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Erstes Kapitel: Arbeitslosenkassen

Art. 103 Meldepflicht der Kassen  

(Art. 79 Abs. 1 AVIG)

Die Kas­sen mel­den der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung die für die Ge­schäfts­füh­rung ver­ant­wort­li­chen Per­so­nen so­wie je­den Wech­sel bei die­sen Per­so­nen.

Art. 104 Form der Auszahlung  

(Art. 79 Abs. 3 AVIG)

Die Kas­sen zah­len die Leis­tun­gen der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung so­weit mög­lich bar­geld­los aus.

Art. 105 Verwaltung des Betriebskapitals  

(Art. 81 Abs. 1 Bst. d AVIG)

1 Die Kas­sen ver­wen­den das Be­triebs­ka­pi­tal für die lau­fen­den Aus­zah­lun­gen. Sie sor­gen für aus­rei­chen­de Li­qui­di­tät und für die si­che­re Auf­be­wah­rung der Ver­mö­gens­wer­te.

2270

270Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. März 2011, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 2011 1179).

Art. 106271  

271 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2921).

Art. 107 Monatliche Betriebsrechnung 272  

(Art. 81 Abs. 1 Bst. c AVIG)

Die Kas­sen er­stel­len auf En­de je­des Mo­nats nach den Wei­sun­gen der Aus­gleichs­stel­le ei­ne Be­triebs­rech­nung samt den er­for­der­li­chen sta­tis­ti­schen An­ga­ben. Sie rei­chen sie bis spä­tes­tens am 10. des fol­gen­den Mo­nats der Aus­gleichs­stel­le ein.

272Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

Art. 108 Rechnungsführung und Rechnungsabschluss 273  

(Art. 81 Abs. 1 Bst. e AVIG)

1 Die Kas­sen füh­ren ih­re Bü­cher nach den Wei­sun­gen der Aus­gleichs­stel­le.

2 Das Rech­nungs­jahr ent­spricht dem Ka­len­der­jahr. Die Kas­sen rei­chen Be­triebs­rech­nung und Bi­lanz des Rech­nungs­jah­res bis En­de Ja­nu­ar der Aus­gleichs­stel­le ein.274

273Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Aug. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1991 2132).

274Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

Zweites Kapitel: Übrige Durchführungsstellen

1. Abschnitt: Ausgleichsstelle

Art. 109 Prüfung der Geschäftsführung bei den ALV-Durchführungsstellen 275  

(Art. 83 und 92 AVIG)

1 Die Prü­fun­gen der Ge­schäfts­füh­rung bei den ALV-Durch­füh­rungs­stel­len um­fas­sen:

a.
Prü­fung der Rech­nungs­füh­rung und des In­ven­tars (Art. 109a);
b.
Prü­fung der EDV-An­wen­dun­gen (Art. 109b);
c.
Re­vi­si­on der Aus­zah­lun­gen und Ar­beit­ge­ber­kon­trol­len (Art. 110);
d.276
Prü­fung des Ge­set­zes­voll­zugs der zu­stän­di­gen Amts­stel­len.

2 Die Aus­gleichs­stel­le kann ei­ne Treu­hand­stel­le mit der Prü­fung be­auf­tra­gen.

3277

275Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

276 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

277 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, mit Wir­kung seit. 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

Art. 109a Prüfung der Rechnungsführung und des Inventars 278  

(Art. 83 Abs. 1 Bst. c AVIG)

1 Die Aus­gleichs­stel­le und die von ihr be­auf­trag­ten Treu­hand­stel­len prü­fen jähr­lich die Rech­nungs­füh­rung so­wie pe­ri­odisch und stich­pro­ben­wei­se das In­ven­tar der An­la­gen, die vom Aus­gleichs­fonds der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung fi­nan­ziert wur­den.

2 Hat ein Kas­sen­trä­ger be­reits ei­ne Treu­hand­stel­le mit der Re­vi­si­on an­de­rer von ihm ge­tra­ge­ner In­sti­tu­tio­nen oder sei­ner ei­ge­nen Ge­schäfts­stel­le be­auf­tragt, so kann die Aus­gleichs­stel­le auf sei­nen An­trag, die­sel­be Treu­hand­stel­le mit der Rech­nungs­prü­fung der ALV-Kas­se be­auf­tra­gen. Dem Ge­such ist statt­zu­ge­ben, wenn die Treu­hand­stel­le die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 109 Ab­satz 3 er­füllt und aus ih­rer Wahl als Re­vi­si­ons­stel­le kei­ne Nach­tei­le zu ge­wär­ti­gen sind. Auf­trag­ge­ber ge­gen­über der Treu­hand­stel­le ist in je­dem Fall die Aus­gleichs­stel­le. Die be­auf­trag­te Treu­hand­stel­le ist an die Wei­sun­gen der Aus­gleichs­stel­le ge­bun­den.

278Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

Art. 109b Prüfung der EDV-Anwendungen 279  

(Art. 83 Abs. 1bis AVIG)280

Die Aus­gleichs­stel­le und die von ihr be­auf­trag­ten Treu­hand­stel­len prü­fen pe­ri­odisch und stich­pro­ben­wei­se die EDV-An­wen­dun­gen so­wie die tech­ni­schen Vor­keh­ren und die Si­cher­heits­a­spek­te. Die Prü­fung er­streckt sich ins­be­son­de­re auf das Aus­zah­lungs­sys­tem der Ar­beits­lo­sen­kas­sen und die Buch­hal­tungs- und Fi­nan­zan­wen­dun­gen.

279Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

280 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 110 Revision der Auszahlungen und Arbeitgeberkontrollen 281  

(Art. 28 und 46 ATSG, Art. 83 Abs. 1 Bst. d und 83aAbs. 3 AVIG)282

1 Die Aus­gleichs­stel­le prüft in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den voll­um­fäng­lich oder stich­pro­ben­wei­se, ob die Aus­zah­lun­gen der Kas­sen recht­mäs­sig sind.283

2 Die Kas­sen be­wah­ren die Ak­ten über die Ver­si­che­rungs­fäl­le voll­stän­dig und ge­ord­net auf. Die Aus­gleichs­stel­le kann je­der­zeit Ein­sicht neh­men.

