träch­ti­gen.

2 Für den Um­gang mit gen­tech­nisch ver­än­der­ten Or­ga­nis­men gilt das Gen­tech­nik­ge­setz vom 21. März 200339.

3 Vor­schrif­ten in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen, die den Schutz der Ge­sund­heit des Men­schen vor un­mit­tel­ba­ren Ge­fähr­dun­gen durch Or­ga­nis­men bezwe­cken, blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 29b Tätigkeiten in geschlossenen Systemen

1 Wer mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men um­geht, die er we­der im Ver­such frei­set­zen (Art. 29c) noch für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr brin­gen darf (Art. 29d), muss al­le Ein­sch­lies­sungs­mass­nah­men tref­fen, die ins­be­son­de­re we­gen der Ge­fähr­lich­keit der Or­ga­nis­men für Um­welt und Mensch not­wen­dig sind.

2 Der Bun­des­rat führt für den Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ei­ne Mel­de- oder Be­wil­li­gungs­pflicht ein.

3 Für be­stimm­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men und Tä­tig­kei­ten kann er Ver­ein­fa­chun­gen der Mel­de- oder Be­wil­li­gungs­pflicht oder Aus­nah­men da­von vor­se­hen, wenn nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder nach der Er­fah­rung ei­ne Ver­let­zung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 29c Freisetzungsversuche

1 Wer pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men, die nicht für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr ge­bracht wer­den dür­fen (Art. 29d), im Ver­such frei­set­zen will, be­nö­tigt da­für ei­ne Be­wil­li­gung des Bun­des.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt die An­for­de­run­gen und das Ver­fah­ren. Er re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die An­hö­rung von Fach­leu­ten;
b.
die fi­nan­zi­el­le Si­cher­stel­lung der Mass­nah­men, mit de­nen all­fäl­li­ge schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen fest­ge­stellt, ab­ge­wehrt oder be­ho­ben wer­den;
c.
die In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit.

3 Für be­stimm­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men kann er Ver­ein­fa­chun­gen der Be­wil­li­gungs­pflicht oder Aus­nah­men da­von vor­se­hen, wenn nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder nach der Er­fah­rung ei­ne Ver­let­zung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 29d Inverkehrbringen

1 Or­ga­nis­men dür­fen nicht für Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr ge­bracht wer­den, bei de­nen bei be­stim­mungs­ge­mäs­sem Um­gang die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a ver­letzt wer­den.

2 Der Her­stel­ler oder Im­por­teur führt zu die­sem Zweck ei­ne Selbst­kon­trol­le durch. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über Art, Um­fang und Über­prü­fung der Selbst­kon­trol­le.

3 Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men dür­fen nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr ge­bracht wer­den.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt die An­for­de­run­gen und das Ver­fah­ren und re­gelt die In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit. Für be­stimm­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men kann er Ver­ein­fa­chun­gen der Be­wil­li­gungs­pflicht oder Aus­nah­men da­von vor­se­hen, wenn nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder nach der Er­fah­rung ei­ne Ver­let­zung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 29dbis Einspracheverfahren 40

1 Ge­su­che um Be­wil­li­gun­gen nach den Ar­ti­keln 29c Ab­satz 1, 29d Ab­satz 3 und 29f Ab­satz 2 Buch­sta­be b wer­den von der Be­wil­li­gungs­be­hör­de im Bun­des­blatt pu­bli­ziert und wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich auf­ge­legt.

2 Wer nach den Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196841 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren Par­tei ist, kann wäh­rend der Auf­la­ge­frist bei der Be­wil­li­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben. Wer kei­ne Ein­spra­che er­hebt, ist vom wei­te­ren Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

40Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

41 SR 172.021

Art. 29e Information der Abnehmer

1 Wer Or­ga­nis­men in Ver­kehr bringt, muss den Ab­neh­mer:

a.
über de­ren Ei­gen­schaf­ten in­for­mie­ren, die für die An­wen­dung der Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a von Be­deu­tung sind;
b.
so an­wei­sen, dass beim be­stim­mungs­ge­mäs­sen Um­gang die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a nicht ver­letzt wer­den.

2 An­wei­sun­gen von Her­stel­lern und Im­por­teu­ren sind ein­zu­hal­ten.

Art. 29f Weitere Vorschriften des Bundesrates

1 Der Bun­des­rat er­lässt über den Um­gang mit Or­ga­nis­men, ih­ren Stoff­wech­sel­pro­duk­ten und Ab­fäl­len wei­te­re Vor­schrif­ten, wenn we­gen de­ren Ei­gen­schaf­ten, de­ren Ver­wen­dungs­art oder de­ren Ver­brauchs­men­ge die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a ver­letzt wer­den kön­nen.

2 Er kann ins­be­son­de­re:

a.
den Trans­port so­wie die Ein-, Aus- und Durch­fuhr der Or­ga­nis­men re­geln;
b.
den Um­gang mit be­stimm­ten Or­ga­nis­men be­wil­li­gungs­pflich­tig er­klä­ren, ein­schrän­ken oder ver­bie­ten;
c.
zur Be­kämp­fung be­stimm­ter Or­ga­nis­men oder zur Ver­hü­tung ih­res Auf­tre­tens Mass­nah­men vor­schrei­ben;
d.
zur Ver­hin­de­rung der Be­ein­träch­ti­gung der bio­lo­gi­schen Viel­falt und de­ren nach­hal­ti­ger Nut­zung Mass­nah­men vor­schrei­ben;
e.
für den Um­gang mit be­stimm­ten Or­ga­nis­men Lang­zeit­un­ter­su­chun­gen vor­schrei­ben;
f.
im Zu­sam­men­hang mit Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren öf­fent­li­che An­hö­run­gen vor­se­hen.

Art. 29g Beratende Kommissionen

Die Eid­ge­nös­si­sche Fach­kom­mis­si­on für die bio­lo­gi­sche Si­cher­heit und die Eid­ge­nös­si­sche Ethik­kom­mis­si­on für die Bio­tech­no­lo­gie im Aus­ser­hu­man­be­reich (Art. 22 und 23 Gen­tech­nik­ge­setz vom 21. März 200342) be­ra­ten den Bun­des­rat beim Er­lass von Vor­schrif­ten und beim Voll­zug der Be­stim­mun­gen über Or­ga­nis­men.

Art. 29h43

43 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Ar­hus-Kon­ven­ti­on), mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

4. Kapitel: Abfälle44

44Ursprünglich 3. Kap. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

1. Abschnitt: Vermeidung und Entsorgung von Abfällen

Art. 30 Grundsätze

1 Die Er­zeu­gung von Ab­fäl­len soll so­weit mög­lich ver­mie­den wer­den.

2 Ab­fäl­le müs­sen so­weit mög­lich ver­wer­tet wer­den.

3 Ab­fäl­le müs­sen um­welt­ver­träg­lich und, so­weit es mög­lich und sinn­voll ist, im In­land ent­sorgt wer­den.

Art. 30a Vermeidung

Der Bun­des­rat kann:

a.
das In­ver­kehr­brin­gen von Pro­duk­ten ver­bie­ten, die für ei­ne ein­ma­li­ge und kurz­fris­ti­ge Ver­wen­dung be­stimmt sind, wenn de­ren Nut­zen die durch sie ver­ur­sach­te Um­welt­be­las­tung nicht recht­fer­tigt;
b.
die Ver­wen­dung von Stof­fen oder Or­ga­nis­men ver­bie­ten, wel­che die Ent­sor­gung er­heb­lich er­schwe­ren oder bei ih­rer Ent­sor­gung die Um­welt ge­fähr­den kön­nen;
c.
Her­stel­ler ver­pflich­ten, Pro­duk­ti­ons­ab­fäl­le zu ver­mei­den, für de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung kei­ne Ver­fah­ren be­kannt sind.

Art. 30b Sammlung

1 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Ab­fäl­le, die zur Ver­wer­tung ge­eig­net sind oder be­son­ders be­han­delt wer­den müs­sen, vor­schrei­ben, dass sie ge­trennt zur Ent­sor­gung über­ge­ben wer­den müs­sen.

2 Er kann den­je­ni­gen, die Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, wel­che als Ab­fäl­le zur Ver­wer­tung ge­eig­net sind oder be­son­ders be­han­delt wer­den müs­sen, vor­schrei­ben:

a.
die­se Pro­duk­te nach Ge­brauch zu­rück­zu­neh­men;
b.
ein Min­dest­pfand zu er­he­ben und die­ses bei der Rück­nah­me zu­rück­zu­er­stat­ten.

3 Er kann für die Schaf­fung ei­ner Pfand­aus­gleichs­kas­se sor­gen und ins­be­son­de­re vor­schrei­ben, dass:

a.
die­je­ni­gen, die pfand­be­las­te­te Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, Über­schüs­se aus der Pfan­der­he­bung der Kas­se ab­lie­fern müs­sen;
b.
die Über­schüs­se für die De­ckung von Ver­lus­ten aus der Pfan­drück­er­stat­tung und für die För­de­rung des Rück­laufs pfand­be­las­te­ter Pro­duk­te ver­wen­det wer­den müs­sen.

Art. 30c Behandlung

1 Ab­fäl­le müs­sen für die Ab­la­ge­rung so be­han­delt wer­den, dass sie mög­lichst we­nig or­ga­nisch ge­bun­de­nen Koh­len­stoff ent­hal­ten und mög­lichst was­se­run­lös­lich sind.

2 Ab­fäl­le dür­fen aus­ser­halb von An­la­gen nicht ver­brannt wer­den; aus­ge­nom­men ist das Ver­bren­nen na­tür­li­cher Wald‑, Feld- und Gar­ten­ab­fäl­le, wenn da­durch kei­ne über­mäs­si­gen Im­mis­sio­nen ent­ste­hen.

3 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Ab­fäl­le wei­te­re Vor­schrif­ten über die Be­hand­lung er­las­sen.

Art. 30d Verwertung

Der Bun­des­rat kann:

a.
vor­schrei­ben, dass be­stimm­te Ab­fäl­le ver­wer­tet wer­den müs­sen, wenn dies wirt­schaft­lich trag­bar ist und die Um­welt we­ni­ger be­las­tet als ei­ne an­de­re Ent­sor­gung und die Her­stel­lung neu­er Pro­duk­te;
b.
die Ver­wen­dung von Ma­te­ria­li­en und Pro­duk­ten für be­stimm­te Zwe­cke ein­schrän­ken, wenn da­durch der Ab­satz von ent­spre­chen­den Pro­duk­ten aus der Ab­fall­ver­wer­tung ge­för­dert wird und dies oh­ne we­sent­li­che Qua­li­täts­ein­bus­se und Mehr­kos­ten mög­lich ist.

Art. 30e Ablagerung

1 Ab­fäl­le dür­fen nur auf De­po­ni­en ab­ge­la­gert wer­den.

2 Wer ei­ne De­po­nie er­rich­ten oder be­trei­ben will, braucht ei­ne Be­wil­li­gung des Kan­tons; sie wird ihm nur er­teilt, wenn er nach­weist, dass die De­po­nie nö­tig ist. In der Be­wil­li­gung wer­den die zur Ab­la­ge­rung zu­ge­las­se­nen Ab­fäl­le um­schrie­ben.

Art. 30f Verkehr mit Sonderabfällen

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit Ab­fäl­len, de­ren um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung be­son­de­re Mass­nah­men er­for­dert (Son­der­ab­fäl­le). Er re­gelt da­bei auch die Ein‑, Aus- und Durch­fuhr und be­rück­sich­tigt ins­be­son­de­re die In­ter­es­sen der re­gio­na­len grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit so­wie die Um­welt­ver­träg­lich­keit der Ent­sor­gungs­mög­lich­kei­ten im In- und Aus­land. Er kann auch Vor­schrif­ten für Un­ter­neh­mun­gen er­las­sen, die von der Schweiz aus den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len or­ga­ni­sie­ren oder dar­an be­tei­ligt sind.

2 Er schreibt ins­be­son­de­re vor, dass Son­der­ab­fäl­le:

a.
für die Über­ga­be im In­land so­wie für die Ein‑, Aus- und Durch­fuhr ge­kenn­zeich­net wer­den müs­sen;
b.
im In­land nur an Un­ter­neh­mun­gen über­ge­ben wer­den dür­fen, die über ei­ne Be­wil­li­gung nach Buch­sta­be d ver­fü­gen;
c.
nur mit ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des­amts aus­ge­führt wer­den dür­fen;
d.
nur von Un­ter­neh­mun­gen ent­ge­gen­ge­nom­men oder ein­ge­führt wer­den dür­fen, die über ei­ne Be­wil­li­gung des Kan­tons ver­fü­gen.

3 Die­se Be­wil­li­gun­gen wer­den er­teilt, wenn Ge­währ für ei­ne um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Ab­fäl­le be­steht.

