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Verordnung
über den zivilen Ersatzdienst
(Zivildienstverordnung, ZDV)

vom 11. September 1996 (Stand am 1. September 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 79 Absatz 1 des Zivildienstgesetzes vom 6. Oktober 19951 (ZDG), auf Artikel 46a des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 19972 (RVOG),
auf Artikel 81 Absätze 3–5 des Militärstrafgesetzes vom 13. Juni 19273 (MStG), auf die Artikel 9 Absatz 2 und 27 Absatz 2 des Militärgesetzes vom 3. Februar 19954 (MG),
sowie auf Artikel 13 des Zuständigkeitsgesetzes vom 24. Juni 19775 (ZUG),6

verordnet:

1SR 824.0

2 SR 172.010

3SR 321.0

4SR 510.10

5 SR 851.1

6 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 16. Juni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2687).

1. Kapitel: Organisation

Art. 1 Zuständige Behörden

(Art. 6 und 63 ZDG)

1 Voll­zugs­stel­le des Bun­des für den Zi­vil­dienst ist das Bun­des­amt für Zi­vil­dienst (ZI­VI)7 im Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF).8

29

7 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

9 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 88 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 2 Gliederung 10

Das ZI­VI be­steht aus ei­ner Zen­tral­stel­le und Re­gio­nal­zen­tren.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 2a11

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

2. Kapitel: Einsatzbetriebe und Tätigkeitsbereiche

1. Abschnitt: Einschränkungen bei der Anerkennung und beim Einsatz

Art. 3 Anerkennung von Institutionen als Einsatzbetriebe

(Art. 3, 6 und 43 Abs. 2 ZDG)

1 Das ZI­VI an­er­kennt nur In­sti­tu­tio­nen mit Sitz in der Schweiz als Ein­satz­be­trie­be.

2 Von ei­ner An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trie­be sind ins­be­son­de­re aus­ge­schlos­sen:

a.12
ge­win­n­ori­en­tier­te In­sti­tu­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts;
b.
ge­mischt­wirt­schaft­li­che In­sti­tu­tio­nen, die nicht in ge­mein­nüt­zi­ger Wei­se tä­tig sind;
c.13
Ein­zel­fir­men und Ein­zel­per­so­nen, die nicht im Be­reich der Land­wirt­schaft tä­tig sind oder nicht über ei­ne staat­li­che An­er­ken­nung als so­zia­le In­sti­tu­ti­on, die im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­tig ist, ver­fü­gen.

3 Als nicht ge­mein­nüt­zig gel­ten In­sti­tu­tio­nen:

a.
de­ren Haupt­ak­ti­vi­tä­ten ge­win­n­ori­en­tiert sind;
b.14
von de­ren Tä­tig­keit we­ni­ger als drei Per­so­nen Nut­zen zie­hen;
c.
wel­che für die Auf­nah­me in den Be­güns­tig­ten­kreis be­son­de­re, sach­frem­de Be­din­gun­gen stel­len; oder
d.15
de­ren Tä­tig­keit nur dem Ei­gen­in­ter­es­se oder der ei­ge­nen Fa­mi­lie dient.

4 Ge­win­n­ori­en­tier­te In­sti­tu­tio­nen des Ge­sund­heits- und So­zi­al­we­sens kön­nen als Ein­satz­be­trie­be an­er­kannt wer­den, wenn es sich um In­sti­tu­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts oder um In­sti­tu­tio­nen des Pri­vat­rechts han­delt, an de­nen die öf­fent­li­che Hand die Ka­pi­tal- und Stim­men­mehr­heit hat.16

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 4 Ausschluss von Tätigkeiten 17

(Art. 4–6 und 43 Abs. 2 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son darf im Ein­satz­be­trieb kei­ne Tä­tig­keit aus­üben, wel­che un­mit­tel­bar der Um­set­zung ta­ges­po­li­ti­scher Zie­le des Ein­satz­be­trie­bes dient oder letzt­lich dar­auf zielt, die Aus­übung der po­li­ti­schen Rech­te der Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer zu be­ein­flus­sen.

2 Sie darf im Ein­satz­be­trieb kei­ne an­walt­schaft­li­chen Tä­tig­kei­ten ent­fal­ten, die sich ge­gen Be­hör­den rich­ten könn­ten.

2bis Sie darf bei ei­nem Ein­satz im Tä­tig­keits­be­reich «Schul­we­sen: Vor­schu­le bis und mit Se­kun­dar­stu­fe II» nicht selbst als Lehr­per­son die Ver­ant­wor­tung für den Un­ter­richt über­neh­men.18

3 Sie darf in ei­nem Ein­satz höchs­tens die Hälf­te ih­rer Zeit für ad­mi­nis­tra­ti­ve Un­ter­stüt­zungs­ar­bei­ten oder für qua­li­fi­zier­te hand­werk­li­che Tä­tig­kei­ten auf­wen­den.

4 Die Be­gren­zung des An­teils ad­mi­nis­tra­ti­ver Un­ter­stüt­zungs­ar­bei­ten gilt nicht:

a.
wenn der Ge­sund­heits­zu­stand der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son es na­he legt;
b.19
im Rah­men von Spe­zi­al­e­in­sät­zen und bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on nach sol­chen Er­eig­nis­sen;
bbis.20
c.
im Rah­men von Ein­sät­zen beim ZI­VI.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016 (AS 2016 1897). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 4a Einflussnahme durch Personen, die der zivildienstpflichtigen Person nahestehen 21

(Art. 4a Bst. a Ziff. 3 so­wie Bst. b ZDG)

1 Nicht er­laubt sind Ein­sät­ze in ei­ner In­sti­tu­ti­on, in wel­cher der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son na­he­ste­hen­de Per­so­nen auf den Ein­satz Ein­fluss neh­men kön­nen.

2 Als der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son na­he­ste­hend gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
die Ehe­part­ne­rin oder der Ehe­part­ner;
b.
die El­tern;
c.
die Gros­s­el­tern;
d.
die Ge­schwis­ter;
e.
Per­so­nen, zu de­nen ei­ne Freund­schaft be­steht.

3 Auf den Ein­satz Ein­fluss neh­men kön­nen:

a.
Per­so­nen nach Ab­satz 2 mit ein­satz­re­le­van­ten Wei­sungs-, Kon­troll- oder Ko­or­di­na­ti­ons­be­fug­nis­sen, ins­be­son­de­re be­tref­fend die Ein­hal­tung des Pflich­ten­hefts oder der Ar­beits­zei­ten so­wie die Ab­rech­nung der Dienst­ta­ge oder die Aus­zah­lung von Spe­sen;
b.
Per­so­nen nach Ab­satz 2, die auf­grund ih­rer Lei­tungs­funk­ti­on oder ih­rer Funk­ti­on im Per­so­nal­be­reich Ein­fluss auf Per­so­nen nach Buch­sta­be a neh­men kön­nen.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

2. Abschnitt: Einsätze in der Landwirtschaft

Art. 5 Anerkennung von landwirtschaftlichen Betrieben als Einsatzbetriebe 22

(Art. 4 Abs. 2 ZDG)

1 Land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be kön­nen als Ein­satz­be­trie­be an­er­kannt wer­den, wenn die Be­wirt­schaf­te­rin oder der Be­wirt­schaf­ter Di­rekt­zah­lun­gen nach Ar­ti­kel 43, 44, 47 oder 55 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201323 (DZV), Fi­nanz­hil­fen nach der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 2. No­vem­ber 202224 (SVV) oder Bei­trä­ge der Kan­to­ne nach den Ar­ti­keln 63 und 64 DZV er­hält.25

2 Han­delt es sich um ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft, so muss die­se über die An­er­ken­nung nach Ar­ti­kel 29a der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199826 (LBV) ver­fü­gen, wo­bei al­le Mit­glie­der die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­fül­len müs­sen.

3 Han­delt es sich um einen Ge­mein­schafts­wei­de- oder Söm­me­rungs­be­trieb, so muss die­ser über die An­er­ken­nung nach Ar­ti­kel 29a LBV ver­fü­gen und ei­ne Min­dest­grös­se von zehn Nor­mal­stös­sen auf­wei­sen. Die­se Min­dest­grös­se ist nicht er­for­der­lich im Rah­men von Pro­jek­ten nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 Buch­sta­be c.27

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

23 SR 910.13

24 SR 913.1

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 3 der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 754).

26 SR 910.91

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 6 Projekte und Programme 28

(Art. 4 Abs. 2 und 2bis ZDG)

1 Das ZI­VI setzt zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen ein:

a.
in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben im Rah­men von Pro­jek­ten oder Pro­gram­men:
1.
zur An­la­ge und Pfle­ge von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 DZV29, für die Bei­trä­ge ge­währt wer­den,
2.
zur Be­wirt­schaf­tung von Flä­chen in Hang- und Steil­la­gen nach den Ar­ti­keln 43 und 44 DZV,
3.
für Ar­bei­ten zum Schutz und zur Pfle­ge von Wei­den und Na­tur­schutz­flä­chen nach Ar­ti­kel 29 DZV,
4.
zur Be­kämp­fung von Pro­blem­p­flan­zen nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 DZV,
5.
für Pro­jekt­ar­bei­ten zur Er­hal­tung, För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung viel­fäl­ti­ger Kul­tur­land­schaf­ten nach Ar­ti­kel 63 DZV;
b.
in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, die Pro­jek­te oder Pro­gram­me nach Buch­sta­be a durch­füh­ren, für Ar­bei­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald»;
c.30
in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben, die Fi­nanz­hil­fen er­hal­ten, zur Struk­tur­ver­bes­se­rung im Rah­men von Pro­jek­ten nach dem Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b SVV31.

2 Das WBF re­gelt, an wie vie­len Dienst­ta­gen ei­ne zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben jähr­lich ein­ge­setzt wer­den darf. Es be­rück­sich­tigt da­bei na­ment­lich die Grös­se der Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fern 1 und 2 und die Hö­he der Bei­trä­ge für Mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 5.32

3 In Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben dür­fen zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen nur wäh­rend der Söm­me­rungs­pe­ri­ode so­wie zu­sätz­lich je wäh­rend 14 Dienst­ta­gen un­mit­tel­bar da­vor und da­nach ein­ge­setzt wer­den. Als Söm­me­rungs­pe­ri­ode gilt die Zeit, wäh­rend der der be­tref­fen­de Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb be­stos­sen wird.33

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

29 SR 910.13

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 3 der Struk­tur­ver­bes­se­rungs­ver­ord­nung vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 754).

31 SR 913.1

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 7 Mitarbeit in der land- und der waldwirtschaftlichen Produktion 34

(Art. 4 Abs. 2 und 2bis ZDG)

1 In der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on ist die Mit­ar­beit von zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen zu­läs­sig:

a.
im Rah­men von Struk­tur­ver­bes­se­rungs­pro­jek­ten;
b.
im Rah­men von Pro­jek­ten und Pro­gram­men zur Ver­bes­se­rung der Le­bens- oder Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen:
1.
wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 4 von Am­tes we­gen auf­ge­bo­ten wor­den sind,
2.
zwecks Über­brückung ei­ner vor­über­ge­hen­den be­trieb­li­chen Spit­zen­be­las­tung oder wäh­rend ei­nes wit­te­rungs­be­ding­ten Un­ter­bruchs der Ar­bei­ten.35

2 In der wald­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on ist die Mit­ar­beit von zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen zu­läs­sig, die nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 4 von Am­tes we­gen auf­ge­bo­ten wor­den sind.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 8 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 20134145).

Art. 7a Gefährliche Tätigkeiten in der Land- und der Waldwirtschaft 36

(Art. 4 Abs. 2 und 2bisZDG)

1 Zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­so­nen dür­fen bei land- und wald­wirt­schaft­li­chen Ein­sät­zen nur dann Fahr­zeu­ge füh­ren und ge­fähr­li­che Ge­rä­te und Ein­rich­tun­gen be­die­nen, wenn sie da­zu vor­gän­gig aus­ge­bil­det wor­den sind und die er­for­der­li­che Schutzaus­rüs­tung tra­gen.

2 Sie dür­fen ins­be­son­de­re nicht oh­ne Be­rufs­aus­bil­dung ein­ge­setzt wer­den zu Rücke­ar­bei­ten so­wie zu Fäl­l­ar­bei­ten und Trenn­schnit­ten im Wurf­holz mit der Mo­tor­sä­ge.

3 Der Ein­satz­be­trieb kon­trol­liert zu Be­ginn des Ein­sat­zes die Fä­hig­kei­ten der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son und über­wacht ih­re Tä­tig­kei­ten in der Ein­füh­rungs­pha­se.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

3. Abschnitt: Schwerpunktprogramme, Spezialeinsätze sowie Einsätze im Zusammenhang mit Katastrophen und Notlagen 3738

37 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

38 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Juni 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1897).

Art. 8 Kriterien betreffend die Konzentration der Einsätze

(Art. 4 und 7a ZDG)

Das ZI­VI be­stimmt nach den fol­gen­den Kri­te­ri­en, wo die Wir­kun­gen der Zi­vil­dien­ste­in­sät­ze kon­zen­triert wer­den sol­len und in wel­chen The­men, in wel­chen Ka­te­go­ri­en von Ein­satz­be­trie­ben und in wel­chen Pflich­ten­hef­ten die zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen vor­ab tä­tig wer­den sol­len:

a.39
Spe­zia­li­sier­te Stel­len des Bun­des oder der Kan­to­ne oder Bran­chen­ver­bän­de be­stä­ti­gen, dass Hand­lungs­be­darf und Res­sour­cen­man­gel be­ste­hen.
b.
Der Nut­zen der Ein­sät­ze ist mess­bar und die Ziel­er­rei­chung kon­trol­lier­bar.
c.
Ei­ne gros­se Zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen ist ein­setz­bar.
d.
Die Ein­sät­ze för­dern die per­sön­li­chen und be­ruf­li­chen Kom­pe­ten­zen der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 8a Schwerpunktprogramme

(Art. 7a ZDG)

1 Ist im Rah­men von Ar­ti­kel 8 ein mehr­jäh­ri­ges En­ga­ge­ment des Zi­vil­diens­tes sinn­voll oder nö­tig, so or­ga­ni­siert das ZI­VI Schwer­punkt­pro­gram­me.

2 Das ZI­VI bie­tet zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 5 einen lan­gen Ein­satz leis­ten müs­sen, zu ei­nem Schwer­punkt­pro­gramm auf. Es kann die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten (Art. 31a) wei­ter ein­schrän­ken und auch an­de­re zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zu Ein­sät­zen in Schwer­punkt­pro­gram­men auf­bie­ten.

3 Ste­hen in Schwer­punkt­pro­gram­men nicht ge­nü­gend Ein­satz­mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung, so be­zeich­net das ZI­VI wei­te­re Ein­satz­mög­lich­kei­ten, die in ei­nem in­halt­li­chen Zu­sam­men­hang mit den Schwer­punkt­pro­gram­men ste­hen.

Art. 8b Spezialeinsätze

(Art. 7a ZDG)

1 Ist im Rah­men von Ar­ti­kel 8 ein zeit­lich be­grenz­tes, gros­ses per­so­nel­les En­ga­ge­ment des Zi­vil­diens­tes er­for­der­lich, so or­ga­ni­siert das ZI­VI Spe­zi­al­e­in­sät­ze.

2 Spe­zi­al­e­in­sät­ze sind be­son­de­re Schwer­punkt­pro­gram­me. Sie die­nen ins­be­son­de­re der Un­ter­stüt­zung von An­läs­sen, die für den Bund von Be­deu­tung sind, so­wie Wie­der­her­stel­lungs- und Auf­bau­ar­bei­ten nach gros­sen Scha­dener­eig­nis­sen.

3 Das ZI­VI kann die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten (Art. 31a) ein­schrän­ken und die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu Spe­zi­al­e­in­sät­zen auf­bie­ten.

4 Es kann ins­be­son­de­re zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zu Spe­zi­al­e­in­sät­zen auf­bie­ten:

a.
de­ren Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­pflicht vor dem Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze ge­fähr­det ist;
b.
die jähr­lich einen Ein­satz leis­ten müs­sen;
c.
de­ren lan­ger Ein­satz die glei­che Dau­er wie der Spe­zi­al­ein­satz auf­weist oder kür­zer ist.

Art. 8c Einsätze zur Vorbeugung und Bewältigung von Katastrophen und Notlagen sowie zur Regeneration nach solchen Ereignissen 40

(Art. 4 Abs. 1 Bst. h und 7a ZDG)

1 Das ZI­VI er­lässt im Ein­ver­neh­men mit den be­trof­fe­nen Füh­rungs­or­ga­nen und den fe­der­füh­ren­den Bun­des­stel­len:

a.
Auf­ge­bo­te zu Ein­sät­zen zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on nach sol­chen Er­eig­nis­sen;
b.
Auf­ge­bo­te zu Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

2 Es kann die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten ein­schrän­ken und die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge oder zu ei­nem Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on auf­bie­ten.

3 Die Un­ter­stel­lung ei­ner zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son un­ter ein mi­li­tä­ri­sches Kom­man­do und ih­re Ein­glie­de­rung in den mi­li­tä­ri­schen Dienst­be­trieb sind aus­ge­schlos­sen, es sei denn, die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son er­klärt sich da­mit ein­ver­stan­den.

4 Der Ein­satz­be­trieb kann je­doch sei­ne Wei­sungs­be­fug­nis be­züg­lich der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son in Aus­nah­me­fäl­len zeit­lich, ört­lich und sach­lich be­schränkt an ein mi­li­tä­ri­sches Kom­man­do ab­tre­ten.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 8d Das ZIVI als Einsatzbetrieb

(Art. 7a, 49 und 50 ZDG)

1 Das ZI­VI kann die Rech­te und Pflich­ten ei­nes Ein­satz­be­trie­bes über­neh­men:

a.
bei Spe­zi­al­e­in­sät­zen, wenn sie zeit­lich dring­lich sind oder kei­ne In­sti­tu­ti­on zur Ver­fü­gung steht, wel­che die Rol­le des Ein­satz­be­trie­bes über­neh­men kann;
b.41
bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on, die längs­tens 33 Ta­ge dau­ern und nicht in ei­nem an­er­kann­ten Ein­satz­be­trieb ge­leis­tet wer­den kön­nen;
c.42
im Fal­le von Ein­sät­zen von Am­tes we­gen nach Ar­ti­kel 31aAb­satz 4, die in ei­nem Schwer­punkt­pro­gramm statt­fin­den.

1bis Es wen­det Ab­satz 1 Buch­sta­be b wäh­rend längs­tens sechs Mo­na­ten nach Ein­tritt der Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge an.43

2 Es kann die Aus­übung des Wei­sungs­rechts und die Pflich­ten nach Ar­ti­kel 29 ZDG Drit­ten über­tra­gen, wel­che es im Rah­men von Ab­satz 1 un­ter­stützt.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 8e Kostenübernahme durch den Bund

(Art. 7a Abs. 3 und 50 ZDG)

1 Das ZI­VI stellt für ih­re durch die Ein­sät­ze ent­stan­de­nen zu­sätz­li­chen Kos­ten den durch Ein­sät­ze nach Ar­ti­kel 8d Be­güns­tig­ten Rech­nung.

2 Es kann von der Rech­nungs­stel­lung ganz oder teil­wei­se ab­se­hen. Es be­rück­sich­tigt:

a.
die Ein­nah­men der Be­güns­tig­ten im Zu­sam­men­hang mit dem An­lass (ins­be­son­de­re Ein­tritts­gel­der, Spon­so­ring, De­fi­zit­ga­ran­tie, Ver­wer­tungs­rech­te) oder mit dem Scha­dener­eig­nis (ins­be­son­de­re Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen und an­de­re Ent­schä­di­gun­gen);
b.
die Rech­nungs­stel­lung Drit­ter, die Hil­fe­leis­tun­gen er­bracht ha­ben; sie stellt im glei­chen Ver­hält­nis Rech­nung;
c.
die fi­nan­zi­el­len Ver­hält­nis­se der Be­güns­tig­ten;
d.
die Leis­tun­gen des Bun­des im Zu­sam­men­hang mit dem An­lass oder Scha­dener­eig­nis; sie stellt das Ein­ver­neh­men mit der fe­der­füh­ren­den Bun­des­stel­le her;
e.
die Leis­tun­gen der Be­güns­tig­ten ge­gen­über den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen.

4. Abschnitt: Arbeitsmarktneutralität

Art. 945

1 Das ZI­VI legt in der An­er­ken­nungs­ver­fü­gung ent­spre­chend den Ober­gren­zen nach An­hang 1 die Höchst­zahl der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen fest, die gleich­zei­tig im Ein­satz­be­trieb oder in des­sen ent­spre­chen­dem Teil­be­reich ar­bei­ten dür­fen.

