Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

8a. Abschnitt: Blauzungenkrankheit und epizootische hämorrhagische Krankheit 453454

453 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juni 2008 (AS 2008 2275).

454 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239a Allgemeines 455  

1 Als emp­fäng­lich für die Blau­zun­gen­krank­heit (Blue­tongue) und die epi­zoo­ti­sche hä­mor­rha­gi­sche Krank­heit (EHD) gel­ten al­le Wie­der­käu­er und Ka­me­li­den.

2 Die Blau­zun­gen­krank­heit liegt vor, wenn in ei­nem Be­stand mit emp­fäng­li­chen Tie­ren das Blau­zun­gen-Vi­rus nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Die EHD liegt vor, wenn in ei­nem Be­stand mit emp­fäng­li­chen Tie­ren das EHD-Vi­rus nach­ge­wie­sen wur­de.

455 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239b Überwachung  

Das BLV kann nach An­hö­ren der Kan­to­ne ein Pro­gramm fest­le­gen:456

a.
zur Über­wa­chung der Be­stän­de mit emp­fäng­li­chen Tie­ren;
b.457
zur Über­wa­chung der Mücken­ar­ten, die als Über­trä­ger von Blau­zun­gen­- und EHD-Vi­ren in Fra­ge kom­men.

456 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

457 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239c Verdachtsfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf Blau­zun­gen­krank­heit oder EHD die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­däch­ti­gen Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an:458

a.459
je nach Aus­gangs­la­ge: die Un­ter­su­chung ver­däch­ti­ger Tie­re auf Blau­zun­gen- und EHD-Vi­ren oder auf einen der bei­den Er­re­ger;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

2 Der Ver­dacht gilt als wi­der­legt, wenn kei­ne Vi­ren nach­ge­wie­sen wer­den.

3 Das BLV kann Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Pro­be­nah­me und die Un­ter­su­chung der Pro­ben so­wie über die Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls er­las­sen.460

458 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

459 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

460 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239d Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung der Blau­zun­gen­krank­heit oder der EHD die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an:461

a.
die Tö­tung und Ent­sor­gung schwer er­krank­ter Tie­re;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls.

2 Er hebt die Sperr­mass­nah­men auf, wenn al­le emp­fäng­li­chen Tie­re des Be­stan­des:

a.
zwei­mal im Ab­stand von min­des­tens 60 Ta­gen se­ro­lo­gisch un­ter­sucht wur­den und kei­ne neue An­ste­ckung fest­ge­stellt wur­de; oder
b.462
min­des­tens 60 Ta­ge vor­her ge­gen die fest­ge­stell­te Seu­che ge­impft wur­den.

461 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

462 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239e Blauzungen- oder EHD-Zone 463  

1 Die Blau­zun­gen- oder EHD-Zo­ne um­fasst ein Ge­biet im Um­kreis von un­ge­fähr 100 km um die ver­seuch­ten Be­stän­de. Bei der Fest­le­gung der Zo­ne sind geo­gra­fi­sche Ge­ge­ben­hei­ten, Kon­troll­mög­lich­kei­ten und epi­de­mio­lo­gi­sche Er­kennt­nis­se zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Das BLV legt den Um­fang der Zo­ne nach An­hö­ren der Kan­to­ne fest. Es hebt die Zo­ne nach An­hö­ren der Kan­to­ne auf, wenn wäh­rend min­des­tens zwei Jah­ren bei emp­fäng­li­chen Tie­ren kei­ne Blau­zun­gen- be­zie­hungs­wei­se EHD-Vi­ren fest­ge­stellt wur­den.

3 Es legt fest, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen emp­fäng­li­che Tie­re so­wie de­ren Sa­men, Ei­zel­len und Em­bryo­nen aus der Zo­ne ver­bracht wer­den dür­fen.

463 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239f Vektorfreie Perioden und Gebiete  

1 Pe­ri­oden und Ge­bie­te, in de­nen kei­ne oder nur we­ni­ge Mücken auf­tre­ten, die als Über­trä­ger von Blau­zun­gen- oder EHD-Vi­ren in Fra­ge kom­men, kön­nen vom BLV nach An­hö­ren der Kan­to­ne als vek­tor­frei er­klärt wer­den.464

2 Wäh­rend vek­tor­frei­er Pe­ri­oden und in vek­tor­frei­en Ge­bie­ten kann der Kan­tons­tier­arzt auf die An­ord­nung von Sperr­mass­nah­men, Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung des Mücken­be­falls und Imp­fun­gen ganz oder teil­wei­se ver­zich­ten.

464 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239g Impfungen 465  

Das BLV kann nach An­hö­ren der Kan­to­ne für emp­fäng­li­che Tie­re Imp­fun­gen ge­gen Blau­zun­gen- oder EHD-Vi­ren vor­schrei­ben. In die­sem Fall be­stimmt es in ei­ner Ver­ord­nung die Ge­bie­te, in de­nen ei­ne Imp­fung vor­ge­schrie­ben ist, so­wie Art und Ein­satz der Impf­stof­fe.

465 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 239h Entschädigung 466  

1 Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

2 ...467

466 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Jan. 2010, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010395).

467 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

9. Abschnitt: Ansteckende Pferdemetritis

Art. 240 Geltungsbereich und Diagnose  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der an­ste­cken­den Pfer­de­me­tri­tis bei Pfer­den und Eseln in­fol­ge von In­fek­tio­nen mit Tay­lo­rel­la equi­ge­ni­ta­lis.

2 An­ste­cken­de Pfer­de­me­tri­tis (CEM) liegt vor, wenn im Un­ter­su­chungs­ma­te­ri­al Tay­lo­rel­la equi­ge­ni­ta­lis bak­te­rio­lo­gisch nach­ge­wie­sen wur­de. Das BLV kann wei­te­re Un­ter­su­chungs­me­tho­den zu­las­sen.

Art. 241 Meldepflicht  

Stel­len Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en Tay­lo­rel­la equi­ge­ni­ta­lis fest, so müs­sen sie dies un­ver­züg­lich dem Kan­tons­tier­arzt mel­den.

Art. 242 Überwachung  

1 Die Hal­ter von Zucht­tie­ren müs­sen:

a.
Mass­nah­men ge­gen die Über­tra­gung der Krank­heit durch Per­so­nen, Ge­rä­te und Fahr­zeu­ge tref­fen;
b.
die Stu­ten an den Ta­gen nach dem De­cken be­ob­ach­ten;
c.
Tie­re, die aus dem Aus­land ein­ge­führt, im Aus­land ge­deckt oder zum De­cken ver­wen­det wur­den, vor dem De­cken in der Schweiz bak­te­rio­lo­gisch auf CEM un­ter­su­chen las­sen.

2 Die Hal­ter von Zucht­hengs­ten müs­sen die­se jähr­lich zwi­schen dem 1. Ja­nu­ar und dem Be­ginn der Deck­pe­ri­ode bak­te­rio­lo­gisch auf CEM un­ter­su­chen las­sen.

3 Bei er­höh­ter Seu­chen­ge­fahr kann:

a.
das BLV wäh­rend der Deck­sai­son die re­gel­mäs­si­ge Un­ter­su­chung der Zucht­hengs­te an­ord­nen;
b.
der Kan­ton die bak­te­rio­lo­gi­sche Un­ter­su­chung sämt­li­cher Stu­ten vor dem Dec­ken an­ord­nen.
Art. 243 Verdachts- und Seuchenfall  

1 Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall ord­net der Kan­tons­tier­arzt an, dass:

a.
ver­seuch­te und ver­däch­ti­ge Zucht­tie­re nicht ge­deckt oder zum De­cken ver­wen­det wer­den;
b.
ver­seuch­te Tie­re nicht ge­mein­sam mit Pfer­den oder Eseln an­de­rer Tier­hal­ter ge­wei­det oder an Märk­ten und Aus­stel­lun­gen auf­ge­führt wer­den.

2 Die vor­ste­hen­den Ein­schrän­kun­gen gel­ten:

a.
bei ver­däch­ti­gen Tie­ren, bis in ei­ner bak­te­rio­lo­gi­schen Un­ter­su­chung kei­ne Er­re­ger nach­ge­wie­sen wer­den;
b.
bei ver­seuch­ten Hengs­ten, bis in drei bak­te­rio­lo­gi­schen Un­ter­su­chun­gen, die in Ab­stän­den von drei Ta­gen ent­nom­men wur­den, kei­ne Er­re­ger nach­ge­wie­sen wer­den;
c.
bei ver­seuch­ten Stu­ten, bis in drei bak­te­rio­lo­gi­schen Un­ter­su­chun­gen, die in Ab­stän­den von ei­ner Wo­che ent­nom­men wur­den, kei­ne Er­re­ger nach­ge­wie­sen wer­den.

3 Bei Tie­ren, die ver­seucht wa­ren, muss die Hei­lung un­mit­tel­bar vor Be­ginn der nächs­ten Deck­pe­ri­ode durch ei­ne wei­te­re bak­te­rio­lo­gi­sche Un­ter­su­chung be­stä­tigt wer­den.

4 Wer ein ver­seuch­tes oder ver­däch­ti­ges Tier ver­äus­sert, muss den Er­wer­ber über den Ge­sund­heits­zu­stand des Tie­res in­for­mie­ren und dem Kan­tons­tier­arzt den Er­wer­ber mel­den.

Art. 244 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te we­gen CEM wer­den nicht ent­schä­digt.

9a. Abschnitt: Pferdeenzephalomyelitiden: westliche, östliche und venezolanische Enzephalomyelitis, West-Nil-Fieber, japanische Enzephalitis468

468 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 20. Juni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 244a Geltungsbereich und Diagnose  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung von Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­litiden bei Pfer­den, Eseln, Ze­bras und bei den Kreu­zun­gen zwi­schen die­sen.

2 Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­litiden lie­gen vor, wenn der Er­re­ger ei­ner Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­li­tis nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Das BLV be­stimmt die Un­ter­su­chungs­me­tho­den zum Nach­weis der Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­litiden. Es be­rück­sich­tigt da­bei die vom In­ter­na­tio­na­len Tier­seu­chen­amt an­er­kann­ten Un­ter­su­chungs­me­tho­den.

4 Das BLV kann die not­wen­di­gen Un­ter­su­chun­gen und Mass­nah­men zur Über­wa­chung und Be­kämp­fung der Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­litiden ge­biets­wei­se oder lan­des­weit vor­schrei­ben und sie auf wei­te­re Tier­ar­ten aus­wei­ten.

Art. 244b Meldepflicht  

Der Kan­tons­tier­arzt mel­det je­den Ver­dacht auf Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­li­tis dem Kan­tons­arzt.

Art. 244c Verdachtsfall  

1 Ver­dacht auf Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­li­tis liegt vor, wenn:

a.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung bei ei­nem Tier einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
b.
epi­de­mio­lo­gi­sche Ab­klä­run­gen auf ei­ne Ver­seu­chung hin­deu­ten.

2 Liegt ein Ver­dacht vor, so ord­net der Kan­tons­tier­arzt bis zu des­sen Wi­der­le­gung die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den be­trof­fe­nen Be­stand an.

Art. 244d Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung ei­ner Pfer­de­en­ze­pha­lo­mye­li­tis die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand.

2 Aus­ser­dem ord­net er fol­gen­de Mass­nah­men an:

a.
die epi­de­mio­lo­gi­sche Ab­klä­rung;
b.
die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen;
c.
wei­te­re zur Ver­hin­de­rung der Seu­chen­über­tra­gung not­wen­di­ge Mass­nah­men wie ein Ver­bot der Über­tra­gung von Blut­pro­duk­ten der Tie­re des be­trof­fe­nen Be­stan­des oder das Ab­schir­men des Be­stan­des ge­gen­über Mücken.

3 Bei Fest­stel­lung von ve­ne­zo­la­ni­scher En­ze­pha­lo­mye­li­tis ord­net der Kan­tons­tier­arzt zu­sätz­lich die Aus­mer­zung der ver­seuch­ten Tie­re an.

4 Er hebt die Sper­re auf, wenn die Un­ter­su­chung der ver­blei­ben­den Tie­re den Nach­weis er­bracht hat, dass die­se nicht als An­ste­ckungs­quel­le für Men­schen oder für an­de­re Tie­re in Be­tracht kom­men.

Art. 244e Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

10. Abschnitt: Lungenentzündungen der Schweine469

469 Fassung gemäss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

A. Enzootische Pneumonie

Art. 245 Geltungsbereich  

Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der durch My­co­plasma hy­o­pneu­mo­niae ver­ur­sach­ten Lun­gen­ent­zün­dung der Schwei­ne.

Art. 245a Diagnose  

1 En­zoo­ti­sche Pneu­mo­nie (EP) liegt vor, wenn:

a.
der Er­re­ger­nach­weis po­si­tiv aus­fällt; und
b.
die kli­ni­schen Sym­pto­me, der ma­kro­sko­pi­sche Lun­gen­be­fund oder die epi­de­mio­lo­gi­schen Ab­klä­run­gen für EP spre­chen.

2 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die Ent­nah­me und Un­ter­su­chung von Pro­ben.

Art. 245b Amtliche Anerkennung  

Al­le Schwei­ne­be­stän­de gel­ten als amt­lich an­er­kannt EP-frei. Im Ver­dachts- oder Seu­chen­fall wird dem be­trof­fe­nen Be­stand die An­er­ken­nung bis zur Auf­he­bung der Sper­re ent­zo­gen.