445

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 21. Dez. 2007 über die Auf­he­bung und Ver­ein­fa­chung von Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 2265; BBl 2007 315).

Art. 30g Verkehr mit anderen Abfällen

1 Der Bun­des­rat kann über den Ver­kehr mit an­de­ren Ab­fäl­len Vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 30fAb­sät­ze 1 und 2 er­las­sen, wenn kei­ne Ge­währ für ei­ne um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung be­steht.

246

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 21. Dez. 2007 über die Auf­he­bung und Ver­ein­fa­chung von Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2008 (AS 2008 2265; BBl 2007 315).

Art. 30h Abfallanlagen

1 Der Bun­des­rat er­lässt tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­schrif­ten über An­la­gen zur Ent­sor­gung von Ab­fäl­len (Ab­fallan­la­gen).

2 Die Be­hör­de kann den Be­trieb von Ab­fallan­la­gen be­fris­ten.

2. Abschnitt: Abfallplanung und Entsorgungspflicht

Art. 31 Abfallplanung

1 Die Kan­to­ne er­stel­len ei­ne Ab­fall­pla­nung. Ins­be­son­de­re er­mit­teln sie ih­ren Be­darf an Ab­fallan­la­gen, ver­mei­den Über­ka­pa­zi­tä­ten und le­gen die Stand­orte der Ab­fallan­la­gen fest.

2 Sie über­mit­teln ih­re Ab­fall­pla­nung dem Bund.

Art. 31a Zusammenarbeit

1 Bei der Ab­fall­pla­nung und bei der Ent­sor­gung ar­bei­ten die Kan­to­ne zu­sam­men. Sie ver­mei­den Über­ka­pa­zi­tä­ten an Ab­fallan­la­gen.

2 Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so un­ter­brei­ten sie dem Bund Lö­sungs­vor­schlä­ge. Führt die Ver­mitt­lung des Bun­des nicht zu ei­ner Ei­ni­gung, so kann der Bun­des­rat die Kan­to­ne an­wei­sen:

a.
fest­zu­le­gen, aus wel­chen Ge­bie­ten den An­la­gen Ab­fäl­le zur Be­hand­lung, Ver­wer­tung oder Ab­la­ge­rung über­ge­ben wer­den müs­sen (Ein­zugs­ge­bie­te);
b.
Stand­orte für Ab­fallan­la­gen fest­zu­le­gen;
c.
an­de­ren Kan­to­nen ge­eig­ne­te Ab­fallan­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len; nö­ti­gen­falls re­gelt er die Kos­ten­ver­tei­lung.

Art. 31b Entsorgung der Siedlungsabfälle

1 Sied­lungs­ab­fäl­le, Ab­fäl­le aus dem öf­fent­li­chen Stras­sen­un­ter­halt und der öf­fent­li­chen Ab­was­ser­rei­ni­gung so­wie Ab­fäl­le, de­ren In­ha­ber nicht er­mit­telt wer­den kann oder zah­lungs­un­fä­hig ist, wer­den von den Kan­to­nen ent­sorgt. Für Ab­fäl­le, die nach be­son­de­ren Vor­schrif­ten des Bun­des vom In­ha­ber ver­wer­tet oder von Drit­ten zu­rück­ge­nom­men wer­den müs­sen, rich­tet sich die Ent­sor­gungs­pflicht nach Ar­ti­kel 31c.

2 Die Kan­to­ne le­gen für die­se Ab­fäl­le Ein­zugs­ge­bie­te fest und sor­gen für einen wirt­schaft­li­chen Be­trieb der Ab­fallan­la­gen.47

3 Der In­ha­ber muss die Ab­fäl­le den von den Kan­to­nen vor­ge­se­he­nen Samm­lun­gen oder Sam­mel­stel­len über­ge­ben.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 20. Ju­ni 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2243; BBl 1996 IV 1217).

Art. 31c Entsorgung der übrigen Abfälle

1 Die üb­ri­gen Ab­fäl­le muss der In­ha­ber ent­sor­gen. Er kann Drit­te mit der Ent­sor­gung be­auf­tra­gen.

2 So­weit nö­tig er­leich­tern die Kan­to­ne die Ent­sor­gung die­ser Ab­fäl­le mit ge­eig­ne­ten Mass­nah­men. Sie kön­nen ins­be­son­de­re Ein­zugs­ge­bie­te fest­le­gen.

3 Er­for­dert die Ent­sor­gung die­ser Ab­fäl­le ge­samtschwei­ze­risch nur we­ni­ge Ein­zugs­ge­bie­te, so kann der Bun­des­rat die­se fest­le­gen.

3. Abschnitt: Finanzierung der Entsorgung

Art. 32 Grundsatz

1 Der In­ha­ber der Ab­fäl­le trägt die Kos­ten der Ent­sor­gung; aus­ge­nom­men sind Ab­fäl­le, für die der Bun­des­rat die Kos­ten­tra­gung an­ders re­gelt.

2 Kann der In­ha­ber nicht er­mit­telt wer­den oder kann er die Pflicht nach Ab­satz 1 we­gen Zah­lungs­un­fä­hig­keit nicht er­fül­len, so tra­gen die Kan­to­ne die Kos­ten der Ent­sor­gung.

Art. 32a Finanzierung bei Siedlungsabfällen 48

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass die Kos­ten für die Ent­sor­gung der Sied­lungs­ab­fäl­le, so­weit sie ih­nen über­tra­gen ist, mit Ge­büh­ren oder an­de­ren Ab­ga­ben den Ver­ur­sa­chern über­bun­den wer­den. Bei der Aus­ge­stal­tung der Ab­ga­ben wer­den ins­be­son­de­re be­rück­sich­tigt:

a.
die Art und die Men­ge des über­ge­be­nen Ab­falls;
b.
die Kos­ten für Bau, Be­trieb und Un­ter­halt der Ab­fallan­la­gen;
c.
die zur Sub­stan­zer­hal­tung sol­cher An­la­gen er­for­der­li­chen Ab­schrei­bun­gen;
d.
die Zin­sen;
e.
der ge­plan­te In­ves­ti­ti­ons­be­darf für Un­ter­halt, Sa­nie­rung und Er­satz, für An­pas­sun­gen an ge­setz­li­che An­for­de­run­gen so­wie für be­trieb­li­che Op­ti­mie­run­gen.

2 Wür­den kos­ten­de­cken­de und ver­ur­sa­cher­ge­rech­te Ab­ga­ben die um­welt­ver­träg­li­che Ent­sor­gung der Sied­lungs­ab­fäl­le ge­fähr­den, so kann die­se so­weit er­for­der­lich an­ders fi­nan­ziert wer­den.

3 Die In­ha­ber der Ab­fallan­la­gen müs­sen die er­for­der­li­chen Rück­stel­lun­gen bil­den.

4 Die Grund­la­gen für die Be­rech­nung der Ab­ga­ben sind öf­fent­lich zu­gäng­lich.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 20. Ju­ni 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2243; BBl 1996 IV 1217).

Art. 32abis Vorgezogene Entsorgungsgebühr 49

1 Der Bun­des­rat kann Her­stel­ler und Im­por­teu­re, wel­che Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, die nach Ge­brauch bei zahl­rei­chen In­ha­bern als Ab­fäl­le an­fal­len und be­son­ders be­han­delt wer­den müs­sen oder zur Ver­wer­tung ge­eig­net sind, ver­pflich­ten, ei­ner vom Bund be­auf­trag­ten und be­auf­sich­tig­ten pri­va­ten Or­ga­ni­sa­ti­on ei­ne vor­ge­zo­ge­ne Ent­sor­gungs­ge­bühr zu ent­rich­ten. Die­se wird für die Fi­nan­zie­rung der Ent­sor­gung der Ab­fäl­le durch Pri­va­te oder öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten ver­wen­det.

2 Der Bun­des­rat legt auf­grund der Ent­sor­gungs­kos­ten den Min­dest- und den Höchst­be­trag der Ge­bühr fest. In die­sem Rah­men be­stimmt das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on50 die Hö­he der Ge­bühr.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Er­he­bung und Ver­wen­dung der Ge­bühr. Er kann ins­be­son­de­re vor­schrei­ben, dass die­je­ni­gen, die Pro­duk­te in Ver­kehr brin­gen, den Ver­brau­cher über die Hö­he der Ge­bühr in ge­eig­ne­ter Wei­se in Kennt­nis set­zen.

49 Ur­sprüng­lich Art. 32a.

50 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 20044937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 32b Sicherstellung bei Deponien

1 Wer ei­ne De­po­nie be­treibt oder be­trei­ben will, muss die De­ckung der Kos­ten für Ab­schluss, Nach­sor­ge und Sa­nie­rung durch Rück­stel­lun­gen, Ver­si­che­rung oder in an­de­rer Form si­cher­stel­len.

2 Über­nimmt der In­ha­ber der De­po­nie die Si­cher­stel­lung selbst, so muss er der Be­hör­de de­ren Hö­he jähr­lich mel­den.

3 Über­nimmt ein Drit­ter die Si­cher­stel­lung, so muss er der Be­hör­de Be­ste­hen, Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Si­cher­stel­lung mel­den. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass die Si­cher­stel­lung erst 60 Ta­ge nach Ein­gang der Mel­dung aus­setzt oder auf­hört.

4 Der Bun­des­rat kann über die Si­cher­stel­lung Vor­schrif­ten er­las­sen. Ins­be­son­de­re kann er:

a.
de­ren Um­fang und Dau­er fest­le­gen oder dies im Ein­zel­fall der Be­hör­de über­las­sen;
b.
vor­se­hen, dass das Ge­län­de von De­po­ni­en bei ih­rem Ab­schluss in das Ei­gen­tum des Kan­tons über­geht, und Vor­schrif­ten über ei­ne all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gung er­las­sen.

Art. 32bbis Finanzierung bei Aushubmaterial von belasteten Standorten 51

1 Ent­fernt der In­ha­ber ei­nes Grund­stücks Ma­te­ri­al aus ei­nem be­las­te­ten Stand­ort, das nicht we­gen ei­ner Sa­nie­rung nach Ar­ti­kel 32c ent­sorgt wer­den muss, so kann er in der Re­gel zwei Drit­tel der Mehr­kos­ten für die Un­ter­su­chung und Ent­sor­gung des Ma­te­ri­als von den Ver­ur­sa­chern der Be­las­tung und den frü­he­ren In­ha­bern des Stand­orts ver­lan­gen, wenn:

a.
die Ver­ur­sa­cher kei­ne Ent­schä­di­gung für die Be­las­tung ge­leis­tet oder die frü­he­ren In­ha­ber beim Ver­kauf des Grund­stücks kei­nen Preis­nach­lass we­gen der Be­las­tung ge­währt ha­ben;
b.
die Ent­fer­nung des Ma­te­ri­als für die Er­stel­lung oder Än­de­rung von Bau­ten not­wen­dig ist; und
c.
der In­ha­ber das Grund­stück zwi­schen dem 1. Ju­li 1972 und dem 1. Ju­li 1997 er­wor­ben hat.

2 Die For­de­rung kann beim Zi­vil­ge­richt am Ort der ge­le­ge­nen Sa­che gel­tend ge­macht wer­den. Es gilt die ent­spre­chen­de Zi­vil­pro­zess­ord­nung.

3 An­sprü­che nach Ab­satz 1 kön­nen längs­tens bis zum 1. No­vem­ber 2021 gel­tend ge­macht wer­den.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 2677; BBl 20035008, 5043).

4. Abschnitt: Sanierung belasteter Standorte52

52 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 2677; BBl 20035008, 5043).

Art. 32c Pflicht zur Sanierung

1 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass De­po­ni­en und an­de­re durch Ab­fäl­le be­las­te­te Stand­orte (be­las­te­te Stand­orte) sa­niert wer­den, wenn sie zu schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen füh­ren oder die kon­kre­te Ge­fahr be­steht, dass sol­che Ein­wir­kun­gen ent­ste­hen. Der Bun­des­rat kann über die Sa­nie­rungs­be­dürf­tig­keit so­wie über die Zie­le und die Dring­lich­keit von Sa­nie­run­gen Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die Kan­to­ne er­stel­len einen öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Ka­tas­ter der be­las­te­ten Stand­orte.

3 Sie kön­nen die Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung be­las­te­ter Stand­orte sel­ber durch­füh­ren oder Drit­te da­mit be­auf­tra­gen, wenn:

a.
dies zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den Ein­wir­kung not­wen­dig ist;
b.
der Pflich­ti­ge nicht in der La­ge ist, für die Durch­füh­rung der Mass­nah­men zu sor­gen; oder
c.
der Pflich­ti­ge trotz Mah­nung und Frist­an­set­zung un­tä­tig bleibt.

