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Energieverordnung
(EnV)

vom 1. November 2017 (Stand am 1. April 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Energiegesetz vom 30. September 20161 (EnG),

verordnet:

1. Kapitel: Gegenstand

Art. 1  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt:

a.
den Her­kunfts­nach­weis und die Strom­kenn­zeich­nung;
b.
die Raum­pla­nung im Zu­sam­men­hang mit dem Aus­bau er­neu­er­ba­rer Ener­gi­en;
c.
die Ein­spei­sung netz­ge­bun­de­ner Ener­gie und den Ei­gen­ver­brauch;
d.
die wett­be­werb­li­chen Aus­schrei­bun­gen für Ef­fi­zi­enz­mass­nah­men;
e.2
die Geo­ther­mie-Ga­ran­ti­en;
f.
die Ent­schä­di­gung für Sa­nie­rungs­mass­nah­men bei Was­ser­kraft­an­la­gen;
g.
den Netz­zu­schlag;
h.
die spar­sa­me und ef­fi­zi­en­te Ener­gie­nut­zung in Ge­bäu­den und Un­ter­neh­men;
i.
die För­der­mass­nah­men im Ener­gie­be­reich;
j.
die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit im An­wen­dungs­be­reich des EnG;
k.
die Un­ter­su­chung der Wir­kun­gen und die Da­ten­be­ar­bei­tung.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

2. Kapitel: Herkunftsnachweis und Stromkennzeichnung

1. Abschnitt: Herkunftsnachweis

Art. 2 Pflichten 3  

1 Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten von Elek­tri­zi­tät müs­sen die Pro­duk­ti­ons­an­la­ge re­gis­trie­ren und die pro­du­zier­te Elek­tri­zi­tät mit­tels Her­kunfts­nach­weis bei der Voll­zugs­stel­le er­fas­sen las­sen.

2 Von die­sen Pflich­ten aus­ge­nom­men sind Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten, de­ren An­la­gen:4

a.
wäh­rend höchs­tens 50 Stun­den pro Jahr be­trie­ben wer­den;
b.
we­der di­rekt noch in­di­rekt an das Elek­tri­zi­täts­netz an­ge­schlos­sen sind (In­sel­an­la­gen);
c.5
über ei­ne wech­sel­strom­sei­ti­ge Nenn­leis­tung von höchs­tens 30 kVA ver­fü­gen;
d.6
ge­mä­ss der In­for­ma­ti­ons­schutz­ver­ord­nung vom 4. Ju­li 20077 klas­si­fi­ziert sind; oder
e.8
ge­mä­ss den Ar­ti­keln 1 und 2 der An­la­ge­schutz­ver­ord­nung vom 2. Mai 19909 ge­schützt sind.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

7 SR 510.411

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

9 SR 510.518.1

Art. 3 Entwertung  

1 Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer von Her­kunfts­nach­wei­sen ha­ben Her­kunfts­nach­wei­se zu ent­wer­ten, die:

a.
für die Strom­kenn­zeich­nung ver­wen­det wer­den;
b.
Elek­tri­zi­tät be­tref­fen, die von Ei­sen­bah­nen ver­braucht wird; oder
c.
für Elek­tri­zi­tät aus­ge­stellt wer­den, die die Pro­du­zen­tin oder der Pro­du­zent auf­grund von Ei­gen­ver­brauch nicht ver­äus­sert.

2 Bei Spei­che­rung, ins­be­son­de­re in Pumpspei­cher­kraft­wer­ken, muss der Her­kunfts­nach­weis für den Teil der Elek­tri­zi­tät ent­wer­tet wer­den, der beim Spei­chern ver­lo­ren geht.

3 Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer von Her­kunfts­nach­wei­sen ha­ben der Voll­zugs­stel­le die Ent­wer­tun­gen un­ver­züg­lich zu mel­den.

2. Abschnitt: Stromkennzeichnung

Art. 4  

1 Die Strom­kenn­zeich­nung nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 3 Buch­sta­be b EnG muss jähr­lich mit­tels Her­kunfts­nach­weis vor­ge­nom­men wer­den, und zwar für je­de an End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher ge­lie­fer­te Ki­lo­watt­stun­de. Bei Ei­sen­bah­nen gel­ten für die Strom­kenn­zeich­nung die je­wei­li­gen Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men als End­ver­brau­cher.10

2 Das strom­kenn­zeich­nungs­pflich­ti­ge Un­ter­neh­men muss die Kenn­zeich­nung für al­le sei­ne End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher wie folgt vor­neh­men:

a.
für die ge­samt­haft an al­le sei­ne End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät (Lie­fe­ran­ten­mix); oder
b.
für je­de End­ver­brau­che­rin und je­den End­ver­brau­cher ein­zeln für die an die­se oder die­sen ge­lie­fer­te Elek­tri­zi­tät (Pro­duk­te­mix).

3 Un­ab­hän­gig von der Art der Kenn­zeich­nung muss es sei­nen Lie­fe­ran­ten­mix und die ge­samt­haft an sei­ne End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher ge­lie­fer­te Men­ge Elek­tri­zi­tät bis spä­tes­tens En­de Ju­ni des fol­gen­den Ka­len­der­jah­res ver­öf­fent­li­chen. Die Ver­öf­fent­li­chung hat ins­be­son­de­re über die im In­ter­net von den strom­kenn­zeich­nungs­pflich­ti­gen Un­ter­neh­men ge­mein­sam be­trie­be­ne, frei zu­gäng­li­che Adres­se www.strom­kenn­zeich­nung.ch zu er­fol­gen.11

4 Wer we­ni­ger als 500 MWh pro Jahr an End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher lie­fert, ist von der Pflicht zur Ver­öf­fent­li­chung der Strom­kenn­zeich­nung be­freit.

5 Der An­teil, den die ge­kenn­zeich­ne­te Elek­tri­zi­tät aus An­la­gen, die am Ein­spei­se­ver­gü­tungs­sys­tem teil­neh­men, aus­macht, wird gleich­mäs­sig auf al­le End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher ver­teilt.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

3. Abschnitt: Technische Anforderungen, Verfahren und Meldepflicht

Art. 5 Technische Anforderungen und Verfahren  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die An­for­de­run­gen an den Her­kunfts­nach­weis und des­sen Gül­tig­keits­dau­er;
b.
die Ver­fah­ren für die Er­fas­sung, die Aus­stel­lung, die Über­wa­chung der Über­tra­gung des Her­kunfts­nach­wei­ses und des­sen Ent­wer­tung;
c.
die An­for­de­run­gen an die Re­gis­trie­rung der An­la­gen, für de­ren Pro­duk­ti­on die Her­kunft nach­ge­wie­sen wer­den muss, so­wie das ent­spre­chen­de Ver­fah­ren;
d.
die An­for­de­run­gen an die Strom­kenn­zeich­nung.

2 Es ori­en­tiert sich da­bei an in­ter­na­tio­na­len Nor­men, ins­be­son­de­re an den­je­ni­gen der Eu­ro­päi­schen Uni­on und der As­so­cia­ti­on of Is­suing Bo­dies (AIB).

Art. 6 Meldepflicht  

Die Netz­be­trei­ber müs­sen der Voll­zugs­stel­le vier­tel­jähr­lich die Men­ge Elek­tri­zi­tät nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 EnG mel­den, die ei­ne Pro­du­zen­tin oder ein Pro­du­zent in ei­ner An­la­ge pro­du­ziert, die:

a.
we­der über ein in­tel­li­gen­tes Mess­sys­tem nach Ar­ti­kel 8a der Strom­ver­sor­gungs­ver­ord­nung vom 14. März 200812 (StromVV) ver­fügt; noch
b.
über ei­ne Last­gang­mes­sung mit au­to­ma­ti­scher Da­ten­über­mitt­lung nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 5 der Strom­ver­sor­gungs­ver­ord­nung in der Fas­sung vom 1. März 2008 ver­fügt.

3. Kapitel: Guichet unique, Wasserkraftvorhaben und kantonale Richtplanung, nationales Interesse, baubewilligungsfreie Bauten und Anlagen sowie Photovoltaik-Grossanlagen nach Artikel 71a EnG 13

13 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 143).

1. Abschnitt: Guichet unique

Art. 7  

1 Für die Ko­or­di­na­ti­on der Stel­lung­nah­men und der Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 4 EnG ist bei Wind­kraft­an­la­gen das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) zu­stän­dig.

2 Die zu­stän­di­gen Bun­des­stel­len ha­ben ih­re Stel­lung­nah­men und Be­wil­li­gun­gen in­nert zwei­er Mo­na­te nach Auf­for­de­rung durch das BFE bei die­sem ein­zu­rei­chen, so­fern in an­de­ren Bun­deser­las­sen kei­ne ab­wei­chen­den Fris­ten vor­ge­se­hen sind. In be­son­ders kom­ple­xen Ver­fah­ren kann das BFE die Frist von zwei Mo­na­ten um ma­xi­mal zwei Mo­na­te ver­län­gern.14

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3465).

1a. Abschnitt: Wasserkraftvorhaben und kantonale Richtplanung15

15 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

Art. 7a  

1 Für die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen oder Be­wil­li­gun­gen für Was­ser­kraft­an­la­gen ist kei­ne Fest­le­gung der ge­eig­ne­ten Ge­wäs­ser­stre­cken nach Ar­ti­kel 10 EnG er­for­der­lich. Vor­ha­ben mit ge­wich­ti­gen Aus­wir­kun­gen auf Raum und Um­welt be­dür­fen wei­ter­hin ei­ner Grund­la­ge im Richt­plan (Art. 8 Abs. 2 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197916).

2 Was­ser­kraft­an­la­gen oh­ne ge­wich­ti­ge Aus­wir­kun­gen auf Raum und Um­welt be­dür­fen kei­ner Grund­la­ge im Richt­plan, auch wenn sie von na­tio­na­lem In­ter­es­se sind.

2. Abschnitt: Nationales Interesse

Art. 8 Wasserkraftanlagen von nationalem Interesse  

1 Neue Was­ser­kraft­an­la­gen sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn sie über:

a.
ei­ne mitt­le­re er­war­te­te Pro­duk­ti­on von jähr­lich min­des­tens 20 GWh ver­fü­gen; oder
b.
ei­ne mitt­le­re er­war­te­te Pro­duk­ti­on von jähr­lich min­des­tens 10 GWh und über min­des­tens 800 Stun­den Stauin­halt bei Voll­leis­tung ver­fü­gen.

2 Be­ste­hen­de Was­ser­kraft­an­la­gen sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn sie über:

a.
ei­ne mitt­le­re er­war­te­te Pro­duk­ti­on von jähr­lich min­des­tens 10 GWh ver­fü­gen; oder
b.
ei­ne mitt­le­re er­war­te­te Pro­duk­ti­on von jähr­lich min­des­tens 5 GWh und über min­des­tens 400 Stun­den Stauin­halt bei Voll­leis­tung ver­fü­gen.17

2bis Wer­den be­ste­hen­de Was­ser­kraft­an­la­gen er­neu­ert oder er­wei­tert, so sind die­se auch dann von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn die Schwel­len­wer­te nach Ab­satz 2 nur vor oder nach der Er­neue­rung oder der Er­wei­te­rung er­reicht wer­den.18

2ter Be­wirkt ei­ne Er­wei­te­rung oder ei­ne Er­neue­rung ei­ne neue schwer­wie­gen­de Be­ein­träch­ti­gung ei­nes Ob­jekts von na­tio­na­ler Be­deu­tung in ei­nem Bun­desin­ven­tar nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196619 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz (NHG) oder ei­ne Ab­wei­chung von den Schutz­zie­len ei­nes Bio­tops von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 18a NHG, so ist die Was­ser­kraft­an­la­ge von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn zu­sätz­lich zu den Schwel­len­wer­ten nach Ab­satz 2:

a.
bei ei­ner Er­wei­te­rung die Leis­tung, die Pro­duk­ti­on oder der Stauin­halt um min­des­tens 20 Pro­zent oder 10 GWh er­höht wird;
b.
bei ei­ner Er­neue­rung der Weg­fall von min­des­tens 20 Pro­zent der Pro­duk­ti­on oder des Stauin­halts oder von min­des­tens 10 GWh ver­hin­dert wird.20

2qua­ter Be­ste­hen­de Spei­cher­kraft­wer­ke, de­ren Was­ser­spei­cher er­wei­tert wer­den, sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn der zu­sätz­li­che Stauin­halt ei­nes Sees min­des­tens 10 GWh be­trägt.21

3 Liegt bei neu­en Was­ser­kraft­an­la­gen die er­war­te­te mitt­le­re Pro­duk­ti­on zwi­schen 10 und 20 GWh pro Jahr und bei be­ste­hen­den zwi­schen 5 und 10 GWh pro Jahr, so re­du­ziert sich die An­for­de­rung an den Stauin­halt li­ne­ar.