2 Es wen­det An­hang 1 nicht an, wenn der Ein­satz­be­trieb ein Pro­jekt spe­zi­ell für den Ein­satz von zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen durch­führt, wenn er in ei­nem Be­reich tä­tig wird, in wel­chem bis­her kei­ne Ar­beitsplät­ze be­stan­den, wenn er für die be­trof­fe­ne Tä­tig­keit bis­her nur Frei­wil­li­ge ein­setz­te oder wenn die Ein­sät­ze im Aus­land statt­fin­den.

3 Es kann von An­hang 1 ab­wei­chen:46

a.
bei Schwer­punkt­pro­gram­men;
b.
bei Spe­zi­al­e­in­sät­zen;
c.47
bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on;
d.48
e.49
wenn es im Rah­men von Aus­bil­dungs­kur­sen oder Auf­ge­bo­ten von Am­tes we­gen sel­ber Ein­satz­be­trieb ist.50

4 Die ma­xi­ma­le An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen nach An­hang 1 darf um ei­ne Per­son über­schrit­ten wer­den, wenn die­se Per­son nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 4 von Am­tes we­gen auf­ge­bo­ten wird und die Be­treu­ung al­ler zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen durch den Ein­satz­be­trieb ge­währ­leis­tet ist.51

5 Zur Durch­füh­rung von spe­zi­el­len Grup­pen­e­in­sät­zen in Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben kann die ma­xi­ma­le An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen nach An­hang 1 Zif­fer 2 Buch­sta­be b ge­mä­ss An­hang 1 Zif­fer 3 er­höht wer­den. Das ZI­VI be­rück­sich­tigt bei ei­ner Er­hö­hung, ob der Ein­satz­be­trieb für al­le gleich­zei­tig im Ein­satz ste­hen­den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­treu­ung ge­währ­leis­ten, ei­ne zu­mut­ba­re Un­ter­kunft zur Ver­fü­gung stel­len und aus­rei­chend Ar­bei­ten ge­mä­ss Pflich­ten­heft vor­se­hen kann. Die dem Ein­satz­be­trieb oh­ne Er­hö­hung zu­ste­hen­de An­zahl an Dienst­ta­gen gilt auch bei Grup­pen­e­in­sät­zen.52

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Au­gust 2010 (AS 2010 3113).

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

5. Abschnitt: Einsätze im Ausland

Art. 10 Fähigkeiten und Eignung 53

(Art. 7 Abs. 4 so­wie 19 Abs. 2 und 8 ZDG)

1 Das ZI­VI bie­tet nur zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zu Ein­sät­zen im Aus­land auf, die be­züg­lich der ge­plan­ten Tä­tig­keit über ei­ne ab­ge­schlos­se­ne Be­rufs­aus­bil­dung, min­des­tens zwei Stu­dien­jah­re oder ei­ne mehr­jäh­ri­ge qua­li­fi­zier­te Be­rufs­er­fah­rung ver­fü­gen.

2 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die einen Aus­land­ein­satz im Rah­men des Tä­tig­keits­be­reichs «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» leis­ten will, muss vor­gän­gig einen Pro­be­ein­satz leis­ten oder ein As­sess­ment be­ste­hen.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 11 Anerkennung von Institutionen, die Auslandeinsätze durchführen, als Einsatzbetriebe 54

(Art. 7 Abs. 3 und 4 ZDG)

1 Ei­ne In­sti­tu­ti­on, die Aus­land­e­in­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» an­bie­tet, kann als Ein­satz­be­trieb an­er­kannt wer­den, wenn sie die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:

a.
Ih­re Ziel­set­zung ist mit den Zie­len der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, der hu­ma­ni­tär­en Hil­fe oder der zi­vi­len Frie­dens­för­de­rung der Schweiz ver­ein­bar.
b.
Die Pflich­ten­hef­te ent­hal­ten Tä­tig­kei­ten, die spe­zi­fi­sche Fach­kennt­nis­se er­for­dern, die im Ein­satz­land feh­len.
c.
Sie ver­fügt über mehr­jäh­ri­ge Er­fah­rung in der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, der hu­ma­ni­tär­en Hil­fe oder der zi­vi­len Frie­dens­för­de­rung.
d.
Sie ist mit schwei­ze­ri­schen oder lo­ka­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen im Aus­land ver­netzt.
e.
Sie kann die Si­cher­heit der Zi­vil­dienst­leis­ten­den ge­währ­leis­ten.

2 Das ZI­VI wird bei der Prü­fung der Ge­su­che von schwei­ze­ri­schen Amts­stel­len be­ra­ten. Es kann wei­te­re spe­zia­li­sier­te In­sti­tu­tio­nen hin­zu­zie­hen.

3 Aus­land­e­in­sät­ze sind in Tä­tig­keits­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG auch in fol­gen­den Fäl­len mög­lich:

a.
Mit­ar­beit in so­zia­len Pro­jek­ten und Be­glei­tung in La­gern und auf Rei­sen für Be­güns­tig­te aus der Schweiz;
b.
Mit­ar­beit im grenz­über­schrei­ten­den Um­welt­schutz;
c.
Kurz­auf­ent­hal­te im Aus­land im Rah­men von Pro­jek­ten.

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5 Die An­er­ken­nung von In­sti­tu­tio­nen, die Pro­gramm­part­ne­rin­nen in Struk­tu­ren sind, die ei­ne mi­li­tä­ri­sche Kom­po­nen­te auf­wei­sen, ist nicht mög­lich.

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

55 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 12 Pflichten des Einsatzbetriebs 56

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a und b so­wie 39 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb be­schafft die Rei­se­do­ku­men­te für den Aus­land­ein­satz in Zu­sam­men­ar­beit mit der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son.

2 Er kommt für fol­gen­de Kos­ten auf:

a.
Kos­ten für die Rei­se und den Ge­päck­trans­port ab der Schwei­zer Lan­des­gren­ze, auch wenn die Hin- oder Rück­rei­se vor oder nach dem Ein­satz er­folgt;
b.
Vi­sa­kos­ten und An­mel­de­ge­büh­ren der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung.

3 Er ge­währ­leis­tet die Si­cher­heit der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son wäh­rend der ge­sam­ten Ein­satz­dau­er, in­dem er:

a.
die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son am Ein­satzort gründ­lich und de­tail­liert, münd­lich oder im Rah­men ei­nes Trai­nings in die Si­cher­heits­a­spek­te ein­führt;
b.
da­für sorgt, dass die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son al­le Vor­ga­ben des ZI­VI ein­hält, und die Ein­hal­tung der Vor­ga­ben re­gel­mäs­sig kon­trol­liert;
c.
bei Be­darf selbst Vor­ga­ben zu Si­cher­heits­a­spek­ten er­lässt.

4 Er be­folgt die Auf­la­gen des ZI­VI zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit und hält sich in Kri­sen­si­tua­tio­nen, ins­be­son­de­re im Eva­ku­ie­rungs­fall, an die Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA) so­wie an die An­wei­sun­gen der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung.

5 Er in­for­miert in den fol­gen­den Fäl­len un­ver­züg­lich die nach­fol­gen­den Stel­len:

a.
im Fal­le ei­nes Un­falls oder ei­ner Er­kran­kung nach Ar­ti­kel 12a Ab­satz 6, so­fern die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son da­zu nicht mehr in der La­ge ist: die Mi­li­tär­ver­si­che­rung so­wie das ZI­VI;
b.
im To­des­fall, bei ei­ner Be­dro­hung von Leib und Le­ben der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son oder bei de­ren In­haf­tie­rung: die zu­stän­di­ge Schwei­zer Ver­tre­tung, die EDA-Hel­p­li­ne so­wie das ZI­VI;
c.
bei ei­ner Ver­schlech­te­rung der Si­cher­heits­la­ge: das ZI­VI.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 12a Pflichten der zivildienstleistenden Person 57

(Art. 4a Bst. c und 7 Abs. 4 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son mel­det sich in­ner­halb ei­ner Wo­che nach ih­rer An­kunft im Ein­satz­land per­sön­lich bei der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung an. Die An­mel­dung kann auf elek­tro­ni­schem Weg er­fol­gen, wenn:

a.
es im Ein­satz­land kei­ne Schwei­zer Ver­tre­tung gibt;
b.
die An­rei­se un­zu­mut­bar ist.

2 Ab­satz 1 gilt auch bei ei­nem Lan­des­wech­sel wäh­rend des Ein­sat­zes.

3 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son darf im Rah­men ei­nes Aus­land­ein­sat­zes we­der wäh­rend der Ar­beits­zeit noch in der Frei­zeit re­li­gi­öses oder welt­an­schau­li­ches Ge­dan­ken­gut ver­brei­ten oder sich an Ar­bei­ten be­tei­li­gen, die der Ver­brei­tung von sol­chem Ge­dan­ken­gut die­nen.

4 Sie hält sich wäh­rend der Ar­beits­zeit und in der Frei­zeit an die Auf­la­gen des ZI­VI und des Ein­satz­be­triebs, ins­be­son­de­re an die Auf­la­gen zur Si­cher­heit.

5 Sie hält sich in Kri­sen­si­tua­tio­nen, ins­be­son­de­re im Eva­ku­ie­rungs­fall, an die Si­cher­heits­emp­feh­lun­gen des EDA so­wie an die An­wei­sun­gen der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung.

6 Sie mel­det dem ZI­VI und der Mi­li­tär­ver­si­che­rung un­ver­züg­lich ei­ne Er­kran­kung oder einen Un­fall:

a.
wenn sie ei­ne län­ger dau­ern­de me­di­zi­ni­sche Be­hand­lung be­nö­tigt;
b.
wenn ab­ge­klärt wer­den muss, ob sie re­pa­tri­iert wer­den muss.

7 Sie in­for­miert das ZI­VI in der von die­ser vor­ge­se­he­nen Form über den Zi­vil­dien­stein­satz.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 12b Einschätzung der Sicherheitslage 58

(Art. 7 Abs. 4 Bst. b und c ZDG)

1 Zur Ein­schät­zung der Si­cher­heits­la­ge am Ein­satzort holt das ZI­VI si­cher­heits­re­le­van­te In­for­ma­tio­nen ein. Es be­rück­sich­tigt da­bei die Ein­schät­zung sach­kun­di­ger schwei­ze­ri­scher Amts­stel­len.

2 Es sieht von der Er­stel­lung ei­nes Auf­ge­bots ab oder bricht einen Ein­satz ab, wenn die Ein­schät­zung der Si­cher­heits­la­ge er­gibt, dass die Si­cher­heit der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son akut oder de­ren In­te­gri­tät in be­son­de­rem Mas­se ge­fähr­det ist.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 13 Ende des Auslandeinsatzes 59

(Art. 7 Abs. 3 ZDG)

Der Ein­satz im Aus­land en­det mit der Rück­kehr der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son in die Schweiz, so­fern die Rück­kehr un­mit­tel­bar nach dem letz­ten Ar­beits­tag er­folgt. An­dern­falls en­det er am letz­ten Ar­beits­tag im Aus­land.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 14 Anrechnung

(Art. 7 Abs. 3 und 24 ZDG)

Das ZI­VI rech­net Ein­sät­ze im Aus­land nach den glei­chen Re­geln an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an wie Ein­sät­ze im In­land.

3. Kapitel: Längere Dienstleistungen, Ende der Zivildienstpflicht 60

60 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 15 Längere Dienstleistungen und späteres Ende der Zivildienstpflicht 61

(Art. 8 Abs. 2 und 11 Abs. 2bis ZDG)

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die nach Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze Aus­land­e­in­sät­ze leis­ten will, kann nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2bis ZDG ei­ne Ver­ein­ba­rung mit dem ZI­VI erst ab­sch­lies­sen, wenn sie min­des­tens 145 Ta­ge Dienst in der Ar­mee oder im Zi­vil­dienst ge­leis­tet hat.62

2 Sie kann die Zu­stim­mung zur Leis­tung ei­nes Aus­land­ein­sat­zes wi­der­ru­fen, nicht je­doch die Zu­stim­mung zur spä­te­ren Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht.

3 Sie kann die Zu­stim­mung zur Leis­tung zu­sätz­li­cher Zi­vil­dienst­ta­ge nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 ZDG je­der­zeit wi­der­ru­fen.

3bis Ver­blei­ben der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son noch höchs­tens drei Jah­re bis zum En­de der Zi­vil­dienst­pflicht und legt sie glaub­wür­dig dar, dass die Ver­pflich­tung zur Leis­tung der rest­li­chen Dienst­ta­ge bis zur or­dent­li­chen Ent­las­sung aus dem Zi­vil­dienst für sie, ih­re engs­ten An­ge­hö­ri­gen oder ih­ren Ar­beit­ge­ber ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Här­te be­deu­ten wür­de, so kann sie nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2bis ZDG mit dem ZI­VI ei­ne Ver­ein­ba­rung über die spä­te­re Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht ab­sch­lies­sen. Sie kann die Ver­ein­ba­rung nicht kün­di­gen.63

4 Das ZI­VI ent­lässt ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son nach Ab­satz 1 spä­tes­tens am En­de des Jah­res aus der Zi­vil­dienst­pflicht, in dem sie das 49. Al­ters­jahr vollen­det hat.64

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 16 Entlassung und Ausschluss 65

(Art. 11 und 12 ZDG)

1 Das ZI­VI ver­fügt die Ent­las­sung zi­vil­dienst­pflich­ti­ger Per­so­nen aus der Zi­vil­dienst­pflicht und ih­ren Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst oder von der Zi­vil­dienst­leis­tung.

2 Die Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht und der Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst sind end­gül­tig.

3 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die in der Ar­mee als Durch­die­nen­de ein­ge­teilt wa­ren, wer­den am En­de des Jah­res ent­las­sen, in dem sie nach der Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung ent­las­sen wor­den wä­ren, wenn sie ih­ren Mi­li­tär­dienst nicht als Durch­die­ner ge­leis­tet hät­ten.66

4 Beim Ent­scheid über den Aus­schluss aus dem Zi­vil­dienst oder von der Zi­vil­dienst­leis­tung be­rück­sich­tigt das ZI­VI ins­be­son­de­re:

a.
die von der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son be­gan­ge­ne oder ihr vor­ge­wor­fe­ne Tat;
b.
den Leu­mund der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son;
c.
die Rech­te Drit­ter;
d.
die Zu­mut­bar­keit für den Ein­satz­be­trieb und an­de­re zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, mit der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son einen Ein­satz durch­zu­füh­ren;
e.
die In­ter­es­sen ei­nes ge­ord­ne­ten Voll­zugs;
f.
das An­se­hen des Zi­vil­diensts in der Öf­fent­lich­keit.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

66 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 1767

67 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 18 Arbeitsunfähigkeit und gesundheitliche Beeinträchtigung 68

(Art. 11 Abs. 3 Bst. a und b so­wie 33 ZDG)

1 Das ZI­VI kann ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son auf de­ren be­grün­de­tes und mit den not­wen­di­gen Bei­la­gen ver­se­he­nes Ge­such um vor­zei­ti­ge Ent­las­sung hin oder von Am­tes we­gen von ei­ner Ver­trau­en­särz­tin oder ei­nem Ver­trau­ens­arzt un­ter­su­chen las­sen.

2 Die Ver­trau­en­särz­tin oder der Ver­trau­ens­arzt be­ur­teilt an­läss­lich der Un­ter­su­chung:

a.
in wel­chem Aus­mass die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ar­beits­fä­hig ist;
b.
in wel­chem Aus­mass die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ge­sund­heit­lich be­ein­träch­tigt ist;
c.
ob die vom ZI­VI vor­ge­schla­ge­nen Ein­satz­mög­lich­kei­ten mit der gel­tend ge­mach­ten ge­sund­heit­li­chen Be­ein­träch­ti­gung ver­ein­bar sind.

3 Sie oder er legt dar, wel­che Mass­nah­men sich aus ih­rer oder aus sei­ner Sicht auf­drän­gen.

4 Kann sie oder er auf­grund ih­rer oder sei­ner ei­ge­nen Un­ter­su­chun­gen oder auf­grund der Ak­ten kei­ne end­gül­ti­ge Be­ur­tei­lung vor­neh­men, so ver­an­lasst das ZI­VI die not­wen­di­gen Zu­satz­ab­klä­run­gen.

5 Rei­chen die Ak­ten für die ver­trau­en­s­ärzt­li­che Be­ur­tei­lung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a aus, so ist kei­ne per­sön­li­che Un­ter­su­chung not­wen­dig.

6 Ver­trau­en­särz­tin oder Ver­trau­ens­arzt kann auch ei­ne Ärz­tin oder ein Arzt der für den Sa­ni­täts­dienst der Ar­mee zu­stän­di­gen Stel­le sein.

7 Als dau­ernd ar­beits­un­fä­hig gilt ins­be­son­de­re ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der von den zu­stän­di­gen Stel­len ein In­va­li­di­täts­grad von min­des­tens 70 Pro­zent be­schei­nigt wur­de. In die­sem Fall er­folgt kein Bei­zug ei­ner Ver­trau­en­särz­tin oder ei­nes Ver­trau­ens­arz­tes durch das ZI­VI.

8 Das ZI­VI kann ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son als dau­ernd ar­beits­un­fä­hig be­zeich­nen, wenn sie un­ter ei­ner schwe­ren Krank­heit mit schub­haf­tem Ver­lauf oder pe­ri­odi­schem Auf­tre­ten lei­det, die wie­der­holt zu Pha­sen der Ar­beits­un­fä­hig­keit führt. Es zieht da­zu ei­ne Ver­trau­en­särz­tin oder einen Ver­trau­ens­arzt bei.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 19 Wiedereinteilung in die Armee

(Art. 11 Abs. 3 Bst. d und 18 ZDG, Art. 81 Abs. 3 MStG)69

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kann wie­der in die Ar­mee ein­ge­teilt wer­den:

a.
auf Ge­such der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son hin;
b.
wenn die Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst wi­der­ru­fen wur­de.

2 Das Ge­such um Wie­der­ein­tei­lung in die Ar­mee ist dem ZI­VI ein­zu­rei­chen.70

3 Das ZI­VI lei­tet die er­for­der­li­chen Ak­ten an das Kom­man­do Aus­bil­dung. Die­ses ent­schei­det über die Wie­der­ein­tei­lung in die Ar­mee.71

4 Das Kom­man­do Aus­bil­dung teilt sei­nen Ent­scheid dem ZI­VI mit.72

5 Reicht ei­ne Per­son, die zu ei­ner Ar­beits­leis­tung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ver­pflich­tet und aus der Ar­mee aus­ge­schlos­sen wur­de, beim ZI­VI ein Ge­such um Wie­der­ein­glie­de­rung in die Ar­mee ein, so lei­tet das ZI­VI die er­for­der­li­chen Ak­ten an das Oberau­di­to­rat der Ar­mee wei­ter.73

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

71 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

72 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

4. Kapitel: Dienstbefreiungen

Art. 20 Anwendbares Recht 74

(Art. 13 ZDG)

Das ZI­VI wen­det die Ar­ti­kel 25–31 der Ver­ord­nung vom 22. No­vem­ber 201775 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht (VMDP) un­ter Vor­be­halt nach­fol­gen­der Be­stim­mun­gen an:

a.
Die Kom­pe­ten­zen des Kom­man­dos Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 26 VMDP wer­den, so­weit es um Be­frei­un­gen vom Zi­vil­dienst geht, durch das ZI­VI wahr­ge­nom­men.
b.
In Fäl­len nach Ar­ti­kel 27 Buch­sta­be d Zif­fer 1 VMDP be­rück­sich­tigt das ZI­VI die An­zahl der be­reits von der Mi­li­tär­dienst­pflicht be­frei­ten Per­so­nen.

74 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

75 SR 512.21

Art. 21 Dienstbefreiung nach Bestehen der Rekrutenschule 76

(Art. 13 ZDG)

Die in Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 Buch­sta­be c MG77 auf­ge­führ­ten Per­so­nen wer­den vom Zi­vil­dienst be­freit, wenn sie Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­bracht ha­ben, de­ren Dau­er 1,5‑mal so lan­ge ist wie die­je­ni­ge der Re­kru­ten­schu­le. Die teil­wei­se Ab­sol­vie­rung der Re­kru­ten­schu­le wird be­rück­sich­tigt.

76 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. 3 der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 820).

77 SR 510.10

Art. 22 Zivildienstleistungen nach der Beendigung der Dienstbefreiung 78

(Art. 13 ZDG)

1 Die Zahl der von ei­ner vom Zi­vil­dienst be­frei­ten Per­son nach Be­en­di­gung ih­rer Dienst­be­frei­ung noch zu leis­ten­den Zi­vil­dienst­ta­ge re­du­ziert sich pro Jahr der Dienst­be­frei­ung um einen Zehn­tel.

