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Verordnung
über die Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen
(Agrareinfuhrverordnung, AEV)

vom 26. Oktober 2011 (Stand am 1. August 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 20 Absätze 1–3, 21 Absätze 2 und 4, 24 Absatz 1, 177
und 185 Absatz 3 des Landwirtschaftsgesetzes vom 29. April 19981 (LwG),
Artikel 46a des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom
21. März 19972,
die Artikel 15 Absatz 2 und 130 des Zollgesetzes vom 18. März 20053
und die Artikel 4 Absatz 3 Buchstabe c sowie 10 Absätze 1 und 3
des Zolltarifgesetzes vom 9. Oktober 19864,

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Generaleinfuhrbewilligung

1 An­hang 1 legt fest, wel­che land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se für die Ein­fuhr ei­ne Be­wil­li­gung er­for­dern. Die Be­wil­li­gung wird als Ge­ne­ral­ein­fuhr­be­wil­li­gung (GEB) für be­stimm­te Er­zeug­nis­se er­teilt. Die Aus­nah­men von der GEB-Pflicht sind im 5. Ka­pi­tel, in An­hang 1 oder in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

2 Die GEB wird vom Bun­des­amt für Land­wirt­schaft (BLW) auf schrift­li­ches Ge­such hin Per­so­nen er­teilt, die im schwei­ze­ri­schen Zoll­ge­biet Wohn­sitz oder Sitz ha­ben.

3 Als Per­so­nen gel­ten na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen so­wie Per­so­nen­ge­mein­schaf­ten.

4 Die GEB ist un­be­fris­tet gül­tig und nicht über­trag­bar.

Art. 2 Angabe der GEB in der Zollanmeldung

Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss in der Zollan­mel­dung die Num­mer der GEB des Im­por­teurs, des Emp­fän­gers oder des Zwi­schen­händ­lers an­ge­ben.

Art. 3 Eingaben von Gesuchen, Meldungen und Steigerungsgeboten 5

1 Ge­su­che, Mel­dun­gen und Stei­ge­rungs­ge­bo­te sind über die vom BLW be­reit­ge­stell­te In­ter­ne­t­an­wen­dung zu über­mit­teln.6

2 Sind Ge­su­che, Mel­dun­gen und Stei­ge­rungs­ge­bo­te nicht kor­rekt aus­ge­füllt oder un­voll­stän­dig über­mit­telt wor­den, so räumt das BLW ei­ne Nach­frist von drei Ar­beits­ta­gen zur Ver­bes­se­rung ein.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5521).

2. Kapitel: Zollansätze, die vom Generaltarif abweichen, und Schwellenpreise

Art. 4 Zollansätze 7

Die Zol­lan­sät­ze, die vom Ge­ne­ral­ta­rif nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 des Zoll­ta­rif­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 1986 ab­wei­chen, sind in den An­hän­gen 1 und 2 fest­ge­legt.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

Art.5 Zollansätze für Zucker

1 Die Zol­lan­sät­ze der Ta­rif­num­mern 1701 und 1702 (An­hang 1 Ziff. 18) wer­den vom BLW fest­ge­legt.8

2 Das BLW über­prüft die Zol­lan­sät­ze mo­nat­lich und setzt sie so fest, dass die Prei­se für im­por­tier­ten Zu­cker, zu­züg­lich Zol­lan­sät­ze und Ga­ran­tie­fonds­bei­trag (Art. 16 Lan­des­ver­sor­gungs­ge­setz vom 17. Ju­ni 20169; LVG), den Markt­prei­sen in der Eu­ro­päi­schen Uni­on ent­spre­chen, min­des­tens je­doch 7 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm be­tra­gen.10

3 Be­we­gen sich die Prei­se, zu­züg­lich Zol­lan­sät­ze und Ga­ran­tie­fonds­bei­trag, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Band­brei­te, so brau­chen die Zol­lan­sät­ze nicht an­ge­passt zu wer­den. Die Band­brei­te ist über­schrit­ten, wenn die Prei­se mehr als 3 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm nach oben oder nach un­ten von den Markt­prei­sen in der Eu­ro­päi­schen Uni­on ab­wei­chen.

4 Als Be­rech­nungs­grund­la­ge für die Er­mitt­lung der Welt­markt­prei­se und der Markt­prei­se in der Eu­ro­päi­schen Uni­on die­nen ins­be­son­de­re Bör­sen­in­for­ma­tio­nen, die Prei­se fran­ko Zoll­gren­ze, nicht ver­an­lagt, die von der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on ver­öf­fent­lich­ten Prei­se und die re­prä­sen­ta­ti­ven Preis­in­for­ma­tio­nen ver­schie­de­ner Han­del­s­part­ner.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

9 SR 531

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2018 4693).

Art.6 Zollansätze für Getreide zur menschlichen Ernährung

1 Der Zol­lan­satz für Ge­trei­de des Zoll­kon­tin­gents Nr. 27 mit den Ta­rif­num­mern 1001.9921, 1002.9021, 1007.9021, 1008.1021, 1008.2921, 1008.4021, 1008.5021, 1008.6031 und 1008.9023 wird vom BLW fest­ge­legt.11

2 Das BLW setzt den Zol­lan­satz auf den 1. Ja­nu­ar, 1. April, 1. Ju­li und 1. Ok­to­ber so fest, dass der Preis für im­por­tier­tes Ge­trei­de zur mensch­li­chen Er­näh­rung, zu­züg­lich Zol­lan­satz und Ga­ran­tie­fonds­bei­trag (Art. 1612 LVG13), dem Re­fe­renz­preis von 53 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm ent­spricht.14

3 Der Zol­lan­satz wird nur an­ge­passt, wenn die Prei­se für im­por­tier­ten Wei­zen, zu­züg­lich Zol­lan­satz und Ga­ran­tie­fonds­bei­trag, ei­ne be­stimm­te Band­brei­te über­schrei­ten. Die Band­brei­te ist über­schrit­ten, wenn die Prei­se mehr als 3 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm nach oben oder un­ten vom Re­fe­renz­preis ab­wei­chen. Die Be­las­tung durch Zol­lan­satz und Ga­ran­tie­fonds­bei­trag (Grenz­be­las­tung) darf 23 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm je­doch nicht über­schrei­ten.

4 Als Be­rech­nungs­grund­la­ge für die Fest­le­gung des Zol­lan­sat­zes dient der Welt­markt­preis. Der Welt­markt­preis wird ins­be­son­de­re auf der Grund­la­ge der Bör­sen­in­for­ma­tio­nen, der Prei­se fran­ko Zoll­gren­ze, nicht ver­an­lagt, und der re­prä­sen­ta­ti­ven Preis­in­for­ma­tio­nen ver­schie­de­ner Han­del­s­part­ner be­stimmt.

