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Verordnung
über die Direktzahlungen an die Landwirtschaft
(Direktzahlungsverordnung, DZV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 70 Absatz 3, 70a Absätze 3–5, 70b Absatz 3, 71 Absatz 2,
72 Absatz 2, 73 Absatz 2, 75 Absatz 2, 76 Absatz 3, 77 Absatz 4, 170 Absatz 3 und 177 des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981 (LwG),

verordnet:

1. Titel: Allgemeine Bestimmungen

1. Kapitel: Gegenstand und Direktzahlungsarten

Art. 1 Gegenstand

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen und das Ver­fah­ren für die Aus­rich­tung von Di­rekt­zah­lun­gen und legt die Hö­he der Bei­trä­ge fest.

2 Sie legt die Kon­trol­len und die Ver­wal­tungs­sank­tio­nen fest.

Art. 2 Direktzahlungsarten

Die Di­rekt­zah­lun­gen um­fas­sen fol­gen­de Di­rekt­zah­lungs­ar­ten:

a.
Kul­tur­land­schafts­bei­trä­ge:
1.
Of­fen­hal­tungs­bei­trag,
2.
Hang­bei­trag,
3.
Steil­la­gen­bei­trag,
4.
Hang­bei­trag für Reb­flä­chen,
5.
Al­pungs­bei­trag,
6.
Söm­me­rungs­bei­trag;
b.
Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge:
1.
Ba­sis­bei­trag,
2.
Pro­duk­ti­ons­er­schwer­nis­bei­trag,
3.
Bei­trag für die of­fe­ne Acker­flä­che und für Dau­er­kul­tu­ren;
c.
Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge:
1.
Qua­li­täts­bei­trag,
2.
Ver­net­zungs­bei­trag;
d.
Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag;
e.2
Pro­duk­ti­ons­sys­tem­bei­trä­ge:
1.
Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft,
2.
Bei­trä­ge für den Ver­zicht auf Pflan­zen­schutz­mit­tel,
3.
Bei­trag für die funk­tio­na­le Biodi­ver­si­tät,
4.
Bei­trä­ge für die Ver­bes­se­rung der Bo­den­frucht­bar­keit,
5.
Bei­trag für den ef­fi­zi­en­ten Stick­stoffe­in­satz im Acker­bau,
6.
Bei­trag für gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on,
7.
Tier­wohl­bei­trä­ge,
8.
Bei­trag für die län­ge­re Nut­zungs­dau­er von Kü­hen;
f.
Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge:
1. und 2.3
3.
Bei­trag für den Ein­satz von prä­zi­ser Ap­pli­ka­ti­ons­tech­nik,
4.4
5.5
Bei­trag für die stick­stoffre­du­zier­te Pha­sen­füt­te­rung von Schwei­nen,
6.6
7.7
g.
Über­gangs­bei­trag.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023, Ziff. 8 in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 264).

3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

2. Kapitel: Voraussetzungen

1. Abschnitt: Allgemeine Voraussetzungen

Art. 3 Beitragsberechtigte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen

1 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben sind bei­trags­be­rech­tigt, wenn sie:

a.
na­tür­li­che Per­so­nen mit zi­vil­recht­li­chem Wohn­sitz in der Schweiz sind;
b.
vor dem 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res das 65. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben;
c.
die An­for­de­rung an die Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 4 er­fül­len.

2 Na­tür­li­che Per­so­nen und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten, die den Be­trieb ei­ner Ak­ti­en­ge­sell­schaft (AG), ei­ner Ge­sell­schaft mit be­schränk­ter Haf­tung (GmbH) oder ei­ner Kom­man­di­tak­ti­en­ge­sell­schaft (Kom­man­dit-AG) mit Sitz in der Schweiz als Selbst­be­wirt­schaf­ter oder Selbst­be­wirt­schaf­te­rin­nen füh­ren, sind bei­trags­be­rech­tigt, so­fern:

a.
sie bei der AG oder der Kom­man­dit-AG mit­tels Na­men­ak­ti­en über ei­ne di­rek­te Be­tei­li­gung von min­des­tens zwei Drit­teln am Ak­ti­en­ka­pi­tal oder Grund­ka­pi­tal und an den Stimm­rech­ten ver­fü­gen;
b.
sie bei der GmbH über ei­ne di­rek­te Be­tei­li­gung von min­des­tens drei Vier­teln am Stamm­ka­pi­tal und an den Stimm­rech­ten ver­fü­gen;
c.
der Buch­wert des Päch­ter­ver­mö­gens und, so­fern die AG oder die GmbH Ei­gen­tü­me­rin ist, der Buch­wert des Ge­wer­bes oder der Ge­wer­be, min­des­tens zwei Drit­tel der Ak­ti­ven der AG oder der GmbH aus­macht.

2bis Nicht bei­trags­be­rech­tigt ist ei­ne na­tür­li­che Per­son oder ei­ne Per­so­nen­ge­sell­schaft, die den Be­trieb von ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son ge­pach­tet hat und:

a.
in lei­ten­der Funk­ti­on für die ju­ris­ti­sche Per­son tä­tig ist; oder
b.
über ei­ne Be­tei­li­gung von mehr als ei­nem Vier­tel am Ak­ti­en-, Stamm- oder Grund­ka­pi­tal oder an den Stimm­rech­ten der ju­ris­ti­schen Per­son ver­fügt.8

3 Für Biodi­ver­si­täts- und Land­schafts­qua­li­täts­bei­trä­ge sind auch ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in der Schweiz so­wie Kan­to­ne und Ge­mein­den bei­trags­be­rech­tigt, so­fern sie Be­wirt­schaf­te­rin­nen des Be­triebs sind. Da­von aus­ge­nom­men sind ju­ris­ti­sche Per­so­nen, bei de­nen da­von aus­ge­gan­gen wer­den kann, dass sie zur Um­ge­hung der Al­ters­gren­ze oder der Aus­bil­dungs­an­for­de­run­gen ge­grün­det wur­den.9

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 4 Anforderungen an die Ausbildung

1 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen müs­sen über ei­ne der fol­gen­den Aus­bil­dun­gen ver­fü­gen:

a.
be­ruf­li­che Grund­bil­dung «Be­rufs­feld Land­wirt­schaft und de­ren Be­ru­fe» mit ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­at­test nach Ar­ti­kel 37 des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200210 (BBG) oder ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 38 BBG;
b.
Bäue­rin mit Fach­aus­weis nach Ar­ti­kel 43 BBG;
c.
hö­he­re Aus­bil­dung in den Be­ru­fen nach Buch­sta­be a oder b.

2 Der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a gleich­ge­stellt ist ei­ne an­de­re be­ruf­li­che Grund­bil­dung mit ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­at­test nach Ar­ti­kel 37 BBG oder ei­nem Eid­ge­nös­si­schen Fä­hig­keits­zeug­nis nach Ar­ti­kel 38 BBG, er­gänzt mit:

a.
ei­ner ab­ge­schlos­se­nen, von den Kan­to­nen in Zu­sam­men­ar­beit mit der mass­ge­ben­den Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­welt ein­heit­lich ge­re­gel­ten land­wirt­schaft­li­chen Wei­ter­bil­dung; oder
b.
ei­ner aus­ge­wie­se­nen prak­ti­schen Tä­tig­keit wäh­rend min­des­tens drei Jah­ren als Be­wirt­schaf­ter, Be­wirt­schaf­te­rin, Mit­be­wirt­schaf­ter, Mit­be­wirt­schaf­te­rin, An­ge­stell­ter oder An­ge­stell­te auf ei­nem Land­wirt­schafts­be­trieb.

3 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben im Berg­ge­biet, de­ren Be­wirt­schaf­tung we­ni­ger als 0,5 Stan­dard­ar­beits­kräf­te (SAK) nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199811 (LBV) er­for­dert, sind von den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men.

4 Über­nimmt die Ehe­part­ne­rin oder der Ehe­part­ner beim Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be b durch den bis­he­ri­gen Be­wirt­schaf­ter be­zie­hungs­wei­se die bis­he­ri­ge Be­wirt­schaf­te­rin den Be­trieb, so ist sie oder er von den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men, wenn sie oder er vor der Über­nah­me wäh­rend min­des­tens zehn Jah­ren auf dem Be­trieb mit­ge­ar­bei­tet hat.12

5 Der Er­be, die Er­bin oder die Er­ben­ge­mein­schaft ist wäh­rend höchs­tens drei Jah­ren nach dem Tod des bis­he­ri­gen bei­trags­be­rech­tig­ten Be­wirt­schaf­ters oder der bis­he­ri­gen bei­trags­be­rech­tig­ten Be­wirt­schaf­te­rin von den An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 aus­ge­nom­men.13

6 Ein Mit­glied der Er­ben­ge­mein­schaft muss den zi­vil­recht­li­chen Wohn­sitz in der Schweiz ha­ben und darf am 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res das 65. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det ha­ben. Die Er­ben­ge­mein­schaft muss die­se Per­son der ver­ant­wort­li­chen Be­hör­de nach Ar­ti­kel 98 Ab­satz 2 mel­den.14

10 SR 412.10

11 SR 910.91

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 5 Mindestarbeitsaufkommen 15

Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn auf dem Be­trieb ein Ar­beits­be­darf von min­des­tens 0,20 SAK be­steht.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 6 Mindestanteil der Arbeiten der betriebseigenen Arbeitskräfte

1 Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn min­des­tens 50 Pro­zent der Ar­bei­ten, die für die Be­wirt­schaf­tung des Be­triebs er­for­der­lich sind, mit be­triebs­ei­ge­nen Ar­beits­kräf­ten aus­ge­führt wer­den.

2 Der Ar­beits­auf­wand be­rech­net sich nach dem «ART-Ar­beits­vor­an­schlag 2009» von Agros­co­pe, in der Ver­si­on des Jah­res 201316.

16 Der Ar­beits­vor­an­schlag kann her­un­ter­ge­la­den wer­den un­ter www.agros­co­pe.ad­min.ch/ar­beits­vor­an­schlag

Art. 7 Maximaler Tierbestand

Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn der Tier­be­stand auf dem Be­trieb die Gren­zen der Höchst­be­stan­des­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201317 nicht über­schrei­tet.

Art. 818

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 9 Reduktion der Direktzahlungen bei Personengesellschaften

Bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten wer­den die Di­rekt­zah­lun­gen ei­nes Be­triebs für je­de Per­son, die vor dem 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res das 65. Al­ters­jahr vollen­det hat, an­teils­mäs­sig re­du­ziert.

Art. 10 Beitragsberechtigte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen von Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetrieben

1 Na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen so­wie öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten und Ge­mein­den sind als Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben bei­trags­be­rech­tigt, wenn sie:

a.
den Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb auf ei­ge­ne Rech­nung und Ge­fahr füh­ren; und
b.
ih­ren zi­vil­recht­li­chen Wohn­sitz oder den Sitz in der Schweiz ha­ben.

2 Kan­to­ne sind nicht bei­trags­be­rech­tigt.

3 Die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 3–9 sind nicht an­wend­bar.

2. Abschnitt: Ökologischer Leistungsnachweis

Art. 11 Grundsatz

Bei­trä­ge wer­den aus­ge­rich­tet, wenn die An­for­de­run­gen des öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­wei­ses (ÖLN) nach den Ar­ti­keln 12–25 auf dem ge­sam­ten Be­trieb er­füllt sind.

Art. 12 Haltung der Nutztiere nach der Tierschutzgesetzgebung

Die für die land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­on mass­ge­ben­den Vor­schrif­ten der Tier­schutz­ge­setz­ge­bung müs­sen ein­ge­hal­ten wer­den.

Art. 13 Ausgeglichene Düngerbilanz

1 Die Nähr­stoff­kreis­läu­fe sind mög­lichst zu schlies­sen. An­hand ei­ner Nähr­stoff­bi­lanz ist zu zei­gen, dass kein über­schüs­si­ger Phos­phor und Stick­stoff aus­ge­bracht wer­den. Die An­for­de­run­gen für die Er­stel­lung der Nähr­stoff­bi­lanz sind in An­hang 1 Zif­fer 2.1 fest­ge­legt.

2 Die zu­läs­si­ge Phos­phor- und Stick­stoff­men­ge be­misst sich nach dem Pflan­zen­be­darf und dem be­trieb­li­chen Be­wirt­schaf­tungs­po­ten­zi­al.

2bis Luft­ver­un­rei­ni­gun­gen, die ins­be­son­de­re durch das La­gern und Aus­brin­gen von flüs­si­gen Hof­dün­gern ver­ur­sacht wer­den, sind nach den Vor­ga­ben der Luftrein­hal­te-Ver­ord­nung vom 16. De­zem­ber 198519 zu be­gren­zen.20

3 Zur Op­ti­mie­rung der Dün­ger­ver­tei­lung auf die ein­zel­nen Par­zel­len müs­sen auf al­len Par­zel­len min­des­tens al­le zehn Jah­re Bo­den­un­ter­su­chun­gen nach An­hang 1 Zif­fer 2.2 durch­ge­führt wer­den.

19 SR 814.318.142.1

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 12. Fe­br. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 793).

Art. 14 Angemessener Anteil an Biodiversitätsförderflächen

1 Der An­teil an Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen muss min­des­tens 3,5 Pro­zent der mit Spe­zi­al­kul­tu­ren be­leg­ten land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che und 7 Pro­zent der üb­ri­gen land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che be­tra­gen. Die­se Be­stim­mung gilt nur für Flä­chen im In­land.

2 Als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen an­re­chen­bar sind Flä­chen nach den Ar­ti­keln 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–k, n und p und71bund nach An­hang 1 Zif­fer 3 so­wie Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis, wenn die­se Flä­chen und Bäu­me: 21

a.
sich auf der Be­triebs­flä­che und in ei­ner Fahr­di­stanz von höchs­tens 15 km zum Be­triebs­zen­trum oder zu ei­ner Pro­duk­ti­ons­stät­te be­fin­den; und
b.
im Ei­gen­tum oder auf dem Pacht­land des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin sind.

3 Pro Baum nach Ab­satz 2 wird ei­ne Are an­ge­rech­net. Pro Be­wirt­schaf­tungs­par­zel­le kön­nen höchs­tens 100 Bäu­me pro Hekt­are an­ge­rech­net wer­den. Höchs­tens die Hälf­te des er­for­der­li­chen An­teils an Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen darf durch die An­rech­nung von Bäu­men er­füllt wer­den.22

4 Bei Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren nach Ar­ti­kel 71b Ab­satz 1 Buch­sta­be b sind 5 Pro­zent der Flä­che der Dau­er­kul­tur an­re­chen­bar.23

524

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Art. 14a25

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Art. 15 Vorschriftsgemässe Bewirtschaftung von Objekten in Inventaren von nationaler Bedeutung

1 Die Vor­ga­ben zur Be­wirt­schaf­tung von Flach­moo­ren, Tro­cken­wie­sen und -wei­den und Am­phi­bien­laich­ge­bie­ten, die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 18a des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196626 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz (NHG) sind, sind ein­zu­hal­ten, so­fern die Flä­chen für den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ver­bind­lich aus­ge­schie­den sind.

2 Ver­bind­lich aus­ge­schie­den sind Flä­chen, wenn:

a.
ei­ne schrift­li­che Nut­zungs- und Schutz­ver­ein­ba­rung zwi­schen der kan­to­na­len Fach­stel­le und dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin be­steht; oder
b.
ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung vor­liegt; oder
c.
die Flä­che in ei­nem rechts­kräf­ti­gen Nut­zungs­plan aus­ge­schie­den ist.

Art. 16 Geregelte Fruchtfolge

1 Die Frucht­fol­gen sind so fest­zu­le­gen, dass Schäd­lin­gen und Krank­hei­ten vor­ge­beugt wird und dass Ero­si­on, Bo­den­ver­dich­tung und Bo­den­schwund so­wie Ver­si­cke­rung und Ab­schwem­mung von Dün­gern und von Pflan­zen­schutz­mit­teln ver­mie­den wer­den.

2 Be­trie­be mit mehr als 3 Hekt­aren of­fe­ner Acker­flä­che müs­sen jähr­lich min­des­tens vier ver­schie­de­ne Acker­kul­tu­ren auf­wei­sen. An­hang 1 Zif­fer 4.1 legt fest, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen ei­ne Kul­tur an­ge­rech­net wird. Für die Haupt­kul­tu­ren ist ein ma­xi­ma­ler An­teil an der Acker­flä­che nach An­hang 1 Zif­fer 4.2 ein­zu­hal­ten.

3 Für Be­trie­be, wel­che die An­bau­pau­sen nach An­hang 1 Zif­fer 4.3 ein­hal­ten, gilt die An­for­de­rung nach Ab­satz 2 nicht.

4 Für Be­trie­be, die nach den An­for­de­run­gen der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 199727 be­wirt­schaf­tet wer­den, gel­ten für den Nach­weis ei­ner ge­re­gel­ten Frucht­fol­ge die An­for­de­run­gen der na­tio­na­len Fa­ch­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2.28

27 SR 910.18

28 Die Be­rich­ti­gung vom 30. Mai 2024 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2024 242).

Art. 17 Geeigneter Bodenschutz

1 Der Bo­den­schutz ist durch ei­ne op­ti­ma­le Bo­den­be­de­ckung und durch Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung von Ero­si­on und von che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Bo­den­be­las­tun­gen zu ge­währ­leis­ten. Die An­for­de­run­gen sind in An­hang 1 Zif­fer 5 fest­ge­legt.

2 Be­trie­be mit mehr als 3 Hekt­aren of­fe­ner Acker­flä­che müs­sen auf je­der Par­zel­le mit Kul­tu­ren, die vor dem 31. Au­gust ge­ern­tet wer­den, im lau­fen­den Jahr ei­ne Win­ter­kul­tur, Zwi­schen­fut­ter oder Grün­dün­gung an­sä­en.29

330

4 Für Be­trie­be, die nach den An­for­de­run­gen der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 199731 be­wirt­schaf­tet wer­den, gel­ten für den Nach­weis ei­nes ge­eig­ne­ten Bo­den­schut­zes die An­for­de­run­gen der na­tio­na­len Fa­ch­or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

31 SR 910.18

Art. 18 Gezielte Auswahl und Anwendung der Pflanzenschutzmittel 32

1 Beim Schutz der Kul­tu­ren vor Schäd­lin­gen, Krank­hei­ten und Ver­un­krau­tung sind pri­mär prä­ven­ti­ve Mass­nah­men, na­tür­li­che Re­gu­la­ti­ons­me­cha­nis­men so­wie bio­lo­gi­sche und me­cha­ni­sche Ver­fah­ren an­zu­wen­den.

2 Bei der An­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln müs­sen die Schad­schwel­len so­wie die Emp­feh­lun­gen von of­fi­zi­el­len Pro­gno­se- und Warn­diens­ten be­rück­sich­tigt wer­den. Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) ver­öf­fent­licht die Schad­schwel­len für die Schad­or­ga­nis­men33.

3 Es dür­fen nur Pflan­zen­schutz­mit­tel an­ge­wen­det wer­den, die nach der Pflan­zen­schutz­mit­tel­ver­ord­nung vom 12. Mai 201034 (PSMV) in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind.

4 Pflan­zen­schutz­mit­tel, die Wirk­stof­fe mit er­höh­tem Ri­si­ko­po­ten­zi­al für Ober­flä­chen­ge­wäs­ser oder Grund­was­ser ent­hal­ten, dür­fen grund­sätz­lich nicht an­ge­wen­det wer­den. Die Wirk­stof­fe sind in An­hang 1 Zif­fer 6.1.1 fest­ge­legt.

5 Vom Ver­bot nach Ab­satz 4 aus­ge­nom­men sind die in An­hang 1 Zif­fer 6.1.2 ge­nann­ten In­di­ka­tio­nen, bei de­nen kein Er­satz durch Wirk­stof­fe mit tiefe­rem Ri­si­ko­po­ten­zi­al mög­lich ist und bei de­nen die Scha­der­re­ger in den meis­ten Re­gio­nen der Schweiz re­gel­mäs­sig auf­tre­ten und Schä­den ver­ur­sa­chen. Das BLW führt An­hang 1 Zif­fer 6.1.2 nach.

6 Die Vor­schrif­ten zur An­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln rich­ten sich nach An­hang 1 Zif­fern 6.1a und 6.2. Es sind pri­mär nütz­lings­scho­nen­de Pflan­zen­schutz­mit­tel an­zu­wen­den.

7 Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Fach­stel­len kön­nen Son­der­be­wil­li­gun­gen nach An­hang 1 Zif­fer 6.3 er­tei­len für:

a.
die An­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln mit Wirk­stof­fen, die nach Ab­satz 4 nicht an­ge­wen­det wer­den dür­fen, so­fern kein Er­satz durch Wirk­stof­fe mit tiefe­rem Ri­si­ko­po­ten­zi­al mög­lich ist;
b.
Mass­nah­men, die nach An­hang 1 Zif­fer 6.2 aus­ge­schlos­sen sind.

8 Von den An­wen­dungs­vor­schrif­ten nach An­hang 1 Zif­fern 6.1, 6.2 und 6.3 aus­ge­nom­men sind Flä­chen, die zu Ver­suchs­zwe­cken an­ge­baut wer­den. Der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin muss ei­ne schrift­li­che Ver­ein­ba­rung mit dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin ab­sch­lies­sen und die­se zu­sam­men mit dem Ver­suchs­be­schrieb der kan­to­na­len Fach­stel­le für Pflan­zen­schutz zu­stel­len.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

33 Die Schad­schwel­len sind ab­ruf­bar un­ter: www.blw.ad­min.ch/de/oe­ko­lo­gi­scher-leis­tungs­nach­weis.

34 SR916.161

Art. 19 Anforderungen an die Produktion von Saat- und Pflanzgut

Die An­for­de­run­gen an die Pro­duk­ti­on von Saat- und Pflanz­gut sind in An­hang 1 Zif­fer 7 fest­ge­legt.

Art. 20 Anforderungen an ÖLN-Regelungen von nationalen Fach- und Vollzugsorganisationen

1 Die An­for­de­run­gen an Spe­zi­al­kul­tu­ren sind in An­hang 1 Zif­fer 8.1 fest­ge­legt.

2 Das BLW kann gleich­wer­ti­ge An­for­de­run­gen zur Er­fül­lung des ÖLN von na­tio­na­len Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen und von zum Voll­zug be­auf­trag­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen nach An­hang 1 Zif­fer 8.2 ge­neh­mi­gen.35

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 21 Pufferstreifen

Ent­lang von ober­ir­di­schen Ge­wäs­sern, Waldrän­dern, We­gen, He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­zen und In­ven­tar­flä­chen sind Puf­fer­strei­fen nach An­hang 1 Zif­fer 9 an­zu­le­gen.

Art. 22 Überbetriebliche Erfüllung des ÖLN

1 Zur Er­fül­lung des ÖLN kann ein Be­trieb mit ei­nem oder meh­re­ren an­de­ren Be­trie­ben ver­ein­ba­ren, dass der ge­sam­te ÖLN oder Tei­le da­von ge­mein­sam er­füllt wer­den.

2 Soll die Ver­ein­ba­rung nur Tei­le des ÖLN bein­hal­ten, so kön­nen fol­gen­de Ele­men­te des ÖLN über­be­trieb­lich er­füllt wer­den:

a.
aus­ge­gli­che­ne Dün­ger­bi­lanz nach Ar­ti­kel 13;
b.
an­ge­mes­se­ner An­teil Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 14;
c.
die An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 16–18 zu­sam­men;
d.36

3 Die Ver­ein­ba­rung muss vom Kan­ton ge­neh­migt wer­den. Sie wird ge­neh­migt, wenn:

a.
die Be­triebs­zen­tren der be­tei­lig­ten Be­trie­be in­ner­halb ei­ner Fahr­di­stanz von höchs­tens 15 km lie­gen;
b.
die Be­trie­be die Zu­sam­men­ar­beit schrift­lich ge­re­gelt ha­ben;
c.
die Be­trie­be ei­ne ge­mein­sa­me Kon­troll­stel­le be­stimmt ha­ben;
d.
kei­ner der Be­trie­be be­reits ei­ne an­de­re Ver­ein­ba­rung zur über­be­trieb­li­chen Er­fül­lung des ÖLN ab­ge­schlos­sen hat.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Art. 23 Flächenabtausch

Der Ab­tausch von Flä­chen ist nur un­ter Be­trie­ben zu­ge­las­sen, die den ÖLN er­fül­len.