Art. 245c Meldepflicht und Überwachung  

1 Die amt­li­chen Tierärz­te mel­den dem zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt je­den Ver­dacht auf EP.

2 Die Be­ra­tungs- und Ge­sund­heits­diens­te, die in der Schwei­ne­hal­tung tä­tig sind, mel­den dem zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt je­den Ver­dacht auf EP.

3 Die Schwei­ne­be­stän­de wer­den über­wacht, in­dem die Tie­re bei der Fleisch­un­ter­su­chung auf ver­däch­ti­ge Lun­gen­lä­sio­nen un­ter­sucht wer­den. Von ver­däch­ti­gen Or­ga­nen ist ei­ne Pro­be zur Si­che­rung der Dia­gno­se zu ent­neh­men.

Art. 245d Verdachtsfall  

1 Ver­dacht auf EP liegt vor, wenn:

a.
kli­ni­sche Sym­pto­me auf EP hin­wei­sen;
b.
bei der Fleisch­un­ter­su­chung oder der Sek­ti­on ver­däch­ti­ge Lun­gen­lä­sio­nen fest­ge­stellt wer­den;
c.
der Er­re­ger­nach­weis für EP spricht;
d.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
e.
epi­de­mio­lo­gi­sche Ab­klä­run­gen auf ei­ne Ver­seu­chung hin­deu­ten.

2 Im Ver­dachts­fall ord­net der Kan­tons­tier­arzt die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den be­trof­fe­nen Be­stand an. Ge­hört die­ser Be­stand ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on an, die Tie­re re­gel­mäs­sig un­ter ih­ren Be­stän­den aus­tauscht, so sind al­le Be­stän­de die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on zu sper­ren.

3 Der Ver­dacht auf EP gilt als wi­der­legt, wenn in wei­te­ren Ab­klä­run­gen die Kri­te­ri­en nach Ar­ti­kel 245a Ab­satz 1 nicht er­füllt wer­den.

Art. 245e Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von EP die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand und ord­net an, dass:

a.
in Zucht­tier­hal­tun­gen und ge­schlos­se­nen Zucht­mast­tier­hal­tun­gen nach er­folg­ter Durch­seu­chung des Be­stan­des:
1.
für ei­ne Dau­er von 10‒14 Ta­gen im ver­seuch­ten Be­stand nur Tie­re ge­hal­ten wer­den, die neun Mo­na­te und äl­ter sind, und die­se behan­delt wer­den,
2.
die Stal­lun­gen des ver­seuch­ten Be­stan­des ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den;
b.
in Mast­tier­hal­tun­gen die Stal­lun­gen des ver­seuch­ten Be­stan­des ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den, so­bald die Tie­re aus den Stal­lun­gen ent­fernt wor­den sind.

2 Er kann zu­sätz­lich an­ord­nen, dass Tie­re aus Mast­tier­hal­tun­gen, Zucht­tier­hal­tun­gen und ge­schlos­se­nen Zucht­mast­tier­hal­tun­gen in Ab­son­de­rungs­stal­lun­gen ver­bracht wer­den, die vom Kan­tons­tier­arzt des Stand­ort­kan­tons an­er­kannt sind.

3 Sind be­nach­bar­te Be­stän­de an­ste­ckungs­ge­fähr­det, so kann der Kan­tons­tier­arzt die um­ge­hen­de Schlach­tung al­ler Tie­re des ver­seuch­ten Be­stan­des so­wie die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen an­ord­nen. Er kann die um­ge­hen­de Schlach­tung oder die Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1 und 2 auch auf die an­ste­ckungs­ge­fähr­de­ten Be­stän­de aus­deh­nen.

4 Er in­for­miert die Tier­hal­ter der be­nach­bar­ten Be­stän­de über die Ge­fähr­dung und den Zeit­plan der Mass­nah­men.

5 Nach Auf­he­bung der Sperr­mass­nah­men un­ter­liegt der Be­stand der Über­wa­chung nach Ar­ti­kel 245c Ab­satz 3.

Art. 245f Impfungen  

Imp­fun­gen ge­gen EP sind ver­bo­ten.

Art. 245g Mitwirkung von Beratungs- und Gesundheitsdiensten  

Die Kan­to­ne kön­nen Be­ra­tungs- und Ge­sund­heits­diens­te, die in der Schwei­nehal­tung tä­tig sind, zur Mit­ar­beit bei der Durch­füh­rung von Sa­nie­rungs­mass­nah­men und der Über­wa­chung der an­er­kannt EP-frei­en Be­stän­de her­an­zie­hen.

Art. 245h Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

B. Actinobacillose

Art. 246 Diagnose  

Ac­ti­no­b­a­cil­lo­se (APP) liegt vor, wenn Schwei­ne nach­weis­lich an ei­ner In­fek­ti­on mit Ac­ti­no­b­a­cillus pleu­ro­pneu­mo­niae er­krankt sind.

Art. 247 Verdachtsfall  

1 Bei kli­ni­schem Ver­dacht auf APP ord­net der Kan­tons­tier­arzt die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den be­trof­fe­nen Be­stand an. Ge­hört die­ser Be­stand ei­ner Or­ga­ni­sa­ti­on an, die Tie­re re­gel­mäs­sig un­ter ih­ren Be­stän­den aus­tauscht, so sind al­le Be­stän­de die­ser Or­ga­ni­sa­ti­on zu sper­ren.

2 Der Ver­dacht auf APP gilt als wi­der­legt, wenn kein Er­re­ger nach­ge­wie­sen wird.

Art. 248 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von APP die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand und ord­net an, dass:

a.
in Zucht­tier­hal­tun­gen al­le Schwei­ne des Be­stan­des ge­schlach­tet und die Stal­lun­gen an­sch­lies­send ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den;
b.
in ge­schlos­se­nen Zucht­mast­tier­hal­tun­gen und in Be­sa­mungs­sta­tio­nen Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Ver­schlep­pung des Er­re­gers ge­trof­fen wer­den;
c.
in Mast­tier­hal­tun­gen Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Ver­schlep­pung des Er­re­gers ge­trof­fen und die ge­leer­ten Stal­lun­gen nach dem En­de der Mast ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, wenn:

a.
in Zucht- und Mast­tier­hal­tun­gen die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen ab­ge­schlos­sen ist;
b.
in ge­schlos­se­nen Zucht­mast­tier­hal­tun­gen und in Be­sa­mungs­sta­tio­nen kei­ne der für APP ty­pi­schen Krank­heits­zei­chen mehr auf­tre­ten.
Art. 248a Impfungen  

Imp­fun­gen ge­gen APP sind ver­bo­ten.

Art. 249 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te we­gen APP wer­den nicht ent­schä­digt. Tritt hoch­pa­tho­ge­ne APP auf, so wer­den Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­be c TSG ent­schä­digt.

11. Abschnitt: Chlamydiose der Vögel

Art. 250 Geltungsbereich  

Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der Chla­my­dio­se bei Vö­geln (Psit­ta­co­se-Or­ni­tho­se).

Art. 251 Überwachung 470  

Wer mit Psit­ta­ci­den han­delt, die­se ge­werbs­mäs­sig züch­tet oder zur Schau stellt, ist ver­pflich­tet, al­le ver­en­de­ten Psit­ta­ci­den sei­nes Be­stan­des ei­ner vom Kan­tons­tier­arzt hier­für be­zeich­ne­ten Un­ter­su­chungs­stel­le zur Ab­klä­rung der To­des­ur­sa­che ein­zu­sen­den.

470 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 20055647).

Art. 252 Meldepflicht  

Der Kan­tons­tier­arzt mel­det den Aus­bruch von Chla­my­dio­se in ei­nem Be­stand dem Kan­tons­arzt.

Art. 253 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Chla­my­dio­se im ver­seuch­ten Be­stand an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 2. Gra­des;
b.
die Kenn­zeich­nung mit­tels Fuss­rin­gen und die Re­gis­trie­rung al­ler Psit­ta­ci­den;
c.
die Tö­tung sicht­bar kran­ker Vö­gel; aus­nahms­wei­se kann er de­ren Be­hand­lung un­ter si­chern­den Be­din­gun­gen er­lau­ben;
d.
die Be­hand­lung der üb­ri­gen Vö­gel, so­fern es der Be­sit­zer nicht vor­zieht, sie aus­zu­mer­zen;
e.
die Un­ter­su­chung der wäh­rend der Be­hand­lung um­ge­stan­de­nen Vö­gel.

2 Er hebt die Sper­re auf:

a.
für Psit­ta­ci­den, wenn al­le Vö­gel des Be­stan­des be­sei­tigt wor­den sind oder wenn ei­ne frü­he­s­tens zwei Wo­chen nach Ab­schluss der Be­hand­lung vor­ge­nom­me­ne Un­ter­su­chung der Vö­gel einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat;
b.
für an­de­re Vo­gel­ar­ten, nach Ab­schluss der Be­hand­lung.
Art. 254 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

12. Abschnitt: Salmonella-Infektion des Geflügels 471472

471 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

472 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Juni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 255 Geltungsbereich und Diagnose  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der durch Sal­mo­nel­laspp. ver­ur­sach­ten In­fek­tio­nen von Ge­flü­gel der fol­gen­den Nut­zungs­ty­pen:473

a.
Zucht­tie­re der Spe­zi­es Gal­lus gal­lus zur Pro­duk­ti­on von Bru­tei­ern (Zucht­tie­re);
b.
Le­ge­hen­nen zur Pro­duk­ti­on von Kon­su­mei­ern (Le­ge­hen­nen);
c.474
Mast­tie­re zur Pro­duk­ti­on von Pou­let- oder Tru­t­en­fleisch (Mast­tie­re);
d.475
...

2 Ei­ne Sal­mo­nel­la-In­fek­ti­on liegt vor, wenn der Er­re­ger bei Ge­flü­gel, in Ei­ern oder in Schlacht­tier­kör­pern von Ge­flü­gel nach­ge­wie­sen wur­de.476

3 Das BLV be­stimmt in Ab­spra­che mit dem Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG) die Sal­mo­nel­la-Se­ro­ty­pen, de­ren Be­kämp­fung für die öf­fent­li­che Ge­sund­heit von Be­deu­tung ist, und die An­for­de­run­gen an die Un­ter­su­chungs­me­tho­den.477

473 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

474 In Kraft seit 1. Jan. 2008.

475 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

476 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

477 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 256478  

478 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 257 Zu überwachende Geflügelhaltungen 479  

Ge­flü­gel­hal­tun­gen der fol­gen­den Grös­sen müs­sen auf Sal­mo­nel­la-In­fek­tio­nen un­ter­sucht wer­den:

a.
Zucht­tie­re der Mast- und der Le­ge­li­nie: wenn die Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 250 Plät­ze um­fasst;
b.
Le­ge­hen­nen: wenn die Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 1000 Plät­ze um­fasst;
c.
Mast­pou­lets: wenn die Stall­grund­flä­che der Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 333 m2 be­trägt;
d.
Mast­tru­t­en: wenn die Stall­grund­flä­che der Ge­flü­gel­hal­tung mehr als 200 m2 be­trägt.

479 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 257a Probenahmen durch den Geflügelhalter 480  

1 In den zu über­wa­chen­den Ge­flü­gel­hal­tun­gen nimmt der Ge­flü­gel­hal­ter nach An­lei­tung des kan­to­na­len Ve­te­ri­när­diens­tes Pro­ben von:

a.
Zucht­tie­ren:
1.
als Ein­tags­kü­ken zwi­schen dem ers­ten und drit­ten Le­bens­tag,
2.
im Al­ter von 4 bis 5 Wo­chen,
3.
im Al­ter von 15 bis 20 Wo­chen, in je­dem Fall spä­tes­tens 2 Wo­chen vor dem Wech­sel in den Le­ge­stall,
4.
al­le 3 Wo­chen wäh­rend der Le­ge­zeit;
b.
Le­ge­hen­nen:
1.
im Al­ter von 15 bis 20 Wo­chen, in je­dem Fall spä­tes­tens 2 Wo­chen vor dem Wech­sel in den Le­ge­stall,
2.
al­le 15 Wo­chen wäh­rend der Le­ge­zeit, erst­mals zwi­schen der 22. und der 26. Le­bens­wo­che;
c.
Mast­tie­ren: frü­he­s­tens 3 Wo­chen vor der Schlach­tung.

2 Er muss von al­len Her­den sei­ner Tier­hal­tung Pro­ben neh­men.

3 Ab­wei­chend von Ab­satz 1 Buch­sta­be a Zif­fer 4 kön­nen Pro­ben in der Brü­te­rei ge­nom­men und un­ter­sucht wer­den, so­fern die ge­schlüpf­ten Tie­re für den Ver­trieb im In­land be­stimmt sind. Die Un­ter­su­chung muss min­des­tens al­le 3 Wo­chen er­fol­gen.

4 Ab­wei­chend von Ab­satz 2 ist bei Mast­tie­ren ein­mal im Jahr ei­ne Pro­be­nah­me von al­len zu die­sem Zeit­punkt ge­hal­te­nen Her­den aus­rei­chend, wenn wäh­rend ei­nes Jah­res al­le Her­den ne­ga­tiv auf Sal­mo­nel­len ge­tes­tet wor­den sind.