3 Die Kas­sen­re­vi­si­on er­streckt sich auf die Vor­gän­ge seit der letz­ten Re­vi­si­on. Liegt die letz­te Re­vi­si­on we­ni­ger als ein Jahr zu­rück, so kön­nen sämt­li­che Vor­gän­ge der letz­ten zwölf Mo­na­te ge­prüft wer­den. Die straf­recht­li­che Ver­jäh­rungs­frist ist mass­ge­bend, wenn durch ei­ne straf­ba­re Hand­lung auf die Aus­zah­lung ein­ge­wirkt wur­de.284

4 Die Aus­gleichs­stel­le und die von ihr be­auf­trag­ten Treu­hand­stel­len prü­fen stich­pro­ben­wei­se bei den Ar­beit­ge­bern die aus­be­zahl­ten Kurz­ar­beits- und Schlecht­wet­te­rent­schä­di­gun­gen.285

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

282 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

283Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Aug. 1991, in Kraft seit 1. Jan. 1992 (AS 1991 2132).

284Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

285Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

Art. 111 Revisionsbericht und Verfügung 286  

(Art. 83 Abs. 1 Bst. d, 83a Abs. 3 und 95 Abs. 2 und 3 AVIG)287

1 Die Aus­gleichs­stel­le hält das Er­geb­nis der Re­vi­si­on der Aus­zah­lun­gen in ei­nem schrift­li­chen Be­richt fest und gibt es der Kas­se so­wie dem Trä­ger in der Re­gel in­nert 60 Ta­gen be­kannt.

2 Sie er­öff­net mit­tels Ver­fü­gung dem Ar­beit­ge­ber das Er­geb­nis der Ar­beit­ge­ber­kon­trol­le. Der Ar­beits­lo­sen­kas­se ob­liegt das In­kas­so all­fäl­li­ger zu­rück­ge­for­der­ter Be­trä­ge auf der Grund­la­ge die­ser Ver­fü­gung.288

286 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

287 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

288Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995 (AS 1996 295). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 111a Mehrkosten im Rahmen der Arbeitgeberkontrollen im Falle missbräuchlicher Erwirkung von Leistungen 289  

(Art. 88 Abs. 2bis AVIG)

1 Als Mehr­kos­ten im Fal­le miss­bräuch­li­cher Er­wir­kung von Leis­tun­gen gel­ten die Kos­ten, wel­che die durch­schnitt­li­chen Kos­ten ei­ner üb­li­chen Ar­beit­ge­ber­kon­trol­le über­stei­gen.

2 Die Aus­gleichs­stel­le legt die zu be­rück­sich­ti­gen­den Kos­ten in der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gung fest.

289 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 111b Sanktion bei missbräuchlicher Erwirkung von Kurzarbeits- oder Schlechtwetterentschädigung durch den Arbeitgeber 290  

(Art. 88 Abs. 2ter AVIG)

Er­wirkt der Ar­beit­ge­ber miss­bräuch­lich ei­ne Kurz­ar­beits- oder Schlecht­wet­te­rent­schä­di­gung so be­rech­net sich der zu zah­len­de Be­trag, in­dem die miss­bräuch­lich er­wirk­te Ent­schä­di­gung mit dem Zwei­fa­chen des Er­geb­nis­ses aus der Di­vi­si­on der miss­bräuch­lich an­ge­ge­be­nen Stun­den durch die ge­sam­ten der Kas­se ge­mel­de­ten Stun­den mul­ti­pli­ziert wird.

290 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 112 Einwendungen und Aktenergänzung  

(Art. 83 Abs. 1 Bst. d AVIG)

1 Die Kas­se kann in­nert ei­ner Frist von 30 Ta­gen nach Zu­stel­lung des Re­vi­si­ons­be­rich­tes ge­gen die vor­läu­fi­gen Be­an­stan­dun­gen Ein­wen­dun­gen er­he­ben so­wie feh­len­de Be­le­ge bei­brin­gen oder un­voll­stän­di­ge er­gän­zen.

2 Die Aus­gleichs­stel­le kann die­se Frist er­stre­cken, wenn die Kas­se vor Ab­lauf schrift­lich ein be­grün­de­tes Ge­such stellt.

3 Die Aus­gleichs­stel­le kann die ver­spä­te­te Ak­ten­er­gän­zung ab­leh­nen, wenn die Kas­se wie­der­holt und in gröb­li­cher Wei­se die Ak­ten un­voll­stän­dig vor­ge­legt hat.

Art. 113 Weisungen und Verfügungen der Ausgleichsstelle  

(Art. 83 Abs. 1 Bst. d AVIG)

1 Nach Ab­lauf der Ein­wen­dungs­frist er­teilt die Aus­gleichs­stel­le der Kas­se die er­for­der­li­chen Wei­sun­gen.

2 Sie be­zeich­net die be­an­stan­de­ten Aus­zah­lun­gen, die vom Emp­fän­ger zu­rück­zu­for­dern sind, und be­las­tet gleich­zei­tig der Kas­se die ent­spre­chen­den Be­trä­ge.

3 Für be­an­stan­de­te Aus­zah­lun­gen, die nicht zu­rück­ge­for­dert wer­den kön­nen, macht sie all­fäl­li­ge Scha­den­er­satz­an­sprü­che ge­gen­über dem Trä­ger gel­tend.

Art. 114 Ersatzpflicht des Kassenträgers oder des Kantons 291  

(Art. 82, 83 Abs. 1 Bst. f und 85g AVIG)

1 Kann ei­ne zu Un­recht er­folg­te Aus­zah­lung nicht ein­ge­bracht wer­den, so ist der haf­ten­de Kas­sen­trä­ger oder Kan­ton er­satz­pflich­tig.

2 Der haf­ten­de Kas­sen­trä­ger oder Kan­ton wird pro Scha­den­fall mit höchs­tens 10 000 Fran­ken be­las­tet, es sei denn, er hat den Scha­den vor­sätz­lich oder durch Miss­ach­tung ei­ner fall­be­zo­ge­nen An­wei­sung der Aus­gleichs­stel­le oder durch straf­ba­re Hand­lun­gen ver­ur­sacht.

3 Die Aus­gleichs­stel­le wi­der­ruft die Ver­fü­gung, wenn auf Be­schwer­de des Leis­tungs­emp­fän­gers rechts­kräf­tig ent­schie­den ist, dass die Aus­zah­lung recht­mäs­sig oder nicht zwei­fel­los un­rich­tig war.

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 mit Aus­nah­me von Abs. 2, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2010 5529).

Art. 114a Haftungsrisikovergütung an die Kassenträger und die Kantone 292  

(Art. 82 Abs. 5, 83 und 85g Abs. 5 AVIG)

Das WBF legt die Grund­la­ge für die Be­rech­nung der Haf­tungs­ri­si­ko­ver­gü­tung des Aus­gleichs­fonds an die Kas­sen­trä­ger und die Kan­to­ne so­wie die Ver­gü­tungs­s­um­me und de­ren Aus­rich­tung fest.

