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Bundesgesetz
über die Militärversicherung
(MVG)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 18 Absatz 2, 20, 22bis Absatz 61 und 34bis der
Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 27. Juni 19904,

beschliesst:

1 Berichtigt von der Redaktionskommission der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG – SR 171.10).

2 [BS 1 3; AS 1959 912]. Diesen Bestimmungen entsprechen die Art. 59 Abs. 5, 60Abs. 1 und 2, 61Abs. 5, 68Abs. 3 und 117der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

3Fassung gemäss Anhang Ziff. 6 des BG vom 21. März 2003 (4. IV-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3837; BBl 2001 3205).

4BBl 1990 III 201

1. Kapitel: Anwendbarkeit des ATSG5

5 Eingefügt durch Anhang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 1  

1 Die Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 20006 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (ATSG) sind auf die Mi­li­tär­ver­si­che­rung an­wend­bar, so­weit das vor­lie­gen­de Ge­setz nicht aus­drück­lich ei­ne Ab­wei­chung vom ATSG vor­sieht.

2 Sie fin­den im Be­reich des Me­di­zi­nal­rechts und des Ta­rif­we­sens (Art. 22–27) kei­ne An­wen­dung.

1. Kapitel a: Voraussetzungen der Bundeshaftung7

7 Ursprünglich Erstes Kap.

1. Abschnitt: Geltungsbereich

Art. 1a Versicherte Personen 8  

1 Bei der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ist ver­si­chert:9

a.
wer im ob­li­ga­to­ri­schen oder frei­wil­li­gen Mi­li­tär- oder Zi­vil­schutz­dienst steht;
b.10
wer im Bun­des­dienst steht als:
1.
Be­rufs­mi­li­tär,
2.
Zeit­mi­li­tär,
3.
Waf­fen­kon­trol­leur,
4.
Schiess­platz­chef oder Schiess­platz­wart,
5.
Mi­li­tär­kran­ken­pfle­ger,
6.
In­struk­tor des Bun­des­am­tes für Be­völ­ke­rungs­schutz;
c.
wer als Bun­des­be­diens­te­ter zu ei­ner Trup­pe oder Zi­vil­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on ab­kom­man­diert ist und de­ren Ri­si­ken teilt;
d.
wer zu­fol­ge ei­nes Auf­ge­bots teil­nimmt an:
1.11
der Re­kru­tie­rung,
2.
sa­ni­ta­ri­schen Un­ter­su­chun­gen der Ar­mee oder des Zi­vil­schut­zes,
3.12
4.
In­spek­tio­nen oder Schat­zun­gen von Tie­ren oder Sa­chen, die durch die Re­qui­si­ti­on für Ar­mee oder Zi­vil­schutz er­fasst wer­den;
e.13
wer nach Ar­ti­kel 8 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199514 an ei­ner Ori­en­tie­rungs­ver­an­stal­tung teil­nimmt;
f.15
g.
wer teil­nimmt an:
1.
der mi­li­tär­tech­ni­schen Vor­bil­dung,
2.
aus­ser­dienst­li­chen Schiess­übun­gen,
3.
ei­ner frei­wil­li­gen mi­li­tä­ri­schen oder wehr­sport­li­chen Tä­tig­keit oder an ei­ner frei­wil­li­gen Zi­vil­schutz­tä­tig­keit aus­ser Dienst,
4.
mi­li­tä­ri­schen Übun­gen und an In­struk­ti­ons­diens­ten des Zi­vil­schut­zes als Zi­vil­per­son, als Lehr- oder als Hilfs­per­so­nal,
5.
vom Bund durch­ge­führ­ten Kur­sen und Übun­gen für Ge­samt­ver­tei­di­gung als Lehr- oder als Hilfs­per­so­nal,
6.16
…;
h.17
wer beim Ein­satz ei­ner Zi­vil­schutz­or­ga­ni­sa­ti­on im Sin­ne des Be­völ­ke­rungs- und Zi­vil­schutz­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 201918 als Dritt­per­son Hil­fe leis­tet;
i.
wer als Pa­ti­ent auf Kos­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung in ei­ner Heil-, Kur- oder Pfle­gean­stalt oder in ei­ner Ab­klä­rungs­stel­le un­ter­ge­bracht ist;
k.
wer als Wehr­pflich­ti­ger:
1.
ei­ne Ar­rest­stra­fe ver­büsst; oder
2.
in mi­li­tä­ri­scher Un­ter­su­chungs­haft steht oder vor­läu­fig fest­ge­nom­men ist;
l.
wer an frie­den­ser­hal­ten­den Ak­tio­nen und Gu­ten Diens­ten des Bun­des oder an der Vor­be­rei­tung sol­cher Ak­tio­nen teil­nimmt und da­für in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Dienst­ver­hält­nis zum Bund steht;
m.
wer als An­ge­hö­ri­ger des Schwei­ze­ri­schen Ka­ta­stro­phen­hil­fe­korps an Ak­tio­nen des Bun­des oder an der Vor­be­rei­tung sol­cher Ak­tio­nen teil­nimmt und da­für in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Dienst­ver­hält­nis zum Bund steht;
n.19
wer Zi­vil­dienst leis­tet;
o.20
wer auf­grund ei­ner Ein­la­dung an ei­nem Ein­füh­rungs­tag des Bun­des­am­tes für Zi­vil­dienst (ZI­VI)21 oder auf­grund ei­nes Auf­ge­bots an ei­ner Vor­spra­che beim ZI­VI, an ei­nem Vor­stel­lungs­ge­spräch in ei­nem Ein­satz­be­trieb oder an ei­nem Aus­bil­dungs­kurs teil­nimmt;
p.22
wer zu­fol­ge ei­nes Auf­ge­bots oder ei­ner Ein­la­dung an sa­ni­ta­ri­schen Un­ter­su­chun­gen des Zi­vil­diens­tes, des Schwei­ze­ri­schen Ka­ta­stro­phen­hil­fe­korps oder der frie­den­ser­hal­ten­den Ak­tio­nen und Gu­ten Diens­te des Bun­des teil­nimmt;
q.23
wer als Mit­ar­bei­ter des Nach­rich­ten­diens­tes des Bun­des (NDB) im Aus­land ein­ge­setzt ist.

2 Der Bun­des­rat kann durch Ver­ord­nung den Kreis der ver­si­cher­ten Per­so­nen und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ver­si­che­rungs­schutz nä­her um­schrei­ben.

8 Ur­sprüng­lich Art. 1.

9Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

11 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

12 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 3. Okt. 2008 über die mi­li­tä­ri­schen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6617; BBl 2008 3213).

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

14 SR 510.10

15 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 18. März 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

16Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II des BG vom 17. Dez. 1993, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1994 (AS 1994 1390; BBl 1993 II 591).

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des Be­völ­ke­rungs- und Zi­vil­schutz­ge­set­zes vom 20. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4995; BBl 20198687).

18 SR 520.1

19Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

20Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1883; BBl 2014 6741).

21 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

22Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

23 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 19 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

Art. 2 Freiwillige Grundversicherung 24  

Per­so­nen nach Ar­ti­kel 1a Ab­satz 1 Buch­sta­be b (be­ruf­lich Ver­si­cher­te) kön­nen bei der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ab ih­rer Pen­sio­nie­rung ei­ne Grund­ver­si­che­rung zur Über­nah­me der Kos­ten bei Krank­heit und Un­fall ab­sch­lies­sen (frei­wil­li­ge Grund­ver­si­che­rung), so­fern sie in der Schweiz wohn­haft sind. Bei der frei­wil­li­gen Grund­ver­si­che­rung ha­ben Ver­si­cher­te An­spruch auf Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 16 und 18a–21.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 13 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

Art. 3 Dauer des Versicherungsverhältnisses  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung er­streckt sich auf die gan­ze Dau­er der in den Ar­ti­keln 1a und 2 er­wähn­ten Ver­hält­nis­se und Tä­tig­kei­ten so­wie auf Zeiträu­me zwi­schen der Re­kru­ten­schu­le und Aus­bil­dungs­diens­ten zur Er­lan­gung des Gra­des Wacht­meis­ter, Feld­wei­bel, Haupt­feld­wei­bel, Fou­ri­er oder Leut­nant oder zwi­schen sol­chen Aus­bil­dungs­diens­ten, so­fern die je­wei­li­gen Diens­te höchs­tens sechs Wo­chen aus­ein­an­der­lie­gen und die ver­si­cher­te Per­son oh­ne ei­ge­nes Ver­schul­den ar­beits­un­fä­hig ist.25

2 Die Ver­si­che­rung ruht wäh­rend der Zeit, in wel­cher der Ver­si­cher­te ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­geht und nach Ar­ti­kel 1a des Bun­des­ge­set­zes vom 20. März 198126 über die Un­fall­ver­si­che­rung ob­li­ga­to­risch ver­si­chert ist.27

3 Die Ver­si­che­rung schliesst den Hin- und Rück­weg ein, so­fern er in­nert an­ge­mes­se­ner Frist vor Be­ginn oder nach Schluss des Diens­tes zu­rück­ge­legt wird.

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 9 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

26 SR 832.20

27 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 4 Gegenstand der Militärversicherung  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung haf­tet nach den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes für al­le Schä­di­gun­gen der kör­per­li­chen, geis­ti­gen oder psy­chi­schen Ge­sund­heit des Ver­si­cher­ten und für die un­mit­tel­ba­ren wirt­schaft­li­chen Fol­gen sol­cher Schä­di­gun­gen.28 Un­ter be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen haf­tet sie auch für Zahn­schä­den (Art. 18a) und für Sach­schä­den (Art. 57).29

2 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung haf­tet fer­ner für Ge­sund­heits­schä­di­gun­gen aus vor­beu­gen­den me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men (Art. 63 Abs. 3).30

3 Haf­tet die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ganz oder teil­wei­se für die Schä­di­gung ei­nes paa­ri­gen Or­gans, so haf­tet sie im glei­chen Um­fang bei spä­te­rer Be­hand­lungs­be­dürf­tig­keit oder Schä­di­gung des zwei­ten Or­gans für den gan­zen Scha­den.

4 Der Bun­des­rat kann durch Ver­ord­nung den Ver­si­che­rungs­schutz für die Zeiträu­me zwi­schen zwei Diens­ten nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 so­wie bei län­ge­ren all­ge­mei­nen Ur­lau­ben ein­schrän­ken.31

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 21. März 2003 (4. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3837; BBl 2001 3205).

29 Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

30Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

31 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 9 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

2. Abschnitt: Haftungsgrundsätze

Art. 5 Feststellung der Gesundheitsschädigung während des Dienstes  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung er­streckt sich auf je­de Ge­sund­heits­schä­di­gung, die wäh­rend des Diens­tes in Er­schei­nung tritt und ge­mel­det oder sonst wie fest­ge­stellt wird.

2 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung haf­tet nicht, wenn sie den Be­weis er­bringt:

a.
dass die Ge­sund­heits­schä­di­gung si­cher vor­dienst­lich ist oder si­cher nicht wäh­rend des Diens­tes ver­ur­sacht wer­den konn­te; und
b.
dass die­se Ge­sund­heits­schä­di­gung si­cher wäh­rend des Diens­tes we­der ver­schlim­mert noch in ih­rem Ab­lauf be­schleu­nigt wor­den ist.

3 Wird der nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ge­for­der­te Be­weis er­bracht, da­ge­gen nicht der­je­ni­ge nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b, so haf­tet die Mi­li­tär­ver­si­che­rung für die Ver­schlim­me­rung der Ge­sund­heits­schä­di­gung. Der nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b ge­for­der­te Be­weis gilt auch für die Be­mes­sung des ver­si­cher­ten Scha­dens.

Art. 6 Feststellung der Gesundheitsschädigung nach dem Dienst  

Wird die Ge­sund­heits­schä­di­gung erst nach Schluss des Diens­tes durch einen Arzt, Zahn­arzt oder Chi­ro­prak­tor fest­ge­stellt und bei der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an­ge­mel­det oder wer­den Spät­fol­gen oder Rück­fäl­le gel­tend ge­macht, so haf­tet die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nur, wenn die Ge­sund­heits­schä­di­gung mit über­wie­gen­der Wahr­schein­lich­keit wäh­rend des Diens­tes ver­ur­sacht oder ver­schlim­mert wor­den ist oder wenn es sich mit über­wie­gen­der Wahr­schein­lich­keit um Spät­fol­gen oder Rück­fäl­le ei­ner ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung han­delt.

Art. 7 Feststellung der Gesundheitsschädigung bei der Eintrittsmusterung  

Wird an­läss­lich der Ein­tritts­mus­te­rung ei­ne vor­dienst­li­che Ge­sund­heits­schä­di­gung fest­ge­stellt, wird der Ver­si­cher­te trotz­dem im Dienst be­hal­ten und tritt ei­ne Ver­schlim­me­rung der Ge­sund­heits­schä­di­gung ein, so über­nimmt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ab Diens­t­ent­las­sung wäh­rend ei­nes Jah­res die vol­le Haf­tung für die ge­mel­de­te Ge­sund­heits­schä­di­gung. Nach­her rich­tet sich die Haf­tung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung nach den Be­stim­mun­gen über die wäh­rend des Diens­tes fest­ge­stell­te Ge­sund­heits­schä­di­gung (Art. 5).

