Verordnung
über die Anlagestiftungen
(ASV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 53k des Bundesgesetzes vom 25. Juni 19821 über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge (BVG),

verordnet:

1. Abschnitt: Anlegerkreis und Anlegerstatus

Art. 1 Anlegerkreis  

(Art. 53k Bst. a BVG)

Den An­le­ger­kreis ei­ner An­la­ge­stif­tung bil­den kön­nen:

a.
Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen so­wie sons­ti­ge steu­er­be­frei­te Ein­rich­tun­gen mit Sitz in der Schweiz, die nach ih­rem Zweck der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge die­nen; und
b.
Per­so­nen, die kol­lek­ti­ve An­la­gen der Ein­rich­tun­gen nach Buch­sta­be a ver­wal­ten, von der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht (FIN­MA) be­auf­sich­tigt wer­den und bei der Stif­tung aus­sch­liess­lich Gel­der für die­se Ein­rich­tun­gen an­le­gen.
Art. 2 Anlegerstatus  

(Art. 53k Bst. a und e BVG)

1 Wer als An­le­ger in ei­ne An­la­ge­stif­tung auf­ge­nom­men wer­den will, muss bei der Stif­tung ein schrift­li­ches Auf­nah­me­ge­such ein­rei­chen und dar­in nach­wei­sen, dass er die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 1 er­füllt. Die Stif­tung ent­schei­det über die Auf­nah­me. Sie kann die Auf­nah­me oh­ne An­ga­be von Grün­den ver­wei­gern.

2 Der Sta­tus als An­le­ger ist ge­ge­ben, so­lan­ge min­des­tens ein An­spruch oder ei­ne ver­bind­li­che Ka­pi­tal­zu­sa­ge be­steht.

3 Die Stif­tung be­ach­tet ge­gen­über den An­le­gern den Grund­satz der Gleich­be­hand­lung.

2. Abschnitt: Anlegerversammlung

Art. 3 Einberufung und Durchführung  

(Art. 53k Bst. c und e BVG)

1 Für die Ein­be­ru­fung und die Durch­füh­rung der An­le­ger­ver­samm­lung gel­ten die Ar­ti­kel 699–703 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts2 sinn­ge­mä­ss.3

2 Das Stimm­recht der An­le­ger rich­tet sich nach ih­rem An­teil am An­la­ge­ver­mö­gen.

2 SR 220

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. April 2024, in Kraft seit 1. Ju­li 2024 (AS 2024 205).

Art. 4 Unübertragbare Befugnisse  

(Art. 53k Bst. c und e BVG)

1 Die An­le­ger­ver­samm­lung hat fol­gen­de un­über­trag­ba­re Be­fug­nis­se:

a.
Be­schluss­fas­sung über An­trä­ge an die Auf­sichts­be­hör­de zur Än­de­rung der Sta­tu­ten;
b.
Ge­neh­mi­gung der Än­de­rung von Stif­tungs­re­gle­ment und Spe­zi­al­re­gle­men­ten, ein­sch­liess­lich der An­la­ge­richt­li­ni­en, un­ter Vor­be­halt ei­ner Über­tra­gung der Re­ge­lungs­be­fug­nis an den Stif­tungs­rat (Art. 13 Abs. 3);
c.4
Wahl der Mit­glie­der des Stif­tungs­ra­tes;
d.
Wahl der Re­vi­si­ons­stel­le;
e.
Ge­neh­mi­gung der Jah­res­rech­nung;
f.
Ge­neh­mi­gung von Toch­ter­ge­sell­schaf­ten im Stamm­ver­mö­gen (Art. 24 Abs. 2 Bst. b);
g.
Ge­neh­mi­gung von Be­tei­li­gun­gen an nicht ko­tier­ten schwei­ze­ri­schen Ak­ti­en­ge­sell­schaf­ten im Stamm­ver­mö­gen (Art. 25 Abs. 2);
h.
Be­schluss­fas­sung über An­trä­ge an die Auf­sichts­be­hör­de zur Auf­he­bung oder Fu­si­on der Stif­tung.

2 Sie stimmt in ih­rer ers­ten Ver­samm­lung über die bei der Grün­dung der Stif­tung er­las­se­nen Sta­tu­ten und das Stif­tungs­re­gle­ment ab.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

3. Abschnitt: Stiftungsrat

Art. 5 Zusammensetzung und Wahl  

(Art. 53k Bst. c BVG)

1 Der Stif­tungs­rat be­steht aus min­des­tens drei fach­kun­di­gen Mit­glie­dern.

2 Die Mit­glie­der und die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent des Stif­tungs­ra­tes wer­den von der An­le­ger­ver­samm­lung ge­wählt. Da­bei dür­fen der Stif­ter, des­sen Rechts­nach­fol­ger und Per­so­nen, die mit dem Stif­ter wirt­schaft­lich ver­bun­den sind, höchs­tens von ei­nem Drit­tel des Stif­tungs­ra­tes ver­tre­ten wer­den. Die An­le­ger­ver­samm­lung kann ihr Recht, die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten zu wäh­len, in den Sta­tu­ten auf den Stif­tungs­rat über­tra­gen.5

3 Der ers­te Stif­tungs­rat wird durch den Stif­ter er­nannt. Die Sta­tu­ten kön­nen dem Stif­ter oder des­sen Rechts­nach­fol­ger das Recht zu­er­ken­nen, im Fal­le des vor­zei­ti­gen Rück­tritts ei­nes Stif­tungs­rats­mit­glieds einen Er­satz zu er­nen­nen. Die Amts­zeit die­ses Stif­tungs­rats­mit­glieds dau­ert bis zur nächs­ten Sit­zung der An­le­ger­ver­samm­lung.6

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 6 Aufgaben und Befugnisse  

(Art. 53k Bst. c BVG)

1 Der Stif­tungs­rat nimmt al­le Auf­ga­ben und Be­fug­nis­se wahr, die nicht durch das Ge­setz und die Stif­tungs­sat­zun­gen der An­le­ger­ver­samm­lung zu­ge­teilt sind.

2 Er sorgt na­ment­lich für ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on.

3 Er sorgt für ei­ne der Grös­se und Kom­ple­xi­tät der An­la­ge­stif­tung an­ge­mes­se­ne in­ter­ne Kon­trol­le und für ei­ne aus­rei­chen­de Kon­trol­le der mit über­tra­ge­nen Auf­ga­ben be­trau­ten Per­so­nen. Er stellt die Un­ab­hän­gig­keit der Kon­troll­or­ga­ne si­cher.7

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 7 Übertragung von Aufgaben  

(Art. 53k Bst. c BVG)

1 Für die mit der Ge­schäfts­füh­rung und Ver­wal­tung der An­la­ge­stif­tung be­trau­ten Per­so­nen gel­ten Ar­ti­kel 51b Ab­satz 1 BVG so­wie die Ar­ti­kel 48f–48l, aus­ge­nom­men die Ar­ti­kel 48h Ab­satz 1 und 48i Ab­satz 1, der Ver­ord­nung vom 18. April 19848 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVV 2) sinn­ge­mä­ss.

2 Der Stif­tungs­rat kann Auf­ga­ben an Drit­te über­tra­gen, so­fern zu­sätz­lich zu Ab­satz 1 fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Es han­delt sich um nach Ge­setz und Sat­zun­gen über­trag­ba­re Auf­ga­ben.
b.
Die Über­tra­gung von Auf­ga­ben wird in ei­nem schrift­li­chen Ver­trag fest­ge­hal­ten.
c.
Ar­ti­kel 12 wird ein­ge­hal­ten.
d.9

3 An Drit­te über­tra­ge­ne Auf­ga­ben dür­fen nur wei­ter­über­tra­gen wer­den, wenn der Stif­tungs­rat der Wei­ter­über­tra­gung vor­gän­gig zu­ge­stimmt hat und die Be­stim­mun­gen über die Auf­ga­ben­über­tra­gung ein­ge­hal­ten wer­den. Die Stif­tung und die Re­vi­si­ons­stel­le müs­sen die über­tra­ge­nen Auf­ga­ben wei­ter­hin kon­trol­lie­ren be­zie­hungs­wei­se prü­fen kön­nen.10

8 SR 831.441.1

9 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 8 Vermeidung von Interessenkonflikten, Rechtsgeschäfte mit Nahestehenden  

(Art. 53k Bst. c BVG)