2 Die Dau­er ei­ner un­mit­tel­bar vor­an­ge­hen­den Be­frei­ung von der Mi­li­tär­dienst­pflicht wird an­ge­rech­net.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

5. Kapitel: Zulassung zum Zivildienst79

79 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 23 Einreichung des Gesuchs 80

(Art. 16a Abs. 2 und 16b Abs. 3 ZDG)

Das Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ist elek­tro­nisch oder mit dem of­fi­zi­el­len For­mu­lar ein­zu­rei­chen.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 24 Wirkung der Einreichung eines Gesuchs

(Art. 17 Abs. 1 und 2 ZDG)

1 Wer ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ein­reicht, ist so lan­ge von der Schiess­pflicht ent­bun­den, bis über das Ge­such rechts­kräf­tig ent­schie­den ist.

2 Rei­chen fol­gen­de Per­so­nen vor der Ein­rückung ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ein, so sind sie nicht mehr ein­rückungs­pflich­tig:

a.
Aus­land­schwei­ze­rin­nen und Aus­land­schwei­zer, die zum Ak­tiv­dienst auf­ge­bo­ten wer­den;
b.
Per­so­nen, de­ren Ge­such um waf­fen­lo­sen Mi­li­tär­dienst we­ni­ger als drei Mo­na­te vor der nächs­ten Mi­li­tär­dienst­leis­tung rechts­kräf­tig ab­ge­lehnt wur­de;
c.81
Per­so­nen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 VMDP82, die un­mit­tel­bar vor der Re­kru­ten­schu­le re­kru­tiert wur­den.

3 Ei­ne Per­son, die ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst spä­tes­tens zwei Mo­na­te vor der Re­kru­ten­schu­le ein­reicht, ist nicht ein­rückungs­pflich­tig:

a.
so­lan­ge über ihr Ge­such nicht rechts­kräf­tig ent­schie­den ist; und
b.
so­fern sie we­ni­ger als vier Mo­na­te vor der Re­kru­ten­schu­le re­kru­tiert wur­de.83

81 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht (AS 2017 7405). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4925).

82 SR 512.21

83 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 2584

84 Aug­be­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 26 Behandlung des Gesuchs 85

(Art. 17a und 18 ZDG)

1 Vor­aus­set­zung für die Teil­nah­me am Ein­füh­rungs­tag nach Ar­ti­kel 17a ZDG ist ein voll­stän­di­ges Ge­such.

2 Das ZI­VI teilt der ge­such­stel­len­den Per­son mit, bis zu wel­chem Zeit­punkt sie sich für den Ein­füh­rungs­tag an­mel­den muss. Ge­su­che von Per­so­nen, die den Ein­füh­rungs­tag nicht in­ner­halb von drei Mo­na­ten be­su­chen, wer­den ab­ge­schrie­ben.

3 Das zu­stän­di­ge mi­li­tä­ri­sche Kom­man­do kann die Be­ur­lau­bung von der Mi­li­tär­dienst­leis­tung zur Teil­nah­me am Ein­füh­rungs­tag ab­leh­nen, wenn die Dienst­leis­tung der ge­such­stel­len­den Per­son ma­xi­mal vier Wo­chen dau­ert.

4 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss das Ge­such in­ner­halb von zwei Wo­chen, nach­dem sie den Ein­füh­rungs­tag voll­stän­dig be­sucht hat, elek­tro­nisch oder in Pa­pier­form be­stä­ti­gen.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 26a Einführungstag des ZIVI 86

(Art. 17a ZDG)

1 Das ZI­VI in­for­miert die ge­such­stel­len­den Per­so­nen am Ein­füh­rungs­tag über die Ein­zel­hei­ten der Zu­las­sung, ih­re Rech­te und Pflich­ten und den Voll­zug des Zi­vil­diensts.

2 Es kann wei­te­re In­hal­te ver­mit­teln, die einen en­gen Be­zug zum Zi­vil­dienst ha­ben und für die im Voll­zug des Zi­vil­diensts ein Be­darf be­steht.

3 Es schickt der ge­such­stel­len­den Per­son den Fahr­aus­weis zum Be­such des Ein­füh­rungs­tags zu und be­zahlt ihr für das Mit­tages­sen ei­ne Ent­schä­di­gung von 9 Fran­ken.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 26b Zweit- und Mehrfachgesuche 87

(Art. 18 ZDG)

1 Per­so­nen, die in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Ab­sol­vie­rung des Ein­füh­rungs­tags ein neu­es Ge­such ein­rei­chen, müs­sen den Ein­füh­rungs­tag kein zwei­tes Mal be­su­chen.

2 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss das Ge­such in­ner­halb von zwei Wo­chen, nach­dem sie das neue Ge­such ein­ge­reicht hat, elek­tro­nisch oder in Pa­pier­form be­stä­ti­gen.

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 27 Berechnung der Dauer der ordentlichen Zivildienstleistungen

(Art. 8 Abs. 1 ZDG)

1 Das ZI­VI über­nimmt für die Be­rech­nung der Dau­er der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen die An­ga­ben des Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tems der Ar­mee über die Ge­samt­dau­er der noch nicht ge­leis­te­ten Aus­bil­dungs­diens­te nach der Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung.

288

3 Es be­rück­sich­tigt Än­de­run­gen der Ge­samt­dau­er der Aus­bil­dungs­diens­te nach der Mi­li­tär­ge­setz­ge­bung.

4 Für frü­he­re Fa­ch­of­fi­zie­re wird die Ge­samt­dau­er der noch nicht ge­leis­te­ten Aus­bil­dungs­diens­te mit dem fol­gen­den Fak­tor mul­ti­pli­ziert:

a.
bei we­ni­ger als 160 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,5
b.
bei 160 ‒ 189 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,4
c.
bei 190 ‒ 219 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,3
d.
bei 220 ‒ 249 ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,2
e.
bei 250 oder mehr ge­leis­te­ten Mi­li­tär­dienst­ta­gen: 1,1

5 Für frü­he­re hö­he­re Un­ter­of­fi­zie­re oder Of­fi­zie­re, die nicht min­des­tens die Hälf­te ih­res prak­ti­schen Diens­tes zum Er­lan­gen ih­res Gra­des ab­sol­viert ha­ben, wird die Ge­samt­dau­er der noch nicht ge­leis­te­ten Aus­bil­dungs­diens­te mit 1,2 mul­ti­pli­ziert.

6 Die Dau­er wird ab fünf Zehn­teln auf den nächs­ten gan­zen Tag auf­ge­run­det.

88 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 28 Entscheid

(Art. 18 ZDG)

Das ZI­VI kann sei­ne Ent­schei­de mit ma­schi­nen­ge­fer­tig­ten Un­ter­schrif­ten un­ter­zeich­nen.

6. Kapitel: Leistung des Zivildienstes

1. Abschnitt: Begriffe89

89 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 29 Einsatz

1 Als Ein­satz gel­ten die Zi­vil­dienst­leis­tun­gen, die im Rah­men ei­nes Auf­ge­bots er­bracht wer­den.

2 Ein er­satz­wei­se ge­leis­te­ter Ein­satz (Art. 43 Abs. 4) gilt zu­sam­men mit dem ab­ge­bro­che­nen als ein ein­zi­ger Ein­satz.

Art. 29a Piketteinsatz

1 Als Pi­kettein­satz gilt der Ein­satz ei­nes Pi­kett­ele­men­tes des ZI­VI.

2 Das ZI­VI kann Pi­kett­ele­men­te bil­den, wenn ein Be­darf nach Zi­vil­dien­ste­in­sät­zen mit kur­z­er Re­ak­ti­ons­zeit und ho­her Ein­satz­be­reit­schaft be­steht.

3 Es be­rück­sich­tigt da­für zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die be­reit und in der La­ge sind, sehr kurz­fris­ti­ge Auf­ge­bo­te zu be­fol­gen, und bil­det sie für die­se Ein­sät­ze aus.

Art. 29b Probeeinsatz

Der Pro­be­ein­satz dient der ver­tief­ten Ab­klä­rung der Eig­nung ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son für einen be­stimm­ten Ein­satz.

Art. 29c Assessment 90

Das As­sess­ment ist der Pro­zess der Ein­schät­zung und Be­ur­tei­lung ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son; es dient da­zu, die per­sön­li­che Eig­nung ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son für einen be­stimm­ten Aus­land­ein­satz ab­zu­klä­ren.

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

2. Abschnitt: Vorbereitung der Einsätze

Art. 3091

91 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 31 Erhebung von Angaben über zivildienstpflichtige Personen 92

(Art. 19 und 80 Abs. 1bis Bst. c ZDG)93

Das ZI­VI kann von der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son zu­sätz­li­che An­ga­ben er­he­ben, ins­be­son­de­re über:

a.
ih­re Eig­nun­gen und Nei­gun­gen;
b.
ih­ren Ge­sund­heits­zu­stand;
c.
mög­li­che Ein­satzor­te, -be­trie­be und -da­ten;
d.
ab­sol­vier­te und ge­plan­te Aus- und Wei­ter­bil­dun­gen;
e.
den Be­ruf.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 31a Suche nach Einsatzmöglichkeiten 94

(Art. 19 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son sucht Ein­satz­be­trie­be und spricht die Ein­sät­ze mit ih­nen ab. Die Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2, 8b Ab­satz 3 und 8c Ab­satz 2 blei­ben vor­be­hal­ten.95

2 Das ZI­VI stellt ihr die für die Su­che er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung und un­ter­stützt sie auf An­fra­ge.96

397

4 Er­lau­ben die Er­geb­nis­se der Su­che den Er­lass ei­nes Auf­ge­bo­tes nicht, so legt das ZI­VI in ei­nem Auf­ge­bot selbst fest, wann und wo der Ein­satz ge­leis­tet wird (Auf­ge­bot von Am­tes we­gen). Es be­rück­sich­tigt da­bei die Eig­nung der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son und die In­ter­es­sen ei­nes ge­ord­ne­ten Voll­zugs. Es spricht die Ein­sät­ze mit den vor­ge­se­he­nen Ein­satz­be­trie­ben ab. Es kann von Ar­ti­kel 38 Ab­satz 3 und Ar­ti­kel 39a ab­wei­chen, wenn sonst kei­ne Ein­satz­be­trie­be zur Ver­fü­gung ste­hen.98

599

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

97 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

98 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

99 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 32 Mitwirkung des Einsatzbetriebs 100

(Art. 19 ZDG)

1 Wird ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Vor­stel­lungs­ge­spräch auf­ge­bo­ten, so teilt der Ein­satz­be­trieb dem ZI­VI das Er­geb­nis des Ge­sprächs mit.

2 Der Ein­satz­be­trieb kann ei­ne un­ge­eig­ne­te zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ab­leh­nen.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 32a Prüfung des bisherigen Verhaltens 101

(Art. 19 Abs. 3 Bst. b ZDG)

Das ZI­VI prüft ins­be­son­de­re, ob auf­grund des Ver­hal­tens der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son bis­he­ri­ge Ein­sät­ze ab­ge­bro­chen wur­den und ob Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men ver­fügt wur­den.

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009 (AS 2009 1101). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 33 Probeeinsätze 102

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a und 19 ZDG)

1 Das ZI­VI kann einen Pro­be­ein­satz von höchs­tens fünf Ta­gen Dau­er be­wil­li­gen, wenn:

a.
das Vor­stel­lungs­ge­spräch nicht aus­reicht, um die Eig­nung der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son ab­zu­klä­ren;
b.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son schwer ver­mit­tel­bar ist; oder
c.
die Eig­nung für einen Aus­land­ein­satz ab­ge­klärt wer­den muss.

2 Das ZI­VI lehnt die Durch­füh­rung ei­nes Pro­be­ein­sat­zes ab, wenn:

a.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Pflich­ten­heft of­fen­sicht­lich nicht er­füllt; oder
b.
be­reits ein As­sess­ment be­wil­ligt wur­de.

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 34 Assessment 103

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a ZDG)

1 Das ZI­VI kann zur Ab­klä­rung, ob sich ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son für einen Aus­land­ein­satz eig­net, ein As­sess­ment von höchs­tens zwei Ta­gen Dau­er be­wil­li­gen.

2 Das ZI­VI lehnt die Durch­füh­rung des As­sess­ments ab, wenn:

a.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Pflich­ten­heft of­fen­sicht­lich nicht er­füllt; oder
b.
be­reits ein Pro­be­ein­satz be­wil­ligt wur­de.

3 Der Ein­satz­be­trieb kann Drit­te mit dem As­sess­ment be­auf­tra­gen.

4 Die Kos­ten trägt der Ein­satz­be­trieb.

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

3. Abschnitt: Mindestdauer und zeitliche Abfolge der einzelnen Einsätze

Art. 35 Grundsätze 104

(Art. 20 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son plant und leis­tet ih­re Ein­sät­ze so, dass sie die Ge­samt­heit der nach Ar­ti­kel 8 ZDG ver­füg­ten or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen vor der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht er­bracht hat.105

2 Das ZI­VI bie­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ent­spre­chend auf.

3 Es bie­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son so auf, dass der Ein­satz in der Re­gel an ei­nem Mon­tag be­ginnt und an ei­nem Frei­tag en­det.

4 Das Leis­ten des Zi­vil­diens­tes mit ei­nem Teil­zeit­pen­sum ist aus­ge­schlos­sen. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 53 Ab­satz 5.

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 36106

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 36a107

107 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 37 Langer Einsatz 108

(Art. 20 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, leis­tet einen lan­gen Ein­satz von min­des­tens 180 Ta­gen.109

2 Die Re­kru­ten­schu­le gilt als be­stan­den, wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son:

a.110
ei­ne Re­kru­ten­schu­le nach An­hang 2 Zif­fer 1.0 VMDP111 ge­leis­tet hat und die Vor­aus­set­zung nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 2 VMDP er­füllt ist; oder
b.
vor Vollen­dung der Re­kru­ten­schu­le ei­ne mi­li­tä­ri­sche Wei­ter­aus­bil­dung be­gon­nen und ins­ge­samt min­des­tens so vie­le Mi­li­tär­dienst­ta­ge ge­leis­tet hat, wie die Re­kru­ten­schu­le ge­dau­ert hät­te. Da­bei muss die Sum­me der an­re­chen­ba­ren Mi­li­tär­dienst­ta­ge min­des­tens 80 Pro­zent der vol­len Dau­er der Re­kru­ten­schu­le be­tra­gen.112

3 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kann den lan­gen Ein­satz in zwei Tei­len in­ner­halb von zwei Ka­len­der­jah­ren leis­ten.

4 Sie leis­tet den lan­gen Ein­satz in ei­nem ein­zi­gen Ein­satz­be­trieb, un­ab­hän­gig da­von, ob sie ihn in ei­nem oder zwei Tei­len leis­tet.

5 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son leis­tet den lan­gen Ein­satz vor­ran­gig in ei­nem Schwer­punkt­pro­gramm, im Aus­land oder beim ZI­VI.113

5bis114

6 Leis­tet sie den lan­gen Ein­satz im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» oder «Land­wirt­schaft», so kann das ZI­VI einen Wech­sel des Ein­satz­be­triebs be­wil­li­gen, wenn die Ein­satz­dau­er sai­sonal oder vom Ar­beits­vo­lu­men her be­grenzt ist.115

7116

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

110 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

111 SR 512.21

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

114 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

116 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

Art. 38 Mindestdauer 117

(Art. 20 und 21 ZDG)

1 Die Min­dest­dau­er ei­nes Ein­sat­zes be­trägt 26 Ta­ge.

2 Fol­gen­de Ein­sät­ze kön­nen kür­zer sein:

a.
Aus­bil­dungs­kur­se;
b.
Pro­be­e­in­sät­ze;
c.118
Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on;
d.119
e.
Pi­kette­in­sät­ze;
f.
Spe­zi­al­e­in­sät­ze;
g.
Be­treu­ungs­ein­sät­ze in La­gern;
h.
der letz­te Ein­satz;
i.
As­sess­ment.

3 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die ei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, be­ginnt spä­tes­tens im Jahr nach Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung mit der Leis­tung:120

a.
ih­res Er­stein­sat­zes von min­des­tens 54 Ta­gen Dau­er; oder
b.121
von sämt­li­chen ver­blei­ben­den Dienst­ta­gen, wenn die Ge­samt­dau­er ih­rer or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen we­ni­ger als 54 Ta­ge be­trägt.

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

119 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

120 Die Be­rich­ti­gung vom 1. Mai 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 1757).

121 Die Be­rich­ti­gung vom 1. Mai 2018 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2018 1757).

Art. 38a122

122 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

Art. 39 Beginn des ersten Einsatzes 123

(Art. 21 ZDG)

Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son be­ginnt ih­ren ers­ten Ein­satz nach Ab­lauf der in Ar­ti­kel 21 ZDG fest­ge­setz­ten Frist, wenn das ZI­VI:

a.124
b.
ein ent­spre­chen­des Ver­schie­bungs­ge­such gut­ge­heis­sen hat (Art. 44–47);
c.
sie nicht in ei­nem ge­eig­ne­ten Ein­satz­be­trieb ein­set­zen kann.

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

124 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

Art. 39a Abfolge der Einsätze 125

(Art. 20 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son er­bringt spä­tes­tens ab dem zwei­ten Ka­len­der­jahr, das der rechts­kräf­ti­gen Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst folgt, jähr­li­che Zi­vil­dienst­leis­tun­gen von min­des­tens 26 Ta­gen Dau­er, bis die Ge­samt­dau­er nach Ar­ti­kel 8 ZDG er­reicht ist.

2 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, schliesst den lan­gen Ein­satz (Art. 37) spä­tes­tens bis zum En­de des drit­ten Ka­len­der­jah­res ab, das der rechts­kräf­ti­gen Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst folgt.

3 Sie leis­tet im Ka­len­der­jahr nach der Rück­kehr aus ei­nem Aus­land­ur­laub oder der Be­en­di­gung der Dienst­be­frei­ung:

a.
den Er­stein­satz von min­des­tens 26 und ma­xi­mal 54 Ta­gen Dau­er oder sämt­li­che ver­blei­ben­de Dienst­ta­ge, wenn die Ge­samt­dau­er ih­rer or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen we­ni­ger als 54 Ta­ge be­trägt;
b.
den lan­gen Ein­satz, wenn die Rück­kehr oder die Be­en­di­gung im letz­ten Ka­len­der­jahr vor Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 2 oder spä­ter er­folgt ist;
c.
min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.

4 Sie kann ei­ne jähr­li­che Ein­satz­pflicht nach Ab­satz 1 um ein Jahr vor- oder nach­ho­len, wenn sie mit ei­nem Ein­satz­be­trieb ei­ne Ein­satz­ver­ein­ba­rung über die ent­spre­chen­de An­zahl Dienst­ta­ge ab­ge­schlos­sen hat. Das Nach­ho­len im Jahr der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht ist nicht mög­lich.

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

4. Abschnitt: Aufgebot und Zivildienstausweis

Art. 40 Aufgebot 126

(Art. 22 Abs. 1 und 3 ZDG)

1 Das Auf­ge­bot er­geht schrift­lich. Das ZI­VI kann es mit Auf­la­gen ver­bin­den.

2 Zu Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen bei Ein­satz­be­trie­ben und Vor­spra­chen beim ZI­VI kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son münd­lich auf­ge­bo­ten wer­den. Auf Ver­lan­gen der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son be­stä­tigt das ZI­VI das Auf­ge­bot schrift­lich.

3 Das ZI­VI stellt das Auf­ge­bot zu ei­nem Aus­bil­dungs­kurs, ei­nem Pro­be­ein­satz oder ei­nem As­sess­ment spä­tes­tens 30 Ta­ge im Vor­aus zu. Für Kur­se, die län­ger als fünf Ta­ge dau­ern, gilt ei­ne Auf­ge­bots­frist von 60 Ta­gen.

4 Für Vor­stel­lungs­ge­sprä­che bei Ein­satz­be­trie­ben, Vor­spra­chen beim ZI­VI, Arzt­be­su­che und me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen im Hin­blick auf einen Aus­land­ein­satz gilt ei­ne Auf­ge­bots­frist von zehn Ta­gen.

5 Das ZI­VI bie­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son nicht zu ei­nem Ein­satz auf, der in­ner­halb von drei Mo­na­ten vor ei­ner wich­ti­gen Prü­fung statt­fin­den wür­de.