Art. 24 Bewirtschaftung von Nebenkulturen

Ne­ben­kul­tu­ren mit ei­ner Ge­samt­flä­che von we­ni­ger als 20 Aren pro Be­trieb müs­sen nicht nach den Re­geln des ÖLN be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 25 Aufzeichnungen

Die An­for­de­run­gen an die Auf­zeich­nun­gen sind in An­hang 1 Zif­fer 1 fest­ge­legt.

Art. 25a Projekte zur Weiterentwicklung des ÖLN 37

1 Im Rah­men von Pro­jek­ten, mit de­nen im Hin­blick auf die Wei­ter­ent­wick­lung des ÖLN al­ter­na­ti­ve Re­ge­lun­gen ge­tes­tet wer­den, kann von ein­zel­nen An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 13–14a so­wie von den Ar­ti­keln 16–25 ab­ge­wi­chen wer­den, so­fern die Re­ge­lun­gen öko­lo­gisch min­des­tens gleich­wer­tig sind und das Pro­jekt wis­sen­schaft­lich be­glei­tet wird.38

2 Die Ab­wei­chun­gen be­dür­fen der Be­wil­li­gung des BLW.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

3. Abschnitt: Bewirtschaftungsanforderungen für die Sömmerung und das Sömmerungsgebiet

Art. 26 Grundsatz

Die Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be müs­sen sach­ge­recht und um­welt­scho­nend be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 27 Unterhalt von Gebäuden, Anlagen und Zufahrten

Ge­bäu­de, An­la­gen und Zu­fahr­ten müs­sen in ei­nem ord­nungs­ge­mäs­sen Zu­stand sein und ent­spre­chend un­ter­hal­ten wer­den.

Art. 28 Haltung der Sömmerungstiere

Die Söm­me­rungs­tie­re müs­sen über­wacht wer­den. Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat si­cher­zu­stel­len, dass die Tie­re min­des­tens ein­mal pro Wo­che kon­trol­liert wer­den.

Art. 29 Schutz und Pflege der Weiden und der Naturschutzflächen

1 Die Wei­den sind mit ge­eig­ne­ten Mass­nah­men vor Ver­bu­schung oder Ver­gan­dung zu schüt­zen.

2 Flä­chen nach An­hang 2 Zif­fer 1 sind vor Tritt und Ver­biss durch Wei­de­tie­re zu schüt­zen.

3 Na­tur­schutz­flä­chen müs­sen vor­schrifts­ge­mä­ss be­wirt­schaf­tet wer­den.

4 Zur Wei­de­pfle­ge und zur Be­kämp­fung von krau­ti­gen Pro­blem­p­flan­zen ist das Mul­chen zu­läs­sig, wenn:

a.
die Gras- und Kraut­nar­be in­takt bleibt; und
b.
kei­ne Flä­chen be­trof­fen sind, die nach dem NHG39 ge­schützt sind.40

5 Zur Ent­bu­schung von Flä­chen ist das Mul­chen mit ei­ner vor­gän­gi­gen Be­wil­li­gung des Kan­tons zu­läs­sig. Die Kan­to­ne stel­len dem BLW die Be­wil­li­gun­gen zur Kennt­nis zu.41

6 Die Be­wil­li­gung muss fol­gen­de Auf­la­gen ent­hal­ten:

a.
Der Ein­griff er­folgt frü­he­s­tens ab dem 15. Au­gust.
b.
Höchs­tens 10 Pro­zent der be­ar­bei­te­ten Bo­deno­ber­flä­che sind nach dem Ein­griff be­schä­digt.
c.
Die Flä­che weist nach dem Ein­griff ein Mo­sa­ik von of­fe­nen Wei­de­flä­chen und Sträu­chern auf, wo­bei die Sträu­cher auf min­des­tens 1 Are pro 10 Aren ste­hen ge­las­sen wor­den sind.42

7In be­grün­de­ten Fäl­len kann der Kan­ton von den Auf­la­gen ab­wei­chen.43

8Das Mul­chen nach Ab­satz 5 ist höchs­tens zwei Jah­re in Fol­ge auf der­sel­ben Flä­che zu­läs­sig. Da­nach ist mit ei­ner an­ge­pass­ten Wei­de­füh­rung ei­ne nach­hal­ti­ge Be­wirt­schaf­tung si­cher­zu­stel­len. Ein er­neu­tes Mul­chen darf frü­he­s­tens nach acht Jah­ren er­fol­gen.44

39 SR 451

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Art. 30 Düngung der Weideflächen

1 Die Dün­gung der Wei­de­flä­chen muss auf ei­ne aus­ge­wo­ge­ne und ar­ten­rei­che Zu­sam­men­set­zung der Pflan­zen­be­stän­de und auf ei­ne mass­vol­le und ab­ge­stuf­te Nut­zung aus­ge­rich­tet sein. Die Dün­gung hat mit al­pei­ge­nem Dün­ger zu er­fol­gen. Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Fach­stel­le kann die Zu­fuhr von al­pfrem­den Dün­gern be­wil­li­gen.

2 Stick­stoff­hal­ti­ge Mi­ne­ral­dün­ger und al­pfrem­de flüs­si­ge Dün­ger dür­fen nicht aus­ge­bracht wer­den.

3 Als Aus­brin­gung von al­pei­ge­nem Hof­dün­ger gilt auch die an­teils­mäs­si­ge Aus­brin­gung auf an­gren­zen­de Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­den, wenn die Tie­re re­gel­mäs­sig auf den Heim­be­trieb zu­rück­keh­ren.

4 Für je­de Dün­ger­zu­fuhr sind der Zeit­punkt der Zu­fuhr so­wie Art, Men­ge und Her­kunft der Dün­ger in ei­nem Jour­nal fest­zu­hal­ten.

5 Für Rück­stän­de aus nicht­land­wirt­schaft­li­chen Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen mit höchs­tens 200 Ein­woh­ner­gleich­wer­ten und aus nicht­land­wirt­schaft­li­chen Ab­was­ser­gru­ben oh­ne Ab­fluss gilt An­hang 2.6 Zif­fer 3.2.3 der Che­mi­ka­li­en-Ri­si­ko­re­duk­ti­ons-Ver­ord­nung vom 18. Mai 200545.

Art. 31 Zufuhr von Futter

1 Zur Über­brückung wit­te­rungs­be­ding­ter Aus­nah­me­si­tua­tio­nen dür­fen höchs­tens 50 kg Dürr­fut­ter oder 140 kg Si­la­ge pro Nor­mal­sto­ss (NST) und Söm­me­rungs­pe­ri­ode zu­ge­führt wer­den.

2 Für Milch­kü­he, Milch­zie­gen und Milch­scha­fe ist zu­sätz­lich die Zu­fuhr von 100 kg Dürr­fut­ter so­wie ins­ge­samt 100 kg Kraft­fut­ter (oh­ne Mi­ne­ral­sal­ze), Tro­cken­gras oder Tro­cken­mais pro NST und Söm­me­rungs­pe­ri­ode zu­läs­sig.46

3 Schwei­nen darf Kraft­fut­ter nur als Er­gän­zung der al­pei­ge­nen Milch­ne­ben­pro­duk­te ver­füt­tert wer­den.

4 Für je­de Fut­ter­zu­fuhr sind der Zeit­punkt der Zu­fuhr so­wie die Art, Men­ge und Her­kunft des Fut­ters in ei­nem Jour­nal fest­zu­hal­ten.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

Art. 32 Bekämpfung von Problempflanzen und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

1 Pro­blem­p­flan­zen wie Bla­cken, Acker­kratz­dis­teln, weis­ser Ger­mer, Ja­kobs- und Al­pen­kreuz­kraut sind zu be­kämp­fen; ins­be­son­de­re ist de­ren Aus­brei­tung zu ver­hin­dern.

2 Her­bi­zi­de dür­fen zur Ein­zel­stock­be­hand­lung ein­ge­setzt wer­den, so­weit ih­re Ver­wen­dung nicht ver­bo­ten oder ein­ge­schränkt ist. Zur Flä­chen­be­hand­lung dür­fen sie nur mit Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Fach­stel­le und im Rah­men ei­nes Sa­nie­rungs­plans ein­ge­setzt wer­den.

Art. 33 Weitergehende Anforderungen

Ent­hält ein all­fäl­li­ger Be­wirt­schaf­tungs­plan nach An­hang 2 Zif­fer 2 wei­ter­ge­hen­de An­for­de­run­gen und Vor­ga­ben als die­je­ni­gen nach den Ar­ti­keln 26–32, so sind die­se mass­ge­bend.

Art. 34 Unsachgemässe Bewirtschaftung

1 Bei ei­ner zu in­ten­si­ven oder ei­ner zu ex­ten­si­ven Nut­zung schreibt der Kan­ton Mass­nah­men für ei­ne ver­bind­li­che Wei­de­pla­nung vor.

2 Wer­den öko­lo­gi­sche Schä­den oder ei­ne un­sach­ge­mäs­se Be­wirt­schaf­tung fest­ge­stellt, so er­lässt der Kan­ton Auf­la­gen für die Wei­de­füh­rung, die Dün­gung und die Zu­fuhr von Fut­ter und ver­langt ent­spre­chen­de Auf­zeich­nun­gen.

3 Füh­ren die Auf­la­gen nach Ab­satz 1 oder 2 nicht zum Ziel, so ver­langt der Kan­ton einen Be­wirt­schaf­tungs­plan nach An­hang 2 Zif­fer 2.

3. Kapitel: Zu Beiträgen berechtigende Flächen und massgebende Tierbestände

1. Abschnitt: Zu Beiträgen berechtigende Flächen

Art. 35

1Die zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­de Flä­che um­fasst die land­wirt­schaft­li­che Nutz­flä­che nach den Ar­ti­keln 14, 16 Ab­sät­ze 3 und 5 so­wie 17 Ab­satz 2 LBV47.48

2Kle­in­struk­tu­ren in­ner­halb von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c, e–k, n, p und q be­rech­ti­gen bis zu ei­nem An­teil von höchs­tens 20 Pro­zent an der Flä­che zu Bei­trä­gen. Als Kle­in­struk­tu­ren gel­ten Strauch­grup­pen, Ein­zel­sträu­cher, Ast­hau­fen, Streu­e­h­au­fen, Wur­zel­stö­cke, Was­ser­grä­ben, Tüm­pel, Tei­che, Ru­deral­flä­chen, Stein­hau­fen, Stein­wäl­le, Tro­cken­mau­ern, Fels­blö­cke und of­fe­ne Bo­den­stel­len.49

2bis50

3Rück­zugs­strei­fen auf ex­ten­siv ge­nutz­ten Wie­sen (Art. 55 Abs. 1 Bst. a), auf we­nig in­ten­siv ge­nutz­ten Wie­sen (Art. 55 Abs. 1 Bst. b) so­wie auf Ufer­wie­sen (Art. 55 Abs. 1 Bst. g) be­rech­ti­gen bis zu ei­nem An­teil von höchs­tens 20 Pro­zent an der Wie­sen­flä­che zu Bei­trä­gen.51

4 Flä­chen, für die nach dem NHG52 ei­ne schrift­li­che Nut­zungs- und Schutz­ver­ein­ba­rung mit der kan­to­na­len Fach­stel­le be­steht und die des­we­gen nicht jähr­lich ge­nutzt wer­den, be­rech­ti­gen in den Jah­ren oh­ne Nut­zung nur zu Biodi­ver­si­täts­bei­trä­gen (Art. 55), zum Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag (Art. 63) und zum Ba­sis­bei­trag der Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge (Art. 50).

5 An­ge­stamm­te Flä­chen in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 LBV be­rech­ti­gen nur zum Ba­sis­bei­trag der Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge (Art. 50) und zum Bei­trag für die of­fe­ne Acker­flä­che und für die Dau­er­kul­tu­ren (Art. 53).

6 Ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet (Art. 55 Abs. 1 Bst. o) be­rech­ti­gen nur zu Biodi­ver­si­täts­bei­trä­gen.

7 Zu kei­nen Bei­trä­gen be­rech­ti­gen Flä­chen, die mit Baum­schu­len, Forst­pflan­zen, Christ­bäu­men, Zier­pflan­zen, Hanf, der nicht zur Nut­zung der Fa­sern oder der Sa­men an­ge­baut wird, oder Ge­wächs­häu­sern mit fes­tem Fun­da­ment be­legt sind.53

47 SR 910.91

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

52 SR 451

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 682).

2. Abschnitt: Massgebende Tierbestände

Art. 36 Bemessungsperiode und Erhebung der massgebenden Tierbestände

1 Für die Be­stim­mung des Be­stands an Nutz­tie­ren auf Be­trie­ben ist die Be­mes­sungs­pe­ri­ode vom 1. Ja­nu­ar bis zum 31. De­zem­ber des Vor­jah­res mass­ge­bend.

1bis Für die Be­stim­mung der An­zahl der ge­schlach­te­ten Kü­he und ih­rer Ab­kal­bun­gen nach Ar­ti­kel 77 ist die Be­mes­sungs­pe­ri­ode der drei Ka­len­der­jah­re vor dem Bei­trags­jahr mass­ge­bend.54

2 Für die Be­stim­mung der Be­sto­s­sung von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben sind fol­gen­de Be­mes­sungs­pe­ri­oden mass­ge­bend:

a.
für Tie­re der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel so­wie Tie­re der Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung: das Bei­trags­jahr bis zum 31. Ok­to­ber;
b.
für La­mas und Al­pa­kas: das Bei­trags­jahr.55

3 Der Be­stand an Tie­ren der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­feln, Tie­ren der Pfer­de- Schaf- und Zie­gen­gat­tung so­wie Bi­sons wird an­hand der Da­ten der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank er­ho­ben.56

4 Der Be­stand an üb­ri­gen Nutz­tie­ren muss vom Be­wirt­schaf­ter oder von der Be­wirt­schaf­te­rin bei der Ein­rei­chung des Ge­suchs um Di­rekt­zah­lun­gen an­ge­ge­ben wer­den.

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 682).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 682).

Art. 37 Bestimmung der Tierbestände

1 Für die Be­stim­mung des Be­stands an Tie­ren der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­feln, Tie­ren der Pfer­de-, Schaf- und Zie­gen­gat­tung so­wie Bi­sons ist die An­zahl Tier­ta­ge in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode mass­ge­bend. Es wer­den nur Tier­ta­ge be­rück­sich­tigt, bei de­nen ei­ne ein­deu­ti­ge Stand­ort­zu­ord­nung der Tie­re mög­lich ist. Tie­re oh­ne gül­ti­ge Ge­burts­mel­dung wer­den nicht be­rück­sich­tigt.57

2 Für die Be­stim­mung des Be­stands an üb­ri­gen Nutz­tie­ren ist die An­zahl der in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode durch­schnitt­lich ge­hal­te­nen Nutz­tie­re mass­ge­bend.

3 Wer­den rau­fut­ter­ver­zeh­ren­de Nutz­tie­re zur Söm­me­rung auf an­er­kann­te Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be im In­land oder auf an­ge­stamm­te Söm­me­rungs­be­trie­be in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne nach Ar­ti­kel 43 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200558 ver­stellt, so wer­den sie an den Be­stand des Be­triebs an­ge­rech­net. An­re­chen­bar sind höchs­tens 180 Ta­ge.

4 Ver­än­dert der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin den Be­stand bis zum 1. Mai des Bei­trags­jah­res we­sent­lich, so er­höht oder re­du­ziert der Kan­ton den Be­stand nach den Ab­sät­zen 1 und 2 auf den im Bei­trags­jahr ef­fek­tiv ge­hal­te­nen Be­stand. Ei­ne we­sent­li­che Ver­än­de­rung liegt vor, wenn der Be­stand in­ner­halb ei­ner Ka­te­go­rie neu auf­ge­nom­men, auf­ge­ge­ben oder um mehr als 50 Pro­zent er­höht oder re­du­ziert wird.

5 Der Tier­be­stand für die Al­pungs­bei­trä­ge wird in Nor­mal­stös­sen nach Ar­ti­kel 39 Ab­sät­ze 2 und 3 für die vom Be­trieb auf an­er­kann­te Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be im In­land ver­stell­ten Tie­re be­mes­sen.

6 Der Tier­be­stand für die Be­sto­s­sung von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben im In­land wird in Nor­mal­stös­sen nach Ar­ti­kel 39 Ab­sät­ze 2 und 3 be­mes­sen.

7 Die ge­schlach­te­ten Kü­he und ih­re Ab­kal­bun­gen nach Ar­ti­kel 77 wer­den dem Be­trieb an­ge­rech­net, auf dem sie vor der Schlach­tung zum letz­ten Mal ge­kalbt ha­ben. Ist die letz­te Ab­kal­bung auf ei­nem Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb er­folgt, so wird die Kuh dem Be­trieb an­ge­rech­net, auf dem sie vor der letz­ten Ab­kal­bung ih­ren Auf­ent­halt hat­te.59

8 Die Ver­en­dung ei­ner Kuh wird als Schlach­tung ge­zählt. Ei­ne Tot­ge­burt wird als Ab­kal­bung ge­zählt; nicht als Ab­kal­bung ge­zählt wird ei­ne Tot­ge­burt, wenn es die letz­te Ge­burt vor der Schlach­tung ist.60

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 682).

58 SR 631.0

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für die Sömmerung und das Sömmerungsgebiet

Art. 38 Flächen im Sömmerungsgebiet

1 Als Net­to­wei­de­flä­che gilt die mit Fut­ter­pflan­zen be­wach­se­ne Flä­che nach Ar­ti­kel 24 LBV61 ab­züg­lich der Flä­chen, die nach An­hang 2 Zif­fer 1 nicht be­wei­det wer­den dür­fen.

2 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss auf ei­ner Kar­te, die be­weid­ba­ren Flä­chen und die Flä­chen, die nicht be­wei­det wer­den dür­fen, ein­tra­gen.

Art. 39 Normalbesatz auf Sömmerungs- und Gemeinschaftsweidebetrieben

1 Der Nor­mal­be­satz ist der ei­ner nach­hal­ti­gen Nut­zung ent­spre­chend fest­ge­setz­te Tier­be­satz. Der Nor­mal­be­satz wird in Nor­mal­stös­sen an­ge­ge­ben.

2 Ein Nor­mal­sto­ss (NST) ent­spricht der Söm­me­rung ei­ner rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Gross­viehein­heit (RG­VE) wäh­rend 100 Ta­gen.

3 Die Söm­me­rung wird mit ma­xi­mal 180 Ta­gen an­ge­rech­net.

4 Der auf­grund der Söm­me­rungs­bei­trags­ver­ord­nung vom 29. März 200062 fest­ge­leg­te Nor­mal­be­satz gilt, so­lan­ge kei­ne An­pas­sung nach Ar­ti­kel 41 er­folgt.

5 Bei Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben, wel­che die Söm­me­rung neu auf­neh­men, setzt der Kan­ton den Nor­mal­be­satz auf­grund des ef­fek­tiv ge­söm­mer­ten Be­stan­des pro­vi­so­risch fest. Nach drei Jah­ren setzt er den Nor­mal­be­satz un­ter Be­rück­sich­ti­gung der durch­schnitt­li­chen Be­sto­s­sung die­ser drei Jah­re und der An­for­de­rung ei­ner nach­hal­ti­gen Nut­zung de­fi­ni­tiv fest.

Art. 40 Festlegung des Normalbesatzes

1 Der Kan­ton setzt für je­den Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb den Nor­mal­be­satz fest für:

a.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, nach Wei­de­sys­tem;
b.
die üb­ri­gen rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re, mit Aus­nah­me von Bi­sons und Hirschen.

263

3 Bei der Fest­le­gung des Nor­mal­be­sat­zes für Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, darf der Be­satz nach An­hang 2 Zif­fer 3 pro Hekt­are Net­to­wei­de­flä­che nicht über­schrit­ten wer­den.

4 Liegt ein Be­wirt­schaf­tungs­plan vor, so stützt sich der Kan­ton bei der Fest­set­zung des Nor­mal­be­sat­zes auf die dar­in ent­hal­te­nen Be­satz­zah­len. Da­bei sind die Gren­zen nach Ab­satz 3 ein­zu­hal­ten.

63 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 41 Anpassung des Normalbesatzes

1 Der Kan­ton passt den Nor­mal­be­satz ei­nes Söm­me­rungs‑ oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­triebs an, wenn:

a.
der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin einen Be­wirt­schaf­tungs­plan ein­reicht, der einen hö­he­ren Be­satz recht­fer­tigt;
b.
das Ver­hält­nis zwi­schen Scha­fen und an­de­ren Tie­ren ge­än­dert wer­den soll;
c.
Flä­chen­mu­ta­tio­nen dies er­for­dern;
d.64
sich die Wei­de­flä­che oder der Er­trag der Wei­de­flä­che durch den Bau von Pho­to­vol­taik-Gross­an­la­gen we­sent­lich ver­än­dert hat.

2 Er setzt den Nor­mal­be­satz her­ab, wenn:65

a.
die Be­sto­s­sung im Rah­men des Nor­mal­be­sat­zes zu öko­lo­gi­schen Schä­den ge­führt hat;
b.
kan­to­na­le Auf­la­gen nicht zur Be­he­bung öko­lo­gi­scher Schä­den ge­führt ha­ben;
c.
sich die Wei­de­flä­che, ins­be­son­de­re durch Ver­wal­dung oder Ver­bu­schung, we­sent­lich re­du­ziert hat.

3 Er setzt den Nor­mal­be­satz neu fest, wenn die Be­sto­s­sung über drei Jah­re in Fol­ge 75 Pro­zent des fest­ge­leg­ten Nor­mal­be­sat­zes un­ter­schrei­tet. Er be­rück­sich­tigt da­bei den durch­schnitt­li­chen Be­stand der letz­ten drei Jah­re und die An­for­de­run­gen an ei­ne nach­hal­ti­ge Nut­zung.

3bis Er passt für die Aus­rich­tung der Bei­trä­ge ab 2024 den Nor­mal­be­satz von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben mit Scha­fen, oh­ne Milch­scha­fe, an, wenn die durch­schnitt­li­che Be­sto­s­sung in den Re­fe­renz­jah­ren 2022 und 2023, ge­rech­net mit den GVE-Fak­to­ren nach den Zif­fern 3.2–3.4 des An­hangs der LBV66, über 100 Pro­zent des bis­he­ri­gen Nor­mal­be­sat­zes liegt. Der neue Nor­mal­be­satz ent­spricht:

a.
für Be­trie­be, die in den Re­fe­renz­jah­ren bis zu 100 Pro­zent des Nor­mal­be­sat­zes be­stos­sen wa­ren: die­ser Be­sto­s­sung, je­doch ge­rech­net mit den GVE-Fak­to­ren nach den Zif­fern 3.2–3.4 des An­hangs der LBV;
b.
für Be­trie­be, die in den Re­fe­renz­jah­ren über 100 Pro­zent des Nor­mal­be­sat­zes be­stos­sen wa­ren: dem bis­he­ri­gen Nor­mal­be­satz mul­ti­pli­ziert mit der durch­schnitt­li­chen Be­sto­s­sung in den Re­fe­renz­jah­ren, je­doch ge­rech­net mit den GVE-Fak­to­ren nach den Zif­fern 3.2–3.4 des An­hangs der LBV, ge­teilt durch die durch­schnitt­li­che Be­sto­s­sung in den Re­fe­renz­jah­ren.67

3ter Bei Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben, die vor­wie­gend mit Zie­gen be­stos­sen wer­den, kann der Kan­ton auf Ge­such hin den Nor­mal­be­satz nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ent­spre­chend der Dif­fe­renz bei der Be­sto­s­sung mit Jung­zie­gen und Zick­lein er­hö­hen. Für die Be­rech­nung gilt Ab­satz 3bis sinn­ge­mä­ss.68

3qua­ter Muss­te die Be­sto­s­sung in ei­nem Re­fe­renz­jahr auf­grund hö­he­rer Ge­walt oder auf­grund der Prä­senz von Gross­raub­tie­ren re­du­ziert wer­den und hat der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin die Vor­komm­nis­se ge­mä­ss Ar­ti­kel 106 Ab­satz 3 ge­mel­det, so kor­ri­giert der Kan­ton die Fest­le­gung nach Ab­satz 3bis oder 3ter ent­spre­chend.69

4 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin kann ge­gen die An­pas­sung des Nor­mal­be­sat­zes in­ner­halb von 30 Ta­gen Ein­spra­che er­he­ben und die Über­prü­fung des Ent­scheids auf­grund ei­nes Be­wirt­schaf­tungs­pla­nes ver­lan­gen. Er oder sie muss den Plan in­ner­halb ei­nes Jah­res vor­le­gen.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

66 SR 910.91

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 682).

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 682).

