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5. Titel: Finanzierung

1. Kapitel: …

Art. 78348  

348 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 78a78c349  

349 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011 (AS 2011 3449). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 79350  

350 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3449).

Art. 80351  

351 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 80a80i352  

352 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2010 (AS 2010 6155). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 8185353  

353 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 85a354  

354 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003 (AS 2003 3249). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 8688355  

355 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

2. Kapitel: Prämien der Versicherten

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 89 Angabe der Prämien  

Der Ver­si­che­rer hat ge­gen­über je­der ver­si­cher­ten Per­son klar zu un­ter­schei­den zwi­schen den Prä­mi­en:

a.356
der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung, wo­bei der Prä­mi­en­an­teil für den Ein­schluss des Un­fall­ri­si­kos ge­son­dert auf­zu­füh­ren ist;
b.
der Tag­geld­ver­si­che­rung;
c.
der Zu­satz­ver­si­che­run­gen;
d.
der wei­te­ren Ver­si­che­rungs­ar­ten.

356 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. April 2006, in Kraft seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

Art. 90 Prämienbezahlung 357  

Die Prä­mi­en sind im Vor­aus und in der Re­gel mo­nat­lich zu be­zah­len.

357 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073573).

Art. 90a Vergütungszinsen 358  

1 Ver­gü­tungs­zin­sen nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 ATSG wer­den aus­ge­rich­tet für nicht ge­schul­de­te Prä­mi­en, die vom Ver­si­che­rer zu­rück­er­stat­tet oder ver­rech­net wer­den, so­wie für vom Ver­si­che­rer zu er­set­zen­de Prä­mi­en­dif­fe­ren­zen nach Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 5 und 6 KVG, so­fern die For­de­rung 3 000 Fran­ken über­steigt und vom Ver­si­che­rer nicht in­nert sechs Mo­na­ten be­gli­chen wird.

2 Der Satz für den Ver­gü­tungs­zins be­trägt 5 Pro­zent im Jahr. Für die Be­rech­nung gel­ten die Vor­schrif­ten von Ar­ti­kel 7 der Ver­ord­nung vom 11. Sep­tem­ber 2002359 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts sinn­ge­mä­ss.

358 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

359 SR 830.11

Art. 90b360  

360 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. April 2006 (AS 20061717). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2009, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2009 (AS 2009 3525).

Art. 90c Minimale Prämie 361  

1 Die Prä­mie der be­son­de­ren Ver­si­che­rungs­for­men nach den Ar­ti­keln 93–101 be­trägt min­des­tens 50 Pro­zent der Prä­mie der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung mit Un­fall­de­ckung für die Prä­mi­en­re­gi­on und Al­ters­grup­pe des Ver­si­cher­ten.

2 Die Prä­mi­e­ner­mäs­si­gun­gen für die be­son­de­ren Ver­si­che­rungs­for­men nach den Ar­ti­keln 93–101 sind so aus­zu­ge­stal­ten, dass die Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung bei Sis­tie­rung der Un­fall­de­ckung ge­währt wer­den kann, oh­ne dass die mi­ni­ma­le Prä­mie nach Ab­satz 1 un­ter­schrit­ten wird.

361 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. April 2006, in Kraft seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

Art. 91 Abstufung der Prämien  

1 Ein Be­stand gilt als sehr klein im Sin­ne von Ar­ti­kel 61 Ab­satz 2 des Ge­set­zes, wenn die Kos­ten ei­ner ein­zel­nen ver­si­cher­ten Per­son einen er­heb­li­chen Ein­fluss auf die Prä­mi­en der Ver­si­cher­ten des Be­stan­des aus­üben, na­ment­lich wenn der Ver­si­cher­ten­be­stand we­ni­ger als 300 Per­so­nen um­fasst.362

1bis Nimmt ein Ver­si­che­rer sei­ne Tä­tig­keit neu auf oder er­wei­tert er sei­nen ört­li­chen Tä­tig­keits­be­reich, so legt er für die sehr klei­nen Be­stän­de sei­ne Prä­mie so fest, dass sie einen be­stimm­ten Mi­ni­mal­be­trag nicht un­ter­schrei­tet.363

1ter Der Mi­ni­mal­be­trag nach Ab­satz 1bis ent­spricht dem Durch­schnitt al­ler Prä­mi­en des lau­fen­den Jah­res für die be­tref­fen­den Prä­mi­en­re­gi­on und Al­ters­grup­pe. Das BAG teilt den Ver­si­che­rern jähr­lich die­sen Be­trag mit.364

2 Für Per­so­nen nach den Ar­ti­keln 4 und 5, die ih­ren Wohn­ort aus­ser­halb ei­nes Mit­glied­staats der Eu­ro­päi­schen Uni­on, Is­lands, Nor­we­gens und des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs ha­ben und die in der Schweiz ver­si­chert sind, muss der Ver­si­che­rer ei­ne Prä­mie nach den aus­ge­wie­se­nen Kos­ten fest­le­gen. Ist dies an­ge­sichts der An­zahl der be­trof­fe­nen Per­so­nen un­ver­hält­nis­mäs­sig, so kann der Ver­si­che­rer bei die­sen Per­so­nen die Prä­mi­en am letz­ten Wohn­ort in der Schweiz oder am Sitz des Ver­si­che­rers an­wen­den.365

3 Die Ab­stu­fung nach Al­ters­grup­pen für Ver­si­cher­te nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 3 des Ge­set­zes er­folgt auf­grund der Ge­burts­jah­re.

362 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

363 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

364 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

365 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 26. Okt. 2022 über die Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Be­reich der Kran­ken­ver­si­che­rung zur Um­set­zung des Ab­kom­mens zur Ko­or­di­nie­rung der so­zia­len Si­cher­heit zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich von Gross­bri­tan­ni­en und Nordir­land, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 658).

Art. 91a Prämienreduktion bei anderweitiger Versicherung 366  

1367

2 Die Ver­si­che­rer müs­sen die Prä­mi­en der Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung der­je­ni­gen Per­so­nen, die ei­ne ob­li­ga­to­ri­sche Ver­si­che­rung nach dem UVG368 ab­ge­schlos­sen ha­ben, wäh­rend der Dau­er der Un­fall­de­ckung re­du­zie­ren.369

3 Die Ver­si­che­rer kön­nen die Prä­mi­en der Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung der­je­ni­gen Per­so­nen, die ei­ne frei­wil­li­ge Ver­si­che­rung oder ei­ne Ab­re­de­ver­si­che­rung nach dem UVG ab­ge­schlos­sen ha­ben, wäh­rend der Dau­er der Un­fall­de­ckung re­du­zie­ren.370

4 Die Prä­mi­en dür­fen nur um den Prä­mi­en­an­teil für die Un­fall­de­ckung re­du­ziert wer­den, höchs­tens aber um 7 Pro­zent.371

366Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 19963139).

367 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 138).

368 SR 832.20

369 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. April 2006, in Kraft seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

370 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. April 2006, in Kraft seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

371 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. April 2006, in Kraft seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

Art. 91b Verfahren zur Festlegung der Prämienregionen 372  

1 Das EDI über­prüft pe­ri­odisch, ob die Prä­mi­en­re­gio­nen noch sach­ge­recht sind. Die Kan­to­ne kön­nen für ihr Ge­biet ei­ne Än­de­rung oder ei­ne Re­duk­ti­on der Prä­mi­en­re­gio­nen vor­schla­gen.

2 Das EDI kon­sul­tiert die Kan­to­ne, be­vor es die Prä­mi­en­re­gio­nen än­dert.

3 Im Fal­le ei­ner Ge­mein­de­fu­si­on macht der Kan­ton dem EDI einen Vor­schlag, in wel­che Prä­mi­en­re­gi­on die neue Ge­mein­de ein­ge­teilt wer­den soll.

372 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 92373  

373 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

1a. Abschnitt: Prämien der Versicherten mit Wohnort in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island, in Norwegen oder im Vereinigten Königreich 374375

374 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. Juli 2001, in Kraft seit 1. Juni 2002 (AS 2002 915).

375 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 955).

Art. 92a Prämienerhebung  

Wohnt die ver­si­cher­te Per­son im Aus­land, so er­hebt der Ver­si­che­rer die Prä­mi­en in Schwei­zer Fran­ken oder in Eu­ro. Der Ver­si­che­rer kann die Prä­mi­en oh­ne Zu­stim­mung der ver­si­cher­ten Per­son quar­tals­wei­se er­he­ben.

Art. 92b und 92c376  

376 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

1b. Abschnitt: Prämien von nothilfeberechtigten Personen nach Artikel 82 AsylG 377378

377 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 6. Juli 2011, in Kraft seit 1. Aug. 2011 (AS 2011 3535). Siehe auch die UeB dieser Änd. am Schluss des Textes.

378 SR 142.31

Art. 92d  

1 Auf not­hil­fe­be­rech­tig­te Per­so­nen nach Ar­ti­kel 82 AsylG379 sind die Ar­ti­kel 82a AsylG und 105a KVG sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 Die Fäl­lig­keit der Prä­mi­en ei­ner not­hil­fe­be­rech­tig­ten Per­son wird auf Ver­lan­gen des Kan­tons auf den von die­sem an­ge­ge­be­nen Zeit­punkt sis­tiert.

3 Wird dem Ver­si­che­rer ein Ge­such um Kos­ten­über­nah­me ge­stellt und über­nimmt der Kan­ton nicht selbst die Kos­ten der Leis­tun­gen, die durch die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ge­deckt sind, so sind die Prä­mi­en, de­ren Fäl­lig­keit sis­tiert wur­de, rück­wir­kend auf den Zeit­punkt der Sis­tie­rung ge­schul­det. Sie wer­den um einen Auf­schlag von 25 Pro­zent er­höht, wo­bei die­ser Auf­schlag für höchs­tens zwölf Mo­natsprä­mi­en zu leis­ten ist.

4 So­bald die Prä­mi­en und der Auf­schlag be­zahlt sind, über­nimmt der Ver­si­che­rer die Kos­ten für sämt­li­che Leis­tun­gen, die wäh­rend der Sis­tie­rungs­pe­ri­ode er­bracht wur­den.

5 Auf Ver­lan­gen des Kan­tons wird nach Be­zah­lung der Prä­mi­en, der Kos­ten­be­tei­li­gung und des Auf­schlags die Fäl­lig­keit von spä­te­ren Prä­mi­en er­neut sis­tiert.

6 Die ver­si­cher­te Per­son kann den Ver­si­che­rer nicht wech­seln, so­lan­ge die Prä­mi­en, die Kos­ten­be­tei­li­gung und der Auf­schlag nicht be­zahlt sind. Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 KVG bleibt vor­be­hal­ten.

7 Die Sis­tie­rung der Fäl­lig­keit der Prä­mi­en wird oh­ne rück­wir­ken­de Be­zah­lung der vor­he­ri­gen Prä­mi­en ab dem ers­ten Tag des Mo­nats auf­ge­ho­ben, in dem ei­ne ver­si­cher­te Per­son:

a.380
nach Ar­ti­kel 83 AIG381 vor­läu­fig auf­ge­nom­men wird;
b.
nach den Ar­ti­keln 66 ff. AsylG als schutz­be­dürf­ti­ge Per­son oder nach Ar­ti­kel 3 AsylG als Flücht­ling an­er­kannt wird; oder
c.
ei­ne Auf­ent­halts­be­wil­li­gung er­hält.

8 Wird die Sis­tie­rung der Fäl­lig­keit der Prä­mi­en nach Ab­satz 7 auf­ge­ho­ben, so ist die Be­zah­lung der vor­he­ri­gen Prä­mi­en ge­schul­det, wenn wäh­rend der Sis­tie­rungs­pe­ri­ode Leis­tun­gen be­zo­gen wur­den. Sind die­se Prä­mi­en be­gli­chen, so darf die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer un­ter den Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 7 KVG wech­seln.

9 Die Ver­si­che­rung en­det fünf Jah­re nach dem Zeit­punkt der Rechts­kraft des Weg­wei­sungs­ent­scheids, so­fern die be­trof­fe­ne Per­son die Schweiz wahr­schein­lich ver­las­sen hat.