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 40a Aufgebote zu Spezialeinsätzen sowie zu Einsätzen im Zusammenhang mit Katastrophen und Notlagen 127

(Art. 7a, 21 Abs. 2 und 22 Abs. 3 ZDG)

1 Das ZI­VI kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu Spe­zi­al­e­in­sät­zen, zu Ein­sät­zen zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zu Ein­sät­zen zur Re­ge­ne­ra­ti­on auf­bie­ten, so­bald der Ent­scheid be­tref­fend die Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst rechts­kräf­tig ist. Dies gilt auch für Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

2 Das Auf­ge­bot für Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on muss in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ein­tritt der Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge er­fol­gen.

3 Die Auf­ge­bots­frist be­trägt:

a.
für dring­li­che Spe­zi­al­e­in­sät­ze von längs­tens 26 Ta­gen Dau­er: 30 Ta­ge;
b.
für Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on: 14 Ta­ge;
c.
für Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen: 14 Ta­ge;
d.
für Ein­sät­ze nach den Buch­sta­ben b und c von mehr als 26 Ta­gen: 30 Ta­ge.

127 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 40b Umteilungsverfügung 128

(Art. 7a, 21 und 22 Abs. 3 ZDG)

1 Das ZI­VI kann ein Auf­ge­bot, das sie im Zu­sam­men­hang mit ei­nem an­de­ren Zi­vil­dien­stein­satz aus­ge­stellt hat, vor Be­ginn des Ein­sat­zes wi­der­ru­fen oder einen lau­fen­den Ein­satz vor­zei­tig ab­bre­chen und die be­trof­fe­ne Per­son mit ei­ner Um­tei­lungs­ver­fü­gung zu ei­nem Spe­zi­al­ein­satz, zu ei­nem Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen oder zu ei­nem Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on auf­bie­ten.

2 Ab­satz 1 gilt auch für Ein­sät­ze zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

3 Um­tei­lungs­ver­fü­gun­gen für Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on müs­sen in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach Ein­tritt der Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge er­fol­gen.

4 Das ZI­VI er­öff­net die Um­tei­lungs­ver­fü­gung für einen Ein­satz von längs­tens 26 Ta­gen Dau­er spä­tes­tens 7 Ta­ge vor Be­ginn des Ein­sat­zes, für einen län­ge­ren Ein­satz spä­tes­tens 14 Ta­ge vor des­sen Be­ginn.

5 Es kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son auf einen an­de­ren Zeit­punkt oder für ei­ne an­de­re Ein­satz­dau­er, als ur­sprüng­lich ver­fügt, auf­bie­ten.

6 In Fäl­len be­son­de­rer zeit­li­cher Dring­lich­keit gibt das ZI­VI Um­tei­lungs­ver­fü­gun­gen den Vor­rang vor Auf­ge­bo­ten nach Ar­ti­kel 40a.

7 Es legt vor dem En­de der Um­tei­lung im Ein­ver­neh­men mit der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son und dem ur­sprüng­li­chen Ein­satz­be­trieb fest, ob der ur­sprüng­li­che Ein­satz noch durch- oder wei­ter­ge­führt wer­den soll.

8 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der ur­sprüng­li­che Ein­satz­be­trieb und Drit­te kön­nen kei­nen Scha­den­er­satz­an­spruch ab­lei­ten, wenn der ur­sprüng­li­che Ein­satz nicht durch­ge­führt oder wei­ter­ge­führt wird.

128 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 41 Ausbleiben des Aufgebots 129

(Art. 22 Abs. 2 ZDG)

Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die 14 Ta­ge vor dem ge­plan­ten Ein­satz noch kein Auf­ge­bot er­hal­ten hat, teilt dies so­fort dem ZI­VI mit.

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 42 Zivildienstausweis

(Art. 22 Abs. 1 ZDG)

1 Das ZI­VI stellt der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son vor je­dem Ein­satz einen Zi­vil­dienst­aus­weis aus.130

2 Es re­gelt die Ver­wen­dung, die Ak­tua­li­sie­rung und die Rück­ga­be des Aus­wei­ses so­wie die Fol­gen von des­sen Ver­lust.

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

5. Abschnitt: Abbruch des Einsatzes

Art. 43

1 Das ZI­VI prüft den Ab­bruch ei­nes Ein­sat­zes von Am­tes we­gen oder auf schrift­li­chen An­trag ei­ner zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son oder ei­nes Ein­satz­be­trie­bes.131

2 Es kann den Ab­bruch ei­nes lau­fen­den Ein­sat­zes ver­fü­gen, um die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in einen der fol­gen­den Ein­sät­ze um­zu­tei­len:

a.
Spe­zi­al­ein­satz;
b.
Pi­kettein­satz;
c.
Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on;
d.
Ein­satz zur Vor­beu­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.132

3 Bricht das ZI­VI den Ein­satz ab, so ver­fügt es, ab wel­chem Da­tum der Ab­bruch wirk­sam wird. Es kann einen rück­wir­ken­den Ab­bruch auf den Zeit­punkt ver­fü­gen, in wel­chem die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son oder der Ein­satz­be­trieb in Ver­zug ge­riet.

3bis Bei Aus­land­e­in­sät­zen ist der Zeit­punkt der Rück­kehr in die Schweiz mass­ge­blich. Folgt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son der An­ord­nung dem ZI­VI oder der zu­stän­di­gen Schwei­zer Ver­tre­tung auf Rück­kehr in die Schweiz nicht, so ist das Da­tum der An­ord­nung zur Rück­kehr mass­ge­blich.133

4 Trifft die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son am Ab­bruch kein Ver­schul­den, so ver­mit­telt ihr das ZI­VI so­fort einen neu­en Ein­satz, es sei denn, es hand­le sich um den Ab­bruch ei­nes Pro­be­ein­sat­zes.

4bis Be­trifft der Ab­bruch einen lan­gen Ein­satz oder einen Teil da­von, so leis­tet die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son die feh­len­den Ta­ge in­ner­halb der zwei Ka­len­der­jah­re, in­nert de­rer der lan­ge Ein­satz ge­leis­tet wer­den muss.134

5 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der Ein­satz­be­trieb und Drit­te kön­nen aus dem Ab­bruch des Ein­sat­zes kei­nen Scha­den­er­satz­an­spruch ab­lei­ten.

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

133 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

6. Abschnitt: Dienstverschiebung

Art. 44 Einreichung eines Gesuchs 135

(Art. 24 ZDG)

1 Ein Ge­such um Dienst­ver­schie­bung ist ein­zu­rei­chen, wenn ei­ne ge­setz­li­che Ver­pflich­tung oder ein Auf­ge­bot nicht be­folgt wer­den kann.136

2 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son und der Ein­satz­be­trieb rei­chen Ge­su­che um Dienst­ver­schie­bung schrift­lich beim ZI­VI ein.

3 Die Ge­su­che ent­hal­ten ei­ne Be­grün­dung und die nö­ti­gen Be­weis­mit­tel so­wie die An­ga­be des Zeit­raums, in wel­chem der frag­li­che Ein­satz ge­leis­tet wer­den soll.

135 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 45 Wirkung des Gesuchs 137

(Art. 24 ZDG)

So­lan­ge die Dienst­ver­schie­bung nicht be­wil­ligt ist, gel­ten die ge­setz­li­chen Ver­pflich­tun­gen, die Pflicht zur Su­che nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten und das Auf­ge­bot wei­ter.

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 46 Gründe

(Art. 24 ZDG)

1 Das ZI­VI kann von Am­tes we­gen ei­ne Dienst­ver­schie­bung an­ord­nen, ins­be­son­de­re wenn:

a.
der vor­ge­se­he­ne Ein­satz sich als un­durch­führ­bar er­weist oder das Auf­ge­bot nicht um­ge­setzt wer­den kann;
b.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge, zu ei­nem Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on, zu ei­nem Spe­zi­al­ein­satz oder zu ei­nem Pi­kettein­satz auf­ge­bo­ten wird;
c.
die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zu ei­nem Ein­satz zur Vor­beu­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge auf­ge­bo­ten wird, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.138

2 Es kann das Ge­such ei­nes Ein­satz­be­trie­bes um Dienst­ver­schie­bung gut­heis­sen, wenn wich­ti­ge Grün­de vor­lie­gen.

3 Es kann das Ge­such ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son um Dienst­ver­schie­bung dann gut­heis­sen, wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son:139

a.
wäh­rend des Ein­sat­zes oder der die­sem fol­gen­den drei Mo­na­te ei­ne wich­ti­ge Prü­fung ab­le­gen muss;
b.
ei­ne schu­li­sche oder be­ruf­li­che Aus­bil­dung ab­sol­viert, de­ren Un­ter­bre­chung mit un­zu­mut­ba­ren Nach­tei­len ver­bun­den ist;
c.
an­dern­falls ih­ren Ar­beits­platz ver­lie­ren wür­de;
cbis.140
d.
vor­über­ge­hend aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht in der La­ge ist, den vor­ge­se­he­nen Ein­satz zu ab­sol­vie­ren; das ZI­VI kann ei­ne ver­trau­en­s­ärzt­li­che Un­ter­su­chung an­ord­nen;
e.141
glaub­wür­dig dar­legt, dass die Ab­leh­nung des Ge­suchs für sie, ih­re engs­ten An­ge­hö­ri­gen oder ih­ren Ar­beit­ge­ber ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Här­te be­deu­ten wür­de.

4 Das ZI­VI lehnt Ge­su­che ab, wenn:

a.
kei­ne Grün­de nach den Ab­sät­zen 2 und 3 vor­lie­gen;
b.
den An­lie­gen der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son durch die Ge­wäh­rung von Ur­laub weit­ge­hend ent­spro­chen wer­den kann; oder
c.
nicht ge­währ­leis­tet ist, dass die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son vor ih­rer Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht die Ge­samt­dau­er der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen ab­sol­viert, es sei denn, die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son schliesst ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3bis ab.142

5143

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

140 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010 (AS 2011 151). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

143 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 46a Geplante Auslandeinsätze 144

(Art. 7, 11 Abs. 2bis und 24 ZDG)

1 Das ZI­VI kann zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen, die sich vor dem Aus­land­ein­satz fach­lich voll­stän­dig qua­li­fi­zie­ren müs­sen, ei­ne Dienst­ver­schie­bung von Am­tes we­gen be­wil­li­gen. Die Dienst­ver­schie­bung ist bis ma­xi­mal sechs Jah­re vor der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht mög­lich.

2 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die um ei­ne Dienst­ver­schie­bung er­su­chen, rei­chen beim ZI­VI ein schrift­li­ches Ge­such so­wie fol­gen­de Un­ter­la­gen ein:

a.
ei­ne vom Ein­satz­be­trieb be­stä­tig­te Ab­sichts­er­klä­rung, nach er­lang­ter fach­li­cher Qua­li­fi­ka­ti­on einen Aus­land­ein­satz durch­zu­füh­ren; und
b.
die Be­stä­ti­gung ei­ner Aus­bil­dungs­in­sti­tu­ti­on, dass ei­ne ent­spre­chen­de Aus­bil­dung statt­fin­det oder da­zu ei­ne ver­bind­li­che An­mel­dung vor­liegt.

3 Sind die der Dienst­ver­schie­bung von Am­tes we­gen zu­grun­de­lie­gen­den Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss den Be­le­gen nach Ab­satz 2 nicht mehr ge­ge­ben, so wi­der­ruft das ZI­VI die Dienst­ver­schie­bung und die be­trof­fe­ne Per­son er­füllt ih­re Zi­vil­dienst­leis­tungs­pflicht nach Ar­ti­kel 39a.

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 47 Folgen des Entscheids 145

(Art. 24 ZDG)

1 Mit dem gut­heis­sen­den Ent­scheid hebt das ZI­VI ein be­reits er­öff­ne­tes Auf­ge­bot auf. Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son schickt es mit den Bei­la­gen dem ZI­VI zu­rück.

2 Das ZI­VI kann mit dem gut­heis­sen­den Ent­scheid ein neu­es Auf­ge­bot er­las­sen. Es ist an die Fris­ten nach Ar­ti­kel 22 ZDG nicht ge­bun­den.

3 Es legt im gut­heis­sen­den Ent­scheid fest, wann die Dienst­ta­ge des ver­scho­be­nen Ein­sat­zes nach­ge­holt wer­den müs­sen. Es be­rück­sich­tigt da­bei, ob Re­ser­ve­jah­re be­ste­hen.146

4 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der Ein­satz­be­trieb und Drit­te kön­nen aus der Gut­heis­sung ei­nes Ge­suchs um Dienst­ver­schie­bung kei­nen Scha­den­er­satz­an­spruch ab­lei­ten.

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

146 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

7. Abschnitt: Auslandurlaub

Art. 48 Gesuch

(Art. 24 ZDG)

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die sich für mehr als zwölf Mo­na­te un­un­ter­bro­chen im Aus­land auf­hal­ten will oder die mit Wohn­sitz in der Schweiz zur Be­sat­zung ei­nes Hoch­see- oder Rhein­schif­fes ge­hört, braucht ei­ne Be­wil­li­gung für einen Aus­land­ur­laub.

1bis Ein Ge­such um Aus­land­ur­laub kön­nen auch zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen ein­rei­chen, die zi­vil­recht­lich in der Schweiz an­ge­mel­det sind, aber den tat­säch­li­chen Ar­beit­s­ort im Aus­land bei ei­nem nicht in der Schweiz nie­der­ge­las­se­nen Ar­beit­ge­ber ha­ben und auf de­ren Ar­beits­ver­trag kei­ne den Ar­ti­keln 324a und 324b des Ob­li­ga­tio­nen­rechts147 min­des­tens gleich­wer­ti­ge Re­ge­lung be­tref­fend die Lohn­fort­zah­lung bei Er­fül­lung ge­setz­li­cher Pflich­ten an­wend­bar ist.148

2 Sie reicht recht­zei­tig vor der Ab­rei­se beim ZI­VI ein schrift­li­ches Ge­such um Aus­land­ur­laub ein. Das ZI­VI kann wei­te­re Un­ter­la­gen ein­for­dern.149

3 Ein Zi­vil­dien­stein­satz im Aus­land (Art. 7 ZDG) er­for­dert kei­nen Aus­land­ur­laub im Sin­ne von Ab­satz 1.

4 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die im grenz­na­hen Aus­land wohnt, aber in der Schweiz ar­bei­tet oder ei­ne Aus­bil­dung ab­sol­viert, braucht kei­nen Aus­land­ur­laub. Sie mel­det dem ZI­VI den schwei­ze­ri­schen Ar­beits- oder Aus­bil­dungs­ort so­wie des­sen Wech­sel und des­sen Auf­ga­be. Be­en­det sie ih­re Tä­tig­keit in der Schweiz, so stellt sie ein Ge­such um Aus­land­ur­laub.150

5 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die sich oh­ne Aus­land­ur­laub ins Aus­land be­ge­ben hat und län­ger als zwölf Mo­na­te dort blei­ben will, reicht beim ZI­VI ein Ge­such um nach­träg­li­che Er­tei­lung von Aus­land­ur­laub ein. Bis zum Mo­ment der Zu­stel­lung der Be­wil­li­gung gilt der nach­ge­such­te Aus­land­ur­laub als nicht er­teilt.

147 SR 220

148 Ein­ge­fügt durch An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 49 Bewilligung

(Art. 24 ZDG)

1 Der Aus­land­ur­laub wird er­teilt, wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son ih­re Pflich­ten nach dem Bun­des­ge­setz vom 12. Ju­ni 1959151 über die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be (WPEG) er­füllt hat.152

2 Ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son, die zu ei­nem Ein­satz auf­ge­bo­ten ist, wird der Aus­land­ur­laub in der Re­gel erst er­teilt, wenn sie den Ein­satz ge­leis­tet hat oder wenn das ZI­VI ein Dienst­ver­schie­bungs­ge­such gut­ge­heis­sen hat.153

3 Das ZI­VI kann den Aus­land­ur­laub be­fris­ten und der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son mit der Er­tei­lung des Aus­land­ur­laubs das Auf­ge­bot für den nächs­ten Ein­satz er­öff­nen.

4 Kei­nen Aus­land­ur­laub er­hält ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, ge­gen die ein Straf­ver­fah­ren we­gen ei­nes Ver­stos­ses ge­gen die Ar­ti­kel 72–76 ZDG läuft oder die ei­ne ge­stützt auf die­se Ar­ti­kel aus­ge­spro­che­ne Stra­fe noch nicht ver­büsst hat.

5 Ei­ner Per­son, die zur Be­sat­zung ei­nes Hoch­see- oder Rhein­schif­fes ge­hört, wird der Aus­land­ur­laub erst er­teilt, wenn sie Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­bracht hat, de­ren Dau­er 1,5 mal so lan­ge ist wie die Re­kru­ten­schu­le, die sie hät­te ab­sol­vie­ren müs­sen. Die teil­wei­se Ab­sol­vie­rung der Re­kru­ten­schu­le wird be­rück­sich­tigt.

6 Das ZI­VI in­for­miert die be­trof­fe­ne Per­son über ih­re Pflich­ten im Zu­sam­men­hang mit ei­nem Aus­land­ur­laub und teilt die Er­tei­lung des Aus­land­ur­laubs so­weit er­for­der­lich der Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be des Wohn­sitz­kan­tons mit.154

151 SR 661

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

153 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 50 Meldepflichten

(Art. 32 ZDG)155

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det dem ZI­VI, wenn sie den er­teil­ten Aus­land­ur­laub nicht oder erst zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt an­tritt. Das ZI­VI hebt den Aus­land­ur­laub auf, wenn er nicht in­nert zwei Mo­na­ten ab dem be­wil­lig­ten Ur­laubs­be­ginn an­ge­tre­ten wird.156

2 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son im Aus­land­ur­laub mel­det dem ZI­VI ei­ne Zu­stel­l­adres­se in der Schweiz.157

155 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

157 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 51 Rückkehr in die Schweiz

(Art. 24 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det ih­re Wohn­sitz­nah­me in der Schweiz in­nert 14 Ta­gen dem ZI­VI.158

2 Das ZI­VI hebt den Aus­land­ur­laub auf. Es mel­det dies so­weit er­for­der­lich der Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be des letz­ten Wohn­sitz­kan­tons der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son.159

3 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son leis­tet nach ih­rer Rück­kehr die Ge­samt­zahl der noch nicht ge­leis­te­ten or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­ta­ge. Bei ei­nem Aus­land­auf­ent­halt von mehr als sechs Jah­ren re­du­ziert sich die Ge­samt­zahl der noch nicht ge­leis­te­ten Zi­vil­dienst­ta­ge pro zu­sätz­li­ches Jahr um einen Zehn­tel.

4 Hält sich ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, der ein Aus­land­ur­laub er­teilt wur­de, vor­über­ge­hend in der Schweiz auf, so ist sie nicht mel­de­pflich­tig und der Aus­land­ur­laub wird nicht auf­ge­ho­ben, wenn der Auf­ent­halt in der Schweiz nicht län­ger als drei Mo­na­te dau­ert. In be­grün­de­ten Fäl­len kann das ZI­VI die­se Frist auf Ge­such hin bis auf sechs Mo­na­te ver­län­gern. Es teilt die Ver­län­ge­rung der Be­hör­de für die Wehr­pflich­ter­satz­ab­ga­be des letz­ten Wohn­sitz­kan­tons der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son mit.160

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

8. Abschnitt: Ordentliche Zivildienstleistungen von Personen, die im Ausland wohnen

Art. 52

1 Ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die mit be­wil­lig­tem Aus­land­ur­laub im Aus­land wohnt, muss in der Schweiz kei­ne or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen.

2 Ih­re or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen er­brin­gen je­doch zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die:

a.
Grenz­gän­ger sind (Art. 48 Abs. 4); oder
b.
oh­ne den er­for­der­li­chen Aus­land­ur­laub im Aus­land woh­nen (Art. 48 Abs. 5).

9. Abschnitt: Anrechnung der Zivildienstleistungen

Art. 53 Anrechenbare Diensttage

(Art. 24 ZDG)

1 An die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen wer­den an­ge­rech­net:

a.161
b.162
die Aus­bil­dungs­kurs­ta­ge so­wie die ar­beits­frei­en Ta­ge, wie sie vom Kurs­ver­an­stal­ter üb­li­cher­wei­se ge­währt wer­den;
c.
Pro­be­e­in­sät­ze;
d.163
die Ar­beits­ta­ge und die ar­beits­frei­en Ta­ge, wie sie im Ein­satz­be­trieb üb­li­cher­wei­se ge­währt wer­den;
e.164
Ar­beits­ta­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und f, so­fern die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son an ei­nem sol­chen Tag wäh­rend min­des­tens fünf Stun­den für den Ein­satz­be­trieb tä­tig ist;
f.
Rei­se­ta­ge am Be­ginn und am En­de ei­nes Ein­sat­zes;
g.
Ar­beits­ta­ge, an wel­chen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in­fol­ge Krank­heit oder Un­fall vor­über­ge­hend ar­beits­un­fä­hig ist, im Rah­men von Ar­ti­kel 54;
h.
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son Über­stun­den aus­gleicht;
i.165
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son aus an­de­ren Grün­den als Krank­heit oder Un­fall oh­ne ihr Ver­schul­den ih­ren Ein­satz nicht er­brin­gen kann;
j.
Fe­ri­en­ta­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 72:
k.166
die Teil­nah­me an me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chun­gen nach Ar­ti­kel 76b Ab­satz 1 Buch­sta­be a im Rah­men von Aus­land­e­in­sät­zen;
l.167
die Teil­nah­me an ei­nem As­sess­ment.168

2 Das ZI­VI rech­net die­se Leis­tun­gen nur an, wenn sie im Rah­men ei­nes Ein­sat­zes er­bracht wer­den, zu wel­chem die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son auf­ge­bo­ten ist.