Art. 32d Tragung der Kosten

1 Der Ver­ur­sa­cher trägt die Kos­ten für not­wen­di­ge Mass­nah­men zur Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung be­las­te­ter Stand­orte.

2 Sind meh­re­re Ver­ur­sa­cher be­tei­ligt, so tra­gen sie die Kos­ten ent­spre­chend ih­ren An­tei­len an der Ver­ur­sa­chung. In ers­ter Li­nie trägt die Kos­ten, wer die Mass­nah­men durch sein Ver­hal­ten ver­ur­sacht hat. Wer le­dig­lich als In­ha­ber des Stand­ortes be­tei­ligt ist, trägt kei­ne Kos­ten, wenn er bei An­wen­dung der ge­bo­te­nen Sorg­falt von der Be­las­tung kei­ne Kennt­nis ha­ben konn­te.

3 Das zu­stän­di­ge Ge­mein­we­sen trägt den Kos­ten­an­teil der Ver­ur­sa­cher, die nicht er­mit­telt wer­den kön­nen oder zah­lungs­un­fä­hig sind.

4 Die Be­hör­de er­lässt ei­ne Ver­fü­gung über die Kos­ten­ver­tei­lung, wenn ein Ver­ur­sa­cher dies ver­langt oder die Be­hör­de die Mass­nah­men sel­ber durch­führt.

5 Er­gibt die Un­ter­su­chung ei­nes im Ka­tas­ter (Art. 32c Abs. 2) ein­ge­tra­ge­nen oder für den Ein­trag vor­ge­se­he­nen Stand­ortes, dass die­ser nicht be­las­tet ist, so trägt das zu­stän­di­ge Ge­mein­we­sen die Kos­ten für die not­wen­di­gen Un­ter­su­chungs­mass­nah­men.

Art. 32dbis Sicherstellung der Kostendeckung 53

1 Die Be­hör­de kann vom Ver­ur­sa­cher ver­lan­gen, die De­ckung sei­nes vor­aus­sicht­li­chen An­teils an den Kos­ten für Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung in ge­eig­ne­ter Form si­cher­zu­stel­len, wenn von ei­nem be­las­te­ten Stand­ort schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen zu er­war­ten sind.

2 Die Hö­he der Si­cher­stel­lung wird ins­be­son­de­re un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Aus­deh­nung so­wie der Art und In­ten­si­tät der Be­las­tung fest­ge­legt. Sie wird an­ge­passt, wenn dies auf Grund ei­nes ver­bes­ser­ten Kennt­nis­stands ge­recht­fer­tigt ist.

3 Die Ver­äus­se­rung oder die Tei­lung ei­nes Grund­stücks, auf dem sich ein im Ka­tas­ter der be­las­te­ten Stand­orte ein­ge­tra­ge­ner Stand­ort be­fin­det, be­darf der Be­wil­li­gung der Be­hör­de. Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
vom Stand­ort kei­ne schäd­li­chen oder läs­ti­gen Ein­wir­kun­gen zu er­war­ten sind;
b.
die Kos­ten­de­ckung für die zu er­war­ten­den Mass­nah­men si­cher­ge­stellt ist; oder
c.
ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Ver­äus­se­rung oder an der Tei­lung be­steht.

4 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann im Grund­buch auf dem be­trof­fe­nen Grund­stück die Ein­tra­gung im Ka­tas­ter an­mer­ken las­sen.

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Nov. 2013, Abs. 3 und 4in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2013 3241; BBl 2012 9391, 9403).

Art. 32e Abgabe zur Finanzierung der Massnahmen

1 Der Bun­des­rat kann vor­schrei­ben, dass dem Bund ei­ne Ab­ga­be ent­rich­ten:

a.
In­ha­ber ei­ner De­po­nie auf der Ab­la­ge­rung von Ab­fäl­len;
b.
wer Ab­fäl­le zur Ab­la­ge­rung aus­führt, auf der Aus­fuhr von Ab­fäl­len.

1bis Bei De­po­ni­en, auf de­nen aus­sch­liess­lich nicht ver­schmutz­te Ab­fäl­le ab­ge­la­gert wer­den, kann ei­ne Ab­ga­be nur vor­ge­schrie­ben wer­den, wenn dies not­wen­dig ist, um die Ver­wer­tung sol­cher Ab­fäl­le zu för­dern.54

2 Der Bun­des­rat legt die Ab­ga­be­sät­ze fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re die zu er­war­ten­den Kos­ten so­wie den Typ der De­po­nie. Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens:

a.
für im In­land ab­ge­la­ger­te Ab­fäl­le:
1.
bei De­po­ni­en für nicht oder we­nig ver­schmutz­te Ab­fäl­le: 8 Fr./t,
2.
bei den üb­ri­gen De­po­ni­en: 25 Fr./t;
b.
für im Aus­land ab­ge­la­ger­te Ab­fäl­le:
1.
bei Un­ter­ta­ge­de­po­ni­en: 30 Fr./t,
2.
bei an­de­ren De­po­ni­en: so viel, wie er bei Ab­la­ge­rung der Ab­fäl­le auf ei­ner De­po­nie im In­land be­tra­gen wür­de.55

2bis Er kann den Ab­ga­be­satz nach Ab­satz 2 an den Lan­des­in­dex der Kon­su­men­ten­prei­se an­pas­sen.56

3 Der Bund ver­wen­det den Er­trag aus den Ab­ga­ben aus­sch­liess­lich für die Ab­gel­tung der Kos­ten von fol­gen­den Mass­nah­men:

a.
Er­stel­lung der Ka­tas­ter be­las­te­ter Stand­orte, wenn de­ren In­ha­bern bis am 1. No­vem­ber 2007 die Ge­le­gen­heit ge­ge­ben wur­de, zur Auf­nah­me in den Ka­tas­ter Stel­lung zu neh­men;
b.
Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung von be­las­te­ten Stand­orten, auf die seit dem 1. Fe­bru­ar 2001 kei­ne Ab­fäl­le mehr ge­langt sind, wenn:57
1.
der Ver­ur­sa­cher nicht er­mit­telt wer­den kann oder zah­lungs­un­fä­hig ist, oder
2.
auf den Stand­ort zu ei­nem we­sent­li­chen Teil Sied­lungs­ab­fäl­le ab­ge­la­gert wor­den sind;
c.58
Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung von be­las­te­ten Stand­orten bei Schiess­an­la­gen, die nicht ei­nem über­wie­gend ge­werb­li­chen Zweck die­nen, wenn:
1.
auf Stand­orte in Grund­was­ser­schutz­zo­nen nach dem 31. De­zem­ber 2012 kei­ne Ab­fäl­le mehr ge­langt sind,
2.59
auf die üb­ri­gen Stand­orte nach dem 31. De­zem­ber 2020 kei­ne Ab­fäl­le mehr oder nur die Ab­fäl­le von höchs­tens ei­nem his­to­ri­schen Schies­sen oder Feld­schies­sen pro Jahr, wel­ches be­reits vor dem 31. De­zem­ber 2020 re­gel­mäs­sig am sel­ben Stand­ort durch­ge­führt wur­de, ge­langt sind;
cbis.60
ge­eig­ne­te Schutz­mass­nah­men wie Ku­gel­fän­ge bei his­to­ri­schen Schies­sen und Feld­schies­sen, die höchs­tens ein Mal pro Jahr statt­fin­den und wel­che be­reits vor dem 31. De­zem­ber 2020 re­gel­mäs­sig am sel­ben Stand­ort durch­ge­führt wur­den;
d.
Un­ter­su­chung von Stand­orten, die sich als nicht be­las­tet er­wei­sen (Art. 32d Abs. 5).

4 Die Ab­gel­tun­gen wer­den nur ge­leis­tet, wenn die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men um­welt­ver­träg­lich und wirt­schaft­lich sind und dem Stand der Tech­nik ent­spre­chen. Sie wer­den den Kan­to­nen nach Mass­ga­be des Auf­wan­des aus­be­zahlt und be­tra­gen:

a.
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a pau­schal 500 Fran­ken pro Stand­ort;
b.61
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be b:
1.
40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten, wenn auf den Stand­ort seit dem 1. Fe­bru­ar 1996 kei­ne Ab­fäl­le mehr ge­langt sind,
2.
30 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten, wenn auf den Stand­ort auch nach dem 1. Fe­bru­ar 1996, längs­tens je­doch bis zum 31. Ja­nu­ar 2001, Ab­fäl­le ge­langt sind;
c.62
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be c:
1.
bei 300-m-Schiess­an­la­gen pau­schal 8000 Fran­ken pro Schei­be,
2.
bei den üb­ri­gen Schiess­an­la­gen 40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten;
d.63
für Ab­gel­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d 40 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten. 64

5 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über das Ver­fah­ren der Ab­ga­be­ner­he­bung und der Ab­gel­tun­gen so­wie über die an­re­chen­ba­ren Kos­ten.

6 Das kan­to­na­le Recht kann zur Fi­nan­zie­rung der Un­ter­su­chung, Über­wa­chung und Sa­nie­rung von be­las­te­ten Stand­orten ei­ge­ne Ab­ga­ben vor­se­hen.

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 2009 (Ab­gel­tungs­an­sprü­che bei Sa­nie­run­gen von Schiess­an­la­gen), in Kraft seit 1. Okt. 2009 (AS 2009 4739; BBl 20089213, 9223).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. März 2020 (AS 2020513; BBl 2019 3257, 3269).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. März 2020 (AS 2020513; BBl 2019 3257, 3269).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 865; BBl 2014 3673, 3685).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 2009 (Ab­gel­tungs­an­sprü­che bei Sa­nie­run­gen von Schiess­an­la­gen), in Kraft seit 1. Okt. 2009 (AS 2009 4739; BBl 20089213, 9223).

5. Kapitel: Belastungen des Bodens65

65Ursprünglich 4. Kap. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 33 Massnahmen gegen Bodenbelastungen

1 Zur lang­fris­ti­gen Er­hal­tung der Bo­den­frucht­bar­keit wer­den Mass­nah­men ge­gen che­mi­sche und bio­lo­gi­sche Bo­den­be­las­tun­gen in den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zum Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz vom 24. Ja­nu­ar 199166, zum Ka­ta­stro­phen­schutz, zur Luftrein­hal­tung, zum Um­gang mit Stof­fen und Or­ga­nis­men so­wie zu den Ab­fäl­len und zu den Len­kungs­ab­ga­ben ge­re­gelt.67

2 Der Bo­den darf nur so weit phy­si­ka­lisch be­las­tet wer­den, dass sei­ne Frucht­bar­keit nicht nach­hal­tig be­ein­träch­tigt wird; dies gilt nicht für die bau­li­che Nut­zung des Bo­dens. Der Bun­des­rat kann über Mass­nah­men ge­gen phy­si­ka­li­sche Be­las­tun­gen wie die Ero­si­on oder die Ver­dich­tung Vor­schrif­ten oder Emp­feh­lun­gen er­las­sen.

66 SR 814.20

67 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 34 Weitergehende Massnahmen bei belasteten Böden

1 Ist die Bo­den­frucht­bar­keit in be­stimm­ten Ge­bie­ten lang­fris­tig nicht mehr ge­währ­leis­tet, so ver­schär­fen die Kan­to­ne im Ein­ver­neh­men mit dem Bund die Vor­schrif­ten über An­for­de­run­gen an Ab­was­ser­ver­si­cke­run­gen, über Emis­si­ons­be­gren­zun­gen bei An­la­gen, über die Ver­wen­dung von Stof­fen und Or­ga­nis­men oder über phy­si­ka­li­sche Bo­den­be­las­tun­gen im er­for­der­li­chen Mass.

2 Ge­fähr­det die Bo­den­be­las­tung Men­schen, Tie­re oder Pflan­zen, so schrän­ken die Kan­to­ne die Nut­zung des Bo­dens im er­for­der­li­chen Mass ein.

3 Soll der Bo­den gar­ten­bau­lich, land- oder wald­wirt­schaft­lich68 ge­nutzt wer­den und ist ei­ne stand­ortüb­li­che Be­wirt­schaf­tung oh­ne Ge­fähr­dung von Men­schen, Tie­ren oder Pflan­zen nicht mög­lich, so ord­nen die Kan­to­ne Mass­nah­men an, mit de­nen die Bo­den­be­las­tung min­des­tens so weit ver­min­dert wird, dass ei­ne un­ge­fähr­li­che Be­wirt­schaf­tung mög­lich ist.

68 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 35 Richtwerte und Sanierungswerte für Bodenbelastungen

1 Zur Be­ur­tei­lung der Be­las­tun­gen des Bo­dens kann der Bun­des­rat Richt­wer­te und Sa­nie­rungs­wer­te fest­le­gen.

