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Verordnung
über den Schutz vor Störfällen
(Störfallverordnung, StFV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 10 Absatz 4 und 39 Absatz 1 des Bundesgesetzes
vom 7. Oktober 19831 über den Umweltschutz (USG)
und den Artikel 47 Absatz 1 des Gewässerschutzgesetzes vom 24. Januar 19912,3

verordnet:

1 SR 814.01

2 SR 814.20

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. Febr. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Geltungsbereich

1 Die­se Ver­ord­nung soll die Be­völ­ke­rung und die Um­welt vor schwe­ren Schä­di­gun­gen in­fol­ge von Stör­fäl­len schüt­zen.

2 Sie gilt für:

a.4
Be­trie­be, in de­nen die Men­gen­schwel­len für Stof­fe, Zu­be­rei­tun­gen oder Son­der­ab­fäl­le nach An­hang 1.1 über­schrit­ten wer­den;
b.5
Be­trie­be, in de­nen mit gen­tech­nisch ver­än­der­ten, pa­tho­ge­nen oder ein­sch­lies­sungs­pflich­ti­gen ge­biets­frem­den Or­ga­nis­men ei­ne Tä­tig­keit durch­ge­führt wird, die nach der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 20126 der Klas­se 3 oder 4 zu­zu­ord­nen ist;
c.7
Ei­sen­bahn­an­la­gen nach An­hang 1.2a;
d.
Durch­gangs­stras­sen nach der Ver­ord­nung vom 6. Ju­ni 19838 über die Durch­gangs­stras­sen, auf de­nen ge­fähr­li­che Gü­ter nach der Ver­ord­nung vom 17. April 19859 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf der Stras­se (SDR) oder den ent­spre­chen­den in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­men trans­por­tiert oder um­ge­schla­gen wer­den;
e.
den Rhein, auf dem ge­fähr­li­che Gü­ter nach der Ver­ord­nung vom 29. April 197010 über die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter auf dem Rhein (AD­NR) trans­por­tiert oder um­ge­schla­gen wer­den;
f.11
Rohr­lei­tungs­an­la­gen nach der Rohr­lei­tungs­ver­ord­nung vom 26. Ju­ni 201912, wel­che die Kri­te­ri­en nach An­hang 1.3 er­fül­len.

2bis Die Voll­zugs­be­hör­de kann Be­trie­be nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b vom Gel­tungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung aus­neh­men, die:

a.
ein­zig Tä­tig­kei­ten der Klas­se 3 mit Or­ga­nis­men nach An­hang 1.4 durch­füh­ren, die sich auf­grund ih­rer Ei­gen­schaf­ten in der Be­völ­ke­rung oder in der Um­welt nicht un­kon­trol­lier­bar ver­brei­ten kön­nen; und
b.
auf­grund ih­res Ge­fah­ren­po­ten­zi­als die Be­völ­ke­rung oder die Um­welt nicht schwer schä­di­gen kön­nen.13

3 Die Voll­zugs­be­hör­de kann fol­gen­de Be­trie­be, Ver­kehrs­we­ge oder Rohr­lei­tungs­an­la­gen im Ein­zel­fall der Ver­ord­nung un­ter­stel­len, wenn sie auf­grund ih­res Ge­fah­ren­po­ten­zi­als die Be­völ­ke­rung oder die Um­welt schwer schä­di­gen könn­ten:14

a.15
Be­trie­be mit Stof­fen, Zu­be­rei­tun­gen oder Son­der­ab­fäl­len;
b.16
Be­trie­be, in de­nen mit gen­tech­nisch ver­än­der­ten, pa­tho­ge­nen oder ein­sch­lies­sungs­pflich­ti­gen ge­biets­frem­den Or­ga­nis­men ei­ne Tä­tig­keit durch­ge­führt wird, die nach der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung der Klas­se 2 zu­zu­ord­nen ist, nach An­hö­rung der Eid­ge­nös­si­schen Fach­kom­mis­si­on für bio­lo­gi­sche Si­cher­heit (EFBS);
c.
Ver­kehrs­we­ge aus­ser­halb von Be­trie­ben, auf de­nen ge­fähr­li­che Gü­ter nach Ab­satz 2 trans­por­tiert oder um­ge­schla­gen wer­den;
d.17
Rohr­lei­tungs­an­la­gen nach der Rohr­lei­tungs­ver­ord­nung, wel­che die Kri­te­ri­en nach An­hang 1.3 nicht er­fül­len.18