3 Bei Ein­sät­zen mit ei­ner Ge­samt- oder Rest­dau­er von we­ni­ger als 26 Ta­gen rech­net das ZI­VI höchs­tens die An­zahl ar­beits­frei­er Ta­ge nach An­hang 2 Zif­fer 1 an, un­ab­hän­gig da­von, ob in den Ein­satz ar­beits­freie Fei­er­ta­ge fie­len.169

4 Die An­rech­nung von Dienst­ta­gen er­folgt in gan­zen Ta­gen.

5 Wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son in Be­fol­gung ei­nes Auf­ge­bots des ZI­VI stun­den­wei­se ei­ne Ein­füh­rung im Hin­blick auf einen spä­te­ren Ein­satz be­sucht, aus­ser­halb der Kur­s­stun­den aber nicht in ei­nem Zi­vil­dien­stein­satz steht, rech­net das ZI­VI pro acht Stun­den Kurs­be­such einen Tag an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an.

161 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

166 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

167 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

168 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 54 Anrechenbare Abwesenheitstage infolge von Krankheit oder Unfall

(Art. 24 ZDG)

1 Pro 30 Ta­ge ei­nes Ein­sat­zes rech­net das ZI­VI höchs­tens sechs krank­heits- oder un­fall­be­ding­te Ab­we­sen­heits­ta­ge an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an.

2 Für kür­ze­re Ein­sät­ze und Tei­le von 30 Ta­gen rech­net das ZI­VI höchs­tens die An­zahl von Ab­we­sen­heits­ta­gen nach An­hang 2 Zif­fer 2 an.170

3 Ta­ge, an de­nen ei­ne zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son nur teil­wei­se ar­beits­fä­hig ist, gel­ten nicht als Ab­we­sen­heits­ta­ge.

170 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 55 Vorbezug von Abwesenheits- und Ferientagen

(Art. 24 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son kann die­je­ni­ge An­zahl von Ab­we­sen­heits­ta­gen in­fol­ge von Krank­heit oder Un­fall so­wie von Fe­ri­en­ta­gen be­zie­hen, wel­che der ge­plan­ten Dau­er ih­res Ein­sat­zes ent­spricht.

2 Bricht das ZI­VI den Ein­satz vor­zei­tig ab, so rech­net es nur die­je­ni­ge An­zahl be­zo­ge­ner Ab­we­sen­heits- und Fe­ri­en­ta­ge an die Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an, auf de­ren Be­zug an­ge­sichts der tat­säch­li­chen Dau­er des Ein­sat­zes An­spruch be­stand.

Art. 56 Nicht anrechenbare Diensttage

(Art. 24 ZDG)

1 Nicht an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an­ge­rech­net wer­den:

a.171
b.
Vor­stel­lungs­ge­sprä­che bei mög­li­chen Ein­satz­be­trie­ben;
c.
Vor­spra­chen beim ZI­VI;
d.172
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son Ur­laub hat;
e.173
f.174
Ar­beits­ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son oh­ne Recht­fer­ti­gung dem Ein­satz­be­trieb fern­bleibt;
g.
Ta­ge, an de­nen ein Ein­satz we­gen der Durch­füh­rung ei­nes Dis­zi­pli­nar­ver­fah­rens un­ter­bro­chen ist, das mit der Ver­hän­gung ei­ner Dis­zi­plin­ar­mass­nah­me ab­ge­schlos­sen wird;
h.
Ta­ge, an de­nen die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son trotz der Wirk­sam­keit ei­nes Ab­bruchs (Art. 43) im Ein­satz­be­trieb wei­ter­ge­ar­bei­tet hat;
i.
der Voll­zug ei­ner ge­stützt auf die Ar­ti­kel 72–76 ZDG ver­häng­ten Frei­heits­s­tra­fe;
k.
die Teil­nah­me an Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen im Zu­sam­men­hang mit Dis­zi­pli­nar- und Haft­pflicht­fäl­len, die aus­ser­halb ei­nes Zi­vil­dien­stein­sat­zes statt­fin­den;
l.
Arzt­be­su­che, zu de­nen das ZI­VI aus­ser­halb ei­nes Zi­vil­dien­stein­sat­zes auf­bie­tet;
m.175
Ter­mi­ne auf­grund von Prä­ven­tiv­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 76b Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
n.176
der Ein­füh­rungs­tag.

2 Wird die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son wäh­rend ei­nes Ur­laubs in­fol­ge von Krank­heit oder Un­fall vor­über­ge­hend ar­beits­un­fä­hig, so rech­net das ZI­VI die Ta­ge der Ar­beits­un­fä­hig­keit im Rah­men der Ab­we­sen­heits­ta­ge nach Ar­ti­kel 54 an die Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an.

171 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

172 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

173 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, mit Wir­kung seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

175 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

176 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 56a Betriebsferien 177

(Art. 24 ZDG)

Ar­beits­ta­ge, die in die Be­triebs­fe­ri­en des Ein­satz­be­trie­bes fal­len, wer­den nicht an die Er­fül­lung der or­dent­li­chen Zi­vil­dienst­leis­tun­gen an­ge­rech­net, es sei denn, die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son be­zie­he ih­re Fe­ri­en­ta­ge.

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 57 Mitteilung der angerechneten Tage

(Art. 24 ZDG)

Das ZI­VI teilt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son und dem Ein­satz­be­trieb mit, wel­che Ta­ge sie nicht an­ge­rech­net hat. Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son kann in­nert 30 Ta­gen ei­ne be­schwer­de­fä­hi­ge Ver­fü­gung ver­lan­gen.

10. Abschnitt: …

Art. 58178

178 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

7. Kapitel: Stellung der zivildienstpflichtigen Person

1. Abschnitt: Allgemeine Rechte und Pflichten

Art. 59 Beratung

(Art. 26 Abs. 1 ZDG; Art. 13 ZUG)179

1 Das ZI­VI weist zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die Hil­fe be­nö­ti­gen, bei Be­darf auf spe­zia­li­sier­te öf­fent­li­che oder pri­va­te Stel­len hin.180

2 Es berät auf Ver­lan­gen die zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen in Rechts­fra­gen, die sich im Zu­sam­men­hang mit dem Voll­zug des Zi­vil­diens­tes stel­len.

3181

4 Für die so­zia­le Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung ei­ner zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, die ih­ren Ein­satz aus­ser­halb ih­res Wohn­sitz­kan­tons er­bringt, sind dann die So­zi­al­hil­fe­be­hör­den des Auf­ent­halts­kan­tons zu­stän­dig, wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son für einen Be­such bei der So­zi­al­hil­fe­be­hör­de vor­aus­sicht­lich mehr als einen Ar­beits­tag vom Ein­satz­be­trieb ab­we­send wä­re.182

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

181 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 59a183

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007 (AS 20073461). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 60184

184 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 60a185

185 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3083).

Art. 61 Politische und religiöse Propaganda 186

(Art. 27 ZDG)

Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ent­hält sich wäh­rend der Ar­beits­zeit so­wie in Lo­ka­li­tä­ten des Ein­satz­be­trie­bes und in Ge­mein­schafts­un­ter­künf­ten der po­li­ti­schen, re­li­gi­ösen und welt­an­schau­li­chen Pro­pa­gan­da.

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 62 Besondere Pflichten bei Einsätzen in Gruppen

(Art. 27 Abs. 5 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son über­nimmt zu­sätz­li­che Auf­ga­ben, die sich aus der Ge­mein­schafts­un­ter­brin­gung und -ver­pfle­gung er­ge­ben, auch wenn sie aus­ser­halb der Ar­beits­zeit zu er­le­di­gen sind.

2 Die Er­fül­lung die­ser zu­sätz­li­chen Auf­ga­ben gilt nicht als Leis­tung von Über­stun­den.

3 Der Ein­satz­be­trieb stellt si­cher, dass die zu­sätz­li­chen Auf­ga­ben mög­lichst gleich­mäs­sig auf al­le Mit­glie­der der Grup­pe ver­teilt wer­den.

4 Er be­rück­sich­tigt bei der Fest­le­gung der Ar­beits­zei­ten der ein­zel­nen Mit­glie­der der Grup­pe die Be­las­tung, die sich aus der Er­fül­lung der zu­sätz­li­chen Auf­ga­ben er­gibt.

2. Abschnitt: Rechte gegenüber dem Einsatzbetrieb

Art. 63 Berücksichtigung religiöser Pflichten

(Art. 28 Abs. 1 ZDG)

Bei der Fest­le­gung der Ar­beits- und Ru­he­zei­ten be­rück­sich­tigt der Ein­satz­be­trieb die re­li­gi­ösen Pflich­ten der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son im glei­chen Mass, wie er sie ge­gen­über sei­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern be­rück­sich­tigt.

Art. 64 Ausgleich von Überstunden

(Art. 28 Abs. 4 ZDG)

1 Über­stun­den ge­ben der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son An­spruch auf Frei­zeit von glei­cher Dau­er, es sei denn, der Ein­satz­be­trieb ge­wäh­re sei­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern kei­nen oder einen ge­rin­ge­ren Aus­gleich der Über­stun­den.

2 Über­stun­den ver­fal­len ent­schä­di­gungs­los, wenn sie nicht am En­de des Ein­sat­zes aus­ge­gli­chen sind.

3 Ein Ein­satz darf nicht ver­län­gert wer­den, da­mit Über­stun­den aus­ge­gli­chen wer­den kön­nen.187

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 65 Leistungen zugunsten der zivildienstleistenden Person im allgemeinen

(Art. 29 ZDG)

1 Das WBF legt die Hö­he der nach Ar­ti­kel 29 ZDG ge­schul­de­ten Geld­leis­tun­gen fest.188

2 Be­an­sprucht die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son durch den Ein­satz­be­trieb an­ge­bo­te­ne Na­tu­ral­leis­tun­gen nicht, so hat sie kei­nen An­spruch auf ent­spre­chen­de Geld­leis­tun­gen, es sei denn, die An­nah­me der Na­tu­ral­leis­tun­gen kön­ne ihr nicht zu­ge­mu­tet wer­den.189

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 66 Unterkunft 190

(Art. 29 Abs. 1 Bst. d und 2 ZDG)

Ist der Ein­satz­be­trieb nicht in der La­ge, der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son ei­ne Un­ter­kunft zur Ver­fü­gung zu stel­len, so kommt er für die nach­ge­wie­se­nen ef­fek­ti­ven Kos­ten für ei­ne von ihm vor­ge­schla­ge­ne, zu­mut­ba­re ex­ter­ne Un­ter­kunft auf.

190 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 67 Wegkostenentschädigung 191

(Art. 29 Abs. 1 Bst. e und 2 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb ent­schä­digt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son für die nach­ge­wie­se­nen ef­fek­ti­ven Kos­ten für den täg­li­chen Ar­beits­weg. Die Ent­schä­di­gung rich­tet sich nach den Kos­ten für die Be­nüt­zung der öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel auf Ba­sis der güns­tigs­ten Va­ri­an­te.

2 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son hat kei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung, wenn sie ih­re Pri­vat­un­ter­kunft be­nützt, ob­wohl der Ein­satz­be­trieb ei­ne nä­her beim Ein­satzort ge­le­ge­ne, zu­mut­ba­re Un­ter­kunft an­bie­tet. Der Ein­satz­be­trieb ent­schä­digt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son je­doch für die nach­ge­wie­se­nen ef­fek­ti­ven Kos­ten für den täg­li­chen Ar­beits­weg, wenn die an­ge­bo­te­ne Un­ter­kunft we­sent­lich wei­ter ent­fernt liegt als die Pri­vat­un­ter­kunft.

3 Be­nützt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ein Abon­ne­ment, so ent­schä­digt der Ein­satz­be­trieb die Kos­ten an­teil­mäs­sig pro an­re­chen­ba­re Ta­ge des Zi­vil­dien­stein­sat­zes, so­fern dies für ihn die güns­tigs­te Va­ri­an­te ist. An­dern­falls ent­schä­digt der Ein­satz­be­trieb die­je­ni­gen Kos­ten, die er nach Ab­satz 1 tra­gen müss­te.

4 Be­nützt die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son an­stel­le der öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­tel ein pri­va­tes Mo­tor­fahr­zeug, so hat sie kei­nen An­spruch auf Weg­kos­ten­ent­schä­di­gung, so­fern für den täg­li­chen Ar­beits­weg ins­ge­samt ma­xi­mal drei Stun­den be­nö­tigt wer­den.

5 Ist die Be­nüt­zung ei­nes pri­va­ten Mo­tor­fahr­zeugs für den gan­zen Ar­beits­weg oder Tei­le da­von un­um­gäng­lich, so ent­schä­digt der Ein­satz­be­trieb die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son da­für.

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 68 Zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit Einsätzen im Ausland

(Art. 29 Abs. 1 Bst. f ZDG)

Der Ein­satz­be­trieb über­nimmt bei Ein­sät­zen im Aus­land die­je­ni­gen Kos­ten, die bei der Auf­ga­ben­er­fül­lung not­wen­di­ger­wei­se an­fal­len und die er sei­nen ei­ge­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern im Aus­land üb­li­cher­wei­se auch er­stat­tet. Das ZI­VI re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 69 Ausschluss weiterer Leistungen 192

(Art. 29 ZDG)

1 Ab­spra­chen zwi­schen dem Ein­satz­be­trieb und der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, wel­che ei­ne Aus­deh­nung oder ei­ne Re­duk­ti­on der Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 29 ZDG bein­hal­ten, sind nich­tig.193

2 Der Ein­satz­be­trieb darf über Ar­ti­kel 29 ZDG hin­aus we­der der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son noch ihr na­he ste­hen­den Per­so­nen geld­wer­te Leis­tun­gen er­brin­gen, es sei denn, es hand­le sich um Geld­leis­tun­gen an­stel­le von nicht be­an­spruch­ten Na­tu­ral­leis­tun­gen (Art. 65 Abs. 2).194

3 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son er­stat­tet Leis­tun­gen, wel­che un­ter Miss­ach­tung von Ab­satz 2 er­bracht wur­den, nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 64 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts195 an den Ein­satz­be­trieb zu­rück.

4 Geld­leis­tun­gen, wel­che die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son als Spen­de oder der­glei­chen wäh­rend der Dau­er ei­nes Ein­sat­zes an den Ein­satz­be­trieb ge­leis­tet hat, sind voll­um­fäng­lich zu­rück­zu­er­stat­ten. Zah­lungs­ver­spre­chen für Spen­den oder der­glei­chen, wel­che die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son im Rah­men der Pla­nung ih­rer Ein­sät­ze oder wäh­rend der Dau­er ei­nes Ein­sat­zes an den Ein­satz­be­trieb ge­leis­tet hat, sind nich­tig.196

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

193 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

194 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

195SR 220

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

Art. 70 Urlaub
a. Verfahren


(Art. 30 ZDG)197

1 Ur­laub wird auf Ge­such der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son hin durch den Ein­satz­be­trieb ge­währt oder durch das ZI­VI im Auf­ge­bot be­wil­ligt.

2 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son stellt das Ur­laubs­ge­such schrift­lich und legt all­fäl­li­ge Be­weis­mit­tel bei.

3198

4 Sie darf einen be­wil­lig­ten Ur­laub nicht an­tre­ten oder wei­ter­füh­ren, wenn der Ur­laubs­grund weg­fällt.199

5 Der Ein­satz­be­trieb legt der Dienst­ta­ge­mel­dung an das ZI­VI das be­wil­lig­te Ur­laubs­ge­such bei.200

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

198 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

199 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

200 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Nov. 1998 (AS 1998 2519).

Art. 71 b. Richtlinien zum Entscheid

(Art. 30 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb ge­währt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son in fol­gen­den Fäl­len Ur­laub von längs­tens drei Ta­gen Dau­er:

a.
bei Tod oder schwe­rer Er­kran­kung ei­nes na­hen An­ge­hö­ri­gen;
b.
wenn sie hei­ra­tet;
c.
bei der Ge­burt ei­nes ei­ge­nen Kin­des;
d.201
für das Ab­le­gen von Prü­fun­gen der be­ruf­li­chen Aus­bil­dung, die nicht ver­scho­ben wer­den kön­nen.

2 Er ge­währt fer­ner Ur­laub von längs­tens ei­nem Tag Dau­er für:

a.202
b.
das Ein­schrei­ben und die Ein­füh­rung an ei­ner Lehr­an­stalt, so­fern die per­sön­li­che An­we­sen­heit der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son dort zwin­gend er­for­der­lich ist;
c.
die Teil­nah­me an Sit­zun­gen von Be­hör­den, wenn die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son ein ent­spre­chen­des Man­dat in­ne­hat.

3 Er kann, wenn es die Ver­hält­nis­se sei­nes Be­triebs ge­stat­ten, in fol­gen­den Fäl­len Ur­laub von längs­tens ei­nem Tag Dau­er ge­wäh­ren:

a.
für dring­li­che Ver­rich­tun­gen, wel­che die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son nicht in die Frei­zeit ver­le­gen und nicht wäh­rend der Gleit­zeit er­le­di­gen kann;
b.203
zu an­de­ren wich­ti­gen Zwe­cken, wenn die Ab­leh­nung des Ge­suchs für die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son oder ih­ren Ar­beit­ge­ber un­zu­mut­bar wä­re.

4 Will der Ein­satz­be­trieb einen län­ge­ren Ur­laub be­wil­li­gen, so be­an­tragt er die ent­spre­chen­de Be­fug­nis beim ZI­VI.204

5 Für die be­ruf­li­che Aus- oder Wei­ter­bil­dung kann der Ein­satz­be­trieb der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son, so­fern es die Ver­hält­nis­se des Be­triebs er­lau­ben, Ur­laub un­ter der Be­din­gung ge­wäh­ren, dass sie Ab­we­sen­hei­ten nach­holt, die zwei Wo­chen­stun­den über­stei­gen. Für ei­ne re­gel­mäs­si­ge Aus- oder Wei­ter­bil­dung muss er je­doch die Stel­lung­nah­me des ZI­VI ein­ho­len.

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

202 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

204 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 72 Ferientage

(Art. 24 ZDG)205

1 In ei­nem un­un­ter­bro­che­nen Ein­satz von min­des­tens 180 Ta­gen hat die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son für die ers­ten 180 Ta­ge An­spruch auf acht Fe­ri­en­ta­ge, für je­weils 30 wei­te­re Ein­satz­ta­ge auf zwei Fe­ri­en­ta­ge.206

2207

3 Nicht be­zo­ge­ne Fe­ri­en­ta­ge ver­fal­len ent­schä­di­gungs­los.

4 Fin­det ein un­un­ter­bro­che­ner Ein­satz in meh­re­ren Ein­satz­be­trie­ben statt, so be­zieht die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son die Fe­ri­en­ta­ge an­teils­mäs­sig beim je­wei­li­gen Ein­satz­be­trieb.208

5 Will ei­ne zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son einen Ein­satz von we­ni­ger als 180 Ta­gen Dau­er so ver­län­gern, dass sie An­spruch auf den Be­zug von Fe­ri­en­ta­gen er­hält, und will sie zu­gleich den Ein­satz­be­trieb wech­seln, so heisst das ZI­VI die Ver­län­ge­rung nur gut, wenn die Ein­satz­be­trie­be sich über den Be­zug der Fe­ri­en­ta­ge ei­ni­gen.209

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

207 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

208 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

209 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 73 Betriebsferien

(Art. 79 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son be­zieht ih­re Fe­ri­en­ta­ge wenn mög­lich wäh­rend den Be­triebs­fe­ri­en des Ein­satz­be­trie­bes.

