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Bundesgesetz über die Krankenversicherung

vom 18. März 1994 (Stand am 1. Januar 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 34bis der Bundesverfassung1,2 nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 6. November 19913,

beschliesst:

1. Titel: Anwendbarkeit des ATSG

Art. 1  

1Die Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 20001 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (ATSG) sind auf die Kran­ken­ver­si­che­rung an­wend­bar, so­weit das vor­lie­gen­de Ge­setz oder das Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­setz vom 26. Sep­tem­ber 20142 (KVAG) nicht aus­drück­lich ei­ne Ab­wei­chung vom ATSG vor­sieht.3

2Sie fin­den kei­ne An­wen­dung in fol­gen­den Be­rei­chen:

a.
Zu­las­sung und Aus­schluss von Leis­tungs­er­brin­gern (Art. 35–40 und 59);
b.
Ta­ri­fe, Prei­se und Glo­bal­bud­get (Art. 43–55);
c.4
Aus­rich­tung der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach den Ar­ti­keln 65, 65a und 66a so­wie Bei­trä­ge des Bun­des an die Kan­to­ne nach Ar­ti­kel 66;
d.
Strei­tig­kei­ten der Ver­si­che­rer un­ter sich (Art. 87);
e.
Ver­fah­ren vor dem kan­to­na­len Schieds­ge­richt (Art. 89).

1 SR 830.1
2 SR 832.12
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3472; BBl 2002 803).

1a. Titel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1a Geltungsbereich  

1Die­ses Ge­setz re­gelt die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung. Sie um­fasst die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung und ei­ne frei­wil­li­ge Tag­geld­ver­si­che­rung.

2Die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung ge­währt Leis­tun­gen bei:

a.
Krank­heit (Art. 3 ATSG2);
b.
Un­fall (Art. 4 ATSG), so­weit da­für kei­ne Un­fall­ver­si­che­rung auf­kommt;
c.
Mut­ter­schaft (Art. 5 ATSG).

1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
2 SR 830.1

Art. 2  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

2. Titel: Obligatorische Krankenpflegeversicherung

1. Kapitel: Versicherungspflicht

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 3 Versicherungspflichtige Personen  

1Je­de Per­son mit Wohn­sitz in der Schweiz muss sich in­nert drei Mo­na­ten nach der Wohn­sitz­nah­me oder der Ge­burt in der Schweiz für Kran­ken­pfle­ge ver­si­chern oder von ih­rem ge­setz­li­chen Ver­tre­ter be­zie­hungs­wei­se ih­rer ge­setz­li­chen Ver­tre­te­rin ver­si­chern las­sen.

2Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von der Ver­si­che­rungs­pflicht vor­se­hen, na­ment­lich für Per­so­nen, die im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20071 mit Vor­rech­ten, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen be­güns­tigt sind.2

3Er kann die Ver­si­che­rungs­pflicht auf Per­so­nen oh­ne Wohn­sitz in der Schweiz aus­deh­nen, ins­be­son­de­re auf sol­che, die:

a.3
in der Schweiz tä­tig sind oder dort ih­ren ge­wöhn­li­chen Auf­ent­halt (Art. 13 Abs. 2 ATSG4) ha­ben;
b.
im Aus­land von ei­nem Ar­beit­ge­ber mit ei­nem Sitz in der Schweiz be­schäf­tigt wer­den.

4Die Ver­si­che­rungs­pflicht wird sis­tiert für Per­so­nen, die wäh­rend mehr als 60 auf­ein­an­der fol­gen­den Ta­gen dem Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 19925 über die Mi­li­tär­ver­si­che­rung (MVG) un­ter­stellt sind. Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.6


1 SR 192.12
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 11 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6637; BBl 2006 8017).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
4 SR 830.1
5 SR 833.1
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

Art. 4 Wahl des Versicherers  

Die ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen kön­nen un­ter den Ver­si­che­rern, die nach dem KVAG2 ei­ne Be­wil­li­gung zur Durch­füh­rung der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung ha­ben, frei wäh­len.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
2 SR 832.12

Art. 4a Wahl des Versicherers für versicherungspflichtige Familienangehörige mit Wohnort in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union , in Island oder in Norwegen  

Es sind beim sel­ben Ver­si­che­rer ver­si­chert:

a.
die auf Grund der Er­werbs­tä­tig­keit in der Schweiz ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen und de­ren ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen;
b.
die auf Grund des Be­zugs ei­ner schwei­ze­ri­schen Ren­te ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen und de­ren ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen;
c.
die auf Grund des Be­zugs ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen und de­ren ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
2 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 5 Beginn und Ende der Versicherung  

1Bei recht­zei­ti­gem Bei­tritt (Art. 3 Abs. 1) be­ginnt die Ver­si­che­rung im Zeit­punkt der Ge­burt oder der Wohn­sitz­nah­me in der Schweiz. Der Bun­des­rat setzt den Ver­si­che­rungs­be­ginn für die Per­so­nen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 fest.

2Bei ver­spä­te­tem Bei­tritt be­ginnt die Ver­si­che­rung im Zeit­punkt des Bei­tritts. Bei nicht ent­schuld­ba­rer Ver­spä­tung ent­rich­tet die ver­si­cher­te Per­son einen Prä­mi­en­zu­schlag. Der Bun­des­rat legt da­für die Richt­sät­ze fest und be­rück­sich­tigt da­bei die Hö­he der Prä­mi­en am Wohn­ort der ver­si­cher­ten Per­son und die Dau­er der Ver­spä­tung. Für Ver­si­cher­te, bei de­nen die Ent­rich­tung des Bei­trags­zu­schla­ges ei­ne Not­la­ge zur Fol­ge hät­te, setzt der Ver­si­che­rer den Bei­trags­zu­schlag her­ab, wo­bei er der La­ge der Ver­si­cher­ten und den Um­stän­den der Ver­spä­tung an­ge­mes­sen Rech­nung trägt.

3Die Ver­si­che­rung en­det, wenn die ver­si­cher­te Per­son der Ver­si­che­rungs­pflicht nicht mehr un­ter­steht.

Art. 6 Kontrolle des Beitritts und Zuweisung an einen Versicherer  

1Die Kan­to­ne sor­gen für die Ein­hal­tung der Ver­si­che­rungs­pflicht.

2Die vom Kan­ton be­zeich­ne­te Be­hör­de weist Per­so­nen, die ih­rer Ver­si­che­rungs­pflicht nicht recht­zei­tig nach­kom­men, ei­nem Ver­si­che­rer zu.

Art. 6a Kontrolle des Beitritts und Zuweisung an einen Versicherer für Versicherte mit Wohnort in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island oder in Norwegen  

1Die Kan­to­ne in­for­mie­ren über die Ver­si­che­rungs­pflicht:

a.
die auf Grund ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit in der Schweiz ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen;
b.
die auf Grund des Be­zugs ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen;
c.
die auf Grund des Be­zugs ei­ner schwei­ze­ri­schen Ren­te ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen, die ih­ren Wohn­ort von der Schweiz in einen Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, nach Is­land oder nach Nor­we­gen ver­le­gen.3

2Mit den In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 1 gel­ten auch die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen wohn­haf­ten Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen als in­for­miert.4

3Die vom Kan­ton be­zeich­ne­te Be­hör­de weist Per­so­nen, die ih­rer Ver­si­che­rungs­pflicht nicht recht­zei­tig nach­kom­men, ei­nem Ver­si­che­rer zu. Sie ent­schei­det über An­trä­ge um Be­frei­ung von der Ver­si­che­rungs­pflicht. Ar­ti­kel 18 Ab­sät­ze 2bis und 2ter blei­ben vor­be­hal­ten.

4Die Ver­si­che­rer ge­ben der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de die für die Kon­trol­le der Ein­hal­tung der Ver­si­che­rungs­pflicht not­wen­di­gen Da­ten be­kannt.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).

Art. 7 Wechsel des Versicherers  

1Die ver­si­cher­te Per­son kann un­ter Ein­hal­tung ei­ner drei­mo­na­ti­gen Kün­di­gungs­frist den Ver­si­che­rer auf das En­de ei­nes Ka­len­der­se­mes­ters wech­seln.

2Bei der Mit­tei­lung der neu­en Prä­mie kann die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer un­ter Ein­hal­tung ei­ner ein­mo­na­ti­gen Kün­di­gungs­frist auf das En­de des Mo­nats wech­seln, wel­cher der Gül­tig­keit der neu­en Prä­mie vor­an­geht. Der Ver­si­che­rer muss die neu­en, vom Bun­des­amt für Ge­sund­heit1 (Bun­des­amt) ge­neh­mig­ten Prä­mi­en je­der ver­si­cher­ten Per­son min­des­tens zwei Mo­na­te im Vor­aus mit­tei­len und da­bei auf das Recht, den Ver­si­che­rer zu wech­seln, hin­wei­sen.2

3Muss die ver­si­cher­te Per­son einen Ver­si­che­rer ver­las­sen, weil sie ih­ren Wohn­ort ver­legt oder die Stel­le wech­selt, so en­det das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis im Zeit­punkt der Ver­le­gung des Wohn­or­tes oder des Stel­len­an­tritts beim neu­en Ar­beit­ge­ber.

4Führt ein Ver­si­che­rer die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung frei­wil­lig oder auf­grund ei­nes be­hörd­li­chen Ent­schei­des nicht mehr durch, so en­det das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis mit dem Ent­zug der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 43 KVAG3.4

5Das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis en­det beim bis­he­ri­gen Ver­si­che­rer erst, wenn ihm der neue Ver­si­che­rer mit­ge­teilt hat, dass die be­tref­fen­de Per­son bei ihm oh­ne Un­ter­bre­chung des Ver­si­che­rungs­schut­zes ver­si­chert ist. Un­ter­lässt der neue Ver­si­che­rer die­se Mit­tei­lung, so hat er der ver­si­cher­ten Per­son den dar­aus ent­stan­de­nen Scha­den zu er­set­zen, ins­be­son­de­re die Prä­mi­en­dif­fe­renz. So­bald der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer die Mit­tei­lung er­hal­ten hat, in­for­miert er die be­trof­fe­ne Per­son, ab wel­chem Zeit­punkt sie nicht mehr bei ihm ver­si­chert ist.

6Wenn der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer den Wech­sel des Ver­si­che­rers ver­un­mög­licht, hat er der ver­si­cher­ten Per­son den dar­aus ent­stan­de­nen Scha­den zu er­set­zen, ins­be­son­de­re die Prä­mi­en­dif­fe­renz.5

7Der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer darf ei­ne ver­si­cher­te Per­son nicht da­zu zwin­gen, bei ei­nem Wech­sel des Ver­si­che­rers auch die bei ihm ab­ge­schlos­se­nen Zu­satz­ver­si­che­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 KVAG zu kün­di­gen.6

8Der Ver­si­che­rer darf ei­ner ver­si­cher­ten Per­son die bei ihm ab­ge­schlos­se­nen Zu­satz­ver­si­che­run­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 KVAG nicht al­lein auf­grund der Tat­sa­che kün­di­gen, dass die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer für die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung wech­selt.7


1 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Okt. 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
3 SR 832.12
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Okt. 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

2. Abschnitt: Ruhen der Unfalldeckung

Art. 8 Grundsatz  

1Die De­ckung für Un­fäl­le kann sis­tiert wer­den bei Ver­si­cher­ten, die nach dem Un­fall­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 20. März 1981 (UVG)1 ob­li­ga­to­risch für die­ses Ri­si­ko voll ge­deckt sind. Der Ver­si­che­rer ver­an­lasst das Ru­hen auf An­trag der ver­si­cher­ten Per­son, wenn die­se nach­weist, dass sie voll nach dem UVG ver­si­chert ist. Die Prä­mie wird ent­spre­chend her­ab­ge­setzt.

2Die Un­fäl­le sind nach die­sem Ge­setz ge­deckt, so­bald die Un­fall­de­ckung nach dem UVG ganz oder teil­wei­se auf­hört.

3Die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für die Fol­gen der­je­ni­gen Un­fäl­le, wel­che vor dem Ru­hen der Ver­si­che­rung bei ihr ver­si­chert wa­ren.


Art. 9 Information der versicherten Person  

Der Ver­si­che­rer hat die ver­si­cher­te Per­son bei ih­rem Bei­tritt zur so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung schrift­lich auf ihr Recht nach Ar­ti­kel 8 hin­zu­wei­sen.

Art. 10 Ende der Sistierung; Verfahren  

1Der Ar­beit­ge­ber in­for­miert ei­ne aus dem Ar­beits­ver­hält­nis oder aus der Nicht­be­rufs­un­fall­ver­si­che­rung nach dem UVG1 aus­schei­den­de Per­son schrift­lich dar­über, dass sie dies ih­rem Ver­si­che­rer nach die­sem Ge­setz zu mel­den hat. Die glei­che Pflicht trifft die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung, wenn der An­spruch auf Leis­tun­gen ihr ge­gen­über er­lischt und die be­tref­fen­de Per­son kein neu­es Ar­beits­ver­hält­nis ein­geht.

2Hat die ver­si­cher­te Per­son ih­re Pflicht nach Ab­satz 1 nicht er­füllt, so kann der Ver­si­che­rer von ihr den Prä­mi­en­an­teil für die Un­fall­de­ckung samt Ver­zugs­zin­sen seit der Be­en­di­gung der Un­fall­de­ckung nach UVG bis zum Zeit­punkt, in dem der Ver­si­che­rer da­von Kennt­nis er­hält, ver­lan­gen. Hat der Ar­beit­ge­ber oder die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung die Pflicht nach Ab­satz 1 nicht er­füllt, so kann der Ver­si­che­rer die glei­chen For­de­run­gen ih­nen ge­gen­über gel­tend ma­chen.


2. Kapitel: Organisation

1. Abschnitt: ...

Art. 11–15  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

1a. Abschnitt: Risikoausgleich

Art. 16 Grundsatz  

1Ver­si­che­rer, die un­ter ih­ren Ver­si­cher­ten we­ni­ger Per­so­nen mit ei­nem er­höh­ten Krank­heits­ri­si­ko ha­ben als der Durch­schnitt al­ler Ver­si­che­rer, müs­sen der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung (Art. 18) Ri­si­ko­ab­ga­ben ent­rich­ten.

2Ver­si­che­rer mit über­durch­schnitt­lich vie­len Per­so­nen mit er­höh­tem Krank­heits­ri­si­ko er­hal­ten von der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung Aus­gleichs­bei­trä­ge.

3Die Ri­si­ko­ab­ga­ben und die Aus­gleichs­bei­trä­ge müs­sen die durch­schnitt­li­chen Ri­si­k­oun­ter­schie­de zwi­schen den mass­ge­ben­den Ri­si­ko­grup­pen in vol­lem Um­fang aus­glei­chen.

4Das er­höh­te Krank­heits­ri­si­ko wird durch das Al­ter, das Ge­schlecht und wei­te­re ge­eig­ne­te In­di­ka­to­ren der Mor­bi­di­tät ab­ge­bil­det. Der Bun­des­rat legt die In­di­ka­to­ren fest.

5Ver­si­cher­te, die am 31. De­zem­ber des be­tref­fen­den Jah­res un­ter 19 Jah­re alt sind (Kin­der), sind vom mass­ge­ben­den Ver­si­cher­ten­be­stand aus­ge­nom­men.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2014 3345; BBl 2013 7801 8387).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 1843; BBl 2016 7213 7943).

Art. 16a Entlastung  

1Die Ver­si­che­rer wer­den beim Ri­si­ko­aus­gleich ent­las­tet für die Ver­si­cher­ten, die am 31. De­zem­ber des be­tref­fen­den Jah­res 19–25 Jah­re alt sind (jun­ge Er­wach­se­ne).

2Die Ent­las­tung ent­spricht 50 Pro­zent der Dif­fe­renz zwi­schen den Durch­schnitts­kos­ten der von den Ver­si­che­rern für sämt­li­che er­wach­se­nen Ver­si­cher­ten be­zahl­ten Leis­tun­gen und den Durch­schnitts­kos­ten der von ih­nen für sämt­li­che jun­gen Er­wach­se­nen be­zahl­ten Leis­tun­gen.

3Sie wird gleich­mäs­sig fi­nan­ziert über ei­ne Er­hö­hung der Ri­si­ko­ab­ga­ben und über ei­ne Sen­kung der Aus­gleichs­bei­trä­ge für die Ver­si­cher­ten, die am 31. De­zem­ber des be­tref­fen­den Jah­res 26 Jah­re und äl­ter sind.

4Als Er­wach­se­ne gel­ten jun­ge Er­wach­se­ne so­wie Ver­si­cher­te, die am 31. De­zem­ber des be­tref­fen­den Jah­res 26 Jah­re und äl­ter sind.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 1843; BBl 2016 7213 7943).t

Art. 17 Massgebende Elemente für die Berechnung des Risikoausgleichs  

1Für die Be­rech­nung des Ri­si­ko­aus­gleichs sind die Struk­tu­ren der Ver­si­cher­ten­be­stän­de im Ka­len­der­jahr mass­ge­bend, für das der Ri­si­ko­aus­gleich er­folgt (Aus­gleichs­jahr).

2Die durch­schnitt­li­chen Ri­si­k­oun­ter­schie­de in Be­zug auf das Al­ter, das Ge­schlecht so­wie wei­te­re vom Bun­des­rat fest­ge­leg­te In­di­ka­to­ren der Mor­bi­di­tät wer­den auf­grund der Ver­hält­nis­se im Ka­len­der­jahr vor dem Aus­gleichs­jahr be­rech­net.

3Der Bun­des­rat kann bei den In­di­ka­to­ren der Mor­bi­di­tät Aus­nah­men für die Be­rech­nung des Ri­si­ko­aus­gleichs vor­se­hen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2014 3345; BBl 2013 7801 8387).

Art. 17a Durchführung  

1Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung (Art. 18) führt den Ri­si­ko­aus­gleich un­ter den Ver­si­che­rern in­ner­halb der ein­zel­nen Kan­to­ne durch.

2Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Ri­si­ko­aus­gleich. Er be­rück­sich­tigt die Be­mü­hung zur Kos­ten­ein­spa­rung und ver­hin­dert einen zu­neh­men­den Kos­ten­aus­gleich. Er legt nach An­hö­rung der Ver­si­che­rer die In­di­ka­to­ren der Mor­bi­di­tät fest. Je­der zu­sätz­li­che In­di­ka­tor ist ei­ner Wir­kungs­ana­ly­se zu un­ter­zie­hen.

3Der Bun­des­rat re­gelt:

a.
die Er­he­bung von Ver­zugs­zin­sen und die Aus­rich­tung von Ver­gü­tungs­zin­sen;
b.
die Leis­tung von Scha­den­er­satz;
c.
die Frist, nach de­ren Ab­lauf die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung ei­ne Neu­be­rech­nung des Ri­si­ko­aus­gleichs ab­leh­nen darf.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2014 3345; BBl 2013 7801 8387).

2. Abschnitt: Gemeinsame Einrichtung

Art. 18  

1Die Ver­si­che­rer grün­den ei­ne ge­mein­sa­me Ein­rich­tung in Form ei­ner Stif­tung. Die Stif­tungs­ur­kun­de und die Re­gle­men­te der Ein­rich­tung be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das De­par­te­ment. Kommt die Grün­dung der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nicht zu­stan­de, so nimmt der Bun­des­rat sie vor. Er er­lässt die nö­ti­gen Vor­schrif­ten, wenn sich die Ver­si­che­rer über den Be­trieb der Ein­rich­tung nicht ei­ni­gen kön­nen.

2Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung über­nimmt die Kos­ten für die ge­setz­li­chen Leis­tun­gen an­stel­le von zah­lungs­un­fä­hi­gen Ver­si­che­rern nach Ar­ti­kel 51 KVAG1.2

2bisDie ge­mein­sa­me Ein­rich­tung ent­schei­det über An­trä­ge um Be­frei­ung von der Ver­si­che­rungs­pflicht von Rent­nern und Rent­ne­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen.3

2terSie weist Rent­ner und Rent­ne­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen und die ih­rer Ver­si­che­rungs­pflicht nicht recht­zei­tig nach­kom­men, ei­nem Ver­si­che­rer zu.4

2qua­terSie un­ter­stützt die Kan­to­ne bei der Durch­füh­rung der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach Ar­ti­kel 65a für Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen.5

2quin­quiesSie führt die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nach Ar­ti­kel 66a durch.6

2se­xiesDie ge­mein­sa­me Ein­rich­tung kann von den Kan­to­nen ge­gen Ent­schä­di­gung wei­te­re Voll­zugs­auf­ga­ben über­neh­men.7

2sep­tiesSie führt den Le­bend­s­pen­de-Nach­sor­ge­fonds nach Ar­ti­kel 15b des Trans­plan­ta­ti­ons­ge­set­zes vom 8. Ok­to­ber 20048.9

3Der Bun­des­rat kann der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung wei­te­re Auf­ga­ben über­tra­gen, na­ment­lich zur Er­fül­lung in­ter­na­tio­na­ler Ver­pflich­tun­gen.

