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Verordnung
über den Allgemeinen Teil
des Sozialversicherungsrechts
(ATSV)

vom 11. September 2002 (Stand am 1. September 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 81 des Bundesgesetzes vom 6. Oktober 20001
über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts (ATSG),

verordnet:

1. Kapitel: Bestimmungen zu den Leistungen

1. Abschnitt: Gewährleistung zweckgemässer Verwendung

Art. 1  

1 Wer­den Geld­leis­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung der zweck­ge­mäs­sen Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze nicht an die be­zugs­be­rech­tig­te Per­son aus­be­zahlt und steht die­se un­ter um­fas­sen­der Bei­stand­schaft nach Ar­ti­kel 398 des Zi­vil­ge­setz­buchs (ZGB)2, so wer­den die Geld­leis­tun­gen der Bei­stän­din, dem Bei­stand oder ei­ner von die­ser oder die­sem be­zeich­ne­ten Per­son oder Be­hör­de aus­be­zahlt.3

1bis Steht die be­zugs­be­rech­tig­te Per­son un­ter ei­ner Bei­stand­schaft nach den Ar­ti­keln 393–397 ZGB, so wer­den die Geld­leis­tun­gen nur dann der Bei­stän­din, dem Bei­stand oder ei­ner von die­ser oder die­sem be­zeich­ne­ten Per­son oder Be­hör­de aus­be­zahlt, wenn die Bei­stän­din oder der Bei­stand durch einen rechts­kräf­ti­gen Ti­tel mit der Ver­wal­tung die­ser Geld­leis­tun­gen be­traut wur­de oder die zu­stän­di­ge Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­de die Aus­zah­lung der Geld­leis­tun­gen an die Bei­stän­din oder den Bei­stand an­ord­net.4

2 Wer­den Geld­leis­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung der zweck­ge­mäs­sen Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze ei­ner Dritt­per­son oder Be­hör­de aus­be­zahlt, die ge­gen­über der be­zugs­be­rech­tig­ten Per­son un­ter­stüt­zungs­pflich­tig ist oder sie dau­ernd für­sor­ge­risch be­treut, so hat die Dritt­per­son oder Be­hör­de:

a.
die Geld­leis­tun­gen aus­sch­liess­lich zum Le­bens­un­ter­halt der be­rech­tig­ten Per­son und der Per­so­nen, für die die­se zu sor­gen hat, zu ver­wen­den;
b.
dem Ver­si­che­rer auf des­sen Ver­lan­gen über die Ver­wen­dung der Geld­leis­tun­gen Be­richt zu er­stat­ten.

2 SR 210

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

2. Abschnitt: Rückerstattung unrechtmässig bezogener Leistungen

(Art. 25 ATSG)

Art. 2 Rückerstattungspflichtige Personen  

1 Rück­er­stat­tungs­pflich­tig sind:

a.
der Be­zü­ger oder die Be­zü­ge­rin der un­recht­mäs­sig ge­währ­ten Leis­tun­gen und sei­ne oder ih­re Er­ben;
b.5
Drit­te oder Be­hör­den, mit Aus­nah­me der Bei­stän­din oder des Bei­stands, de­nen Geld­leis­tun­gen zur Ge­währ­leis­tung zweck­ge­mäs­ser Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze aus­be­zahlt wur­den;
c.6
Drit­te oder Be­hör­den, mit Aus­nah­me der Bei­stän­din oder des Bei­stands, an wel­che die un­recht­mäs­sig ge­währ­te Leis­tung nach­be­zahlt wur­de.

2 Wur­den die un­recht­mäs­sig ge­währ­ten Leis­tun­gen für ein un­mün­di­ges Kind nicht die­sem sel­ber aus­be­zahlt und be­steht auch kei­ne Rück­er­stat­tungs­pflicht nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b oder c, sind die Per­so­nen rück­er­stat­tungs­pflich­tig, wel­che im Zeit­punkt der Aus­rich­tung der Leis­tun­gen die el­ter­li­che Sor­ge in­ne­hat­ten.

3 Der An­spruch des Ver­si­che­rers auf Rück­er­stat­tung rich­tet sich im Um­fang, in wel­chem die un­recht­mäs­sig ge­währ­ten Leis­tun­gen ge­mä­ss der Re­ge­lung der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen mit Nach­zah­lun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen ver­rech­net wer­den kön­nen, ge­gen den nach­zah­lungs­pflich­ti­gen Ver­si­che­rer.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 3 Rückforderungsverfügung  

1 Über den Um­fang der Rück­for­de­rung wird ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen.

2 Der Ver­si­che­rer weist in der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gung auf die Mög­lich­keit des Er­las­ses hin.

3 Der Ver­si­che­rer ver­fügt den Ver­zicht auf die Rück­for­de­rung, wenn of­fen­sicht­lich ist, dass die Vor­aus­set­zun­gen für den Er­lass ge­ge­ben sind.

Art. 4 Erlass  

1 Die Rück­er­stat­tung un­recht­mäs­sig ge­währ­ter Leis­tun­gen, die in gu­tem Glau­ben emp­fan­gen wur­den, wird bei Vor­lie­gen ei­ner gros­sen Här­te ganz oder teil­wei­se er­las­sen.

2 Mass­ge­bend für die Be­ur­tei­lung, ob ei­ne gros­se Här­te vor­liegt, ist der Zeit­punkt, in wel­chem über die Rück­for­de­rung rechts­kräf­tig ent­schie­den ist.

3 Be­hör­den, wel­chen die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 20 ATSG oder den Be­stim­mun­gen der Ein­zel­ge­set­ze aus­ge­rich­tet wur­den, kön­nen sich nicht auf das Vor­lie­gen ei­ner gros­sen Här­te be­ru­fen.

4 Der Er­lass wird auf schrift­li­ches Ge­such ge­währt. Das Ge­such ist zu be­grün­den, mit den nö­ti­gen Be­le­gen zu ver­se­hen und spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Ein­tritt der Rechts­kraft der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gung ein­zu­rei­chen.

5 Über den Er­lass wird ei­ne Ver­fü­gung er­las­sen.

Art. 5 Grosse Härte 7  

1 Ei­ne gros­se Här­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 ATSG liegt vor, wenn die vom Bun­des­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 20068 über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung (ELG) an­er­kann­ten Aus­ga­ben und die zu­sätz­li­chen Aus­ga­ben nach Ab­satz 4 die nach ELG an­re­chen­ba­ren Ein­nah­men über­stei­gen.

2 Bei der Be­rech­nung der an­er­kann­ten Aus­ga­ben nach Ab­satz 1 wer­den an­ge­rech­net:

a.
bei zu Hau­se le­ben­den Per­so­nen: als Miet­zins der je­wei­li­ge Höchst­be­trag nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ELG;
b.
bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­denPer­so­nen: 4800 Fran­ken pro Jahr als Be­trag für per­sön­li­che Aus­la­gen;
c.9
bei al­len Per­so­nen: als Pau­schal­be­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung die höchs­te Prä­mie für die je­wei­li­ge Per­so­nen­ka­te­go­rie nach der je­weils gül­ti­gen Ver­ord­nung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments des In­nern (EDI) über die kan­to­na­len und re­gio­na­len Durch­schnittsprä­mi­en der Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung für die Be­rech­nung der Er­gän­zungs­leis­tun­gen.