2 und 3210

210 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 74211

211 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

3. Abschnitt: Pflichten gegenüber Behörden und Einsatzbetrieb

Art. 75 Meldepflicht
a. Kontrolldaten
212


(Art. 32 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det dem ZI­VI un­ver­züg­lich ins­be­son­de­re:

a.
die Än­de­rung der Adres­sen des Wohn­sit­zes und des Auf­ent­halts­or­tes;
b.
die Än­de­rung der Per­so­na­li­en;
c.
den Be­ruf und des­sen Än­de­rung;
d.213

2214

3 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, die wäh­rend mehr als sechs Mo­na­ten an den ge­mel­de­ten Adres­sen nicht er­reich­bar sind, be­zeich­nen dem ZI­VI ei­ne Zu­stel­l­adres­se in der Schweiz.

4 Das ZI­VI kann die er­for­der­li­chen Mass­nah­men er­grei­fen, um den Wohn­sitz und den Auf­ent­halts­ort ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son aus­fin­dig zu ma­chen.

5 Es lei­tet die Än­de­rung der Per­so­na­li­en dem Kom­man­do Aus­bil­dung wei­ter.215

6 Die Ab­sät­ze 1 Buch­sta­ben a und b, 3 und 4 gel­ten sinn­ge­mä­ss für Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 12 ZDG aus dem Zi­vil­dienst aus­ge­schlos­sen wor­den sind, bis zum En­de des Jah­res, in dem sie aus der Zi­vil­dienst­pflicht ent­las­sen wer­den.216

212 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

213 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

214 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

215 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

216 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 76 b. Arbeitsunfähigkeit

(Art. 32 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son mel­det dem ZI­VI un­ver­züg­lich, wenn sie ein Auf­ge­bot aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht be­fol­gen kann. Sie legt der Mel­dung ein Arzt­zeug­nis bei.

2 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son teilt dem Ein­satz­be­trieb je­de Be­ein­träch­ti­gung ih­rer Ar­beits­fä­hig­keit in­fol­ge von Krank­heit oder Un­fall un­ver­züg­lich mit.

3 Sie be­sorgt sich ein Arzt­zeug­nis und legt die­ses in­nert drei Ta­gen dem Ein­satz­be­trieb vor. In der Arzt­wahl ist sie frei. Dau­ert der Ein­satz län­ger als einen Tag, so muss sie ein Arzt­zeug­nis nur vor­le­gen, wenn die Be­ein­träch­ti­gung län­ger als einen Tag dau­ert.217

4 Der Ein­satz­be­trieb mel­det dem ZI­VI so­fort, wenn die vor­aus­sicht­li­che Dau­er der Ar­beits­un­fä­hig­keit fünf Ta­ge über­schrei­tet.218

5 Er legt das Arzt­zeug­nis der nächs­ten Dienst­ta­ge­mel­dung an das ZI­VI bei.

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 76a c. Beeinträchtigung des Gesundheitszustandes 219

(Art. 32 ZDG)

Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son mel­det dem ZI­VI zu Be­ginn je­des Ein­sat­zes Be­ein­träch­ti­gun­gen ih­res Ge­sund­heits­zu­stan­des so­wie ih­rer Ar­beits­fä­hig­keit. Sie legt der Mel­dung ein Arzt­zeug­nis bei.

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Sept. 1998 (AS 1998 2519). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 76b Medizinische Massnahmen vor Auslandeinsätzen 220

(Art. 7 Abs. 4 Bst. a ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die im «Tä­tig­keits­be­reich Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» einen Aus­land­ein­satz leis­ten will:

a.
un­ter­zieht sich ei­ner me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chung zur Ab­klä­rung der phy­si­schen und psy­chi­schen Ein­satz­fä­hig­keit;
b.
setzt die von der Fach­stel­le fest­ge­leg­ten Prä­ven­tiv­mass­nah­men wie Imp­fun­gen und Me­di­ka­men­ten-Ein­nah­me um.

2 Das ZI­VI be­stimmt, wel­che Fach­stel­le für die me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chung und die Fest­le­gung der Prä­ven­tiv­mass­nah­men zu­stän­dig ist.

3 Das ZI­VI kann die Mass­nah­men nach Ab­satz 1 auch ge­gen­über zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen an­ord­nen, die in ei­nem an­de­ren Tä­tig­keits­be­reich einen Aus­land­ein­satz leis­ten wol­len.

220 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 77 Auskunftspflicht 221

(Art. 32 ZDG)

Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son wirkt bei sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des ZI­VI so­wie bei Mass­nah­men zur Er­folgs­kon­trol­le mit. Für ge­such­stel­len­de Per­so­nen gilt die Mit­wir­kungs­pflicht im Rah­men des Ein­füh­rungs­tags.

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

4. Abschnitt: Einführung und Ausbildung222

222 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 77a223

223 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 78 Einführung durch den Einsatzbetrieb

(Art. 48 Abs. 2 ZDG)224

Der Ein­satz­be­trieb ver­mit­telt auf der Ba­sis ei­nes Ein­füh­rungs­pro­gram­mes die prak­ti­schen Grund­kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten, die er­for­der­lich sind, da­mit die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son die im Auf­ge­bot vor­ge­se­he­nen Tä­tig­kei­ten kor­rekt und wirt­schaft­lich ver­rich­ten kann und kei­nen Scha­den ver­ur­sacht.

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 79 Einführungskosten des Einsatzbetriebs

(Art. 37 Abs. 2 und 48 Abs. 2 ZDG)225

1 Der Ein­satz­be­trieb trägt in der Re­gel die Kos­ten der er­for­der­li­chen Ein­füh­rung der bei ihm ih­ren Zi­vil­dienst leis­ten­den Per­so­nen selbst.

2 Der Bund kann bis zu ei­nem Drit­tel der Ein­füh­rungs­kos­ten, höchs­tens aber 833 Fran­ken pro zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son über­neh­men, wenn der Ein­satz­be­trieb nicht in der La­ge ist, das er­for­der­li­che Sach­wis­sen selbst zu ver­mit­teln.

3 Ein Ein­satz­be­trieb, der Un­ter­stüt­zung durch den Bund wünscht, stellt recht­zei­tig vor Er­lass des Auf­ge­bots ein be­grün­de­tes Ge­such an das ZI­VI. Geht das Ge­such oh­ne be­son­de­ren Grund erst nach Be­ginn der Ein­füh­rung beim ZI­VI ein, so über­nimmt der Bund die be­reits an­ge­fal­le­nen Ein­füh­rungs­kos­ten nicht.

4 Das ZI­VI kann mit der Kos­ten­gut­spra­che Auf­la­gen und Be­din­gun­gen ver­fü­gen.

225 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 80 Ausbildungskurse des ZIVI 226

(Art. 36 Abs. 2 Bst. a und 3 so­wie 37 Abs. 1 ZDG)

1 Das ZI­VI or­ga­ni­siert ein­satz­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dungs­kur­se zu fol­gen­den The­men:

a.
Kom­mu­ni­ka­ti­on und Be­treu­ung;
b.
Pfle­ge­hil­fe;
c.
Be­treu­ung von Men­schen mit ei­ner Be­ein­träch­ti­gung;
d.
Be­treu­ung von be­tag­ten Men­schen;
e.
Be­treu­ung von Kin­dern;
f.
Be­treu­ung von Ju­gend­li­chen;
g.
Um­welt- und Na­tur­schutz;
h.
Um­gang mit der Mo­tor­sä­ge;
i.
Si­cher­heit im Aus­land­ein­satz.

2 Es kann wei­te­re Aus­bil­dungs­kur­se or­ga­ni­sie­ren:

a.
wenn die­se qua­li­ta­tiv bes­ser oder kos­ten­güns­ti­ger sind als die Ein­füh­rung durch die Ein­satz­be­trie­be;
b.
wenn den Ein­satz­be­trie­ben die Mög­lich­keit zur Ein­füh­rung fehlt und ei­ne grös­se­re An­zahl zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen be­trof­fen ist;
c.
zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on.

3 Es kann Drit­te mit der Durch­füh­rung der Aus­bil­dungs­kur­se be­auf­tra­gen und ex­ter­ne Fach­kräf­te bei­zie­hen.

4 Es be­treibt ein um­fas­sen­des Aus­bil­dungs-Qua­li­täts­ma­na­ge­ment.

5 Aus­bil­dungs­kur­se des ZI­VI ent­bin­den den Ein­satz­be­trieb nicht von sei­ner Ein­füh­rungs­pflicht nach Ar­ti­kel 78.

6 Der Bund be­zahlt bis zu 3000 Fran­ken pro Kurs­teil­neh­me­rin oder Kurs­teil­neh­mer und Kurs.

226 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 81 Kursbesuch 227

(Art. 36 Abs. 1 und 2 Bst. a und e ZDG)

1 Wer Zi­vil­dienst leis­tet, be­sucht die in den Pflich­ten­hef­ten ein­ge­tra­ge­nen Aus­bil­dungs­kur­se, so­fern die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 81a er­füllt sind.

2 Das ZI­VI kann die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son vom Aus­bil­dungs­kurs dis­pen­sie­ren:

a.
auf Er­su­chen der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son, wenn die­se ei­ne ver­gleich­ba­re Aus­bil­dung vor­wei­sen kann;
b.
wenn die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son den ge­plan­ten Aus­bil­dungs­kurs aus ge­sund­heit­li­chen Grün­den nicht an­tre­ten oder zu En­de füh­ren kann und kein Er­satz­kurs ge­fun­den wer­den kann.

3 Wer einen Aus­bil­dungs­kurs be­sucht hat, muss die­sen im Rah­men wei­te­rer Ein­sät­ze nicht er­neut be­su­chen.

227 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 81a Zeitpunkt und Dauer der Ausbildungskurse und der anschliessenden Einsätze 228

(Art. 36 Abs. 1 und 2 Bst. a–d ZDG)

1 Wer einen Ein­satz von min­des­tens 54 Ta­gen Dau­er in der Pfle­ge oder Be­treu­ung leis­tet, be­sucht:

a.
vor oder zu Be­ginn des Ein­sat­zes einen fünf­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be a; und
b.
wäh­rend der ers­ten vier Wo­chen des Ein­sat­zes einen fünf­tä­gi­gen Kurs zu ei­nem The­ma nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–f, das auf­grund des Pflich­ten­hefts fest­ge­legt wur­de.

2 Falls der Ein­satz min­des­tens 180 Ta­ge dau­ert, ist zu­sätz­lich ein fünf­tä­gi­ger Ver­tie­fungs­kurs zu ei­nem The­ma nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–f zu be­su­chen, das auf­grund des Pflich­ten­hefts fest­ge­legt wur­de. Der Ver­tie­fungs­kurs ist frü­he­s­tens einen Mo­nat nach dem Be­such des Kur­ses nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b, je­doch nicht spä­ter als zwei Mo­na­te vor dem En­de des Ein­sat­zes zu be­su­chen.

3 Wer einen Ein­satz von min­des­tens 54 Ta­gen Dau­er im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» leis­tet, be­sucht wäh­rend der ers­ten vier Wo­chen des Ein­sat­zes einen fünf­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be g.

4 Kann das ZI­VI im op­ti­ma­len Zeit­fens­ter kei­nen oder nicht ge­nü­gend Kur­splät­ze an­bie­ten, so ist der Kurs­be­such auch zu ei­nem frü­he­ren oder spä­te­ren Zeit­punkt mög­lich.

5 Ei­ne Mo­tor­sä­ge darf nur be­die­nen, wer vor­gän­gig den zwei­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be h be­sucht hat.

6 Wer einen Aus­land­ein­satz im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» leis­ten will, be­sucht vor­gän­gig einen zwei- bis fünf­tä­gi­gen Kurs nach Ar­ti­kel 80 Ab­satz 1 Buch­sta­be i, so­fern es die Si­cher­heits­la­ge am Ein­satzort er­for­dert.

7 Das ZI­VI kann den Be­such des Lehr­gangs «Pfle­ge­hel­fe­rin, Pfle­ge­hel­fer» des Schwei­ze­ri­schen Ro­ten Kreu­zes be­wil­li­gen:

a.
wenn der Ein­satz­be­trieb dies aus­drück­lich wünscht und der Ein­satz min­des­tens 180 Ta­ge dau­ert;
b.229
im Hin­blick auf Ein­sät­ze zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen oder Not­la­gen oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on.

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009 (AS 2009 1101). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

229 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 82 Konzeptkosten 230

(Art. 37 Abs. 2 Bst. a ZDG)

1 Er­klärt das ZI­VI das Kurs­kon­zept ei­nes Ein­satz­be­triebs oder ei­nes Drit­ten für an­de­re als die vom ZI­VI an­ge­bo­te­nen Aus­bil­dungs­kur­se als mass­ge­blich, so kann der Bund bis zu 75 Pro­zent der Kos­ten der­je­ni­gen Kon­zept­ar­bei­ten ver­gü­ten, die oh­ne Auf­trag des ZI­VI ge­leis­tet wur­den.

2 Das ZI­VI kann selbst Auf­trä­ge zur Er­ar­bei­tung von Kurs­kon­zep­ten er­tei­len, wel­che als Grund­la­ge für Ein­füh­rungs­kur­se der Ein­satz­be­trie­be oder für ein­satz­spe­zi­fi­sche Aus­bil­dungs­kur­se die­nen sol­len. Der Bund trägt die Kos­ten.

230 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

5. Abschnitt: Kosten der Reisen und des Gepäcktransports

Art. 83 Reisen ohne Kostenfolge für die zivildienstpflichtige Person

(Art. 39 ZDG)

1 An­läss­lich des Ein­rückens und der Ent­las­sung reist die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kos­ten­los mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln von ih­rem Wohn­sitz oder Auf­ent­halts­ort an den Ein­satzort und zu­rück.231

2232

3 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son, die wäh­rend ih­res Ein­sat­zes nicht ih­re Pri­vat­un­ter­kunft be­nützt, hat zu­dem An­spruch auf ei­ne wö­chent­li­che kos­ten­lo­se Rei­se mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln vom Ein­satzort an ih­ren Wohn­sitz oder Auf­ent­halts­ort und zu­rück.233

4 Das ZI­VI legt die An­zahl der Rei­sen nach Ab­satz 3 im Ver­hält­nis zur Ein­satz­dau­er fest.234

5 Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son er­hält auf Ge­such hin die er­for­der­li­chen Fahr­aus­wei­se.235

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

232 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

235 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 84 Meldung und Abrechnung 236

(Art. 39 ZDG)

1 Das ZI­VI er­hebt bei den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen pe­ri­odisch, wel­che Rei­sen nach Ar­ti­kel 83 sie un­ter­nom­men ha­ben.

2 Der Bund er­stat­tet den Un­ter­neh­mun­gen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs die Kos­ten die­ser Rei­sen. Es gilt ein er­mäs­sig­ter Fahr­preis.

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 85 Reisen zum ermässigten Fahrpreis 237

(Art. 39 ZDG)

Die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son reist mit ih­rem Zi­vil­dienst­aus­weis wäh­rend ih­res Ein­sat­zes mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln zu ei­nem er­mäs­sig­ten Fahr­preis.

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

Art. 86 Kosten des Gepäcktransports

(Art. 39 ZDG)

1 Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son zahlt die Kos­ten des Ge­päck­trans­ports an­läss­lich des Ein­rückens und der Ent­las­sung selbst.

2 Das ZI­VI zahlt der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son ge­gen Vor­la­ge der Quit­tun­gen die Kos­ten der Ge­päck­trans­por­te mit den Un­ter­neh­mun­gen des öf­fent­li­chen Ver­kehrs, so­fern die Trans­por­te not­wen­dig wa­ren. Sie über­nimmt kei­ne Um­zugs­kos­ten.238

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

6. Abschnitt: Ausrüstung zur Kennzeichnung239

239 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

Art. 86a Kennzeichnung der zivildienstleistenden Personen 240

(Art. 40a ZDG)

1 Das ZI­VI legt fest, wel­che Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son zu ih­rer Kenn­zeich­nung un­ent­gelt­lich als Ei­gen­tum ab­ge­ge­ben wer­den kön­nen.

2 Der Um­fang der un­ent­gelt­lich ab­ge­ge­be­nen Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de ist ab­hän­gig von der An­zahl noch zu leis­ten­der Zi­vil­dienst­ta­ge.

3 Zu­sätz­li­che Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de kön­nen zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen ge­gen Ge­bühr ab­ge­ge­ben wer­den.

4 Das ZI­VI er­lässt Wei­sun­gen zur Ver­wen­dung und Be­hand­lung der Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de.

240 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 86b Kennzeichnung von Einsatzbetrieben und Gruppeneinsätzen

(Art. 15a ZDG)

1 Das ZI­VI kann In­sti­tu­tio­nen, wel­che ih­re An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb sicht­bar ma­chen wol­len, un­ter­stüt­zen, in­dem es die­sen ge­eig­ne­te Schrift­trä­ger zur Ver­fü­gung stellt.

2 Das ZI­VI sorgt da­für, dass Grup­pen­e­in­sät­ze als Zi­vil­dien­ste­in­sät­ze ge­kenn­zeich­net wer­den kön­nen.

8. Kapitel: Verfahren der Anerkennung als Einsatzbetrieb241

241 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 87 Gesuch 242

(Art. 41 Abs. 1 und 43 Abs. 1 ZDG)

1 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on weist im Ge­such nach, dass sie die An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 2–6 ZDG er­füllt.

2 Er­füllt sie die An­for­de­run­gen mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG, so weist sie zu­sätz­lich nach, dass die Pflich­ten­hef­te für zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­so­nen aus­sch­liess­lich Auf­ga­ben ent­hal­ten, die den Tä­tig­keits­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG ent­spre­chen (Art. 42 Abs. 2bis ZDG).

3 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on legt dem Ge­such zu­dem fol­gen­de Un­ter­la­gen bei:

a.
den Tä­tig­keits- und Ge­schäfts­be­richt der letz­ten zwei Jah­re;
b.
die Sta­tu­ten und Rechts­grund­la­gen;
c.
das Or­ga­ni­gramm der ge­sam­ten In­sti­tu­ti­on und den Stel­len­plan des be­trof­fe­nen Teil­be­reichs;
d.
die Pflich­ten­hef­te der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen;
e.
den Nach­weis der Ge­mein­nüt­zig­keit; das ZI­VI kann In­sti­tu­tio­nen des öf­fent­li­chen Rechts von die­sem Nach­weis ent­bin­den.

4 In­sti­tu­tio­nen, die Aus­land­e­in­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» an­bie­ten, müs­sen zu­sätz­lich fol­gen­de Un­ter­la­gen bei­le­gen:

a.
die Auf­stel­lung der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen;
b.
die Be­schrei­bung der vor­ge­se­he­nen Si­cher­heits­mass­nah­men, in­klu­si­ve ei­nes Ein­füh­rungs­pro­gramms für Zi­vil­dienst­leis­ten­de in Si­cher­heits­a­spek­te;
c.
die Be­schrei­bung der lau­fen­den so­wie den Nach­weis über be­reits er­folg­reich ab­ge­schlos­se­ne Pro­jek­te;
d.
den Nach­weis über die Art der Fi­nan­zie­rung und der Eva­lua­ti­on der Pro­jek­te.

5 Land­wirt­schaft­li­che Be­trie­be müs­sen die Un­ter­la­gen nach Ab­satz 3 nicht ein­rei­chen. Sie wei­sen nach, dass sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 5 be­zie­hungs­wei­se 6 er­fül­len.

6 Wer zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen zur Be­wäl­ti­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen so­wie zur Re­ge­ne­ra­ti­on bei­zie­hen will, legt sei­nem Ge­such ei­ne Be­stä­ti­gung der ört­li­chen Be­hör­den oder des zu­stän­di­gen Füh­rungs­or­gans bei. Die Be­stä­ti­gung ent­hält ins­be­son­de­re An­ga­ben zum Er­eig­nis und zur Ko­or­di­na­ti­on des Zi­vil­dien­stein­sat­zes mit an­de­ren Ein­satz­kräf­ten so­wie ei­ne Ein­schät­zung des Auf­wands.

7 Ab­satz 6 gilt auch bei Ein­sät­zen zur Vor­beu­gung von Ka­ta­stro­phen und Not­la­gen, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.

8 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on legt dar:

a.
wel­che Ein­füh­rung die zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen brau­chen und wie sie die­sen Ein­füh­rungs­be­darf ab­de­cken kann;
b.
wel­che Ein­sät­ze be­son­de­re An­for­de­run­gen an den Leu­mund der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen stel­len;
c.
wel­che be­son­de­ren An­for­de­run­gen, die der Ein­satz ge­mä­ss Pflich­ten­heft an die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son stellt, durch das ZI­VI über­prüft wer­den sol­len;
d.
die Auf­ga­ben der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen, die im Pflich­ten­heft fest­zu­hal­ten sind.

9 Er­füllt die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG, so kann das Pflich­ten­heft Auf­ga­ben ent­hal­ten, die den Tä­tig­keits­be­rei­chen nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 ZDG nicht ent­spre­chen.