4Die Ver­si­che­rer kön­nen ihr im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men be­stimm­te Auf­ga­ben von ge­mein­sa­mem In­ter­es­se an­ver­trau­en, na­ment­lich im ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Be­reich.

5Zur Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 2 und 4 müs­sen die Ver­si­che­rer zu Las­ten der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung Bei­trä­ge an die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung ent­rich­ten. Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung for­dert die­se Bei­trä­ge ein und er­hebt bei ver­spä­te­ter Zah­lung einen Ver­zugs­zins. Die Hö­he der Bei­trä­ge und des Ver­zugs­zin­ses be­misst sich nach den Re­gle­men­ten der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung.10

5bisDer Bund über­nimmt die Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 2bis–2quin­quies.11

6Der Bun­des­rat re­gelt die Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben, die er der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nach Ab­satz 3 über­trägt.

7Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung führt für je­de ih­rer Auf­ga­ben ei­ne ge­trenn­te Rech­nung. Sie ge­niesst Steu­er­frei­heit nach Ar­ti­kel 80 ATSG12.13

8Auf Be­schwer­den an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ge­gen Ver­fü­gun­gen der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nach den Ab­sät­zen 2bis, 2ter und 2quin­quies ist Ar­ti­kel 85bis Ab­sät­ze 2 und 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194614 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.15


1 SR 832.12
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).
7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).
8 SR 810.21
9 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 15. Nov. 2017 (AS 2016 1163, 2017 5629; BBl 2013 2317).
10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).
12 SR 830.1
13 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
14 SR 831.10
15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 110 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069 Art. 1 Bst. b; BBl 2001 4202).

3. Abschnitt: Förderung der Gesundheit

Art. 19 Förderung der Verhütung von Krankheiten  

1Die Ver­si­che­rer för­dern die Ver­hü­tung von Krank­hei­ten.

2Sie be­trei­ben ge­mein­sam mit den Kan­to­nen ei­ne In­sti­tu­ti­on, wel­che Mass­nah­men zur För­de­rung der Ge­sund­heit und zur Ver­hü­tung von Krank­hei­ten an­regt, ko­or­di­niert und eva­lu­iert. Kommt die Grün­dung der In­sti­tu­ti­on nicht zu­stan­de, so nimmt der Bund sie vor.

3Das lei­ten­de Or­gan der In­sti­tu­ti­on be­steht aus Ver­tre­tern der Ver­si­che­rer, der Kan­to­ne, der SU­VA, des Bun­des, der Ärz­te­schaft, der Wis­sen­schaft so­wie der auf dem Ge­biet der Krank­heits­ver­hü­tung tä­ti­gen Fach­ver­bän­de.

Art. 20 Finanzierung, Aufsicht  

1Von je­der nach die­sem Ge­setz ob­li­ga­to­risch ver­si­cher­ten Per­son ist jähr­lich ein Bei­trag für die all­ge­mei­ne Krank­heits­ver­hü­tung zu er­he­ben.

2Das De­par­te­ment setzt auf An­trag der In­sti­tu­ti­on den Bei­trag fest. Es er­stat­tet den zu­stän­di­gen Kom­mis­sio­nen der eid­ge­nös­si­schen Rä­te Be­richt über die Ver­wen­dung die­ser Mit­tel.1

3Es übt die Auf­sicht über die Tä­tig­keit der In­sti­tu­ti­on aus.2 Bud­gets, Rech­nun­gen und Re­chen­schafts­be­richt sind dem Bun­des­amt zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 10 des BG vom 22. März 2002 über die An­pas­sung von Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Fe­br. 2003 (AS 2003 187; BBl 2001 3845).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 10 des BG vom 22. März 2002 über die An­pas­sung von Or­ga­ni­sa­ti­ons­be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Fe­br. 2003 (AS 2003 187; BBl 2001 3845).

4. Abschnitt: Statistiken

Art. 21  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 21a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998 (AS 1999 2041; BBl 1998 1335 1342). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 22  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 22a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung) (AS 2008 2049; BBl 2004 5551). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 23 ...  

1Das Bun­des­amt für Sta­tis­tik er­ar­bei­tet die not­wen­di­gen sta­tis­ti­schen Grund­la­gen zur Be­ur­tei­lung von Funk­ti­ons- und Wir­kungs­wei­se die­ses Ge­set­zes. Es er­hebt zu die­sem Zweck bei den Ver­si­che­rern, den Leis­tungs­er­brin­gern und der Be­völ­ke­rung die not­wen­di­gen Da­ten.

2Die be­frag­ten na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind zur Aus­kunft ver­pflich­tet. Die In­for­ma­tio­nen sind kos­ten­los zur Ver­fü­gung zu stel­len.

3Das Be­ar­bei­ten von Da­ten zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken er­folgt nach dem Bun­des­sta­tis­tik­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 19923.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
3 SR 431.01

3. Kapitel: Leistungen

1. Abschnitt: Umschreibung des Leistungsbereichs

Art. 24 Grundsatz  

1Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für die Leis­tun­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 25–31 nach Mass­ga­be der in den Ar­ti­keln 32–34 fest­ge­leg­ten Vor­aus­set­zun­gen.

2Die über­nom­me­nen Leis­tun­gen wer­den dem Da­tum be­zie­hungs­wei­se der Pe­ri­ode der Be­hand­lung zu­ge­ord­net.1


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 25 Allgemeine Leistungen bei Krankheit  

1Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für die Leis­tun­gen, die der Dia­gno­se oder Be­hand­lung ei­ner Krank­heit und ih­rer Fol­gen die­nen.

2Die­se Leis­tun­gen um­fas­sen:

a.1
die Un­ter­su­chun­gen und Be­hand­lun­gen, die am­bu­lant, sta­tio­när oder in ei­nem Pfle­ge­heim, so­wie die Pfle­ge­leis­tun­gen, die in ei­nem Spi­tal durch­ge­führt wer­den von:
1.
Ärz­ten oder Ärz­tin­nen,
2.
Chi­ro­prak­to­ren oder Chi­ro­prak­to­rin­nen,
3.
Per­so­nen, die auf An­ord­nung oder im Auf­trag ei­nes Arz­tes oder ei­ner Ärz­tin be­zie­hungs­wei­se ei­nes Chi­ro­prak­tors oder ei­ner Chi­ro­prak­to­rin Leis­tun­gen er­brin­gen;
b.
die ärzt­lich oder un­ter den vom Bun­des­rat be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen von Chi­ro­prak­to­ren oder Chi­ro­prak­to­rin­nen ver­ord­ne­ten Ana­ly­sen, Arz­nei­mit­tel und der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen­den Mit­tel und Ge­gen­stän­de;
c.
einen Bei­trag an die Kos­ten von ärzt­lich an­ge­ord­ne­ten Ba­de­ku­ren;
d.
die ärzt­lich durch­ge­führ­ten oder an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on;
e.2
den Auf­ent­halt im Spi­tal ent­spre­chend dem Stan­dard der all­ge­mei­nen Ab­tei­lung;
f.3
...
fbis.4 den Auf­ent­halt bei Ent­bin­dung in ei­nem Ge­burts­haus (Art. 29);
g.
einen Bei­trag an die me­di­zi­nisch not­wen­di­gen Trans­port­kos­ten so­wie an die Ret­tungs­kos­ten;
h.5
die Leis­tung der Apo­the­ker und Apo­the­ke­rin­nen bei der Ab­ga­be von nach Buch­sta­be b ver­ord­ne­ten Arz­nei­mit­teln.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 3517 6847 Ziff. I; BBl 2005 2033).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

Art. 25a Pflegeleistungen bei Krankheit  

1Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung leis­tet einen Bei­trag an die Pfle­ge­leis­tun­gen, wel­che auf­grund ei­ner ärzt­li­chen An­ord­nung und ei­nes aus­ge­wie­se­nen Pfle­ge­be­darfs am­bu­lant, auch in Ta­ges- oder Nacht­struk­tu­ren, oder im Pfle­ge­heim er­bracht wer­den.2

2Die Leis­tun­gen der Akut- und Über­gangs­pfle­ge, wel­che sich im An­schluss an einen Spi­tal­auf­ent­halt als not­wen­dig er­wei­sen und die im Spi­tal ärzt­lich an­ge­ord­net wer­den, wer­den von der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung und vom Wohn­kan­ton des Ver­si­cher­ten wäh­rend längs­tens zwei Wo­chen nach den Re­geln der Spi­tal­fi­nan­zie­rung (Art. 49a Ab­gel­tung der sta­tio­nären Leis­tun­gen) ver­gü­tet. Ver­si­che­rer und Leis­tungs­er­brin­ger ver­ein­ba­ren Pau­scha­len.

3Der Bun­des­rat be­zeich­net die Pfle­ge­leis­tun­gen und re­gelt das Ver­fah­ren der Be­darfs­er­mitt­lung.

4Der Bun­des­rat setzt die Bei­trä­ge dif­fe­ren­ziert nach dem Pfle­ge­be­darf in Fran­ken fest. Mass­ge­bend ist der Auf­wand nach Pfle­ge­be­darf für Pfle­ge­leis­tun­gen, die in der not­wen­di­gen Qua­li­tät, ef­fi­zi­ent und kos­ten­güns­tig er­bracht wer­den. Die Pfle­ge­leis­tun­gen wer­den ei­ner Qua­li­täts­kon­trol­le un­ter­zo­gen. Der Bun­des­rat legt die Mo­da­li­tä­ten fest.

5Der ver­si­cher­ten Per­son dür­fen von den nicht von So­zi­al­ver­si­che­run­gen ge­deck­ten Pfle­ge­kos­ten höchs­tens 20 Pro­zent des höchs­ten vom Bun­des­rat fest­ge­setz­ten Pfle­ge­bei­tra­ges über­wälzt wer­den. Die Kan­to­ne re­geln die Rest­fi­nan­zie­rung. Für die Fest­set­zung und Aus­zah­lung der Rest­fi­nan­zie­rung zu­stän­dig ist der Kan­ton, in dem die ver­si­cher­te Per­son ih­ren Wohn­sitz hat. Im Be­reich der am­bu­lan­ten Pfle­ge gel­ten die Re­geln der Rest­fi­nan­zie­rung des Stand­ort­kan­tons des Leis­tungs­er­brin­gers. Der Auf­ent­halt in ei­nem Pfle­ge­heim be­grün­det kei­ne neue Zu­stän­dig­keit. Kann der ver­si­cher­ten Per­son zum Zeit­punkt des Hei­mein­tritts kein Pfle­ge­heim­platz in geo­gra­fi­scher Nä­he in ih­rem Wohn­kan­ton zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den, so über­nimmt der Wohn­kan­ton die Rest­fi­nan­zie­rung nach den Re­geln des Stand­ort­kan­tons des Leis­tungs­er­brin­gers. Die­se Rest­fi­nan­zie­rung und das Recht der ver­si­cher­ten Per­son zum Auf­ent­halt im be­tref­fen­den Pfle­ge­heim sind für ei­ne un­be­schränk­te Dau­er ge­währ­leis­tet.3


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 3517 6847 Ziff. I; BBl 2005 2033).
2 Sie­he auch die UeB Änd. 13.06.2008 am Schluss die­ses Tex­tes.
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 2989; BBl 2016 3961 4563).

Art. 26 Medizinische Prävention  

Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten für be­stimm­te Un­ter­su­chun­gen zur früh­zei­ti­gen Er­ken­nung von Krank­hei­ten so­wie für vor­sorg­li­che Mass­nah­men zu­guns­ten von Ver­si­cher­ten, die in er­höh­tem Mas­se ge­fähr­det sind. Die Un­ter­su­chun­gen oder vor­sorg­li­chen Mass­nah­men wer­den von ei­nem Arzt oder ei­ner Ärz­tin durch­ge­führt oder an­ge­ord­net.

Art. 27 Geburtsgebrechen  

Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt bei Ge­burts­ge­bre­chen (Art. 3 Abs. 2 ATSG2), die nicht durch die In­va­li­den­ver­si­che­rung ge­deckt sind, die Kos­ten für die glei­chen Leis­tun­gen wie bei Krank­heit.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
2 SR 830.1

Art. 28 Unfälle  

Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt bei Un­fäl­len nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be b1 die Kos­ten für die glei­chen Leis­tun­gen wie bei Krank­heit.


1 Heu­te: nach Art. 1a Abs. 2 Bst. b.

Art. 29 Mutterschaft  

1Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt ne­ben den Kos­ten für die glei­chen Leis­tun­gen wie bei Krank­heit die Kos­ten der be­son­de­ren Leis­tun­gen bei Mut­ter­schaft.

2Die­se Leis­tun­gen um­fas­sen:

a.
die von Ärz­ten und Ärz­tin­nen oder von Heb­am­men durch­ge­führ­ten oder ärzt­lich an­ge­ord­ne­ten Kon­troll­un­ter­su­chun­gen wäh­rend und nach der Schwan­ger­schaft;
b.1
die Ent­bin­dung zu Hau­se, in ei­nem Spi­tal oder ei­nem Ge­burts­haus so­wie die Ge­burts­hil­fe durch Ärz­te und Ärz­tin­nen oder Heb­am­men;
c.
die not­wen­di­ge Still­be­ra­tung;
d.2
die Pfle­ge und den Auf­ent­halt des ge­sun­den Neu­ge­bo­re­nen, so­lan­ge es sich mit der Mut­ter im Spi­tal auf­hält.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

Art. 30 Strafloser Abbruch der Schwangerschaft  

Bei straflo­sem Ab­bruch ei­ner Schwan­ger­schaft nach Ar­ti­kel 119 des Straf­ge­setz­bu­ches2 über­nimmt die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung die Kos­ten für die glei­chen Leis­tun­gen wie bei Krank­heit.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 23. März 2001, in Kraft seit 1. Okt. 2002 (AS 2002 2989; BBl 1998 3005 5376).
2 SR 311.0

Art. 31 Zahnärztliche Behandlungen  

1Die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten der zahn­ärzt­li­chen Be­hand­lung, wenn die­se:

a.
durch ei­ne schwe­re, nicht ver­meid­ba­re Er­kran­kung des Kau­sys­tems be­dingt ist; oder
b.
durch ei­ne schwe­re All­ge­mei­ner­kran­kung oder ih­re Fol­gen be­dingt ist; oder
c.
zur Be­hand­lung ei­ner schwe­ren All­ge­mei­ner­kran­kung oder ih­rer Fol­gen not­wen­dig ist.

2Sie über­nimmt auch die Kos­ten der Be­hand­lung von Schä­den des Kau­sys­tems, die durch einen Un­fall nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be b1 ver­ur­sacht wor­den sind.


1 Heu­te: nach Art. 1a Abs. 2 Bst. b.

2. Abschnitt: Voraussetzungen und Umfang der Kostenübernahme

Art. 32 Voraussetzungen  

1Die Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 25–31 müs­sen wirk­sam, zweck­mäs­sig und wirt­schaft­lich sein. Die Wirk­sam­keit muss nach wis­sen­schaft­li­chen Me­tho­den nach­ge­wie­sen sein.

2Die Wirk­sam­keit, die Zweck­mäs­sig­keit und die Wirt­schaft­lich­keit der Leis­tun­gen wer­den pe­ri­odisch über­prüft.

Art. 33 Bezeichnung der Leistungen  

1Der Bun­des­rat kann die von Ärz­ten und Ärz­tin­nen oder von Chi­ro­prak­to­ren und Chi­ro­prak­to­rin­nen er­brach­ten Leis­tun­gen be­zeich­nen, de­ren Kos­ten von der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nicht oder nur un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen über­nom­men wer­den.

2Er be­zeich­net die nicht von Ärz­ten und Ärz­tin­nen oder von Chi­ro­prak­to­ren und Chi­ro­prak­to­rin­nen er­brach­ten Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 so­wie die Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 26, 29 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und c und 31 Ab­satz 1 nä­her.

3Er be­stimmt, in wel­chem Um­fang die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung die Kos­ten ei­ner neu­en oder um­strit­te­nen Leis­tung über­nimmt, de­ren Wirk­sam­keit, Zweck­mäs­sig­keit oder Wirt­schaft­lich­keit sich noch in Ab­klä­rung be­fin­det.

4Er setzt Kom­mis­sio­nen ein, die ihn bei der Be­zeich­nung der Leis­tun­gen be­ra­ten. Er sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on der Ar­beit der ge­nann­ten Kom­mis­sio­nen.

5Er kann die Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1–3 dem De­par­te­ment oder dem Bun­des­amt über­tra­gen.

Art. 34 Umfang  

1Die Ver­si­che­rer dür­fen im Rah­men der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung kei­ne an­de­ren Kos­ten als die­je­ni­gen für die Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 25–33 über­neh­men.

2Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung fol­gen­de Kos­ten über­nimmt:

a.
die Kos­ten von Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 25 Ab­satz 2 und 29, die aus me­di­zi­ni­schen Grün­den oder im Rah­men der grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit für in der Schweiz wohn­haf­te Ver­si­cher­te im Aus­land er­bracht wer­den;
b.
die Kos­ten von Ent­bin­dun­gen, die aus an­dern als me­di­zi­ni­schen Grün­den im Aus­land er­fol­gen.1

3Er kann die Über­nah­me der Kos­ten nach Ab­satz 2 be­gren­zen.2


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

4. Kapitel: Leistungserbringer

1. Abschnitt: Zulassung

Art. 35 Grundsatz  

1Zur Tä­tig­keit zu Las­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung sind die Leis­tungs­er­brin­ger zu­ge­las­sen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 36–40 er­fül­len.

2Leis­tungs­er­brin­ger sind:

a.
Ärz­te und Ärz­tin­nen;
b.
Apo­the­ker und Apo­the­ke­rin­nen;
c.
Chi­ro­prak­to­ren und Chi­ro­prak­to­rin­nen;
d.
Heb­am­men;
e.
Per­so­nen, die auf An­ord­nung oder im Auf­trag ei­nes Arz­tes oder ei­ner Ärz­tin Leis­tun­gen er­brin­gen, und Or­ga­ni­sa­tio­nen, die sol­che Per­so­nen be­schäf­ti­gen;
f.
La­bo­ra­to­ri­en;
g.
Ab­ga­be­stel­len für Mit­tel und Ge­gen­stän­de, die der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen;
h.
Spi­tä­ler;
i.1
Ge­burts­häu­ser;
k.
Pfle­ge­hei­me;
l.
Heil­bä­der;
m.2
Trans­port- und Ret­tungs­un­ter­neh­men;
n.3
Ein­rich­tun­gen, die der am­bu­lan­ten Kran­ken­pfle­ge durch Ärz­te und Ärz­tin­nen die­nen.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

Art. 36 Ärzte und Ärztinnen  

1Ärz­te und Ärz­tin­nen sind zu­ge­las­sen, wenn sie das eid­ge­nös­si­sche Di­plom be­sit­zen und über ei­ne vom Bun­des­rat an­er­kann­te Wei­ter­bil­dung ver­fü­gen.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­las­sung von Ärz­ten und Ärz­tin­nen mit ei­nem gleich­wer­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Be­fä­hi­gungs­aus­weis.

3Zahn­ärz­te und Zahn­ärz­tin­nen sind für Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 31 den Ärz­ten und Ärz­tin­nen gleich­ge­stellt.

Art. 36a Einrichtungen, die der ambulanten Krankenpflege durch Ärzte und Ärztinnen dienen  

Ein­rich­tun­gen, die der am­bu­lan­ten Kran­ken­pfle­ge durch Ärz­te und Ärz­tin­nen die­nen, sind zu­ge­las­sen, wenn die dort tä­ti­gen Ärz­te und Ärz­tin­nen die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 36 er­fül­len.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

Art. 37 Apotheker und Apothekerinnen  

1Apo­the­ker und Apo­the­ke­rin­nen sind zu­ge­las­sen, wenn sie das eid­ge­nös­si­sche Di­plom be­sit­zen und über ei­ne vom Bun­des­rat an­er­kann­te Wei­ter­bil­dung ver­fü­gen.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­las­sung von Apo­the­kern und Apo­the­ke­rin­nen mit ei­nem gleich­wer­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Be­fä­hi­gungs­aus­weis.

3Die Kan­to­ne be­stim­men, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen Ärz­te und Ärz­tin­nen mit ei­ner kan­to­na­len Be­wil­li­gung zur Füh­rung ei­ner Apo­the­ke den zu­ge­las­se­nen Apo­the­kern und Apo­the­ke­rin­nen gleich­ge­stellt sind. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei ins­be­son­de­re die Zu­gangs­mög­lich­kei­ten der Pa­ti­en­ten und Pa­ti­en­tin­nen zu ei­ner Apo­the­ke.