5 Die Zol­lan­sät­ze für Grob­ge­trei­de zur mensch­li­chen Er­näh­rung des Zoll­kon­tin­gents Nr. 28 mit den Ta­rif­num­mern 1003.9041, 1004.9021 und 1005.9021 wer­den vom BLW fest­ge­legt. Das BLW über­prüft die Zol­lan­sät­ze mo­nat­lich und passt sie ge­stützt auf die For­mel nach Ar­ti­kel 28 Ab­satz 1 Buch­sta­be b an, so­bald die Zoll­an­sät­ze der ent­spre­chen­den Fut­ter­mit­tel mit Schwel­len­preis an­ge­passt wer­den.15

6 Die Zol­lan­sät­ze für ver­ar­bei­te­tes Ge­trei­de zur mensch­li­chen Er­näh­rung der Ta­rif­num­mern 1101, 1102, 1103, 1104 und 1107 wer­den vom BLW fest­ge­legt. Sie wer­den auf­grund der Grenz­be­las­tung auf den ent­spre­chen­den Roh­stof­fen der Zoll­kon­tin­gen­te Nr. 27 und Nr. 28 mit­tels Aus­beu­te­zif­fern be­rech­net und um einen Zu­schlag von ma­xi­mal 20 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm er­höht. Die Zol­lan­sät­ze der Roh­stof­fe und je­ne der Ver­ar­bei­tungs­pro­duk­te wer­den gleich­zei­tig an­ge­passt.16

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

12 Die Be­zeich­nung wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Ju­ni 2017 an­ge­passt.

13 SR 531

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2013 3931).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

Art. 7 Schwellenpreissystem 17

Die Schwel­len­prei­se, die Im­por­tricht­wer­te und die Band­brei­te nach Ar­ti­kel 20 LwG so­wie die Ta­rif­num­mern der Wa­ren, de­ren Zol­lan­sät­ze im Schwel­len­preis­sys­tem fest­ge­legt wer­den, sind in An­hang 1 Zif­fer 14 auf­ge­führt.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

Art. 8 Preis franko Zollgrenze, nicht veranlagt

1 Der Preis fran­ko Zoll­gren­ze, nicht ver­an­lagt, setzt sich zu­sam­men aus:

a.
dem Preis des Im­port­pro­dukts; und
b.
den Kos­ten für Fracht und Ver­si­che­rung des land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­ses fran­ko Zoll­gren­ze.

2 Das BLW er­mit­telt die Prei­se land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se fran­ko Zoll­gren­ze, nicht ver­an­lagt. Als Be­rech­nungs­grund­la­gen die­nen ins­be­son­de­re Bör­sen­in­for­ma­tio­nen und re­prä­sen­ta­ti­ve Preis­in­for­ma­tio­nen ver­schie­de­ner Han­del­s­part­ner.

Art. 9 Anpassung der Zollansätze 18

Das BLW über­prüft die Zol­lan­sät­ze für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se mit Schwel­len­preis oder Im­por­tricht­wert mo­nat­lich und passt sie an die Ent­wick­lung der Prei­se fran­ko Zoll­gren­ze an.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3931).

3. Kapitel: Zollkontingente

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 10 Zollkontingente, Teilzollkontingente und Richtmengen

Die Zoll­kon­tin­gen­te, die Teil­zoll­kon­tin­gen­te und die Richt­men­gen sind in An­hang 3 fest­ge­legt. Zu wel­chem Zoll­kon­tin­gent oder Teil­zoll­kon­tin­gent ei­ne Ta­rif­num­mer ge­hört, er­gibt sich aus An­hang 1.

Art. 11 Kontingentsperiode und Ausnützung von Kontingentsanteilen

1 Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode bil­det das Ka­len­der­jahr.

2 Ein Kon­tin­gent­san­teil kann nur in­ner­halb der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode oder der zeit­lich be­schränk­ten Frei­ga­be aus­genützt wer­den.

3 Aus­nah­men von der Re­ge­lung in Ab­satz 2 sind in Ar­ti­kel 16a der Schlacht­vieh­ver­ord­nung vom 26. No­vem­ber 200319 ge­re­gelt.

Art. 12 Begriffe

1 Als Be­rech­tig­te ei­nes Zoll- oder Teil­zoll­kon­tin­gent­san­teils (Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­te) gilt ei­ne Per­son, die die all­ge­mei­nen und die be­son­de­ren Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­tei­lung ei­nes Kon­tin­gent­san­teils er­füllt.

2 Als In­ha­be­rin ei­nes Zoll- oder Teil­zoll­kon­tin­gent­san­teils (Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin) gilt ei­ne Per­son, der ein Kon­tin­gent­san­teil zu­ge­teilt wur­de.

Art. 13 Allgemeine Voraussetzung für die Zuteilung von Kontingentsanteilen


1 Kon­tin­gent­san­tei­le kön­nen Per­so­nen zu­ge­teilt wer­den, die:

a.
im schwei­ze­ri­schen Zoll­ge­biet Wohn­sitz oder Sitz ha­ben; und
b.
ei­ne GEB ha­ben.

2 Die Fäl­le, in de­nen für die Zu­tei­lung ei­nes Kon­tin­gent­san­teils kei­ne GEB er­for­der­lich ist, sind im 4. Ka­pi­tel, in An­hang 1 oder in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

Art. 14 Vereinbarung über die Ausnützung von Kontingentsanteilen

1 Ei­ne Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin kann mit an­de­ren Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten ver­ein­ba­ren, dass die Ein­fuh­ren von land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen der Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten dem Kon­tin­gent­san­teil der Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin an­ge­rech­net wer­den.

2 Be­rech­ti­gun­gen zur An­rech­nung von Ein­fuh­ren an den Kon­tin­gent­san­teil der Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin kön­nen mit­tels Ver­ein­ba­rung wei­te­ren Kon­tin­gents­an­teils­be­rech­tig­ten wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die Wei­ter­ga­be von Be­rech­ti­gun­gen ist nicht zu­läs­sig bei Ver­ein­ba­run­gen, die vor der Zu­tei­lung der Kon­tin­gent­san­tei­le ab­ge­schlos­sen wur­den.20

3 Ver­ein­ba­run­gen über die Aus­nüt­zung von pro­zen­tua­len Kon­tin­gent­san­tei­len sind dem BLW wie folgt zu mel­den:

a.
Ver­ein­ba­run­gen, die nach der Zu­tei­lung ab­ge­schlos­sen wer­den: über die vom BLW be­reit­ge­stell­te In­ter­ne­t­an­wen­dung in­ner­halb der vom BLW an­ge­setz­ten Frist; das BLW kann aus­nahms­wei­se die Mel­dung auch aus­ser­halb der von ihm an­ge­setz­ten Frist zu­las­sen;
b.
Ver­ein­ba­run­gen, die vor der Zu­tei­lung ab­ge­schlos­sen wer­den: schrift­lich in­ner­halb der vom BLW an­ge­setz­ten Frist.21

4 Ver­ein­ba­run­gen über die Aus­nüt­zung von be­stimm­ten Men­gen sind von der Kon­tin­gent­san­teils­in­ha­be­rin spä­tes­tens am der Zollan­mel­dung vor­aus­ge­hen­den Ar­beits­tag über die vom BLW be­reit­ge­stell­te In­ter­ne­t­an­wen­dung zu mel­den.