3 Der Ver­mö­gens­ver­zehr bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Per­so­nenbe­trägt ein Fünf­zehn­tel; bei in Hei­men oder Spi­tä­lern le­ben­den Al­ters­rent­ne­rin­nen und
-rent­nern be­trägt er ein Zehn­tel. Bei Teilin­va­li­den wird nur das tat­säch­lich er­ziel­te Er­w­erb­sein­kom­men an­ge­rech­net. Ei­ne all­fäl­li­ge kan­to­na­le Be­gren­zung der Heim­kos­ten wird nicht be­rück­sich­tigt.

4 Als zu­sätz­li­che Aus­ga­be wer­den an­ge­rech­net:

a.
bei Al­lein­ste­hen­den: 8000 Fran­ken;
b.
bei Ehe­paa­ren: 12 000 Fran­ken;
c.
bei ren­ten­be­rech­tig­ten Wai­sen und bei Kin­dern, die einen An­spruch auf Kin­der­ren­te der AHV oder IV be­grün­den: 4000 Fran­ken pro Kind.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 15 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

8 SR 831.30

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 706).

3. Abschnitt: Verzugszins auf Leistungen

(Art. 26 Absatz 2 ATSG)

Art. 610  

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 1 der V vom 28. Sept. 2007, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5155).

Art. 7 Zinssatz und Berechnung  

1 Der Satz für den Ver­zugs­zins be­trägt 5 Pro­zent im Jahr.

2 Der Ver­zugs­zins wird mo­nat­lich auf dem bis En­de des Vor­mo­nats auf­ge­lau­fe­nen Leis­tungs­an­spruch be­rech­net. Die Zins­pflicht be­ginnt am ers­ten Tag des Mo­nats, in wel­chem der An­spruch auf Ver­zugs­zin­sen ent­stan­den ist, und en­det am En­de des Mo­nats, in wel­chem der Zah­lungs­auf­trag er­teilt wird.

3 Ist die Leis­tung nur teil­wei­se nach Ar­ti­kel 6 ver­zugs­zins­pflich­tig, so ist der Ver­zugs­zins im Zeit­punkt der Nach­zah­lung auf der ge­sam­ten Leis­tung zu be­rech­nen und ent­spre­chend dem An­teil der ver­zugs­zins­pflich­ti­gen Leis­tung an der ge­sam­ten Nach­zah­lung aus­zu­rich­ten.

2. Kapitel: Allgemeine Verfahrensbestimmungen

1. Abschnitt: Anforderungen an Spezialistinnen und Spezialisten, die Observationen durchführen1111

11 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

(Art. 43a Abs. 9 Bst. c ATSG)

Art. 7a Bewilligungspflicht  

Wer für einen Ver­si­che­rungs­trä­ger Ob­ser­va­tio­nen durch­füh­ren will, be­nö­tigt ei­ne Be­wil­li­gung des Bun­des­amts für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV).

Art. 7b Bewilligungsvoraussetzungen  

1 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.12
im Pri­vat­aus­zug der ge­such­stel­len­den Per­son nach Ar­ti­kel 41 des Straf­re­gis­ter­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 201613 kein De­likt auf­ge­führt ist, das einen Be­zug zur be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit er­ken­nen lässt;
b.
die ge­such­stel­len­de Per­son er­klärt, dass ge­gen sie kei­ne hän­gi­gen Straf­ver­fah­ren und kei­ne hän­gi­gen oder in den letz­ten zehn Jah­ren ab­ge­schlos­se­nen Zi­vil­ver­fah­ren we­gen ei­ner Per­sön­lich­keits­ver­let­zung nach den Ar­ti­keln 28–28bdes Zi­vil­ge­setz­buchs14 vor­lie­gen, die einen Be­zug zur be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit er­ken­nen las­sen und die Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Aus­übung die­ser Tä­tig­keit und den gu­ten Ruf be­ein­träch­ti­gen kön­nen;
c.
ge­gen die ge­such­stel­len­de Per­son kei­ne Ver­lust­schei­ne be­ste­hen;
d.
die ge­such­stel­len­de Per­son die für die rechts­kon­for­me Durch­füh­rung der Ob­ser­va­ti­on er­for­der­li­chen Rechts­kennt­nis­se in ei­ner ge­eig­ne­ten Aus- oder Wei­ter­bil­dung er­wor­ben hat;
e.
die ge­such­stel­len­de Per­son in den letz­ten zehn Jah­ren ei­ne po­li­zei­li­che oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Ob­ser­va­ti­ons­aus­bil­dung oder -wei­ter­bil­dung er­folg­reich ab­sol­viert hat; und
f.
die ge­such­stel­len­de Per­son in den letz­ten fünf Jah­ren min­des­tens zwölf Per­so­nen­über­wa­chun­gen durch­ge­führt hat.

2 Sie wird nur na­tür­li­chen Per­so­nen er­teilt.

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 10 Ziff. II 25 der Straf­re­gis­ter­ver­ord­nung vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 23. Jan. 2023 (AS 2022 698).

13 SR 330

14 SR 210

Art. 7c Gesuch  

Das Ge­such um Be­wil­li­gungs­er­tei­lung ist dem BSV schrift­lich ein­zu­rei­chen. Dem Ge­such bei­zu­le­gen sind:

a.
ein Le­bens­lauf mit An­ga­ben über die bis­he­ri­ge be­ruf­li­che Tä­tig­keit;
b.
die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 7b Ab­satz 1 Buch­sta­be b und die Be­le­ge für die Er­fül­lung der wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 7b.
Art. 7d Gültigkeitsdauer und Wirkung der Bewilligung  

1 Die Be­wil­li­gung wird für fünf Jah­re er­teilt.

2 Sie darf nicht in der Be­rufs­be­zeich­nung ge­nannt wer­den und ver­leiht kei­nen ge­schütz­ten Be­rufs­ti­tel. Sie darf nicht zu Wer­bezwe­cken ver­wen­det wer­den.

Art. 7e Meldung wesentlicher Änderungen und Bewilligungsentzug  

1 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber sind da­zu ver­pflich­tet, dem BSV un­ver­züg­lich zu mel­den:

a.
je­de we­sent­li­che Än­de­rung in den für die Be­wil­li­gungs­er­tei­lung mass­ge­ben­den Ver­hält­nis­sen;
b.
wenn ge­gen sie ein Straf­ver­fah­ren oder ein Zi­vil­ver­fah­ren we­gen ei­ner Per­sön­lich­keits­ver­let­zung nach den Ar­ti­keln 28–28bdes Zi­vil­ge­setz­buchs15 hän­gig ist, das einen Be­zug zur be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­keit er­ken­nen lässt und die Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Aus­übung die­ser Tä­tig­keit und den gu­ten Ruf be­ein­träch­ti­gen kann.

2 Die Be­wil­li­gung wird ent­zo­gen, wenn:

a.
ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 7b nicht mehr er­füllt ist;
b.
die Mel­de­pflicht nach Ab­satz 1 ver­letzt wird; oder
c.
nach­träg­lich Tat­sa­chen fest­ge­stellt wer­den, auf­grund de­ren sie hät­te ver­wei­gert wer­den müs­sen, ins­be­son­de­re weil die Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 7b Ab­satz 1 Buch­sta­be b wahr­heits­wid­rig war.