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2021 682).

2. Titel: Beiträge

1. Kapitel: Kulturlandschaftsbeiträge

1. Abschnitt: Offenhaltungsbeitrag

Art. 42

1 Der Of­fen­hal­tungs­bei­trag wird nach Zo­ne ab­ge­stuft und pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Für Flä­chen in der Tal­zo­ne, so­wie für He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze wer­den kei­ne Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

3 Die Flä­chen müs­sen so ge­nutzt wer­den, dass es zu kei­nem Wald­ein­wuchs kommt.

2. Abschnitt: Hangbeitrag

Art. 43

1 Der Hang­bei­trag wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet für Flä­chen mit fol­gen­den Nei­gun­gen:

a.
18–35 Pro­zent Nei­gung;
b.
mehr als 35–50 Pro­zent Nei­gung;
c.
mehr als 50 Pro­zent Nei­gung.

2 Für Dau­er­wei­den, Reb­flä­chen so­wie He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze wer­den kei­ne Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

3 Bei­trä­ge wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn die Flä­che in Hang­la­gen min­des­tens 50 Aren pro Be­trieb be­trägt. Es wer­den nur Flä­chen ei­nes Be­triebs be­rück­sich­tigt, die zu­sam­men­hän­gend min­des­tens 1 Are mes­sen.

4 Die Kan­to­ne be­rech­nen die Flä­chen der Be­trie­be in Hang­la­gen auf der Ba­sis ei­nes elek­tro­ni­schen Da­ten­sat­zes. Das BLW stellt den Da­ten­satz be­reit und führt ihn pe­ri­odisch nach.

5 Die Kan­to­ne er­stel­len nach Ge­mein­den ge­ord­ne­te Ver­zeich­nis­se, die für je­de be­wirt­schaf­te­te Flä­che mit Par­zel­len­num­mer, Par­zel­len­na­me oder Be­wirt­schaf­tungs­ein­heit die Grös­se der Flä­che, für die Bei­trä­ge be­an­sprucht wer­den kön­nen, und die Bei­trags­ka­te­go­rie, fest­hal­ten. Die Kan­to­ne sor­gen für die Nach­füh­rung.

3. Abschnitt: Steillagenbeitrag

Art. 44

1 Der Steil­la­gen­bei­trag wird pro Hekt­are für Flä­chen aus­ge­rich­tet, die zu Bei­trä­gen nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 1 Buch­sta­be b oder c be­rech­ti­gen.

2 Er wird nur aus­ge­rich­tet, wenn der An­teil die­ser Flä­chen an der bei­trags­be­rech­tig­ten land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che des Be­triebs min­des­tens 30 Pro­zent be­trägt.

4. Abschnitt: Hangbeitrag für Rebflächen

Art. 45

1 Der Hang­bei­trag für Reb­flä­chen wird aus­ge­rich­tet für:

a.
Reb­flä­chen in Hang­la­gen mit ei­ner Nei­gung zwi­schen 30 und 50 Pro­zent;
b.
Reb­flä­chen in Hang­la­gen mit mehr als 50 Pro­zent Nei­gung;
c.
Reb­flä­chen in Ter­ras­sen­la­gen mit mehr als 30 Pro­zent na­tür­li­cher Ge­län­de­nei­gung.

2 Die Kri­te­ri­en für die Aus­schei­dung von Ter­ras­sen­la­gen sind in An­hang 3 fest­ge­legt.

3 Wird ein Hang­bei­trag für Reb­flä­chen in Ter­ras­sen­la­gen aus­ge­rich­tet, so wird für die­se Flä­che kein Hang­bei­trag für Reb­flä­chen in Hang­la­gen aus­ge­rich­tet.

4 Die Bei­trä­ge wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn die Reb­flä­che in Hang­la­gen min­des­tens 10 Aren pro Be­trieb be­trägt. Es wer­den nur Flä­chen ei­nes Be­triebs be­rück­sich­tig, die zu­sam­men­hän­gend min­des­tens 1 Are mes­sen.

5 Die Kan­to­ne be­stim­men die Flä­chen in Ter­ras­sen­la­gen von Wein­bau­re­gio­nen, für die Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet wer­den.

6 Sie er­stel­len Ver­zeich­nis­se nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 5.

5. Abschnitt: Alpungsbeitrag

Art. 46

Der Al­pungs­bei­trag wird pro NST für die auf an­er­kann­ten Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben im In­land ge­söm­mer­ten rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re, mit Aus­nah­me von Bi­sons und Hirschen, aus­ge­rich­tet.

6. Abschnitt: Sömmerungsbeitrag

Art. 47 Beitrag

1 Der Söm­me­rungs­bei­trag wird für die Söm­me­rung rau­fut­ter­ver­zeh­ren­der Nutz­tie­re, mit Aus­nah­me von Bi­sons und Hirschen, auf an­er­kann­ten Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben im In­land aus­ge­rich­tet.

2 Er wird für fol­gen­de Ka­te­go­ri­en fest­ge­legt:

a.70
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei stän­di­ger Be­hir­tung, pro NST;
b.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei Um­triebs­wei­den, pro NST;
c.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei üb­ri­gen Wei­den, pro NST;
d.71
üb­ri­ge rau­fut­ter­ver­zeh­ren­de Nutz­tie­re, pro NST;
e.72

373

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

72 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

73 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Art. 47a Zusatzbeitrag für die Milchproduktion 74

Für Milch­kü­he, Milch­scha­fe und Milch­zie­gen wird zum Bei­trag nach Ar­ti­kel 47 Ab­satz 2 Buch­sta­be d ein Zu­satz­bei­trag für die Milch­pro­duk­ti­on aus­ge­rich­tet.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Art. 47b Zusatzbeitrag für die Umsetzung einzelbetrieblicher Herdenschutzmassnahmen 75

1 Für die Um­set­zung ein­zel­be­trieb­li­cher Her­den­schutz­mass­nah­men wird zum Bei­trag nach Ar­ti­kel 47 ein Zu­satz­bei­trag für Tie­re aus­ge­rich­tet, die auf Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben ge­hal­ten wer­den.

2 Der Zu­satz­bei­trag wird für fol­gen­de Ka­te­go­ri­en aus­ge­rich­tet:

a.
Scha­fe, mit Aus­nah­me von Milch­scha­fen, bei stän­di­ger Be­hir­tung oder Um­triebs­wei­den;
b.
Milch­scha­fe;
c.
Zie­gen;
d.
Tie­re der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel, bis 365 Ta­ge alt.

3Der Zu­satz­bei­trag wird aus­ge­rich­tet, wenn:

a.
Schutz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 10quin­quies der Jagd­ver­ord­nung vom 29. Fe­bru­ar 198876 um­ge­setzt wer­den;
b.
ein ein­zel­be­trieb­li­ches Her­den­schutz­kon­zept ein­ge­hal­ten wird; und
c.
al­le Tie­re ei­ner Tier­ka­te­go­rie nach Ab­satz 2 nach dem Her­den­schutz­kon­zept ge­schützt wer­den.

4Das Her­den­schutz­kon­zept muss auf­zei­gen, mit wel­chen be­trieb­li­chen und tech­ni­schen Mass­nah­men und Vor­keh­run­gen ei­ne oder meh­re­re Tier­ka­te­go­ri­en wäh­rend der Söm­me­rungs­zeit vor Gross­raub­tie­ren ge­schützt wer­den kön­nen. Es muss vom Kan­ton be­wil­ligt wer­den. Der Kan­ton über­prüft die Ein­hal­tung des Kon­zepts.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

76 SR 922.01

Art. 48 Anforderungen an die Bewirtschaftung für die verschiedenen Weidesysteme von Schafen

Die An­for­de­run­gen an die Be­wirt­schaf­tung für die ver­schie­de­nen Wei­de­sys­te­me von Scha­fen sind in An­hang 2 Zif­fer 4 fest­ge­legt.

Art. 49 Festsetzung der Beiträge 77

1 Der Söm­me­rungs­bei­trag wird aus­ge­hend vom fest­ge­leg­ten Nor­mal­be­satz (Art. 39) aus­ge­rich­tet.

2 Weicht die Be­sto­s­sung er­heb­lich vom Nor­mal­be­satz ab, so wird der Söm­me­rungs­bei­trag wie folgt an­ge­passt:

a.
Über­steigt die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz in NST um 10–15 Pro­zent, min­des­tens aber um zwei NST, so wird der Bei­trag um 25 Pro­zent re­du­ziert.
b.
Über­steigt die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz in NST um mehr als 15 Pro­zent, min­des­tens aber um zwei NST, so wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.
c.
Un­ter­schrei­tet die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz in NST um mehr als 25 Pro­zent, so wird der Bei­trag nach dem tat­säch­li­chen Be­satz be­rech­net.78

3 Die Zu­satz­bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 47a und 47b wer­den für die ef­fek­ti­ve Be­sto­s­sung in NST fest­ge­legt.79

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

2. Kapitel: Versorgungssicherheitsbeiträge

1. Abschnitt: Basisbeitrag

Art. 50 Beitrag

1 Der Ba­sis­bei­trag wird pro Hekt­are und nach Flä­che ab­ge­stuft aus­ge­rich­tet.

2 Für Dau­er­grün­flä­chen, die als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­che nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be a, b, c, d oder g be­wirt­schaf­tet wer­den, wird ein re­du­zier­ter Ba­sis­bei­trag aus­ge­rich­tet.

3 Für Flä­chen, auf de­nen Kul­tu­ren an­ge­baut wer­den, die nicht zur Auf­recht­er­hal­tung der Ka­pa­zi­tät der Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln die­nen, wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.

4 Für Dau­er­grün­flä­chen wird der Ba­sis­bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn der Min­dest­tier­be­satz nach Ar­ti­kel 51 er­reicht wird. Ist der Ge­samt­be­stand an rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­ren auf dem Be­trieb klei­ner als der auf­grund der ge­sam­ten Dau­er­grün­flä­che er­for­der­li­che Min­dest­tier­be­satz, so wird der Bei­trag für Dau­er­grün­flä­chen an­teils­mäs­sig fest­ge­legt.

Art. 51 Mindesttierbesatz

1 Der Min­dest­tier­be­satz auf Dau­er­grün­flä­chen be­trägt pro Hekt­are:

a.
in der Tal­zo­ne 1,0 RG­VE;
b.
in der Hü­gel­zo­ne 0,8 RG­VE;
c.
in der Ber­g­zo­ne I 0,7 RG­VE;
d.
in der Ber­g­zo­ne II 0,6 RG­VE;
e.
in der Ber­g­zo­ne III 0,5 RG­VE;
f.
in der Ber­g­zo­ne IV 0,4 RG­VE.

2 Der Min­dest­tier­be­satz für Dau­er­grün­flä­chen, die als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen be­wirt­schaf­tet wer­den, be­trägt 30 Pro­zent des Min­dest­tier­be­sat­zes nach Ab­satz 1.

2. Abschnitt: Produktionserschwernisbeitrag

Art. 52

1 Der Pro­duk­ti­ons­er­schwer­nis­bei­trag wird pro Hekt­are für Flä­chen im Berg- und Hü­gel­ge­biet aus­ge­rich­tet und ist nach Zo­nen ab­ge­stuft.80

2 Für Flä­chen, auf de­nen Kul­tu­ren an­ge­baut wer­den, die nicht zur Auf­recht­er­hal­tung der Ka­pa­zi­tät der Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln die­nen, wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.

3 Für Dau­er­grün­flä­chen wird der Pro­duk­ti­ons­er­schwer­nis­bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn der Min­dest­tier­be­satz nach Ar­ti­kel 51 er­reicht wird. Ist der Ge­samt­be­stand an rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­ren auf dem Be­trieb klei­ner als der auf­grund der ge­sam­ten Dau­er­grün­flä­che er­for­der­li­che Min­dest­tier­be­satz, so wird der Bei­trag für Dau­er­grün­flä­chen an­teils­mäs­sig fest­ge­legt.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

3. Abschnitt: Beitrag für die offene Ackerfläche und für Dauerkulturen

Art. 53

1 Der Bei­trag für die of­fe­ne Acker­flä­che und für Dau­er­kul­tu­ren wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Für Flä­chen, auf de­nen Kul­tu­ren an­ge­baut wer­den, die nicht zur Auf­recht­er­hal­tung der Ka­pa­zi­tät der Pro­duk­ti­on von Nah­rungs­mit­teln die­nen, wird kein Bei­trag aus­ge­rich­tet.

4. Abschnitt: Flächen im Ausland

Art. 54

1 Wer­den für an­ge­stamm­te Flä­chen in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne Di­rekt­zah­lun­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU) aus­ge­rich­tet, so ver­rin­gern sich die Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge ent­spre­chend.81

2 Für die Be­rech­nung des Ab­zugs sind die Di­rekt­zah­lun­gen der EU mass­ge­bend, die für das Vor­jahr aus­ge­rich­tet wur­den.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

3. Kapitel: Biodiversitätsbeiträge

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 55

1 Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge wer­den pro Hekt­are für fol­gen­de ei­ge­ne oder ge­pach­te­te Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen ge­währt:82

a.
ex­ten­siv ge­nutz­te Wie­sen;
b.
we­nig in­ten­siv ge­nutz­te Wie­sen;
c.
ex­ten­siv ge­nutz­te Wei­den;
d.
Wald­wei­den;
e.
Streu­e­flä­chen;
f.
He­cken, Feld- und Ufer­ge­höl­ze;
g.83
Ufer­wie­sen;
h.
Bunt­bra­chen;
i.
Ro­ta­ti­ons­bra­chen;
j.
Acker­schon­strei­fen;
k.
Saum auf Acker­flä­che;
l.84
m.85
n.
Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt;
o.
ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet;
p.
re­gi­onss­pe­zi­fi­sche Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen;
q.86

1bis Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge wer­den pro Baum für fol­gen­de ei­ge­ne oder ge­pach­te­te Bäu­me ge­währt:87

a.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me;
b.
ein­hei­mi­sche stand­ort­ge­rech­te Ein­zel­bäu­me und Al­leen.88

2 Für Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und e wer­den die Bei­trä­ge nach Zo­nen ab­ge­stuft.

3 Für fol­gen­de Flä­chen wer­den die Bei­trä­ge nur in fol­gen­den Zo­nen oder Ge­bie­ten aus­ge­rich­tet:

a.89
Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben h und i: Tal- und Hü­gel­zo­ne;
b.
Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be k: Tal- und Hü­gel­zo­ne so­wie Ber­g­zo­nen I und II;
c.90
Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be o: Söm­me­rungs­ge­biet und Söm­me­rungs­flä­chen im Tal- und Berg­ge­biet.

4 Bei­trä­ge kön­nen für Flä­chen aus­ge­rich­tet wer­den, auf de­nen Un­ter­su­chun­gen und Ver­su­che durch­ge­führt wer­den, die zum Ziel ha­ben, die Qua­li­tät von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen zu ver­bes­sern.

5 Kei­ne Bei­trä­ge wer­den für Flä­chen aus­ge­rich­tet, für die nach den Ar­ti­keln 18a, 18b, 23c und 23d NHG91 na­tur­schüt­ze­ri­sche Auf­la­gen be­ste­hen und für die mit den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen oder den Grund­ei­gen­tü­mern und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen kei­ne Ver­ein­ba­rung über die an­ge­mes­se­ne Ab­gel­tung die­ser Auf­la­gen ab­ge­schlos­sen wur­de.

6 Kei­ne Bei­trä­ge wer­den für Flä­chen aus­ge­rich­tet, die als Wen­de­strei­fen für die Be­wirt­schaf­tung von Nach­bar­flä­chen ver­wen­det wer­den.

7 Be­fin­den sich auf ei­ner Flä­che nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Bäu­me, die ge­düngt wer­den, so wird die für den Bei­trag mass­ge­ben­de Flä­che um ei­ne Are pro ge­düng­ten Baum re­du­ziert. Aus­ge­nom­men da­von sind Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me; de­ren Baum­schei­ben dür­fen bis zum 10. Stand­jahr mit Mist oder Kom­post ge­düngt wer­den.92

8 Die Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be o wer­den auf­grund der ef­fek­ti­ven Be­sto­s­sung be­grenzt.93

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

84 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

85 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

88 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

91 SR 451

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

2. Abschnitt: Qualitätsbeitrag für die Biodiversität

Art. 56 Qualitätsstufen 94

1 Für Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–k und q und für Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a wer­den Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe I aus­ge­rich­tet.

2 Wer­den wei­ter­ge­hen­de An­for­de­run­gen an die Biodi­ver­si­tät er­füllt, so wer­den für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f, n und o so­wie für Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a zu­sätz­lich zu den Bei­trä­gen der Qua­li­täts­stu­fe I Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe II aus­ge­rich­tet.

395

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

95 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 57 Verpflichtungsdauer des Bewirtschafters oder der Bewirtschafterin 96

1 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ist ver­pflich­tet, die Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 wäh­rend fol­gen­der Dau­er ent­spre­chend zu be­wirt­schaf­ten:

a.97
b.
Ro­ta­ti­ons­bra­chen: wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res;
c.
Bunt­bra­chen, Acker­schon­strei­fen und Saum auf Acker­land: wäh­rend min­des­tens zwei Jah­ren;
cbis.98
d.
al­le an­de­ren Flä­chen: wäh­rend min­des­tens acht Jah­ren.

1bis Er oder sie ist ver­pflich­tet, Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis wäh­rend fol­gen­der Dau­er ent­spre­chend zu be­wirt­schaf­ten:

a.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me der Qua­li­täts­stu­fe I und ein­hei­mi­sche stand­ort­ge­rech­te Ein­zel­bäu­me und Al­leen: wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res;
b.
Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me der Qua­li­täts­stu­fe II: wäh­rend min­des­tens acht Jah­ren.

2 Die Kan­to­ne kön­nen für einen Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin ei­ne ver­kürz­te Min­dest­dau­er be­wil­li­gen, wenn er oder sie an ei­nem an­dern Ort die glei­che Flä­che oder die glei­che An­zahl Bäu­me an­legt und da­mit die Biodi­ver­si­tät bes­ser ge­för­dert oder der Res­sour­cen­schutz ver­bes­sert wird.

3 Für Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d und für Bäu­me nach Ab­satz 1bis Buch­sta­be b kann der Kan­ton die Ver­pflich­tungs­dau­ern der Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fen I und II mit den Ver­pflich­tungs­dau­ern des Ver­net­zungs­bei­trags nach Ar­ti­kel 61 und des Land­schafts­qua­li­täts­bei­trags nach Ar­ti­kel 63 auf der­sel­ben Flä­che oder für die­sel­ben Bäu­meab­stim­men.99

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

97 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

98 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Art. 58 Voraussetzungen und Auflagen für den Beitrag der Qualitätsstufe I

1 Der Bei­trag wird aus­ge­rich­tet, wenn die An­for­de­run­gen an die Qua­li­täts­stu­fe I nach An­hang 4 er­füllt wer­den.

2 Auf Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen dür­fen kei­ne Dün­ger aus­ge­bracht wer­den. Auf we­nig in­ten­siv ge­nutz­ten Wie­sen, ex­ten­siv ge­nutz­ten Wei­den, Wald­wei­den, Acker­schon­strei­fen, Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt und Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet ist ei­ne Dün­gung nach An­hang 4 zu­läs­sig. Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me dür­fen ge­düngt wer­den.100

3 Pro­blem­p­flan­zen wie Bla­cken, Acker­kratz­dis­teln, Ja­kob­s­kreuz­kraut oder in­va­si­ve Neo­phy­ten sind zu be­kämp­fen; ins­be­son­de­re ist de­ren Aus­brei­tung zu ver­hin­dern.

4 Auf Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen dür­fen kei­ne Pflan­zen­schutz­mit­tel aus­ge­bracht wer­den. Er­laubt sind fol­gen­de An­wen­dun­gen:

a.
Ein­zel­stock- oder Nes­ter­be­hand­lun­gen von Pro­blem­p­flan­zen, so­fern die­se nicht mit ei­nem an­ge­mes­se­nen Auf­wand me­cha­nisch be­kämpft wer­den kön­nen, mit Aus­nah­me von Streu­e­flä­chen und Flä­chen, auf de­nen die Ver­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln nicht zu­läs­sig ist;
b.
Pflan­zen­schutz­be­hand­lun­gen in Wald­wei­den mit Be­wil­li­gung der für die Forst­wirt­schaft zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len und un­ter Ein­hal­tung der gel­ten­den Ver­wen­dungs­ver­bo­te und -ein­schrän­kun­gen;
c.
Pflan­zen­schutz­be­hand­lun­gen in Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt nach An­hang 4 Zif­fer 14.1.4;
d.
Pflan­zen­schutz­be­hand­lun­gen für Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me nach An­hang 1 Zif­fer 8.1.2 Buch­sta­be b;
e.101
102

5 Das Schnitt­gut von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen ist ab­zu­füh­ren, mit Aus­nah­me von Schnitt­gut auf Säu­men auf Acker­land, Bunt- und Ro­ta­ti­ons­bra­chen so­wie Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt.103

6 Ast- und Streu­e­h­au­fen dür­fen an­ge­legt wer­den, wenn es aus Grün­den des Na­tur­schut­zes oder im Rah­men von Ver­net­zungs­pro­jek­ten ge­bo­ten ist.104

7 Der Ein­satz von Stein­brech­ma­schi­nen ist nicht zu­läs­sig. Das Mul­chen ist nur zu­läs­sig auf Säu­men auf Acker­land, Bunt- und Ro­ta­ti­ons­bra­chen, Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt und auf den Baum­schei­ben von auf Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen ste­hen­den Bäu­men so­wie auf ar­ten­rei­chen Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet ge­mä­ss den Vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 29 Ab­sät­ze 48.105

8106

9 Für Flä­chen, für die nach dem NHG107 ei­ne schrift­li­che Nut­zungs- und Schutz­ver­ein­ba­rung mit der kan­to­na­len Fach­stel­le be­steht, kön­nen Nut­zungs­auf­la­gen fest­ge­legt wer­den, wel­che die Be­stim­mun­gen nach den Ab­sät­zen 2–8 und nach An­hang 4 er­set­zen.108

10 Zur me­cha­ni­schen Be­kämp­fung von Pro­blem­p­flan­zen kann der Kan­ton Aus­nah­men von den Be­wirt­schaf­tungs­vor­ga­ben oder ei­ne Be­wei­dung be­wil­li­gen.109

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

107 SR 451

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

109 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Art. 58a Besondere Bestimmungen für Saatmischungen 110

1 Für An­saa­ten von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben h, i und k dür­fen nur die für die je­wei­li­ge Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­che ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen nach An­hang 4a Buch­sta­be B ver­wen­det wer­den.

2 Das BLW nimmt die ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen für Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen in An­hang 4a Buch­sta­be B auf. Da­bei be­rück­sich­tigt es den öko­lo­gi­schen und agro­no­mi­schen Nut­zen, die Ri­si­ken und die Me­tho­dik ge­mä­ss den Kri­te­ri­en in An­hang 4a Buch­sta­be A. Die Ge­wich­tung der Kri­te­ri­en rich­tet sich nach der Ziel­set­zung und dem Ein­satz­be­reich der Saat­mi­schung.

3 Die Zu­sam­men­set­zung der ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen wer­den vom BLW je­weils per 1. Ja­nu­ar ver­öf­fent­licht111.

4 Das BLW kann Än­de­run­gen der Zu­sam­men­set­zung von Saat­mi­schun­gen für die An­wen­dung auf ein­zel­nen land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben be­wil­li­gen, ins­be­son­de­re zur bes­se­ren Biodi­ver­si­täts­för­de­rung oder zur Ver­mei­dung von Pro­ble­men in der Frucht­fol­ge.

5 Für An­saa­ten von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–e, g und o sind lo­ka­le Heu­gras- oder Heu­drusch­saa­ten von lang­jäh­rig be­ste­hen­dem Dau­er­grün­land den stan­dar­di­sier­ten Saat­mi­schun­gen vor­zu­zie­hen.

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

111 Die je­weils gel­ten­den Zu­sam­men­set­zun­gen der ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen sind ab­ruf­bar un­ter: www.blw.ad­min.ch/de/biodi­ver­si­taets­bei­trae­ge.