4 Die­se Ver­ord­nung gilt nicht für An­la­gen und Trans­por­te, die der Kern­ener­gie- und der Strah­len­schutz­ge­setz­ge­bung un­ter­stellt sind, so­weit sie die Be­völ­ke­rung oder die Um­welt auf­grund ih­rer Strah­lung schä­di­gen könn­ten.19

5 Für Be­trie­be oder Ver­kehrs­we­ge, die bei aus­ser­or­dent­li­chen Er­eig­nis­sen die Be­völ­ke­rung oder die Um­welt auf ei­ne an­de­re Wei­se als auf­grund ih­rer Stof­fe, Zu­be­rei­tun­gen, Son­der­ab­fäl­le, ge­fähr­li­cher Gü­ter oder auf­grund gen­tech­nisch ver­än­der­ter, pa­tho­ge­ner oder ein­sch­lies­sungs­pflich­ti­ger ge­biets­frem­der Or­ga­nis­men schwer schä­di­gen könn­ten, sind die Vor­schrif­ten von Ar­ti­kel 10 USG di­rekt an­wend­bar.20

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 der V vom 18. Mai 2005 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem In­kraft­tre­ten des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

6 SR 814.912

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

8[AS 1983 678. AS 1992 341Art. 7]. Heu­te: die Durch­gangs­stras­sen­ver­ord­nung vom 18. Dez. 1991 (SR 741.272).

9[AS 1985 620; 1989 2482; 19943006; 1995 4425An­hang 1 Ziff. II 11, 4866; 1997 422Ziff. II; 1998 1796 Art. 1 Ziff. 18 und Art. 6; 1999 751Ziff. II; 2002 419, 1183. AS 2002 4212Art. 29 Abs. 1]. Heu­te: die V vom 29. Nov. 2002 (SR 741.621).

10[AS 1971 1957, 1977 768, 1983 486, 1987 1454, 1990 1356]. Heu­te: die V vom 2. März 2010 (SR 747.224.141).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 749). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Rohr­lei­tungs­ver­ord­nung vom 26. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2205).

12 SR 746.11

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 der V vom 18. Mai 2005 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem In­kraft­tre­ten des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 749). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Rohr­lei­tungs­ver­ord­nung vom 26. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2205).

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 2 der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 25. Aug. 1999, in Kraft seit 1. Nov. 1999 (AS 1999 2783).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 2 Begriffe

1 Ein Be­trieb um­fasst An­la­gen nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 7 USG, die in ei­nem en­gen räum­li­chen und be­trieb­li­chen Zu­sam­men­hang zu­ein­an­der ste­hen (Be­triebsa­re­al).

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3 Als Ge­fah­ren­po­ten­zi­al gilt die Ge­samt­heit der Ein­wir­kun­gen, die in­fol­ge der Men­gen und Ei­gen­schaf­ten der Stof­fe, Zu­be­rei­tun­gen, Son­der­ab­fäl­le, Or­ga­nis­men oder ge­fähr­li­chen Gü­ter ent­ste­hen kön­nen.22

4 Als Stör­fall gilt ein aus­ser­or­dent­li­ches Er­eig­nis in ei­nem Be­trieb, auf ei­nem Ver­kehrs­weg oder an ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge, bei dem er­heb­li­che Ein­wir­kun­gen auf­tre­ten:23

a.
aus­ser­halb des Be­triebsa­re­als;
b.
auf oder aus­ser­halb des Ver­kehrs­wegs;
c.24
aus­ser­halb der Rohr­lei­tungs­an­la­ge.

5 Das Ri­si­ko wird be­stimmt durch das Aus­mass der mög­li­chen Schä­di­gun­gen der Be­völ­ke­rung oder der Um­welt in­fol­ge von Stör­fäl­len und der Wahr­schein­lich­keit, mit der die­se ein­tre­ten.

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

2. Abschnitt: Grundsätze der Vorsorge

Art. 3 Sicherheitsmassnahmen 25

1 Der In­ha­ber ei­nes Be­triebs, ei­nes Ver­kehrs­wegs oder ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge muss al­le zur Ver­min­de­rung des Ri­si­kos ge­eig­ne­ten Mass­nah­men tref­fen, die nach dem Stand der Si­cher­heits­tech­nik ver­füg­bar, auf­grund sei­ner Er­fah­rung er­gänzt und wirt­schaft­lich trag­bar sind. Da­zu ge­hö­ren Mass­nah­men, mit de­nen das Ge­fah­ren­po­ten­ti­al her­ab­ge­setzt, Stör­fäl­le ver­hin­dert und de­ren Ein­wir­kun­gen be­grenzt wer­den.26

2 Bei der Wahl der Mass­nah­men müs­sen be­trieb­li­che und um­ge­bungs­be­ding­te Ur­sa­chen für Stör­fäl­le so­wie Ein­grif­fe Un­be­fug­ter be­rück­sich­tigt wer­den.