3 Sie kann ent­zo­gen wer­den, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber:

a.
ge­gen das Wer­be­ver­bot nach Ar­ti­kel 7d Ab­satz 2 ver­stösst; oder
b.
ei­ne Ob­ser­va­ti­on nicht recht­mäs­sig durch­führt.
Art. 7f Gebühren für die Prüfung des Bewilligungsgesuchs  

1 Das BSV er­hebt für die Prü­fung des Be­wil­li­gungs­ge­suchs ei­ne Ge­bühr von 700 Fran­ken pro Ge­such.

2 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200416.

Art. 7g Verzeichnis der Bewilligungsinhaberinnen und -inhaber  

Das BSV führt ein Ver­zeich­nis der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin­nen und -in­ha­ber.

2. Abschnitt: Durchführung der Observation1717

17 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

(Art. 43a und 43b ATSG)

Art. 7h Ort der Observation  

1 Als all­ge­mein zu­gäng­li­cher Ort gilt öf­fent­li­cher oder pri­va­ter Grund und Bo­den, bei dem in der Re­gel ge­dul­det wird, dass die All­ge­mein­heit ihn be­tritt.

2 Ein Ort gilt als nicht von ei­nem all­ge­mein zu­gäng­li­chen Ort aus frei ein­seh­bar, wenn er zur ge­schütz­ten Pri­vat­sphä­re der zu ob­ser­vie­ren­den Per­son ge­hört, ins­be­son­de­re:

a.
das In­ne­re ei­nes Wohn­hau­ses, ein­sch­liess­lich die von aus­sen durch ein Fens­ter ein­seh­ba­ren Räu­me;
b.
un­mit­tel­bar zu ei­nem Haus ge­hö­ren­de um­frie­de­te Plät­ze, Hö­fe und Gär­ten, die üb­li­cher­wei­se Bli­cken von aus­sen ent­zo­gen sind.
Art. 7i Mittel der Observation  

1 Für Bild­auf­zeich­nun­gen dür­fen kei­ne In­stru­men­te ein­ge­setzt wer­den, die das na­tür­li­che mensch­li­che Wahr­neh­mungs­ver­mö­gen we­sent­lich er­wei­tern, na­ment­lich kei­ne Nacht­sicht­ge­rä­te.

2 Für Tonauf­zeich­nun­gen dür­fen kei­ne In­stru­men­te ein­ge­setzt wer­den, die das na­tür­li­che mensch­li­che Hör­ver­mö­gen er­wei­tern, na­ment­lich kei­ne Wan­zen, Richt­mi­kro­fo­ne und Ton­ver­stär­kungs­ge­rä­te. Auf­zeich­nun­gen des nicht öf­fent­lich ge­spro­che­nen Wor­tes dür­fen nicht ver­wer­tet wer­den; sind die­se Auf­zeich­nun­gen in Bild­auf­zeich­nun­gen ent­hal­ten, so sind die Bild­auf­zeich­nun­gen oh­ne die Tonauf­zeich­nun­gen den­noch ver­wert­bar.

3 Zur Stand­ort­be­stim­mung sind nur In­stru­men­te zu­läs­sig, die nach ih­rem be­stim­mungs­ge­mäs­sen Ge­brauch der Stand­ort­be­stim­mung die­nen, na­ment­lich sa­tel­li­ten­ba­sier­te Or­tungs­ge­rä­te. Es dür­fen kei­ne Flug­ge­rä­te ein­ge­setzt wer­den.

2a. Abschnitt: Gutachten18

18 Eingefügt durch Anhang Ziff. 1 der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 706).

Art. 7j Einigungsversuch  

1 Lehnt ei­ne Par­tei ei­ne Sach­ver­stän­di­ge oder einen Sach­ver­stän­di­gen nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 2 ATSG ab, so hat der Ver­si­che­rungs­trä­ger die Aus­stands­grün­de zu prü­fen. Liegt kein Aus­stands­grund vor, so ist ein Ei­ni­gungs­ver­such durch­zu­füh­ren.

2 Der Ei­ni­gungs­ver­such kann münd­lich oder schrift­lich durch­ge­führt wer­den und ist in den Ak­ten zu do­ku­men­tie­ren.

3 Bei der Ver­ga­be ei­nes Auf­trags für ein Gut­ach­ten nach dem Zu­falls­prin­zip ist kein Ei­ni­gungs­ver­such durch­zu­füh­ren.

Art. 7k Tonaufnahme des Interviews  

1 Das In­ter­view nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 6 ATSG um­fasst das ge­sam­te Un­ter­su­chungs­ge­spräch. Die­ses be­steht aus der Ana­mne­seer­he­bung und der Be­schwer­de­schil­de­rung durch die ver­si­cher­te Per­son.

2 Der Ver­si­che­rungs­trä­ger hat die ver­si­cher­te Per­son mit der An­kün­di­gung der Be­gut­ach­tung über die Ton­auf­nah­me nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 6 ATSG, de­ren Zweck und die Mög­lich­keit ei­nes Ver­zichts auf ei­ne Ton­auf­nah­me zu in­for­mie­ren.

3 Die ver­si­cher­te Per­son kann mit­tels ei­ner schrift­li­chen Er­klä­rung ge­gen­über dem Durch­füh­rungs­or­gan:

a.
vor der Be­gut­ach­tung er­klä­ren, dass sie auf die Ton­auf­nah­me ver­zich­tet;
b.
bis 10 Ta­ge nach dem In­ter­view die Ver­nich­tung der Ton­auf­nah­me be­an­tra­gen.

4 Vor dem In­ter­view kann die ver­si­cher­te Per­son ge­gen­über dem Durch­füh­rungs­or­gan den Ver­zicht nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a wi­der­ru­fen.

5 Die Ton­auf­nah­me ist von der oder dem Sach­ver­stän­di­gen nach ein­fa­chen tech­ni­schen Vor­ga­ben zu er­stel­len. Die Ver­si­che­rungs­trä­ger sor­gen da­für, dass die tech­ni­schen Vor­ga­ben in den Auf­trä­gen für ein Gut­ach­ten ein­heit­lich sind. Die oder der Sach­ver­stän­di­ge hat si­cher­zu­stel­len, dass die Auf­nah­me des In­ter­views tech­nisch kor­rekt er­folgt.

6 Der Be­ginn und das En­de des In­ter­views sind so­wohl von der ver­si­cher­ten Per­son als auch von der oder dem Sach­ver­stän­di­gen münd­lich un­ter An­ga­be der je­wei­li­gen Uhr­zeit am An­fang und am En­de der Ton­auf­nah­me zu be­stä­ti­gen. In glei­cher Wei­se sind Un­ter­bre­chun­gen der Ton­auf­nah­me zu be­stä­ti­gen.

7 Die Sach­ver­stän­di­gen und die Gut­achter­stel­len über­mit­teln dem Ver­si­che­rungs­trä­ger die Ton­auf­nah­men in ge­si­cher­ter elek­tro­ni­scher Form zu­sam­men mit dem Gut­ach­ten.

8 Be­strei­tet die ver­si­cher­te Per­son die Über­prüf­bar­keit des Gut­ach­tens, nach­dem sie die Ton­auf­nah­me ab­ge­hört und tech­ni­sche Män­gel fest­ge­stellt hat, so ver­su­chen das Durch­füh­rungs­or­gan und die ver­si­cher­te Per­son, sich über das wei­te­re Vor­ge­hen zu ei­ni­gen.