Art. 59 Voraussetzungen und Auflagen für den Beitrag der Qualitätsstufe II

1 Der Bei­trag der Qua­li­täts­stu­fe II wird aus­ge­rich­tet, wenn die Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f, n und o so­wie die Bäu­me nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a flo­ris­ti­sche Qua­li­tät oder für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­che Struk­tu­ren auf­wei­sen und die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 58 und nach An­hang 4 er­füllt sind.112

1bis Han­delt es sich bei den Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen um Flach­moo­re, Tro­cken­wie­sen und -wei­den oder Am­phi­bien­laich­ge­bie­te, die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 18a NHG113 sind, so wird da­von aus­ge­gan­gen, dass die flo­ris­ti­sche Qua­li­tät oder die für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­chen Struk­tu­ren vor­han­den sind.114

2 Das BLW kann nach An­hö­rung des Bun­des­amts für Um­welt (BA­FU) Wei­sun­gen er­las­sen, wie die flo­ris­ti­sche Qua­li­tät und die für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­chen Struk­tu­ren über­prüft wer­den.115

3 Die Kan­to­ne kön­nen an­de­re Grund­la­gen für die Be­wer­tung der flo­ris­ti­schen Qua­li­tät und der für die Biodi­ver­si­tät för­der­li­chen Struk­tu­ren ver­wen­den, so­fern die­se vom BLW nach An­hö­rung des BA­FU als gleich­wer­tig an­er­kannt wur­den. Aus­ge­nom­men da­von sind die Grund­la­gen für die Be­wer­tung der flo­ris­ti­schen Qua­li­tät im Söm­me­rungs­ge­biet.116

4 Für Flä­chen, die mehr als ein­mal jähr­lich ge­schnit­ten wer­den, kann der Kan­ton frü­he­re Schnitt­zeit­punk­te fest­set­zen, so­fern es die flo­ris­ti­sche Qua­li­tät er­for­dert.117

5 Der Ein­satz von Mähauf­be­rei­tern ist nicht zu­läs­sig.

6 Wer­den Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe II aus­ge­rich­tet, so wer­den mit Aus­nah­me der Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben n und o auf der­sel­ben Flä­che be­zie­hungs­wei­se für den­sel­ben Baum auch die Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fe I aus­ge­rich­tet.118

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

113 SR 451

114 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 60119

119 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

3. Abschnitt: Vernetzungsbeitrag

Art. 61 Beitrag

1 Der Bund un­ter­stützt Pro­jek­te der Kan­to­ne zur För­de­rung der Ver­net­zung und der an­ge­pass­ten Be­wirt­schaf­tung von Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–k, n und p so­wie Bäu­men nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1bis.120

2 Er ge­währt die Un­ter­stüt­zung, wenn der Kan­ton Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen Bei­trä­ge für ver­trag­lich ver­ein­bar­te Mass­nah­men zur Ver­net­zung aus­rich­tet.

3 Der Kan­ton legt die Bei­trags­an­sät­ze für die Ver­net­zung fest.

4 Der Bund über­nimmt ma­xi­mal 90 Pro­zent des vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Bei­trags nach Ab­satz 3, höchs­tens je­doch die Be­trä­ge nach An­hang 7 Zif­fer 3.2.1.

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 62 Voraussetzungen und Auflagen

1 Der Ver­net­zungs­bei­trag wird ge­währt, wenn die Flä­chen und Bäu­me:

a.
die An­for­de­run­gen an die Qua­li­täts­stu­fe I nach Ar­ti­kel 58 und An­hang 4 er­fül­len;
b.
den An­for­de­run­gen des Kan­tons an die Ver­net­zung ent­spre­chen;
c.
nach den Vor­ga­ben ei­nes vom Kan­ton ge­neh­mig­ten re­gio­na­len Ver­net­zungs­pro­jekts an­ge­legt und be­wirt­schaf­tet wer­den.121

2 Die An­for­de­run­gen des Kan­tons an die Ver­net­zung müs­sen den Min­dest­an­for­de­run­gen nach An­hang 4 Buch­sta­be B ent­spre­chen. Sie müs­sen vom BLW nach An­hö­rung des BA­FU ge­neh­migt wer­den.122

3 Ein Ver­net­zungs­pro­jekt dau­ert je­weils acht Jah­re. Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss die Flä­che bis zum Ab­lauf der Pro­jekt­dau­er ent­spre­chend be­wirt­schaf­ten.

3bis123

4 Der Kan­ton kann die Ver­pflich­tungs­dau­er nach Ab­satz 3 mit den Ver­pflich­tungs­dau­ern der Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fen I und II nach Ar­ti­kel 57 und des Land­schafts­qua­li­täts­bei­trags nach Ar­ti­kel 63 auf der­sel­ben Flä­che oder für die­sel­ben Bäu­me ab­stim­men.124

5 Für Flä­chen, für die ein Ver­net­zungs­bei­trag aus­ge­rich­tet wird, kann der Kan­ton:

a.
von den An­for­de­run­gen der Qua­li­täts­stu­fe I ab­wei­chen­de Vor­schrif­ten fest­le­gen, wenn dies auf­grund der Ziel­ar­ten er­for­der­lich ist;
b.
wei­te­re Kle­in­struk­tu­ren zur An­rech­nung an den Höch­stan­teil nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 2 be­wil­li­gen.125

6 Die Vor­schrif­ten nach Ab­satz 5 Buch­sta­be a sind zwi­schen dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin und dem Kan­ton schrift­lich zu ver­ein­ba­ren.126

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

126 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

4. Kapitel: Landschaftsqualitätsbeitrag

Art. 63 Beitrag

1 Der Bund un­ter­stützt Pro­jek­te der Kan­to­ne zur Er­hal­tung, För­de­rung und Wei­ter­ent­wick­lung viel­fäl­ti­ger Kul­tur­land­schaf­ten.

2 Er ge­währt die Un­ter­stüt­zung, wenn der Kan­ton Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen Bei­trä­ge für ver­trag­lich ver­ein­bar­te Mass­nah­men zur Land­schafts­qua­li­tät aus­rich­tet, die die­se auf der ei­ge­nen oder ei­ner ge­pach­te­ten Be­triebs­flä­che nach Ar­ti­kel 13 LBV127 oder auf der ei­ge­nen oder ge­pach­te­ten Söm­me­rungs­flä­che nach Ar­ti­kel 24 LBV um­set­zen.

3 Der Kan­ton legt die Bei­trags­an­sät­ze pro Mass­nah­me fest.

4 Der Bund über­nimmt ma­xi­mal 90 Pro­zent des vom Kan­ton fest­ge­leg­ten Bei­trags nach Ab­satz 3, höchs­tens je­doch die Be­trä­ge nach An­hang 7 Zif­fer 4.1.

Art. 64 Projekte

1 Pro­jek­te der Kan­to­ne müs­sen fol­gen­de Min­dest­an­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Die Zie­le müs­sen auf be­ste­hen­den re­gio­na­len Kon­zep­ten ba­sie­ren oder in der Re­gi­on zu­sam­men mit den in­ter­es­sier­ten Krei­sen ent­wi­ckelt wer­den.
b.
Die Mass­nah­men müs­sen auf die re­gio­na­len Zie­le aus­ge­rich­tet sein.
c.
Die Bei­trä­ge pro Mass­nah­me müs­sen sich an Kos­ten und Wer­ten der Mass­nah­me ori­en­tie­ren.

2 Der Kan­ton muss dem BLW Ge­su­che um Be­wil­li­gung ei­nes Pro­jekts und um des­sen Fi­nan­zie­rung zu­sam­men mit ei­nem Pro­jekt­be­richt zur Über­prü­fung der Min­dest­an­for­de­run­gen ein­rei­chen. Das Ge­such muss bis zum 31. Ok­to­ber des Jah­res vor Be­ginn der Pro­jekt­dau­er ein­ge­reicht wer­den.

3 Das BLW be­wil­ligt die Pro­jek­te und de­ren Fi­nan­zie­rung.

4 Der Bei­trag des Bun­des wird für Pro­jek­te aus­ge­rich­tet, die acht Jah­re dau­ern.

5 Der Kan­ton kann die Ver­pflich­tungs­dau­er nach Ab­satz 4 mit den Ver­pflich­tungs­dau­ern der Bei­trä­ge der Qua­li­täts­stu­fen I und II nach Ar­ti­kel 57 und des Ver­net­zungs­bei­trags nach Ar­ti­kel 61 auf der­sel­ben Flä­che oder für die­sel­ben Bäu­me ab­stim­men. Das BLW be­rück­sich­tigt auch Mass­nah­men, die nach Be­ginn des Pro­jekts ver­ein­bart wer­den.128

6 Im letz­ten Jahr der Um­set­zungs­pe­ri­ode reicht der Kan­ton dem BLW pro Pro­jekt einen Eva­lua­ti­ons­be­richt ein.

7 Der Bei­trag des Bun­des wird jähr­lich aus­ge­rich­tet.

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

5. Kapitel: Produktionssystembeiträge

1. Abschnitt: Produktionsformen

Art. 65129

1 Als Bei­trag für ge­samt­be­trieb­li­che Pro­duk­ti­ons­for­men wird der Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft aus­ge­rich­tet.

2 Als Bei­trä­ge für teil­be­trieb­li­che Pro­duk­ti­ons­for­men wer­den aus­ge­rich­tet:

a.
die fol­gen­den Bei­trä­ge für den Ver­zicht auf Pflan­zen­schutz­mit­tel:
1.
Bei­trag für den Ver­zicht auf Pflan­zen­schutz­mit­tel im Acker­bau,
2.
Bei­trag für den Ver­zicht auf In­sek­ti­zi­de und Aka­ri­zi­de im Ge­mü­se- und Bee­renan­bau,
3.
Bei­trag für den Ver­zicht auf In­sek­ti­zi­de, Aka­ri­zi­de und Fun­gi­zi­de nach der Blü­te bei Dau­er­kul­tu­ren,
4.
Bei­trag für die Be­wirt­schaf­tung von Flä­chen mit Dau­er­kul­tu­ren mit Hilfs­mit­teln nach der bio­lo­gi­schen Land­wirt­schaft,
5.
Bei­trag für den Ver­zicht auf Her­bi­zi­de im Acker­bau und in Spe­zi­al­kul­tu­ren;
b.
der Bei­trag für die funk­tio­na­le Biodi­ver­si­tät in Form ei­nes Bei­trags für Nütz­lings­strei­fen;
c.
die fol­gen­den Bei­trä­ge für die Ver­bes­se­rung der Bo­den­frucht­bar­keit:
1.
Bei­trag für ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­de­ckung des Bo­dens,
2.
Bei­trag für die scho­nen­de Bo­den­be­ar­bei­tung von Haupt­kul­tu­ren auf der Acker­flä­che;
d.
der Bei­trag für Kli­ma­mass­nah­men in Form ei­nes Bei­trags für den ef­fi­zi­en­ten Stick­stoffe­in­satz im Acker­bau;
e.
der Bei­trag für die gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on.

3 Als Bei­trä­ge für be­son­ders tier­freund­li­che Pro­duk­ti­ons­for­men wer­den aus­ge­rich­tet:

a.
die fol­gen­den Tier­wohl­bei­trä­ge:
1.
Bei­trag für be­son­ders tier­freund­li­che Stall­hal­tungs­sys­te­me (BTS-Bei­trag),
2.
Bei­trag für re­gel­mäs­si­gen Aus­lauf im Frei­en (RAUS-Bei­trag),
3.
Bei­trag für be­son­ders ho­hen Aus­lauf- und Wei­de­an­teil für die Tier­ka­te­go­ri­en der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel (Wei­de­bei­trag);
b.
der Bei­trag für die län­ge­re Nut­zungs­dau­er von Kü­hen.

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

2. Abschnitt: Beitrag für biologische Landwirtschaft

Art. 66 Beitrag

Der Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet und nach fol­gen­den Nut­zungs­ar­ten ab­ge­stuft:

a.
Spe­zi­al­kul­tu­ren;
b.
an­ders als mit Spe­zi­al­kul­tu­ren be­wirt­schaf­te­te of­fe­ne Acker­flä­che;
c.
üb­ri­ge zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­de Flä­che.

Art. 67 Voraussetzungen und Auflagen

1 Die An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 3, 6–16h und 39–39h der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 1997130 müs­sen er­füllt sein.

2 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft auf­ge­ben, sind erst wie­der zwei Jah­re nach der Auf­ga­be für den Bei­trag für die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft bei­trags­be­rech­tigt.

3. Abschnitt: Beiträge für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel131131

131 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 68 Beitrag für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Ackerbau

1 Der Bei­trag für den Ver­zicht auf Pflan­zen­schutz­mit­tel im Acker­bau wird für Haupt­kul­tu­ren auf der of­fe­nen Acker­flä­che pro Hekt­are aus­ge­rich­tet und nach fol­gen­den Kul­tu­ren ab­ge­stuft:

a.
Raps, Kar­tof­feln, Frei­land-Kon­ser­ven­ge­mü­se und Zucker­rü­ben;
b.132
Brot­wei­zen, Hart­wei­zen, Fut­ter­wei­zen, Rog­gen, Din­kel, Ha­fer, Gers­te, Tri­ti­ca­le, Tro­cken­reis, Em­mer und Ein­korn so­wie Mi­schun­gen die­ser Ge­trei­de­ar­ten, Lein, Son­nen­blu­men, Erb­sen zur Kör­ner­ge­win­nung, Boh­nen und Wi­cken zur Kör­ner­ge­win­nung, Lu­pi­nen und Ki­cher­erb­sen so­wie Mi­schun­gen von Erb­sen zur Kör­ner­ge­win­nung, Boh­nen und Wi­cken zur Kör­ner­ge­win­nung, Lu­pi­nen und Ki­cher­erb­sen mit Ge­trei­de oder Lein­dot­ter.

2 Kein Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für:

a.
Mais;
b.
Ge­trei­de si­liert;
c.
Spe­zi­al­kul­tu­ren;
d.133
Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55; mit Aus­nah­me von Ge­trei­de in wei­ter Rei­he als re­gi­onss­pe­zi­fi­sche Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­che;
e.
Kul­tu­ren, für die nach Ar­ti­kel 18 Ab­sät­ze 1–5 In­sek­ti­zi­de und Fun­gi­zi­de nicht an­ge­wen­det wer­den dür­fen.

3 Der An­bau hat von der Saat bis zur Ern­te der Haupt­kul­tur un­ter Ver­zicht auf den Ein­satz von Pflan­zen­schutz­mit­teln zu er­fol­gen, die che­mi­sche Stof­fe nach An­hang 1 Teil A PSMV134 mit den fol­gen­den Wir­kungs­ar­ten ent­hal­ten:

a.
Phy­to­re­gu­la­tor;
b.
Fun­gi­zid;
c.
Sti­mu­la­tor der na­tür­li­chen Ab­wehr­kräf­te;
d.
In­sek­ti­zid.

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 3 sind er­laubt:

a.
der Ein­satz von che­mi­schen Stof­fen nach An­hang 1 Teil A PSMV mit der Wir­kungs­art «Stoff mit ge­rin­gem Ri­si­ko»;
b.
die Saat­gut­bei­zung;
c.
im Raps­an­bau: der Ein­satz von In­sek­ti­zi­den ba­sie­rend auf Kao­lin zur Be­kämp­fung des Raps­glanz­kä­fers;
d.
im Kar­tof­felan­bau: der Ein­satz von Fun­gi­zi­den;
e.
im An­bau von Pflanz­kar­tof­feln: der Ein­satz von Par­af­fin­öl.

5 Die An­for­de­rung nach Ab­satz 3 ist pro Haupt­kul­tur auf dem Be­trieb ge­samt­haft zu er­fül­len.

6 Für Fut­ter­wei­zen wird der Bei­trag aus­ge­rich­tet, wenn die an­ge­bau­te Wei­zen­sor­te in der Lis­te der für Fut­ter­wei­zen emp­foh­le­nen Sor­ten135 von Agros­co­pe und Swiss Gra­num auf­ge­führt ist.

7 Ge­trei­de für die Saat­gut­pro­duk­ti­on, das nach der Aus­füh­rungs­ver­ord­nung zur Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al-Ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998136 zu­ge­las­sen ist, kann auf Ge­such hin von der An­for­de­rung nach Ab­satz 3 aus­ge­nom­men wer­den. Die Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen mel­den der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Amts­stel­le die be­tref­fen­den Flä­chen und Haupt­kul­tu­ren.

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

134 SR 916.161

135 Die Lis­te ist ein­seh­bar un­ter www.swiss­gra­num.ch.

136 SR 916.151

Art. 69 Beitrag für den Verzicht auf Insektizide und Akarizide im Gemüse- und Beerenanbau

1 Der Bei­trag für den Ver­zicht auf In­sek­ti­zi­de und Aka­ri­zi­de im Ge­mü­se- und Bee­renan­bau wird für die ein­jäh­ri­gen Frei­land­ge­mü­se und ein­jäh­ri­gen Bee­ren­kul­tu­ren pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Kein Bei­trag aus­ge­rich­tet wird für Frei­land-Kon­ser­ven­ge­mü­se.

3 Der An­bau hat un­ter Ver­zicht auf den Ein­satz von In­sek­ti­zi­den und Aka­ri­zi­den zu er­fol­gen, die die che­mi­schen Stof­fe nach An­hang 1 Teil A PSMV137 mit den Wir­kungs­ar­ten In­sek­ti­zid und Aka­ri­zid ent­hal­ten.

4 Die An­for­de­rung nach Ab­satz 3 ist pro Flä­che wäh­rend ei­nes Jah­res zu er­fül­len.

Art. 70 Beitrag für den Verzicht auf Insektizide, Akarizide und Fungizide nach der Blüte bei Dauerkulturen

1 Der Bei­trag für den Ver­zicht auf In­sek­ti­zi­de, Aka­ri­zi­de und Fun­gi­zi­de nach der Blü­te bei Dau­er­kul­tu­ren wird pro Hekt­are in fol­gen­den Be­rei­chen aus­ge­rich­tet:

a.
im Obst­bau für Obst­an­la­gen nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 LBV138;
b.
im Reb­bau;
c.
im Bee­renan­bau.

2 Der An­bau hat un­ter Ver­zicht auf den Ein­satz von In­sek­ti­zi­den, Aka­ri­zi­den und Fun­gi­zi­den nach der Blü­te zu er­fol­gen. Er­laubt ist der Ein­satz von Pflan­zen­schutz­mit­teln, die nach der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 1997139 er­laubt sind.

3 Der Kup­fer­ein­satz darf pro Hekt­are und Jahr nicht über­schrei­ten:

a.
im Reb- und Kern­obst­bau: 1,5 kg;
b.140
im Stein­obst- und im Bee­renan­bau so­wie im An­bau von an­de­rem Obst, oh­ne Kern­obst: 3 kg.

4 Die An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 2 und 3 müs­sen auf ei­ner Flä­che wäh­rend vier auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren er­füllt wer­den.

5 Das Sta­di­um «nach der Blü­te» ist de­fi­niert durch fol­gen­de phä­no­lo­gi­sche Sta­di­en ge­mä­ss der BBCH-Ska­la in der «Mo­no­gra­fie Ent­wick­lungs­sta­di­en mo­no- und di­ko­ty­ler Pflan­zen»141:

a.142
im Obst­bau, Co­de 71: beim Kern­obst «Frucht­durch­mes­ser bis 10 mm (Nach­blü­te­frucht­fall)», beim Stein­obst «Frucht­kno­ten ver­grös­sert sich (Nach­blü­te­frucht­fall)», bei an­de­rem Obst «Be­gin­nen­des Frucht­wachs­tum: Ent­wick­lung ers­ter Ba­sis­früch­te; Ab­fal­len der un­be­fruch­te­ten Blü­ten»;
b.
im Reb­bau, Co­de 73: «Bee­ren sind schrot­korn­gross; Trau­ben be­gin­nen sich ab­zu­sen­ken»;
c.
im Bee­renan­bau, Co­de 71: «Be­gin­nen­des Frucht­wachs­tum: Ent­wick­lung ers­ter Ba­sis­früch­te; Ab­fal­len der un­be­fruch­te­ten Blü­ten».

138 SR 910.91

139 SR 910.18

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

141 Die BBCH-Ska­la und die phä­no­lo­gi­schen Sta­di­en kön­nen auf Deutsch und Fran­zö­sisch ein­ge­se­hen wer­den un­ter: htt­ps://api.agro­me­teo.ch/sto­ra­ge/uploads/bbch-ska­la_­deutsch.pdf oder htt­ps://api.agro­me­teo.ch/sto­ra­ge/uploads/bbchs­hort-1.pdf.

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

Art. 71 Beitrag für die Bewirtschaftung von Flächen mit Dauerkulturen mit Hilfsmitteln nach der biologischen Landwirtschaft

1 Der Bei­trag für die Be­wirt­schaf­tung von Flä­chen mit Dau­er­kul­tu­ren mit Hilfs­mit­teln nach der bio­lo­gi­schen Land­wirt­schaft wird pro Hekt­are in fol­gen­den Be­rei­chen aus­ge­rich­tet:

a.
im Obst­bau für Obst­an­la­gen nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 LBV143;
b.
im Reb­bau;
c.
im Bee­renan­bau;
d.
für Per­ma­kul­tur.

2 Kein Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für Flä­chen, für die ein Bei­trag nach Ar­ti­kel 66 aus­ge­rich­tet wird.

3 Für den An­bau dür­fen nur Pflan­zen­schutz­mit­tel und Dün­ger ein­ge­setzt wer­den, die nach der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 1997144 er­laubt sind.

4 Die An­for­de­rung nach Ab­satz 3 muss auf ei­ner Flä­che wäh­rend vier auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren er­füllt wer­den, es sei denn der Be­trieb stellt auf die bio­lo­gi­sche Land­wirt­schaft ge­mä­ss der Bio-Ver­ord­nung um.

5 Der Bei­trag für einen Be­trieb wird höchs­tens für acht Jah­re aus­ge­rich­tet.

Art. 71a Beitrag für den Verzicht auf Herbizide im Ackerbau und in Spezialkulturen

1 Der Bei­trag für den Ver­zicht auf Her­bi­zi­de im Acker­bau und in Spe­zi­al­kul­tu­ren wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet und ab­ge­stuft nach den fol­gen­den Haupt­kul­tu­ren:

a.
Raps, Kar­tof­feln und Frei­land-Kon­ser­ven­ge­mü­se;
b.
Spe­zi­al­kul­tu­ren oh­ne Ta­bak und oh­ne die Wur­zeln der Treib­zi­cho­rie;
c.
Haupt­kul­tu­ren der üb­ri­gen of­fe­nen Acker­flä­che.

2 Kein Bei­trag nach Ab­satz 1 wird aus­ge­rich­tet für:

a.145
Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55, mit Aus­nah­me von Ge­trei­de in wei­ter Rei­he als re­gi­onss­pe­zi­fi­sche Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­che und Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt;
b.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che nach Ar­ti­kel 71b Ab­satz 1 Buch­sta­be a;
c.
den An­bau von Pil­zen;
d.
Kul­tu­ren in ganz­jäh­rig ge­schütz­tem An­bau.

3 Auf der gan­zen Flä­che muss wie folgt auf den Ein­satz von Her­bi­zi­den ver­zich­tet wer­den:

a.
bei Haupt­kul­tu­ren nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c:
1.
pro Haupt­kul­tur auf dem Be­trieb ge­samt­haft, und
2.
von der Ern­te der vor­an­ge­hen­den Haupt­kul­tur bis zur Ern­te der bei­trags­be­rech­tig­ten Kul­tur;
b.
bei Spe­zi­al­kul­tu­ren nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b:
1.
bei Dau­er­kul­tu­ren: auf der Flä­che wäh­rend vier auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren,
2.
bei ein­jäh­ri­gen Frei­land­ge­mü­se, ein­jäh­ri­gen Bee­ren­kul­tu­ren so­wie ein­jäh­ri­gen Ge­würz- und Me­di­zi­nal­pflan­zen: auf der Flä­che wäh­rend ei­nes Jah­res.

4 Der Her­bi­zi­dein­satz ist er­laubt:

a.
in Dau­er­kul­tu­ren: bei ge­ziel­ter Be­hand­lung mit Blatt­h­er­bi­zi­den di­rekt um den Stock be­zie­hungs­wei­se um den Stamm;
b.
in Kul­tu­ren nach Ab­satz 1, oh­ne Dau­er­kul­tu­ren, Zucker­rü­ben und Kar­tof­feln:
1.
bei Ein­zel­stock­be­hand­lung, und
2.
bei Be­hand­lung in den Rei­hen (Band­be­hand­lung) ab der Saat auf ma­xi­mal 50 Pro­zent der Flä­che;
c.
bei Zucker­rü­ben:
1.
bei Ein­zel­stock­be­hand­lung, und
2.
bei Band­be­hand­lung ab der Saat auf ma­xi­mal 50 Pro­zent der Flä­che oder ab der Saat bis zum 4-Blatt-Sta­di­um;
d.
bei Kar­tof­feln:
1.
bei Ein­zel­stock­be­hand­lung,
2.
bei Band­be­hand­lung ab der Saat auf ma­xi­mal 50 Pro­zent der Flä­che, und
3.
zur Eli­mi­nie­rung der Stau­den.