Art. 38 Andere Leistungserbringer  

Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­las­sung der Leis­tungs­er­brin­ger nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c–g, i und m.2 Er hört zu­vor die Kan­to­ne und die in­ter­es­sier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen an.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Art. 39 Spitäler und andere Einrichtungen  

1An­stal­ten oder de­ren Ab­tei­lun­gen, die der sta­tio­nären Be­hand­lung aku­ter Krank­hei­ten oder der sta­tio­nären Durch­füh­rung von Mass­nah­men der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on die­nen (Spi­tä­ler), sind zu­ge­las­sen, wenn sie:

a.
aus­rei­chen­de ärzt­li­che Be­treu­ung ge­währ­leis­ten;
b.
über das er­for­der­li­che Fach­per­so­nal ver­fü­gen;
c.
über zweck­ent­spre­chen­de me­di­zi­ni­sche Ein­rich­tun­gen ver­fü­gen und ei­ne zweck­ent­spre­chen­de phar­ma­zeu­ti­sche Ver­sor­gung ge­währ­leis­ten;
d.
der von ei­nem oder meh­re­ren Kan­to­nen ge­mein­sam auf­ge­stell­ten Pla­nung für ei­ne be­darfs­ge­rech­te Spi­tal­ver­sor­gung ent­spre­chen, wo­bei pri­va­te Trä­ger­schaf­ten an­ge­mes­sen in die Pla­nung ein­zu­be­zie­hen sind;
e.
auf der nach Leis­tungs­auf­trä­gen in Ka­te­go­ri­en ge­glie­der­ten Spi­tal­lis­te des Kan­tons auf­ge­führt sind;
f.1
sich ei­ner zer­ti­fi­zier­ten Ge­mein­schaft oder Stamm­ge­mein­schaft nach Ar­ti­kel 11 Buch­sta­be a des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 20152 über das elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­dos­sier an­sch­lies­sen.

2Die Kan­to­ne ko­or­di­nie­ren ih­re Pla­nung.3

2bisIm Be­reich der hoch­s­pe­zia­li­sier­ten Me­di­zin be­schlies­sen die Kan­to­ne ge­mein­sam ei­ne ge­samtschwei­ze­ri­sche Pla­nung. Kom­men sie die­ser Auf­ga­be nicht zeit­ge­recht nach, so legt der Bun­des­rat fest, wel­che Spi­tä­ler für wel­che Leis­tun­gen auf den kan­to­na­len Spi­tal­lis­ten auf­zu­füh­ren sind.4

2terDer Bun­des­rat er­lässt ein­heit­li­che Pla­nungs­kri­te­ri­en auf der Grund­la­ge von Qua­li­tät und Wirt­schaft­lich­keit. Er hört zu­vor die Kan­to­ne, die Leis­tungs­er­brin­ger und die Ver­si­che­rer an.5

3Die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 gel­ten sinn­ge­mä­ss für Ge­burts­häu­ser so­wie für An­stal­ten, Ein­rich­tun­gen oder ih­re Ab­tei­lun­gen, die der Pfle­ge und me­di­zi­ni­schen Be­treu­ung so­wie der Re­ha­bi­li­ta­ti­on von Lang­zeit­pa­ti­en­ten und -pa­ti­en­tin­nen die­nen (Pfle­ge­heim).6


1 Ein­ge­fügt durch Art. 25 des BG vom 19. Ju­ni 2015 über das elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­dos­sier, in Kraft seit 15. April 2017 (AS 2017 2201; BBl 2013 5321). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.
2 SR 816.1
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Art. 40 Heilbäder  

1Heil­bä­der sind zu­ge­las­sen, wenn sie vom De­par­te­ment an­er­kannt sind.

2Der Bun­des­rat legt die An­for­de­run­gen fest, wel­che die Heil­bä­der hin­sicht­lich ärzt­li­cher Lei­tung, er­for­der­li­chem Fach­per­so­nal, Heilan­wen­dun­gen und Heil­quel­len er­fül­len müs­sen.

2. Abschnitt: Wahl des Leistungserbringers, Kostenübernahme und Aufnahmepflicht der Listenspitäler

Art. 41 Wahl des Leistungserbringers und Kostenübernahme  

1Die Ver­si­cher­ten kön­nen für die am­bu­lan­te Be­hand­lung un­ter den zu­ge­las­se­nen Leis­tungs­er­brin­gern, die für die Be­hand­lung ih­rer Krank­heit ge­eig­net sind, frei wäh­len. Der Ver­si­che­rer über­nimmt die Kos­ten nach dem Ta­rif, der für den ge­wähl­ten Leis­tungs­er­brin­ger gilt.23

1bisDie ver­si­cher­te Per­son kann für die sta­tio­näre Be­hand­lung un­ter den Spi­tä­lern frei wäh­len, die auf der Spi­tal­lis­te ih­res Wohn­kan­tons oder je­ner des Stand­ort­kan­tons auf­ge­führt sind (Lis­ten­spi­tal). Der Ver­si­che­rer und der Wohn­kan­ton über­neh­men bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Lis­ten­spi­tal die Ver­gü­tung an­teils­mäs­sig nach Ar­ti­kel 49a höchs­tens nach dem Ta­rif, der in ei­nem Lis­ten­spi­tal des Wohn­kan­tons für die be­tref­fen­de Be­hand­lung gilt.4

1terAb­satz 1bis gilt sinn­ge­mä­ss für Ge­burts­häu­ser.5

2Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen, kön­nen für die sta­tio­näre Be­hand­lung in der Schweiz un­ter den Lis­ten­spi­tä­lern frei wäh­len.6

2bisBei fol­gen­den Ver­si­cher­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen, über­neh­men der Ver­si­che­rer und der Kan­ton, an den die Ver­si­cher­ten einen An­knüp­fungs­punkt ha­ben, bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Lis­ten­spi­tal die Ver­gü­tung höchs­tens nach dem Ta­rif, der in ei­nem Lis­ten­spi­tal die­ses Kan­tons für die be­tref­fen­de Be­hand­lung gilt:

a.
Grenz­gän­ger und Grenz­gän­ge­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge;
b.
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Nie­der­ge­las­se­nen, von Auf­ent­hal­tern und Auf­ent­hal­te­rin­nen und von Kurz­auf­ent­hal­tern und Kurz­auf­ent­hal­te­rin­nen;
c.
Be­zü­ger und Be­zü­ge­rin­nen ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge.7

2terBei Ver­si­cher­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen und ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zie­hen, so­wie bei de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, über­neh­men der Ver­si­che­rer und die Kan­to­ne ge­mein­sam bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Lis­ten­spi­tal die Ver­gü­tung höchs­tens nach dem Ta­rif für die be­tref­fen­de Be­hand­lung, der in ei­nem Lis­ten­spi­tal des Re­fe­renz­kan­tons gilt. Der Bun­des­rat legt den Re­fe­renz­kan­ton fest.8

3Be­an­sprucht die ver­si­cher­te Per­son bei ei­ner sta­tio­nären Be­hand­lung aus me­di­zi­ni­schen Grün­den ein nicht auf der Spi­tal­lis­te des Wohn­kan­tons auf­ge­führ­tes Spi­tal, so über­neh­men der Ver­si­che­rer und der Wohn­kan­ton die Ver­gü­tung an­teils­mäs­sig nach Ar­ti­kel 49a. Mit Aus­nah­me des Not­falls ist da­für ei­ne Be­wil­li­gung des Wohn­kan­tons not­wen­dig.9

3bisMe­di­zi­ni­sche Grün­de nach den Ab­sät­zen 2 und 3 lie­gen bei ei­nem Not­fall vor oder wenn die er­for­der­li­chen Leis­tun­gen nicht an­ge­bo­ten wer­den:

a.
bei am­bu­lan­ter Be­hand­lung am Wohn- oder Ar­beit­s­ort der ver­si­cher­ten Per­son oder in de­ren Um­ge­bung;
b.
bei sta­tio­närer Be­hand­lung in ei­nem Spi­tal, das auf der Spi­tal­lis­te des Wohn­kan­tons auf­ge­führt ist.10

4Die Ver­si­cher­ten kön­nen ihr Wahl­recht im Ein­ver­neh­men mit dem Ver­si­che­rer auf Leis­tungs­er­brin­ger be­schrän­ken, die der Ver­si­che­rer im Hin­blick auf ei­ne kos­ten­güns­ti­ge­re Ver­sor­gung aus­wählt (Art. 62 Abs. 1 und 3). Der Ver­si­che­rer muss dann nur die Kos­ten für Leis­tun­gen über­neh­men, die von die­sen Leis­tungs­er­brin­gern aus­ge­führt oder ver­an­lasst wer­den; Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss. Die ge­setz­li­chen Pflicht­leis­tun­gen sind in je­dem Fall ver­si­chert.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Art. 41a Aufnahmepflicht der Listenspitäler  

1Im Rah­men ih­rer Leis­tungs­auf­trä­ge und ih­rer Ka­pa­zi­tä­ten sind die Lis­ten­spi­tä­ler ver­pflich­tet, für al­le ver­si­cher­ten Per­so­nen mit Wohn­sitz im Stand­ort­kan­ton des Lis­ten­spi­tals ei­ne Auf­nah­me­be­reit­schaft zu ge­währ­leis­ten (Auf­nah­me­pflicht).

2Für ver­si­cher­te Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Stand­ort­kan­tons des Lis­ten­spi­tals gilt die Auf­nah­me­pflicht nur auf­grund von Leis­tungs­auf­trä­gen so­wie in Not­fäl­len.

3Die Kan­to­ne sor­gen für die Ein­hal­tung der Auf­nah­me­pflicht.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

3. Abschnitt: Schuldner der Vergütung; Rechnungstellung

Art. 42 Grundsatz  

1Ha­ben Ver­si­che­rer und Leis­tungs­er­brin­ger nichts an­de­res ver­ein­bart, so schul­den die Ver­si­cher­ten den Leis­tungs­er­brin­gern die Ver­gü­tung der Leis­tung. Die Ver­si­cher­ten ha­ben in die­sem Fall ge­gen­über dem Ver­si­che­rer einen An­spruch auf Rück­er­stat­tung (Sys­tem des Tiers ga­rant). In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 ATSG2 kann die­ser An­spruch dem Leis­tungs­er­brin­ger ab­ge­tre­ten wer­den.3

2Ver­si­che­rer und Leis­tungs­er­brin­ger kön­nen ver­ein­ba­ren, dass der Ver­si­che­rer die Ver­gü­tung schul­det (Sys­tem des Tiers pa­yant). Im Fal­le der sta­tio­nären Be­hand­lung schul­det der Ver­si­che­rer, in Ab­wei­chung von Ab­satz 1, den auf ihn ent­fal­len­den An­teil an der Ver­gü­tung.4

3Der Leis­tungs­er­brin­ger muss dem Schuld­ner ei­ne de­tail­lier­te und ver­ständ­li­che Rech­nung zu­stel­len. Er muss ihm auch al­le An­ga­ben ma­chen, die er be­nö­tigt, um die Be­rech­nung der Ver­gü­tung und die Wirt­schaft­lich­keit der Leis­tung über­prü­fen zu kön­nen. Im Sys­tem des Tiers pa­yant er­hält die ver­si­cher­te Per­son ei­ne Ko­pie der Rech­nung, die an den Ver­si­che­rer ge­gan­gen ist. Bei sta­tio­närer Be­hand­lung weist das Spi­tal die auf Kan­ton und Ver­si­che­rer ent­fal­len­den An­tei­le je ge­son­dert aus. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.5

3bisDie Leis­tungs­er­brin­ger ha­ben auf der Rech­nung nach Ab­satz 3 die Dia­gno­sen und Pro­ze­du­ren nach den Klas­si­fi­ka­tio­nen in den je­wei­li­gen vom zu­stän­di­gen De­par­te­ment her­aus­ge­ge­be­nen schwei­ze­ri­schen Fas­sun­gen co­diert auf­zu­füh­ren. Der Bun­des­rat er­lässt aus­füh­ren­de Be­stim­mun­gen zur Er­he­bung, Be­ar­bei­tung und Wei­ter­ga­be der Da­ten un­ter Wah­rung des Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zips.6

4Der Ver­si­che­rer kann zu­sätz­li­che Aus­künf­te me­di­zi­ni­scher Na­tur ver­lan­gen.7

5Der Leis­tungs­er­brin­ger ist in be­grün­de­ten Fäl­len be­rech­tigt und auf Ver­lan­gen der ver­si­cher­ten Per­son in je­dem Fall ver­pflich­tet, me­di­zi­ni­sche An­ga­ben nur dem Ver­trau­ens­arzt oder der Ver­trau­en­särz­tin des Ver­si­che­rers nach Ar­ti­kel 57 be­kannt zu ge­ben.

6In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 29 Ab­satz 2 ATSG ist für die An­mel­dung von Leis­tungs­an­sprü­chen kein For­mu­lar nö­tig.8


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004 (Ge­samt­stra­te­gie und Ri­si­ko­aus­gleich), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2005 1071; BBl 2004 4259).
2 SR 830.1
3 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 4085; BBl 2011 7385 7393).
7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 4085; BBl 2011 7385 7393).
8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 42a Versichertenkarte  

1Der Bun­des­rat kann be­stim­men, dass je­de ver­si­cher­te Per­son für die Dau­er ih­rer Un­ter­stel­lung un­ter die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ei­ne Ver­si­cher­ten­kar­te er­hält. Die­se ent­hält den Na­men der ver­si­cher­ten Per­son und die Ver­si­cher­ten­num­mer der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHV).2

2Die­se Kar­te mit Be­nut­zer­schnitt­stel­le wird für die Rech­nungs­stel­lung der Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz ver­wen­det.

2bisSie kann als Iden­ti­fi­ka­ti­ons­mit­tel nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 20153 über das elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­dos­sier ver­wen­det wer­den.4

3Der Bun­des­rat re­gelt nach An­hö­ren der in­ter­es­sier­ten Krei­se die Ein­füh­rung der Kar­te durch die Ver­si­che­rer und die an­zu­wen­den­den tech­ni­schen Stan­dards.

4Die Kar­te ent­hält im Ein­ver­ständ­nis mit der ver­si­cher­ten Per­son per­sön­li­che Da­ten, die von da­zu be­fug­ten Per­so­nen ab­ruf­bar sind. Der Bun­des­rat legt nach An­hö­ren der in­ter­es­sier­ten Krei­se den Um­fang der Da­ten fest, die auf der Kar­te ge­spei­chert wer­den dür­fen. Er re­gelt den Zu­griff auf die Da­ten und de­ren Be­ar­bei­tung.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004 (Ge­samt­stra­te­gie und Ri­si­ko­aus­gleich), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2005 1071; BBl 2004 4259).
2 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 23 Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).
3 SR 816.1
4 Ein­ge­fügt durch Art. 25 des BG vom 19. Ju­ni 2015 über das elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­dos­sier, in Kraft seit 15. April 2017 (AS 2017 2201; BBl 2013 5321). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

4. Abschnitt: Tarife und Preise

Art. 43 Grundsatz  

1Die Leis­tungs­er­brin­ger er­stel­len ih­re Rech­nun­gen nach Ta­ri­fen oder Prei­sen.

2Der Ta­rif ist ei­ne Grund­la­ge für die Be­rech­nung der Ver­gü­tung; er kann na­ment­lich:

a.
auf den be­nö­tig­ten Zeit­auf­wand ab­stel­len (Zeit­ta­rif);
b.
für die ein­zel­nen Leis­tun­gen Tax­punk­te fest­le­gen und den Tax­punkt­wert be­stim­men (Ein­zel­leis­tungs­ta­rif);
c.
pau­scha­le Ver­gü­tun­gen vor­se­hen (Pau­schal­ta­rif);
d.
zur Si­che­rung der Qua­li­tät die Ver­gü­tung be­stimm­ter Leis­tun­gen aus­nahms­wei­se von Be­din­gun­gen ab­hän­gig ma­chen, wel­che über die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 36–40 hin­aus­ge­hen, wie na­ment­lich vom Vor­lie­gen der not­wen­di­gen In­fra­struk­tur und der not­wen­di­gen Aus—, Wei­ter- oder Fort­bil­dung ei­nes Leis­tungs­er­brin­gers (Ta­rifaus­schluss).

3Der Pau­schal­ta­rif kann sich auf die Be­hand­lung je Pa­ti­ent oder Pa­ti­en­tin (Pa­ti­en­ten­pau­scha­le) oder auf die Ver­sor­gung je Ver­si­cher­ten­grup­pe (Ver­si­cher­ten­pau­scha­le) be­zie­hen. Ver­si­cher­ten­pau­scha­len kön­nen pro­spek­tiv auf­grund der in der Ver­gan­gen­heit er­brach­ten Leis­tun­gen und der zu er­war­ten­den Be­dürf­nis­se fest­ge­setzt wer­den (pro­spek­ti­ves Glo­bal­bud­get).

4Ta­ri­fe und Prei­se wer­den in Ver­trä­gen zwi­schen Ver­si­che­rern und Leis­tungs­er­brin­gern (Ta­rif­ver­trag) ver­ein­bart oder in den vom Ge­setz be­stimm­ten Fäl­len von der zu­stän­di­gen Be­hör­de fest­ge­setzt. Da­bei ist auf ei­ne be­triebs­wirt­schaft­li­che Be­mes­sung und ei­ne sach­ge­rech­te Struk­tur der Ta­ri­fe zu ach­ten. Bei Ta­rif­ver­trä­gen zwi­schen Ver­bän­den sind vor dem Ab­schluss die Or­ga­ni­sa­tio­nen an­zu­hö­ren, wel­che die In­ter­es­sen der Ver­si­cher­ten auf kan­to­na­ler oder auf Bun­des­ebe­ne ver­tre­ten.

5Ein­zel­leis­tungs­ta­ri­fe müs­sen auf ei­ner ge­samtschwei­ze­risch ver­ein­bar­ten ein­heit­li­chen Ta­rif­struk­tur be­ru­hen. Kön­nen sich die Ta­rif­part­ner nicht ei­ni­gen, so legt der Bun­des­rat die­se Ta­rif­struk­tur fest.

5bisDer Bun­des­rat kann An­pas­sun­gen an der Ta­rif­struk­tur vor­neh­men, wenn sie sich als nicht mehr sach­ge­recht er­weist und sich die Par­tei­en nicht auf ei­ne Re­vi­si­on ei­ni­gen kön­nen.1

6Die Ver­trags­part­ner und die zu­stän­di­gen Be­hör­den ach­ten dar­auf, dass ei­ne qua­li­ta­tiv hoch ste­hen­de und zweck­mäs­si­ge ge­sund­heit­li­che Ver­sor­gung zu mög­lichst güns­ti­gen Kos­ten er­reicht wird.

7Der Bun­des­rat kann Grund­sät­ze für ei­ne wirt­schaft­li­che Be­mes­sung und ei­ne sach­ge­rech­te Struk­tur so­wie für die An­pas­sung der Ta­ri­fe auf­stel­len. Er sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on mit den Ta­ri­f­ord­nun­gen der an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­run­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 4085; BBl 2011 7385 7393).

Art. 44 Tarifschutz  

1Die Leis­tungs­er­brin­ger müs­sen sich an die ver­trag­lich oder be­hörd­lich fest­ge­leg­ten Ta­ri­fe und Prei­se hal­ten und dür­fen für Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz kei­ne wei­ter­ge­hen­den Ver­gü­tun­gen be­rech­nen (Ta­rif­schutz). Die Be­stim­mun­gen über die Ver­gü­tung für Mit­tel und Ge­gen­stän­de, die der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen (Art. 52 Abs. 1 Bst. a Ziff. 3), blei­ben vor­be­hal­ten.

2Lehnt ein Leis­tungs­er­brin­ger es ab, Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz zu er­brin­gen (Aus­stand), so muss er dies der von der Kan­tons­re­gie­rung be­zeich­ne­ten Stel­le mel­den. Er hat in die­sem Fall kei­nen An­spruch auf Ver­gü­tung nach die­sem Ge­setz. Wen­den sich Ver­si­cher­te an sol­che Leis­tungs­er­brin­ger, so müs­sen die­se sie zu­erst dar­auf hin­wei­sen.

Art. 45 Sicherung der medizinischen Versorgung  

Ist we­gen des Aus­stan­des von Leis­tungs­er­brin­gern die Be­hand­lung der Ver­si­cher­ten im Rah­men die­ses Ge­set­zes nicht ge­währ­leis­tet, so sorgt die Kan­tons­re­gie­rung für de­ren Si­cher­stel­lung. Ein Ta­rif­schutz gilt auch in die­sem Fall. Der Bun­des­rat kann nä­he­re Be­stim­mun­gen er­las­sen.