2 Die Richt­wer­te ge­ben die Be­las­tung an, bei de­ren Über­schrei­tung die Frucht­bar­keit des Bo­dens nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung lang­fris­tig nicht mehr ge­währ­leis­tet ist.

3 Die Sa­nie­rungs­wer­te ge­ben die Be­las­tung an, bei de­ren Über­schrei­tung nach dem Stand der Wis­sen­schaft oder der Er­fah­rung be­stimm­te Nut­zun­gen oh­ne Ge­fähr­dung von Men­schen, Tie­ren oder Pflan­zen nicht mög­lich sind.

6. Kapitel: Lenkungsabgaben69

69Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 35a Flüchtige organische Verbindungen

1 Wer flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen ein­führt oder wer als Her­stel­ler sol­che Stof­fe in Ver­kehr bringt oder selbst ver­wen­det, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be.

2 Der Ab­ga­be un­ter­liegt auch die Ein­fuhr sol­cher Stof­fe in Far­ben und La­cken. Der Bun­des­rat kann die Ein­fuhr sol­cher Stof­fe in wei­te­ren Ge­mi­schen und Ge­gen­stän­den der Ab­ga­be un­ter­stel­len, wenn die Men­ge der Stof­fe für die Um­welt­be­las­tung er­heb­lich oder der Kos­ten­an­teil der Stof­fe we­sent­lich ist.

3 Von der Ab­ga­be be­freit sind flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die:

a.
als Treib- oder Brenn­stof­fe ver­wen­det wer­den;
b.
durch- oder aus­ge­führt wer­den;
c.
so ver­wen­det oder be­han­delt wer­den, dass die Ver­bin­dun­gen nicht in die Um­welt ge­lan­gen kön­nen.

4 Der Bun­des­rat kann flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die so ver­wen­det oder be­han­delt wer­den, dass ih­re Emis­sio­nen er­heb­lich über die ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen hin­aus be­grenzt wer­den, im Aus­mass der zu­sätz­lich auf­ge­wende­ten Kos­ten von der Ab­ga­be be­frei­en.

5 Der Bun­des­rat kann flüch­ti­ge or­ga­ni­sche Ver­bin­dun­gen, die nicht um­welt­ge­fähr­lich sind, von der Ab­ga­be be­frei­en.

6 Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens fünf Fran­ken je Ki­lo­gramm flüch­ti­ger or­ga­ni­scher Ver­bin­dun­gen zu­züg­lich der Teue­rung ab In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung.

7 Der Bun­des­rat legt den Ab­ga­be­satz im Hin­blick auf die Luftrein­hal­te­zie­le fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Be­las­tung der Um­welt mit flüch­ti­gen or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen;
b.
die Um­welt­ge­fähr­lich­keit die­ser Stof­fe;
c.
die Kos­ten für Mass­nah­men, mit de­nen die Ein­wir­kun­gen die­ser Stof­fe be­grenzt wer­den kön­nen;
d.
das Preis­ni­veau die­ser Stof­fe so­wie je­nes von Er­satz­stof­fen, wel­che die Um­welt we­ni­ger be­las­ten.

8 Der Bun­des­rat führt die Ab­ga­be stu­fen­wei­se ein und legt den Zeit­plan und den Pro­zent­satz für die ein­zel­nen Stu­fen im Vor­aus fest.

9 Der Er­trag der Ab­ga­be wird ein­sch­liess­lich Zin­sen nach Ab­zug der Voll­zugs­kos­ten gleich­mäs­sig an die Be­völ­ke­rung ver­teilt. Der Bun­des­rat re­gelt Art und Ver­fah­ren der Ver­tei­lung. Er kann die Kan­to­ne, öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit der Ver­tei­lung be­auf­tra­gen.

Art. 35b Schwefelgehalt von Heizöl «Extraleicht»

1 Wer Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,1 Pro­zent (% Mas­se) ein­führt oder im In­land her­stellt oder ge­winnt, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be.70

2 Von der Ab­ga­be be­freit ist Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,1 Pro­zent (% Mas­se), das durch- oder aus­ge­führt wird.

3 Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens 20 Fran­ken je Ton­ne Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,1 Pro­zent (% Mas­se) zu­züg­lich der Teue­rung ab In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung.

4 Der Bun­des­rat legt den Ab­ga­be­satz im Hin­blick auf die Luftrein­hal­te­zie­le fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Be­las­tung der Um­welt mit Schwe­fel­di­oxid;
b.
die Mehr­kos­ten der Her­stel­lung von Heiz­öl «Ex­tra­leicht» mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von 0,1 Pro­zent;
c.
die Be­dürf­nis­se der Lan­des­ver­sor­gung.

5 Der Er­trag der Ab­ga­be wird ein­sch­liess­lich Zin­sen nach Ab­zug der Voll­zugs­kos­ten gleich­mäs­sig an die Be­völ­ke­rung ver­teilt. Der Bun­des­rat re­gelt Art und Ver­fah­ren der Ver­tei­lung. Er kann die Kan­to­ne, öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit der Ver­tei­lung be­auf­tra­gen.

70Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137).

Art. 35bbis Schwefelgehalt von Benzin und Dieselöl 71

1 Wer Ben­zin oder Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se) ein­führt, im In­land her­stellt oder ge­winnt, ent­rich­tet dem Bund ei­ne Len­kungs­ab­ga­be.

2 Von der Ab­ga­be be­freit sind Ben­zin und Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von mehr als 0,001 Pro­zent (% Mas­se), die durch- oder aus­ge­führt wer­den.

3 Der Ab­ga­be­satz be­trägt höchs­tens 5 Rap­pen pro Li­ter zu­züg­lich der Teue­rung ab In­kraft­tre­ten die­ser Be­stim­mung.

4 Der Bun­des­rat kann für Ben­zin und Die­sel­öl un­ter­schied­li­che Ab­ga­be­sät­ze fest­le­gen.

5 Er legt die Ab­ga­be­sät­ze im Hin­blick auf die Luftrein­hal­te­zie­le fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Be­las­tung der Um­welt mit Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen;
b.
die An­for­de­run­gen des Kli­ma­schut­zes;
c.
die Mehr­kos­ten der Her­stel­lung und der Ver­tei­lung von Ben­zin und Die­sel­öl mit ei­nem Schwe­fel­ge­halt von 0,001 Pro­zent (% Mas­se);
d.
die Be­dürf­nis­se der Lan­des­ver­sor­gung.

6 Der Er­trag der Ab­ga­be wird ein­sch­liess­lich Zin­sen nach Ab­zug der Voll­zugs­kos­ten gleich­mäs­sig an die Be­völ­ke­rung ver­teilt. Der Bun­des­rat re­gelt Art und Ver­fah­ren der Ver­tei­lung. Er kann die Kan­to­ne, öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit der Ver­tei­lung be­auf­tra­gen.

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

Art. 35c Abgabepflicht und Verfahren

1 Ab­ga­be­pflich­tig sind:

a.
für Ab­ga­ben auf flüch­ti­gen or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen: die bei der Ein­fuhr nach dem Zoll­ge­setz vom 1. Ok­to­ber 192572 (ZG) Zah­lungs­pflich­ti­gen so­wie die Her­stel­ler und Er­zeu­ger im In­land;
b.73
für Ab­ga­ben auf Heiz­öl «Ex­tra­leicht» so­wie auf Ben­zin und Die­sel­öl: die nach dem Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­setz vom 21. Ju­ni 199674 (Mi­nöStG) Steu­er­pflich­ti­gen.75

2 Kann erst nach der Ab­ga­beer­he­bung nach­ge­wie­sen wer­den, dass die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Ab­ga­be­be­frei­ung ge­ge­ben sind, so wer­den die Ab­ga­ben zu­rück­er­stat­tet. Der Bun­des­rat kann die An­for­de­run­gen an den Nach­weis fest­le­gen und die Rück­er­stat­tung aus­sch­lies­sen, wenn sie einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand er­for­dern wür­de.

3 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren für die Er­he­bung und Rück­er­stat­tung der Ab­ga­ben auf flüch­ti­gen or­ga­ni­schen Ver­bin­dun­gen. Ist die Ein- oder Aus­fuhr be­trof­fen, so gel­ten die ent­spre­chen­den Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen der Zoll­ge­setz­ge­bung.76

3bis Ist die Ein- oder Aus­fuhr, die Her­stel­lung oder die Ge­win­nung im In­land von Heiz­öl «Ex­tra­leicht», Ben­zin oder Die­sel­öl be­trof­fen, so gel­ten für die Er­he­bung und Rück­er­stat­tung die ent­spre­chen­den Ver­fah­rens­be­stim­mun­gen des Mi­nöStG.77

4 Wer Stof­fe oder Or­ga­nis­men, die der Ab­ga­be un­ter­wor­fen sind, im In­land her­stellt oder er­zeugt, muss die­se de­kla­rie­ren.

72[BS 6 465; AS 1956 587; 1959 1343Art. 11 Ziff. III; 1973 644; 1974 1857An­hang Ziff. 7; 1980 1793Ziff. I 1; 1992 1670Ziff. III; 1994 1634 Ziff. I 3; 1995 1816; 1996 3371An­hang 2 Ziff. 2; 1997 2465An­hang Ziff. 13; 2000 1300Art. 92, 1891Ziff. VI 6; 2002 248Ziff. I 1 Art. 41; 2004 4763An­hang Ziff. II 1; 2006 2197An­hang Ziff. 50. AS 2007 1411Art. 131 Abs. 1]. Sie­he heu­te: Art. 70 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005 (SR 631.0).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

74 SR 641.61

75Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137).

76Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137).

77Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 6 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 1996 (AS 1996 3371; BBl 1995 III 137). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

7. Kapitel: Inverkehrbringen von Rohstoffen und Produkten 787879

78 Eingefügt durch Anhang des BG vom 21. März 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2661; BBl 2013 5737, 5783).

79 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

1. Abschnitt: Biogene Treib- und Brennstoffe 8080

80 Eingefügt durch Ziff. II des BG vom 20. Dez. 2019 über die Verlängerung der Befristung der Steuererleichterungen für Erdgas, Flüssiggas und biogene Treibstoffe und über die Änderung des Bundesgesetzes über die Reduktion der CO2-Emissionen, in Kraft vom 1. Juli 2020 bis zum 31. Dez. 2023, verlängert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

Art. 35d81

1 Wer­den in er­heb­li­chem Mass bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe oder Ge­mi­sche, die bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe ent­hal­ten, in Ver­kehr ge­bracht, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12b Ab­sät­ze 1 und 3 des Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 199682 nicht er­fül­len, so kann der Bun­des­rat vor­se­hen, dass von ihm be­zeich­ne­te bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe nur in Ver­kehr ge­bracht wer­den dür­fen, wenn sie be­stimm­te öko­lo­gi­sche oder so­zia­le An­for­de­run­gen er­fül­len.

2 Von der Zu­las­sungs­pflicht aus­ge­nom­men ist Etha­nol zu Brenn­zwe­cken.

3 Der Bun­des­rat legt un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Be­stim­mun­gen der Mi­ne­ral­öl­steu­er­ge­setz­ge­bung fest:

a.
die öko­lo­gi­schen oder so­zia­len An­for­de­run­gen, wel­che die zu­las­sungs­pflich­ti­gen bio­ge­nen Treib- und Brenn­stof­fe er­fül­len müs­sen;
b.
das Ver­fah­ren der Zu­las­sung.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

82 SR 641.61

2. Abschnitt: Holz und Holzerzeugnisse sowie weitere Rohstoffe und Produkte8383

83 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

Art. 35e Anforderungen an das Inverkehrbringen

1 Das erst­ma­li­ge In­ver­kehr­brin­gen von Holz und Holzer­zeug­nis­sen, die nicht in Über­ein­stim­mung mit den Vor­schrif­ten des Ur­sprungs­lan­des über den Holzein­schlag und -han­del ge­won­nen oder ge­han­delt wor­den sind, ist ver­bo­ten.

2 Der Bun­des­rat legt im Ein­klang mit den Be­stim­mun­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on die An­for­de­run­gen an das In­ver­kehr­brin­gen von Holz und Holzer­zeug­nis­sen fest.

3 Er kann im Ein­klang mit in­ter­na­tio­na­len Stan­dards An­for­de­run­gen an das In­ver­kehr­brin­gen von wei­te­ren Roh­stof­fen und Pro­duk­ten stel­len oder de­ren In­ver­kehr­brin­gen ver­bie­ten, wenn der An­bau, der Ab­bau oder die Her­stel­lung die Um­welt er­heb­lich be­las­tet oder die nach­hal­ti­ge Nut­zung der na­tür­li­chen Res­sour­cen er­heb­lich ge­fähr­det.