379 SR 142.31

380 Be­rich­ti­gung vom 29. Nov. 2016 (AS 2016 4195).

381 SR 142.20

2. Abschnitt: Besondere Versicherungsformen

Art. 93 Versicherung mit wählbaren Franchisen
a. Wählbare Franchisen
 

1 Die Ver­si­che­rer kön­nen ne­ben der or­dent­li­chen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ei­ne Ver­si­che­rung be­trei­ben, bei der Ver­si­cher­te ei­ne hö­he­re Fran­chi­se als nach Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 wäh­len kön­nen (wähl­ba­re Fran­chi­sen). Die wähl­ba­ren Fran­chi­sen be­tra­gen für Er­wach­se­ne und jun­ge Er­wach­se­ne 500, 1 000, 1 500, 2 000 und 2 500 Fran­ken, für Kin­der 100, 200, 300, 400, 500 und 600 Fran­ken. Ein Ver­si­che­rer kann für Er­wach­se­ne und jun­ge Er­wach­se­ne un­ter­schied­li­che Fran­chi­sen an­bie­ten. Die An­ge­bo­te des Ver­si­che­rers müs­sen für den gan­zen Kan­ton gel­ten.382

2 Der jähr­li­che Höchst­be­trag des Selbst­be­halts ent­spricht je­nem von Ar­ti­kel 103 Ab­satz 2.

3 Sind meh­re­re Kin­der ei­ner Fa­mi­lie beim glei­chen Ver­si­che­rer ver­si­chert, so darf ih­re Kos­ten­be­tei­li­gung das Zwei­fa­che des Höchst­be­tra­ges je Kind (wähl­ba­re Fran­chi­se und Selbst­be­halt nach Art. 103 Abs. 2) nicht über­stei­gen. Wur­den für die Kin­der un­ter­schied­li­che Fran­chi­sen ge­wählt, so setzt der Ver­si­che­rer die Höchst­be­tei­li­gung fest.

382 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3437).

Art. 94 b. Bei- und Austritt, Wechsel der Franchise  

1 Die Ver­si­che­rung mit wähl­ba­ren Fran­chi­sen steht sämt­li­chen Ver­si­cher­ten of­fen. Die Wahl ei­ner hö­he­ren Fran­chi­se kann nur auf den Be­ginn ei­nes Ka­len­der­jah­res er­fol­gen.

2 Der Wech­sel zu ei­ner tiefe­ren Fran­chi­se, in ei­ne an­de­re Ver­si­che­rungs­form oder zu ei­nem an­de­ren Ver­si­che­rer ist un­ter Ein­hal­tung der in Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1 und 2 des Ge­set­zes fest­ge­setz­ten Kün­di­gungs­fris­ten auf das En­de ei­nes Ka­len­der­jah­res mög­lich.383

3 Wech­selt die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer auf Grund von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, 3 oder 4 des Ge­set­zes wäh­rend des Ka­len­der­jah­res, so be­hält sie die beim bis­he­ri­gen Ver­si­che­rer ge­wähl­te Fran­chi­se, so­fern der über­neh­men­de Ver­si­che­rer die­se Ver­si­che­rungs­form führt. Ar­ti­kel 103 Ab­satz 4 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.384

383 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 3249).

384 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 3249).

Art. 95 c. Prämien  

1 Die Prä­mi­en für die Ver­si­che­rung mit wähl­ba­ren Fran­chi­sen müs­sen von den­je­ni­gen der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung aus­ge­hen. Die Ver­si­che­rer ha­ben da­für zu sor­gen, dass die Ver­si­cher­ten bei­der Ver­si­che­rungs­for­men im ver­si­che­rungs­tech­nisch er­for­der­li­chen Mas­se an die Re­ser­ven und an den Ri­si­ko­aus­gleich bei­tra­gen.

1bis Die Ver­si­che­rer le­gen den Be­trag, um den sie ei­ne Prä­mie her­ab­set­zen, auf­grund ver­si­che­rungs­mäs­si­ger Er­for­der­nis­se fest. Sie hal­ten die in Ab­satz 2bis und Ar­ti­kel 90c vor­ge­schrie­be­nen ma­xi­ma­len Prä­mi­en­re­duk­tio­nen ein.385

2386

2bis Die Prä­mi­en­re­duk­ti­on je Ka­len­der­jahr darf nicht hö­her sein als 70 Pro­zent des von den Ver­si­cher­ten mit der Wahl der hö­he­ren Fran­chi­se über­nom­me­nen Ri­si­kos, sich an den Kos­ten zu be­tei­li­gen.387

3388

385 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Fe­br. 2000 (AS 2000 889). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. April 2006, in Kraft seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

386 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. April 2006, mit Wir­kung seit 10. Mai 2006 (AS 20061717).

387 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003 (AS 2003 3249). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4245).

388 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Fe­br. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 889).

Art. 96 Bonusversicherung
a.
Grundsatz  

1 Die Ver­si­che­rer kön­nen ne­ben der or­dent­li­chen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ei­ne Ver­si­che­rung be­trei­ben, bei der ei­ne Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung ge­währt wird, wenn die ver­si­cher­te Per­son wäh­rend ei­nes Jah­res kei­ne Leis­tun­gen in An­spruch ge­nom­men hat (Bo­nus­ver­si­che­rung). Aus­ge­nom­men sind Leis­tun­gen für Mut­ter­schaft so­wie für me­di­zi­ni­sche Prä­ven­ti­on.

2 Als Pe­ri­ode für die Fest­stel­lung, ob Leis­tun­gen in An­spruch ge­nom­men wor­den sind, gilt das Ka­len­der­jahr. Die Ver­si­che­rer kön­nen je­doch ei­ne um höchs­tens drei Mo­na­te vor­ver­leg­te Be­ob­ach­tungs­pe­ri­ode vor­se­hen. In die­sem Fall ver­kürzt sich im ers­ten Jahr der Zu­ge­hö­rig­keit zur Bo­nus­ver­si­che­rung die Be­ob­ach­tungs­pe­ri­ode ent­spre­chend.

3 Als Zeit­punkt der In­an­spruch­nah­me ei­ner Leis­tung gilt das Be­hand­lungs­da­tum. Die Ver­si­che­rer re­geln, in­nert wel­cher Frist die Ver­si­cher­ten ih­nen die Rech­nun­gen ein­rei­chen müs­sen.

4 Die Bo­nus­ver­si­che­rung darf nicht in Ver­bin­dung mit ei­ner wähl­ba­ren Fran­chi­se nach Ar­ti­kel 93 an­ge­bo­ten wer­den.

Art. 97 b. Bei- und Austritt  

1 Die Bo­nus­ver­si­che­rung steht sämt­li­chen Ver­si­cher­ten of­fen. Der Wech­sel von der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung zur Bo­nus­ver­si­che­rung ist nur auf den Be­ginn ei­nes Ka­len­der­jah­res mög­lich.

2 Der Wech­sel zu ei­ner an­de­ren Ver­si­che­rungs­form oder zu ei­nem an­de­ren Ver­si­che­rer ist un­ter Ein­hal­tung der in Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1 und 2 des Ge­set­zes fest­ge­setz­ten Kün­di­gungs­fris­ten auf das En­de ei­nes Ka­len­der­jah­res mög­lich.389

3 Wech­selt die ver­si­cher­te Per­son den Ver­si­che­rer auf Grund von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, 3 oder 4 des Ge­set­zes wäh­rend des Ka­len­der­jah­res, so hat der über­neh­men­de Ver­si­che­rer die leis­tungs­freie Zeit in der Bo­nus­ver­si­che­rung des bis­he­ri­gen Ver­si­che­rers an­zu­rech­nen, so­fern er die Bo­nus­ver­si­che­rung führt und die ver­si­cher­te Per­son die­ser bei­tritt.390

389 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 3249).

390 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 3249).

Art. 98 c. Prämien  

1 Die Ver­si­che­rer ha­ben die Prä­mi­en der Bo­nus­ver­si­che­rung so fest­zu­set­zen, dass die Ver­si­cher­ten der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung und der Bo­nus­ver­si­che­rung im ver­si­che­rungs­tech­nisch er­for­der­li­chen Mass an die Re­ser­ven und an den Ri­si­ko­aus­gleich bei­tra­gen.

2 Die Aus­gangs­prä­mi­en der Bo­nus­ver­si­che­rung müs­sen 10 Pro­zent hö­her sein als die Prä­mi­en der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung.

3 In der Bo­nus­ver­si­che­rung gel­ten fol­gen­de Prä­mi­en­stu­fen:

Prä­mi­en­stu­fen

Bo­nus in %
der Aus­gangs­prä­mie

4

0

3

15

2

25

1

35

0

45

4 Neh­men die Ver­si­cher­ten wäh­rend des Ka­len­der­jah­res kei­ne Leis­tun­gen in An­spruch, so gilt für sie im fol­gen­den Ka­len­der­jahr die nächst­tiefe­re Prä­mi­en­stu­fe. Mass­ge­bend für die Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung sind al­lein die leis­tungs­frei­en Jah­re wäh­rend der Zu­ge­hö­rig­keit zur Bo­nus­ver­si­che­rung.

5 Neh­men die Ver­si­cher­ten wäh­rend des Ka­len­der­jah­res Leis­tun­gen in An­spruch, so gilt für sie im fol­gen­den Ka­len­der­jahr die nächst­hö­he­re Prä­mi­en­stu­fe.

Art. 99 Versicherung mit eingeschränkter Wahl der Leistungserbringer
a.
Grundsatz  

1 Die Ver­si­che­rer kön­nen ne­ben der or­dent­li­chen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung Ver­si­che­run­gen be­trei­ben, bei de­nen die Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger ein­ge­schränkt ist.

1bis Die Ver­si­che­run­gen nach Ab­satz 1 dür­fen nicht die ob­li­ga­to­ri­sche Teil­nah­me an Pro­gram­men zur grenz­über­schrei­ten­den Zu­sam­men­ar­beit vor­se­hen.391

2 Bei ei­ner Ver­si­che­rung mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger kann der Ver­si­che­rer auf die Er­he­bung des Selbst­be­hal­tes und der Fran­chi­se ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten.392

391 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

392 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Sept. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2272).

Art. 100 b. Bei- und Austritt  

1 Die Ver­si­che­run­gen mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger ste­hen sämt­li­chen Ver­si­cher­ten mit Wohn­sitz im Ge­biet of­fen, in dem der Ver­si­che­rer die be­tref­fen­de Ver­si­che­rungs­form be­treibt.

2 Der Wech­sel von der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung in ei­ne Ver­si­che­rung mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger ist je­der­zeit mög­lich.

3 Der Wech­sel zu ei­ner an­de­ren Ver­si­che­rungs­form oder zu ei­nem an­de­ren Ver­si­che­rer ist un­ter Ein­hal­tung der in Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1 und 2 des Ge­set­zes fest­ge­setz­ten Kün­di­gungs­fris­ten auf das En­de ei­nes Ka­len­der­jah­res mög­lich.393

4 Der Wech­sel des Ver­si­che­rers wäh­rend des Ka­len­der­jah­res auf Grund von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, 3 oder 4 des Ge­set­zes bleibt vor­be­hal­ten.394

393 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 3249).

394 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 3249).

Art. 101 c. Prämien  

1 Ver­si­che­run­gen mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger sind kei­ne be­son­de­ren Ri­si­ko­ge­mein­schaf­ten in­ner­halb ei­nes Ver­si­che­rers. Bei der Fest­set­zung der Prä­mi­en hat der Ver­si­che­rer die Ver­wal­tungs­kos­ten und all­fäl­li­ge Rück­ver­si­che­rungs­prä­mi­en ein­zu­rech­nen und dar­auf zu ach­ten, dass die Ver­si­cher­ten mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger im ver­si­che­rungs­tech­nisch er­for­der­li­chen Mass an die Re­ser­ven und an den Ri­si­ko­aus­gleich bei­tra­gen.