4 Pumpspei­cher­kraft­wer­ke sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn sie über ei­ne in­stal­lier­te Leis­tung von min­des­tens 100 MW ver­fü­gen.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

19 SR 451

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

Art. 9 Windkraftanlagen von nationalem Interesse  

1 Für die Be­ur­tei­lung, ob ei­ne Wind­kraft­an­la­ge von na­tio­na­lem In­ter­es­se ist, kön­nen meh­re­re An­la­gen ge­mein­sam be­rück­sich­tigt wer­den, wenn sie in ei­ner na­hen räum­li­chen und ge­mein­sa­men An­ord­nung (Wind­park) ste­hen. Die­se An­ord­nung ist ge­ge­ben, wenn:

a.
die An­la­gen in­ner­halb des glei­chen, im kan­to­na­len Richt­plan fest­ge­leg­ten Win­d­ener­gie­ge­biets lie­gen; oder
b.
für die An­la­gen ein ge­mein­sa­mer Um­welt­ver­träg­lich­keits­be­richt er­stellt wird.

2 Neue Wind­kraft­an­la­gen oder Wind­parks sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn sie über ei­ne mitt­le­re er­war­te­te Pro­duk­ti­on von jähr­lich min­des­tens 20 GWh ver­fü­gen.

3 Be­ste­hen­de Wind­kraft­an­la­gen oder Wind­parks sind von na­tio­na­lem In­ter­es­se, wenn sie durch die Er­wei­te­rung oder Er­neue­rung ei­ne mitt­le­re er­war­te­te Pro­duk­ti­on von jähr­lich min­des­tens 20 GWh pro Jahr er­rei­chen.

3. Abschnitt: Baubewilligungsfreie Bauten und Anlagen22

22 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

Art. 9a Bauten und Anlagen zur Abklärung der Standorteignung von Windenergieanlagen 23  

1 Bau­ten und An­la­gen zur Ab­klä­rung der Stand­ort­eig­nung von Win­d­ener­gie­an­la­gen dür­fen für ei­ne Dau­er von ma­xi­mal 18 Mo­na­ten oh­ne Bau­be­wil­li­gung er­rich­tet oder ge­än­dert wer­den.

2 Die Kan­to­ne kön­nen ein Mel­de­ver­fah­ren vor­se­hen.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

Art. 9b Bauten und Anlagen zur Abklärung der Standorteignung von Photovoltaik-Grossanlagen nach Artikel 71a EnG 24  

1 Bau­ten und An­la­gen zur Ab­klä­rung der Stand­ort­eig­nung von Pho­to­vol­taik-Gross­an­la­gen nach Ar­ti­kel 71a EnG (Test­an­la­gen) dür­fen für ei­ne Dau­er von ma­xi­mal 24 Mo­na­ten oh­ne Bau­be­wil­li­gung er­rich­tet oder ge­än­dert wer­den.

2 Die Bau­herr­schaft mel­det Test­an­la­gen nach Ab­satz 1 vor Auf­nah­me der Ar­bei­ten der zu­stän­di­gen Be­hör­de und reicht da­bei fol­gen­de Un­ter­la­gen ein:

a.
die vor­ge­se­he­ne Ver­suchs­an­ord­nung;
b.
ei­ne Auf­lis­tung der im Zu­sam­men­hang mit der Test­an­la­ge zu klä­ren­den Fra­gen;
c.
ei­ne fo­to­gra­fi­sche Do­ku­men­ta­ti­on des be­trof­fe­nen Ge­län­des vor der Er­stel­lung der Test­an­la­ge.

3 Nach Ab­schluss der Ver­such­stä­tig­keit hat sie die Test­an­la­ge voll­stän­dig zu­rück­zu­bau­en und die Aus­gangs­la­ge um­ge­hend wie­der­her­zu­stel­len. Sie hat dies ge­gen­über der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu be­le­gen.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

4. Abschnitt: Photovoltaik-Grossanlagen nach Artikel 71a EnG25

25 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 143).

Art. 9c Sachlicher Geltungsbereich  

Zu den Pho­to­vol­taik-Gross­an­la­gen und den An­schluss­lei­tun­gen nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 1 EnG ge­hö­ren auch An­la­gen und In­stal­la­tio­nen, die für die Rea­li­sie­rung und den Be­trieb ei­ner Pho­to­vol­taik-Gross­an­la­ge not­wen­dig sind.

Art. 9d Örtlicher Geltungsbereich  

Als Aus­schluss­ge­bie­te nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 1 Buch­sta­be e EnG gel­ten auch Frucht­fol­ge­flä­chen.

Art. 9e Schwelle der zusätzlichen jährlichen Gesamtproduktion von 2 TWh  

1 Mass­ge­bend für die Be­rech­nung der jähr­li­chen Ge­samt­pro­duk­ti­on von 2 TWh nach Ar­ti­kel 71a Ab­satz 1 EnG ist die jähr­lich er­war­te­te Pro­duk­ti­on der rechts­kräf­tig be­wil­lig­ten An­la­gen.

2 Von Be­wil­li­gun­gen, die ge­stützt auf Ar­ti­kel 71a EnG er­teilt wur­den, kann nur Ge­brauch ge­macht wer­den, wenn zum Zeit­punkt der Rechts­kraft der Ver­fü­gung die er­war­te­te jähr­li­che Ge­samt­pro­duk­ti­on von 2 TWh durch die rechts­kräf­tig be­wil­lig­ten An­la­gen noch nicht er­reicht ist.

Art. 9f Zustimmung der Gemeinde  

Legt das kan­to­na­le oder das kom­mu­na­le Recht kei­ne an­de­re Zu­stän­dig­keit fest, so ist die Zu­stim­mung der Ge­mein­de im glei­chen Ver­fah­ren ein­zu­ho­len, das für den Er­lass kom­mu­na­ler Ge­set­ze mass­ge­bend ist.

Art. 9g Zuständigkeit der Kantone  

Er­gibt sich aus dem kan­to­na­len Recht kei­ne an­de­re Zu­stän­dig­keit, so wird die kan­to­na­le Be­wil­li­gung durch die Be­hör­de nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197926 er­teilt.

Art. 9h Meldungen der Kantone und der Bundesstellen  

1 Die Kan­to­ne und die Bun­des­stel­len mel­den dem BFE um­ge­hend schrift­lich:

a.
die öf­fent­li­che Auf­la­ge ei­nes Ge­suchs;
b.
die Er­tei­lung ei­ner ers­tin­stanz­li­chen Be­wil­li­gung;
c.
die Rechts­kraft ei­ner Be­wil­li­gung;
d.
die In­be­trieb­nah­me ei­ner An­la­ge oder von Tei­len ei­ner An­la­ge;
e.
den Rück­zug ei­nes Ge­suchs und den Ver­zicht auf ei­ne Be­wil­li­gung.

2 Der Mel­dung sind fol­gen­de An­ga­ben bei­zu­le­gen:

a.
der Stand­ort der Pho­to­vol­taik-Gross­an­la­ge;
b.
die er­war­te­te jähr­li­che Strom­pro­duk­ti­on, die er­war­te­te Strom­pro­duk­ti­on im Win­ter­halb­jahr und die ge­plan­te oder rea­li­sier­te Leis­tung der Pho­to­vol­taik-Gross­an­la­ge.

3 Das BFE führt ei­ne öf­fent­lich zu­gäng­li­che Lis­te mit den An­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1 und 2 und ak­tua­li­siert die Lis­te lau­fend.

4. Kapitel: Einspeisung netzgebundener Energie und Eigenverbrauch

1. Abschnitt: Pflicht zur Abnahme und zur Vergütung von Energie nach Artikel 15 EnG

Art. 10 Anschlussbedingungen  

1 Die Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten von Ener­gie nach Ar­ti­kel 15 EnG und die Netz­be­trei­ber le­gen die An­schluss­be­din­gun­gen ver­trag­lich fest. Sie re­geln ins­be­son­de­re:

a.
die An­schluss­kos­ten;
b.
die ma­xi­ma­le Ein­spei­se­leis­tung;
c.
ob ein Teil der pro­du­zier­ten Ener­gie nach den Ar­ti­keln 16 und 17 EnG am Ort der Pro­duk­ti­on ver­braucht wird;
d.
die Ver­gü­tung.

2 Die Pro­du­zen­tin­nen und Pro­du­zen­ten sind ver­pflich­tet, auf ei­ge­ne Kos­ten Mass­nah­men zu er­grei­fen, um stö­ren­de tech­ni­sche Ein­wir­kun­gen auf den Netz­an­schluss­punkt zu ver­mei­den.

3 Ist Ab­satz 2 er­füllt, so sind die Netz­be­trei­ber ver­pflich­tet, die Ener­gie­er­zeu­gungs­an­la­ge mit dem tech­nisch und wirt­schaft­lich güns­tigs­ten Netz­an­schluss­punkt so zu ver­bin­den, dass die Ein­spei­sung und der Be­zug von Ener­gie si­cher­ge­stellt sind. Die Pro­du­zen­tin oder der Pro­du­zent trägt die Kos­ten für die Er­stel­lung der da­zu not­wen­di­gen Er­schlies­sungs­lei­tun­gen bis zum Netz­an­schluss­punkt so­wie all­fäl­lig not­wen­di­ge Trans­for­ma­ti­ons­kos­ten. Die Ver­gü­tung der Kos­ten für not­wen­di­ge Netz­ver­stär­kun­gen rich­tet sich nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 3 StromVV27.

Art. 11 Abzunehmende und zu vergütende Elektrizität  

1 Der Netz­be­trei­ber hat ab­zu­neh­men und zu ver­gü­ten:

a.
ei­ner Pro­du­zen­tin oder ei­nem Pro­du­zen­ten, die oder der einen Teil der pro­du­zier­ten Elek­tri­zi­tät am Ort der Pro­duk­ti­on (Art. 14) sel­ber ver­braucht oder dort ei­nem oder meh­re­ren Drit­ten zum Ver­brauch über­lässt (Ei­gen­ver­brauch): die dem Netz­be­trei­ber an­ge­bo­te­ne Über­schuss­pro­duk­ti­on;
b.
ei­ner Pro­du­zen­tin oder ei­nem Pro­du­zen­ten, die oder der die ge­sam­te pro­du­zier­te Elek­tri­zi­tät dem Netz­be­trei­ber ver­äus­sert: die Net­to­pro­duk­ti­on;
c.
ei­ner Pro­du­zen­tin oder ei­nem Pro­du­zen­ten, die oder der Elek­tri­zi­tät der na­tio­na­len Netz­ge­sell­schaft als Re­ge­l­ener­gie ver­kauft: die Über­schuss- re­spek­ti­ve Net­to­pro­duk­ti­on ab­züg­lich der Re­ge­l­ener­gie.