Art. 46 Tarifvertrag  

1Par­tei­en ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges sind ein­zel­ne oder meh­re­re Leis­tungs­er­brin­ger oder de­ren Ver­bän­de ei­ner­seits so­wie ein­zel­ne oder meh­re­re Ver­si­che­rer oder de­ren Ver­bän­de an­der­seits.

1bisPar­tei­en ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges kön­nen auch Kan­to­ne sein, wenn es sich um Mass­nah­men der me­di­zi­ni­schen Prä­ven­ti­on nach Ar­ti­kel 26 han­delt, die im Rah­men von na­tio­nal oder kan­to­nal or­ga­ni­sier­ten Pro­gram­men nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 6 Buch­sta­be d durch­ge­führt wer­den.1

2Ist ein Ver­band Ver­trags­par­tei, so ist der Ta­rif­ver­trag für die Mit­glie­der des Ver­ban­des nur ver­bind­lich, wenn sie dem Ver­trag bei­ge­tre­ten sind. Auch Nicht­mit­glie­der, die im Ver­trags­ge­biet tä­tig sind, kön­nen dem Ver­trag bei­tre­ten. Der Ver­trag kann vor­se­hen, dass die­se einen an­ge­mes­se­nen Bei­trag an die Un­kos­ten des Ver­trags­ab­schlus­ses und der Durch­füh­rung leis­ten müs­sen. Er re­gelt die Art und Wei­se der Bei­tritts- so­wie der Rück­tritts­er­klä­rung und ih­re Be­kannt­ga­be.

3Nicht zu­läs­sig und da­mit un­gül­tig sind ins­be­son­de­re fol­gen­de Mass­nah­men, oh­ne Rück­sicht dar­auf, ob sie in ei­nem Ta­rif­ver­trag oder in ge­trenn­ten Ver­ein­ba­run­gen oder Re­ge­lun­gen ent­hal­ten sind:

a.
Son­der­ver­trags­ver­bo­te zu Las­ten von Ver­bands­mit­glie­dern;
b.
Ver­pflich­tung von Ver­bands­mit­glie­dern auf be­ste­hen­de Ver­bands­ver­trä­ge;
c.
Kon­kur­renz­ver­bo­te zu Las­ten von Ver­bands­mit­glie­dern;
d.
Ex­klu­si­vi­täts- und Meist­be­güns­ti­gungs­klau­seln.

4Der Ta­rif­ver­trag be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die zu­stän­di­ge Kan­tons­re­gie­rung oder, wenn er in der gan­zen Schweiz gel­ten soll, durch den Bun­des­rat. Die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de prüft, ob der Ta­rif­ver­trag mit dem Ge­setz und dem Ge­bot der Wirt­schaft­lich­keit und Bil­lig­keit in Ein­klang steht.

5Die Frist für die Kün­di­gung ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges und für die Rück­tritts­er­klä­rung nach Ab­satz 2 be­trägt min­des­tens sechs Mo­na­te.


1 Ein­ge­fügt durch Art. 86 Ziff. 3 des Epi­de­mien­ge­set­zes vom 28. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 1435; BBl 2011 311).

Art. 47 Fehlen eines Tarifvertrages  

1Kommt zwi­schen Leis­tungs­er­brin­gern und Ver­si­che­rern kein Ta­rif­ver­trag zu­stan­de, so setzt die Kan­tons­re­gie­rung nach An­hö­ren der Be­tei­lig­ten den Ta­rif fest.

2Be­steht für die am­bu­lan­te Be­hand­lung der ver­si­cher­ten Per­son aus­ser­halb ih­res Wohn- oder Ar­beit­sor­tes oder de­ren Um­ge­bung oder für die sta­tio­näre Be­hand­lung ei­ner ver­si­cher­ten Per­son aus­ser­halb ih­res Wohn­kan­tons kein Ta­rif­ver­trag, so setzt die Re­gie­rung des Kan­tons, in dem die stän­di­ge Ein­rich­tung des Leis­tungs­er­brin­gers liegt, den Ta­rif fest.1

3Kön­nen sich Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer nicht auf die Er­neue­rung ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges ei­ni­gen, so kann die Kan­tons­re­gie­rung den be­ste­hen­den Ver­trag um ein Jahr ver­län­gern. Kommt in­ner­halb die­ser Frist kein Ver­trag zu­stan­de, so setzt sie nach An­hö­ren der Be­tei­lig­ten den Ta­rif fest.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Art. 48 Tarifverträge mit Ärzteverbänden  

1Bei der Ge­neh­mi­gung ei­nes Ta­rif­ver­tra­ges mit ei­nem oder meh­re­ren Ärz­te­ver­bän­den setzt die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de (Art. 46 Abs. 4) nach An­hö­ren der Ver­trags­par­tei­en einen Rah­men­ta­rif fest, des­sen Min­dest­an­sät­ze un­ter und des­sen Höchst­an­sät­ze über den­je­ni­gen des ge­neh­mig­ten Ver­trag­s­ta­ri­fes lie­gen.

2Der Rah­men­ta­rif kommt beim Weg­fall des Ta­rif­ver­tra­ges zur An­wen­dung. Ein Jahr nach dem Weg­fall des Ta­rif­ver­tra­ges kann die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de den Rah­men oh­ne Rück­sicht auf den frü­he­ren Ver­trag­s­ta­rif neu fest­set­zen.

3Kommt ein Ta­rif­ver­trag mit ei­nem Ärz­te­ver­band von An­fang an nicht zu­stan­de, so kann die Ge­neh­mi­gungs­be­hör­de auf An­trag der Par­tei­en einen Rah­men­ta­rif fest­le­gen.

4Für Par­tei­en, die einen neu­en Ta­rif­ver­trag ab­ge­schlos­sen ha­ben, tritt der Rah­men­ta­rif mit der Ver­trags­ge­neh­mi­gung aus­ser Kraft.

Art. 49 Tarifverträge mit Spitälern  

1Für die Ver­gü­tung der sta­tio­nären Be­hand­lung ein­sch­liess­lich Auf­ent­halt und Pfle­ge­leis­tun­gen in ei­nem Spi­tal (Art. 39 Abs. 1) oder ei­nem Ge­burts­haus (Art. 29) ver­ein­ba­ren die Ver­trags­par­tei­en Pau­scha­len.2 In der Re­gel sind Fall­pau­scha­len fest­zu­le­gen. Die Pau­scha­len sind leis­tungs­be­zo­gen und be­ru­hen auf ge­samtschwei­ze­risch ein­heit­li­chen Struk­tu­ren. Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen ver­ein­ba­ren, dass be­son­de­re dia­gno­s­ti­sche oder the­ra­peu­ti­sche Leis­tun­gen nicht in der Pau­scha­le ent­hal­ten sind, son­dern ge­trennt in Rech­nung ge­stellt wer­den. Die Spi­tal­ta­ri­fe ori­en­tie­ren sich an der Ent­schä­di­gung je­ner Spi­tä­ler, wel­che die ta­ri­fier­te ob­li­ga­to­risch ver­si­cher­te Leis­tung in der not­wen­di­gen Qua­li­tät ef­fi­zi­ent und güns­tig er­brin­gen.

2Die Ta­rif­part­ner set­zen ge­mein­sam mit den Kan­to­nen ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on ein, die für die Er­ar­bei­tung und Wei­ter­ent­wick­lung so­wie die An­pas­sung und Pfle­ge der Struk­tu­ren zu­stän­dig ist. Zur Fi­nan­zie­rung der Tä­tig­kei­ten kann ein kos­ten­de­cken­der Bei­trag pro ab­ge­rech­ne­tem Fall er­ho­ben wer­den. Die Spi­tä­ler ha­ben der Or­ga­ni­sa­ti­on die da­zu not­wen­di­gen Kos­ten- und Leis­tungs­da­ten ab­zu­lie­fern. Fehlt ei­ne der­ar­ti­ge Or­ga­ni­sa­ti­on, so wird sie vom Bun­des­rat für die Ta­rif­part­ner ver­pflich­tend ein­ge­setzt. Die von der Or­ga­ni­sa­ti­on er­ar­bei­te­ten Struk­tu­ren so­wie de­ren An­pas­sun­gen wer­den von den Ta­rif­part­nern dem Bun­des­rat zur Ge­neh­mi­gung un­ter­brei­tet. Kön­nen sich die­se nicht ei­ni­gen, so legt der Bun­des­rat die Struk­tu­ren fest.3

3Die Ver­gü­tun­gen nach Ab­satz 1 dür­fen kei­ne Kos­ten­an­tei­le für ge­mein­wirt­schaft­li­che Leis­tun­gen ent­hal­ten. Da­zu ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

a.
die Auf­recht­er­hal­tung von Spi­tal­ka­pa­zi­tä­ten aus re­gio­nal­po­li­ti­schen Grün­den;
b.
die For­schung und uni­ver­si­täre Leh­re.

4Bei Spi­tal­auf­ent­hal­ten rich­tet sich die Ver­gü­tung nach dem Spi­tal­ta­rif nach Ab­satz 1, so­lan­ge der Pa­ti­ent oder die Pa­ti­en­tin nach me­di­zi­ni­scher In­di­ka­ti­on der Be­hand­lung und Pfle­ge oder der me­di­zi­ni­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­on im Spi­tal be­darf. Ist die­se Vor­aus­set­zung nicht mehr er­füllt, so kommt für den Spi­tal­auf­ent­halt der Ta­rif nach Ar­ti­kel 50 zur An­wen­dung.

5Mit den Ver­gü­tun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 4 sind al­le An­sprü­che des Spi­tals für die Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz ab­ge­gol­ten.

6Die Ver­trags­par­tei­en ver­ein­ba­ren die Ver­gü­tung bei am­bu­lan­ter Be­hand­lung.

7Die Spi­tä­ler ver­fü­gen über ge­eig­ne­te Füh­rungs­in­stru­men­te; ins­be­son­de­re füh­ren sie nach ein­heit­li­cher Me­tho­de zur Er­mitt­lung ih­rer Be­triebs- und In­ves­ti­ti­ons­kos­ten und zur Er­fas­sung ih­rer Leis­tun­gen ei­ne Kos­ten­rech­nung und ei­ne Leis­tungs­sta­tis­tik. Die­se bein­hal­ten al­le für die Be­ur­tei­lung der Wirt­schaft­lich­keit, für Be­triebs­ver­glei­che, für die Ta­ri­fie­rung und für die Spi­tal­pla­nung not­wen­di­gen Da­ten. Die Kan­tons­re­gie­rung und die Ver­trags­par­tei­en kön­nen die Un­ter­la­gen ein­se­hen.

8In Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen ord­net der Bun­des­rat schweiz­weit Be­triebs­ver­glei­che zwi­schen Spi­tä­lern an, ins­be­son­de­re zu Kos­ten und me­di­zi­ni­scher Er­geb­nis­qua­li­tät. Die Spi­tä­ler und die Kan­to­ne müs­sen da­für die nö­ti­gen Un­ter­la­gen lie­fern. Der Bun­des­rat ver­öf­fent­licht die Be­triebs­ver­glei­che.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 3517 6847 Ziff. I; BBl 2005 2033).
3 Sie­he auch: die UeB Änd. 22.10.2008 der V vom 22. Ju­ni 1995 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (SR 832.102).

Art. 49a Abgeltung der stationären Leistungen  

1Die Ver­gü­tun­gen nach Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 wer­den vom Kan­ton und den Ver­si­che­rern an­teils­mäs­sig über­nom­men.

2Die Kan­to­ne über­neh­men den kan­to­na­len An­teil für fol­gen­de Per­so­nen:

a.
Ver­si­cher­te, die im Kan­ton woh­nen;
b.
fol­gen­de Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen, bei sta­tio­närer Be­hand­lung in der Schweiz:
1.
Grenz­gän­ger und Grenz­gän­ge­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge,
2.
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Nie­der­ge­las­se­nen, von Auf­ent­hal­tern und Auf­ent­hal­te­rin­nen und von Kurz­auf­ent­hal­tern und Kurz­auf­ent­hal­te­rin­nen,
3.
Be­zü­ger und Be­zü­ge­rin­nen ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge.2

2bisDer Kan­ton, der für die Ver­si­cher­ten nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b den kan­to­na­len An­teil über­nimmt, gilt als Wohn­kan­ton im Sin­ne die­ses Ge­set­zes.3

2terJe­der Kan­ton setzt je­weils für das Ka­len­der­jahr spä­tes­tens neun Mo­na­te vor des­sen Be­ginn den kan­to­na­len An­teil fest. Die­ser muss min­des­tens 55 Pro­zent be­tra­gen.4

3Der Wohn­kan­ton ent­rich­tet sei­nen An­teil di­rekt dem Spi­tal. Die Mo­da­li­tä­ten wer­den zwi­schen Spi­tal und Kan­ton ver­ein­bart. Ver­si­che­rer und Kan­ton kön­nen ver­ein­ba­ren, dass der Kan­ton sei­nen An­teil dem Ver­si­che­rer leis­tet und die­ser dem Spi­tal bei­de An­tei­le über­weist. Die Rech­nungs­stel­lung zwi­schen Spi­tal und Ver­si­che­rer rich­tet sich nach Ar­ti­kel 42.

3bisBei Ver­si­cher­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen und die ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zie­hen, so­wie bei de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, über­neh­men die Kan­to­ne bei sta­tio­närer Be­hand­lung in der Schweiz ge­mein­sam den vom Stand­ort­kan­ton fest­ge­leg­ten kan­to­na­len An­teil. Die­ser kan­to­na­le An­teil wird auf die ein­zel­nen Kan­to­ne im Ver­hält­nis zu ih­rer Wohn­be­völ­ke­rung auf­ge­teilt.5

4Mit Spi­tä­lern oder Ge­burts­häu­sern, wel­che nach Ar­ti­kel 39 nicht auf der Spi­tal­lis­te ste­hen, aber die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 38 und 39 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c und f er­fül­len, kön­nen die Ver­si­che­rer Ver­trä­ge über die Ver­gü­tung von Leis­tun­gen aus der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ab­sch­lies­sen.6 Die­se Ver­gü­tung darf nicht hö­her sein als der An­teil an den Ver­gü­tun­gen nach Ab­satz 2.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
6 Fas­sung ge­mä­ss Art. 25 des BG vom 19. Ju­ni 2015 über das elek­tro­ni­sche Pa­ti­en­ten­dos­sier, in Kraft seit 15. April 2017 (AS 2017 2201; BBl 2013 5321). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

Art. 50 Kostenübernahme im Pflegeheim  

Beim Auf­ent­halt in ei­nem Pfle­ge­heim (Art. 39 Abs. 3) ver­gü­tet der Ver­si­che­rer die glei­chen Leis­tun­gen wie bei am­bu­lan­ter Kran­ken­pfle­ge nach Ar­ti­kel 25a. Die Ab­sät­ze 7 und 8 von Ar­ti­kel 49 sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 3517 6847 Ziff. I; BBl 2005 2033).

Art. 51 Globalbudget für Spitäler und Pflegeheime  

1Der Kan­ton kann als fi­nan­zi­el­les Steue­rungs­in­stru­ment einen Ge­samt­be­trag für die Fi­nan­zie­rung der Spi­tä­ler oder der Pfle­ge­hei­me fest­set­zen. Die Kos­ten­auf­tei­lung nach Ar­ti­kel 49a bleibt vor­be­hal­ten.1

2Der Kan­ton hört die Leis­tungs­er­brin­ger und die Ver­si­che­rer vor­her an.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Art. 52 Analysen und Arzneimittel, Mittel und Gegenstände  

1Nach An­hö­ren der zu­stän­di­gen Kom­mis­sio­nen und un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Grund­sät­ze nach den Ar­ti­keln 32 Ab­satz 1 und 43 Ab­satz 6:

a.
er­lässt das De­par­te­ment:
1.
ei­ne Lis­te der Ana­ly­sen mit Ta­rif,
2.
ei­ne Lis­te der in der Re­zep­tur ver­wen­de­ten Prä­pa­ra­te, Wirk- und Hilfss­tof­fe mit Ta­rif; die­ser um­fasst auch die Leis­tun­gen des Apo­the­kers oder der Apo­the­ke­rin,
3.
Be­stim­mun­gen über die Leis­tungs­pflicht und den Um­fang der Ver­gü­tung bei Mit­teln und Ge­gen­stän­den, die der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen;
b.
er­stellt das Bun­des­amt ei­ne Lis­te der phar­ma­zeu­ti­schen Spe­zia­li­tä­ten und kon­fek­tio­nier­ten Arz­nei­mit­tel mit Prei­sen (Spe­zia­li­tä­ten­lis­te). Die­se hat auch die mit den Ori­gi­nal­prä­pa­ra­ten aus­tausch­ba­ren preis­güns­ti­ge­ren Ge­ne­ri­ka zu ent­hal­ten.

2Für Ge­burts­ge­bre­chen (Art. 3 Abs. 2 ATSG1) wer­den die zum Leis­tungs­ka­ta­log der In­va­li­den­ver­si­che­rung ge­hö­ren­den the­ra­peu­ti­schen Mass­nah­men in die Er­las­se und Lis­ten nach Ab­satz 1 auf­ge­nom­men.2

3Ana­ly­sen, Arz­nei­mit­tel und der Un­ter­su­chung oder der Be­hand­lung die­nen­de Mit­tel und Ge­gen­stän­de dür­fen höchs­tens nach den Ta­ri­fen, Prei­sen und Ver­gü­tungs­an­sät­zen ge­mä­ss Ab­satz 1 ver­rech­net wer­den. Der Bun­des­rat be­zeich­net die im Pra­xis­la­bor des Arz­tes oder der Ärz­tin vor­ge­nom­me­nen Ana­ly­sen, für die der Ta­rif nach den Ar­ti­keln 46 und 48 fest­ge­setzt wer­den kann.


1 SR 830.1
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 52a Substitutionsrecht  

Apo­the­ker oder Apo­the­ke­rin­nen kön­nen Ori­gi­nal­prä­pa­ra­te der Spe­zia­li­tä­ten­lis­te durch die bil­li­ge­ren Ge­ne­ri­ka die­ser Lis­te er­set­zen, wenn nicht der Arzt oder die Ärz­tin be­zie­hungs­wei­se der Chi­ro­prak­tor oder die Chi­ro­prak­to­rin aus­drück­lich die Ab­ga­be des Ori­gi­nal­prä­pa­ra­tes ver­langt. Im Fal­le ei­ner Sub­sti­tu­ti­on in­for­mie­ren sie die ver­schrei­ben­de Per­son über das ab­ge­ge­be­ne Prä­pa­rat.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).

Art. 53 Beschwerde an das Bundesverwaltungsgericht  

1Ge­gen Be­schlüs­se der Kan­tons­re­gie­run­gen nach den Ar­ti­keln 39, 45, 46 Ab­satz 4, 47, 48 Ab­sät­ze 1–3, 51, 54, 55 und 55a kann beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Be­schwer­de ge­führt wer­den.

2Das Be­schwer­de­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­setz vom 17. Ju­ni 20052 und dem Bun­des­ge­setz vom 20. De­zem­ber 19683 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (VwVG). Vor­be­hal­ten blei­ben fol­gen­de Aus­nah­men:

a.
Neue Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel dür­fen nur so weit vor­ge­bracht wer­den, als erst der an­ge­foch­te­ne Be­schluss da­zu An­lass gibt. Neue Be­geh­ren sind un­zu­läs­sig.
b.
Die Ar­ti­kel 22a und 53 VwVG sind nicht an­wend­bar.
c.
Zur Ein­rei­chung ei­ner Ver­nehm­las­sung setzt das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ei­ne Frist von höchs­tens 30 Ta­gen. Die­se kann nicht er­streckt wer­den.
d.
Ein wei­te­rer Schrif­ten­wech­sel nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 2 VwVG fin­det in der Re­gel nicht statt.
e.
In Be­schwer­de­ver­fah­ren ge­gen Be­schlüs­se nach Ar­ti­kel 39 ist die Rü­ge der Un­an­ge­mes­sen­heit un­zu­läs­sig.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
2 SR 173.32
3 SR 172.021

5. Abschnitt: Ausserordentliche Massnahmen zur Eindämmung der Kostenentwicklung

Art. 54 Globalbudgetierung durch die Genehmigungsbehörde  

1Die Ver­si­che­rer kön­nen be­an­tra­gen, dass der Kan­ton als be­fris­te­te aus­ser­or­dent­li­che Mass­nah­me zur Ein­däm­mung ei­nes über­durch­schnitt­li­chen Kos­ten­an­stiegs einen Ge­samt­be­trag (Glo­bal­bud­get) für die Fi­nan­zie­rung der Spi­tä­ler und Pfle­ge­hei­me fest­setzt.