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

4. Abschnitt: Beitrag für die funktionale Biodiversität in Form eines Beitrags für Nützlingsstreifen146

146 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 71b

1 Der Bei­trag für die funk­tio­na­le Biodi­ver­si­tät wird als Bei­trag für Nütz­lings­strei­fen pro Hekt­are in der Tal- und Hü­gel­zo­ne aus­ge­rich­tet und ab­ge­stuft nach:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che;
b.
Nütz­lings­strei­fen in fol­gen­den Dau­er­kul­tu­ren:
1.
Re­ben,
2.
Obst­an­la­gen,
3.
Bee­ren­kul­tu­ren,
4.
Per­ma­kul­tur.

2 Für Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren wer­den nur für 5 Pro­zent der Flä­che der Dau­er­kul­tur Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

3 Kein Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für Nütz­lings­strei­fen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b in:

a.
Reb­flä­chen mit na­tür­li­cher Ar­ten­viel­falt nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be n;
b.
re­gi­onss­pe­zi­fi­schen Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be p.

4 Die Nütz­lings­strei­fen müs­sen vor dem 15. Mai an­ge­sät wer­den.

5 Für An­saa­ten von Nütz­lings­strei­fen dür­fen nur die für den je­wei­li­gen Ein­satz­be­reich ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen nach An­hang 4a Buch­sta­be B ver­wen­det wer­den.147

5bis Das BLW nimmt die Saat­mi­schun­gen für Nütz­lings­strei­fen in An­hang 4a Buch­sta­be B auf. Da­bei be­rück­sich­tigt es den öko­lo­gi­schen und agro­no­mi­schen Nut­zen, die Ri­si­ken und die Me­tho­dik ge­mä­ss den Kri­te­ri­en in An­hang 4a Buch­sta­be A. Die Ge­wich­tung der Kri­te­ri­en rich­tet sich nach der Ziel­set­zung und dem Ein­satz­be­reich der Saat­mi­schung.148

5ter Die Zu­sam­men­set­zun­gen der ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen wer­den vom BLW je­weils per 1. Ja­nu­ar ver­öf­fent­licht149.150

5qua­ter Das BLW kann Än­de­run­gen der Zu­sam­men­set­zung von Saat­mi­schun­gen für die An­wen­dung auf ein­zel­nen land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­ben be­wil­li­gen, ins­be­son­de­re zur bes­se­ren Biodi­ver­si­täts­för­de­rung oder zur Ver­mei­dung von Pro­ble­men in der Frucht­fol­ge.151

6 Die Nütz­lings­strei­fen müs­sen wie folgt an­ge­sät wer­den:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: auf ei­ner Brei­te von min­des­tens 3 und höchs­tens 6 Me­tern;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: zwi­schen den Rei­hen.

7 Sie müs­sen in fol­gen­der Fre­quenz an­ge­sät wer­den:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che:
1.
ein­jäh­ri­ge Nütz­lings­strei­fen: jähr­lich neu,
2.
mehr­jäh­ri­ge Nütz­lings­strei­fen: je­des fünf­te Jahr neu;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: je­des fünf­te Jahr neu.152

7bis Ange­eig­ne­ten Stand­orten kann der Kan­ton ei­ne Ver­län­ge­rung des mehr­jäh­ri­gen Nütz­lings­strei­fens am glei­chen Stand­ort be­wil­li­gen.153

8 Die Nütz­lings­strei­fen müs­sen be­de­cken:154

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: wäh­rend min­des­tens 100 Ta­gen oh­ne Schnitt die gan­ze Län­ge der Acker­kul­tur;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: wäh­rend vier auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren am sel­ben Ort ins­ge­samt min­des­tens 5 Pro­zent der Flä­che der Dau­er­kul­tur.

9 In den Nütz­lings­strei­fen sind die Dün­gung und der Ein­satz von Pflan­zen­schutz­mit­teln nicht er­laubt. Zu­läs­sig sind nur Ein­zel­stock- oder Nes­ter­be­hand­lun­gen von Pro­blem­p­flan­zen mit:

a.
Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: Her­bi­zi­den, die ge­stützt auf die PSMV155 für die An­wen­dung auf Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen auf of­fe­ner Acker­flä­che zu­ge­las­sen sind;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: al­len ge­stützt auf die PSMV im Obst­bau und Wein­bau zu­ge­las­se­nen Her­bi­zi­den.

10 In Dau­er­kul­tu­ren dür­fen in den Rei­hen, in de­nen ein Nütz­lings­strei­fen be­steht, zwi­schen dem 15. Mai und dem 15. Sep­tem­ber nur In­sek­ti­zi­de nach der Bio-Ver­ord­nung vom 22. Sep­tem­ber 1997156 mit Aus­nah­me von Spi­no­sad aus­ge­bracht wer­den.

11 Nur die Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren dür­fen be­fah­ren wer­den.

12 Nütz­lings­strei­fen dür­fen wie folgt ge­schnit­ten wer­den:

a.
mehr­jäh­ri­ger Nütz­lings­strei­fen auf of­fe­ner Acker­flä­che: ab dem zwei­ten Stand­jahr ma­xi­mal die Hälf­te der Flä­che zwi­schen dem 1. Ok­to­ber und dem 1. März;
b.
Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren: al­ter­nie­rend die Hälf­te der Flä­che, wo­bei der zeit­li­che Ab­stand zwi­schen zwei Schnit­ten der­sel­ben Flä­che min­des­tens sechs Wo­chen be­tra­gen muss.

13 Nütz­lings­strei­fen in Dau­er­kul­tu­ren dür­fen ge­schnit­ten und ge­mulcht wer­den.157

14 Bei gros­sem Un­kraut­druck kann im ers­ten Stand­jahr ein Rei­ni­gungs­schnitt vor­ge­nom­men wer­den.158

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

149 Die je­weils gel­ten­den Zu­sam­men­set­zun­gen der ge­eig­ne­ten Saat­mi­schun­gen sind ab­ruf­bar un­ter: www.blw.ad­min.ch/de/biodi­ver­si­taets­bei­trae­ge.

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

151 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

153 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

155 SR 916.161

156 SR 910.18

157 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

158 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

5. Abschnitt: Beiträge für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit159

159 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 71c Beitrag für eine angemessene Bedeckung des Bodens 160

1 Der Bei­trag für ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­de­ckung des Bo­dens wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet für:

a.
fol­gen­de Haupt­kul­tu­ren auf of­fe­ner Acker­flä­che:
1.
ein­jäh­ri­ges Frei­land­ge­mü­se, mit Aus­nah­me von Frei­land-Kon­ser­ven­ge­mü­se, ein­jäh­ri­ge Bee­ren so­wie ein­jäh­ri­ge Ge­würz- und Me­di­zi­nal­pflan­zen,
2.
üb­ri­ge Haupt­kul­tu­ren auf of­fe­ner Acker­flä­che;
b.
Re­ben.

2 Der Bei­trag für Haupt­kul­tu­ren auf of­fe­ner Acker­flä­che wird aus­ge­rich­tet:

a.
bei den Haupt­kul­tu­ren nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 1: wenn ge­samt­be­trieb­lich im­mer min­des­tens 70 Pro­zent der ent­spre­chen­den Flä­che mit ei­ner Kul­tur oder ei­ner Zwi­schen­kul­tur be­deckt sind;
b.
bei den Haupt­kul­tu­ren nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 2 mit Ern­te vor dem 1. Ok­to­ber: wenn auf min­des­tens 80 Pro­zent der ent­spre­chen­den Flä­che:
1.
nach der Ern­te der Haupt­kul­tur in­ner­halb von sie­ben Wo­chen ei­ne wei­te­re Kul­tur, ei­ne Win­ter­kul­tur, Zwi­schen­kul­tur oder Grün­dün­gung an­ge­legt wird, wo­bei Un­ter­saa­ten als Kul­tu­ren zäh­len, und
2.
bis zum 15. Fe­bru­ar des fol­gen­den Jah­res auf den Flä­chen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b Zif­fer 1 kei­ne Bo­den­be­ar­bei­tung er­folgt, wo­bei Flä­chen, die nach Ar­ti­kel 71d Ab­satz 2 Buch­sta­be a Zif­fer 2 an­ge­mel­det sind oder auf de­nen noch ei­ne Win­ter­kul­tur an­ge­legt wird, aus­ge­nom­men sind.

3 Der Bei­trag für Re­ben wird aus­ge­rich­tet, wenn al­le Reb­flä­chen des Be­triebs, oh­ne Jung­an­la­gen bis zum drit­ten Stand­jahr, im­mer min­des­tens 70 Pro­zent be­grünt sind.

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Art. 71d Beitrag für die schonende Bodenbearbeitung von Hauptkulturen auf der Ackerfläche

1 Der Bei­trag für die scho­nen­de Bo­den­be­ar­bei­tung von Haupt­kul­tu­ren auf der Acker­flä­che wird pro Hekt­are aus­ge­rich­tet für die Bo­den­be­ar­bei­tung bei Di­rekt­saat, bei Strei­fen­fräs­saat oder Strei­fen­saat (Strip-Till) oder bei Mulch­saat.

2 Der Bei­trag wird aus­ge­rich­tet, wenn:

a.
fol­gen­de An­for­de­run­gen er­füllt sind:
1.
bei Di­rekt­saat: höchs­tens 25 Pro­zent der Bo­deno­ber­flä­che wäh­rend der Saat be­wegt,
2.
bei Strei­fen­fräs­saat oder Strei­fen­saat: höchs­tens 50 Pro­zent der Bo­deno­ber­flä­che vor oder wäh­rend der Saat be­ar­bei­tet,
3.
bei Mulch­saat: pflug­lo­se Be­ar­bei­tung des Bo­dens;
b.161
c.162
die zum Bei­trag be­rech­ti­gen­de Flä­che min­des­tens 60 Pro­zent der of­fe­nen Acker­flä­che des Be­triebs oh­ne Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be h, i und k um­fasst;
d.
von der Ern­te der vor­an­ge­hen­den Haupt­kul­tur bis zur Ern­te der bei­trags­be­rech­tig­ten Kul­tur der Pflug nicht ein­ge­setzt wird; und
e.
beim Ein­satz von Gly­pho­sat die Men­ge von 1,5 kg Wirk­stoff pro Hekt­are nicht über­schrit­ten wird.

2bis Für die Saat­beet­be­rei­tung der Mulch­saat darf ein Pflug zur Un­kraut­re­gu­lie­rung ein­ge­setzt wer­den, wenn:

a.
die Be­ar­bei­tungs­tie­fe von 10 cm nicht über­schrit­ten wird; und
b.
ab der Ern­te der vor­an­ge­hen­den Haupt­kul­tur bis zur Ern­te der zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­den Kul­tur auf den Ein­satz von Her­bi­zi­den ver­zich­tet wird.163

3 Kei­ne Bei­trä­ge wer­den aus­ge­rich­tet für das An­le­gen von:

a.
Kunst­wie­sen mit Mulch­saat;
b.
Zwi­schen­kul­tu­ren;
c.
Wei­zen oder Tri­ti­ca­le nach Mais.

4164

161 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

163 Ein­ge­fügt durch Ziff. III der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

164 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. III der V vom 2. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

6. Abschnitt: Beitrag für Klimamassnahmen in Form eines Beitrags für den effizienten Stickstoffeinsatz im Ackerbau165

165 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 71e

1 Der Bei­trag für Kli­ma­mass­nah­men wird als Bei­trag für den ef­fi­zi­en­ten Stick­stoffe­in­satz auf der Acker­flä­che pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Er wird Be­trie­ben aus­ge­rich­tet, wenn:

a.
ei­ne Bi­lan­zie­rung an­hand der Me­tho­de «Suis­se-Bi­lanz» nach An­hang 1 Zif­fer 2.1.1 er­gibt, dass die Zu­fuhr an Stick­stoff ge­samt­be­trieb­lich 90 Pro­zent des Be­darfs der Kul­tu­ren nicht über­steigt;
b.
der Be­trieb nach An­hang 1 Zif­fer 2.1.9 von der Nähr­stoff­bi­lanz be­freit ist; oder
c.
die ver­ein­fach­te Nähr­stoff­bi­lan­zie­rung nach An­hang 1 Zif­fern 2.1.9a–2.1.9c einen Wert für Stick­stoff in GVE pro Hekt­are düng­ba­re Flä­che er­gibt, der 90 Pro­zent der Grenz­wer­te nach An­hang 1 Zif­fer 2.1.9a nicht über­schrei­tet.166

3 Bei Be­trie­ben, die nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 oder 2 Buch­sta­be a die aus­ge­gli­che­ne Dün­ger­bi­lanz nach Ar­ti­kel 13 über­be­trieb­lich er­fül­len, kön­nen die Vor­aus­set­zung nach Ab­satz 2 über­be­trieb­lich er­füllt wer­den.167

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

167 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

7. Abschnitt: Beitrag für die graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion168

168 Ursprünglich: 4. Abschnitt.

Art. 71f Beitrag 169

Der Bei­trag für die gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on wird pro Hekt­are Grün­flä­che aus­ge­rich­tet.

169 Ur­sprüng­lich: Art. 70.

Art. 71g Voraussetzungen und Auflagen 170

1 Der Bei­trag wird aus­ge­rich­tet, wenn die Jah­res­ra­ti­on al­ler ge­hal­te­nen rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­re nach Ar­ti­kel 37 Ab­sät­ze 1–4 zu min­des­tens 90 Pro­zent der Tro­cken­sub­stanz (TS) aus Grund­fut­ter nach An­hang 5 Zif­fer 1 be­steht. Zu­dem muss die Jah­res­ra­ti­on zu fol­gen­den Min­de­stan­tei­len aus fri­schem, si­lier­tem oder ge­trock­ne­tem Wie­sen- und Wei­de­fut­ter nach An­hang 5 Zif­fer 1 be­ste­hen:171

a.
im Tal­ge­biet: 75 Pro­zent der TS;
b.
im Berg­ge­biet: 85 Pro­zent der TS.1 Der Bei­trag für Kli­ma­mass­nah­men wird als Bei­trag für den ef­fi­zi­en­ten Stick­stoffe­in­satz auf der Acker­flä­che pro Hekt­are aus­ge­rich­tet.

2 Grund­fut­ter aus Zwi­schen­kul­tu­ren ist in der Ra­ti­on zu ma­xi­mal 25 De­zi­ton­nen TS pro Hekt­are und Nut­zung als Wie­sen­fut­ter an­re­chen­bar.

3 Für Dau­er­grün­flä­chen und für Kunst­wie­sen wird der Bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn der Min­dest­tier­be­satz er­reicht wird. Der Min­dest­tier­be­satz rich­tet sich nach den Wer­ten in Ar­ti­kel 51. Ist der Ge­samt­be­stand an rau­fut­ter­ver­zeh­ren­den Nutz­tie­ren auf dem Be­trieb klei­ner als der auf­grund der ge­sam­ten Grün­flä­che er­for­der­li­che Min­dest­tier­be­satz, so wird der Bei­trag für die Grün­flä­chen an­teils­mäs­sig fest­ge­legt.

4 Die An­for­de­run­gen an den Be­trieb, die Do­ku­men­ta­ti­on und die Kon­trol­le sind in An­hang 5 Zif­fern 2–4 fest­ge­legt.

170 Ur­sprüng­lich: Art. 71.

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

8. Abschnitt: Tierwohlbeiträge172

172 Ursprünglich: 5. Abschnitt

Art. 72 Beiträge 173

1 Tier­wohl­bei­trä­ge wer­den pro GVE und Tier­ka­te­go­rie aus­ge­rich­tet.

2 Der Bei­trag für ei­ne Tier­ka­te­go­rie wird aus­ge­rich­tet, wenn al­le zu ihr ge­hö­ren­den Tie­re nach den An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 74, 75 oder 75a so­wie den ent­spre­chen­den An­for­de­run­gen nach An­hang 6 ge­hal­ten wer­den.

3 Kein RAUS-Bei­trag nach Ar­ti­kel 75 wird für Tier­ka­te­go­ri­en aus­ge­rich­tet, für die der Wei­de­bei­trag nach Ar­ti­kel 75a aus­ge­rich­tet wird.

4 Kann ei­ne An­for­de­rung nach Ar­ti­kel 74, 75 oder 75a oder nach An­hang 6 auf­grund ei­ner be­hörd­li­chen An­ord­nung oder ei­ner be­fris­te­ten schrift­li­chen The­ra­pie­an­ord­nung ei­nes Tier­arz­tes oder ei­ner Tierärz­tin nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so wer­den die Bei­trä­ge nicht ge­kürzt.

5 Kann ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin bei ei­ner neu für einen Tier­wohl­bei­trag an­ge­mel­de­ten Tier­ka­te­go­rie die An­for­de­run­gen am 1. Ja­nu­ar des Bei­trags­jah­res nicht er­fül­len, so rich­tet der Kan­ton auf Ge­such hin 50 Pro­zent der Bei­trä­ge aus, wenn der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin die An­for­de­run­gen spä­tes­tens ab dem 1. Ju­li er­füllt.

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 73 Tierkategorien

Für die Tier­wohl­bei­trä­ge gel­ten fol­gen­de Tier­ka­te­go­ri­en:

a.
Tier­ka­te­go­ri­en der Rin­der­gat­tung und Was­ser­büf­fel:
1.
Milch­kü­he,
2.
an­de­re Kü­he,
3.
weib­li­che Tie­re, über 365 Ta­ge alt, bis zur ers­ten Ab­kal­bung,
4.
weib­li­che Tie­re, über 160–365 Ta­ge alt,
5.
weib­li­che Tie­re, bis 160 Ta­ge alt,
6.
männ­li­che Tie­re, über 730 Ta­ge alt,
7.
männ­li­che Tie­re, über 365–730 Ta­ge alt,
8.
männ­li­che Tie­re, über 160–365 Ta­ge alt,
9.
männ­li­che Tie­re, bis 160 Ta­ge alt;
b.174
Tier­ka­te­go­ri­en der Pfer­de­gat­tung:
1.
weib­li­che und ka­strier­te männ­li­che Tie­re, über 900 Ta­ge alt,
2.
Hengs­te, über 900 Ta­ge alt,
3.
Tie­re, bis 900 Ta­ge alt;
c.175
Tier­ka­te­go­ri­en der Zie­gen­gat­tung:
1.
weib­li­che Tie­re, über 365 Ta­ge alt,
2.
männ­li­che Tie­re, über 365 Ta­ge alt;
d.176
Tier­ka­te­go­ri­en der Schaf­gat­tung:
1.
weib­li­che Tie­re, über 365 Ta­ge alt,
2.
männ­li­che Tie­re, über 365 Ta­ge alt;
e.
Tier­ka­te­go­ri­en der Schwei­ne­gat­tung:
1.
Zuchte­ber, über halb­jäh­rig,
2.
nicht säu­gen­de Zucht­sau­en, über halb­jäh­rig,
3.
säu­gen­de Zucht­sau­en,
4.
ab­ge­setz­te Fer­kel,
5.
Re­mon­ten, bis halb­jäh­rig, und Mast­schwei­ne;
f.
Ka­nin­chen:
1.
Zib­ben mit jähr­lich min­des­tens vier Wür­fen, ein­sch­liess­lich Jung­tie­re bis zum Al­ter von et­wa 35 Ta­gen,
2.
Jung­tie­re, et­wa 35 bis 100 Ta­ge alt;
g.
Tier­ka­te­go­ri­en des Nutz­ge­flü­gels:
1.
Bru­tei­er pro­du­zie­ren­de Hen­nen und Häh­ne,
2.
Kon­su­mei­er pro­du­zie­ren­de Hen­nen,
3.
Jung­hen­nen, Jung­häh­ne und Kü­ken für die Ei­er­pro­duk­ti­on,
4.
Mast­pou­lets,
5.
Tru­te;
h.177
Wild­tie­re:
1.
Hirsche,
2.
Bi­sons.

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 74 BTS-Beitrag 178

1 Als be­son­ders tier­freund­li­che Stall­hal­tungs­sys­te­me gel­ten ganz oder teil­wei­se ge­deck­te Mehr­be­reich-Hal­tungs­sys­te­me:

a.
in de­nen die Tie­re oh­ne Fi­xie­rung in Grup­pen ge­hal­ten wer­den;
b.
in de­nen den Tie­ren ih­rem na­tür­li­chen Ver­hal­ten an­ge­pass­te Ru­he-, Be­we­gungs- und Be­schäf­ti­gungs­mög­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung ste­hen; und
c.
die über na­tür­li­ches Ta­ges­licht von min­des­tens 15 Lux Stär­ke ver­fü­gen; in Ru­he- und Rück­zugs­be­rei­chen, ein­sch­liess­lich Nes­tern, ist ei­ne ge­rin­ge­re Be­leuch­tung zu­läs­sig.

2 Der BTS-Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für die Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be a Zif­fern 1–4 so­wie 6–8, Buch­sta­be b Zif­fer 1, Buch­sta­be c Zif­fer 1, Buch­sta­be e Zif­fern 2–5 so­wie Buch­sta­ben f und g.

3 Für die Tier­ka­te­go­rie nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be g Zif­fer 4 wird der BTS-Bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn al­le Tie­re wäh­rend min­des­tens 30 Ta­gen ge­mä­s­tet wer­den.

178 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 75 RAUS-Beitrag 179

1 Als re­gel­mäs­si­ger Aus­lauf ins Freie gilt der Zu­gang nach den spe­zi­fi­schen Re­geln nach An­hang 6 Buch­sta­be B zu ei­nem Be­reich un­ter frei­em Him­mel.

2 Der RAUS-Bei­trag wird aus­ge­rich­tet für die Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­ben a–e, g und h.

3 Die Tie­re der Ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­ben b–d und h müs­sen an den Ta­gen, an de­nen ih­nen nach An­hang 6 Buch­sta­be B Aus­lauf auf ei­ner Wei­de zu ge­wäh­ren ist, einen we­sent­li­chen An­teil ih­res Ta­ges­be­darfs an Tro­cken­sub­stanz durch Wei­de­fut­ter de­cken kön­nen.

4 Für die Tier­ka­te­go­rie nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be g Zif­fer 4 wird der RAUS-Bei­trag nur aus­ge­rich­tet, wenn al­le Tie­re wäh­rend min­des­tens 56 Ta­gen ge­mä­s­tet wer­den.

179 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 75a Weidebeitrag 180

1 Als be­son­ders ho­her Aus­lauf- und Wei­de­an­teil gilt der Zu­gang nach den spe­zi­fi­schen Re­geln nach An­hang 6 Buch­sta­be C zu ei­nem Be­reich un­ter frei­em Him­mel.

2 Der Wei­de­bei­trag wird aus­ge­rich­tet für die Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be a.

3 Die Tie­re müs­sen an den Ta­gen, an de­nen ih­nen nach An­hang 6 Buch­sta­be C Zif­fer 2.1 Buch­sta­be a Aus­lauf auf ei­ner Wei­de zu ge­wäh­ren ist, einen be­son­ders ho­hen An­teil ih­res Ta­ges­be­darfs an Tro­cken­sub­stanz durch Wei­de­fut­ter de­cken kön­nen.

4 Der Bei­trag wird nur aus­ge­rich­tet, wenn den Tie­ren al­ler Tier­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be a, für die kein Wei­de­bei­trag aus­ge­rich­tet wird, Aus­lauf nach Ar­ti­kel 75 Ab­satz 1 ge­währt wird.

180 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 76 Kantonale Sonderzulassungen

1 Die Kan­to­ne er­tei­len ein­zel­be­trieb­li­che Son­der­zu­las­sun­gen nach An­hang 6 Buch­sta­be A Zif­fer 7.10 so­wie Buch­sta­be B Zif­fern 1.7 und 2.6 schrift­lich.181

2 Die ein­zel­be­trieb­li­chen Son­der­zu­las­sun­gen wer­den für höchs­tens fünf Jah­re er­teilt.

3 Sie ent­hal­ten:

a.
ei­ne prä­zi­se Um­schrei­bung der zu­ge­las­se­nen Ab­wei­chung von der be­tref­fen­den Ver­ord­nungs­be­stim­mung;
b.
die Be­grün­dung für die Ab­wei­chung;
c.
die Gel­tungs­dau­er.