292 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000 (AS 2000 3097). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5529).

Art. 115 Befreiung von der Ersatzpflicht 293  

(Art. 82, 83 Abs. 1 Bst. f und 85g AVIG)294

1 Die Aus­gleichs­stel­le kann den Trä­ger auf sein Ge­such hin von der Er­satz­pflicht be­frei­en, wenn er glaub­haft macht, dass die Kas­se an der feh­ler­haf­ten Aus­zah­lung nur ein leich­tes Ver­schul­den trifft.

2 Der Trä­ger muss das Be­frei­ungs­ge­such in­nert 90 Ta­gen stel­len, nach­dem die Kas­se von der Un­ein­bring­lich­keit der Rück­for­de­rung Kennt­nis er­hal­ten hat.

3 Die Be­frei­ung von der Er­satz­pflicht ist aus­ge­schlos­sen, wenn die Kas­se ent­ge­gen der Wei­sung der Aus­gleichs­stel­le die zu Un­recht er­folg­te Aus­zah­lung nicht vom Emp­fän­ger zu­rück­ge­for­dert hat.

4 Ar­ti­kel 114 so­wie die Ab­sät­ze 1 und 2 die­ses Ar­ti­kels gel­ten sinn­ge­mä­ss, wenn die Kas­se von sich aus ei­ne zu Un­recht er­folg­te Aus­zah­lung zu­rück­for­dert.

293 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 115a295  

Die Ar­ti­kel 109–115 gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für die Kan­to­ne be­züg­lich ih­rer zu­stän­di­gen Amts­stel­len.

295 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

Art. 116 Übertragung der Revision  

(Art. 83 Abs. 1 Bst. d AVIG)

1 Über­trägt die Aus­gleichs­stel­le die Re­vi­si­on der Aus­zah­lun­gen dem Kan­ton oder ei­ner an­de­ren Stel­le, so leis­tet sie einen an­ge­mes­se­nen Kos­ten­bei­trag.

2 Die Re­vi­si­ons­stel­le hält das Er­geb­nis der Re­vi­si­on in ei­nem schrift­li­chen Be­richt fest und gibt es der Kas­se, dem Trä­ger und der Aus­gleichs­stel­le in der Re­gel in­nert 60 Ta­gen be­kannt. Das wei­te­re Ver­fah­ren rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 113–115.

Art. 117 Zuweisung der Mittel an die Kassen  

(Art. 83 Abs. 1 Bst. g AVIG)

Bei der Zu­wei­sung der Mit­tel an die Kas­sen be­rück­sich­tigt die Aus­gleichs­stel­le den Stand des Be­triebs­ka­pi­tals und den vor­aus­sicht­li­chen Be­darf.

Art. 117a Anstellung von Personal zulasten des Ausgleichsfonds 296  

(Art. 92 Abs. 3 AVIG)

Über die An­stel­lung von Per­so­nal für die Aus­gleichs­stel­le zu­las­ten des Aus­gleichs­fonds der Ver­si­che­rung ent­schei­det die Aus­gleichs­stel­le ab­sch­lies­send.

296 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

2. Abschnitt: Ausgleichsfonds

Art. 118 Revision  

(Art. 84 AVIG)

1 Kon­troll­stel­le für den Aus­gleichs­fonds ist die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le.

2 Sie prüft die Jah­res­rech­nung des Aus­gleichs­fonds und gibt die Prü­fungs­er­geb­nis­se dem Bun­des­rat be­kannt. Die Be­schlüs­se der Auf­sichts­kom­mis­si­on kann sie nicht über­prü­fen.

3. Abschnitt: Kantonale Amtsstellen

Art. 119 Örtliche Zuständigkeit  

(Art. 85 AVIG)

1 Die ört­li­che Zu­stän­dig­keit der kan­to­na­len Amts­stel­le rich­tet sich:

a.
für die Ar­beits­lo­sen­ent­schä­di­gung: nach dem Ort, an dem die ver­si­cher­te Per­son die Kon­troll­pflicht er­füllt (Art. 18);
b.
für die Kurz­ar­beits­ent­schä­di­gung: nach dem Ort des Be­triebs;
c.
für die Schlecht­wet­te­rent­schä­di­gung: nach dem Ort des Be­triebs;
d.
für die Bei­trä­ge an Um­schu­lungs- und Wei­ter­bil­dungs­ein­rich­tun­gen so­wie an Pro­gram­me zur vor­über­ge­hen­den Be­schäf­ti­gung: nach dem Sitz der ge­such­stel­len­den In­sti­tu­ti­on;
e.
für al­le üb­ri­gen Fäl­le: nach dem Wohn­ort der ver­si­cher­ten Per­son.297

2 Mass­ge­bend ist der Zeit­punkt der Ver­fü­gung.

3 Zu­stän­dig für die Be­ur­tei­lung ei­nes Ge­su­ches um Er­lass ei­ner Rück­for­de­rung ist die kan­to­na­le Amts­stel­le des Kan­tons, in dem der Ver­si­cher­te bei Er­öff­nung der Rück­for­de­rungs­ver­fü­gung sei­nen Wohn­ort hat­te.298

4 Zwei­felt ei­ne Amts­stel­le an ih­rer Zu­stän­dig­keit, so klärt sie die­se zu­sam­men mit je­ner Amts­stel­le ab, die eben­falls zu­stän­dig sein könn­te. Kön­nen sich die bei­den Amts­stel­len nicht ei­ni­gen, so wen­den sie sich an die Aus­gleichs­stel­le; die­se be­zeich­net die zu­stän­di­ge Amts­stel­le.299

297 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

298 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3945).

299 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 2000 174).

Art. 119a Errichtung und Betrieb der Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) und der Logistikstellen für arbeitsmarktliche Massnahmen (LAM-Stellen) 300301  

(Art. 85b, 85c und 85e AVIG)302

1 Die Aus­gleichs­stel­le er­lässt Wei­sun­gen über die Er­rich­tung und den Be­trieb der RAV. Sie sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on auf na­tio­na­ler Ebe­ne so­wie für die Wahr­neh­mung an­de­rer Auf­ga­ben von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung.

2 Pla­nung, Er­rich­tung und Ko­or­di­na­ti­on der RAV ob­lie­gen der kan­to­na­len Amts­stel­le. Sie übt die Auf­sicht über den Be­trieb der RAV aus.