480 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 257b Probenahmen durch den Veterinärdienst 481  

1 In den zu über­wa­chen­den Ge­flü­gel­hal­tun­gen nimmt der kan­to­na­le Ve­te­ri­när­dienst Pro­ben von:

a.
Zucht­tie­ren: zwei­mal pro Jahr von je­der Her­de ei­ner Ge­flü­gel­hal­tung wäh­rend der Le­ge­zeit;
b.
Le­ge­hen­nen: ein­mal pro Jahr von min­des­tens ei­ner Her­de ei­ner Ge­flü­gel­hal­tung wäh­rend der Le­ge­zeit;
c.
Mast­tie­ren: ein­mal pro Jahr von ei­ner Her­de in min­des­tens zehn Pro­zent der Ge­flü­gel­hal­tun­gen nach Ar­ti­kel 257 Buch­sta­ben c und d.

2 Die Pro­be­nah­me nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c darf frü­he­s­tens 3 Wo­chen vor der Schlach­tung er­fol­gen.

481 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 258 Entnahme von Proben und Untersuchungen  

1 Die Pro­ben müs­sen zur Un­ter­su­chung in ein vom BLV an­er­kann­tes La­bor ge­schickt wer­den. Bei­zu­le­gen ist der Un­ter­su­chungs­an­trag, der bei der Mel­dung nach Ar­ti­kel 18b au­to­ma­tisch in der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank er­stellt wird.482

1bis ...483

2 Das BLV er­lässt für die Ent­nah­me von Pro­ben und de­ren Un­ter­su­chung Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art.

3 Die Brü­te­rei­en und die Ge­flü­gel­hal­tun­gen müs­sen die La­bor­be­fun­de wäh­rend drei Jah­ren auf­be­wah­ren und den Kon­troll­or­ga­nen auf Ver­lan­gen vor­wei­sen.484

482 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

483 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018 (AS 2018 2069). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

484 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 259 Verdachtsfall  

1 Es be­steht der Ver­dacht, dass ein Be­stand ver­seucht ist, wenn:

a.485
in ei­ner Pro­be aus der Um­ge­bung der Tie­re Sal­mo­nel­la-Se­ro­ty­pen nach Ar­ti­kel 255 Ab­satz 3 nach­ge­wie­sen wer­den;
b.486
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­gibt; oder
c.
die Ab­klä­run­gen dar­auf hin­deu­ten, dass Men­schen in­fol­ge des Kon­sums von Ei­ern oder Fleisch aus dem be­tref­fen­den Be­stand er­krankt sind.

2 Der amt­li­che Tier­arzt ent­nimmt bei Ver­dacht so schnell wie mög­lich Un­ter­­­su­chungs­ma­te­ri­al und lässt es bak­te­rio­lo­gisch auf Sal­mo­nel­la-In­fek­tio­nen un­ter­su­chen.

3 Der Ver­dacht auf ei­ne Sal­mo­nel­la-In­fek­ti­on gilt als wi­der­legt, wenn im Un­ter­su­chungs­ma­te­ri­al nach Ab­satz 2 kein Er­re­ger nach­ge­wie­sen wird.487

485 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

486 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

487 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 260 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung vonSal­mo­nel­la-Se­ro­ty­pen nach Ar­ti­kel 255 Ab­satz 3 die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Ge­flü­gel­be­stand. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:488

a.
der ver­seuch­te Be­stand ge­schlach­tet oder ge­tö­tet wird;
b.
die Ei­er nicht mehr zu Brut­z­we­cken ver­wen­det wer­den und sie ent­we­der als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP489 zu ent­sor­gen oder vor ih­rem In­ver­kehr­brin­gen zu Spei­se­zwe­cken ei­ner Be­hand­lung zur Til­gung der Sal­mo­nel­len zu un­ter­zie­hen sind;
c.
die Ei­er, die be­reits be­brü­tet wer­den, als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP ent­sorgt wer­den;
d.
das Frisch­fleisch von aus dem ver­seuch­ten Be­stand stam­men­den Tie­ren vor dem In­ver­kehr­brin­gen ei­ner Be­hand­lung zur Til­gung der Sal­mo­nel­len un­ter­zo­gen wird.

2 Er hebt die Sper­re auf, wenn al­le Tie­re des ver­seuch­ten Be­stan­des ge­tö­tet oder ge­schlach­tet wor­den und die Ört­lich­kei­ten ge­rei­nigt, des­in­fi­ziert und durch ei­ne bak­te­rio­lo­gi­sche Un­ter­su­chung über­prüft wor­den sind.

3 ...490

488 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

489 SR 916.441.22

490 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 260a Meldepflicht 491  

Der Kan­tons­tier­arzt mel­det ver­däch­ti­ge oder ver­seuch­te Le­ge­hen­nen­be­stän­de so­wie ver­seuch­te Schlacht­tier­kör­per dem Kan­tons­arzt und dem Kan­ton­sche­mi­ker. Im Seu­chen­fall in­for­miert er sie zu­sätz­lich über die An­ord­nung von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 260 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und d.

491 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 261 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te we­gen ei­ner In­fek­ti­on mit Sal­mo­nel­la spp. wer­den nicht ent­schä­digt.

13. Abschnitt: Infektiöse Laryngotracheitis der Hühner

Art. 262 Geltungsbereich und Diagnose  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der In­fek­ti­ösen La­ryn­gotrachei­tis (ILT) bei den Hüh­nern, Trut­hüh­nern und Fa­sa­nen.

2 ILT liegt vor, wenn:

a.
die se­ro­lo­gi­sche Un­ter­su­chung einen po­si­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat; oder
b.
das ILT-Vi­rus (Her­pes­vi­rus) nach­ge­wie­sen wur­de.

3 Die In­ku­ba­ti­ons­zeit be­trägt 21 Ta­ge.

Art. 263 Verdachtsfall  

Bei Seu­chen- oder An­ste­ckungs­ver­dacht auf ILT ord­net der Kan­tons­tier­arzt bis zur Wi­der­le­gung des Ver­dachts die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den be­trof­fe­nen Be­stand an.

Art. 264 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von ILT im ver­seuch­ten Be­stand an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des;
b.
die Tö­tung und Ent­sor­gung al­ler Tie­re des ver­seuch­ten Be­stan­des;
c.
die Rei­ni­gung und die Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen so­wie der kon­ta­mi­nier­ten Ei­er­trans­port­be­hält­nis­se und Ge­rä­te.

2 Er hebt die Sper­re frü­he­s­tens 30 Ta­ge nach dem letz­ten Seu­chen­fall auf.

Art. 264a Auslagerung von Bruteiern 492  

1 Der Kan­tons­tier­arzt kann zur Er­hal­tung wert­vol­len Erb­guts in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 264 ei­ne Aus­la­ge­rung von Bru­tei­ern aus ei­nem ver­seuch­ten Be­stand zu­las­sen. In die­sem Fall ord­net er an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand;
b.
die Tö­tung und Ent­sor­gung von Vö­geln, die kli­nisch er­krankt sind oder bei de­nen der Er­re­ger nach­ge­wie­sen wur­de;
c.
die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen;
d.
die Ver­brin­gung der des­in­fi­zier­ten Bru­tei­er wäh­rend ma­xi­mal drei Mo­na­ten an einen vom ge­sperr­ten Be­stand bau­lich und be­trieb­lich un­ab­hän­gi­gen Stand­ort;
e.
die Ver­brin­gungs­sper­re über die aus den Bru­tei­ern ge­schlüpf­ten Jung­tie­re;
f.
die Aus­mer­zung der Alt­tie­re am bis­he­ri­gen Stand­ort nach der Ge­win­nung der Bru­tei­er;
g.
die ab­sch­lies­sen­de Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen.

2 Er ord­net am neu­en Stand­ort ei­ne Nach­kon­trol­le al­ler Jung­tie­re im Al­ter von 8–12 Wo­chen an. Sie er­folgt durch die Ent­nah­me von Blut­pro­ben und Cho­a­nen- be­zie­hungs­wei­se Tra­che­al­tup­fer.

3 Fällt min­des­tens ei­ne Pro­be der Nach­kon­trol­le se­ro­lo­gisch oder im Er­re­ger­nach­weis po­si­tiv aus, so müs­sen al­le Jung­tie­re aus­ge­merzt und die Stal­lun­gen ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den. Fällt die Nach­kon­trol­le ne­ga­tiv aus, so hebt der Kan­tons­tier­arzt die Ver­brin­gungs­sper­re über die Jung­tie­re auf.

4 Die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­stand wird frü­he­s­tens 90 Ta­ge nach der ab­sch­lies­sen­den Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on auf­ge­ho­ben.

492 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

Art. 265 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te we­gen ILT wer­den nicht ent­schä­digt.

14. Abschnitt: Myxomatose

Art. 266 Geltungsbereich  

Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der My­xo­ma­to­se der Wild- und Haus­ka­nin­chen.

Art. 267 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von My­xo­ma­to­se in ei­nem ver­seuch­ten Haus­ka­nin­chen­be­stand an:

a.
die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des;
b.
die un­ver­züg­li­che un­blu­ti­ge Tö­tung und Ent­sor­gung al­ler Ka­nin­chen; in be­son­de­ren Fäl­len kann der Kan­tons­tier­arzt die Tö­tung auf die er­krank­ten Tie­re be­schrän­ken;
c.
die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on der Stal­lun­gen so­wie al­ler kon­ta­mi­nier­ten Ge­gen­stän­de.

2 Er ord­net bei Fest­stel­lung von My­xo­ma­to­se bei Haus- oder Wild­ka­nin­chen ein den Um­stän­den an­ge­pass­tes Sperr­ge­biet an. Im Sperr­ge­biet gilt:

a.
Jeg­li­cher Han­del und Ver­kehr mit le­ben­den Ka­nin­chen ist ver­bo­ten.
b.
Die Ka­nin­chen­hal­ter tref­fen Vor­keh­run­gen, die das Ein­drin­gen von In­sek­ten in die Haus­ka­nin­chen­be­stän­de ver­hin­dern.
c.
Falls die My­xo­ma­to­se bei Wild­ka­nin­chen auf­tritt, ord­net der Kan­ton die zur Re­duk­ti­on der Be­stän­de not­wen­di­gen Mass­nah­men an.

3 Die Sperr­mass­nah­men dür­fen frü­he­s­tens 30 Ta­ge nach dem letz­ten Seu­chen­fall auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 268 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­be a TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

15. Abschnitt: Faulbrut der Bienen

Art. 269 Diagnose 493  

Faul­brut der Bie­nen liegt vor, wenn in der er­krank­ten BrutPae­ni­ba­cil­lus lar­vae nach­ge­wie­sen wur­de.

493 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

Art. 270 Verdachtsfall 494  

Be­steht Ver­dacht auf Faul­brut der Bie­nen, hat der Bie­nen­in­spek­tor Pro­be­ma­te­ri­al zur Un­ter­su­chung auf Pae­nibacil­lus lar­vae an ein Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­um ein­zu­sen­den.

494 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

Art. 271 Seuchenfall  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Faul­brut der Bie­nen auf dem ver­seuch­ten Stand an, dass:

a.
sämt­li­che Völ­ker vom Bie­nen­in­spek­tor un­ver­züg­lich un­ter­sucht wer­den;
b.495
al­le Völ­ker und de­ren Wa­ben oder die er­krank­ten und ver­däch­ti­gen Völ­ker in­nert zehn Ta­gen nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors ver­nich­tet wer­den;
c.496
Ho­nig nicht zu Füt­te­rungs­zwe­cken ver­wen­det oder zu die­sem Zweck ver­kauft wird;
d.497
al­te Wa­ben, Wachs und Ho­nig nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors ver­wer­tet wer­den;
e.498
die Bie­nen­kas­ten und Ge­rät­schaf­ten ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

1bis Er legt nach Rück­spra­che mit dem zu­stän­di­gen Bie­nen­in­spek­tor ein Sperr­ge­biet fest, das in der Re­gel ein Ge­biet im Um­kreis von 2 km vom ver­seuch­ten Stand er­fasst. Bei der Fest­le­gung des Ge­biets sind geo­gra­fi­sche Ge­ge­ben­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen, ins­be­son­de­re Ge­mein­de-, Kan­tons- und Lan­des­gren­zen so­wie Ge­län­de­hin­der­nis­se wie Wäl­der, Kup­pen, Kre­ten, Tä­ler oder Seen.499

2 Im Sperr­ge­biet gilt:500

a.501
Je­des An­bie­ten, Ver­stel­len und Ver­brin­gen ins Sperr­ge­biet von Bie­nen und Wa­ben ist ver­bo­ten. Ge­rät­schaf­ten dür­fen nur nach Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on in ei­nen an­de­ren Bie­nen­stand ver­bracht wer­den.
b.502
Der Kan­tons­tier­arzt kann Trans­por­te von Bie­nen in­ner­halb des Sperr­ge­bie­tes und das Ver­brin­gen von Bie­nen in das Sperr­ge­biet un­ter si­chern­den Mass­nah­men be­wil­li­gen.
c.
Der Bie­nen­in­spek­tor führt in­nert 30 Ta­gen ei­ne Kon­trol­le sämt­li­cher Völ­ker des Sperr­ge­bie­tes auf Faul­brut der Bie­nen durch.