4 Der Kan­ton kann die Kom­pe­tenz für die Er­tei­lung von Son­der­zu­las­sun­gen nicht an Drit­te de­le­gie­ren.

5 Er führt ei­ne Lis­te der von ihm er­teil­ten Son­der­zu­las­sun­gen.

181 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 76a Projekte zur Weiterentwicklung der Bestimmungen für die Tierwohlbeiträge 182

1 Im Rah­men von Pro­jek­ten, mit de­nen im Hin­blick auf die Wei­ter­ent­wick­lung der Be­stim­mun­gen für die Tier­wohl­bei­trä­ge al­ter­na­ti­ve Re­ge­lun­gen ge­tes­tet wer­den, kann von ein­zel­nen An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 74 und 75 und nach An­hang 6 ab­ge­wi­chen wer­den, so­fern die Re­ge­lun­gen in Be­zug auf das Tier­wohl min­des­tens gleich­wer­tig sind und das Pro­jekt wis­sen­schaft­lich be­glei­tet wird.

2 Die Ab­wei­chun­gen be­dür­fen der Be­wil­li­gung des BLW.

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 682).

9. Abschnitt: Beitrag für die längere Nutzungsdauer von Kühen 183

183 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 77 Beitrag für die längere Nutzungsdauer von Kühen 184

1 Der Bei­trag für die län­ge­re Nut­zungs­dau­er von Kü­hen wird pro GVE und Tier­ka­te­go­rie nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be a Zif­fern 1 und 2 aus­ge­rich­tet.

2 Die Hö­he des Bei­trags wird je Tier­ka­te­go­rie ab­ge­stuft nach der durch­schnitt­li­chen An­zahl Ab­kal­bun­gen der in den vor­an­ge­hen­den drei Ka­len­der­jah­ren ge­schlach­te­ten Tie­re des Be­trie­bes.

3 Kein Bei­trag wird ge­währt:

a.
für Milch­kü­he: bei we­ni­ger als durch­schnitt­lich drei Ab­kal­bun­gen;
b.
für an­de­re Kü­he: bei we­ni­ger als durch­schnitt­lich vier Ab­kal­bun­gen.

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 264).

Art. 7881185

185 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

6. Kapitel: Ressourceneffizienzbeiträge 186

186 Ursprünglich: vor Art 77.

1. Abschnitt: Beitrag für den Einsatz von präziser Applikationstechnik 187

187 Ursprünglich: 3. Abschnitt.

Art. 82

1 Für die An­schaf­fung von Neu­ge­rä­ten mit prä­zi­ser Ap­pli­ka­ti­ons­tech­nik zur Aus­brin­gung von Pflan­zen­schutz­mit­teln wird ein ein­ma­li­ger Bei­trag pro Pflan­zen­schutz­ge­rät aus­ge­rich­tet.

2 Als prä­zi­se Ap­pli­ka­ti­ons­tech­nik gel­ten:

a.188
die Un­ter­blattspritz­tech­nik;
b.
drift­re­du­zie­ren­de Spritz­ge­rä­te in Dau­er­kul­tu­ren.

3 Als Un­ter­blattspritz­tech­nik gilt ei­ne Zu­satz­vor­rich­tung für kon­ven­tio­nel­le Pflan­zen­schutz­ge­rä­te, die es er­laubt, dass min­des­tens 50 Pro­zent der Dü­sen für die Be­hand­lung der un­te­ren Pflan­zen­tei­le so­wie der Blatt­un­ter­sei­ten ein­ge­setzt wer­den.

4 Als drift­re­du­zie­ren­de Spritz­ge­rä­te gel­ten:

a.189
Spritz­ge­blä­se mit ho­ri­zon­ta­ler Luft­strom­len­kung;
b.
Spritz­ge­blä­se mit Ve­ge­ta­ti­ons­de­tek­tor und ho­ri­zon­ta­ler Luft­strom­len­kung;
c.
Tun­nel­re­cy­clings­prüh­ge­rät.

5 Drift­re­du­zie­ren­de Spritz­ge­rä­te sind so kon­zi­piert oder aus­ge­rüs­tet, dass auch oh­ne den Ein­satz von drift­re­du­zie­ren­den Dü­sen min­des­tens 50 Pro­zent der Drift re­du­ziert wird.

6 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2024 aus­ge­rich­tet.190

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

190 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art 82a191

191 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

2. Abschnitt: Beitrag für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen 192192193

192 Ursprünglich: 5. Abschnitt. Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

193 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 82b Beitrag

1 Der Bei­trag für die stick­stoffre­du­zier­te Pha­sen­füt­te­rung von Schwei­nen wird pro GVE nach Zif­fer 7 des An­hangs der LBV194 aus­ge­rich­tet.

2 Die Bei­trä­ge wer­den bis 2026 aus­ge­rich­tet.195

194 SR 910.91

195 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 82c Voraussetzungen und Auflagen 196

1 Die Fut­ter­ra­ti­on muss einen an den Be­darf der Tie­re an­ge­pass­ten Nähr­wert auf­wei­sen. Die ge­sam­ten Fut­ter­ra­tio­nen al­ler auf dem Be­trieb ge­hal­te­nen Schwei­ne dür­fen den nach An­hang 6a Zif­fern 2 und 3 fest­ge­leg­ten be­triebss­pe­zi­fi­schen Grenz­wert an Roh­pro­te­in in Gramm pro Me­ga­joule ver­dau­li­che Ener­gie Schwein (g/MJ VES) nicht über­schrei­ten.

2 In der Schwei­ne­mast müs­sen wäh­rend der Mast­dau­er min­des­tens zwei Fut­ter­ra­tio­nen mit un­ter­schied­li­chem Ge­halt an Roh­pro­te­in in g/MJ VES ein­ge­setzt wer­den. Die in der End­mast­pha­se ein­ge­setz­te Fut­ter­ra­ti­on muss, be­zo­gen auf die Tro­cken­sub­stanz, min­des­tens 30 Pro­zent der wäh­rend der Mast­dau­er ein­ge­setz­ten Fut­ter­mit­tel aus­ma­chen.

3 Der zur Be­rech­nung des Grenz­werts mass­ge­ben­de Be­stand an Schwei­nen wird nach An­hang 6a Zif­fer 1 er­mit­telt.

4 Die Auf­zeich­nun­gen zu Füt­te­rung und Fut­ter­mit­teln und die Über­prü­fung der Ein­hal­tung des Grenz­werts rich­ten sich nach An­hang 6a Zif­fern 4 und 5.

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 82d82g197

197 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

6a. Kapitel: Koordination mit Ressourcenprogrammen nach den Artikeln 77aund 77b LwG198

198 Ursprünglich 8. Kapitel. Eingefügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Art. 82h

So­lan­ge ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin Bei­trä­ge im Rah­men ei­nes Res­sour­cen­pro­gramms nach den Ar­ti­keln 77a und 77b LwG er­hält, wer­den für die­sel­be Mass­nah­me kei­ne Pro­duk­ti­ons­sys­tem- und kei­ne Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge aus­ge­rich­tet.

7. Kapitel: Beitragsansätze und beitragsberechtigte Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen

Art. 83

1 Die An­sät­ze für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a–f sind in An­hang 7 fest­ge­legt.

2 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben sind für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fern 1–5 und b–g be­rech­tigt. Aus­ge­nom­men sind die Bei­trä­ge für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be o.

3 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­ben sind für die Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fer 6 und d und für Bei­trä­ge für Flä­chen nach Ar­ti­kel 55 Ab­satz 1 Buch­sta­be o be­rech­tigt.

8. Kapitel: Übergangsbeitrag

1. Abschnitt: Beitragsberechtigung und Festsetzung des Beitrags

Art. 84 Beitragsberechtigung

Der Über­gangs­bei­trag wird Be­trie­ben aus­ge­rich­tet, die seit dem 2. Mai 2013 un­un­ter­bro­chen be­wirt­schaf­tet wer­den.

Art. 85 Beitrag

Der Über­gangs­bei­trag be­rech­net sich nach dem für den Be­trieb fest­ge­leg­ten Ba­sis­wert nach Ar­ti­kel 86 mul­ti­pli­ziert mit dem Fak­tor nach Ar­ti­kel 87.

Art. 86 Basiswert

1 Der Ba­sis­wert wird ein­ma­lig für je­den Be­trieb fest­ge­legt. Er ent­spricht der Dif­fe­renz zwi­schen den all­ge­mei­nen Di­rekt­zah­lun­gen vor dem Sys­tem­wech­sel und den Kul­tur­land­schafts- und Ver­sor­gungs­i­cher­heits­bei­trä­gen, mit Aus­nah­me des Söm­me­rungs­bei­trags, nach die­ser Ver­ord­nung.

2 Für die Be­stim­mung der all­ge­mei­nen Di­rekt­zah­lun­gen vor dem Sys­tem­wech­sel wer­den die Jah­re 2011–2013 her­an­ge­zo­gen. Es wer­den die all­ge­mei­ne Di­rekt­zah­lun­gen des­je­ni­gen Jah­res be­rück­sich­tigt, in dem der Be­trieb die höchs­ten all­ge­mei­nen Di­rekt­zah­lun­gen er­hal­ten hat. Die Ab­stu­fung der Bei­trä­ge nach Flä­che und Tier­zahl wird be­rück­sich­tigt.

3 Für die Be­stim­mung der Kul­tur­land­schafts- und Ver­sor­gungs­i­cher­heits­bei­trä­ge wer­den die zu Bei­trä­gen be­rech­ti­gen­den Flä­chen und die Tier­be­stän­de des Be­triebs des nach Ab­satz 2 mass­ge­ben­den Jah­res so­wie die 2014 gel­ten­den Bei­trags­an­sät­ze nach An­hang 7 be­rück­sich­tigt.

4 Die Ver­sor­gungs­si­cher­heits­bei­trä­ge wer­den un­ab­hän­gig da­von an­ge­rech­net, ob der Min­dest­tier­be­satz nach Ar­ti­kel 51 er­reicht wur­de.

Art. 87 Faktor

1 Der Fak­tor be­rech­net sich auf­grund der Sum­me der Ba­sis­wer­te al­ler Be­trie­be und der für die Di­rekt­zah­lung zur Ver­fü­gung ste­hen­den Mit­tel ab­züg­lich der Aus­ga­ben für die Bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 71–76, 77a und 77b LwG und nach Ar­ti­kel 62a des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 1991199.

2 Das BLW legt den Fak­tor fest.

2. Abschnitt: Festsetzung des Beitrags bei Betriebsänderungen

Art. 88 Bewirtschafterwechsel

Über­nimmt ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin einen Be­trieb, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund des bis­he­ri­gen Ba­sis­wer­tes be­rech­net.

Art. 89 Übernahme eines weiteren Betriebs oder von Betriebsteilen

1 Über­nimmt der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs zu­sätz­lich einen wei­te­ren Be­trieb, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund des hö­he­ren der bei­den Ba­sis­wer­te be­rech­net.

2 Über­nimmt der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs zu­sätz­lich nur Tei­le ei­nes Be­triebs, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund des bis­he­ri­gen Ba­sis­wer­tes des ei­ge­nen Be­triebs be­rech­net.

Art. 90 Zusammenschluss mehrerer Betriebe

Grün­den die Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen meh­re­rer Be­trie­be ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft oder schlies­sen sie ih­re Be­trie­be zu ei­nem ein­zi­gen Be­trieb zu­sam­men, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund der Ba­sis­wer­te der be­tei­lig­ten Be­trie­be be­rech­net, so­fern die Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen wei­ter­hin als Mit­be­wirt­schaf­ter und Mit­be­wirt­schaf­te­rin­nen in der Be­triebs­ge­mein­schaft oder auf dem Be­trieb tä­tig sind. Die Ba­sis­wer­te der be­tei­lig­ten Be­trie­be wer­den zu­sam­men­ge­zählt.

Art. 91 Betriebsteilung

1 Wird ein Be­trieb oder ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft ge­teilt, so wird für je­den neu ent­stan­de­nen und an­er­kann­ten Be­trieb ein Über­gangs­bei­trag aus­ge­rich­tet. Der Ba­sis­wert des Be­triebs oder der Be­triebs­ge­mein­schaft wird im Ver­hält­nis zur Flä­che der neu an­er­kann­ten Be­trie­be auf­ge­teilt.

2 Wird ei­ne Be­triebs­ge­mein­schaft oder ein zu­sam­men­ge­schlos­se­ner Be­trieb ge­teilt, die oder der vor der Auf­tei­lung we­ni­ger als fünf Jah­re be­stand, so wird der Über­gangs­bei­trag auf­grund der ein­ge­brach­ten Be­trie­be auf­ge­teilt.

Art. 92 Ausstieg eines Mitbewirtschafters oder einer Mitbewirtschafterin

Steigt ein Mit­be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Mit­be­wirt­schaf­te­rin ei­ner Be­triebs­ge­mein­schaft oder ei­nes zu­sam­men­ge­schlos­se­nen Be­triebs aus der Be­wirt­schaf­tung aus, so bleibt der Ba­sis­wert in bis­he­ri­ger Hö­he er­hal­ten, wenn er oder sie zu­vor min­des­tens fünf Jah­re Mit­be­wirt­schaf­ter oder Mit­be­wirt­schaf­te­rin war. An­sons­ten re­du­ziert sich der Ba­sis­wert an­teils­mäs­sig zur Per­so­nen­zahl.

Art. 93 Grössere strukturelle Änderungen

Re­du­zie­ren sich bei ei­nem Be­trieb die SAK um 50 oder mehr Pro­zent, so wird der Über­gangs­bei­trag im glei­chen Um­fang re­du­ziert. Als Grund­la­ge gel­ten die SAK des Jah­res, das für die Be­rech­nung des Ba­sis­wer­tes nach Ar­ti­kel 86 Ab­satz 2 ver­wen­det wur­de.

3. Abschnitt: Begrenzung des Übergangsbeitrags

Art. 94 Begrenzung des Übergangsbeitrags aufgrund des massgebenden Einkommens

1 Der Über­gangs­bei­trag wird ab ei­nem mass­ge­ben­den Ein­kom­men von 80 000 Fran­ken ge­kürzt. Mass­ge­bend ist das steu­er­ba­re Ein­kom­men nach dem Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 1990200 über die di­rek­te Bun­des­steu­er, ver­min­dert um 50 000 Fran­ken für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­ter oder Be­wirt­schaf­te­rin­nen.

2 Die Kür­zung be­trägt 20 Pro­zent der Dif­fe­renz zwi­schen dem mass­ge­ben­den Ein­kom­men des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin und dem Be­trag von 80 000 Fran­ken.

3 Ist ei­ne Per­so­nen­ge­sell­schaft bei­trags­be­rech­tigt, so er­folgt die Kür­zung an­teils­mäs­sig nach den ein­zel­nen Mit­be­wirt­schaf­tern oder Mit­be­wirt­schaf­te­rin­nen.

4 Kei­ne Kür­zung er­folgt bei Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen nach Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 5 und 6.201

200 SR 642.11

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 95 Begrenzung des Übergangsbeitrags aufgrund des massgebenden Vermögens

1 Das mass­ge­ben­de Ver­mö­gen ist das steu­er­ba­re Ver­mö­gen, ver­min­dert um 270 000 Fran­ken pro SAK und um 340 000 Fran­ken für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­ter oder Be­wirt­schaf­te­rin­nen.

2 Der Über­gangs­bei­trag wird ab ei­nem mass­ge­ben­den Ver­mö­gen von 800 000 Fran­ken bis zu ei­nem mass­ge­ben­den Ver­mö­gen von 1 Mil­li­on Fran­ken ge­kürzt. Die Kür­zung be­trägt 10 Pro­zent der Dif­fe­renz zwi­schen dem mass­ge­ben­den Ver­mö­gen des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin und dem Be­trag von 800 000 Fran­ken.

3 Über­steigt das mass­ge­ben­de Ver­mö­gen 1 Mil­li­on Fran­ken, so wird kein Über­gangs­bei­trag aus­ge­rich­tet.

4 Ist ei­ne Per­so­nen­ge­sell­schaft bei­trags­be­rech­tigt, so er­folgt die Kür­zung an­teils­mäs­sig nach den ein­zel­nen Mit­be­wirt­schaf­tern oder Mit­be­wirt­schaf­te­rin­nen.

Art. 96 Veranlagung

Mass­ge­bend sind die Wer­te der letz­ten zwei Steu­er­jah­re, die bis zum En­de des Bei­trags­jah­res rechts­kräf­tig ver­an­lagt wor­den sind. Lie­gen die­se mehr als vier Jah­re zu­rück, so ist auf die pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung ab­zu­stel­len. So­bald die­se rechts­kräf­tig ist, wird der Über­gangs­bei­trag über­prüft. Für den Ab­zug für ver­hei­ra­te­te Be­wirt­schaf­te­rin­nen oder Be­wirt­schaf­ter ist der Zi­vil­stand der be­tref­fen­den Steu­er­jah­re mass­ge­bend.

3. Titel: Verfahren

1. Kapitel: Anmeldung und Einreichung des Gesuchs

Art. 97 Anmeldung für Direktzahlungsarten und den ÖLN

1 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss für die ko­or­di­nier­te Pla­nung der Kon­trol­len nach der Kon­troll­ko­or­di­na­ti­ons­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2018202 (VK­KL) bis spä­tes­tens am 31. Au­gust vor dem Bei­trags­jahr bei der vom Wohn­sitz­kan­ton oder, bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen, bei der vom Sitz­kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de die An­mel­dung ein­rei­chen für:203

a.
den ÖLN;
b.
die Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge;
c.
die Pro­duk­ti­ons­sys­tem­bei­trä­ge;
d.
die Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge.

2 Mit der An­mel­dung muss der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­ne Kon­troll­stel­le nach Ar­ti­kel 7 VK­KL für die Kon­trol­le des ÖLN be­stim­men.204

3 Die Kan­to­ne kön­nen für die An­mel­dun­gen nach Ab­satz 1 spä­te­re An­mel­de­ter­mi­ne fest­le­gen, wenn die ko­or­di­nier­te Pla­nung der Kon­trol­len wei­ter­hin si­cher­ge­stellt ist und die Frist für die Da­ten­über­mitt­lung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 Buch­sta­be c der Ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 2013205 über In­for­ma­ti­ons­sys­te­me im Be­reich der Land­wirt­schaft (IS­LV) ein­ge­hal­ten wird.206

202 SR 910.15

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

204 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

205 SR 919.117.71

206 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 98 Gesuch

1 Di­rekt­zah­lun­gen wer­den nur auf Ge­such hin aus­ge­rich­tet.

2 Das Ge­such muss bei der vom Wohn­sitz­kan­ton oder, bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen, bei der vom Sitz­kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de ein­ge­reicht wer­den durch:

a.
den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Be­triebs nach Ar­ti­kel 6 LBV207 oder ei­ner Be­triebs­ge­mein­schaft nach Ar­ti­kel 10 LBV, der oder die den Be­trieb am 31. Ja­nu­ar be­wirt­schaf­tet;
b.
den Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin ei­nes Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­triebs, der oder die den Be­trieb am 25. Ju­li be­wirt­schaf­tet.

2bis Liegt der Be­trieb, der Söm­me­rungs­be­trieb oder der Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb nicht im Wohn­sitz­kan­ton oder Sitz­kan­ton des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin, so kön­nen die be­tref­fen­den Kan­to­ne ver­ein­ba­ren, dass das Ge­such beim Stand­ort­kan­ton des Be­triebs­zen­trums, des Söm­me­rungs­be­triebs oder des Ge­mein­schafts­wei­de­be­triebs ein­zu­rei­chen ist. Der Stand­ort­kan­ton muss den ge­sam­ten Voll­zug über­neh­men.208

3 Das Ge­such muss ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die Di­rekt­zah­lungs­ar­ten nach Ar­ti­kel 2, für die Bei­trä­ge be­an­tragt wer­den;
b.209
die vor­aus­sicht­li­chen Be­triebs- und Struk­tur­da­ten am 1. Mai ge­mä­ss der IS­LV;
c.
die auf ei­ner Kar­te ein­ge­zeich­ne­ten Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen, mit Aus­nah­me der Hoch­stamm-Fel­dobst­bäu­me und der ein­hei­mi­schen stand­ort­ge­rech­ten Ein­zel­bäu­men und Al­leen; die Kan­to­ne kön­nen ei­ne Er­fas­sung über das geo­gra­fi­sche In­for­ma­ti­ons­sys­tem ver­lan­gen;
d.
bei Bei­trä­gen im Söm­me­rungs­ge­biet:
1.210
die Ka­te­go­rie und die An­zahl der ge­söm­mer­ten La­mas und Al­pa­kas,
2.
das Auf­fuhr­da­tum,
3.
das vor­aus­sicht­li­che Ab­fahrts­da­tum,
4.
Ver­än­de­run­gen bei der nutz­ba­ren Wei­de­flä­che,
5.
die ar­ten­rei­chen Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet;
e.
die er­for­der­li­chen An­ga­ben für die Fest­set­zung der Pro­duk­ti­ons­sys­tem- und der Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge;
f.
Flä­chen­än­de­run­gen, die Adres­se der da­von be­trof­fe­nen Be­trie­be so­wie die bis­he­ri­gen und die neu­en Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen;
g.
die für an­ge­stamm­te Flä­chen in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne für das Vor­jahr er­hal­te­nen Di­rekt­zah­lun­gen der EU.

4 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen von Be­trie­ben mit an­ge­stamm­ten Flä­chen in der aus­län­di­schen Wirt­schafts­zo­ne ha­ben dem Kan­ton auf Ver­lan­gen ei­ne Be­stä­ti­gung der mit der Aus­zah­lung be­auf­trag­ten aus­län­di­schen Amts­stel­le über die aus­ge­rich­te­ten Di­rekt­zah­lun­gen der EU ein­zu­rei­chen.

5 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat im Ge­such und auf den Er­he­bungs­for­mu­la­ren zu be­stä­ti­gen, dass die An­ga­ben kor­rekt sind. Die Be­stä­ti­gung kann mit hand­schrift­li­cher Un­ter­zeich­nung oder mit elek­tro­ni­scher Si­gna­tur nach Vor­ga­be des Kan­tons er­fol­gen.

6 Der Kan­ton be­stimmt:

a.
ob das Ge­such in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch ein­zu­rei­chen ist;
b.211
ob Ge­su­che, die elek­tro­nisch ein­ge­reicht wer­den, mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten elek­tro­ni­schen Si­gna­tur nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be e des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 2016212 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur ver­se­hen wer­den kön­nen.

207 SR 910.91

208 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

209 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

210 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 737).

211 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 9 der V vom 23. Nov. 2016 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4667).

212 SR 943.03

Art. 99 Gesuchstermine und Fristen 213

1 Das Ge­such für Di­rekt­zah­lun­gen, mit Aus­nah­me der Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet und der Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 82, ist bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de zwi­schen dem 15. Ja­nu­ar und dem 15. März ein­zu­rei­chen. Der Kan­ton kann die Frist bei An­pas­sun­gen der In­for­ma­tik­sys­te­me oder in an­de­ren be­son­de­ren Si­tua­tio­nen bis zum 1. Mai ver­län­gern.214

2 Das Ge­such für Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet ist bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de zwi­schen dem 1. Au­gust und dem 30. Sep­tem­ber ein­zu­rei­chen.

3 Der Kan­ton kann in­ner­halb der Fris­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 einen Ge­suchs­ter­min fest­le­gen.

4 Für Ge­su­che um Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 82 legt er einen Ter­min fest.215

5216

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

216 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

Art. 100 Änderungen des Gesuchs 217

1 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de schrift­lich zu mel­den, wenn sich nach der Ge­such­sein­rei­chung her­aus­stellt, dass die An­ga­ben im Ge­such ge­än­dert wer­den müs­sen. Die Mel­dung hat vor den An­pas­sun­gen der Be­wirt­schaf­tung zu er­fol­gen.

2 Nach­träg­li­che Ver­än­de­run­gen der Tier­be­stän­de, der Flä­chen, der An­zahl Bäu­me und der Haupt­kul­tu­ren so­wie Be­wirt­schaf­ter­wech­sel sind bis zum 1. Mai zu mel­den.218

3 Kann der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin die An­for­de­run­gen für Di­rekt­zah­lungs­ar­ten, die er oder sie im Ge­such be­an­tragt hat, nicht er­fül­len, so hat er oder sie dies um­ge­hend der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le zu mel­den. Die Mel­dung wird be­rück­sich­tigt, wenn sie spä­tes­tens er­folgt:

a.
am Tag vor Er­halt der An­kün­di­gung ei­ner Kon­trol­le;
b.
am Tag vor der Kon­trol­le bei un­an­ge­kün­dig­ten Kon­trol­len.219

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

219 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 100a Abmeldung von Massnahmen mit einer bestimmten Verpflichtungsdauer 220

Bei der Än­de­rung von Bei­trags­an­sät­zen für Mass­nah­men mit ei­ner be­stimm­ten Ver­pflich­tungs­dau­er kann der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de bis zum 1. Mai des Bei­trags­jah­res über das vom Kan­ton fest­ge­leg­te Ver­fah­ren mel­den, dass er oder sie ab dem Jahr der Bei­trags­sen­kung auf die wei­te­re Teil­nah­me ver­zich­tet.