1 Die Ar­ti­kel 51b Ab­satz 2 und 51c BVG so­wie die Ar­ti­kel 48h Ab­satz 2 und 48i Ab­satz 2 BVV 211 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

2 Per­so­nen, die mit der Ver­wal­tung oder Ver­mö­gens­ver­wal­tung der An­la­ge­stif­tung be­traut sind, dür­fen nicht in den Stif­tungs­rat ge­wählt wer­den. Über­trägt der Stif­tungs­rat die Ge­schäfts­füh­rung Drit­ten, so dür­fen die­se nicht im Stif­tungs­rat ver­tre­ten sein.12

3 Die Mit­glie­der des Stif­tungs­ra­tes un­ter­lie­gen in ih­ren Tä­tig­kei­ten kei­nen Wei­sun­gen des Stif­ters oder von des­sen Rechts­nach­fol­ger. Sie sind in ei­ge­ner Sa­che nicht stimm­be­rech­tigt.13

4 Die An­le­ger­ver­samm­lung ge­neh­migt das Re­gle­ment zur Ver­mei­dung von In­ter­es­sen­kon­flik­ten und Rechts­ge­schäf­ten mit Na­he­ste­hen­den. Sie kann die­ses Recht in den Sta­tu­ten auf den Stif­tungs­rat über­tra­gen.14

11 SR 831.441.1

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

4. Abschnitt: Revisionsstelle

Art. 9 Voraussetzungen  

(Art. 53k Bst. d BVG)

Als Re­vi­si­ons­stel­le kön­nen nur Un­ter­neh­men tä­tig sein, die von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de als staat­lich be­auf­sich­tig­te Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach dem Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­setz vom 16. De­zem­ber 200515 zu­ge­las­sen sind.

Art. 10 Aufgaben  

(Art. 52c, 53k Bst. d und 62a Abs. 2 Bst. a und b BVG)

1 Für die Auf­ga­ben der Re­vi­si­ons­stel­le gilt Ar­ti­kel 52c BVG sinn­ge­mä­ss.

2 Bei Sachein­la­gen prüft die Re­vi­si­ons­stel­le den Be­richt nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 3 und bei Sachein­la­gen in Im­mo­bi­li­en zu­sätz­lich, ob Ar­ti­kel 41 Ab­satz 4 ein­ge­hal­ten ist.

3 Fer­ner be­ur­teilt sie Be­grün­dun­gen der Stif­tun­gen, die sich aus der An­wen­dung von Ar­ti­kel 41 Ab­sät­ze 3 und 4 in Ver­bin­dung mit den Ar­ti­keln 92 und 93 der Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ver­ord­nung vom 22. No­vem­ber 200616 (KKV) er­ge­ben.

4 Nach der Auf­he­bung ei­ner An­la­ge­grup­pe be­stä­tigt sie dem Stif­tungs­rat die ord­nungs­ge­mäs­se Durch­füh­rung.

5 Sie er­füllt die An­wei­sun­gen der Auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 62a Ab­satz 2 BVG. Die Auf­sichts­be­hör­de kann die Re­vi­si­ons­stel­le zur Prü­fung der De­tail­or­ga­ni­sa­ti­on an­hal­ten und einen ent­spre­chen­den Be­richt ein­for­dern. Sie kann ge­stützt auf den Re­vi­si­ons­stel­len­be­richt auf ei­ne ei­ge­ne Prü­fung ver­zich­ten.

6 Die Re­vi­si­ons­stel­le kann un­an­ge­mel­de­te Zwi­schen­prü­fun­gen durch­füh­ren.

5. Abschnitt: Schätzungsexperten und -expertinnen

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

Art. 11  

1 Vor der Bil­dung ei­ner Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pe (Art. 27) be­auf­tragt die Stif­tung min­des­tens zwei na­tür­li­che Per­so­nen oder ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son mit Sitz in der Schweiz als Schät­zungs­ex­per­ten oder -ex­per­tin­nen.

2 Von aus­län­di­schen Ex­per­ten oder Ex­per­tin­nen er­stell­te Gut­ach­ten zu Im­mo­bi­li­en­an­la­gen im Aus­land müs­sen durch ei­ne Per­son nach Ab­satz 1 auf die kor­rek­te An­wen­dung der im Re­gle­ment vor­ge­schrie­be­nen Be­wer­tungs­grund­sät­ze hin ge­prüft wer­den, und das Er­geb­nis des aus­län­di­schen Gut­ach­tens muss ihr plau­si­bel er­schei­nen.

3 Sämt­li­che Ex­per­ten und Ex­per­tin­nen müs­sen die er­for­der­li­che Qua­li­fi­ka­ti­on auf­wei­sen und un­ab­hän­gig sein. Die Auf­sichts­be­hör­de kann da­zu den An­la­ge­stif­tun­gen im Ein­zel­fall Vor­ga­ben ma­chen.17

17 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

6. Abschnitt: Depotbank

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

Art. 12  

1 Die De­pot­bank muss ei­ne Bank nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 193418 (BankG) oder ei­ne Zweignie­der­las­sung ei­ner aus­län­di­schen Bank nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a BankG sein.19

2 Die Stif­tung kann die De­pot­bank er­mäch­ti­gen, Tei­le des An­la­ge­ver­mö­gens Dritt- und Sam­mel­ver­wah­rern im In- und Aus­land zu über­tra­gen, so­fern die ge­hö­ri­ge Sorg­falt bei der Wahl und In­struk­ti­on der Ver­wah­rer so­wie bei de­ren Über­wa­chung ge­währ­leis­tet ist.

18 SR 952.0

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

7. Abschnitt: Stiftungssatzungen und Vorprüfung

Art. 13 Regelungsbereiche  

(Art. 53k Bst. c, d und e BVG)

1 Die An­le­ger­ver­samm­lung re­gelt sämt­li­che für die Stif­tung mass­ge­bli­chen Be­rei­che, na­ment­lich die Stif­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on, die An­la­ge­tä­tig­keit und die An­le­ger­rech­te.

2 Die Auf­sichts­be­hör­de kann un­be­rück­sich­tig­te Sach­be­rei­che re­ge­lungs­pflich­tig er­klä­ren und fest­le­gen, dass sie zwin­gend in den Sta­tu­ten oder im Stif­tungs­re­gle­ment zu re­geln sind. Sie kann Stif­tun­gen an­hal­ten, zur Rechts­si­cher­heit oder Trans­pa­renz Kor­rek­tu­ren ih­rer Re­ge­lung vor­zu­neh­men.

3 Die Sta­tu­ten kön­nen die Re­ge­lung fol­gen­der Be­rei­che dem Stif­tungs­rat über­tra­gen:

a.20
b.
Schät­zungs­ex­per­ten und -ex­per­tin­nen (Art. 11);
c.
De­pot­bank (Art. 12);
d.
An­la­ge des An­la­ge­ver­mö­gens (Art. 14);
e.
Ge­schäfts­füh­rung und De­tail­or­ga­ni­sa­ti­on (Art. 15);
f.
Ge­büh­ren und Kos­ten (Art. 16);
g.
Be­wer­tung (Art. 41);
h.
Bil­dung und Auf­he­bung von An­la­ge­grup­pen (Art. 43).

4 Der Stif­tungs­rat hält sei­ne Re­ge­lung in ei­nem Spe­zi­al­re­gle­ment fest. Er kann die Re­ge­lungs­be­fug­nis nicht wei­ter de­le­gie­ren.

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 14 Anlage des Anlagevermögens  

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

Die Stif­tung er­lässt für je­de An­la­ge­grup­pe An­la­ge­richt­li­ni­en, wel­che den An­la­ge­fo­kus, die zu­läs­si­gen An­la­gen und die An­la­ge­re­strik­tio­nen für die An­la­ge­grup­pe voll­stän­dig und klar dar­le­gen.

Art. 15 Geschäftsführung und Detailorganisation  

(Art. 53k Bst. c BVG)

1 Die Sta­tu­ten ent­hal­ten ei­ne Grund­satz­re­ge­lung der Auf­ga­ben des Stif­tungs­ra­tes, ein­sch­liess­lich der Kon­trol­l­auf­ga­be und sei­ner De­le­ga­ti­ons­be­fug­nis­se. Die Re­ge­lung zur De­tail­or­ga­ni­sa­ti­on kon­kre­ti­siert die Grund­satz­re­ge­lung und führt die un­über­trag­ba­ren Auf­ga­ben des Stif­tungs­rats auf.