Art. 35f Sorgfaltspflicht

1 Wer Holz oder Holzer­zeug­nis­se oder wei­te­re vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 35eAb­satz 3 be­zeich­ne­te Roh­stof­fe und Pro­duk­te erst­ma­lig in Ver­kehr bringt, muss die ge­bo­te­ne Sorg­falt wal­ten las­sen, um zu ge­währ­leis­ten, dass die Wa­ren die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 35eer­fül­len.

2 Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
Art, In­halt und Um­fang der Sorg­falts­pflicht;
b.
die Kon­trol­le der Ein­hal­tung der Sorg­falts­pflicht;
c.
die An­er­ken­nung von Or­ga­ni­sa­tio­nen, wel­che die Ein­hal­tung der Sorg­falts­pflicht un­ter­stüt­zen und über­prü­fen, so­wie die Kon­trol­le ih­rer Tä­tig­keit.

3 Er kann Ers­tin­ver­kehr­brin­ger von Holz oder Holzer­zeug­nis­sen ei­ner Mel­de­pflicht un­ter­stel­len.

4 Er kann vor­se­hen, dass in Fäl­len der Ver­let­zung der Ab­sät­ze 1 und 2 und von Ar­ti­kel 35e Holz oder Holzer­zeug­nis­se so­wie wei­te­re vom ihm nach Ar­ti­kel 35eAb­satz 3 be­zeich­ne­te Roh­stof­fe und Pro­duk­te zu­rück­ge­sandt, be­schlag­nahmt oder ein­ge­zo­gen wer­den. Für Holz oder Holzer­zeug­nis­se kann er zu­dem vor­se­hen, dass in be­son­ders schwer­wie­gen­den Fäl­len ein Ver­bot der Ver­mark­tung von Holz oder Holzer­zeug­nis­sen aus­ge­spro­chen wird.

Art. 35g Rückverfolgbarkeit und Deklaration

1 Händ­ler müs­sen do­ku­men­tie­ren, von wel­chem Zu­lie­fe­rer sie Holz oder Holzer­zeug­nis­se be­zo­gen und an wel­chen Ab­neh­mer sie die­se wei­ter­ge­ge­ben ha­ben; der Bun­des­rat kann für wei­te­re von ihm nach Ar­ti­kel 35e Ab­satz 3 be­zeich­ne­te Roh­stof­fe und Pro­duk­te ei­ne sol­che Do­ku­men­ta­ti­ons­pflicht fest­le­gen.

2 Je­de Per­son, die Holz oder Holzer­zeug­nis­se an den Kon­su­men­ten ab­gibt, muss die Holzart und die Her­kunft des Hol­zes de­kla­rie­ren. Der Bun­des­rat be­stimmt das Holz und die Holzer­zeug­nis­se, für die die­se De­kla­ra­ti­ons­pflicht gilt.

Art. 35h Datenbearbeitung

1 Die mit der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes oder mit der Kon­trol­le oder Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung be­trau­ten Be­hör­den oder Drit­ten kön­nen Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Sank­tio­nen, be­ar­bei­ten, so­weit dies für den Voll­zug die­ses Ab­schnitts nö­tig ist.

2 Die in­län­di­schen Be­hör­den kön­nen Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Sank­tio­nen, aus­län­di­schen Be­hör­den und in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen für den Voll­zug der Be­stim­mun­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on über das In­ver­kehr­brin­gen von Holz und Holzer­zeug­nis­sen be­kannt ge­ben.

3. Titel: Vollzug, Förderung und Verfahren

1. Kapitel: Vollzug

1. Abschnitt: Vollzug durch die Kantone

Art. 36 Vollzugskompetenzen der Kantone

Un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 41 ob­liegt der Voll­zug die­ses Ge­set­zes den Kan­to­nen.

Art. 37 Ausführungsvorschriften der Kantone 84

Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten der Kan­to­ne über den Ka­ta­stro­phen­schutz (Art. 10),
die Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung (Art. 10a–10d), die Sa­nie­rung (Art. 16–18),
den Schall­schutz bei Ge­bäu­den (Art. 20 und 21) so­wie die Ab­fäl­le (Art. 30–32, 32abis–32e) be­dür­fen zu ih­rer Gül­tig­keit der Ge­neh­mi­gung des Bun­des.

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; 2012 2389; BBl 2005 5351, 5391).

2. Abschnitt: Vollzug durch den Bund

Art. 38 Aufsicht und Koordination

1 Der Bund wacht über den Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

2 Er ko­or­di­niert die Voll­zugs­mass­nah­men der Kan­to­ne so­wie sei­ner ei­ge­nen An­stal­ten und Be­trie­be.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Prüf‑, Mess- und Be­rech­nungs­me­tho­den an­zu­wen­den sind.

Art. 39 Ausführungsvorschriften und völkerrechtliche Vereinbarungen

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten.

1bis Er kann da­bei in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­te tech­ni­sche Vor­schrif­ten und Nor­men für an­wend­bar er­klä­ren und:

a.
das zu­stän­di­ge Bun­des­amt er­mäch­ti­gen, un­ter­ge­ord­ne­te Än­de­run­gen die­ser Vor­schrif­ten und Nor­men für an­wend­bar zu er­klä­ren;
b.
vor­se­hen, dass die für an­wend­bar er­klär­ten Vor­schrif­ten und Nor­men auf be­son­de­re Art ver­öf­fent­licht wer­den und dass auf die Über­set­zung in die Amtss­pra­chen ver­zich­tet wird.85

2 Er kann völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen über:86

a.
tech­ni­sche Vor­schrif­ten;
abis.87 um­welt­ge­fähr­den­de Stof­fe (Art. 26–29);
b.88
Ver­mei­dung und Ent­sor­gung von Ab­fäl­len;
c.
Zu­sam­men­ar­beit in grenz­na­hen Ge­bie­ten durch die Schaf­fung zwi­schen­staat­li­cher Kom­mis­sio­nen mit be­ra­ten­der Funk­ti­on;
d.
Da­ten­samm­lun­gen und Er­he­bun­gen;
e.
For­schung und Aus­bil­dung.

389

85 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4763; 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

86 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763; 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

87 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763; 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

88Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

89 Auf­ge­ho­ben durch Art. 12 Ziff. 2 des Ver­nehm­las­sungs­ge­set­zes vom 18. März 2005, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2005 (AS 2005 4099; BBl 2004 533).

Art. 40 Inverkehrbringen serienmässig hergestellter Anlagen 90

1 Der Bun­des­rat kann das In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen nach Mass­ga­be der durch sie ver­ur­sach­ten Um­welt­be­las­tung von ei­ner Kon­for­mi­täts­be­wer­tung, Kenn­zeich­nung, An­mel­dung oder Zu­las­sung ab­hän­gig ma­chen.

2 Er kann aus­län­di­sche Prü­fun­gen, Kon­for­mi­täts­be­wer­tun­gen, Kenn­zeich­nun­gen, An­mel­dun­gen und Zu­las­sun­gen an­er­ken­nen.

90Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 6. Okt. 1995 über die tech­ni­schen Han­dels­hemm­nis­se, in Kraft seit 1. Ju­li 1996 (AS 1996 1725; BBl 1995 II 521).

Art. 41 Vollzugskompetenzen des Bundes

1 Der Bund voll­zieht die Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 Buch­sta­be e (Vor­schrif­ten über Brenn- und Treib­stof­fe), 26 (Selbst­kon­trol­le), 27 (In­for­ma­ti­on der Ab­neh­mer), 29 (Vor­schrif­ten über Stof­fe), 29a–29h (Um­gang mit Or­ga­nis­men), 30b Ab­satz 3 (Pfand­aus­gleichs­kas­se), 30f und 30g (Ein- und Aus­fuhr von Ab­fäl­len), 31a Ab­satz 2 und 31c Ab­satz 3 (Mass­nah­men des Bun­des zur Ab­fall­ent­sor­gung), 32abis (vor­ge­zo­ge­ne Ent­sor­gungs­ge­bühr), 32e Ab­sät­ze 1–4 (Ab­ga­be zur Fi­nan­zie­rung von Sa­nie­run­gen), 35a–35c (Len­kungs­ab­ga­ben), 35d (Bio­ge­ne Treib- und Brenn­stof­fe), 35e–35h (Holz und Holzer­zeug­nis­se so­wie wei­te­re Roh­stof­fe und Pro­duk­te), 39 (Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten und völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen), 40 (In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen) und 46 Ab­satz 3 (An­ga­ben über Stof­fe und Or­ga­nis­men); er kann für be­stimm­te Tei­lauf­ga­ben die Kan­to­ne bei­zie­hen.91

2Die Bun­des­be­hör­de, die ein an­de­res Bun­des­ge­setz oder einen Staats­ver­trag voll­zieht, ist bei der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be auch für den Voll­zug des Um­welt­schutz­ge­set­zes zu­stän­dig. Sie hört vor ih­rem Ent­scheid die be­trof­fe­nen Kan­to­ne an. Das Bun­des­amt und die üb­ri­gen be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len wir­ken nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199792 beim Voll­zug mit.93

3 Eig­net sich das Ver­fah­ren nach Ab­satz 2 für be­stimm­te Auf­ga­ben nicht, so re­gelt der Bun­des­rat den Voll­zug durch die be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len.94

4 Die Voll­zugs­be­hör­den des Bun­des be­rück­sich­ti­gen die Um­welt­schutz­mass­nah­men der Kan­to­ne.95

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

92 SR 172.010

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

95 Ur­sprüng­lich: Abs. 3.

2a. Abschnitt: Zusammenarbeit mit der Wirtschaft96

96Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 41a

1 Der Bund und, im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit, die Kan­to­ne ar­bei­ten für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes mit den Or­ga­ni­sa­tio­nen der Wirt­schaft zu­sam­men.

2 Sie kön­nen Bran­chen­ver­ein­ba­run­gen durch die Vor­ga­be men­gen­mäs­si­ger Zie­le und ent­spre­chen­der Fris­ten för­dern.

3 Vor dem Er­lass von Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten prü­fen sie frei­wil­li­ge Mass­nah­men der Wirt­schaft. So­weit mög­lich und not­wen­dig, über­neh­men sie Bran­chen­ver­ein­ba­run­gen ganz oder teil­wei­se in das Aus­füh­rungs­recht.

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen über den Vollzug

Art. 42 Umweltschutzfachstellen

1 Die Kan­to­ne rich­ten für die Be­ur­tei­lung von Um­welt­schutz­fra­gen ei­ne Fach­stel­le ein oder be­zeich­nen hie­für ge­eig­ne­te be­ste­hen­de Amts­stel­len.

2 Das Bun­des­amt ist die Fach­stel­le des Bun­des.97

97Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 43 Auslagerung von Vollzugsaufgaben 98

Die Voll­zugs­be­hör­den kön­nen öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten oder Pri­va­te mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­trau­en, ins­be­son­de­re mit der Kon­trol­le und Über­wa­chung.

98Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 43a Umweltzeichen und Umweltmanagement 99

1 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten er­las­sen über die Ein­füh­rung:

a.
ei­nes frei­wil­li­gen Sys­tems für ein Um­welt­zei­chen (Öko­la­bel);
b.
ei­nes frei­wil­li­gen Sys­tems zur Be­wer­tung und Ver­bes­se­rung des be­trieb­li­chen Um­welt­schut­zes (Um­welt-Ma­na­ge­ment und ‑Au­dit).

2 Er be­rück­sich­tigt da­bei das in­ter­na­tio­na­le Recht und die in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten tech­ni­schen Nor­men.

99Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 44 Erhebungen über die Umweltbelastung

1 Bund und Kan­to­ne füh­ren Er­he­bun­gen über die Um­welt­be­las­tung durch und prü­fen den Er­folg der Mass­nah­men die­ses Ge­set­zes.

2 Der Bun­des­rat ko­or­di­niert die eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Er­he­bun­gen und Da­ten­samm­lun­gen.

3 Er be­stimmt, wel­che An­ga­ben, die auf Grund der Gen­tech­nik‑, Le­bens­mit­tel‑, Heil­mit­tel‑, Che­mi­ka­li­en‑, Land­wirt­schafts‑, Epi­de­mi­en- und Tier­seu­chen­ge­setz­ge­bung über Stof­fe und Or­ga­nis­men er­ho­ben wer­den, dem Bun­des­amt zur Ver­fü­gung zu stel­len sind.100

100Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 44a Massnahmenpläne bei Luftverunreinigungen 101

1 Steht fest oder ist zu er­war­ten, dass schäd­li­che oder läs­ti­ge Ein­wir­kun­gen von Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen durch meh­re­re Quel­len ver­ur­sacht wer­den, so er­stellt die zu­stän­di­ge Be­hör­de einen Plan der Mass­nah­men, die zur Ver­min­de­rung oder Be­sei­ti­gung die­ser Ein­wir­kun­gen in­nert an­ge­setz­ter Frist bei­tra­gen (Mass­nah­men­plan).