2 Die Über­schuss­pro­duk­ti­on ent­spricht der tat­säch­lich ins Netz des Netz­be­trei­bers ein­ge­speis­ten Elek­tri­zi­tät. Die Net­to­pro­duk­ti­on ent­spricht der Elek­tri­zi­tät, die mit der An­la­ge pro­du­ziert wird (Brut­to­pro­duk­ti­on), ab­züg­lich der von der An­la­ge sel­ber ver­brauch­ten Elek­tri­zi­tät (Hilfsspei­sung).

3 Pro­du­zen­ten und Pro­du­zen­tin­nen, die zwi­schen den Ver­gü­tun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b wech­seln wol­len, ha­ben dies dem Netz­be­trei­ber drei Mo­na­te im Vor­aus mit­zu­tei­len.

Art. 12 Vergütung  

1 Kön­nen sich Pro­du­zen­tin oder Pro­du­zent und Netz­be­trei­ber nicht ei­ni­gen, so rich­tet sich die Ver­gü­tung nach den Kos­ten des Netz­be­trei­bers für den Be­zug gleich­wer­ti­ger Elek­tri­zi­tät bei Drit­ten so­wie den Ge­ste­hungs­kos­ten der ei­ge­nen Pro­duk­ti­ons­an­la­gen; die Kos­ten für all­fäl­li­ge Her­kunfts­nach­wei­se wer­den nicht be­rück­sich­tigt. Die Gleich­wer­tig­keit be­zieht sich auf die tech­ni­schen Ei­gen­schaf­ten der Elek­tri­zi­tät, ins­be­son­de­re auf die Ener­gie­men­ge und das Leis­tungs­pro­fil so­wie auf die Steu­er- und Pro­gno­s­ti­zier­bar­keit.

2 Bei der Ver­gü­tung für Elek­tri­zi­tät aus fos­sil und teil­wei­se fos­sil be­feu­er­ten Wär­me-Kraft-Kopp­lungs­an­la­gen er­gibt sich der Markt­preis aus den Stun­den­prei­sen am Spot­markt im Day-ahead-Han­del für das Markt­ge­biet Schweiz.

Art. 13 Anlagenleistung  

1 Die Leis­tung ei­ner Pho­to­vol­taik­an­la­ge be­misst sich nach der nor­mier­ten Gleich­strom-Spit­zen­leis­tung der Vor­der­sei­te des So­lar­strom­ge­ne­ra­tors.28

2 Die Leis­tung ei­ner Was­ser­kraft­an­la­ge be­zieht sich auf die mitt­le­re me­cha­ni­sche Brut­to­leis­tung. Für de­ren Be­rech­nung gilt Ar­ti­kel 51 des Was­ser­rechts­ge­set­zes vom 22. De­zem­ber 191629.

3 Die Leis­tung von Bio­mas­se-, Win­d­ener­gie- und Geo­ther­mie­an­la­gen be­misst sich nach der Nenn­leis­tung des Strom­ge­ne­ra­tors.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

29 SR 721.80

2. Abschnitt: Eigenverbrauch

Art. 14 Ort der Produktion 30  

1 Als Ort der Pro­duk­ti­on gilt das Grund­stück, auf dem die Pro­duk­ti­ons­an­la­ge liegt.

2 Der Ort der Pro­duk­ti­on kann wei­te­re Grund­stücke um­fas­sen, so­fern die sel­ber pro­du­zier­te Elek­tri­zi­tät auch auf die­sen Grund­stücken oh­ne In­an­spruch­nah­me des Ver­teil­net­zes ver­braucht wer­den kann.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

Art. 15 Voraussetzung für den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch 31  

1 Der Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch ist zu­läs­sig, so­fern die Pro­duk­ti­ons­leis­tung der An­la­ge oder der An­la­gen bei min­des­tens 10 Pro­zent der An­schluss­leis­tung des Zu­sam­menschlus­ses liegt.

2 An­la­gen, die wäh­rend höchs­tens 500 Stun­den pro Jahr be­trie­ben wer­den, wer­den für die Be­stim­mung der Pro­duk­ti­ons­leis­tung nicht be­rück­sich­tigt.

3 Er­füllt ein Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch die Vor­aus­set­zung nach Ab­satz 1 in ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt nicht mehr, so kann er nur dann wei­ter­ge­führt wer­den, wenn die Grün­de für die Ver­än­de­rung bei den be­ste­hen­den Teil­neh­mern ein­ge­tre­ten sind.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

Art. 16 Teilnahme von Mieterinnen und Mietern und Pächterinnen und Pächtern am Zusammenschluss  

1 Die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer stellt den ein­zel­nen Mie­te­rin­nen und Mie­tern und Päch­te­rin­nen und Päch­tern ge­mä­ss den fol­gen­den Grund­sät­zen Rech­nung:

a.
Für die ex­tern be­zo­ge­ne Elek­tri­zi­tät sind die Kos­ten ver­brauchs­ab­hän­gig an­zu­las­ten; da­zu ge­hö­ren, ein­sch­liess­lich al­ler Ab­ga­ben, die Kos­ten der Ener­gie, der Netz­nut­zung und der Mes­sung am Mess­punkt des Zu­sam­menschlus­ses.
b.
Für die in­tern pro­du­zier­te Elek­tri­zi­tät und die Kos­ten der in­ter­nen Mes­sung, der Da­ten­be­reit­stel­lung, der Ver­wal­tung und der Ab­rech­nung des Zu­sam­menschlus­ses (in­ter­ne Kos­ten) darf pau­schal ma­xi­mal 80 Pro­zent des Be­trags in Rech­nung ge­stellt wer­den, der im Fal­le ei­ner Nicht­teil­nah­me am Zu­sam­menschluss beim Be­zug des ex­ter­nen Stan­dard­strom­pro­dukts für die ent­spre­chen­de Strom­men­ge zu ent­rich­ten wä­re.32

1bis33

2 Für die in­ter­nen Kos­ten kann die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer an­stel­le der Pau­scha­le nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b auch die Kos­ten in Rech­nung stel­len, die ef­fek­tiv an­ge­fal­len sind, ab­züg­lich der Er­lö­se aus der ein­ge­speis­ten Elek­tri­zi­tät.34

2bis35

3 Wer­den die in­ter­nen Kos­ten nach Ab­satz 2 ab­ge­rech­net, so darf die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer ma­xi­mal den Be­trag in Rech­nung stel­len, der für die ent­spre­chen­de Strom­men­ge beim Be­zug des ex­ter­nen Stan­dard­strom­pro­dukts zu ent­rich­ten wä­re. Sind die in­ter­nen Kos­ten tiefer als die Kos­ten die­ses ex­ter­nen Stan­dard­strom­pro­dukts, so darf zu­sätz­lich zu den in­ter­nen Kos­ten höchs­tens die Hälf­te der er­ziel­ten Ein­spa­rung in Rech­nung ge­stellt wer­den.36

4 Beim Zu­sam­menschluss zum Ei­gen­ver­brauch ist min­des­tens schrift­lich fest­zu­hal­ten:

a.
wer den Zu­sam­menschluss ge­gen aus­sen ver­tritt;
b.
die Art und Wei­se der Mes­sung des in­ter­nen Ver­brauchs, der Da­ten­be­reit­stel­lung, der Ver­wal­tung und der Ab­rech­nung;
c.
das Strom­pro­dukt, das ex­tern be­zo­gen wer­den soll, so­wie die Mo­da­li­tä­ten für einen Wech­sel die­ses Pro­dukts.

5 Mie­te­rin­nen und Mie­ter und Päch­te­rin­nen und Päch­ter kön­nen ih­re Teil­nah­me am Zu­sam­menschluss nur dann be­en­den, wenn:

a.
sie An­spruch auf Netz­zu­gang (Art. 17 Abs. 3 EnG) ha­ben und die­sen für sich gel­tend ma­chen wol­len; oder
b.
die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer ent­we­der die an­ge­mes­se­ne Ver­sor­gung mit Elek­tri­zi­tät nicht ge­währ­leis­ten kann oder die Vor­ga­ben der Ab­sät­ze 1–3 nicht ein­hält.

6 Die Be­en­di­gung ist der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder dem Grund­ei­gen­tü­mer drei Mo­na­te im Vor­aus schrift­lich und be­grün­det mit­zu­tei­len.

7 Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen und Grund­ei­gen­tü­mer, die für die Ver­sor­gung von Mie­te­rin­nen und Mie­tern und Päch­te­rin­nen und Päch­tern zu­stän­dig sind, sind von der Pflicht, die Ta­ri­fe zu ver­öf­fent­li­chen und ei­ne Kos­ten­trä­ger­rech­nung nach Ar­ti­kel 4 StromVV37 zu füh­ren, be­freit.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019 (AS 2019 913). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021 (AS 2021 828). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

37 SR 734.71

Art. 17 Einsatz von Stromspeichern bei Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch  

1 Wer einen Strom­spei­cher ein­setzt, muss auf ei­ge­ne Kos­ten Mass­nah­men er­grei­fen, um stö­ren­de tech­ni­sche Ein­wir­kun­gen auf den Netz­an­schluss­punkt zu ver­mei­den.

2 Der Netz­be­trei­ber muss Strom­spei­cher zu den glei­chen tech­ni­schen Be­din­gun­gen an­sch­lies­sen wie einen ver­gleich­ba­ren Er­zeu­ger oder End­ver­brau­cher.

3 Strom­spei­cher, die Elek­tri­zi­tät ent­we­der nur aus dem Ver­teil­netz be­zie­hen oder nur in das Ver­teil­netz ein­spei­sen, müs­sen nicht se­pa­rat ge­mes­sen wer­den.

4 Der Netz­be­trei­ber hat die Mess­ge­rä­te am Mess­punkt nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be c StromVV38 sal­die­rend über al­le Pha­sen zu be­trei­ben.

Art. 18 Verhältnis zum Netzbetreiber  

1 Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen und Grund­ei­gen­tü­mer ha­ben dem Netz­be­trei­ber je drei Mo­na­te im Vor­aus Fol­gen­des mit­zu­tei­len:

a.39
die Bil­dung ei­nes Zu­sam­menschlus­ses zum Ei­gen­ver­brauch, die Ver­tre­te­rin oder den Ver­tre­ter die­ses Zu­sam­menschlus­ses so­wie dar­an teil­neh­men­de Mie­te­rin­nen und Mie­ter oder Päch­te­rin­nen und Päch­ter, die nach der Bil­dung des Zu­sam­menschlus­ses nicht mehr als End­ver­brau­che­rin­nen oder End­ver­brau­cher auf­tre­ten;
b.
die Auf­lö­sung ei­nes Zu­sam­menschlus­ses;
c.
den Ein­satz ei­nes Spei­chers und des­sen Ver­wen­dungs­art;
d.40
die Un­ter­schrei­tung des Wer­tes nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1.

2 Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen und Grund­ei­gen­tü­mer ha­ben ei­ne all­fäl­li­ge Be­en­di­gung der Teil­nah­me ei­ner Mie­te­rin oder ei­nes Mie­ters oder ei­ner Päch­te­rin oder ei­nes Päch­ters am Zu­sam­menschluss dem Netz­be­trei­ber un­ver­züg­lich mit­zu­tei­len. Der Netz­be­trei­ber hat die be­tref­fen­den Mie­te­rin­nen und Mie­ter und Päch­te­rin­nen und Päch­ter in­nert drei Mo­na­ten in die Grund­ver­sor­gung nach Ar­ti­kel 6 oder 7 des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes vom 23. März 200741 (StromVG) auf­zu­neh­men.