3 Meh­re­re Kan­to­ne kön­nen durch Ver­ein­ba­rung ge­mein­sam RAV und LAM-Stel­len er­rich­ten und be­trei­ben oder de­ren Ein­zugs­ge­bie­te kan­tons­über­grei­fend fest­le­gen. Die Ver­ein­ba­rung re­gelt na­ment­lich:

a.
den Sitz der RAV oder LAM-Stel­len;
b.
de­ren in­ter­ne Or­ga­ni­sa­ti­on;
c.
die recht­li­che Stel­lung der Lei­tung und der Mit­ar­bei­ten­den;
d.
die Ver­tre­tung ge­gen­über der Aus­gleichs­stel­le.303

4304

300Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

301 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

302 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Nov. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4861).

303 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

304 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 119b Anforderungen an die mit der öffentlichen Arbeitsvermittlung betrauten Personen 305  

(Art. 85b Abs. 4 AVIG)

1 Die mit der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung be­trau­ten Per­so­nen müs­sen in­ner­halb von fünf Jah­ren nach ih­rer Ein­stel­lung einen Be­rufs­ab­schluss mit dem Ti­tel «HR-Fach­mann/HR-Fach­frau mit eid­ge­nös­si­schem Fach­aus­weis, Fach­rich­tung Öf­fent­li­che Per­so­nal­ver­mitt­lung und -be­ra­tung» ha­ben oder ei­ne von der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung als gleich­wer­tig an­er­kann­te Aus­bil­dung oder Be­rufs­er­fah­rungvor­wei­sen.306

2 Die Kan­to­ne sind ver­ant­wort­lich für die Qua­li­fi­zie­rung der mit der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung be­trau­ten Per­so­nen. Sie sor­gen für ei­ne spe­zi­fi­sche Grund­aus­bil­dung und ei­ne ad­äqua­te Wei­ter­bil­dung.

3 Die Aus­gleichs­stel­le stellt zur Auf­recht­er­hal­tung der Trans­pa­renz im Aus­bil­dungs­be­reich ge­eig­ne­te In­for­ma­tik­mit­tel zur Ver­fü­gung. In be­son­de­ren Fäl­len kann sie sel­ber Aus­bil­dungs­kur­se an­bie­ten oder sol­che als ob­li­ga­to­risch er­klä­ren.

305Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995 (AS 1996 295). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

306 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 119c Tripartite Kommission 307  

(Art. 85dund 113 Abs. 2 Bst. d AVIG)

1 Der Kan­ton er­stellt für sei­ne tri­par­ti­ten Kom­mis­sio­nen ein Ge­schäfts­re­gle­ment mit de­ren Auf­ga­ben, Kom­pe­ten­zen und Or­ga­ni­sa­ti­on. Das Re­gle­ment wird der Aus­gleichs­stel­le zur Kennt­nis­nah­me zu­ge­stellt.

2308

3 Die Ar­beit­ge­ber- und Ar­beit­neh­mer­ver­tre­ter er­hal­ten Sit­zungs­gel­der und Rei­seent­schä­di­gun­gen. Die Aus­gleichs­stel­le legt die An­sät­ze fest. Die Ent­schä­di­gun­gen wer­den den Kan­to­nen im Rah­men der Fi­nan­zie­rung der RAV ver­gü­tet.

307Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995 (AS 1996 295). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

308 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. März 2011, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 2011 1179).

Art. 119cbis Zusammenarbeit mit privaten Stellenvermittlern 309  

(Art. 85 Abs. 1 Bst. a und 85b Abs. 2 AVIG)

1 Pri­va­ten Stel­len­ver­mitt­lern, die zur Er­fül­lung der Be­ra­tungs- und Ver­mitt­lungs­auf­ga­ben bei­ge­zo­gen wer­den, dür­fen kei­ne ho­heit­li­chen Auf­ga­ben wie die Über­prü­fung der Ver­mitt­lungs­fä­hig­keit oder die Ver­fü­gung von Sank­tio­nen über­tra­gen wer­den.

2 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Amts­stel­le re­gelt die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen pri­va­ten Stel­len­ver­mitt­lern und den RAV schrift­lich in ei­nem Ver­trag. Dar­in ver­pflich­ten sich die pri­va­ten Stel­len­ver­mitt­ler, das RAV:

a.
über den Aus­gang der Ver­mitt­lungs­be­mü­hun­gen zu ori­en­tie­ren und ihm fehl­ba­res Ver­hal­ten von Ver­si­cher­ten zu mel­den;
b.310
mit den nö­ti­gen In­for­ma­tio­nen zu ver­se­hen, da­mit die­ses sei­ne Auf­ga­ben in der Ar­beits­markt­be­ob­ach­tung über das In­for­ma­ti­ons­sys­tem für die öf­fent­li­che Ar­beits­ver­mitt­lung (Art. 83 Abs. 1bis Bst. b AVIG) wahr­neh­men kann.

3 Pri­va­te Stel­len­ver­mitt­ler kön­nen für die er­brach­ten Dienst­leis­tun­gen aus dem Aus­gleichs­fonds der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung ent­schä­digt wer­den. Die Aus­gleichs­stel­le legt die zu Ent­schä­di­gun­gen be­rech­ti­gen­den Dienst­leis­tun­gen und die Hö­he der Ent­schä­di­gung fest.

4 Da­ten über Ver­si­cher­te oder of­fe­ne Stel­len dür­fen nur mit dem Ein­ver­ständ­nis der be­trof­fe­nen Ver­si­cher­ten oder Ar­beit­ge­ber an pri­va­te Stel­len­ver­mitt­ler oder an Drit­te wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

309 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Nov. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4861).

310 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 119d Interinstitutionelle Zusammenarbeit 311  

(Art. 85fund 92 Abs. 7 AVIG)

1 Die Aus­gleichs­stel­le kann Ge­su­che um vor­über­ge­hen­de Kos­ten­be­tei­li­gung an der Op­ti­mie­rung der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit be­wil­li­gen, wenn fol­gen­de Kri­te­ri­en er­füllt sind:

a.
al­le In­sti­tu­tio­nen, die Per­so­nen ar­beits­markt­li­chen Mass­nah­men zu­wei­sen, be­tei­li­gen sich im Rah­men ih­rer ge­setz­li­chen Grund­la­gen an den Kos­ten die­ser Mass­nah­men;
b.
die per­so­nen­be­zo­ge­nen Mass­nah­men er­hö­hen die Ver­mitt­lungs­chan­cen der teil­neh­men­den Per­so­nen.

