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Wohnbau- und Eigentumsförderungsgesetz
(WEG)1

vom 4. Oktober 1974 (Stand am 1. Januar 2013)

1 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 15. März 2000 (AS 2000 618619; BBl 1999 3330).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 34sexies der Bundesverfassung2,3
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 17. September 19734,

beschliesst:

2 [AS 1972 1481]. Der genannten Bestimmung entspricht heute Art. 108 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

3 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 15. März 2000 (AS 2000 618619; BBl 1999 3330).

4 BBl 1973 II 679

Einleitung

Art. 1 Zweck

1 Das Ge­setz bezweckt, die Er­schlies­sung von Land für den Woh­nungs­bau so­wie den Bau von Woh­nun­gen zu för­dern, die Wohn­kos­ten, vor­ab die Miet­zin­se, zu ver­bil­li­gen und den Er­werb von Woh­nungs- und Haus­ei­gen­tum zu er­leich­tern.

2 Bei der Durch­füh­rung die­ser Auf­ga­ben ar­bei­tet der Bund mit den in­ter­es­sier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­men.

3 Die Zu­stän­dig­keit der Kan­to­ne zur Er­gän­zung der Mass­nah­men des Bun­des bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 2 Begriffe

1 Woh­nun­gen sind Räu­me, die für die dau­ern­de Un­ter­kunft von Per­so­nen ge­eig­net und be­stimmt sind.

2 Ei­gen­tums­woh­nun­gen und Ei­gen­hei­me gel­ten als Woh­nun­gen im Sin­ne die­ses Ge­set­zes.

3 Zweit- und Fe­ri­en­woh­nun­gen fal­len nicht un­ter das Ge­setz.

4 Auf Hei­me fin­det das Ge­setz nur An­wen­dung, so­weit es die Er­schlies­sung und Si­che­rung von Land für den Woh­nungs­bau so­wie die Woh­nungs­markt­for­schung, Bau­for­schung und Bau­ra­tio­na­li­sie­rung be­trifft.

1. Teil: Förderung des Wohnungsbaus im allgemeinen

1. Titel: Erschliessung und Sicherung von Land für den Wohnungsbau

Art. 3 Verhältnis zur Raumplanung und zum Umweltschutz

Der Bund för­dert die Er­schlies­sung von Bau­land nach Mass­ga­be der Raum­pla­nung und des Um­welt­schut­zes. Er trifft nach den fol­gen­den Be­stim­mun­gen zu­sätz­li­che Mass­nah­men zur För­de­rung und Si­cher­stel­lung der Er­schlies­sung so­wie zur Be­schaf­fung von Land für den Woh­nungs­bau und kann hier­für be­son­de­re Hil­fe lei­s­ten.5

5Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des BG vom 5. Okt. 1990 über Fi­nanz­hil­fen und Ab­gel­tun­gen (Sub­ven­ti­ons­ge­setz), in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

1. Kapitel: Erschliessungsrecht

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 4 Begriff

1 Un­ter Gr­ober­schlies­sung wird die Ver­sor­gung ei­nes zu über­bau­en­den Ge­biets mit den Haupt­strän­gen der Er­schlies­sungs­an­la­gen ver­stan­den, na­ment­lich Was­ser-, Ener­gie­ver­sor­gungs- und Ab­was­ser­lei­tun­gen so­wie Stras­sen und We­ge, die un­mit­tel­bar dem zu er­schlies­sen­den Ge­biet die­nen.

2 Die Fei­ner­schlies­sung um­fasst den An­schluss der ein­zel­nen Grund­stücke an die Haupt­strän­ge der Er­schlies­sungs­an­la­gen mit Ein­schluss von öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Quar­tier­stras­sen und öf­fent­li­chen Lei­tun­gen.

Art. 5 Erschliessungspflicht

1 Die Grob- und Fei­ner­schlies­sung der für den Woh­nungs­bau be­stimm­ten Bau­zo­nen ist ent­spre­chend dem Be­darf in an­ge­mes­se­nen Etap­pen in­ner­halb von 10 bis 15 Jah­ren durch­zu­füh­ren.

2 Das kan­to­na­le Recht be­zeich­net die für die Er­schlies­sung ver­ant­wort­li­chen öf­fent­lichrecht­li­chen Kör­per­schaf­ten. Es kann die Fei­ner­schlies­sung den Ei­gen­tü­mern über­bin­den und hat in die­sem Fall die Er­satz­vor­nah­me durch die öf­fent­lich­recht­li­chen Kör­per­schaf­ten vor­zu­se­hen.

Art. 6 Erschliessungsbeiträge

1 Die nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen öf­fent­lichrecht­li­chen Kör­per­schaf­ten er­he­ben von den Grund­ei­gen­tü­mern an­ge­mes­se­ne Bei­trä­ge an die Kos­ten der Grob­er­schlies­sung; die Bei­trä­ge wer­den kurz nach Fer­tig­stel­lung der An­la­gen fäl­lig.

2 Die Kos­ten der Fei­ner­schlies­sung sind ganz oder zum über­wie­gen­den Teil den Grund­ei­gen­tü­mern zu über­bin­den.

3 Der Bun­des­rat er­lässt Rah­men­be­stim­mun­gen, ins­be­son­de­re über Hö­he und Fäl­lig­keit der Bei­trags­leis­tun­gen. Er trägt da­bei Här­te­fäl­len und be­son­de­ren Ver­hält­nis­sen Rech­nung.

2. Abschnitt: Umlegung von Bauland und Grenzregulierung

Art. 7 Grundsatz

Ist die Er­schlies­sung und die Über­bau­ung ei­nes Ge­biets für den Woh­nungs­bau oder die Er­neue­rung von Wohn­quar­tie­ren we­gen un­güns­ti­ger Grund­stück­grös­sen und ‑gren­zen er­schwert, so ist durch Um­ge­stal­tung der Grund­stücke nach Form, Grös­se und Grup­pie­rung oder durch Grenz­re­gu­lie­rung ei­ne ra­tio­nel­le Über­bau­ung zu er­mög­li­chen.

Art. 8 Erschliessungs- und Neuordnungsumlegung

1 Die Um­le­gung von über­bau­ten und nicht über­bau­ten Grund­stücken wird ein­ge­lei­tet auf Be­schluss der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den oder durch Be­schluss der Mehr­heit der be­tei­lig­ten Grund­ei­gen­tü­mer, der mehr als die Hälf­te des be­trof­fe­nen Ge­biets ge­hört.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Be­fug­nis zur be­hörd­li­chen An­ord­nung der Landum­le­gung den Ge­mein­den er­tei­len; sie kön­nen fer­ner die An­for­de­run­gen an den Be­schluss der be­tei­lig­ten Grund­ei­gen­tü­mer auf Ein­lei­tung der Um­le­gung er­leich­tern.

Art. 9 Bauverpflichtung

1 Wer­den die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se nach Ar­ti­kel 8 neu ge­ord­net, so kann die Zu­tei­lung der Grund­stücke mit der Auf­la­ge ver­bun­den wer­den, dass die Grund­stücke in ei­ner für den Ei­gen­tü­mer zu­mut­ba­ren Frist über­baut oder für Zwe­cke, die der Über­bau­ung die­nen, zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den (Bau­ver­pflich­tung).