3 Ist die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer nicht in der La­ge, die Mit­glie­der und Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer des Zu­sam­menschlus­ses mit Elek­tri­zi­tät zu ver­sor­gen, so hat der Netz­be­trei­ber die Ver­sor­gung um­ge­hend si­cher­zu­stel­len.

4 Die dem Netz­be­trei­ber auf­grund der Ab­sät­ze 2 und 3 an­fal­len­den Kos­ten hat die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder der Grund­ei­gen­tü­mer zu tra­gen.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

41 SR 734.7

5. Kapitel: Wettbewerbliche Ausschreibungen für Effizienzmassnahmen, Geothermie-Garantien und Entschädigung für Sanierungsmassnahmen bei Wasserkraftwerken 42

42 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

1. Abschnitt: Wettbewerbliche Ausschreibungen für Effizienzmassnahmen

Art. 19 Ausschreibungen und Teilnahmebedingungen  

1 Das BFE schreibt jähr­lich be­fris­te­te Ef­fi­zi­enz­mass­nah­men im Be­reich Elek­tri­zi­tät wett­be­werb­lich aus.

2 Es legt jähr­lich die Be­din­gun­gen für die Teil­nah­me am Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren fest. Es setzt För­der­schwer­punk­te und kann be­stimm­te Be­rei­che oder An­wen­dun­gen von der För­de­rung aus­neh­men. Zu­dem kann es ins­be­son­de­re den För­der­bei­trag je Ein­zel­pro­jekt oder -pro­gramm be­gren­zen und Vor­ha­ben des Bun­des von der Teil­nah­me aus­sch­lies­sen.

3 Es be­steht kein An­spruch auf Ver­län­ge­rung ei­nes Pro­jekts oder ei­nes Pro­gramms.

4 Wer an den wett­be­werb­li­chen Aus­schrei­bun­gen teil­nimmt, kann mit dem­sel­ben Pro­jekt oder Pro­gramm nur ein­mal pro Aus­schrei­bungs­jahr an den wett­be­werb­li­chen Aus­schrei­bun­gen teil­neh­men.

Art. 20 Berücksichtigung und Auswahl  

1 Für För­der­bei­trä­ge wer­den nur Pro­jek­te und Pro­gram­me be­rück­sich­tigt, die:

a.
die Be­din­gun­gen für die Teil­nah­me am Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren er­fül­len; und
b.
oh­ne För­der­bei­trag nicht rea­li­siert wür­den.

2 Die Pro­jek­te und Pro­gram­me mit dem bes­ten Ver­hält­nis zwi­schen be­an­trag­tem För­der­bei­trag und der die­sem Bei­trag an­re­chen­ba­ren Stro­mein­spa­rung (Kos­ten­wirk­sam­keit in Rp./kWh) er­hal­ten einen För­der­bei­trag.

Art. 21 Auszahlung und Rückforderung  

1 Der För­der­bei­trag wird erst aus­be­zahlt, wenn die Ef­fi­zi­enz­mass­nah­men um­ge­setzt sind. Sind sie bis zum fest­ge­leg­ten Zeit­punkt nicht oder nur teil­wei­se um­ge­setzt, so wird ent­we­der kein oder nur ein an­tei­li­ger För­der­bei­trag aus­be­zahlt.

2 Bei län­ger dau­ern­den Pro­jek­ten und Pro­gram­men kön­nen Zah­lun­gen ge­leis­tet wer­den, be­vor die Mass­nah­men voll­stän­dig um­ge­setzt sind, wenn im Vor­aus fest­ge­leg­te Zwi­schen­zie­le er­reicht wer­den. Wird ein Zwi­schen­ziel nicht er­reicht, so kön­nen wei­te­re För­der­bei­trä­ge ver­wei­gert wer­den.

3 Wer­den die Mass­nah­men nach er­folg­ter Zah­lung nicht voll­stän­dig um­ge­setzt oder stellt sich die Um­set­zung als man­gel­haft her­aus, so kann das BFE den För­der­bei­trag ganz oder im Ver­hält­nis der an­ge­streb­ten zu den tat­säch­lich er­ziel­ten Stro­mein­spa­run­gen zu­rück­for­dern.

4 Wer einen För­der­bei­trag zu­ge­spro­chen er­hal­ten hat, muss dem BFE und den mit dem Voll­zug be­auf­trag­ten Drit­ten die zur Über­prü­fung des Stro­mef­fi­zi­enz­ge­winns nö­ti­gen Da­ten zur Ver­fü­gung stel­len und Zu­gang zu sei­nen An­la­gen ge­wäh­ren.

Art. 22 Publikation  

1 Das BFE pu­bli­ziert zu den wett­be­werb­li­chen Aus­schrei­bun­gen jähr­lich fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die An­zahl der ge­för­der­ten Pro­gram­me und Pro­jek­te;
b.
die bei Pro­gram­men und Pro­jek­ten er­war­te­te und rea­li­sier­te Stro­mein­spa­rung;
c.
die pro ein­ge­spar­te Ki­lo­watt­stun­de ein­ge­setz­ten För­der­mit­tel (Kos­ten­wirk­sam­keit).

2 Es kann zu­dem die von Pro­jekt- und Pro­gramm­trä­gern ein­ge­reich­ten Ein­ga­ben so­wie die ver­fass­ten Zwi­schen- und Schluss­be­rich­te un­ter Wah­rung des Ge­schäfts- und Fa­bri­ka­ti­ons­ge­heim­nis­ses pu­bli­zie­ren.

2. Abschnitt: Geothermie-Garantien 43

43 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

Art. 23 Anspruchsvoraussetzungen und Gesuch 44  

1Geo­ther­mie-Ga­ran­ti­en kön­nen ge­leis­tet wer­den, wenn ein Pro­jekt die Vor­aus­set­zun­gen nach An­hang 2 er­füllt.

2 Die Ge­su­chefür Geo­ther­mie-Ga­ran­ti­en sind dem BFE ein­zu­rei­chen. Das Ge­such muss den An­for­de­run­gen nach An­hang 2 Zif­fer 3.1 ent­spre­chen und den Nach­weis ent­hal­ten, dass die Ge­su­che um die für das Pro­jekt not­wen­di­gen Be­wil­li­gun­gen und Kon­zes­sio­nen bei den zu­stän­di­gen Be­hör­den voll­stän­dig ein­ge­reicht wur­den und die Fi­nan­zie­rung des Pro­jekts ge­si­chert ist.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

Art. 24 Prüfung des Gesuchs und Entscheid  

1 Das BFE zieht zur Prü­fung der Ge­su­che ein vom Pro­jekt un­ab­hän­gi­ges Ex­per­ten­gre­mi­um aus bis zu sechs Fach­leu­ten bei. Da­ne­ben kann der Stand­ort­kan­ton ei­ne Ver­tre­te­rin oder einen Ver­tre­ter in das Ex­per­ten­gre­mi­um ent­sen­den.

2 Das Ex­per­ten­gre­mi­um be­gut­ach­tet die Ge­su­che und gibt zu­han­den des BFE ei­ne Emp­feh­lung für die Be­ur­tei­lung des Pro­jekts ab. Bei der Emp­feh­lung zu­han­den des BFE hat die Kan­tons­ver­tre­te­rin oder der Kan­tons­ver­tre­ter kei­ne Stim­me. Das Ex­per­ten­gre­mi­um kann zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben wei­te­re Fach­leu­te bei­zie­hen.

3 Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach An­hang 2 Zif­fer 3.45

4 Sind die Vor­aus­set­zun­gen für die Leis­tung ei­ner Geo­ther­mie-Ga­ran­tie ge­ge­ben, so schliesst der Bund mit der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler einen ver­wal­tungs­recht­li­chen Ver­trag ab. Dar­in sind ins­be­son­de­re die Vor­aus­set­zun­gen für die Rück­for­de­rung nach Ar­ti­kel 27 fest­zu­hal­ten.46

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

Art. 25 Reihenfolge der Berücksichtigung  

1 Ste­hen aus dem Netz­zu­schlags­fonds nicht ge­nü­gend Mit­tel zur Ver­fü­gung, so nimmt das BFE das Pro­jekt in ei­ne War­te­lis­te auf, es sei denn, es er­füllt die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen of­fen­sicht­lich nicht. Das BFE teilt dies der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler mit.

2 Ste­hen wie­der Mit­tel zur Ver­fü­gung, so be­rück­sich­tigt das BFE die am wei­tes­ten fort­ge­schrit­te­nen Pro­jek­te. Sind meh­re­re Pro­jek­te gleich weit fort­ge­schrit­ten, so wird das Pro­jekt be­rück­sich­tigt, für das das voll­stän­di­ge Ge­such am frü­he­s­ten ein­ge­reicht wur­de.

Art. 26 Auszahlung der Geothermie-Garantie  

Die Geo­ther­mie-Ga­ran­tie wird auf Ge­such hin aus­be­zahlt, wenn ein Pro­jekt als Teil- oder Miss­er­folg be­ur­teilt wird. Sie wird an­teils­mäs­sig aus­be­zahlt:

a.
bei ei­nem Tei­ler­folg;
b.
bei ei­nem Miss­er­folg, wenn das Pro­jekt an­der­wei­tig ge­nutzt und da­mit ein Ge­winn er­zielt wird.
Art. 27 Rückforderung 47  

1 Für die Rück­for­de­rung der Geo­ther­mie-Ga­ran­ti­en sind die Ar­ti­kel 28–30 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199048 (SuG) sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 Wird das Pro­jekt an­der­wei­tig ge­nutzt und da­mit ein Ge­winn er­zielt, so kann das BFE die an­teils­mäs­si­ge oder voll­stän­di­ge Rück­zah­lung der aus­be­zahl­ten Geo­ther­mie-Ga­ran­ti­en ver­fü­gen.

3 Das BFE ist vor ei­ner an­der­wei­ti­gen Nut­zung oder ei­ner Ver­äus­se­rung zu in­for­mie­ren über:

a.
die ge­plan­te Art der Nut­zung;
b.
die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se und die Trä­ger­schaft;
c.
all­fäl­li­ge Ge­win­ne und de­ren Um­fang.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

48 SR 616.1

3. Abschnitt: Entschädigung für Sanierungsmassnahmen bei Wasserkraftanlagen

Art. 28 Gesuch  

1 Der In­ha­ber ei­ner Was­ser­kraft­an­la­ge kann für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 83a des Ge­wäs­ser­schutz­ge­set­zes vom 24. Ja­nu­ar 199149 (GSchG) oder nach Ar­ti­kel 10 des Fi­sche­rei­ge­set­zes vom 21. Ju­ni 199150 (BGF) bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ein Ge­such um Er­stat­tung der Kos­ten ein­rei­chen.

2 Das Ge­such ist ein­zu­rei­chen, be­vor mit dem Bau be­gon­nen wird oder grös­se­re An­schaf­fun­gen ge­tä­tigt wer­den (Art. 26 Abs. 1 SuG51).

3 Die An­for­de­run­gen an das Ge­such rich­ten sich nach An­hang 3 Zif­fer 1.

Art. 29 Meldung und Prüfung des Gesuchs durch die kantonalen Behörden  

1 Nach Ein­gang des Ge­suchs mel­det die kan­to­na­le Be­hör­de dem Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU) um­ge­hend:

a.
das Da­tum der Ge­such­sein­rei­chung;
b.
den Na­men der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers;
c.
die Art der Mass­nah­men;
d.
die vor­aus­sicht­li­chen an­re­chen­ba­ren Kos­ten;
e.
den vor­aus­sicht­li­chen Ter­min für das En­de der Um­set­zung der Mass­nah­men;
f.
An­ga­ben über al­len­falls vor­ge­se­he­ne Ge­su­che um Teil­zah­lun­gen an die Mass­nah­men.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de be­ur­teilt das Ge­such ge­mä­ss den Kri­te­ri­en nach An­hang 3 Zif­fern 2 und 3 und lei­tet es mit ih­rer Stel­lung­nah­me ans BA­FU wei­ter.