220 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

2. Kapitel: Nachweis und Kontrollen

Art. 101 Nachweis

Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die ein Ge­such für be­stimm­te Di­rekt­zah­lungs­ar­ten ein­rei­chen, ha­ben ge­gen­über den Voll­zugs­be­hör­den nach­zu­wei­sen, dass sie die An­for­de­run­gen der be­tref­fen­den Di­rekt­zah­lungs­ar­ten, ein­sch­liess­lich je­ne des ÖLN, auf dem ge­sam­ten Be­trieb er­fül­len be­zie­hungs­wei­se er­füllt ha­ben.

Art. 102 Anforderungen an Kontrollen und Kontrollstellen

1 So­fern die Kon­trol­len und Kon­troll­stel­len nicht in die­ser Ver­ord­nung ge­re­gelt sind, gel­ten die Be­stim­mun­gen der VK­KL221.

2 Tier­schutz­kon­trol­len im Rah­men des ÖLN sind nach den Be­stim­mun­gen der Tier­schutz­ge­setz­ge­bung durch­zu­füh­ren.

3 und 4222

221 SR 910.15

222 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art. 103 Kontrollergebnisse

1 Bei der Be­triebs­kon­trol­le fest­ge­stell­te Män­gel oder falsche An­ga­ben muss die Kon­troll­per­son dem Be­wirt­schaf­ter oder der Be­wirt­schaf­te­rin un­ver­züg­lich mit­tei­len.

2 und 3223

4 Die Kon­troll­stel­le lei­tet die Kon­troll­er­geb­nis­se nach den Be­stim­mun­gen des Zu­sam­men­ar­beits­ver­trags nach Ar­ti­kel 104 Ab­satz 3 wei­ter.

5 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Voll­zugs­be­hör­de über­prüft die Kon­troll­da­ten auf Voll­stän­dig­keit und Qua­li­tät.

6 Sie sorgt da­für, dass die Kon­troll­da­ten ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 6–9 IS­LV224 im zen­tra­len In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 165d LwG er­fasst oder da­hin über­mit­telt wer­den.225

223 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

224 SR 919.117.71

225 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

3. Kapitel: Zuständigkeiten

Art. 104

1 Der Kan­ton prüft die Rich­tig­keit der An­ga­ben nach Ar­ti­kel 98 Ab­sät­ze 3–5 und re­gelt die De­tails zu de­ren Kon­trol­len.

2 Für die Pla­nung, Durch­füh­rung und Do­ku­men­ta­ti­on der auf den Be­trie­ben durch­zu­füh­ren­den Kon­trol­len nach die­ser Ver­ord­nung ist der­je­ni­ge Kan­ton ver­ant­wort­lich, auf des­sen Ge­biet der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin den Wohn­sitz oder ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son den Sitz hat.

3 Der Kan­ton kann die im Zu­sam­men­hang mit den Ab­sät­zen 1 und 2 er­for­der­li­chen Ar­bei­ten de­le­gie­ren. Die Vor­ga­ben der VK­KL226 sind ein­zu­hal­ten. Der Kan­ton re­gelt die Ab­gel­tung der de­le­gier­ten Ar­bei­ten.

4 Er kann Kon­trol­len über die Be­wirt­schaf­tung von Ob­jek­ten in Ver­net­zungs- und Land­schafts­qua­li­täts­pro­jek­ten nicht an die Pro­jekt­trä­ger­schaft de­le­gie­ren.

5 Er über­wacht die Kon­troll­tä­tig­keit der Kon­troll­stel­len in sei­nem Kan­tons­ge­biet stich­pro­ben­mäs­sig.

6227

226 SR 910.15

227 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

4. Kapitel: Verwaltungssanktionen

Art. 105 Kürzung und Verweigerung der Beiträge 228

1 Die Kan­to­ne kür­zen oder ver­wei­gern die Bei­trä­ge ge­mä­ss An­hang 8.

2229

228 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

229 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Art. 106 Höhere Gewalt

1 Wer­den auf­grund hö­he­rer Ge­walt An­for­de­run­gen des ÖLN so­wie der Di­rekt­zah­lungs­ar­ten nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fer 6 und c–f nicht er­füllt, so kann der Kan­ton auf die Kür­zung oder Ver­wei­ge­rung der Bei­trä­ge ver­zich­ten.

2 Als hö­he­re Ge­walt gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
der Tod des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin;
b.
die Ent­eig­nung ei­nes grös­se­ren Teils der Be­triebs­flä­che, wenn die Ent­eig­nung bei Ein­rei­chung des Bei­trags­ge­suchs nicht vor­her­seh­bar war;
c.
die Zer­stö­rung von Stall­ge­bäu­den des Be­triebs;
d.
ei­ne schwer­wie­gen­de Na­tur­ka­ta­stro­phe oder ei­ne Ka­ta­stro­phe, de­ren Ur­sa­che nicht im Ein­fluss­be­reich des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin liegt und die auf der Be­triebs­flä­che grös­se­re Schä­den an­rich­tet;
e.
Seu­chen, die den ge­sam­ten Tier­be­stand des Be­triebs oder Tei­le da­von be­fal­len;
f.
schwer­wie­gen­de Schä­den an den Kul­tu­ren durch Krank­hei­ten oder Schäd­lin­ge;
g.
aus­ser­or­dent­li­che me­teo­ro­lo­gi­sche Vor­komm­nis­se wie Star­knie­der­schlä­ge, Dür­re, Frost, Ha­gel­schlä­ge oder we­sent­li­che Ab­wei­chun­gen von lang­jäh­ri­gen Mit­tel­wer­ten.

3 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin muss Fäl­le hö­he­rer Ge­walt in­ner­halb von zehn Ta­gen nach Be­kannt­wer­den der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de schrift­lich mel­den und der Mel­dung die ent­spre­chen­den Be­wei­se bei­le­gen.

4 Die Kan­to­ne re­geln das Ver­fah­ren.

Art. 107 Verzicht auf Kürzung und Verweigerung der Beiträge

1 Wer­den bei der Über­nah­me von Söm­me­rungs­flä­chen im Rah­men ei­ner Alp- oder Gü­ter­zu­sam­men­le­gung An­for­de­run­gen der Di­rekt­zah­lungs­ar­ten nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fer 6, c und d nicht er­füllt, so kann der Kan­ton auf die Kür­zung oder Ver­wei­ge­rung der Bei­trä­ge ver­zich­ten.

2 Kön­nen auf­grund seu­chen­po­li­zei­li­cher Vor­schrif­ten ein­zel­ne An­for­de­run­gen für Tier­wohl­bei­trä­ge nicht er­füllt wer­den, so wer­den die Bei­trä­ge we­der ge­kürzt noch ver­wei­gert.

3 Kön­nen auf­grund von an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Ein­schlep­pung und Ver­brei­tung von Qua­ran­tä­ne­or­ga­nis­men und an­de­ren be­son­ders ge­fähr­li­chen Schad­or­ga­nis­men ge­stützt auf die Pflan­zen­ge­sund­heits­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2018230 An­for­de­run­gen des ÖLN so­wie der Di­rekt­zah­lungs­ar­ten nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a Zif­fer 6 und c–f nicht er­füllt wer­den, so wer­den die Bei­trä­ge we­der ge­kürzt noch ver­wei­gert.231

230 SR 916.20

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 737).

Art. 107a Verzicht auf Anpassung des Sömmerungs-, Biodiversitäts- und Landschaftsqualitätsbeitrags bei vorzeitiger Abalpung aufgrund von Grossraubtieren 232

1 Wer­den Söm­me­rungs- und Ge­mein­schafts­wei­de­be­trie­be auf­grund ei­ner Ge­fähr­dung der Nutz­tie­re durch Gross­raub­tie­re vor­zei­tig ab­ge­alpt, so kann der Kan­ton:

a.
auf ei­ne An­pas­sung des Söm­me­rungs­bei­trags nach Ar­ti­kel 49 Ab­satz 2 Buch­sta­be c ver­zich­ten;
b.
den Biodi­ver­si­täts­bei­trag nach An­hang 7 Zif­fer 3.1.1 Zif­fer 12 so­wie den Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag nach An­hang 7 Zif­fer 4.1 Buch­sta­be b in der vol­len Hö­he der aus­be­zahl­ten Bei­trä­ge des Vor­jah­res aus­rich­ten, auch wenn die Be­sto­s­sung den Nor­mal­be­satz un­ter­schrei­tet.

2 Nach der erst­ma­li­gen Be­wil­li­gung des Ver­zichts auf die An­pas­sung der Bei­trä­ge kann der Kan­ton in den nach­fol­gen­den vier Jah­ren auf der­sel­ben Alp höchs­tens ein wei­te­res Mal auf die An­pas­sung der Bei­trä­ge ver­zich­ten.

3 Der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin hat das Ge­such auf Ver­zicht der An­pas­sung der Bei­trä­ge bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­de ein­zu­rei­chen. Die­se be­rück­sich­tigt bei der Be­ur­tei­lung der Ge­su­che die zu­mut­ba­ren Schutz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 10quin­quies der Jagd­ver­ord­nung vom 29. Fe­bru­ar 1988233 und be­zieht die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Fach­per­so­nen für den Her­den­schutz und die Jagd ein. Die Kan­to­ne re­geln das Ver­fah­ren.

4 Die Kan­to­ne mel­den dem BLW je­weils En­de No­vem­ber die Ge­su­che für vor­zei­ti­ge Abal­pun­gen auf­grund von Gross­raub­tie­ren. Das BLW be­stimmt Form und In­hal­te der Mel­dung.

232 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2022 737).

233 SR 922.01

5. Kapitel: Festsetzung der Beiträge, Abrechnung und Auszahlung

Art. 108 Festsetzung der Beiträge

1 Der Kan­ton über­prüft die Bei­trags­be­rech­ti­gung und setzt die Bei­trä­ge auf­grund der er­ho­be­nen Da­ten fest.

2234

3 Der Kan­ton be­rück­sich­tigt für Kür­zun­gen nach Ar­ti­kel 105 al­le vom 1. Ja­nu­ar bis zum 31. De­zem­ber fest­ge­stell­ten Män­gel. Er kann die Kür­zun­gen im fol­gen­den Bei­trags­jahr vor­neh­men, wenn die Män­gel nach dem 1. Sep­tem­ber fest­ge­stellt wur­den.235

4 Der Kan­ton er­fasst die An­ga­ben zu Be­trieb, Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, Flä­chen und Tier­be­stän­den zwi­schen dem 15. Ja­nu­ar und 28. Fe­bru­ar. Bei den Tier­be­stän­den ist zu­sätz­lich zum mass­ge­ben­den Be­stand der Be­stand am 1. Ja­nu­ar zu er­fas­sen. Die Kan­to­ne er­fas­sen Än­de­run­gen bis zum 1. Mai.

234 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

235 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 682).

Art. 109 Auszahlung der Beiträge an die Bewirtschafter und Bewirtschafterinnen

1 Der Kan­ton kann den Be­wirt­schaf­tern und Be­wirt­schaf­te­rin­nen Mit­te Jahr ei­ne Akon­to­zah­lung aus­rich­ten.

2 Bis zum 10. No­vem­ber des Bei­trags­jah­res zahlt er die Bei­trä­ge, mit Aus­nah­me der Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet und des Über­gangs­bei­trags, aus.

3 Bis zum 20. De­zem­ber des Bei­trags­jah­res zahlt er die Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet und den Über­gangs­bei­trag aus.

4 Bei­trä­ge, die nicht zu­ge­stellt wer­den kön­nen, ver­fal­len nach fünf Jah­ren. Der Kan­ton muss sie dem BLW zu­rück­er­stat­ten.

5 Die Söm­me­rungs­bei­trä­ge, die Bei­trä­ge für ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet und der Land­schafts­qua­li­täts­bei­trag im Söm­me­rungs­ge­biet kön­nen an die Al­p­kor­po­ra­ti­on oder Al­p­ge­nos­sen­schaft aus­be­zahlt wer­den, wenn so ei­ne we­sent­li­che ad­mi­nis­tra­ti­ve Ver­ein­fa­chung er­reicht wird. Ist ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaft, na­ment­lich ei­ne Ge­mein­de oder Bür­ger­ge­mein­de, bei­trags­be­rech­tigt, so muss die­se den Tier­hal­ter und den Tier­hal­te­rin­nen mit den ent­spre­chen­den Söm­me­rungs­rech­ten min­des­tens 80 Pro­zent des Bei­trags aus­zah­len.

Art. 109a Abzug bei der Auszahlung der Beiträge 236

Der Be­trag, der für die Di­rekt­zah­lun­gen nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­ben a, b, c Zif­fer 1, e und f aus­zu­rich­ten ist, wird bei der Aus­zah­lung im Jahr 2025 um 1,7 Pro­zent re­du­ziert.

236 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Art. 110 Überweisung der Beiträge an den Kanton

1 Zur Aus­zah­lung der Akon­to­zah­lung kann der Kan­ton vom BLW einen Vor­schuss in fol­gen­der Hö­he ver­lan­gen:

a.
ma­xi­mal 50 Pro­zent des Vor­jah­res­be­trags mit Aus­nah­me der Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet; oder
b.
ma­xi­mal 60 Pro­zent des Ge­samt­be­trags der Bei­trä­ge, mit Aus­nah­me des Über­gangs­bei­trags und der Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet.

2 Der Kan­ton be­rech­net die Bei­trä­ge oh­ne die Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet und den Über­gangs­bei­trag spä­tes­tens am 10. Ok­to­ber. Er for­dert den ent­spre­chen­den Ge­samt­be­trag bis zum 15. Ok­to­ber mit An­ga­be der ein­zel­nen Bei­trags­ar­ten beim BLW an. Nach­be­ar­bei­tun­gen sind bis spä­tes­tens am 20. No­vem­ber mög­lich.

3 Der Kan­ton be­rech­net die Bei­trä­ge im Söm­me­rungs­ge­biet und den Über­gangs­bei­trag so­wie die Bei­trä­ge aus Nach­be­ar­bei­tun­gen nach Ab­satz 2 spä­tes­tens am 20. No­vem­ber. Er for­dert den ent­spre­chen­den Ge­samt­be­trag bis zum 25. No­vem­ber mit An­ga­be der ein­zel­nen Bei­trags­ar­ten beim BLW an.

4 Er lie­fert dem BLW bis zum 31. De­zem­ber die elek­tro­ni­schen Aus­zah­lungs­da­ten über al­le Di­rekt­zah­lungs­ar­ten. Die­se müs­sen mit den Be­trä­gen nach Ab­satz 3 über­ein­stim­men.

5 Das BLW kon­trol­liert die Aus­zah­lungs­lis­ten des Kan­tons und über­weist die­sem den Ge­samt­be­trag.

4. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 111 Eröffnung von Verfügungen

1 Die Kan­to­ne ha­ben dem BLW Bei­trags­ver­fü­gun­gen nur auf Ver­lan­gen zu­zu­stel­len.

2 Sie er­öff­nen dem BLW die Be­schwer­de­ent­schei­de.

Art. 112 Vollzug

1 Das BLW voll­zieht die­se Ver­ord­nung, so­weit nicht die Kan­to­ne da­mit be­auf­tragt sind.

2 Es zieht da­für, so­weit nö­tig, an­de­re in­ter­es­sier­te Bun­de­säm­ter bei.

3 Es be­auf­sich­tigt den Voll­zug in den Kan­to­nen und zieht da­für, so­weit nö­tig, an­de­re Bun­de­säm­ter und Stel­len bei.

4 Es kann Vor­ga­ben zur Aus­ge­stal­tung der Kon­troll­do­ku­men­te und Auf­zeich­nun­gen ma­chen.

Art. 113 Erfassung der Geodaten

Die Kan­to­ne er­fas­sen die Flä­chen und de­ren Nut­zung so­wie die üb­ri­gen not­wen­di­gen Ob­jek­te für die Be­rech­nung der Di­rekt­zah­lun­gen pro Be­trieb ab dem Zeit­punkt der Um­set­zung der Geo­da­ten­mo­del­le nach der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 2008237, spä­tes­tens je­doch ab dem 1. Ju­ni 2017 in den kan­to­na­len geo­gra­fi­schen In­for­ma­ti­ons­sys­te­men.

Art. 114 Beitragsberechnungsservice

1 Das BLW stellt den Kan­to­nen einen zen­tra­len elek­tro­ni­schen Web-Ser­vice zur Be­rech­nung der Di­rekt­zah­lun­gen pro Be­trieb zur Ver­fü­gung.

2 Es re­gelt die tech­ni­sche und die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Aus­ge­stal­tung der Ser­vice-Nut­zung durch die Kan­to­ne.

Art. 115 Übergangsbestimmungen

1 Im Jahr 2014 gel­ten die Be­stim­mun­gen der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998238 für die Ge­suchs- und An­mel­de­ter­mi­ne so­wie für die Be­mes­sungs­pe­ri­oden zur Fest­le­gung der mass­ge­ben­den Tier­be­stän­de. Für an­de­re rau­fut­ter­ver­zeh­ren­de Nutz­tie­re als Tie­re der Rin­der­gat­tung wer­den die mass­ge­ben­den Be­stän­de auf­grund der in den letz­ten 12 Mo­na­ten vor dem 2. Mai durch­schnitt­lich auf dem Be­trieb ge­hal­te­nen Tie­re fest­ge­legt.

2 Für Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die von 2007–2013 wäh­rend min­des­tens drei Jah­ren Di­rekt­zah­lun­gen er­hal­ten ha­ben, gilt die An­for­de­rung an die land­wirt­schaft­li­che Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 4 als er­füllt.

3 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die bis zum 31. De­zem­ber 2013 die land­wirt­schaft­li­che Wei­ter­bil­dung nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Buch­sta­be a der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998 be­gon­nen ha­ben, er­hal­ten Di­rekt­zah­lun­gen, so­fern sie die­se Wei­ter­bil­dung in­ner­halb von zwei Jah­ren nach der Über­nah­me des Be­triebs er­folg­reich ab­sch­lies­sen.

4 Bei Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten, die im Jahr 2013 Bei­trä­ge nach der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998 er­hal­ten ha­ben, ist bis En­de 2015 das Al­ter des jüngs­ten Be­wirt­schaf­ters oder der jüngs­ten Be­wirt­schaf­te­rin mass­ge­bend.

5 Kei­ne Hang­bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 43 und 44 wer­den bis zum 31. De­zem­ber 2016 in der Tal­zo­ne aus­ge­rich­tet. Flä­chen mit mehr als 50 Pro­zent Hang­nei­gung wer­den bis zum 31. De­zem­ber 2016 in die Nei­gungs­ka­te­go­rie nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 1 Buch­sta­be b ein­ge­teilt und er­hal­ten die ent­spre­chen­den Bei­trä­ge.

6 Für Flä­chen und Bäu­me nach Ar­ti­kel 55, die bis zum Stich­tag im Jahr 2013 an­ge­mel­det wur­den, und für re­gio­na­le Ver­net­zungs­pro­jek­te nach Ar­ti­kel 61, die bis En­de 2013 vom Kan­ton ge­neh­migt wur­den, gel­ten wäh­rend der lau­fen­den Pro­jekt­dau­er die bis­he­ri­gen An­for­de­run­gen. Der Kan­ton kann für sol­che Ver­net­zungs­pro­jek­te ei­ne kür­ze­re Pro­jekt­dau­er fest­le­gen. Für Nuss­bäu­me der Qua­li­täts­stu­fe II wer­den vom Bund bis zum Ab­lauf der Ver­pflich­tungs­dau­er 30 Fran­ken aus­ge­rich­tet.

7239

8 Die Kan­to­ne pas­sen die kan­to­na­len An­for­de­run­gen für die Ver­net­zung nach Ar­ti­kel 62 Ab­satz 2 an die Be­stim­mun­gen nach die­ser Ver­ord­nung an und un­ter­brei­ten die­se bis spä­tes­tens 30. Sep­tem­ber 2014 dem BLW zur Ge­neh­mi­gung. Ver­net­zungs­pro­jek­te, die die Kan­to­ne 2014 ge­neh­mi­gen oder ver­län­gern, müs­sen den bis­he­ri­gen kan­to­na­len An­for­de­run­gen ent­spre­chen. Für die Pro­jekt­dau­er gel­ten die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung.

9 Für Land­schafts­qua­li­täts­pro­jek­te nach Ar­ti­kel 64, de­ren Um­set­zungs­pe­ri­ode 2014 be­gin­nen soll, sind der Pro­jekt­be­richt und das Ge­such um Um­set­zung dem BLW bis zum 31. Ja­nu­ar 2014 ein­zu­rei­chen.

10240

11 Der Nach­weis zur Er­fül­lung des ÖLN rich­tet sich im Jahr 2014 nach den Be­stim­mun­gen der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998, mit Aus­nah­me der Be­stim­mung nach Zif­fer 2.1 Ab­satz 1 des An­hangs; statt die­ser müs­sen die An­for­de­run­gen nach An­hang 1 Zif­fern 2.1.1 und 2.1.3 der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung er­füllt sein.

12 Die An­mel­dung für Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge (Art. 77–82), für Pro­duk­ti­ons­sys­tem­bei­trä­ge für die gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on (Art. 70) und für Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge für die Ufer­wie­se ent­lang von Fliess­ge­wäs­sern (Art. 55 Abs. 1 Bst. g) muss für das Bei­trags­jahr 2014 zu­sam­men mit dem Ge­such er­fol­gen. Die An­mel­dung für Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge für ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet (Art. 55 Abs. 1 Bst. o) muss für das Bei­trags­jahr 2014 bis zum 31. Mai er­fol­gen.

13 Bei ei­ner An­mel­dung für den Bei­trag für gras­land­ba­sier­te Milch- und Fleisch­pro­duk­ti­on im Jahr 2014 ist die ers­te Grund­kon­trol­le bis En­de 2016 durch­zu­füh­ren.

14 Bei ei­ner An­mel­dung für Bei­trä­ge für ar­ten­rei­che Grün- und Streu­e­flä­chen im Söm­me­rungs­ge­biet im Jahr 2014 ist die ers­te Grund­kon­trol­le bis En­de 2016 durch­zu­füh­ren.

15 Min­des­tens 25 Pro­zent der im Jahr 2014 ein­ge­reich­ten An­mel­dun­gen für Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge müs­sen im Jahr 2014 kon­trol­liert wer­den.

16 Bei Dau­er­kul­tu­ren, die am 1. Ja­nu­ar 2008 be­reits be­stan­den, muss die mi­ni­ma­le Brei­te von 3 auf 6 m nach An­hang 1 Zif­fer 9.6 erst nach Ab­lauf der or­dent­li­chen Nut­zungs­dau­er er­höht wer­den.

17 So­lan­ge ein Be­wirt­schaf­ter oder ei­ne Be­wirt­schaf­te­rin, Di­rekt­zah­lun­gen im Rah­men ei­nes Res­sour­cen­pro­gram­mes nach den Ar­ti­keln Ar­ti­kel 77a und 77b LwG er­hält, wer­den für die­sel­be Mass­nah­me kei­ne Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trä­ge nach den Ar­ti­keln 77–81 aus­ge­rich­tet.

238 [AS 1999 229; 2000 1105Art. 20 Ziff. 2; 2001 232, 1310Art. 22 Ziff. 1, 3539; 2003 1998, 5321; 2006 883, 4827; 2007 6117; 2008 3777, 5819; 2009 2575, 6091; 2010 2319, 5855; 2011 2361, 5295, 5297An­hang 2 Ziff. 3, 5453An­hang 2 Ziff. 3; 2013 1729]

239 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

240 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3291).

Art. 115a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
29. Oktober 2014
241

1 Die Bei­trä­ge wer­den für die Jah­re 2015 und 2016 nicht ge­kürzt für:

a.
Män­gel nach An­hang 8 Zif­fer 2.2.6 Buch­sta­be f; an­stel­le der Kür­zung wird ein Ver­weis aus­ge­spro­chen.
b.
Män­gel nach An­hang 8 Zif­fer 2.9.10 Buch­sta­be k, wenn es sich um Tie­re der Rin­der­gat­tung im Al­ter von vier Mo­na­ten bis 160 Ta­ge han­delt.