3 Beim Tref­fen der Mass­nah­men ist nach den Vor­ga­ben von An­hang 2.1 vor­zu­ge­hen, und es sind ins­be­son­de­re die Mass­nah­men nach den An­hän­gen 2.2–2.5 zu be­rück­sich­ti­gen.27

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 428

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

Art. 5 Kurzbericht des Inhabers

1 Der In­ha­ber ei­nes Be­triebs muss der Voll­zugs­be­hör­de einen Kurz­be­richt ein­rei­chen. Die­ser um­fasst:

a.
ei­ne knap­pe Be­schrei­bung des Be­triebs mit Über­sichts­plan und An­ga­ben zur Um­ge­bung;
b.29
ei­ne Lis­te der Höchst­men­gen der im Be­trieb vor­han­de­nen Stof­fe, Zu­be­rei­tun­gen oder Son­der­ab­fäl­le, wel­che nach An­hang 1.1 die Men­gen­schwel­len über­schrei­ten, so­wie die an­wend­ba­ren Men­gen­schwel­len;
c.30
die Ri­si­koer­mitt­lung und -be­wer­tung nach Ar­ti­kel 6 und 7 der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 201231;
d.
die Grund­la­gen all­fäl­li­ger Sach- und Be­triebs­haft­pflicht­ver­si­che­rungs­ver­trä­ge;
e.
An­ga­ben über die Si­cher­heits­mass­nah­men;
f.
ei­ne Ein­schät­zung des Aus­mas­ses der mög­li­chen Schä­di­gun­gen der Be­völ­ke­rung oder der Um­welt in­fol­ge von Stör­fäl­len.

2 Der In­ha­ber ei­nes Ver­kehrs­wegs muss der Voll­zugs­be­hör­de einen Kurz­be­richt ein­rei­chen. Die­ser um­fasst:

a.
ei­ne knap­pe Be­schrei­bung der bau­li­chen und tech­ni­schen Ge­stal­tung des Ver­kehrs­wegs mit Über­sichts­plan und An­ga­ben zur Um­ge­bung;
b.
An­ga­ben über das Ver­kehrs­auf­kom­men, die Ver­kehrs­s­truk­tur und das Un­fall­ge­sche­hen auf dem Ver­kehrs­weg;
c.
An­ga­ben über die Si­cher­heits­mass­nah­men;
d.
ei­ne Ein­schät­zung der Wahr­schein­lich­keit ei­nes Stör­falls mit schwe­ren Schä­di­gun­gen der Be­völ­ke­rung oder der Um­welt.

3 Der In­ha­ber ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge muss der Voll­zugs­be­hör­de einen Kurz­be­richt ein­rei­chen. Die­ser um­fasst:

a.
ei­ne knap­pe Be­schrei­bung der bau­li­chen und tech­ni­schen Ge­stal­tung der Rohr­lei­tungs­an­la­ge mit Über­sichts­plan und An­ga­ben zur Um­ge­bung;
b.
An­ga­ben über die Art, die Zu­sam­men­set­zung und den Ag­gre­gats­zu­stand der be­för­der­ten Stof­fe und Zu­be­rei­tun­gen so­wie über den ge­neh­mig­ten Be­triebs­druck und das Un­fall­ge­sche­hen;
c.
An­ga­ben über die Si­cher­heits­mass­nah­men;
d.
ei­ne Ein­schät­zung der Wahr­schein­lich­keit ei­nes Stör­falls mit schwe­ren Schä­di­gun­gen der Be­völ­ke­rung oder der Um­welt.32

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5 Die Voll­zugs­be­hör­de be­freit den In­ha­ber ei­ner Durch­gangs­stras­se von der Pflicht einen Kurz­be­richt ein­zu­rei­chen, wenn sie auf­grund der ihr vor­lie­gen­den An­ga­ben die An­nah­me, dass die Wahr­schein­lich­keit von Stör­fäl­len mit schwe­ren Schä­di­gun­gen hin­rei­chend klein ist, auch oh­ne Kurz­be­richt als zu­läs­sig be­ur­tei­len kann.34

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 der V vom 18. Mai 2005 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem In­kraft­tre­ten des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 7 der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 2012, in Kraft seit 1. Ju­ni 2012 (AS 2012 2777).