2. Kapitel: Versicherungsleistungen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 8 Leistungsarten  

Die Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung be­ste­hen aus:

a.
der Heil­be­hand­lung (Art. 16);
b.
der Über­nah­me von Rei­se- und Ber­gungs­kos­ten (Art. 19);
c.
Zu­la­gen für Haus­pfle­ge oder Ku­ren so­wie Hilflo­sen­ent­schä­di­gung (Art. 20);
d.
der Über­nah­me von Hilfs­mit­teln (Art. 21);
e.
Tag­gel­dern (Art. 28);
f.
Ent­schä­di­gun­gen für die Ver­zö­ge­rung der Be­rufs­aus­bil­dung (Art. 30);
g.
Ent­schä­di­gun­gen an Selb­stän­di­g­er­wer­ben­de (Art. 32);
h.
Ein­glie­de­rungs­leis­tun­gen (Art. 33–39);
i.
der Nach­für­sor­ge (Art. 34 Abs. 2);
k.
In­va­li­den­ren­ten (Art. 40–42);
l.
Al­ters­ren­ten für in­va­li­de Ver­si­cher­te (Art. 47);
m.
In­te­gri­täts­scha­den­ren­ten (Art. 48–50);
n.
Hin­ter­las­se­nen­ren­ten (Art. 51–53 und 55);
o.
Ehe­gat­ten- und Wai­sen­ren­ten bei un­ge­nü­gen­den Vor­sor­ge­leis­tun­gen (Art. 54);
p.
der Über­nah­me von Sach­schä­den (Art. 57);
q.
Ab­fin­dun­gen (Art. 58);
r.
Ge­nug­tu­un­gen (Art. 59);
s.
Be­stat­tungs­ent­schä­di­gun­gen (Art. 60);
t.
Ent­schä­di­gun­gen für Be­rufs­aus­bil­dungs­kos­ten (Art. 61);
u.
der Ver­hü­tung von Ge­sund­heits­schä­den (Art. 62);
v.32
den me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chun­gen und vor­beu­gen­den me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men (Art. 63).

32Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

Art. 9 Beginn der Leistungspflicht  

1 Die Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen sind vom Ta­ge des ärzt­lich fest­ge­stell­ten Ein­tritts der Ge­sund­heits­schä­di­gung oder der wirt­schaft­li­chen Schä­di­gung an zu ge­wäh­ren, auch wenn die An­mel­dung erst spä­ter er­folgt.

233

3 Der Bun­des­rat er­lässt Be­stim­mun­gen für be­son­de­re Fäl­le, na­ment­lich für die zeit­li­che Ab­gren­zung der Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung von je­nen der Trup­pe, des Zi­vil­schut­zes, des Zi­vil­diens­tes und von sol­chen des Er­w­erb­ser­sat­zes.34

33 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 21. Ju­ni 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

34Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

Art. 10 Entschädigung für erbrachte Leistungen  

1 Ha­ben der Ver­si­cher­te oder Drit­te die Heil­be­hand­lung vor der An­mel­dung der Ge­sund­heits­schä­di­gung an die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ganz oder teil­wei­se be­zahlt, so ist ih­nen die­ser Auf­wand im Rah­men der ge­schul­de­ten Leis­tun­gen zu er­set­zen.

2 Ha­ben öf­fent­li­che oder pri­va­te Für­sor­ge­in­sti­tu­tio­nen dem Leis­tungs­be­rech­tig­ten vor der Über­nah­me des Fal­les Un­ter­halts­bei­trä­ge oder an­de­re Un­ter­stüt­zun­gen zu­kom­men las­sen, für wel­che die Mi­li­tär­ver­si­che­rung auf­kom­men muss, so hat die­se ih­nen den Auf­wand im Rah­men der ge­schul­de­ten Leis­tun­gen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 ATSG35 ganz oder teil­wei­se zu er­set­zen.36

3 Die An­sprü­che des Ver­si­cher­ten ge­gen­über der Mi­li­tär­ver­si­che­rung er­lö­schen in die­sen Fäl­len im Aus­mass der Leis­tun­gen, die von Drit­ten er­bracht wor­den sind.

35 SR 830.1

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 11 Verrechnung 37  

138

2 For­de­run­gen auf­grund die­ses Ge­set­zes kön­nen mit lau­fen­den Leis­tun­gen ver­rech­net wer­den. Das im Be­trei­bungs­recht fest­ge­setz­te Exis­tenz­mi­ni­mum bleibt ge­währ­leis­tet.

3 Rück­for­de­run­gen von Tag­gel­dern und Ren­ten der AHV, der IV, der Un­fall­ver­si­che­rung, der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung, der Kran­ken­ver­si­che­rung und von Er­gän­zungs­leis­tun­gen zur AHV/IV kön­nen mit fäl­li­gen Leis­tun­gen ver­rech­net wer­den.39

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

38 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

39 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 12 Sicherung der Leistungen  

140

2 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung kann in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 ATSG41 auch oh­ne Für­sor­ge­ab­hän­gig­keit Mass­nah­men tref­fen, da­mit ih­re Geld­leis­tun­gen in ers­ter Li­nie für den Un­ter­halt des Ver­si­cher­ten oder der Per­so­nen, für die er zu sor­gen hat, ver­wen­det wer­den.42

343

444

40 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

41 SR 830.1

42 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

43 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 13 Geldleistungen bei Freiheitsentzug (Art. 21
Abs. 5 ATSG
) 4546  

Hat der Ver­si­cher­te An­ge­hö­ri­ge, de­nen im Fal­le sei­nes To­des ein Ren­ten­an­spruch zu­ste­hen wür­de, so sind ih­nen Tag­geld oder In­va­li­den­ren­te wäh­rend des Straf- und Mass­nah­me­voll­zugs ganz oder teil­wei­se aus­zu­rich­ten, so­fern sie oh­ne die­se Leis­tung in Not ge­ra­ten wür­den.

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

46 SR 830.1

Art. 14–1547  

47 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

2. Abschnitt: Sachleistungen und Kostenvergütungen

Art. 16 Heilbehandlung  

1 Der Ver­si­cher­te hat An­spruch auf ei­ne zweck­mäs­si­ge und wirt­schaft­li­che Heil­be­hand­lung, die ge­eig­net ist, sei­nen Zu­stand oder sei­ne Er­werbs­fä­hig­keit zu ver­bes­sern oder vor wei­te­rer Be­ein­träch­ti­gung zu be­wah­ren.

2 Die Heil­be­hand­lung um­fasst na­ment­lich die me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chung und Be­hand­lung so­wie die Pfle­ge, die am­bu­lant, zu Hau­se oder sta­tio­när durch­ge­führt wer­den kön­nen, mit Ein­schluss der Ana­ly­sen, der Arz­nei­mit­tel und der wei­tern zur The­ra­pie er­for­der­li­chen Mit­tel und Ge­gen­stän­de.48 Un­ter­su­chung und Be­hand­lung ha­ben mit Mit­teln und nach Me­tho­den zu er­fol­gen, für die der Wir­kungs­nach­weis er­bracht ist.

349

4 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung sorgt für die Heil­be­hand­lung. Sie ord­net de­ren Wie­der­auf­nah­me an, wenn die­se me­di­zi­nisch an­ge­zeigt ist oder wenn da­von ei­ne er­heb­li­che Ver­bes­se­rung der Er­werbs­fä­hig­keit des Ver­si­cher­ten er­war­tet wer­den kann.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

49 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 2 des BG vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 15. Nov. 2017 (AS 2016 1163, 2017 5629; BBl 2013 2317).

Art. 17 Ambulante und stationäre Behandlung 50  

1 Der Ver­si­cher­te kann den Arzt, den Zahn­arzt, den Chi­ro­prak­tor, die Apo­the­ke und die Heil­an­stalt frei wäh­len.

2 Bei am­bu­lan­ter Be­hand­lung ist ei­ne ge­eig­ne­te Me­di­zi­nal­per­son bei­zu­zie­hen.51

3 Bei sta­tio­närer Be­hand­lung hat der Ver­si­cher­te An­spruch auf Be­hand­lung, Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung in der all­ge­mei­nen Ab­tei­lung ei­ner In­sti­tu­ti­on, mit der die Mi­li­tär­ver­si­che­rung einen Zu­sam­men­ar­beits- und Ta­rif­ver­trag ab­ge­schlos­sen hat.52 In der Re­gel ist die nächst­ge­le­ge­ne ge­eig­ne­te An­stalt zu wäh­len. Aus­ge­nom­men sind Not­fäl­le.

4 Hat der Ver­si­cher­te oh­ne Be­wil­li­gung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ei­ne an­de­re als die nächst­ge­le­ge­ne ge­eig­ne­te An­stalt oder ei­ne an­de­re als die all­ge­mei­ne Ab­tei­lung be­an­sprucht, so hat er die dar­aus er­wach­sen­den Mehr­kos­ten aus Be­hand­lung, Rei­se­auf­wand und Ver­dien­stein­bus­se zu tra­gen. Aus­ge­nom­men sind Not­fäl­le.53

5 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ent­schei­det über Kur­auf­ent­hal­te und die Zu­wei­sung in ei­ne Ab­klä­rungs­stel­le. Bei ih­ren Ent­schei­den be­rück­sich­tigt sie an­ge­mes­sen die Wün­sche des Ver­si­cher­ten, sei­ner nächs­ten An­ge­hö­ri­gen so­wie die Vor­schlä­ge des be­han­deln­den Arz­tes, Zahn­arz­tes oder Chi­ro­prak­tors.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

Art. 18 Behandlungspflicht  

154

2 Zu­mut­bar im Sin­ne von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 4 und Ar­ti­kel 43 Ab­satz 2 ATSG55 ist ei­ne me­di­zi­ni­sche Mass­nah­me na­ment­lich, wenn sie zu dia­gno­s­ti­schen Zwe­cken nö­tig ist oder mit ho­her Wahr­schein­lich­keit ei­ne er­heb­li­che Bes­se­rung ver­spricht.56

3 Lehnt der Ver­si­cher­te ei­ne zu­mut­ba­re dia­gno­s­ti­sche me­di­zi­ni­sche Mass­nah­me ab, so haf­tet die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nur, wenn die Ge­sund­heits­schä­di­gung mit über­wie­gen­der Wahr­schein­lich­keit wäh­rend des Diens­tes ver­ur­sacht oder ver­schlim­mert wor­den ist (Art. 6).

4 Wei­gert sich der Ver­si­cher­te, ei­ne zu­mut­ba­re the­ra­peu­ti­sche me­di­zi­ni­sche Mass­nah­me durch­füh­ren zu las­sen, so wer­den nur je­ne Leis­tun­gen aus­ge­rich­tet, wel­che noch hät­ten ent­rich­tet wer­den müs­sen, wenn die Mass­nah­me an­ge­wandt wor­den wä­re.

557

6 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung trägt das Ri­si­ko al­ler me­di­zi­ni­schen Mass­nah­men.

54 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

55 SR 830.1

56 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

57 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 18a Zahnärztliche Behandlungen 58  

1 Bei Zahn­schä­den rich­tet sich die Leis­tungs­pflicht der Mi­li­tär­ver­si­che­rung nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 199459 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG).60

2 Zu­dem über­nimmt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung die Kos­ten zahn­ärzt­li­cher Be­hand­lun­gen, die durch einen Un­fall (Art. 4 ATSG61) wäh­rend des Diens­tes be­dingt sind.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

59 SR 832.10

60 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 837; 2022 808; BBl 20196071).

61 SR 830.1

Art. 19 Reise- und Bergungskosten  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ver­gü­tet die not­wen­di­gen Rei­se‑, Trans­port‑, Such- und Ret­tungs­kos­ten.

2 Sie kann sich in Aus­nah­me­fäl­len an den Aus­la­gen der nächs­ten An­ge­hö­ri­gen für Be­su­che be­tei­li­gen.

Art. 20 Zulagen für Hauspflege oder Kuren sowie Hilflosenentschädigung  

1 Ist dem Ver­si­cher­ten Haus­pfle­ge oder ein pri­va­ter Kur­auf­ent­halt be­wil­ligt wor­den und er­wach­sen ihm da­bei durch die ver­si­cher­te Ge­sund­heits­schä­di­gung oder durch Hilf­lo­sig­keit (Art. 9 ATSG62) Mehr­kos­ten für Un­ter­kunft, Er­näh­rung, Pfle­ge oder Be­treu­ung, so ge­währt ihm die Mi­li­tär­ver­si­che­rung Zu­la­gen.63

2 Der An­spruch auf Zu­la­gen er­lischt, wenn der Ver­si­cher­te auf Kos­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung in ei­ne An­stalt ein­ge­wie­sen wird und da­durch die Mehr­kos­ten weg­fal­len.

62 SR 830.1

63 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 21 Hilfsmittel  

1 Der Ver­si­cher­te hat An­spruch auf Hilfs­mit­tel für:

a.
die Ver­bes­se­rung sei­nes Ge­sund­heits­zu­stan­des;
b.
die Aus­übung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit oder für die Tä­tig­keit in sei­nem Auf­ga­ben­be­reich;
c.
die Schu­lung und Aus­bil­dung;
d.
die funk­tio­nel­le An­ge­wöh­nung;
e.
die Fort­be­we­gung;
f.
die Selbst­sor­ge;
g.
den Kon­takt mit der Um­welt.

