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Bundesgesetz
über die Banken und Sparkassen
(Bankengesetz, BankG)1

vom 8. November 1934 (Stand am 1. Januar 2024)

1 Fassung des Titels gemäss Ziff. I des BG vom 22. April 1999, in Kraft seit 1. Okt. 1999 (AS 1999 2405; BBl 1998 3847).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 34ter, 64 und 64bis der Bundesverfassung2,
nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 2. Februar 19343,

beschliesst:

Erster Abschnitt: Geltungsbereich des Gesetzes

Art. 14  

1 Die­sem Ge­setz un­ter­ste­hen die Ban­ken, Pri­vat­ban­kiers (Ein­zel­fir­men5, Kol­lek­tiv- und Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten) und Spar­kas­sen, nach­ste­hend Ban­ken ge­nannt.

2 Na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen, die nicht die­sem Ge­setz un­ter­ste­hen, dür­fen kei­ne Pu­bli­kums­ein­la­gen ge­werbs­mäs­sig ent­ge­gen­neh­men. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen, so­fern der Schutz der Ein­le­ger ge­währ­leis­tet ist. Die Auf­la­ge von An­lei­hen gilt nicht als ge­werbs­mäs­si­ge Ent­ge­gen­nah­me von Pu­bli­kums­ein­la­gen.6

3 Dem Ge­setz un­ter­ste­hen ins­be­son­de­re nicht:

a.
Bör­se­n­agen­ten und Bör­sen­fir­men, die nur den Han­del mit Wert­pa­pie­ren und die da­mit un­mit­tel­bar im Zu­sam­men­hang ste­hen­den Ge­schäf­te be­trei­ben, je­doch kei­nen Bank­be­trieb füh­ren;
b.
Ver­mö­gens­ver­wal­ter, No­ta­re und Ge­schäfts­agen­ten, die le­dig­lich die Gel­der ih­rer Kun­den ver­wal­ten und kei­nen Bank­be­trieb füh­ren.

4 Der Aus­druck «Bank» oder «Ban­kier», al­lein oder in Wort­ver­bin­dun­gen, darf in der Fir­ma, in der Be­zeich­nung des Ge­schäfts­zweckes und in der Ge­schäfts­re­kla­me nur für In­sti­tu­te ver­wen­det wer­den, die ei­ne Be­wil­li­gung der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht (FIN­MA) als Bank er­hal­ten ha­ben. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3.7

5 Die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank und die Pfand­brief­zen­tra­len fal­len nur so­weit un­ter das Ge­setz, als dies aus­drück­lich ge­sagt ist.

4Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

5 Heu­te: Ein­zel­un­ter­neh­men.

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Sie­he auch die SchlB Änd. 18. März 1994 am En­de die­ses BG.

7Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 1a Banken 8  

Als Bank gilt, wer haupt­säch­lich im Fi­nanz­be­reich tä­tig ist und:

a.
ge­werbs­mäs­sig Pu­bli­kums­ein­la­gen von mehr als 100 Mil­lio­nen Fran­ken ent­ge­gen­nimmt oder sich öf­fent­lich da­für emp­fiehlt;
b.9
ge­werbs­mäs­sig Pu­bli­kums­ein­la­gen bis zu 100 Mil­lio­nen Fran­ken oder vom Bun­des­rat be­zeich­ne­te kryp­to­ba­sier­te Ver­mö­gens­wer­te ent­ge­gen­nimmt oder sich öf­fent­lich da­für emp­fiehlt und die­se Pu­bli­kums­ein­la­gen oder Ver­mö­gens­wer­te an­legt oder ver­zinst; oder
c.
sich in er­heb­li­chem Um­fang bei meh­re­ren nicht mass­ge­bend an ihm be­tei­lig­ten Ban­ken re­fi­nan­ziert, um da­mit auf ei­ge­ne Rech­nung ei­ne un­be­stimm­te Zahl von Per­so­nen oder Un­ter­neh­men, mit de­nen er kei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­det, auf ir­gend­ei­ne Art zu fi­nan­zie­ren.

8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5247; BBl 2015 8901).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 1b Innovationsförderung 10  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes fin­den sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf Per­so­nen, die haupt­säch­lich im Fi­nanz­be­reich tä­tig sind und:

a.
ge­werbs­mäs­sig Pu­bli­kums­ein­la­gen von bis zu 100 Mil­lio­nen Fran­ken oder vom Bun­des­rat be­zeich­ne­te kryp­to­ba­sier­te Ver­mö­gens­wer­te ent­ge­gen­neh­men oder sich öf­fent­lich da­für emp­feh­len; und
b.
die­se Pu­bli­kums­ein­la­gen oder Ver­mö­gens­wer­te we­der an­le­gen noch ver­zin­sen.11

2 Der Bun­des­rat kann den Be­trag nach Ab­satz 1 un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Wett­be­werbs- und In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit des Fi­nanz­plat­zes Schweiz an­pas­sen.

3 Per­so­nen nach Ab­satz 1 müs­sen ins­be­son­de­re:

a.
ih­ren Ge­schäfts­kreis ge­nau um­schrei­ben und ei­ne ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit ent­spre­chen­de Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on vor­se­hen;
b.
über ein an­ge­mes­sen aus­ge­stat­te­tes Ri­si­ko­ma­na­ge­ment und ei­ne wirk­sa­me in­ter­ne Kon­trol­le ver­fü­gen, die un­ter an­de­rem die Ein­hal­tung der recht­li­chen und un­ter­neh­mensin­ter­nen Vor­schrif­ten ge­währ­leis­tet (Com­plian­ce);
c.
über an­ge­mes­se­ne fi­nan­zi­el­le Mit­tel ver­fü­gen;
d.
si­cher­stel­len, dass die mit der Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung be­trau­ten Per­so­nen einen gu­ten Ruf ge­nies­sen und Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben die fol­gen­den Be­stim­mun­gen:

a.
Die Rech­nungs­le­gung für Per­so­nen nach Ab­satz 1 rich­tet sich aus­sch­liess­lich nach den Vor­schrif­ten des Ob­li­ga­tio­nen­rechts (OR)12.
b.
Per­so­nen nach Ab­satz 1 müs­sen ih­re Jah­res­rech­nung und ge­ge­be­nen­falls ih­re Kon­zern­rech­nung nach den Vor­schrif­ten des OR prü­fen las­sen; Ar­ti­kel 727a Ab­sät­ze 2–5 OR ist nicht an­wend­bar.
c.
Per­so­nen nach Ab­satz 1 be­auf­tra­gen ei­ne von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 9aAb­satz 1 oder Ab­satz 4bis des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200513 zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft mit ei­ner Prü­fung nach Ar­ti­kel 24 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200714 (FIN­MAG).
d.15
Auf Pu­bli­kums­ein­la­gen oder vom Bun­des­rat be­zeich­ne­te kryp­to­ba­sier­te Ver­mö­gens­wer­te bei Per­so­nen nach Ab­satz 1 fin­den die Be­stim­mun­gen über pri­vi­le­gier­te Ein­la­gen (Art. 37a) und über die so­for­ti­ge Aus­zah­lung (Art. 37b) kei­ne An­wen­dung; die Ein­le­ger sind über die­sen Um­stand zu in­for­mie­ren, be­vor sie die Ein­la­ge tä­ti­gen.

5 Die FIN­MA kann in be­son­de­ren Fäl­len die Ab­sät­ze 1–4 auch für Per­so­nen an­wend­bar er­klä­ren, die ge­werbs­mäs­sig Pu­bli­kums­ein­la­gen von mehr als 100 Mil­lio­nen Fran­ken ent­ge­gen­neh­men oder sich öf­fent­lich da­für emp­feh­len, die­se we­der an­le­gen noch ver­zin­sen und den Schutz der Kun­den durch be­son­de­re Vor­keh­run­gen ge­währ­leis­ten.

6 Wird der Schwel­len­wert von 100 Mil­lio­nen Fran­ken über­schrit­ten, so muss dies in­ner­halb von 10 Ta­gen der FIN­MA ge­mel­det und ihr in­ner­halb von 90 Ta­gen ein Be­wil­li­gungs­ge­such nach Ar­ti­kel 1aein­ge­reicht wer­den. Vor­be­hal­ten bleibt Ab­satz 5.

10 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5247; BBl 2015 8901).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

12 SR 220

13 SR 221.302

14 SR 956.1

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

Art. 1bis16  

16Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 5 des Na­tio­nal­bank­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 1985; BBl 2002 6097). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

Art. 217  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes fin­den sinn­ge­mä­ss An­wen­dung auf die von aus­län­di­schen Ban­ken in der Schweiz:

a.
er­rich­te­ten Zweignie­der­las­sun­gen;
b.
be­stell­ten Ver­tre­ter.18

2 Die FIN­MA19 er­lässt die nö­ti­gen Wei­sun­gen. Sie kann ins­be­son­de­re die Aus­stat­tung der Ge­schäfts­stel­len mit ei­nem an­ge­mes­se­nen Do­ta­ti­ons­ka­pi­tal und die Leis­tung von Si­cher­hei­ten ver­lan­gen.

3 Der Bun­des­rat ist be­fugt, auf der Grund­la­ge ge­gen­sei­ti­ger An­er­ken­nung von gleich­wer­ti­gen Re­ge­lun­gen der Bank­tä­tig­kei­ten und von gleich­wer­ti­gen Mass­nah­men im Be­reich der Ban­ken­auf­sicht Staats­ver­trä­ge ab­zu­sch­lies­sen, wel­che vor­se­hen, dass Ban­ken aus den Ver­trags­staa­ten oh­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA ei­ne Zweignie­der­las­sung oder ei­ne Ver­tre­tung er­öff­nen kön­nen.20

17Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

19 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

20Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 2bis21  

1 Dem elf­ten, zwölf­ten und zwölf­ten a. Ab­schnitt die­ses Ge­set­zes un­ter­ste­hen, so­weit sie nicht im Rah­men der Auf­sicht über das Ein­zel­in­sti­tut der Kon­kurs­zu­stän­dig­keit der FIN­MA un­ter­ste­hen:22

a.
in der Schweiz do­mi­zi­lier­te Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten ei­ner Fi­nanz­grup­pe oder ei­nes Fi­nanz­kon­glo­me­ra­tes;
b.
die­je­ni­gen Grup­pen­ge­sell­schaf­ten mit Sitz in der Schweiz, die für die be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Tä­tig­kei­ten we­sent­li­che Funk­tio­nen er­fül­len (we­sent­li­che Grup­pen­ge­sell­schaf­ten).

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Kri­te­ri­en zur Be­ur­tei­lung der We­sent­lich­keit.

3 Die FIN­MA be­zeich­net die we­sent­li­chen Grup­pen­ge­sell­schaf­ten und führt dar­über ein Ver­zeich­nis. Die­ses ist öf­fent­lich zu­gäng­lich.

21 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Zweiter Abschnitt: Bewilligung zum Geschäftsbetrieb 23

23Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Juli 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

Art. 324  

1 Die Bank be­darf zur Auf­nah­me der Ge­schäftstä­tig­keit ei­ner Be­wil­li­gung der FIN­MA; sie darf nicht ins Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den, be­vor die­se Be­wil­li­gung er­teilt ist.

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
die Bank in ih­ren Sta­tu­ten, Ge­sell­schafts­ver­trä­gen und Re­gle­men­ten den Ge­schäfts­kreis ge­nau um­schreibt und die ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit ent­spre­chen­de Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on vor­sieht; wo der Ge­schäfts­zweck oder der Ge­schäfts­um­fang es er­for­dert, sind be­son­de­re Or­ga­ne für die Ge­schäfts­füh­rung ei­ner­seits und für die Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le an­der­seits aus­zu­schei­den und die Be­fug­nis­se zwi­schen die­sen Or­ga­nen so ab­zu­gren­zen, dass ei­ne sach­ge­mäs­se Über­wa­chung der Ge­schäfts­füh­rung ge­währ­leis­tet ist;
b.25
die Bank das vom Bun­des­rat fest­ge­leg­te voll ein­be­zahl­te Min­dest­ka­pi­tal aus­weist;
c.
die mit der Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung der Bank be­trau­ten Per­so­nen einen gu­ten Ruf ge­nies­sen und Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten;
c.bis 26
die na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen, wel­che di­rekt oder in­di­rekt mit min­des­tens 10 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stim­men an der Bank be­tei­ligt sind oder de­ren Ge­schäftstä­tig­keit auf an­de­re Wei­se mass­ge­bend be­ein­flus­sen kön­nen (qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung), ge­währ­leis­ten, dass sich ihr Ein­fluss nicht zum Scha­den ei­ner um­sich­ti­gen und so­li­den Ge­schäftstä­tig­keit aus­wirkt;
d.27
die mit der Ge­schäfts­füh­rung der Bank be­trau­ten Per­so­nen an ei­nem Ort Wohn­sitz ha­ben, wo sie die Ge­schäfts­füh­rung tat­säch­lich und ver­ant­wort­lich aus­üben kön­nen.

3 Die Bank hat der FIN­MA ih­re Sta­tu­ten, Ge­sell­schafts­ver­trä­ge und Re­gle­men­te ein­zu­rei­chen so­wie al­le spä­te­ren Än­de­run­gen dar­an an­zu­zei­gen, so­weit die­se den Ge­schäfts­zweck, den Ge­schäfts­be­reich, das Grund­ka­pi­tal oder die in­ne­re Or­ga­ni­sa­ti­on be­tref­fen. Sol­che Än­de­run­gen dür­fen nicht ins Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­gen wer­den, be­vor die FIN­MA sie ge­neh­migt hat.

428

5 Je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son hat der FIN­MA Mel­dung zu er­stat­ten, be­vor sie di­rekt oder in­di­rekt ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be cbis an ei­ner nach schwei­ze­ri­schem Recht or­ga­ni­sier­ten Bank er­wirbt oder ver­äus­sert. Die­se Mel­de­pflicht be­steht auch, wenn ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung in sol­cher Wei­se ver­grös­sert oder ver­klei­nert wird, dass die Schwel­len von 20, 33 oder 50 Pro­zent des Ka­pi­tals oder der Stim­men er­reicht oder über- be­zie­hungs­wei­se un­ter­schrit­ten wer­den.29

6 Die Bank mel­det die Per­so­nen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 5 er­fül­len, so­bald sie da­von Kennt­nis er­hält, min­des­tens je­doch ein­mal jähr­lich.30

7 Nach schwei­ze­ri­schem Recht or­ga­ni­sier­te Ban­ken er­stat­ten der FIN­MA Mel­dung, be­vor sie im Aus­land ei­ne Toch­ter­ge­sell­schaft, ei­ne Zweignie­der­las­sung, ei­ne Agen­tur oder ei­ne Ver­tre­tung er­rich­ten.31

24Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144). Sie­he auch die SchlB Änd. 22. 4. 1999am En­de die­ses Tex­tes.

25Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

26Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Sie­he auch die SchlB Änd. 18. März 1994 am En­de die­ses BG.

27Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Sie­he auch die SchlB Änd. 18. März 1994 am En­de die­ses BG.

28Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

29Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

30Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Sie­he auch die SchlB Änd. 18. März 1994 am En­de die­ses BG.

31Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

Art. 3a32  

Als Kan­to­nal­bank gilt ei­ne Bank, die auf­grund ei­nes kan­to­na­len ge­setz­li­chen Er­las­ses als An­stalt oder Ak­ti­en­ge­sell­schaft er­rich­tet wird. Der Kan­ton muss an der Bank ei­ne Be­tei­li­gung von mehr als ei­nem Drit­tel des Ka­pi­tals hal­ten und über mehr als einen Drit­tel der Stim­men ver­fü­gen. Er kann für de­ren Ver­bind­lich­kei­ten die voll­um­fäng­li­che oder teil­wei­se Haf­tung über­neh­men.

32Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. April 1999, in Kraft seit 1. Okt. 1999 (AS 1999 2405; BBl 1998 3847). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am En­de die­ses Tex­tes.

Art. 3b33  

Ist ei­ne Bank Teil ei­ner Fi­nanz­grup­pe oder ei­nes Fi­nanz­kon­glo­me­rats, so kann die FIN­MA ih­re Be­wil­li­gung vom Be­ste­hen ei­ner an­ge­mes­se­nen kon­so­li­dier­ten Auf­sicht durch ei­ne Fi­nanz­mark­tauf­sichts­be­hör­de ab­hän­gig ma­chen.