2 Bei Män­geln nach An­hang 8 Zif­fer 2.7 wer­den 2015 und 2016 höchs­tens 100 Pro­zent der Bei­trä­ge ge­kürzt.

241 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3909).

Art. 115b Übergangsbestimmung zur Änderung vom
28. Oktober 2015
242

Für die Be­rech­nung der li­nea­ren Kor­rek­tur ge­mä­ss Zu­satz­mo­dul 6 und der Im­port/Ex­port-Bi­lanz ge­mä­ss Zu­satz­mo­dul 7 der Suis­se-Bi­lanz, Auf­la­ge 1.8243, kann der Kan­ton für die Jah­re 2015 und 2016 die Re­fe­renz­pe­ri­ode selbst fest­le­gen. Für die Mast­pou­lets ist die Be­rech­nungs­pe­ri­ode das Ka­len­der­jahr.

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

243 Die Zu­satz­mo­du­le 6 und 7 der Suis­se-Bi­lanz sind ab­ruf­bar un­ter un­ter: www.blw.ad­min.ch/de/oe­ko­lo­gi­scher-leis­tungs­nach­weis.

Art. 115c Übergangsbestimmung zur Änderung vom
16. September 2016
244

1 Für die Be­rech­nung der li­nea­ren Kor­rek­tur ge­mä­ss Zu­satz­mo­dul 6 und der Im­port/Ex­port-Bi­lanz ge­mä­ss Zu­satz­mo­dul 7 der Me­tho­de «Suis­se-Bi­lanz» nach An­hang 1 Zif­fer 2.1.1 kann der Kan­ton für die Jah­re 2017 und 2018 die Re­fe­renz­pe­ri­ode selbst fest­le­gen. Für die Mast­pou­lets ist die Be­rech­nungs­pe­ri­ode das Ka­len­der­jahr.

2 Bei fest­ge­stell­ten Män­geln nach An­hang 8 Zif­fer 2.9.10 Buch­sta­be k wer­den die Bei­trä­ge für das Jahr 2017 nicht ge­kürzt, wenn es sich um Tie­re der Rin­der­gat­tung im Al­ter von vier Mo­na­ten bis 160 Ta­gen han­delt.

3 Die Kan­to­ne kön­nen die Flä­chen und de­ren Nut­zung so­wie die üb­ri­gen not­wen­di­gen Ele­men­te für die Be­rech­nung der Di­rekt­zah­lun­gen pro Be­trieb bis und mit dem Bei­trags­jahr 2019 auf­grund ei­ner an­de­ren Me­tho­de als der nach Ar­ti­kel 113 vor­ge­se­he­nen er­fas­sen, so­fern das BLW dies ge­neh­migt. Sie le­gen dem BLW bis zum 31. De­zem­ber 2016 die von ih­nen ge­wähl­te Me­tho­de und den Zeit­plan zur Um­set­zung der Geo­da­ten­mo­del­le nach der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 2008245 zur Ge­neh­mi­gung vor.

4 Die Rei­ni­gung der Feld- und Ge­blä­se­sprit­zen mit ei­ner au­to­ma­ti­schen Sprit­zen­in­nen­rei­ni­gung nach An­hang 1 Zif­fer 6.1.2 ist bis zum Ab­lauf der Aus­rich­tung des Res­sour­cenef­fi­zi­enz­bei­trags nach Ar­ti­kel 82a nicht er­for­der­lich.

5 In den Jah­ren 2018 und 2019 kann der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin bei der vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­ten Stel­le je­weils bis zum 1. Mai, beim Söm­me­rungs- oder Ge­mein­schafts­wei­de­be­trieb bis zum 15. No­vem­ber, schrift­lich oder elek­tro­nisch mel­den, wenn der ef­fek­tiv auf dem Be­trieb ge­hal­te­ne mass­ge­ben­de Be­stand an Tie­ren der Pfer­de­gat­tung von dem nach Ar­ti­kel 36 Ab­sät­ze 2 Buch­sta­be a und 3 er­ho­be­nen Be­stand ab­weicht. Die vom zu­stän­di­gen Kan­ton be­zeich­ne­te Stel­le kor­ri­giert den Be­stand ent­spre­chend der Mel­dung oder stellt ei­ne elek­tro­ni­sche Kor­rek­tur­mög­lich­keit zur Ver­fü­gung.

244 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017, Abs. 5 in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 3291).

245 SR 510.620

Art. 115d Übergangsbestimmung zur Änderung vom
18. Oktober 2017
246

1 Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen, die für das Jahr 2018 frist­ge­recht ein Ge­such um Tier­wohl­bei­trä­ge für Nutz­ge­flü­gel ein­ge­reicht ha­ben, müs­sen die Vor­ga­ben für die of­fe­nen Sei­ten­flä­chen des Aus­senkli­ma­be­reichs nach An­hang 6 Buch­sta­be A Zif­fer 7.8 erst ab 1. Ja­nu­ar 2019 er­fül­len. Für den Aus­senkli­ma­be­reich gel­ten in die­sen Fäl­len die Be­stim­mun­gen nach bis­he­ri­gem Recht.

2 Die An­mel­dung für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be e Zif­fer 2 (für Lu­pi­nen), für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f Zif­fern 5 und 6 so­wie für Bei­trä­ge für Tie­re nach Ar­ti­kel 73 Buch­sta­be h kann für das Bei­trags­jahr 2018 in­ner­halb der Ge­suchs­frist nach Ar­ti­kel 99 Ab­satz 1 er­fol­gen.

3 Für die Kon­trol­le des Bei­trags nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be e Zif­fer 3 im Jahr 2018 gilt das bis­he­ri­ge Recht.

4 Für die Kon­trol­le der Nähr­stoff­bi­lanz nach An­hang 1 Zif­fer 2 im Jahr 2018 gilt das bis­he­ri­ge Recht.

246 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033).

Art. 115e Übergangsbestimmung zur Änderung vom
31. Oktober 2018
247

1 Kann der Zeit­punkt nach An­hang 1 Zif­fer 2.1.12 für den Ab­schluss der li­nea­ren Kor­rek­tur ge­mä­ss Zu­satz­mo­dul 6 und der Im­port/Ex­port-Bi­lanz ge­mä­ss Zu­satz­mo­dul 7 der Me­tho­de «Suis­se-Bi­lanz» auf­grund der Um­stel­lung nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so kann der Kan­ton für das Jahr 2019 die Re­fe­renz­pe­ri­ode selbst fest­le­gen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen im Jahr 2019 die Akon­to­zah­lung nach Ar­ti­kel 110 Ab­satz 1 um 5 Pro­zent er­hö­hen und einen ent­spre­chend hö­he­ren Vor­schuss ver­lan­gen.

3 Für den Bei­trag für die Re­duk­ti­on von Her­bi­zi­den auf der of­fe­nen Acker­flä­che im Bei­trags­jahr 2019 be­rech­ti­gen nur die­je­ni­gen Kul­tu­ren zu Bei­trä­gen, die im 2019 an­ge­sät oder ge­pflanzt wur­den.

4 Die An­mel­dung für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be f Zif­fern 5 (Bio­be­trie­be) und 7 so­wie für Bei­trä­ge für Tie­re nach Ar­ti­kel 75 Ab­satz 2bis kann für das Bei­trags­jahr 2019 in­ner­halb der Ge­suchs­frist nach Ar­ti­kel 99 Ab­satz 1 er­fol­gen.

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4149).

Art.115f Übergangsbestimmung zur Änderung vom
11. November 2020
248

1 Die für den Pflan­zen­schutz ein­ge­setz­ten zapf­wel­len­an­ge­trie­be­nen oder selbst­fah­ren­den Ge­rä­te ge­mä­ss An­hang 1 Zif­fer 6.1, die letzt­mals vor dem 1. Ja­nu­ar 2021 ge­tes­tet wur­den, müs­sen in­ner­halb von vier Ka­len­der­jah­ren er­neut ge­tes­tet wer­den.

2 Bei fest­ge­stell­ten Män­geln nach An­hang 8 Zif­fer 2.2.3 Buch­sta­be c wer­den die Di­rekt­zah­lun­gen für das Jahr 2021 nicht ge­kürzt, wenn es sich um die feh­len­de An­ga­be der Zu­las­sungs­num­mer von Pflan­zen­schutz­mit­teln han­delt.

248 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5449).

Art. 115g Übergangsbestimmung zur Änderung vom
13. April 2022
249

1 Die Bei­trä­ge für den Ver­zicht auf Pflan­zen­schutz­mit­tel (Art. 68–71a) und der Bei­trag für die scho­nen­de Bo­den­be­ar­bei­tung von Haupt­kul­tu­ren auf der Acker­flä­che (Art. 71d) wer­den für die im Herbst 2022 auf der Acker­flä­che an­ge­leg­ten Win­ter­kul­tu­ren aus­ge­rich­tet, wenn die An­for­de­run­gen für die be­tref­fen­den Bei­trä­ge ab der Ern­te der vor­he­ri­gen Haupt­kul­tur ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Bei fest­ge­stell­ten Män­geln nach An­hang 8 Zif­fer 2.2.9a Buch­sta­ben b und c wer­den die Di­rekt­zah­lun­gen für die Jah­re 2023 und 2024 nicht ge­kürzt.250

3 In der Schwei­ne­mast dür­fen Be­trie­be mit stick­stoffre­du­zier­ter Pha­sen­füt­te­rung nach Ar­ti­kel 82c Ab­satz 2 im Jahr 2023 noch Fut­ter­ra­tio­nen ein­set­zen, die wäh­rend der ge­sam­ten Mast­dau­er den glei­chen Ge­halt an Roh­pro­te­in in g/MJ VES auf­wei­sen.

4 Be­trie­be mit mehr als 3 Hekt­aren of­fe­ner Acker­flä­che in der Tal- und Hü­gel­zo­ne müs­sen im Jahr 2024 noch nicht min­des­tens 3,5 Pro­zent der Acker­flä­che in die­sen Zo­nen als Biodi­ver­si­täts­för­der­flä­chen nach Ar­ti­kel 14a Ab­satz 1 aus­wei­sen.251

5 Bei fest­ge­stell­ten Män­geln nach An­hang 8 Zif­fer 2.2.4 Buch­sta­be c wer­den die Di­rekt­zah­lun­gen für das Jahr 2024 nicht ge­kürzt.252

249 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Jan. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2024 42).

252 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Jan. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2024 42).

Art. 115h Übergangsbestimmungen zur Änderung
vom6. November 2024
253

1 Bei fest­ge­stell­ten Män­geln nach An­hang 8 Zif­fer 2.2.9a Buch­sta­be d wer­den die Di­rekt­zah­lun­gen für die Jah­re 2025 und 2026 nicht ge­kürzt.

2254

253 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

254 Noch nicht in Kraft.

Art. 116 Aufhebung anderer Erlasse

Fol­gen­de Ver­ord­nun­gen wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 1998255;
2.
Söm­me­rungs­bei­trags­ver­ord­nung vom 14. No­vem­ber 2007256;
3.
Öko-Qua­li­täts­ver­ord­nung vom 4. April 2001257.

255 [AS 1999 229; 2000 1105Art. 20 Ziff. 2; 2001 232, 1310Art. 22 Ziff. 1, 3539; 2003 1998, 5321; 2006 883, 4827; 2007 6117; 2008 3777, 5819; 2009 2575, 6091; 2010 2319, 5855; 2011 2361, 5295, 5297An­hang 2 Ziff. 3, 5453An­hang 2 Ziff. 3; 2013 1729]

256 [AS 2007 6139; 2009 2575Ziff. II 1; 2010 2321, 5855Ziff. II 1; 2011 5297An­hang 2 Ziff. 4, 5453An­hang 2 Ziff. II 4]

257 [AS 2001 1310; 2003 4871; 2007 6157; 2009 6313; 2010 5855Ziff. II 3]

Art. 117 Änderung anderer Erlasse

Die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wird in An­hang 9 ge­re­gelt.

Art. 118 Inkrafttreten

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3 am 1. Ja­nu­ar 2014 in Kraft.

2258

3 Ar­ti­kel 43 Ab­satz 1 Buch­sta­be c so­wie An­hang 7 Zif­fer 1.2.1 Buch­sta­be c tre­ten am 1. Ja­nu­ar 2017 in Kraft.

258 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4497).

Anhang 1 259

259 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909), Ziff. II der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497), vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291), Ziff. II Abs. 1 der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033), Ziff. II der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149), vom 11. Nov. 2020 (AS 2020 5449), Ziff. I der V des BLW vom 5. Okt. 2022 (AS 2022 652), Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264), Ziff. II der V vom 2. Nov. 2022 (AS 2022 737), Ziff. II Abs. 1 der V vom 1. Nov. 2023 (AS 2023 743) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025, Ziff. 2.1.3 bis zum 31. Dez. 2026 (AS 2024 686).

Ökologischer Leistungsnachweis

1 Aufzeichnungen

2 Ausgeglichene Düngerbilanz

2.1 Nährstoffbilanz

2.2 Bodenuntersuchungen

3 Anrechenbare und nicht beitragsberechtigte Biodiversitätsförderflächen

3.1 Allgemeine Bestimmungen

3.2 Besondere Voraussetzungen und Auflagen für anrechenbare Biodiversitätsförderflächen

3.2.1 Wassergraben, Tümpel, Teich

3.2.2 Ruderalflächen, Steinhaufen und -wälle

3.2.3 Trockenmauern

4 Geregelte Fruchtfolge

4.1 Anzahl Kulturen

4.2 Maximaler Anteil der Hauptkulturen

4.3 Regelung der Anbaupause

5 Geeigneter Bodenschutz

5.1 Erosionsschutz

6 Auswahl und gezielte Anwendung von Pflanzenschutzmitteln

6.1 Verbot der Anwendung

6.1a Allgemeine Bestimmungen zur Anwendung

6.2 Vorschriften für den Acker- und Futterbau

6.3 Sonderbewilligungen

7 Ausnahmen für die Produktion von Saat- und Pflanzgut

8 Anforderungen an ÖLN-Regelungen von nationalen Fach- und Vollzugsorganisationen

8.1 ÖLN-Regelungen für die Spezialkulturen

8.2 Weitere ÖLN-Regelungen

9 Pufferstreifen

Anhang 2 271

271 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291), vom 2. Nov. 2022 (AS 2022 737), vom 3. Nov. 2021 (AS 2021 682), Ziff. II Abs. 1 der V vom 1. Nov. 2023 (AS 2023 743) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Besondere Bestimmungen für die Sömmerung und das Sömmerungsgebiet

1 Flächen, die nicht beweidet werden dürfen

2 Bewirtschaftungsplan

3 Höchstbesatz für Schafweiden

4 Weidesysteme für Schafe

4.1 Ständige Behirtung

4.2 Umtriebsweide

4.2a …

4.3 Übrige Weiden

Anhang 3

Kriterien für die Ausscheidung von Terassenlagen bei Rebflächen

Anhang 4 272

272 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909), Ziff. II der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497), vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291), Ziff. II Abs. 1 der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033), Ziff. II der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149), vom 3. Nov. 2021 (AS 2021 682), Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264), Ziff. II der V vom 2. Nov. 2022 (AS 2022 737), Ziff. II Abs. 1 der V vom 1. Nov. 2023 (AS 2023 743) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Voraussetzungen für Biodiversitätsförderflächen

A Biodiversitätsförderflächen

1 Extensiv genutzte Wiesen

1.1 Qualitätsstufe I

1.2 Qualitätsstufe II

2 Wenig intensiv genutzte Wiesen

2.1 Qualitätsstufe I

2.2 Qualitätsstufe II

3 Extensiv genutzte Weiden

3.1 Qualitätsstufe I

3.2 Qualitätsstufe II

4 Waldweiden (Wytweiden)

4.1 Qualitätsstufe I

4.2 Qualitätsstufe II

5 Streueflächen

5.1 Qualitätsstufe I

5.2 Qualitätsstufe II

6 Hecken, Feld- und Ufergehölze

6.1 Qualitätsstufe I

6.2 Qualitätsstufe II

7 Uferwiese

7.1 Qualitätsstufe I

8 Buntbrachen

8.1 Qualitätsstufe I

9 Rotationsbrachen

9.1 Qualitätsstufe I

10 Ackerschonstreifen

10.1 Qualitätsstufe I

11 Saum auf Ackerfläche

11.1 Qualitätsstufe I

12 Hochstamm-Feldobstbäume

12.1 Qualitätsstufe I

12.2 Qualitätsstufe II

13 Einheimische standortgerechte Einzelbäume und Alleen

13.1 Qualitätsstufe I

14 Rebflächen mit natürlicher Artenvielfalt

14.1 Qualitätsstufe I

14.2 Qualitätsstufe II

15 Artenreiche Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet

15.1 Qualitätsstufe II

16 Regionsspezifische Biodiversitätsförderflächen

16.1 Qualitätsstufe I

B Vernetzung

1 Ausgangszustand

2 Definition der Ziele

3 Soll-Zustand

4 Umsetzung

5 Weiterführung von Vernetzungsprojekten

Anhang 4a 278

278 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 1. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 743).

Geeignete Saatmischungen für Biodiversitätsförderflächen und Nützlingsstreifen

A Kriterien für die Beurteilung von Saatmischungen für Biodiversitätsförderflächen und Nützlingsstreifen

1. Ökologischer und agronomischer Nutzen:

2. Risiken:

3. Methodik:

B Für Biodiversitätsförderflächen und Nützlingsstreifen geeignete Saatmischungen

Anhang 5 281

281 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909), Ziff. II der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497), vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291), Ziff. II Abs. 1 der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033), Ziff. II der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149), vom 11. Nov. 2020 (AS 2020 5449), Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Spezifische Anforderungen des Programms zur graslandbasierten Milch- und Fleischproduktion (GMF)

1 Definition der Futtermittel und der Ration

2 Anforderungen an den Betrieb

3 Anforderungen an die Futterbilanz

4 Anforderungen an die Dokumentation

5 Anforderungen an die Kontrolle

Anhang 6 287

287 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6033). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149), vom 11. Nov. 2020 (AS 2020 5449), vom 3. Nov. 2021 (AS 2021 682), Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264), vom 1. Nov. 2023 (AS 2023 743) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Spezifische Anforderungen der Tierwohlbeiträge

A Anforderungen für BTS-Beiträge

1 Allgemeine Anforderungen

2 Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel

3 Tiere der Pferdegattung

4 Tiere der Ziegengattung

5 Tiere der Schweinegattung

6 Kaninchen

7 Nutzgeflügel

B Anforderungen für RAUS-Beiträge

1 Allgemeine Anforderungen und Dokumentation des Auslaufs

2 Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel sowie Tiere der Pferde-, Ziegen- und Schafgattung

3 Tiere der Schweinegattung

4 Nutzgeflügel

5 Hirsche

6 Bisons

C Anforderungen für Weidebeiträge

1 Allgemeine Anforderungen und Dokumentation des Auslaufs

2 Tiere der Rindergattung und Wasserbüffel

Anhang 6a 290

290 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 3 der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033). Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 13. April 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 264).

Voraussetzungen und Auflagen für den Beitrag für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung der Schweine

1 Ermittlung des Tierbestands je Tierkategorie für die Berechnung des betriebsspezifischen Grenzwerts

2 Grenzwert an Rohprotein in g/MJ VES pro Tierkategorie

3 Berechnung des betriebsspezifischen Grenzwerts

4 Aufzeichnungen zu Fütterung und Futtermitteln

5 Überprüfung der Einhaltung des Grenzwerts

Anhang 7 293

293 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909), Ziff. II der V vom 20. Mai 2015 (AS 2015 1743), vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497), vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291), Ziff. I der V vom 15. Febr. 2017 (AS 2017 691), Ziff. II Abs. 1 vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033), Ziff. II der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149), Ziff. II und III der V vom 2. Nov. 2022 (AS 2022 737), Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264), Ziff. II Abs. 1 sowie III der V vom 1. Nov. 2023 (AS 2023 743) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Beitragsansätze

1 Kulturlandschaftsbeiträge

1.1 Offenhaltungsbeitrag

1.2 Hangbeitrag

1.3 Steillagenbeitrag

1.4 Hangbeitrag für Rebflächen

1.5 Alpungsbeitrag

1.6 Sömmerungsbeitrag

2 Versorgungssicherheitsbeiträge

2.1 Basisbeitrag

2.2 Produktionserschwernisbeitrag

2.3 Beitrag für die offene Ackerfläche und für Dauerkulturen

3 Biodiversitätsbeiträge

3.1 Qualitätsbeitrag

3.2 Vernetzungsbeitrag

4 Landschaftsqualitätsbeitrag

5 Produktionssystembeiträge

5.1 Beitrag für die biologische Landwirtschaft

5.2 Beitrag für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel im Ackerbau

5.3 Beitrag für den Verzicht auf Insektizide und Akarizide im Gemüse- und Beerenanbau

5.4 Beitrag für den Verzicht auf Insektizide, Akarizide und Fungizide nach der Blüte bei Dauerkulturen

5.5 Beitrag für die Bewirtschaftung von Flächen mit Dauerkulturen mit Hilfsmitteln nach der biologischen Landwirtschaft

5.6 Beitrag für den Verzicht auf Herbizide im Ackerbau und in Spezialkulturen

5.7 Beitrag für die funktionale Biodiversität: Beitrag für Nützlingsstreifen

5.8 Beitrag für eine angemessene Bedeckung des Bodens

5.9 Beitrag für die schonende Bodenbearbeitung von Hauptkulturen auf der Ackerfläche

5.10 Beitrag für Klimamassnahmen: Beitrag für den effizienten Stickstoffeinsatz

5.11 Beitrag für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion

5.12 Tierwohlbeiträge

5.13 Beitrag für die längere Nutzungsdauer von Kühen

6 Ressourceneffizienzbeiträge

6.1 Beitrag für den Einsatz von präzisen Applikationstechniken

6.2 Beitrag für die stickstoffreduzierte Phasenfütterung von Schweinen

Anhang 8 294

294 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 3909). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 28. Okt. 2015 (AS 2015 4497), vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3291), Ziff. II der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6033), vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4149), vom 11. Nov. 2020 (AS 2020 5449), vom 3. Nov. 2021 (AS 2021 682), Ziff. II Abs. 1 der V vom 13. April 2022 (AS 2022 264), vom 2. Nov. 2022 (AS 2022 737), vom 1. Nov. 2023 (AS 2023 743) und Ziff. II der V vom 6. Nov. 2024, in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2024 686).

Kürzungen der Direktzahlungen

1 Allgemeines

2 Kürzungen der Beiträge von Ganzjahresbetrieben

2.1 Allgemeine Beitragsvoraussetzungen und Strukturdaten

2.2 Ökologischer Leistungsnachweis

2.3 Tierschutz

2.3a Luftreinhaltung

2.4 Biodiversitätsbeiträge: Qualitätsbeiträge

2.4a Biodiversitätsbeiträge: Vernetzungsbeitrag

2.5 Landschaftsqualitätsbeitrag

2.5a Beiträge für die biologische Landwirtschaft

2.6 Beiträge für den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel

2.7 Beitrag für die funktionale Biodiversität: Beitrag für Nützlingsstreifen

2.7a Beiträge für die Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit

2.7b Beitrag für Klimamassnahmen: Beitrag für den effizienten Stickstoffeinsatz

2.7c Beiträge für graslandbasierte Milch- und Fleischproduktion

2.8 …

2.9 Tierwohlbeiträge

2.10 Ressourceneffizienzbeiträge

2.11 Landwirtschaftsrelevante Vorschriften nach Gewässer-,Umwelt-, Natur- und Heimatschutzgesetzgebung

3 Kürzungen der Direktzahlungen für Sömmerungs- undGemeinschaftsweidebetriebe

3.1 Allgemeines

3.2 Falsche Angaben

3.3 Erschwerung der Kontrollen

3.4 Gesuchseinreichung

3.5 Dokumente und Aufzeichnungen

3.6 Bewirtschaftungsanforderungen

3.7 Bewirtschaftungsanforderungen für Schafweiden mitständiger Behirtung oder Umtriebsweide

3.7a Bewirtschaftungsanforderungen für einzelbetriebliche Herdenschutzmassnahmen

3.8 Biodiversitätsbeitrag für artenreiche Grün- und Streueflächen im Sömmerungsgebiet

3.9 Landschaftsqualitätsbeitrag

3.10 Landwirtschaftsrelevante gesetzliche Vorschriftennach Gewässer-, Umwelt-, Natur- und Heimatschutz- sowieTierschutzgesetzgebung

Anhang 9

Änderung anderer Erlasse