2 Die Bau­ver­pflich­tung ist im Grund­buch an­zu­mer­ken.

Art. 10 Grenzregulierung

1 Wird die zweck­mäs­si­ge Über­bau­ung ei­nes Grund­stückes oder ei­ner Grup­pe von Grund­stücken in­fol­ge un­güns­ti­gen Grenz­ver­laufs er­schwert oder ver­un­mög­licht, so kön­nen die in­ter­es­sier­ten Ei­gen­tü­mer die Mit­wir­kung der Ei­gen­tü­mer der an­sto­s­sen­den Grund­stücke bei der Grenz­ver­bes­se­rung ver­lan­gen.

2 Im Rah­men ei­ner sol­chen Grenz­re­gu­lie­rung kann der Ab­tausch von Land im un­be­dingt nö­ti­gen Um­fang und die Ab­tre­tung von höchs­tens drei Aren Land ver­langt wer­den, so­fern da­durch die Über­bau­bar­keit we­sent­lich ver­bes­sert wird und der Ab­tausch oder die Ab­tre­tung für den be­trof­fe­nen Ei­gen­tü­mer nicht un­zu­mut­bar er­scheint.

3 Die Kan­to­ne kön­nen die Durch­füh­rung von Grenz­re­gu­lie­run­gen von Am­tes we­gen an­ord­nen. Sie kön­nen die glei­che Be­fug­nis den Ge­mein­den über­tra­gen.

Art. 11 Zuständigkeit und Verfahren

1 Das kan­to­na­le Recht ord­net Zu­stän­dig­keit und Ver­fah­ren so­wie im Rah­men des Bun­des­rech­tes die ma­te­ri­el­len Grund­sät­ze für die Um­le­gung von Bau­land und die Grenz­re­gu­lie­rung. Es stellt die Durch­füh­rung der Bau­ver­pflich­tung si­cher und re­gelt den Rechts­schutz.

2 Für Bau­landum­le­gun­gen und Grenz­re­gu­lie­run­gen nach den Ar­ti­keln 8–10 dür­fen kei­ne Hand­än­de­rungs­steu­ern oder ähn­li­che Ab­ga­ben er­ho­ben wer­den.

2. Kapitel: Erschliessungshilfe

1. Abschnitt: Art

Art. 12

Der Bund kann öf­fent­lichrecht­li­chen Kör­per­schaf­ten so­wie Trä­gern und Or­ga­ni­sa­tio­nen des Woh­nungs­bau­es Dar­le­hen zur Er­schlies­sung von Land für den Woh­nungs­bau ver­mit­teln und ver­bür­gen.6 Er kann, wenn die Fi­nan­zie­rung in­fol­ge Mit­tel­ver­knap­pung auf dem Ka­pi­tal­markt er­schwert ist, auch sel­ber Dar­le­hen ge­­wäh­ren.

6Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

2. Abschnitt: Umfang

Art. 13

1 Die Bun­des­hil­fe er­streckt sich auf die Kos­ten der Gr­ober­schlies­sung.

2 Bun­des­hil­fe an die Kos­ten der Fei­ner­schlies­sung wird ge­leis­tet, wenn und so­weit das zu er­schlies­sen­de Land mit öf­fent­li­cher Hil­fe ver­bil­lig­tem Woh­nungs­bau zu­ge­führt wird.

3. Abschnitt: Voraussetzungen, Bedingungen und Auflagen

Art. 14 Raumplanung

Die Er­schlies­sungs­an­la­gen, für de­ren Er­stel­lung die Bun­des­hil­fe ver­langt wird, müs­sen den Richt- und Nut­zungs­plä­nen ent­spre­chen.

Art. 15 Beitragsleistung

Die Bun­des­hil­fe setzt vor­aus, dass die Grund­ei­gen­tü­mer zu an­ge­mes­se­nen, in kur­zer Zeit nach Fer­tig­stel­lung der An­la­gen fäl­lig wer­den­den Bei­trä­gen an die Er­schlie­s­sungs­kos­ten nach Ar­ti­kel 6 die­ses Ge­set­zes ver­pflich­tet wer­den.

Art. 16 Bedingungen und Auflagen im Einzelfall

1 Die zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den kön­nen Be­din­gun­gen und Auf­la­gen zur Si­cher­stel­lung des Zwecks der Bun­des­hil­fe fest­le­gen, wie zweck­mäs­si­ge Grund­stück­ge­stal­tung so­wie Ge­währ­leis­tung der Fei­ner­schlies­sung und der Über­bau­ung in­ner­halb an­ge­mes­se­ner Frist.

2 Er­schlies­sungs­an­la­gen, die mit der rechts­kräf­ti­gen Orts- und Re­gio­nal­pla­nung über­ein­stim­men, gel­ten als zweck­mäs­sig im Sin­ne von Ab­satz 1.

4. Abschnitt: Darlehen

Art. 17 Höhe

1 Die Dar­le­hen be­lau­fen sich in der Re­gel auf 100 Pro­zent der für die Bun­des­hil­fe in Be­tracht fal­len­den Kos­ten.

2 Von Bund, Kan­to­nen oder Drit­ten bis zum Zeit­punkt der Aus­zah­lung des Dar­le­hens ge­leis­te­te Bei­trä­ge sind bei der Be­stim­mung der Hö­he zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 18 Tilgung und Verzinsung

1 Das Dar­le­hen muss in­ner­halb von längs­tens 20, aus­nahms­wei­se längs­tens 25 Jah­ren seit der Aus­zah­lung zu­rück­be­zahlt wer­den.

2 Die Dar­le­hen kön­nen zu güns­ti­ge­ren als den marktüb­li­chen Zins­sät­zen ge­währt, und es kann in den ers­ten Jah­ren auf die Til­gung ver­zich­tet wer­den.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 19 Darlehen Dritter und Verbürgung

Die vom Bund ver­mit­tel­ten und ver­bürg­ten Dar­le­hen sind in Be­zug auf die Ver­zin­sung und Til­gung den di­rek­ten Bun­des­dar­le­hen gleich­ge­stellt. Ein all­fäl­li­ger Zins­un­ter­schied wird vom Bund ge­tra­gen. So­weit nö­tig, be­vor­schusst er die Til­gungs­zah­lun­gen.

Art. 20 Sicherungsbestimmungen

Wer­den die an die Zu­si­che­rung der Bun­des­hil­fe ge­knüpf­ten all­ge­mei­nen Vor­aus­set­zun­gen oder be­son­de­ren Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht er­füllt, so sind die Dar­le­hen zum marktüb­li­chen Satz zu ver­zin­sen. Für zu Un­recht ent­ge­gen­ge­nom­me­ne Zins­ver­güns­ti­gun­gen ist der ent­spre­chen­de Zins­un­ter­schied nach­zu­zah­len. Die zu­stän­di­ge Bun­des­stel­le kann fer­ner die Lauf­zeit her­ab­set­zen und die gan­ze oder teil­wei­se Rück­zah­lung der Dar­le­hen ver­fü­gen.

3. Kapitel: Vorsorglicher Landerwerb

Art. 21 Allgemeines 7

Der Bund kann den vor­sorg­li­chen Er­werb von Land für den Woh­nungs­bau för­dern.

7Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

Art. 22 Art und Umfang

1 Der Bund kann öf­fent­lichrecht­li­chen Kör­per­schaf­ten so­wie Trä­gern und Or­ga­ni­sa­tio­nen des ge­mein­nüt­zi­gen Woh­nungs­baus Dar­le­hen für den vor­sorg­li­chen Land­­er­werb ver­mit­teln und ver­bür­gen.8 Er kann, wenn die Fi­nan­zie­rung in­fol­ge Mit­tel­ver­knap­pung auf dem Ka­pi­tal­markt er­schwert ist, auch sel­ber Dar­le­hen ge­wäh­ren.

2 Die Dar­le­hen kön­nen sich auch auf die Zin­sen der Lan­d­er­werbs­kos­ten er­stre­cken.

3 Die Dar­le­hen be­tra­gen in der Re­gel 50 Pro­zent der ge­sam­ten Lan­d­er­werbs­kos­ten und sind grund­p­fänd­lich si­cher­zu­stel­len. All­fäl­li­ge ge­setz­li­che Be­leh­nungs­gren­zen sind nicht an­wend­bar.

4 Der Bun­des­rat setzt die all­ge­mei­nen Vor­aus­set­zun­gen der Hil­fe fest und um­schreibt die Auf­la­gen und Be­din­gun­gen, die an die Hil­fe ge­knüpft wer­den kön­nen.

8Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

Art. 23 Baurecht

Die Hil­fe des Bun­des für den vor­sorg­li­chen Lan­d­er­werb kann auch für die Be­vor­schus­sung von Bau­rechts­zin­sen ge­währt wer­den, so­fern

das Bau­recht von ei­ner öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaft oder ei­ner ge­mein­nüt­zi­gen In­sti­tu­ti­on er­teilt wird,
es zu Be­din­gun­gen ge­währt wird, die für den Bau­rechts­neh­mer ge­gen­über dem Kauf des Lan­des nach­weis­bar er­heb­lich güns­ti­ger sind und
si­cher­ge­stellt ist, dass die Über­bau­ung in der Re­gel in­ner­halb von längs­tens fünf Jah­ren er­folgt.

Art. 24 Sicherungsmassnahmen

1 Dem Bund steht an Grund­stücken, die mit sei­ner Hil­fe er­wor­ben wur­den, wäh­rend der Dau­er der Dar­le­hens­hin­ga­be oder -ver­bür­gung so­wie zehn Jah­re über die­se Dau­er hin­aus ein Vor­kaufs­recht zu.

2 Es steht ihm an sol­chen Grund­stücken über­dies ein Kaufs­recht zu, so­fern die Grund­stücke ih­rem Zweck ent­frem­det oder nicht bin­nen 10 Jah­ren nach ih­rem Er­werb er­schlos­sen oder über­baut wer­den und wei­ter­hin ein Be­darf an Woh­nun­gen vor­han­den ist. Er­folgt die Zweck­ent­frem­dung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se oder be­steht kein Be­darf mehr an Woh­nun­gen, so kann der Bund statt das Kaufs­recht aus­zu­üben, die Dar­le­hen samt Zin­sen zu­rück­ver­lan­gen. Das Kaufs­recht dau­ert 15 Jah­re seit dem Da­tum der Ge­wäh­rung der Bun­des­hil­fe.

3 Die Aus­übung des Vor­kaufs­rechts und des Kaufs­rechts er­folgt zu den um den Mehr­wert des Ei­gen­ka­pi­tals er­höh­ten Selbst­kos­ten; der Bun­des­rat ord­net die Be­rech­nung des Mehr­wer­tes.

4 Vor­kaufs- und Kaufs­recht sind im Grund­buch als öf­fent­lichrecht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen an­zu­mer­ken. Sie kön­nen den Kan­to­nen, Ge­mein­den so­wie Or­ga­ni­sa­tio­nen und Trä­gern des ge­mein­nüt­zi­gen Woh­nungs­baus ab­ge­tre­ten wer­den. Die zu­stän­di­ge Bun­des­stel­le kann un­ter den in den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zu um­schrei­ben­den Vor­aus­set­zun­gen auf das Kaufs­recht ver­zich­ten.

5 Die­se Be­stim­mun­gen gel­ten sinn­ge­mä­ss für das Bau­recht.

6 Die grund­p­fänd­li­che Be­las­tung der mit Bun­des­hil­fe er­wor­be­nen Grund­stücke be­darf der Zu­stim­mung des Bun­des.

7 Die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten ord­net der Bun­des­rat.

2. Titel: Wohnungsmarktforschung, Bauforschung und Baurationali­sierung

1. Kapitel: Wohnungsmarktforschung

Art. 25 Grundsatz

1 Der Bund kann die Woh­nungs­markt­for­schung för­dern.9 Sie soll ins­be­son­de­re die Über­sicht über die Markt­ver­hält­nis­se ver­bes­sern, die An­ge­bots- und Nach­fra­ge­ten­den­zen auf dem Woh­nungs­markt er­mit­teln und die Wohn­be­dürf­nis­se ab­klä­ren.

2 Er stimmt die For­schungs­tä­tig­kei­ten und die sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen auf­ein­an­­der ab.

9Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

Art. 26 Durchführung

So­weit der Bund die Woh­nungs­markt­for­schung nicht selbst be­treibt, kann er For­schungs­auf­trä­ge an ge­eig­ne­te öf­fent­li­che und pri­va­te In­sti­tu­tio­nen und Fach­leu­te er­tei­len oder sich fi­nan­zi­ell an Ar­bei­ten Drit­ter be­tei­li­gen.

Art. 27 Auskunftspflicht

Je­der­mann hat die für For­schun­gen und Er­he­bun­gen nach Ar­ti­kel 25 er­for­der­li­chen An­ga­ben zur Ver­fü­gung zu stel­len. Ge­schäfts­ge­heim­nis­se sind zu wah­ren.

2. Kapitel: Bauforschung und Baurationalisierung

1. Abschnitt: Grundsatz

Art. 28

1 Der Bund kann, vor al­lem im In­ter­es­se der Bau­ra­tio­na­li­sie­rung, For­schungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten auf dem Ge­biet des Bau­we­sens för­dern.10 Er stimmt die For­schungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten auf­ein­an­der ab und sorgt für die Ver­brei­tung ihm zu­gäng­li­cher For­schungs­er­geb­nis­se.

2 Der Bund kann die Nor­mie­rung und Stan­dar­di­sie­rung von Bau­tei­len und Bau­ten för­dern.11

3 Der Bund kann die An­wen­dung ra­tio­nel­ler Bau­ar­ten und Ar­beits­me­tho­den för­dern.

10Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

11Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

2. Abschnitt: Durchführung

Art. 29 Förderung im Allgemeinen

1 Der Bund stellt For­schungs- und Ent­wick­lungs­plä­ne so­wie Dring­lich­keits­ord­nun­gen auf.

2 Die För­de­rung er­folgt durch Er­tei­lung von For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf-trä­gen an ge­eig­ne­te öf­fent­li­che oder pri­va­te In­sti­tu­tio­nen und Fach­leu­te oder durch fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung an Ar­bei­ten Drit­ter.