2Der Kan­ton hat in­nert drei Mo­na­ten nach der An­trag­stel­lung über das Ein­tre­ten zu ent­schei­den. Er hört die Ein­rich­tun­gen und die Ver­si­che­rer vor­her an.

Art. 55 Tariffestsetzung durch die Genehmigungsbehörde  

1Stei­gen die durch­schnitt­li­chen Kos­ten je ver­si­cher­te Per­son und Jahr in der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung für am­bu­lan­te oder sta­tio­näre Be­hand­lung dop­pelt so stark an wie die all­ge­mei­ne Preis- und Loh­n­ent­wick­lung, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de ver­ord­nen, dass die Ta­ri­fe oder die Prei­se für sämt­li­che oder be­stimm­te Leis­tun­gen nicht er­höht wer­den dür­fen, so­lan­ge der re­la­ti­ve Un­ter­schied in der jähr­li­chen Zu­wachs­ra­te mehr als 50 Pro­zent ge­mes­sen an der all­ge­mei­nen Preis- und Loh­n­ent­wick­lung be­trägt.

2Zu­stän­dig ist:

a.
der Bun­des­rat be­züg­lich der von ihm ge­neh­mig­ten Ta­rif­ver­trä­ge nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 4;
b.
das De­par­te­ment be­züg­lich der Ta­ri­fe oder Prei­se nach Ar­ti­kel 52 Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fern 1 und 2 so­wie Buch­sta­be b;
c.
die Kan­tons­re­gie­rung be­züg­lich der von ihr ge­neh­mig­ten Ta­rif­ver­trä­ge nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 4.
Art. 55a Einschränkung der Zulassung zur Tätigkeit zulasten der Krankenversicherung  

1Der Bun­des­rat kann die Zu­las­sung von fol­gen­den Per­so­nen zur Tä­tig­keit zu­las­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung von ei­nem Be­dürf­nis ab­hän­gig ma­chen:

a.
Ärz­tin­nen und Ärz­te nach Ar­ti­kel 36, ob sie nun ih­re Tä­tig­keit selbst­stän­dig oder un­selbst­stän­dig aus­üben;
b.
Ärz­tin­nen und Ärz­te, die ih­re Tä­tig­keit in Ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 36a oder im am­bu­lan­ten Be­reich von Spi­tä­lern nach Ar­ti­kel 39 aus­üben.

2Kein Be­dürf­nis­nach­weis ist er­for­der­lich für Per­so­nen, wel­che min­des­tens drei Jah­re an ei­ner an­er­kann­ten schwei­ze­ri­schen Wei­ter­bil­dungs­stät­te ge­ar­bei­tet ha­ben.

3Der Bun­des­rat legt die Kri­te­ri­en fest, die für den Be­dürf­nis­nach­weis mass­ge­blich sind; vor­gän­gig hört er die Kan­to­ne so­wie die Ver­bän­de der Leis­tungs­er­brin­ger, der Ver­si­che­rer so­wie der Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten an.

4Die Kan­to­ne be­stim­men die Per­so­nen nach Ab­satz 1. Sie kön­nen de­ren Zu­las­sung an Be­din­gun­gen knüp­fen.

5Ei­ne Zu­las­sung ver­fällt, wenn nicht in­nert ei­ner be­stimm­ten Frist von ihr Ge­brauch ge­macht wird, aus­ser wenn die Frist aus be­rech­tig­ten Grün­den wie Krank­heit, Mut­ter­schaft oder Wei­ter­bil­dung nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann. Der Bun­des­rat legt die Frist fest.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 14. Dez. 2018, in Kraft vom 1. Ju­li 2019 bis zum 30. Ju­ni 2021 (AS 2019 1211; BBl 2018 6357 6741). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.

6. Abschnitt: Kontrolle der Wirtschaftlichkeit und der Qualität der Leistungen

Art. 56 Wirtschaftlichkeit der Leistungen  

1Der Leis­tungs­er­brin­ger muss sich in sei­nen Leis­tun­gen auf das Mass be­schrän­ken, das im In­ter­es­se der Ver­si­cher­ten liegt und für den Be­hand­lungs­zweck er­for­der­lich ist.

2Für Leis­tun­gen, die über die­ses Mass hin­aus­ge­hen, kann die Ver­gü­tung ver­wei­gert wer­den. Ei­ne nach die­sem Ge­setz dem Leis­tungs­er­brin­ger zu Un­recht be­zahl­te Ver­gü­tung kann zu­rück­ge­for­dert wer­den. Rück­for­de­rungs­be­rech­tigt ist:

a.
im Sys­tem des Tiers ga­rant (Art. 42 Abs. 1) die ver­si­cher­te Per­son oder nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 3 der Ver­si­che­rer;
b.
im Sys­tem des Tiers pa­yant (Art. 42 Abs. 2) der Ver­si­che­rer.

3Der Leis­tungs­er­brin­ger muss dem Schuld­ner der Ver­gü­tung die di­rek­ten oder in­di­rek­ten Ver­güns­ti­gun­gen wei­ter­ge­ben, die ihm:

a.
ein an­de­rer in sei­nem Auf­trag tä­ti­ger Leis­tungs­er­brin­ger ge­währt;
b.
Per­so­nen oder Ein­rich­tun­gen ge­wäh­ren, wel­che Arz­nei­mit­tel oder der Un­ter­su­chung oder Be­hand­lung die­nen­de Mit­tel oder Ge­gen­stän­de lie­fern.

3bisVer­si­che­rer und Leis­tungs­er­brin­ger kön­nen ver­ein­ba­ren, dass Ver­güns­ti­gun­gen ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­be b nicht voll­um­fäng­lich wei­ter­ge­ge­ben wer­den müs­sen. Die­se Ver­ein­ba­rung ist den zu­stän­di­gen Be­hör­den auf Ver­lan­gen of­fen­zu­le­gen. Sie hat si­cher­zu­stel­len, dass Ver­güns­ti­gun­gen mehr­heit­lich wei­ter­ge­ge­ben wer­den und dass nicht wei­ter­ge­ge­be­ne Ver­güns­ti­gun­gen nach­weis­lich zur Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät der Be­hand­lung ein­ge­setzt wer­den.1

4Gibt der Leis­tungs­er­brin­ger die Ver­güns­ti­gung nicht wei­ter, so kann die ver­si­cher­te Per­son oder der Ver­si­che­rer de­ren Her­aus­ga­be ver­lan­gen.

5Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer se­hen in den Ta­rif­ver­trä­gen Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung der Wirt­schaft­lich­keit der Leis­tun­gen vor. Sie sor­gen ins­be­son­de­re da­für, dass dia­gno­s­ti­sche Mass­nah­men nicht un­nö­tig wie­der­holt wer­den, wenn Ver­si­cher­te meh­re­re Leis­tungs­er­brin­ger kon­sul­tie­ren.

6Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer le­gen ver­trag­lich ei­ne Me­tho­de zur Kon­trol­le der Wirt­schaft­lich­keit fest.2


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 2745, 2019 1393; BBl 2013 1).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 4087; BBl 2011 2519 2529). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.

Art. 57 Vertrauensärzte und Vertrauensärztinnen  

1Die Ver­si­che­rer oder ih­re Ver­bän­de be­stel­len nach Rück­spra­che mit den kan­to­na­len Ärz­te­ge­sell­schaf­ten Ver­trau­en­särz­te be­zie­hungs­wei­se Ver­trau­en­särz­tin­nen. Die­se müs­sen die Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 36 er­fül­len und min­des­tens fünf Jah­re in ei­ner Arzt­pra­xis oder in lei­ten­der spi­ta­l­ärzt­li­cher Stel­lung tä­tig ge­we­sen sein.

2Ver­trau­en­särz­te und Ver­trau­en­särz­tin­nen, die in der gan­zen Schweiz tä­tig sein sol­len, müs­sen im Ein­ver­neh­men mit der Ärz­te­ge­sell­schaft des Kan­tons be­stellt wer­den, in dem der Ver­si­che­rer sei­nen Haupt­sitz oder der Ver­band der Ver­si­che­rer sei­nen Sitz hat.

3Ei­ne kan­to­na­le Ärz­te­ge­sell­schaft kann einen Ver­trau­ens­arzt oder ei­ne Ver­trau­en­särz­tin aus wich­ti­gen Grün­den ab­leh­nen; in die­sem Fall ent­schei­det das Schieds­ge­richt nach Ar­ti­kel 89.

4Ver­trau­en­särz­te und Ver­trau­en­särz­tin­nen be­ra­ten die Ver­si­che­rer in me­di­zi­ni­schen Fach­fra­gen so­wie in Fra­gen der Ver­gü­tung und der Ta­rifan­wen­dung. Sie über­prü­fen ins­be­son­de­re die Vor­aus­set­zun­gen der Leis­tungs­pflicht des Ver­si­che­rers.

5Sie sind in ih­rem Ur­teil un­ab­hän­gig. We­der Ver­si­che­rer noch Leis­tungs­er­brin­ger noch de­ren Ver­bän­de kön­nen ih­nen Wei­sun­gen er­tei­len.

6Die Leis­tungs­er­brin­ger müs­sen den Ver­trau­en­särz­ten und Ver­trau­en­särz­tin­nen die zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben nach Ab­satz 4 not­wen­di­gen An­ga­ben lie­fern. Ist es nicht mög­lich, die­se An­ga­ben an­ders zu er­lan­gen, so kön­nen Ver­trau­en­särz­te und Ver­trau­en­särz­tin­nen Ver­si­cher­te auch per­sön­lich un­ter­su­chen; sie müs­sen den be­han­deln­den Arzt oder die be­han­deln­de Ärz­tin vor­her be­nach­rich­ti­gen und nach der Un­ter­su­chung über das Er­geb­nis in­for­mie­ren. In be­grün­de­ten Fäl­len kön­nen die Ver­si­cher­ten ei­ne Un­ter­su­chung durch einen an­de­ren Arzt oder ei­ne an­de­re Ärz­tin ver­lan­gen. Kön­nen sie sich mit ih­rem Ver­si­che­rer nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 58 Ab­satz 1 ATSG1 das Schieds­ge­richt nach Ar­ti­kel 89.2

7Die Ver­trau­en­särz­te und Ver­trau­en­särz­tin­nen ge­ben den zu­stän­di­gen Stel­len der Ver­si­che­rer nur die­je­ni­gen An­ga­ben wei­ter, die not­wen­dig sind, um über die Leis­tungs­pflicht zu ent­schei­den, die Ver­gü­tung fest­zu­set­zen, den Ri­si­ko­aus­gleich zu be­rech­nen oder ei­ne Ver­fü­gung zu be­grün­den. Da­bei wah­ren sie die Per­sön­lich­keits­rech­te der Ver­si­cher­ten.3

8Die eid­ge­nös­si­schen Dach­ver­bän­de der Ärz­te und Ärz­tin­nen so­wie der Ver­si­che­rer re­geln die Wei­ter­ga­be der An­ga­ben nach Ab­satz 7 so­wie die Wei­ter­bil­dung und die Stel­lung der Ver­trau­en­särz­te und Ver­trau­en­särz­tin­nen. Kön­nen sie sich nicht ei­ni­gen, so er­lässt der Bun­des­rat die nö­ti­gen Vor­schrif­ten.


1 SR 830.1
2 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Ri­si­ko­aus­gleich), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2009 4755 4757; BBl 2004 5551).

Art. 58 Qualitätssicherung  

1Der Bun­des­rat kann nach An­hö­ren der in­ter­es­sier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen sys­te­ma­ti­sche wis­sen­schaft­li­che Kon­trol­len zur Si­che­rung der Qua­li­tät oder des zweck­mäs­si­gen Ein­sat­zes der von der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nom­me­nen Leis­tun­gen vor­se­hen.

2Er kann die Durch­füh­rung der Kon­trol­len den Be­rufs­ver­bän­den oder an­de­ren Ein­rich­tun­gen über­tra­gen.

3Er re­gelt, mit wel­chen Mass­nah­men die Qua­li­tät oder der zweck­mäs­si­ge Ein­satz der Leis­tun­gen zu si­chern oder wie­der­her­zu­stel­len ist. Er kann ins­be­son­de­re vor­se­hen, dass:

a.
vor der Durch­füh­rung be­stimm­ter, na­ment­lich be­son­ders kost­spie­li­ger Dia­gno­se- oder Be­hand­lungs­ver­fah­ren die Zu­stim­mung des Ver­trau­ens­arz­tes oder der Ver­trau­en­särz­tin ein­ge­holt wird;
b.
be­son­ders kost­spie­li­ge oder schwie­ri­ge Un­ter­su­chun­gen oder Be­hand­lun­gen von der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nur ver­gü­tet wer­den, wenn sie von da­für qua­li­fi­zier­ten Leis­tungs­er­brin­gern durch­ge­führt wer­den. Er kann die Leis­tungs­er­brin­ger nä­her be­zeich­nen.
Art. 59 Verletzung der Anforderungen bezüglich Wirtschaftlichkeit und Qualität der Leistungen  

1Ge­gen Leis­tungs­er­brin­ger, wel­che ge­gen die im Ge­setz vor­ge­se­he­nen Wirt­schaft­lich­keits- und Qua­li­täts­an­for­de­run­gen (Art. 56 und 58) oder ge­gen ver­trag­li­che Ab­ma­chun­gen ver­stos­sen, wer­den Sank­tio­nen er­grif­fen. Die­se um­fas­sen:

a.
die Ver­war­nung;
b.
die gänz­li­che oder teil­wei­se Rück­er­stat­tung der Ho­no­ra­re, wel­che für nicht an­ge­mes­se­ne Leis­tun­gen be­zo­gen wur­den;
c.
ei­ne Bus­se; oder
d.
im Wie­der­ho­lungs­fall den vor­über­ge­hen­den oder de­fi­ni­ti­ven Aus­schluss von der Tä­tig­keit zu Las­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung.

2Über Sank­tio­nen ent­schei­det das Schieds­ge­richt nach Ar­ti­kel 89 auf An­trag ei­nes Ver­si­che­rers oder ei­nes Ver­ban­des der Ver­si­che­rer.

3Ver­stös­se ge­gen ge­setz­li­che An­for­de­run­gen oder ver­trag­li­che Ab­ma­chun­gen nach Ab­satz 1 sind ins­be­son­de­re:

a.
die Nicht­be­ach­tung des Wirt­schaft­lich­keits­ge­bo­tes nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 1;
b.
die nicht er­folg­te oder die man­gel­haf­te Er­fül­lung der In­for­ma­ti­ons­pflicht nach Ar­ti­kel 57 Ab­satz 6;
c.
die Wei­ge­rung, sich an Mass­nah­men der Qua­li­täts­si­che­rung nach Ar­ti­kel 58 zu be­tei­li­gen;
d.
die Nicht­be­ach­tung des Ta­rif­schut­zes nach Ar­ti­kel 44;
e.
die un­ter­las­se­ne Wei­ter­ga­be von Ver­güns­ti­gun­gen nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3;
f.
die be­trü­ge­ri­sche Ma­ni­pu­la­ti­on von Ab­rech­nun­gen oder die Aus­stel­lung von un­wah­ren Be­stä­ti­gun­gen.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004 (Ge­samt­stra­te­gie und Ri­si­ko­aus­gleich), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2005 1071; BBl 2004 4259).

Art. 59a Daten der Leistungserbringer  

1Die Leis­tungs­er­brin­ger sind ver­pflich­tet, den zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den die Da­ten be­kannt zu ge­ben, die be­nö­tigt wer­den, um die An­wen­dung der Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes über die Wirt­schaft­lich­keit und Qua­li­tät der Leis­tun­gen zu über­wa­chen. Na­ment­lich sind fol­gen­de An­ga­ben zu ma­chen:

a.
Art der aus­ge­üb­ten Tä­tig­keit, Ein­rich­tung und Aus­stat­tung so­wie Rechts­form;
b.
An­zahl und Struk­tur der Be­schäf­tig­ten und der Aus­bil­dungs­plät­ze;
c.
An­zahl und Struk­tur der Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten in an­ony­mi­sier­ter Form;
d.
Art, Um­fang und Kos­ten der er­brach­ten Leis­tun­gen;
e.
Auf­wand, Er­trag und fi­nan­zi­el­les Be­triebs­er­geb­nis;
f.
me­di­zi­ni­sche Qua­li­täts­in­di­ka­to­ren.

2Die be­frag­ten na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen sind zur Aus­kunft ver­pflich­tet. Die An­ga­ben sind kos­ten­los zur Ver­fü­gung zu stel­len.

3Die An­ga­ben wer­den vom Bun­des­amt für Sta­tis­tik er­ho­ben. Es stellt die An­ga­ben nach Ab­satz 1 zur Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes dem Bun­des­amt für Ge­sund­heit, dem Preis­über­wa­cher, dem Bun­des­amt für Jus­tiz, den Kan­to­nen und Ver­si­che­rern so­wie den in Ar­ti­kel 84a auf­ge­führ­ten Or­ga­nen je Leis­tungs­er­brin­ger zur Ver­fü­gung. Die Da­ten wer­den ver­öf­fent­licht.

4Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten zur Er­he­bung, Be­ar­bei­tung, Wei­ter­ga­be und Ver­öf­fent­li­chung der Da­ten un­ter Wah­rung des Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zips.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

5. Kapitel: Finanzierung

1. Abschnitt: ...

Art. 60  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

2. Abschnitt: Prämien der Versicherten

Art. 61 Grundsätze  

1Der Ver­si­che­rer legt die Prä­mi­en für sei­ne Ver­si­cher­ten fest. So­weit die­ses Ge­setz kei­ne Aus­nah­me vor­sieht, er­hebt der Ver­si­che­rer von sei­nen Ver­si­cher­ten die glei­chen Prä­mi­en.

2Der Ver­si­che­rer stuft die Prä­mi­en ge­mä­ss den kan­to­na­len Kos­ten­un­ter­schie­den ab. Für sehr klei­ne kan­to­na­le Ver­si­cher­ten­be­stän­de kann da­von ab­ge­wi­chen wer­den. Mass­ge­bend ist der Wohn­ort der ver­si­cher­ten Per­son.1

2bisDer Ver­si­che­rer kann die Prä­mi­en re­gio­nal ab­stu­fen. Das De­par­te­ment legt die Re­gio­nen so­wie die ba­sie­rend auf den Kos­ten­un­ter­schie­den zwi­schen den Re­gio­nen ma­xi­mal zu­läs­si­gen Prä­mi­en­un­ter­schie­de ein­heit­lich fest.2

3Für Kin­der und für jun­ge Er­wach­se­ne setzt der Ver­si­che­rer ei­ne tiefe­re Prä­mie fest als für die üb­ri­gen Ver­si­cher­ten; die Prä­mie für Kin­der muss tiefer sein als die­je­ni­ge für jun­ge Er­wach­se­ne.3

3bisDer Bun­des­rat kann die Prä­mi­e­ner­mäs­si­gun­gen nach Ab­satz 3 fest­le­gen.4

4Für Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen, sind die Prä­mi­en je Wohn­sitz­staat zu be­rech­nen. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten, wie die Prä­mi­en die­ser Ver­si­cher­ten und das In­kas­so zu ge­stal­ten sind.5

5...6


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
2 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 1843; BBl 2016 7213 7943).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 9 des BG vom 8. Okt. 1999 zum Abk. zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der EG so­wie ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (AS 2002 701; BBl 1999 6128). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998 (AS 1999 2041; BBl 1998 1335 1342). Ur­sprüng­lich Abs. 4. Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 61a Prämienerhebung für Versicherte mit Wohnort in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island oder in Norwegen  

Die Prä­mi­en der Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen ei­ner auf Grund ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit in der Schweiz, des Be­zugs ei­ner schwei­ze­ri­schen Ren­te oder ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ver­si­cher­ten Per­son wer­den bei die­ser Per­son er­ho­ben.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).

Art. 62 Besondere Versicherungsformen  

1Der Ver­si­che­rer kann die Prä­mi­en für Ver­si­che­run­gen mit ein­ge­schränk­ter Wahl des Leis­tungs­er­brin­gers nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 4 ver­min­dern.

2Der Bun­des­rat kann wei­te­re Ver­si­che­rungs­for­men zu­las­sen, na­ment­lich sol­che, bei de­nen:

a.
die Ver­si­cher­ten die Mög­lich­keit er­hal­ten, sich ge­gen ei­ne Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung stär­ker als nach Ar­ti­kel 64 an den Kos­ten zu be­tei­li­gen;
b.
die Hö­he der Prä­mie der Ver­si­cher­ten sich da­nach rich­tet, ob sie wäh­rend ei­ner be­stimm­ten Zeit Leis­tun­gen in An­spruch ge­nom­men ha­ben oder nicht.