33 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

Art. 3c34  

1 Als Fi­nanz­grup­pe gel­ten zwei oder meh­re­re Un­ter­neh­men, wenn:

a.
min­des­tens ei­nes als Bank oder Wert­pa­pier­haus35 tä­tig ist;
b.
sie haupt­säch­lich im Fi­nanz­be­reich tä­tig sind; und
c.
sie ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­den oder auf­grund an­de­rer Um­stän­de an­zu­neh­men ist, dass ein oder meh­re­re der Ein­zelauf­sicht un­ter­ste­hen­de Un­ter­neh­men recht­lich ver­pflich­tet oder fak­tisch ge­zwun­gen sind, Grup­pen­ge­sell­schaf­ten bei­zu­ste­hen.

2 Als bank- oder ef­fek­ten­han­dels­do­mi­nier­tes Fi­nanz­kon­glo­me­rat gilt ei­ne Fi­nanz­grup­pe ge­mä­ss Ab­satz 1, die haupt­säch­lich im Bank- oder Ef­fek­ten­han­dels­be­reich tä­tig ist und zu der min­des­tens ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men von er­heb­li­cher wirt­schaft­li­cher Be­deu­tung ge­hört.

34 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

35 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

Art. 3d36  

1 Die FIN­MA kann ei­ne Fi­nanz­grup­pe oder ein bank- oder ef­fek­ten­han­dels­do­mi­nier­tes Fi­nanz­kon­glo­me­rat der Grup­pen- oder Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht un­ter­stel­len, wenn die­se oder die­ses:

a.
in der Schweiz ei­ne nach schwei­ze­ri­schem Recht or­ga­ni­sier­te Bank oder ein Wert­pa­pier­haus führt; oder
b.
tat­säch­lich von der Schweiz aus ge­lei­tet wird.

2 Be­an­spru­chen gleich­zei­tig an­de­re aus­län­di­sche Be­hör­den die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Auf­sicht über die Fi­nanz­grup­pe oder das Fi­nanz­kon­glo­me­rat, so ver­stän­digt sich die FIN­MA, un­ter Wah­rung ih­rer Kom­pe­ten­zen, mit die­sen über Zu­stän­dig­kei­ten, Mo­da­li­tä­ten und Ge­gen­stand der Grup­pen- oder Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht. Sie kon­sul­tiert vor ih­rem Ent­scheid die in der Schweiz in­kor­po­rier­ten Un­ter­neh­mun­gen der Fi­nanz­grup­pe oder des Fi­nanz­kon­glo­me­rats.37

36 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 3e38  

1 Die Grup­pen­auf­sicht durch die FIN­MA er­folgt in Er­gän­zung zur Ein­zel­in­sti­tut­s­auf­sicht über ei­ne Bank.

2 Die Kon­glo­me­rat­s­auf­sicht durch die FIN­MA er­folgt in Er­gän­zung zur Ein­zel­in­sti­tut­s­auf­sicht über ei­ne Bank oder ein Ver­si­che­rungs­un­ter­neh­men und zur Auf­sicht über ei­ne Fi­nanz- oder Ver­si­che­rungs­grup­pe durch die je­weils zu­stän­di­gen Auf­sichts­be­hör­den.

38 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

Art. 3f39  

1 Die mit der Ge­schäfts­füh­rung ei­ner­seits und der Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le an­der­seits be­trau­ten Per­so­nen der Fi­nanz­grup­pe oder des Fi­nanz­kon­glo­me­rats müs­sen einen gu­ten Ruf ge­nies­sen und Ge­währ für ei­ne ein­wand­freie Ge­schäftstä­tig­keit bie­ten.

2 Die Fi­nanz­grup­pe oder das Fi­nanz­kon­glo­me­rat muss so or­ga­ni­siert sein, dass sie oder es ins­be­son­de­re al­le we­sent­li­chen Ri­si­ken er­fas­sen, be­gren­zen und über­wa­chen kann.

39 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

Art. 3g40  

1 Die FIN­MA ist er­mäch­tigt, Vor­schrif­ten über Ei­gen­mit­tel, Li­qui­di­tät, Ri­si­ko­ver­tei­lung, grup­pen­in­ter­ne Ri­si­ko­po­si­tio­nen und Rech­nungs­le­gung für Fi­nanz­grup­pen zu er­las­sen.

2 Die FIN­MA ist er­mäch­tigt, für bank- oder ef­fek­ten­han­dels­do­mi­nier­te Fi­nanz­kon­glo­me­ra­te Vor­schrif­ten über Ei­gen­mit­tel, Li­qui­di­tät, Ri­si­ko­ver­tei­lung, grup­pen­in­ter­ne Ri­si­ko­po­si­tio­nen und Rech­nungs­le­gung zu er­las­sen oder ein­zel­fall­wei­se fest­zu­le­gen. Be­tref­fend die er­for­der­li­chen Ei­gen­mit­tel be­rück­sich­tigt sie da­bei die be­ste­hen­den Re­geln des Fi­nanz- und Ver­si­che­rungs­be­reichs so­wie die re­la­ti­ve Be­deu­tung bei­der Be­rei­che im Fi­nanz­kon­glo­me­rat und die da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken.

3 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten er­las­sen über die fi­nan­zi­el­le Aus­stat­tung und die Or­ga­ni­sa­ti­on we­sent­li­cher Grup­pen­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 2bis Ab­satz 1 Buch­sta­be b, die we­sent­li­che Funk­tio­nen für sys­tem­re­le­van­te Ban­ken er­fül­len.41

4 Die An­for­de­run­gen an die fi­nan­zi­el­le Aus­stat­tung und die Or­ga­ni­sa­ti­on rich­ten sich nach Um­fang und Art der we­sent­li­chen Dienst­leis­tun­gen, die von den we­sent­li­chen Grup­pen­ge­sell­schaf­ten im Fall ei­ner Sa­nie­rung oder Kon­kurs­li­qui­da­ti­on der Grup­pe zu er­brin­gen sind.42

40 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 3h43  

43 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 3bis44  

1 Die FIN­MA kann die Be­wil­li­gung zur Er­rich­tung ei­ner Bank, die nach schwei­ze­ri­schem Recht or­ga­ni­siert wer­den soll, auf die je­doch ein be­herr­schen­der aus­län­di­scher Ein­fluss be­steht, wie auch die Be­wil­li­gung zur Er­rich­tung ei­ner Zweignie­der­las­sung so­wie zur Be­stel­lung ei­nes stän­di­gen Ver­tre­ters ei­ner aus­län­di­schen Bank zu­sätz­lich von fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen ab­hän­gig ma­chen:45

a.46
von der Ge­währ­leis­tung des Ge­gen­rechts durch die Staa­ten, in de­nen die Aus­län­der mit qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gun­gen ih­ren Wohn­sitz oder Sitz ha­ben, so­fern kei­ne an­ders­lau­ten­den in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen ent­ge­gen­ste­hen;
b.
von der Ver­wen­dung ei­ner Fir­ma, die nicht auf einen schwei­ze­ri­schen Cha­rak­ter der Bank hin­weist oder dar­auf schlies­sen lässt;
c.47

1bis Ist ei­ne Bank Teil ei­ner Fi­nanz­grup­pe oder ei­nes Fi­nanz­kon­glo­me­ra­tes, so kann die FIN­MA die Be­wil­li­gung von der Zu­stim­mung der mass­ge­bli­chen aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den ab­hän­gig ma­chen.48

2 Die Bank hat der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank über ih­ren Ge­schäfts­kreis und ih­re Be­zie­hun­gen zum Aus­land Aus­kunft zu er­tei­len.

3 Ei­ne nach schwei­ze­ri­schem Recht or­ga­ni­sier­te Bank fällt un­ter Ab­satz 1, wenn Aus­län­der mit qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gun­gen di­rekt oder in­di­rekt mit mehr als der Hälf­te der Stim­men an ihr be­tei­ligt sind oder auf sie in an­de­rer Wei­se einen be­herr­schen­den Ein­fluss aus­üben.49

Als Aus­län­der gel­ten:

a.
na­tür­li­che Per­so­nen, die we­der das Schwei­zer Bür­ger­recht noch ei­ne Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung in der Schweiz be­sit­zen;
b.
ju­ris­ti­sche Per­so­nen und Per­so­nen­ge­sell­schaf­ten, die ih­ren Sitz im Aus­land ha­ben oder, wenn sie ih­ren Sitz im In­land ha­ben, von Per­so­nen ge­mä­ss Buch­sta­be a be­herrscht sind.

44Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

45Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

46Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Ju­li 1995 (AS 1995 2109; BBl 1994 IV 950).

47Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

48Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994 (AS 1995 2109; BBl 1994 IV 950). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 6 des Ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 17. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5269; BBl 2003 3789).

49Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

Art. 3ter50  

1 Ban­ken, die nach ih­rer Grün­dung aus­län­disch be­herrscht wer­den, be­dür­fen ei­ner zu­sätz­li­chen Be­wil­li­gung ge­mä­ss Ar­ti­kel 3bis.

2 Ei­ne neue Zu­satz­be­wil­li­gung ist nö­tig, wenn bei ei­ner aus­län­disch be­herrsch­ten Bank Aus­län­der mit qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gun­gen wech­seln.51

3 Die Mit­glie­der der Ver­wal­tung und Ge­schäfts­füh­rung der Bank ha­ben der FIN­MA al­le Tat­sa­chen zu mel­den, die auf ei­ne aus­län­di­sche Be­herr­schung der Bank oder auf einen Wech­sel von Aus­län­dern mit qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gun­gen schlies­sen las­sen.52

50Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

51Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Ju­li 1995 (AS 1995 2109; BBl 1994 IV 950).

52Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Ju­li 1995 (AS 1995 2109; BBl 1994 IV 950).

Art. 3quater53  

1 Der Bun­des­rat ist be­fugt, in Staats­ver­trä­gen die be­son­de­ren Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 3bis und 3ter ganz oder teil­wei­se nicht an­wend­bar zu er­klä­ren, wenn Staats­an­ge­hö­ri­ge aus ei­nem Ver­trags­staat so­wie ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Sitz in ei­nem Ver­trags­staat ei­ne Bank nach schwei­ze­ri­schem Recht er­rich­ten, über­neh­men oder ei­ne qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung dar­an er­wer­ben. So­weit kei­ne an­ders­lau­ten­den in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen ent­ge­gen­ste­hen, kann er dies da­von ab­hän­gig ma­chen, dass der Ver­trags­staat Ge­gen­recht ge­währt.

2 Wird die ju­ris­ti­sche Per­son ih­rer­seits di­rekt oder in­di­rekt von Staats­an­ge­hö­ri­gen aus ei­nem Dritt­staat oder von ju­ris­ti­schen Per­so­nen mit Sitz in ei­nem Dritt­staat be­herrscht, so sind die er­wähn­ten Be­stim­mun­gen an­wend­bar.

53Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

Dritter Abschnitt: Eigene Mittel, Liquidität und andere Vorschriften über die Geschäftstätigkeit 54

54Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Juli 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

Art. 455  

1 Die Ban­ken müs­sen ein­zeln und auf kon­so­li­dier­ter Ba­sis über an­ge­mes­se­ne Ei­gen­mit­tel und Li­qui­di­tät ver­fü­gen.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt die Ele­men­te der Ei­gen­mit­tel und der Li­qui­di­tät. Er legt die Min­dest­an­for­de­run­gen nach Mass­ga­be der Ge­schäftstä­tig­keit und der Ri­si­ken fest. Die FIN­MA ist er­mäch­tigt, Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten zu er­las­sen.

3 Die FIN­MA kann in be­son­de­ren Fäl­len Er­leich­te­run­gen von den Min­dest­an­for­de­run­gen zu­las­sen oder Ver­schär­fun­gen an­ord­nen.

4 Die qua­li­fi­zier­te Be­tei­li­gung ei­ner Bank an ei­nem Un­ter­neh­men aus­ser­halb des Fi­nanz- und Ver­si­che­rungs­be­reichs darf 15 Pro­zent ih­rer ei­ge­nen Mit­tel nicht über­schrei­ten. Sol­che Be­tei­li­gun­gen dür­fen ins­ge­samt nicht mehr als 60 Pro­zent der ei­ge­nen Mit­tel be­tra­gen. Der Bun­des­rat re­gelt die Aus­nah­men.

55Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 5 des Na­tio­nal­bank­ge­set­zes vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1985; BBl 2002 6097).

Art. 4bis56  

1 Die Aus­lei­hun­gen ei­ner Bank an einen ein­zel­nen Kun­den so­wie die Be­tei­li­gun­gen an ei­nem ein­zel­nen Un­ter­neh­men müs­sen in ei­nem an­ge­mes­se­nen Ver­hält­nis zu ih­ren ei­ge­nen Mit­teln ste­hen.

2 Die Voll­zie­hungs­ver­ord­nung setzt die­ses Ver­hält­nis fest un­ter be­son­de­rer Be­rück­sich­ti­gung der Aus­lei­hun­gen an öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten und der Art der De­ckung.

357

56Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144). Sie­he auch die SchlB Änd. 18. März 1994 am En­de die­ses BG.

57Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

Art. 4ter58  

1 Kre­di­te an Mit­glie­der der Ban­kor­ga­ne und an mass­ge­ben­de Ak­tio­näre so­wie die ih­nen na­he ste­hen­den Per­so­nen und Ge­sell­schaf­ten dür­fen nur nach den all­ge­mein an­er­kann­ten Grund­sät­zen des Bank­ge­wer­bes ge­währt wer­den.

259

58Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144). Sie­he auch die SchlB Änd. 18. März 1994 am En­de die­ses BG.

59Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

Art. 4quater60  

Die Ban­ken ha­ben im In- und Aus­land je­de ir­re­füh­ren­de so­wie je­de auf­dring­li­che Wer­bung mit ih­rem schwei­ze­ri­schen Sitz oder mit schwei­ze­ri­schen Ein­rich­tun­gen zu un­ter­las­sen.

60Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971, in Kraft seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

Art. 4quinquies61  

1 Ban­ken dür­fen ih­ren Mut­ter­ge­sell­schaf­ten, wel­che ih­rer­seits von ei­ner Bank- oder Fi­nanz­mark­tauf­sichts­be­hör­de be­auf­sich­tigt wer­den, die zur kon­so­li­dier­ten Be­auf­sich­ti­gung not­wen­di­gen nicht öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Aus­künf­te und Un­ter­la­gen über­mit­teln, so­fern:

a.
sol­che In­for­ma­tio­nen aus­sch­liess­lich zur in­ter­nen Kon­trol­le oder di­rek­ten Be­auf­sich­ti­gung von Ban­ken oder an­de­ren be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Fi­nan­zin­ter­me­di­ären ver­wen­det wer­den;
b.
die Mut­ter­ge­sell­schaft und die für die kon­so­li­dier­te Be­auf­sich­ti­gung zu­stän­di­ge Auf­sichts­be­hör­de an das Amts- oder Be­rufs­ge­heim­nis ge­bun­den sind;
c.
die­se In­for­ma­tio­nen nicht oh­ne die vor­gän­gi­ge Zu­stim­mung der Bank oder auf­grund ei­ner ge­ne­rel­len Er­mäch­ti­gung in ei­nem Staats­ver­trag an Drit­te wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

2 Er­schei­nen die Vor­aus­set­zun­gen der Über­mitt­lung nach Ab­satz 1 zwei­fel­haft, so kön­nen die Ban­ken ei­ne Ver­fü­gung der FIN­MA ver­lan­gen, wel­che die Über­mitt­lung der In­for­ma­tio­nen er­laubt oder un­ter­sagt.

61Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

Art. 4sexies62  

Für kryp­to­ba­sier­te Ver­mö­gens­wer­te, die die Bank als De­pot­wer­te für De­pot­kun­den hält, kann die FIN­MA im Ein­zel­fall einen Höchst­be­trag fest­le­gen, wenn dies auf­grund der mit dem Ge­schäft ver­bun­de­nen Ri­si­ken als ge­bo­ten er­scheint. Sie be­rück­sich­tigt ins­be­son­de­re die Funk­ti­on der kryp­to­ba­sier­ten Ver­mö­gens­wer­te, die ih­nen zu­grun­de lie­gen­den Tech­no­lo­gi­en so­wie ri­si­komin­dern­de Fak­to­ren.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

Art. 563  

63 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Vierter Abschnitt: Rechnungslegung6464

64 Fassung gemäss Anhang Ziff. 7 des BG vom 23. Dez. 2011 (Rechnungslegungsrecht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6679; BBl 2008 1589).

Art.6 Erstellen von Abschlüssen  

1 Die Bank er­stellt für je­des Ge­schäfts­jahr einen Ge­schäfts­be­richt; die­ser be­steht aus:

a.
der Jah­res­rech­nung;
b.
dem La­ge­be­richt;
c.
der Kon­zern­rech­nung.