2 Sie re­gelt die Rech­te und Pflich­ten wei­te­rer mit der Ge­schäfts­füh­rung be­trau­ter Per­so­nen und de­ren Kon­trol­le.

3 Die Re­ge­lung zur De­tail­or­ga­ni­sa­ti­on muss den Ver­hält­nis­sen der Stif­tung an­ge­mes­sen sein.

Art. 16 Gebühren und Kosten  

(Art. 53k Bst. c, d und e BVG)

1 Die Stif­tung er­lässt Be­stim­mun­gen über die Er­he­bung der Ge­büh­ren und die An­las­tung wei­te­rer Kos­ten zu­las­ten der An­la­ge­grup­pen.

2 Die Art und Hö­he der Ge­büh­ren so­wie die Grund­la­gen für die Ge­büh­re­ner­he­bung und wei­te­re Kos­ten­be­las­tun­gen müs­sen nach­voll­zieh­bar dar­ge­stellt sein.

Art. 17 Vorprüfung durch die Aufsichtsbehörde  

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

1 Der Vor­prü­fung durch die Auf­sichts­be­hör­de be­dür­fen:

a.
An­trä­ge an die Auf­sichts­be­hör­de zur Än­de­rung der Sta­tu­ten, be­vor die An­le­ger­ver­samm­lung über die An­trag­stel­lung be­schliesst;
b.
Än­de­run­gen re­gle­men­ta­ri­scher Be­stim­mun­gen, die der Stif­tungs­rat der An­le­ger­ver­samm­lung zur Ab­stim­mung un­ter­brei­tet;
c.21
der Er­lass oder die Än­de­rung von An­la­ge­richt­li­ni­en zu An­la­ge­grup­pen in den Be­rei­chen Aus­lan­dim­mo­bi­li­en, In­fra­struk­tu­ren, Pri­va­te Debt Schweiz oder Pri­va­te Equi­ty Schweiz nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 1 Buch­sta­be dter BVV 222 oder al­ter­na­ti­ve An­la­gen.

2 Die Auf­sichts­be­hör­de teilt der Stif­tung in­nert Mo­nats­frist schrift­lich mit, wenn sie auf ei­ne Vor­prü­fung ver­zich­tet.

3 Die Vor­prü­fung wird durch einen schrift­li­chen Prüf­be­scheid ab­ge­schlos­sen.

4 An­la­ge­grup­pen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c dür­fen erst nach Ab­schluss des Vor­prü­fungs­ver­fah­rens ge­bil­det wer­den.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 793).

22 SR 831.441.1

8. Abschnitt: Ansprüche der Anleger

Art. 18 Allgemeine Bestimmungen  

(Art. 53k Bst. e BVG)

1 Sta­tu­ten oder Re­gle­ment re­geln In­halt, Wert, Aus­ga­be, Rück­nah­me und Preis­bil­dung von An­sprü­chen so­wie die dies­be­züg­li­che In­for­ma­ti­on der An­le­ger.

2 Ein frei­er Han­del von An­sprü­chen ist nicht zu­ge­las­sen. Sta­tu­ten oder Re­gle­ment kön­nen die Mög­lich­keit der Zes­si­on von An­sprü­chen un­ter den An­le­gern für be­grün­de­te Ein­zel­fäl­le so­wie für we­nig li­qui­de An­la­ge­grup­pen un­ter der Vor­aus­set­zung ei­ner vor­gän­gi­gen Zu­stim­mung der Ge­schäfts­füh­rung vor­se­hen.

Art. 19 Kapitalzusagen 23  

(Art. 53k Bst. e BVG)

1 Sta­tu­ten oder Re­gle­ment kön­nen bei Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pen, bei In­fra­struk­tur-An­la­ge­grup­pen so­wie bei An­la­ge­grup­pen in den Be­rei­chen Pri­va­te Debt Schweiz, Pri­va­te Equi­ty Schweiz oder al­ter­na­ti­ve An­la­gen die Mög­lich­keit vor­se­hen, dass die Stif­tung ver­bind­li­che, auf einen fes­ten Be­trag lau­ten­de Ka­pi­tal­zu­sa­gen ent­ge­gen­nimmt.

2 Se­hen sie die­se Mög­lich­keit vor, so re­geln sie die Rech­te und Pflich­ten aus den Ka­pi­tal­zu­sa­gen.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de kann zu den Ka­pi­tal­zu­sa­gen Auf­la­gen ma­chen.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 793).

Art. 20 Sacheinlagen  

(Art. 53k Bst. e BVG)

1 Der Ge­gen­wert des Emis­si­ons­prei­ses von An­sprü­chen ist grund­sätz­lich in bar zu er­brin­gen.

2 Sta­tu­ten oder Re­gle­ment kön­nen Sachein­la­gen zu­las­sen, wenn die­se mit der An­la­ge­stra­te­gie ver­ein­bar sind und die In­ter­es­sen der üb­ri­gen An­le­ger der An­la­ge­grup­pe nicht be­ein­träch­ti­gen.24

2bis Der faire Wert von Sachein­la­gen, die nicht an ei­ner Bör­se oder an ei­nem an­de­ren ge­re­gel­ten Markt ge­han­delt wer­den, muss:

a.
nach dem zu er­war­ten­den Er­trag oder Geld­fluss un­ter Be­rück­sich­ti­gung ei­nes ri­si­ko­ge­rech­ten Ka­pi­ta­li­sie­rungs­zins­sat­zes er­mit­telt wer­den;
b.
durch Ver­gleich mit ähn­li­chen Ob­jek­ten ge­schätzt wer­den; oder
c.
nach ei­ner an­de­ren all­ge­mein an­er­kann­ten Me­tho­de be­rech­net wer­den.25

2ter Die­ser Wert muss durch min­des­tens einen Ex­per­ten oder ei­ne Ex­per­tin ge­schätzt wer­den, der oder die un­ab­hän­gig und qua­li­fi­ziert ist.26

2qua­ter Bei An­tei­len von nicht ko­tier­ten Fonds oder bei An­sprü­chen von An­la­ge­grup­pen ist auf den je­wei­li­gen Net­to-In­ven­tar­wert ab­zu­stel­len.27

3 Die Ge­schäfts­füh­rung er­stellt einen Be­richt, in dem die Sachein­la­gen der An­le­ger ein­zeln mit ih­rem Markt­wert am Stich­tag der Über­tra­gung so­wie die da­für aus­ge­ge­be­nen An­sprü­che auf­ge­führt wer­den.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 21 Beschränkung der Ausgabe und Rücknahme von Ansprüchen  

(Art. 53k Bst. e BVG)

1 Sta­tu­ten oder Re­gle­ment kön­nen vor­se­hen, dass der Stif­tungs­rat oder ge­schäfts­füh­ren­de Drit­te die Aus­ga­be von An­sprü­chen im In­ter­es­se der in ei­ner An­la­ge­grup­pe in­ves­tier­ten An­le­ger vor­über­ge­hend ein­stel­len kön­nen.

2 Sie kön­nen vor­se­hen, dass An­la­ge­grup­pen mit we­nig li­qui­den An­la­gen bei de­ren Bil­dung vom Stif­tungs­rat be­fris­tet und für Rück­nah­men ge­schlos­sen wer­den kön­nen. Für An­la­ge­grup­pen nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 3 müs­sen sie die Schlies­sung für Rück­nah­men vor­schrei­ben.

3 Sie dür­fen bei ge­schlos­se­nen An­la­ge­grup­pen nach Ab­satz 2 die Aus­ga­be von An­sprü­chen nach der Bil­dung der An­la­ge­grup­pe le­dig­lich bei Ab­ruf be­ste­hen­der Ka­pi­tal­zu­sa­gen zu­las­sen.

4 Sie kön­nen vor­se­hen, dass der Stif­tungs­rat bei Bil­dung ei­ner An­la­ge­grup­pe in be­grün­de­ten Fäl­len ei­ne Hal­te­frist von höchs­tens fünf Jah­ren fest­le­gen kann.

5 Sie kön­nen dem Stif­tungs­rat oder ge­schäfts­füh­ren­den Drit­ten die Be­fug­nis ein­räu­men, un­ter aus­ser­or­dent­li­chen Um­stän­den, ins­be­son­de­re bei Li­qui­di­täts­eng­päs­sen auf­grund schwer li­qui­dier­ba­rer An­la­gen, die Rück­nah­me von An­sprü­chen al­ler oder ein­zel­ner An­la­ge­grup­pen bis zu zwei Jah­re auf­zu­schie­ben.