2 Die Hilfs­mit­tel wer­den zu Ei­gen­tum oder leih­wei­se in ein­fa­cher und zweck­mäs­si­ger Aus­füh­rung ab­ge­ge­ben oder mit Amor­ti­sa­ti­ons­bei­trä­gen fi­nan­ziert. Kos­ten, die dar­über hin­aus­ge­hen, hat der Ver­si­cher­te selbst zu tra­gen. Er­setzt ein Hilfs­mit­tel Ge­gen­stän­de, die auch oh­ne die Ge­sund­heits­schä­di­gung an­ge­schafft wer­den müss­ten, so kann dem Ver­si­cher­ten ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung auf­er­legt wer­den.

3 Schafft der Ver­si­cher­te auf ei­ge­ne Kos­ten ein Hilfs­mit­tel an, auf das er An­spruch hat, so ge­währt ihm die Mi­li­tär­ver­si­che­rung einen Bei­trag.

4 Sind statt Hilfs­mit­tel Dienst­leis­tun­gen Drit­ter nö­tig, so ge­währt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung Bei­trä­ge.

5 Be­dingt die ver­si­cher­te Ge­sund­heits­schä­di­gung An­pas­sun­gen von Ge­rä­ten und Im­mo­bi­li­en für die Selbst­sor­ge oder die Be­rufs­aus­übung, so ge­währt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung Bei­trä­ge.

6 Er­wach­sen dem Ver­si­cher­ten durch Be­trieb, Ge­brauchs­trai­ning und Re­pa­ra­tu­ren ei­nes Hilfs­mit­tels oder ei­ner Ein­rich­tung ge­mä­ss Ab­satz 5 er­heb­li­che Kos­ten, so wer­den sie von der Mi­li­tär­ver­si­che­rung über­nom­men.

3. Abschnitt: Medizinalrecht und Tarifwesen

Art. 22 Eignung 64  

1 Als Ärz­te, Zahn­ärz­te, Chi­ro­prak­to­ren und Apo­the­ker im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gel­ten Per­so­nen, die die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne pri­vat­wirt­schaft­li­che Be­rufs­aus­übung in ei­ge­ner fach­li­cher Ver­ant­wor­tung ge­mä­ss dem Me­di­zi­nal­be­ru­fe­ge­setz vom 23. Ju­ni 200665 er­fül­len. Die von ei­nem Kan­ton zur Ab­ga­be von Me­di­ka­men­ten zu­ge­las­se­nen Ärz­te sind im Um­fang die­ser Zu­las­sung den Apo­the­kern gleich­ge­stellt.

2 Der Bun­des­rat legt durch Ver­ord­nung die Vor­aus­set­zun­gen fest, un­ter de­nen die Spi­tä­ler und Kur­an­stal­ten, die me­di­zi­ni­schen Hilfs­per­so­nen, die La­bo­ra­to­ri­en, die Ab­klä­rungs­stel­len so­wie die Trans­port- und Ret­tungs­un­ter­neh­men zur Tä­tig­keit zu­las­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung zu­ge­las­sen wer­den.

64 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 2008 5395, 2014 7911).

65 SR 811.11

Art. 23 Ausschluss von Medizinalpersonen und Anstalten  

Will die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ei­ner Me­di­zi­nal­per­son, ei­ner An­stalt, ei­ner Ab­klä­rungs­stel­le oder ei­nem La­bo­ra­to­ri­um aus wich­ti­gen Grün­den das Recht auf An­ord­nung und Durch­füh­rung dia­gno­s­ti­scher und the­ra­peu­ti­scher Mass­nah­men, auf Ver­ord­nung und Ab­ga­be von Arz­nei­mit­teln oder auf Durch­füh­rung von Ana­ly­sen ver­wei­gern oder ent­zie­hen, ent­schei­det das Schieds­ge­richt nach Ar­ti­kel 27 über den Aus­schluss und des­sen Dau­er.

Art. 24 Direktanspruch von Medizinalpersonen und Anstalten  

Die Me­di­zi­nal­per­so­nen, An­stal­ten, Ab­klä­rungs­stel­len und La­bo­ra­to­ri­en ha­ben für Leis­tun­gen, die sie ei­nem Ver­si­cher­ten er­bracht ha­ben, di­rek­ten An­spruch ge­gen die Mi­li­tär­ver­si­che­rung.

Art. 25 Wirtschaftlichkeit der Behandlung  

1 Die Me­di­zi­nal­per­so­nen, An­stal­ten, Ab­klä­rungs­stel­len und La­bo­ra­to­ri­en ha­ben sich in der An­ord­nung und Durch­füh­rung dia­gno­s­ti­scher und the­ra­peu­ti­scher Mass­nah­men in der Ver­ord­nung und Ab­ga­be von Arz­nei­mit­teln und in der Durch­füh­rung von Ana­ly­sen auf das zu be­schrän­ken, was der Be­hand­lungs­zweck ge­bie­tet.

2 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung kann für Leis­tun­gen, die über die­ses Mass hin­aus­ge­hen, ge­gen­über die­sen Per­so­nen oder Ein­rich­tun­gen die Ver­gü­tung kür­zen, ver­wei­gern oder zu­rück­for­dern.

Art. 25a Auskunftspflicht des Leistungserbringers 66  

Der Leis­tungs­er­brin­ger muss der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ei­ne de­tail­lier­te und ver­ständ­li­che Rech­nung zu­stel­len. Er muss ihr auch al­le An­ga­ben ma­chen, die sie be­nö­tigt, um die Leis­tungs­an­sprü­che zu be­ur­tei­len und um die Be­rech­nung der Ver­gü­tung und die Wirt­schaft­lich­keit der Leis­tung über­prü­fen zu kön­nen.

66 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 2008 5395, 2014 7911).

Art. 26 Zusammenarbeit und Tarife  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung kann mit den Me­di­zi­nal­per­so­nen, den me­di­zi­ni­schen Hilfs­per­so­nen, den Spi­tä­lern, den Ab­klä­rungs­stel­len, den La­bo­ra­to­ri­en, den Kur­an­stal­ten so­wie den Trans­port- und Ret­tungs­un­ter­neh­men ver­trag­lich die Zu­sam­men­ar­beit re­geln und die Ta­ri­fe und Mass­nah­men zur Steue­rung der Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen oder ih­rer Kos­ten fest­le­gen.67 Sie kann die Be­hand­lung der Ver­si­cher­ten aus­sch­liess­lich den am Ver­trag Be­tei­lig­ten an­ver­trau­en. Wer im am­bu­lan­ten Be­reich die Be­din­gun­gen er­füllt, kann dem Ver­trag bei­tre­ten.68

2 Der Bun­des­rat re­gelt durch Ver­ord­nung die Ko­or­di­na­ti­on mit den Ta­ri­f­ord­nun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen, die er für an­wend­bar er­klä­ren kann. In glei­cher Wei­se ord­net er die Ver­gü­tung für Ver­si­cher­te, die sich in ein Spi­tal oh­ne Ta­rif­ver­ein­ba­rung be­ge­ben.69

3 Be­steht kein Ver­trag, so er­lässt der Bun­des­rat nach An­hö­ren der Par­tei­en die er­for­der­li­chen Be­stim­mun­gen.

3bis Die Leis­tungs­er­brin­ger nach den Ar­ti­keln 36–40 KVG70 und de­ren Ver­bän­de, die Ver­si­che­rer und de­ren Ver­bän­de und die Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 47a KVG sind ver­pflich­tet, dem Bun­des­rat auf Ver­lan­gen kos­ten­los die Da­ten be­kannt zu ge­ben, die für die Er­fül­lung der Auf­ga­be nach Ab­satz 3 not­wen­dig sind. Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten zur Be­ar­bei­tung der Da­ten un­ter Wah­rung des Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zips.71

3ter Bei ei­nem Ver­sto­ss ge­gen die Pflicht zur Da­ten­be­kannt­ga­be nach Ab­satz 3bis kann das EDI ge­gen die Ver­bän­de der Leis­tungs­er­brin­ger und die­je­ni­gen der Ver­si­che­rer, ge­gen die Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 47a KVG und ge­gen die be­trof­fe­nen Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer Sank­tio­nen er­grei­fen. Die­se um­fas­sen:

a.
die Ver­war­nung;
b.
ei­ne Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken.72

4 Für al­le Ver­si­cher­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung sind die glei­chen Ta­xen zu be­rech­nen.

67 Fas­sung des ers­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 30. Sept. 2022 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1b), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 630; BBl 20196071).

68 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 2008 5395, 2014 7911).

69 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 2008 5395, 2014 7911).

70 SR 832.10

71 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 837; 2022 808; BBl 20196071).

72 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 837; 2022 808; BBl 20196071).

Art. 27 Streitigkeiten  

1 Strei­tig­kei­ten zwi­schen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung und Me­di­zi­nal­per­so­nen, An­stal­ten, Ab­klä­rungs­stel­len und La­bo­ra­to­ri­en ent­schei­det ein für das gan­ze Kan­tons­ge­biet zu­stän­di­ges Schieds­ge­richt.

2 Zu­stän­dig ist das Schieds­ge­richt des Kan­tons, in dem die stän­di­ge Ein­rich­tung ei­ner die­ser Per­so­nen oder An­stal­ten liegt.

3 Die Kan­to­ne be­zeich­nen das Schieds­ge­richt und re­geln das Ver­fah­ren. Das Schieds­ge­richt setzt sich zu­sam­men aus ei­nem neu­tra­len Vor­sit­zen­den und je ei­ner Ver­tre­tung der Par­tei­en in glei­cher Zahl. Der schieds­ge­richt­li­chen Be­hand­lung ei­nes Streit­fal­les hat ein Ver­mitt­lungs­ver­fah­ren vor­aus­zu­ge­hen, so­fern nicht schon ei­ne ver­trag­lich ein­ge­setz­te Ver­mitt­lungs­in­stanz ge­am­tet hat.

4 Die Ent­schei­de wer­den den Par­tei­en mit Be­grün­dung und Rechts­mit­tel­be­leh­rung schrift­lich er­öff­net.

5 Ge­gen Ent­schei­de des Schieds­ge­richts kann nach Mass­ga­be des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200573 beim Bun­des­ge­richt Be­schwer­de ge­führt wer­den.74

73 SR 173.110

74 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 112 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 27a Versichertenkarte 75  

Be­ruf­lich Ver­si­cher­te und bei der frei­wil­li­gen Grund­ver­si­che­rung Ver­si­cher­te ha­ben An­spruch auf ei­ne Ver­si­cher­ten­kar­te nach Ar­ti­kel 42a KVG76 77.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 13 des BG vom 17. März 2017 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

76 SR 832.10

77 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 837; 2022 808; BBl 20196071). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

4. Abschnitt: Taggeld

Art. 28 Anspruch und Bemessung  

1 Ist der Ver­si­cher­te in­fol­ge der Ge­sund­heits­schä­di­gung ar­beits­un­fä­hig, so hat er An­spruch auf ein Tag­geld.

2 Bei voll­stän­di­ger Ar­beits­un­fä­hig­keit ent­spricht das Tag­geld 80 Pro­zent des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes.78 Bei teil­wei­ser Ar­beits­un­fä­hig­keit wird das Tag­geld ent­spre­chend her­ab­ge­setzt.

3 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 6 ATSG79 wird der Grad der Ar­beits­un­fä­hig­keit in der Re­gel be­stimmt nach dem Ver­hält­nis zwi­schen dem Ver­dienst, den der Ver­si­cher­te zu­mut­ba­rer­wei­se noch zu er­zie­len in der La­ge ist, und dem Ver­dienst, den er oh­ne die Ge­sund­heits­schä­di­gung im bis­he­ri­gen Be­ruf oder Tä­tig­keits­be­reich er­zielt hät­te.80 Er­füllt ei­ne Per­son aus­sch­liess­lich oder teil­wei­se Haus­halts- oder Er­zie­hungs­auf­ga­ben, so wird der Grad ih­rer Ar­beits­un­fä­hig­keit nach der Be­hin­de­rung bei Er­fül­lung die­ser Auf­ga­ben be­mes­sen.

4 Ver­si­chert ist der Ver­dienst, der wäh­rend der Dau­er der Ar­beits­un­fä­hig­keit oh­ne die ver­si­cher­te Ge­sund­heits­schä­di­gung er­zielt wor­den wä­re. Der Bun­des­rat geht bei der Fest­set­zung des Höchst­be­trags des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes (Art. 18 ATSG) vom Be­trag aus, der beim In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes gilt, und passt ihn, zu­sam­men mit den Ren­ten nach Ar­ti­kel 43, der vom zu­stän­di­gen Bun­des­amt er­mit­tel­ten Ent­wick­lung des No­mi­nal­lohn­in­de­xes an.81

5 Der Bun­des­rat um­schreibt durch Ver­ord­nung die Er­mitt­lung des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes bei ei­ner Ar­beit, de­ren Wert le­dig­lich ge­schätzt wer­den kann.

6 Bei Ar­beits­lo­sen ent­spricht das Tag­geld der Ent­schä­di­gung der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung.