31 SR 814.912

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013 (AS 2013 749). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 6 Beurteilung des Kurzberichts, Risikoermittlung

1 Die Voll­zugs­be­hör­de prüft, ob der Kurz­be­richt voll­stän­dig und rich­tig ist.

2 Ins­be­son­de­re prüft sie:

a.
bei Be­trie­ben, ob die Ein­schät­zung des Aus­mas­ses der mög­li­chen Schä­di­gun­gen (Art. 5 Abs. 1 Bst. f) plau­si­bel ist;
b.
bei Ver­kehrs­we­gen, ob die Ein­schät­zung der Wahr­schein­lich­keit ei­nes Stör­falls mit schwe­ren Schä­di­gun­gen (Art. 5 Abs. 2 Bst. d) plau­si­bel ist;
c.35
bei Rohr­lei­tungs­an­la­gen, ob die Ein­schät­zung der Wahr­schein­lich­keit ei­nes Stör­falls mit schwe­ren Schä­di­gun­gen (Art. 5 Abs. 3 Bst. d) plau­si­bel ist.

3 Sie be­ur­teilt, nach ei­ner all­fäl­li­gen Be­sich­ti­gung vor Ort, ob die An­nah­me zu­läs­sig ist, dass:

a.
bei Be­trie­ben schwe­re Schä­di­gun­gen für die Be­völ­ke­rung oder die Um­welt in­fol­ge von Stör­fäl­len nicht zu er­war­ten sind;
b.
bei Ver­kehrs­we­gen die Wahr­schein­lich­keit, mit der ein Stör­fall mit schwe­ren Schä­di­gun­gen ein­tritt, hin­rei­chend klein ist;
c.36
bei Rohr­lei­tungs­an­la­gen die Wahr­schein­lich­keit, mit der ein Stör­fall mit schwe­ren Schä­di­gun­gen ein­tritt, hin­rei­chend klein ist.

3bis Die Voll­zugs­be­hör­de hält die Er­geb­nis­se ih­rer Be­ur­tei­lung schrift­lich fest.37

4 Ist ei­ne An­nah­me nach Ab­satz 3 nicht zu­läs­sig, so ver­fügt sie, dass der In­ha­ber ei­ne Ri­si­koer­mitt­lung nach An­hang 4 er­stel­len und bei ihr ein­rei­chen muss.38

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 7 Beurteilung der Risikoermittlung

1 Die Voll­zugs­be­hör­de prüft die Ri­si­koer­mitt­lung und be­ur­teilt, ob das Ri­si­ko trag­bar ist. Sie hält ih­re Be­ur­tei­lung schrift­lich fest.39

2 Bei der Be­ur­tei­lung der Trag­bar­keit des Ri­si­kos be­rück­sich­tigt sie die Ri­si­ken in der Um­ge­bung und be­ach­tet na­ment­lich, dass die Wahr­schein­lich­keit, mit der ein Stör­fall ein­tritt, um­so ge­rin­ger sein muss, je:

a.40
schwe­rer die Schutz­be­dürf­nis­se der Be­völ­ke­rung oder der Um­welt vor schwe­ren Schä­di­gun­gen in­fol­ge von Stör­fäl­len ge­gen­über den pri­va­ten und öf­fent­li­chen In­ter­es­sen an ei­nem Be­trieb, ei­nem Ver­kehrs­weg oder ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge wie­gen;
b.
grös­ser das Aus­mass der mög­li­chen Schä­di­gun­gen der Be­völ­ke­rung oder der Um­welt ist.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I. der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

Art. 8 Zusätzliche Sicherheitsmassnahmen

1 Ist das Ri­si­ko nicht trag­bar, so ord­net die Voll­zugs­be­hör­de die er­for­der­li­chen zu­sätz­li­chen Mass­nah­men an. Zu die­sen ge­hö­ren nö­ti­gen­falls auch Be­triebs- und Ver­kehrs­be­schrän­kun­gen so­wie Be­triebs- und Ver­kehrs­ver­bo­te.

2 Bei Mass­nah­men, die in die Zu­stän­dig­keit ei­nes an­de­ren Ge­mein­we­sens fal­len, stellt die Voll­zugs­be­hör­de der zu­stän­di­gen Be­hör­de die ent­spre­chen­den An­trä­ge. Der Bun­des­rat ko­or­di­niert wenn nö­tig die An­ord­nung der Mass­nah­men.