5 Das BLW kann für Ver­ein­ba­run­gen über die Aus­nüt­zung von be­stimm­ten Men­gen Aus­nah­men von der Mel­dung über die In­ter­ne­t­an­wen­dung ge­stat­ten, wenn es sich um Ver­ein­ba­run­gen über ge­rin­ge Kon­tin­gent­san­tei­le oder um ein­zel­ne Zollan­mel­dun­gen han­delt, oder wenn die Ver­ein­ba­run­gen vor der Zu­tei­lung des Kon­tin­gent­san­teils ab­ge­schlos­sen wer­den. Sol­che Ver­ein­ba­run­gen sind dem BLW in­ner­halb der von ihm an­ge­setz­ten Frist schrift­lich zu mel­den.

6 In der Zollan­mel­dung ist die GEB-Num­mer der Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten an­zu­ge­ben.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art. 15 Veröffentlichung

1 Die Ein­fuh­ren in­ner­halb der Kon­tin­gen­te wer­den im Be­richt über zoll­ta­ri­fa­ri­sche Mass­nah­men ver­öf­fent­licht.

2 Ver­öf­fent­licht wer­den:

a.
das Zoll- be­zie­hungs­wei­se das Teil­zoll­kon­tin­gent;
b.
die Art der Ver­tei­lung so­wie die Auf­la­gen und Be­din­gun­gen für die Aus­nüt­zung;
c.
der Na­me so­wie der Sitz oder Wohn­sitz des Im­por­teurs;
d.
die Kon­tin­gent­san­tei­le;
e.
die Art und Men­ge der in­ner­halb des Kon­tin­gent­san­teils tat­säch­lich ein­ge­führ­ten land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se.

2. Abschnitt: Versteigerung

Art.16 Ausschreibung 22

Das BLW schreibt die Ver­stei­ge­rung auf sei­ner Web­si­te aus.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art.17 Steigerungsgebote

1 Die Stei­ge­rungs­ge­bo­te müs­sen in­ner­halb der in der Aus­schrei­bung fest­ge­setz­ten Frist auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar beim BLW ein­tref­fen oder über die be­reit­ge­stell­te In­ter­ne­t­an­wen­dung ein­ge­ge­ben wer­den.

2 Je­de bie­ten­de Per­son kann für die aus­ge­schrie­be­ne Men­ge ma­xi­mal fünf Ge­bo­te ein­rei­chen.

3 Die Ge­bo­te kön­nen nach Ab­lauf der Ein­rei­chungs­frist we­der ge­än­dert noch zu­rück­ge­zo­gen wer­den.

Art. 18 Zuteilung

1 Die Zu­tei­lung der Kon­tin­gent­san­tei­le er­folgt, be­gin­nend beim höchs­ten ge­bo­te­nen Preis, in ab­neh­men­der Rei­hen­fol­ge der ge­bo­te­nen Prei­se. Aus­nah­men auf­grund ma­xi­ma­ler Kon­tin­gent­san­tei­le je Zu­tei­lung sind in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

2 Ist auf dem tiefs­ten noch zu be­rück­sich­ti­gen­den Preis­ni­veau die Ge­bots­men­ge grös­ser als die zu­zu­tei­len­de Men­ge, so wer­den die ent­spre­chen­den Kon­tin­gent­san­tei­le pro­por­tio­nal ge­kürzt. Er­gibt sich da­durch ein Kon­tin­gent­san­teil, der klei­ner ist als die kleins­te zu­läs­si­ge Men­ge je Ge­bot, so kann die bie­ten­de Per­son ihr Ge­bot zu­rück­zie­hen.

3 Wird durch die Zu­tei­lung die aus­ge­schrie­be­ne Zoll­kon­tin­gents­men­ge nicht voll aus­genützt, so kann die Rest­men­ge:

a.
un­ter den Per­so­nen, die ge­bo­ten ha­ben, auf dem Zir­ku­lar­weg aus­ge­schrie­ben wer­den; oder
b.23
er­neut auf der Web­si­te des BLW aus­ge­schrie­ben wer­den.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art. 19 Zuschlagspreis und Zahlungsfrist

1 Der Zu­schlags­preis ent­spricht dem Ge­bots­preis.

22 Die Zah­lungs­frist be­trägt 90 Ta­ge ab dem Aus­stell­da­tum der Ver­fü­gung.

3 und 4 ...24

5 Aus­nah­men sind in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4545).

Art. 20 Veröffentlichung der Zuteilung

Das BLW ver­öf­fent­licht die Zu­tei­lung der Kon­tin­gent­san­tei­le auf sei­ner Web­si­te.

3. Abschnitt: Inlandleistung

Art. 21

1 Als In­land­leis­tung gilt die Über­nah­me von in­län­di­schen land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen han­dels­üb­li­cher Qua­li­tät wäh­rend ei­nes fest­ge­leg­ten Zeit­raums (Be­mes­sungs­pe­ri­ode). Die Er­zeug­nis­se sind im 4. Ka­pi­tel oder in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen fest­ge­legt.

2 Ei­ne In­land­leis­tung kann nur gel­tend ge­macht wer­den, so­weit die Er­zeug­nis­se di­rekt beim Pro­du­zen­ten über­nom­men und be­zahlt wor­den sind. Die Aus­nah­men sind im 4. Ka­pi­tel oder in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

3 Die Er­fül­lung der Qua­li­täts­an­for­de­run­gen wird ver­mu­tet, wenn die Er­zeug­nis­se den Qua­li­täts­kri­te­ri­en der Fir­men und Or­ga­ni­sa­tio­nen ent­spre­chen, die das BLW mit der Über­wa­chung be­auf­tragt hat.

4 Ein in­län­di­sches land­wirt­schaft­li­ches Er­zeug­nis kann ins­ge­samt nur ein­mal Ge­gen­stand ei­ner In­land­leis­tung bil­den.

4. Abschnitt: Zuteilung nach der Reihenfolge des Eingangs der Bewilligungsgesuche

Art. 22 Einreichung der Gesuche 25

1 Wer­den die Kon­tin­gent­san­tei­le nach der Rei­hen­fol­ge des Ein­gangs der Ge­su­che beim BLW zu­ge­teilt, so kön­nen die­se wie folgt ein­ge­reicht wer­den:

a.
ab dem ers­ten Werk­tag im Ok­to­ber vor Be­ginn der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode;
b.
bei Zoll- oder Teil­zoll­kon­tin­gen­ten, die in meh­re­re Tran­chen un­ter­teilt sind, und bei vor­über­ge­hen­den Kon­tin­gent­s­er­hö­hun­gen: ab dem ers­ten Werk­tag des drit­ten Mo­nats vor Be­ginn der Frei­ga­be.

2 Aus­nah­men sind im 4. Ka­pi­tel, in An­hang 3 oder in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

3 Am sel­ben Tag ein­ge­reich­te Ge­su­che gel­ten als gleich­zei­tig ein­ge­reicht.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6107).