Art. 7l Verwendung und Vernichtung der Tonaufnahme des Interviews  

1 Die Ton­auf­nah­me darf nur im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren, im Ein­spra­che­ver­fah­ren (Art. 52 ATSG), wäh­rend der Re­vi­si­on und der Wie­der­er­wä­gung (Art. 53 ATSG), im Rechts­pfle­ge­ver­fah­ren (Art. 56 und 62 ATSG) so­wie im Vor­be­scheid­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 57a des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195919 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung von der ver­si­cher­ten Per­son, den Auf­trag ge­ben­den Ver­si­che­rungs­trä­gern und den Ent­scheid­be­hör­den ab­ge­hört wer­den.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mis­si­on für Qua­li­täts­si­che­rung in der me­di­zi­ni­schen Be­gut­ach­tung kann im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 7p Ab­sät­ze 4 und 5 die Ton­auf­nah­me ab­hö­ren.

3 So­bald das Ver­fah­ren, für das das Gut­ach­ten in Auf­trag ge­ge­ben wor­den ist, ab­ge­schlos­sen und die dar­auf ba­sie­ren­de Ver­fü­gung rechts­kräf­tig ge­wor­den ist, darf der Ver­si­che­rungs­trä­ger im Ein­ver­ständ­nis mit der ver­si­cher­ten Per­son die Ton­auf­nah­me ver­nich­ten.

Art. 7m Anforderungen an Sachverständige  

1 Me­di­zi­ni­sche Sach­ver­stän­di­ge kön­nen Gut­ach­ten nach Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 ATSG er­stel­len, wenn sie:

a.
über einen Wei­ter­bil­dungs­ti­tel nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c der Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 200720 ver­fü­gen;
b.
im Re­gis­ter nach Ar­ti­kel 51 Ab­satz 1 des Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200621 ein­ge­tra­gen sind;
c.
ei­ne gül­ti­ge Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung be­sit­zen oder ih­re Mel­de­pflicht er­füllt ha­ben, so­fern dies nach Ar­ti­kel 34 oder 35 des Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ge­set­zes not­wen­dig ist; und
d.
über min­des­tens fünf Jah­re kli­ni­sche Er­fah­rung ver­fü­gen.

2 Fachärz­tin­nen und Fachärz­te der all­ge­mei­nen in­ne­ren Me­di­zin, der Psych­ia­trie und Psy­cho­the­ra­pie, der Neu­ro­lo­gie, der Rheu­ma­to­lo­gie, der Or­tho­pä­die, der or­tho­pä­di­schen Chir­ur­gie und der Trau­ma­to­lo­gie des Be­we­gungs­ap­pa­ra­tes müs­sen über das Zer­ti­fi­kat des Ver­eins Ver­si­che­rungs­me­di­zin Schweiz (Swiss Ins­uran­ce Me­di­ci­ne, SIM) ver­fü­gen. Aus­ge­nom­men sind Chef­ärz­tin­nen und Chef­ärz­te so­wie lei­ten­de Ärz­tin­nen und Ärz­te in Uni­ver­si­täts­kli­ni­ken.22

3 Neu­ro­psy­cho­lo­gi­sche Sach­ver­stän­di­ge müs­sen die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 50b der Ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 199523 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVV) er­fül­len.

4 Mit der Ein­wil­li­gung der ver­si­cher­ten Per­son kann von ein­zel­nen An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 ab­ge­se­hen wer­den, so­fern dies sach­lich not­wen­dig ist.

5 Im Rah­men der Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung kön­nen Gut­ach­ten von Per­so­nen er­stellt wer­den, die noch nicht al­le An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 er­fül­len. Die Er­stel­lung der Gut­ach­ten er­folgt un­ter der di­rek­ten und per­sön­li­chen Su­per­vi­si­on von Fachärz­tin­nen und Fachärz­ten oder Neu­ro­psy­cho­lo­gin­nen und Neu­ro­psy­cho­lo­gen, die die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen nach den Ab­sät­zen 1–3 er­fül­len.

20 SR 811.112.0

21 SR 811.11

22 Sie­he auch die UeB Änd. 03.11.2021 am Schluss des Tex­tes.

23 SR 832.102

Art. 7n Zustellung von Unterlagen  

Sach­ver­stän­di­ge und Gut­achter­stel­len ha­ben den Ver­si­che­rungs­trä­gern, den Durch­füh­rungs­or­ga­nen der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen und den zu­stän­di­gen Ge­rich­ten auf An­fra­ge die­je­ni­gen Un­ter­la­gen zu­zu­stel­len, die für ei­ne Prü­fung der fach­li­chen An­for­de­run­gen und der Qua­li­täts­vor­ga­ben not­wen­dig sind.

Art. 7o Eidgenössische Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung: Zusammensetzung  

Die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mis­si­on für Qua­li­täts­si­che­rung in der me­di­zi­ni­schen Be­gut­ach­tung be­steht aus der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten und 12 Mit­glie­dern. Da­von ver­tre­ten:

a.
zwei Per­so­nen die So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
b.
ei­ne Per­son die Gut­achter­stel­len;
c.
drei Per­so­nen die Ärz­te­schaft;
d.
ei­ne Per­son die Neu­ro­psy­cho­lo­gin­nen und Neu­ro­psy­cho­lo­gen;
e.
zwei Per­so­nen die Wis­sen­schaft;
f.
ei­ne Per­son das ver­si­che­rungs­me­di­zi­ni­sche Aus­bil­dungs­we­sen;
g.
zwei Per­so­nen die Pa­ti­en­ten- und Be­hin­der­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen.
Art. 7p Eidgenössische Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung: Aufgaben  

1 Die Kom­mis­si­on er­ar­bei­tet Emp­feh­lun­gen zu:

a.
An­for­de­rungs- und Qua­li­täts­kri­te­ri­en für das Ver­fah­ren zur Er­stel­lung von Gut­ach­ten;
b.
Kri­te­ri­en für die Tä­tig­keit so­wie die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung von Sach­ver­stän­di­gen;
c.
Kri­te­ri­en für die Zu­las­sung von Gut­achter­stel­len und de­ren Tä­tig­keit;
d.
Kri­te­ri­en und In­stru­men­ten für die Be­ur­tei­lung der Qua­li­tät von Gut­ach­ten.

2 Die Kom­mis­si­on über­wacht, wie die Kri­te­ri­en nach den Buch­sta­ben a–d durch die Sach­ver­stän­di­gen und die Gut­achter­stel­len ein­ge­hal­ten wer­den, und kann auf­grund die­ser Über­wa­chung Emp­feh­lun­gen er­ar­bei­ten.

3 Sie macht die Emp­feh­lun­gen öf­fent­lich zu­gäng­lich.

4 Sie kann von den Ver­si­che­rungs­trä­gern und Durch­füh­rungs­or­ga­nen der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen die Her­aus­ga­be der für die Über­wa­chung der Er­fül­lung der Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 not­wen­di­gen Un­ter­la­gen und Gut­ach­ten ver­lan­gen.

5 Stel­len Ver­si­che­rungs­trä­ger oder Durch­füh­rungs­or­ga­ne der ein­zel­nen So­zi­al­ver­si­che­run­gen ei­ne sys­te­ma­ti­sche Nicht­ein­hal­tung der Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 durch Gut­achter­stel­len fest, so kön­nen sie der Kom­mis­si­on die not­wen­di­gen Un­ter­la­gen und Gut­ach­ten für ei­ne Über­prü­fung der Qua­li­tät zu­kom­men las­sen.