Art. 8a Änderung der Verhältnisse 41

1 Wenn der In­ha­ber einen Kurz­be­richt, aber kei­ne Ri­si­koer­mitt­lung er­stellt hat und sich die Ver­hält­nis­se da­nach we­sent­lich än­dern oder re­le­van­te neue Er­kennt­nis­se vor­lie­gen, muss er den Kurz­be­richt er­gän­zen und der Voll­zugs­be­hör­de er­neut ein­rei­chen.

2 Wenn der In­ha­ber ei­ne Ri­si­koer­mitt­lung er­stellt hat und sich da­nach die Ver­hält­nis­se we­sent­lich än­dern oder re­le­van­te neue Er­kennt­nis­se vor­lie­gen, muss er:

a.
die Ri­si­koer­mitt­lung er­gän­zen und der Voll­zugs­be­hör­de er­neut ein­rei­chen;
b.
an­stel­le der Ri­si­koer­mitt­lung den Kurz­be­richt er­gän­zen und der Voll­zugs­be­hör­de neu ein­rei­chen, wenn:
1.
ei­ne schwe­re Schä­di­gung für die Be­völ­ke­rung oder die Um­welt in­fol­ge von Stör­fäl­len nicht mehr zu er­war­ten ist,
2.
bei Ver­kehrs­we­gen und Rohr­lei­tungs­an­la­gen die Wahr­schein­lich­keit, mit der ein Stör­fall mit schwe­ren Schä­di­gun­gen ein­tritt, hin­rei­chend klein ist.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 8b Kontrollen 42

1 Zur Prü­fung, ob der In­ha­ber sei­nen Pflich­ten nach die­ser Ver­ord­nung nach­kommt, führt die Voll­zugs­be­hör­de re­gel­mäs­si­ge Kon­trol­len vor Ort durch. Sie hält ih­re Be­ur­tei­lung schrift­lich fest.

2 Die Voll­zugs­be­hör­de legt die Häu­fig­keit der Kon­trol­len in Ab­hän­gig­keit vom Ge­fah­ren­po­ten­zi­al, der Art und Kom­ple­xi­tät des Be­triebs, Ver­kehrs­wegs oder der Rohr­lei­tungs­an­la­ge so­wie der Er­geb­nis­se frü­he­rer Kon­trol­len fest.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 9 und 1043

43 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

3. Abschnitt: Bewältigung von Störfällen

Art. 11

1 Der In­ha­ber muss al­le An­stren­gun­gen un­ter­neh­men, um Stör­fäl­le zu be­wäl­ti­gen.

2 Er muss ins­be­son­de­re:

a.
Stör­fäl­le un­ver­züg­lich be­kämp­fen und der Mel­de­stel­le mel­den;
b.
un­ver­züg­lich den Er­eig­ni­sort si­chern und wei­te­re Ein­wir­kun­gen ver­hin­dern;
c.
ent­stan­de­ne Ein­wir­kun­gen bald­mög­lichst be­sei­ti­gen.

3 Er muss der Voll­zugs­be­hör­de in­nert drei­er Mo­na­te nach dem Stör­fall einen Be­richt ein­rei­chen. Der Be­richt um­fasst:

a.
ei­ne Be­schrei­bung des Ab­laufs, der Ein­wir­kun­gen und der Be­wäl­ti­gung des Stör­falls;
b.
An­ga­ben über die Wirk­sam­keit der Si­cher­heits­mass­nah­men;
c.
ei­ne Aus­wer­tung des Stör­falls.

4 Kann der In­ha­ber den Be­richt nicht frist­ge­recht er­stel­len, so muss er der Voll­zugs­be­hör­de ein be­grün­de­tes Ge­such um Frist­ver­län­ge­rung und einen Zwi­schen­be­richt über den Stand der Ab­klä­run­gen ein­rei­chen.

3a. Abschnitt: Koordination mit raumwirksamen Tätigkeiten 44

44 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Nov. 2018 (AS 2018 3505).

Art. 11a 4546

1 Die Kan­to­ne be­rück­sich­ti­gen die Stör­fall­vor­sor­ge in der Richt- und Nut­zungs­pla­nung so­wie bei ih­ren üb­ri­gen raum­wirk­sa­men Tä­tig­kei­ten.47

2 Die Voll­zugs­be­hör­de be­zeich­net bei Be­trie­ben, Ver­kehrs­we­gen und Rohr­lei­tungs­an­la­gen den an­gren­zen­den Be­reich, in dem die Er­stel­lung neu­er Bau­ten und An­la­gen zu ei­ner er­heb­li­chen Er­hö­hung des Ri­si­kos füh­ren kann.