10 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on er­klärt ih­ren Wil­len, als Ein­satz­be­trieb die Pflich­ten und Rech­te nach dem ZDG und des­sen Voll­zugs­ver­ord­nun­gen zu re­spek­tie­ren.

11 Das ZI­VI kann wei­te­re Un­ter­la­gen und Aus­künf­te ver­lan­gen.

12 Die zu­stän­di­gen Per­so­nen des ZI­VI kön­nen die Ein­satz­be­trie­be be­su­chen.

242 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 87a Elektronisch eingereichtes Gesuch

(Art. 41 Abs. 1 ZDG)

1 Die ge­such­stel­len­de In­sti­tu­ti­on kann ihr Ge­such um An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb auf elek­tro­ni­schem Weg ein­rei­chen. Sie be­stä­tigt die Ein­rei­chung mit ei­ner im Ori­gi­nal nach­ge­reich­ten, von Hand un­ter­zeich­ne­ten Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 87 Ab­satz 10. 243

2 An­trä­ge auf An­pas­sung der An­er­ken­nung be­nö­ti­gen kei­ne Be­stä­ti­gung nach Ab­satz 1.

243 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 88 Ablehnung infolge genügender Nachfrage

(Art. 42 Abs. 3 Bst. a ZDG)

1 Das ZI­VI be­ur­teilt die Nach­fra­ge nach Ein­satz­mög­lich­kei­ten mit Blick auf die ein­zel­nen Wirt­schafts­räu­me des Ein­zugs­ge­biets ei­nes Re­gio­nal­zen­trums.

2 Zur Be­ur­tei­lung der Nach­fra­ge stellt es auf die Be­le­gung ähn­lich aus­ge­rich­te­ter Pflich­ten­hef­te in ver­gleich­ba­ren Ein­satz­be­trie­ben ab.

3 Baut es ein Schwer­punkt­pro­gramm auf, so kann es von der An­wen­dung von Ab­satz 2 ab­se­hen.

Art. 89 Anerkennung

(Art. 42 und 43 Abs. 1 ZDG)

1 Der An­er­ken­nungs­ent­scheid ent­hält ins­be­son­de­re:

a.244
Pflich­ten­hef­te mit An­for­de­rungs­pro­fi­len;
b.
die Zahl der be­wil­lig­ten Ar­beitsplät­ze pro Pflich­ten­heft;
c.
die Höchst­zahl der gleich­zei­tig im Ein­satz­be­trieb tä­ti­gen zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen (Art. 9);
d.
ei­ne Aus­sa­ge zur Ab­ga­be­pflicht und zu de­ren Um­fang;
e.
die Be­zeich­nung der ge­gen­über der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son wei­sungs­be­rech­tig­ten Stel­le.

2 Das ZI­VI be­fris­tet den An­er­ken­nungs­ent­scheid, wenn es sich um einen Ein­satz zur Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge oder um einen Ein­satz zur Re­ge­ne­ra­ti­on han­delt.245

2bis Es be­fris­tet den An­er­ken­nungs­ent­scheid zu­dem, wenn es sich um einen Ein­satz zur Vor­beu­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder Not­la­ge han­delt, so­fern sich die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men auf ein sich un­mit­tel­bar ab­zeich­nen­des Er­eig­nis be­zie­hen.246

3 Es kann im An­er­ken­nungs­ent­scheid dem Ein­satz­be­trieb ei­ne Be­tei­li­gung des Bun­des an den Ein­füh­rungs­kos­ten (Art. 37 ZDG) so­wie Fi­nanz­hil­fen (Art. 47 ZDG) in Aus­sicht stel­len.

4 Hat das Ge­such sich auf meh­re­re In­sti­tu­tio­nen be­zo­gen, so er­hält je­de einen ei­ge­nen Ent­scheid.

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

246 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 90 Anerkennung einer Institution des Bundes

(Art. 42 ZDG)

1 Die An­er­ken­nung ei­ner In­sti­tu­ti­on des Bun­des als Ein­satz­be­trieb er­folgt durch ei­ne schrift­li­che Ver­ein­ba­rung mit dem ZI­VI.

2 Sie kann im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men an­ge­passt und auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 91 Überprüfung des Anerkennungsentscheids

(Art. 42 ZDG)247

1 Das ZI­VI kann je­der­zeit über­prü­fen, ob der An­er­ken­nungs­ent­scheid den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen ent­spricht.

2 Es kann vom Ein­satz­be­trieb Un­ter­la­gen und Aus­künf­te ver­lan­gen.

247 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 92 Anpassung und Widerruf des Anerkennungsentscheides

(Art. 23 Abs. 1 und 42 ZDG)248

1 Das ZI­VI kann den An­er­ken­nungs­ent­scheid an­pas­sen, wenn der Ein­satz­be­trieb einen ent­spre­chen­den An­trag stellt, die Er­geb­nis­se ei­ner In­spek­ti­on dies er­for­dern oder ein Pflich­ten­heft kei­nem Be­darf mehr ent­spricht.

2 Es passt den An­er­ken­nungs­ent­scheid an, wenn des­sen Über­prü­fung nach Ar­ti­kel 91 dies ver­langt oder der Kreis der ab­ga­be­pflich­ti­gen Ein­satz­be­trie­be nach Ar­ti­kel 46 ZDG än­dert.

3 Es kann den An­er­ken­nungs­ent­scheid wi­der­ru­fen, wenn im Ein­satz­be­trieb wäh­rend drei auf­ein­an­der fol­gen­den Jah­ren kein Ein­satz oder nur Pro­be­e­in­sät­ze statt­ge­fun­den ha­ben.

4 Es wi­der­ruft den An­er­ken­nungs­ent­scheid, wenn der Ein­satz­be­trieb:

a.249
ei­ne An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zung nach den Ar­ti­keln 2–6 und al­len­falls 42 Ab­satz 2bis ZDG nicht mehr er­füllt;
b.
wie­der­holt ein­zel­ne Pflich­ten ver­letzt, die ihm das Ge­setz, dar­auf ge­stütz­te Ver­ord­nun­gen oder die An­er­ken­nungs­ver­fü­gung auf­er­le­gen; oder
c.
aus an­de­ren Grün­den kei­ne Ge­währ für einen or­dent­li­chen Voll­zug des Zi­vil­diens­tes mehr bie­tet.250

4bis Wenn das ZI­VI Kennt­nis von Um­stän­den be­kommt, wel­che den Wi­der­ruf der An­er­ken­nung zur Fol­ge ha­ben kön­nen, kann es be­reits ver­füg­te Auf­ge­bo­te zu Ein­sät­zen wi­der­ru­fen, die noch nicht an­ge­tre­ten wur­den.251

4ter Das ZI­VI ver­mit­telt der von ei­nem Wi­der­ruf des Auf­ge­bots be­trof­fe­nen zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son so­fort einen neu­en Ein­satz.252

5 Der Wi­der­ruf wird auf einen Zeit­punkt hin ver­fügt, in dem al­le lau­fen­den Ein­sät­ze be­en­det sind.

6 Das ZI­VI kann bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Ar­beits­markt­be­hör­de und bei wei­te­ren spe­zia­li­sier­ten In­sti­tu­tio­nen In­for­ma­tio­nen ein­ho­len.

7 Ei­ne In­sti­tu­ti­on, de­ren An­er­ken­nungs­ent­scheid ge­stützt auf Ab­satz 4 Buch­sta­ben b oder c wi­der­ru­fen wor­den ist, kann frü­he­s­tens fünf Jah­re nach Ein­tritt der Rechts­kraft des Wi­der­rufs­ent­scheids ein neu­es Ge­such um An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb stel­len.253

248 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

253 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073461).

9. Kapitel: Stellung des Einsatzbetriebes

1. Abschnitt: Verhältnis zu den Behörden

Art. 93 Inspektionen; Kontakte 254

(Art. 44 ZDG)255

1 Das ZI­VI führt In­spek­tio­nen im Ein­satz­be­trieb durch und kann fach­kun­di­ge Drit­te da­mit be­auf­tra­gen.256

2 Es teilt die Er­geb­nis­se den Be­tei­lig­ten nach Mass­ga­be ih­rer Be­trof­fen­heit mit.

3 Es un­ter­hält re­gel­mäs­si­ge Kon­tak­te mit dem Ein­satz­be­trieb.257

254 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

256 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 94 Auskunftspflicht; Diensttagemeldung

(Art. 45 ZDG)

1 Der Ein­satz­be­trieb er­teilt dem ZI­VI auf Ver­lan­gen al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te, die im Zu­sam­men­hang mit der Zi­vil­dienst­leis­tung ste­hen, und legt ihm die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen vor. Er mel­det ihm un­ver­züg­lich wich­ti­ge be­son­de­re Vor­komm­nis­se.

2 Er stellt dem ZI­VI in­nert fünf Ta­gen ab En­de der Ab­rech­nungs­pe­ri­ode die Dienst­ta­ge­mel­dung zu.258

258 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 95 Höhe der Abgaben des Einsatzbetriebes 259

(Art. 46 Abs. 1 ZDG)

1 Die Ab­ga­be ei­nes Ein­satz­be­trie­bes folgt dem pro­gres­si­ven Ta­rif nach An­hang 2a. Die Be­rech­nung stützt sich auf den­je­ni­gen Ta­ges­an­satz nach An­hang 2a, der zu Be­ginn ei­ner Mel­de­pe­ri­ode gilt.

2 Wäh­rend der ers­ten 26 Ta­ge des Ein­sat­zes schul­det der Ein­satz­be­trieb nur die hal­be Ab­ga­be.

259 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 96 Verzicht auf die Erhebung der Abgaben 260

(Art. 46 Abs. 1bis, 2 und 3 ZDG)

1 Das ZI­VI kann auf die Er­he­bung der Ab­ga­ben ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten:

a.
wenn in ei­nem Tä­tig­keits­be­reich in ei­ner Re­gi­on das An­ge­bot an be­wil­lig­ten Ein­satz­plät­zen die Nach­fra­ge nach ent­spre­chen­den Ein­satz­mög­lich­kei­ten zu we­ni­ger als 50 Pro­zent deckt;
b.
wenn es sich beim Ein­satz­be­trieb um einen land­wirt­schaft­li­chen Be­trieb han­delt, des­sen Ein­kom­men 25 000 Fran­ken im Jahr nicht über­steigt;
c.
bei ei­nem Auf­ge­bot von Am­tes we­gen (Art. 31a Abs. 4), das er­folgt ist, weil die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son nicht sel­ber Hand zu ei­ner Ein­satz­ver­ein­ba­rung ge­bo­ten hat­te; das ZI­VI muss auf­grund des bis­he­ri­gen Ver­hal­tens der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son vor­gän­gig zum Schluss ge­kom­men sein, dass die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son spe­zi­ell ge­führt wer­den muss und dies mit ei­nem aus­ser­ge­wöhn­lich ho­hen Zu­satz­auf­wand ver­bun­den ist;
d.
wenn ei­ne zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son mit ei­ner ge­sund­heit­li­chen Be­ein­träch­ti­gung auf­ge­bo­ten wur­de, so­fern vor­gän­gig:
1.
ei­ne Vor­spra­che beim ZI­VI statt­ge­fun­den hat, und
2.
das ZI­VI nach Rück­spra­che mit dem be­trof­fe­nen Ein­satz­be­trieb zum Schluss ge­kom­men ist, dass die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son spe­zi­ell be­treut wer­den muss und dies mit ei­nem aus­ser­ge­wöhn­lich ho­hen Zu­satz­auf­wand ver­bun­den ist;
e.261
wenn es sich um einen Ein­satz zur Vor­beu­gung oder Be­wäl­ti­gung ei­ner Ka­ta­stro­phe oder ei­ner Not­la­ge oder zur Re­ge­ne­ra­ti­on han­delt.

2 Es er­hebt je­doch die Ab­ga­ben:

a.
bei Be­triebs­ge­mein­schaf­ten, auch wenn die­se sich aus land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben zu­sam­men­set­zen, de­ren ein­zel­ne Ein­kom­men 25 000 Fran­ken im Jahr nicht über­stei­gen;
b.
bei Ge­mein­schafts­wei­de- und Söm­me­rungs­be­trie­ben, die aus meh­re­ren pri­va­ten Selbst­be­wirt­schaf­te­rin­nen und Selbst­be­wirt­schaf­tern be­ste­hen.

3 Das ZI­VI be­misst das Ein­kom­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b und Ab­satz 2 Buch­sta­be a wie folgt: steu­er­ba­res Ein­kom­men nach dem Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 1990262 über die di­rek­te Bun­des­steu­er, ver­min­dert um 50 000 Fran­ken für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­te­rin­nen oder Be­wirt­schaf­ter, plus ein Zu­schlag von 500 Fran­ken je 10 000 Fran­ken steu­er­ba­res Ver­mö­gen ge­mä­ss letz­ter rechts­kräf­ti­ger Ver­an­la­gung. Mass­ge­bend sind die Wer­te der letz­ten zwei Steu­er­jah­re, die bis zum Zeit­punkt der Ein­rei­chung des Ge­suchs um An­er­ken­nung als Ein­satz­be­trieb rechts­kräf­tig ver­an­lagt wur­den. Lie­gen die­se mehr als vier Jah­re zu­rück, so ist auf die pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung ab­zu­stel­len. Ist die­se rechts­kräf­tig ge­wor­den, so wird die Ab­ga­be­pflicht über­prüft.

260 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

261 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

262 SR 642.11

Art. 97 Finanzhilfe zugunsten des Einsatzbetriebes

(Art. 47 ZDG)

1 Das ZI­VI kann Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren, wenn ein Ein­satz­be­trieb die Fi­nan­zie­rung ei­nes Pro­jekts trotz nach­ge­wie­se­nen Spa­ran­stren­gun­gen nicht voll­stän­dig si­cher­stel­len kann, die Durch­füh­rung des Pro­jekts oh­ne Fi­nanz­hil­fe schei­tern wür­de und das ZI­VI an der Durch­füh­rung ein be­son­de­res In­ter­es­se hat. Fi­nanz­hil­fen kön­nen nur ge­währt wer­den zu­guns­ten von:

a.
Pro­jek­ten, die prak­ti­sche Ar­bei­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Um­welt- und Na­tur­schutz, Land­schafts­pfle­ge und Wald» bein­hal­ten;
b.
Pro­jek­ten im Tä­tig­keits­be­reich «Kul­tur­gü­te­rer­hal­tung».263

2 Der Ein­satz­be­trieb stellt recht­zei­tig vor Pro­jekt­be­ginn beim ZI­VI ein Ge­such mit ins­be­son­de­re fol­gen­den An­ga­ben:264

a.
einen voll­stän­di­gen Pro­jekt­be­schrieb;
b.
ein Bud­get;
c.
den Nach­weis, dass al­le zu­mut­ba­ren Mass­nah­men zur Kos­ten­sen­kung er­grif­fen wur­den;
d.265
den Nach­weis, dass al­le an­de­ren Fi­nan­zie­rungs­quel­len ab­ge­klärt und aus­ge­schöpft sind;
e.266
einen voll­stän­di­gen Fi­nan­zie­rungs­plan, der auch Aus­kunft über den noch un­ge­deck­ten Fi­nanz­be­darf gibt.

3 Das ZI­VI un­ter­brei­tet das Ge­such der zu­stän­di­gen Fach­stel­le des Bun­des oder des be­trof­fe­nen Kan­tons zur Be­gut­ach­tung. Die­se be­ur­teilt zu­han­den des ZI­VI die Not­wen­dig­keit, die Zweck­mäs­sig­keit und die Wirt­schaft­lich­keit des vor­ge­schla­ge­nen Pro­jek­tes.

4 Die Fi­nanz­hil­fe des Bun­des trägt da­zu bei, den un­ge­deck­ten Fi­nanz­be­darf des Pro­jek­tes zu de­cken. Sie wird nur in dem Um­fang ge­währt, in wel­chem die Pro­jekt­kos­ten durch die Teil­nah­me zi­vil­dienst­leis­ten­der Per­so­nen am Pro­jekt ver­ur­sacht wer­den.

5 Die Fest­set­zung des Bun­des­bei­tra­ges er­folgt auf der Grund­la­ge des ge­neh­mig­ten Pro­jekt­bud­gets pau­schal je Dienst­tag mit Fest­le­gung ei­nes Kos­ten­dachs. Die Fi­nanz­hil­fe darf die Hälf­te der bud­ge­tier­ten an­re­chen­ba­ren Pro­jekt­kos­ten nicht über­stei­gen. Nicht an­re­chen­bar sind Pro­jekt­kos­ten, die vor der Ge­such­sein­rei­chung ent­stan­den sind.267

6 Die Aus­zah­lung er­folgt auf der Ba­sis der ge­leis­te­ten Dienst­ta­ge.268

7 Der Ein­satz­be­trieb er­stat­tet dem ZI­VI re­gel­mäs­sig Be­richt über den Ver­lauf des Pro­jekts. Nach Pro­jekt­ab­schluss legt er ihr einen Schluss­be­richt und ei­ne Schluss­ab­rech­nung vor.269

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

264 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

265 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

266 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

269 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215).Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 97a Leihmaterial zur Kennzeichnung von Einsatzbetrieben 270

(Art. 40a ZDG)

1 Das ZI­VI kann al­len Ein­satz­be­trie­ben Be­schrif­tungs­ta­feln zu ih­rer Kenn­zeich­nung leih­wei­se ab­ge­ben.

2 Es kann Ein­satz­be­trie­ben zur Kenn­zeich­nung bei Grup­pen­e­in­sät­zen fol­gen­des Leih­ma­te­ri­al ab­ge­ben:

a.
Re­gen­be­klei­dung;
b.
In­fo­säu­len;
c.
wei­te­re zur Kenn­zeich­nung von Ein­satz­be­trie­ben ge­eig­ne­te Ge­gen­stän­de.

3 Der Ein­satz­be­trieb trägt die Kos­ten, die ent­ste­hen, wenn Be­schrif­tungs­ta­feln und In­fo­säu­len mit In­for­ma­tio­nen zum Ein­satz­be­trieb er­gänzt wer­den.

4 Das Leih­ma­te­ri­al bleibt im Ei­gen­tum des Bun­des. Die Ein­satz­be­trie­be sor­gen für sei­ne In­stand­hal­tung. Das ZI­VI kann bei Be­darf Er­satz lie­fern.

5 Die Ein­satz­be­trie­be rüs­ten die zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen leih­wei­se mit der Re­gen­be­klei­dung aus und neh­men sie am En­de des Ein­sat­zes zu­rück.

6 Ein­satz­be­trie­be und zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­so­nen dür­fen das Leih­ma­te­ri­al nur für Tä­tig­kei­ten im Rah­men des Zi­vil­diens­tes ver­wen­den und es we­der ver­äus­sern noch ver­pfän­den.

7 Das ZI­VI er­lässt Wei­sun­gen zur Rück­ga­be des Leih­ma­te­ri­als.

270 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 98 Institutionen des Bundes als Einsatzbetrieb 271

(Art. 44–47 ZDG)

1 Ist der Ein­satz­be­trieb ei­ne In­sti­tu­ti­on des Bun­des, so fin­det Ar­ti­kel 47 ZDG auf ihn kei­ne An­wen­dung.

2 Das ZI­VI kann sol­chen Ein­satz­be­trie­ben Emp­feh­lun­gen ab­ge­ben und de­ren vor­ge­setz­te Stel­len in­for­mie­ren.

271 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

2. Abschnitt: Verhältnis zu den zivildienstleistenden Personen

Art. 99 Übertragung des Weisungsrechts an Dritte

(Art. 49 Abs. 2 Bst. b ZDG)

1 Die Über­tra­gung des Wei­sungs­rechts auf Drit­te ist nur mög­lich, wenn der Ein­satz der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son zu­guns­ten von Drit­ten im Pflich­ten­heft vor­ge­se­hen ist.272

2 Der Ein­satz­be­trieb schränkt das über­tra­ge­ne Wei­sungs­recht in zeit­li­cher, ört­li­cher und sach­li­cher Hin­sicht so­wie be­züg­lich den be­güns­tig­ten Drit­ten ein. Ei­ne voll­stän­di­ge Ab­tre­tung des Wei­sungs­rechts an Drit­te ist nicht zu­läs­sig.273

3 Die Über­tra­gung des Wei­sungs­rechts ent­bin­det den Ein­satz­be­trieb nicht von sei­nen Pflich­ten.

4 Der Ein­satz­be­trieb trägt die Ver­ant­wor­tung für die Hand­ha­bung des Wei­sungs­rechts durch die Drit­ten so­wie für de­ren Hand­lun­gen und Un­ter­las­sun­gen ge­gen­über der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son.274

5 Er legt der zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­son dar, in­wie­fern Drit­te ihr Wei­sun­gen er­tei­len dür­fen.275

6 Die Drit­ten dür­fen das ih­nen über­tra­ge­ne Wei­sungs­recht nicht auf wei­te­re Per­so­nen oder In­sti­tu­tio­nen über­tra­gen.276

272 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

273 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

274 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

275 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 99a Weisungsrecht bei Gruppeneinsätzen 277

(Art. 27 Abs. 5 und 49 ZDG)

1 Bei Grup­pen­e­in­sät­zen kann der Ein­satz­be­trieb das Wei­sungs­recht ge­eig­ne­ten zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen über­tra­gen.