2 Die Bank er­stellt min­des­tens halb­jähr­lich einen Zwi­schen­ab­schluss.

3 Der Ge­schäfts­be­richt und der Zwi­schen­ab­schluss sind nach den Vor­schrif­ten des 32. Ti­tels des Ob­li­ga­tio­nen­rechts65 und die­ses Ge­set­zes so­wie nach den je­wei­li­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu er­stel­len.

4 In aus­ser­or­dent­li­chen La­gen kann der Bun­des­rat Ab­wei­chun­gen von Ab­satz 3 be­schlies­sen.

Art. 6a Veröffentlichung  

1Der Ge­schäfts­be­richt ist der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich zu ma­chen.

2 Zwi­schen­ab­schlüs­se sind der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich zu ma­chen, wenn die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu die­sem Ge­setz dies vor­se­hen.

3 Die Ab­sät­ze 1 und 2 fin­den kei­ne An­wen­dung auf Pri­vat­ban­kiers, die sich nicht öf­fent­lich zur An­nah­me frem­der Gel­der emp­feh­len. Ar­ti­kel 958e Ab­satz 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts66 bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 6b Ausführungsbestimmungen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über die Form, den In­halt und die Ver­öf­fent­li­chung von Ge­schäfts­be­rich­ten und Zwi­schen­ab­schlüs­sen.

2 Er kann von den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts67 über die Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung ab­wei­chen, wenn die Be­son­der­hei­ten des Bank­ge­schäfts oder der Schutz der Gläu­bi­ger dies recht­fer­ti­gen und die wirt­schaft­li­che La­ge gleich­wer­tig dar­ge­stellt wird.

3 Er kann die FIN­MA er­mäch­ti­gen, in Be­lan­gen von be­schränk­ter Trag­wei­te, na­ment­lich in vor­wie­gend tech­ni­schen An­ge­le­gen­hei­ten, Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu er­las­sen.

4 Die FIN­MA kann un­ter den Vor­aus­set­zun­gen von Ab­satz 2 die An­wen­dung der vom Bun­des­rat an­er­kann­ten Stan­dards zur Rech­nungs­le­gung im Be­reich der Ban­ken ein­schrän­ken.

Fünfter Abschnitt: Systemrelevante Banken68

68Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor), in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

Art. 7 Begriff und Zweckbestimmung  

1 Sys­tem­re­le­van­te Ban­ken sind Ban­ken, Fi­nanz­grup­pen und bank­do­mi­nier­te Fi­nanz­kon­glo­me­ra­te, de­ren Aus­fall die Schwei­zer Volks­wirt­schaft und das schwei­ze­ri­sche Fi­nanz­sys­tem er­heb­lich schä­di­gen wür­de.

2 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts bezwe­cken, im Zu­sam­men­wir­ken mit den all­ge­mein an­wend­ba­ren ban­ken­recht­li­chen Vor­schrif­ten die von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken aus­ge­hen­den Ri­si­ken für die Sta­bi­li­tät des schwei­ze­ri­schen Fi­nanz­sys­tems zu­sätz­lich zu ver­min­dern, die Fort­füh­rung volks­wirt­schaft­lich wich­ti­ger Funk­tio­nen zu ge­währ­leis­ten und staat­li­che Bei­hil­fen zu ver­mei­den.

Art. 8 Kriterien und Feststellung der Systemrelevanz  

1 Funk­tio­nen sind sys­tem­re­le­vant, wenn sie für die schwei­ze­ri­sche Volks­wirt­schaft un­ver­zicht­bar und nicht kurz­fris­tig sub­sti­tu­ier­bar sind. Sys­tem­re­le­van­te Funk­tio­nen sind na­ment­lich das in­län­di­sche Ein­la­gen- und Kre­dit­ge­schäft so­wie der Zah­lungs­ver­kehr.

2 Die Sys­tem­re­le­vanz ei­ner Bank be­ur­teilt sich nach de­ren Grös­se, de­ren Ver­net­zung mit dem Fi­nanz­sys­tem und der Volks­wirt­schaft so­wie der kurz­fris­ti­gen Sub­sti­tu­ier­bar­keit der von der Bank er­brach­ten Dienst­leis­tun­gen. Mass­ge­blich sind da­bei ins­be­son­de­re die fol­gen­den Kri­te­ri­en:

a.
der Markt­an­teil an den sys­tem­re­le­van­ten Funk­tio­nen nach Ab­satz 1;
b.
der Be­trag der ge­si­cher­ten Ein­la­gen nach Ar­ti­kel 37hAb­satz 1, wel­cher den Ma­xi­mal­be­trag nach Ar­ti­kel 37h Ab­satz 3 Buch­sta­be b über­schrei­tet;
c.
das Ver­hält­nis zwi­schen der Bi­lanz­sum­me der Bank und dem jähr­li­chen Brut­to­in­land­pro­dukt der Schweiz;
d.
das Ri­si­ko­pro­fil der Bank, wel­ches sich an­hand des Ge­schäfts­mo­dells, der Bi­lanz­struk­tur, der Qua­li­tät der Ak­ti­ven, der Li­qui­di­tät und des Ver­schul­dungs­gra­des be­stimmt.

3 Die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank (Na­tio­nal­bank) be­zeich­net nach An­hö­rung der FIN­MA durch Ver­fü­gung die sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken und de­ren sys­tem­re­le­van­te Funk­tio­nen.

Art. 9 Besondere Anforderungen  

1 Sys­tem­re­le­van­te Ban­ken müs­sen be­son­de­re An­for­de­run­gen er­fül­len. Die­se rich­ten sich in Um­fang und Aus­ge­stal­tung nach dem Grad der Sys­tem­re­le­vanz der be­tref­fen­den Bank. Die An­for­de­run­gen müs­sen ver­hält­nis­mäs­sig sein und die Aus­wir­kun­gen auf die be­trof­fe­nen Ban­ken und den Wett­be­werb be­rück­sich­ti­gen so­wie in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Stan­dards Rech­nung tra­gen.

2 Sys­tem­re­le­van­te Ban­ken müs­sen ins­be­son­de­re:

a.
über Ei­gen­mit­tel ver­fü­gen, die na­ment­lich:
1.
ge­mes­sen an den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen ei­ne hö­he­re Ver­lust­trag­fä­hig­keit ge­währ­leis­ten als bei nicht sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken,
2.
im Fall dro­hen­der In­sol­venz we­sent­lich zur Wei­ter­füh­rung der sys­tem­re­le­van­ten Funk­tio­nen bei­tra­gen,
3.
ih­nen An­rei­ze set­zen, den Grad ih­rer Sys­tem­re­le­vanz zu be­gren­zen so­wie ih­re Sa­nier- und Li­qui­dier­bar­keit im In- und Aus­land zu ver­bes­sern,
4.
an den ri­si­ko­ge­wich­te­ten Ak­ti­ven ei­ner­seits und den nicht ri­si­ko­ge­wich­te­ten Ak­ti­ven, die auch Aus­ser­bi­lanz­ge­schäf­te ent­hal­ten kön­nen, an­de­rer­seits be­mes­sen wer­den;
b.
über Li­qui­di­tät ver­fü­gen, die ge­währ­leis­tet, dass sie Li­qui­di­täts­schocks bes­ser ab­sor­bie­ren als nicht sys­tem­re­le­van­te Ban­ken und da­durch ih­re Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen auch in ei­ner aus­ser­ge­wöhn­li­chen Be­las­tungs­si­tua­ti­on er­fül­len kön­nen;
c.
die Ri­si­ken so ver­tei­len, dass Ge­gen­par­tei- und Klum­pen­ri­si­ken li­mi­tiert wer­den;
d.
ei­ne Not­fall­pla­nung hin­sicht­lich Struk­tur, In­fra­struk­tur, Füh­rung und Kon­trol­le so­wie kon­zern­in­ter­ner Li­qui­di­täts- und Ka­pi­tal­flüs­se so vor­se­hen, dass die­se um­ge­hend um­ge­setzt wer­den kann und im Fall dro­hen­der In­sol­venz die Wei­ter­füh­rung ih­rer sys­tem­re­le­van­ten Funk­tio­nen ge­währ­leis­tet ist.
Art. 10 Anwendung auf die einzelne Bank  

1 Die FIN­MA legt nach An­hö­rung der Na­tio­nal­bank durch Ver­fü­gung die be­son­de­ren An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c fest, wel­che die sys­tem­re­le­van­te Bank er­fül­len muss. Sie ori­en­tiert die Öf­fent­lich­keit über die Grund­zü­ge des In­halts und die Ein­hal­tung der Ver­fü­gung.

2 Die sys­tem­re­le­van­te Bank muss nach­wei­sen, dass sie die be­son­de­ren An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d er­füllt und im Fall dro­hen­der In­sol­venz die sys­tem­re­le­van­ten Funk­tio­nen wei­ter­füh­ren kann. Er­bringt die Bank die­sen Nach­weis nicht, so ord­net die FIN­MA die not­wen­di­gen Mass­nah­men an.

3 Bei der Fest­le­gung der An­for­de­run­gen an die Ei­gen­mit­tel nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be a ge­währt die FIN­MA Er­leich­te­run­gen, so­weit die Bank ih­re Sa­nier- und Li­qui­dier­bar­keit im In- und Aus­land über die An­for­de­run­gen von Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 Buch­sta­be d hin­aus ver­bes­sert.

4 Der Bun­des­rat re­gelt nach An­hö­rung der Na­tio­nal­bank und der FIN­MA:

a.
die be­son­de­ren An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2;
b.
die Kri­te­ri­en zur Be­ur­tei­lung des Nach­wei­ses nach Ab­satz 2;
c.
die Mass­nah­men, wel­che die FIN­MA an­ord­nen kann, wenn der Nach­weis nach Ab­satz 2 nicht er­bracht wird.69

69 Sie­he auch die UeB Änd. 30.09.2011 am Schluss die­ses Tex­tes.

Art. 10a Massnahmen im Bereich der Vergütungen  

1 Wird ei­ner sys­tem­re­le­van­ten Bank oder ih­rer Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft trotz Um­set­zung der be­son­de­ren An­for­de­run­gen di­rekt oder in­di­rekt staat­li­che Bei­hil­fe aus Bun­des­mit­teln ge­währt, so ord­net der Bun­des­rat für die Dau­er der be­an­spruch­ten Un­ter­stüt­zung gleich­zei­tig Mass­nah­men im Be­reich der Ver­gü­tun­gen an.

2 Er kann ins­be­son­de­re un­ter Be­rück­sich­ti­gung der wirt­schaft­li­chen La­ge der Bank und der be­an­spruch­ten Un­ter­stüt­zung:

a.
die Aus­zah­lung va­ria­bler Ver­gü­tun­gen ganz oder teil­wei­se ver­bie­ten;
b.
An­pas­sun­gen des Ver­gü­tungs­sys­tems an­ord­nen.

3 Sys­tem­re­le­van­te Ban­ken und ih­re Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten sind ver­pflich­tet, in ih­ren Ver­gü­tungs­sys­te­men ver­bind­lich einen Vor­be­halt an­zu­brin­gen, wo­nach im Fall staat­li­cher Un­ter­stüt­zung nach die­sem Ar­ti­kel der Rechts­an­spruch auf va­ria­ble Ver­gü­tung be­schränkt wer­den kann.

Sechster Abschnitt: Zusätzliches Kapital70

70Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Stärkung der Stabilität im Finanzsektor), in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

Art. 11 Grundsätze  

1 Ban­ken und die Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von Fi­nanz­grup­pen und bank­do­mi­nier­ten Fi­nanz­kon­glo­me­ra­ten, de­ren Rechts­form die Schaf­fung von Ak­ti­en oder Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal zu­lässt, kön­nen in den Sta­tu­ten:

a
den Ver­wal­tungs­rat zur Er­hö­hung des Ak­ti­en- oder des Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tals er­mäch­ti­gen (Vor­rats­ka­pi­tal);
b.
ei­ne Er­hö­hung des Ak­ti­en- oder des Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tals vor­se­hen, die bei Ein­tritt ei­nes be­stimm­ten Er­eig­nis­ses durch die Wand­lung von Pflicht­wan­del­an­lei­hen durch­ge­führt wird (Wand­lungs­ka­pi­tal).

2 Ban­ken und die Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von Fi­nanz­grup­pen und bank­do­mi­nier­ten Fi­nanz­kon­glo­me­ra­ten kön­nen, un­ge­ach­tet ih­rer Rechts­form, in den Aus­ga­be­be­din­gun­gen von An­lei­hen vor­se­hen, dass die Gläu­bi­ger bei Ein­tritt ei­nes be­stimm­ten Er­eig­nis­ses auf For­de­run­gen ver­zich­ten (An­lei­hen mit For­de­rungs­ver­zicht).

2bis Ge­nos­sen­schafts­ban­ken kön­nen in ih­ren Sta­tu­ten die Auf­nah­me von Be­tei­li­gungs­ka­pi­tal vor­se­hen.71

3 Das zu­sätz­li­che Ka­pi­tal nach den Ab­sät­zen 1–2bis darf nur zur Stär­kung der Ei­gen­ka­pi­tal­ba­sis und zur Ver­hin­de­rung oder Be­wäl­ti­gung ei­ner Kri­se der Bank ge­schaf­fen wer­den.72

4 Das Ka­pi­tal, das durch Aus­ga­be der Pflicht­wan­del­an­lei­hen oder der An­lei­hen mit For­de­rungs­ver­zicht nach den Vor­schrif­ten die­ses Ab­schnitts auf­ge­nom­men wird, kann auf die er­for­der­li­chen Ei­gen­mit­tel an­ge­rech­net wer­den, so­weit dies nach die­sem Ge­setz und sei­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu­läs­sig ist. Die An­rech­nung setzt die Ge­neh­mi­gung der je­wei­li­gen Aus­ga­be­be­din­gun­gen durch die FIN­MA vor­aus.

71 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

72 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 12 Vorratskapital  

1 Die Ge­ne­ral­ver­samm­lung kann den Ver­wal­tungs­rat durch Sta­tu­ten­än­de­rung er­mäch­ti­gen, das Ak­ti­en- oder das Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal zu er­hö­hen. Die Sta­tu­ten ge­ben den Nenn­be­trag an, um den der Ver­wal­tungs­rat das Ka­pi­tal er­hö­hen kann.

2 Der Ver­wal­tungs­rat kann das Be­zugs­recht der Ak­tio­näre oder Par­ti­zi­pan­ten aus wich­ti­gen Grün­den auf­he­ben, ins­be­son­de­re wenn dies der ra­schen und rei­bungs­lo­sen Plat­zie­rung der Ak­ti­en oder Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne dient. Die neu­en Ak­ti­en oder Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne sind in die­sem Fall zu Markt­be­din­gun­gen aus­zu­ge­ben. Ein Ab­schlag ist zu­läs­sig, so­weit dies im Hin­blick auf die ra­sche und voll­stän­di­ge Plat­zie­rung der Ak­ti­en oder Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne im In­ter­es­se der Ge­sell­schaft liegt.

3 Im Üb­ri­gen gel­ten die Vor­schrif­ten des Ob­li­ga­tio­nen­rechts73 über die ge­neh­mig­te Ka­pi­tal­er­hö­hung mit Aus­nah­me der fol­gen­den Be­stim­mun­gen:

a.
Ar­ti­kel 651 Ab­sät­ze 1 und 2 (zeit­li­che und be­trags­mäs­si­ge Be­schrän­kun­gen der ge­neh­mig­ten Ka­pi­tal­er­hö­hung);
b.
Ar­ti­kel 652b Ab­satz 2 (wich­ti­ge Grün­de für den Be­zugs­rechts­aus­schluss);
c.
Ar­ti­kel 652d (Er­hö­hung aus Ei­gen­ka­pi­tal);
d.
Ar­ti­kel 656b Ab­sät­ze 1 und 4 (be­trags­mäs­si­ge Be­schrän­kung der ge­neh­mig­ten Er­hö­hung des Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tals).
Art. 13 Wandlungskapital  

1 Die Ge­ne­ral­ver­samm­lung kann ei­ne be­ding­te Er­hö­hung des Ak­ti­en- oder des Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tals be­schlies­sen, in­dem sie in den Sta­tu­ten fest­legt, dass sich die For­de­rungs­rech­te aus Pflicht­wan­del­an­lei­hen beim Ein­tritt des aus­lö­sen­den Er­eig­nis­ses in Ak­ti­en oder Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne wan­deln.