Art. 7q Eidgenössische Kommission für Qualitätssicherung in der medizinischen Begutachtung: Organisation  

1 Die Kom­mis­si­on gibt sich ei­ne Ge­schäfts­ord­nung. Die­se re­gelt na­ment­lich fol­gen­de Punk­te:

a.
die Ar­beits­wei­se der Kom­mis­si­on;
b.
den Bei­zug von Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten für wis­sen­schaft­li­che For­schungs­ar­bei­ten oder für die Durch­füh­rung von Eva­lua­tio­nen;
c.
die Be­richt­er­stat­tung über die Tä­tig­kei­ten und die Emp­feh­lun­gen der Kom­mis­si­on.

2 Das EDI ge­neh­migt die Ge­schäfts­ord­nung.

3 Das Se­kre­ta­ri­at der Kom­mis­si­on un­ter­steht fach­lich der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten der Kom­mis­si­on und ad­mi­nis­tra­tiv dem BSV.

4 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent, die Mit­glie­der der Kom­mis­si­on so­wie die Mit­ar­bei­ten­den des Se­kre­ta­ri­ats un­ter­lie­gen der Schwei­ge­pflicht nach Ar­ti­kel 33 ATSG.

3. Abschnitt: Aktenführung, -aufbewahrung, -einsicht und -vernichtung sowie Zustellung der Urteile

(Art. 43a Abs. 9 Bst. a, 46 und 47 ATSG)24

24 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 8 Aktenführung 25  

1 Die Ak­ten müs­sen sys­te­ma­tisch und chro­no­lo­gisch ge­ord­net ge­führt wer­den.

2 Es ist ein voll­stän­di­ges Ak­ten­ver­zeich­nis zu füh­ren, das kla­re und ein­deu­ti­ge Hin­wei­se auf den In­halt der ein­zel­nen Un­ter­la­gen lie­fert.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 8a Aktenaufbewahrung 26  

1 Die Ak­ten müs­sen si­cher, sach­ge­mä­ss und vor schäd­li­chen Ein­wir­kun­gen ge­schützt auf­be­wahrt wer­den.

2 Sie müs­sen durch an­ge­mes­se­ne bau­li­che, tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men vor un­be­rech­tig­ten Zu­grif­fen, vor un­pro­to­kol­lier­ten Ver­än­de­run­gen und vor Ver­lust ge­schützt wer­den.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 8b Form der Akteneinsicht 2728  

1 Der Ver­si­che­rer kann die Ge­wäh­rung der Ak­ten­ein­sicht von ei­nem schrift­li­chen Ge­such ab­hän­gig ma­chen.

2 Die Ak­ten­ein­sicht wird grund­sätz­lich am Sitz des Ver­si­che­rers oder sei­ner Durch­füh­rungs­or­ga­ne ge­währt. Auf Wunsch der ge­such­stel­len­den Per­son kann der Ver­si­che­rer Ko­pi­en der Ak­ten zu­stel­len. Vor­be­hal­ten blei­ben Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 ATSG und Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Au­gust 202229 (DSV).30

3 Der Ver­si­che­rer hat die Ak­ten oder Ko­pi­en da­von zur Ein­sicht­nah­me zu­zu­stel­len:

a.
Be­hör­den;
b.
den an­de­ren Ver­si­che­rern so­wie den Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 2 des An­walts­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 200031 Par­tei­en vor Ge­richts­be­hör­den ver­tre­ten kön­nen.

27 Ur­sprüng­lich Art. 8.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3177).

29 SR 235.11

30 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 116 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

31 SR 935.61

Art. 8c Einsicht in Observationsmaterial 32  

1 In­for­miert der Ver­si­che­rungs­trä­ger die ver­si­cher­te Per­son münd­lich in den Räum­lich­kei­ten des Ver­si­che­rungs­trä­gers über die Ob­ser­va­ti­on, so ge­währt er ihr Ein­sicht in das voll­stän­di­ge Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­al und weist sie dar­auf hin, dass sie Ko­pi­en des voll­stän­di­gen Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­als ver­lan­gen kann.

2 In­for­miert der Ver­si­che­rungs­trä­ger die ver­si­cher­te Per­son schrift­lich über die Ob­ser­va­ti­on, so gibt er ihr die Mög­lich­keit zur Ein­sicht­nah­me in das voll­stän­di­ge Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­al am Sitz des Ver­si­che­rungs­trä­gers. Er weist sie dar­auf hin, dass sie Ko­pi­en des voll­stän­di­gen Ob­ser­va­ti­ons­ma­te­ri­als ver­lan­gen kann.

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 9 Kosten der Akteneinsicht 33  

1 Die Ak­ten­ein­sicht ist grund­sätz­lich un­ent­gelt­lich.

2 Ei­ne Ge­bühr nach der Ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 196934 über Kos­ten und Ent­schä­di­gun­gen im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren kann ver­langt wer­den, wenn die Ge­wäh­rung der Ak­ten­ein­sicht mit ei­nem be­son­ders gros­sen Ar­beits­auf­wand ver­bun­den ist. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 19 DSV35.36

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

34 SR 172.041.0

35 SR 235.11

36 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 116 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

Art. 9a Aktenvernichtung 37  

1 Ak­ten, die nicht ar­chiv­wür­dig sind, müs­sen nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­dau­er ver­nich­tet wer­den, so­weit das Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt.

2 Die Ver­nich­tung der Ak­ten muss kon­trol­liert und un­ter Wah­rung der Ver­trau­lich­keit al­ler in den Ak­ten ent­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen er­fol­gen.

3 Der Ver­nich­tungs­vor­gang muss pro­to­kol­liert wer­den.

4 Ob­ser­va­ti­ons­ak­ten, die un­mit­tel­bar im An­schluss an die Ob­ser­va­ti­on nicht als Be­weis­mit­tel für ei­ne Leis­tungs­än­de­rung be­nö­tigt wer­den, müs­sen in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Rechts­kraft der Ver­fü­gung (Art. 43a Abs. 8 ATSG) ver­nich­tet wer­den. Die Ver­nich­tung muss der ob­ser­vier­ten Per­son schrift­lich be­stä­tigt wer­den.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 9b Zustellung der Urteile 38  

Die Durch­füh­rungs­stel­len stel­len den Sach­ver­stän­di­gen nach Ar­ti­kel 44 ATSG, die ein me­di­zi­ni­sches Gut­ach­ten er­stellt ha­ben, ei­ne Ko­pie der Ur­tei­le der kan­to­na­len Ver­si­che­rungs­ge­rich­te, des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts und des Bun­des­ge­richts zu, bei de­nen ihr Gut­ach­ten als Be­weis­mit­tel ver­wen­det wur­de.

38 Ur­sprüng­lich Art. 9a. Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3177).

4. Abschnitt: Einspracheverfahren

(Art. 52 ATSG)39

39 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 10 Grundsatz  

1 Ein­spra­chen müs­sen ein Rechts­be­geh­ren und ei­ne Be­grün­dung ent­hal­ten.

2 Die Ein­spra­che ist schrift­lich zu er­he­ben ge­gen ei­ne Ver­fü­gung, die:

a.
der Ein­spra­che nach Ar­ti­kel 52 ATSG un­ter­liegt und ei­ne Leis­tung nach dem Bun­des­ge­setz vom 25. Ju­ni 198240 über die ob­li­ga­to­ri­sche Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und die In­sol­ven­zent­schä­di­gung oder de­ren Rück­for­de­rung zum Ge­gen­stand hat;
b.
von ei­nem Durch­füh­rungs­or­gan der Ar­beits­si­cher­heit im Sin­ne der Ar­ti­kel 47–51 der Ver­ord­nung vom 19. De­zem­ber 198341 über die Ver­hü­tung von Un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten er­las­sen wur­de.