6 Wird die Rück­nah­me auf­ge­scho­ben, so muss die Ge­schäfts­füh­rung dies den be­trof­fe­nen An­le­gern um­ge­hend mit­tei­len. Bei der Fest­set­zung des Rück­nah­me­prei­ses ist auf das am En­de der Auf­schub­frist gül­ti­ge Net­to­ver­mö­gen der An­la­ge­grup­pen ab­zu­stel­len. Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­grün­de­ten Fäl­len Aus­nah­men zu­las­sen.

9. Abschnitt: Stammvermögen

Art. 22 Verwendungszweck  

(Art. 53k Bst. b BVG)

1 Die Stif­tung kann ihr Stamm­ver­mö­gen als Be­triebs­ka­pi­tal, zur An­la­ge und zur Be­glei­chung der Li­qui­da­ti­ons­kos­ten ver­wen­den.

2 Nach der Auf­bau­pha­se, spä­tes­tens aber drei Jah­re nach der Grün­dung, ist die Ver­wen­dung als Be­triebs­ka­pi­tal nur noch so weit zu­läs­sig, als da­durch der Be­trag des Stamm­ver­mö­gens das bei der Grün­dung er­for­der­li­che Wid­mungs­ver­mö­gen nicht un­ter­schrei­tet.

Art. 23 Anlagen im Stammvermögen  

(Art. 53k Bst. b und d BVG)

1 So­weit die Ar­ti­kel 24 und 25 kei­ne be­son­de­ren Re­ge­lun­gen ent­hal­ten, gel­ten für die An­la­ge des Stamm­ver­mö­gens die Ar­ti­kel 49a und 53–56a BVV 228.

2 Zu­läs­sig ist auch die un­be­schränk­te Ein­la­ge bei ei­ner Bank nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 BankG29 oder ei­ner Zweignie­der­las­sung ei­ner aus­län­di­schen Bank nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a BankG.30

28 SR 831.441.1

29 SR 952.0

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 24 Tochtergesellschaften im Stammvermögen  

(Art. 53k Bst. b‒d BVG)

1 Toch­ter­ge­sell­schaf­ten im Stamm­ver­mö­gen sind Un­ter­neh­men, wel­che die Stif­tung durch Al­lein­ei­gen­tum be­herrscht.

2 Ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft im Stamm­ver­mö­gen muss fol­gen­de Be­din­gun­gen er­fül­len:

a.31
Sie ist ei­ne Ak­ti­en­ge­sell­schaft oder Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung mit Sitz in der Schweiz; sie kann ih­ren Sitz nur dann im Aus­land ha­ben, wenn dies im In­ter­es­se der An­le­ger liegt.
b.
Der Er­werb oder die Grün­dung der Ge­sell­schaft be­darf der Zu­stim­mung der An­le­ger­ver­samm­lung der Stif­tung.
c.
Der Um­satz der Toch­ter­ge­sell­schaft ent­fällt zu min­des­tens zwei Drit­teln auf die Be­wirt­schaf­tung und Ver­wal­tung des Stif­tungs­ver­mö­gens.
d.
Zwi­schen der Stif­tung und der Toch­ter­ge­sell­schaft be­steht ein schrift­li­cher Ver­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 7.
e.
Der Stif­tungs­rat sorgt da­für, dass die Ge­schäfts­füh­rung der Toch­ter­ge­sell­schaft aus­rei­chend kon­trol­liert wird.
f.
Die Toch­ter­ge­sell­schaft selbst hält kei­ne Be­tei­li­gun­gen.
g.
Die Toch­ter­ge­sell­schaft be­schränkt ih­re Tä­tig­keit auf die Ver­wal­tung von Vor­sor­ge­gel­dern.

3 Die Stif­tung sorgt da­für, dass die Auf­sichts­be­hör­de von der Toch­ter­ge­sell­schaft je­der­zeit Aus­kunft oder die Her­aus­ga­be sach­dien­li­cher Un­ter­la­gen ver­lan­gen kann.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 25 Beteiligungen im Stammvermögen  

(Art. 53k Bst. b‒d BVG)

1 Meh­re­re Stif­tun­gen kön­nen sich ge­mein­sam an ei­ner nicht ko­tier­ten schwei­ze­ri­schen Ak­ti­en­ge­sell­schaft be­tei­li­gen, so­fern sie da­durch das voll­stän­di­ge Ak­ti­en­ka­pi­tal hal­ten.32

2 Ei­ner be­tei­lig­ten Stif­tung muss auf Ver­lan­gen ei­ne Ver­tre­tung im Ver­wal­tungs­rat ge­währt wer­den.

3 Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 24 Ab­sät­ze 2 und 3 sinn­ge­mä­ss.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

10. Abschnitt: Anlagevermögen

Art. 26 Allgemeine Bestimmungen  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­ren Re­ge­lun­gen ent­hält, gel­ten die Ar­ti­kel 49–56a BVV 233, aus­ge­nom­men Ar­ti­kel 50 Ab­sät­ze 2 und 4, für das An­la­ge­ver­mö­gen sinn­ge­mä­ss.34

2 Für al­le An­la­ge­grup­pen gilt der Grund­satz an­ge­mes­se­ner Ri­si­ko­ver­tei­lung im Rah­men ih­rer Fo­kus­sie­rung.

3 Das Ge­gen­par­tei­ri­si­ko bei For­de­run­gen ei­ner An­la­ge­grup­pe ist auf 10 Pro­zent des Ver­mö­gens pro Schuld­ner zu be­schrän­ken. Ab­wei­chun­gen sind mög­lich bei For­de­run­gen ge­gen­über der Eid­ge­nos­sen­schaft und schwei­ze­ri­schen Pfand­brie­f­in­sti­tu­ten.35

4 An­la­ge­grup­pen, die Nach­schuss­pflich­ten aus­lö­sen kön­nen, sind ver­bo­ten.36

5 Die Stif­tung ach­tet bei je­der An­la­ge­grup­pe auf ein an­ge­mes­se­nes Li­qui­di­täts­ma­na­ge­ment.

6 In­ner­halb der An­la­ge­grup­pe und der von ihr ge­hal­te­nen Kol­lek­ti­v­an­la­gen sind le­dig­lich tech­nisch be­ding­te, kurz­fris­ti­ge Kre­dit­auf­nah­men zu­läs­sig.

7 Von den An­la­ge­richt­li­ni­en darf nur im Ein­zel­fall und be­fris­tet ab­ge­wi­chen wer­den, wenn das In­ter­es­se der An­le­ger ei­ne Ab­wei­chung drin­gend er­for­dert und der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Stif­tungs­rats der Ab­wei­chung zu­stimmt. Die Ab­wei­chun­gen sind im An­hang der Jah­res­rech­nung of­fen­zu­le­gen und zu be­grün­den.

8 Ab­wei­chun­gen von Fa­ch­emp­feh­lun­gen der Auf­sichts­be­hör­de zu den An­la­gen im An­la­ge­ver­mö­gen müs­sen im Pro­spekt der An­la­ge­grup­pe oder, wo ein sol­cher fehlt, im An­hang der Jah­res­rech­nung auf­ge­führt wer­den.

9 Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len Ab­wei­chun­gen von den Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts zu­las­sen und mit Auf­la­gen ver­bin­den.

33 SR 831.441.1

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 26a Überschreitung der Begrenzungen einzelner Schuldner und einzelner Gesellschaftsbeteiligungen 37  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 Die Be­gren­zun­gen von For­de­run­gen ge­gen­über ein­zel­nen Schuld­nern und von ein­zel­nen Ge­sell­schafts­be­tei­li­gun­gen nach den Ar­ti­keln 54 und 54a BVV 238 dür­fen von An­la­ge­grup­pen über­schrit­ten wer­den, wenn die­se:

a.
auf ei­ner Stra­te­gie be­ru­hen, die auf einen ge­bräuch­li­chen In­dex aus­ge­rich­tet ist; die An­la­ge­richt­li­ni­en müs­sen den In­dex und die ma­xi­ma­le pro­zen­tua­le Ab­wei­chung vom In­dex nen­nen; oder
b.
ge­stützt auf ih­re An­la­ge­richt­li­ni­en das Ge­gen­par­tei­ri­si­ko auf höchs­tens 20 Pro­zent des Ver­mö­gens pro Ge­gen­par­tei be­schrän­ken und das Ver­mö­gen auf min­des­tens zwölf Ge­gen­par­tei­en ver­tei­len; die An­la­ge­grup­pe muss die Ver­mö­gensan­tei­le pro Ge­gen­par­tei min­des­tens ein­mal pro Quar­tal in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Quar­tal­sen­de ver­öf­fent­li­chen.