7 Be­fin­det sich ein voll­jäh­ri­ger Ver­si­cher­ter in der Aus- oder Wei­ter­bil­dung, so wird von ei­nem Ver­dienst von min­des­tens 20 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes aus­ge­gan­gen.82 Wird we­gen ei­ner ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung ei­ne Be­rufs­aus­bil­dung ver­zö­gert und be­steht nach Ab­lauf der üb­li­chen Stu­di­en- oder Lehr­zeit noch ei­ne Ar­beits­un­fä­hig­keit, so hat der Ver­si­cher­te An­spruch auf ein Tag­geld, das nach den Ver­dienst­ver­hält­nis­sen bei ab­ge­schlos­se­ner Aus­bil­dung be­mes­sen wird.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

79 SR 830.1

80 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

81 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

82 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

Art. 29 Auszahlung und Beiträge an Sozialversicherungen  

1 Das Tag­geld wird in der Re­gel auf En­de Mo­nat aus­be­zahlt.

2 In Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 ATSG83 kann das Tag­geld voll­um­fäng­lich dem Ar­beit­ge­ber zu Guns­ten des Ar­beit­neh­mers aus­be­zahlt wer­den.84 Selb­stän­di­g­er­wer­ben­den, Nich­t­er­werbs­tä­ti­gen und Ar­beits­lo­sen wird das Tag­geld di­rekt aus­ge­rich­tet.

3 Vom Tag­geld wer­den Bei­trä­ge be­zahlt:

a.
an die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung;
b.
an die In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
an die Er­w­erb­ser­satz­ord­nung;
d.
ge­ge­be­nen­falls an die Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung.85

3bis Die Bei­trä­ge wer­den in vol­lem Um­fang von der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ge­tra­gen.86

4 Der Bun­des­rat re­gelt durch Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten und das Ver­fah­ren über die Er­he­bung der Bei­trä­ge an So­zi­al­ver­si­che­run­gen. Er kann be­stimm­te Per­so­nen­grup­pen von der Bei­trags­pflicht aus­neh­men und vor­se­hen, dass für kur­ze An­spruchs­dau­ern kei­ne Bei­trä­ge be­zahlt wer­den müs­sen. Er kann für das Ver­fah­ren der Aus­zah­lung von Tag­gel­dern an Bun­des­be­diens­te­te ei­ne be­son­de­re Ord­nung vor­se­hen.

83 SR 830.1

84 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

Art. 30 Entschädigung für die Verzögerung der Berufsausbildung  

Wird die Be­rufs­aus­bil­dung des Ver­si­cher­ten we­gen der ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung um min­des­tens sechs Mo­na­te ver­zö­gert, so rich­tet ihm die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nach Wie­der­er­lan­gen der Aus­bil­dungs­fä­hig­keit ei­ne Ent­schä­di­gung für den ver­spä­te­ten Ein­tritt ins Er­werbs­le­ben aus. Die­se Ent­schä­di­gung be­trägt pro Jahr 10 Pro­zent des höchst­ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes. Die Dau­er, wäh­rend der Tag­gel­der ge­mä­ss Ar­ti­kel 28 Ab­satz 7 oder Um­schu­lungs­ren­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 37 Ab­satz 3 aus­ge­rich­tet wur­den, wird bei der Be­rech­nung der Ver­zö­ge­rungs­dau­er ab­ge­zo­gen.

Art. 31 Abzug bei Unterkunft und Verpflegung auf Kosten der Militärversicherung 87  

Wo die Mi­li­tär­ver­si­che­rung für die Kos­ten der Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung auf­kommt, kann je nach den Fa­mi­li­en­las­ten des Ver­si­cher­ten ein Ab­zug vom Tag­geld er­fol­gen.

87 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 32 Entschädigungen an Selbständigerwerbende  

1 Ent­steht dem Selb­stän­di­g­er­wer­ben­den wäh­rend der Dau­er der Ar­beits­un­fä­hig­keit we­gen der Struk­tur sei­nes Be­triebs durch wei­ter­lau­fen­de fes­te Be­triebs­kos­ten ein zu­sätz­li­cher Scha­den, so ist ihm die­ser an­ge­mes­sen zu ver­gü­ten, so­weit er trotz sorg­fäl­ti­ger Be­triebs­füh­rung un­ver­meid­lich ist.

2 Kann ein Selb­stän­di­g­er­wer­ben­der in­fol­ge der Ge­sund­heits­schä­di­gung sei­nen Be­trieb aus dem Tag­geld und all­fäl­li­gen Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 nicht auf­recht­er­hal­ten, so kön­nen ihm zu­sätz­li­che Ent­schä­di­gun­gen aus­ge­rich­tet wer­den.

3 Im ein­zel­nen Fall dür­fen Ent­schä­di­gun­gen ge­mä­ss den Ab­sät­zen 1 und 2 zu­sam­men den dop­pel­ten Be­trag des höch­st­an­re­chen­ba­ren Jah­res­ver­diens­tes nicht über­stei­gen (Art. 28 Abs. 4). Bei­trä­ge ge­mä­ss Ab­satz 2 dür­fen nur ge­währt wer­den, wenn der Ver­si­cher­te al­le zu­mut­ba­ren Mass­nah­men er­grif­fen hat, um sei­nen Be­trieb auf­recht­zu­er­hal­ten, und wenn zu er­war­ten ist, dass er ihn nach ei­ner an­ge­mes­se­nen Zeit wie­der aus ei­ge­ner Kraft wei­ter­füh­ren kann.

5. Abschnitt: Eingliederung

Art. 33 Anspruchsvoraussetzungen  

1 In­va­li­de oder von ei­ner In­va­li­di­tät (Art. 8 ATSG88) un­mit­tel­bar be­droh­te Ver­si­cher­te ha­ben An­spruch auf Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men, so­weit die­se not­wen­dig und ge­eig­net sind, die ver­blei­ben­de Er­werbs­fä­hig­keit (Art. 7 ATSG) oder die so­zia­le In­te­gra­ti­on zu er­hal­ten oder zu ver­bes­sern.89 Die Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men wer­den in der Re­gel in der Schweiz durch­ge­führt.

2 Bei den Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men zur Er­hal­tung oder Ver­bes­se­rung der Er­werbs­fä­hig­keit ist die ge­sam­te noch zu er­war­ten­de Ar­beits­dau­er zu be­rück­sich­ti­gen.

390

88 SR 830.1

89 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

90 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 34 Eingliederungs- und Nachfürsorgemassnahmen  

1 Die Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men be­ste­hen, ab­ge­se­hen von me­di­zi­ni­schen Vor­keh­ren (Art. 16) und der Ab­ga­be von Hilfs­mit­teln (Art. 21), in der Or­ga­ni­sa­ti­on und Fi­nan­zie­rung von Mass­nah­men be­ruf­li­cher Art (Art. 35–39) und sol­cher zur so­zia­len In­te­gra­ti­on so­wie in der Ent­schä­di­gung ei­ner all­fäl­li­gen Ein­bus­se im Ver­dienst wäh­rend der Dau­er der Mass­nah­men. Die Ent­schä­di­gung er­folgt als Tag­geld (Art. 28) oder als Ren­te (Art. 40–42).

2 Nach­für­sor­ge­mass­nah­men be­ste­hen ins­be­son­de­re in zu­sätz­li­chen Geld­leis­tun­gen bis zum Be­trag ei­nes Tag­gel­des für ein hal­b­es Jahr (Art. 28), wenn der Ver­si­cher­te oh­ne ei­ge­nes Ver­schul­den sei­ne Ar­beits­fä­hig­keit nicht ver­wer­ten kann. Die Leis­tun­gen ge­mä­ss Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 198291 wer­den an­ge­rech­net.

Art. 35 Berufsberatung  

Ver­si­cher­te, die in­fol­ge In­va­li­di­tät in der Be­rufs­wahl oder in der Aus­übung ih­rer bis­he­ri­gen Tä­tig­keit be­hin­dert sind, ha­ben An­spruch auf Be­ra­tung bei der Be­rufs­wahl, Um­schu­lung oder Wei­ter­bil­dung.

Art. 36 Erstmalige berufliche Ausbildung  

1 Ver­si­cher­te, die noch nicht er­werbs­tä­tig wa­ren und de­nen in­fol­ge der Ge­sund­heits­schä­di­gung bei der erst­ma­li­gen be­ruf­li­chen Aus­bil­dung we­sent­li­che zu­sätz­li­che Kos­ten ent­ste­hen, ha­ben An­spruch auf Er­satz die­ser Kos­ten, so­fern die Aus­bil­dung ih­ren Fä­hig­kei­ten ent­spricht.

2 Der erst­ma­li­gen be­ruf­li­chen Aus­bil­dung sind gleich­ge­stellt:

a.
die Vor­be­rei­tung auf ei­ne Hilfs­ar­beit oder auf ei­ne Tä­tig­keit in ei­ner ge­schütz­ten Werk­stät­te;
b.
die be­ruf­li­che Neu­aus­bil­dung in­va­li­der Ver­si­cher­ter, die nach dem Ein­tritt der In­va­li­di­tät ei­ne un­ge­eig­ne­te und auf die Dau­er un­zu­mut­ba­re Er­werbs­tä­tig­keit auf­ge­nom­men ha­ben;
c.
die be­ruf­li­che Wei­ter­bil­dung, so­fern da­durch die Er­werbs­fä­hig­keit we­sent­lich ver­bes­sert wer­den kann.
Art. 37 Umschulung  

1 Der Ver­si­cher­te hat An­spruch dar­auf, sich für ei­ne neue Er­werbs­tä­tig­keit um­schu­len zu las­sen, wenn dies in­fol­ge In­va­li­di­tät not­wen­dig ist und da­durch die Er­werbs­fä­hig­keit vor­aus­sicht­lich er­hal­ten oder we­sent­lich ver­bes­sert wer­den kann.

2 Der Um­schu­lung auf ei­ne neue Er­werbs­tä­tig­keit sind die Wie­der­ein­schu­lung in den bis­he­ri­gen Be­ruf so­wie die in­va­li­di­täts­be­ding­te be­ruf­li­che Wei­ter­bil­dung gleich­ge­stellt.

3 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung über­nimmt die Kos­ten der Um­schu­lung, ins­be­son­de­re die Kos­ten für Schul­gel­der, Lehr­mit­tel, Be­rufs­ge­rä­te, Be­rufs­klei­der, aus­wär­ti­ge Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung so­wie die Rei­se­kos­ten und die Ver­dien­stein­bus­se. Die Ver­dien­stein­bus­se wird durch Tag­geld oder ei­ne Um­schu­lungs­ren­te ent­schä­digt.

Art. 38 Kapitalhilfe  

1 Ei­nem ein­glie­de­rungs­fä­hi­gen Ver­si­cher­ten kann ei­ne Ka­pi­tal­hil­fe zur Auf­nah­me oder zum Aus­bau ei­ner Tä­tig­keit als Selb­stän­di­g­er­wer­ben­der so­wie zur Fi­nan­zie­rung von in­va­li­di­täts­be­ding­ten be­trieb­li­chen Um­stel­lun­gen ge­währt wer­den, wenn:

a.
er sich in fach­li­cher und cha­rak­ter­li­cher Hin­sicht für ei­ne selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit eig­net;
b.
die wirt­schaft­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne dau­ern­de exis­tenz­si­chern­de Tä­tig­keit ge­ge­ben sind;
c.
für ei­ne aus­rei­chen­de Fi­nan­zie­rung Ge­währ ge­bo­ten ist.

2 Die Ka­pi­tal­hil­fe kann oh­ne Rück­zah­lungs­pflicht oder als zins­lo­ses oder ver­zins­li­ches Dar­le­hen ge­währt wer­den. Sie kann auch in Form von Be­trieb­sein­rich­tun­gen oder Ga­ran­tieleis­tun­gen er­bracht wer­den.

Art. 39 Weiterer Kostenersatz  

1 An die mit der Auf­nah­me ei­ner un­selb­stän­di­gen Er­werbs­tä­tig­keit ver­bun­de­nen Kos­ten für Be­rufs­klei­der und per­sön­li­che Werk­zeu­ge kön­nen Bei­trä­ge ge­währt wer­den.

2 Muss ein Ver­si­cher­ter in­fol­ge in­va­li­di­täts­be­ding­ten Wech­sels des Ar­beits­plat­zes sei­nen Wohn­sitz ver­le­gen, so über­nimmt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung die Trans­port­kos­ten für den Um­zug.

3 Der Ver­si­cher­te hat un­ter Vor­be­halt der Hilfs­mit­tel­leis­tun­gen (Art. 21) An­spruch auf Er­satz in­va­li­di­täts­be­ding­ter Mehr­kos­ten für den Ar­beits­weg oder für die Be­rufs­aus­übung.

6. Abschnitt: Invalidenrente

Art. 40 Anspruch und Bemessung  

1 Kann von der Fort­set­zung der ärzt­li­chen Be­hand­lung kei­ne nam­haf­te Bes­se­rung des Ge­sund­heits­zu­stan­des des Ver­si­cher­ten mehr er­war­tet wer­den und hin­ter­lässt die Ge­sund­heits­schä­di­gung nach der zu­mut­ba­ren Ein­glie­de­rung ei­ne vor­aus­sicht­lich blei­ben­de oder län­ger dau­ern­de Be­ein­träch­ti­gung der Er­werbs­fä­hig­keit (In­va­li­di­tät, Art. 8 ATSG92), so ist an Stel­le des Tag­gel­des ei­ne In­va­li­den­ren­te aus­zu­rich­ten.93

2 Bei voll­stän­di­ger In­va­li­di­tät ent­spricht die jähr­li­che In­va­li­den­ren­te 80 Pro­zent des ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes.94 Bei teil­wei­ser In­va­li­di­tät wird die Ren­te ent­spre­chend her­ab­ge­setzt.