Art. 22a Anforderungen an die Gesuchstellenden und an die Gesuche 26

Die An­for­de­run­gen an die Ge­such­stel­len­den und an die Ge­su­che sind im 4. Ka­pi­tel und in den markt­ord­nungs­spe­zi­fi­schen Pro­duk­te­ver­ord­nun­gen ge­re­gelt.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6107).

Art. 23 Zuteilung am Tag der Ausschöpfung

Am Tag der Aus­schöp­fung des Zoll­kon­tin­gents wird die Rest­men­ge pro­por­tio­nal den an die­sem Tag ein­ge­gan­ge­nen Ge­su­chen zu­ge­teilt.

Art. 2427

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6107).

5. Abschnitt: Zuteilung nach der Reihenfolge der Annahme der Zollanmeldungen

Art. 25

Wer­den die Kon­tin­gent­san­tei­le nach der Rei­hen­fol­ge der An­nah­me der Zollan­mel­dun­gen zu­ge­teilt, so gilt die Zollan­mel­dung als Ge­such um einen Kon­tin­gent­san­teil.

6. Abschnitt: Verzicht auf die Verteilung von Zollkontingenten und Teilzollkontingenten

Art. 2628

Wird auf ei­ne Re­ge­lung für die Ver­tei­lung ei­nes Zoll- oder Teil­zoll­kon­tin­gents ver­zich­tet, so kön­nen Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­te je­de Ein­fuhr zum Kon­tin­gent­s­zol­lan­satz (KZA) tä­ti­gen.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4083).

4. Kapitel: Marktordnungsspezifische Vorschriften

1. Abschnitt: Einfuhr von Tieren der Pferdegattung

Art. 27

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ar­ti­kels gel­ten für Tie­re der Pfer­de­gat­tung der in An­hang 1 Zif­fer 1 auf­ge­führ­ten Ta­rif­num­mern. Aus­ge­nom­men da­von sind Schlacht­tie­re, Wild­p­fer­de und Wil­de­sel.

2 An­tei­le am Zoll­kon­tin­gent Nr. 01 (Tie­re der Pfer­de­gat­tung) wer­den nach der Rei­hen­fol­ge der An­nah­me der Zollan­mel­dung zu­ge­teilt.

2bis Das Zoll­kon­tin­gent Nr. 01 (Tie­re der Pfer­de­gat­tung) wird in zwei Tran­chen zeit­lich gestaf­felt und zeit­lich be­schränkt frei­ge­ge­ben. Die Tran­chen wer­den wie folgt frei­ge­ge­ben:

a.29
1. Ja­nu­ar bis 31. De­zem­ber (1. Tran­che): 3000 Tie­re zu­züg­lich der ge­mä­ss ei­ner all­fäl­li­gen Er­hö­hung des Zoll­kon­tin­gents nach An­hang 3 Zif­fer 1 fest­ge­leg­ten An­zahl Tie­re;
b.
1. Ok­to­ber bis 31. De­zem­ber (2. Tran­che): 822 Tie­re.30

3 Foh­len bei Fuss (bis zum Al­ter von sechs Mo­na­ten) kön­nen zum KZA ein­ge­führt wer­den, oh­ne dass die Ein­fuhr dem Zoll­kon­tin­gent an­ge­rech­net wird, wenn:

a.
die Mut­ter des Foh­lens tra­gend im Rah­men des Zoll­ver­fah­rens der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung aus­ge­führt wor­den ist; oder
b.
der mit­ge­führ­te Equi­den­pass nach Ar­ti­kel 15cder Tier­seu­chen­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 199531 be­legt, dass das Foh­len bei Fuss sei­ne Mut­ter be­glei­tet.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4191).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4545).

31 SR 916.401

2. Abschnitt: Einfuhr von Getreide, Futtermitteln, Stroh sowie von Waren, bei deren Verarbeitung Futtermittel anfallen

Art. 28 Festlegung der Zollansätze

1 Das BLW be­rech­net die Zol­lan­sät­ze für die in An­hang 2 be­zeich­ne­ten Er­zeug­nis­se wie folgt:

a.
Für Wa­ren mit Schwel­len­prei­sen ist die Dif­fe­renz zwi­schen dem Schwel­len­preis oder dem Im­por­tricht­wert ei­ner­seits und der Sum­me des Wa­ren­prei­ses fran­ko Zoll­gren­ze, nicht ver­an­lagt, und des Ga­ran­tie­fonds­bei­trags (Art. 1632 LVG33) an­de­rer­seits mass­ge­bend.
b.
Für Wa­ren, bei de­ren Ver­ar­bei­tung Fut­ter­mit­tel an­fal­len, ist der Zol­lan­satz von Buch­sta­be a mit dem bei der Ver­ar­bei­tung an­fal­len­den pro­zen­tua­len Fut­ter­mit­te­lan­teil zu mul­ti­pli­zie­ren.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on passt gleich­zei­tig mit der An­pas­sung der Zol­lan­sät­ze nach Ab­satz 1 die Zol­lan­sät­ze nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200534 an.

3 Das De­par­te­ment für Bil­dung und For­schung (WBF35) kann für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Ver­ar­bei­tungs­pro­duk­te auf­grund von de­ren Zu­sam­men­set­zung Aus­beu­te­zif­fern fest­le­gen.

4 Das WBF kann für Misch­fut­ter der Ta­rif­num­mern 2309.9011, 2309.9081, 2309.9082 und 2309.9089 vor­se­hen, dass die Zol­lan­sät­ze auf­grund von Stan­dard­re­zep­tu­ren be­stimmt wer­den.

5 Das BLW legt die Zol­lan­sät­ze für Mi­schun­gen von Ge­trei­de zu Fut­ter­zwe­cken so fest, dass sie dem höchs­ten al­ler Zol­lan­sät­ze für Ge­trei­de zu Fut­ter­zwe­cken ent­spre­chen.

32 Die Be­zeich­nung wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Ju­ni 2017 an­ge­passt.

33 SR 531

34 SR 631.0

35 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 29 Einfuhr von Grobgetreide zur menschlichen Ernährung

1 Beim Zoll­kon­tin­gent Nr. 28 (Grob­ge­trei­de zur mensch­li­chen Er­näh­rung) wird auf ei­ne Re­ge­lung zur Ver­tei­lung ver­zich­tet.

2 Aus dem zum KZA ein­ge­führ­ten Grob­ge­trei­de müs­sen im Durch­schnitt ei­nes Ka­len­der­jahrs bei Spei­se­ha­fer und Spei­se­gers­te min­des­tens 15 Pro­zent und bei Spei­se­mais min­des­tens 45 Pro­zent für die mensch­li­che Er­näh­rung ver­wen­det wer­den.36

3 Für Per­so­nen, die Grob­ge­trei­de nach Ab­satz 2 ein­füh­ren, gel­ten die Be­stim­mun­gen zur Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung nach den Ar­ti­keln 51–54 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 200637.38

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4545).

37 SR 631.01

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4545).