2 Der Dienst­leis­tungs­aus­tausch zwi­schen den In­sti­tu­tio­nen ist mit­tels Leis­tungs­ver­ein­ba­rung zu de­fi­nie­ren.

3 Die Aus­gleichs­stel­le er­stat­tet der Auf­sichts­kom­mis­si­on jähr­lich Be­richt über die Ak­ti­vi­tä­ten und Ent­schei­de im Rah­men der in­ter­in­sti­tu­tio­nel­len Zu­sam­men­ar­beit.

311Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 1996 (AS 1996 3071). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

4. Abschnitt: Zentrale Ausgleichsstelle der AHV

Art. 120 Beitragsabrechnung  

(Art. 87 AVIG)

1 Die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le der AHV über­weist der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung je­den Mo­nat die ver­füg­ba­ren Bei­trä­ge.

2 Sie stellt der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung je­weils bis am 30. April des fol­gen­den Jah­res ei­ne Ab­rech­nung zu, in der die Bei­trag­s­ein­nah­men des Rech­nungs­jah­res nach den ein­zel­nen AHV-Aus­gleichs­kas­sen auf­ge­glie­dert sind.

Art. 120a Verfahren für die Abrechnung mit der Invalidenversicherung 312  

(Art. 94a AVIG, Art. 68sep­ties IVG)

1 Die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung stellt der Zen­tra­len Aus-gleich­stel­le der AHV zu­las­ten des Aus­gleichs­fonds der In­va­li­den­ver­si­che­rung je­weils bis En­de Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res ei­ne jähr­li­che Ab­rech­nung zu.

2 Die Ab­rech­nung muss min­des­tens ent­hal­ten:

a.
An­ga­ben über den zu ver­gü­ten­den Fran­ken­be­trag;
b.313 AHV-Num­mer der ver­si­cher­ten Per­so­nen;
c.
An­zahl aus­be­zahl­ter Tag­gel­der;
d.
So­zi­al­ver­si­che­rungs­bei­trä­ge; und
e.
die Kos­ten für die be­such­ten ar­beits­markt­li­chen Mass­nah­men.

3 Die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung über­mit­telt dem Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen ei­ne Ko­pie der Ab­rech­nung.

4 Die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le der AHV prüft die Ab­rech­nung und ver­gü­tet die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 94a AVIG.

312 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 6 der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 706).

313 Be­rich­ti­gung vom 7. Fe­br. 2023 (AS 2023 53).

5. Abschnitt: Aufsichtskommission

Art. 121314  

314 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, mit Wir­kung seit. 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

Art. 121a Ausschuss der Aufsichtskommission 315  

(Art. 89 AVIG)

Die Auf­sichts­kom­mis­si­on kann Auf­ga­bennach Ar­ti­kel 89AVIG ei­nem Aus­schuss über­tra­gen.

315Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Aug. 1991 (AS 1991 2132). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 121b Vermögensanlage des Ausgleichsfonds 316  

(Art. 89 Abs. 1 AVIG)

1 Die Auf­sichts­kom­mis­si­on ent­schei­det über die An­la­ge der Mit­tel.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung legt die Gel­der des Aus­gleichs­fonds auf Grund der von der Auf­sichts­kom­mis­si­on fest­ge­leg­ten An­la­ge­stra­te­gie und der An­la­ge­richt­li­ni­en an. Sie er­stat­tet der Auf­sichts­kom­mis­si­on re­gel­mäs­sig über ih­re An­la­ge­tä­tig­keit Be­richt.

316Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Drittes Kapitel: Finanzierung

Art. 122 Verwaltungskosten der AHV-Ausgleichskassen  

(Art. 92 Abs. 1 AVIG)

1 Die durch den Bei­trags­be­zug ent­stan­de­nen Kos­ten wer­den den AHV-Aus­gleichs­kas­sen mit ei­ner pau­scha­len Ent­schä­di­gung ver­gü­tet.

2 Die Ent­schä­di­gung der Aus­gleichs­kas­se rich­tet sich nach der Zahl der an­ge­schlos­se­nen Ar­beit­ge­ber und nach der durch­schnitt­li­chen AHV/IV/EO-Bei­trags­s­um­me je Ar­beit­ge­ber. Das Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen setzt die Ent­schä­di­gungs­an­sät­ze im Ein­ver­neh­men mit der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung fest.

3 Das Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen be­stimmt die Stich­jah­re für die Be­rech­nung, er­mit­telt die Rech­nungs­ele­men­te und setzt die Ent­schä­di­gun­gen im ein­zel­nen fest.

4 AHV-Aus­gleichs­kas­sen, die nach­wei­sen, dass die Ent­schä­di­gung die Kos­ten des Bei­trags­be­zu­ges of­fen­sicht­lich nicht deckt, kön­nen beim Bun­des­amt für So­zi­al­ver­si­che­run­gen ei­ne an­ge­mes­se­ne zu­sätz­li­che Ent­schä­di­gung ver­lan­gen. Die­ses Amt ent­schei­det im Ein­ver­neh­men mit der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung.

Art. 122a Anrechenbare Kosten der RAV, der LAM-Stelle und der kantonalen Amtsstelle 317  

(Art. 92 Abs. 7 AVIG)

1 An­re­chen­bar sind die Be­triebs­kos­ten und In­ves­ti­ti­ons­kos­ten.

2 Das WBF kann ei­ne Pau­schal­ent­schä­di­gung vor­se­hen oder für ge­wis­se Auf­wen­dun­gen Höchst­an­sät­ze fest­le­gen. Die Aus­gleichs­stel­le ent­schei­det bei Zwei­fels­fäl­len im Ein­zel­fall über die An­re­chen­bar­keit von Kos­ten.

3 Das WBF de­fi­niert die er­for­der­li­che Mi­ni­mal­struk­tur für die Be­reit­schafts­funk­ti­on der RAV, der LAM-Stel­len und der kan­to­na­len Amts­stel­len. Es legt die Be­reit­schafts­kos­ten so fest, dass die be­ste­hen­de Qua­li­fi­ka­ti­on des Per­so­nals er­hal­ten bleibt und ein ra­scher Auf­bau der Struk­tu­ren bei ei­nem Wie­der­an­stieg der An­zahl der Stel­len­su­chen­den ge­währ­leis­tet ist.