3 Ver­si­chert ist der Jah­res­ver­dienst, der wäh­rend der Dau­er der In­va­li­di­tät oh­ne die ver­si­cher­te Ge­sund­heits­schä­di­gung mut­mass­lich er­zielt wor­den wä­re. Der Bun­des­rat geht bei der Fest­set­zung des Höchst­be­trags des ver­si­cher­ten Ver­diens­tes (Art. 18 ATSG) vom Be­trag aus, der beim In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes gilt, und passt ihn, zu­sam­men mit den Ren­ten nach Ar­ti­kel 43, der vom zu­stän­di­gen Bun­des­amt er­mit­tel­ten Ent­wick­lung des No­mi­nal­lohn­in­de­xes an.95

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5 Der Bun­des­rat um­schreibt durch Ver­ord­nung die Er­mitt­lung des ent­ge­hen­den mut­mass­li­chen Jah­res­ver­diens­tes bei ei­ner Ar­beit, de­ren Wert le­dig­lich ge­schätzt wer­den kann.

92 SR 830.1

93 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

95 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

96 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 41 Festsetzung  

1 Die Ren­te wird auf be­stimm­te oder un­be­stimm­te Zeit fest­ge­setzt. Der Bun­des­rat be­zeich­net in der Ver­ord­nung die Fäl­le, in de­nen kei­ne Dau­er­ren­ten zu­ge­spro­chen wer­den kön­nen, na­ment­lich nach Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194697 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG).98 99

2 Ver­dient der Ver­si­cher­te zur Zeit des Ren­ten­be­ginns noch nicht so­viel wie ein voll leis­tungs­fä­hi­ger An­ge­hö­ri­ger sei­ner Be­rufs­art, so wird die Ren­te von dem Zeit­punkt an, in dem er oh­ne die Ge­sund­heits­schä­di­gung ver­mut­lich so­viel ver­dient hät­te, nach die­sem hö­he­ren Ver­dienst be­rech­net.

3 Er­folgt die Ren­ten­fest­set­zung rück­wir­kend, so sind für die Zwi­schen­zeit die ent­spre­chen­den Ver­dienst­ver­hält­nis­se mass­ge­bend.

4 Der ein­mal fest­ge­setz­te, ent­ge­hen­de mut­mass­li­che Jah­res­ver­dienst ist un­ter Vor­be­halt der An­pas­sung an die Lohn- und Preis­ent­wick­lung (Art. 43) für die gan­ze Ren­ten­dau­er mass­ge­bend. Nur bei ho­her Wahr­schein­lich­keit kön­nen neue Ver­diens­thy­po­the­sen im Rah­men ei­ner Ren­ten­re­vi­si­on (Art. 17 ATSG100) be­rück­sich­tigt wer­den.101

5 Bei Un­ter­kunft und Ver­pfle­gung auf Kos­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ist ein Ab­zug im Sin­ne von Ar­ti­kel 31 zu­läs­sig.

97 SR 831.10

98 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

99 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Ju­ni 2011 (Ver­bes­se­rung der Durch­füh­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4745; BBl 2011 543).

100 SR 830.1

101 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 42 Anspruch bei Wiederaufnahme der Heilbehandlung  

Hat die Wie­der­auf­nah­me der Heil­be­hand­lung ei­ne zu­sätz­li­che Ar­beits­un­fä­hig­keit zur Fol­ge, so wird wäh­rend de­ren Dau­er die Ren­te er­höht oder an ih­rer Stel­le ein Tag­geld aus­ge­rich­tet.

Art. 43 Anpassung an die Lohn- und Preisentwicklung  

1 Der Bun­des­rat passt durch Ver­ord­nung die fol­gen­den Ren­ten dem vom Bun­des­amt für Sta­tis­tik er­mit­tel­ten No­mi­nal­lohn­in­dex voll­stän­dig an:

a.
die auf un­be­stimm­te Zeit fest­ge­setz­ten Ren­ten der Ver­si­cher­ten, die das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG102 noch nicht er­reicht ha­ben;
b.
die Ren­ten der Ehe­gat­ten und Wai­sen der Ver­stor­be­nen, die im Zeit­punkt der An­pas­sung das Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG noch nicht er­reicht hät­ten.103

2 Al­le üb­ri­gen auf un­be­stimm­te Zeit fest­ge­setz­ten Ren­ten sind dem Stand des Lan­des­in­de­xes der Kon­su­men­ten­prei­se voll­stän­dig an­zu­pas­sen.

3 Die An­pas­sung der Leis­tun­gen er­folgt durch Er­hö­hung oder Her­ab­set­zung des der Ren­te zu­grun­de lie­gen­den Jah­res­ver­diens­tes. Sie er­folgt je­weils auf den glei­chen Zeit­punkt wie die AHV/IV-Ren­tenan­pas­sung.

4 Der Bun­des­rat er­lässt durch Ver­ord­nung die nä­he­ren Be­stim­mun­gen, ins­be­son­de­re über das zu be­rück­sich­ti­gen­de Spruch­jahr und über die An­pas­sung von Zeit­ren­ten und Neu­ren­ten.

102 SR 831.10

103 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

Art. 44–45104  

104 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 46 Auskauf der Rente  

1 Ei­ne In­va­li­den­ren­te kann je­der­zeit nach ih­rem Bar­wert aus­ge­kauft wer­den, wenn die In­va­li­di­tät nicht mehr als zehn Pro­zent be­trägt.

2 In den üb­ri­gen Fäl­len wird die Ren­te nur auf An­trag des Ver­si­cher­ten ganz oder teil­wei­se aus­ge­kauft. Dem An­trag wird ent­spro­chen, wenn die ärzt­li­che Be­ur­tei­lung und die per­sön­li­che, wirt­schaft­li­che und so­zia­le La­ge des Ver­si­cher­ten den Aus­kauf als ge­bo­ten er­schei­nen las­sen. Ei­ne Ren­te kann na­ment­lich für den Er­werb des vom Ver­si­cher­ten selbst be­wohn­ten Wohn­ei­gen­tums aus­ge­kauft wer­den.

3 Der Ver­si­cher­te, des­sen Ren­te aus­ge­kauft wor­den ist, kann bei nach­träg­li­cher er­heb­li­cher Zu­nah­me der In­va­li­di­tät die Aus­rich­tung ei­ner zu­sätz­li­chen Ren­te ver­lan­gen.

4 Der Aus­kauf der Ren­te be­rührt den An­spruch auf ei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te nicht.

5 Der Bun­des­rat kann durch Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten der Aus­kaufs­be­rech­nung re­geln.

Art. 47 Altersrente für invalide Versicherte  

1 So­bald ei­ne ver­si­cher­te Per­son ei­ne gan­ze Al­ters­ren­te nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 AHVG105 vor­be­zieht, spä­tes­tens je­doch ab Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG, wird die auf un­be­stimm­te Zeit zu­ge­spro­che­ne In­va­li­den­ren­te als Al­ters­ren­te auf der Hälf­te des Jah­res­ver­diens­tes aus­ge­rich­tet, wel­cher der Ren­te zu­grun­de liegt (Art. 28 Abs. 4).106

2 Ei­ne Re­vi­si­on der Al­ters­ren­te in­fol­ge Än­de­rung des In­va­li­di­täts­gra­des ist in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1 ATSG107 aus­ge­schlos­sen.108

105 SR 831.10

106 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

107 SR 830.1

108 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

7. Abschnitt: Integritätsschadenrente

Art. 48 Anspruchsvoraussetzungen und Anspruchsbeginn  

1 Er­lei­det der Ver­si­cher­te ei­ne dau­ern­de er­heb­li­che Be­ein­träch­ti­gung der kör­per­li­chen, geis­ti­gen oder psy­chi­schen In­te­gri­tät, so hat er An­spruch auf ei­ne In­te­gri­täts­scha­den­ren­te.109

2 Die In­te­gri­täts­scha­den­ren­te ist von dem Zeit­punkt an ge­schul­det, in dem die ärzt­li­che Be­hand­lung ab­ge­schlos­sen ist oder von ih­rer Fort­set­zung kei­ne nam­haf­te Bes­se­rung des Ge­sund­heits­zu­stan­des des Ver­si­cher­ten mehr er­war­tet wer­den kann.

109 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 21. März 2003 (4. IV-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3837; BBl 2001 3205).

Art. 49 Bemessungsgrundsätze und Anpassung  

1 Die Schwe­re des In­te­gri­täts­scha­dens wird in Wür­di­gung al­ler Um­stän­de nach bil­li­gem Er­mes­sen er­mit­telt.

2 Die In­te­gri­täts­scha­den­ren­te wird ent­spre­chend der Schwe­re des In­te­gri­täts­scha­dens in Pro­zen­ten des Jah­res­ren­ten­an­sat­zes ge­mä­ss Ab­satz 4 fest­ge­setzt. Beim voll­stän­di­gen Ver­lust ei­ner Le­bens­funk­ti­on wie des Ge­hörs oder des Seh­ver­mö­gens wird in der Re­gel ei­ne In­te­gri­täts­scha­den­ren­te von 50 Pro­zent zu­ge­spro­chen.

3 Die In­te­gri­täts­scha­den­ren­te wird auf un­be­stimm­te Zeit zu­ge­spro­chen. Sie wird in der Re­gel aus­ge­kauft.

4 Der Jah­res­ren­ten­an­satz be­trägt 20 000 Fran­ken. Der Bun­des­rat passt ihn durch Ver­ord­nung pe­ri­odisch der Preis­ent­wick­lung an.110

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 17. Ju­ni 2005 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5427; BBl 2005 759).

Art. 50 Revision  

Bei nach­träg­li­cher er­heb­li­cher Zu­nah­me des In­te­gri­täts­scha­dens kann der Ver­si­cher­te ver­lan­gen, dass ihm ei­ne zu­sätz­li­che In­te­gri­täts­scha­den­ren­te zu­ge­spro­chen wird.

8. Abschnitt: Hinterlassenenrenten

Art. 51 Allgemeines  

1 Der Ehe­gat­te, die Kin­der und die El­tern des in­fol­ge der ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung Ver­stor­be­nen ha­ben ge­mä­ss den nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen An­spruch auf ei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te, die einen Teil des ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes des Ver­stor­be­nen be­trägt.

2 Ver­si­chert ist der Jah­res­ver­dienst, den der Ver­stor­be­ne mut­mass­lich er­zielt hät­te. Es gilt der ge­mä­ss Ar­ti­kel 40 Ab­satz 3 er­mit­tel­te höchst­ver­si­cher­te Ver­dienst. Die­ser Be­trag wird vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 43 an die Lohn- und Preis­ent­wick­lung an­ge­passt.

3 Ver­dien­te der Ver­stor­be­ne noch nicht so­viel wie ein voll leis­tungs­fä­hi­ger An­ge­hö­ri­ger sei­ner Be­rufs­art, so wird die Ren­te vom Be­ginn weg nach die­sem hö­he­ren Ver­dienst be­rech­net.

4 Stirbt ei­ne ver­si­cher­te Per­son, die ei­ne In­va­li­den- oder Al­ters­ren­te der Mi­li­tär­ver­si­che­rung be­zog, nach Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 AHVG111, so wird für die Be­rech­nung der Hin­ter­las­se­nen­ren­ten vom Jah­res­ver­dienst aus­ge­gan­gen, wel­cher der In­va­li­den­ren­te zu­grun­de lag. Stirbt ei­ne ver­si­cher­te Per­son, die kei­ne In­va­li­den- oder Al­ters­ren­te der Mi­li­tär­ver­si­che­rung be­zog, nach Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters, so be­steht kein An­spruch auf ei­ne Hin­ter­las­se­nen­ren­te.112

5 Der ein­mal fest­ge­setz­te, ent­ge­hen­de mut­mass­li­che Jah­res­ver­dienst ist un­ter Vor­be­halt der An­pas­sung an die Lohn- und Preis­ent­wick­lung (Art. 43) für die gan­ze Ren­ten­dau­er mass­ge­bend.

111 SR 831.10

112 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

Art. 52 Ehegattenrente  

1 Der An­spruch auf ei­ne Ehe­gat­ten­ren­te ent­steht am ers­ten Tag des dem Tod des Ver­si­cher­ten fol­gen­den Mo­nats. Die Ren­te wird un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 le­bens­läng­lich aus­ge­rich­tet.

2 Hei­ra­tet der Ehe­gat­te wie­der, so ruht der Ren­ten­an­spruch wäh­rend der Dau­er der neu­en Ehe.

3 Die Ren­te be­trägt für den über­le­ben­den Ehe­gat­ten 40 Pro­zent des ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes des Ver­stor­be­nen.

4 Der ge­schie­de­ne Ehe­gat­te hat An­spruch auf ei­ne Ren­te, so­fern der Ver­stor­be­ne ihm ge­gen­über im Zeit­punkt des To­des zu Un­ter­halts­bei­trä­gen ver­pflich­tet war. Die Ren­te ent­spricht den da­hin­ge­fal­le­nen Un­ter­halts­bei­trä­gen; sie be­trägt höchs­tens 20 Pro­zent des ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes des Ver­stor­be­nen. Sie wird nur so­lan­ge aus­ge­rich­tet, als der Ver­stor­be­ne un­ter­halts­pflich­tig ge­we­sen wä­re.

Art. 53 Waisenrenten  

1 Der An­spruch auf ei­ne Wai­sen­ren­te ent­steht am ers­ten Tag des dem To­de des ver­si­cher­ten El­tern­teils fol­gen­den Mo­nats. Er er­lischt mit der Vollen­dung des 18. Al­ters­jahrs. Für Kin­der, die noch in der Aus­bil­dung sind, dau­ert der Ren­ten­an­spruch bis zu de­ren Ab­schluss, längs­tens aber bis zum vollen­de­ten 25. Al­ters­jahr.