Art. 30 Ausmass der Beteiligung

Der Bund be­tei­ligt sich in der Re­gel bis zu 40 Pro­zent an den Kos­ten von For­schungs- und Ent­wick­lungs­ar­bei­ten, so­weit er nicht di­rek­te Auf­trä­ge er­teilt.

Art. 31 Richtlinien über die Baurationalisierung

1 Der Bun­des­rat er­lässt Richt­li­ni­en über die Bau­ra­tio­na­li­sie­rung.

2 Er trägt da­bei dem je­wei­li­gen Stand der For­schung und Tech­nik, den re­gio­na­len Be­son­der­hei­ten, der Er­hal­tung des Orts- und Land­schafts­bil­des so­wie der Le­bens­wei­se der Be­völ­ke­rung Rech­nung.

3. Abschnitt: Bauvorschriften

Art. 32

1 So­weit nö­tig, er­lässt der Bun­des­rat die für die Bau­ra­tio­na­li­sie­rung un­er­läss­li­chen recht­li­chen Vor­schrif­ten.

2 Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Die Kan­to­ne und die in­ter­es­sier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen sind vor­her an­zu­hö­ren.

3. Titel: Kapitalbeschaffung

Art. 33 Grundsatz

Ist die Fi­nan­zie­rung ei­ner aus­rei­chen­den Zahl von Woh­nun­gen nicht si­cher­ge­stellt, so kann der Bund Dar­le­hen ver­mit­teln und ver­bür­gen. Er kann, wenn die Fi­nan­zie­rung in­fol­ge Mit­tel­ver­knap­pung auf dem Ka­pi­tal­markt er­schwert ist auch sel­ber Dar­le­hen ge­wäh­ren.

Art. 34 Durchführung

1 Die Dar­le­hen wer­den Fi­nan­z­in­sti­tu­ten oder öf­fent­lichrecht­li­chen Kör­per­schaf­ten zur Ver­fü­gung ge­stellt und sind zu marktüb­li­chen Sät­zen zu ver­zin­sen.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Lauf­zeit und die Til­gungs­fris­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Markt­ver­hält­nis­se.

3 Er ord­net die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen die Mit­tel an die Ge­such­stel­ler wei­ter­zu­lei­ten sind.

2. Teil: Besondere Massnahmen zur Verbilligung der Mietzinse (Gemeinnütziger Wohnungsbau)

1. Titel: Grundsatz

Art. 35

1 Der Bund un­ter­stützt durch ge­ziel­te Mass­nah­men nach den fol­gen­den Be­stim­mun­gen den Bau von Woh­nun­gen zu be­son­ders güns­ti­gen Miet­zin­sen.

2 Die­se Mass­nah­men er­stre­cken sich auf

a.
die Grund­ver­bil­li­gung, die bei Er­fül­lung be­stimm­ter Vor­aus­set­zun­gen mit der Rest­fi­nan­zie­rungs­hil­fe ei­ne mög­lichst tie­fe An­set­zung des An­fangs­miet­zin­ses un­ter den Ei­gen­tü­mer­las­ten er­mög­licht;
b.
die Zu­satz­ver­bil­li­gung zur Sen­kung des kos­ten­de­cken­den An­fangs­miet­zin­ses um ins­ge­samt 30 Pro­zent für Woh­nun­gen für Be­völ­ke­rungs­krei­se mit be­schränk­ten Ein­kom­men;
c.
die Zu­satz­ver­bil­li­gung zur Sen­kung des kos­ten­de­cken­den An­fangs­miet­zin­ses um ins­ge­samt 40 Pro­zent für Woh­nun­gen für Be­tag­te, In­va­li­de und Pfle­ge­be­dürf­ti­ge mit Ein­schluss des für de­ren Be­treu­ung er­for­der­li­chen Per­so­nals so­wie für Woh­nun­gen von Per­so­nen, die in Aus­bil­dung ste­hen.

3 Die Zahl der mit Bun­des­hil­fe jähr­lich zu ver­bil­li­gen­den Woh­nun­gen rich­tet sich nach den Be­dürf­nis­sen des Mark­tes und der ver­füg­ba­ren Mit­tel.

2. Titel: Grundverbilligung

Art. 36 Finanzierung

Zur Durch­füh­rung der Grund­ver­bil­li­gung ver­mit­telt und ver­bürgt der Bund grund­pfänd­lich si­cher­zu­stel­len­de Dar­le­hen von in der Re­gel bis zu 90 Pro­zent der zu­läs­si­gen An­la­ge­kos­ten. Er kann, wenn die Fi­nan­zie­rung in­fol­ge Mit­tel­ver­knap­pung auf dem Ka­pi­tal­markt er­schwert ist, auch sel­ber Dar­le­hen ge­wäh­ren.

Art. 37 Vorschüsse

1 Zur De­ckung des Un­ter­schieds zwi­schen den Ei­gen­tü­mer­las­ten und dem grund­ver­bil­lig­ten Miet­zins leis­tet der Bund rück­zahl­ba­re, ver­zins­li­che und grund­p­fänd­lich si­cher­zu­stel­len­de Vor­schüs­se.

2 Als Ei­gen­tü­mer­las­ten gel­ten die Zin­sen des in­ves­tier­ten Fremd- und Ei­gen­ka­pi­tals, die Un­ter­halts- und Ver­wal­tungs­kos­ten und Leis­tun­gen, die die Til­gung der Hy­po­the­kar­schul­den auf 60 Pro­zent der An­la­ge­kos­ten in 25 Jah­ren er­mög­li­chen.

3 Der grund­ver­bil­lig­te Miet­zins ist der­je­ni­ge, der un­ter Ein­be­rech­nung ei­ner Jähr­­li­chen Miet­zins­er­hö­hung wäh­rend 25 Jah­ren die Ei­gen­tü­mer­las­ten nach Ab­­satz 2 deckt. Die in Ab­satz 2 nicht er­wähn­ten Ei­gen­tü­mer­las­ten gel­ten als Ne­ben­kos­ten.

4 Die Vor­schüs­se sind höchs­tens zum üb­li­chen Satz der zwei­ten Hy­po­thek zu ver­zin­sen. Bei nicht ter­min­ge­rech­ter Rück­zah­lung der Vor­schüs­se oder Be­zah­lung der Zin­sen wird zu­sätz­lich ein marktüb­li­cher Ver­zugs­zins be­rech­net.12

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 15. März 2000 (AS 2000 618619; BBl 1999 3330).

Art. 38 Unterhalts- und Verwaltungskosten: Nebenkosten

1 Die Un­ter­halts- und Ver­wal­tungs­kos­ten sind der Kos­ten­ent­wick­lung an­zu­pas­sen.

2 Die Ne­ben­kos­ten kön­nen dem Mie­ter ge­son­dert nach Auf­wand ver­rech­net wer­den. Es be­trifft dies ins­be­son­de­re Hei­zung und Warm­was­ser, Strom­ver­brauch, Haus­wart­kos­ten und Gar­ten­un­ter­halt so­wie öf­fent­li­che Ab­ga­ben, wie Ob­jekts­teu­ern, Stra­s­sen­be­leuch­tungs­prä­mi­en, Ge­bäu­de­ver­si­che­rungs­prä­mi­en, Keh­rich­tab­fuhr­ge­büh­ren. Wass­er­zins und Ab­was­ser­rei­ni­gungs­ge­büh­ren.