4 Der Kan­ton reicht der Aus­gleichs­stel­le über die vor­aus­sicht­li­chen Auf­wen­dun­gen der RAV, der LAM-Stel­le und der kan­to­na­len Amts­stel­le ein ein­zi­ges Bud­get ein. Die Aus­gleichs­stel­le be­stimmt den Ein­rei­chungs­zeit­punkt und die Form des Bud­gets.

5 Die Aus­gleichs­stel­le er­lässt nach der Prü­fung des Bud­gets ei­ne Ver­fü­gung dem Grund­satz nach (Zu­si­che­rungs­ent­scheid).

6 Es kön­nen höchs­tens 80 Pro­zent der vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten be­vor­schusst wer­den. Ei­ne ers­te Teil­zah­lung von höchs­tens 30 Pro­zent er­folgt zu Jah­res­be­ginn, wei­te­re Teil­zah­lun­gen er­fol­gen in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den.

7 Bis spä­tes­tens En­de Ja­nu­ar reicht der Kan­ton der Aus­gleichs­stel­le ei­ne de­tail­lier­te Ab­rech­nung über die ef­fek­tiv ent­stan­de­nen Kos­ten des Vor­jah­res ein.

8 Die Aus­gleichs­stel­le prüft die Ab­rech­nung nach den Vor­ga­ben der Ver­ord­nung vom 29. Ju­ni 2001318 über die Ent­schä­di­gung der Kan­to­ne für den Voll­zug des Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­set­zes.319

9 Die kan­to­na­le Amts­stel­le führt über die mit Bei­trä­gen der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung an­ge­schaff­ten Ob­jek­te ein In­ven­tar. Sol­che Ob­jek­te dür­fen nur mit Zu­stim­mung der Aus­gleichs­stel­le ver­äus­sert oder zweck­ent­frem­det wer­den. Ihr Rest­wert muss bei der Ab­rech­nung ab­ge­zo­gen wer­den.

317Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995 (AS 1996 295). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

318 SR 837.023.3

319 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 122b Vereinbarung mit den Trägern der Arbeitslosenkassen 320  

(Art. 92 Abs. 6 AVIG)

1 Die Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 6 AVIG re­gelt die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen dem Bund und dem Trä­ger der Kas­se beim Voll­zug von Ar­ti­kel 81 AVIG. Sie gibt dem Trä­ger leis­tungs­ori­en­tier­te An­rei­ze für einen ef­fi­zi­en­ten Voll­zug. Sie re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die Um­set­zung der Zie­le des AVIG-Voll­zu­ges;
b.
die In­di­ka­to­ren zur Mes­sung der Leis­tung;
c.
die Rah­men­be­din­gun­gen für den Be­trieb der Ar­beits­lo­sen­kas­sen;
d.
die Leis­tun­gen der Aus­gleichs­stel­le und der Ar­beits­lo­sen­kas­sen;
e.
die Fi­nan­zie­rung;
f.
das Re­por­ting;
g.
die Dau­er der Ver­ein­ba­rung und die Kün­di­gung.

2 Das WBF kann die Aus­ar­bei­tung der Ver­ein­ba­rung so­wie die Eva­lua­ti­on der er­reich­ten Wir­kun­gen ei­ner durch die Aus­gleichs­stel­le ge­lei­te­ten Kom­mis­si­on über­tra­gen, in wel­cher die Kas­sen ver­tre­ten sind.

3 Hat ein Trä­ger für ein Ka­len­der­jahr die Ver­ein­ba­rung nicht un­ter­zeich­net, so wird die Ver­gü­tung sei­ner an­re­chen­ba­ren Kos­ten auf Grund der er­ziel­ten Leis­tung fest­ge­legt. Die Be­mes­sung der Leis­tungs­in­di­ka­to­ren er­folgt ana­log der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 6 AVIG, die das WBF mit den an­de­ren Kas­sen­trä­gern ab­ge­schlos­sen hat. Be­fin­det sich die Leis­tung ei­ner Ar­beits­lo­sen­kas­se in­ner­halb der neu­tra­len Zo­ne oder in der Bo­nus­zo­ne, so wer­den dem Trä­ger 100 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten nach der Ver­ord­nung vom 12. Fe­bru­ar 1986321 über die Ver­wal­tungs­kos­ten­ent­schä­di­gung der Ar­beits­lo­sen­kas­sen ent­schä­digt. Be­fin­det sich die Leis­tung in der Ma­lus­zo­ne, so wird die Ma­lus­re­ge­lung der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung an­ge­wen­det, die mit den an­de­ren Trä­gern ab­ge­schlos­sen wur­de.

4 Das WBF de­fi­niert die er­for­der­li­che Mi­ni­mal­struk­tur für die Be­reit­schafts­funk­ti­on der Ar­beits­lo­sen­kas­sen. Es legt die Be­reit­schafts­kos­ten so fest, dass die be­ste­hen­de Qua­li­fi­ka­ti­on des Per­so­nals er­hal­ten bleibt und ein ra­scher Auf­bau der Struk­tu­ren bei ei­nem Wie­der­an­stieg der An­zahl der Ar­beits­lo­sen ge­währ­leis­tet ist.

320Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 1996 (AS 1996 3071). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

321 SR 837.12

Art. 122c Vereinbarung mit RAV, LAM-Stelle und kantonaler Amtsstelle 322  

(Art. 92 Abs. 7 AVIG)

1 Die Ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 7 AVIG re­gelt die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen dem Bund und dem Kan­ton beim Voll­zug der Ar­ti­kel 85 Ab­satz 1 und 85b AVIG. Sie gibt dem Kan­ton An­rei­ze für einen wir­kungs­vol­len und ef­fi­zi­en­ten Voll­zug. Sie re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die Um­set­zung der Zie­le des AVIG-Voll­zu­ges;
b.
die In­di­ka­to­ren zur Mes­sung der Wir­kun­gen;
c.
die Rah­men­be­din­gun­gen für den Be­trieb der Voll­zugs­stel­len;
d.
die Leis­tun­gen der Aus­gleichs­stel­le und der Kan­to­ne;
e.
das Re­por­ting;
f.
die Dau­er der Ver­ein­ba­rung und die Kün­di­gung.

2 Das WBF kann die Aus­ar­bei­tung der Ver­ein­ba­rung so­wie die Eva­lua­ti­on der er­reich­ten Wir­kun­gen ei­ner durch die Aus­gleichs­stel­le ge­lei­te­ten Kom­mis­si­on über­tra­gen, in wel­cher die Kan­to­ne ver­tre­ten sind.