2bisDie Kos­ten­be­tei­li­gung wie auch der Ver­lust der Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung bei Ver­si­che­rungs­for­men nach Ab­satz 2 dür­fen we­der bei ei­ner Kran­ken­kas­se noch bei ei­ner pri­va­ten Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung ver­si­chert wer­den. Eben­so ist es Ver­ei­nen, Stif­tun­gen oder an­de­ren In­sti­tu­tio­nen ver­bo­ten, die Über­nah­me der Kos­ten, die sich aus die­sen Ver­si­che­rungs­for­men er­ge­ben, vor­zu­se­hen. Von die­sem Ver­bot aus­ge­nom­men ist die Über­nah­me von Kos­ten­be­tei­li­gun­gen auf Grund öf­fent­lich-recht­li­cher Vor­schrif­ten des Bun­des oder der Kan­to­ne.1

3Der Bun­des­rat re­gelt die be­son­de­ren Ver­si­che­rungs­for­men nä­her. Er legt ins­be­son­de­re auf­grund ver­si­che­rungs­mäs­si­ger Er­for­der­nis­se Höchst­gren­zen für die Prä­mi­e­ner­mäs­si­gun­gen und Min­dest­gren­zen für die Prä­mi­en­zu­schlä­ge fest. Der Ri­si­ko­aus­gleich nach den Ar­ti­keln 16–17a bleibt in je­dem Fall vor­be­hal­ten.2


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am En­de die­ses Tex­tes.
2 Fas­sung des dri­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2014 3345; BBl 2013 7801 8387).

Art. 63 Entschädigungen an Dritte  

1Über­nimmt ein Ar­beit­ge­ber­ver­band, ein Ar­beit­neh­mer­ver­band oder ei­ne Für­sor­ge­be­hör­de Auf­ga­ben zur Durch­füh­rung der Kran­ken­ver­si­che­rung, so hat ih­nen der Ver­si­che­rer da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung aus­zu­rich­ten. Dies gilt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1 ATSG1 auch, wenn ein Ar­beit­ge­ber sol­che Auf­ga­ben über­nimmt.2

2Der Bun­des­rat legt Höchst­gren­zen für die Ent­schä­di­gun­gen fest.


1 SR 830.1
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

3. Abschnitt: Kostenbeteiligung

Art. 64  

1Die Ver­si­cher­ten be­tei­li­gen sich an den Kos­ten der für sie er­brach­ten Leis­tun­gen.

2Die­se Kos­ten­be­tei­li­gung be­steht aus:

a.
ei­nem fes­ten Jah­res­be­trag (Fran­chi­se); und
b.
10 Pro­zent der die Fran­chi­se über­stei­gen­den Kos­ten (Selbst­be­halt).

3Der Bun­des­rat be­stimmt die Fran­chi­se und setzt für den Selbst­be­halt einen jähr­li­chen Höchst­be­trag fest.

4Für Kin­der wird kei­ne Fran­chi­se er­ho­ben, und es gilt die Hälf­te des Höchst­be­tra­ges des Selbst­be­hal­tes. Sind meh­re­re Kin­der ei­ner Fa­mi­lie beim glei­chen Ver­si­che­rer ver­si­chert, so sind für sie zu­sam­men höchs­tens die Fran­chi­se und der Höchst­be­trag des Selbst­be­hal­tes für ei­ne er­wach­se­ne Per­son zu ent­rich­ten.

5Die Ver­si­cher­ten leis­ten zu­dem einen nach der fi­nan­zi­el­len Be­las­tung der Fa­mi­lie ab­ge­stuf­ten Bei­trag an die Kos­ten des Auf­ent­halts im Spi­tal. Der Bun­des­rat setzt den Bei­trag fest.

6Der Bun­des­rat kann:

a.
für be­stimm­te Leis­tun­gen ei­ne hö­he­re Kos­ten­be­tei­li­gung vor­se­hen;
b.
für Dau­er­be­hand­lun­gen so­wie für Be­hand­lun­gen schwe­rer Krank­hei­ten die Kos­ten­be­tei­li­gung her­ab­set­zen oder auf­he­ben;
c.
die Kos­ten­be­tei­li­gung bei ei­ner Ver­si­che­rung mit ein­ge­schränk­ter Wahl des Leis­tungs­er­brin­gers nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 4 auf­he­ben, wenn sie sich als nicht zweck­mäs­sig er­weist;
d.1
ein­zel­ne Leis­tun­gen der me­di­zi­ni­schen Prä­ven­ti­on von der Fran­chi­se aus­neh­men. Da­bei han­delt es sich um Leis­tun­gen, die im Rah­men von na­tio­nal oder kan­to­nal or­ga­ni­sier­ten Prä­ven­ti­ons­pro­gram­men durch­ge­führt wer­den.

7Für fol­gen­de Leis­tun­gen darf der Ver­si­che­rer kei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung er­he­ben:

a.
Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 2;
b.
Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 25 und 25a, die ab der 13. Schwan­ger­schafts­wo­che, wäh­rend der Nie­der­kunft und bis acht Wo­chen nach der Nie­der­kunft er­bracht wer­den.2

8Kos­ten­be­tei­li­gun­gen dür­fen we­der bei ei­ner Kran­ken­kas­se noch bei ei­ner pri­va­ten Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung ver­si­chert wer­den. Eben­so ist es Ver­ei­nen, Stif­tun­gen oder an­de­ren In­sti­tu­tio­nen ver­bo­ten, die Über­nah­me die­ser Kos­ten vor­zu­se­hen. Von die­sem Ver­bot aus­ge­nom­men ist die Über­nah­me von Kos­ten­be­tei­li­gun­gen auf Grund öf­fent­lich-recht­li­cher Vor­schrif­ten des Bun­des oder der Kan­to­ne.3


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 387; BBl 2013 2459 2469).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am En­de die­ses Tex­tes.

3a. Abschnitt: Nichtbezahlung von Prämien und Kostenbeteiligungen

Art. 64a  

1Be­zahlt die ver­si­cher­te Per­son fäl­li­ge Prä­mi­en oder Kos­ten­be­tei­li­gun­gen nicht, so hat der Ver­si­che­rer ihr, nach min­des­tens ei­ner schrift­li­chen Mah­nung, ei­ne Zah­lungs­auf­for­de­rung zu­zu­stel­len, ihr ei­ne Nach­frist von 30 Ta­gen ein­zuräu­men und sie auf die Fol­gen des Zah­lungs­ver­zu­ges (Abs. 2) hin­zu­wei­sen.

2Be­zahlt die ver­si­cher­te Per­son trotz Zah­lungs­auf­for­de­rung die Prä­mi­en, Kos­ten­be­tei­li­gun­gen und Ver­zugs­zin­se nicht in­nert der ge­setz­ten Frist, so muss der Ver­si­che­rer die Be­trei­bung an­he­ben. Der Kan­ton kann ver­lan­gen, dass der Ver­si­che­rer der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de die Schuld­ne­rin­nen und Schuld­ner, die be­trie­ben wer­den, be­kannt gibt.

3Der Ver­si­che­rer gibt der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de die be­trof­fe­nen Ver­si­cher­ten so­wie, pro Schuld­ner und Schuld­ne­rin, den Ge­samt­be­trag der For­de­run­gen aus der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung (aus­ste­hen­de Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen so­wie Ver­zugs­zin­se und Be­trei­bungs­kos­ten) be­kannt, die wäh­rend des be­rück­sich­tig­ten Zeit­rau­mes zur Aus­stel­lung ei­nes Ver­lust­schei­nes oder ei­nes gleich­wer­ti­gen Rechts­ti­tels ge­führt ha­ben. Er er­sucht die vom Kan­ton be­zeich­ne­te Re­vi­si­ons­stel­le, die Rich­tig­keit der Da­ten, die er dem Kan­ton be­kannt ge­ge­ben hat, zu be­stä­ti­gen und über­mit­telt die Be­stä­ti­gung dem Kan­ton.

4Der Kan­ton über­nimmt 85 Pro­zent der For­de­run­gen, die Ge­gen­stand der Be­kannt­ga­be nach Ab­satz 3 wa­ren.2

5Der Ver­si­che­rer be­wahrt die Ver­lust­schei­ne und die gleich­wer­ti­gen Rechts­ti­tel bis zur voll­stän­di­gen Be­zah­lung der aus­ste­hen­den For­de­run­gen auf. So­bald die ver­si­cher­te Per­son ih­re Schuld voll­stän­dig oder teil­wei­se ge­gen­über dem Ver­si­che­rer be­gli­chen hat, er­stat­tet die­ser 50 Pro­zent des von der ver­si­cher­ten Per­son er­hal­te­nen Be­tra­ges an den Kan­ton zu­rück.

6In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 7 kann die säu­mi­ge ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer nicht wech­seln, so­lan­ge sie die aus­ste­hen­den Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen so­wie die Ver­zugs­zin­se und Be­trei­bungs­kos­ten nicht voll­stän­dig be­zahlt hat. Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 3 und 4 bleibt vor­be­hal­ten.

7Die Kan­to­ne kön­nen ver­si­cher­te Per­so­nen, die ih­rer Prä­mi­en­pflicht trotz Be­trei­bung nicht nach­kom­men, auf ei­ner Lis­te er­fas­sen, wel­che nur den Leis­tungs­er­brin­gern, der Ge­mein­de und dem Kan­ton zu­gäng­lich ist. Die Ver­si­che­rer schie­ben für die­se Ver­si­cher­ten auf Mel­dung des Kan­tons die Über­nah­me der Kos­ten für Leis­tun­gen mit Aus­nah­me der Not­fall­be­hand­lun­gen auf und er­stat­ten der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de Mel­dung über den Leis­tungs­auf­schub und des­sen Auf­he­bung nach Be­glei­chung der aus­ste­hen­den For­de­run­gen.

8Der Bun­des­rat legt die Auf­ga­ben der Re­vi­si­ons­stel­le fest und be­zeich­net die ei­nem Ver­lust­schein gleich­zu­set­zen­den Rechts­ti­tel. Er re­gelt die Ein­zel­hei­ten des Mahn- und Be­trei­bungs­ver­fah­rens, der Da­ten­be­kannt­ga­be der Ver­si­che­rer an die Kan­to­ne so­wie der Zah­lun­gen der Kan­to­ne an die Ver­si­che­rer.

9Der Bun­des­rat er­lässt Be­stim­mun­gen über die Nicht­be­zah­lung von Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen der ver­si­che­rungs­pflich­ti­gen Per­so­nen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen. Ist es nach dem Recht des be­tref­fen­den Staa­tes mög­lich, dass der Ver­si­che­rer die un­be­zahl­ten Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen ein­bringt, so kann der Bun­des­rat die Kan­to­ne zur Über­nah­me von 85 Pro­zent der For­de­run­gen, die Ge­gen­stand der Be­kannt­ga­be nach Ab­satz 3 wa­ren, ver­pflich­ten. Ist es nach dem Recht des be­tref­fen­den Staa­tes nicht mög­lich, so kann der Bun­des­rat den Ver­si­che­rern das Recht ge­wäh­ren, die Über­nah­me der Kos­ten für die Leis­tun­gen auf­zu­schie­ben.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 2009 6617 6631).
2 Sie­he auch die UeB Änd. 19.3.2010 am Schluss die­ses Tex­tes.
3 Zwei­ter und drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

4. Abschnitt: Prämienverbilligung durch Beiträge der öffentlichen Hand

Art. 65 Prämienverbilligung durch die Kantone  

1Die Kan­to­ne ge­wäh­ren den Ver­si­cher­ten in be­schei­de­nen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen. Sie be­zah­len den Bei­trag für die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung di­rekt an die Ver­si­che­rer, bei de­nen die­se Per­so­nen ver­si­chert sind. Der Bun­des­rat kann die An­spruchs­be­rech­ti­gung auf ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Per­so­nen oh­ne Wohn­sitz in der Schweiz aus­deh­nen, die sich län­ge­re Zeit in der Schweiz auf­hal­ten.2

1bisFür un­te­re und mitt­le­re Ein­kom­men ver­bil­li­gen die Kan­to­ne die Prä­mi­en der Kin­der um min­des­tens 80 Pro­zent und die Prä­mi­en der jun­gen Er­wach­se­nen in Aus­bil­dung um min­des­tens 50 Pro­zent.3

2Der Da­ten­aus­tausch zwi­schen den Kan­to­nen und den Ver­si­che­rern er­folgt nach ei­nem ein­heit­li­chen Stan­dard. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten nach An­hö­rung der Kan­to­ne und der Ver­si­che­rer.4

3Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass bei der Über­prü­fung der An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen, ins­be­son­de­re auf An­trag der ver­si­cher­ten Per­son, die ak­tu­ells­ten Ein­kom­mens- und Fa­mi­li­en­ver­hält­nis­se be­rück­sich­tigt wer­den. Nach der Fest­stel­lung der Be­zugs­be­rech­ti­gung sor­gen die Kan­to­ne zu­dem da­für, dass die Aus­zah­lung der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung so er­folgt, dass die an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­so­nen ih­rer Prä­mi­en­zah­lungs­pflicht nicht vor­schuss­wei­se nach­kom­men müs­sen.

4Die Kan­to­ne in­for­mie­ren die Ver­si­cher­ten re­gel­mäs­sig über das Recht auf Prä­mi­en­ver­bil­li­gung.

4bisDer Kan­ton mel­det dem Ver­si­che­rer die Ver­si­cher­ten, die An­spruch auf ei­ne Prä­mi­en­ver­bil­li­gung ha­ben, und die Hö­he der Ver­bil­li­gung so früh, dass der Ver­si­che­rer die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung bei der Prä­mi­en­fak­tu­rie­rung be­rück­sich­ti­gen kann. Der Ver­si­che­rer in­for­miert die an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son spä­tes­tens bei der nächs­ten Fak­tu­rie­rung über die tat­säch­li­che Prä­mi­en­ver­bil­li­gung.5

5Die Ver­si­che­rer sind ver­pflich­tet, bei der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung über die Be­stim­mun­gen be­tref­fend die Amts- und Ver­wal­tungs­hil­fe nach Ar­ti­kel 82 hin­aus mit­zu­wir­ken.6

6Die Kan­to­ne ma­chen dem Bund zur Über­prü­fung der so­zi­al- und fa­mi­li­en­po­li­ti­schen Zie­le an­ony­mi­sier­te An­ga­ben über die be­güns­tig­ten Ver­si­cher­ten. Der Bun­des­rat er­lässt die not­wen­di­gen Vor­schrif­ten da­zu.7


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am En­de die­ses Tex­tes.
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 2009 6617 6631). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2005 (Prä­mi­en­ver­bil­li­gung (AS 2005 3587; BBl 2004 4327). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 1843; BBl 2016 7213 7943). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 2009 6617 6631).
5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 2009 6617 6631).
6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3523; BBl 2009 6617 6631).
7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2005 (Prä­mi­en­ver­bil­li­gung), in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 3587; BBl 2004 4327).

Art. 65a Prämienverbilligung durch die Kantone für Versicherte, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island oder in Norwegen wohnen  

Die Kan­to­ne ge­wäh­ren fol­gen­den Ver­si­cher­ten in be­schei­de­nen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen, Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen:

a.
den Grenz­gän­gern und Grenz­gän­ge­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen;
b.
den Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen von Kurz­auf­ent­hal­tern und —auf­ent­hal­te­rin­nen, von Auf­ent­hal­tern und Auf­ent­hal­te­rin­nen und von Nie­der­ge­las­se­nen;
c.
den Be­zü­gern und Be­zü­ge­rin­nen ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen.

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).

Art. 66 Bundesbeitrag  

1Der Bund ge­währt den Kan­to­nen jähr­lich einen Bei­trag zur Ver­bil­li­gung der Prä­mi­en im Sin­ne der Ar­ti­kel 65 und 65a.

2Der Bun­des­bei­trag ent­spricht 7,5 Pro­zent der Brut­to­kos­ten der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung.

3Der Bun­des­rat setzt die An­tei­le der ein­zel­nen Kan­to­ne am Bun­des­bei­trag nach de­ren Wohn­be­völ­ke­rung so­wie nach der An­zahl der Ver­si­cher­ten nach Ar­ti­kel 65a Buch­sta­be a fest.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 26 des BG vom 6. Okt. 2006 zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl 2005 6029).

Art. 66a Prämienverbilligung durch den Bund für Versicherte, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island oder in Norwegen wohnen  

1Der Bund ge­währt den Ver­si­cher­ten in be­schei­de­nen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­sen, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land oder in Nor­we­gen woh­nen und ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zie­hen, Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen; die Ver­bil­li­gung wird auch ih­ren in der Schweiz ver­si­cher­ten Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen ge­währt.3

2Die Fi­nan­zie­rung der Bei­trä­ge zur Prä­mi­en­ver­bil­li­gung an die Ver­si­cher­ten nach Ab­satz 1 er­folgt durch den Bund.

3Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 858; BBl 2000 4083).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 8 des BG vom 14. Dez. 2001 be­tref­fend die Be­stim­mun­gen über die Per­so­nen­frei­zü­gig­keit im Abk. zur Änd. des Über­eink. zur Er­rich­tung der EFTA, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 685; BBl 2001 4963).

3. Titel: Freiwillige Taggeldversicherung

Art. 67 Beitritt  

1Wer in der Schweiz Wohn­sitz hat oder er­werbs­tä­tig ist und das 15., aber noch nicht das 65. Al­ters­jahr vollen­det hat, kann bei ei­nem Ver­si­che­rer nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 KVAG1 oder Ar­ti­kel 3 KVAG ei­ne Tag­geld­ver­si­che­rung ab­sch­lies­sen.2

2Er kann hie­für einen an­de­ren Ver­si­che­rer wäh­len als für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung.

3Die Tag­geld­ver­si­che­rung kann als Kol­lek­tiv­ver­si­che­rung ab­ge­schlos­sen wer­den. Kol­lek­tiv­ver­si­che­run­gen kön­nen ab­ge­schlos­sen wer­den von:

a.
Ar­beit­ge­bern für sich und ih­re Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen;
b.
Ar­beit­ge­ber­or­ga­ni­sa­tio­nen und Be­rufs­ver­bän­den für ih­re Mit­glie­der und die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen ih­rer Mit­glie­der;
c.
Ar­beit­neh­mer­or­ga­ni­sa­tio­nen für ih­re Mit­glie­der.

1 SR 832.12
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 68  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 69 Versicherungsvorbehalt  

1Die Ver­si­che­rer kön­nen Krank­hei­ten, die bei der Auf­nah­me be­ste­hen, durch einen Vor­be­halt von der Ver­si­che­rung aus­sch­lies­sen. Das glei­che gilt für frü­he­re Krank­hei­ten, die er­fah­rungs­ge­mä­ss zu Rück­fäl­len füh­ren kön­nen.

2Der Ver­si­che­rungs­vor­be­halt fällt spä­tes­tens nach fünf Jah­ren da­hin. Die Ver­si­cher­ten kön­nen vor Ab­lauf die­ser Frist den Nach­weis er­brin­gen, dass der Vor­be­halt nicht mehr ge­recht­fer­tigt ist.

3Der Ver­si­che­rungs­vor­be­halt ist nur gül­tig, wenn er der ver­si­cher­ten Per­son schrift­lich mit­ge­teilt wird und die vor­be­hal­te­ne Krank­heit so­wie Be­ginn und En­de der Vor­be­halts­frist in der Mit­tei­lung ge­nau be­zeich­net sind.

4Bei ei­ner Er­hö­hung des ver­si­cher­ten Tag­gel­des und bei ei­ner Ver­kür­zung der War­te­frist gel­ten die Ab­sät­ze 1–3 sinn­ge­mä­ss.

Art. 70 Wechsel des Versicherers  

1Der neue Ver­si­che­rer darf kei­ne neu­en Vor­be­hal­te an­brin­gen, wenn die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer wech­selt, weil:

a.
die Auf­nah­me oder die Be­en­di­gung ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses dies ver­langt; oder
b.
sie aus dem Tä­tig­keits­be­reich des bis­he­ri­gen Ver­si­che­rers aus­schei­det; oder
c.
der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung nicht mehr durch­führt.

2Der neue Ver­si­che­rer kann Vor­be­hal­te des bis­he­ri­gen Ver­si­che­rers bis zum Ab­lauf der ur­sprüng­li­chen Frist wei­ter­füh­ren.

3Der bis­he­ri­ge Ver­si­che­rer sorgt da­für, dass die ver­si­cher­te Per­son schrift­lich über ihr Recht auf Frei­zü­gig­keit auf­ge­klärt wird. Un­ter­lässt er dies, so bleibt der Ver­si­che­rungs­schutz bei ihm be­ste­hen. Die ver­si­cher­te Per­son hat ihr Recht auf Frei­zü­gig­keit in­nert drei Mo­na­ten nach Er­halt der Mit­tei­lung gel­tend zu ma­chen.