2 Den Wai­sen gleich­ge­stellt sind Stief- und Pfle­ge­kin­der, die der Ver­si­cher­te un­ent­gelt­lich zu dau­ern­der Pfle­ge und Er­zie­hung auf­ge­nom­men hat.

3 Die nach Ab­satz 1 an­spruchs­be­rech­tig­te Wai­se, die beim To­de des Ver­si­cher­ten oder bei Ab­lauf ih­rer Ren­ten­be­rech­ti­gung min­des­tens zu 50 Pro­zent in­va­lid ist, hat An­spruch auf ei­ne Ren­te, bis ih­re In­va­li­di­tät un­ter 50 Pro­zent sinkt, längs­tens aber bis zum 25. Al­ters­jahr.

4 Die Wai­sen­ren­ten be­tra­gen für Halb­wai­sen 15 Pro­zent, für Voll­wai­sen 25 Pro­zent des ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes des Ver­stor­be­nen.

Art. 54 Ehegatten- und Waisenrenten bei ungenügenden Vorsorgeleistungen  

1 Ist der Tod kei­ne Fol­ge der ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung, so kann die Mi­li­tär­ver­si­che­rung Ehe­gat­ten- und Wai­sen­ren­ten aus­rich­ten, wenn der Ver­si­cher­te im Zeit­punkt des To­des seit fünf Jah­ren ei­ne min­des­tens 40-pro­zen­ti­ge In­va­li­den­ren­te be­zo­gen hat und wenn we­gen der In­va­li­di­tät des Ver­si­cher­ten die üb­ri­gen Vor­sor­ge­leis­tun­gen feh­len oder er­heb­lich ver­min­dert sind.

2 Die Ehe­gat­ten- und Wai­sen­ren­ten be­tra­gen in die­sen Fäl­len höchs­tens die Hälf­te der or­dent­li­chen An­sät­ze.

Art. 55 Elternrenten  

1 Sind kei­ne ren­ten­be­rech­tig­ten Ehe­gat­ten oder Kin­der vor­han­den oder hat de­ren Ren­ten­be­rech­ti­gung auf­ge­hört, so sind die El­tern des Ver­stor­be­nen ren­ten­be­rech­tigt, so­weit ein Be­dürf­nis vor­liegt.

2 Va­ter und Mut­ter er­hal­ten je Ren­ten bis höchs­tens 20 Pro­zent des ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes des Ver­stor­be­nen.

3 Die Ren­te kann bei er­heb­li­cher Ver­än­de­rung der wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se des Be­rech­tig­ten von Am­tes we­gen oder auf Ge­such hin neu fest­ge­setzt oder auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 56 Zusammentreffen von Hinterlassenenrenten  

1 Die Hin­ter­las­se­nen­ren­ten wer­den gleich­mäs­sig her­ab­ge­setzt, wenn sie zu­sam­men den ver­si­cher­ten Jah­res­ver­dienst des Ver­stor­be­nen über­stei­gen.

2 Fällt spä­ter ei­ne Ren­ten­be­rech­ti­gung da­hin, so er­hö­hen sich die üb­ri­gen Ren­ten gleich­mäs­sig bis zum Höchst­be­trag.

9. Abschnitt: Weitere Leistungen

Art. 57 Vergütung von Sachschäden  

Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ver­gü­tet Schä­den an Klei­dern, Bril­len, Uh­ren, Pro­the­sen und an wei­te­ren üb­li­cher­wei­se auf dem Kör­per ge­tra­ge­nen oder mit­ge­führ­ten Ge­gen­stän­den, so­fern die­se Schä­den in ei­nem en­gen und un­mit­tel­ba­ren Zu­sam­men­hang mit ei­ner ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung ste­hen.

Art. 58 Abfindung des Versicherungsanspruchs  

Aus­nahms­wei­se kann ein Ver­si­che­rungs­fall durch ver­trag­li­che Ab­fin­dung er­le­digt wer­den. Die­se be­darf der Be­stä­ti­gung durch ei­ne Ver­fü­gung oder im hän­gi­gen Pro­zess­ver­fah­ren durch das Ge­richt.

Art. 59 Genugtuung  

1 Bei er­heb­li­cher Kör­per­ver­let­zung kann dem Ver­letz­ten und aus­nahms­wei­se auch den nächs­ten An­ge­hö­ri­gen, im To­des­fall den An­ge­hö­ri­gen des Ge­tö­te­ten, ei­ne an­ge­mes­se­ne Geld­sum­me als Ge­nug­tu­ung zu­ge­spro­chen wer­den, so­fern be­son­de­re Um­stän­de vor­lie­gen.

2 Die In­te­gri­täts­scha­den­ren­te schliesst Ge­nug­tu­ungs­leis­tun­gen aus.

Art. 60 Bestattungsentschädigung  

1 Stirbt der Ver­si­cher­te in­fol­ge der ver­si­cher­ten Ge­sund­heits­schä­di­gung, so wird ei­ne Be­stat­tungs­ent­schä­di­gung im Um­fang ei­nes Zehn­tels des höchst­ver­si­cher­ten Jah­res­ver­diens­tes ge­mä­ss Ar­ti­kel 28 Ab­satz 4 aus­ge­rich­tet.

2 Die Be­stat­tungs­ent­schä­di­gung wird der­je­ni­gen Per­son aus­be­zahlt, die für die Be­stat­tungs­kos­ten auf­kommt.

Art. 61 Entschädigung für Berufsausbildungskosten  

Ha­ben die El­tern oder hat der Ehe­gat­te er­heb­li­che Kos­ten für die Be­rufs­aus­bil­dung des Ver­si­cher­ten ge­habt und ist der Ver­si­cher­te vor Be­en­di­gung der Aus­bil­dung oder in­ner­halb von drei Jah­ren nach de­ren Be­en­di­gung ge­stor­ben, so kann den El­tern oder dem Ehe­gat­ten ein an­ge­mes­se­ner Bei­trag an die­se Kos­ten ge­währt wer­den.

Art. 62 Verhütung von Gesundheitsschäden  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung för­dert und un­ter­stützt Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Ge­sund­heits­schä­den.

2 Sie ar­bei­tet mit den zu­stän­di­gen Or­ga­nen, na­ment­lich mit den­je­ni­gen der Ar­mee und des Zi­vil­schut­zes, zu­sam­men.113

3 Sie kann sich an den Kos­ten für Mass­nah­men zur Ver­hü­tung von Ge­sund­heits­schä­den be­tei­li­gen.

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 17. Dez. 1993, in Kraft seit 1. Ju­li 1994 (AS 1994 1390; BBl 1993 II 591).

Art. 63 Medizinische Untersuchungen und vorbeugende medizinische Massnahmen 114  

1 So­fern es der Ge­sund­heits­zu­stand ei­nes Stel­lungs­pflich­ti­gen ge­recht­fer­tigt er­schei­nen lässt, kann vor der Aus­he­bung zu Las­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ei­ne me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chung be­wil­ligt wer­den.

2 Bei Zi­vil­schutz- oder Zi­vil­dienst­pflich­ti­gen so­wie bei Per­so­nen, die im Rah­men von frie­den­ser­hal­ten­den Ak­tio­nen und Gu­ten Diens­ten des Bun­des oder Ak­tio­nen des Schwei­ze­ri­schen Ka­ta­stro­phen­hil­fe­korps ein­ge­setzt wer­den, trägt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung die Kos­ten der von der zu­stän­di­gen Be­hör­de an­ge­ord­ne­ten me­di­zi­ni­schen Un­ter­su­chun­gen zur Ab­klä­rung der Ein­satz­fä­hig­keit.

3 Vor­beu­gen­de me­di­zi­ni­sche Mass­nah­men, die auf Emp­feh­lung des Ober­feld­arz­tes, auf An­ord­nung des Bun­des­ra­tes oder der zu­stän­di­gen Be­hör­de nach Ab­satz 2 durch­ge­führt wer­den, ge­hen zu Las­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung.

4 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren.

114 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 11 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

10. Abschnitt: Kürzung und Verweigerung von Leistungen

Art. 64 Leistungsbemessung bei Teilhaftung  

Die Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung wer­den an­ge­mes­sen ge­kürzt, wenn die ver­si­cher­te Ge­sund­heits­schä­di­gung nur teil­wei­se auf Ein­wir­kun­gen wäh­rend des Diens­tes zu­rück­geht.

Art. 65 Kürzung wegen vorsätzlicher Herbeiführung der Gesundheitsschädigung 115  

1 Wer­den Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 ATSG116 ge­kürzt, so kön­nen Tag­gel­der so­wie In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ren­ten in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 21 Ab­sät­ze 1–3 ATSG höchs­tens um ein Drit­tel ge­kürzt wer­den, wenn und so­lan­ge Ehe­gat­ten oder Kin­dern ein Un­ter­halts­an­spruch zu­steht.117

2118

3 Beim Ent­scheid über die Kür­zung oder Ver­wei­ge­rung von Leis­tun­gen sind al­le Um­stän­de des ein­zel­nen Fal­les, ins­be­son­de­re das Aus­mass des Ver­schul­dens der ver­si­cher­ten Per­son, zu be­rück­sich­ti­gen.119

115 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

116 SR 830.1

117 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

118 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

119 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 8 des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­men­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

Art. 66 Kürzbare Leistungen  

Wo die­ses Ge­setz so­wie Ar­ti­kel 21 ATSG120 die Kür­zung von Leis­tun­gen vor­se­hen, be­trifft dies:121

a.
die Tag­gel­der (Art. 28);
b.
die Ent­schä­di­gun­gen für die Ver­zö­ge­rung der Be­rufs­aus­bil­dung (Art. 30);
c.
die Nach­für­sor­ge­mass­nah­men (Art. 34 Abs. 2);
d.
die In­va­li­den­ren­ten (Art. 40–42);
e.
die Al­ters­ren­ten für in­va­li­de Ver­si­cher­te (Art. 47);
f.
die In­te­gri­täts­scha­den­ren­ten (Art. 48–50);
g.
die Hin­ter­las­se­nen­ren­ten (Art. 51–53 und 55);
h.
die Ver­gü­tung von Sach­schä­den (Art. 57);
i.
die Ab­fin­dun­gen (Art. 58);
k.
die Ge­nug­tu­un­gen (Art. 59);
l.
die Ent­schä­di­gun­gen für Be­rufs­aus­bil­dungs­kos­ten (Art. 61);
m.
die Be­hand­lungs­an­sprü­che für Zahn­schä­den.

120 SR 830.1

121 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

2a. Kapitel: Prämien der beruflich Versicherten und der bei der freiwilligen Grundversicherung Versicherten122

122 Eingefügt durch Ziff. I 13 des BG vom 17. März 2017 über das Stabilisierungsprogramm 2017–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5205; BBl 20164691).

Art. 66a Finanzierung  

Fol­gen­de Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung wer­den durch Prä­mi­en fi­nan­ziert:

a.
Leis­tun­gen bei Krank­heit und Nicht­be­rufs­un­fall für be­ruf­lich Ver­si­cher­te;
b.
Leis­tun­gen bei Krank­heit und Un­fall für bei der frei­wil­li­gen Grund­ver­si­che­rung Ver­si­cher­te.
Art. 66b Prämien für Leistungen bei Krankheit  

1 Die von den Ver­si­cher­ten zu be­zah­len­den Prä­mi­en für Leis­tun­gen bei Krank­heit rich­ten sich nach dem Er­for­der­nis ei­nes Kos­ten­de­ckungs­gra­des von min­des­tens 80 Pro­zent der fol­gen­den Kos­ten für nicht wäh­rend des Diens­tes ein­ge­tre­te­ne Krank­hei­ten:

a.
Heil­be­hand­lung (Art. 16 und 18a);
b.
Rei­se- und Ber­gungs­kos­ten (Art. 19);
c.
Haus­pfle­ge und Ku­ren (Art. 20);
d.
Hilfs­mit­tel (Art. 21);
e.
Ver­wal­tung des ver­si­cher­ten Er­eig­nis­ses.

2 Die Prä­mi­en­pflicht für Leis­tun­gen bei Krank­heit wird aus­ge­setzt, wenn der be­ruf­lich Ver­si­cher­te wäh­rend mehr als sech­zig auf­ein­an­der­fol­gen­den Ta­gen Dienst leis­tet.

Art. 66c Prämien für Leistungen bei Unfall  

1 Die Prä­mie für Nicht­be­rufs­un­fäl­le der be­ruf­lich Ver­si­cher­ten ent­spricht der­je­ni­gen, wel­che die üb­ri­gen An­ge­stell­ten des Bun­des für die Nicht­be­rufs­un­fall­ver­si­che­rung ent­rich­ten.

2 Die Prä­mie für Leis­tun­gen bei Un­fall der bei der frei­wil­li­gen Grund­ver­si­che­rung Ver­si­cher­ten be­steht aus ei­nem Zu­schlag zur Prä­mie für Leis­tun­gen bei Krank­heit. Der Zu­schlag wird nach der De­ckung der Un­fall­kos­ten der Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 66b Ab­satz 1 die­ser Ver­si­cher­ten­ka­te­go­rie be­mes­sen.123

123 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG; SR 171.10).