3 Be­vor die zu­stän­di­ge Be­hör­de über ei­ne Än­de­rung ei­ner Richt- oder Nut­zungs­pla­nung in ei­nem Be­reich nach Ab­satz 2 ent­schei­det, holt sie zur Be­ur­tei­lung des Ri­si­kos bei der Voll­zugs­be­hör­de ei­ne Stel­lung­nah­me ein.

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2018 (AS 2018 3505).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Nov. 2018 (AS 2018 3505).

4. Abschnitt: Aufgaben der Kantone48

48 Ursprünglich: vor Art. 11a.

Art. 12 Meldestelle

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen ei­ne Mel­de­stel­le. Die­se hat die Auf­ga­be, die Mel­dung von Stör­fäl­len je­der­zeit ent­ge­gen­zu­neh­men und die Er­eig­nis­diens­te un­ver­züg­lich zu be­nach­rich­ti­gen.

2 Die Kan­to­ne sor­gen zu­dem da­für, dass ei­ne zen­tra­le Stel­le be­zeich­net wird, wel­che die Mel­dung von Stör­fäl­len un­ver­züg­lich an die Alarm­stel­le NAZ (AS­NAZ) bei der Na­tio­na­len Alarm­zen­tra­le (NAZ) wei­ter­lei­tet.49

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

Art. 13 Information und Alarmierung 50

1 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit über:

a.
die geo­gra­fi­sche La­ge der Be­trie­be und Ver­kehrs­we­ge;
b.
die an­gren­zen­den Be­rei­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 11a Ab­satz 2.

2 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass die be­trof­fe­ne Be­völ­ke­rung bei ei­nem Stör­fall recht­zei­tig in­for­miert und ge­ge­be­nen­falls alar­miert wird so­wie Ver­hal­tens­an­wei­sun­gen er­hält.

3 Sie sor­gen zu­dem da­für, dass die Nach­bar­kan­to­ne und die Nach­bar­staa­ten recht­zei­tig in­for­miert und ge­ge­be­nen­falls alar­miert wer­den, wenn Stör­fäl­le er­heb­li­che Ein­wir­kun­gen über die Kan­tons- oder Lan­des­gren­ze hin­aus ha­ben kön­nen.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 14 Koordination der Ereignisdienste

Die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren die Er­eig­nis­diens­te mit der Ein­satz­pla­nung der In­ha­ber.

Art. 15 Koordination der Kontrollen 51

Die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren bei Be­trie­ben und Ver­kehrs­we­gen so­weit mög­lich die Kon­trol­len, die sie auf­grund die­ses und an­de­rer Er­las­se durch­füh­ren.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 16 Information des BAFU 52

1 Die Kan­to­ne in­for­mie­ren das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU) pe­ri­odisch in Form ei­ner Über­sicht über die auf ih­rem Ge­biet vor­han­de­nen Ge­fah­ren­po­ten­tia­le und Ri­si­ken (Ri­si­ko­ka­tas­ter) so­wie über die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men.53

2 Zu die­sem Zweck stel­len ih­nen die zu­stän­di­gen Stel­len des Bun­des und der Kan­to­ne auf An­fra­ge die er­for­der­li­chen An­ga­ben zur Ver­fü­gung.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die ge­setz­li­chen Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

5. Abschnitt: Aufgaben des Bundes

Art. 17 Datenerhebung des BAFU 54

1 Die zu­stän­di­gen Stel­len des Bun­des und der Kan­to­ne tei­len dem BA­FU55 auf An­fra­ge die An­ga­ben mit, die sie in An­wen­dung die­ser Ver­ord­nung er­ho­ben ha­ben.

2 Das BA­FU sorgt für die Ver­ar­bei­tung der An­ga­ben und stellt sie den zu­stän­di­gen Stel­len zur Ver­fü­gung, so­weit dies für die An­wen­dung die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich ist.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die ge­setz­li­chen Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten.

54 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 104 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

55 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 18 und 1956

56 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

Art. 20 Information 57

1 Die zu­stän­di­gen Stel­len des Bun­des in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit über:

a.
die geo­gra­fi­sche La­ge der Be­trie­be, Ver­kehrs­we­ge und Rohr­lei­tungs­an­la­gen;
b.
die an­gren­zen­den Be­rei­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 11a Ab­satz 2.