3 Der Kan­tons­tier­arzt hebt die Sperr­mass­nah­men auf:

a.503
30 Ta­ge nach der Ver­nich­tung al­ler Bie­nen­völ­ker und Wa­ben des ver­seuch­ten Stan­des, so­fern die Bie­nen­kas­ten und Ge­rät­schaf­ten ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind und die Kon­trol­len im Sperr­ge­biet kei­nen neu­en Ver­dacht er­bracht ha­ben;
b.
60 Ta­ge nach der Ver­nich­tung der er­krank­ten und ver­däch­ti­gen Völ­ker, so­fern we­der die Nach­kon­trol­le des be­fal­le­nen Stan­des noch die Kon­trol­len im Sperr­ge­biet einen neu­en Ver­dacht er­bracht ha­ben.

4 Die Bie­nen­stän­de im ehe­ma­li­gen Sperr­ge­biet müs­sen im fol­gen­den Früh­jahr nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors nach­kon­trol­liert wer­den.504

495 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

496 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

497 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

498 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

499 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

500 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

501 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

502 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

503 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

504 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

Art. 271a Vorschriften zur Bekämpfung der Faulbrut 505  

Das BLV kann im Ein­ver­neh­men mit dem Zen­trum für Bie­nen­for­schung Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zur Be­kämp­fung der Faul­brut der Bie­nen er­las­sen, die ins­be­son­de­re die Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Seu­chen­ver­schlep­pung, die dia­gno­s­ti­schen Un­ter­su­chun­gen, die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on so­wie die Nach­kon­trol­len re­geln.

505 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

Art. 272 Entschädigung 506  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

506 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

16. Abschnitt: Sauerbrut der Bienen

Art. 273 Bekämpfung 507  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net bei Fest­stel­lung von Sau­er­brut der Bie­nen auf dem ver­seuch­ten Stand an, dass:

a.
sämt­li­che Völ­ker vom Bie­nen­in­spek­tor un­ver­züg­lich un­ter­sucht wer­den;
b.
kei­ne Bie­nen und Wa­ben ver­stellt wer­den;
c.
al­le Völ­ker und de­ren Wa­ben oder die er­krank­ten und ver­däch­ti­gen Völ­ker in­nert zehn Ta­gen nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors ver­nich­tet wer­den;
d.508
Ho­nig nicht zu Füt­te­rungs­zwe­cken ver­wen­det oder zu die­sem Zweck ver­kauft wird;
e.509
die Bie­nen­kas­ten und Ge­rät­schaf­ten ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den.

2 Er legt nach Rück­spra­che mit dem zu­stän­di­gen Bie­nen­in­spek­tor ein Sperr­ge­biet fest, das in der Re­gel ein Ge­biet im Um­kreis von 1 km vom ver­seuch­ten Stand er­fasst. Bei der Fest­le­gung des Ge­biets sind geo­gra­fi­sche Ge­ge­ben­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen, ins­be­son­de­re Ge­mein­de-, Kan­tons- und Lan­des­gren­zen so­wie Ge­län­de­hin­der­nis­se wie Wäl­der, Kup­pen, Kre­ten, Tä­ler oder Seen.

3 Im Sperr­ge­biet gilt:

a.510
Je­des An­bie­ten, Ver­stel­len und Ver­brin­gen ins Sperr­ge­biet von Bie­nen und Wa­ben ist ver­bo­ten. Ge­rät­schaf­ten dür­fen nur nach Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on in ei­nen an­de­ren Bie­nen­stand ver­bracht wer­den.
b.511
Der Kan­tons­tier­arzt kann Trans­por­te von Bie­nen in­ner­halb des Sperr­ge­bie­tes und die Ein­fuhr von Bie­nen un­ter si­chern­den Mass­nah­men be­wil­li­gen.

4 Der Bie­nen­in­spek­tor ord­net die Ver­wer­tung von al­ten Wa­ben, Wachs und Ho­nig an.

5 Er kon­trol­liert sämt­li­che Völ­ker des Sperr­ge­bie­tes in­nert 30 Ta­gen auf Sau­er­brut der Bie­nen.

6 Der Kan­tons­tier­arzt hebt die Sperr­mass­nah­men auf:

a.512
30 Ta­ge nach der Ver­nich­tung al­ler Bie­nen­völ­ker und Wa­ben des ver­seuch­ten Stan­des, so­fern die Bie­nen­kas­ten und Ge­rät­schaf­ten ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wor­den sind und die Kon­trol­len im Sperr­ge­biet kei­nen neu­en Ver­dacht er­bracht ha­ben;
b.
60 Ta­ge nach der Ver­nich­tung der er­krank­ten und ver­däch­ti­gen Völ­ker, so­fern we­der die Nach­kon­trol­le des be­fal­le­nen Stan­des noch die Kon­trol­len im Sperr­ge­biet einen neu­en Ver­dacht er­bracht ha­ben.

7 Die Bie­nen­stän­de im ehe­ma­li­gen Sperr­ge­biet müs­sen im fol­gen­den Früh­jahr nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors nach­kon­trol­liert wer­den.

507 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

508 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

509 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

510 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

511 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

512 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 273a Vorschriften zur Bekämpfung der Sauerbrut 513  

Das BLV kann im Ein­ver­neh­men mit dem Zen­trum für Bie­nen­for­schung Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zur Be­kämp­fung der Sau­er­brut der Bie­nen er­las­sen, die ins­be­son­de­re die Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Seu­chen­ver­schlep­pung, die dia­gno­s­ti­schen Un­ter­su­chun­gen, die Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on so­wie die Nach­kon­trol­len re­geln.

513 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 4255).

Art. 274 Entschädigung 514  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

514 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

17. Abschnitt: Befall mit dem Kleinen Beutenkäfer (Aethina tumida)515

515 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. März 2015, in Kraft seit 1. April 2015 (AS 2015 1007).

Art. 274a Geltungsbereich, Diagnose und Zielsetzung  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung des Be­falls ei­nes Bie­nen­vol­kes oder ei­nes von Men­schen ge­hal­te­nen Hum­mel­nests (Hum­mel­nest) mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer. Die Be­kämp­fungs­mass­nah­men sind auch dann zu er­grei­fen, wenn der Klei­ne Beu­ten­kä­fer in ei­nem Im­ke­rei­be­trieb ge­fun­den wird.

2 Ein Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer liegt vor, wenn Ei­er, Lar­ven, Pup­pen oder adul­te Kä­fer von Aethi­na tu­mi­da nach­ge­wie­sen wer­den.

3 Bei ei­nem epi­de­mio­lo­gisch eng ein­grenz­ba­ren Be­fall muss die Aus­brei­tung des Klei­nen Beu­ten­kä­fers ver­hin­dert, bei ei­nem gross­flä­chi­gen Be­fall die Be­falls­dich­te tief ge­hal­ten wer­den.

Art. 274b Verdachtsfall  

Ver­dacht auf Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer liegt vor, wenn in ei­nem Bie­nen­volk, in ei­nem Hum­mel­nest oder in ei­nem Im­ke­rei­be­trieb Lar­ven oder adul­te Kä­fer ge­fun­den wer­den, die Merk­ma­le auf­wei­sen, die den mor­pho­lo­gi­schen Be­stim­mungs­merk­ma­len des Klei­nen Beu­ten­kä­fers na­he- oder gleich­kom­men.

Art. 274c Massnahmen im Verdachtsfall  

1 Bei Ver­dacht auf Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer ord­net der Kan­tons­tier­arzt an, dass die Bie­nen­völ­ker oder Hum­mel­nes­ter, das ge­brauch­te Im­ke­rei­ma­te­ri­al, der Wa­ben­ho­nig und die Im­kerei­ne­ben­pro­duk­te den ver­däch­ti­gen Be­trieb nicht ver­las­sen dür­fen.

2 Der Kan­tons­tier­arzt hebt die Mass­nah­men auf, wenn der Nach­weis er­bracht wor­den ist, dass der Be­trieb nicht vom Klei­nen Beu­ten­kä­fer be­fal­len ist.

Art. 274d Seuchenfall  

1 Bei Fest­stel­lung ei­nes Be­falls mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer ord­net der Kan­tons­tier­arzt an, dass:

a.
die Bie­nen­völ­ker oder Hum­mel­nes­ter, das ge­brauch­te Im­ke­rei­ma­te­ri­al, der Wa­ben­ho­nig und die Im­kerei­ne­ben­pro­duk­te des ver­seuch­ten Be­triebs nicht ver­stellt wer­den dür­fen und die Bie­nen­völ­ker oder Hum­mel­nes­ter nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors un­ver­züg­lich ver­nich­tet wer­den;
b.
das ge­brauch­te Im­ke­rei­ma­te­ri­al, der Wa­ben­ho­nig, die Im­kerei­ne­ben­pro­duk­te so­wie wei­te­re Ge­gen­stän­de, die mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer in Be­rüh­rung ge­kom­men sein könn­ten, nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors un­ver­züg­lich ver­nich­tet oder ge­rei­nigt und ent­seucht wer­den;
c.
das Bie­nen­haus so­wie al­le Räum­lich­kei­ten und Ge­rät­schaf­ten des ver­seuch­ten Be­triebs nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors ge­rei­nigt und ent­seucht wer­den;
d.
der Bo­den in der Um­ge­bung des ver­seuch­ten Bie­nen­stan­des oder Hum­mel­nes­tes nach den An­wei­sun­gen des Bie­nen­in­spek­tors be­han­delt wird;
e.516
ein Bie­nen­volk als Sen­ti­nel auf dem ver­seuch­ten Be­trieb ein­ge­rich­tet und re­gel­mäs­sig durch den Bie­nen­in­spek­tor kon­trol­liert wird.

2 Der Kan­tons­tier­arzt legt nach Rück­spra­che mit dem zu­stän­di­gen Bie­nen­in­spek­tor ei­ne Schutz- und ei­ne Über­wa­chungs­zo­ne fest. Die Schutz­zo­ne um­fasst in der Re­gel ein Ge­biet im Um­kreis von drei Ki­lo­me­tern um den ver­seuch­ten Im­ke­rei­be­trieb oder das ver­seuch­te Hum­mel­nest, die Über­wa­chungs­zo­ne ein Ge­biet im Um­kreis von zehn Ki­lo­me­tern. Bei der Fest­le­gung sind geo­gra­fi­sche Ge­ge­ben­hei­ten zu be­rück­sich­ti­gen, ins­be­son­de­re Ge­mein­de-, Kan­tons- und Lan­des­gren­zen so­wie Ge­län­de­hin­der­nis­se wie Wäl­der, Kup­pen, Kre­ten, Tä­ler oder Seen.

3 Der Kan­tons­tier­arzt hebt die Schutz- und die Über­wa­chungs­zo­ne auf, wenn:

a.
die Mass­nah­men nach Ab­satz 1 durch­ge­führt wor­den sind; und
b.
nach Ab­schluss der Nach­kon­trol­len in der Schutz­zo­ne (Art. 274e Abs. 5) kein Ver­dacht mehrauf Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer be­steht.

4 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, d und e kann das BLV an­ord­nen, dass auf die Ver­nich­tung von ver­seuch­ten Bie­nen­völ­kern oder Hum­mel­nes­tern, auf die Be­hand­lung des Bo­dens und auf das Ein­rich­ten ei­nes Bie­nen­vol­kes als Sen­ti­nel ver­zich­tet wird, wenn da­durch die Aus­brei­tung des Klei­nen Beu­ten­kä­fer nicht ver­hin­dert wer­den kann.517

516 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

517 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 274e Massnahmen in der Schutz- und der Überwachungszone  

1 In der Schutz- und der Über­wa­chungs­zo­ne ist es ver­bo­ten, Bie­nen und Hum­meln, ge­brauch­tes Im­ke­rei­ma­te­ri­al, Wa­ben­ho­nig und Im­kerei­ne­ben­pro­duk­te an­zu­bie­ten, zu ver­stel­len oder in die Zo­nen zu ver­brin­gen. Ge­rät­schaf­ten dür­fen nur ver­stellt wer­den, wenn sie vor­gän­gig ge­rei­nigt und ent­seucht wor­den sind.

2 Der Kan­tons­tier­arzt kann das Ver­stel­len von Bie­nen und von Hum­meln in­ner­halb der Schutz­zo­ne oder in­ner­halb der Über­wa­chungs­zo­ne und das Ver­brin­gen von Bie­nen und von Hum­meln aus der Über­wa­chungs- in die Schutz­zo­ne oder von ei­nem Ge­biet aus­ser­halb der Zo­nen in die Schutz- oder die Über­wa­chungs­zo­ne un­ter si­chern­den Mass­nah­men be­wil­li­gen.

3 Der Bie­nen­in­spek­tor kon­trol­liert in­nert 30 Ta­gen nach Fest­le­gung der Schutz­zo­ne sämt­li­che sich dar­in be­fin­den­den Bie­nen­stän­de und dem zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt be­kann­ten Hum­mel­nes­ter auf den Be­fall mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer. In den Bie­nen­stän­den und Hum­mel­nes­tern, bei de­nen er kei­nen Be­fall fest­stellt, stellt er Fal­len auf und kon­trol­liert die­se re­gel­mäs­sig.