2 Prä­mi­e­ner­mäs­si­gun­gen sind nur zu­läs­sig für Kos­ten­un­ter­schie­de, die auf die ein­ge­schränk­te Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger so­wie auf ei­ne be­son­de­re Art und Hö­he der Ent­schä­di­gung der Leis­tungs­er­brin­ger zu­rück­zu­füh­ren sind. Kos­ten­un­ter­schie­de auf­grund ei­nes güns­ti­ge­ren Ri­si­ko­be­stan­des ge­ben kei­nen An­spruch auf Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung. Die Kos­ten­un­ter­schie­de müs­sen durch Er­fah­rungs­zah­len von min­des­tens fünf Rech­nungs­jah­ren nach­ge­wie­sen sein.

3 Lie­gen noch kei­ne Er­fah­rungs­zah­len von min­des­tens fünf Rech­nungs­jah­ren vor, dür­fen die Prä­mi­en um höchs­tens 20 Pro­zent un­ter den Prä­mi­en der or­dent­li­chen Ver­si­che­rung des be­tref­fen­den Ver­si­che­rers lie­gen.

4 Er­bringt ei­ne In­sti­tu­ti­on, die der Durch­füh­rung ei­ner Ver­si­che­rung mit ein­ge­schränk­ter Wahl der Leis­tungs­er­brin­ger dient, ih­re Leis­tun­gen für Ver­si­cher­te von meh­re­ren Ver­si­che­rern, kann für die Ver­si­cher­ten ei­ne ein­heit­li­che Prä­mie fest­ge­legt wer­den.

Art. 101a Besondere Versicherungsformen für Versicherte mit Wohnort in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island, in Norwegen oder im Vereinigten Königreich 395  

Die be­son­de­ren Ver­si­che­rungs­for­men nach den Ar­ti­keln 93–101 ste­hen nicht of­fen für Ver­si­cher­te, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen.

395 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2001 (AS 2002 915). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 955).

3. Abschnitt: Entschädigungen an Dritte

Art. 102  

1 Die Ent­schä­di­gung an Drit­te nach Ar­ti­kel 63 des Ge­set­zes darf die Kos­ten nicht über­stei­gen, die dem Ver­si­che­rer für die dem Drit­ten über­tra­ge­nen Auf­ga­ben ent­ste­hen wür­den.

2 Die Ent­schä­di­gung zählt zu den Ver­wal­tungs­kos­ten des Ver­si­che­rers. Sie darf den Ver­si­cher­ten nicht als Prä­mi­e­ner­mäs­si­gung wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

3. Kapitel: Kostenbeteiligung

Art. 103 Franchise und Selbstbehalt  

1 Die Fran­chi­se nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 2 Buch­sta­be a des Ge­set­zes be­trägt 300 Fran­ken je Ka­len­der­jahr.396

2 Der jähr­li­che Höchst­be­trag des Selbst­be­hal­tes nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 2 Buch­sta­be b des Ge­set­zes be­läuft sich auf 700 Fran­ken für Er­wach­se­ne und 350 Fran­ken für Kin­der.397

3 Mass­ge­bend für die Er­he­bung der Fran­chi­se und des Selbst­be­hal­tes ist das Be­hand­lungs­da­tum.

4 Bei Wech­sel des Ver­si­che­rers im Ver­lau­fe ei­nes Ka­len­der­jahrs rech­net der neue Ver­si­che­rer die in die­sem Jahr be­reits in Rech­nung ge­stell­te Fran­chi­se und den Selbst­be­halt an. Wur­den kei­ne Fran­chi­se und kein Selbst­be­halt in Rech­nung ge­stellt, er­folgt ei­ne An­rech­nung un­ter dem Vor­be­halt des ent­spre­chen­den Nach­wei­ses durch die Ver­si­cher­ten.

5 Die Ver­si­che­rer kön­nen für Er­wach­se­ne, bei de­nen der Ver­si­che­rungs­schutz auf we­ni­ger als ein Ka­len­der­jahr an­ge­legt ist, ei­ne Pau­scha­le für Fran­chi­se und Selbst­be­halt bei In­an­spruch­nah­me von Leis­tun­gen er­he­ben. Die­se Pau­scha­le be­trägt 250 Fran­ken in­ner­halb ei­nes Zeit­rau­mes von 90 Ta­gen. Sie darf nicht in Ver­bin­dung mit be­son­de­ren Ver­si­che­rungs­for­men nach den Ar­ti­keln 93–101a an­ge­bo­ten wer­den.398

6 Bei Ver­si­cher­ten, die in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Liech­ten­stein, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen und die bei ei­nem Auf­ent­halt in der Schweiz auf­grund von Ar­ti­kel 95a des Ge­set­zes oder in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen An­spruch auf in­ter­na­tio­na­le Leis­tungs­aus­hil­fe ha­ben, wird ei­ne Pau­scha­le für Fran­chi­se und Selbst­be­halt er­ho­ben. Die Pau­scha­le be­trägt für Er­wach­se­ne 92 Fran­ken und für Kin­der 33 Fran­ken in­ner­halb ei­nes Zeit­rau­mes von 30 Ta­gen.399

7 Für Ver­si­cher­te, in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen und in der Schweiz ver­si­chert sind, gel­ten die Ab­sät­ze 1–4 sinn­ge­mä­ss.400

396 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3249).

397 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3249).

398 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5075).

399 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2001 (AS 2002 915). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 26. Okt. 2022 über die Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Be­reich der Kran­ken­ver­si­che­rung zur Um­set­zung des Ab­kom­mens zur Ko­or­di­nie­rung der so­zia­len Si­cher­heit zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich von Gross­bri­tan­ni­en und Nordir­land, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 658).

400 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2001 (AS 2002 915). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 955).

Art. 104 Beitrag an die Kosten des Spitalaufenthalts 401  

1 Der täg­li­che Bei­trag an die Kos­ten des Auf­ent­halts im Spi­tal nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 5 des Ge­set­zes be­trägt 15 Fran­ken.

1bis Er ist nicht zu leis­ten:

a.
für den Aus­tritts­tag;
b.
für Ur­laubs­ta­ge, wo­bei die­se nach den Re­geln der an­wend­ba­ren Ta­rif­struk­tur nach Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 KVG, wie sie vom Bun­des­rat ge­neh­migt oder fest­ge­legt wur­den, be­rech­net wer­den.402

2 Kei­nen Bei­trag ha­ben zu ent­rich­ten:

a.
Kin­der nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 3 des Ge­set­zes;
b.
jun­ge Er­wach­se­ne nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 3 des Ge­set­zes, die in Aus­bil­dung sind;
c.403
Frau­en, bei de­nen die Kos­ten­be­tei­li­gung nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 7 des Ge­set­zes ent­fällt.

401 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6161).

402 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021323).

403 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2013 4523). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

Art. 104a Erhöhung, Herabsetzung oder Aufhebung der Kostenbeteiligung 404  

1 Das EDI be­zeich­net die Leis­tun­gen, für die nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 6 Buch­sta­be a des Ge­set­zes ei­ne hö­he­re Kos­ten­be­tei­li­gung zu ent­rich­ten ist, und be­stimmt de­ren Hö­he. Es kann auch ei­ne hö­he­re Kos­ten­be­tei­li­gung vor­se­hen, wenn die Leis­tun­gen:

a.
wäh­rend ei­ner be­stimm­ten Zeit er­bracht wor­den sind;
b.
einen be­stimm­ten Um­fang er­reicht ha­ben.

1bis Das EDI be­zeich­net die Arz­nei­mit­tel, für die nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 6 Buch­sta­be a des Ge­set­zes ein hö­he­rer Selbst­be­halt zu ent­rich­ten ist, und be­stimmt des­sen Hö­he.405

2 Ist ein hö­he­rer als der in Ar­ti­kel 64 Ab­satz 2 Buch­sta­be b des Ge­set­zes fest­ge­leg­te Selbst­be­halt zu ent­rich­ten, wird der den ge­setz­li­chen An­satz über­stei­gen­de Be­trag nur zur Hälf­te an den Höchst­be­trag nach Ar­ti­kel 103 Ab­satz 2 an­ge­rech­net.

3 Das EDI be­zeich­net die Leis­tun­gen, für die nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 6 Buch­sta­be b des Ge­set­zes die Kos­ten­be­tei­li­gung her­ab­ge­setzt oder auf­ge­ho­ben ist. Es be­stimmt die Hö­he der her­ab­ge­setz­ten Kos­ten­be­tei­li­gung.

3bis Das EDI be­zeich­net die Leis­tun­gen, wel­che nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 6 Buch­sta­be d des Ge­set­zes von der Fran­chi­se aus­ge­nom­men sind.406

4 Vor Er­lass der Be­stim­mun­gen nach den Ab­sät­zen 1, 3 und 3bis hört das EDI die zu­stän­di­ge Kom­mis­si­on an.407

404 Ur­sprüng­lich: Art. 105.

405 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055639).

406 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 138).

407 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2001 138).

Art. 105 Kostenbeteiligung bei Mutterschaft 408  

1 Die Ärz­tin oder der Arzt, die oder der die Schwan­ger­schaft be­glei­tet, er­mit­telt den mut­mass­li­chen Be­ginn der 13. Schwan­ger­schafts­wo­che und gibt ihn auf der Rech­nung an.

2 Ei­ne Tot­ge­burt nach der 23. Schwan­ger­schafts­wo­che gilt als Nie­der­kunft.

3 Die Frist nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 7 Buch­sta­be b des Ge­set­zes en­det am 56. Tag nach der Nie­der­kunft um 24 Uhr.

408 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2013 4523).

3a. Kapitel: Nichtbezahlung von Prämien und Kostenbeteiligungen409

409 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073573).

Art. 105a Verzugszins  

Der Satz für den Ver­zugs­zins auf fäl­li­gen Prä­mi­en nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 ATSG be­trägt 5 Pro­zent im Jahr.

Art. 105b Mahnverfahren 410  

1 Der Ver­si­che­rer muss die Zah­lungs­auf­for­de­rung bei Nicht­be­zah­lung von Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen spä­tes­tens drei Mo­na­te ab de­ren Fäl­lig­keit zu­stel­len. Er muss sie ge­trennt von all­fäl­li­gen an­de­ren Zah­lungs­aus­stän­den zu­stel­len.

2 Ver­schul­det die ver­si­cher­te Per­son Auf­wen­dun­gen, die bei recht­zei­ti­ger Zah­lung nicht ent­stan­den wä­ren, so kann der Ver­si­che­rer an­ge­mes­se­ne Be­ar­bei­tungs­ge­büh­ren er­he­ben, so­fern er in sei­nen all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Rech­te und Pflich­ten der Ver­si­cher­ten ei­ne ent­spre­chen­de Re­ge­lung vor­sieht.

410 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105c Ausschluss der Verrechnung 411  

Der Ver­si­che­rer darf die Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen nicht mit ge­schul­de­ten Prä­mi­en oder Kos­ten­be­tei­li­gun­gen ver­rech­nen.

411 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105d Meldung der zuständigen kantonalen Behörde 412  

Der Kan­ton mel­det dem Ver­si­che­rer die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de.

412 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105e Meldungen über Betreibungen 413  

1 Bei der Be­kannt­ga­be von Be­trei­bun­gen mel­det der Ver­si­che­rer der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de die Da­ten nach Ar­ti­kel 105g zu den Schuld­ne­rin­nen und Schuld­nern. Ver­si­chert er die­se nicht, so muss er die­se Da­ten nur mel­den, so­weit sie ihm be­kannt sind. Be­trifft die Be­trei­bung wei­te­re Per­so­nen, so mel­det der Ver­si­che­rer zu­dem die Da­ten nach Ar­ti­kel 105g zu die­sen Per­so­nen.414

1bis Teilt ei­ne ver­si­cher­te Per­son ih­rem Ver­si­che­rer mit, dass ih­re Prä­mi­en von ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son be­zahlt wer­den, so mel­det der Ver­si­che­rer der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de den Na­men die­ser ju­ris­ti­schen Per­son und de­ren eid­ge­nös­si­sche Un­ter­neh­men­si­den­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer, so­fern die­se ihm be­kannt ist.415

2 Der Kan­ton kann den Ver­si­che­rer an­hal­ten, das Be­trei­bungs­ver­fah­ren nicht fort­zu­set­zen, bis er ent­schie­den hat, ob er die For­de­run­gen aus der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung über­nimmt.