Art. 30 Zollkontingent Hartweizen

1 Beim Zoll­kon­tin­gent Nr. 26 (Hart­wei­zen) wird auf ei­ne Re­ge­lung zur Ver­tei­lung ver­zich­tet.

2 Aus dem zum KZA ein­ge­führ­ten Hart­wei­zen müs­sen im Durch­schnitt ei­nes Ka­len­der­quar­tals min­des­tens zu 64 Pro­zent Mahl­pro­duk­te her­ge­stellt wer­den. Die Mahl­pro­duk­te müs­sen als Koch­griess zur mensch­li­chen Er­näh­rung oder als Dunst zur Her­stel­lung von Teig­wa­ren ver­wen­det wer­den; der Dunst muss im Durch­schnitt ei­nes Ka­len­der­quar­tals zu min­des­tens 96 Pro­zent zur Teig­wa­ren­her­stel­lung ver­wen­det wer­den.

3 Für Per­so­nen, die Hart­wei­zen nach Ab­satz 2 ein­füh­ren, gel­ten die Be­stim­mun­gen zur Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung nach den Ar­ti­keln 51–54 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 200639.40

39 SR 631.01

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4545).

Art. 31 Zollkontingent Brotgetreide

1 An­tei­le am Zoll­kon­tin­gent Nr. 27 (Brot­ge­trei­de) wer­den nach der Rei­hen­fol­ge der An­nah­me der Zollan­mel­dung zu­ge­teilt.

2 Das Zoll­kon­tin­gent wird ge­mä­ss An­hang 4 in Tran­chen zeit­lich gestaf­felt und zeit­lich be­schränkt frei­ge­ge­ben. Das BLW kann in An­hang 4 die Teil­men­gen so­wie die Pe­ri­oden än­dern. Es kann zu­dem den Be­ginn der Pe­ri­oden än­dern, da­mit die­ser nicht auf einen staat­lich an­er­kann­ten Fei­er­tag, einen Sams­tag oder einen Sonn­tag fällt.

Art. 32 Zollnachzahlung

1 Wer­den die in An­hang 1 Zif­fer 14 auf­ge­führ­ten Wa­ren bei der Ein­fuhr nicht zu Fut­ter­zwe­cken an­ge­mel­det, so dür­fen im Durch­schnitt ei­nes Ka­len­der­jahrs je gan­ze 100 Ki­lo­gramm brut­to Im­port­wa­re höchs­tens 10 Ki­lo­gramm zu Fut­ter­zwe­cken ver­wen­det wer­den; von die­ser Re­ge­lung sind die­je­ni­gen Ver­ar­bei­tungs­pro­duk­te aus­ge­nom­men, für die das WBF Aus­beu­te­zif­fern fest­ge­legt hat. Wird die Höchst­men­ge über­schrit­ten, so ist auf der Dif­fe­renz­men­ge der mass­ge­ben­de Zol­lan­satz zu ent­rich­ten.

2 Hält ein Ver­ar­bei­tungs­be­trieb die in den Ar­ti­keln 29 Ab­satz 2 und 30 Ab­satz 2 fest­ge­leg­ten Min­dest­aus­beu­ten nicht ein oder ver­wen­det er die Mahl­pro­duk­te nicht ge­mä­ss Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2, so ist auf der Dif­fe­renz­men­ge der Aus­ser­kon­tin­gent­s­zol­lan­satz (AK­ZA) zu ent­rich­ten, der im Zeit­punkt der Ent­ste­hung der Zoll­schuld gül­tig war. Ist die­ser Zeit­punkt nicht fest­stell­bar, so wird der höchs­te im ent­spre­chen­den Ka­len­der­quar­tal an­ge­wen­de­te Zol­lan­satz ver­rech­net.41

3 Er­reicht ein Ver­ar­bei­tungs­be­trieb die in Ar­ti­kel 30 Ab­satz 2 fest­ge­leg­ten Min­dest­aus­beu­ten aus qua­li­ta­ti­ven Grün­den nicht, so ist auf der Dif­fe­renz­men­ge der im Zeit­punkt der Ent­ste­hung der Zoll­schuld gül­ti­ge Zol­lan­satz der Ta­rif­num­mer 1101.0059 nach­zu­zah­len. Ist die­ser Zeit­punkt nicht fest­stell­bar, so wird der höchs­te im ent­spre­chen­den Ka­len­der­quar­tal an­ge­wen­de­te Zol­lan­satz ver­rech­net.

4 Die EZV ent­schei­det über die Nach­zah­lung auf­grund der Mel­dun­gen der Ver­ar­bei­tungs­be­trie­be oder der von ihr ver­an­lass­ten Kon­trol­len in den Ver­ar­bei­tungs­be­trie­ben.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4545).

Art. 33 Reduktion der Zollnachzahlung

Ent­steht bei der Ver­ar­bei­tung ein Min­der­wert, so wird die Nach­zah­lung um den Min­der­wert des Fut­ter­mit­tels re­du­ziert.

3. Abschnitt: Einfuhr von Milch und Milchprodukten sowie von Kaseinen und Kaseinaten

Art. 34 Geltungsbereich

Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für:

a.
Milch und Milch­pro­duk­te der Ta­rif­num­mern in An­hang 1 Zif­fer 4;
b.
Ka­sei­ne, Ka­sein­ate und an­de­re Ka­sein­de­ri­va­te so­wie Ka­sein­lei­me der Ta­rif­num­mern in An­hang 1 Zif­fer 4.

Art. 35 Zuteilung der Anteile an den Teilzollkontingenten

1 An­tei­le am Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.1 wer­den nach dem Re­gle­ment vom 22. De­zem­ber 193342 über die Ein­fuhr der Er­zeug­nis­se der Frei­zo­nen in die Schweiz an die Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten zu­ge­teilt.

2 Das Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.2 wird in zwei Tran­chen ver­stei­gert, die ers­te Tran­che von 100 Ton­nen zur Ein­fuhr in­ner­halb der gan­zen Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode, die zwei­te Tran­che von 200 Ton­nen zur Ein­fuhr in­ner­halb des zwei­ten Se­mes­ters der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode.

3 An­tei­le am Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.3 wer­den nach der Rei­hen­fol­ge des Ein­gangs der Ge­su­che zu­ge­teilt.43

4 Das Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.4 von 100 Ton­nen wird ver­stei­gert. But­ter im Rah­men des Teil­zoll­kon­tin­gents Nr. 07.4 darf nur in Gross­ge­bin­den von min­des­tens 25 Ki­lo­gramm ein­ge­führt wer­den.

5 An­tei­le am Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.5 wer­den nach der Rei­hen­fol­ge der An­nah­me der Zollan­mel­dung zu­ge­teilt.

6 Beim Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.6 wird auf ei­ne Re­ge­lung zur Ver­tei­lung ver­zich­tet.

7 Beim Zoll­kon­tin­gent Nr. 08 wird auf ei­ne Re­ge­lung zur Ver­tei­lung ver­zich­tet.

42 SR 0.631.256.934.953

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6107).

Art. 35a Einfuhr von Waren des Teilzollkontingents
Nr. 07.3
44

1 Kon­tin­gent­san­tei­le wer­den nur Per­so­nen mit Un­ter­neh­mens-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer (UID) zu­ge­teilt.