4 Der Bie­nen­in­spek­tor stellt in der Über­wa­chungs­zo­ne in­nert 30 Ta­gen nach de­ren Fest­le­gung in ei­ner vom Kan­tons­tier­arzt be­stimm­ten Aus­wahl von Bie­nen­stän­den oder Hum­mel­nes­tern Fal­len auf und kon­trol­liert die­se re­gel­mäs­sig. Er kann die­se Auf­ga­ben auf die Im­ke­rin­nen und Im­ker über­tra­gen. In die­sem Fall müs­sen sie ihm re­gel­mäs­sig die Kon­troll­er­geb­nis­se mel­den. Das BLV legt die Min­de­stan­zahl der zu kon­trol­lie­ren­den Bie­nen­stän­de in ei­ner tech­ni­schen Wei­sung fest.

5 In dem auf den Seu­chen­aus­bruch fol­gen­den Früh­ling muss der Bie­nen­in­spek­tor al­le sich in der Schutz­zo­ne be­fin­den­den Bie­nen­stän­de und dem zu­stän­di­gen Kan­tons­tier­arzt be­kann­ten Hum­mel­nes­ter so­wie die im Vor­jahr be­fal­le­nen Im­ke­rei­be­trie­be nach­kon­trol­lie­ren.

Art. 274f Vorschriften zur Bekämpfung des Befalls mit dem Kleinen Beutenkäfer  

Das BLV kann im Ein­ver­neh­men mit dem Zen­trum für Bie­nen­for­schung Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zur Be­kämp­fung des Be­falls mit dem Klei­nen Beu­ten­kä­fer er­las­sen.

Art. 274g Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d TSG wer­den nicht ent­schä­digt.

5. Kapitel: Seuchen der Wassertiere 518

518 Fassung gemäss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 275 und 276519  

519 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 277 Referenzlaboratorium 520  

Das na­tio­na­le Re­fe­renz- und Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­um für Seu­chen der Was­ser­tie­re ist die an der ve­te­ri­när­me­di­zi­ni­schen Fa­kul­tät der Uni­ver­si­tät Bern ein­ge­rich­te­te Fisch­un­ter­su­chungs­stel­le.

520 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 278 Entnahme von Proben und Untersuchungen  

Das BLV er­lässt für die Ent­nah­me von Pro­ben und die Un­ter­su­chung Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art.

Art. 279 Zusammenarbeit  

1 Das BLV ar­bei­tet bei der Be­kämp­fung von Seu­chen der Was­ser­tie­re mit dem BA­FU zu­sam­men.521

2 Die Kan­to­ne sor­gen für die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Or­ga­nen der Tier­seu­chen­po­li­zei und den für die Fi­sche­rei zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len.

521 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

2. Abschnitt: Infektiöse hämatopoietische Nekrose, Virale hämorrhagische Septikämie und Infektiöse Anämie der Salmonidae 522

522 Fassung gemäss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 280 Geltungsbereich und Diagnose 523  

1 Die Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts gel­ten für die Be­kämp­fung der In­fek­ti­ösen hä­ma­to­poie­ti­schen Ne­kro­se (IHN), der Vi­ra­len hä­mor­rha­gi­schen Sep­tik­ämie (VHS) und der In­fek­ti­ösen An­ämie der Sal­mo­ni­dae (ISA) von Fi­schen.

2 Als Fi­sche der emp­fäng­li­chen Ar­ten gel­ten für die:

a.
IHN: ins­be­son­de­re al­le Sal­mo­ni­den­ar­ten und Hech­te;
b.
VHS: ins­be­son­de­re al­le Sal­mo­ni­den­ar­ten und Hech­te;
c.
ISA: ins­be­son­de­re At­lan­ti­scher Lachs (Sal­mo sa­lar), Re­gen­bo­gen­fo­rel­le (On­corhyn­chus my­kiss) und Bach­fo­rel­le (Sal­mo trut­taspp.).

3 IHN, VHS und ISA lie­gen vor, wenn die Er­re­ger im Un­ter­su­chungs­ma­te­ri­al nach­ge­wie­sen wur­den.

523 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 281 Verdachtsfall  

1 Bei Ver­dacht auf IHN, VHS oder ISA ver­hängt der Kan­tons­tier­arzt die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­däch­ti­gen Aqua­kul­tur­be­trieb. Er kann die Schlach­tung von Fi­schen und de­ren Ab­ga­be als Le­bens­mit­tel er­lau­ben. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:524

a.
to­te Fi­sche und Ab­fäl­le ge­schlach­te­ter Fi­sche als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP525 ent­sorgt wer­den;
b.526
be­nach­bar­te Aqua­kul­tur­be­trie­be des­sel­ben Was­se­rein­zugs­ge­bie­tes auf An­zei­chen von IHN, VHS oder ISA über­prüft wer­den.

2 Er hebt die Sper­re auf, nach­dem der Nach­weis er­bracht wor­den ist, dass der Fisch­be­stand vi­rus­frei ist.

524 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

525 SR 916.441.22

526 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 282 Seuchenfall in einem Aquakulturbetrieb 527  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ver­hängt bei Fest­stel­lung von IHN, VHS oder ISA in ei­nem Aqua­kul­tur­be­trieb die ein­fa­che Sper­re 1. Gra­des über den ver­seuch­ten Be­trieb. Aus­ser­dem ord­net er an, dass:

a.
al­le Fi­sche des Be­triebs un­ver­züg­lich ge­tö­tet oder ge­schlach­tet wer­den;
b.
so­fern ei­ne Ge­fahr für die Wei­ter­ver­brei­tung der Seu­che in öf­fent­li­chen Ge­wäs­sern be­steht, der Was­ser­zu­lauf und der Was­serab­lauf des Be­triebs ge­sperrt wer­den, so­weit die Ver­hält­nis­se dies er­lau­ben, und das Was­ser der Hal­tungs­ein­rich­tun­gen in die Ka­na­li­sa­ti­on ab­ge­lei­tet wird;
c.
to­te und ge­tö­te­te Fi­sche so­wie die Ab­fäl­le der ge­schlach­te­ten Fi­sche als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP528 ent­sorgt wer­den;
d.
die Hal­tungs­ein­rich­tun­gen ge­leert, ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert so­wie Ge­rät­schaf­ten, ver­wen­de­te Schutz­klei­dung und Trans­port­mit­tel des Be­triebs ge­rei­nigt und des­in­fi­ziert wer­den;
e.
Fi­scherei­er­zeug­nis­se, Fut­ter­mit­tel und Ge­rät­schaf­ten den Be­trieb nicht ver­las­sen dür­fen.

2 Be­steht kei­ne Ge­fahr für die Wei­ter­ver­brei­tung der fest­ge­stell­ten Seu­che, so kann der Kan­tons­tier­arzt an­ord­nen, dass ab­wei­chend von Ab­satz 1 auf fol­gen­de Mass­nah­men ver­zich­tet wird:

a.
die Tö­tung oder Schlach­tung von Fi­schen, die in ei­ner Hal­tungs­ein­rich­tung un­ter­ge­bracht sind, die nicht ver­seucht ist;
b.
die Sper­rung des Was­ser­zu­laufs und des Was­serab­laufs des Be­triebs;
c.
die Lee­rung, Rei­ni­gung und Des­in­fek­ti­on von Hal­tungs­ein­rich­tun­gen, die:
1.
nicht ver­seucht sind,
2.
über ei­ne se­pa­ra­te Was­ser­ver­sor­gung ver­fü­gen, und
3.
aus­rei­chend von den ver­seuch­ten Hal­tungs­ein­rich­tun­gen ge­trennt sind, um ei­ne Ein­schlep­pung der Seu­che zu ver­hin­dern;
d.
das Ver­brin­gungs­ver­bot für Fi­scherei­er­zeug­nis­se, Fut­ter­mit­tel und Ge­rät­schaf­ten.

3 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net ei­ne Schutz- und ei­ne Über­wa­chungs­zo­ne an. Er legt de­ren Um­fang nach dem Ri­si­ko für die Ver­brei­tung der fest­ge­stell­ten Seu­che fest. Die Schutz­zo­ne um­fasst min­des­tens die Flä­che des Aqua­kul­tur­be­triebs.

527 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

528 SR 916.441.22

Art. 282a Massnahmen in der Schutz- und der Überwachungszone 529  

1 Der Kan­tons­tier­arzt ord­net für die Schutz­zo­ne Fol­gen­des an:

a.
die Un­ter­su­chung al­ler:
1.
Be­trie­be, in de­nen Fi­sche ge­hal­ten wer­den, die für IHN, VHS oder ISA emp­fäng­lich sind,
2.
Ge­wäs­ser, in de­nen Fi­sche le­ben, die für IHN, VHS oder ISA emp­fäng­lich sind;
b.
die mo­nat­li­che Über­prü­fung al­ler Be­trie­be, bei de­nen die Un­ter­su­chung nach Buch­sta­be a einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben hat.

2 In der Über­wa­chungs­zo­ne ord­net er die stich­pro­ben­ar­ti­ge Un­ter­su­chung von Ge­wäs­sern und Be­trie­ben nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a an.

3 Fi­sche, die für IHN, VHS oder ISA emp­fäng­lich sind, dür­fen nicht aus der Schutz- und der Über­wa­chungs­zo­ne ver­bracht wer­den. Der Kan­tons­tier­arzt kann Aus­nah­men ge­stat­ten für Tie­re, die kli­nisch ge­sund sind und aus ei­nem nicht ver­seuch­ten Be­trieb oder aus ei­ner nicht ver­seuch­ten Hal­tungs­ein­rich­tung ei­nes ver­seuch­ten Be­triebs stam­men, die von den ver­seuch­ten Hal­tungs­ein­rich­tun­gen aus­rei­chend ge­trennt ist, um ei­ne Ein­schlep­pung der Seu­che zu ver­hin­dern.

529 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 282b Ablauf und Durchführung der Massnahmen 530  

Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über den Ab­lauf und die Durch­füh­rung der Mass­nah­men im Seu­chen­fall.

530 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 282c Wiederbesetzung und Aufhebung der Sperrmassnahmen 531  

1 Nach Ab­schluss der Sa­nie­rungs­mass­nah­men darf wäh­rend fol­gen­der Zeit­span­ne im ver­seuch­ten Be­trieb oder in den ver­seuch­ten Hal­tungs­ein­rich­tun­gen ei­nes Be­triebs kei­ne Wie­der­be­set­zung er­fol­gen:

a.
bei ei­nem Aus­bruch von IHN oder VHS: sechs Wo­chen;
b.
bei ei­nem Aus­bruch von ISA: drei Mo­na­te.

2 Der Kan­tons­tier­arzt kann ab­wei­chend von Ab­satz 1 die Wie­der­be­set­zung des Be­triebs vor Ab­lauf der je­wei­li­gen Zeit­span­ne ge­stat­ten, wenn auf­grund der Be­schaf­fen­heit der Hal­tungs­ein­rich­tun­gen für die si­che­re Ab­tö­tung der Vi­ren ei­ne kür­ze­re Zeit­span­ne ge­nügt.

3 Vier Wo­chen nach der Wie­der­be­set­zung sind der be­tref­fen­de Be­trieb oder die be­tref­fen­de Hal­tungs­ein­rich­tung er­neut zu un­ter­su­chen.

4 Der Kan­tons­tier­arzt wan­delt nach Ab­schluss der Sa­nie­rungs­ar­bei­ten die Schutz- in ei­ne Über­wa­chungs­zo­ne um.

5 Er hebt die Sper­re und die Über­wa­chungs­zo­ne auf, wenn die Un­ter­su­chung des sa­nier­ten Be­triebs nach Ab­satz 3 und die Un­ter­su­chun­gen nach Ar­ti­kel 282a Ab­sät­ze 1 und 2 einen ne­ga­ti­ven Be­fund er­ge­ben ha­ben.

531 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 282d Seuchenfall bei freilebenden Fischen 532  

Wird IHN, VHS oder ISA bei frei­le­ben­den Fi­schen fest­ge­stellt, so ord­net der Kan-tons­tier­arzt nach Rück­spra­che mit der kan­to­na­len Fi­sche­rei­be­hör­de die Mass­nah­men an, die er­for­der­lich sind, um ei­ne Wei­ter­ver­brei­tung der Seu­che zu ver­hin­dern.

532 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 283 Impfungen 533  

Imp­fun­gen ge­gen IHN, VHS und ISA sind ver­bo­ten.

533 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 284 Entschädigung  

Tier­ver­lus­te nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b TSG wer­den nur ent­schä­digt, wenn die Fi­sche nicht als Le­bens­mit­tel ver­wer­tet wer­den kön­nen.

3. Abschnitt: ...

Art. 285–287534  

534 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, mit Wir­kung seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

4. Abschnitt: Krebspest

Art. 288 Diagnose  

Kreb­spest liegt vor, wenn Apha­no­my­ces asta­ci nach­ge­wie­sen wur­de.

Art. 289 Bekämpfung  

1 Der Kan­tons­tier­arzt be­stimmt bei Fest­stel­lung der Kreb­spest ein Sperr­ge­biet, wel­ches das be­trof­fe­ne Was­se­rein­zugs­ge­biet um­fasst.