2 Er schränkt das über­tra­ge­ne Wei­sungs­recht in zeit­li­cher, ört­li­cher und sach­li­cher Hin­sicht ein.

277 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 100 Übertragung von Rechten und Pflichten

(Art. 50 Abs. 1 ZDG)278

1 Der Ein­satz­be­trieb, der sei­ne Rech­te und Pflich­ten auf an­de­re In­sti­tu­tio­nen über­tra­gen will, reicht beim ZI­VI ein Ge­such ein, das be­züg­lich je­der der be­trof­fe­nen In­sti­tu­tio­nen die An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 87 Ab­sät­ze 2–4 und 6 er­füllt.279

1bis Das ZI­VI kann das Ge­such der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Ar­beits­markt­be­hör­de und wei­te­ren spe­zia­li­sier­ten In­sti­tu­tio­nen zur Stel­lung­nah­me un­ter­brei­ten.280

2 Das ZI­VI ent­schei­det das Ge­such im Rah­men des An­er­ken­nungs­ent­scheids, mit dem Auf­ge­bot oder in Form ei­ner se­pa­ra­ten Ver­fü­gung.

3 Es er­öff­net ih­ren Ent­scheid:

a.
dem Ein­satz­be­trieb;
b.
den be­trof­fe­nen In­sti­tu­tio­nen;
c.281
den In­sti­tu­tio­nen nach Ab­satz 1bis, wenn sie ei­ne Stel­lung­nah­me ab­ga­ben.
d.282

4 Durch die Zu­stim­mung des ZI­VI wer­den die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen nicht zu an­er­kann­ten Ein­satz­be­trie­ben.

5 An­sprech­part­ner des ZI­VI bleibt der Ein­satz­be­trieb. Er trägt die Ver­ant­wor­tung für die Hand­ha­bung der Rech­te und Pflich­ten durch die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen so­wie für de­ren Hand­lun­gen und Un­ter­las­sun­gen ge­gen­über den zi­vil­dienst­leis­ten­den Per­so­nen.

6 Die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen, auf wel­che die Rech­te und Pflich­ten über­tra­gen wur­den, dür­fen die­se nicht auf wei­te­re In­sti­tu­tio­nen über­tra­gen.

278 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

279 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

280 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

282 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

10. Kapitel: Haftungs- und Strafbestimmungen

Art. 101 Gesuchstellung

(Art. 58 ZDG)

Wer ge­stützt auf die Haf­tungs­be­stim­mun­gen des ZDG einen Scha­den gel­tend macht, reicht das ent­spre­chen­de Be­geh­ren beim ZI­VI ein.

Art. 102 Dienstpflichtbetrug

(Art. 78 ZDG)

1 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen, wel­che in der Ab­sicht, sich oder ei­ne an­de­re Per­son der Er­fül­lung der Zi­vil­dienst­pflicht dau­ernd oder vor­über­ge­hend zu ent­zie­hen, ge­gen­über dem ZI­VI oder an­de­ren Be­hör­den auf Täu­schung be­rech­ne­te Mit­tel an­wen­den, wer­den mit Bus­se be­straft.283

2 In leich­ten Fäl­len er­folgt dis­zi­pli­na­ri­sche Be­stra­fung.

283 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

11. Kapitel: …

Art. 103–108284

284 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

12. Kapitel: Vollzug

Art. 109 Hilfsmittel

(Art. 79 ZDG)

1 Das ZI­VI stellt die für den Voll­zug des Zi­vil­diens­tes not­wen­di­gen For­mu­la­re zur Ver­fü­gung.

2 Es kann ih­re Ver­fü­gun­gen mit ma­schi­nell aus­ge­fer­tig­ten Un­ter­schrif­ten ver­se­hen.

Art. 110 Datenbank des ZIVI zur Evaluation von Einführungstagen, Ausbildungskursen und Einsätzen 285

(Art. 32, 36 Abs. 3 und 45 Bst. c ZDG)286

1 Das ZI­VI führt ei­ne Da­ten­bank zur Eva­lua­ti­on von Ein­füh­rungs­ta­gen, Aus­bil­dungs­kur­sen und Ein­sät­zen.287

2 Die Da­ten­bank ent­hält die Da­ten, die mit Fra­ge­bo­gen an­läss­lich die­ser Ta­ge, Kur­se oder Ein­sät­ze er­ho­ben wer­den von:288

a.
ge­such­stel­len­den und zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen;
b.
an­er­kann­ten Ein­satz­be­trie­ben;
c.
Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern.

3 Mit den Fra­ge­bo­gen wer­den In­for­ma­tio­nen er­ho­ben, die für die Eva­lua­ti­on von Ein­füh­rungs­ta­gen, Aus­bil­dungs­kur­sen und Ein­sät­zen not­wen­dig sind, ins­be­son­de­re:

a.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zum Ein­füh­rungs­tag, Aus­bil­dungs­kurs oder Ein­satz ins­ge­samt;
b.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zum Ein­satz­be­trieb so­wie den Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern;
c.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zu den Dienst­leis­tun­gen des ZI­VI;
d.
An­ga­ben und Be­wer­tun­gen zur In­fra­struk­tur des Aus­bil­dungs­zen­trums;
e.
wei­te­re An­ga­ben und Be­wer­tun­gen von zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­so­nen so­wie Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern zu ab­sol­vier­ten be­zie­hungs­wei­se durch­ge­führ­ten Aus­bil­dungs­kur­sen.

4 Die Fra­ge­bo­gen, die durch zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen nach Ein­sät­zen aus­ge­füllt wer­den, ent­hal­ten fol­gen­de Per­so­nen­da­ten:

a.
Na­me, Adres­se und Sys­tem­num­mer des Ein­satz­be­triebs;
b.
die in­ner­halb des ZI­VI für die Be­treu­ung der zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son zu­stän­di­ge Stel­le.

5 Die Fra­ge­bo­gen, die durch Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­ter nach Aus­bil­dungs­kur­sen aus­ge­füllt wer­den, ent­hal­ten de­ren Na­men.

285 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

286 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 114 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

287 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 114 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

288 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 114 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

Art. 110a Datenbank des ZIVI für das Partnermanagement 289

(Art. 15a und 79 ZDG)

1 Das ZI­VI führt ei­ne Da­ten­bank mit An­ga­ben zu den Per­so­nen, In­sti­tu­tio­nen, Ver­bän­den und Be­hör­den, die:

a.
zum ZI­VI in ei­nem ver­wal­tungs­recht­li­chen Ver­hält­nis ste­hen;
b.
an der Tä­tig­keit des Zi­vil­diens­tes in­ter­es­siert sind.

2 In der Da­ten­bank wer­den fol­gen­de Per­so­nen­da­ten er­fasst:

a.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen: Na­me und Vor­na­me; sonst: Be­zeich­nung;
b.
be­ruf­li­che Funk­ti­on;
c.
aka­de­mi­scher Ti­tel;
d.
mi­li­tä­ri­scher Grad;
e.
po­li­ti­sches Man­dat;
f.
An­ga­ben zur wis­sen­schaft­li­chen Funk­ti­on;
g.
An­ga­ben zur Funk­ti­on in­ner­halb des Dienst­pflicht­sys­tems;
h.
An­ga­be, ob es sich um ei­ne Pri­vat­per­son, ei­ne öf­fent­li­che In­sti­tu­ti­on oder einen Ver­band han­delt;
i.
bei Ver­bän­den und Be­hör­den: fö­de­ra­le Ebe­ne;
j.
Wohn- oder Ge­schäfts­adres­se; bei Fach­me­di­en: Re­dak­ti­ons­adres­se;
k.
Te­le­fon­num­mern;
l.
Adres­sen der elek­tro­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­on;
m.
Kor­re­spon­denz­spra­che;
n.
Tä­tig­keits­be­reich nach Ar­ti­kel 4 ZDG;
o.
Ver­weis auf er­stell­te und ver­sen­de­te Do­ku­men­te;
p.
An­ga­ben zu den er­folg­ten Kon­tak­ten;
q.
die für den Kon­takt in­ner­halb des ZI­VI zu­stän­di­ge Per­son oder Stel­le.

3 Die Per­so­nen­da­ten wer­den wäh­rend fünf Jah­ren nach der letz­ten Be­ar­bei­tung in der Da­ten­bank auf­be­wahrt und da­nach ver­nich­tet.

289 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Art. 111 Ermächtigung für Versuche

(Art. 79 ZDG)

1 Das WBF kann, oh­ne dass die­se Ver­ord­nung vor­gän­gig an­ge­passt wird, das ZI­VI er­mäch­ti­gen, fol­gen­de Än­de­run­gen im Voll­zug des Zi­vil­diens­tes zu er­pro­ben:

a.
Aus­deh­nung des An­wen­dungs­be­reichs der Pro­be­e­in­sät­ze (Art. 33);
b.290
Ver­län­ge­rung und Ver­kür­zung der Min­dest­dau­er der Ein­sät­ze (Art. 37 und 38);
c.291
Er­wei­te­rung der Mög­lich­kei­ten, Ein­sät­ze zu leis­ten, die kür­zer als 26 Ta­gen dau­ern (Art. 38);
d.292
Er­mög­li­chung ei­ner wei­te­ren Auf­tei­lung des lan­gen Ein­sat­zes (Art. 37);
e.293
Aus­deh­nung des Ka­ta­logs der Ur­laubs­grün­de so­wie der Ur­laubs­dau­er (Art. 71);
f.294
Er­pro­ben al­ter­na­ti­ver Mög­lich­kei­ten zur Füh­rung der Kon­troll­da­ten nach Ar­ti­kel 75.
g.295

2 Es be­grenzt die Gel­tungs­dau­er der Ver­su­che.

290 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

292 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

293 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

295 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20035215).

Art. 111a296

296 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2000 (AS 2000 3083). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 111b Gebühr für Aufgebote von Amtes wegen 297298

(Art. 46a RVOG)

1 Das ZI­VI er­hebt für die Aus­stel­lung ei­nes Auf­ge­bots von Am­tes we­gen (Art. 31a Abs. 4) ei­ne Ge­bühr.299

2 Die Ge­bühr wird nach dem Zeit­auf­wand be­rech­net; sie be­trägt je­doch höchs­tens 540 Fran­ken. Pro auf­ge­wende­te Stun­de wer­den 90 Fran­ken be­rech­net.300

297 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2687).

298 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 20084877).

300 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2011 (AS 2011 151).

Art. 111c Anwendbarkeit der allgemeinen Gebührenverordnung 301

(Art. 46a RVOG)

So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 2004302.

301 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2687).

302 SR 172.041.1

13. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 112 und 113303

303 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 114 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
15. Oktober 2008
304

1 Wer vor dem 1. Ja­nu­ar 2009 mit ei­ner rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gung zum Zi­vil­dienst zu­ge­las­sen wor­den ist und das 26. Al­ters­jahr vollen­det hat, leis­tet bis En­de 2010 min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.

2 Vor dem 1. Ja­nu­ar 2009 ver­füg­te Auf­ge­bo­te und Ein­satz­pla­nun­gen gel­ten wei­ter­hin. Kann ei­ne Ein­satz­pla­nung nicht be­folgt wer­den, so ist ein Ge­such um Dienst­ver­schie­bung ein­zu­rei­chen. Die Ein­satz­pla­nung gilt, so­lan­ge die Dienst­ver­schie­bung nicht be­wil­ligt ist.

3 An­er­ken­nun­gen von Ein­satz­be­trie­ben im Tä­tig­keits­be­reich der Land­wirt­schaft gel­ten bis zum Ab­lauf der Be­fris­tung der An­er­ken­nungs­ver­fü­gung, der zu­ge­spro­che­nen Kon­tin­gen­te oder der Pflich­ten­hef­te.

304 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 115 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
6. März 2009
305

1 Ein­satz­be­trie­be, die vor dem 1. April 2009 an­er­kannt wor­den sind, mel­den dem ZI­VI bis zum 30. Ju­ni 2010:

a.
wel­che Ein­sät­ze be­son­de­re An­for­de­run­gen an den Leu­mund ei­ner zi­vil­dienst­pflich­ti­gen Per­son stel­len;
b.
wel­che be­son­de­ren An­for­de­run­gen, die der Ein­satz ge­mä­ss Pflich­ten­heft an die zi­vil­dienst­leis­ten­de Per­son stellt, durch das ZI­VI über­prüft wer­den sol­len.

2 Muss in der An­er­ken­nungs­ver­fü­gung ei­nes Ein­satz­be­trie­bes die Ka­te­go­rie nach An­hang 2a an­ge­passt wer­den, so be­zahlt der Ein­satz­be­trieb so lan­ge noch die Ab­ga­be ge­stützt auf die bis­her fest­ge­leg­te Ka­te­go­rie, bis die Än­de­rung rechts­kräf­tig ist.

305 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 116306

306 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 117 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
3. Juni 2016
307

1 Vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ab­ge­schlos­se­ne Ein­satz­ver­ein­ba­run­gen und ver­füg­te Auf­ge­bo­te gel­ten wei­ter­hin.

2 An­er­ken­nun­gen von Ein­satz­be­trie­ben im Tä­tig­keits­be­reich «Land­wirt­schaft» gel­ten bis zum Ab­lauf der im An­er­ken­nungs­ent­scheid fest­ge­leg­ten Be­fris­tung.

3 Das ZI­VI prüft in­ner­halb von drei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016, ob die Ein­satz­be­trie­be, die Aus­land­e­in­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe» an­bie­ten, die An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 11 er­fül­len. Es kann auf­grund die­ser Über­prü­fung den An­er­ken­nungs­ent­scheid an­pas­sen oder wi­der­ru­fen.

4 Für Per­so­nen, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ein Ge­such um Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst ein­ge­reicht ha­ben, gilt Ar­ti­kel 26 bis­he­ri­gen Rechts.

5 Zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­so­nen dür­fen ih­re wei­te­ren Ein­sät­ze im Tä­tig­keits­be­reich «Schul­we­sen» leis­ten, auch wenn sie vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 be­reits in zwei an­de­ren Tä­tig­keits­be­rei­chen Ein­sät­ze ge­leis­tet oder sol­che ver­ein­bart ha­ben.

6 Bei Dienst­ver­schie­bun­gen nach Ar­ti­kel 46a Ab­satz 1 bis­he­ri­gen Rechts gilt in Be­zug auf die Über­prü­fung Ar­ti­kel 46a Ab­satz 2 bis­he­ri­gen Rechts.

7 Für Ein­sät­ze, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ver­ein­bart wur­den, gel­ten die Ar­ti­kel 66, 67 und 81 bis­he­ri­gen Rechts.

8 Muss im An­er­ken­nungs­ent­scheid ei­nes Ein­satz­be­triebs die Ka­te­go­rie nach An­hang 2a an­ge­passt wer­den, so be­zahlt der Ein­satz­be­trieb die Ab­ga­be ge­stützt auf die bis­her fest­ge­leg­te Ka­te­go­rie, bis die Än­de­rung rechts­kräf­tig ist. Für Ein­sät­ze, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 3. Ju­ni 2016 ver­ein­bart wur­den, gel­ten die Ta­ri­fe nach An­hang 2a bis­he­ri­gen Rechts.

307 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1897).

Art. 118 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
22. November 2017
308

Für Per­so­nen, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 22. No­vem­ber 2017 zum Zi­vil­dienst zu­ge­las­sen wor­den sind, gel­ten zur Ab­fol­ge der Ein­sät­ze die fol­gen­den Re­geln:

a.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son er­bringt ab dem Jahr, in dem sie das 27. Al­ters­jahr vollen­det, jähr­li­che Zi­vil­dienst­leis­tun­gen von min­des­tens 26 Ta­gen Dau­er, bis die Ge­samt­dau­er nach Ar­ti­kel 8 ZDG er­reicht ist.
b.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die kei­ne Re­kru­ten­schu­le be­stan­den hat, schliesst den lan­gen Ein­satz (Art. 37) bis zum En­de des drit­ten Ka­len­der­jah­res ab, das der rechts­kräf­ti­gen Zu­las­sung zum Zi­vil­dienst folgt, spä­tes­tens je­doch im Jahr, in dem sie das 27. Al­ters­jahr vollen­det.
c.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die bei Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung das 26. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat, leis­tet bis zum En­de des Jah­res, in dem sie das 27. Al­ters­jahr vollen­det, min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG in der Fas­sung vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.
d.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die bei Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung das 26. Al­ters­jahr vollen­det hat, leis­tet im Jahr nach dem Ein­tritt der Rechts­kraft ih­rer Zu­las­sungs­ver­fü­gung min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG in der Fas­sung vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.
e.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son, die das 26. Al­ters­jahr vollen­det hat, leis­tet im Jahr nach der Rück­kehr aus ei­nem Aus­land­ur­laub oder nach der Be­en­di­gung der Dienst­be­frei­ung min­des­tens so vie­le Zi­vil­dienst­ta­ge, dass in den Fol­ge­jah­ren bis zum Er­rei­chen der or­dent­li­chen Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 11 ZDG in der Fas­sung vor dem 1. Ja­nu­ar 2018 im Durch­schnitt noch ma­xi­mal 26 zu leis­ten­de Dienst­ta­ge ver­blei­ben.
f.
Die zi­vil­dienst­pflich­ti­ge Per­son kann ei­ne jähr­li­che Ein­satz­pflicht nach Buch­sta­be a um ein Jahr vor- oder nach­ho­len, wenn sie mit ei­nem Ein­satz­be­trieb ei­ne Ein­satz­ver­ein­ba­rung über die ent­spre­chen­de An­zahl Dienst­ta­ge ab­ge­schlos­sen hat. Das Nach­ho­len im Jahr der Ent­las­sung aus der Zi­vil­dienst­pflicht ist nicht mög­lich.

308 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. II 7 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­dienst­pflicht, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7405).

Art. 118a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 20. Juni 2018 309

1 Muss auf­grund der Än­de­rung vom 20. Ju­ni 2018 für einen Ein­satz­be­trieb die Ka­te­go­rie nach An­hang 2a neu fest­ge­legt wer­den, so be­zahlt der Ein­satz­be­trieb die Ab­ga­be ge­stützt auf die bis­her fest­ge­leg­te Ka­te­go­rie, bis der an­ge­pass­te An­er­ken­nungs­ent­scheid rechts­kräf­tig ist.

2 Für Ein­sät­ze, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung ver­ein­bart wur­den, gel­ten die Ta­ri­fe nach An­hang 2a bis­he­ri­gen Rechts.

309 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2563).

Art.118bis310

310 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 41 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 118ter311

311 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 118quater312

312 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007 (AS 20073461). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

Art. 118quinquies313

313 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2008 (AS 20084877). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. April 2009 (AS 2009 1101).

14. Kapitel: Inkrafttreten

Art. 119

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me von An­hang 3 Zif­fer 5 am 1. Ok­to­ber 1996 in Kraft.

2 An­hang 3 Zif­fer 5 tritt am 1. Ja­nu­ar 1997 in Kraft und ist erst­mals auf das Er­satz­jahr 1997 an­wend­bar.

Anhang 1 314

314 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 3. Juni 2016 (AS 2016 1897). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6687).

Maximale Anzahl zivildienstleistender Personen pro Einsatzbetrieb

1. Grundsatz

2. Regeln für landwirtschaftliche Betriebe

3. Regel zur Berechnung des Maximums von speziellen Gruppeneinsätzen in Gemeinschaftsweide- und Sömmerungsbetrieben

Anhang 2 316

316 Fassung gemäss Ziff. III Abs. 1 der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 15. Okt. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 4877).

Anhang 2a 317

317 Eingefügt durch Ziff. III Abs. 2 der V vom 5. Dez. 2003 (AS 20035215). Fassung gemäss Ziff. II der V vom 20. Juni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2563).

Höhe der Abgaben in Abhängigkeit vom Bruttolohn

1. Grundtarif

2. Zuschläge

Anhang 3

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

1. Die Verordnung vom 1. Juli 1992 über die Arbeitsleistung infolge Militärdienstverweigerung (VAL) wird aufgehoben.318

2.–9. … 319

319 Die Änderungen können unter AS 1996 2685konsultiert werden.