2 200 Ton­nen des Teil­zoll­kon­tin­gents wer­den Ge­such­stel­len­den zu­ge­teilt, die nach­wei­sen kön­nen, dass sie in den der Ge­such­stel­lung vor­an­ge­hen­den 12 Mo­na­ten auf ei­ge­ne Rech­nung Wa­ren des Teil­zoll­kon­tin­gents Nr. 07.3 mit ei­nem Brut­to­ge­wicht von min­des­tens 100 kg zum AK­ZA oder KZA ein­ge­führt ha­ben. Als Nach­weis gel­ten Ko­pi­en von Zollan­mel­dun­gen, in de­nen die ge­such­stel­len­de Per­son als Im­por­teur auf­ge­führt ist.

3 10 Ton­nen des Teil­zoll­kon­tin­gents sind Ge­such­stel­len­den vor­be­hal­ten, de­nen in den letz­ten drei Kon­tin­gent­s­pe­ri­oden kei­ne An­tei­le zu­ge­teilt wur­den, und die kein Ge­such nach Ab­satz 2 ein­rei­chen. Die­se Ge­such­stel­len­den er­hal­ten einen ma­xi­ma­len An­teil von 1000 kg brut­to pro Jahr. Sie dür­fen ih­re An­tei­le nicht mit Ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 14 zur Aus­nüt­zung wei­ter­ge­ben.

4 Pro­duk­te, die in­ner­halb des Teil­zoll­kon­tin­gents Nr. 07.3 ein­ge­führt wer­den, dür­fen nur zur mensch­li­chen Er­näh­rung ver­wen­det wer­den.

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6107).

Art. 36 Erhöhung des Teilzollkontingents
Nr. 07.4
45

Das BLW kann das Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 07.4 bei un­ge­nü­gen­der Ver­sor­gung des in­län­di­schen Markts nach An­hö­rung der in­ter­es­sier­ten Krei­se vor­über­ge­hend er­hö­hen.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5521).

4. Abschnitt: Einfuhr von Kartoffeln und Kartoffelprodukten46

46 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017, mit Ausnahme von Art. 40 Abs. 3–5 und 41Abs. 1 Bst. c, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4083).

Art. 36a Teilzollkontingente des Zollkontingents
Nr. 14
47

1 Das Zoll­kon­tin­gent Nr. 14 für Kar­tof­feln und Kar­tof­fel­pro­duk­te wird in fol­gen­de Teil­zoll­kon­tin­gen­te auf­ge­teilt:

a.
Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.1 (Saat­kar­tof­feln);
b.
Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.2 (Ver­ede­lungs­kar­tof­feln);
c.
Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.3 (Spei­se­kar­tof­feln);
d.
Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.4 (Kar­tof­fel­pro­duk­te).

2 Die Zu­ord­nung der Ta­rif­num­mern zu den ein­zel­nen Teil­zoll­kon­tin­gen­ten ist in An­hang 1 Zif­fer 9 ge­re­gelt.

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5521).

Art. 37 Warenkategorien des Teilzollkontingents
Nr.
14.4 (Kartoffelprodukte)

1 Das BLW teilt die Ge­samt­men­ge des Teil­zoll­kon­tin­gents Nr. 14.4 nach An­hö­rung der in­ter­es­sier­ten Krei­se und un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Markt­la­ge auf die ein­zel­nen Wa­ren­ka­te­go­ri­en auf.

2 Es teilt das Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.4 (Kar­tof­fel­pro­duk­te) in fol­gen­de Wa­ren­ka­te­go­ri­en auf:

a.
Halb­fa­bri­ka­te zur Her­stel­lung von Pro­duk­ten der Ta­rif­num­mern 2103.9000 und 2104.1000;
b.
an­de­re Halb­fa­bri­ka­te;
c.
Fer­tig­pro­duk­te.

3 Die Zu­ord­nung der Ta­rif­num­mern zu den ein­zel­nen Wa­ren­ka­te­go­ri­en des Teil­zoll­kon­tin­gents Nr. 14.4 ist in An­hang 1 Zif­fer 9 ge­re­gelt.

Art. 38 Freigabe der Teilzollkontingente

Das BLW be­stimmt die Pe­ri­ode, in der An­tei­le an den Teil­zoll­kon­tin­gen­ten Nr. 14.1 (Saat­kar­tof­feln), Nr. 14.2 (Ver­ede­lungs­kar­tof­feln) und Nr. 14.3 (Spei­se­kar­tof­feln) aus­genützt wer­den kön­nen.

Art. 39 Erhöhung von Teilzollkontingenten

Das BLW kann die Teil­zoll­kon­tin­gen­te Nr. 14.1–14.4 bei un­ge­nü­gen­der Ver­sor­gung des in­län­di­schen Markts nach An­hö­rung der in­ter­es­sier­ten Krei­se vor­über­ge­hend er­hö­hen.

Art. 40 Anteile an den Teilzollkontingenten

1 An­tei­le an den Teil­zoll­kon­tin­gen­ten Nr. 14.1 (Saat­kar­tof­feln) und Nr. 14.2 (Ver­ede­lungs­kar­tof­feln) so­wie an de­ren vor­über­ge­hen­den Er­hö­hun­gen wer­den nach der In­land­leis­tung der ein­zel­nen Per­so­nen im Ver­hält­nis zu den ge­sam­ten recht­mäs­sig gel­tend ge­mach­ten In­land­leis­tun­gen in Pro­zen­ten zu­ge­teilt.

2 Das BLW teilt nur Per­so­nen einen An­teil an den Teil­zoll­kon­tin­gen­ten Nr. 14.1 und Nr. 14.2 zu, de­ren In­land­leis­tung mehr als 100 Ton­nen be­trägt.

3 An­tei­le am Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.3 (Spei­se­kar­tof­feln) wer­den wie folgt ver­teilt:

a.
3250 Ton­nen wer­den ver­stei­gert;
b.
3250 Ton­nen wer­den ge­mä­ss den Markt­an­tei­len der Be­rech­tig­ten zu­ge­teilt.

4 Vor­über­ge­hen­de Er­hö­hun­gen des Teil­zoll­kon­tin­gents Nr. 14.3 (Spei­se­kar­tof­feln) wer­den ge­mä­ss den Markt­an­tei­len der Be­rech­tig­ten zu­ge­teilt.

5 Der Markt­an­teil ei­ner Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten ist ihr pro­zen­tua­ler An­teil an der Sum­me aus den Ein­fuhr­men­gen zum KZA und zum AK­ZA und den recht­mäs­sig gel­tend ge­mach­ten In­land­leis­tun­gen al­ler Kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tig­ten wäh­rend der Be­mes­sungs­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 2.48

6 An­tei­le am Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.4 (Kar­tof­fel­pro­duk­te) wer­den ver­stei­gert. Für Halb­fa­bri­ka­te nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 2 Buch­sta­be a sind nur Per­so­nen kon­tin­gent­san­teils­be­rech­tigt, die die­se Pro­duk­te im ei­ge­nen Be­trieb wei­ter­ver­ar­bei­ten.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5521).