2 Die Stif­tung muss Über­schrei­tun­gen der Be­gren­zun­gen nach den Ar­ti­keln 54 und 54a BVV 2 durch die­se An­la­ge­grup­pen min­des­tens ein­mal pro Quar­tal ver­öf­fent­li­chen.

3 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern kann die An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 nä­her um­schrei­ben.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

38 SR 831.441.1

Art. 27 Immobilien-Anlagegruppen  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 Fol­gen­de An­la­gen von Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pen sind nur un­ter nach­fol­gen­den Be­din­gun­gen zu­läs­sig:

a.
un­be­bau­te Grund­stücke, so­fern sie er­schlos­sen sind und die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne um­ge­hen­de Über­bau­ung er­fül­len;
b.
Grund­stücke in Mit­ei­gen­tum oh­ne Mehr­heit der Mit­ei­gen­tumsan­tei­le und Stim­men, so­fern de­ren Ver­kehrs­wert ge­samt­haft höchs­tens 30 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe be­trägt;
c.
kol­lek­ti­ve An­la­gen, so­fern de­ren Zweck aus­sch­liess­lich dem Er­werb, dem Ver­kauf, der Über­bau­ung, der Ver­mie­tung oder der Ver­pach­tung von ei­ge­nen Grund­stücken dient;
d.
Grund­stücke im Aus­land in bau­recht­s­ähn­li­cher Form, so­fern sie über­trag­bar und re­gis­trier­bar sind.

2 So­weit es der An­la­ge­fo­kus der An­la­ge­grup­pe zu­lässt, sind die An­la­gen an­ge­mes­sen nach Re­gio­nen, La­gen und Nut­zungs­ar­ten zu ver­tei­len.

3 Bau­land, an­ge­fan­ge­ne Bau­ten und sa­nie­rungs­be­dürf­ti­ge Ob­jek­te dür­fen ge­samt­haft höchs­tens 30 Pro­zent des Ver­mö­gens ei­ner An­la­ge­grup­pe be­tra­gen. Aus­ge­nom­men sind An­la­ge­grup­pen, die aus­sch­liess­lich in Bau­pro­jek­te in­ves­tie­ren; die­se kön­nen fer­tig­ge­stell­te Ob­jek­te be­hal­ten.39

4 Der Ver­kehrs­wert ei­nes Grund­stücks darf höchs­tens 15 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe be­tra­gen. Sied­lun­gen, die nach den glei­chen bau­li­chen Grund­sät­zen er­stellt wor­den sind, so­wie an­ein­an­der­gren­zen­de Par­zel­len gel­ten als ein ein­zi­ges Grund­stück.

5 Die Be­leh­nung von Grund­stücken ist zu­läs­sig. Die Be­leh­nungs­quo­te darf je­doch im Durch­schnitt al­ler Grund­stücke, die von ei­ner An­la­ge­grup­pe di­rekt, über Toch­ter­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 33 oder in kol­lek­ti­ven An­la­gen ge­hal­ten wer­den, ein Drit­tel des Ver­kehrs­werts der Grund­stücke nicht über­schrei­ten.40

6 Die Be­leh­nungs­quo­te kann aus­nahms­wei­se und vor­über­ge­hend auf 50 Pro­zent er­höht wer­den, wenn dies:

a.
im Re­gle­ment oder in pu­bli­zier­ten Spe­zi­al­re­gle­men­ten vor­ge­se­hen ist;
b.
zur Wah­rung der Li­qui­di­tät er­for­der­lich ist; und
c.
im In­ter­es­se der An­le­ge­rin­nen und An­le­ger liegt.41

7 Der Wert der kol­lek­ti­ven An­la­gen, die ei­ne Be­leh­nungs­quo­te von 50 Pro­zent über­schrei­ten, darf höchs­tens 20 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe be­tra­gen.42

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 6. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 20141585).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 6. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 20141585).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 6. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 20141585).

Art. 28 Anlagegruppen im Bereich alternativer Anlagen  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 An­la­ge­grup­pen im Be­reich al­ter­na­ti­ver An­la­gen müs­sen mit­tels kol­lek­ti­ver An­la­gen in­ves­tie­ren. Aus­nah­men sind zu­läs­sig bei der An­la­ge:

a.
in Pri­va­te Equi­ty;
b.
in Roh­stof­fen;
c.
in Ins­uran­ce Lin­ked Se­cu­ri­ties;
d.
zur Li­qui­di­täts­hal­tung;
e.43
in In­fra­struk­tur;
f.44
in For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 53 Ab­satz 3 BVV 245.

2 Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­grün­de­ten Fäl­len wei­te­re Aus­nah­men zu­las­sen, na­ment­lich Ma­na­ged Ac­counts.

3 Pri­va­te Equi­ty-An­la­ge­grup­pen, de­ren Di­ver­si­fi­ka­ti­on sich über ei­ne ge­wis­se Lauf­zeit ver­teilt, sind nur zu­läs­sig, so­fern sie auf ei­ne be­stimm­te Zeit­dau­er an­ge­legt und ge­schlos­sen sind.

4 Ziel­fonds ei­ner An­la­ge­grup­pe im Hed­ge-Funds-Be­reich oder im In­fra­struk­tur-Be­reich kön­nen Fremd­ka­pi­tal auf­neh­men, so­fern sie kei­ne Dach­fonds sind. Bei An­la­ge­grup­pen im In­fra­struk­tur-Be­reich dür­fen der Fremd­ka­pi­talan­teil des über Ziel­fonds ge­hal­te­nen Ka­pi­tals ma­xi­mal 40 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe und der Fremd­ka­pi­talan­teil pro Ziel­fonds ma­xi­mal 60 Pro­zent be­tra­gen.46

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

45 SR 831.441.1

46 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 29 Gemischte Anlagegruppen  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 Für ge­misch­te An­la­ge­grup­pen gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:47

a.
Ob­li­ga­tio­nen sind an­ge­mes­sen nach Bran­chen, Re­gio­nen und Lauf­zei­ten zu ver­tei­len;
b.
Ak­ti­en sind an­ge­mes­sen nach Bran­chen und Re­gio­nen zu ver­tei­len;
c.
Im­mo­bi­li­en­an­la­gen sind an­ge­mes­sen nach Re­gio­nen und Nut­zungs­ar­ten zu ver­tei­len; sie kön­nen sich auf die Schweiz und Wohn­lie­gen­schaf­ten be­schrän­ken;
d.48
Wer­den die Be­gren­zun­gen von For­de­run­gen ge­gen­über ein­zel­nen Schuld­nern und von Be­tei­li­gun­gen an ein­zel­nen Ge­sell­schaf­ten über­schrit­ten (Art. 26a), so muss:
1.
die Über­schrei­tung aus­drück­lich aus dem Na­men oder Na­mens­zu­satz der An­la­ge­grup­pe her­vor­ge­hen;
2.
in den An­la­ge­richt­li­ni­en fest­ge­legt wer­den, wel­che Be­gren­zun­gen in wel­chem Aus­mass über­schrit­ten wer­den dür­fen; und
3.
aus den re­gel­mäs­si­gen Pu­bli­ka­tio­nen und dem Jah­res­be­richt er­sicht­lich wer­den, wel­che Be­gren­zun­gen in wel­chem Aus­mass über­schrit­ten wer­den;
e.49
Die Be­gren­zun­gen nach Ar­ti­kel 55 BVV 2 dür­fen über­schrit­ten wer­den, wenn die Be­din­gun­gen nach Buch­sta­be d ein­ge­hal­ten wer­den und der An­teil al­ter­na­ti­ver An­la­gen nicht mehr als 25 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe be­trägt.