4Der neue Ver­si­che­rer muss auf Ver­lan­gen der ver­si­cher­ten Per­son das Tag­geld im bis­he­ri­gen Um­fang wei­ter­ver­si­chern. Er kann da­bei die beim bis­he­ri­gen Ver­si­che­rer be­zo­ge­nen Tag­gel­der auf die Dau­er der Be­zugs­be­rech­ti­gung nach Ar­ti­kel 72 an­rech­nen.

Art. 71 Ausscheiden aus einer Kollektivversicherung  

1Schei­det ei­ne ver­si­cher­te Per­son aus der Kol­lek­tiv­ver­si­che­rung aus, weil sie nicht mehr zu dem im Ver­trag um­schrie­be­nen Kreis der Ver­si­cher­ten zählt oder weil der Ver­trag auf­ge­löst wird, so hat sie das Recht, in die Ein­zel­ver­si­che­rung des Ver­si­che­rers über­zu­tre­ten. So­weit die ver­si­cher­te Per­son in der Ein­zel­ver­si­che­rung nicht hö­he­re Leis­tun­gen ver­si­chert, dür­fen kei­ne neu­en Ver­si­che­rungs­vor­be­hal­te an­ge­bracht wer­den; das im Kol­lek­tiv­ver­trag mass­ge­ben­de Ein­tritts­al­ter ist bei­zu­be­hal­ten.

2Der Ver­si­che­rer hat da­für zu sor­gen, dass die ver­si­cher­te Per­son schrift­lich über ihr Recht zum Über­tritt in die Ein­zel­ver­si­che­rung auf­ge­klärt wird. Un­ter­lässt er dies, so bleibt die ver­si­cher­te Per­son in der Kol­lek­tiv­ver­si­che­rung. Sie hat ihr Über­tritts­recht in­nert drei Mo­na­ten nach Er­halt der Mit­tei­lung gel­tend zu ma­chen.

Art. 72 Leistungen  

1Der Ver­si­che­rer ver­ein­bart mit dem Ver­si­che­rungs­neh­mer das ver­si­cher­te Tag­geld. Sie kön­nen die De­ckung auf Krank­heit und Mut­ter­schaft be­schrän­ken.

1bisDie über­nom­me­nen Leis­tun­gen wer­den der Pe­ri­ode der Ar­beits­un­fä­hig­keit zu­ge­ord­net.1

2Der Tag­geldan­spruch ent­steht, wenn die ver­si­cher­te Per­son min­des­tens zur Hälf­te ar­beits­un­fä­hig (Art. 6 ATSG2) ist.3 Ist nichts an­de­res ver­ein­bart, so ent­steht der An­spruch am drit­ten Tag nach der Er­kran­kung. Der Leis­tungs­be­ginn kann ge­gen ei­ne ent­spre­chen­de Her­ab­set­zung der Prä­mie auf­ge­scho­ben wer­den. Wird für den An­spruch auf Tag­geld ei­ne War­te­frist ver­ein­bart, wäh­rend wel­cher der Ar­beit­ge­ber zur Lohn­fort­zah­lung ver­pflich­tet ist, so kann die Min­dest­be­zugs­dau­er des Tag­gel­des um die­se Frist ver­kürzt wer­den.

3Das Tag­geld ist für ei­ne oder meh­re­re Er­kran­kun­gen wäh­rend min­des­tens 720 Ta­gen in­ner­halb von 900 Ta­gen zu leis­ten. Ar­ti­kel 67 ATSG ist nicht an­wend­bar.4

4Bei teil­wei­ser Ar­beits­un­fä­hig­keit wird ein ent­spre­chend ge­kürz­tes Tag­geld wäh­rend der in Ab­satz 3 vor­ge­se­he­nen Dau­er ge­leis­tet. Der Ver­si­che­rungs­schutz für die rest­li­che Ar­beits­fä­hig­keit bleibt er­hal­ten.

5Bei Kür­zung des Tag­gel­des in­fol­ge Über­ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 78 die­ses Ge­set­zes und Ar­ti­kel 69 ATSG hat die ar­beits­un­fä­hi­ge ver­si­cher­te Per­son An­spruch auf den Ge­gen­wert von 720 vol­len Tag­gel­dern.5 Die Fris­ten für den Be­zug des Tag­gel­des ver­län­gern sich ent­spre­chend der Kür­zung.

6Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 ATSG kommt nur zur An­wen­dung, wenn der Ar­beit­ge­ber die Tag­geld­ver­si­che­rung mit­fi­nan­ziert hat. Vor­be­hal­ten blei­ben an­de­re ver­trag­li­che Ab­re­den.6


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
2 SR 830.1
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

Art. 73 Koordination mit der Arbeitslosenversicherung  

1Ar­beits­lo­sen ist bei ei­ner Ar­beits­un­fä­hig­keit (Art. 6 ATSG1) von mehr als 50 Pro­zent das vol­le Tag­geld und bei ei­ner Ar­beits­un­fä­hig­keit von mehr als 25, aber höchs­tens 50 Pro­zent das hal­be Tag­geld aus­zu­rich­ten, so­fern die Ver­si­che­rer auf Grund ih­rer Ver­si­che­rungs­be­din­gun­gen oder ver­trag­li­cher Ver­ein­ba­run­gen bei ei­nem ent­spre­chen­den Grad der Ar­beits­un­fä­hig­keit grund­sätz­lich Leis­tun­gen er­brin­gen.2

2Ar­beits­lo­se Ver­si­cher­te ha­ben ge­gen an­ge­mes­se­ne Prä­mi­enan­pas­sung An­spruch auf Än­de­rung ih­rer bis­he­ri­gen Ver­si­che­rung in ei­ne Ver­si­che­rung mit Leis­tungs­be­ginn ab dem 31. Tag un­ter Bei­be­hal­tung der bis­he­ri­gen Tag­geld­hö­he und oh­ne Be­rück­sich­ti­gung des Ge­sund­heits­zu­stan­des im Zeit­punkt der Än­de­rung.


1 SR 830.1
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 74 Taggeld bei Mutterschaft  

1Die Ver­si­che­rer ha­ben bei Schwan­ger­schaft und Nie­der­kunft das ver­si­cher­te Tag­geld aus­zu­rich­ten, wenn die Ver­si­cher­te bis zum Tag ih­rer Nie­der­kunft wäh­rend min­des­tens 270 Ta­gen und oh­ne Un­ter­bre­chung von mehr als drei Mo­na­ten ver­si­chert war.

2Das Tag­geld ist wäh­rend 16 Wo­chen zu leis­ten, wo­von min­des­tens acht Wo­chen nach der Nie­der­kunft lie­gen müs­sen. Es darf nicht auf die Dau­er der Be­zugs­be­rech­ti­gung nach Ar­ti­kel 72 Ab­satz 3 an­ge­rech­net wer­den und ist auch nach de­ren Aus­schöp­fung zu leis­ten.

Art. 75  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 76 Prämien der Versicherten  

1Der Ver­si­che­rer legt die Prä­mi­en für sei­ne Ver­si­cher­ten fest. Er er­hebt für glei­che ver­si­cher­te Leis­tun­gen die glei­chen Prä­mi­en.

2Gilt für die Ent­rich­tung des Tag­gel­des ei­ne War­te­frist, so hat der Ver­si­che­rer die Prä­mi­en ent­spre­chend zu re­du­zie­ren.

3Der Ver­si­che­rer kann die Prä­mi­en nach dem Ein­tritts­al­ter und nach Re­gio­nen ab­stu­fen.

4Ar­ti­kel 61 Ab­sät­ze 2 und 41 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

5Der Bun­des­rat kann für die Prä­mi­en­re­duk­ti­on nach Ab­satz 2 und für die Prä­mi­en­ab­stu­fun­gen nach Ab­satz 3 nä­he­re Vor­schrif­ten er­las­sen.


1 Heu­te: Art. 61 Abs. 2 und 5.

Art. 77 Prämien in der Kollektivversicherung  

Die Ver­si­che­rer kön­nen in der Kol­lek­tiv­ver­si­che­rung von der Ein­zel­ver­si­che­rung ab­wei­chen­de Prä­mi­en vor­se­hen. Die­se sind so fest­zu­set­zen, dass die Kol­lek­tiv­ver­si­che­rung min­des­tens selbst­tra­gend ist.

4. Titel: Besondere Bestimmungen zur Koordination, zur Haftung und zum Rückgriff

Art. 78 Leistungskoordination  

Der Bun­des­rat kann die Ko­or­di­na­ti­on des Tag­gel­des re­geln und sorgt da­für, dass die Ver­si­cher­ten oder die Leis­tungs­er­brin­ger durch die Leis­tun­gen der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung oder durch de­ren Zu­sam­men­tref­fen mit den Leis­tun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen nicht über­ent­schä­digt wer­den, ins­be­son­de­re beim Auf­ent­halt in ei­nem Spi­tal.

Art. 78a Haftung für Schäden  

Er­satz­an­sprü­che der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung, von Ver­si­cher­ten und Drit­ten nach Ar­ti­kel 78 ATSG1 sind beim Ver­si­che­rer gel­tend zu ma­chen; die­ser ent­schei­det dar­über durch Ver­fü­gung.


1 SR 830.1

Art. 79 Einschränkung des Rückgriffs  

Die Ein­schrän­kung des Rück­griffs nach Ar­ti­kel 75 Ab­satz 2 ATSG1 ist nicht an­wend­bar.


1 SR 830.1

Art. 79a Rückgriffsrecht der Kantone  

1Das Rück­griffs­recht nach Ar­ti­kel 72 ATSG2 gilt sinn­ge­mä­ss:

a.
für den Wohn­kan­ton für die Bei­trä­ge, die er nach den Ar­ti­keln 25a, 41 und 49a ge­leis­tet hat;
b.
für die Kan­to­ne für die Bei­trä­ge, die sie nach Ar­ti­kel 49a Ab­satz 3bis in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 41 ge­mein­sam ge­leis­tet ha­ben.

2Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung macht das Rück­griffs­recht für die Kan­to­ne nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b gel­tend.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung) (AS 2008 2049; BBl 2004 5551). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
2 SR 830.1

5. Titel: Besondere Bestimmungen zum Verfahren und zur Rechtspflege, Strafbestimmungen

Art. 80 Formloses Verfahren  

1Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen wer­den im form­lo­sen Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 51 ATSG2 ge­währt. Dies gilt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 ATSG auch für er­heb­li­che Leis­tun­gen.3

2...4

3Der Ver­si­che­rer darf den Er­lass ei­ner Ver­fü­gung nicht von der Er­schöp­fung ei­nes in­ter­nen In­stan­zen­zu­ges ab­hän­gig ma­chen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
2 SR 830.1
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
4 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 81  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 82 Besondere Amts- und Verwaltungshilfe  

In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG2 ge­ben die Ver­si­che­rer den zu­stän­di­gen Be­hör­den auf An­fra­ge kos­ten­los die not­wen­di­gen Aus­künf­te und Un­ter­la­gen für:

a.3
die Aus­übung des Rück­griffs­rechts nach Ar­ti­kel 79a;
b.
die Fest­set­zung der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).
2 SR 830.1
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

Art. 82a Kontrolle der Weitergabe von Vergünstigungen  

Das Bun­des­amt kon­trol­liert, ob die Leis­tungs­er­brin­ger Ver­güns­ti­gun­gen nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 Buch­sta­be b un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3bis an den Schuld­ner der Ver­gü­tung und an die Ver­si­che­rer wei­ter­ge­ben be­zie­hungs­wei­se zur Ver­bes­se­rung der Qua­li­tät der Be­hand­lung ein­set­zen. Es ist be­fugt, bei Ver­si­che­rern und Leis­tungs­er­brin­gern so­wie de­ren Lie­fe­ran­ten sämt­li­che da­für not­wen­di­gen An­ga­ben zu er­he­ben und die Wei­ter­ga­be von Ver­güns­ti­gun­gen zu ver­fü­gen.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 2745, 2019 1393; BBl 2013 1).

Art. 83 Versichertennummer der AHV  

Die mit der Durch­füh­rung, der Kon­trol­le oder der Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Or­ga­ne sind be­fugt, die Ver­si­cher­ten­num­mer der AHV nach den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19462 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben sys­te­ma­tisch zu ver­wen­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 23 Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).
2 SR 831.10

Art. 84 Bearbeiten von Personendaten  

Die mit der Durch­füh­rung, der Kon­trol­le oder der Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes oder des KVAG2 be­trau­ten Or­ga­ne sind be­fugt, die Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le, zu be­ar­bei­ten oder be­ar­bei­ten zu las­sen, die sie be­nö­ti­gen, um die ih­nen nach die­sem Ge­setz oder nach dem KVAG über­tra­ge­nen Auf­ga­ben zu er­fül­len, na­ment­lich um:3

a.
für die Ein­hal­tung der Ver­si­che­rungs­pflicht zu sor­gen;
b.
die Prä­mi­en zu be­rech­nen und zu er­he­ben;
c.
Leis­tungs­an­sprü­che zu be­ur­tei­len so­wie Leis­tun­gen zu be­rech­nen, zu ge­wäh­ren und mit Leis­tun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen zu ko­or­di­nie­ren;
d.
den An­spruch auf Prä­mi­en­ver­bil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 654 zu be­ur­tei­len so­wie die Ver­bil­li­gun­gen zu be­rech­nen und zu ge­wäh­ren;
e.
ein Rück­griffs­recht ge­gen­über ei­nem haft­pflich­ti­gen Drit­ten gel­tend zu ma­chen;
f.
die Auf­sicht über die Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes aus­zuü­ben;
g.
Sta­tis­ti­ken zu füh­ren;
h.5
die Ver­si­cher­ten­num­mer der AHV zu­zu­wei­sen oder zu ve­ri­fi­zie­ren;
i.6
den Ri­si­ko­aus­gleich zu be­rech­nen.

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2755; BBl 2000 255).
2 SR 832.12
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
4 Heu­te: nach Art. 65 und 65a.
5 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 23 Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Ri­si­ko­aus­gleich), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2009 4755 4757; BBl 2004 5551).

Art. 84a Datenbekanntgabe  

1So­fern kein über­wie­gen­des Pri­vat­in­ter­es­se ent­ge­gen­steht, dür­fen Or­ga­ne, die mit der Durch­füh­rung, der Kon­trol­le oder der Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes oder des KVAG2 be­traut sind, Da­ten in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG3 be­kannt ge­ben:4

a.5
an­de­ren mit der Durch­füh­rung so­wie der Kon­trol­le oder der Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes oder des KVAG be­trau­ten Or­ga­nen, wenn die Da­ten für die Er­fül­lung der ih­nen nach die­sem Ge­setz oder dem KVAG über­tra­ge­nen Auf­ga­ben er­for­der­lich sind;
b.
Or­ga­nen ei­ner an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rung, wenn sich in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2 ATSG ei­ne Pflicht zur Be­kannt­ga­be aus ei­nem Bun­des­ge­setz er­gibt;
bbis.6Or­ga­nen ei­ner an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rung für die Zu­wei­sung oder Ve­ri­fi­zie­rung der Ver­si­cher­ten­num­mer der AHV;
c.
den für die Quel­len­steu­er zu­stän­di­gen Be­hör­den, nach den Ar­ti­keln 88 und 100 des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 19907 über die di­rek­te Bun­des­steu­er so­wie den ent­spre­chen­den kan­to­na­len Be­stim­mun­gen;
d.
den Or­ga­nen der Bun­des­sta­tis­tik, nach dem Bun­des­sta­tis­tik­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 19928;
e.
Stel­len, die mit der Füh­rung von Sta­tis­ti­ken zur Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes be­traut sind, wenn die Da­ten für die Er­fül­lung die­ser Auf­ga­be er­for­der­lich sind und die An­ony­mi­tät der Ver­si­cher­ten ge­wahrt bleibt;
f.9
den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den, wenn es sich um Da­ten nach Ar­ti­kel 22a han­delt und die­se für die Pla­nung der Spi­tä­ler und Pfle­ge­hei­me so­wie für die Be­ur­tei­lung der Ta­ri­fe er­for­der­lich sind;
g.
den Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, wenn die An­zei­ge oder die Ab­wen­dung ei­nes Ver­bre­chens die Da­ten­be­kannt­ga­be er­for­dert;
gbis.10 dem Nach­rich­ten­dienst des Bun­des (NDB) oder den Si­cher­heits­or­ga­nen der Kan­to­ne zu­han­den des NDB, wenn ei­ne kon­kre­te Be­dro­hung der in­ne­ren oder äus­se­ren Si­cher­heit nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 201511 ge­ge­ben ist;
h.
im Ein­zel­fall und auf schrift­lich be­grün­de­tes Ge­such hin:
1.
So­zi­al­hil­fe­be­hör­den, wenn die Da­ten für die Fest­set­zung, Än­de­rung oder Rück­for­de­rung von Leis­tun­gen be­zie­hungs­wei­se für die Ver­hin­de­rung un­ge­recht­fer­tig­ter Be­zü­ge er­for­der­lich sind,
2.
Zi­vil­ge­rich­ten, wenn die Da­ten für die Be­ur­tei­lung ei­nes fa­mi­li­en- oder erbrecht­li­chen Streit­fal­les er­for­der­lich sind,
3.
Straf­ge­rich­ten und Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, wenn die Da­ten für die Ab­klä­rung ei­nes Ver­bre­chens oder ei­nes Ver­ge­hens er­for­der­lich sind,
4.
Be­trei­bungs­äm­tern, nach den Ar­ti­keln 91, 163 und 222 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188912 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs,
5.13
den Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­den nach Ar­ti­kel 448 Ab­satz 4 ZGB14,
6.15
...16

2...17

3Da­ten, die von all­ge­mei­nem In­ter­es­se sind und sich auf die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes be­zie­hen, dür­fen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG ver­öf­fent­licht wer­den. Die An­ony­mi­tät der Ver­si­cher­ten muss ge­wahrt blei­ben.18

4Die Ver­si­che­rer sind in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG be­fugt, den So­zi­al­hil­fe­be­hör­den oder an­de­ren für Zah­lungs­aus­stän­de der Ver­si­cher­ten zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len die er­for­der­li­chen Da­ten be­kannt zu ge­ben, wenn Ver­si­cher­te fäl­li­ge Prä­mi­en oder Kos­ten­be­tei­li­gun­gen nach er­folg­lo­ser Mah­nung nicht be­zah­len.19

5In den üb­ri­gen Fäl­len dür­fen Da­ten in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG an Drit­te wie folgt be­kannt ge­ge­ben wer­den:20

a.
nicht per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten, so­fern die Be­kannt­ga­be ei­nem über­wie­gen­den In­ter­es­se ent­spricht;
b.
Per­so­nen­da­ten, so­fern die be­trof­fe­ne Per­son im Ein­zel­fall schrift­lich ein­ge­wil­ligt hat oder, wenn das Ein­ho­len der Ein­wil­li­gung nicht mög­lich ist, die­se nach den Um­stän­den als im In­ter­es­se der ver­si­cher­ten Per­son vor­aus­ge­setzt wer­den darf.

6Es dür­fen nur die Da­ten be­kannt ge­ge­ben wer­den, wel­che für den in Fra­ge ste­hen­den Zweck er­for­der­lich sind.

7Der Bun­des­rat re­gelt die Mo­da­li­tä­ten der Be­kannt­ga­be und die In­for­ma­ti­on der be­trof­fe­nen Per­son.

8Die Da­ten wer­den in der Re­gel schrift­lich und kos­ten­los be­kannt ge­ge­ben. Der Bun­des­rat kann die Er­he­bung ei­ner Ge­bühr vor­se­hen, wenn be­son­ders auf­wen­di­ge Ar­bei­ten er­for­der­lich sind.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2755; BBl 2000 255).
2 SR 832.12
3 SR 830.1
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 23 Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).
7 SR 642.11
8 SR 431.01
9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).
10 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 17 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).
11 SR 121
12 SR 281.1
13 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 28 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 2006 7001).
14 SR 210
15 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 2007 5037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 17 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).
16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).
17 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).
18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).
19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).
20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

Art. 84b Sicherstellung des Datenschutzes durch die Versicherer  

Die Ver­si­che­rer tref­fen die er­for­der­li­chen tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung des Da­ten­schut­zes; sie er­stel­len ins­be­son­de­re die ge­mä­ss Ver­ord­nung vom 14. Ju­ni 19932 zum Bun­des­ge­setz über den Da­ten­schutz not­wen­di­gen Be­ar­bei­tungs­re­gle­men­te. Die­se wer­den dem oder der Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten zur Be­ur­tei­lung vor­ge­legt und sind öf­fent­lich zu­gäng­lich.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Ri­si­ko­aus­gleich), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2009 4755 4757; BBl 2004 5551).
2 SR 235.11

Art. 85 Einsprache (Art. 52 ATSG )  

Der Ver­si­che­rer darf den Er­lass ei­nes Ein­spra­cheent­schei­des nicht von der Er­schöp­fung ei­nes in­ter­nen In­stan­zen­zu­ges ab­hän­gig ma­chen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
2 SR 830.1

Art. 86 Beschwerde (Art. 56 ATSG )  

Die Ver­si­che­rer dür­fen das Recht der Ver­si­cher­ten, Be­schwer­de bei ei­nem kan­to­na­len Ver­si­che­rungs­ge­richt zu er­he­ben, nicht von der Er­schöp­fung ei­nes in­ter­nen In­stan­zen­zu­ges ab­hän­gig ma­chen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).
2 SR 830.1

Art. 87 Streitigkeiten unter Versicherern  

Bei Strei­tig­kei­ten der Ver­si­che­rer un­ter sich ist das Ver­si­che­rungs­ge­richt des­je­ni­gen Kan­tons zu­stän­dig, in dem der be­klag­te Ver­si­che­rer sei­nen Sitz hat.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 88  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­recht , mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 89 Kantonales Schiedsgericht  

1Strei­tig­kei­ten zwi­schen Ver­si­che­rern und Leis­tungs­er­brin­gern ent­schei­det ein Schieds­ge­richt.