413 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

414 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

415 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

Art. 105f Meldungen über Verlustscheine 416  

1 Der Ver­si­che­rer in­for­miert die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de in­ner­halb von zwei Wo­chen nach Ab­lauf je­des Quar­tals über die Ent­wick­lung der seit Jah­res­be­ginn aus­ge­stell­ten Ver­lust­schei­ne.417

2 Er über­mit­telt der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de bis zum 31. März die Schluss­ab­rech­nung der im Vor­jahr aus­ge­stell­ten Ver­lust­schei­ne und den da­zu­ge­hö­ri­gen Re­vi­si­ons­be­richt. Die Ab­rech­nung ent­hält ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der Ge­su­che um Über­nah­me der For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 3 des Ge­set­zes und ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der Rück­er­stat­tun­gen nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 5 des Ge­set­zes.

416 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

417 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

Art. 105g Personendaten 418  

Bei der Be­kannt­ga­be nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 3 des Ge­set­zes muss der Ver­si­che­rer zur Iden­ti­fi­ka­ti­on der ver­si­cher­ten Per­so­nen und der Schuld­ne­rin­nen und Schuld­ner mel­den:

a.
den Na­men und den Vor­na­men;
b.
das Ge­schlecht;
c.
das Ge­burts­da­tum;
d.
den Wohn­sitz;
e.
die AHV-Num­mer.

418 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105h Datenaustausch 419  

Das EDI kann die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Vor­ga­ben für den Da­ten­aus­tausch zwi­schen Kan­to­nen und Ver­si­che­rern fest­le­gen.

419 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105i Einem Verlustschein gleichzusetzende Rechtstitel 420  

Ei­nem Ver­lust­schein im Sin­ne von Ar­ti­kel 64a Ab­satz 3 des Ge­set­zes sind Ver­fü­gun­gen über die Aus­rich­tung von Er­gän­zungs­leis­tun­gen oder gleich­wer­ti­ge Rechts­ti­tel, die das Feh­len von fi­nan­zi­el­len Mit­teln der ver­si­cher­ten Per­son be­le­gen, gleich­ge­setzt. Der Kan­ton be­zeich­net die Ver­fü­gun­gen und die be­trof­fe­nen Rechts­ti­tel.

420 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105j Revisionsstelle 421  

1 Die Re­vi­si­ons­stel­le über­prüft die Rich­tig­keit der An­ga­ben des Ver­si­che­rers be­züg­lich der For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 3 des Ge­set­zes. Sie kon­trol­liert, ob:

a.
die An­ga­ben zu den Schuld­ne­rin­nen und Schuld­nern so­wie zu den Ver­si­cher­ten kor­rekt sind;
b.
das Mahn­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 105b ein­ge­hal­ten wur­de;
c.
ein Ver­lust­schein vor­han­den ist;
d.
das Aus­stel­lungs­da­tum des Ver­lust­schei­nes im Vor­jahr liegt;
e.
der Ge­samt­be­trag der For­de­run­gen rich­tig ist;
f.
die For­de­rung dem Kan­ton ge­mel­det wur­de, in dem der Ver­lust­schein aus­ge­stellt wur­de.

2 Sie über­prüft die Rich­tig­keit und die Voll­stän­dig­keit der An­ga­ben des Ver­si­che­rers be­züg­lich:

a.
der Be­zah­lung der aus­ste­hen­den For­de­run­gen nach der Aus­stel­lung ei­nes Ver­lust­scheins;
b.
der Rück­er­stat­tun­gen an den Kan­ton nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 5 KVG.422

3 Der Kan­ton über­nimmt die Kos­ten der Re­vi­si­ons­stel­le, wenn er ei­ne an­de­re Re­vi­si­ons­stel­le als die­je­ni­ge nach Ar­ti­kel 25 KVAG423 be­zeich­net.424

421 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

422 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

423 SR 832.12

424 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

Art. 105k Zahlungen der Kantone an die Versicherer 425  

1 Bei Ein­gang der Per­so­nen­da­ten und der Mel­dun­gen über die Ver­lust­schei­ne kann die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de dem Ver­si­che­rer die Per­so­nen­da­ten nach Ar­ti­kel 105g für die Ver­si­cher­ten über­mit­teln, für die sie aus­ste­hen­de Be­trä­ge über­nimmt.

2 Der Kan­ton, in dem der Ver­lust­schein aus­ge­stellt wur­de, be­zahlt dem Ver­si­che­rer die For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 4 des Ge­set­zes nach Ab­zug der Rück­er­stat­tun­gen nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 5 des Ge­set­zes bis zum 30. Ju­ni. Über­stei­gen die Rück­er­stat­tun­gen die For­de­run­gen, so zahlt der Ver­si­che­rer dem ak­tu­el­len Wohn­kan­ton bis zum 30. Ju­ni den Dif­fe­renz­be­trag zu­rück.

3 Rich­tet ein Kan­ton ei­ne Prä­mi­en­ver­bil­li­gung für einen Zeit­raum aus, für den der Ver­si­che­rer ihm be­reits ei­ne For­de­rung ge­mä­ss Ar­ti­kel 64a Ab­satz 3 KVG in sei­ner Schluss­ab­rech­nung be­kannt­ge­ge­ben hat, so er­stat­tet der Ver­si­che­rer 85 Pro­zent die­ser Prä­mi­en­ver­bil­li­gung an den Kan­ton zu­rück. Die For­de­run­gen ge­gen­über der ver­si­cher­ten Per­son wer­den auf dem Ver­lust­schein oder dem gleich­wer­ti­gen Rechts­ti­tel um den Be­trag der gan­zen Prä­mi­en­ver­bil­li­gung ver­min­dert.426

425 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

426 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6723).

Art. 105l Wechsel des Versicherers bei Säumigkeit 427  

1 Säu­mig im Sin­ne von Ar­ti­kel 64a Ab­satz 6 des Ge­set­zes ist die ver­si­cher­te Per­son ab Zu­stel­lung der Mah­nung nach Ar­ti­kel 105b Ab­satz 1.

2 Kün­digt ei­ne säu­mi­ge ver­si­cher­te Per­son ihr Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis, so muss der Ver­si­che­rer sie in­for­mie­ren, dass die Kün­di­gung kei­ne Wir­kung ent­fal­tet, wenn die bis einen Mo­nat vor Ab­lauf der Kün­di­gungs­frist ge­mahn­ten Prä­mi­en, Kos­ten­be­tei­li­gun­gen und Ver­zugs­zin­se so­wie die bis zu die­sem Zeit­punkt auf­ge­lau­fe­nen Be­trei­bungs­kos­ten bis zum Ab­lauf der Kün­di­gungs­frist nicht voll­stän­dig be­zahlt sind.

3 Sind die aus­ste­hen­den Be­trä­ge nach Ab­satz 2 beim Ver­si­che­rer nicht recht­zei­tig ein­ge­trof­fen, so muss die­ser die be­trof­fe­ne Per­son in­for­mie­ren, dass sie wei­ter­hin bei ihm ver­si­chert ist und frü­he­s­tens auf den nächst­mög­li­chen Ter­min nach Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1 und 2 des Ge­set­zes den Ver­si­che­rer wech­seln kann. Der Ver­si­che­rer muss zu­dem den neu­en Ver­si­che­rer in­ner­halb von 60 Ta­gen dar­über in­for­mie­ren, dass die ver­si­cher­te Per­son wei­ter­hin bei ihm ver­si­chert ist.

427 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 105m in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island, in Norwegen oder im Vereinigten Königreich 428  

1 Ist es nach dem Recht ei­nes Mit­glied­staats der Eu­ro­päi­schen Uni­on, Is­lands, Nor­we­gens oder des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs mög­lich, dass der Schwei­zer Ver­si­che­rer die un­be­zahl­ten Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen ein­bringt, so sind fol­gen­de Be­stim­mun­gen an­wend­bar auf Ver­si­cher­te, die in ei­nem sol­chen Staat woh­nen und die fäl­li­gen Prä­mi­en oder Kos­ten­be­tei­li­gun­gen nicht be­zah­len:429

a.
Ar­ti­kel 64a Ab­sät­ze 1–7 des Ge­set­zes und die Ar­ti­kel 105b–105l auf:
1.
Grenz­gän­ger und Grenz­gän­ge­rin­nen so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge,
2.
Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Nie­der­ge­las­se­nen, von Auf­ent­hal­tern und Auf­ent­hal­te­rin­nen und von Kurz­auf­ent­hal­tern und Kurz­auf­ent­hal­te­rin­nen,
3.
Be­zü­ger und Be­zü­ge­rin­nen ei­ner Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge;
b.
Ar­ti­kel 64a Ab­sät­ze 1, 2 und 6 des Ge­set­zes und die Ar­ti­kel 105b und 105l auf Rent­ne­rin­nen und Rent­nern so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge; der Ver­si­che­rer über­nimmt die Ver­lust­schei­ne.

2 Ist es nach dem Recht ei­nes Mit­glied­staats der Eu­ro­päi­schen Uni­on, Is­lands, Nor­we­gens oder des Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reichs nicht mög­lich, dass der Schwei­zer Ver­si­che­rer die un­be­zahl­ten Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen ein­bringt, so hat der Ver­si­che­rer der ver­si­cher­ten Per­son, die die fäl­li­gen Prä­mi­en oder Kos­ten­be­tei­li­gun­gen nicht be­zahlt, nach min­des­tens ei­ner schrift­li­chen Mah­nung, ei­ne Zah­lungs­auf­for­de­rung zu­zu­stel­len, ihr ei­ne Nach­frist von 30 Ta­gen ein­zuräu­men und sie auf die Fol­gen des Zah­lungs­ver­zugs hin­zu­wei­sen. Be­zahlt die ver­si­cher­te Per­son trotz Zah­lungs­auf­for­de­rung die Prä­mi­en, Kos­ten­be­tei­li­gun­gen und Ver­zugs­zin­se nicht in­nert der ge­setz­ten Frist, so kann der Ver­si­che­rer die Über­nah­me der Kos­ten für die Leis­tun­gen auf­schie­ben. Gleich­zei­tig muss er die ver­si­cher­te Per­son und den zu­stän­di­gen aus­hel­fen­den Trä­ger am Wohn­ort der ver­si­cher­ten Per­son in­for­mie­ren. Der Auf­schub en­det, so­bald die ge­mahn­ten Prä­mi­en und Kos­ten­be­tei­li­gun­gen so­wie die an­ge­fal­le­nen Ver­zugs­zin­se be­zahlt sind. Der Ver­si­che­rer darf wäh­rend ei­nes Auf­schubs der Über­nah­me der Kos­ten die Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen mit ge­schul­de­ten Prä­mi­en oder Kos­ten­be­tei­li­gun­gen ver­rech­nen.430

428 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

429 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 26. Okt. 2022 über die Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Be­reich der Kran­ken­ver­si­che­rung zur Um­set­zung des Ab­kom­mens zur Ko­or­di­nie­rung der so­zia­len Si­cher­heit zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich von Gross­bri­tan­ni­en und Nordir­land, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 658).

430 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 26. Okt. 2022 über die Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Be­reich der Kran­ken­ver­si­che­rung zur Um­set­zung des Ab­kom­mens zur Ko­or­di­nie­rung der so­zia­len Si­cher­heit zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich von Gross­bri­tan­ni­en und Nordir­land, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 658).

4. Kapitel: Prämienverbilligung durch die Kantone431

431 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 3. Juli 2001, in Kraft seit 1. Juni 2002 (AS 2002 915).

1. Abschnitt: Anspruchsberechtigte 432

432 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 22. Juni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 106 Prämienverbilligung durch die Kantone für Versicherte mit einer Aufenthaltsbewilligung, die mindestens drei Monate gültig ist 433  

An­spruch auf Prä­mi­en­ver­bil­li­gung ha­ben auch ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und f, so­weit sie die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen des Kan­tons er­fül­len.

433 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Mai 2002, in Kraft seit 1. Ju­ni 2002 (AS 2002 1633).