3 Um einen Ver­gleich der von den Kan­to­nen er­ziel­ten Wir­kun­gen zu er­mög­li­chen, kann die Ver­ein­ba­rung die An­wen­dung ei­nes öko­no­me­tri­schen Mo­dells vor­se­hen.

4 Der Kan­ton und das WBF re­geln in der Ver­ein­ba­rung die Ein­zel­hei­ten des An­reiz­sys­tems in Ab­hän­gig­keit von den er­ziel­ten Wir­kun­gen.

5 Hat ein Kan­ton die vor­ge­schla­ge­ne Ver­ein­ba­rung nicht un­ter­zeich­net, so be­stimmt das WBF per Ver­fü­gung dar­über, in wel­chem Um­fang die­se an­ge­wen­det wird.

322 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000 (AS 2000 3097). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 123323  

323Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Dez. 1995, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1996 (AS 1996 295).

Vierter Titel: Verschiedene Bestimmungen

Art. 124 Nachzahlungen an bevorschussende Dritte 324  

(Art. 94 Abs. 3 AVIG)

1 Die be­vor­schus­sen­de Stel­le hat ih­ren An­spruch bei der zu­stän­di­gen Ar­beits­lo­sen­kas­se im Zeit­punkt der Aus­rich­tung des Vor­schus­ses gel­tend zu ma­chen.

2 Als Vor­schuss­leis­tun­gen gel­ten:

a.
frei­wil­li­ge Leis­tun­gen, so­fern die ver­si­cher­te Per­son zu de­ren Rück­er­stat­tung ver­pflich­tet ist und sie der Aus­zah­lung der Nach­zah­lung an die be­vor­schus­sen­de Stel­le schrift­lich zu­ge­stimmt hat;
b.
von Ge­set­zes we­gen oder auf­grund ei­nes Ver­tra­ges er­brach­te Leis­tun­gen, so­weit aus dem Ge­setz oder dem Ver­trag ein ein­deu­ti­ges Rück­for­de­rungs­recht in­fol­ge der Nach­zah­lung ab­ge­lei­tet wer­den kann.

324 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1179).

Art. 124a325  

325Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 1985 (AS 1985 648). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3945).

Art. 125 Datenaufbewahrung 326  

(Art. 46 ATSG; Art. 96c Abs. 3 AVIG)

1 Da­ten aus Ge­schäfts­bü­chern und Bu­chungs­be­le­gen sind zehn Jah­re auf­zu­be­wah­ren.

2 Da­ten über die Ver­si­che­rungs­fäl­le sind nach ih­rer letz­ten Be­ar­bei­tung fünf Jah­re auf­zu­be­wah­ren.

3 Die Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung über­wacht die Da­ten­auf­be­wah­rung.

326 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 126 Datenschutzrechte der betroffenen Person  

(Art. 96b, 96c und 97a AVIG)327

1 Bei der An­mel­dung und der Gel­tend­ma­chung von An­sprü­chen wer­den die be­trof­fe­nen Per­so­nen ori­en­tiert über:

a.
die Iden­ti­tät und die Kon­takt­da­ten des Ver­ant­wort­li­chen;
b.
den Zweck der In­for­ma­ti­ons­sys­te­me;
c.
die be­ar­bei­te­ten Da­ten;
d.
ge­ge­be­nen­falls die Emp­fän­ger oder die Ka­te­go­ri­en von Emp­fän­gern, de­nen die Per­so­nen­da­ten be­kannt­ge­ge­ben wer­den;
e.
ih­re Rech­te.328

2 Die be­trof­fe­ne Per­son kann von den Stel­len, wel­che die Da­ten be­ar­bei­ten, ver­lan­gen, dass sie:

a.
ihr über die sie be­tref­fen­den Da­ten kos­ten­los, schrift­lich und in all­ge­mein ver­ständ­li­cher Form Aus­kunft ge­ben;
b.
un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge Da­ten be­rich­ti­gen oder er­gän­zen;
c.
nicht mehr be­nö­tig­te Da­ten ver­nich­ten.

3 Die be­trof­fe­ne Per­son kann zu­dem ver­lan­gen, dass ei­ne Be­rich­ti­gung, Er­gän­zung oder Ver­nich­tung von Da­ten auch den­je­ni­gen Stel­len mit­ge­teilt wird, an wel­che die Da­ten wei­ter­ge­ge­ben wur­den.

4329

5 Be­tei­li­gen sich meh­re­re Durch­füh­rungs­stel­len an ei­nem ge­mein­sa­men In­for­ma­ti­ons­sys­tem, so ist ei­ne zu be­zeich­nen, die ins­ge­samt die Ver­ant­wor­tung trägt.330

327 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3945).

328 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 122 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

329 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2921).

330 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2921).

Art. 126a Kosten der Bekanntgabe und Publikation von Daten 331  

(Art. 97a Abs. 6 AVIG)

1 In Fäl­len nach Ar­ti­kel 97a Ab­satz 4 AVIG wird ei­ne Ge­bühr er­ho­ben, wenn die Da­ten­be­kannt­ga­be zahl­rei­che Ko­pi­en oder an­de­re Ver­viel­fäl­ti­gun­gen oder be­son­de­re Nach­for­schun­gen er­for­dert. Es gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 2004332.333

2 Für Pu­bli­ka­tio­nen nach Ar­ti­kel 97a Ab­satz 3 AVIG wird ei­ne kos­ten­de­cken­de Ge­bühr er­ho­ben.

3 Die Ge­bühr kann we­gen Be­dürf­tig­keit der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son oder aus an­de­ren wich­ti­gen Grün­den er­mäs­sigt oder er­las­sen wer­den.

331 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2921).

332 SR 172.041.1

333 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 127334  

334 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. März 2011, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 2011 1179).

Art. 128 Zuständigkeit des kantonalen Versicherungsgerichts 335  

(Art. 100 Abs. 3 AVIG)

1 Die Zu­stän­dig­keit des kan­to­na­len Ver­si­che­rungs­ge­richts für die Be­ur­tei­lung von Be­schwer­den ge­gen Kas­sen­ver­fü­gun­gen rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 77 und 119.336

2 Zu­stän­dig für die Be­ur­tei­lung von Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen ei­ner kan­to­na­len Amts­stel­le ist das Ver­si­che­rungs­ge­richt des­sel­ben Kan­tons.

335 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3945).

336 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 339).

Art. 128a Übriges Verfahren 337  

(Art. 34 ATSG, 102 AVIG)338

1 Die Ent­schei­de der letz­ten kan­to­na­len In­stanz sind den Par­tei­en, der Vor­in­stanz, der kan­to­na­len Amts­stel­le und der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung zu er­öff­nen.