2Zu­stän­dig ist das Schieds­ge­richt des­je­ni­gen Kan­tons, des­sen Ta­rif zur An­wen­dung ge­langt, oder des­je­ni­gen Kan­tons, in dem die stän­di­ge Ein­rich­tung des Leis­tungs­er­brin­gers liegt.

3Das Schieds­ge­richt ist auch zu­stän­dig, wenn die ver­si­cher­te Per­son die Ver­gü­tung schul­det (Sys­tem des Tiers ga­rant, Art. 42 Abs. 1); in die­sem Fall ver­tritt ihr Ver­si­che­rer sie auf ei­ge­ne Kos­ten.

4Der Kan­ton be­zeich­net ein Schieds­ge­richt. Es setzt sich zu­sam­men aus ei­ner neu­tra­len Per­son, die den Vor­sitz in­ne­hat, und aus je ei­ner Ver­tre­tung der Ver­si­che­rer und der be­trof­fe­nen Leis­tungs­er­brin­ger in glei­cher Zahl. Die Kan­to­ne kön­nen die Auf­ga­ben des Schieds­ge­richts dem kan­to­na­len Ver­si­che­rungs­ge­richt über­tra­gen; die­ses wird durch je einen Ver­tre­ter oder ei­ne Ver­tre­te­rin der Be­tei­lig­ten er­gänzt.

5Der Kan­ton re­gelt das Ver­fah­ren; die­ses muss ein­fach und rasch sein. Das Schieds­ge­richt stellt un­ter Mit­wir­kung der Par­tei­en die für den Ent­scheid er­heb­li­chen Tat­sa­chen fest; es er­hebt die not­wen­di­gen Be­wei­se und ist in der Be­weis­wür­di­gung frei.

6Die Ent­schei­de wer­den, ver­se­hen mit ei­ner Be­grün­dung und ei­ner Rechts­mit­tel­be­leh­rung so­wie mit den Na­men der Mit­glie­der des Ge­richts, schrift­lich er­öff­net.

Art. 90  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 110 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069 Art. 1 Bst. b; BBl 2001 4202).

Art. 90a Bundesverwaltungsgericht  

1 Über Be­schwer­den ge­gen die auf Grund von Ar­ti­kel 18 Ab­sät­ze 2bis und 2ter er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen und Ein­spra­cheent­schei­de der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung ent­schei­det in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 58 Ab­satz 2 ATSG2 das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt. Es ent­schei­det auch über Be­schwer­den ge­gen die auf Grund von Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2quin­quies er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung.

2Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­ur­teilt Be­schwer­den ge­gen Be­schlüs­se der Kan­tons­re­gie­run­gen nach Ar­ti­kel 53.3


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000 (AS 2002 858; BBl 2000 4083). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 110 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069 Art. 1 Bst. b; BBl 2001 4202).
2 SR 830.1
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Spi­tal­fi­nan­zie­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 2049; BBl 2004 5551).

Art. 91 Bundesgericht  

Ge­gen Ent­schei­de des kan­to­na­len Schieds­ge­richts kann nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 20052 beim Bun­des­ge­richt Be­schwer­de ge­führt wer­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 110 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197 1069 Art. 1 Bst. b; BBl 2001 4202).
2 SR 173.110

Art. 92 Vergehen  

1 Mit Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen, so­fern nicht ein mit ei­ner hö­he­ren Stra­fe be­droh­tes Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen des Straf­ge­setz­bu­ches1 vor­liegt, wird be­straft wer:2

a.
sich durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se der Ver­si­che­rungs­pflicht ganz oder teil­wei­se ent­zieht;
b.
durch un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben oder in an­de­rer Wei­se für sich oder an­de­re Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz, die ihm nicht zu­kom­men, er­wirkt;
c.3
...
d.4
Ver­güns­ti­gun­gen nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 nicht wei­ter­gibt.

2In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 79 Ab­satz 2 ATSG5 ver­folgt und be­ur­teilt das Bun­des­amt die Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Ar­ti­kel 56 Ab­satz 3 Buch­sta­be b in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 92 Ab­satz 1 Buch­sta­be d.6


1 SR 311.0
2 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches (SR 311.0) in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).
3 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).
4 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 8 des Heil­mit­tel­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2002 (AS 2001 2790; BBl 1999 3453).
5 SR 830.1
6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2017 2745, 2019 1393; BBl 2013 1).

Art. 93  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 93a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 94  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5137; BBl 2012 1941).

Art. 95  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185 910, 1994 V 921, 1999 4523).

6. Titel: Verhältnis zum europäischen Recht

Art. 95a  

1In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz oder ei­nes oder meh­re­rer EU-Mit­glied­staa­ten gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz oder ei­nes EU-Mit­glied­staa­tes sind, auf Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se mit Wohn­ort in der Schweiz oder ei­nem EU-Mit­glied­staat so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­hang II, Ab­schnitt A, des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 19992 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/20043;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/20094;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/715;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/726.

2In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins gel­ten oder gal­ten, und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins sind oder die als Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se Wohn­ort in der Schweiz oder auf dem Ge­biet Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins ha­ben, so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­la­ge 2 An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 19607 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA-Über­ein­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72.

3Der Bun­des­rat passt die Ver­wei­se auf die in den Ab­sät­zen 1 und 2 auf­ge­führ­ten Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Uni­on je­weils an, wenn ei­ne An­pas­sung des An­hangs II des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens und von An­la­ge 2 An­hang K des EFTA-Über­ein­kom­mens be­schlos­sen wur­de.

4Die Aus­drücke «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on», «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft», «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on» und «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft» im vor­lie­gen­den Ge­setz be­zeich­nen die Staa­ten, für die das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men gilt.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).
2 SR 0.142.112.681
3 Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit (SR 0.831.109.268.1).
4 Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 16. Sep­tem­ber 2009 zur Fest­le­gung der Mo­da­li­tä­ten für die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 über die Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit (SR 0.831.109.268.11).
5 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 des Ra­tes vom 14. Ju­ni 1971 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2004 121, 2008 4219 4273, 2009 4831) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.
6 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72 des Ra­tes vom 21. März 1972 über die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2005 3909, 2008 4273, 2009 621 4845) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.
7 SR 0.632.31

7. Titel: Schlussbestimmungen

1. Kapitel: Vollzug

Art. 96  

Der Bun­des­rat ist mit dem Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­auf­tragt. Er er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 97 Kantonale Erlasse  

1Die Kan­to­ne er­las­sen bis zum In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu Ar­ti­kel 65. Der Bun­des­rat be­stimmt, bis zu wel­chem Zeit­punkt sie die üb­ri­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen er­las­sen müs­sen.

2Ist der Er­lass der de­fi­ni­ti­ven Re­ge­lung zu Ar­ti­kel 65 nicht frist­ge­recht mög­lich, so kann die Kan­tons­re­gie­rung ei­ne pro­vi­so­ri­sche Re­ge­lung tref­fen.

Art. 98 Fortführung der Versicherung durch anerkannte Krankenkassen  

1Die nach dem Bun­des­ge­setz vom 13. Ju­ni 19111 an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen, wel­che die Kran­ken­ver­si­che­rung nach dem vor­lie­gen­den Ge­setz fort­füh­ren wol­len, ha­ben dies dem Bun­des­amt spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes mit­zu­tei­len. Gleich­zei­tig ha­ben sie die Prä­mi­en­ta­ri­fe für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung und die frei­wil­li­ge Tag­geld­ver­si­che­rung zur Ge­neh­mi­gung nach den Ar­ti­keln 61 Ab­satz 4 und 76 Ab­satz 42 ein­zu­rei­chen.

2Kran­ken­kas­sen, de­ren Tä­tig­keits­be­reich sich nach bis­he­ri­gem Recht auf einen Be­trieb oder einen Be­rufs­ver­band be­schränk­te, kön­nen die Tag­geld­ver­si­che­rung wei­ter­hin in die­sem be­schränk­ten Rah­men durch­füh­ren. Sie ha­ben dies in der Mit­tei­lung nach Ab­satz 1 an­zu­füh­ren.

3Der Bun­des­rat er­lässt Be­stim­mun­gen über die Auf­tei­lung des bis­he­ri­gen Ver­mö­gens der Kran­ken­kas­sen auf die nach neu­em Recht wei­ter­ge­führ­ten Ver­si­che­run­gen.


1 [BS 8 281]
2 Heu­te: den Art. 61 Abs. 5 und 76 Abs. 4.

Art. 99 Verzicht auf die Fortführung der sozialen Krankenversicherung  

1Kran­ken­kas­sen, wel­che die Kran­ken­ver­si­che­rung nicht nach die­sem Ge­setz fort­füh­ren, ver­lie­ren mit dem Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes ih­re An­er­ken­nung. Sie ha­ben dies ih­ren Mit­glie­dern und dem Bun­des­amt spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes schrift­lich mit­zu­tei­len.

2Sind die­se Kran­ken­kas­sen bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes nicht im Be­sit­ze ei­ner Be­wil­li­gung zum Be­trieb von Ver­si­che­run­gen im Sin­ne des VAG1, so ha­ben sie sich auf­zu­lö­sen. Vor­be­hal­ten bleibt die auf einen Be­trieb oder Be­rufs­ver­band be­schränk­te Durch­füh­rung ei­ner Kran­ken­geld­ver­si­che­rung. Das Bun­des­amt ent­schei­det nach Rück­spra­che mit der FIN­MA, wel­cher Teil des Ver­mö­gens die­ser Kran­ken­kas­sen nach Ab­satz 3 zu ver­wen­den ist.2

3Wird das Ver­mö­gen ei­ner auf­ge­lös­ten Kran­ken­kas­se nicht durch Fu­si­on auf einen an­de­ren Ver­si­che­rer im Sin­ne von Ar­ti­kel 11 die­ses Ge­set­zes über­tra­gen, so fällt ein all­fäl­li­ger Ver­mö­gens­über­schuss bei pri­vat­recht­lich or­ga­ni­sier­ten Kran­ken­kas­sen in den In­sol­venz­fonds der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung (Art. 18).


1 SR 961.01
2 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207 5205; BBl 2006 2829).

Art. 100  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 43 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3427; BBl 2007 6121).

Art. 101 Leistungserbringer, Vertrauensärzte und Vertrauensärztinnen  

1Ärz­te und Ärz­tin­nen, Apo­the­ker und Apo­the­ke­rin­nen, Chi­ro­prak­to­ren und —prak­to­rin­nen, Heb­am­men so­wie me­di­zi­ni­sche Hilfs­per­so­nen und La­bo­ra­to­ri­en, die un­ter dem bis­he­ri­gen Recht zur Tä­tig­keit zu Las­ten der Kran­ken­ver­si­che­rung zu­ge­las­sen wa­ren, sind auch nach neu­em Recht als Leis­tungs­er­brin­ger zu­ge­las­sen.

2An­stal­ten oder de­ren Ab­tei­lun­gen, die nach bis­he­ri­gem Recht als Heil­an­stal­ten gel­ten, sind als Leis­tungs­er­brin­ger nach neu­em Recht zu­ge­las­sen, so­lan­ge der Kan­ton die in Ar­ti­kel 39 Ab­satz 1 Buch­sta­be e vor­ge­se­he­ne Lis­te der Spi­tä­ler und Pfle­ge­hei­me noch nicht er­stellt hat. Die Leis­tungs­pflicht der Ver­si­che­rer und die Hö­he der Ver­gü­tung rich­ten sich bis zu ei­nem vom Bun­des­rat zu be­stim­men­den Zeit­punkt nach den bis­he­ri­gen Ver­trä­gen oder Ta­ri­fen.

3Ver­trau­en­särz­te und Ver­trau­en­särz­tin­nen, die un­ter dem bis­he­ri­gen Recht für einen Ver­si­che­rer (Art. 11–13) tä­tig wa­ren, dür­fen von den Ver­si­che­rern oder ih­ren Ver­bän­den auch nach neu­em Recht mit den Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 57 be­traut wer­den. Die Ab­sät­ze 3–8 von Ar­ti­kel 57 sind auch in die­sen Fäl­len an­wend­bar.

Art. 102 Bestehende Versicherungsverhältnisse  

1Füh­ren an­er­kann­te Kran­ken­kas­sen nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Kran­ken­pfle­ge- und Kran­ken­geld­ver­si­che­run­gen nach neu­em Recht fort, so gilt für die­se Ver­si­che­run­gen mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes das neue Recht.

2Be­stim­mun­gen der Kran­ken­kas­sen über Leis­tun­gen bei Kran­ken­pfle­ge, die über den Leis­tungs­um­fang nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 hin­aus­ge­hen (sta­tu­ta­ri­sche Leis­tun­gen, Zu­satz­ver­si­che­run­gen), sind in­nert ei­nes Jah­res nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes dem neu­en Recht an­zu­pas­sen. Bis zur An­pas­sung rich­ten sich Rech­te und Pflich­ten der Ver­si­cher­ten nach dem bis­he­ri­gen Recht. Die Kran­ken­kas­se ist ver­pflich­tet, ih­ren Ver­si­cher­ten Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge an­zu­bie­ten, die min­des­tens den bis­he­ri­gen Um­fang des Ver­si­che­rungs­schut­zes ge­wäh­ren. Die un­ter dem frü­he­ren Recht zu­rück­ge­leg­ten Ver­si­che­rungs­zei­ten sind bei der Fest­set­zung der Prä­mi­en an­zu­rech­nen.

3Nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis­se bei Kran­ken­kas­sen, die ih­re An­er­ken­nung ver­lie­ren und das Ver­si­che­rungs­ge­schäft als Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung im Sin­ne des VAG1 fort­füh­ren (Art. 99), fal­len mit In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes da­hin. Die Ver­si­cher­ten kön­nen je­doch ih­re Fort­füh­rung ver­lan­gen, wenn die Ver­si­che­rungs­ein­rich­tung die ent­spre­chen­de Ver­si­che­rung wei­ter­hin an­bie­tet.

4Nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge mit an­de­ren Ver­si­che­rern als an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen für Ri­si­ken, die nach die­sem Ge­setz aus der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ge­deckt wer­den, fal­len mit des­sen In­kraft­tre­ten da­hin. Über die­sen Zeit­punkt hin­aus be­zahl­te Prä­mi­en wer­den zu­rück­er­stat­tet. Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen für Un­fäl­le, die sich vor dem In­kraft­tre­ten er­eig­net ha­ben, sind je­doch nach den bis­he­ri­gen Ver­trä­gen zu ge­wäh­ren.

5Nach bis­he­ri­gem Recht be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge mit an­de­ren Ver­si­che­rern als an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen für Ri­si­ken, die nach die­sem Ge­setz aus der frei­wil­li­gen Tag­geld­ver­si­che­rung ge­deckt wer­den, kön­nen in­nert ei­nes Jah­res nach des­sen In­kraft­tre­ten auf Ver­lan­gen des Ver­si­che­rungs­neh­mers oder der Ver­si­che­rungs­neh­me­rin dem neu­en Recht an­ge­passt wer­den, wenn der Ver­si­che­rer die frei­wil­li­ge Tag­geld­ver­si­che­rung nach die­sem Ge­setz durch­führt.


1 Sie­he heu­te: das BG vom 17. Dez. 2004 (SR 961.01).

Art. 103 Versicherungsleistungen  

1Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen für Be­hand­lun­gen, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes vor­ge­nom­men wor­den sind, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht ge­währt.

2Beim In­kraft­tre­ten lau­fen­de Kran­ken­gel­der aus be­ste­hen­den Kran­ken­geld­ver­si­che­run­gen bei an­er­kann­ten Kran­ken­kas­sen sind noch für längs­tens zwei Jah­re nach den Be­stim­mun­gen des bis­he­ri­gen Rechts über die Leis­tungs­dau­er zu ge­wäh­ren.

Art. 104  

1Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes wer­den be­ste­hen­de Ta­rif­ver­trä­ge nicht auf­ge­ho­ben. Der Bun­des­rat be­stimmt, bis wann sie an das neue Recht an­zu­pas­sen sind.

2Ver­si­che­rer, wel­che die so­zia­le Kran­ken­ver­si­che­rung erst un­ter dem neu­en Recht auf­neh­men, ha­ben ein Recht auf Bei­tritt zu Ta­rif­ver­trä­gen, die un­ter dem bis­he­ri­gen Recht von Kran­ken­kas­sen­ver­bän­den ab­ge­schlos­sen wor­den sind (Art. 46 Abs. 2).

3Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt, von dem an Spi­tä­ler und Pfle­ge­hei­me Ar­ti­kel 49 Ab­sät­ze 6 und 7 ein­zu­hal­ten ha­ben.

Art. 104a  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2000 (AS 2000 2305; BBl 1999 793). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 3 des BG vom 13. Ju­ni 2008 über die Neu­ord­nung der Pfle­ge­fi­nan­zie­rung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2009 3517 6847 Ziff. I; BBl 2005 2033).

Art. 105  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 21. Dez. 2007 (Ri­si­ko­aus­gleich), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2009 4755 4757; BBl 2004 5551).

Art. 105a Versichertenbestand im Risikoausgleich  

1Asyl­su­chen­de, vor­läu­fig Auf­ge­nom­me­ne und Schutz­be­dürf­ti­ge oh­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung, wel­che sich in der Schweiz auf­hal­ten und So­zi­al­hil­fe be­zie­hen, sind vom mass­ge­ben­den Ver­si­cher­ten­be­stand für den Ri­si­ko­aus­gleich aus­ge­nom­men.

2Die Ver­wal­tungs­be­hör­den der Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie aus­nahms­wei­se des Bun­des ge­ben auf schrift­li­che An­fra­ge hin den zu­stän­di­gen Or­ga­nen der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung kos­ten­los die­je­ni­gen Da­ten be­kannt, die für die Er­mitt­lung der Ver­si­cher­ten nach Ab­satz 1 not­wen­dig sind.

3Zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz kann das Bun­des­amt von den Ver­si­che­rern Da­ten zu den Ver­si­cher­ten nach Ab­satz 1 ver­lan­gen.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4823; BBl 2002 6845).

Art. 106  

1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2014 (Prä­mi­en­kor­rek­tur), in Kraft vom 1. Jan. 2015 bis zum 31. Dez. 2017 (AS 2014 2463; BBl 2012 1923).

Art. 106a–106c  

1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2014 (Prä­mi­en­kor­rek­tur), in Kraft vom 1. Jan. 2015 bis zum 31. Dez. 2017 (AS 2014 2463; BBl 2012 1923).

3. Kapitel: Referendum und Inkrafttreten

Art. 107  

1Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten. Er kann die Fris­ten in den Ar­ti­keln 98 Ab­satz 1, 99 Ab­satz 1 und 100 ver­kür­zen.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 24. März 2000

Übergangsbestimmung der Änderung vom 8. Oktober 2004 (Pflegetarife)

Schlussbestimmungen zur Änderung vom 18. März 2005 (Prämienverbilligung)

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 20. Dezember 2006 (Pflegetarife)

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 21. Dezember 2007 (Spitalfinanzierung)

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 21. Dezember 2007 (Risikoausgleich)

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 13. Juni 2008 (Pflegefinanzierung)

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 12. Juni 2009

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 19. März 2010

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 23. Dezember 2011

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 21. Juni 2013 (Vorübergehende Wiedereinführung der bedarfsabhängigen Zulassung)

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 19. Juni 2015 (Elektronisches Patientendossier)

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 17. Juni 2016 (Verlängerung der Einschränkung der Zulassung zur Tätigkeit zulasten der Krankenversicherung)

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 17. März 2017

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 14. Dezember 2018 (Verlängerung der Einschränkung der Zulassung zur Tätigkeit zulasten der Krankenversicherung)

Anhang

Aufhebung und Änderung von Bundesgesetzen

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