2 Für Im­mo­bi­li­en­an­la­gen ist Ar­ti­kel 27 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Al­ter­na­ti­ve An­la­gen sind zu­läs­sig mit­tels:

a.
An­la­ge­grup­pen nach Ar­ti­kel 28; oder
b.50
kol­lek­ti­ver An­la­gen nach Ar­ti­kel 30;
c.
Zer­ti­fi­ka­ten und struk­tu­rier­ten Pro­duk­ten, so­fern sie auf einen brei­ten In­dex im Be­reich al­ter­na­ti­ver An­la­gen aus­ge­rich­tet sind.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

50 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 30 Kollektive Anlagen  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 An­la­ge­ver­mö­gen darf nur in an­ge­mes­sen di­ver­si­fi­zier­ten kol­lek­ti­ven An­la­gen nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 2 BVV 251 mit aus­rei­chen­der In­for­ma­ti­ons- und Aus­kunfts­pflicht an­ge­legt wer­den. Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­grün­de­ten Ein­zel­fäl­len bei An­la­ge­grup­pen in den Be­rei­chen Aus­lan­dim­mo­bi­li­en, In­fra­struk­tu­ren, Pri­va­te Debt Schweiz, Pri­va­te Equi­ty Schweiz oder al­ter­na­ti­ve An­la­gen Ab­wei­chun­gen nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 9 zu­las­sen.52

2 Un­zu­läs­sig sind kol­lek­ti­ve An­la­gen, die für die An­le­ger Nach­schuss- oder Si­cher­stel­lungs­pflich­ten be­din­gen.

3 An­la­ge­ver­mö­gen darf in schwei­ze­ri­schen kol­lek­ti­ven An­la­gen an­ge­legt wer­den, wenn die kol­lek­ti­ve An­la­ge:

a.
der Auf­sicht der FIN­MA un­ter­steht;
b.
von schwei­ze­ri­schen An­la­ge­stif­tun­gen auf­ge­legt wur­de; oder
c.
ein Li­mi­ted Qua­li­fied In­ves­tor Fund nach dem Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 200653 (KAG) ist.54

3bis Der An­teil ei­ner aus­län­di­schen kol­lek­ti­ven An­la­ge ist auf höchs­tens 20 Pro­zent des Ver­mö­gens ei­ner An­la­ge­grup­pe zu be­schrän­ken; er darf mehr als 20 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe be­tra­gen, wenn:

a.
die kol­lek­ti­ve An­la­ge von der FIN­MA nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 1 KAG ge­neh­migt wur­de;
b.
die kol­lek­ti­ve An­la­ge der Auf­sicht ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de un­ter­steht, mit der die FIN­MA ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 2 Buch­sta­be e KAG ab­ge­schlos­sen hat; oder
c.
die Fonds­lei­tung oder die Fonds­ge­sell­schaft so­wie der Ver­mö­gens­ver­wal­ter der kol­lek­ti­ven An­la­ge und die Ver­wahr­stel­le der Auf­sicht der FIN­MA oder ei­ner aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­de un­ter­ste­hen, mit der die FIN­MA ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 120 Ab­satz 2 Buch­sta­be e KAG ab­ge­schlos­sen hat.55

3ter Die Stif­tung muss die An­le­ger bei An­la­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be c oder Ab­satz 3bis Buch­sta­be c über die mit die­ser In­ves­ti­ti­on ver­bun­de­nen Ri­si­ken schrift­lich in­for­mie­ren.56

4 Die An­la­ge in kol­lek­ti­ven An­la­gen darf die Ein­hal­tung der An­la­ge­richt­li­ni­en und die Wah­rung der Füh­rungs­ver­ant­wor­tung nicht be­ein­träch­ti­gen.

51 SR 831.441.1

52 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 793).

53 SR 951.31

54 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019 (AS 2019 2221). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

56 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 der V vom 31. Jan. 2024, in Kraft seit 1. März 2024 (AS 2024 73).

Art. 31 Effektenleihe und Pensionsgeschäfte  

(Art. 53k Bst. d BVG)

1 Für die Ef­fek­ten­lei­he und Pen­si­ons­ge­schäf­te gel­ten das Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 200657 und sei­ne Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen sinn­ge­mä­ss. Die Be­schrän­kung nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 4 ist nicht an­wend­bar.

2 Pen­si­ons­ge­schäf­te, bei de­nen ei­ne An­la­ge­stif­tung als Pen­si­ons­ge­be­rin han­delt, sind un­zu­läs­sig.

Art. 32 Tochtergesellschaften im Anlagevermögen  

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

1 Toch­ter­ge­sell­schaf­ten im An­la­ge­ver­mö­gen sind Un­ter­neh­men mit An­la­ge­cha­rak­ter, wel­che die Stif­tung durch Ka­pi­tal- und Stim­men­mehr­heit oder durch Al­lein­ei­gen­tum be­herrscht.

2 Sie sind nur zu­läs­sig bei:

a.
Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pen;
abis.58
In­fra­struk­tur-An­la­ge­grup­pen;
b.59
An­la­ge­grup­pen in den Be­rei­chen Pri­va­te Debt Schweiz, Pri­va­te Equi­ty Schweiz oder al­ter­na­ti­ve An­la­gen, so­fern die Not­wen­dig­keit ei­ner Toch­ter­ge­sell­schaft mit An­la­ge­cha­rak­ter im Rah­men des Vor­prü­fungs­ver­fah­rens schlüs­sig dar­ge­legt wird.

3 Die An­la­ge­richt­li­ni­en re­geln die Zu­läs­sig­keit und Be­schrän­kun­gen sol­cher Be­tei­li­gun­gen.

4 Bei Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pen mit Aus­lan­dim­mo­bi­li­en kann die Auf­sichts­be­hör­de ne­ben Ob­jekt­ge­sell­schaf­ten auch Hol­ding­ge­sell­schaf­ten als Toch­ter­ge­sell­schaf­ten zu­las­sen, so­fern dies im In­ter­es­se der An­le­ger ist.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Okt. 2020 (AS 2020 3755).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 793).

Art. 33 Tochtergesellschaften von Immobilien-Anlagegruppen  

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

1 Der Zweck von Ob­jekt­ge­sell­schaf­ten darf ein­zig im Er­werb, im Ver­kauf, in der Ver­mie­tung oder der Ver­pach­tung ei­ge­ner Grund­stücke be­ste­hen.

2 Toch­ter­ge­sell­schaf­ten von Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pen müs­sen im Al­lein­ei­gen­tum der Stif­tung ste­hen, Toch­ter­ge­sell­schaf­ten von Hol­ding­ge­sell­schaf­ten in de­ren Al­lein­ei­gen­tum.

3 So­fern die aus­län­di­sche Ge­setz­ge­bung Al­lein­ei­gen­tum an ei­ner Ob­jekt­ge­sell­schaft ver­un­mög­licht oder Al­lein­ei­gen­tum an Ob­jekt­ge­sell­schaf­ten er­heb­li­che wirt­schaft­li­che Nach­tei­le zur Fol­ge hät­te, sind Ab­wei­chun­gen von Ab­satz 2 zu­läs­sig. Der An­teil von nicht im Al­lein­ei­gen­tum ge­hal­te­nen Ob­jekt­ge­sell­schaf­ten darf in der Re­gel höchs­tens 50 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe be­tra­gen.

4 Die An­la­ge­grup­pe oder ih­re Hol­ding­ge­sell­schaf­ten kön­nen ih­ren Toch­ter­ge­sell­schaf­ten Dar­le­hen ge­wäh­ren.

5 Sie kön­nen für ih­re Toch­ter­ge­sell­schaf­ten Ga­ran­ti­en ab­ge­ben oder Bürg­schaf­ten ein­ge­hen. Die Ga­ran­ti­en und Bürg­schaf­ten dür­fen ge­samt­haft ent­we­der die Hö­he der li­qui­den Mit­tel der An­la­ge­grup­pe oder 5 Pro­zent des Ver­mö­gens der An­la­ge­grup­pe nicht über­schrei­ten und nur für kurz­fris­ti­ge Fi­nan­zie­rungs­zu­sa­gen oder Über­brückungs­fi­nan­zie­run­gen ab­ge­ge­ben wer­den.

6 In die Be­ur­tei­lung, ob die Ar­ti­kel 26 und 27 so­wie die An­la­ge­richt­li­ni­en ein­ge­hal­ten wer­den, sind die in den Toch­ter­ge­sell­schaf­ten ge­hal­te­nen An­la­gen ein­zu­be­zie­hen.

Art. 34 Kapitalzusagen der Stiftung  

(Art. 53k Bst. d BVG)

Ka­pi­tal­zu­sa­gen der Stif­tung müs­sen je­der­zeit durch ver­bind­li­che Ka­pi­tal­zu­sa­gen von An­le­gern oder durch li­qui­de Mit­tel ge­deckt sein.