2 Sie kann in den Sta­tu­ten den Nenn­be­trag der be­ding­ten Ka­pi­tal­er­hö­hung be­schrän­ken. Sie setzt in den Sta­tu­ten fest:

a.
die An­zahl, die Art und den Nenn­wert der Ak­ti­en und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne;
b.
die Grund­la­gen, nach de­nen der Aus­ga­be­be­trag zu be­rech­nen ist;
c.
die Auf­he­bung des Be­zugs­rech­tes der Ak­tio­näre und Par­ti­zi­pan­ten;
d.
die Be­schrän­kung der Über­trag­bar­keit neu­er auf den Na­men lau­ten­der Ak­ti­en und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne.

3 Der Ver­wal­tungs­rat ist er­mäch­tigt, im Rah­men der sta­tu­ta­ri­schen Be­stim­mun­gen Pflicht­wan­del­an­lei­hen aus­zu­ge­ben. So­weit die Sta­tu­ten nichts an­de­res fest­le­gen, be­stimmt er:

a.
ei­ne all­fäl­li­ge Auf­tei­lung in meh­re­re An­lei­hen oder in ver­schie­de­ne Tran­chen;
b.
das aus­lö­sen­de Er­eig­nis oder, bei Auf­tei­lung in Tran­chen, die aus­lö­sen­den Er­eig­nis­se;
c.
den Aus­ga­be­be­trag oder die Re­geln, nach de­nen er be­stimmt wird;
d.
das Wand­lungs­ver­hält­nis oder die Re­geln, nach de­nen es be­stimmt wird.

4 Die Pflicht­wan­del­an­lei­hen sind den Ak­tio­nären und Par­ti­zi­pan­ten ent­spre­chend ih­rer Be­tei­li­gung zur Zeich­nung an­zu­bie­ten. Wer­den die Pflicht­wan­del­an­lei­hen zu Markt­be­din­gun­gen oder mit ei­nem Ab­schlag aus­ge­ge­ben, der er­for­der­lich ist, um ei­ne ra­sche und voll­stän­di­ge Plat­zie­rung zu ge­währ­leis­ten, so kann die Ge­ne­ral­ver­samm­lung das Vor­weg­zeich­nungs­recht der Ak­tio­näre und Par­ti­zi­pan­ten aus­sch­lies­sen.

5 Tritt das die Wand­lung aus­lö­sen­de Er­eig­nis ein, so hat dies der Ver­wal­tungs­rat um­ge­hend mit öf­fent­li­cher Ur­kun­de fest­zu­stel­len. Die­se ent­hält An­zahl, Nenn­wert und Art der aus­ge­ge­be­nen Ak­ti­en und Par­ti­zi­pa­ti­ons­schei­ne, den neu­en Stand des Ak­ti­en- und des Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tals so­wie die nö­ti­gen Sta­tu­tenan­pas­sun­gen.

6 Der Be­schluss des Ver­wal­tungs­ra­tes ist un­ver­züg­lich beim Han­dels­re­gis­ter an­zu­mel­den. Die Re­gis­ter­sper­re ist aus­ge­schlos­sen.

7 Das Ak­ti­en- und das Par­ti­zi­pa­ti­ons­ka­pi­tal er­höht sich oh­ne Wei­te­res mit Be­schluss des Ver­wal­tungs­ra­tes. Gleich­zei­tig er­lö­schen die For­de­rungs­rech­te aus den Pflicht­wan­del­an­lei­hen.

8 Die Vor­schrif­ten des Ob­li­ga­tio­nen­rechts74 zur be­ding­ten Ka­pi­tal­er­hö­hung fin­den kei­ne An­wen­dung mit Aus­nah­me der fol­gen­den Be­stim­mun­gen:

a.
Ar­ti­kel 653a Ab­satz 2 (Min­de­stein­la­ge);
b.
Ar­ti­kel 653d Ab­satz 2 (Schutz der Wan­del- und Op­ti­ons­be­rech­tig­ten);
c.
Ar­ti­kel 653i (Strei­chung).
Art. 14 Beteiligungskapital von Genossenschaftsbanken 75  

1 Das Be­tei­li­gungs­ka­pi­tal (Art. 11 Abs. 2bis) ist in Teil­sum­men (Be­tei­li­gungs­schei­ne) zu zer­le­gen. Die Be­tei­li­gungs­schei­ne sind als sol­che zu be­zeich­nen. Sie wer­den ge­gen Ein­la­ge aus­ge­ge­ben, ha­ben einen Nenn­wert und be­grün­den kei­ne Mit­glied­schaft.

2 Den In­ha­bern von Be­tei­li­gungs­schei­nen sind die Ein­be­ru­fung der Ge­ne­ral­ver­samm­lung mit den Ver­hand­lungs­ge­gen­stän­den und den An­trä­gen, de­ren Be­schlüs­se so­wie der Ge­schäfts­be­richt und der Re­vi­si­ons­be­richt auf glei­che Wei­se be­kannt zu ma­chen wie den Ge­nos­sen­schaf­tern.

3 Sta­tu­ten­än­de­run­gen und an­de­re Ge­ne­ral­ver­samm­lungs­be­schlüs­se, wel­che ih­re Stel­lung ver­schlech­tern sind nur zu­läs­sig, wenn sie auch die Stel­lung der In­ha­ber von An­teils­schei­nen in glei­chem Mas­se be­ein­träch­ti­gen.

4 Die In­ha­ber von Be­tei­li­gungs­schei­nen sind bei der Ver­tei­lung des Bi­lanz­ge­win­nes und des Li­qui­da­ti­ons­er­geb­nis­ses den Mit­glie­dern der Ge­nos­sen­schaft min­des­tens gleich­zu­stel­len.

5 Sie kön­nen Be­schlüs­se der Ge­ne­ral­ver­samm­lung wie ein Ge­nos­sen­schaf­ter an­fech­ten.

6 Sie kön­nen der Ge­ne­ral­ver­samm­lung, wenn dies zur Aus­übung ih­rer Rech­te er­for­der­lich ist, einen An­trag um Son­der­prü­fung stel­len. Lehnt die Ge­ne­ral­ver­samm­lung den An­trag ab, so kön­nen sie, wenn sie zu­sam­men min­des­tens 10 Pro­zent des Be­tei­li­gungs­ka­pi­tals oder Be­tei­li­gungs­ka­pi­tal im Nenn­wert von 2 Mil­lio­nen Fran­ken hal­ten, in­nert drei­er Mo­na­te das Ge­richt er­su­chen, einen Son­der­prü­fer ein­zu­set­zen. Für das Ver­fah­ren sind die Ar­ti­kel 697a–697g OR76 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

75 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

76 SR 220

Art. 14a Reserve, Dividenden und Erwerb eigener Beteiligungsscheine von Genossenschaftsbanken 77  

1 Die Ge­nos­sen­schafts­bank weist 5 Pro­zent des Jah­res­ge­winns der all­ge­mei­nen Re­ser­ve zu, bis die­se 20 Pro­zent des Ei­gen­ka­pi­tals er­reicht. Sie weist der all­ge­mei­nen Re­ser­ve un­be­se­hen von de­ren Hö­he zu:

a.
einen bei der Aus­ga­be von Be­tei­li­gungs­schei­nen nach De­ckung der Aus­ga­be­kos­ten über den Nenn­wert hin­aus er­ziel­ten Mehr­er­lös, so­weit er nicht zu Ab­schrei­bun­gen oder zu Wohl­fahrts­zwe­cken ver­wen­det wird;
b.
die Dif­fe­renz aus den Ein­zah­lun­gen auf aus­ge­fal­le­nen Be­tei­li­gungs­schei­nen und ei­nem all­fäl­li­gen Min­der­er­lös aus den da­für aus­ge­ge­be­nen Be­tei­li­gungs­schei­nen;
c.
10 Pro­zent der Be­trä­ge, die nach Be­zah­lung ei­ner Di­vi­den­de von 5 Pro­zent auf dem Be­tei­li­gungs­ka­pi­tal als Ge­winnan­teil aus­ge­rich­tet wer­den.

2 Sie ver­wen­det die all­ge­mei­ne Re­ser­ve, so­weit sie die Hälf­te des Ei­gen­ka­pi­tals nicht über­steigt, zur De­ckung von Ver­lus­ten oder für Mass­nah­men, die ge­eig­net sind, in Zei­ten schlech­ten Ge­schäfts­gan­ges die Fort­füh­rung der Bank zu er­mög­li­chen, Stel­lenab­bau zu ver­mei­den oder des­sen Fol­gen zu mil­dern.

3 Sie rich­tet all­fäl­li­ge Di­vi­den­den auf Be­tei­li­gungs­schei­nen nur aus dem Bi­lanz­ge­winn und aus da­für ge­bil­de­ten Re­ser­ven aus.

4 Die Ge­nos­sen­schafts­bank kann un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen ei­ge­ne Be­tei­li­gungs­schei­ne er­wer­ben:

a.
Sie ver­fügt über einen frei ver­wend­ba­ren Bi­lanz­ge­winn in der Hö­he der da­für nö­ti­gen Mit­tel und der ge­sam­te Nenn­wert der zu er­wer­ben­den Be­tei­li­gungs­schei­ne über­steigt nicht 10 Pro­zent des Be­tei­li­gungs­ka­pi­tals.
b.
Die mit dem Er­werb von Be­tei­li­gungs­schei­nen ver­bun­de­nen Rech­te müs­sen ru­hen.

5 Der Pro­zent­satz nach Ab­satz 4 Buch­sta­be a kann bis zur Höchst­gren­ze von 20 Pro­zent über­schrit­ten wer­den, so­fern die ei­ge­nen Be­tei­li­gungs­schei­ne, die über die Gren­ze von 10 Pro­zent hin­aus er­wor­ben wur­den, in­nert zwei­er Jah­re ver­äus­sert oder durch Ka­pi­tal­her­ab­set­zung ver­nich­tet wer­den.

77 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

Art. 14b Meldepflicht und Verzeichnis bei Genossenschaftsbanken 78  

1 Für den Er­werb von nicht ko­tier­ten Be­tei­li­gungs­schei­nen gel­ten die Mel­de-, Nach­weis- und Iden­ti­fi­zie­rungs­pflich­ten ge­gen­über der Ge­nos­sen­schafts­bank sinn­ge­mä­ss wie beim Er­werb von nicht ko­tier­ten In­ha­be­rak­ti­en ge­gen­über der Ak­ti­en­ge­sell­schaft (Art. 697i–697k und 697m OR79).

2 Die Ge­nos­sen­schafts­bank trägt die In­ha­ber von Be­tei­li­gungs­schei­nen so­wie die der Ge­nos­sen­schafts­bank ge­mel­de­ten wirt­schaft­lich be­rech­tig­ten Per­so­nen ins Ge­nos­sen­schaf­ter­ver­zeich­nis ein.

3 Für das Ver­zeich­nis gilt ne­ben den Be­stim­mun­gen für das Ge­nos­sen­schaf­ter­ver­zeich­nis die ak­ti­en­recht­li­che Be­stim­mung über das Ver­zeich­nis der In­ha­be­rak­tio­näre so­wie der wirt­schaft­lich be­rech­tig­ten Per­so­nen, die der Ge­sell­schaft ge­mel­det sind, sinn­ge­mä­ss (Art. 697l OR).

78 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

79 SR 220

Siebenter Abschnitt: Spareinlagen und Depotwerte 80

80Fassung gemäss Anhang Ziff. 17 des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

Art. 15  

1 Ein­la­gen, die in ir­gend­ei­ner Wort­ver­bin­dung durch den Aus­druck «Spa­ren» ge­kenn­zeich­net sind, dür­fen nur von Ban­ken ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den, die öf­fent­lich Rech­nung ab­le­gen. Al­le an­dern Un­ter­neh­men sind zur Ent­ge­gen­nah­me von Spar­ein­la­gen nicht be­rech­tigt und dür­fen we­der in der Fir­ma noch in der Be­zeich­nung des Ge­schäfts­zweckes noch in Ge­schäfts­re­kla­men den Aus­druck «Spa­ren» mit Be­zug auf die bei ih­nen ge­mach­ten Geld­ein­la­gen ver­wen­den.81

2382

81Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1994, in Kraft seit 1. Fe­br. 1995 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805).

82Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 17 des BG vom 16. Dez. 1994, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

Art. 1683  

Als De­pot­wer­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 37d des Ge­set­zes gel­ten:84

1.
be­weg­li­che Sa­chen und Ef­fek­ten der De­pot­kun­den;
1bis.85
kryp­to­ba­sier­te Ver­mö­gens­wer­te, wenn sich die Bank ver­pflich­tet hat, die­se für den De­pot­kun­den je­der­zeit be­reit­zu­hal­ten, und die­se:
a.
dem De­pot­kun­den in­di­vi­du­ell zu­ge­ord­net sind, oder
b.
ei­ner Ge­mein­schaft zu­ge­ord­net sind und er­sicht­lich ist, wel­cher An­teil am Ge­mein­schafts­ver­mö­gen dem De­pot­kun­den zu­steht;
2.
be­weg­li­che Sa­chen, Ef­fek­ten und For­de­run­gen, wel­che die Bank für Rech­nung der De­pot­kun­den fi­du­zia­risch in­ne­hat;
3.
frei ver­füg­ba­re Lie­fer­an­sprü­che der Bank ge­gen­über Drit­ten aus Kas­sa­ge­schäf­ten, ab­ge­lau­fe­nen Ter­min­ge­schäf­ten, De­ckungs­ge­schäf­ten oder Emis­sio­nen für Rech­nung der De­pot­kun­den.

83Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 17 des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2767; BBl 2002 8060).

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

Achter Abschnitt: …

Art. 1786  

86 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 5 des Bu­ch­ef­fek­ten­ge­set­zes vom 3. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 3577; BBl 2006 9315).

Neunter Abschnitt: Überwachung und Prüfung 87

87 Ausdruck gemäss Anhang Ziff. 15 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes vom 22. Juni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829). Diese Änderung wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.

Art. 1888  

1 Die Ban­ken, Fi­nanz­grup­pen und Fi­nanz­kon­glo­me­ra­te ha­ben ei­ne von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de nach Ar­ti­kel 9a Ab­satz 1 des Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 200589 zu­ge­las­se­ne Prüf­ge­sell­schaft mit ei­ner Prü­fung nach Ar­ti­kel 24 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200790 zu be­auf­tra­gen.

2 Die Ban­ken, Fi­nanz­grup­pen und Fi­nanz­kon­glo­me­ra­te müs­sen ih­re Jah­res­rech­nung und ge­ge­be­nen­falls ih­re Kon­zern­rech­nung von ei­nem staat­lich be­auf­sich­tig­ten Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men nach den Grund­sät­zen der or­dent­li­chen Re­vi­si­on des Ob­li­ga­tio­nen­rechts91 prü­fen las­sen.

88 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

89 SR 221.302

90 SR 956.1

91 SR 220

Art. 192292  

92 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Zehnter Abschnitt: Aufsicht 93

93 Fassung gemäss Anhang Ziff. 15 des Finanzmarktaufsichtsgesetzes vom 22. Juni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 2394  

Die FIN­MA kann selbst di­rek­te Prü­fun­gen bei Ban­ken, Bank­grup­pen und Fi­nanz­kon­glo­me­ra­ten durch­füh­ren, wenn dies an­ge­sichts von de­ren wirt­schaft­li­chen Be­deu­tung, der Kom­ple­xi­tät des ab­zu­klä­ren­den Sach­ver­halts oder zur Ab­nah­me in­ter­ner Mo­del­le not­wen­dig ist.

94Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 23bis95  

1 Glie­dert ei­ne Bank we­sent­li­che Funk­tio­nen auf an­de­re na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen aus, so un­ter­ste­hen die­se der Aus­kunfts- und Mel­de­pflicht nach Ar­ti­kel 29 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 200796.

2 Die FIN­MA kann bei die­sen Per­so­nen je­der­zeit Prü­fun­gen vor­neh­men.

95Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971 (AS 1971 808; BBl 1970 I 1144). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

96 SR 956.1

Art. 23ter97  

Zur Durch­set­zung von Ar­ti­kel 3 Ab­sät­ze 2 Buch­sta­be cbis und 5 die­ses Ge­set­zes kann die FIN­MA ins­be­son­de­re das Stimm­recht sus­pen­die­ren, das an Ak­ti­en oder An­tei­le ge­bun­den ist, die von Ak­tio­nären oder Ge­sell­schaf­tern mit ei­ner qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gung ge­hal­ten wer­den.

97Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971 (AS 1971 808; BBl 1970 I 1144). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 23quater98  

98Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971 (AS 1971 808; BBl 1970 I 1144). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 23quinquies99  

1 Ent­zieht die FIN­MA ei­ner Bank die Be­wil­li­gung zur Ge­schäftstä­tig­keit, so be­wirkt dies bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen und Kol­lek­tiv- und Kom­man­dit­ge­sell­schaf­ten die Auf­lö­sung und bei Ein­zel­fir­men100 die Lö­schung im Han­dels­re­gis­ter. Die FIN­MA be­zeich­net den Li­qui­da­tor und über­wacht sei­ne Tä­tig­keit.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben Mass­nah­men nach dem elf­ten Ab­schnitt.

99Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971 (AS 1971 808; BBl 1970 I 1144). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

100 Heu­te: Ein­zel­un­ter­neh­men.

Art. 23sexies101  

101Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 1994 (AS 1995 246; BBl 1993 I 805). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 23septies102  

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. April 1999 (AS 1999 2405; BBl 1998 3847). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

Art. 23octies103  

103Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003 (AS 2004 2767; BBl 2002 8060). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 24104  

104Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Elfter Abschnitt: Massnahmen bei Insolvenzgefahr105

105Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 2767; BBl 2002 8060).

Art. 25 Voraussetzungen  

1 Be­steht be­grün­de­te Be­sorg­nis, dass ei­ne Bank über­schul­det ist oder ernst­haf­te Li­qui­di­täts­pro­ble­me hat, oder er­füllt die­se die Ei­gen­mit­tel­vor­schrif­ten nach Ab­lauf ei­ner von der FIN­MA fest­ge­setz­ten Frist nicht, so kann die FIN­MA an­ord­nen:

a.
Schutz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 26;
b.
ein Sa­nie­rungs­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 28–32;
c.
die Kon­kurs­li­qui­da­ti­on106 der Bank (Ban­ken­kon­kurs) nach den Ar­ti­keln 33–37g.

2 Die Schutz­mass­nah­men kön­nen selb­stän­dig oder in Ver­bin­dung mit ei­ner Sa­nie­rung oder Kon­kurs­li­qui­da­ti­on an­ge­ord­net wer­den.

3 Die Be­stim­mun­gen über das Nach­lass­ver­fah­ren (Art. 293–336 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 1889107 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs SchKG), und über die Be­nach­rich­ti­gung des Ge­richts (Art. 716a Abs. 1 Ziff. 7, 725a Abs. 3, 725bAbs. 3 und 728c Abs. 3 OR108) sind auf Ban­ken nicht an­wend­bar.109

4 Die An­ord­nun­gen der FIN­MA um­fas­sen sämt­li­ches Ver­mö­gen der Bank mit Ak­ti­ven und Pas­si­ven und Ver­trags­ver­hält­nis­se, ob sie sich nun im In- oder im Aus­land be­fin­den.110

106 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

107 SR 281.1

108 SR 220

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III des BG vom 18. März 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 355; BBl 2020 8967).

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 26 Schutzmassnahmen  

1 Die FIN­MA kann Schutz­mass­nah­men ver­fü­gen; na­ment­lich kann sie:111

a.
den Or­ga­nen der Bank Wei­sun­gen er­tei­len;
b.112
einen Un­ter­su­chungs­be­auf­trag­ten ein­set­zen;
c.
den Or­ga­nen die Ver­tre­tungs­be­fug­nis ent­zie­hen oder sie ab­be­ru­fen;
d.
die ban­ken­ge­setz­li­che Prüf­ge­sell­schaft oder ob­li­ga­tio­nen­recht­li­che Re­vi­si­ons­stel­le ab­be­ru­fen;
e.
die Ge­schäftstä­tig­keit der Bank ein­schrän­ken;
f.
der Bank ver­bie­ten, Aus­zah­lun­gen zu leis­ten, Zah­lun­gen ent­ge­gen­zu­neh­men oder Ef­fek­ten­trans­ak­tio­nen zu tä­ti­gen;
g.
die Bank schlies­sen;
h.
Stun­dung und Fäl­lig­keits­auf­schub, aus­ge­nom­men für pfand­ge­deck­te For­de­run­gen der Pfand­brief­zen­tra­len, an­ord­nen.

2 Sie sorgt für ei­ne an­ge­mes­se­ne Pu­bli­ka­ti­on der Mass­nah­men, wenn dies zu de­ren Durch­set­zung oder zum Schutz Drit­ter er­for­der­lich ist. Sie kann auf die Pu­bli­ka­ti­on der Mass­nah­men ver­zich­ten, wenn durch die Pu­bli­ka­ti­on der Zweck der an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men ver­ei­telt wür­de.113

3 So­weit die FIN­MA in Be­zug auf den Zin­sen­lauf nichts an­de­res ver­fügt, hat ei­ne Stun­dung die Wir­kun­gen nach Ar­ti­kel 297 SchKG114.

111 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

112 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

113 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

114 SR 281.1

Art. 27 Vorrang von Aufrechnungs-, Verwertungs- und Übertragungsvereinbarungen 115  

1 Von An­ord­nun­gen nach dem elf­ten und zwölf­ten Ab­schnitt un­be­rührt blei­ben im Vor­aus ge­schlos­se­ne Ver­ein­ba­run­gen über die:

a.
Auf­rech­nung von For­de­run­gen, ein­sch­liess­lich der ver­ein­bar­ten Me­tho­de und der Wert­be­stim­mung;
b.116
frei­hän­di­ge Ver­wer­tung von Si­cher­hei­ten in Form von Ef­fek­ten oder an­de­ren Fi­nan­z­in­stru­men­ten, ein­sch­liess­lich Bar­si­cher­hei­ten (oh­ne Bar­geld), de­ren Wert ob­jek­tiv be­stimm­bar ist;
c.117
Über­tra­gung von For­de­run­gen und Ver­pflich­tun­gen so­wie von Si­cher­hei­ten in Form von Ef­fek­ten oder an­de­ren Fi­nan­z­in­stru­men­ten, ein­sch­liess­lich Bar­si­cher­hei­ten (oh­ne Bar­geld), de­ren Wert ob­jek­tiv be­stimm­bar ist.

2 Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 30a.

115 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

117 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 28 Sanierungsverfahren 118  

1 Bei be­grün­de­ter Aus­sicht auf Sa­nie­rung der Bank oder auf Wei­ter­füh­rung ein­zel­ner Bank­dienst­leis­tun­gen kann die FIN­MA ein Sa­nie­rungs­ver­fah­ren ein­lei­ten.

2 Sie er­lässt die für die Durch­füh­rung des Sa­nie­rungs­ver­fah­rens not­wen­di­gen Ver­fü­gun­gen.119

3 Sie kann ei­ne Per­son mit der Aus­ar­bei­tung ei­nes Sa­nie­rungs­plans be­auf­tra­gen (Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ter).

4 Sie kann das Ver­fah­ren nä­her re­geln.120

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

120 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 28a Sanierung von Kantonalbanken 121  

1 Die FIN­MA trägt im Sa­nie­rungs­ver­fah­ren der be­son­de­ren Stel­lung, Eig­ner­struk­tur und ge­ge­be­nen­falls Rechts­form der Kan­to­nal­ban­ken Rech­nung.

2 Be­steht die Ge­fahr der In­sol­venz ei­ner Kan­to­nal­bank, so in­for­miert die FIN­MA den Kan­ton oh­ne Ver­zug und kon­sul­tiert die­sen bei der Aus­ar­bei­tung des Sa­nie­rungs­plans. Der Kan­ton be­zeich­net die zu­stän­di­ge Stel­le.

3 Die FIN­MA kann für Kan­to­nal­ban­ken Ab­wei­chun­gen von den Be­stim­mun­gen über das Sa­nie­rungs­ver­fah­ren vor­se­hen, na­ment­lich be­tref­fend die voll­stän­di­ge Her­ab­set­zung des Ge­sell­schafts­ka­pi­tals so­wie Wand­lung und Re­duk­ti­on von For­de­run­gen. Sie be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re Mass­nah­men, die der Kan­ton zur Sa­nie­rung der Bank trifft.

121 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 29 Sanierung der Bank 122  

Bei ei­ner Sa­nie­rung der Bank muss der Sa­nie­rungs­plan si­cher­stel­len, dass die Bank nach Durch­füh­rung der Sa­nie­rung die Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen und die üb­ri­gen ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ein­hält.

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 30 Weiterführung von Bankdienstleistungen 123  

1 Der Sa­nie­rungs­plan kann un­ab­hän­gig vom Fort­be­stand der be­trof­fe­nen Bank die Wei­ter­füh­rung ein­zel­ner Bank­dienst­leis­tun­gen vor­se­hen.

2 Er kann ins­be­son­de­re vor­se­hen, dass:

a.
das Ver­mö­gen der Bank oder Tei­le da­von mit Ak­ti­ven, Pas­si­ven und Ver­trags­ver­hält­nis­sen auf an­de­re Rechts­trä­ger oder auf ei­ne Über­gangs­bank über­tra­gen wer­den;
b.
sich die Bank mit ei­ner an­de­ren Ge­sell­schaft zu ei­nem neu­en Rechts­trä­ger zu­sam­mensch­liesst;
c.
ein an­de­rer Rechts­trä­ger die Bank über­nimmt;
d.
die Rechts­form der Bank ge­än­dert wird.124

3 Die Rechts­trä­ger und die Über­gangs­bank nach Ab­satz 2 tre­ten mit Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans im Um­fang der er­folg­ten Über­tra­gung des Ver­mö­gens an die Stel­le der Bank. Das Fu­si­ons­ge­setz vom 3. Ok­to­ber 2003125 ist nicht an­wend­bar.126

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

125 SR 221.301

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 30a Aufschub der Beendigung von Verträgen 127  

1 Mit der An­ord­nung oder Ge­neh­mi­gung von Mass­nah­men nach die­sem Ab­schnitt kön­nen von der FIN­MA auf­ge­scho­ben wer­den:

a.
die Be­en­di­gung von Ver­trä­gen und die Aus­übung von Rech­ten zu de­ren Be­en­di­gung;
b.
die Aus­übung von Auf­rech­nungs-, Ver­wer­tungs- und Über­tra­gungs­rech­ten nach Ar­ti­kel 27.

2 Der Auf­schub kann nur an­ge­ord­net wer­den, wenn die Be­en­di­gung oder die Aus­übung der Rech­te nach Ab­satz 1 durch die Mass­nah­men be­grün­det ist.

3 Er kann für längs­tens zwei Ar­beits­ta­ge an­ge­ord­net wer­den. Die FIN­MA be­zeich­net den Be­ginn und das En­de des Auf­schubs.

4 Der Auf­schub ist aus­ge­schlos­sen oder wird hin­fäl­lig, wenn die Be­en­di­gung oder die Aus­übung ei­nes Rechts nach Ab­satz 1:

a.
nicht mit den Mass­nah­men zu­sam­men­hängt; und
b.
zu­rück­zu­füh­ren ist auf das Ver­hal­ten der Bank, die sich in ei­nem In­sol­venz­ver­fah­ren be­fin­det, oder des Rechts­trä­gers, der die Ver­trä­ge ganz oder teil­wei­se über­nimmt.

5 Wer­den nach Ab­lauf des Auf­schubs die Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen und die üb­ri­gen ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten, so be­steht der Ver­trag fort und die mit den Mass­nah­men zu­sam­men­hän­gen­den Rech­te nach Ab­satz 1 kön­nen nicht mehr aus­ge­übt wer­den.

127 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

Art. 30b Kapitalmassnahmen 128  

1 Der Sa­nie­rungs­plan kann die Re­duk­ti­on des bis­he­ri­gen Ei­gen­ka­pi­tals und die Schaf­fung von neu­em Ei­gen­ka­pi­tal, die Wand­lung von Fremd- in Ei­gen­ka­pi­tal so­wie die Re­duk­ti­on von For­de­run­gen vor­se­hen.

2 Den bis­he­ri­gen Eig­ne­rin­nen und Eig­nern steht kein Be­zugs­recht zu.

3 Von der Wand­lung so­wie der For­de­rungs­re­duk­ti­on aus­ge­nom­men sind:

a.
pri­vi­le­gier­te For­de­run­gen der ers­ten und zwei­ten Klas­se nach Ar­ti­kel 219 Ab­satz 4 SchKG129: im Um­fang ih­rer Pri­vi­le­gie­rung;
b.
be­si­cher­te For­de­run­gen: im Um­fang ih­rer Si­cher­stel­lung;
c.
ver­re­chen­ba­re For­de­run­gen: im Um­fang ih­rer Ver­re­chen­bar­keit; und
d.
For­de­run­gen aus Ver­bind­lich­kei­ten, die die Bank wäh­rend der Dau­er der Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e–h oder wäh­rend ei­nes Sa­nie­rungs­ver­fah­rens mit Ge­neh­mi­gung der FIN­MA oder ei­nes von die­ser ein­ge­setz­ten Un­ter­su­chungs- oder Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ten ein­ge­hen durf­te.

4 Die FIN­MA kann For­de­run­gen aus Wa­ren­lie­fe­run­gen und Dienst­leis­tun­gen aus­neh­men, so­weit dies für die Wei­ter­füh­rung der Bank er­for­der­lich ist.

5 Die Wand­lung von Fremd- in Ei­gen­ka­pi­tal und die Re­duk­ti­on von For­de­run­gen sind nur mög­lich, wenn vor­her:

a.
das Wand­lungs­ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 Buch­sta­be b voll­stän­dig in Ei­gen­ka­pi­tal ge­wan­delt und die nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 aus­ge­ge­be­nen An­lei­hen mit For­de­rungs­ver­zicht voll­stän­dig re­du­ziert wer­den; und
b.
das Ge­sell­schafts­ka­pi­tal voll­stän­dig her­ab­ge­setzt wird.

6 Der Bun­des­rat kann Schuld­in­stru­men­te be­zeich­nen, die ent­ge­gen Ab­satz 5 Buch­sta­be b vor ei­ner voll­stän­di­gen Her­ab­set­zung des Ge­sell­schafts­ka­pi­tals re­du­ziert wer­den, so­weit die­se von ei­ner Kan­to­nal­bank her­aus­ge­ge­ben wer­den und ei­ne an­ge­mes­se­ne nach­träg­li­che Kom­pen­sa­ti­on der Gläu­bi­ger vor­se­hen.

7 Die Wand­lung von Fremd- in Ei­gen­ka­pi­tal und die Re­duk­ti­on von For­de­run­gen sind in fol­gen­der Rei­hen­fol­ge vor­zu­neh­men:

a.
nach­ran­gi­ge For­de­run­gen;
b.
For­de­run­gen, die auf Schuld­in­stru­men­ten zur Ver­lust­tra­gung bei In­sol­venz­mass­nah­men (Bail-in-Bonds) ba­sie­ren; Ab­satz 8 bleibt vor­be­hal­ten;
c.
üb­ri­ge For­de­run­gen, mit Aus­nah­me der Ein­la­gen;
d.
Ein­la­gen.

8 An Dritt­gläu­bi­ger aus­ge­ge­be­ne Bail-in-Bonds von Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 2bis Ab­satz 1 Buch­sta­be a fal­len in den Rang ge­mä­ss Ab­satz 7 Buch­sta­be c, so­weit die üb­ri­gen For­de­run­gen, die in den­sel­ben Rang fal­len, 5 Pro­zent des No­mi­nal­werts der ge­samt­haft an­re­chen­ba­ren Bail-in-Bonds nicht über­stei­gen. Die üb­ri­gen For­de­run­gen sind in die­sem Fall von der Wand­lung so­wie der For­de­rungs­re­duk­ti­on aus­ge­nom­men.

9 Die FIN­MA kann vor­über­ge­hend die Mit­wir­kungs­rech­te der neu­en Eig­ner voll­stän­dig sus­pen­die­ren.

128 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

129 SR 281.1

Art. 30c Sanierungsplan 130  

1 Der Sa­nie­rungs­plan muss fol­gen­de An­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Er be­ruht auf ei­ner vor­sich­ti­gen Be­wer­tung der Ak­ti­ven und Pas­si­ven der Bank und ei­ner vor­sich­ti­gen Schät­zung des Sa­nie­rungs­be­darfs.
b.
Er stellt Gläu­bi­ger vor­aus­sicht­lich wirt­schaft­lich nicht schlech­ter als die so­for­ti­ge Er­öff­nung des Ban­ken­kon­kur­ses.
c.
Er be­rück­sich­tigt den Vor­rang der In­ter­es­sen der Gläu­bi­ger vor den­je­ni­gen der Eig­ner und die Rang­fol­ge der Gläu­bi­ger an­ge­mes­sen.
d.
Er be­rück­sich­tigt die recht­li­che oder wirt­schaft­li­che Ver­bun­den­heit un­ter Ak­ti­ven, Pas­si­ven und Ver­trags­ver­hält­nis­sen an­ge­mes­sen.