Art. 106a Prämienverbilligung durch die Kantone für Versicherte, die in einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, in Island, in Norwegen oder im Vereinigten Königreich wohnen 434  

1 Die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung rich­tet sich nach Ar­ti­kel 65a des Ge­set­zes:

a.
für Ver­si­cher­te, die ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zie­hen, so­lan­ge sie in der Schweiz er­werbs­tä­tig sind oder ei­ne Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung be­zie­hen;
b.
für ver­si­cher­te Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge ei­ner ver­si­cher­ten Per­son nach Buch­sta­be a, selbst wenn ein an­de­rer ver­si­cher­ter Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger nur ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zieht;
c.
für ver­si­cher­te Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge ei­ner ver­si­cher­ten Per­son, die in der Schweiz er­werbs­tä­tig ist oder ei­ne Leis­tung der schwei­ze­ri­schen Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung be­zieht, selbst wenn ein an­de­rer ver­si­cher­ter Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ger nur ei­ne schwei­ze­ri­sche Ren­te be­zieht.

2 Die Kan­to­ne dür­fen bei der Prü­fung der be­schei­de­nen wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se der in ei­nem Mit­glied­staat der Eu­ro­päi­schen Uni­on, in Is­land, in Nor­we­gen oder im Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich woh­nen­den Ver­si­cher­ten das Ein­kom­men und das Rein­ver­mö­gen der­je­ni­gen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen, die dem Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 66a des Ge­set­zes un­ter­stellt sind, nicht be­rück­sich­ti­gen.435

434 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 955).

435 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 955).

2. Abschnitt: Durchführung der Prämienverbilligung436

436 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 22. Juni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3527).

Art. 106b Meldungen des Kantons  

1 Der Kan­ton be­stimmt ei­ne Stel­le, wel­che die Da­ten mit den Ver­si­che­rern nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 des Ge­set­zes aus­tauscht.

2 Er mel­det dem Ver­si­che­rer:

a.
die ver­si­cher­ten Per­so­nen, die An­spruch auf Prä­mi­en­ver­bil­li­gung ha­ben;
b.
die Hö­he der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung je be­rech­tig­te Per­son und Mo­nat auf fünf Rap­pen ge­run­det;
c.
den Zeit­raum in Mo­na­ten, für den die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung aus­ge­rich­tet wird.

3 Er legt die Ter­mi­ne für sei­ne Mel­dun­gen, die Mel­dun­gen nach Ar­ti­kel 106c Ab­sät­ze 1 und 2 und die Lie­fe­rung der Jah­res­rech­nung nach Ar­ti­kel 106c Ab­satz 3 fest.

Art. 106c Aufgaben des Versicherers  

1 Der Ver­si­che­rer teilt dem Kan­ton mit, ob er die Mel­dung ei­ner bei ihm ver­si­cher­ten Per­son zu­ord­nen kann.

2 Er mel­det dem Kan­ton we­sent­li­che Än­de­run­gen im Ver­hält­nis zwi­schen der ver­si­cher­ten Per­son und ihm. Das EDI kann fest­le­gen, wel­che Än­de­run­gen als we­sent­lich gel­ten.

3 Der Ver­si­che­rer legt dem Kan­ton ei­ne Jah­res­rech­nung vor. Die­se um­fasst je be­rech­tig­te Per­son die Per­so­nen­da­ten nach Ar­ti­kel 105g, den be­trof­fe­nen Zeit­raum, die Mo­natsprä­mi­en der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung und die aus­ge­rich­te­ten Be­trä­ge.

4 Der Ver­si­che­rer gibt die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung je ver­si­cher­te Per­son und Mo­nat auf der Prä­mi­en­rech­nung an. Er darf die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung nicht auf dem Ver­si­che­rungs­aus­weis an­ge­ben.

5 Er be­zahlt der ver­si­cher­ten Per­son die Dif­fe­renz in­ner­halb von 60 Ta­gen aus, wenn sei­ne rest­li­chen Prä­mi­en­for­de­run­gen für das lau­fen­de Ka­len­der­jahr und sei­ne an­de­ren fäl­li­gen For­de­run­gen aus der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung, für die kein Ver­lust­schein vor­liegt, klei­ner sind als:

a.
die vom Kan­ton ge­währ­te Prä­mi­en­ver­bil­li­gung; vor­be­hal­ten blei­ben kan­to­na­le Re­ge­lun­gen, wo­nach die Prä­mie höchs­tens bis zu ih­rem vol­len Um­fang ver­bil­ligt wer­den kann und wo­nach klei­ne Be­trä­ge nicht aus­ge­rich­tet wer­den;
b.
der vom Kan­ton ge­währ­te Pau­schal­bei­trag für die ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be d des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 2006437 über Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung.

6 Der Kan­ton kann vor­se­hen, dass der Ver­si­che­rer ihm die Per­so­nen­da­ten nach Ar­ti­kel 105g und wei­te­re Da­ten für sei­ne Ver­si­cher­ten im be­tref­fen­den Kan­ton mit­teilt.

Art. 106d Datenaustausch  

1 Die Mel­dun­gen nach den Ar­ti­keln 106b und 106c ent­hal­ten die Per­so­nen­da­ten nach Ar­ti­kel 105g. Der Kan­ton kann die Mel­dung wei­te­rer Da­ten vor­se­hen.

2 Das EDI kann nach An­hö­rung der Kan­to­ne und der Ver­si­che­rer tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Vor­ga­ben für den Da­ten­aus­tausch und das Da­ten­for­mat fest­le­gen.

Art. 106e Kosten  

Die Kan­to­ne und die Ver­si­che­rer tra­gen die ih­nen aus dem Voll­zug der Prä­mi­en­ver­bil­li­gung er­wach­sen­den Kos­ten.

2. Teil: Freiwillige Taggeldversicherung

Art. 107 und 108438  

438 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 der Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ver­ord­nung vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5165).

Art. 108a Prämienbezahlung, Verzugs- und Vergütungszinsen 439  

Die Ar­ti­kel 90, 90a, und 105a sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

439 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002 (AS 2002 3908). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Aug. 2007 (AS 20073573).

Art. 109 Beitritt  

Je­de Per­son, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 67 Ab­satz 1 des Ge­set­zes er­füllt, kann zu den glei­chen Be­din­gun­gen, na­ment­lich hin­sicht­lich der Dau­er und der Hö­he des Tag­gel­des, wie sie für die an­de­ren Ver­si­cher­ten gel­ten, der Tag­geld­ver­si­che­rung bei­tre­ten, so­weit da­durch vor­aus­sicht­lich kei­ne Über­ent­schä­di­gung ent­steht.

3. Teil: Koordinationsregeln

1. Titel: Leistungskoordination

1. Kapitel: Verhältnis zu anderen Sozialversicherungen

1. Abschnitt: Abgrenzung der Leistungspflicht

Art. 110 Grundsatz 440  

So­weit in ei­nem Ver­si­che­rungs­fall Leis­tun­gen der Kran­ken­ver­si­che­rung mit gleich­ar­ti­gen Leis­tun­gen der Un­fall­ver­si­che­rung nach dem UVG441, der Mi­li­tär­ver­si­che­rung, der Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung, der In­va­li­den­ver­si­che­rung oder dem Er­w­erb­ser­satz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 1952442 für Dienst­leis­ten­de und bei Mut­ter­schaft zu­sam­men­tref­fen, ge­hen die Leis­tun­gen die­ser an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­run­gen vor. Ar­ti­kel 128 der Ver­ord­nung vom 20. De­zem­ber 1982443 über die Un­fall­ver­si­che­rung bleibt vor­be­hal­ten.

440 Fas­sung ge­mä­ss Art. 45 Ziff. I der V vom 24. Nov. 2004 zum Er­w­erb­ser­satz­ge­setz, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 1251).

441 SR 832.20

442 SR 834.1

443 SR 832.202

Art. 111 Unfallmeldung  

Die Ver­si­cher­ten ha­ben Un­fäl­le, die nicht bei ei­nem UVG-Ver­si­che­rer oder bei der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an­ge­mel­det sind, ih­rem Kran­ken­ver­si­che­rer zu mel­den. Sie ha­ben Aus­kunft zu ge­ben über:444

a.
Zeit, Ort, Her­gang und Fol­gen des Un­fal­les;
b.
den be­han­deln­den Arzt, die be­han­deln­de Ärz­tin oder das Spi­tal;
c.
all­fäl­li­ge be­trof­fe­ne Haft­pflich­ti­ge und Ver­si­che­run­gen.

444 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

2. Abschnitt: Vorleistungspflicht

Art. 112 Im Verhältnis zur Unfallversicherung und zur Militärversicherung  

1 Ist bei Krank­heit oder Un­fall die Leis­tungs­pflicht der Un­fall­ver­si­che­rung nach UVG445 oder der Mi­li­tär­ver­si­che­rung zwei­fel­haft, so darf der Kran­ken­ver­si­che­rer die bei ihm ver­si­cher­ten Leis­tun­gen oh­ne An­trag bei vol­ler Wah­rung sei­ner Rück­er­stat­tungs­rech­te von sich aus vor­läu­fig aus­rich­ten.446

2 Ist ei­ne Per­son bei meh­re­ren Kran­ken­ver­si­che­rern für Tag­geld ver­si­chert, so ist je­der die­ser Ver­si­che­rer vor­leis­tungs­pflich­tig.

445 SR 832.20

446 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 113 Im Verhältnis zur Invalidenversicherung  

Hat sich ei­ne ver­si­cher­te Per­son so­wohl beim Kran­ken­ver­si­che­rer als auch bei der In­va­li­den­ver­si­che­rung zum Leis­tungs­be­zug an­ge­mel­det, so hat der Kran­ken­ver­si­che­rer vor­läu­fig für die Kran­ken­pfle­ge­kos­ten Gut­spra­che zu er­tei­len oder Zah­lun­gen zu leis­ten, bis fest­steht, wel­che Ver­si­che­rung den Fall über­nimmt.

Art. 114 Informationspflicht 447  

Der vor­leis­ten­de Kran­ken­ver­si­che­rer macht die ver­si­cher­te Per­son auf die Rück­er­stat­tungs­ord­nung von Ar­ti­kel 71 ATSG auf­merk­sam.

447 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 115448  

448 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 116 Unterschiedliche Tarife  

1 Bei Vor­leis­tung durch den Kran­ken­ver­si­che­rer ha­ben die an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rer den Leis­tungs­er­brin­gern ei­ne all­fäl­li­ge Dif­fe­renz zwi­schen dem für sie gel­ten­den Ta­rif und dem vom Kran­ken­ver­si­che­rer an­ge­wand­ten Ta­rif nach­zu­zah­len.

2 Hat der Kran­ken­ver­si­che­rer Leis­tungs­er­brin­gern auf­grund sei­ner Ta­ri­fe mehr ver­gü­tet, als auf­grund der für die an­de­ren Ver­si­che­run­gen gel­ten­den Ta­ri­fe ge­schul­det ge­we­sen wä­re, so ha­ben ihm die Leis­tungs­er­brin­ger die Dif­fe­renz zu­rück­zu­er­stat­ten.

3. Abschnitt: Rückvergütung von Leistungen anderer Sozialversicherer

Art. 117 Grundsatz  

1 Hat der Kran­ken­ver­si­che­rer an­stel­le ei­nes an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rers zu Un­recht Leis­tun­gen aus­ge­rich­tet oder hat dies ein an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­rer an­stel­le des Kran­ken­ver­si­che­rers ge­tan, so muss der ent­las­te­te Ver­si­che­rer den Be­trag, um den er ent­las­tet wur­de, dem an­de­ren Ver­si­che­rer rück­ver­gü­ten, höchs­tens je­doch bis zu sei­ner ge­setz­li­chen Leis­tungs­pflicht.

2 Sind meh­re­re Kran­ken­ver­si­che­rer rück­ver­gü­tungs­be­rech­tigt oder rück­ver­gü­tungs­pflich­tig, so be­misst sich ihr An­teil nach den Leis­tun­gen, die sie er­bracht ha­ben oder hät­ten er­brin­gen sol­len.