11. Abschnitt: Information und Auskunft

Art. 35 Information  

(Art. 53k Bst. e und 62 Abs. 1 Bst. b BVG)

1 Je­dem An­le­ger sind bei der Auf­nah­me in die Stif­tung die mass­ge­bli­chen Stif­tungs­sat­zun­gen zu über­ge­ben. Än­de­run­gen der Sat­zun­gen sind ihm in ge­eig­ne­ter Wei­se mit­zu­tei­len.

2 Die Stif­tung ver­öf­fent­licht in­ner­halb von vier Mo­na­ten nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res einen Jah­res­be­richt, der zu­min­dest die fol­gen­den An­ga­ben ent­hält:

a.
Or­ga­ne der Stif­tung;
b.60
Na­men und Funk­tio­nen der Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten, ein­sch­liess­lich der Schät­zungs­ex­per­tin­nen und -ex­per­ten (Art. 11), der An­la­ge­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter so­wie der Ver­mö­gens­ver­wal­te­rin­nen und Ver­mö­gens­ver­wal­ter;
c.
Jah­res­rech­nung nach den Ar­ti­keln 38–41;
d.
Be­richt der Re­vi­si­ons­stel­le;
e.
An­zahl der aus­ge­ge­be­nen An­sprü­che pro An­la­ge­grup­pe;
f.
wich­ti­ge Er­eig­nis­se, Ge­schäf­te und Be­schlüs­se der Stif­tung und der Toch­ter­ge­sell­schaf­ten;
g.
Hin­wei­se auf Pro­spek­te;
h.61
Über­schrei­tun­gen der Be­gren­zun­gen von For­de­run­gen ge­gen­über ein­zel­nen Schuld­nern und von ein­zel­nen Ge­sell­schafts­be­tei­li­gun­gen durch An­la­ge­grup­pen nach Ar­ti­kel 26a Ab­satz 1;
i.62
Über­schrei­tun­gen der Be­gren­zun­gen durch ge­misch­te An­la­ge­grup­pen nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 Buch­sta­be e.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de kann im In­ter­es­se der An­le­ger zu­sätz­li­che An­ga­ben ver­lan­gen.

4 Aus­ser bei Im­mo­bi­li­en-An­la­ge­grup­pen sind zu­sätz­lich min­des­tens vier­tel­jähr­lich die Kenn­zah­len nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 7 zu ver­öf­fent­li­chen.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 36 Auskunft  

(Art. 53k Bst. e und 62 Abs. 1 Bst. b BVG)

1 Die An­le­ger kön­nen von der Stif­tung je­der­zeit Aus­kunft über die Ge­schäfts­füh­rung und Ein­sicht in das Rech­nungs­we­sen ver­lan­gen.

2 Die Aus­kunft oder die Ein­sicht kann mit Zu­stim­mung des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Stif­tungs­rats ver­wei­gert wer­den, wenn sie schutz­wür­di­ge In­ter­es­sen oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se ge­fähr­den wür­de.

Art. 37 Publikationen und Prospektpflicht  

(Art. 53k Bst. e BVG)

1 Pu­bli­ka­tio­nen müs­sen in ge­eig­ne­ter Form ver­öf­fent­licht wer­den. Die Auf­sichts­be­hör­de kann Auf­la­gen ma­chen.

2 Bei An­la­ge­grup­pen in den Be­rei­chen Im­mo­bi­li­en, In­fra­struk­tu­ren, Pri­va­te Debt Schweiz, Pri­va­te Equi­ty Schweiz, al­ter­na­ti­ve An­la­gen oder hoch­ver­zins­li­che Ob­li­ga­tio­nen so­wie in Fäl­len nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 muss die Stif­tung einen Pro­spekt ver­öf­fent­li­chen.63 Bei neu­en An­la­ge­grup­pen muss der Pro­spekt vor der Er­öff­nung der Zeich­nungs­frist ver­öf­fent­licht wer­den. Än­de­run­gen des Pro­spekts sind eben­falls zu ver­öf­fent­li­chen.64

3 Die Auf­sichts­be­hör­de kann zum Pro­spekt Auf­la­gen ma­chen und für wei­te­re An­la­ge­grup­pen mit er­höh­ten Ri­si­ken oder ei­nem kom­ple­xen An­la­ge- oder Or­ga­ni­sa­ti­ons­kon­zept die Ver­öf­fent­li­chung ei­nes Pro­spekts an­ord­nen. Ei­ne nach­träg­li­che An­ord­nung ist in­ner­halb drei­er Mo­na­te zu be­fol­gen.

4 Pro­spek­te sind der Auf­sichts­be­hör­de nach der Ver­öf­fent­li­chung und nach je­der Än­de­rung zu­zu­stel­len, bei vor­prü­fungs­pflich­ti­gen An­la­ge­grup­pen je­weils mit den ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen An­la­ge­richt­li­ni­en. Die Auf­sichts­be­hör­de kann von der An­la­ge­stif­tung je­der­zeit die Be­he­bung von Män­geln im Pro­spekt ver­lan­gen.

5 Be­steht die An­la­ge­grup­pe nur aus An­sprü­chen ei­nes An­le­gers, so ent­fällt die Pro­spekt­pflicht.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 793).

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 26. Aug. 2020 über Än­de­run­gen in der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge, in Kraft seit 1. Okt. 2020 (AS 2020 3755).

12. Abschnitt: Buchführung und Rechnungslegung

Art. 38 Allgemeine Bestimmungen  

(Art. 65a Abs. 5, 53k Bst. d und 71 Abs. 1 BVG)

1 Für die An­la­ge­stif­tun­gen gilt Ar­ti­kel 47 BVV 265 über die Ord­nungs­mäs­sig­keit der Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung.

2 Für das Stamm­ver­mö­gen und für die ein­zel­nen An­la­ge­grup­pen ist ge­son­dert Buch zu füh­ren.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de kann zur Glie­de­rung der Jah­res­rech­nung wei­te­re Vor­ga­ben ma­chen. In der Jah­res­rech­nung sind die Ver­mö­gens­rech­nung und die Er­folgs­rech­nung so­wie der An­hang als sol­che zu be­zeich­nen.

4 Bei den An­la­ge­grup­pen sind die Ver­än­de­run­gen des Net­to-An­la­ge­ver­mö­gens wäh­rend des Ge­schäfts­jah­res und die Ver­wen­dung des Er­folgs aus­rei­chend of­fen­zu­le­gen. Das­sel­be gilt sinn­ge­mä­ss für das Stamm­ver­mö­gen.

5 Die Ver­wal­tungs­kos­ten sind in der Jah­res­rech­nung voll­stän­dig auf­zu­füh­ren. Sie sind in den Rech­nun­gen für das Stamm­ver­mö­gen und für die ein­zel­nen An­la­ge­grup­pen aus­zu­wei­sen und im An­hang zu er­läu­tern.

6 Ver­wal­tungs­kos­ten, die bei Drit­ten zu­las­ten der Stif­tung an­fal­len und von die­sen nicht di­rekt in Rech­nung ge­stellt wer­den, sind im An­hang auf­zu­füh­ren. Las­sen sich sol­che Kos­ten nicht be­zif­fern, so ist der An­teil des bei den Drit­ten ver­wal­te­ten Ver­mö­gens am Stamm­ver­mö­gen oder an der An­la­ge­grup­pe im An­hang zu nen­nen.

7 Die An­la­ge­stif­tun­gen wei­sen im Jah­res­be­richt für je­de An­la­ge­grup­pe Kenn­zah­len zu den Kos­ten, den Ren­di­ten und den Ri­si­ken aus. Die Auf­sichts­be­hör­de gibt die mass­ge­bli­chen Kenn­zah­len vor. Sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len von der Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht ab­se­hen.

8 Die Auf­sichts­be­hör­de kann ei­ner An­la­ge­stif­tung im In­ter­es­se der An­le­ger, un­ab­hän­gig von den Vor­ga­ben nach Ar­ti­kel 47 BVV 2, zu­sätz­li­che Pu­bli­ka­ti­ons­auf­la­gen für den An­hang ma­chen.