2 Er nennt und er­läu­tert die we­sent­li­chen Grund­zü­ge der Sa­nie­rung und ent­hält ins­be­son­de­re Aus­füh­run­gen zu:

a.
der Er­fül­lung der An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1;
b.
Art und Wei­se, wie die Bank nach Durch­füh­rung der Sa­nie­rung die Be­wil­li­gungs­vor­aus­set­zun­gen und die üb­ri­gen ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ein­hält;
c.
der künf­ti­gen Ka­pi­tal­struk­tur und zum Ge­schäfts­mo­dell der Bank;
d.
den Ak­ti­ven und Pas­si­ven der Bank;
e.
der künf­ti­gen Or­ga­ni­sa­ti­on und Füh­rung der Bank so­wie zur Er­nen­nung und Ab­be­ru­fung ih­rer Or­ga­ne;
f.
der Ab­gangs­re­ge­lung für aus­schei­den­de Or­ga­ne;
g.
der künf­ti­gen Grup­pen- oder Kon­glo­me­rats­or­ga­ni­sa­ti­on;
h.
Art und Um­fang all­fäl­li­ger Ein­grif­fe in die Rech­te der Eig­ner und der Gläu­bi­ger;
i.
ei­nem all­fäl­li­gen Aus­schluss des An­fech­tungs­rechts der Bank nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 und der Ver­ant­wort­lich­keits­an­sprü­che nach Ar­ti­kel 39;
j.
den Ge­schäf­ten, die ei­ner Ein­tra­gung in das Han­dels­re­gis­ter oder das Grund­buch be­dür­fen.

130 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 31 Genehmigung des Sanierungsplans 131  

1 Die FIN­MA ge­neh­migt den Sa­nie­rungs­plan, wenn er die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 30c er­füllt.

2 Die Zu­stim­mung der Eig­ner ist nicht not­wen­dig.

3 Die FIN­MA kann den Sa­nie­rungs­plan sys­tem­re­le­van­ter Ban­ken auch ge­neh­mi­gen, wenn er die Gläu­bi­ger in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 30c Ab­satz 1 Buch­sta­be b wirt­schaft­lich schlech­ter stellt, so­fern die­se an­ge­mes­sen ent­schä­digt wer­den.

4 Sie macht die Grund­zü­ge des Sa­nie­rungs­plans öf­fent­lich be­kannt. Sie ori­en­tiert da­bei gleich­zei­tig dar­über, wie die be­trof­fe­nen Gläu­bi­ger und Eig­ner Ein­sicht neh­men kön­nen.

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 31a Ablehnung des Sanierungsplans 132  

1 Sieht der Sa­nie­rungs­plan einen Ein­griff in die Rech­te der Gläu­bi­ger vor, so setzt die FIN­MA den Gläu­bi­gern spä­tes­tens mit des­sen Ge­neh­mi­gung ei­ne Frist, in­nert der sie den Sa­nie­rungs­plan ab­leh­nen kön­nen.

2 Leh­nen Gläu­bi­ger, die be­trags­mäs­sig mehr als die Hälf­te der aus den Bü­chern her­vor­ge­hen­den For­de­run­gen der drit­ten Klas­se nach Ar­ti­kel 219 Ab­satz 4 SchKG133 ver­tre­ten, den Sa­nie­rungs­plan ab, so ord­net die FIN­MA den Kon­kurs nach den Ar­ti­keln 33–37g an.

3 Die Ab­sät­ze 1 und 2 fin­den kei­ne An­wen­dung auf die Sa­nie­rung von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken und Grup­pen­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Fi­nanz­grup­pen oder -kon­glo­me­ra­ten.134

132 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

133 SR 281.1

134Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Stär­kung der Sta­bi­li­tät im Fi­nanz­sek­tor) (AS 2012 811; BBl 2011 4717). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 31b Gegenleistung bei Übertragung 135  

1 Wer­den Ak­ti­ven, Pas­si­ven oder Ver­trags­ver­hält­nis­se nur teil­wei­se auf einen an­de­ren Rechts­trä­ger oder ei­ne Über­gangs­bank über­tra­gen, so kann die FIN­MA ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­gen­leis­tung fest­le­gen.

2 Die FIN­MA kann zu de­ren Fest­le­gung ei­ne un­ab­hän­gi­ge Be­wer­tung an­ord­nen.

135Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Stär­kung der Sta­bi­li­tät im Fi­nanz­sek­tor) (AS 2012 811; BBl 2011 4717). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 31c Wertausgleich bei Kapitalmassnahmen 136  

1 Sieht der Sa­nie­rungs­plan ei­ne Ka­pi­tal­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 30bvor, so kann er einen an­ge­mes­se­nen Wert­aus­gleich für die Eig­ner vor­se­hen, falls die Be­wer­tung nach Ar­ti­kel 30c Ab­satz 1 Buch­sta­be a zeigt, dass der Wert des den Gläu­bi­gern zu­ge­teil­ten Ei­gen­ka­pi­tals den No­mi­nal­wert ih­rer nach Ar­ti­kel 30b ge­wan­del­ten oder re­du­zier­ten For­de­run­gen über­steigt.

2 Der Wert­aus­gleich kann na­ment­lich durch Zu­tei­lung von Ak­ti­en, an­de­ren Be­tei­li­gungs­rech­ten, Op­tio­nen oder Bes­se­rungs­schei­nen er­fol­gen.

136 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 31d Rechtswirkung des Sanierungsplans 137  

1 Die An­ord­nun­gen des Sa­nie­rungs­plans wer­den wie folgt wirk­sam:

a.
bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken und Grup­pen­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Fi­nanz­grup­pen oder -kon­glo­me­ra­ten: mit Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans;
b.
in al­len an­de­ren Fäl­len: mit un­be­nutz­tem Ab­lauf der Frist nach Ar­ti­kel 31aAb­satz 1.

2 Die Wirk­sam­keit tritt di­rekt ein na­ment­lich für:

a.
die Her­ab­set­zung von be­ste­hen­dem und die Schaf­fung von neu­em Ei­gen­ka­pi­tal;
b.
die Wand­lung von Fremd- in Ei­gen­ka­pi­tal;
c.
die Re­duk­ti­on von For­de­run­gen;
d.
die Über­tra­gung von Grund­stücken;
e.
die Be­grün­dung oder Über­tra­gung von ding­li­chen Rech­ten an Grund­stücken oder Än­de­run­gen des Ge­sell­schafts­ka­pi­tals.

3 Ein­tra­gun­gen in das Grund­buch, das Han­dels­re­gis­ter oder in an­de­re Re­gis­ter ha­ben le­dig­lich de­kla­ra­to­ri­sche Wir­kung. Sie sind so rasch wie mög­lich vor­zu­neh­men.

137 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 32 Geltendmachung von Ansprüchen  

1 So­bald die FIN­MA den Sa­nie­rungs­plan ge­neh­migt hat, ist die Bank zur An­fech­tung von Rechts­ge­schäf­ten nach den Ar­ti­keln 285–292 SchKG138 be­fugt.

2 Schliesst der Sa­nie­rungs­plan für die Bank die An­fech­tung von Rechts­ge­schäf­ten nach Ab­satz 1 aus, so ist da­zu je­der Gläu­bi­ger in dem Um­fang be­rech­tigt, in dem der Sa­nie­rungs­plan in sei­ne Rech­te ein­greift.

2bis Die An­fech­tung nach den Ar­ti­keln 285–292 SchKG ist aus­ge­schlos­sen ge­gen Rechts­hand­lun­gen in Aus­füh­rung ei­nes von der FIN­MA ge­neh­mig­ten Sa­nie­rungs­plans.139

3 Mass­ge­bend für die Be­rech­nung der Fris­ten nach den Ar­ti­keln 286–288 SchKG ist an­stel­le der Kon­kurser­öff­nung der Zeit­punkt der Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans. Hat die FIN­MA vor­her ei­ne Schutz­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e–h ver­fügt, so ist der Zeit­punkt des Er­las­ses die­ser Ver­fü­gung mass­ge­bend.140

3bis Das An­fech­tungs­recht ver­jährt drei Jah­re nach der Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans.141

4 Für die Gel­tend­ma­chung von Ver­ant­wort­lich­keits­an­sprü­chen nach Ar­ti­kel 39 gel­ten die Ab­sät­ze 1–2bis sinn­ge­mä­ss.142

138 SR 281.1

139Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Stär­kung der Sta­bi­li­tät im Fi­nanz­sek­tor), in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

141 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen) (AS 2011 3919; BBl 2010 3993). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

142 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Zwölfter Abschnitt: Konkursliquidation insolventer Banken (Bankenkonkurs)143

143 Ursprünglich vor Art. 29. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 2767; BBl 2002 8060).

Art. 33 Anordnung der Konkursliquidation und Ernennung der Konkursliquidatoren 144  

1 Be­steht kei­ne Aus­sicht auf Sa­nie­rung oder ist die­se ge­schei­tert, so ent­zieht die FIN­MA der Bank die Be­wil­li­gung, ord­net die Kon­kurs­li­qui­da­ti­on an und macht die­se öf­fent­lich be­kannt.

2 Die FIN­MA er­nennt einen oder meh­re­re Kon­kurs­li­qui­da­to­ren. Die­se un­ter­ste­hen der Auf­sicht der FIN­MA und er­stat­ten ihr auf Ver­lan­gen Be­richt.

3 Sie ori­en­tie­ren die Gläu­bi­ger min­des­tens ein­mal jähr­lich über den Stand des Ver­fah­rens.

144 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 34 Wirkungen und Ablauf  

1 Die An­ord­nung der Kon­kurs­li­qui­da­ti­on hat die Wir­kun­gen ei­ner Kon­kurser­öff­nung nach den Ar­ti­keln 197–220 SchKG145.

2 Die Kon­kurs­li­qui­da­ti­on ist nach den Ar­ti­keln 221–270 SchKG durch­zu­füh­ren. Da­zu kann die FIN­MA un­ter Vor­be­halt der Ar­ti­kel 35–37m des vor­lie­gen­den Ge­set­zes ab­wei­chen­de Ver­fü­gun­gen tref­fen.146

3 Die FIN­MA kann das Ver­fah­ren nä­her re­geln.147

145 SR 281.1

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 35 Gläubigerversammlung und Gläubigerausschuss 148  

1 Der Kon­kurs­li­qui­da­tor kann der FIN­MA be­an­tra­gen:

a.
ei­ne Gläu­bi­ger­ver­samm­lung ein­zu­set­zen und de­ren Kom­pe­ten­zen so­wie die für die Be­schluss­fas­sung not­wen­di­gen Prä­senz- und Stim­men­quo­ren fest­zu­le­gen;
b.
einen Gläu­bi­ge­raus­schuss ein­zu­rich­ten so­wie des­sen Zu­sam­men­set­zung und Kom­pe­ten­zen fest­zu­le­gen.

2 Die FIN­MA ist nicht an die An­trä­ge des Kon­kurs­li­qui­da­tors ge­bun­den.

148 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 36 Behandlung der Forderungen; Kollokationsplan  

1 Bei der Er­stel­lung des Kol­lo­ka­ti­ons­plans gel­ten die aus den Bü­chern er­sicht­li­chen For­de­run­gen als an­ge­mel­det.

2 Die Gläu­bi­ger kön­nen den Kol­lo­ka­ti­ons­plan ein­se­hen, so­fern und so­weit es zur Wah­rung ih­rer Gläu­bi­ger­rech­te er­for­der­lich ist; da­bei ist das Be­rufs­ge­heim­nis nach Ar­ti­kel 47 so weit als mög­lich zu wah­ren.

Art. 37 Bei Schutzmassnahmen oder im Sanierungsverfahren eingegangene Verbindlichkeiten 149  

Ver­bind­lich­kei­ten, diedie Bank mit Ge­neh­mi­gung der FIN­MA oder ei­nes von die­ser ein­ge­setz­ten Un­ter­su­chungs- oder Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ten wäh­rend der Dau­er der Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e–h oder wäh­rend ei­nes Sa­nie­rungs­ver­fah­rens ein­ge­hen durf­te, wer­den im Fal­le ei­ner Kon­kurs­li­qui­da­ti­on vor al­len an­de­ren be­frie­digt.

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37a Privilegierte Einlagen 150  

1 Ein­la­gen, die auf den Na­men des Ein­le­gers lau­ten, ein­sch­liess­lich Kas­se­nob­li­ga­tio­nen, die im Na­men des Ein­le­gers bei der Bank hin­ter­legt sind, wer­den bis zum Höchst­be­trag von 100 000 Fran­ken je Gläu­bi­ger der zwei­ten Klas­se nach Ar­ti­kel 219 Ab­satz 4 SchKG151 zu­ge­wie­sen.

2152

3 Ein­la­gen bei Un­ter­neh­men, wel­che oh­ne Be­wil­li­gung der FIN­MA als Ban­ken tä­tig sind, sind nicht pri­vi­le­giert.

4 Steht ei­ne For­de­rung meh­re­ren Per­so­nen zu, so kann das Pri­vi­leg nur ein­mal gel­tend ge­macht wer­den.

5 For­de­run­gen von Bank­stif­tun­gen als Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 82 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 1982153 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge so­wie von Frei­zü­gig­keits­s­tif­tun­gen als Frei­zü­gig­keitsein­rich­tun­gen nach dem Frei­zü­gig­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 1993154 gel­ten als Ein­la­gen der ein­zel­nen Vor­sor­ge­neh­mer und Ver­si­cher­ten. Sie sind un­ab­hän­gig von den üb­ri­gen Ein­la­gen des ein­zel­nen Vor­sor­ge­neh­mers und Ver­si­cher­ten bis zum Höchst­be­trag nach Ab­satz 1 pri­vi­le­giert.

6 Die Ban­ken müs­sen im Um­fang von 125 Pro­zent ih­rer pri­vi­le­gier­ten Ein­la­gen stän­dig in­län­disch ge­deck­te For­de­run­gen oder üb­ri­ge in der Schweiz be­le­ge­ne Ak­ti­ven hal­ten. Die FIN­MA kann die­sen An­teil er­hö­hen; sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len ins­be­son­de­re den­je­ni­gen In­sti­tu­ten Aus­nah­men ge­wäh­ren, die auf­grund der Struk­tur ih­rer Ge­schäftstä­tig­keit über ei­ne gleich­wer­ti­ge De­ckung ver­fü­gen.

7 Der Bun­des­rat um­schreibt die Ein­la­gen und die Ein­le­ger nach Ab­satz 1 nä­her. Er kann den Höchst­be­trag nach Ab­satz 1 der Gel­dent­wer­tung an­pas­sen.155

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

151 SR 281.1

152 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

153 SR 831.40

154 SR 831.42

155 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37b Auszahlung aus den verfügbaren liquiden Aktiven 156  

1 Pri­vi­le­gier­te Ein­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 37a Ab­satz 1 wer­den aus den ver­füg­ba­ren li­qui­den Ak­ti­ven aus­ser­halb der Kol­lo­ka­ti­on und un­ter Aus­schluss jeg­li­cher Ver­rech­nung aus­be­zahlt:

a.
so­fort: wenn sie bei schwei­ze­ri­schen Ge­schäfts­stel­len ge­bucht sind;
b.
so­bald dies tat­säch­lich und recht­lich mög­lich ist: wenn sie bei aus­län­di­schen Ge­schäfts­stel­len ge­bucht sind.

2 Die FIN­MA legt im Ein­zel­fall den Höchst­be­trag der nach Ab­satz 1 aus­zahl­ba­ren Ein­la­gen fest. Sie trägt da­bei der Rang­ord­nung der üb­ri­gen Gläu­bi­ger nach Ar­ti­kel 219 SchKG157 Rech­nung.

156 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

157 SR 281.1

Art. 37c158  

158 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), mit Wir­kung seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 37d Absonderung von Depotwerten 159  

De­pot­wer­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 die­ses Ge­set­zes wer­den nach den Ar­ti­keln 17 und 18 des Bu­ch­ef­fek­ten­ge­set­zes vom 3. Ok­to­ber 2008160 ab­ge­son­dert. Auf sam­mel­ver­wahr­te De­pot­wer­te fin­det im Fal­le ei­nes Un­ter­be­stan­des Ar­ti­kel 19 des Bu­ch­ef­fek­ten­ge­set­zes An­wen­dung.