Art. 66d Einzelheiten  

Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, na­ment­lich:

a.
die Art der Er­he­bung der Prä­mie;
b.
die Re­duk­ti­on der Prä­mie für Ver­si­cher­te mit nied­ri­gen Ein­kom­men; und
c.
das Ver­fah­ren zur An­pas­sung der Prä­mie an die Ent­wick­lung der Kos­ten.

3. Kapitel: Verhältnis zu Dritten

1. Abschnitt: Rückgriff

Art. 67 Grundsatz 124  

1 Für den Rück­griff der Mi­li­tär­ver­si­che­rung sind die Ar­ti­kel 72–75 ATSG125 an­wend­bar.

2 Er­folgt die Schä­di­gung je­doch durch dienst­li­che Tä­tig­kei­ten von An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee, des Bun­des­per­so­nals, von Schutz­dienst- oder von Zi­vil­dienst­pflich­ti­gen, so bleibt in Ab­wei­chung von den Ar­ti­keln 72–75 ATSG der Rück­griff an­de­rer Bun­des­or­ga­ne nach den be­son­de­ren Be­stim­mun­gen vor­be­hal­ten.126

124 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

125 SR 830.1

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

Art. 68–69127  

127 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 70 Paarige Organe  

Ist bei der Schä­di­gung paa­ri­ger Or­ga­ne der gan­ze Scha­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 zu Las­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ge­gan­gen, so tritt die­se in die An­sprü­che des Ver­si­cher­ten und sei­ner Hin­ter­las­se­nen ein, die bei der Schä­di­gung des zwei­ten Or­gans ge­gen­über ei­ner Un­fall- oder Kran­ken­ver­si­che­rung ent­ste­hen. Vor­be­hal­ten bleibt die Re­ge­lung über den Rück­griff auf Drit­te nach den Ar­ti­keln 72–75 ATSG128.129

128 SR 830.1

129 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

2. Abschnitt: Verhältnis zu andern Versicherungen

Art. 71 Koordination 130  

1 Be­trifft ei­ne Ge­sund­heits­schä­di­gung meh­re­re So­zi­al­ver­si­che­run­gen, so ge­hen die sta­tio­näre und die am­bu­lan­te Heil­be­hand­lung zu­las­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung, wenn die­se nach Mass­ga­be die­ses Ge­set­zes we­gen Er­kran­kung oder Un­falls wäh­rend ei­nes ver­si­cher­ten Diens­tes (Art. 3 Abs. 1) un­mit­tel­bar leis­tungs­pflich­tig ist.131

2 Die glei­che Re­gel gilt für Hilfs­mit­tel und Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men so­wie für den An­spruch auf Tag­gel­der bei Ar­beits­un­fä­hig­keit.

130 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016 (An­pas­sung von Be­stim­mun­gen mit in­ter­na­tio­na­lem Be­zug), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6717; BBl 2016 1).

Art. 72–74132  

132 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 75 Krankenversicherung 133  

So­weit Tag­gel­der nach die­sem Ge­setz mit sol­chen nach dem KVG134 zu­sam­men­tref­fen, ge­hen die Tag­gel­der der Mi­li­tär­ver­si­che­rung vor.

133 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

134 SR 832.10

Art. 76 Unfallversicherung 135  

Hat ein Ver­si­cher­ter An­spruch auf Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung und der Un­fall­ver­si­che­rung, so wer­den Ren­ten, In­te­gri­täts- und Hilflo­sen­ent­schä­di­gun­gen so­wie – in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 65 Buch­sta­be a ATSG136 – die Be­stat­tungs­kos­ten von je­dem Ver­si­che­rer nach sei­nem An­teil am Ge­samt­scha­den er­bracht. Für al­le üb­ri­gen Leis­tun­gen kommt aus­sch­liess­lich je­ner Ver­si­che­rer auf, der nach der an­wend­ba­ren Ge­setz­ge­bung un­mit­tel­bar leis­tungs­pflich­tig ist.

135 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

136 SR 830.1

Art. 77 Alters- und Hinterlassenenversicherung 137  

Beim Zu­sam­men­tref­fen von Al­ters­ren­ten für In­va­li­de (Art. 47) und von AHV-Ren­ten er­folgt in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 69 ATSG138 kei­ne Kür­zung we­gen Über­ent­schä­di­gung.

137 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

138 SR 830.1

Art. 78 Arbeitslosenversicherung  

Tref­fen Leis­tun­gen nach die­sem Ge­setz mit sol­chen nach dem Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­setz vom 25. Ju­ni 1982139 zu­sam­men, so ge­hen grund­sätz­lich die Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung vor. Vor­be­hal­ten bleibt die An­rech­nung des Ar­beits­lo­sen­tag­gel­des nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2.

Art. 79 Berufliche Vorsorge 140  

Ehe­gat­ten- und Wai­sen­ren­ten bei un­ge­nü­gen­den Vor­sor­ge­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 54 dür­fen bei den Leis­tun­gen nach dem Bun­des­ge­setz vom 25. Ju­ni 1982141 über die be­ruf­li­che Al­ters‑, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge nicht an­ge­rech­net wer­den.

140 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

141 SR 831.40

Art. 80 Private Krankenversicherung und Unfallversicherung  

1 Hat die Mi­li­tär­ver­si­che­rung oder ei­ne pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­rung oder Un­fall­ver­si­che­rung zu Un­recht Leis­tun­gen aus­ge­rich­tet und die an­de­re Ver­si­che­rung zu Un­recht ent­las­tet, so hat die­se den Be­trag, um den sie ent­las­tet wur­de, zu­rück­zu­er­stat­ten, höchs­tens je­doch bis zu ih­rer ver­trag­li­chen oder ge­setz­li­chen Leis­tungs­pflicht.

2 Be­steht nur ei­ne Teil­haf­tung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung oder der pri­va­ten Kran­ken­ver­si­che­rung oder der Un­fall­ver­si­che­rung, so hat die zu Un­recht ent­las­te­te Ver­si­che­rung die ge­mä­ss Ver­trag oder Ge­setz voll über­nom­me­nen Pfle­ge­leis­tun­gen an­teils­mäs­sig zu­rück­zu­er­stat­ten, höchs­tens je­doch bis zu ih­rer ver­trag­li­chen oder ge­setz­li­chen Leis­tungs­pflicht.

3 Kön­nen sich die Par­tei­en nicht ei­ni­gen, so er­lässt die Mi­li­tär­ver­si­che­rung ei­ne Ver­fü­gung.

4 Der Rück­er­stat­tungs­an­spruch ver­jährt fünf Jah­re nach der Aus­rich­tung der Leis­tun­gen.

4. Kapitel: Organisation, Verwaltung, Finanzierung und Haftung 142

142 Fassung gemäss Anhang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 81 Organisation und Verwaltung  

1 Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung wird vom Bun­des­amt für Mi­li­tär­ver­si­che­rung143 ge­führt.

2 Der Bun­des­rat kann die Füh­rung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung der Schwei­ze­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt (SU­VA) über­tra­gen.144

3145

143 Amt auf­grund des Trans­fers der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an die SU­VA heu­te auf­ge­löst.

144 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 18. März 2005 über die Über­tra­gung der Füh­rung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an die SU­VA, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 2881; BBl 20042851).

145 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer) (AS 2007 5259; BBl 2006 501). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 33 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359).

Art. 82 Finanzierung 146  

1 Der Bund trägt die Kos­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung, so­weit sie nicht durch Prä­mi­en von Ver­si­cher­ten und durch Re­gress­ein­nah­men ge­deckt sind.

2 Wird die Mi­li­tär­ver­si­che­rung von der SU­VA ge­führt, so ver­gü­tet der Bund die­ser die Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen und Ver­wal­tungs­kos­ten, die nicht durch Prä­mi­en von Ver­si­cher­ten und durch Re­gress­ein­nah­men ge­deckt sind.

3 Die Ver­gü­tung an die SU­VA un­ter­liegt nicht der Mehr­wert­steu­er.

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 des BG vom 18. März 2005 über die Über­tra­gung der Füh­rung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an die SU­VA, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 2881; BBl 20042851).

Art. 82a Haftung für Schäden 147  

1 Er­satz­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 78 ATSG148 sind bei der Mi­li­tär­ver­si­che­rung gel­tend zu ma­chen; die­se ent­schei­det dar­über durch Ver­fü­gung.

2 Wird die Mi­li­tär­ver­si­che­rung von der SU­VA ge­führt, so sind Er­satz­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 78 ATSG bei der SU­VA gel­tend zu ma­chen; die­se ent­schei­det dar­über durch Ver­fü­gung.149

147 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

148 SR 830.1

149 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 18. März 2005 über die Über­tra­gung der Füh­rung der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an die SU­VA, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 2005 2881; BBl 20042851).

5. Kapitel: Besondere Bestimmungen zum Verfahren und zur Rechtspflege 150

150 Fassung gemäss Anhang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

1. Abschnitt: Besondere Meldepflichten 151

151 Fassung gemäss Anhang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 83 Meldepflicht der Anspruchsberechtigten  

1 Der Ver­si­cher­te hat bei der sa­ni­ta­ri­schen Ein­tritts­mus­te­rung, wäh­rend des Diens­tes und bei Dienstaustritt je­de ihm be­kann­te Ge­sund­heits­schä­di­gung dem Trup­pen- oder Kurs­arzt zu mel­den. Ist ei­ne Mel­dung an den Trup­pen- oder Kurs­arzt nicht mög­lich, so muss er die Schä­di­gung ei­nem Vor­ge­setz­ten zu­han­den des Trup­pen- oder Kurs­arz­tes mel­den. Ver­letzt der Ver­si­cher­te die­se Mel­de­pflich­ten oh­ne zu­rei­chen­den Grund, so haf­tet die Mi­li­tär­ver­si­che­rung nur, wenn die Ge­sund­heits­schä­di­gung mit über­wie­gen­der Wahr­schein­lich­keit wäh­rend des Diens­tes ver­ur­sacht oder ver­schlim­mert wor­den ist (Art. 6).

2 Der Ver­si­cher­te hat nach dem Dienst je­de mit die­sem in Zu­sam­men­hang ge­brach­te Ge­sund­heits­schä­di­gung ei­nem Arzt, Zahn­arzt oder Chi­ro­prak­tor zu mel­den. So­lan­ge die­se Mel­dung aus­steht, braucht die Mi­li­tär­ver­si­che­rung auf ein Be­geh­ren nicht ein­zu­tre­ten.

3152

4 So­weit der Mi­li­tär­ver­si­che­rung durch vor­sätz­li­che Ver­let­zung von Mel­de­pflich­ten des Leis­tungs­an­spre­chers nach den Ab­sät­zen 1 und 2 so­wie nach Ar­ti­kel 31 ATSG153 er­höh­te Kos­ten er­wach­sen, kön­nen die Leis­tun­gen ent­spre­chend ge­kürzt wer­den.154

152 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

153 SR 830.1

154 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 84 Meldepflicht des Arztes, Zahnarztes oder Chiropraktors  

Kommt zwi­schen ei­ner Ge­sund­heits­schä­di­gung und ge­leis­te­tem Dienst ein Zu­sam­men­hang in Be­tracht, so ist der kon­sul­tier­te Arzt, Zahn­arzt oder Chi­ro­prak­tor ver­pflich­tet, den Fall so­fort der Mi­li­tär­ver­si­che­rung an­zu­mel­den. Er muss den Fall ins­be­son­de­re an­mel­den, wenn der Pa­ti­ent oder sei­ne An­ge­hö­ri­gen es ver­lan­gen. Ver­säumt der Arzt, Zahn­arzt oder Chi­ro­prak­tor die­se Mel­de­pflicht, so haf­tet er für die Fol­gen.

2. Abschnitt: Besonderheiten des Verfahrens 155

155 Fassung gemäss Anhang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den Allgemeinen Teil des Sozialversicherungsrechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 85–87156  

156 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 88 Zeugeneinvernahme 157  

Aus­kunfts­pflich­ti­ge Drit­te kön­nen von der Mi­li­tär­ver­si­che­rung zur Ab­le­gung ei­nes förm­li­chen Zeug­nis­ses ver­pflich­tet wer­den. Dies gilt auch, wenn der Leis­tungs­an­spre­cher die Er­mäch­ti­gung nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 3 ATSG158 nicht er­teilt hat.

157 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

158 SR 830.1

Art. 89–92159  

159 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 93160  

160 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 6 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Wei­ter­ent­wick­lung der IV), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 705; BBl 2017 2535).

Art. 94 Einstweilige Anordnungen  

Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung trifft bis zum Ab­schluss des Er­he­bungs­ver­fah­rens die not­wen­di­gen einst­wei­li­gen An­ord­nun­gen für die zweck­mäs­si­ge Be­hand­lung, Be­ob­ach­tung und Kon­trol­le des Ge­such­stel­lers. Sie nimmt da­bei auf die Wün­sche des Ge­such­stel­lers, ge­ge­be­nen­falls sei­ner An­ge­hö­ri­gen, so­wie auf den Vor­schlag des be­han­deln­den Arz­tes an­ge­mes­sen Rück­sicht.