2 Der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung sind über­dies zu er­öff­nen:

a.
Ein­stel­lungs­ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c und d AVIG, so­fern die­se nicht durch die RAV er­las­sen wer­den (Art. 85b Abs. 1 AVIG);
b.
Ein­stel­lungs­ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 1 Buch­sta­be e AVIG, so­fern die Aus­kunfts­pflicht ge­gen­über der kan­to­na­len Amts­stel­le oder dem Ar­beitsamt ver­letzt wur­de und die Ver­fü­gun­gen nicht durch die RAV er­las­sen wer­den (Art. 85b Abs. 1 AVIG);
c.
Ein­stel­lungs­ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 30 Ab­satz 4 AVIG;
d.339
e.
Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 36 Ab­satz 4 und Ar­ti­kel 45 Ab­satz 4 AVIG;
f.
Ver­fü­gun­gen über Fäl­le, die ge­stützt auf Ar­ti­kel 81 Ab­satz 2 AVIG der kan­to­na­len Amts­stel­le oder ei­ner von die­ser be­zeich­ne­ten Stel­le zum Ent­scheid un­ter­brei­tet wor­den sind;
g.
Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 85 Ab­satz 1 Buch­sta­be d AVIG, so­fern die­se nicht durch die RAV er­las­sen wer­den (Art. 85b Abs. 1 AVIG);
h.
Ent­schei­de über Er­lass­ge­su­che nach Ar­ti­kel 95 AVIG;
i.
Ein­spra­cheent­schei­de über Ver­fü­gun­gen, die ge­mä­ss Buch­sta­ben a–h der Aus­gleichs­stel­le der Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung zu er­öff­nen sind, so­wie Ein­spra­cheent­schei­de, die von ei­ner an­de­ren als der ver­fü­gen­den Stel­le er­las­sen wer­den (Art. 100 Abs. 2 AVIG).

337 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3945).

338 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

339 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Mai 2003, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2003 (AS 2003 1828).

Art. 129340  

340 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 100 der V über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 129a Verhältnis zum europäischen Recht 341  

Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft im Sinn von Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 AVIG sind die­je­ni­gen Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on, für die das in Ar­ti­kel 121 Ab­satz 1 Buch­sta­be a AVIG er­wähn­te Ab­kom­men vom 21. Ju­ni 1999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit gilt.

341 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. März 2004 (AS 2004 1715). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 1203).

Fünfter Titel: Schlussbestimmungen

Art. 130 Aufhebung bisherigen Rechts 342  

Die Ver­ord­nung vom 25. Fe­bru­ar 1986343 über die Ver­wal­tungs­kos­ten­be­schwer­den der Ar­beits­lo­sen­kas­sen wird auf­ge­ho­ben

342 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 3097).

343 [AS 1986 507]

Art. 131 Änderung bisherigen Rechts 344  

345

344 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. April 2011 (AS 2011 1179).

345 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2011 1179kon­sul­tiert wer­den.

Art. 131a346  

346 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2005 (AS 2005 3591). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. März 2011, mit Wir­kung seit 1. April 2011 (AS 2011 1179).

Art. 132 Inkrafttreten 347  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 76 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be c und 2 am 1. Ja­nu­ar 1984 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 76 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be c und 2 tritt am 1. Ja­nu­ar 1985 in Kraft.

Schlussbestimmung der Änderung vom 25. April 1985 348

348AS 1985 648. Aufgehoben durch Ziff. IV 55 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Schlussbestimmungen der Änderung vom 6. November 1996 349

349AS 1996 3071. Aufgehoben durch Ziff. IV 55 der V vom 22. Aug. 2007 zur formellen Bereinigung des Bundesrechts, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 2. März 2012 350

In Bezug auf Island, Liechtenstein, und Norwegen gilt bis zum Inkrafttreten der Änderung vom 12. November 2015351 von Anhang K des Übereinkommens vom 4. Januar 1960352 zur Errichtung der Europäischen Freihandelsassoziation das bisherige Recht.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 30. August 2023 353

1 Wurde für die Ausrichtung von monatlichen freiwilligen Leistungen des Arbeitgebers an weibliche Versicherte kein Zeitraum festgelegt, so erfolgt die Berechnung nach Artikel 10d Absatz 1 aufgrund der Anzahl Monate bis zum Erreichen des in Buchstabe a Buchstaben a–d der Übergangsbestimmungen der Änderung vom 17. Dezember 2021354 des AHVG355festgelegten Referenzalters.

2 Als Altersleistungen der beruflichen Vorsorge, die von der Arbeitslosenentschädigung abzuziehen sind, gelten Leistungen der obligatorischen und der überobligatorischen beruflichen Vorsorge, die der weiblichen Versicherten vor Erreichen des in Buchstabe a Buchstaben a–d der Übergangsbestimmungen der Änderung vom 17. Dezember 2021 des AHVG festgelegten Referenzalters ausbezahlt werden.

3 Weibliche Versicherte, denen innerhalb der letzten vier Jahre vor Erreichen des in Buchstabe a Buchstaben a–d der Übergangsbestimmungen der Änderung vom 17. Dezember 2021 des AHVG festgelegten Referenzalters aufgrund von Artikel 13 AVIG eine Rahmenfrist für den Leistungsbezug eröffnet wird, haben Anspruch auf zusätzliche 120 Taggelder.

Anhang 356

356Eingefügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 1996 (AS 1996 3071). Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 18. Aug. 2010 (AS 2010 3563), vom 17. Sept. 2010 (AS 2010 4129), vom 20. Okt. 2010 (AS 2010 4799), vom 17. Nov. 2010 (AS 2010 5245) und vom 10. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6165).

(Art. 41c Abs. 9)

Erhöhung der Anzahl der Taggelder in Kantonen, die von erhöhter Arbeitslosigkeit betroffen sind

Gebiet

Alterskategorie

Erhöhung

Geltungsdauer

Kanton Tessin

Region MS Lugano

30 Jahre und älter

120

1. Dezember 2010–31. März 2011

Kanton Waadt

30 Jahre und älter

120

1. Dezember 2010–31. März 2011

Kanton Neuenburg

30 Jahre und älter

120

1. Januar 2011–31. März 2011

Kanton Genf

30 Jahre und älter

120

1. November 2010–31. März 2011

Kanton Jura

30 Jahre und älter

120

1. November 2010–31. März 2011

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