3 In al­len üb­ri­gen Fäl­len kann die Ein­spra­che wahl­wei­se schrift­lich oder bei per­sön­li­cher Vor­spra­che münd­lich er­ho­ben wer­den.

4 Die schrift­lich er­ho­be­ne Ein­spra­che muss die Un­ter­schrift der Ein­spra­che füh­ren­den Per­son oder ih­res Rechts­bei­stands ent­hal­ten. Bei ei­ner münd­lich er­ho­be­nen Ein­spra­che hält der Ver­si­che­rer die Ein­spra­che in ei­nem Pro­to­koll fest; die Per­son, wel­che die Ein­spra­che führt, oder ihr Rechts­bei­stand muss das Pro­to­koll un­ter­zeich­nen.

5 Ge­nügt die Ein­spra­che den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 nicht oder fehlt die Un­ter­schrift, so setzt der Ver­si­che­rer ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Be­he­bung der Män­gel an und ver­bin­det da­mit die An­dro­hung, dass sonst auf die Ein­spra­che nicht ein­ge­tre­ten wird.

Art. 11 Aufschiebende Wirkung  

1 Die Ein­spra­che hat auf­schie­ben­de Wir­kung, aus­ser wenn:

a.
ei­ner Be­schwer­de ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid von Ge­set­zes we­gen kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung zu­kommt;
b.
der Ver­si­che­rer die auf­schie­ben­de Wir­kung in sei­ner Ver­fü­gung ent­zo­gen hat;
c.
die Ver­fü­gung ei­ne Rechts­fol­ge hat, de­ren Wir­kung nicht auf­schieb­bar ist.

2 Der Ver­si­che­rer kann auf An­trag oder von sich aus die auf­schie­ben­de Wir­kung ent­zie­hen oder die mit der Ver­fü­gung ent­zo­ge­ne auf­schie­ben­de Wir­kung wie­der­her­stel­len. Über die­sen An­trag ist un­ver­züg­lich zu ent­schei­den.

Art. 12 Einspracheentscheid  

1 Der Ver­si­che­rer ist an das Be­geh­ren der Ein­spra­che füh­ren­den Per­son nicht ge­bun­den. Er kann die Ver­fü­gung zu Guns­ten oder zu Un­guns­ten der Ein­spra­che füh­ren­den Par­tei ab­än­dern.

2 Be­ab­sich­tigt er, die Ver­fü­gung zu Un­guns­ten der Ein­spra­che füh­ren­den Per­son ab­zuän­dern, gibt er ihr Ge­le­gen­heit zum Rück­zug der Ein­spra­che.

5. Abschnitt: Kosten einer unentgeltlichen Rechtsverbeiständung4242

42 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 21. Febr. 2007, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1075).

(Art. 37 Abs. 4 ATSG)43

43 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 7. Juni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 12a  

Die Ar­ti­kel 8–13 des Re­gle­ments vom 11. De­zem­ber 200644 über die Kos­ten und Ent­schä­di­gun­gen vor dem Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt sind sinn­ge­mä­ss auf die An­walts­kos­ten ei­ner Par­tei an­wend­bar, wel­che die un­ent­gelt­li­che Rechts­ver­bei­stän­dung ge­niesst.

44 [AS 2006 5305. AS 2008 2209Art. 22]. Sie­he heu­te: das R vom 21. Fe­br. 2008 (SR 173.320.2).

3. Kapitel: Rückgriff

(Art. 72 ATSG)

Art. 13 Grundsatz  

Die Ver­si­che­rungs­trä­ger, de­nen das Rück­griffs­recht nach den Ar­ti­keln 72–75 ATSG zu­steht, kön­nen un­ter­ein­an­der und mit an­de­ren Be­tei­lig­ten Ver­ein­ba­run­gen tref­fen, um die Er­le­di­gung der Re­gress­fäl­le zu ver­ein­fa­chen.

Art. 14 Geltendmachung für die AHV/IV  

1 Für die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung so­wie die In­va­li­den­ver­si­che­rung macht das BSV un­ter Mit­wir­kung der Aus­gleichs­kas­sen und der IV-Stel­len die Rück­griffs­an­sprü­che gel­tend. Es trifft hie­für die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen mit den Aus­gleichs­kas­sen und den IV-Stel­len.45

2 Üben die Schwei­ze­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt oder die Mi­li­tär­ver­si­che­rung das Rück­griffs­recht aus, ma­chen sie auch die Rück­griffs­an­sprü­che der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung so­wie der In­va­li­den­ver­si­che­rung gel­tend. Das BSV trifft hie­für mit den bei­den So­zi­al­ver­si­che­rern die nö­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 15 Geltendmachung für die Arbeitslosenversicherung  

Für die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung macht die ge­mä­ss dem Bun­des­ge­setz vom 25. Ju­ni 198246 über die ob­li­ga­to­ri­sche Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung und die In­sol­ven­zent­schä­di­gung zu­stän­di­ge Durch­füh­rungs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung die Rück­griffs­an­sprü­che gel­tend. Die Gel­tend­ma­chung von Rück­griffs­an­sprü­chen kann auch durch das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft er­fol­gen.

Art. 16 Verhältnis mehrerer Sozialversicherungen untereinander 47  

Sind meh­re­re So­zi­al­ver­si­che­run­gen am Rück­griff be­tei­ligt, so sind sie ein­an­der im Ver­hält­nis der von ih­nen er­brach­ten so­wie zu er­brin­gen­den kon­gru­en­ten Leis­tun­gen aus­gleichs­pflich­tig.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 17 Rückgriff auf einen nicht haftpflichtversicherten Schädiger  

Meh­re­re am Rück­griff be­tei­lig­te Ver­si­che­rungs­trä­ger ei­ni­gen sich auf ei­ne ein­zi­ge Ver­tre­tung ge­gen­über dem Haft­pflich­ti­gen. Kommt kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, ist die Ver­tre­tung in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge vor­zu­neh­men:

a.
durch die Un­fall­ver­si­che­rung;
b.
durch die Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
c.
durch die Kran­ken­ver­si­che­rung;
d.
durch die AHV/IV.

3a. Kapitel: Durchführung internationaler Sozialversicherungsabkommen48

48 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

1. Abschnitt: Bezeichnung der Zuständigkeiten

Art. 17a Zuständige Behörden im internationalen Verhältnis  

1 Zu­stän­di­ge Be­hör­den nach Ar­ti­kel 75a ATSG sind:

a.
für al­le Leis­tun­gen der so­zia­len Si­cher­heit mit Aus­nah­me der Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: das BSV;
b.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 83 des Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198249 (AVIG).

2 Sie kön­nen Ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen, wenn die Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/200450 dies vor­sieht, na­ment­lich Ver­ein­ba­run­gen nach den Ar­ti­keln 16 Ab­satz 1, 35 Ab­satz 3, 41 Ab­satz 2, 65 Ab­satz 8 und 84 Ab­satz 4.

3 Sie ver­tre­ten die Schweiz bei der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on für die Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit, beim Fach­aus­schuss für Da­ten­ver­ar­bei­tung und beim Rech­nungs­aus­schuss nach den Ar­ti­keln 72–74 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004.