3 Der Bun­des­rat ord­net die Ein­zel­hei­ten.

Art. 39 Bedingungen

Die Rest­fi­nan­zie­rungs­hil­fe wird dem Ei­gen­tü­mer ge­währt, der sich zur Rück­zah­lung der Dar­le­hen nach dem Fi­nan­zie­rungs­plan ver­pflich­tet und sich der Miet­zins­über­wa­chung (Art. 45) un­ter­stellt.

Art. 40 Mietzinsausfälle, Änderungen des Mietzinsplanes

1 Ent­ste­hen in­fol­ge be­son­de­rer Um­stän­de Miet­zin­s­aus­fäl­le oder wird der Miet­zin­s­plan zu­un­guns­ten des Ei­gen­tü­mers ge­än­dert, so kann ihm der Bund zur Er­fül­lung der Ver­pflich­tun­gen aus dem Fi­nan­zie­rungs- und Til­gungs­plan zu­sätz­li­che Vor­schüs­se oder, wenn es die Um­stän­de recht­fer­ti­gen, nicht rück­zahl­ba­re Zu­schüs­se ge­wäh­ren. Nö­ti­gen­falls kön­nen die Rück­zah­lun­gen von Vor­schüs­sen ge­stun­det wer­den.

2 Nach 30 Jah­ren noch ge­schul­de­te Vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se wer­den vom Bund er­las­sen, so­weit:

a.
sie nach dem Fi­nan­zie­rungs- und Til­gungs­plan bis zu die­sem Zeit­punkt nicht zur Rück­zah­lung fäl­lig ge­wor­den sind; und
b.
die fäl­li­gen Vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se be­zahlt sind.13

2bis Ein Er­lass vor Ab­lauf von 30 Jah­ren ist mög­lich, wenn die Markt­ver­hält­nis­se es er­for­dern und Ver­lus­te aus Bürg­schafts- oder Schuld­ver­pflich­tun­gen ver­rin­gert oder ver­mie­den wer­den kön­nen, oder bei der Zwangs­ver­wer­tung von Lie­gen­schaf­ten.14

2ter ...15

3 Der Bun­des­rat ord­net die Ein­zel­hei­ten.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 30983099; BBl 2002 2829).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 30983099; BBl 2002 2829).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 2009, in Kraft vom 21. März 2009 bis 31. Dez. 2012 (AS 2009 1171; BBl 2009 1063).

Art. 41 Sicherung des Aufschubs der Eigenkapitalverzinsung

Haus­ei­gen­tü­mern, die zur wei­te­ren Ver­bil­li­gung der Miet­zin­se die Ver­zin­sung des Ei­gen­ka­pi­tals auf­ge­scho­ben ha­ben und aus wich­ti­gen Grün­den ge­zwun­gen sind, die Lie­gen­schaft oder die Woh­nung zu ver­kau­fen, ge­währ­leis­tet der Bund einen Ver­kaufs­preis, der je­nem Preis ent­spricht, zu dem der Bund bei Aus­übung des Kaufs- und Vor­kaufs­rechts ge­mä­ss Ar­ti­kel 50 Ab­satz 2 die Lie­gen­schaft oder Woh­nung er­wer­ben könn­te. Der Be­trag des an­re­chen­ba­ren Ei­gen­ka­pi­tals er­höht sich um den Be­trag der auf­ge­scho­be­nen Ei­gen­ka­pi­tal­zin­sen.

3. Titel: Zusatzverbilligung

Art. 42

1 Die Zu­satz­ver­bil­li­gung be­steht in jähr­lich gleich blei­ben­den, nicht rück­zahl­ba­ren Zu­schüs­sen des Bun­des.

2 Sie setzt die Grund­ver­bil­li­gung vor­aus. Die Zu­satz­ver­bil­li­gung kann auch Ei­gen­tü­mern ge­währt wer­den, die al­le Be­din­gun­gen der Grund­ver­bil­li­gung er­fül­len, auf die Be­an­spru­chung der Rest­fi­nan­zie­rungs­hil­fe je­doch ver­zich­tet ha­ben.

3 Die mit der Zu­satz­ver­bil­li­gung er­stell­ten und er­neu­er­ten Woh­nun­gen dür­fen nur an Per­so­nen ver­mie­tet wer­den, de­ren Ein­kom­men die vom Bun­des­rat fest­zu­set­zen­den Gren­zen nicht über­stei­gen.

4 Der Bun­des­rat setzt die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­satz­ver­bil­li­gung fest.

4. Titel: Weitere Bestimmungen

Art. 43 Erneuerung bestehender Wohnungen

Der Bun­des­rat ord­net die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen Bun­des­hil­fe an die Er­neue­rung be­ste­hen­der Woh­nun­gen ge­währt wird. Da­bei dür­fen die Ge­samt­kos­ten nicht hö­her lie­gen als die Kos­ten ver­gleich­ba­rer neu­er Woh­nun­gen.

Art. 44 Anforderungen an die Bauvorhaben

Die Bau­vor­ha­ben müs­sen den An­for­de­run­gen der Lan­des‑, Re­gio­nal- und Orts­pla­nung, den Min­dest­vor­schrif­ten über Grös­se und Aus­stat­tung so­wie den An­for­de­run­gen der Bau­ra­tio­na­li­sie­rung ent­spre­chen, sich in Be­zug auf Land- und Bau­ko­sten an die je­weils gel­ten­den Gren­zen hal­ten und den in der be­tref­fen­den Re­gi­on be­ste­hen­den Wohn­be­dürf­nis­sen Rech­nung tra­gen, ins­be­son­de­re durch Ein­be­zug von Woh­nun­gen für Be­tag­te, In­va­li­de, kin­der­rei­che Fa­mi­li­en und Per­so­nen mit be­schränk­ten Er­werbs­mög­lich­kei­ten.

Art. 45 Mietzinsüberwachung 16

1 Die auf Grund die­ses Ge­set­zes ver­bil­lig­ten Miet­zin­se un­ter­lie­gen bis zur voll­stän­di­gen Til­gung der Bun­des­vor­schüs­se und Zins­be­trä­ge, min­des­tens aber wäh­rend 25 Jah­ren, ei­ner amt­li­chen Miet­zins­über­wa­chung. Die­se kann vor­zei­tig be­en­det wer­den beim Er­lass der Vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se (Art. 40) oder nach Vor­lie­gen ei­nes öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­he­bungs­ver­tra­ges.

2 Die von den zu­stän­di­gen Be­hör­den fest­ge­leg­ten Miet­zin­se dür­fen wäh­rend der Dau­er der Miet­zins­über­wa­chung nur im Rah­men der vom Bun­des­rat zu ord­nen­den Miet­zinsan­pas­sun­gen ge­än­dert wer­den.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 30983099; BBl 2002 2829).