2 Mass­nah­men­plä­ne sind für die Be­hör­den ver­bind­lich, die von den Kan­to­nen mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­traut sind. Sie un­ter­schei­den Mass­nah­men, die un­mit­tel­bar an­ge­ord­net wer­den kön­nen, und sol­che, für wel­che die recht­li­chen Grund­la­gen noch zu schaf­fen sind.

3 Sieht ein Plan Mass­nah­men vor, die in die Zu­stän­dig­keit des Bun­des fal­len, so stel­len die Kan­to­ne dem Bun­des­rat die ent­spre­chen­den An­trä­ge.

101Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 45 Periodische Kontrollen 102

Der Bun­des­rat kann die re­gel­mäs­si­ge Kon­trol­le von An­la­gen wie Öl­feue­run­gen, Ab­fallan­la­gen und Bau­ma­schi­nen vor­schrei­ben.

102Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 46 Auskunftspflicht

1 Je­der­mann ist ver­pflich­tet, den Be­hör­den die für den Voll­zug er­for­der­li­chen Aus­künf­te zu er­tei­len, nö­ti­gen­falls Ab­klä­run­gen durch­zu­füh­ren oder zu dul­den.

2 Der Bun­des­rat oder die Kan­to­ne kön­nen an­ord­nen, dass Ver­zeich­nis­se mit An­ga­ben über Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, Lärm und Er­schüt­te­run­gen, über Ab­fäl­le und de­ren Ent­sor­gung so­wie über die Art, Men­ge und Be­ur­tei­lung von Stof­fen und Or­ga­nis­men ge­führt, auf­be­wahrt und den Be­hör­den auf Ver­lan­gen zu­ge­stellt wer­den.103

3 Der Bun­des­rat kann an­ord­nen, dass An­ga­ben ge­macht wer­den über Stof­fe oder Or­ga­nis­men, wel­che die Um­welt ge­fähr­den kön­nen oder erst­mals in Ver­kehr ge­bracht wer­den sol­len.104

103Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

104Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 47 Amtsgeheimnis 105

1 und2106

3 Al­le mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­auf­trag­ten Per­so­nen so­wie Ex­per­ten und Mit­glie­der von Kom­mis­sio­nen und Fach­aus­schüs­sen un­ter­ste­hen dem Amts­ge­heim­nis.

4 Ver­trau­li­che In­for­ma­tio­nen, die beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes er­ho­ben wer­den, dür­fen an aus­län­di­sche Be­hör­den und in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen nur dann wei­ter­ge­ge­ben wer­den, wenn ei­ne völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­rung, Be­schlüs­se in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen oder ein Bun­des­ge­setz dies be­stim­men.107 Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten und das Ver­fah­ren.108

105 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Aar­hus-Kon­ven­ti­on), in Kraft seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

106 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 27. Sept. 2013 (Aar­hus-Kon­ven­ti­on), mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2014 (AS 2014 1021; BBl 2012 4323).

107 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2004 4763; 2005 2293Art. 1; BBl 2000 687).

108Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 48 Gebühren

1 Für Be­wil­li­gun­gen, Kon­trol­len und be­son­de­re Dienst­leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz wird ei­ne Ge­bühr er­ho­ben.

2 Im Bund be­stimmt der Bun­des­rat, in den Kan­to­nen die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­ge Be­hör­de die An­sät­ze.

2. Kapitel: Förderung

Art. 49 Ausbildung und Forschung

1 Der Bund kann die Aus- und Wei­ter­bil­dung der mit Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz be­trau­ten Per­so­nen för­dern.109

2 Er kann For­schungs­ar­bei­ten und Tech­no­lo­gie­fol­gen-Ab­schät­zun­gen in Auf­trag ge­ben oder un­ter­stüt­zen.110

3 Er kann die Ent­wick­lung von An­la­gen und Ver­fah­ren för­dern, mit de­nen die Um­welt­be­las­tung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ver­min­dert wer­den kann. Die Fi­nanz­hil­fen dür­fen in der Re­gel 50 Pro­zent der Kos­ten nicht über­schrei­ten. Sie müs­sen bei ei­ner kom­mer­zi­el­len Ver­wer­tung der Ent­wick­lungs­er­geb­nis­se nach Mass­ga­be der er­ziel­ten Er­trä­ge zu­rück­er­stat­tet wer­den. Im Rhyth­mus von fünf Jah­ren be­ur­teilt der Bun­des­rat ge­ne­rell die Wir­kung der För­de­rung und er­stat­tet den eid­ge­nös­si­schen Rä­ten über die Er­geb­nis­se Be­richt.111

109Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 18 des BG vom 5. Okt. 1990 über Fi­nanz­hil­fen und Ab­gel­tun­gen (Sub­ven­ti­ons­ge­setz), in Kraft seit 1. April 1991 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

110 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

111Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 50 Beiträge für Umweltschutzmassnahmen bei Strassen 112

1 Im Rah­men der Ver­wen­dung des Rein­er­trags der Mi­ne­ral­öl­steu­er und der Na­tio­nal­stras­sen­ab­ga­be be­tei­ligt sich der Bund an den Kos­ten:

a.
für Um­welt­schutz­mass­nah­men bei Na­tio­nal­stras­sen und bei Haupt­stras­sen, die mit Bun­des­hil­fe aus­zu­bau­en sind, nach Mass­ga­be der Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1985113 über die Ver­wen­dung der zweck­ge­bun­de­nen Mi­ne­ral­öl­steu­er (MinVG); bei den Haupt­stras­sen sind die­se Bei­trä­ge Be­stand­teil der Glo­bal­bei­trä­ge nach MinVG;
b.
für Lärm- und Schall­schutz­mass­nah­men bei Sa­nie­run­gen im Be­reich des
üb­ri­gen Stras­sen­net­zes auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen mit den Kan­to­nen; die Hö­he der Bei­trä­ge rich­tet sich nach der Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

2 Die Kan­to­ne er­stat­ten dem Bund Be­richt über die Ver­wen­dung der Bei­trä­ge für die Um­welt­schutz­mass­nah­men bei den Haupt­stras­sen, die mit Bun­des­hil­fe aus­zu­bau­en sind, und bei den üb­ri­gen Stras­sen.

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 22 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

113 SR 725.116.2

Art. 51 Kontroll- und Überwachungseinrichtungen

Der Bund kann Bei­trä­ge an die Kos­ten für den Bau und die Aus­rüs­tung der zur Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes er­for­der­li­chen Mess‑, Kon­troll- und Über­wa­chungs­ein­rich­tun­gen ge­wäh­ren, so­weit die­se Ein­rich­tun­gen meh­re­ren Kan­to­nen die­nen.

Art. 52114

114Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 10 des BG vom 19. März 2021 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Er­leich­te­run­gen und ei­ne Ent­las­tung des Bun­des­haus­halts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 654; BBl 2020 6985).

Art. 53 Internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Umwelt 115

1 Der Bund kann Bei­trä­ge ge­wäh­ren:

a.
an in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Pro­gram­me im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Um­welt­schut­zes;
b.
zur Um­set­zung von in­ter­na­tio­na­len Um­welt­ab­kom­men;
c.
zur Fi­nan­zie­rung von Se­kre­ta­ria­ten in­ter­na­tio­na­ler Um­welt­ab­kom­men, die ih­ren stän­di­gen Sitz in der Schweiz ha­ben;
d.
an Fonds zur Un­ter­stüt­zung von Ent­wick­lungs- und Tran­si­ti­ons­län­dern bei der Um­set­zung von in­ter­na­tio­na­len Um­welt­ab­kom­men.

2 Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d wer­den als Rah­men­kre­di­te für je­weils meh­re­re Jah­re be­wil­ligt.

3 Der Bun­des­rat wacht über die wirk­sa­me Ver­wen­dung der nach die­sem Ge­setz be­wil­lig­ten Mit­tel und er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung dar­über Be­richt.

115Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990 (AS 1991 857; BBl 1987 I 369). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034061, 4062; BBl 2002 7911).

3. Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Rechtspflege 116

116 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 54 117118

Das Be­schwer­de­ver­fah­ren rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

117 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 91 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

118 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

2. Abschnitt: Verbandsbeschwerde gegen Verfügungen über Anlagen 119

119 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55 Beschwerdeberechtigte Organisationen 120

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den oder der Bun­des­be­hör­den über die Pla­nung, Er­rich­tung oder Än­de­rung von An­la­gen, für die ei­ne Um­welt­ver­träg­lich­keits­prü­fung nach Ar­ti­kel 10a er­for­der­lich ist, steht den Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Be­schwer­de­recht un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu:

a.
Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig.
b.
Sie ver­folgt rein ide­el­le Zwe­cke; all­fäl­li­ge wirt­schaft­li­che Tä­tig­kei­ten müs­sen der Er­rei­chung der ide­el­len Zwe­cke die­nen.

2 Das Be­schwer­de­recht steht den Or­ga­ni­sa­tio­nen nur für Rü­gen in Rechts­be­rei­chen zu, die seit min­des­tens zehn Jah­ren Ge­gen­stand ih­res sta­tu­ta­ri­schen Zwecks bil­den.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

4 Zu­stän­dig für die Be­schwer­de­er­he­bung ist das obers­te Exe­ku­ti­vor­gan der Or­ga­ni­sa­ti­on.

5 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen ih­re recht­lich selb­stän­di­gen kan­to­na­len und über­kan­to­na­len Un­ter­or­ga­ni­sa­tio­nen für de­ren ört­li­ches Tä­tig­keits­ge­biet ge­ne­rell zur Er­he­bung von Ein­spra­chen und im Ein­zel­fall zur Er­he­bung von Be­schwer­den er­mäch­ti­gen.

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391). Die Be­stim­mung über die wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit in Abs. 1 Bst. b tritt am 1. Ju­li 2010 in Kraft (sie­he Ziff. III Abs. 3 der ge­nann­ten Änd.).

Art. 55a Eröffnung der Verfügung 121

1 Die Be­hör­de er­öff­net den Or­ga­ni­sa­tio­nen ih­re Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 durch schrift­li­che Mit­tei­lung oder durch Ver­öf­fent­li­chung im Bun­des­blatt oder im kan­to­na­len Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan.

2 Sieht das Bun­des­recht oder das kan­to­na­le Recht ein Ein­spra­che­ver­fah­ren vor, so sind auch die Ge­su­che nach Ab­satz 1 zu ver­öf­fent­li­chen.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55b Verlust der Beschwerdelegitimation 122

1 Or­ga­ni­sa­tio­nen, die kein Rechts­mit­tel er­grif­fen ha­ben, kön­nen sich am wei­te­ren Ver­fah­ren nur noch als Par­tei be­tei­li­gen, wenn sie durch ei­ne Än­de­rung der Ver­fü­gung be­schwert sind. Für Ent­eig­nun­gen gilt das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930123 über die Ent­eig­nung.

2 Hat sich ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on an ei­nem Ein­spra­che­ver­fah­ren nach Bun­des­recht oder kan­to­na­lem Recht nicht be­tei­ligt, so kann sie kei­ne Be­schwer­de mehr er­he­ben.

3 Hat ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on ge­gen einen Nut­zungs­plan mit Ver­fü­gungs­cha­rak­ter zu­läs­si­ge Rü­gen nicht er­ho­ben oder sind die Rü­gen rechts­kräf­tig ab­ge­lehnt wor­den, so darf die Or­ga­ni­sa­ti­on die­se Rü­gen in ei­nem nach­fol­gen­den Ver­fah­ren nicht mehr vor­brin­gen.

4 Die Ab­sät­ze 2 und 3 gel­ten auch für Ein­spra­chen und Be­schwer­den nach kan­to­na­lem Recht ge­gen Nut­zungs­plä­ne.

122 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

123 SR 711

Art. 55c Vereinbarungen zwischen Gesuchstellern und Organisationen 124

1 Tref­fen Ge­such­stel­ler und Or­ga­ni­sa­ti­on Ver­ein­ba­run­gen über Ver­pflich­tun­gen, die Be­lan­ge des öf­fent­li­chen Rechts be­tref­fen, so gel­ten die­se aus­sch­liess­lich als ge­mein­sa­me An­trä­ge an die Be­hör­de. Die­se be­rück­sich­tigt das Er­geb­nis in ih­rer Ver­fü­gung oder ih­rem Ent­scheid. Sie ver­zich­tet dar­auf, wenn es Män­gel nach Ar­ti­kel 49 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968125 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren auf­weist.