2 Im Sperr­ge­biet gilt:

a.
Le­ben­de Kreb­se dür­fen we­der ins Sperr­ge­biet noch aus die­sem ver­bracht wer­den.
b.
To­te und ge­tö­te­te Kreb­se, die nicht als Le­bens­mit­tel ver­wer­tet wer­den, sind als tie­ri­sche Ne­ben­pro­duk­te der Ka­te­go­rie 2 nach Ar­ti­kel 6 VT­NP535 zu ent­sor­gen.

3 Im üb­ri­gen ord­net der Kan­ton die zur Ver­mei­dung ei­ner Ver­schlep­pung des Er­re­gers die­nen­den fi­sche­rei­po­li­zei­li­chen Mass­nah­men, wie das Leer­fan­gen der be­trof­fe­nen Ge­wäs­ser, an.

Art. 290 Entschädigung  

Ver­lus­te von Kreb­sen we­gen Kreb­spest wer­den nicht ent­schä­digt.

6. Kapitel: Zu überwachende Seuchen

Art. 291  

1 Un­ter­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en, Tierärz­te, Bie­nen­in­spek­to­ren so­wie Or­ga­ne der Jagd- und Fi­sche­rei­auf­sicht, die Ver­dacht auf ei­ne der in Ar­ti­kel 5 auf­ge­führ­ten Seu­chen he­gen oder de­ren Vor­han­den­sein fest­stel­len, mel­den dies dem Kan­tons­tier­arzt. Die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen über Mel­de­pflicht und ers­te Mass­nah­men nach den Ar­ti­keln 61–64 fin­den kei­ne An­wen­dung.536

2 Das BLV und der Kan­tons­tier­arzt kön­nen an­ord­nen, dass die Ver­dachts­fäl­le ab­ge­klärt wer­den.

2bis Tier­ver­lus­te we­gen zu über­wa­chen­der Seu­chen wer­den nicht ent­schä­digt.537

3 Das BLV kann im Ein­ver­neh­men mit dem Kan­tons­tier­arzt die Be­kämp­fung oder Aus­rot­tung ei­ner in den Ar­ti­keln 2–4 nicht auf­ge­führ­ten und in der Schweiz zum ers­ten Mal dia­gno­s­ti­zier­ten Seu­che an­ord­nen, wenn da­für ein ge­sund­heit­li­ches oder wirt­schaft­li­ches Be­dürf­nis be­steht.538

536 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

537 Ein­ge­fügt durch Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

538 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

7. Kapitel: Spezielle Vorschriften für Zoonosen539

539 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

Art. 291a Überwachung von Zoonosen  

1 Über­wa­chungs­pflich­tig sind die fol­gen­den Zo­o­no­sen und de­ren Er­re­ger:

a.
Bru­cel­lo­se;
b.
Cam­py­lo­b­ac­te­rio­se;
c.
Echi­no­kok­ko­se;
d.
Lis­te­rio­se;
e.
Sal­mo­nel­lo­se;
f.
Tri­chi­nel­lo­se;
g.
Tu­ber­ku­lo­se, ver­ur­sacht durch My­co­b­ac­te­ri­um bo­vis;
h.
ve­r­o­to­xin­bil­den­de Esche­ri­chia co­li.

2 Das BLV über­wacht an­de­re Zo­o­no­sen und Zo­o­no­seer­re­ger, so­weit es die epi­de­mio­lo­gi­sche La­ge oder die Ri­si­ko­ab­schät­zung er­for­dert.

Art. 291b Risikoabschätzung  

1 Das BLV er­fasst in Zu­sam­men­ar­beit mit dem BAG540 und dem BLW die not­wen­di­gen Da­ten, um Ge­fah­ren durch Zo­o­no­sen zu er­ken­nen und zu be­schrei­ben, die Ex­po­si­ti­on von Men­schen und Tie­ren zu be­wer­ten und die von Zo­o­no­sen aus­ge­hen­den Ri­si­ken zu be­ur­tei­len.

2 Das von ei­ner Zo­o­no­se aus­ge­hen­de Ri­si­ko wird nach fol­gen­den Kri­te­ri­en be­ur­teilt:

a.
Vor­kom­men des Er­re­gers bei Men­schen und Tie­ren so­wie in Le­bens- und Fut­ter­mit­teln;
b.
Aus­wir­kun­gen auf die öf­fent­li­che Ge­sund­heit;
c.
wirt­schaft­li­che Fol­gen;
d.
epi­de­mio­lo­gi­sche Ent­wick­lungs­ten­den­zen.

540 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 291c Durchführung der Überwachung  

1 Die Über­wa­chung er­folgt auf den fol­gen­den Stu­fen der Le­bens­mit­tel­ket­te:

a.
Pri­mär­pro­duk­ti­on;
b.
Le­bens­mit­tel­pro­duk­ti­on;
c.
Fut­ter­mit­tel­pro­duk­ti­on.

2 Die Über­wa­chung er­folgt im Rah­men der Kon­troll- und Über­wa­chungs­pro­gram­me der Tier­seu­chen- und Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung.

3 Das BLV er­lässt nach An­hö­ren des BAG und des BLW Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art zur Über­wa­chung von Zo­o­no­sen und Zo­o­no­seer­re­gern.

Art. 291d Überwachung der Antibiotikaresistenzen 541  

1 Das BLV er­fasst in Zu­sam­men­ar­beit mit dem BAG und dem BLW von Tie­ren und Le­bens­mit­teln tie­ri­scher Her­kunft Da­ten zur An­ti­bio­ti­ka­re­sis­tenz von Zo­o­no­seer­re­gern so­wie von tier­pa­tho­ge­nen und an­de­ren Er­re­gern. Es führt zu die­sem Zweck ein Über­wa­chungs­pro­gramm durch.

2 Die Über­wa­chung der An­ti­bio­ti­ka­re­sis­ten­zen er­folgt im Rah­men:

a.
der Über­wa­chung der Zo­o­no­sen und Zo­o­no­seer­re­ger nach Ar­ti­kel 291c; und
b.
der Un­ter­su­chung von dia­gno­s­ti­schem Un­ter­su­chungs­ma­te­ri­al.

3 Das BLV er­lässt nach An­hö­ren des BAG und des BLW Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art für die Über­wa­chung der An­ti­bio­ti­ka­re­sis­tenz von Zo­o­no­seer­re­gern so­wie von tier­pa­tho­ge­nen und an­de­ren Er­re­gern.

541 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 291e Zoonosebericht  

Das BLV er­stellt und ver­öf­fent­licht in Zu­sam­men­ar­beit mit dem BAG und dem BLW so­wie mit dem Schwei­ze­ri­schen Heil­mit­tel­in­sti­tut jähr­lich einen Zo­o­no­se­be­richt. Der Be­richt ent­hält ins­be­son­de­re An­ga­ben über Zo­o­no­sen, Zo­o­no­seer­re­ger und An­ti­bio­ti­ka­re­sis­ten­zen so­wie ei­ne Be­wer­tung der Ent­wick­lungs­ten­den­zen.

4. Titel: Vollzug

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 292 Aufsicht  

1 Die Auf­sicht über die Tier­seu­chen­po­li­zei und de­ren Lei­tung ist Sa­che des BLV. Es über­wacht die von den Kan­to­nen ge­trof­fe­nen Mass­nah­men und ist be­fugt, un­ge­nü­gen­de oder un­zweck­mäs­si­ge Mass­nah­men ab­zuän­dern oder auf­zu­he­ben.

2 Das BLV kann die Auf­sicht nach Pro­gram­men durch­füh­ren, die es mit dem Kan­tons­tier­arzt ver­ein­bart.542

3 Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den kön­nen die Auf­sichts­or­ga­ne des Bun­des be­glei­ten.543

4 Das BLV teilt das Er­geb­nis der Auf­sicht dem Kan­tons­tier­arzt mit.544

542 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

543 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

544 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

Art. 292a Kontrollen in Betrieben mit Nutztierhaltung 545  

1 Die Kon­trol­len rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 27. Mai 2020546 über den mehr­jäh­ri­gen na­tio­na­len Kon­troll­plan für die Le­bens­mit­tel­ket­te und die Ge­brauchs­ge­gen­stän­de.547

1bis ...548

2 ...549

3 Das BLV er­lässt zu den Kon­trol­len in Be­trie­ben mit Nutz­tier­hal­tung Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art.550

545 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der In­spek­ti­ons­ko­or­di­na­ti­ons­ver­ord­nung vom 14. Nov. 2007 (AS 2007 6167). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115449).

546 SR 817.032

547 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 8 der V vom 27. Mai 2020 über den mehr­jäh­ri­gen na­tio­na­len Kon­troll­plan für die Le­bens­mit­tel­ket­te und die Ge­brauchs­ge­gen­stän­de, in Kraft seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2441).

548 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 Ziff. 5 der V vom 23. Okt. 2013 über die Ko­or­di­na­ti­on der Kon­trol­len auf Land­wirt­schafts­be­trie­ben (AS 2013 3867). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 4 Ziff. 8 der V vom 27. Mai 2020 über den mehr­jäh­ri­gen na­tio­na­len Kon­troll­plan für die Le­bens­mit­tel­ket­te und die Ge­brauchs­ge­gen­stän­de, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2441).

549 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 4 Ziff. 8 der V vom 27. Mai 2020 über den mehr­jäh­ri­gen na­tio­na­len Kon­troll­plan für die Le­bens­mit­tel­ket­te und die Ge­brauchs­ge­gen­stän­de, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2441).

550 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

Art. 293 Zusammenarbeit bei der Überwachung und Bekämpfung von Zoonosen 551  

1 Bund und Kan­to­ne sor­gen für die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den seu­chen- und den sa­ni­täts­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen so­wie der Le­bens­mit­tel­kon­trol­le zur Über­wa­chung und Be­kämp­fung der Zo­o­no­sen.552

2 Sie ar­bei­ten bei der Be­schaf­fung von Da­ten und In­for­ma­tio­nen zur Über­wa­chung der Ge­sund­heit von Men­schen und Tie­ren eng zu­sam­men.

551 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

552 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

Art. 294 Befugnisse der seuchenpolizeilichen Organe  

1 Die seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­ne dür­fen in ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit nicht be­hin­dert wer­den.

2 Sie ha­ben zur Aus­übung ih­rer Funk­tio­nen Zu­tritt zu den An­stal­ten, Räu­men, Ein­rich­tun­gen, Fahr­zeu­gen, Ge­gen­stän­den und Tie­ren, so­weit es für den Voll­zug des TSG und der ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Vor­schrif­ten und Ein­zel­ver­fü­gun­gen er­for­der­lich ist.

3 Wer­den sie be­hin­dert oder ver­wei­gert ih­nen je­mand den Zu­tritt, so kön­nen sie die Hil­fe der Po­li­zei­or­ga­ne in An­spruch neh­men.

Art. 295 Mitwirkung von Behörden und Organisationen  

1 Die kan­to­na­len Po­li­zei­be­hör­den, die Or­ga­ne der milch­wirt­schaft­li­chen Be­ra­tungs­diens­te, der Tier­ge­sund­heits­diens­te nach Ar­ti­kel 11a TSG und der Le­bens­mit­tel­kon­trol­le so­wie die für die Jagd, die Fi­sche­rei und den Wald zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len ha­ben die seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­ne in ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit zu un­ter­stüt­zen.553

2 Die Kan­to­ne re­geln die Mit­wir­kung der Or­ga­ne der Le­bens­mit­tel­kon­trol­le bei der Kon­trol­le tier­seu­chen­po­li­zei­li­cher Ein­schrän­kun­gen im Ver­kehr mit Le­bens­mit­teln.

3 Die amt­li­chen Tierärz­te sind ver­pflich­tet, bei der Ent­nah­me der Pro­ben in den Schlacht­be­trie­ben mit­zu­hel­fen.

4 Das zu­stän­di­ge Ge­mein­we­sen hat die an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zu über­wa­chen und im Rah­men sei­ner Mög­lich­kei­ten da­für zu sor­gen, dass das für de­ren Durch­füh­rung er­for­der­li­che Per­so­nal und Ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung steht.

553 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 295a Mitwirkung von Personenbeförderungsunternehmen, Betreibern von Bahnhöfen, Flughäfen, Häfen und Rastplätzen sowie Reiseveranstaltern 554  


1 Beim Aus­bruch ei­ner hoch­an­ste­cken­den Seu­che in der Schweiz oder im Aus­land kann das BLV fol­gen­de Un­ter­neh­men ver­pflich­ten, ih­re Kund­schaft über die mit dem Seu­chen­aus­bruch zu­sam­men­hän­gen­den Ein­schrän­kun­gen und Ver­bo­te zu in­for­mie­ren:

a.
Un­ter­neh­men mit ei­ner Per­so­nen­be­för­de­rungs­kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 6 oder ei­ner Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 des Per­so­nen­be­för­de­rungs­ge­set­zes vom 20. März 2009555;
b.
Be­trei­ber von Bahn­hö­fen, Flug­hä­fen, Hä­fen und Rast­plät­zen;
c.
Rei­se­ver­an­stal­ter, die Rei­sen in die be­trof­fe­nen Seu­chen­ge­bie­te an­bie­ten.

2 Die Un­ter­neh­men in­for­mie­ren die Rei­sen­den mit Pla­ka­ten oder In­for­ma­ti­ons­blät­tern.

3 Das BLV be­stimmt die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men, den In­halt und die Dau­er der In­for­ma­ti­on. Es har­mo­ni­siert die Mass­nah­men mit den Pflich­ten aus An­hang 11 des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999556 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Han­del mit land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen. Es stellt das In­for­ma­ti­ons­ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung.