3 Der Rück­ver­gü­tungs­an­spruch er­lischt fünf Jah­re nach der Aus­rich­tung der Leis­tung.

Art. 118 Auswirkungen auf die Versicherten  

1 In lau­fen­den Ver­si­che­rungs­fäl­len sorgt der wei­ter­hin leis­tungs­pflich­ti­ge Ver­si­che­rer für die Aus­rich­tung der Leis­tun­gen nach den für ihn gel­ten­den Vor­schrif­ten. Er in­for­miert die ver­si­cher­te Per­son dar­über.

2 Hät­te die ver­si­cher­te Per­son bei ei­ner sach­ge­rech­ten Be­hand­lung des Fal­les hö­he­re Geld­leis­tun­gen emp­fan­gen, als ihr aus­ge­rich­tet wur­den, so ver­gü­tet ihr der rück­ver­gü­tungs­pflich­ti­ge Ver­si­che­rer die Dif­fe­renz. Dies gilt auch dann, wenn das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis in­zwi­schen auf­ge­löst wur­de.

Art. 119 Unterschiedliche Tarife  

1 Der rück­ver­gü­tungs­pflich­ti­ge Ver­si­che­rer er­stat­tet den Leis­tungs­er­brin­gern ei­ne all­fäl­li­ge Dif­fe­renz zwi­schen dem Ta­rif, den der rück­ver­gü­tungs­be­rech­tig­te Ver­si­che­rer an­ge­wandt hat, und dem Ta­rif, der für ihn sel­ber gilt.

2 Hat der rück­ver­gü­tungs­be­rech­tig­te Ver­si­che­rer mehr er­stat­tet, als auf­grund der für den rück­ver­gü­tungs­pflich­ti­gen Ver­si­che­rer gel­ten­den Ta­ri­fe ge­schul­det ge­we­sen wä­re, müs­sen die Leis­tungs­er­brin­ger dem rück­ver­gü­tungs­be­rech­tig­ten Ver­si­che­rer die Dif­fe­renz zu­rück­er­stat­ten.

4. Abschnitt: Informationspflicht der Versicherer449

449 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 120  

Die Ver­si­cher­ten sind über die Be­kannt­ga­be von Da­ten (Art. 84a KVG) und über ge­leis­te­te Ver­wal­tungs­hil­fe (Art. 32 Abs. 2 ATSG und Art. 82 KVG) zu in­for­mie­ren.

Art. 121  

Auf­ge­ho­ben

2. Kapitel: Überentschädigung

Art. 122450  

1 Ei­ne Über­ent­schä­di­gung bei Sach­leis­tun­gen liegt in dem Mas­se vor, als die je­wei­li­gen So­zi­al­ver­si­che­rungs­leis­tun­gen für den­sel­ben Ge­sund­heits­scha­den na­ment­lich die fol­gen­den Gren­zen über­stei­gen:

a.
die der ver­si­cher­ten Per­son ent­stan­de­nen Dia­gno­se- und Be­hand­lungs­kos­ten;
b.
die der ver­si­cher­ten Per­son ent­stan­de­nen Pfle­ge­kos­ten und an­de­re un­ge­deck­te Krank­heits­kos­ten;

2 Ist die ver­si­cher­te Per­son bei mehr als ei­nem Kran­ken­ver­si­che­rer für Tag­geld ge­mä­ss den Ar­ti­keln 67–77 des Ge­set­zes ver­si­chert, gilt als Über­ent­schä­di­gungs­gren­ze die­je­ni­ge von Ar­ti­kel 69 Ab­satz 2 ATSG. Sind die Leis­tun­gen zu kür­zen, so ist je­der Ver­si­che­rer im Ver­hält­nis des von ihm ver­si­cher­ten Tag­gel­des zum Ge­samt­be­trag der ver­si­cher­ten Tag­gel­der leis­tungs­pflich­tig.

450 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

2. Titel: …

Art. 123126451  

451 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

4. Teil: Verfügung, Kosten der Bekanntgabe und Publikation von Daten 452

452 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 127 Verfügung 453  

Wird ei­ne Ver­fü­gung auf Grund von Ar­ti­kel 51 Ab­satz 2 ATSG ver­langt, so hat der Ver­si­che­rer sie in­ner­halb von 30 Ta­gen zu er­las­sen.

453 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000 (AS 2000 2911). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 128129454  

454 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

Art. 130 Kosten der Bekanntgabe und Publikation von Daten 455456  

1 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 84a Ab­satz 5 des Ge­set­zes wird ei­ne Ge­bühr er­ho­ben, wenn die Da­ten­be­kannt­ga­be zahl­rei­che Ko­pi­en oder an­de­re Ver­viel­fäl­ti­gun­gen oder be­son­de­re Nach­for­schun­gen er­for­dert. Die Hö­he die­ser Ge­bühr ent­spricht den in den Ar­ti­keln 14 und 16 der Ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 1969457 über Kos­ten und Ent­schä­di­gun­gen im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren fest­ge­setz­ten Be­trä­gen.

2 Für Pu­bli­ka­tio­nen nach Ar­ti­kel 84a Ab­satz 3 des Ge­set­zes wird ei­ne kos­ten­de­cken­de Ge­bühr er­ho­ben.

3 Die Ge­bühr kann we­gen Be­dürf­tig­keit der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son oder aus an­de­ren wich­ti­gen Grün­den er­mäs­sigt oder er­las­sen wer­den.

455 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2911).

456 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3908).

457 SR 172.041.0

5. Teil: Schlussbestimmungen

1. Titel: Übergangsbestimmungen

Art. 131458  

458 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 132 Bestehende Versicherungsverhältnisse  

1 Die Kran­ken­kas­sen kön­nen beim In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes be­ste­hen­de Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis­se mit Per­so­nen, die der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nicht un­ter­ste­hen und auch nicht auf Ge­such hin un­ter­stellt wer­den kön­nen, bis spä­tes­tens am 31. De­zem­ber 1996 wei­ter­füh­ren. Die­se Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis­se rich­ten sich nach dem bis­he­ri­gen Recht.

2 Ein neu­es Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis nach Ab­satz 1 darf nur be­grün­det wer­den, wenn da­mit die Wei­ter­füh­rung bis zum 31. De­zem­ber 1996 ei­ner ent­spre­chen­den Ver­si­che­rungs­de­ckung ge­währ­leis­tet wird, die von ei­nem Ver­si­che­rer ge­währt wor­den war, der auf die Fort­füh­rung der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung ver­zich­tet hat (Art. 99 KVG).

3 Die Kran­ken­kas­sen kön­nen den Per­so­nen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 auf ver­trag­li­cher Ba­sis ei­ne Fort­dau­er des Ver­si­che­rungs­schut­zes nach dem 31. De­zem­ber 1996 an­bie­ten. Der Ver­trag kann bei der glei­chen Kran­ken­kas­se oder bei ei­nem an­de­ren Ver­si­che­rer nach Ar­ti­kel 11 des Ge­set­zes ab­ge­schlos­sen wer­den. Die Fi­nan­zie­rung von Leis­tun­gen, wel­che den­je­ni­gen der ob­li­ga­to­ri­schen Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung ent­spre­chen, rich­tet sich nach den Grund­sät­zen der so­zia­len Kran­ken­ver­si­che­rung. Die Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis­se un­ter­lie­gen dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz459.460

4 Läuft ei­ne vor dem 1. Ja­nu­ar 1997 be­gon­ne­ne Be­hand­lung nach die­sem Da­tum wei­ter, so hat die Kran­ken­kas­se das Ver­si­che­rungs­ver­hält­nis bis zum Ab­schluss die­ser Be­hand­lung nach al­tem Recht wei­ter­zu­füh­ren.461

459SR 221.229.1

460Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 19963139).

461Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 19963139).

Art. 133462  

462Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 1997, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 1639).

Art. 134 Leistungserbringer  

1 Leis­tungs­er­brin­ger im Sin­ne der Ar­ti­kel 44–54, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens des Ge­set­zes ge­stützt auf ei­ne Be­wil­li­gung nach al­tem Recht für die Kran­ken­ver­si­che­rung tä­tig sind, blei­ben zu­ge­las­sen, wenn sie in­nert ei­nem Jahr nach In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes nach kan­to­na­lem Recht zu­ge­las­sen sind.

2 Lo­go­pä­den und Lo­go­pä­din­nen so­wie Er­näh­rungs­be­ra­ter und Er­näh­rungs­be­ra­te­rin­nen, wel­che die Zu­las­sungs­be­din­gun­gen die­ser Ver­ord­nung nur teil­wei­se er­fül­len, aber vor dem In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes ih­re Aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen und ih­ren Be­ruf selb­stän­dig aus­ge­übt ha­ben, kön­nen un­ter dem neu­en Recht für die Kran­ken­ver­si­che­rung tä­tig sein, wenn sie in­nert vier Jah­ren nach In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes nach kan­to­na­lem Recht zu­ge­las­sen wer­den.463

3 La­bo­ra­to­ri­en, die be­reits nach den Ar­ti­keln 53 und 54 als Leis­tungs­er­brin­ger für die Durch­füh­rung ge­ne­ti­scher Un­ter­su­chun­gen zu­ge­las­sen sind, kön­nen sol­che Un­ter­su­chun­gen bis zum Be­wil­li­gungs­ent­scheid des BAG wei­ter durch­füh­ren, wenn sie:

a.
die Zu­las­sungs­be­din­gun­gen nach den Ar­ti­keln 53 und 54 er­fül­len; und
b.
in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten der Ver­ord­nung vom 14. Fe­bru­ar 2007464 über ge­ne­ti­sche Un­ter­su­chun­gen beim Men­schen beim BAG ein Be­wil­li­gungs­ge­such ein­rei­chen.465

463Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 19963139).

464 SR 810.122.1; in Kraft seit 1. April 2007.

465 Ein­ge­fügt durch Art. 37 Ziff. 2 der V vom 14. Fe­br. 2007 über ge­ne­ti­sche Un­ter­su­chun­gen beim Men­schen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 651).

Art. 135466  

466 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Fe­br. 2021, mit Wir­kung seit 1. April 2021 (AS 2021 152).

Art. 136467  

467 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477). Fas­sung vom 15. Nov. 2017 gül­tig vom 1. Jan. bis zum 31. Dez. 2018 (AS 2017 6723).

2. Titel: Inkrafttreten

Art. 137  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1996 in Kraft.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 17. September 1997 468

468 AS 1997 2272. Aufgehoben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 23. Februar 2000 469

469 AS 2000 889. Aufgehoben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 2. Oktober 2000 470

Das BAG kann für bestimmte Arzneimittelgruppen während höchstens fünf Jahren auf die Anpassung der Preise an die in Artikel 67 vorgesehene Preisstruktur verzichten oder eine gestaffelte Anpassung vorsehen.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. Mai 2002 471

471 AS 2002 1633. Aufgehoben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 26. Juni 2002 472

Für die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Änderung hängigen Verfahren gilt das neue Recht.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 6. Juni 2003 473

473 AS 2003 3249. Aufgehoben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 26. Mai 2004 474

1 Die Versicherer haben jede versicherte Person bis spätestens am 31. Oktober 2004 schriftlich über die von ihnen angebotenen neuen wählbaren Franchisen und die dafür gewährten Prämienreduktionen zu informieren.

2 Für die mit einer wählbaren Franchise versicherten Personen gilt ab dem 1. Januar 2005 die von ihrem Versicherer angebotene wählbare Franchise, die ihrer bisherigen Franchise entspricht oder die dieser am nächsten ist. Haben die nächstliegende höhere Franchise und die nächstliegende tiefere Franchise den gleichen Abstand zur bisherigen Franchise, so gilt die höhere. Die mit einer wählbaren Franchise versicherten Personen können jedoch eine andere Franchise wählen oder in die ordentliche Versicherung wechseln, wenn sie dies dem Versicherer bis spätestens am 30. November 2004 schriftlich mitteilen.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 3. Dezember 2004 475

1 Als Diplome im Sinne der Artikel 45, 47–49 und 50a gelten auch diejenigen Diplome, die von der von den Kantonen gemeinsam oder vom EDI bezeichneten Stelle vor Inkrafttreten dieser Änderung ausgestellt oder als gleichwertig anerkannt worden sind.