2 Ver­ein­ba­run­gen zwi­schen Ge­such­stel­lern und Or­ga­ni­sa­tio­nen über fi­nan­zi­el­le oder an­de­re Leis­tun­gen sind nicht zu­läs­sig, so­weit die­se be­stimmt sind für:

a.
die Durch­set­zung von Ver­pflich­tun­gen des öf­fent­li­chen Rechts, ins­be­son­de­re be­hörd­li­cher Auf­la­gen;
b.
Mass­nah­men, die das öf­fent­li­che Recht nicht vor­sieht oder die in kei­nem Zu­sam­men­hang mit dem Vor­ha­ben ste­hen;
c.
die Ab­gel­tung ei­nes Rechts­mit­tel­ver­zichts oder ei­nes an­de­ren pro­zes­sua­len Ver­hal­tens.

3 Die Rechts­mit­tel­be­hör­de tritt auf ei­ne Be­schwer­de nicht ein, wenn die­se rechts­miss­bräuch­lich ist oder die Or­ga­ni­sa­ti­on un­zu­läs­si­ge Leis­tun­gen im Sin­ne von Ab­satz 2 ge­for­dert hat.

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

125 SR 172.021

Art. 55d Vorzeitiger Baubeginn 126

Mit Bau­ar­bei­ten kann vor Ab­schluss des Ver­fah­rens be­gon­nen wer­den, so­weit der Aus­gang des Ver­fah­rens die Ar­bei­ten nicht be­ein­flus­sen kann.

126 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55e Verfahrenskosten 127

Un­ter­liegt die Or­ga­ni­sa­ti­on im Ver­fah­ren, so wer­den ihr für die Be­schwer­de­füh­rung vor Bun­des­be­hör­den die Kos­ten auf­er­legt.

127 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

3. Abschnitt: Verbandsbeschwerde gegen Bewilligungen von Organismen128

128 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 55f

1 Ge­gen Be­wil­li­gun­gen über das In­ver­kehr­brin­gen pa­tho­ge­ner Or­ga­nis­men, die be­stim­mungs­ge­mä­ss in der Um­welt ver­wen­det wer­den sol­len, steht den Um­welt­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen das Be­schwer­de­recht un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen zu:

a.
Die Or­ga­ni­sa­ti­on ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig.
b.
Sie ist min­des­tens zehn Jah­re vor Ein­rei­chung der Be­schwer­de ge­grün­det wor­den.

2 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zur Be­schwer­de be­rech­tig­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

3 Die Ar­ti­kel 55a und 55b Ab­sät­ze 1 und 2 sind an­wend­bar.

4. Abschnitt: Behörden- und Gemeindebeschwerde, Enteignung, Kosten von Sicherungs- und Behebungsmassnahmen 129

129 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 20. Dez. 2006, in Kraft seit 1. Juli 2007 (AS 2007 2701; BBl 2005 5351, 5391).

Art. 56 Behördenbeschwerde

1 Das Bun­des­amt ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und des kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen.130

2 Die glei­che Be­rech­ti­gung steht auch den Kan­to­nen zu, so­weit Ein­wir­kun­gen aus Nach­bar­kan­to­nen auf ihr Ge­biet strit­tig sind.

3131

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 14 des BG vom 18. Ju­ni 1999 über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 3071; BBl 1998 2591).

131 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 91 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 57 Gemeindebeschwerde

Die Ge­mein­den sind be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len und der Bun­des­be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes die Rechts­mit­tel des eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Rechts zu er­grei­fen, so­fern sie da­durch be­rührt wer­den und ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se an der Auf­he­bung oder Än­de­rung ha­ben.

Art. 58 Enteignung

1 So­weit der Voll­zug die­ses Ge­set­zes es er­for­dert, kön­nen Bund und Kan­to­ne die not­wen­di­gen Rech­te ent­eig­nen oder die­ses Recht Drit­ten über­tra­gen.132

2 Die Kan­to­ne kön­nen in ih­ren Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten das Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930133 über die Ent­eig­nung als an­wend­bar er­klä­ren. Sie se­hen vor, dass die Kan­tons­re­gie­rung über strei­tig ge­blie­be­ne Ein­spra­chen ent­schei­det.134

3 Für Wer­ke, die das Ge­biet meh­re­rer Kan­to­ne be­an­spru­chen, gilt das eid­ge­nös­si­sche Ent­eig­nungs­recht.135 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­schei­det über die Ent­eig­nung.

132Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

133 SR 711

134 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 17 des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4085; BBl 2018 4713).

135Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 59 Kosten von Sicherungs- und Behebungsmassnahmen 136

Die Kos­ten von Mass­nah­men, wel­che die Be­hör­den zur Ab­wehr ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den Ein­wir­kung so­wie zu de­ren Fest­stel­lung und Be­he­bung tref­fen, wer­den dem Ver­ur­sa­cher über­bun­den.

136Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

4. Titel: Haftpflicht137

137Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Juli 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

Art. 59a Allgemeine Bestimmungen 138

1 Der In­ha­ber ei­nes Be­triebs oder ei­ner An­la­ge, mit de­nen ei­ne be­son­de­re Ge­fahr für die Um­welt ver­bun­den ist, haf­tet für den Scha­den aus Ein­wir­kun­gen, die durch die Ver­wirk­li­chung die­ser Ge­fahr ent­ste­hen. Bei Schä­den, die beim Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ent­ste­hen, gilt Ar­ti­kel 59abis.139

2 In der Re­gel mit ei­ner be­son­de­ren Ge­fahr für die Um­welt ver­bun­den sind na­ment­lich Be­trie­be und An­la­gen:

a.
die der Bun­des­rat auf­grund der ver­wen­de­ten Stof­fe, Or­ga­nis­men oder Ab­fäl­le den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 10 un­ter­stellt;
b.
die der Ent­sor­gung von Ab­fäl­len die­nen;
c.
in de­nen mit was­ser­ge­fähr­den­den Flüs­sig­kei­ten um­ge­gan­gen wird;
d.140 in de­nen Stof­fe vor­han­den sind, für wel­che der Bun­des­rat zum Schutz der Um­welt ei­ne Be­wil­li­gungs­pflicht ein­führt oder an­de­re be­son­de­re Vor­schrif­ten er­lässt.

3 Von der Haft­pflicht wird be­freit, wer be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten oder ei­nes Drit­ten ver­ur­sacht wor­den ist.

4 Die Ar­ti­kel 42–47 und 49–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts141 sind an­wend­bar.142

5 Für die Haf­tungs­be­stim­mun­gen in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen gilt der Vor­be­halt nach Ar­ti­kel 3.

6 Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den haf­ten eben­falls nach den Ab­sät­zen 1–5.

138 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

139 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

140 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

141 SR 220

142 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 59abis Pathogene Organismen 143

1 Die be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­ge Per­son, die mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men im ge­schlos­se­nen Sys­tem um­geht, sol­che Or­ga­nis­men im Ver­such frei­setzt oder sie un­er­laubt in Ver­kehr bringt, haf­tet für Schä­den, die bei die­sem Um­gang ent­ste­hen.

2 Für den Scha­den, der land- und wald­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben oder Kon­su­men­ten von Pro­duk­ten die­ser Be­trie­be durch er­laubt in Ver­kehr ge­brach­te pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men ent­steht, haf­tet aus­sch­liess­lich die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Per­son, wenn die Or­ga­nis­men:

a.
in land- oder wald­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln144 ent­hal­ten sind; oder
b.
aus sol­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln stam­men.

3 Bei der Haf­tung nach Ab­satz 2 bleibt der Rück­griff auf Per­so­nen, die sol­che Or­ga­nis­men un­sach­ge­mä­ss be­han­delt oder sonst wie zur Ent­ste­hung oder Ver­schlim­me­rung des Scha­dens bei­ge­tra­gen ha­ben, vor­be­hal­ten.

4 Wird ein Scha­den durch al­le üb­ri­gen er­laubt in Ver­kehr ge­brach­ten pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ver­ur­sacht, so haf­tet die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Per­son, wenn die Or­ga­nis­men feh­ler­haft sind. Sie haf­tet auch für einen Feh­ler, der nach dem Stand der Wis­sen­schaft und Tech­nik im Zeit­punkt, in dem der Or­ga­nis­mus in Ver­kehr ge­bracht wur­de, nicht er­kannt wer­den konn­te.

5 Pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men sind feh­ler­haft, wenn sie nicht die Si­cher­heit bie­ten, die man un­ter Be­rück­sich­ti­gung al­ler Um­stän­de zu er­war­ten be­rech­tigt ist, ins­be­son­de­re sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die Art und Wei­se, wie sie dem Pu­bli­kum prä­sen­tiert wer­den;
b.
der Ge­brauch, mit dem ver­nünf­ti­ger­wei­se ge­rech­net wer­den kann;
c.
der Zeit­punkt, in dem sie in Ver­kehr ge­bracht wur­den.

6 Ein Pro­dukt aus pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ist nicht al­lein des­halb feh­ler­haft, weil spä­ter ein ver­bes­ser­tes Pro­dukt in Ver­kehr ge­bracht wur­de.

7 Der Scha­den muss we­gen der Pa­tho­ge­ni­tät der Or­ga­nis­men ent­stan­den sein.

8 Der Be­weis des Ur­sa­chen­zu­sam­men­hangs ob­liegt der Per­son, die Scha­den­er­satz be­an­sprucht. Kann die­ser Be­weis nicht mit Si­cher­heit er­bracht wer­den oder kann der Per­son, der er ob­liegt, die Be­weis­füh­rung nicht zu­ge­mu­tet wer­den, so kann sich das Ge­richt mit der über­wie­gen­den Wahr­schein­lich­keit be­gnü­gen. Das Ge­richt kann den Sach­ver­halt aus­ser­dem von Am­tes we­gen fest­stel­len las­sen.

9 Die be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss auch die Kos­ten von not­wen­di­gen und an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men er­set­zen, die er­grif­fen wur­den, um zer­stör­te oder be­schä­dig­te Be­stand­tei­le der Um­welt wie­der her­zu­stel­len oder sie durch gleich­wer­ti­ge Be­stand­tei­le zu er­set­zen. Sind die zer­stör­ten oder be­schä­dig­ten Um­welt­be­stand­tei­le nicht Ge­gen­stand ei­nes ding­li­chen Rechts oder er­greift der Be­rech­tig­te die nach den Um­stän­den ge­bo­te­nen Mass­nah­men nicht, so steht der Er­satz­an­spruch dem zu­stän­di­gen Ge­mein­we­sen zu.

10 Von der Haft­pflicht wird be­freit, wer be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch gro­bes Ver­schul­den des Ge­schä­dig­ten oder ei­nes Drit­ten ver­ur­sacht wor­den ist.

11 Die Ar­ti­kel 42–47 und 49–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts145 sind an­wend­bar.

12 Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den haf­ten eben­falls nach den Ab­sät­zen 1–11.

143 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

144 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

145 SR 220

Art. 59b Sicherstellung

Zum Schutz der Ge­schä­dig­ten kann der Bun­des­rat:

a.146
den In­ha­bern be­stimm­ter Be­trie­be oder An­la­gen so­wie den be­wil­li­gungs- oder mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen, die mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men um­ge­hen, vor­schrei­ben, dass sie ih­re Haft­pflicht durch Ver­si­che­rung oder in an­de­rer Form si­cher­stel­len;
b.
den Um­fang und die Dau­er die­ser Si­cher­stel­lung fest­le­gen oder dies im Ein­zel­fall der Be­hör­de über­las­sen;
c.
den­je­ni­gen, der die Haft­pflicht si­cher­stellt, ver­pflich­ten, der Voll­zugs­be­hör­de Be­ste­hen, Aus­set­zen und Auf­hö­ren der Si­cher­stel­lung zu mel­den;
d.
vor­se­hen, dass die Si­cher­stel­lung erst 60 Ta­ge nach Ein­gang der Mel­dung aus­setzt oder auf­hört;
e.
vor­se­hen, dass das Ge­län­de von De­po­ni­en bei ih­rem Ab­schluss in das Ei­gen­tum des Kan­tons über­geht, und Vor­schrif­ten über ei­ne all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gung er­las­sen.

146 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 59c Verjährung 147

1 Die Er­satz­an­sprü­che ver­jäh­ren nach Ar­ti­kel 60 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts148.

2 Ist der Scha­den we­gen des Um­gangs mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men ent­stan­den, ver­jäh­ren die Er­satz­an­sprü­che drei Jah­re, nach­dem die ge­schä­dig­te Per­son Kennt­nis vom Scha­den und von der haft­pflich­ti­gen Per­son er­langt hat, spä­tes­tens aber 30 Jah­re nach­dem:

a.
das Er­eig­nis, das den Scha­den ver­ur­sacht hat, im Be­trieb oder in der An­la­ge ein­ge­tre­ten ist oder ein En­de ge­fun­den hat; oder
b.
die pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind.

147 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

148 SR 220

Art. 59d Verjährung des Rückgriffsrechts 149

Das Rück­griffs­recht ver­jährt nach Ar­ti­kel 59c. Die drei­jäh­ri­ge Frist be­ginnt zu lau­fen, so­bald die Er­satz­leis­tung voll­stän­dig er­bracht und die mit­haft­pflich­ti­ge Per­son be­kannt ist.