554 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

555 SR 745.1

556 SR0.916.026.81

Art. 296 Amtshilfe  

1 Die Kan­to­ne leis­ten dem BLV die für die Auf­sicht und die Er­fül­lung in­ter­na­tio­na­ler Ve­te­ri­när-Ab­kom­men not­wen­di­ge Amts­hil­fe.

2 Die Kan­to­ne leis­ten ein­an­der Amts­hil­fe, um einen sach­ge­rech­ten Voll­zug der Tier­seu­chen­ge­setz­ge­bung zu ge­währ­leis­ten.

2. Kapitel: Bund

Art. 297 Vollzug im Inland  

1 Das BLV hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.557
...
b.558
Es be­zeich­net die na­tio­na­len Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­en für die Über­wa­chung der Dia­gno­s­tik von Tier­seu­chen und der An­ti­bio­ti­ka­re­sis­tenz und an­er­kennt die La­bo­ra­to­ri­en, die Un­ter­su­chun­gen im Rah­men der Tier­seu­chen­be­kämp­fung und zur Über­wa­chung der Re­sis­tenz­la­ge durch­füh­ren.
c.559
Es er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art für die Ent­nah­me von Pro­ben, die Zu­las­sung von Ve­te­ri­när­dia­gno­s­ti­ka und die Un­ter­su­chun­gen zur Feststel­lung von Seu­chen.
cbis.560
Es er­stellt zur Kon­trol­le des Tier­ver­kehrs Mus­ter­do­ku­men­te und An­lei­tun­gen zu­han­den der Kan­to­ne.
d.
Es sorgt zu­sam­men mit den Kan­to­nen für die Aus- und Wei­ter­bil­dung der Kan­tons­tierärz­te und der amt­li­chen Tierärz­te.
e.561
Es ge­neh­migt die Be­kämp­fungs­pro­gram­me von Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen, so­fern sie den Zie­len der Tier­seu­chen­be­kämp­fung ent­spre­chen. Die Ge­neh­mi­gung ist mit der Auf­la­ge zu ver­bin­den, dass ihm die Er­geb­nis­se re­gel­mäs­sig ge­mel­det wer­den.

2 Das BLV hat zu­dem die fol­gen­den Be­fug­nis­se:

a.
Es kann Ge­bie­te, in de­nen wäh­rend ei­ner be­stimm­ten Zeit kei­ne Tier­seu­che auf­ge­tre­ten ist, als seu­chen­frei er­klä­ren. Es legt die Vor­aus­set­zun­gen fest und be­zeich­net die Mass­nah­men, die zu tref­fen sind, da­mit das be­tref­fen­de Ge­biet seu­chen­frei bleibt.
b.
Es kann in ei­nem Ge­biet, in dem ei­ne Tier­seu­che ein ge­fähr­li­ches Aus­mass an­zu­neh­men droht, den Ver­kehr mit Tie­ren und Tier­pro­duk­ten ein­schrän­ken.
c.
Es kann Er­he­bun­gen zur Er­fas­sung der Seu­chen­la­ge an­ord­nen.
d.
Es kann pro­phy­lak­ti­sche oder the­ra­peu­ti­sche Mass­nah­men für be­stimm­te Seu­chen und Tier­gat­tun­gen ge­biets­wei­se oder für ein­zel­ne Be­stän­de vor­schrei­ben.
e.562
Es kann fest­le­gen, wel­che Un­ter­su­chungs­ver­fah­ren zur Über­wa­chung und Be­kämp­fung der ein­zel­nen Tier­seu­chen an­zu­wen­den sind.
f.563
Es kann Fach­leu­te und In­sti­tu­te aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung mit For­schungs­auf­ga­ben im Tier­seu­chen­be­reich be­trau­en.
g.564
Es kann an­ord­nen, dass die zu­stän­di­gen Be­hör­den auf Kos­ten des Bun­des Des­in­fek­ti­ons- und Wacht­pos­ten ein­rich­ten, Schutz­imp­fun­gen vor­neh­men und wei­te­re nach dem je­wei­li­gen Stand der Wis­sen­schaft an­ge­zeig­te Mass­nah­men tref­fen, wenn die Ge­fahr be­steht, dass ei­ne Tier­seu­che aus dem Aus­land in die Schweiz ein­ge­schleppt wird.

557 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Sept. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 4659).

558 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

559 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

560 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

561 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 5217).

562 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Jan. 2009, in Kraft seit 1. März 2009 (AS 2009 581).

563 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Mai 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2691).

564 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014 (AS 2014 2243). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 298565  

565 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2243).

Art. 299 Vollzug in der Armee  

1 Die mi­li­tä­ri­schen Or­ga­ne mel­den den Aus­bruch ei­ner Seu­che bei Tie­ren der Ar­mee un­ver­züg­lich dem BLV und den be­trof­fe­nen Kan­to­nen.

2 Die üb­ri­gen tier­seu­chen­po­li­zei­li­chen Mass­nah­men der Ar­mee und der An­stal­ten der Mi­li­tär­ver­wal­tung rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 25. Ok­to­ber 1955566 über seu­chen­po­li­zei­li­che Mass­nah­men der Ar­mee.

3. Kapitel: Kanton

Art. 300 Kantonstierarzt  

1 Der Kan­ton wählt einen Kan­tons­tier­arzt zum Lei­ter des kan­to­na­len Ve­te­ri­när­di­en­stes und re­gelt des­sen Stell­ver­tre­tung.

2 ...567

567 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 4 der V vom 24. Jan. 2007 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 561).

Art. 301 Aufgaben des Kantonstierarztes  

1 Der Kan­tons­tier­arzt lei­tet die Be­kämp­fung der Tier­seu­chen. Zur Früh­er­ken­nung, Ver­hü­tung und Er­le­di­gung von Seu­chen­fäl­len hat er na­ment­lich fol­gen­de Auf­ga­ben:568

a.
Er über­wacht den Voll­zug der seu­chen­po­li­zei­li­chen An­ord­nun­gen.
b.
Er bil­det die seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­ne aus und lei­tet die Ein­füh­rungs­kur­se für Vieh­händ­ler.
c.
Er be­auf­sich­tigt den Ver­kehr mit Tie­ren, tie­ri­schen Stof­fen, Sa­men und Emb­ryo­nen.
d.569
Er über­wacht die Tier­be­stän­de in seu­chen­po­li­zei­li­cher Hin­sicht und sorgt für die Durch­füh­rung der Kon­trol­len in den Be­trie­ben mit Nutz­tier­hal­tung nach Ar­ti­kel 292a; er kann hier­zu dia­gno­s­ti­sche, pro­phy­lak­ti­sche und the­ra­peu­ti­sche Mass­nah­men für ein­zel­ne Be­stän­de oder ge­biets­wei­se ob­li­ga­to­risch er­klä­ren.
dbis.570 Er ord­net die not­wen­di­gen Mass­nah­men zur Früh­er­ken­nung und Über­wa­chung der in die­ser Ver­ord­nung be­zeich­ne­ten Tier­seu­chen und an­de­ren über­trag­ba­ren Tier­krank­hei­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 TSG an.
e.
Er über­wacht die künst­li­che Be­sa­mung und den Em­bryotrans­fer in seu­chen­po­li­zei­li­cher Hin­sicht.
f.
Er be­schafft die zur Seu­chen­be­kämp­fung be­nö­tig­ten Da­ten und In­for­ma­tio­nen über Tier­be­stän­de.
g.
Er ord­net die tier­seu­chen­po­li­zei­li­chen Ein­schrän­kun­gen im Ver­kehr mit Le­bens­mit­teln an.
h.
Er sorgt für die tech­ni­sche In­fra­struk­tur zur Seu­chen­be­kämp­fung.
i.571
Er be­wil­ligt Tier­hal­tun­gen, Be­sa­mungs­sta­tio­nen, Sa­men­la­ger, Em­bryotrans­fe­rein­hei­ten, An­la­gen zur Ent­sor­gung tie­ri­scher Ne­ben­pro­duk­te, Viehmärk­te und ähn­li­che Ein­rich­tun­gen, so­fern zum grenz­über­schrei­ten­den Han­del mit Tie­ren und tie­ri­schen Pro­duk­ten ei­ne Zu­las­sung er­for­der­lich ist. Das BLV kann die Kri­te­ri­en und Ver­fah­ren für die An­er­ken­nung in Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art fest­le­gen.
j.572
Er er­fasst für die nach Buch­sta­be i be­wil­lig­ten Be­trie­be die Be­wil­li­gungs­num­mer, den Na­men und die Adres­se des Be­trie­bes und die be­wil­lig­ten Tä­tig­kei­ten in ASAN.

2 Die Kan­to­ne kön­nen dem Kan­tons­tier­arzt wei­te­re Auf­ga­ben zu­wei­sen, die sein Tä­tig­keits­ge­biet be­rüh­ren.

568 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

569 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 20115449).

570 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

571 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Sept. 2007 (AS 2007 4659). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

572 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 Ziff. II 8 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me für den öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 1691).

Art. 301a Information und Weitergabe von Daten im Seuchenfall 573  

Im Rah­men der Be­kämp­fung ei­ner Seu­che kann der Kan­tons­tier­arzt Tier­hal­ter, die von der Seu­che be­trof­fen sein könn­ten, und Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Fach­leu­te, wel­che die Voll­zugs­or­ga­ne bei der Be­wäl­ti­gung von Seu­chen­fäl­len un­ter­stüt­zen, über Seu­chen­fäl­le in­for­mie­ren und ih­nen da­bei nicht be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten be­kannt ge­ben.

573 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

Art. 302 Amtlicher Tierarzt  

1 Der Kan­ton setzt die für einen wirk­sa­men Voll­zug er­for­der­li­che An­zahl amt­li­cher Tierärz­te und de­ren Stell­ver­tre­ter ein. Er er­nennt in der Re­gel pro Amts­be­zirk einen amt­li­chen Tier­arzt. Er kann für meh­re­re Amts­be­zir­ke einen ge­mein­sa­men amt­li­chen Tier­arzt er­nen­nen.

1bis Meh­re­re Kan­to­ne kön­nen einen ge­mein­sam be­stimm­ten amt­li­chen Tier­arzt mit Kon­trol­l­auf­trä­gen be­trau­en.574

2 Der amt­li­che Tier­arzt hat die fol­gen­den Auf­ga­ben:

a.
Er ver­rich­tet die Auf­ga­ben, die ihm das TSG und des­sen Aus­füh­rungs­­be­stim­mun­gen zu­wei­sen.
b.
Er stellt die amt­s­tier­ärzt­li­chen Zeug­nis­se aus.
c.
Er führt die ihm vom Kan­tons­tier­arzt er­teil­ten Auf­trä­ge aus.

3 Die Kan­to­ne kön­nen dem amt­li­chen Tier­arzt wei­te­re Auf­ga­ben über­tra­gen und sor­gen für die Ko­or­di­na­ti­on. Ins­be­son­de­re geht es um Auf­ga­ben:

a.
im Be­reich des Tier­schut­zes;
b.
im Voll­zug von Ar­ti­kel 40 Ab­satz 5 des Le­bens­mit­tel­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 1992575;
c.576
...577

4 ...578

574 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

575 [AS 1995 1469, 1996 1725An­hang Ziff. 3, 1998 3033An­hang Ziff. 5, 2001 2790An­hang Ziff. 5, 2002 775, 2003 4803An­hang Ziff. 6, 2005 971, 2006 2197An­hang Ziff. 94 2363 Ziff. II, 2008 785, 2011 5227Ziff. I 2.8, 2013 3095An­hang 1 Ziff. 3. AS 2017 249An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: das BG vom 20. Ju­ni 2014 (SR 817.0).

576 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 3 Ziff. 3 der Tier­arz­nei­mit­tel­ver­ord­nung vom 18. Aug. 2004, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2004 (AS 2004 4057).

577 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2001, in Kraft seit 15. April 2001 (AS 20011337).

578 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 4 der V vom 24. Jan. 2007 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 561).

Art. 303 Kontrollen in Schlachtbetrieben 579  

Das EDI re­gelt:

a.
die Un­ter­su­chung der Schlacht­tie­re und der Schlacht­tier­kör­per in den Schlacht­be­trie­ben auf Tier­seu­chen; und
b.
die Mass­nah­men auf­grund des Er­geb­nis­ses der Un­ter­su­chung.

579 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 4 der V vom 18. April 2007 über die Ein-, Durch- und Aus­fuhr von Tie­ren und Tier­pro­duk­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 1847).

Art. 304580  

580 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 4 der V vom 24. Jan. 2007 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­dienst, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 561).

Art. 305581  

581 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997).

Art. 306 und 307582  

582 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. März 1999, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1999 (AS 1999 1523).

Art. 308 Bieneninspektor  

Die Kan­to­ne tei­len ihr Ge­biet in Bie­nen­in­spek­ti­ons­krei­se ein. Sie be­zeich­nen die nö­ti­ge An­zahl Bie­nen­in­spek­to­ren, wei­sen ih­nen ihr Tä­tig­keits­ge­biet zu und re­geln ih­re Stell­ver­tre­tung.