Art. 46 Zweckerhaltung

1 Die mit Hil­fe der be­son­de­ren Mass­nah­men zur Ver­bil­li­gung der Miet­zin­se er­stell­ten oder er­neu­er­ten Woh­nun­gen dür­fen bis zur voll­stän­di­gen Til­gung der Bun­des­vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se, min­des­tens aber wäh­rend 25 Jah­ren bzw. bis zum Er­lass der Vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se (Art. 40) nur für Wohn­zwe­cke ver­wen­det wer­den. Ei­ne vor­zei­ti­ge Be­en­di­gung der Bun­des­hil­fe und des Zwecker­hal­tungs­ge­bots ist durch öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­he­bungs­ver­trag frü­he­s­tens nach Ab­lauf von 15 Jah­ren seit Be­ginn der Bun­des­hil­fe mög­lich. Vor­aus­set­zung ist, dass zu die­sem Zeit­punkt kein Haus­halt mehr An­spruch auf die Zu­satz­ver­bil­li­gung II nach der Ver­ord­nung zum Wohn­bau- und Ei­gen­tums­för­de­rungs­ge­setz vom 30. No­vem­ber 198117 hat, die Vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se zu­rück­be­zahlt sind und der Bund aus der Bürg­schaft ent­las­sen wor­den ist.18

2 Zur Si­che­rung des Zweck­ent­frem­dungs­ver­bots steht dem Bund bis zur voll­stän­di­gen Til­gung der Bun­des­vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se, min­des­tens aber wäh­rend 25 Jah­ren bzw. bis zum Er­lass der Vor­schüs­se und Zins­be­treff­nis­se (Art. 40) ein ge­setz­li­ches Kaufs- und Vor­kaufs­recht in der Hö­he der Selbst­kos­ten zu.

3 Das Zweck­ent­frem­dungs­ver­bot so­wie das da­mit ver­bun­de­ne Kaufs- und Vor­kaufs­recht sind für die Dau­er ih­rer Gel­tung als öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kung im Grund­buch an­zu­mer­ken.

4 Vor­kaufs- und Kaufs­recht kön­nen den Kan­to­nen, Ge­mein­den so­wie Or­ga­ni­sa­tio­nen und Trä­gern des ge­mein­nüt­zi­gen Woh­nungs­baus ab­ge­tre­ten wer­den. Die zu­stän­di­ge Bun­des­stel­le kann un­ter den in den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zu um­schrei­ben­den Vor­aus­set­zun­gen auf das Kaufs­recht ver­zich­ten.

5 Die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten ord­net der Bun­des­rat.

17 SR 843.1

18 Zwei­ter und drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 30983099; BBl 2002 2829).

3. Teil: Förderung des Erwerbs von Wohnungs- und Hauseigentum

Art. 47 Grundsatz

1 Der Bund kann den Er­werb von Woh­nungs- und Haus­ei­gen­tum für den ei­ge­nen Be­darf na­tür­li­cher Per­so­nen för­dern, die man­gels aus­rei­chen­dem ei­ge­nem Ver­mö­gen oder un­ge­nü­gen­dem Er­w­erb­sein­kom­men nicht in der La­ge sind, das hier­für nö­ti­ge Ei­gen­ka­pi­tal zur Ver­fü­gung zu stel­len.19

2 Die För­de­rung gilt auch für sons­ti­ge ding­li­che oder per­sön­li­che Rech­te, die ei­gen­tum­s­ähn­li­che An­sprü­che be­grün­den, so­wie für ge­mein­schaft­lich be­grün­de­tes Ei­gen­tum.

3 Die För­de­rung hat zur Vor­aus­set­zung, dass der Ei­gen­tü­mer die Ver­zin­sung und Til­gung von Nach­gangs­hy­po­the­ken an­ge­mes­sen si­cher­stellt.

19Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

Art. 48 Art der Hilfe

1 Der Bund ver­mit­telt, ver­bürgt oder ge­währt im Rah­men von Ar­ti­kel 47 Dar­le­hen und Vor­schüs­se in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Ar­ti­kel 35–39, 43, 44 und 46 die­ses Ge­set­zes.

2 Fer­ner kann der Bund in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung des Ar­ti­kels 42 nicht rück­zahl­ba­re Zu­schüs­se ge­wäh­ren.

Art. 49 Umwandlung von Wohnungen

1 Miet­woh­nun­gen, bei de­nen Vor­schüs­se für die Grund­ver­bil­li­gung noch nicht­voll­stän­dig zu­rück­be­zahlt sind, kön­nen in Ei­gen­tums­woh­nun­gen um­ge­wan­delt wer­den, de­ren Er­werb durch den Bund im Sin­ne der Ar­ti­kel 47 und 48 ge­för­dert wird.

2 Die zu­stän­di­ge Bun­des­be­hör­de kann beim Vor­lie­gen wich­ti­ger Grün­de be­wil­li­gen, dass Ei­gen­tums­woh­nun­gen, bei de­nen Vor­schüs­se für die Grund­ver­bil­li­gung noch nicht voll­stän­dig zu­rück­be­zahlt sind, in Miet­woh­nun­gen um­ge­wan­delt wer­den, de­ren Miet­zin­se durch die Grund­ver­bil­li­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 35 Ab­satz 2 Buch­sta­be a ge­senkt wer­den.

Art. 50 Sicherstellung

1 Mit Bun­des­hil­fe er­wor­be­nes Woh­nungs- und Haus­ei­gen­tum darf wäh­rend der Dau­er der Hil­fe, min­des­tens aber wäh­rend 25 Jah­ren, oh­ne Zu­stim­mung des Bun­des we­der sei­nem Zweck ent­frem­det noch mit Ge­winn ver­äus­sert wer­den.

2 Zur Si­che­rung des Zweck­ent­frem­dungs- und des Ver­äus­se­rungs­ver­bo­tes steht dem Bund wäh­rend der Dau­er ih­rer Gel­tung ein Kaufs- und Vor­kaufs­recht zu den Selbst­kos­ten zu, er­höht um den Mehr­wert des Ei­gen­ka­pi­tals; der Bun­des­rat ord­net die Be­rech­nung des Mehr­wer­tes. Das Kaufs- und das Vor­kaufs­recht kön­nen den Kan­to­nen, Ge­mein­den so­wie Or­ga­ni­sa­tio­nen und Trä­gern des ge­mein­nüt­zi­gen Woh­nungs­baus ab­ge­tre­ten wer­den.

3 Das Zweck­ent­frem­dungs- und das Ver­äus­se­rungs­ver­bot so­wie das mit ih­nen ver­knüpf­te Kaufs- und Vor­kaufs­recht sind für die Dau­er ih­rer Gel­tung als öf­fent­lich­recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kung im Grund­buch an­zu­mer­ken.

4 Die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten ord­net der Bun­des­rat. Er um­schreibt ins­be­son­de­re die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen die Zu­stim­mung zur frei­hän­di­gen Ver­äus­se­rung zu er­tei­len ist.

4. Teil: Förderung von Trägern und Organisationen des gemeinnützigen Woh­nungsbaus

Art. 51 Allgemeines

1 Der Bund kann die Tä­tig­keit von Trä­gern und Or­ga­ni­sa­tio­nen des ge­mein­nüt­zi­gen Woh­nungs­baus ins­be­son­de­re durch Ge­wäh­rung von Bürg­schaf­ten, Dar­le­hen oder durch Ka­pi­tal­be­tei­li­gung för­dern.