3 Ist das Ge­such nicht voll­stän­dig, so in­for­miert sie das BA­FU um­ge­hend dar­über. Sie in­for­miert das BA­FU er­neut, so­bald die zur Voll­stän­dig­keit des Ge­suchs not­wen­di­gen Un­ter­la­gen nach­ge­reicht wur­den.

Art. 30 Zusicherung der Entschädigung  

1 Das BA­FU be­ur­teilt das Ge­such ge­mä­ss den Kri­te­ri­en nach An­hang 3 Zif­fern 2 und 3 und stimmt sei­ne Be­ur­tei­lung mit der kan­to­na­len Be­hör­de ab.

2 Sind die Ent­schä­di­gungs­vor­aus­set­zun­gen er­füllt, so si­chert das BA­FU dem In­ha­ber der Was­ser­kraft­an­la­ge die Ent­schä­di­gung zu und legt die vor­aus­sicht­li­che Hö­he der Ent­schä­di­gung fest.

3 Stellt der In­ha­ber der Was­ser­kraft­an­la­ge nach der Zu­si­che­rung fest, dass Mehr­kos­ten an­fal­len, so mel­det er dies un­ver­züg­lich der kan­to­na­len Be­hör­de und dem BA­FU. Sind die Mehr­kos­ten we­sent­lich, so ist das Ver­fah­ren ge­mä­ss den Ab­sät­zen 1 und 2 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 31 Auszahlungsplan  

1 Über­stei­gen die ein­ge­reich­ten Ge­su­che die ver­füg­ba­ren Mit­tel, so er­stellt das BA­FU einen Aus­zah­lungs­plan.

2 Für die Rei­hen­fol­ge der Aus­zah­lun­gen ist der Zeit­punkt der Ein­rei­chung des Ge­suchs bei der kan­to­na­len Be­hör­de mass­ge­bend.

Art. 32 Auszahlung der Entschädigung und Rückforderung  

1 Der In­ha­ber der Was­ser­kraft­an­la­ge hat nach Um­set­zung der Mass­nah­men bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der ge­sam­ten tat­säch­lich ent­stan­de­nen an­re­chen­ba­ren Kos­ten ein­zu­rei­chen.

2 Die an­re­chen­ba­ren Kos­ten rich­ten sich nach An­hang 3 Zif­fer 3.

3 Das UVEK re­gelt die Ein­zel­hei­ten für die Be­rech­nung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten von be­trieb­li­chen Mass­nah­men.

4 Die kan­to­na­le Be­hör­de be­ur­teilt die Zu­sam­men­stel­lung der ent­stan­de­nen Kos­ten hin­sicht­lich An­re­chen­bar­keit der gel­tend ge­mach­ten Kos­ten und lei­tet sie mit ih­rer Stel­lung­nah­me ans BA­FU wei­ter.

5 Das BA­FU be­ur­teilt die Zu­sam­men­stel­lung der Kos­ten, stimmt sei­ne Be­ur­tei­lung mit der kan­to­na­len Be­hör­de ab und ver­fügt die Ent­schä­di­gung.

6 Es for­dert al­len­falls zu viel be­zahl­te Ent­schä­di­gun­gen zu­rück.

Art. 33 Teilzahlungen  

1 Bei auf­wen­di­gen Sa­nie­rungs­mass­nah­men kann der In­ha­ber ei­ner Was­ser­kraft­an­la­ge Ge­su­che um höchs­tens zwei Teil­zah­lun­gen pro Jahr stel­len, so­weit dies in der Zu­si­che­rung vor­ge­se­hen ist und das Pro­jekt ent­spre­chend fort­ge­schrit­ten ist.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de be­ur­teilt die Ge­su­che um Teil­zah­lun­gen und lei­tet sie mit ih­rer Stel­lung­nah­me ans BA­FU wei­ter.

3 Das BA­FU be­ur­teilt die Ge­su­che um Teil­zah­lun­gen, stimmt sei­ne Be­ur­tei­lung mit der kan­to­na­len Be­hör­de ab und führt die Teil­zah­lun­gen aus.

Art. 34 Anwendbarkeit des Subventionsgesetzes  

Im Üb­ri­gen ist das 3. Ka­pi­tel des SuG52 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

6. Kapitel: Netzzuschlag

1. Abschnitt: Erhebung und Verwendung

Art. 35 Erhebung  

1 Der Netz­zu­schlag be­trägt 2,3 Rap­pen/kWh.

2 Die Voll­zugs­stel­le stellt den Netz­zu­schlag den Netz­be­trei­bern und den am Über­tra­gungs­netz di­rekt an­ge­schlos­se­nen End­ver­brau­chern ent­spre­chend der von den End­ver­brau­chern be­zo­ge­nen elek­tri­schen Ener­gie min­des­tens vier­tel­jähr­lich in Rech­nung und legt ihn un­ver­züg­lich in den Netz­zu­schlags­fonds ein.53

3 Er­gibt sich auf­grund der Re­ge­lung von Ar­ti­kel 38 EnG ei­ne Än­de­rung des Mit­tel­be­darfs von min­des­tens 0,05 Rap­pen/kWh, so stellt das UVEK dem Bun­des­rat An­trag auf ei­ne ent­spre­chen­de Neu­fest­le­gung des Netz­zu­schlags. Es gibt im An­trag an, wie sich der Zu­schlag vor­aus­sicht­lich auf die ein­zel­nen Ver­wen­dungs­ar­ten ver­teilt.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

Art. 36 Verwendung  

1 Die Zu­tei­lung der ver­füg­ba­ren Mit­tel rich­tet sich nach dem Mit­tel­be­darf und den Voll­zugs­kos­ten der ein­zel­nen Ver­wen­dun­gen, den an­teils­mäs­si­gen Kos­ten für die Rück­er­stat­tung des Netz­zu­schlags nach Ar­ti­kel 39 EnG, der Ge­samt­li­qui­di­tät des Netz­zu­schlags­fonds so­wie dem Bei­trag, den die ein­zel­nen Ver­wen­dun­gen zur Ver­wirk­li­chung des Ge­set­zes­zwecks und zur Er­rei­chung der Richt­wer­te ge­mä­ss den Ar­ti­keln 2 und 3 EnG leis­ten.

2 Die ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Höch­stan­tei­le für die Markt­prä­mie für Elek­tri­zi­tät aus Gross­was­ser­kraft­an­la­gen, für die In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge für Was­ser­kraft­an­la­gen mit ei­ner Leis­tung von mehr als 10 MW und für die Ent­schä­di­gun­gen nach Ar­ti­kel 34 EnG wer­den aus­ge­schöpft, so­fern dies auf­grund des Mit­tel­be­darfs not­wen­dig ist.

2. Abschnitt: Rückerstattung

Art. 37 Anspruchsberechtigung  

1 Ob ei­ne End­ver­brau­che­rin oder ein End­ver­brau­cher nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 EnG über­wie­gend ei­ne ihr oder ihm ge­setz­lich oder ver­trag­lich über­tra­ge­ne öf­fent­lich-recht­li­che Auf­ga­be wahr­nimmt, be­stimmt sich an­hand des je­wei­li­gen Er­trags.

2 Die Gross­for­schungs­an­la­gen, für die nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 zwei­ter Satz EnG die Rück­er­stat­tung des Netz­zu­schlags be­an­tragt wer­den kann, sind in An­hang 4 auf­ge­führt. Das UVEK kann die­sen An­hang an­pas­sen.

Art. 38 Massgeblicher Zeitraum  

Ob ei­ne End­ver­brau­che­rin oder ein End­ver­brau­cher An­spruch auf Rück­er­stat­tung hat oder nicht, be­ur­teilt sich je­weils in Be­zug auf ein vol­les ab­ge­schlos­se­nes Ge­schäfts­jahr.

Art. 39 Zielvereinbarung  

1 Wer die Rück­er­stat­tung des Netz­zu­schlags be­an­tra­gen will, muss zu­sam­men mit ei­nem nach Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 Buch­sta­be a be­auf­trag­ten Drit­ten einen Vor­schlag für ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung er­ar­bei­ten und ihn dem BFE bis spä­tes­tens drei Mo­na­te vor Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res, für das die Rück­er­stat­tung be­an­tragt wird, zur Prü­fung ein­rei­chen.

1bis Die Ziel­ver­ein­ba­rung um­fasst al­le Mass­nah­men mit ei­ner Amor­ti­sa­ti­ons­dau­er von bis zu sechs Jah­ren. Bei In­fra­struk­tur­mass­nah­men, ins­be­son­de­re bei Mass­nah­men an Ge­bäu­den, an lang­le­bi­gen An­la­gen und an An­la­gen, die auf meh­re­re Pro­duk­te oder Pro­zes­se aus­ge­rich­tet sind, gilt ei­ne Amor­ti­sa­ti­ons­dau­er von bis zu zwölf Jah­ren.54

2 Die Ziel­ver­ein­ba­rung hat ei­ne Lauf­zeit von min­des­tens 10 Jah­ren mit Be­ginn am 1. Ja­nu­ar. Sie muss je­des Ge­schäfts­jahr, für das die Rück­er­stat­tung be­an­tragt wird, voll­stän­dig um­fas­sen.

3 Die Ziel­ver­ein­ba­rung legt für je­des Ka­len­der­jahr ein Ener­gie­ef­fi­zi­enz­ziel fest. Die Er­hö­hung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz ist in der Re­gel li­ne­ar aus­zu­ge­stal­ten.

4 Die Ziel­ver­ein­ba­rung ist ein­ge­hal­ten, wenn die Ener­gie­ef­fi­zi­enz wäh­rend der Lauf­zeit der Ziel­ver­ein­ba­rung nicht in mehr als zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren und ins­ge­samt in nicht mehr als der Hälf­te der Jah­re un­ter dem für das be­tref­fen­de Jahr fest­ge­leg­ten Ener­gie­ef­fi­zi­enz­ziel liegt.

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

Art. 40 Berichterstattung  

1 Die End­ver­brau­che­rin oder der End­ver­brau­cher reicht dem BFE je­weils bis zum 31. Mai des Fol­ge­jah­res einen Be­richt über die Um­set­zung der Ziel­ver­ein­ba­rung im be­tref­fen­den Ka­len­der­jahr ein.

2 Der Be­richt weist die im Zu­sam­men­hang mit der Ziel­ver­ein­ba­rung re­le­van­ten Da­ten des Ka­len­der­jah­res aus und stellt sie den Da­ten der Vor­jah­re ge­gen­über. Er ent­hält min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben:

a.
den Ge­sam­t­ener­gie­ver­brauch der End­ver­brau­che­rin oder des End­ver­brau­chers mit ei­ner Ge­gen­über­stel­lung der Ist- und der Soll-Wer­te;
b.
die um­ge­setz­ten Ener­gie­ef­fi­zi­enz­mass­nah­men und de­ren Wir­kung;
c.
die Ener­gie­ef­fi­zi­enz der End­ver­brau­che­rin oder des End­ver­brau­chers mit ei­ner Ge­gen­über­stel­lung der Ist- und der Soll-Wer­te;
d.
die vor­ge­se­he­nen Kor­rek­tur­mass­nah­men, wenn das für das be­tref­fen­de Jahr fest­ge­leg­te Ener­gie­ef­fi­zi­enz­ziel nicht er­reicht wur­de, und ei­ne Be­grün­dung, warum die­ses Ziel nicht er­reicht wur­de.