Art. 309 Aufgaben des Bieneninspektors  

1 Der Bie­nen­in­spek­tor voll­zieht un­ter Lei­tung des Kan­tons­tier­arz­tes die Vor­schrif­ten zur Be­kämp­fung der Bie­nen­seu­chen.

2 ...583

3 ...584

583 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

584 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2001, mit Wir­kung seit 15. April 2001 (AS 20011337).

Art. 310 Fähigkeitszeugnis für Bieneninspektoren 585  

Bie­nen­in­spek­to­ren müs­sen über ein Fä­hig­keits­zeug­nis als amt­li­cher Fachas­sis­tent für wei­te­re Auf­ga­ben nach der Ver­ord­nung vom 16. No­vem­ber 2011586 über die Aus-, Wei­ter- und Fort­bil­dung der Per­so­nen im öf­fent­li­chen Ve­te­ri­när­we­sen ver­fü­gen.

585 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997).

586 SR 916.402

Art. 311587  

587 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. 1 der V vom 23. Okt. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3997).

4. Kapitel: Diagnostische Laboratorien

Art. 312 Voraussetzungen der Anerkennung 588  

1 La­bo­ra­to­ri­en, ein­sch­liess­lich In­sti­tu­te für Pa­tho­lo­gie, be­dür­fen zur Durch­füh­rung von Un­ter­su­chun­gen, die von seu­chen­po­li­zei­li­chen Or­ga­nen an­ge­ord­net wer­den, der An­er­ken­nung durch das BLV. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 2012589.

2 Ein La­bor wird an­er­kannt, wenn es:

a.
für die amt­li­che Seu­chen­dia­gno­s­tik nach der Ak­kre­di­tie­rungs- und Be­zeich­nungs­ver­ord­nung vom 17. Ju­ni 1996590 ak­kre­di­tiert ist;
b.591
im Rah­men sei­ner Kern­auf­ga­ben ein Un­ter­su­chungs­spek­trum von min­des­tens 15 Tier­seu­chen nach den Ar­ti­keln 3–5 an­bie­tet und über die für die Un­ter­su­chun­gen er­for­der­li­chen Me­tho­den ver­fügt;
c.
sei­nen Sitz in der Schweiz hat und die Un­ter­su­chun­gen in der Schweiz durch­führt;
d.
die per­so­nel­len An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 3 und 4 er­füllt;
e.592
an ALIS an­ge­schlos­sen ist.

3 Das La­bor muss un­ter der Lei­tung ei­nes auf dem Ge­bie­te der ve­te­ri­när­me­di­zi­ni­schen In­fek­ti­ons­dia­gno­s­tik aus­ge­wie­se­nen Tier­arz­tes und ei­ner fach­lich ver­gleich­ba­ren Stell­ver­tre­tung ste­hen. Lei­tung und Stell­ver­tre­tung müs­sen ei­ne Wei­ter­bil­dung auf dem Ge­biet der Tier­seu­chen­be­kämp­fung ab­sol­viert ha­ben und je zu min­des­tens 60 Pro­zent im glei­chen La­bor ar­bei­ten.

4 Min­des­tens die Hälf­te des Per­so­nals, das mit der Durch­füh­rung der Un­ter­su­chun­gen be­auf­tragt ist, muss über ei­ne fach­be­ruf­li­che Aus­bil­dung ver­fü­gen.

5 Das BLV er­lässt Vor­schrif­ten tech­ni­scher Art über die An­er­ken­nung von La­bo­ra­to­ri­en, die Me­tho­den zur Dia­gno­s­tik von Tier­seu­chen und die Be­richt­er­stat­tung der an­er­kann­ten La­bo­ra­to­ri­en an das BLV.

588 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

589 SR 814.912

590 SR 946.512

591 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. April 2018, in Kraft seit 1. Ju­ni 2018 (AS 2018 2069).

592 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. Mai 2021 (AS 2021 219).

Art. 312a Nationale Referenzlaboratorien 593  

Für na­tio­na­le Re­fe­renz­la­bo­ra­to­ri­en gel­ten die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 312 Ab­sät­ze 2–4 sinn­ge­mä­ss. Von den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 312 Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und d kön­nen in be­grün­de­ten Fäl­len Aus­nah­men ge­währt wer­den.

593 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 312b Anerkennungsverfahren, Meldung von Anerkennungen und Widerruf 594  

1 Das Ge­such um An­er­ken­nung ei­nes La­bors ist beim BLV ein­zu­rei­chen. Es muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die Aus­bil­dung, die Wei­ter­bil­dung auf dem Ge­biet der Tier­seu­chen­be­kämp­fung und das Ar­beits­pen­sum der La­bor­lei­tung und ih­rer Stell­ver­tre­tung;
b.
die An­zahl der mit den Un­ter­su­chun­gen be­auf­trag­ten Per­so­nen und de­ren Aus­bil­dung;
c.
die Tier­seu­chen, für die die An­er­ken­nung be­an­tragt wird, so­wie die ent­spre­chen­den me­tho­di­schen Ver­fah­ren;
d.
den Nach­weis der Ak­kre­di­tie­rung des La­bors nach der Norm SN EN ISO/IEC 17025, 2005, All­ge­mei­ne An­for­de­run­gen an die Kom­pe­tenz von Prüf- und Ka­li­brier­la­bo­ra­to­ri­en595.

2 Die An­er­ken­nung wird auf fünf Jah­re be­fris­tet. Das Ge­such um Er­neue­rung ist min­des­tens drei Mo­na­te vor Ab­lauf der An­er­ken­nung ein­zu­rei­chen.

3 Das BLV mel­det die zu­ge­las­se­nen Un­ter­su­chun­gen und den Zeit­punkt der An­er­ken­nung der La­bo­ra­to­ri­en der Kon­takt­stel­le Bio­tech­no­lo­gie des Bun­des (Art. 17 der Ein­sch­lies­sungs­ver­ord­nung vom 9. Mai 2012596).

4 Es ver­öf­fent­licht re­gel­mäs­sig ei­ne Lis­te der an­er­kann­ten La­bo­ra­to­ri­en und ih­rer Lei­tung im In­ter­net.

5 Per­so­nel­le Mu­ta­tio­nen der La­bor­lei­tung und ih­rer Stell­ver­tre­tung, Adress­än­de­run­gen und Än­de­run­gen der An­ga­ben nach Ab­satz 1 sind dem BLV in­nert 14 Ta­gen zu mel­den.

6 Das BLV kann die An­er­ken­nung wi­der­ru­fen, wenn:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind;
b.
die Qua­li­tät der Da­ten oder die Mel­de­fre­quenz nach Ar­ti­kel 312c Ab­satz 2 wie­der­holt zu Be­an­stan­dun­gen füh­ren;
c.
das La­bor nicht re­gel­mäs­sig an ex­ter­nen Qua­li­täts­kon­trol­len (Ring­ver­su­chen) teil­nimmt;
d.
die ex­ter­ne Qua­li­täts­kon­trol­le wie­der­holt zu Be­an­stan­dun­gen führt.

594 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

595 Die auf­ge­führ­te Norm kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

596 SR 814.912

Art. 312c Pflichten der Laboratorien und Zusammenarbeit mit den Kantonen und dem BLV 597  

1 An­er­kann­te La­bo­ra­to­ri­en müs­sen re­gel­mäs­sig an ex­ter­nen Qua­li­täts­kon­trol­len (Ring­ver­su­chen) teil­neh­men.

2 Sie mel­den re­gel­mäs­sig fol­gen­de Da­ten an ALIS:

a.
die Her­kunft der Pro­ben, die auf mel­de­pflich­ti­ge Seu­chen und auf An­ti­bio­ti­ka­re­sis­ten­zen un­ter­sucht wor­den sind;
b.
die Er­geb­nis­se die­ser Un­ter­su­chun­gen;
c.
die Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern der Tier­hal­tun­gen und Tie­re, von de­nen die Pro­ben stam­men, oder, wenn kei­ne sol­che Num­mer vor­han­den ist, den Na­men und die Adres­se des Tier­hal­ters.

3 Das BLV und der Kan­tons­tier­arzt kön­nen be­stim­men, in wel­chen Un­ter­­su­chungs­la­bo­ra­to­ri­en die Un­ter­su­chun­gen des Pro­be­ma­te­ri­als er­fol­gen müs­sen. Ver­fügt kein an­er­kann­tes La­bor über das nö­ti­ge Fach­wis­sen für ei­ne Un­ter­su­chung, so darf der Auf­trag mit schrift­li­chem Ein­ver­ständ­nis des Auf­trag­ge­bers auch an ein nicht an­er­kann­tes La­bor in der Schweiz er­teilt wer­den. Steht in der Schweiz kein ge­eig­ne­tes La­bor zur Ver­fü­gung, so darf der Auf­trag an ein La­bor im Aus­land er­teilt wer­den.

4 Die Kan­to­ne als Auf­trag­ge­ber re­geln zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben in den Be­rei­chen Tier­seu­chen­be­kämp­fung und Kri­sen­vor­sor­ge die Zu­sam­men­ar­beit mit den La­bo­ra­to­ri­en selbst­stän­dig.

5 Das BLV kann In­for­ma­tio­nen ein­for­dern über un­er­war­tet ge­häuf­te Un­ter­su­chungser­geb­nis­se von neu­ar­ti­gen, nicht mel­de­pflich­ti­gen Seu­chen so­wie über die Re­sis­tenz­la­ge.

597 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

5. Kapitel: Gebühren

Art. 313598  

Die Ge­büh­ren für Dienst­leis­tun­gen des BLV, wie Prü­fun­gen, Un­ter­su­chun­gen, Be­wil­li­gun­gen und Kon­trol­len an der Zoll- und Lan­des­gren­ze oder im Lan­des­in­nern, rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung BLV vom 30. Ok­to­ber 1985599.

598 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. 1 der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6859).

599 SR 916.472

5. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 314 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1. Die Tier­seu­chen­ver­ord­nung vom 15. De­zem­ber 1967600 wird auf­ge­ho­ben.

2. ...601

600[AS 1967 2042, 1971 371, 1974 840, 1976 1136, 1977 1194Art. 84 Abs. 1, 1978 325, 1980 1064, 1981572Art. 72 Ziff. 4, 1982 1300, 1084 1039, 1985 1346, 1988 206800Art. 89 Ziff. 4, 1990 375, 1991 370An­hang Ziff. 22 1333, 1993 920Art. 29 Ziff. 4 3373]

601 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1995 3716kon­sul­tiert wer­den.

Art. 315 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
28. Oktober 2015
602  

Die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 28. Ok­to­ber 2015 an­er­kann­ten La­bo­ra­to­ri­en müs­sen die An­for­de­run­gen an die La­bor­lei­tung (Art. 312 Abs. 3) spä­tes­tens ab dem 1. De­zem­ber 2020 er­fül­len.

602 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 315a603  

603 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. März 1999 (AS 1999 1523). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 315b604  

604 Ein­ge­fügt durch Art. 16 der V vom 18. Aug. 1999 über die Tier­ver­kehr-Da­ten­bank (AS 19992622). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 315c605  

605 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Dez. 2000 (AS 2001 259). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 315d606  

606 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2001 (AS 20011337). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 315e607  

607 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. April 2003 (AS 2003 956). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2015 (AS 2015 4255).

Art. 315f Übergangsbestimmung zur Änderung vom
23. Juni 2004
608  

1 Hun­de, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2006 ge­bo­ren sind, kön­nen noch bis zum 31. De­zem­ber 2006 nach den kan­to­na­len Vor­schrif­ten ge­kenn­zeich­net und re­gis­triert sein. Sie müs­sen min­des­tens mit ei­ner amt­li­chen Kon­troll­mar­ke ver­se­hen oder auf an­de­re Wei­se ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net sein.

2 Hun­de, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2006 ge­bo­ren und mit ei­ner deut­lich les­ba­ren Tä­to­wie­rung ver­se­hen oder mit ei­nem les­ba­ren Mi­kro­chip ge­kenn­zeich­net sind, der die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 nicht er­füllt, müs­sen nicht neu ge­kenn­zeich­net wer­den, so­fern die Num­mer des Mi­kro­chips oder der Tä­to­wie­rung und die Da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 Ab­satz 3 von ei­nem Tier­arzt bis zum 31. De­zem­ber 2006 der vom Wohn­sitz­kan­ton des Tier­hal­ters be­stimm­ten Stel­le ge­mel­det wer­den.

3 Mi­kro­chips, wel­che die An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 nicht er­fül­len, dür­fen noch bis zum 31. De­zem­ber 2006 ver­wen­det wer­den.

608 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 3065).

Art. 315g Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
12. Mai 2010
609  

1 Equi­den, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2011 ge­bo­ren wur­den, müs­sen nicht mit ei­nem Mi­kro­chip ge­kenn­zeich­net wer­den.

2 Für Equi­den, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2011 ge­bo­ren wur­den und die noch kei­nen Equi­den­pass ha­ben, muss der Ei­gen­tü­mer bis zum 31. De­zem­ber 2012 einen Equi­den­pass aus­stel­len las­sen.

609 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 2525).

Art. 316 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me von Ar­ti­kel 8 am 1. Sep­tem­ber 1995 in Kraft.

2 Das In­kraft­tre­ten von Ar­ti­kel 8 wird spä­ter be­stimmt.

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