49 SR 837.0

50 Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit, in der für die Schweiz ge­mä­ss An­hang II des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (SR 0.142.112.681) je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung (ei­ne un­ver­bind­li­che, kon­so­li­dier­te Fas­sung die­ser Ver­ord­nung ist ver­öf­fent­licht in SR 0.831.109.268.1) so­wie in der für die Schweiz ge­mä­ss An­la­ge 2 An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 1960 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA) (SR 0.632.31) je­weils ver­bind­li­chen Fas­sung.

Art. 17b Verbindungsstellen  

Ver­bin­dungs­stel­len nach Ar­ti­kel 75a ATSG sind:

a.
für Leis­tun­gen bei Krank­heit und Mut­ter­schaft: die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 18 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 199451 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG), so­weit sie nicht be­reits nach Ar­ti­kel 19 der Ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 199552 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVV) Ver­bin­dungs­stel­le ist;
b.
für Leis­tun­gen bei In­va­li­di­tät:
1.
im Be­reich der In­va­li­den­ver­si­che­rung: die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land nach Ar­ti­kel 56 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199553 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung,
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: der Si­cher­heits­fonds nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 Buch­sta­be a des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198254 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVG);
c.
für Leis­tun­gen bei Al­ter und Tod:
1.
im Be­reich der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung: die Schwei­ze­ri­sche Aus­gleichs­kas­se nach Ar­ti­kel 113 der Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 194755 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVV),
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: der Si­cher­heits­fonds;
d.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten: die Schwei­ze­ri­sche Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt (Su­va) nach Ar­ti­kel 61 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. März 198156 über die Un­fall­ver­si­che­rung;
e.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 83 AVIG57;
f.
für Fa­mi­li­en­leis­tun­gen: das BSV;
g.
für die Be­stim­mung der an­wend­ba­ren Rechts­vor­schrif­ten: das BSV.
Art. 17c Zuständige Träger  

Zu­stän­di­ge Trä­ger nach Ar­ti­kel 75a ATSG sind:

a.
für Leis­tun­gen bei Krank­heit und Mut­ter­schaft mit Aus­nah­me der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung: der Ver­si­che­rer nach dem KVG58;
b.
für Leis­tun­gen bei In­va­li­di­tät:
1.
im Be­reich der In­va­li­den­ver­si­che­rung:
bei Wohn­sitz in der Schweiz: die IV-Stel­le des Wohn­kan­tons
bei Wohn­sitz im Aus­land: die IV-Stel­le für Ver­si­cher­te im Aus­land,
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: die Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung;
c.
für Leis­tun­gen bei Al­ter und Tod:
1.
im Be­reich der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung:
bei Wohn­sitz in der Schweiz: die AHV-Aus­gleichs­kas­se
bei Wohn­sitz im Aus­land: die Schwei­ze­ri­sche Aus­gleichs­kas­se,
2.
im Be­reich der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge: die Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung;
d.
für Leis­tun­gen der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung:
1.
bei Wohn­sitz in der Schweiz: die AHV-Aus­gleichs­kas­se,
2.
bei Wohn­sitz im Aus­land: die Schwei­ze­ri­sche Aus­gleichs­kas­se;
e.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten:
1.
bei un­selbst­stän­dig Er­werbs­tä­ti­gen: der Un­fall­ver­si­che­rer, dem der Ar­beit­ge­ber an­ge­schlos­sen ist,
2.
bei selbst­stän­dig Er­werbs­tä­ti­gen: der Un­fall­ver­si­che­rer, bei dem die be­tref­fen­de Per­son ver­si­chert ist;
f.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­lo­sig­keit: die von der ar­beits­lo­sen Per­son ge­wähl­te Ar­beits­lo­sen­kas­se so­wie das zu­stän­di­ge Re­gio­na­le Ar­beits­ver­mitt­lungs­zen­trum nach Ar­ti­kel 85b AVIG59;
g.
für Fa­mi­li­en­leis­tun­gen:
1.
nach dem Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­setz vom 24. März 200660 (Fam­ZG): die Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­sen nach Ar­ti­kel 14 Fam­ZG,
2.
nach dem Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 195261 über die Fa­mi­li­en­zu­la­gen in der Land­wirt­schaft: die AHV-Aus­gleichs­kas­se;
h.
für die Voll­stre­ckung aus­län­di­scher For­de­run­gen in der Schweiz: die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le (ZAS) nach Ar­ti­kel 71 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194662 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG);
i.
für die Be­stim­mung der an­wend­ba­ren Rechts­vor­schrif­ten: die AHV-Aus­gleichs­kas­se.
Art. 17d Aushelfender Träger  

1 Aus­hel­fen­de Trä­ger im Sin­ne der Rechts­ak­te der EU, die in An­hang II Ab­schnitt A Zif­fern 1–4 des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 199963 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung auf­ge­führt sind, sind:

a.
für Leis­tun­gen bei Krank­heit und Mut­ter­schaft: die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 18 KVG64; so­weit sie nicht be­reits nach Ar­ti­kel 19 KVV65 aus­hel­fen­der Trä­ger ist;
b.
für Leis­tun­gen bei Ar­beits­un­fäl­len und Be­rufs­krank­hei­ten: die Su­va.

2 Sie über­neh­men die Auf­ga­ben nach Ab­satz 1 auch im Rah­men an­de­rer in­ter­na­tio­na­ler Ab­kom­men über die so­zia­le Si­cher­heit.

Art. 17e Für die Infrastruktur zum Zweck des elektronischen Datenaustauschs mit dem Ausland zuständige Bundesstellen  

Zu­stän­dig für die Ein­rich­tung und den Be­trieb der In­fra­struk­tur zum Zweck des elek­tro­ni­schen Da­ten­aus­tau­sches mit dem Aus­land nach Ar­ti­kel 75b ATSG sind:

a.
im Be­reich Krank­heit und Un­fall: das Bun­des­amt für Ge­sund­heit;
b.
für die AHV/IV-Ren­ten: die ZAS;
c.
für die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung: die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
d.
für die üb­ri­gen Be­rei­che: das BSV.

2. Abschnitt: Gebühren

Art. 17f Grundsatz  

Die jähr­li­che Ge­bühr setzt sich zu­sam­men aus ei­nem An­teil an den Grund­kos­ten nach Ar­ti­kel 17g und ei­nem An­teil an den Nut­zungs­kos­ten nach den Ar­ti­keln 17hund 17i.

Art. 17g Grundkosten  

1 Die Grund­kos­ten set­zen sich zu­sam­men aus:

a.
den Kos­ten für den Be­trieb der elek­tro­ni­schen Zu­gangs­stel­le; und
b.
den Kos­ten für die Ad­mi­nis­tra­ti­on, die In­stand­hal­tung und den ope­ra­ti­ven Sup­port der elek­tro­ni­schen Zu­gangs­stel­le so­wie die Be­reit­stel­lung an­ge­mes­se­ner Ap­pli­ka­tio­nen.

2 Für je­den der fol­gen­den So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­to­ren wird auf­grund der An­zahl zu­stän­di­ger Trä­ger und aus­hel­fen­der Trä­ger, die in die­sem Sek­tor für die Durch­füh­rung der in­ter­na­tio­na­len So­zi­al­ver­si­che­rung zu­stän­dig sind, der An­teil an den Grund­kos­ten fest­ge­legt:

a.
Kran­ken­ver­si­che­rung;
b.
Un­fall­ver­si­che­rung;
c.
Fa­mi­li­en­leis­tun­gen;
d.
Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
e.
Ren­ten­ver­si­che­rung im Be­reich der ers­ten und zwei­ten Säu­le;
f.
Ver­si­che­rungs­un­ter­stel­lung.