Art. 41 Inlandleistung

1 Als In­land­leis­tung gilt:

a.
beim Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.1 (Saat­kar­tof­feln): die Men­ge der in­län­di­schen Saat­kar­tof­feln, die die Ver­meh­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen wäh­rend der Be­mes­sungs­pe­ri­ode di­rekt von den Saat­gut­pro­du­zen­ten zu­ge­kauft ha­ben;
b.
beim Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.2 (Ver­ede­lungs­kar­tof­feln): die Men­ge der Ver­ede­lungs­kar­tof­feln, die die Ver­ede­lungs­be­trie­be wäh­rend der Be­mes­sungs­pe­ri­ode von in­län­di­schen Pro­du­zen­ten zur Ver­ar­bei­tung über­nom­men ha­ben;
c.
beim Teil­zoll­kon­tin­gent Nr. 14.3 (Spei­se­kar­tof­feln): die Men­ge der di­rekt beim in­län­di­schen Pro­du­zen­ten über­nom­me­nen und be­zahl­ten Spei­se­kar­tof­feln.

2 Als Be­mes­sungs­pe­ri­ode gilt der Zeit­raum zwi­schen dem 18. Mo­nat (Ju­li) und dem 7. Mo­nat (Ju­ni) vor der be­tref­fen­den Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode.

Art. 42 Gesuche 49

Die Ge­su­che um An­tei­le an den Teil­zoll­kon­tin­gen­ten Nr. 14.1 (Saat­kar­tof­feln), Nr. 14.2 (Ver­ede­lungs­kar­tof­feln) und Nr. 14.3 (Spei­se­kar­tof­feln) müs­sen bis spä­tes­tens am letz­ten Werk­tag im Sep­tem­ber vor Be­ginn der Kon­tin­gent­s­pe­ri­ode ein­tref­fen.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art. 43

Auf­ge­ho­ben

5. Kapitel: Ausnahmen von der Einfuhrbewilligungspflicht, Einfuhrtoleranzen

1. Abschnitt: Landwirtschaftliche Erzeugnisse ohne Zollkontingent

Art. 44 Ausnahmen im Handelsverkehr 50

Bei land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen, für die es kein Zoll­kon­tin­gent nach An­hang 3 gibt, kön­nen Men­gen bis 20 Ki­lo­gramm brut­to oh­ne GEB ein­ge­führt wer­den.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6107).

Art. 45 Ausnahmen im Reiseverkehr 51

Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200552 kön­nen oh­ne GEB ein­ge­führt wer­den.

51 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

52 SR 631.0

2. Abschnitt: Landwirtschaftliche Erzeugnisse mit Zollkontingent

Art. 46 Ausnahmen im Handelsverkehr

1 Bei land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen mit Zoll­kon­tin­gent nach An­hang 3 kön­nen Men­gen bis 20 Ki­lo­gramm brut­to aus­ser­halb des Zoll­kon­tin­gents oh­ne GEB ein­ge­führt wer­den.

2 Das BLW kann auf Ge­such hin ein­ma­li­ge Ein­fuh­ren in ge­rin­gen Men­gen und auf­grund be­son­de­rer Ver­hält­nis­se, na­ment­lich für Aus­stel­lun­gen oder ähn­li­che Ver­an­stal­tun­gen, so­wie Ein­fuh­ren zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung zu Ver­suchs­zwe­cken:

a.
oh­ne Men­gen­be­schrän­kung von der GEB-Pflicht aus­neh­men;
b.
zum KZA zu­las­sen.

3 Die Ein­fuh­ren nach Ab­satz 2 wer­den nicht an die zu ver­tei­len­de Zoll­kon­tin­gents­men­ge an­ge­rech­net.

4 Das BLW kann im Ein­ver­neh­men mit der EZV die Kom­pe­tenz für die Er­tei­lung von Be­wil­li­gun­gen nach Ab­satz 2 ganz oder teil­wei­se an die Zoll­stel­len de­le­gie­ren.

Art. 47 Ausnahmen im Reiseverkehr 53

1 Land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se mit Zoll­kon­tin­gent nach An­hang 3 kön­nen oh­ne GEB ein­ge­führt wer­den, wenn es sich um Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200554 han­delt.

2 Die Ein­fuh­ren nach Ab­satz 1 wer­den nicht an die zu ver­tei­len­de Zoll­kon­tin­gents­men­ge an­ge­rech­net.

53 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

54 SR 631.0

Art. 4855

55 Auf­ge­ho­ben durch An­hang der V vom 2. April 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

6. Kapitel: Datenerhebung, Gebühren und Schutzmassnahmen

Art. 49 Erhebung notwendiger Daten

1 So­weit es für die Durch­füh­rung der Ein­fuhr­re­ge­lung für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se oder für die Ein­hal­tung in­ter­na­tio­na­ler Ver­pflich­tun­gen not­wen­dig ist, kön­nen un­ter an­de­rem die Pro­du­zen­ten, Ver­la­der, La­ger­hal­ter, Ver­ar­bei­ter, Händ­ler, Gros­sis­ten, De­tail­lis­ten, Im­por­teu­re, Spe­di­teu­re und de­ren je­wei­li­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie Zen­tral­stel­len zur Er­he­bung und Mel­dung von Da­ten über die Markt­la­ge bei­ge­zo­gen wer­den.

2 Die Da­ten müs­sen den zum Er­he­bungs­zeit­punkt vor­lie­gen­den Tat­sa­chen ent­spre­chen und für die mit dem Mass­nah­men­voll­zug be­auf­trag­ten Amts­stel­len kon­trol­lier­bar sein.

Art. 50 Gebührenpflicht und Gebührensätze 56

Ein­fuh­ren mit GEB sind ge­büh­ren­pflich­tig. Es gel­ten die Ge­büh­ren­sät­ze nach An­hang 6.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4693).

Art. 51 Schutzmassnahmen

1 Das WBF trifft im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment (EZV) die er­for­der­li­chen or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men für ei­ne recht­zei­ti­ge und wirk­sa­me An­wen­dung der Schutz­klau­seln aus in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men im Agrar­be­reich.

2 Fällt aus Grün­den der zeit­li­chen Dring­lich­keit die Ein­ho­lung des Ent­scheids des Bun­des­rats aus­ser Be­tracht, so ent­schei­det das WBF über die An­wen­dung.

3 Wenn an­ge­nom­men wer­den muss, dass al­le Vor­aus­set­zun­gen da­zu er­füllt sind, kön­nen die Schutz­klau­seln aus­nahms­wei­se auch dann an­ge­ru­fen wer­den, be­vor al­le not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen be­züg­lich des tat­säch­lich ge­währ­ten Markt­zu­gangs und die not­wen­di­gen sta­tis­ti­schen Vor­aus­set­zun­gen vor­lie­gen oder aus­ge­wer­tet sind. Bei feh­len­den sta­tis­ti­schen Grund­la­gen je Ta­rif­num­mer kön­nen Da­ten von land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen, die gleich­ar­tig sind, her­an­ge­zo­gen wer­den.