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 25. Sept. 2020 zur An­pas­sung des Bun­des­rechts an Ent­wick­lun­gen der Tech­nik ver­teil­ter elek­tro­ni­scher Re­gis­ter, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2021 33, 399; BBl 2020 233).

160 SR 957.1

Art. 37e Verteilung und Schluss des Verfahrens  

1 Sind sämt­li­che Ak­ti­ven ver­wer­tet und al­le die Fest­stel­lung der Ak­tiv- und Pas­siv-mas­se be­tref­fen­den Pro­zes­se er­le­digt, so er­stel­len die Kon­kurs­li­qui­da­to­ren die ab­sch­lies­sen­de Ver­tei­lungs­lis­te so­wie die Schluss­rech­nung und un­ter­brei­ten bei­de der FIN­MA zur Ge­neh­mi­gung. Pro­zes­se aus Ab­tre­tung von Rechts­an­sprü­chen nach Ar­ti­kel 260 SchKG161 blei­ben un­be­rück­sich­tigt.162

2 Vor der Ge­neh­mi­gung wer­den die Ver­tei­lungs­lis­te und die Schluss­rech­nung wäh­rend zehn Ta­gen zur Ein­sicht auf­ge­legt. Die Auf­le­gung und die Ge­neh­mi­gung wer­den im Schwei­ze­ri­schen Han­delsamts­blatt und auf der In­ter­netsei­te der FIN­MA pu­bli­ziert.163

3 Die FIN­MA trifft die nö­ti­gen An­ord­nun­gen zur Schlies­sung des Ver­fah­rens. Sie macht die Schlies­sung öf­fent­lich be­kannt.

161 SR 281.1

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37f Koordination mit ausländischen Verfahren  

1 Bil­det die Bank auch im Aus­land Ge­gen­stand von Zwangs­voll­stre­ckungs­ver­fah­ren, so stimmt die FIN­MA den Ban­ken­kon­kurs so weit als mög­lich mit den zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Or­ga­nen ab.

2 Ist ein Gläu­bi­ger in ei­nem aus­län­di­schen Ver­fah­ren, das mit dem Ban­ken­kon­kurs in Zu­sam­men­hang steht, teil­wei­se be­frie­digt wor­den, so ist die­ser Teil nach Ab­zug der ihm ent­stan­de­nen Kos­ten im schwei­ze­ri­schen Ver­fah­ren auf die Kon­kurs­di­vi­den­de an­zu­rech­nen.

Art. 37g Anerkennung ausländischer Konkursdekrete und Massnahmen 164  

1 Die FIN­MA ent­schei­det über die An­er­ken­nung von Kon­kurs­de­kre­ten und In­sol­venz­mass­nah­men, die im Aus­land ge­gen­über Ban­ken aus­ge­spro­chen wer­den.

2 Die FIN­MA kann das in der Schweiz be­le­ge­ne Ver­mö­gen oh­ne Durch­füh­rung ei­nes in­län­di­schen Ver­fah­rens der aus­län­di­schen In­sol­venz­mas­se zur Ver­fü­gung stel­len, wenn im aus­län­di­schen In­sol­venz­ver­fah­ren:

a.
die nach Ar­ti­kel 219 SchKG165 pfand­ge­si­cher­ten und pri­vi­le­gier­ten For­de­run­gen von Gläu­bi­gern mit Wohn­sitz in der Schweiz gleich­wer­tig be­han­delt wer­den; und
b.
die üb­ri­gen For­de­run­gen von Gläu­bi­gern mit Wohn­sitz in der Schweiz an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt wer­den.

3 Die FIN­MA kann auch Kon­kurs­de­kre­te und Mass­nah­men an­er­ken­nen, wel­che im Staat des tat­säch­li­chen Sit­zes der Bank aus­ge­spro­chen wur­den.

4 Wird für das in der Schweiz be­le­ge­ne Ver­mö­gen ein in­län­di­sches Ver­fah­ren durch­ge­führt, so kön­nen in den Kol­lo­ka­ti­ons­plan auch Gläu­bi­ger der drit­ten Klas­se ge­mä­ss Ar­ti­kel 219 Ab­satz 4 SchKG so­wie Gläu­bi­ger mit Wohn­sitz im Aus­land auf­ge­nom­men wer­den.

4bis Hat die Bank ei­ne Zweignie­der­las­sung in der Schweiz, so ist ein Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 50 Ab­satz 1 SchKG bis zur Rechts­kraft des Kol­lo­ka­ti­ons­pla­nes nach Ar­ti­kel 172 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 1987166 über das In­ter­na­tio­na­le Pri­vat­recht (IPRG) zu­läs­sig.167

5 Im Üb­ri­gen sind die Ar­ti­kel 166–175 IPRG mass­ge­bend.168

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

165 SR 281.1

166 SR 291

167 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3263; BBl 2017 4125).

168 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 16. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3263; BBl 2017 4125).

Zwölfter a. Abschnitt: Beschwerden in Verfahren nach dem elften und zwölften Abschnitt169

169 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (Insolvenz und Einlagensicherung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37gbis Beschwerden gegen die Genehmigung des Sanierungsplans  

1 Wird die Be­schwer­de ge­gen die Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans gut­ge­heis­sen, so kann das Ge­richt nur ei­ne Ent­schä­di­gung zu­spre­chen.

2 Die Ent­schä­di­gung er­folgt in der Re­gel durch Zu­tei­lung von Ak­ti­en, an­de­ren Be­tei­li­gungs­rech­ten, Op­tio­nen oder Bes­se­rungs­schei­nen.

Art. 37gter Beschwerden der Gläubiger und Eigner  

1 Gläu­bi­ger und Eig­ner ei­ner Bank, ei­ner Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft oder ei­ner we­sent­li­chen Grup­pen­ge­sell­schaft ge­mä­ss Ar­ti­kel 2bis Ab­satz 1 kön­nen in den Ver­fah­ren nach dem elf­ten und zwölf­ten Ab­schnitt le­dig­lich Be­schwer­de füh­ren ge­gen:

a.
die Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans;
b.
Ver­wer­tungs­hand­lun­gen;
c.
die Ge­neh­mi­gung der Ver­tei­lungs­lis­te und der Schluss­rech­nung.

2 Ver­wer­tungs­hand­lun­gen des Kon­kurs­li­qui­da­tors gel­ten als Realak­te. Wer ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se hat, kann dar­über von der FIN­MA ei­ne Ver­fü­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 25ades Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968170 (VwVG) ver­lan­gen.

3 Die Be­schwer­de nach Ar­ti­kel 17 SchKG171 ist in die­sen Ver­fah­ren aus­ge­schlos­sen.

Art. 37gquater Fristen  

1 Die Frist für ei­ne Be­schwer­de ge­gen die Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans und ge­gen Ver­wer­tungs­hand­lun­gen be­trägt zehn Ta­ge. Ar­ti­kel 22a VwVG172 fin­det kei­ne An­wen­dung.

2 Der Fris­ten­lauf für ei­ne Be­schwer­de ge­gen die Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans be­ginnt am Tag nach der öf­fent­li­chen Be­kannt­ga­be der Grund­zü­ge des Sa­nie­rungs­plans. Der Fris­ten­lauf für ei­ne Be­schwer­de ge­gen die Ge­neh­mi­gung der Ver­tei­lungs­lis­te und der Schluss­rech­nung be­ginnt am Tag, nach­dem die Ge­neh­mi­gung öf­fent­lich be­kannt ge­ge­ben wur­de.

Art. 37gquinquies Aufschiebende Wirkung  

Be­schwer­den in den Ver­fah­ren nach dem elf­ten und dem zwölf­ten Ab­schnitt ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung. Der In­struk­ti­ons­rich­ter kann die auf­schie­ben­de Wir­kung auf Ge­such hin er­tei­len. Die Er­tei­lung der auf­schie­ben­den Wir­kung ist aus­ge­schlos­sen für Be­schwer­den ge­gen:

a.
die An­ord­nung von Schutz­mass­nah­men;
b.
die An­ord­nung ei­nes Sa­nie­rungs­ver­fah­rens;
c.
die Ge­neh­mi­gung des Sa­nie­rungs­plans; und
d.
die An­ord­nung der Kon­kurs­li­qui­da­ti­on.

Dreizehnter Abschnitt: Einlagensicherung173

173 Ursprünglich vor Art. 36. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Juli 2004 (AS 2004 2767; BBl 2002 8060).

Art. 37h Grundsatz 174  

1 Die Ban­ken sor­gen für die Si­che­rung der pri­vi­le­gier­ten Ein­la­gen nach Ar­ti­kel 37a Ab­satz 1 bei schwei­ze­ri­schen Ge­schäfts­stel­len. Ban­ken müs­sen sich zu die­sem Zweck vor der Ent­ge­gen­nah­me sol­cher Ein­la­gen der Selbst­re­gu­lie­rung der Ban­ken an­sch­lies­sen.

2 Die Selbst­re­gu­lie­rung un­ter­liegt der Ge­neh­mi­gung durch die FIN­MA.

3 Die Selbst­re­gu­lie­rung wird ge­neh­migt, wenn sie:

a.
ge­währ­leis­tet, dass der Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung die ge­si­cher­ten Ein­la­gen dem von der FIN­MA ein­ge­setz­ten Un­ter­su­chungs- oder Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ten oder Kon­kurs­li­qui­da­tor in­nert sie­ben Ar­beits­ta­gen aus­zahlt, nach­dem er die Mit­tei­lung der FIN­MA über die An­ord­nung der Kon­kurs­li­qui­da­ti­on oder ei­ner zu tref­fen­den Schutz­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e−h er­hal­ten hat;
b.
vor­sieht, dass die Ban­ken zu Bei­trä­gen in der Hö­he von ins­ge­samt 1,6 Pro­zent der Ge­samt­sum­me der ge­si­cher­ten Ein­la­gen, min­des­tens aber 6 Mil­li­ar­den Fran­ken ver­pflich­tet sind;
c.
si­cher­stellt, dass je­de Bank im Um­fang der Hälf­te ih­rer Bei­trags­ver­pflich­tun­gen auf Dau­er:
1.
leicht ver­wert­ba­re Wert­schrif­ten von ho­her Qua­li­tät oder Schwei­zer­fran­ken in bar bei ei­ner si­che­ren Dritt­ver­wah­rungs­stel­le hin­ter­legt, oder
2.
dem Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung Bar­dar­le­hen ge­währt;
d.
je­de Bank da­zu ver­pflich­tet, dass sie im Rah­men ih­rer or­dent­li­chen Ge­schäftstä­tig­keit die not­wen­di­gen Vor­be­rei­tun­gen trifft, die dem Un­ter­su­chungs- oder Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ten oder Kon­kurs­li­qui­da­tor die Er­stel­lung ei­nes Aus­zah­lungs­plans, die Kon­tak­tie­rung der Ein­le­ger so­wie die Aus­zah­lung ge­mä­ss Ar­ti­kel 37j er­lau­ben.

4 Zu den Vor­be­rei­tun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be d ge­hört ins­be­son­de­re die Be­reit­stel­lung:

a.
ei­ner an­ge­mes­se­nen In­fra­struk­tur;
b.
stan­dar­di­sier­ter Pro­zes­se;
c.
ei­ner Ein­le­ger­lis­te mit den ge­mä­ss Ab­satz 1 ge­si­cher­ten Ein­la­gen;
d.
ei­ner sum­ma­ri­schen Auf­stel­lung mit den üb­ri­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 37a Ab­satz 1 pri­vi­le­gier­ten Ein­la­gen.

5 Der Bun­des­rat kann die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­be b an­pas­sen, so­fern be­son­de­re Um­stän­de dies er­for­dern.

6 Ge­nügt die Selbst­re­gu­lie­rung den An­for­de­run­gen nach den Ab­sät­zen 1−4 nicht, so re­gelt der Bun­des­rat die Ein­la­gen­si­che­rung in ei­ner Ver­ord­nung. Er be­zeich­net na­ment­lich den Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung und legt die Bei­trä­ge der Ban­ken fest.

7 Die Aus­wir­kun­gen der Fi­nan­zie­rungs­for­men ge­mä­ss Ab­satz 3 Buch­sta­be c auf die Li­qui­di­täts- und Ei­gen­mit­telan­for­de­run­gen sind zu neu­tra­li­sie­ren, in­dem die ver­schie­de­nen Fi­nan­zie­rung­for­men nach Mög­lich­keit gleich­wer­tig zu be­han­deln sind. Der Bun­des­rat er­lässt die tech­ni­schen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

Art. 37i Auslösung der Einlagensicherung 175  

1 Hat die FIN­MA ei­ne Schutz­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e–h oder den Kon­kurs nach Ar­ti­kel 33 an­ge­ord­net, so teilt sie dies dem Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung mit und in­for­miert ihn über den Be­darf an Leis­tun­gen zur Aus­zah­lung der ge­si­cher­ten Ein­la­gen.

2 Der Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung stellt den ent­spre­chen­den Be­trag in­nert sie­ben Ar­beits­ta­gen nach Er­halt der Mit­tei­lung dem von der FIN­MA ein­ge­setz­ten Un­ter­su­chungs- oder Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ten oder Kon­kurs­li­qui­da­tor zur Ver­fü­gung.176

3 Im Fall ei­ner Schutz­mass­nah­me kann die FIN­MA die Mit­tei­lung auf­schie­ben, so­lan­ge:

a.
be­grün­de­te Aus­sicht be­steht, dass die Schutz­mass­nah­me in­nert kur­z­er Frist wie­der auf­ge­ho­ben wird; oder
b.
die ge­si­cher­ten Ein­la­gen von der Schutz­mass­nah­me nicht be­trof­fen sind.

4177

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

177 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37j Auszahlung 178  

1 Der von der FIN­MA ein­ge­setz­te Un­ter­su­chungs- oder Sa­nie­rungs­be­auf­trag­te oder Kon­kurs­li­qui­da­tor er­stellt einen Aus­zah­lungs­plan an­hand der Ein­le­ger­lis­te nach Ar­ti­kel 37h Ab­satz 4 Buch­sta­be c.

2 Er er­sucht die aus dem Aus­zah­lungs­plan er­sicht­li­chen Ein­le­ger um­ge­hend um Zah­lungs­in­struk­tio­nen zur Aus­zah­lung der ge­si­cher­ten Ein­la­gen.

3 Er sorgt nach Er­halt der Zah­lungs­in­struk­tio­nen da­für, dass die ge­si­cher­ten Ein­la­gen den Ein­le­gern um­ge­hend, spä­tes­tens aber am sieb­ten Ar­beits­tag nach Er­halt der In­struk­ti­on aus­be­zahlt wer­den.

4 Ge­nügt der Be­trag, der durch den Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung zur Ver­fü­gung ge­stellt wur­de, nicht zur Be­frie­di­gung der in den Aus­zah­lungs­plan auf­ge­nom­me­nen For­de­run­gen, so er­folgt die um­ge­hen­de Aus­zah­lung an­teils­mäs­sig.

5 Die Frist nach Ab­satz 3 ver­län­gert sich oder wird aus­ge­setzt bei Ein­la­gen, bei de­nen:

a.
un­kla­re oder kom­ple­xe Rechts­an­sprü­che vor­lie­gen;
b.
kein ob­jek­ti­ver Be­darf nach ei­ner ra­schen Aus­zah­lung be­steht; oder
c.
un­ge­naue oder un­kla­re Zah­lungs­in­struk­tio­nen vor­lie­gen.

6 Die Ein­la­gen nach Ab­satz 5 wer­den in der durch die FIN­MA zu ge­neh­mi­gen­den Selbst­re­gu­lie­rung nä­her um­schrie­ben.

178 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen) (AS 2011 3919; BBl 2010 3993). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37jbis Verrechnung, Anspruch und Legalzession 179  

1 Die ge­si­cher­ten Ein­la­gen wer­den un­ter Aus­schluss jeg­li­cher Ver­rech­nung aus­be­zahlt.

2 Den Ein­le­gern steht ge­gen­über dem Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung kein di­rek­ter An­spruch zu.

3 Die Rech­te der Ein­le­ger ge­hen im Um­fang der Aus­zah­lun­gen auf den Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung über.

179 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Dez. 2021 (In­sol­venz und Ein­la­gen­si­che­rung), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 732; BBl 2020 6359).

Art. 37k Datenaustausch 180  

1 Die FIN­MA stellt dem Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung die zur Wah­rung sei­ner Auf­ga­ben not­wen­di­gen An­ga­ben zur Ver­fü­gung.