Art. 39 Tochtergesellschaften und Beteiligungen  

(Art. 53k Bst. d, 65a Abs. 5 und 71 Abs. 1 BVG)

Toch­ter­ge­sell­schaf­ten im Stamm­ver­mö­gen, Be­tei­li­gun­gen im Stamm­ver­mö­gen nach Ar­ti­kel 25 und Toch­ter­ge­sell­schaf­ten von An­la­ge­grup­pen sind in der Jah­res­rech­nung je­weils bei die­sen Ver­mö­gen zu kon­so­li­die­ren. Die Auf­sichts­be­hör­de kann da­zu Auf­la­gen ma­chen und der Stif­tung auf­tra­gen, die Jah­res­rech­nung und den Re­vi­si­ons­stel­len­be­richt zu den Toch­ter­ge­sell­schaf­ten und Be­tei­li­gun­gen mit den or­dent­li­chen Be­richt­er­stat­tungs­un­ter­la­gen zu­zu­stel­len.

Art. 40 Rückerstattungen, Vertriebs- und Betreuungsentschädigungen  

(Art. 53k Bst. d, 65a Abs. 5 und 71 Abs. 1 BVG)

1 Rück­er­stat­tun­gen so­wie Ver­triebs- und Be­treu­ungs­ent­schä­di­gun­gen sind so­weit mög­lich in der Er­folgs­rech­nung der be­tref­fen­den An­la­ge­grup­pen, an­dern­falls im An­hang der Jah­res­rech­nung aus­zu­wei­sen.

2 Sie sind im An­hang der Jah­res­rech­nung zu er­läu­tern. Wur­den kei­ne Rück­er­stat­tun­gen oder Ent­schä­di­gun­gen er­bracht, so ist dies aus­drück­lich fest­zu­hal­ten.

3 Rück­er­stat­tun­gen an die Stif­tung sind voll­stän­dig der ent­spre­chen­den An­la­ge­grup­pe gut­zu­schrei­ben.

Art. 41 Bewertung  

(Art. 53k Bst. d, 65a Abs. 5 und 71 Abs. 1 BVG)

1 Das Net­to­ver­mö­gen ei­ner An­la­ge­grup­pe be­steht im Wert der ein­zel­nen Ak­ti­ven, zu­züg­lich all­fäl­li­ger Mar­ch­zin­sen, ver­min­dert um all­fäl­li­ge Ver­bind­lich­kei­ten. Bei Im­mo­bi­li­en­an­la­gen wer­den die bei der Ver­äus­se­rung der Grund­stücke wahr­schein­lich an­fal­len­den Steu­ern ab­ge­zo­gen.

2 Für die Be­wer­tung von Ak­ti­ven und Pas­si­ven der Stif­tun­gen ist Ar­ti­kel 48 ers­ter Satz BVV 266 an­wend­bar. Für die Be­wer­tung der An­la­gen kann die Auf­sichts­be­hör­de Kri­te­ri­en vor­ge­ben so­wie die Ar­ti­kel 84 und 85 der Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ver­ord­nung-FIN­MA vom 27. Au­gust 201467 als mass­ge­blich er­klä­ren.68

3 Bei Di­rekt­an­la­gen in Im­mo­bi­li­en ist in den Stif­tungs­sat­zun­gen die Schät­zungs­me­tho­de vor­zu­schrei­ben. Be­wer­tun­gen von Aus­lan­dim­mo­bi­li­en sind nach an­er­kann­ten in­ter­na­tio­na­len Stan­dards vor­zu­neh­men. Die Stif­tung lässt den Ver­kehrs­wert von Grund­stücken ein­mal jähr­lich durch die Ex­per­ten und Ex­per­tin­nen nach Ar­ti­kel 11 schät­zen. Oh­ne sicht­ba­re we­sent­li­che Än­de­run­gen kann die­ser Wert für die Stich­ta­ge nach Ab­satz 6 über­nom­men wer­den. Ar­ti­kel 93 Ab­sät­ze 2 und 4 KKV69 gilt sinn­ge­mä­ss.

4 Bei Sachein­la­gen muss der Preis der Im­mo­bi­lie durch ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 nach der in den Sat­zun­gen vor­ge­schrie­be­nen Schät­zungs­me­tho­de be­wer­tet wer­den. Die Be­wer­tung muss durch ei­ne zwei­te Per­son nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 3 über­prüft wer­den, die von der ers­ten Per­son und der Stif­tung un­ab­hän­gig ist. Im Üb­ri­gen gilt bei Er­werb oder Ver­äus­se­rung von Grund­stücken für die Be­wer­tung Ar­ti­kel 92 KKV sinn­ge­mä­ss.

5 Für die Be­wer­tung von Bau­vor­ha­ben gilt Ar­ti­kel 94 KKV sinn­ge­mä­ss.

6 Die Ver­mö­gens­wer­te des Stamm­ver­mö­gens und der ein­zel­nen An­la­ge­grup­pen wer­den auf die in den Sat­zun­gen vor­ge­schrie­be­nen Bi­lan­zie­rungs­stich­ta­ge, die Aus­ga­be- und Rück­nah­me­ter­mi­ne so­wie die Pu­bli­ka­ti­ons­s­tich­ta­ge hin be­wer­tet.

66 SR 831.441.1

67 SR 951.312

68 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

69 SR 951.311

13. Abschnitt: Aufhebung

Art. 42 Aufhebung der Stiftung  

(Art. 53k Bst. c BVG)

1 Die Auf­he­bung der Stif­tung rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 88 und 89 des Zi­vil­ge­setz­buchs70. Sie wird durch die Auf­sichts­be­hör­de ver­fügt.

2 Das An­la­ge­ver­mö­gen wird bei der Li­qui­da­ti­on den An­le­gern ent­spre­chend ih­ren An­sprü­chen ver­teilt.

3 Der nach Ab­zug al­ler Ver­bind­lich­kei­ten ver­blei­ben­de Li­qui­da­ti­ons­er­lös des Stamm­ver­mö­gens wird an den im Zeit­punkt der letz­ten An­le­ger­ver­samm­lung be­ste­hen­den An­le­ger­kreis ent­spre­chend dem An­teil der ein­zel­nen An­le­ger am An­la­ge­ver­mö­gen aus­ge­schüt­tet. Die Auf­sichts­be­hör­de kann bei ge­ring­fü­gi­gen Be­trä­gen ei­ne an­der­wei­ti­ge Ver­wen­dung zu­las­sen.

Art. 43 Aufhebung von Anlagegruppen  

(Art. 53k Bst. c und d BVG)

1 Bei der Auf­he­bung ei­ner An­la­ge­grup­pe ist auf die Gleich­be­hand­lung al­ler An­le­ger und de­ren früh­zei­ti­ge In­for­ma­ti­on zu ach­ten.

2 Gleich­zei­tig mit den An­le­gern ist die Auf­sichts­be­hör­de über die ge­plan­te Auf­he­bung der An­la­ge­grup­pe zu in­for­mie­ren.

14. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 44 Übergangsbestimmung  

Be­ste­hen­de An­la­ge­stif­tun­gen müs­sen ih­re Stif­tungs­sat­zun­gen bis zum 31. De­zem­ber 2013 an die­se Ver­ord­nung an­pas­sen.

Art. 44a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
6. Juni 2014
71  

1 Be­ste­hen­de An­la­ge­stif­tun­gen müs­sen die An­la­ge des Ver­mö­gens so­wie ih­re Stif­tungs­sat­zun­gen bis zum 31. De­zem­ber 2014 der Än­de­rung vom 6. Ju­ni 2014 die­ser Ver­ord­nung an­pas­sen.

2 Die erst­ma­li­ge Prü­fung nach den neu­en Be­stim­mun­gen er­folgt für das Rech­nungs­jahr 2015.

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 6. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 20141585).

Art. 44b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
21. Juni 2019
72  

1 Be­ste­hen­de An­la­ge­stif­tun­gen müs­sen ih­re Stif­tungs­sat­zun­gen in­ner­halb von zwei Jah­ren ab In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 21. Ju­ni 2019 an die ge­än­der­ten Be­stim­mun­gen an­pas­sen.

2 Für die Zu­sam­men­set­zung und Wahl des Stif­tungs­rats nach Ar­ti­kel 5 und die Ver­mei­dung von In­ter­es­sen­kon­flik­ten und Rechts­ge­schäf­ten mit Na­he­ste­hen­den nach Ar­ti­kel 8 Ab­sät­ze 2 und 4 wird ei­ne Über­gangs­frist von zwei Jah­ren ge­währt.

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2221).

Art. 45 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2012 in Kraft.

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