2 Bei Stör­fäl­len, die er­heb­li­che Ein­wir­kun­gen über die Lan­des­gren­ze hin­aus ha­ben kön­nen, in­for­mie­ren die zu­stän­di­gen Stel­len des Bun­des die in­ter­es­sier­ten schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen im Aus­land und die be­trof­fe­nen aus­län­di­schen Be­hör­den.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 2158

58 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

Art. 22 Richtlinien

Das BA­FU ver­öf­fent­licht bei Be­darf Richt­li­ni­en, wel­che die we­sent­li­chen Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung er­läu­tern; da­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re die Be­stim­mun­gen über den Gel­tungs­be­reich, die Si­cher­heits­mass­nah­men, die Er­stel­lung des Kurz­be­richts und der Ri­si­koer­mitt­lung so­wie de­ren Prü­fung und Be­ur­tei­lung.

6. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 23 Vollzug 59

1 Die Kan­to­ne voll­zie­hen die­se Ver­ord­nung, so­weit die­se den Voll­zug nicht dem Bund über­trägt.

2 Wen­den Bun­des­be­hör­den an­de­re Bun­des­ge­set­ze oder völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen oder Be­schlüs­se an, die Ge­gen­stän­de die­ser Ver­ord­nung be­tref­fen, so voll­zie­hen sie da­bei auch die­se Ver­ord­nung. Für die Mit­wir­kung des BA­FU und der Kan­to­ne gilt Ar­ti­kel 41 Ab­sät­ze 2 und 4 USG; ge­setz­li­che Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten blei­ben vor­be­hal­ten.

3 Das BA­FU gibt die mi­ni­ma­len Geo­da­ten­mo­del­le und Dar­stel­lungs­mo­del­le für Geo­ba­sis­da­ten nach die­ser Ver­ord­nung vor, für die es im An­hang 1 der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 200860 als Fach­stel­le des Bun­des be­zeich­net ist.61

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

60 SR 510.620

61 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 5 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 20082809).

Art. 23a Änderung von Anhängen 62

1 Das UVEK kann, nach An­hö­rung der Be­trof­fe­nen und so­weit dies ge­mä­ss dem Stand der Si­cher­heits­tech­nik, dem Ge­fah­ren­po­ten­zi­al und dem Ge­fahr­gut­auf­kom­men er­for­der­lich ist, die An­hän­ge 1.1 Ziff 3 und 1.2a die­ser Ver­ord­nung an­pas­sen.

2 Das UVEK passt im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung so­wie dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment des In­nern und nach An­hö­rung der EFBS die Lis­te von An­hang 1.4 an, wenn es zu neu­en Er­kennt­nis­sen über die Ei­gen­schaf­ten be­stimm­ter Or­ga­nis­men ge­langt.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 24 Änderung bisherigen Rechts

63

63 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1991 748kon­sul­tiert wer­den.

Art. 2564

64 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337)

Art. 25a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
13. Februar 2013
65

1 Der In­ha­ber ei­ner Rohr­lei­tungs­an­la­ge muss der Voll­zugs­be­hör­de den Kurz­be­richt (Art. 5 Abs. 3) spä­tes­tens 5 Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nungs­än­de­rung ein­rei­chen.

2 Die Voll­zugs­be­hör­de be­freit die Aus­kunfts­pflich­ti­gen von ih­rer Pflicht nach Ab­satz 1, wenn sie be­reits über ent­spre­chen­de An­ga­ben ver­fügt.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Fe­br. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

Art. 25b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
29. April 2015
66

In­ha­ber von Be­trie­ben, die mit der Än­de­rung vom 29. April 2015 neu in den Gel­tungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung fal­len, müs­sen der Voll­zugs­be­hör­de den Kurz­be­richt spä­tes­tens drei Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Ver­ord­nungs­än­de­rung ein­rei­chen.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I. der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1337).

Art. 26 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. April 1991 in Kraft.

Anhang 1

Geltungsbereich und Kurzbericht

Anhang 1.1 67

67 Fassung gemäass Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. April 2015 (AS 2015 1337). Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Nov. 2018 (AS 2018 3505). Die Berichtigung vom 8. März 2024 betrifft nur den französischen Text (AS 2024 103).