Art. 94a Bearbeiten von Personendaten 161  

1 Die mit der Durch­füh­rung oder mit der Kon­trol­le oder Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes be­trau­ten Or­ga­ne sind be­fugt, die Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, zu be­ar­bei­ten oder be­ar­bei­ten zu las­sen, die sie be­nö­ti­gen, um die ih­nen nach die­sem Ge­setz über­tra­ge­nen Auf­ga­ben zu er­fül­len, na­ment­lich um:162

a.
Leis­tungs­an­sprü­che zu be­ur­tei­len so­wie Leis­tun­gen zu be­rech­nen, zu ge­wäh­ren und mit Leis­tun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­run­gen zu ko­or­di­nie­ren;
b.
Ver­si­che­rungs­bei­trä­ge zu be­rech­nen und zu er­he­ben;
c.
ein Rück­griffs­recht ge­gen­über ei­nem haft­pflich­ti­gen Drit­ten gel­tend zu ma­chen;
d.
Sta­tis­ti­ken zu füh­ren;
e.163
die AHV-Num­mer164 zu­zu­wei­sen oder zu ve­ri­fi­zie­ren.

2 Zur Er­fül­lung die­ser Auf­ga­ben sind sie dar­über hin­aus zum Pro­fi­ling, ein­sch­liess­lich zum Pro­fi­ling mit ho­hem Ri­si­ko, nach dem Da­ten­schutz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 2020165 (DSG) und zum Er­lass von au­to­ma­ti­sier­ten Ein­zel­ent­schei­dun­gen nach Ar­ti­kel 21 DSG be­fugt.166

161Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2765; BBl 2000 255).

162 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 84 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

163 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).

164 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 33 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

165 SR 235.1

166 Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 84 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 94b167  

167Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000 (AS 2000 2765; BBl 2000 255). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

Art. 95168  

168 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 95a Datenbekanntgabe 169  

1 So­fern kein über­wie­gen­des Pri­vat­in­ter­es­se ent­ge­gen­steht, dür­fen Or­ga­ne, die mit der Durch­füh­rung, der Kon­trol­le oder der Be­auf­sich­ti­gung der Durch­füh­rung die­ses Ge­set­zes be­traut sind, Da­ten in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG170 be­kannt ge­ben:171

a.
Or­ga­nen ei­ner an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rung, wenn sich in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2 ATSG ei­ne Pflicht zur Be­kannt­ga­be aus ei­nem Bun­des­ge­setz er­gibt;
abis.172
Or­ga­nen ei­ner an­de­ren So­zi­al­ver­si­che­rung für die Zu­wei­sung oder Ve­ri­fi­zie­rung der AHV-Num­mer;
b.
den mit der Durch­füh­rung des Bun­des­ge­set­zes vom 12. Ju­ni 1959173 über den Wehr­pflich­ter­satz be­trau­ten Be­hör­den, nach Ar­ti­kel 24 des ge­nann­ten Ge­set­zes;
c.
den Or­ga­nen der Bun­des­sta­tis­tik, nach dem Bun­des­sta­tis­tik­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 1992174;
d.
der Un­ter­grup­pe Sa­ni­tät, wenn die Da­ten für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben der sa­ni­tä­ri­schen Un­ter­su­chungs­kom­mis­si­on er­for­der­lich sind;
e.
den Ver­trau­en­särz­ten und -ärz­tin­nen des Zi­vil­schut­zes und des Schwei­ze­ri­schen Korps für hu­ma­ni­täre Hil­fe, wenn die Da­ten für die Be­ur­tei­lung der Dienst­taug­lich­keit ei­ner Per­son er­for­der­lich sind;
f.
dem Ärzt­li­chen Dienst der all­ge­mei­nen Bun­des­ver­wal­tung und dem Flie­ge­r­ärzt­li­chen In­sti­tut, wenn die Da­ten für Ab­klä­run­gen be­tref­fend be­ruf­lich Ver­si­cher­te (Art. 1a Abs. 1 Bst. b) oder Mi­li­tär­pi­lo­ten er­for­der­lich sind;
g.
Hil­fe­or­ga­ni­sa­tio­nen für An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee und ih­re Fa­mi­lie, wenn die Da­ten für die Be­ur­tei­lung von Un­ter­stüt­zungs­be­geh­ren er­for­der­lich sind;
h.
den Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, wenn die An­zei­ge oder die Ab­wen­dung ei­nes Ver­bre­chens die Da­ten­be­kannt­ga­be er­for­dert;
hbis.175 dem NDB oder den Si­cher­heits­or­ga­nen der Kan­to­ne zu­han­den des NDB, wenn ei­ne kon­kre­te Be­dro­hung der in­ne­ren oder äus­se­ren Si­cher­heit nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 2015176 ge­ge­ben ist;
i.
im Ein­zel­fall und auf schrift­lich be­grün­de­tes Ge­such hin:
1.
So­zi­al­hil­fe­be­hör­den, wenn die Da­ten für die Fest­set­zung, Än­de­rung oder Rück­for­de­rung von Leis­tun­gen be­zie­hungs­wei­se für die Ver­hin­de­rung un­ge­recht­fer­tig­ter Be­zü­ge er­for­der­lich sind,
2.
Zi­vil­ge­rich­ten, wenn die Da­ten für die Be­ur­tei­lung ei­nes fa­mi­li­en- oder erbrecht­li­chen Streit­fal­les er­for­der­lich sind,
3.
Straf­ge­rich­ten und Stra­fun­ter­su­chungs­be­hör­den, wenn die Da­ten für die Ab­klä­rung ei­nes Ver­bre­chens oder ei­nes Ver­ge­hens er­for­der­lich sind,
4.
Mi­li­tär­ge­rich­ten, nach Ar­ti­kel 18 des Mi­li­tär­straf­pro­zes­ses vom 23. März 1979177,
5.
Be­trei­bungs­äm­tern, nach den Ar­ti­keln 91, 163 und 222 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 1889178 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs,
6.
Steu­er­be­hör­den, wenn die Da­ten für die An­wen­dung der Steu­er­ge­set­ze er­for­der­lich sind,
7.179
den Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­den nach Ar­ti­kel 448 Ab­satz 4 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches180,
8.181
182

2183

3 Da­ten dür­fen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG auch der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de im Rah­men des Mel­de­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 19 des Bun­des­ge­set­zes vom 13. Ok­to­ber 1965184 über die Ver­rech­nungs­steu­er be­kannt ge­ge­ben wer­den.185

4 Da­ten, die von all­ge­mei­nem In­ter­es­se sind und sich auf die An­wen­dung die­ses Ge­set­zes be­zie­hen, dür­fen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG ver­öf­fent­licht wer­den. Die An­ony­mi­tät der Ver­si­cher­ten muss ge­wahrt blei­ben.186

5 Per­so­nen­da­ten, die sich auf wäh­rend des Diens­tes in Er­schei­nung ge­tre­te­ne Schä­di­gun­gen be­zie­hen, kön­nen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG aus­nahms­wei­se Drit­ten be­kannt ge­ge­ben wer­den, wenn es die Ab­wen­dung ei­ner Ge­fahr für Le­ben oder Ge­sund­heit er­for­dert. Über­wie­gen­de Pri­vat­in­ter­es­sen müs­sen ge­wahrt blei­ben.187

6 In den üb­ri­gen Fäl­len dür­fen in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 33 ATSG Da­ten an Drit­te wie folgt be­kannt ge­ge­ben wer­den:188

a.
nicht per­so­nen­be­zo­ge­ne Da­ten, so­fern die Be­kannt­ga­be ei­nem über­wie­gen­den In­ter­es­se ent­spricht;
b.
Per­so­nen­da­ten, so­fern die be­trof­fe­ne Per­son im Ein­zel­fall schrift­lich ein­ge­wil­ligt hat oder, wenn das Ein­ho­len der Ein­wil­li­gung nicht mög­lich ist, die­se nach den Um­stän­den als im In­ter­es­se des Ver­si­cher­ten vor­aus­ge­setzt wer­den darf.

7 Es dür­fen nur die Da­ten be­kannt ge­ge­ben wer­den, wel­che für den in Fra­ge ste­hen­den Zweck er­for­der­lich sind.

8 Der Bun­des­rat re­gelt die Mo­da­li­tä­ten der Be­kannt­ga­be und die In­for­ma­ti­on der be­trof­fe­nen Per­son.

9 Die Da­ten wer­den in der Re­gel schrift­lich und kos­ten­los be­kannt ge­ge­ben. Der Bun­des­rat kann die Er­he­bung ei­ner Ge­bühr vor­se­hen, wenn be­son­ders auf­wen­di­ge Ar­bei­ten er­for­der­lich sind.

169Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2765; BBl 2000 255).

170 SR 830.1

171 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).

172 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 5259; BBl 2006 501).

173 SR 661

174 SR 431.01

175 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 11 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 20075037, 2010 7841). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 19 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

176 SR 121

177 SR 322.1

178 SR 281.1

179 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 30 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

180 SR 210

181 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 23. Dez. 2011 (AS 2012 3745; BBl 20075037, 2010 7841). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 19 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

183 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

184 SR 642.21

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der BVers vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3453; BBl 2002 803).

Art. 95b Zugang durch Abrufverfahren 189  

Die Mi­li­tär­ver­si­che­rung hat, so­weit dies für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben not­wen­dig ist, durch Ab­ruf­ver­fah­ren Zu­gang zu den Per­so­nen­da­ten:

a.
des Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tems der Ar­mee;
b.
des Me­di­zi­ni­schen In­for­ma­ti­ons­sys­tems der Ar­mee.

189Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Ju­ni 2000 (AS 2000 2765; BBl 2000 255). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 3. Okt. 2008 über die mi­li­tä­ri­schen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6617; BBl 2008 3213).

Art. 96–103190  

190 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

3. Abschnitt: … 191

191 Aufgehoben durch Anhang Ziff. 7 des BG vom 21. Juni 2019, mit Wirkung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

Art. 104192  

192 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 112 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 105193  

193 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 21. Ju­ni 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

Art. 106194  

194 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

Art. 107195  

195 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 112 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 108  

Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 109 Hängige Versicherungsfälle  

Ver­si­che­rungs­fäl­le, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes noch hän­gig wa­ren, wer­den in je­nen Tei­len nach dem neu­en Recht be­ur­teilt, die nicht an­er­kannt sind, oder über die nicht ver­fügt wur­de.

Art. 110 Persönlicher und zeitlicher Geltungsbereich  

War ei­ne Ge­sund­heits­schä­di­gung nach al­tem Recht nicht ver­si­chert, so sind Spät­fol­gen und Rück­fäl­le auch nach neu­em Recht nicht ver­si­chert.

Art. 111196  

196 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 112 Altrechtliche Invalidenrenten  

1 Die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes lau­fen­den In­va­li­den­ren­ten wer­den wei­ter­hin nach dem al­ten Recht aus­ge­rich­tet. Vor­be­hal­ten bleibt die Re­vi­si­on nach Ar­ti­kel 17 ATSG197.198

2199

197 SR 830.1

198 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 13 des BG vom 6. Okt. 2000 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3371; BBl 1991 II 185910, 1994 V 921, 1999 4523).

199 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 113 Altrechtliche Integritätsschadenrenten  

1 Die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes lau­fen­den In­te­gri­täts­scha­den­ren­ten wer­den wei­ter­hin nach dem al­ten Recht aus­ge­rich­tet. Vor­be­hal­ten bleibt die Re­vi­si­on nach Ar­ti­kel 50.

2 So­lan­ge der Be­trag der Ren­te nach dem al­ten Recht hö­her ist als der ent­spre­chen­de Be­trag nach dem neu­en Recht, er­folgt kei­ne An­pas­sung im Sin­ne von Ar­ti­kel 49 Ab­satz 4.

Art. 114 Altrechtliche Hinterlassenenrenten  

Die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes lau­fen­den Hin­ter­las­se­nen­ren­ten wer­den wei­ter­hin nach dem al­ten Recht aus­ge­rich­tet.

Art. 114a200  

200Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 17. Dez. 1993 (AS 1994 1390; BBl 1993 II 591). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 115201  

201 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 116 Steuerfreiheit  

Die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes lau­fen­den In­va­li­den- und Hin­ter­las­se­nen­ren­ten dür­fen durch den Bund, die Kan­to­ne und die Ge­mein­den nicht mit ei­ner di­rek­ten Steu­er vom Ein­kom­men und vom Ver­mö­gen be­legt wer­den. Dies gilt auch für die zu die­sem Zeit­punkt lau­fen­den In­va­li­den­ren­ten, wel­che in ei­ne Al­ters­ren­te um­ge­wan­delt wer­den202.

202 Fas­sung zwei­ter Satz ge­mä­ss Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 117–118203  

203 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 44 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 119  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1994204

204BRB vom 11. Nov. 1993

Schlussbestimmungen zur Änderung vom 17. Juni 2005 205205

1 Invaliden-, Umschulungs- und Integritätsschadenrenten, über die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Gesetzesänderung noch nicht verfügt wurde, werden nach dem neuen Recht festgesetzt.

2 Die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieser Gesetzesänderung laufenden Taggelder, Invaliden-, Umschulungs- und Integritätsschadenrenten werden weiterhin nach dem alten Recht ausgerichtet

Anhang

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

1. Bundesgesetz vom 20. September 1949 über die Militärversicherung206

206[AS 1949 1671; 1956 759; 1959 303; 1964 253; 1968 563; 1972 897Art. 15 Ziff. I; 1982 1676 Anhang Ziff. 5, 2184Art. 116; 1990 1882Anhang Ziff. 9; 1991 362Ziff. II, 414]

Aufgehoben

2.–8.

207

207Die Änderungen können unter AS 1993 3043konsultiert werden.

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