3 Das BFE kann wei­te­re An­ga­ben ver­lan­gen, so­weit es die­se für die Über­prü­fung der Ein­hal­tung der Ziel­ver­ein­ba­rung be­nö­tigt.

Art. 41 Anpassung der Zielvereinbarung  

1 Das BFE prüft die An­pas­sung der Ziel­ver­ein­ba­rung auf Ge­such hin oder von Am­tes we­gen.

2 Es prüft die An­pas­sung in je­dem Fall, wenn:

a.
die Ener­gie­ef­fi­zi­enz der End­ver­brau­che­rin oder des End­ver­brau­chersum min­des­tens 10 Pro­zent un­ter oder über dem für das be­tref­fen­de Jahr fest­ge­leg­ten Ener­gie­ef­fi­zi­enz­ziel liegt; und
b.
die Ab­wei­chung vom Ener­gie­ef­fi­zi­enz­ziel dar­auf zu­rück­zu­füh­ren ist, dass sich Tat­sa­chen, auf de­ren Ba­sis die Ziel­ver­ein­ba­rung er­stellt wur­de, we­sent­lich ge­än­dert ha­ben und die Än­de­rung nicht bloss vor­über­ge­hen­der Na­tur ist, na­ment­lich bei ei­ner we­sent­li­chen und dau­er­haf­ten Än­de­rung der Struk­tur oder der Ge­schäftstä­tig­keit der End­ver­brau­che­rin oder des End­ver­brau­chers.

3 Die End­ver­brau­che­rin oder der End­ver­brau­cher hat das BFE um­ge­hend zu in­for­mie­ren, wenn sich Tat­sa­chen än­dern, auf de­ren Ba­sis die Ziel­ver­ein­ba­rung er­stellt wur­de.

4 Ei­ne all­fäl­li­ge An­pas­sung der Ziel­ver­ein­ba­rung er­folgt rück­wir­kend auf den Be­ginn des Jah­res, in dem sich die Än­de­rung aus­ge­wirkt hat.

3. Abschnitt: Verfahren zur Rückerstattung

Art. 42 Gesuch  

1 Das Ge­such um Rück­er­stat­tung des Netz­zu­schlags ist bis spä­tes­tens sechs Mo­na­te nach Ab­schluss des Ge­schäfts­jah­res, für das die Rück­er­stat­tung be­an­tragt wird, beim BFE ein­zu­rei­chen.

2 Es hat fol­gen­de Nach­wei­se und Un­ter­la­gen zu ent­hal­ten:

a.
den Nach­weis der Brut­to­wert­schöp­fung des letz­ten ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res;
b.
den Be­richt der Re­vi­si­ons­stel­le zur or­dent­li­chen oder ein­ge­schränk­ten Re­vi­si­on;
c.
den Nach­weis der Elek­tri­zi­täts­kos­ten des letz­ten ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jah­res;
d.
den Nach­weis der im letz­ten ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jahr be­zo­ge­nen Strom­men­ge und des da­für ent­rich­te­ten Netz­zu­schlags.

3 Bei End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­chern nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 zwei­ter Satz EnG hat das Ge­such in Ab­wei­chung von Ab­satz 2 zu ent­hal­ten:

a.
den Nach­weis der Strom­men­ge, die sie im letz­ten ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jahr für den Be­trieb der be­tref­fen­den Gross­for­schungs­an­la­ge nach An­hang 4 be­zo­gen ha­ben; und
b.
den da­für ent­rich­te­ten Netz­zu­schlag.

4 Das BFE kann zu­sätz­lich zu den Nach­wei­sen und Un­ter­la­gen nach den Ab­sät­zen 2 und 3 wei­te­re Nach­wei­se und Un­ter­la­gen ver­lan­gen.

Art. 43 Bruttowertschöpfung 55  

1 Die Brut­to­wert­schöp­fung ist auf der Grund­la­ge der Jah­res­rech­nung des nach Ar­ti­kel 957 Ab­satz 1 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts56 (OR) zur Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung ver­pflich­te­ten Un­ter­neh­mens zu er­mit­teln.

2 So­fern nach Ar­ti­kel 962 OR für ein Un­ter­neh­men ei­ne Pflicht zur Er­stel­lung ei­nes Ab­schlus­ses nach ei­nem an­er­kann­ten Stan­dard zur Rech­nungs­le­gung be­steht, ist die Brut­to­wert­schöp­fung auf der Grund­la­ge die­ses Ab­schlus­ses zu er­mit­teln.

3 Die Brut­to­wert­schöp­fung be­rech­net sich nach An­hang 5.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3465).

56 SR 220

Art. 44 Elektrizitätskosten, Strommenge und Netzzuschlag  

1 Die Elek­tri­zi­täts­kos­ten, die be­zo­ge­ne Strom­men­ge und der da­für ent­rich­te­te Netz­zu­schlag sind auf der Grund­la­ge von Rech­nungs­be­le­gen zu er­mit­teln.

2 Als Elek­tri­zi­täts­kos­ten gel­ten die der End­ver­brau­che­rin oder dem End­ver­brau­cher in Rech­nung ge­stell­ten Kos­ten für Strom­lie­fe­rung, Netz­nut­zung so­wie Ab­ga­ben und Leis­tun­gen an Ge­mein­we­sen ein­sch­liess­lich Netz­zu­schlag und oh­ne Mehr­wert­steu­er.

3 Bei End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­chern, die im Rah­men ih­rer Tä­tig­keit sel­ber ein Elek­tri­zi­täts­netz zur Ver­tei­lung der ge­kauf­ten Elek­tri­zi­tät be­trei­ben, ge­hö­ren die dort an­fal­len­den Kos­ten eben­falls zu den Elek­tri­zi­täts­kos­ten. Da­von aus­ge­nom­men sind die Kos­ten für ge­bäu­dein­ter­ne und an­la­gen­spe­zi­fi­sche In­stal­la­tio­nen.

4 Nicht als Elek­tri­zi­täts­kos­ten nach den Ab­sät­zen 2 und 3 gel­ten Kos­ten für die Elek­tri­zi­tät, die an an­de­re End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher wei­ter­ver­rech­net wer­den.

Art. 45 Prüfung des Gesuchs  

1 Das BFE ent­schei­det über den An­spruch auf Rück­er­stat­tung ge­stützt auf das Ge­such um Rück­er­stat­tung und den Be­richt, der über die Um­set­zung der Ziel­ver­ein­ba­rung Aus­kunft gibt.

2 Liegt dem BFE noch kein Be­richt vor, der über das vol­le Ge­schäfts­jahr Aus­kunft gibt, und zeich­net sich ab, dass die Ein­hal­tung der Ziel­ver­ein­ba­rung ge­fähr­det ist, so kann das BFE mit dem Ent­scheid zu­war­ten, bis der nächs­te Be­richt ein­ge­reicht und aus­ge­wer­tet ist.

Art. 46 Jährliche Auszahlung  

1 Heisst das BFE das Ge­such um Rück­er­stat­tung gut, so legt es den Rück­er­stat­tungs­be­trag un­ter Ab­zug all­fäl­li­ger mo­nat­li­cher Aus­zah­lun­gen fest.

2 Bei teil­wei­ser Rück­er­stat­tung rich­tet sich die Be­rech­nung des Be­trags nach An­hang 6 Zif­fer 1.

3 Die Rück­er­stat­tungs­be­trä­ge wer­den nicht ver­zinst.

Art. 47 Monatliche Auszahlung  

1 Die End­ver­brau­che­rin oder der End­ver­brau­cher kann beim BFE ein Ge­such um mo­nat­li­che Aus­zah­lung für das lau­fen­de Ge­schäfts­jahr stel­len. Die­ses Ge­such gilt auch für die fol­gen­den Ge­schäfts­jah­re. Es muss die An­ga­ben und Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 42 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a, c und d ent­hal­ten, so­weit die­se nicht be­reits mit dem Ge­such um Rück­er­stat­tung ein­ge­reicht wur­den.

2 Im Fall der mo­nat­li­chen Aus­zah­lung wer­den je­weils 80 Pro­zent des im lau­fen­den Ge­schäfts­jahr zu er­war­ten­den Rück­er­stat­tungs­be­trags aus­be­zahlt. Die Be­rech­nung des Be­trags der mo­nat­li­chen Aus­zah­lung rich­tet sich nach An­hang 6 Zif­fer 2.

3 Nach der Gut­heis­sung des Ge­suchs wer­den aus­be­zahlt:

a.
80 Pro­zent des für das letz­te ab­ge­schlos­se­ne Ge­schäfts­jahr zu er­war­ten­den Rück­er­stat­tungs­be­trags;
b.
der nach Ab­satz 2 be­rech­ne­te Be­trag für die Mo­na­te des lau­fen­den Ge­schäfts­jah­res, die bis zur Gut­heis­sung des Ge­suchs ver­stri­chen sind.

4 Das BFE kann die mo­nat­li­chen Aus­zah­lun­gen je­der­zeit an­pas­sen, wenn:

a.
sich die für de­ren Be­rech­nung re­le­van­ten Pa­ra­me­ter än­dern;
b.
der Strom­ver­brauch der End­ver­brau­che­rin oder des End­ver­brau­chers im lau­fen­den Ge­schäfts­jahr er­heb­lich vom Strom­ver­brauch im letz­ten ab­ge­schlos­se­nen Ge­schäfts­jahr ab­weicht.

5 Än­dern sich die Pa­ra­me­ter nach Ab­satz 4, ins­be­son­de­re die be­zo­ge­ne Strom­men­ge, so mel­det dies die End­ver­brau­che­rin oder der End­ver­brau­cher dem BFE um­ge­hend.

Art. 48 Rückzahlung unberechtigterweise erhaltener Rückerstattungsbeträge  

1 Wur­de der End­ver­brau­che­rin oder dem End­ver­brau­cher ge­stützt auf Ar­ti­kel 47 zu viel aus­be­zahlt oder hat sie oder er den Min­dest­be­trag nach Ar­ti­kel 40 Buch­sta­be d EnG nicht er­reicht, so hat sie oder er die für das be­tref­fen­de Ge­schäfts­jahr zu viel aus­be­zahl­ten Rück­er­stat­tungs­be­trä­ge zu­rück­zu­be­zah­len.

2 Hält die End­ver­brau­che­rin oder der End­ver­brau­cher die Ziel­ver­ein­ba­rung nicht voll­stän­dig ein, so hat sie oder er sämt­li­che wäh­rend der Lauf­zeit der Ziel­ver­ein­ba­rung aus­be­zahl­ten Rück­er­stat­tungs­be­trä­ge zu­rück­zu­be­zah­len (Art. 41 Abs. 3 EnG).

3 Die zu­rück­be­zahl­ten Be­trä­ge flies­sen in den Netz­zu­schlags­fondszu­rück. Auf den Be­trä­gen wird kein Zins er­ho­ben.

Art. 49 Beizug Dritter  

1 Das BFE kann Drit­te na­ment­lich mit den fol­gen­den Auf­ga­ben be­auf­tra­gen:

a.
Er­ar­bei­tung des Vor­schlags für ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung mit den End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­chern;
b.
Prü­fung des Vor­schlags für ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung;
c.
Un­ter­stüt­zung der End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher beim Er­stel­len der jähr­li­chen Be­richt­er­stat­tung über die Um­set­zung der Ziel­ver­ein­ba­rung;
d.
Prü­fung der an­läss­lich der Ge­such­stel­lung ge­mach­ten An­ga­ben und ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen.

2 Die End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher sind zur Zu­sam­men­ar­beit mit den be­auf­trag­ten Drit­ten ver­pflich­tet. Sie ha­ben ih­nen ins­be­son­de­re sämt­li­che er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len und ih­nen wäh­rend der üb­li­chen Ar­beits­zeit Zu­tritt zu den Ein­rich­tun­genzu ge­wäh­ren.