2 Er kann zu die­sem Zweck ent­spre­chen­de Or­ga­ni­sa­tio­nen schaf­fen.

Art. 52 Voraussetzungen und Sicherstellung

Die För­de­rung setzt vor­aus, dass die Trä­ger und Or­ga­ni­sa­tio­nen die vom Bun­des­rat zu ord­nen­den Min­dest­an­for­de­run­gen hin­sicht­lich Zweck­be­stim­mung, Zweck­si­che­­rung, Ge­schäfts­füh­rung und Sta­tu­ten er­fül­len.

5. Teil: Verschiedene Bestimmungen

Art. 53 Beschaffung der Mittel

1 Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt die zu­las­ten der Fi­nanz­rech­nung auf­zu­brin­gen­den Mit­tel mit mehr­jäh­ri­gen Ver­pflich­tungs­kos­ten20.21

2 So­weit zu Las­ten der Ka­pi­tal­rech­nung Mit­tel be­reit­ge­stellt wer­den, setzt der Bun­des­rat ver­bind­li­che Gren­zen fest.

3 Die Bun­des­ver­samm­lung kann mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss vor­se­hen, dass Leis­tun­gen des Bun­des nach Ar­ti­kel 37 un­mit­tel­bar der Be­stan­des­rech­nung be­las­tet wer­den.22

4 Für die Aus­rich­tung der Vor­schüs­se der Grund­ver­bil­li­gung be­wil­ligt die Bun­des­ver­samm­lung ab dem Jahr 2001 jähr­li­che Zah­lungs­kre­di­te.23

20Soll­te «Ver­pflich­tungs­kre­di­ten» heis­sen (sie­he die fran­zö­si­sche und ita­lie­ni­sche Fas­sung die­ses Abs.).

21Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 22 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Okt. 1990, in Kraft seit 1. April 1991 (SR 616.1).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 15. März 2000 (AS 2000 618619; BBl 1999 3330).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 15. März 2000 (AS 2000 618619; BBl 1999 3330).

Art. 54 Bundesamt für Wohnungswesen

1 Der Bund er­rich­tet ein Bun­des­amt für Woh­nungs­we­sen (Bun­des­amt).

2 Dem Bun­des­amt ob­liegt der Voll­zug die­ses Ge­set­zes, so­weit er Sa­che des Bun­des ist.

3 Das Bun­des­amt stimmt die Voll­zug­stä­tig­keit des Bun­des und der Kan­to­ne auf­ein­an­der ab.

Art. 5524

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 47 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 34373452; BBl 20076121).

Art. 56 Zuständigkeit und Verfahren bei der Kredithilfe

1 Ge­su­che um Kre­dit­hil­fe sind dem Bun­des­amt ein­zu­rei­chen. Die­ses trifft nach Ab­klä­rung der Vor­aus­set­zun­gen und der fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten ei­ne Ver­fü­gung.

2 Die zur Ver­wirk­li­chung der Kre­dit­zu­si­che­rung vom Bund mit den Ge­such­stel­lern so­wie all­fäl­li­gen Drit­ten ein­zu­ge­hen­den Rechts­ver­hält­nis­se, wie Dar­le­hen, Bürg­schaft, Pfand­be­stel­lung, Ga­ran­tie- und an­de­re Zah­lungs­ver­spre­chen, wer­den durch öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag be­grün­det, der der schrift­li­chen Form be­darf.

3 Der Bun­des­rat ord­net die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen Be­fug­nis­se an Drit­te über­tra­gen wer­den kön­nen.

Art. 57 Zuständigkeit und Verfahren bei Bundesbeiträgen

1 Bei­trags­ge­su­che sind dem Bun­des­amt ein­zu­rei­chen. Die­ses trifft nach Ab­klä­rung der Vor­aus­set­zun­gen und der fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten ei­ne Ver­fü­gung.

2 Der Ge­such­stel­ler hat dem Bun­des­amt bin­nen 30 Ta­gen seit Ein­tritt der Rechts­kraft der Bei­trags­zu­si­che­rung schrift­lich mit­zu­tei­len, ob er die an die Zu­si­che­rung ge­knüpf­ten Ver­pflich­tun­gen über­nimmt. Die An­nah­me hat vor­be­halt­los zu er­fol­gen.

3 Über­nimmt der Ge­such­stel­ler die an die Bei­trags­zu­si­che­rung ge­knüpf­ten Ver­pflich­tun­gen, so wird da­durch ein nach der Ver­fü­gung des Bun­des­am­tes um­schrie­be­nes öf­fent­lich-recht­li­ches Ver­trags­ver­hält­nis be­grün­det.

4 Über­nimmt der Ge­such­stel­ler die an die Bei­trags­zu­si­che­rung ge­knüpf­ten Ver­pflich­tun­gen nicht frist­ge­recht, so fällt die vom Bun­des­amt ge­trof­fe­ne Ver­fü­gung da­hin. Das Bun­des­amt kann die Frist nach Ab­satz 2 nö­ti­gen­falls er­stre­cken.

5 Der Bun­des­rat ord­net die wei­te­ren Ein­zel­hei­ten.

Art. 58 Rechtsanspruch auf Bundeshilfe

Ein Rechts­an­spruch auf Bun­des­hil­fe ent­steht erst mit der rechts­kräf­ti­gen Ver­fü­gung über ih­re Zu­si­che­rung.

Art. 5925

25Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 117 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (SR 173.32).

Art. 60 Ergänzendes Recht

So­weit die­ses Ge­setz oder die ge­stützt dar­auf zu er­las­sen­den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten Rechts­fra­gen hin­sicht­lich der Ord­nung der vom Bund mit Ge­such­stel­lern und Drit­ten ein­zu­ge­hen­den Rechts­ver­hält­nis­se, wie Dar­le­hen, Bürg­schaf­ten und Pfand­be­stel­lun­gen, of­fen las­sen fin­den er­gän­zend die ein­schlä­gi­gen Be­stim­mun­gen des Zi­vil­rechts (ZGB26 und OR27) An­wen­dung.

6. Teil: Schlussbestimmungen

Art. 61 Anmerkungen im Grundbuch

An­mer­kun­gen im Grund­buch nach die­sem Ge­setz sind ge­büh­ren­frei.

Art. 62 Auskunftspflicht

1 Wer Bun­des­hil­fe nach die­sem Ge­setz be­an­sprucht, hat den mit dem Voll­zug be­trau­ten Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne jeg­li­che mit dem Ge­gen­stand der Bun­des­hil­fen zu­sam­men­hän­gen­de Aus­kunft zu er­tei­len und auf Ver­lan­gen Ein­sicht in Ge­schäfts­bü­cher. Ab­rech­nun­gen und sons­ti­ge Un­ter­la­gen zu ge­wäh­ren.

2 Die glei­che Aus­kunfts­pflicht be­steht für die mit der Pla­nung, Fi­nan­zie­rung, Aus­füh­rung oder Ver­wal­tung von Er­schlies­sungs- und Wohn­bau­vor­ha­ben be­fass­ten Per­so­nen, Or­ga­ne oder Ver­tre­ter von Un­ter­neh­men.

3 Wird die Aus­kunfts­pflicht ver­letzt, so kann die zu­stän­di­ge Amts­stel­le die Zu­si­che­rung oder Aus­rich­tung von Bun­des­hil­fe ab­leh­nen oder be­reits er­brach­te Lei­stun­gen zu­rück­for­dern.