3 Sind die Trä­ger in ei­nem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor mit­tels ei­ner Stan­dar­dan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­rech­net sich der An­teil je­des Trä­gers in die­sem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor an den Grund­kos­ten nach der An­zahl sei­ner Be­nut­zer­kon­ten.

4 Sind die Trä­ger in ei­nem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor mit­tels ei­ner Schnitt­stel­le zu ei­ner Fachan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so ge­hen die Grund­kos­ten­an­tei­le al­ler Trä­ger in die­sem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor zu­las­ten der Stel­le, die für die Fachan­wen­dung ver­ant­wort­lich ist.

5 Wer­den in ei­nem So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tor so­wohl die Stan­dar­dan­wen­dung als auch ei­ne Fachan­wen­dung ge­nutzt, so wer­den die Grund­kos­ten­an­tei­le in­ner­halb des So­zi­al­ver­si­che­rungs­sek­tors auf­grund der An­zahl Trä­ger ver­teilt.

Art. 17h Nutzungskosten bei einem Anschluss an die elektronische Zugangsstelle mittels einer Standardanwendung  

1 Sind die Trä­ger mit­tels ei­ner Stan­dar­dan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­mes­sen sich die Nut­zungs­kos­ten nach:

a.
dem Auf­wand für den Be­trieb der Stan­dar­dan­wen­dun­gen;
b.
dem Auf­wand für die In­stand­hal­tung und den ope­ra­ti­ven Sup­port der Stan­dar­dan­wen­dung;
c.
dem Auf­wand für die Be­reit­stel­lung an­ge­mes­se­ner Ap­pli­ka­tio­nen;
d.
dem Auf­wand für wei­te­re tech­ni­sche Kom­po­nen­ten.

2 Der An­teil je­des Trä­gers an den Nut­zungs­kos­ten be­rech­net sich nach der An­zahl sei­ner Be­nut­zer­kon­ten.

3 Wer­den tech­ni­sche Kom­po­nen­ten nur durch einen Teil der Trä­ger be­nutzt, so kön­nen die Bun­des­stel­len nach Ar­ti­kel 17e die Kos­ten da­für voll­um­fäng­lich die­sen Trä­gern be­las­ten.

Art. 17i Nutzungskosten bei einem Anschluss an die elektronische Zugangsstelle mittels einer Schnittstelle zu einer Fachanwendung  

1 Sind die Trä­ger mit­tels ei­ner Schnitt­stel­le zu ei­ner Fachan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­mes­sen sich die Nut­zungs­kos­ten nach:

a.
dem Auf­wand für den Be­trieb der Schnitt­stel­le;
b.
dem Auf­wand für die In­stand­hal­tung und den ope­ra­ti­ven Sup­port der Schnitt­stel­le;
c.
dem Auf­wand für die Be­reit­stel­lung an­ge­mes­se­ner Ap­pli­ka­tio­nen;
d.
dem Auf­wand für wei­te­re tech­ni­sche Kom­po­nen­ten.

2 Die Nut­zungs­kos­ten für die Schnitt­stel­le ge­hen zu­las­ten der Stel­len, die für die Fachan­wen­dung ver­ant­wort­lich sind.

Art. 17j Gebührenrahmen  

1 Ist der Trä­ger mit­tels ei­ner Stan­dar­dan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­trägt die Ge­bühr für je­des Be­nut­zer­kon­to höchs­tens 8000 Fran­ken.

2 Ist der Trä­ger mit­tels ei­ner Schnitt­stel­le zu ei­ner Fachan­wen­dung an die elek­tro­ni­sche Zu­gangs­stel­le an­ge­schlos­sen, so be­trägt die Ge­bühr für die Stel­le, die für die Fachan­wen­dung ver­ant­wort­lich ist, höchs­tens 100 000 Fran­ken.

Art. 17k Modalitäten  

1 Die Be­rech­nung der Grund­kos­ten und der Nut­zungs­kos­ten durch die Bun­des­stel­len nach Ar­ti­kel 17e stützt sich auf die Kos­ten, die dem BSV durch den Be­trei­ber der In­fra­struk­tur in Rech­nung ge­stellt wer­den, und auf die Kos­ten, die dem BSV durch den Ver­wal­tungs­auf­wand für den zen­tra­len Fach­be­trieb ent­ste­hen.

2 Stich­tag für die Er­he­bung der An­zahl Trä­ger, die für die Durch­füh­rung der in­ter­na­tio­na­len So­zi­al­ver­si­che­rung zu­stän­dig sind, und der An­zahl der ih­nen ge­führ­ten Kon­ten ist der 31. De­zem­ber des Vor­jah­res.

3 Die Bun­des­stel­len nach Ar­ti­kel 17e stel­len die Ge­bühr den Trä­gern jähr­lich in Rech­nung.

4. Kapitel: Übrige Bestimmungen 66

66 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 18 Besonderer Aufwand bei der Amts- und Verwaltungshilfe 67  

(Art. 32 ATSG)

1 Amts- und Ver­wal­tungs­hil­fe wird ab­ge­gol­ten, wenn:

a.
auf Be­geh­ren des Ver­si­che­rers Da­ten in ei­ner Form be­kannt ge­ge­ben wer­den müs­sen, die mit ei­nem be­son­de­ren Auf­wand ver­bun­den ist; und
b.
die Ge­setz­ge­bung zu ei­ner So­zi­al­ver­si­che­rung dies aus­drück­lich vor­sieht.

2 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 3 ATSG kann die um Da­ten­be­kannt­ga­be er­such­te Stel­le ei­ne Ge­bühr er­he­ben, wenn die Da­ten­be­kannt­ga­be mit ei­nem be­son­de­ren Auf­wand ver­bun­den ist oder wenn es sich um sys­te­ma­ti­sche An­fra­gen han­delt.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

Art. 18a Anwendbarkeit der Allgemeinen Gebührenverordnung 68  

So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200469.

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5149).

69 SR 172.041.1

Art. 18b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
7. Juni 2019
70  

1 Bei Feh­len der Aus- und Wei­ter­bil­dungs­vor­aus­set­zung nach Ar­ti­kel 7bAb­satz 1 Buch­sta­be e kann die Be­wil­li­gung wäh­rend sechs Mo­na­ten ab In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 7. Ju­ni 2019 für zwei Jah­re er­teilt wer­den, wenn die ge­such­stel­len­de Per­son al­le üb­ri­gen Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt und in­ner­halb der letz­ten sie­ben Jah­re vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 7. Ju­ni 2019 min­des­tens zwan­zig Per­so­nen­über­wa­chun­gen für So­zi­al­ver­si­che­rungs­trä­ger durch­ge­führt hat.

2 Die Ver­si­che­rungs­trä­ger müs­sen spä­tes­tens drei Jah­re nach dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 7. Ju­ni 2019 die Ak­ten nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 füh­ren.

70 Ur­sprüng­lich: Art. 18a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Okt. 2019 (AS 2019 2833).

Art. 19 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2003 in Kraft.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 3. November 2021 71

Sofern ein Zertifikat der SIM nach Artikel 7m Absatz 2 erforderlich ist, muss dieses innerhalb von fünf Jahren nach dem Inkrafttreten der Änderung vom 3. November 2021 erworben werden.

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