7. Kapitel: Sparsame und effiziente Energienutzung in Gebäuden und Unternehmen

Art. 50 Gebäude  

1 Die Kan­to­ne ori­en­tie­ren sich beim Er­lass der Vor­schrif­ten nach Ar­ti­kel 45 Ab­satz 3 EnG an den un­ter den Kan­to­nen har­mo­ni­sier­ten An­for­de­run­gen.

2 Als we­sent­li­che Er­neue­run­gen nach Ar­ti­kel 45 Ab­satz 3 Buch­sta­be c EnG gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
die To­tal­sa­nie­rung des Hei­zungs- und des Warm­was­ser­sys­tems;
b.
ener­ge­ti­sche Sa­nie­rung von Ge­bäu­den, die in Nahwär­me­net­ze ein­ge­bun­den sind, in de­nen die Ab­rech­nung pro Ge­bäu­de er­folgt und an ei­nem oder meh­re­ren Ge­bäu­den die Ge­bäu­dehül­le zu über 75 Pro­zent sa­niert wird.
Art. 51 Unternehmen  

1 Für Ziel­ver­ein­ba­run­gen des Bun­des mit Un­ter­neh­men, die so­wohl im Rah­men des Voll­zugs der Vor­schrif­ten des Bun­des über Ziel­ver­ein­ba­run­gen als auch im Rah­men des Voll­zugs kan­to­na­ler Vor­schrif­ten über Ziel­ver­ein­ba­run­gen mit Gross­ver­brau­chern nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 3 EnG ver­wen­det wer­den, zieht der Bund die Kan­to­ne bei der Er­ar­bei­tung der ge­ne­rel­len An­for­de­run­gen mit ein.

2 Wer ei­ne sol­che Ziel­ver­ein­ba­rung ver­wen­den will, er­ar­bei­tet zu­sam­men mit ei­nem nach Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1 Buch­sta­be a be­auf­trag­ten Drit­ten einen ent­spre­chen­den Vor­schlag und reicht die­sen dem BFE zur Prü­fung ein. Für die Über­prü­fung der Ein­hal­tung der Ziel­ver­ein­ba­rung ist das BFE zu­stän­dig.

3 Es kann die Auf­ga­ben nach Ab­satz 2 auf Ge­such ei­nes Kan­tons auch über­neh­men, wenn die Ziel­ver­ein­ba­rung aus­sch­liess­lich für den Voll­zug der kan­to­na­len Vor­schrif­ten über Ziel­ver­ein­ba­run­gen mit Gross­ver­brau­chern nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 3 EnG ver­wen­det wird.

4 Es kann Drit­te mit den Auf­ga­ben nach Ab­satz 2 be­auf­tra­gen.

8. Kapitel: Förderung

1. Abschnitt: Massnahmen

Art. 52 Information und Beratung  

1 Der Bund kann Kan­to­ne, Ge­mein­den und pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen na­ment­lich un­ter­stüt­zen bei:

a.
der Ver­öf­fent­li­chung von Do­ku­men­ta­tio­nen;
b.
Me­dien­bei­trä­gen;
c.
der Durch­füh­rung von Aus­stel­lun­gen, Ver­an­stal­tun­gen und Wett­be­wer­ben;
d.
dem Ein­satz von di­gi­ta­len Me­di­en für die In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung;
e.
dem Auf­bau von Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten;
f.
der Durch­füh­rung von Be­ra­tun­gen.

2 Un­ter­stützt wer­den die­se Tä­tig­kei­ten nur, wenn sie der Ener­gie­po­li­tik von Bund und Kan­to­nen ent­spre­chen.

Art. 53 Aus- und Weiterbildung  

1 Der Bund un­ter­stützt die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Per­so­nen, die mit Auf­ga­ben nach dem Ge­setz und die­ser Ver­ord­nung be­traut sind, na­ment­lich durch:

a.
Bei­trä­ge an Ver­an­stal­tun­gen der Kan­to­ne und Ge­mein­den oder Or­ga­ni­sa­tio­nen;
b.
Ver­an­stal­tun­gen, die das BFE durch­führt.

2 Er kann in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen so­wie mit Ver­bän­den und Bil­dungs­in­sti­tu­tio­nen die be­ruf­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung von Ener­gie­fach­leu­ten un­ter­stüt­zen, na­ment­lich durch:

a.
die Er­ar­bei­tung von Aus- und Wei­ter­bil­dungs­an­ge­bo­ten;
b.
die Be­reit­stel­lung von Lehr­mit­teln und Un­ter­richts­hil­fen;
c.
die Wei­ter­bil­dung von Lehr­kräf­ten;
d.
die Ent­wick­lung und den Un­ter­halt ei­nes In­for­ma­ti­ons­sys­tems.

3 Die För­de­rung in­di­vi­du­el­ler Aus- und Wei­ter­bil­dung ist aus­ge­schlos­sen.

Art. 54 Pilot- und Demonstrationsanlagen sowie Pilot- und Demonstrationsprojekte  

1 Un­ter­stützt wer­den kön­nen:

a.
Pi­lot­an­la­gen und -pro­jek­te, die:
1.
der tech­ni­schen Er­pro­bung von Ener­gie­sys­te­men, -me­tho­den oder -kon­zep­ten die­nen, und
2.
in ei­nem Mass­stab rea­li­siert wer­den, der die Be­stim­mung wis­sen­schaft­li­cher, tech­ni­scher, wirt­schaft­li­cher und ge­sell­schaft­li­cher Da­ten er­laubt;
b.
De­mons­tra­ti­ons­an­la­gen und -pro­jek­te, die:
1.
dem Nach­weis der Funk­ti­ons­tüch­tig­keit im markt­na­hen Um­feld die­nen, und
2.
ei­ne um­fas­sen­de tech­ni­sche, wirt­schaft­li­che und ge­sell­schaft­li­che Be­ur­tei­lung im Hin­blick auf die ef­fek­ti­ve Marktein­füh­rung von in­no­va­ti­ven Ener­gie­tech­no­lo­gi­en oder -lö­sun­gen er­mög­li­chen.

2 De­mons­tra­ti­ons­an­la­gen und -pro­jek­te kön­nen vom BFE als Leucht­turm­pro­jek­te an­er­kannt wer­den, wenn die­se der Be­kannt­ma­chung von neu­en, weg­wei­sen­den Kon­zep­ten und Tech­no­lo­gi­en die­nen und den Ener­gie­dia­log in der brei­ten Be­völ­ke­rung un­ter­stüt­zen.

2. Abschnitt: Globalbeiträge

Art. 55 Allgemeine Voraussetzungen  

1 Glo­bal­bei­trä­ge kön­nen ge­währt wer­den an kan­to­na­le Pro­gram­me zur:

a.
In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung (Art. 47 EnG);
b.
Aus- und Wei­ter­bil­dung (Art. 48 EnG);
c.
För­de­rung der Ener­gie- und Ab­wär­me­nut­zung (Art. 50 EnG).

2 Glo­bal­bei­trä­ge an sol­che Pro­gram­me wer­den nur ge­währt, wenn:

a.
das be­tref­fen­de Pro­gramm auf kan­to­na­len Rechts­grund­la­gen be­ruht;
b.
der Kan­ton einen Kre­dit für das be­tref­fen­de Pro­gramm be­reit­stellt; und
c.
der Kan­ton für das be­tref­fen­de Pro­gramm nicht be­reits an­der­wei­tig einen Bei­trag des Bun­des er­hält.
Art. 56 Globalbeiträge an kantonale Programme zur Information und Beratung sowie zur Aus- und Weiterbildung  

Im Rah­men der För­de­rung kan­to­na­ler Pro­gram­me zur In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung (Art. 47 EnG) so­wie zur Aus- und Wei­ter­bil­dung (Art. 48 EnG) kön­nen Glo­bal­bei­trä­ge ins­be­son­de­re ge­währt wer­den für:

a.
Do­ku­men­ta­tio­nen und Me­di­en­ar­beit;
b.
Aus­stel­lun­gen, Ver­an­stal­tun­gen und Wett­be­wer­be;
c.
Kur­se und Schu­lun­gen;
d.
Ob­jekt- und Pro­zess­be­ra­tun­gen;
e.
Ana­ly­sen.
Art. 57 Globalbeiträge an kantonale Programme zur Förderung der Energie‑ und Abwärmenutzung  

1 Im Rah­men der För­de­rung kan­to­na­ler Pro­gram­me zur För­de­rung der Ener­gie- und Ab­wär­me­nut­zung (Art. 50 EnG) dür­fen bau­li­che Mass­nah­men nur über Glo­bal­bei­trä­ge ge­för­dert wer­den, wenn die ent­spre­chen­den För­der­ge­su­che vor Bau­be­ginn ein­ge­reicht wer­den.

2 Glo­bal­bei­trä­ge dür­fen nicht ein­ge­setzt wer­den für:

a.
öf­fent­li­che Bau­ten und An­la­gen des Bun­des und der Kan­to­ne;
b.
An­la­gen, die fos­si­le Ener­gi­en ver­brau­chen.

3 Glo­bal­bei­trä­ge kön­nen auch an In­ves­ti­ti­ons- und Mar­ke­ting­pro­gram­me ge­währt wer­den, die der Er­hö­hung der Be­kannt­heit der kan­to­na­len Pro­gram­me zur För­de­rung von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 50 EnG die­nen.

Art. 58 Gebäudeenergieausweis mit Beratungsbericht  

1 Die Kan­to­ne schrei­ben in ih­ren Pro­gram­men zur För­de­rung der Ener­gie- und Ab­wär­me­nut­zung (Art. 50 EnG) vor, dass bau­li­che Mass­nah­men an Ge­bäu­den nur un­ter­stützt wer­den, wenn ein Ge­bäu­de­ener­gie­aus­weis der Kan­to­ne mit Be­ra­tungs­be­richt (GE­AK-Plus) vor­liegt.

2 Für Ge­bäu­de, für die kein GE­AK-Plus er­stellt wer­den kann, rich­ten sich die An­for­de­run­gen an die Er­stel­lung des Ge­bäu­de­ener­gie­aus­wei­ses mit Be­ra­tungs­be­richt nach an­er­kann­ten tech­ni­schen Nor­men.

3 Für die För­de­rung der fol­gen­den bau­li­chen Mass­nah­men ist das Vor­lie­gen ei­nes GE­AK-Plus nicht er­for­der­lich, so­fern die bau­li­chen Mass­nah­men nicht zu­sam­men mit an­de­ren Mass­nah­men ge­för­dert wer­den, für die das Vor­lie­gen ei­nes GE­AK-Plus ei­ne Bei­trags­vor­aus­set­zung ist:

a.
Sa­nie­run­gen der Wär­me­däm­mung, an die pro Ge­such ein För­der­bei­trag von we­ni­ger als 10 000 Fran­ken aus­ge­rich­tet wird;
b.
den Er­satz ei­ner Heiz­öl-, Erd­gas- oder Elek­tro­hei­zung durch neue Ge­bäu­de­tech­nik­an­la­gen;
c.
die In­stal­la­ti­on von ther­mi­schen So­lar­kol­lek­to­r­an­la­gen;
d.
die In­stal­la­ti­on von Woh­nungs­lüf­tun­gen;
e.
Ge­bäu­des­a­nie­rung, die in um­fang­rei­chen Etap­pen und mit fach­ge­rech­ter Heiz­wär­me- und Hei­z­ener­gie­be­darfs­rech­nung ge­mä­ss SIA-Nor­men rea­li­siert wird;
f.
um­fas­sen­de Ge­bäu­des­a­nie­rung, die oh­ne Etap­pie­rung durch­ge­führt und für die ein Mi­ner­gie-Zer­ti­fi­kat aus­ge­stellt wird;
g.
Neu­bau­ten;
h.
Wär­me­netz­pro­jek­te.
Art. 59 Berichterstattung  

1 Die Kan­to­ne er­stat­ten dem BFE bis zum 15. März des Fol­ge­jah­res Be­richt über die Durch­füh­rung der mit Glo­bal­bei­trä­gen ge­för­der­ten Pro­gram­me.57

2 Zu kan­to­na­len Pro­gram­men zur In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung (Art. 47 EnG) so­wie zur Aus- und Wei­ter­bil­dung (Art. 48 EnG) hat der Be­richt an­ge­mes­sen Aus­kunft zu ge­ben über:

a.
die An­zahl und Art der durch­ge­führ­ten Mass­nah­men so­wie die da­für ein­ge­setz­ten fi­nan­zi­el­len Mit­tel;
b.
die nicht ver­wen­de­ten fi­nan­zi­el­len Mit­tel und den all­fäl­li­gen Über­trag des ver­blei­ben­den Bun­des­an­teils auf das Fol­ge­jahr.