4 Ar­ti­kel 292 des Straf­ge­setz­bu­ches28 bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 62a Datenbearbeitung 29

1 Das Bun­des­amt be­treibt ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem. Es kann be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten über die Ge­sund­heit oder Mass­nah­men der so­zia­len Hil­fe ent­hal­ten. Die Da­ten die­nen der Über­prü­fung des An­spruchs auf Bun­des­hil­fe.

2 Das Bun­des­amt darf an­de­ren Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie Hoch­schu­len und Fi­nan­z­in­sti­tu­tio­nen nur Da­ten be­kannt ge­ben, wenn es für den Voll­zug des Ge­set­zes not­wen­dig ist und die An­trag­stel­ler den Nach­weis da­für er­brin­gen. Be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten dür­fen in kei­nem Fall be­kannt ge­ge­ben wer­den.

3 Die Per­so­nen­da­ten, die nicht be­son­ders schüt­zens­wert sind, kön­nen auch mit ei­nem Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

4 Der Bun­des­rat re­gelt ins­be­son­de­re den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems, die Ver­ant­wor­tung für die Da­ten­be­ar­bei­tung, die Ka­te­go­ri­en der zu er­fas­sen­den Da­ten so­wie de­ren Auf­be­wah­rungs­dau­er, die Zu­griffs- und Be­ar­bei­tungs­be­rech­ti­gung und die Da­ten­si­cher­heit.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. VII 2 des BG vom 24. März 2000 über die Schaf­fung und die An­pas­sung ge­setz­li­cher Grund­la­gen für die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2000 (AS 2000 18911914; BBl 1999 9005).

Art. 63 Irreführung

1 Wer­den Be­hör­den durch un­rich­ti­ge An­ga­ben oder Un­ter­drückung von Tat­sa­chen ir­re­ge­führt oder wird ei­ne sol­che Ir­re­füh­rung ver­sucht, so ist die Zu­si­che­rung oder Aus­rich­tung je­der Art von Bun­des­hil­fe zu ver­wei­gern; be­reits er­folg­te Leis­tun­gen sind zu­rück­zu­for­dern.

2 Fehl­ba­re Ge­such­stel­ler oder sons­ti­ge In­ter­es­sier­te kön­nen von der Ge­wäh­rung von Bun­des­hil­fen nach die­sem Ge­setz oder nach an­de­ren Er­las­sen des Bun­des aus­ge­schlos­sen oder bei der Ver­ge­bung von Ar­bei­ten des Bun­des ge­sperrt wer­den.

3 Die straf­recht­li­che Ver­fol­gung bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 64 Mietzinsfestsetzung bei früher verbilligten Wohnungen

1 Die zu­stän­di­gen Sub­ven­ti­ons­be­hör­den kön­nen Ei­gen­tü­mern der auf Grund frü­he­rer Er­las­se ver­bil­lig­ten Woh­nun­gen auf Ge­such hin ge­stat­ten, zwi­schen Woh­nun­gen ver­schie­de­ner Bau­e­tap­pen einen an­ge­mes­se­nen in­ter­nen Miet­zin­s­aus­gleich vor­zu­neh­men. Den Ei­gen­tü­mern darf ins­ge­samt kein zu­sätz­li­cher Ge­winn er­wach­sen.

2 Ei­gen­tü­mern von Woh­nun­gen, für die auf Grund frü­he­rer Er­las­se Ver­bil­li­gun­gen ge­währt wur­den, kön­nen von den Be­hör­den, wel­che die Bei­trä­ge ge­währt ha­ben, be­schränk­te Miet­zins­zu­schlä­ge zum Zwe­cke der Ka­pi­tal­bil­dung be­wil­ligt wer­den. Die­se zu­sätz­li­chen Mit­tel sind aus­sch­liess­lich zur Fi­nan­zie­rung neu­er ver­bil­lig­ter Woh­nun­gen oder der Er­neue­rung be­ste­hen­der Woh­nun­gen zu ver­wen­den. Die Ein­zel­hei­ten der Zwecker­hal­tung die­ser Mit­tel ord­net der Bun­des­rat.

Art. 65 Übergangsrecht

1 Die Bun­des­hil­fe nach die­sem Ge­setz kann auf Ge­such hin auch für be­gon­ne­ne oder aus­ge­führ­te Wohn­bau­ten ge­währt wer­den, an die seit dem 1. Ja­nu­ar 1972 Bei­trä­ge und Leis­tun­gen nach dem Bun­des­ge­setz vom 19. März 196530 über Mass­nah­men zur För­de­rung des Woh­nungs­bau­es zu­ge­si­chert wur­den.

2 Das glei­che gilt für Wohn­bau­vor­ha­ben, an die auf Grund des ge­nann­ten Ge­set­zes Bun­des­hil­fe zu­ge­si­chert wur­de.

3 Bis zum In­kraft­tre­ten des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197931 ge­währt der Bund auf Grund die­ses Ge­set­zes Bei­trä­ge an die Kos­ten der Lan­des­pla­nung und der Re­gio­nal- und Orts­pla­nun­gen, so­weit sie der För­de­rung ei­ner auf län­ge­re Sicht zweck­mäs­si­gen Be­sied­lung die­nen.

4 So­lan­ge die Kan­to­ne über Mit­tel zur För­de­rung des Woh­nungs­bau­es nach dem Bun­des­ge­setz vom 19. März 1965 ver­fü­gen, längs­tens je­doch bis 31. De­zem­ber 1976, kann Bun­des­hil­fe auf Grund je­nes Ge­set­zes zu­ge­si­chert wer­den. Zu die­sem Zweck wer­den für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 1–3 und Ar­ti­kel 9 Ab­satz 3 des ge­nann­ten Ge­set­zes wei­te­re 50 Mil­lio­nen Fran­ken zur Ver­fü­gung ge­stellt.

5 Mit In­kraft­tre­ten des Wohn­raum­för­de­rungs­ge­set­zes vom 21. März 200332 wird Bun­des­hil­fe nur noch nach neu­em Recht zu­ge­si­chert.33

30[AS 1966433, 1970 891, 1973 4481116, 1977 2249Ziff. I 622, 1991 362Ziff. II 415, 1992 288An­hang Ziff. 40. AS 2003 3083Art 58 Ziff. 1]. Sie­he heu­te das Wohn­raum­för­de­rungs­ge­setz vom 21. März 2003 (SR 842).

31SR 700

32 SR 842

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. März 2003, in Kraft seit 1. Okt. 2003 (AS 2003 30983099; BBl 2002 2829).

Art. 66 Mitwirkung der Kantone

1 Die Kan­to­ne sind beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes zur Mit­wir­kung her­an­zu­zie­hen,

2 …34

34Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 416 des BG vom 15. Dez. 1989 über die Ge­neh­mi­gung kan­to­na­ler Er­las­se durch den Bund (AS 1991 362; BBl 1988 II 1333).

Art. 67 Vollzug

Der Bun­des­rat ist mit dem Voll­zug be­auf­tragt. Er er­lässt die nö­ti­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 68 Referendum und Inkrafttreten

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 197535

35BRB vom 10. März 1975 (AS 1975 518).