2 Für Versicherungsverhältnisse, die vor Inkrafttreten dieser Änderung von Artikel 103 Absatz 5 abgeschlossen worden sind, gilt die bisherige Regelung für die vereinbarte Vertragsdauer, höchstens aber bis zum 31. Dezember 2005.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 9. November 2005 476

476 AS 2005 5639. Aufgehoben durch Ziff. IV 51 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 26. April 2006 477

1 Die Versicherer müssen die Vorschriften von Artikel 6a bis zum 1. August 2006 anwenden.

2 Für versicherte Personen, deren Versicherungspflicht wegen Militärdienst vor dem 1. Juli 2006 sistiert wird, wird Artikel 10a in seiner bisherigen Fassung angewendet478.

3 Die Artikel 65–65c sowie 66a gelten für die Arzneimittel, die vor dem Inkrafttreten dieser Änderung in die Spezialitätenliste aufgenommen worden sind.

4479

5480

478 AS 2001138

479 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2007, mit Wirkung seit 1. Aug. 2007 (AS 20073573).

480 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 22. Juni 2011, mit Wirkung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3449).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 27. Juni 2007 481

1 Für Originalpräparate, die vor dem Inkrafttreten dieser Änderung in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden, gilt Artikel 65a in der Fassung vom 26. April 2006482.

2 Originalpräparate und Generika, die zwischen dem 1. Januar 1993 und dem 31. Dezember 2002 in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden, werden bis zum 30. Juni 2008 daraufhin überprüft, ob sie die Aufnahmebedingungen noch erfüllen. Das EDI legt das Verfahren der Überprüfung fest.

3 Artikel 66 gilt auch für Arzneimittel, die vor dem 10. Mai 2006 in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden.

4 Für Prämien, die vor dem 1. August 2007 fällig wurden, und Kostenbeteiligungen an Leistungen, die vor dem 1. August 2007 erbracht wurden, ist Artikel 105b Absätze 1 und 2 nicht anwendbar.

5 Bei am 1. August 2007 bestehenden Aufschüben von Kostenübernahmen für Leistungen ist Artikel 105c Absatz 2 nicht anwendbar.

6 Unbezahlte Prämien und Kostenbeteiligungen sowie Verzugszinse und Betreibungskosten, die vor dem 1. Januar 2006 angefallen sind, verhindern einen Wechsel des Versicherers nicht.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. August 2007 483

Die Bestimmungen dieser Verordnung zur Revisionsstelle gelten vom ersten Geschäftsjahr an, das mit Inkrafttreten dieser Änderung oder danach beginnt.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. Oktober 2008 484

1 Die Organisation nach Artikel 49 Absatz 2 des Gesetzes muss ihre Tätigkeit spätestens am 31. Januar 2009 aufnehmen. Die Tarifpartner und die Kantone müssen den Bundesrat über das Datum des Beginns der Tätigkeit der Organisation in Kenntnis setzen und ihm die Statuten der Organisation übermitteln.

2 Das erste Gesuch um Genehmigung des Tarifvertrags nach Artikel 59d muss dem Bundesrat spätestens am 30. Juni 2009 unterbreitet werden. Der Tarifvertrag muss zusätzlich zur einheitlichen Tarifstruktur und zu den Anwendungsmodalitäten des Tarifs einen gemeinsamen Vorschlag der Tarifpartner über die bei der Einführung der leistungsbezogenen Pauschalen erforderlichen Begleitmassnahmen enthalten. Dafür vereinbaren die Tarifpartner namentlich Instrumente zur Überwachung der Entwicklung der Kosten und der Leistungsmengen (Monitoring) sowie die Korrekturmassnahmen.

2bis Das Monitoring nach Absatz 2 umfasst insbesondere pro Leistungserbringer die Entwicklung der Fallzahl, der abgerechneten Kosten und im Falle eines Vergütungsmodells vom Typus Diagnosis Related Groups (DRG) die Entwicklung des Case Mix Index (CMI). Das Monitoring über sämtliche Bereiche nach Artikel 49 Absatz 1 des Gesetzes, einschliesslich der vor- und nachgelagerten Bereiche, muss insbesondere gewährleisten, dass neben dem Korrekturmechanismus nach Absatz 2ter zusätzliche Korrekturmassnahmen von den Tarifpartnern durchgeführt werden können. Können sich die Tarifpartner nicht auf ein entsprechendes Monitoring einigen, übermitteln die Leistungserbringer den Versicherern die dazu notwendigen Informationen ab dem Einführungszeitpunkt nach Absatz 1 der Übergangsbestimmungen der Änderung vom 21. Dezember 2007 des Gesetzes bis zum Abschluss der Korrekturmassnahmen quartalsweise. Die Versicherer führen gemeinsam ein Monitoring durch und veröffentlichen halbjährlich eine Auswertung als Grundlage für Korrekturmassnahmen der Tarifpartner.485

2ter Können sich die Tarifpartner im Falle eines Vergütungsmodells vom Typus DRG nicht auf gesamtschweizerisch einheitliche Korrekturmassnahmen nach Absatz 2 einigen, so muss der Leistungserbringer in den ersten beiden Jahren nach Einführung des Vergütungsmodells sowohl bei einer ungerechtfertigten Erhöhung um mehr als 2 Prozent, des effektiven CMI im Abrechnungsjahr gegenüber dem vereinbarten CMI als auch der effektiven Fallzahl im Abrechnungsjahr gegenüber der bei der Vereinbarung des CMI berücksichtigten Fallzahl, die Mehrerträge innerhalb des Folgejahres anteilsmässig nach Artikel 49a des Gesetzes rückvergüten. Die Umsetzungsmodalitäten werden zwischen Leistungserbringern und Versicherern vereinbart.486

3 Die Tarifpartner müssen dem Bundesrat den Betrag des Fallbeitrags nach Artikel 59e spätestens zusammen mit dem ersten Genehmigungsgesuch nach Absatz 2 zur Genehmigung unterbreiten.

4 In Abweichung zu den Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. Oktober 2008487 der Verordnung vom 3. Juli 2002488 über die Kostenermittlung und die Leistungserfassung durch Spitäler, Geburtshäuser und Pflegeheime in der Krankenversicherung erfolgt im Jahr 2012 die Abgeltung der Anlagenutzungskosten im Falle eines Vergütungsmodells vom Typus DRG mittels eines Zuschlags auf den in den Tarifverträgen verhandelten Basispreisen. Der Zuschlag beträgt 10 Prozent.489

485 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Dez. 2011 (AS 2011 5037).

486 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Dez. 2011 (AS 2011 5037).

487 AS 2008 5105

488 SR 832.104

489 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Dez. 2011 (AS 2011 5037).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 13. März 2009 490

Die gemeinsame Einrichtung informiert in Zusammenarbeit mit dem BAG, den rentenauszahlenden Stellen und den zuständigen Auslandvertretungen die Rentnerinnen und Rentner, die in einem neuen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft wohnen, bis spätestens drei Monate nach dem Inkrafttreten des Protokolls vom 27. Mai 2008491 über die Ausdehnung des Freizügigkeitsabkommens auf Bulgarien und Rumänien im Hinblick auf die Aufnahme von Bulgarien und Rumänien als Vertragsparteien infolge ihres Beitritts zur Europäischen Union über die Versicherungspflicht. Mit diesen Informationen gelten auch die in einem neuen Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaft wohnhaften Familienangehörigen als informiert. Der Bund übernimmt die der gemeinsamen Einrichtung entstehenden Kosten für die Information.

Übergangsbestimmungen der Änderung vom 24. Juni 2009 492

Für Pilotprojekte nach Artikel 36a, die vor dem Inkrafttreten der Änderung vom 24. Juni 2009 genehmigt wurden, wird die Projektdauer von vier Jahren um die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Änderung bereits abgelaufene Zeit gekürzt.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 1. Juli 2009 493

1 Das BAG überprüft die Fabrikabgabepreise der Originalpräparate, die zwischen dem 1. Januar 1955 und dem 31. Dezember 2006 in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden, daraufhin, ob sie die Aufnahmebedingungen noch erfüllen.

2 Das Unternehmen, das ein zu überprüfendes Originalpräparat vertreibt, ermittelt die Fabrikabgabepreise der in der Schweiz meistverkauften Packung in Deutschland, Dänemark, Grossbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Österreich aufgrund von Regelungen der entsprechenden Behörden oder Verbände. Es lässt diese Fabrikabgabepreise von einer zeichnungsberechtigten Person der jeweiligen Länderniederlassung bestätigen. Die Anzahl der in der Schweiz verkauften Packungen des Originalpräparates der letzten 12 Monate muss für sämtliche Handelsformen ausgewiesen und von einer zeichnungsberechtigten Person des Unternehmens in der Schweiz bestätigt werden.

3 Das Unternehmen, welches das Originalpräparat vertreibt, muss dem BAG die am 1. Oktober 2009 gültigen Fabrikabgabepreise bis zum 30. November 2009 mitteilen. Das BAG ermittelt den durchschnittlichen Fabrikabgabepreis anhand der geltenden Preise in Deutschland, Dänemark, Grossbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Österreich sowie den durchschnittlichen Wechselkurs der Monate April bis September 2009 und rechnet diesen Preis in Schweizer Franken um.

4 Das BAG senkt den Fabrikabgabepreis eines Originalpräparates mit Wirkung ab 1. März 2010 auf den nach Absatz 3 ermittelten durchschnittlichen Fabrikabgabepreis, wenn:

a.
der Fabrikabgabepreis des Originalpräparates am 1. Oktober 2009 (Ausgangswert) den nach Absatz 3 ermittelten Preis um mehr als 4 Prozent übersteigt;
b.
das Unternehmen bis zum 30. November 2009 kein Gesuch stellt, den Fabrikabgabepreis mit Wirkung ab 1. März 2010 auf einen Preis zu senken, welcher den Fabrikabgabepreis nach Absatz 3 um höchstens 4 Prozent übersteigt.

5 Die Preissenkung nach Absatz 4 kann stufenweise erfolgen. Beträgt die Preissenkung mehr als 15 Prozent des Ausgangswertes, so wird der Preis auf den 1. März 2010 auf 85 Prozent des Ausgangswertes und auf den 1. Januar 2011 auf den nach Absatz 3 ermittelten durchschnittlichen Fabrikabgabepreis gesenkt.

6 Generika, die bis zum Inkrafttreten der Änderung vom 1. Juli 2009 in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden, werden bis zum 1. Januar 2010 überprüft und per 1. März 2010 preislich angepasst. Im Zuge dieser ausserordentlichen Preisüberprüfung gelten Generika als wirtschaftlich, wenn ihre Fabrikabgabepreise mindestens 10 Prozent tiefer sind als die am 1. Oktober 2009 gültigen durchschnittlichen Fabrikabgabepreise der dazugehörenden Originalpräparate im Ausland. Berechnet wird der durchschnittliche Fabrikabgabepreis anhand der geltenden Preise des Originalpräparats in Deutschland, Dänemark, Grossbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Österreich.494

7 Der preisbezogene Zuschlag und der Zuschlag je Packung nach Artikel 67 Absatz 1quater werden bei allen Präparaten, die vor Inkrafttreten der Änderung vom 1. Juli 2009 in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden, bis zum 1. Januar 2010 überprüft und preislich per 1. März 2010 angepasst.

494 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Okt. 2009 (AS 2009 4759).

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 3. Dezember 2010 495

1 Die Versicherer müssen dem BAG das Anlagereglement innerhalb eines Jahres nach dem Inkrafttreten der Änderung vom 3. Dezember 2010 zur Kenntnis bringen.

2 Sie müssen ihr Vermögen bis zum Jahresabschluss vom 31. Dezember 2011 nach den Artikeln 80–80i anlegen. Anlagen nach Artikel 80d Absatz 1 Buchstabe d müssen bis zum 31. Dezember 2015 nach den Artikeln 80–80i angelegt werden.

3 Die Versicherer müssen Anlagen nach Artikel 80d Absatz 1 Buchstabe e, die bei Inkrafttreten der Änderung vom 3. Dezember 2010 bestehen, dem BAG innerhalb eines Jahres zur Genehmigung unterbreiten.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 22. Juni 2011 496

1 Die Versicherer müssen dafür sorgen, dass ihre Reserven innert fünf Jahren nach Inkrafttreten die Mindesthöhe nach Artikel 78a erreichen.