2 Der Trä­ger der Ein­la­gen­si­che­rung er­teilt der FIN­MA so­wie dem von der FIN­MA ein­ge­setz­ten Un­ter­su­chungs­be­auf­trag­ten, Sa­nie­rungs­be­auf­trag­ten oder Kon­kurs­li­qui­da­tor al­le Aus­künf­te und über­mit­telt die­sen al­le Un­ter­la­gen, die sie zur Durch­set­zung der Ein­la­gen­si­che­rung be­nö­ti­gen.

180 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Si­che­rung der Ein­la­gen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Dreizehnter Abschnitt a: Nachrichtenlose Vermögenswerte181

181 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2011 (Sicherung der Einlagen), in Kraft seit 1. Sept. 2011 (AS 2011 3919; BBl 2010 3993).

Art. 37l Übertragung 182  

1 Ei­ne Bank kann nach­rich­ten­lo­se Ver­mö­gens­wer­te oh­ne Zu­stim­mung der Gläu­bi­ger auf ei­ne an­de­re Bank über­tra­gen.

2 Die Über­tra­gung be­darf ei­nes schrift­li­chen Ver­tra­ges zwi­schen der über­tra­gen­den und der über­neh­men­den Bank.

3 Im Ban­ken­kon­kurs ver­tre­ten die Kon­kurs­li­qui­da­to­ren die In­ter­es­sen der Gläu­bi­ger nach­rich­ten­lo­ser Ver­mö­gens­wer­te ge­gen­über Drit­ten.

4 Der Bun­des­rat be­stimmt, wann Ver­mö­gens­wer­te als nach­rich­ten­los gel­ten.

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013 (Nach­rich­ten­lo­se Ver­mö­gens­wer­te), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 1267; BBl 2010 7495).

Art. 37m Liquidation 183  

1 Ban­ken li­qui­die­ren nach­rich­ten­lo­se Ver­mö­gens­wer­te nach 50 Jah­ren, wenn sich die be­rech­tig­te Per­son auf vor­gän­gi­ge Pu­bli­ka­ti­on hin nicht mel­det. Die Li­qui­da­ti­on nach­rich­ten­lo­ser Ver­mö­gens­wer­te von höchs­tens 500 Fran­ken kann oh­ne vor­gän­gi­ge Pu­bli­ka­ti­on er­fol­gen.

2 Mit der Li­qui­da­ti­on er­lischt der An­spruch der be­rech­tig­ten Per­son.

3 Der Er­lös der Li­qui­da­ti­on fällt an den Bund.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Pu­bli­ka­ti­on und Li­qui­da­ti­on nach­rich­ten­lo­ser Ver­mö­gens­wer­te.

183 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013 (Nach­rich­ten­lo­se Ver­mö­gens­wer­te), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 1267; BBl 2010 7495).

Vierzehnter Abschnitt: Verantwortlichkeits- und Strafbestimmungen

Art. 38184  

1 Für die Pri­vat­ban­kiers rich­tet sich die zi­vil­recht­li­che Ver­ant­wort­lich­keit nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts185.

2 Für die üb­ri­gen Ban­ken gilt Ar­ti­kel 39.

184 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

185 SR 220

Art. 39186  

Die Ver­ant­wort­lich­keit der Grün­der ei­ner Bank, der Or­ga­ne für die Ge­schäfts­füh­rung, Ober­lei­tung, Auf­sicht und Kon­trol­le so­wie der von der Bank er­nann­ten Li­qui­da­to­ren rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des Ak­ti­en­rechts (Art. 752–760 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts187).

186 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 20. Ju­ni 2014 (Bün­de­lung der Auf­sicht über Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men und Prüf­ge­sell­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4073; BBl 2013 6857).

187 SR 220

Art. 40–45188  

188 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 3. Okt. 2003, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2004 (AS 2004 2767; BBl 2002 8060).

Art. 46189  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
un­be­fug­ter­wei­se Pu­bli­kums- oder Spar­ein­la­gen ent­ge­gen­nimmt;
b.
die Ge­schäfts­bü­cher nicht ord­nungs­ge­mä­ss führt oder Ge­schäfts­bü­cher, Be­le­ge und Un­ter­la­gen nicht vor­schrifts­ge­mä­ss auf­be­wahrt;
c.
die Jah­res­rech­nung oder ei­ne Zwi­schen­bi­lanz nicht nach Ar­ti­kel 6 auf­stellt und ver­öf­fent­licht.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 250 000 Fran­ken be­straft.

3190

189Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

190 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

Art. 47191  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.192
ein Ge­heim­nis of­fen­bart, das ihm in sei­ner Ei­gen­schaft als Or­gan, An­ge­stell­ter, Be­auf­trag­ter oder Li­qui­da­tor ei­ner Bank oder ei­ner Per­son nach Ar­ti­kel 1b oder als Or­gan oder An­ge­stell­ter ei­ner Prüf­ge­sell­schaft an­ver­traut wor­den ist oder das er in die­ser Ei­gen­schaft wahr­ge­nom­men hat;
b.
zu ei­ner sol­chen Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses zu ver­lei­ten sucht;
c.193
ein ihm nach Buch­sta­be a of­fen­bar­tes Ge­heim­nis wei­te­ren Per­so­nen of­fen­bart oder für sich oder einen an­de­ren aus­nützt.

1bis Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer sich oder ei­nem an­de­ren durch ei­ne Hand­lung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder c einen Ver­mö­gens­vor­teil ver­schafft.194

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 250 000 Fran­ken be­straft.

3195

4 Die Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses ist auch nach Be­en­di­gung des amt­li­chen oder dienst­li­chen Ver­hält­nis­ses oder der Be­rufs­aus­übung straf­bar.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Be­stim­mun­gen über die Zeug­nis­pflicht und über die Aus­kunfts­pflicht ge­gen­über ei­ner Be­hör­de.

6 Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung der Hand­lun­gen nach die­ser Be­stim­mung ob­lie­gen den Kan­to­nen. Die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches196 kom­men zur An­wen­dung.

191Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

192 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5247; BBl 2015 8901).

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Dez. 2014 über die Aus­wei­tung der Straf­bar­keit der Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1535; BBl 2014 62316241).

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 12. Dez. 2014 über die Aus­wei­tung der Straf­bar­keit der Ver­let­zung des Be­rufs­ge­heim­nis­ses, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1535; BBl 2014 62316241).

195 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

196 SR 311.0

Art. 48197  

197Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 49198  

1 Mit Bus­se bis zu 500 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.
un­be­fug­ter­wei­se in der Fir­ma, in der Be­zeich­nung des Ge­schäfts­zweckes oder in Ge­schäfts­re­kla­men den Aus­druck «Bank», «Ban­kier» oder «Spa­ren» ver­wen­det;
b.
die vor­ge­schrie­be­nen Mel­dun­gen an die FIN­MA nicht er­stat­tet;
c.
für die Ent­ge­gen­nah­me von Spar- und Pu­bli­kums­ein­la­gen wirbt, oh­ne über die ge­setz­lich er­for­der­li­che Be­wil­li­gung zu ver­fü­gen.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 150 000 Fran­ken be­straft.

3199

198Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

199 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 10 des Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5339; BBl 20147483).

Art. 50200  

200 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 50bis201  

201Ein­ge­fügt durch Ziff. 22 des An­hangs zum VStrR (AS 1974 1857; BBl 1971 I 993). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 51202  

202Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Art. 51bis203  

203Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971 (AS 1971 808; BBl 1970 I 1144). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 15 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 200852075205; BBl 2006 2829).

Fünfzehnter Abschnitt: Übergangs- und Schlussbestimmungen

Art. 52204  

Der Bun­des­rat hat spä­tes­tens 3 Jah­re nach In­kraft­tre­ten des fünf­ten und sechs­ten Ab­schnitts der Än­de­rung vom 30. Sep­tem­ber 2011 und da­nach je­weils in­nert 2 Jah­ren die Be­stim­mun­gen im Hin­blick auf die Ver­gleich­bar­keit und den Grad der Um­set­zung der ent­spre­chen­den in­ter­na­tio­na­len Stan­dards im Aus­land zu prü­fen. Er er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung je­weils dar­über Be­richt und zeigt den all­fäl­li­gen An­pas­sungs­be­darf auf Ge­set­zes- und Ver­ord­nungs­stu­fe auf.

204 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Stär­kung der Sta­bi­li­tät im Fi­nanz­sek­tor), in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

Art. 52a205  

Der Bun­des­rat hat spä­tes­tens drei Jah­re nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 15. Ju­ni 2018 die Be­stim­mun­gen im Hin­blick auf die Zie­le der Fi­nanz­mark­tauf­sicht nach dem FIN­MAG206 zu prü­fen. Er er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung dar­über Be­richt und zeigt den all­fäl­li­gen An­pas­sungs­be­darf auf Ge­set­zes- und Ver­ord­nungs­stu­fe auf.

205 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 14 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5247; BBl 2015 8901).

206 SR 956.1

Art. 53  

1 Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes wer­den auf­ge­ho­ben:

a.207
die kan­to­na­len Be­stim­mun­gen über Ban­ken; vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen über Kan­to­nal­ban­ken, die Be­stim­mun­gen über den ge­werbs­mäs­si­gen Wert­pa­pier­han­del so­wie die Be­stim­mun­gen über die Über­wa­chung der Ein­hal­tung kan­to­nal­recht­li­cher Vor­schrif­ten ge­gen Miss­bräu­che im Zins­we­sen;
b.
Ar­ti­kel 57 des Schluss­ti­tels zum Zi­vil­ge­setz­buch208.

2 Bis­he­ri­ge kan­to­na­le Be­stim­mun­gen über ein ge­setz­li­ches Pfand­recht zu­guns­ten von Spar­ein­la­gen, die nicht in­nert drei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes durch neue Vor­schrif­ten ge­mä­ss den Ar­ti­keln 15 und 16 er­setzt sind, fal­len da­hin.

207Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 17 des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

208SR 210

Art. 54209  

209Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 17 des BG vom 16. Dez. 1994, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

Art. 55210  

210Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 11. März 1971, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 1971 (AS 1971 808824Art. 1; BBl 1970 I 1144).

Art. 56  

Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes und er­lässt die zum Voll­zug nö­ti­gen Vor­schrif­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. März 1935211

211BRB vom 26. Fe­br. 1935

Schlussbestimmungen der Änderung vom 11. März 1971 212

1 Banken und Finanzgesellschaften, die vor Inkrafttreten des Gesetzes213 gegründet worden sind, brauchen keine neue Bewilligung zum Geschäftsbetrieb einzuholen.

2 Finanzgesellschaften, die neu dem Gesetz unterstehen, haben sich innert drei Monaten seit dessen Inkrafttreten214 bei der Bankenkommission zu melden.

3 Banken und Finanzgesellschaften haben sich innert zwei Jahren seit Inkrafttreten des Gesetzes215 den Vorschriften von Artikel 3 Absatz 2 Buchstaben a, c und d sowie von Artikel 3bis Absatz 1 Buchstabe c216 anzupassen. Erfolgt die Anpassung nicht fristgemäss, kann die Bewilligung entzogen werden.

4 Um den Besonderheiten von Finanzgesellschaften und Kreditkassen mit Wartezeit Rechnung zu tragen, wird der Bundesrat ermächtigt, Sondervorschriften zu erlassen.

213Das Gesetz ist am 1. Juli 1971 in Kraft getreten (Art. 1 des BRB vom 24. Juni 1971 – AS 1971 824Art. 1).

214Das Gesetz ist am 1. Juli 1971 in Kraft getreten (Art. 1 des BRB vom 24. Juni 1971 – AS 1971 824Art. 1).

215Das Gesetz ist am 1. Juli 1971 in Kraft getreten (Art. 1 des BRB vom 24. Juni 1971 – AS 1971 824Art. 1).

216 Diese Bestimmung ist aufgehoben.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 18. März 1994 217

1 Natürliche und juristische Personen, die bei Inkrafttreten der Änderung vom 18. März 1994 dieses Gesetzes unter das Verbot von Artikel 1 Absatz 2 fallende Publikumseinlagen halten, haben diese innert zwei Jahren nach Inkrafttreten dieser Änderung zurückzuzahlen. Die Bankenkommission kann die Frist im Einzelfall verlängern oder verkürzen, wenn besondere Verhältnisse vorliegen.

2 Bankähnliche Finanzgesellschaften, die sich vor Inkrafttreten dieser Änderung mit Bewilligung der Bankenkommission öffentlich zur Annahme fremder Gelder empfohlen haben, brauchen keine neue Bewilligung zum Geschäftsbetrieb als Bank einzuholen. Sie haben innert einem Jahr nach Inkrafttreten dieser Änderung die Vorschriften nach den Artikeln 4bis und 4ter zu erfüllen.

3 Die Banken haben innert einem Jahr nach Inkrafttreten dieser Änderung die Vorschriften nach den Artikeln 3 Absatz 2 Buchstaben cbis und d sowie 4 Absatz 2bis zu erfüllen.

4 Die Kantone haben innert drei Jahren nach Inkrafttreten dieser Änderung die Einhaltung der Vorschriften der Artikel 3a218 Absatz 1 und 18 Absatz 1 sicherzustellen. Wird die Aufsicht gemäss Artikel 3a Absatz 2 vor Ablauf dieser Frist der Bankenkommission übertragen, so muss die Vorschrift nach Artikel 18 Absatz 1 bereits bei der Übertragung eingehalten werden.

5 Jede natürliche oder juristische Person, welche bei Inkrafttreten dieser Änderung an einer Bank eine qualifizierte Beteiligung nach Artikel 3 Absatz 2 Buchstabe cbis hält, hat diese der Bankenkommission spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten dieser Änderung zu melden.

6 Die Banken haben der Bankenkommission die erste jährliche Meldung nach Artikel 3 Absatz 6 spätestens ein Jahr nach Inkrafttreten dieser Änderung zu erstatten.

7 Nach schweizerischem Recht organisierte Banken haben der Bankenkommission innert drei Monaten nach Inkrafttreten dieser Änderung alle im Ausland errichteten Tochtergesellschaften, Zweigniederlassungen, Agenturen und Vertretungen zu melden.

218 Diese Bestimmung hat heute eine neue Fassung.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. April 1999 219

219AS 19992405; BBl 1998 3847

1 Bei den Kantonalbanken, die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Gesetzes der vollständigen Aufsicht der Bankenkommission unterstellt sind, gilt die Bewilligung nach Artikel 3 als erteilt.

2 Für die Kantonalbank des Kantons Zug wird eine Beteiligung des Kantons von mehr als einem Drittel der Stimmen nach Artikel 3a nicht vorausgesetzt, sofern die Staatsgarantie und die Ausübung des Stimmrechts durch den Kanton nicht geändert werden sowie sichergestellt bleibt, dass wichtige Beschlüsse nicht ohne die Zustimmung des Kantons gefasst werden können.

3 Für die Kantonalbank des Kantons Genf wird die Kapitalbeteiligung der Gemeinden der Beteiligung des Kantons nach Artikel 3a gleichgestellt, sofern die bestehende Kapitalbeteiligung durch den Kanton nicht reduziert wird.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 3. Oktober 2003 220

1 Die Selbstregulierung ist innert eines Jahres nach Inkrafttreten dieser Änderung der Bankenkommission zur Genehmigung einzureichen.

2 Verfügt die Bankenkommission vor Inkrafttreten dieser Änderung die Liquidation einer Bank, so ist für die Liquidation sowie eine Banken- oder Nachlassstundung das bisherige Recht massgebend.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 17. Dezember 2004 221

1 Wer von der Schweiz aus tatsächlich eine Finanzgruppe oder ein Finanzkonglomerat leitet, ohne in der Schweiz eine Bank zu führen, hat sich innert drei Monaten nach Inkrafttreten dieser Änderung bei der Bankenkommission zu melden.

2 Bestehende Finanzgruppen und Finanzkonglomerate haben sich innert zwei Jahren nach Inkrafttreten dieser Änderung den neuen Vorschriften anzupassen.

3 Die Bankenkommission kann diese Fristen auf rechtzeitiges und begründetes Gesuch hin verlängern.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 30. September 2011 222

Die erstmalige Verabschiedung der Regelungen nach Artikel 10 Absatz 4 ist der Bundesversammlung zur Genehmigung zu unterbreiten.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 22. März 2013 223

Für Vermögenswerte, die bei Inkrafttreten der Änderung vom 22. März 2013 seit über 50 Jahren nachrichtenlos sind, läuft eine Publikationsfrist von 5 Jahren.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 17. Dezember 2021 224

Die Anforderungen an die Selbstregulierung nach Artikel 37h Absatz 3 Buchstabe d müssen spätestens fünf Jahre nach Inkrafttreten der Änderung vom 17. Dezember 2021 erfüllt sein.

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