4 Für ver­derb­li­che und sai­son­ab­hän­gi­ge land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se kön­nen kür­ze­re Be­mes­sungs­zeiträu­me ver­wen­det wer­den.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 52 Vollzug

1 Das BLW voll­zieht die­se Ver­ord­nung, so­weit da­mit nicht an­de­re Be­hör­den be­auf­tragt sind.

2 Die EZV voll­zieht die­se Ver­ord­nung an der Gren­ze und stellt dem BLW die Da­ten über die ein­ge­führ­ten Men­gen land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se zur Ver­fü­gung.

Art. 53 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

1 Die Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199857 wird auf­ge­ho­ben.

2 Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird in An­hang 7 ge­re­gelt.

57 [AS 1998 3125, 1999 3628, 20003842838, 20012992091An­hang Ziff. 14 2583, 20021482178925063486, 2003529An­hang Ziff. 6 5397, 20043055, 2005503An­hang Ziff. 5, 2006867An­hang Ziff. 5 889 2507 2995 An­hang 4 Ziff. II 11 4845, 20071469An­hang 4 Ziff. 49 2327 3417 Ziff. III 2 4477 Ziff. IV 62 4631 4971 6225, 200835593817, 2009126525855871, 2010727232335655539, 2011239543894463477353135317]

Art. 5458

58 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art. 54a59

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016 (AS 2016 4083). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art. 54b60

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6107). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Art. 54c61

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 der CO­VID-19-Ver­ord­nung Land­wirt­schaft vom 1. April 2020, in Kraft vom 2. April 2020 bis zum 1. Okt. 2020 (AS 2020 1141).

Art. 55 Inkrafttreten und Befristung

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2012 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 3662 gilt bis zum 31. De­zem­ber 2018.63

62 Die­ser Art. hat ei­ne neue Fas­sung (AS 2020 5521).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4083).

Anhang 1 64

64 Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 23. Okt. 2013 (AS 2013 3931), Anhang der V vom 2. April 2014 (AS 2014 979), Ziff. II der V vom 29. Okt. 2014 (AS 2014 4001), Anhang 3 Ziff. 11 der V vom 10. Juni 2016 über die Änderung des Zolltarifs (AS 2016 2445), Ziff. I der V des WBF vom 16. Sept. 2016 (AS 2016 3319), Ziff. II der V vom 26. Okt. 2016 (AS 2016 4083), Ziff. I der V des BLW vom 19. Mai 2017 (AS 2017 3235), Ziff. I der V des WBF vom 9. Juni 2017 (AS 2017 3499), Ziff. II der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6107), vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4191), vom 30. Nov. 2018 (AS 2018 4693), Ziff. II der V vom 23. Okt. 2019 (AS 2019 3617), Ziff. I der V des BLW vom 18. Sept. 2020 (AS 2020 3869), Anhang 2 Ziff. 2 der V vom 26. Aug. 2020 (AS 2020 3749) und Ziff. II Abs. 1 der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5521).

Verzeichnis der anwendbaren Zollansätze bei der Einfuhr von landwirtschaftlichen Erzeugnissen mit Angabe der GEB-Pflicht, der Importrichtwerte und der Zuordnung zu den marktordnungsspezifischen Vorschriften, zu den Gruppen der Schwellenpreise sowie zu den Zoll- oder Teilzollkontingenten

1. Marktordnung Tiere der Pferdegattung

2. Marktordnung Zucht- und Nutztiere und Samen von Stieren

3. Marktordnung Schlachttiere, Fleisch von Tieren der Rindvieh-, Pferde-, Schaf-, Ziegen- und Schweinegattung sowie Geflügel

4. Marktordnungen Milch und Milchprodukte sowie Kasein

5. Marktordnung Eier und Eiprodukte

6. Lebende Pflanzen

7. Marktordnung Obstgehölze

8. Marktordnung Schnittblumen

9. Marktordnung Kartoffeln und Kartoffelprodukte

10. Marktordnung Frisches Gemüse

11. Marktordnung Tiefkühlgemüse

12. Marktordnung Frisches Obst

13. Marktordnung Mostobst und Obstprodukte

14. Marktordnungen Saatgetreide, Futtermittel, Ölsaaten sowie Waren, bei deren Verarbeitung Futtermittel anfallen

14a. Waren zur Herstellung von Braumalz oder Bier

15. Marktordnung Getreide und verschiedene Samen und Früchte zur menschlichen Ernährung

16. Marktordnung Speiseöle und ‑fette

17. Marktordnung Sämereien

18. Marktordnung Zucker

19. Marktordnung Wein, Traubensaft und -most

20. Weitere der Generaleinfuhrbewilligungspflicht unterstellte landwirtschaftliche Erzeugnisse

Anhang 2 65

65 Fassung gemäss Ziff. I der V des BLW vom 19. Juli 2021, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 458).

Zollansätze der Marktordnungen Saatgetreide, Futtermittel, Ölsaaten, Zollansätze von Waren, bei deren Verarbeitung Futtermittel anfallen, sowie Zollansätze von Grobgetreide zur menschlichen Ernährung

Anhang 3 66

66 Bereinigt gemäss Ziff. I Abs. 1 der V vom 9. Dez. 2016 (AS 2016 4947), Ziff. II der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6107), Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017 (AS 2017 6113), Ziff. II der V vom 31. Okt. 2018 (AS 2018 4191), Anhang 2 Ziff. 2 der V vom 26. Aug. 2020 (AS 2020 3749), Ziff. II Abs. 1 der V vom 11. Nov. 2020 (AS 2020 5521), Ziff. I der V des BLW vom 16. Febr. 2021 (AS 2021 102), vom 29. April 2021 (AS 2021 251), vom 15. Juni 2021 (AS 2021 385) und vom 18. Juni 2021, in Kraft seit 1. Juli 2021 (AS 2021 397).

Zoll- und Teilzollkontingente

1. Marktordnung Tiere der Pferdegattung

2. Marktordnung Zucht- und Nutztiere und Rindersperma

3. Marktordnung Schlachttiere, Fleisch von Tieren der Rindvieh-, Pferde-, Schaf-, Ziegen- und Schweinegattung sowie Geflügel

4. Marktordnungen Milch und Milchprodukte sowie Kasein

5. Marktordnung Eier und Eiprodukte

6. Marktordnung Schnittblumen

7. Marktordnung Kartoffeln und Kartoffelprodukte

8. Marktordnung Frisches Gemüse

9. Marktordnung Tiefkühlgemüse

10. Marktordnung Frisches Obst

11. Marktordnung Mostobst und Obstprodukte

12. Marktordnungen Hartweizen, Brot- und Grobgetreide

13. Marktordnung Wein, Traubensaft und ‑most

Anhang 4 67

67 Fassung gemäss Ziff. II Abs. 2 der V vom 11. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5521).

Freigabe des Zollkontingents Brotgetreide

Anhang 5 68

68 Aufgehoben durch Anhang der V vom 2. April 2014, mit Wirkung seit 1. Juli 2014 (AS 2014 979).

Anhang 6 69

69 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3617).

Gebührensätze im Warenverkehr mit dem Ausland

Anhang 7

Änderung bisherigen Rechts