Mengenschwellen für Stoffe, Zubereitungen oder Sonderabfälle

1 …

2 Ermittlung der Mengenschwellen

21 Stoffe oder Zubereitungen

22 Sonderabfälle

3 Stoffe und Zubereitungen mit festgelegten Mengenschwellen

4 Kriterien zur Ermittlung der Mengenschwellen

41 Gesundheitsgefahren

42 Physikalische Gefahren

43 Umweltgefahren

44 Andere Gefahren

5 Hochaktive Stoffe (HAS)

Anhang 1.2 70

70 Aufgehoben durch Anhang 5 Ziff. 2 der Einschliessungsverordnung vom 25. Aug. 1999, mit Wirkung seit 1. Nov. 1999 (AS 1999 2783).

Anhang 1.2a 71

71 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. April 2015 (AS 2015 1337). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Nov. 2018 (AS 2018 3505).

Geltungsbereich für Eisenbahnanlagen

1 Streckenabschnitte

2 Güterverkehrsanlagen

Anhang 1.3 73

73 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 13. Febr. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

Kriterien bei Rohrleitungsanlagen

Anhang 1.4 74

74 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. April 2015 (AS 2015 1337). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Nov. 2018 (AS 2018 3505).

Liste der Organismen, die sich aufgrund ihrer Eigenschaften in der Bevölkerung oder in der Umwelt nicht unkontrollierbar verbreiten können

Anhang 2 75

75 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Juni 2015 (AS 2015 1337).

Treffen von Sicherheitsmassnahmen

Anhang 2.1

Vorgehen für Betriebe, Verkehrswege und Rohrleitungsanlagen

Anhang 2.2

Massnahmen für Betriebe mit Stoffen, Zubereitungenoder Sonderabfällen

Anhang 2.3

Massnahmen für Betriebe mit Organismen

Anhang 2.4

Massnahmen für Verkehrswege

Anhang 2.5

Massnahmen für Rohrleitungsanlagen

Anhang 3 76

76 Aufgehoben durch Ziff. II Abs. 3 der V vom 29. April 2015, mit Wirkung seit 1. Juni 2015 (AS 2015 1337)

Anhang 4

Risikoermittlung

Anhang 4.1 77

77 Bereinigt gemäss Ziff. II 8 der V vom 18. Mai 2005 über die Aufhebung und Änderung von Verordnungen im Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des Chemikaliengesetzes, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

Betriebe mit Stoffen, Zubereitungen oder Sonderabfällen

1 Grundsätze

2 Grunddaten

21 Betrieb und Umgebung

22 Liste der vorhandenen Stoffe, Zubereitungen oder Sonderabfälle pro Untersuchungseinheit

23 Beschreibung der Anlagen pro Untersuchungseinheit

24 Sicherheitsmassnahmen pro Untersuchungseinheit

3 Analyse pro Untersuchungseinheit

31 Methoden

32 Gefahrenpotentiale

33 Wesentliche Störfallszenarien

331 Freisetzungsvorgänge

332 Wirkung der Freisetzung

333 Folgen für Bevölkerung und Umwelt

4 Schlussfolgerungen

5 Zusammenfassung der Risikoermittlung

Anhang 4.2 78

78 Bereinigt gemäss Anhang 5 Ziff. 2 der Einschliessungsverordnung vom 25. Aug. 1999 (AS 1999 2783), Anhang 5 Ziff. 7 der Einschliessungsverordnung vom 9. Mai 2012 (AS 2012 2777) und Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Juni 2015 (AS 2015 1337).

Betriebe mit Organismen

1 Grundsätze

2 Grunddaten

21 Betrieb und Umgebung

22 Tätigkeiten mit Organismen

23 Anlagen

24 Abfälle, Abwasser und Abluft

25 Sicherheitsmassnahmen

3 Analyse

31 Methoden

32 Gefahrenpotentiale

33 Wesentliche Störfallszenarien

4 Schlussfolgerungen

5 Zusammenfassung der Risikoermittlung

Anhang 4.3

Verkehrswege

1 Grundsätze

2 Grunddaten

21 Verkehrsweg und Umgebung

22 Verkehrsaufkommen, Verkehrsstruktur und Unfallgeschehen

23 Sicherheitsmassnahmen

3 Analyse

31 Methoden

32 Gefahrenpotentiale

33 Wesentliche Störfallszenarien

4 Schlussfolgerungen

5 Zusammenfassung der Risikoermittlung

Anhang 4.4 80

80 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 13. Febr. 2013, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 749).

Rohrleitungsanlagen

1 Grundsätze

2 Grunddaten

21 Rohrleitungsanlage und Umgebung

22 Sicherheitsmassnahmen

3 Analyse

31 Methoden

32 Gefahrenpotentiale

33 Wesentliche Störfallszenarien

4 Schlussfolgerungen

5 Zusammenfassung der Risikoermittlung