149 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

5. Titel: Strafbestimmungen150

150Ursprünglich 4. Tit.

Art. 60 Vergehen

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:151

a.
die zur Ver­hin­de­rung von Ka­ta­stro­phen ver­füg­ten Si­cher­heits­mass­nah­men un­ter­lässt oder das Ver­bot be­stimm­ter Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren oder La­ger­hal­tun­gen miss­ach­tet (Art. 10);
b.
Stof­fe, von de­nen er weiss oder wis­sen muss, dass be­stimm­te Ver­wen­dun­gen die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen, für die­se Ver­wen­dun­gen in Ver­kehr bringt (Art. 26);
c.
Stof­fe in Ver­kehr bringt, oh­ne den Ab­neh­mer über die um­welt­be­zo­ge­nen Ei­gen­schaf­ten zu in­for­mie­ren (Art. 27 Abs. 1 Bst. a) oder über den vor­schrifts­ge­mäs­sen Um­gang an­zu­wei­sen (Art. 27 Abs. 1 Bst. b);
d.
mit Stof­fen ent­ge­gen den An­wei­sun­gen so um­geht, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen (Art. 28);
e.152
Vor­schrif­ten über Stof­fe oder Or­ga­nis­men ver­letzt (Art. 29, 29b Abs. 2, 29f, 30a Bst. b und 34 Abs. 1);
f.153
mit Or­ga­nis­men so um­geht, dass die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a Ab­satz 1 ver­letzt wer­den;
g.154
beim Um­gang mit pa­tho­ge­nen Or­ga­nis­men nicht al­le not­wen­di­gen Ein­sch­lies­sungs­mass­nah­men trifft (Art. 29b Abs. 1);
h.155
pa­tho­ge­ne Or­ga­nis­men oh­ne Be­wil­li­gung im Ver­such frei­setzt oder für Ver­wen­dun­gen in der Um­welt in Ver­kehr bringt (Art. 29c Abs. 1 und 29d Abs. 3 und 4);
i.156
Or­ga­nis­men, von de­nen er weiss oder wis­sen muss, dass bei be­stimm­ten Ver­wen­dun­gen die Grund­sät­ze von Ar­ti­kel 29a Ab­satz 1 ver­letzt wer­den, in Ver­kehr bringt (Art. 29d Abs. 1);
j.157
Or­ga­nis­men in Ver­kehr bringt, oh­ne den Ab­neh­mer ent­spre­chend zu in­for­mie­ren und an­zu­wei­sen (Art. 29e Abs. 1);
k.158
mit Or­ga­nis­men ent­ge­gen den An­wei­sun­gen um­geht (Art. 29e Abs. 2);
l.159
m.
ei­ne De­po­nie oh­ne Be­wil­li­gung er­rich­tet oder be­treibt (Art. 30e Abs. 2);
n.
Son­der­ab­fäl­le für die Über­ga­be nicht kenn­zeich­net (Art. 30f Abs. 2 Bst. a) oder an ei­ne Un­ter­neh­mung über­gibt, die kei­ne Be­wil­li­gung be­sitzt (Art. 30f Abs. 2 Bst. b);
o.
Son­der­ab­fäl­le oh­ne Be­wil­li­gung ent­ge­gen­nimmt, ein­führt oder aus­führt (Art. 30f Abs. 2 Bst. c und d);
p.
Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit Son­der­ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30f Abs. 1);
q.160
Vor­schrif­ten über Ab­fäl­le (Art. 30a Bst. b) ver­letzt;
r.161
Vor­schrif­ten über das erst­ma­li­ge In­ver­kehr­brin­gen von Holz und Holzer­zeug­nis­sen so­wie von Roh­stof­fen und Pro­duk­ten, die vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 35e Ab­satz 3 be­zeich­net wur­den, ver­letzt (Art. 35e und 35fAbs. 1 und 2 Bst. a).

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen.162

151Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

152 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

153 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

154 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

155 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

156 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

157 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

158 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

159 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

160Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

162Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 61 Übertretungen

1 Mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:163

a.
auf­grund die­ses Ge­set­zes er­las­se­ne Emis­si­ons­be­gren­zun­gen ver­letzt (Art. 12 und 34 Abs. 1);
b.
Sa­nie­rungs­ver­fü­gun­gen nicht be­folgt (Art. 16 und 32c Abs. 1);
c.
be­hörd­lich ver­füg­te Schall­schutz­mass­nah­men nicht trifft (Art. 19–25);
d.
falsch oder un­voll­stän­dig in­for­miert oder an­weist (Art. 27);
e.
mit Stof­fen, de­nen kei­ne In­for­ma­tio­nen oder An­wei­sun­gen bei­lie­gen, so um­geht, dass sie, ih­re Fol­ge­pro­duk­te oder Ab­fäl­le die Um­welt oder mit­tel­bar den Men­schen ge­fähr­den kön­nen (Art. 28);
f.
wi­der­recht­lich Ab­fäl­le aus­ser­halb von An­la­gen ver­brennt (Art. 30c Abs. 2);
g.
Ab­fäl­le aus­ser­halb von be­wil­lig­ten De­po­ni­en ab­la­gert (Art. 30e Abs. 1);
h.
Mel­de­pflich­ten im Zu­sam­men­hang mit Ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30fAbs. 4, 30g Abs. 2, 32b Abs. 2 und 3);
i.
Vor­schrif­ten über Ab­fäl­le ver­letzt (Art. 30a Bst. a und c, 30b, 30c Abs. 3, 30d, 30h Abs. 1, 32abis, 32b Abs. 4 und 32e Abs. 1–4);
k.
Vor­schrif­ten über den Ver­kehr mit an­de­ren Ab­fäl­len ver­letzt (Art. 30gAbs. 1);
l.
die Kos­ten für den Ab­schluss, die Nach­sor­ge und die Sa­nie­rung ei­ner De­po­nie nicht si­cher­stellt (Art. 32b Abs. 1);
m.
Vor­schrif­ten über phy­si­ka­li­sche Be­las­tun­gen und die Nut­zung des Bo­dens (Art. 33 Abs. 2 und 34 Abs. 1 und 2) so­wie über Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Bo­den­be­las­tung (Art. 34 Abs. 3) ver­letzt;
mbis.164
Vor­schrif­ten über die Rück­ver­folg­bar­keit von Holz und Holzer­zeug­nis­sen so­wie von Roh­stof­fen und Pro­duk­ten, die vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 35eAb­satz 3 be­zeich­net wur­den und für die ei­ne Do­ku­men­ta­ti­ons­pflicht fest­ge­legt wur­de, ver­letzt (Art. 35g Abs. 1);
n.
Vor­schrif­ten über das In­ver­kehr­brin­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen165 ver­letzt (Art. 40);
o.
von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ver­lang­te Aus­künf­te ver­wei­gert oder un­rich­ti­ge An­ga­ben macht (Art. 46);
p.166
Vor­schrif­ten über die Si­cher­stel­lung der Haft­pflicht ver­letzt (Art. 59b).

2 Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.

3 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

163Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 614; BBl 2019 1251).

165Frü­her: Ty­pen­prü­fun­gen und Kenn­zeich­nun­gen

166Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3233; BBl 2009 5435).

Art. 61a Widerhandlungen gegen die Vorschriften über die Lenkungsabgaben und über die biogenen Treib- und Brennstoffe 167168

1 Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ei­ne Ab­ga­be nach den Ar­ti­keln 35a, 35b oder 35bbis hin­ter­zieht, ge­fähr­det oder sich oder ei­nem an­de­ren einen un­recht­mäs­si­gen Ab­ga­be­vor­teil (Be­frei­ung oder Rück­er­stat­tung von Ab­ga­ben) ver­schafft, wird mit Bus­se bis zum Fünf­fa­chen der hin­ter­zo­ge­nen oder ge­fähr­de­ten Ab­ga­be oder des Vor­teils be­straft. Kann der Ab­ga­be­be­trag zah­len­mäs­sig nicht ge­nau er­mit­telt wer­den, so wird er ge­schätzt.169

2 Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig bio­ge­ne Treib- oder Brenn­stof­fe oh­ne Zu­las­sung nach Ar­ti­kel 35d in Ver­kehr bringt oder ei­ne Zu­las­sung mit falschen, un­wah­ren oder un­voll­stän­di­gen An­ga­ben er­schleicht, wird mit Bus­se bis zu 500 000 Fran­ken be­straft.170

3 Der Ver­such ei­ner Wi­der­hand­lung nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ist straf­bar.171

4 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG)172.173

5 Er­füllt ei­ne Hand­lung zu­gleich den Tat­be­stand ei­ner Wi­der­hand­lung nach den Ab­sät­zen 1–3 und ei­ner an­de­ren durch das BA­ZG174 zu ver­fol­gen­den Wi­der­hand­lung ge­gen einen Er­lass des Bun­des, so wird die für die schwers­te Wi­der­hand­lung ver­wirk­te Stra­fe ver­hängt; die­se kann an­ge­mes­sen er­höht wer­den.175

167Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Ju­li 1997 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445).

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034215; BBl 20026464).

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

172 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 31 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

173Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

174 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 31 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

175 Ein­ge­fügt durch An­hang des BG vom 21. März 2014 (AS 2016 2661; BBl 2013 57375783). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

Art. 62 Anwendung des Verwaltungsstrafrechts

1 Die Ar­ti­kel 6 und 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974176 über das Ver­wal­tungs­straf­recht gel­ten für straf­ba­re Hand­lun­gen nach die­sem Ge­setz.

2 Für Wi­der­hand­lun­gen nach Ar­ti­kel 61a gel­ten zu­dem die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974 über das Ver­wal­tungs­straf­recht.177

176SR 313.0

177Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 1995 (AS 1997 1155; BBl 1993 II 1445). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­län­ge­rung der Be­fris­tung der Steu­erer­leich­te­run­gen für Erd­gas, Flüs­sig­gas und bio­ge­ne Treib­stof­fe und über die Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Re­duk­ti­on der CO2-Emis­sio­nen, in Kraft vom 1. Ju­li 2020 bis zum 31. Dez. 2023, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2024 (AS 2020 1269; 2022 262; BBl 2019 5679, 5813; 2021 2252, 2254).

6. Titel: Schlussbestimmungen178

178Ursprünglich 5. Tit.

Art. 63179

179 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 32 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 64 Anpassung von Verordnungen des Bundes

Wenn auf­grund an­de­rer Bun­des­ge­set­ze er­las­se­ne Um­welt­vor­schrif­ten die­sem Ge­setz wi­der­spre­chen oder ihm nicht ge­nü­gen, sind sie nach ei­nem vom Bun­des­rat fest­zu­le­gen­den Pro­gramm an­zu­pas­sen oder zu er­gän­zen.

Art. 65 Umweltrecht der Kantone

1 So­lan­ge der Bun­des­rat von sei­ner Ver­ord­nungs­kom­pe­tenz nicht aus­drück­lich Ge­brauch ge­macht hat, kön­nen die Kan­to­ne im Rah­men die­ses Ge­set­zes nach An­hö­ren des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on ei­ge­ne Vor­schrif­ten er­las­sen.

2 Die Kan­to­ne dür­fen kei­ne neu­en Im­mis­si­ons­grenz­wer­te, Alarm­wer­te oder Pla­nungs­wer­te fest­le­gen und kei­ne neu­en Be­stim­mun­gen über Kon­for­mi­täts­be­wer­tun­gen se­ri­en­mäs­sig her­ge­stell­ter An­la­gen so­wie über den Um­gang mit Stof­fen oder Or­ga­nis­men er­las­sen.180 Be­ste­hen­de kan­to­na­le Vor­schrif­ten gel­ten bis zum In­kraft­tre­ten ent­spre­chen­der Vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes.

180 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Gen­tech­nik­ge­set­zes vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4803; BBl 2000 2391).

Art. 65a Übergangbestimmung zur Änderung vom
26. September 2014
181

Ge­su­che um Ab­gel­tun­gen an die Kos­ten von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 32e Ab­satz 4 Buch­sta­be b Zif­fer 2 wer­den in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 36 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 1990182 nach dem im Zeit­punkt der Ge­such­sein­rei­chung gel­ten­den Recht be­ur­teilt, wenn mit den Mass­nah­men vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 26. Sep­tem­ber 2014 be­gon­nen wur­de. Die Ge­su­che sind spä­tes­tens bis zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung ein­zu­rei­chen.

181 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015865; BBl 2014 3673, 3685).

182 SR 616.1

Art. 66 Änderung von Bundesgesetzen

183

183Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1984 1122kon­sul­tiert wer­den.

Art. 67 Referendum und Inkrafttreten

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1985184

184BRB vom 12. Sept. 1984