2 Vor diesem Zeitpunkt müssen die Versicherer, deren Reserven die Mindesthöhe nicht erreichen:

a.
über die Sicherheitsreserven nach Artikel 78 Absatz 4 des bisherigen Rechts verfügen; und
b.
sofern bei ihnen weniger als 50 000 Personen in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung versichert sind, über eine Rückversicherung verfügen.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 6. Juli 2011 497

Erhält ein Versicherer ein Gesuch um Kostenübernahme von einer nothilfeberechtigten Person, deren Asylentscheid vor dem Inkrafttreten dieser Änderung rechtskräftig wurde, so sind die Prämien und der Aufschlag nach dieser Änderung rückwirkend ab dem Inkrafttreten dieser Änderung geschuldet.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 2. November 2011 498

In Bezug auf Island, Liechtenstein und Norwegen gilt bis zum Inkrafttreten der Änderung vom …499 von Anhang K zum EFTA-Abkommen500 das bisherige Recht.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 4. Juli 2012 501

1 Jeder Versicherer muss bis zum 31. Dezember 2013 über eine zertifizierte Datenannahmestelle nach Artikel 59a Absatz 6 verfügen. Solange der Versicherer über keine zertifizierte Datenannahmestelle verfügt, ist eine systematische Weitergabe nach Artikel 59aAbsatz 3 von medizinischen Angaben nur möglich, wenn diese direkt an den Vertrauensarzt oder die Vertrauensärztin nach Artikel 57 des Gesetzes übermittelt werden.

2 Bis zur Festlegung der für sie anwendbaren Klassifikationen durch das EDI (Art. 59abis) geben die Leistungserbringer im ambulanten Bereich sowie in den Bereichen Rehabilitation und Psychiatrie die Diagnosen und Prozeduren nach den in den anwendbaren Tarifverträgen vereinbarten Modalitäten und Codierungen weiter.502

502 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4391, 2015 1177).

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 8. Mai 2013 503

Artikel 65f gilt auch für Gesuche um Indikationserweiterung oder um Änderung oder Aufhebung einer Limitierung, welche beim Inkrafttreten dieser Änderung noch beim BAG hängig sind.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 29. November 2013 504

1 Die von den Kantonen gestützt auf Artikel 2 Absatz 4bis ausgesprochenen Befreiungen bleiben bis zu ihrem Ablauf gültig.

2 Für Leistungen, die vor dem 1. März 2014 erbracht werden, gilt Artikel 104 Absatz 2 Buchstabe c in der Fassung der Änderung vom 3. Dezember 2010505. Massgebend ist das Behandlungsdatum.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 29. April 2015 506506

1 Im Jahr 2016 findet keine Überprüfung der Aufnahmebedingungen nach Artikel 65d statt.507

2 Die Bestimmungen der Änderung vom 29. April 2015 gelten auch für Gesuche, die beim Inkrafttreten dieser Änderung beim BAG hängig sind.

3 Für Verfügungen des BAG, die vor Inkrafttreten der Änderung vom 29. April 2015 erlassen wurden, gilt Artikel 71 Absätze 2–4 nicht.

4 Artikel 65d Absatz 3 Buchstabe c gilt nicht für die Überprüfung der Wirtschaftlichkeit von Originalpräparaten, die vor dem Inkrafttreten der Änderung vom 29. April 2015 in die Spezialitätenliste aufgenommen wurden.

5 Die Rückerstattung von Mehreinnahmen bei Arzneimitteln, die vor dem Inkrafttreten der Änderung vom 29. April 2015 in die Spezialitätenliste aufgenommen und bis dahin noch nicht nach Artikel 65d überprüft wurden, wird bei der nächsten Überprüfung der Aufnahmebedingungen alle drei Jahre nach Artikel 67 Absatz 2ter in der bisherigen Fassung beurteilt.

507 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. März 2016, in Kraft seit 1. Mai 2016 (AS 2016 1175).

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 9. Dezember 2016 508508

Für Gesuche um Anerkennung der Gleichwertigkeit von Weiterbildungstiteln in Labormedizin nach Artikel 54a, die vor dem Inkrafttreten der Änderung vom 9. Dezember 2016 eingereicht wurden, gilt das bisherige Recht.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 1. Februar 2017 509

1 Die Bestimmungen der Änderung vom 1. Februar 2017 gelten auch für Gesuche, die beim Inkrafttreten dieser Änderung beim BAG hängig sind.

2 Die erste Überprüfung der Aufnahmebedingungen nach Artikel 65d wird im Jahr 2017 durchgeführt.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 5. April 2017 510

1 Apothekerinnen und Apotheker, die sich bei Inkrafttreten der Änderung vom 5. April 2017 in der zweijährigen praktischen Weiterbildung in einer Apotheke befinden und über eine kantonale Bewilligung nach Artikel 65 Absatz 1bis MedBG511 verfügen, können innerhalb von zwei Jahren nach Inkrafttreten dieser Änderung zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zugelassen werden, wenn sie diese Weiterbildung bis dahin abgeschlossen haben.

2 Apothekerinnen und Apothekern, die bei Inkrafttreten der Änderung vom 5. April 2017 bereits zur Tätigkeit zulasten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung zugelassen sind, bleiben zugelassen.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 19. März 2021 512

512 AS 2021 188. Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 23. Juni 2021, mit Wirkung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 439).

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 26. Mai 2021 513

513 AS 2021 323. Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 23. Juni 2021, mit Wirkung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 439).

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 23. Juni 2021 514

1 Die Versicherer müssen den Kantonen innert sechs Monaten nach Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 die Daten zu den vor Inkrafttreten der Änderung des KVG vom 19. Juni 2020515 auf ihrem Gebiet zugelassenen Leistungserbringern zukommen lassen.

2 Die Listen der akutsomatischen Spitäler und der Geburtshäuser müssen innert vier Jahren nach Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 den Planungskriterien nach dieser Verordnung entsprechen.

3 Die Listen der Spitäler in den Bereichen Psychiatrie und Rehabilitation müssen innert sechs Jahren nach Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 den Planungskriterien nach dieser Verordnung entsprechen.

4 Die Listen der Pflegeheime müssen innert fünf Jahren nach Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 den Planungskriterien nach dieser Verordnung entsprechen.

5 Psychologische Psychotherapeuten und psychologische Psychotherapeutinnen, die beim Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 über eine psychotherapeutische Berufserfahrung in der psychotherapeutisch-psychiatrischen Versorgung von mindestens drei Jahren verfügen, die von einer qualifizierten Supervision begleitet wurde, werden zugelassen, auch wenn diese Berufserfahrung die Voraussetzungen nach Artikel 50c Buchstabe b nicht erfüllt. Bei einer Teilzeitbeschäftigung verlängert sich die Mindestdauer entsprechend.

6 Podologen und Podologinnen, die beim Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 über eine kantonale Bewilligung zur Behandlung von Risikopersonen in eigener fachlicher Verantwortung verfügen, sind zugelassen, wenn sie Inhaber oder Inhaberinnen einer der folgenden Abschlüsse sind:

a.
Fähigkeitszeugnis als Podologe oder Podologin des Schweizerischen Podologen-Verbandes (SPV);
b.
Fähigkeitszeugnis des Fachverbandes Schweizerischer Podologen (FSP);
c.
Diplom als Podologe oder Podologin des Kantons Tessin ergänzt mit dem bestandenen Kurs über den diabetischen Fuss des Centro professionale sociosanitario (CPS) Lugano in Zusammenarbeit mit der Unione dei podologi della Svizzera italiana (UPSI).

7 Bei Podologen und Podologinnen, die beim Inkrafttreten der Änderung vom 23. Juni 2021 einen Abschluss nach Artikel 50dBuchstabe b oder nach Absatz 6 besitzen oder innerhalb von zwei Jahren ein Diplom nach Artikel 50dBuchstabe b erwerben, wird jede praktische Tätigkeit nach dem Erwerb des Diploms als Podologe oder Podologin vor dem Inkrafttreten der Änderung und während vier Jahren danach für die Beurteilung der Erfüllung des Erfordernisses der zweijährigen praktischen Tätigkeit nach Artikel 50dBuchstabe c angerechnet, auch wenn die Tätigkeit die Voraussetzungen nach Artikel 50dBuchstabe c nicht erfüllt.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 3. November 2021 516

1 Artikel 65 Absatz 1bis gilt auch für Gesuche um Aufnahme in die Spezialitätenliste, die beim Inkrafttreten der Änderung vom 3. November 2021 beim BAG hängig sind.

2 Arzneimittel, die die Voraussetzungen für eine Aufnahme in die Geburtsgebrechen-Spezialitätenliste nach Artikel 3sexies IVV517 erfüllen und in der Spezialitätenliste aufgeführt sind, werden in Umsetzung von Artikel 65 Absatz 1bis im Rahmen der Überprüfung nach Artikel 65d in die Geburtsgebrechen-Spezialitätenliste überführt.

3 Arzneimittel, die in der Geburtsgebrechenmedikamentenliste der Spezialitätenliste aufgeführt sind, werden im Rahmen der Überprüfung nach Artikel 65d in die Geburtsgebrechen-Spezialitätenliste nach Artikel 3sexies IVV oder die Spezialitätenliste nach Artikel 52 Absatz 1 Buchstabe b des Gesetzes überführt.

Anhang 1 518

518 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 8. Mai 2013 (AS 2013 1353). Fassung gemäss Ziff. III der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Juni 2015 (AS 2015 1255).

(Art. 70b)

Gebühren für Eintragungen in der Spezialitätenliste

Fr.

1.
Gebühren pro galenische Form für Verfügungen über Gesuche um:

a.
Aufnahme von Arzneimitteln oder Limitierungsänderungen, die der Eidgenössischen Arzneimittelkommission vorgelegt werden

7 500

b.
Aufnahme von Arzneimitteln, die der Eidgenössischen Arzneimittelkommission nicht vorgelegt werden

2 500

c.
Aufnahme von Arzneimitteln oder Limitierungsänderungen, die im beschleunigten Verfahren behandelt werden

9 000

d.
Preiserhöhung

2 500

e.
Änderung der Packungsgrössen

2 500

f.
Änderung der Dosisstärke

2 500

g.
Wiedererwägung

2 500

2.
Jahresgebühr pro aufgenommenes Arzneimittel und aufgeführte Packung

40

Anhang 2 519

519 Ursprünglich Anhang.

Aufhebung und Änderung von Verordnungen

1.Es werden aufgehoben:

a.
Die Verordnung I vom 22. Dezember 1964520 über die Krankenversicherung betreffend das Rechnungswesen und die Kontrolle der vom Bund anerkannten Krankenkassen und Rückversicherungsverbände sowie die Berechnung der Bundesbeiträge;
b.
die Verordnung II vom 22. Dezember 1964521 über die Krankenversicherung betreffend die Kollektivversicherung bei den vom Bund anerkannten Krankenkassen;
c.
die Verordnung III vom 15. Januar 1965522 über die Krankenversicherung betreffend die Leistungen der vom Bund anerkannten Krankenkassen und Rückversicherungsverbände;
d.
die Verordnung IV vom 15. Januar 1965523 über die Krankenversicherung betreffend die Anerkennung kantonaler Befähigungsausweise der Chiropraktoren für die Krankenversicherung;
e.
die Verordnung V vom 2. Februar 1965524 über die Krankenversicherung betreffend die Anerkennung von Krankenkassen und Rückversicherungsverbänden sowie ihre finanzielle Sicherheit;
f.
die Verordnung VI vom 11. März 1966525 über die Krankenversicherung betreffend die Zulassung von medizinischen Hilfspersonen zur Betätigung für die Krankenversicherung;
g.
die Verordnung VII vom 29. März 1966526 über die Krankenversicherung betreffend die Zulassung von Laboratorien zur Betätigung für die Krankenversicherung;
h.
die Verordnung VIII vom 30. Oktober 1968527 über die Krankenversicherung betreffend die Auswahl von Arzneimitteln und Analysen;
i
die Verordnung vom 22. November 1989528 über den Betrieb anderer Versicherungsarten durch anerkannte Krankenkassen.

2.‒10.

529

529 Die Änderungen können unter AS1995 3867konsultiert werden.

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