3 Zu kan­to­na­len Pro­gram­men zur För­de­rung der Ener­gie- und Ab­wär­me­nut­zung (Art. 50 EnG) hat der Be­richt an­ge­mes­sen Aus­kunft zu ge­ben über:

a.
die mit dem Pro­gramm er­war­te­ten und er­ziel­ten Ener­gie­ein­spa­run­gen so­wie den An­teil der er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en und der Ab­wär­me an der ver­brauch­ten Ener­gie;
b.
die mit dem Pro­gramm er­war­te­ten und aus­ge­lös­ten In­ves­ti­tio­nen un­ter Be­rück­sich­ti­gung all­fäl­li­ger Mit­nah­me­ef­fek­te;
c.
die vor Ort durch­ge­führ­ten Stich­pro­ben über die kor­rek­te Ver­wen­dung der über Glo­bal­bei­trä­ge ge­spro­che­nen Mit­tel;
d.
den To­tal­be­trag der ein­ge­setz­ten fi­nan­zi­el­len Mit­tel, auf­ge­teilt nach Bun­des- und Kan­tonsan­tei­len so­wie nach För­der­be­rei­chen und un­ter An­ga­be der durch­schnitt­li­chen Hö­he der aus­be­zahl­ten Fi­nanz­hil­fen;
e.
die nicht ver­wen­de­ten fi­nan­zi­el­len Mit­tel und den all­fäl­li­gen Über­trag des ver­blei­ben­den Bun­des­an­teils auf das Fol­ge­jahr.

4 Das BFE be­stimmt die zur Be­ur­tei­lung der Wirk­sam­keit des kan­to­na­len För­der­pro­gramms not­wen­di­gen An­for­de­run­gen an die Auf­be­rei­tung der Da­ten.

5 Dem BFE sind auf Ver­lan­gen die zur Be­ur­tei­lung der Wirk­sam­keit not­wen­di­gen Un­ter­la­gen zum Be­richt zur Ver­fü­gung zu stel­len.

6 Das BFE kann die Da­ten zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken ein­set­zen und sie der Kon­fe­renz Kan­to­na­ler Ener­gie­di­rek­to­ren (EnDK) zur Ver­fü­gung stel­len.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

Art. 60 Kontrolle  

1 Die Kan­to­ne kon­trol­lie­ren und ge­währ­leis­ten die kor­rek­te Ver­wen­dung der Glo­bal­bei­trä­ge.

2 Sie neh­men die Er­geb­nis­se der Kon­trol­le in ih­re Be­richt­er­stat­tung auf und be­wah­ren die Un­ter­la­gen wäh­rend 10 Jah­ren auf.

3 Im Be­reich der För­de­rung von Mass­nah­men zur Ener­gie- und Ab­wär­me­nut­zung (Art. 50 EnG) füh­ren sie Stich­pro­ben vor Ort durch.

4 Das BFE kon­trol­liert stich­pro­ben­wei­se:

a.
die Aus­füh­rung ein­zel­ner Mass­nah­men;
b.
die Ver­wen­dung der Glo­bal­bei­trä­ge;
c.
die Fi­nanz­buch­hal­tung;
d.
die Ge­such­prü­fungs­pra­xis; und
e.
die Qua­li­täts­kon­trol­le der Kan­to­ne.

3. Abschnitt: Finanzhilfen an Einzelprojekte

Art. 61 Finanzhilfen an Pilot- und Demonstrationsanlagen und -projekte sowie an Feldversuche und Analysen  

1 Fi­nanz­hil­fen kön­nen an Pi­lot- und De­mons­tra­ti­ons­an­la­gen und -pro­jek­te (Art. 49 Abs. 2 Bst. a und Abs. 3 EnG) ge­leis­tet wer­den, so­fern:

a.
die­se der spar­sa­men und ef­fi­zi­en­ten Ener­gie­ver­wen­dung oder der Nut­zung er­neu­er­ba­rer Ener­gi­en die­nen;
b.
das An­wen­dungs­po­ten­zi­al und die Er­folgs­wahr­schein­lich­keit ge­nü­gend gross sind;
c.
die­se der Ener­gie­po­li­tik des Bun­des ent­spre­chen; und
d.
die ge­won­ne­nen Re­sul­ta­te der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich sind und in­ter­es­sier­ten Krei­sen be­kannt ge­macht wer­den.

2 Für die Un­ter­stüt­zung von Feld­ver­su­chen und Ana­ly­sen (Art. 49 Abs. 2 Bst. b EnG) gel­ten die­se An­for­de­run­gen sinn­ge­mä­ss.

3 Das BFE legt die Hö­he der Fi­nanz­hil­fe auf der Grund­la­ge der an­re­chen­ba­ren Kos­ten fest und be­rück­sich­tigt da­bei ins­be­son­de­re:

a.
die Art des Vor­ha­bens;
b.
die Nä­he zum Markt;
c.
die fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on der Ge­such­stel­len­den; und
d.
das Po­ten­zi­al zur Ent­fal­tung na­tio­na­ler Aus­strah­lung des Pro­jekts.
Art. 62 Finanzhilfen zur Energie- und Abwärmenutzung  

Fi­nanz­hil­fen an Ein­zel­pro­jek­te zur Ener­gie- und Ab­wär­me­nut­zung (Art. 50 EnG) wer­den nur ge­währt, wenn die Pro­jek­te:

a.
der Ener­gie­po­li­tik des Bun­des und dem Stand der Tech­nik ent­spre­chen;
b.
die ener­gie­be­ding­te Um­welt­be­las­tung min­dern oder die spar­sa­me und ef­fi­zi­en­te Ener­gie­ver­wen­dung för­dern;
c.
die Funk­ti­on der al­len­falls ge­nutz­ten Ge­wäs­ser nicht we­sent­lich be­ein­träch­ti­gen; und
d.
oh­ne Un­ter­stüt­zung nicht wirt­schaft­lich sind.

4. Abschnitt: Verfahren

Art. 63 Inhalt der Gesuche  

1 Die Ge­su­che um Glo­bal­bei­trä­ge müs­sen al­le An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten, die für die Über­prü­fung der ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­for­der­lich sind, ins­be­son­de­re:

a.
ei­ne Be­schrei­bung des kan­to­na­len För­der­pro­gramms un­ter An­ga­be der ein­schlä­gi­gen Rechts­grund­la­gen;
b.
die Hö­he des be­wil­lig­ten oder be­an­trag­ten kan­to­na­len Kre­dits.

1bis All­fäl­li­ge durch Drit­te bei­ge­steu­er­te Mit­tel zum kan­to­na­len Kre­dit nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b sind aus­zu­wei­sen. Die­se müs­sen ver­bind­lich, un­wi­der­ruf­lich und dem gan­zen Kan­tons­ge­biet für das kan­to­na­le För­der­pro­gramm zur Ver­fü­gung ste­hen.58

2 Die Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen an Ein­zel­pro­jek­te müs­sen al­le An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten, die für die Über­prü­fung der ge­setz­li­chen, tech­ni­schen, be­trieb­li­chen und wirt­schaft­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­for­der­lich sind, ins­be­son­de­re:

a.
Na­me oder Fir­ma der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers;
b.
Lis­te der Kan­to­ne und Ge­mein­den, auf de­ren Ge­biet die vor­ge­se­he­nen Ar­bei­ten ge­plant sind;
c.
Be­schrei­bung, Ziel­set­zung, Be­ginn und vor­aus­sicht­li­che Dau­er der vor­ge­se­he­nen Ar­bei­ten;
d.
Kos­ten un­ter An­ga­be der Bei­trä­ge Drit­ter so­wie des vom Bund er­war­te­ten Bei­trags.

3 Das BFE kann wei­te­re An­ga­ben und Un­ter­la­gen be­zeich­nen, die mit dem Ge­such ein­zu­rei­chen sind.

58 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 828).

Art. 64 Einreichung der Gesuche  

1 Die Ge­su­che um Glo­bal­bei­trä­ge sind dem BFE bis zum 31. Ok­to­ber des Vor­jah­res ein­zu­rei­chen.

2 Die Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen an Ein­zel­pro­jek­te zur För­de­rung von Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 49 Ab­sät­ze 2 und 3 EnG sind dem BFE min­des­tens drei Mo­na­te vor Be­ginn der Pro­jekt­aus­füh­rung ein­zu­rei­chen.

3 Das BFE legt in Richt­li­ni­en die wei­te­ren Mo­da­li­tä­ten fest.

Art. 65 Auswahl mittels wettbewerblicher Verfahren  

Wird ei­ne Mass­nah­me ge­stützt auf Ar­ti­kel 49 Ab­satz 4 EnG in ei­nem wett­be­werb­li­chen Ver­fah­ren aus­ge­wählt, so um­fasst die Aus­schrei­bung min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben:

a.
die the­ma­ti­sche Um­schrei­bung des Ge­gen­stands der För­de­rung;
b.
die Frist zur Ge­such­sein­rei­chung;
c.
die Teil­nah­me­be­din­gun­gen;
d.
die Kri­te­ri­en für die Be­ur­tei­lung und die Aus­wahl.
Art. 66 Stellungnahme der Kantone  

Das BFE un­ter­brei­tet Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen an Ein­zel­pro­jek­te, die für die Kan­to­ne ener­gie­po­li­tisch oder ener­gie­tech­nisch von Be­deu­tung sind, dem be­trof­fe­nen Stand­ort­kan­ton zur Stel­lung­nah­me.

Art. 67 Entscheid  

1 Über Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen an Ein­zel­pro­jek­te und über Ge­su­che um Glo­bal­bei­trä­ge ent­schei­det das BFE in­nert drei­er Mo­na­te nach Ein­gang des Ge­suchs. Aus­nahms­wei­se kann es die Frist um ma­xi­mal zwei Mo­na­te ver­län­gern.

2 Für die Be­ur­tei­lung der Ge­su­che kann es Sach­ver­stän­di­ge bei­zie­hen.

3 Es ori­en­tiert die Kan­to­ne über den Ent­scheid über Fi­nanz­hil­fen an Ein­zel­pro­jek­te, so­fern die­ser für den be­tref­fen­den Kan­ton von we­sent­li­cher Be­deu­tung ist.

9. Kapitel: Internationale Zusammenarbeit

Art. 68  

1 Das UVEK ist be­fugt, im Rah­men der In­ter­na­tio­na­len Ener­gie-Agen­tur und der Nu­klea­r­ener­gie-Agen­tur der Or­ga­ni­sa­ti­on für Wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7aAb­satz 2 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199759 zur Zu­sam­men­ar­beit in der Ener­gie­for­schung ab­zu­sch­lies­sen.

2 Es kann die­se Kom­pe­tenz dem BFE und dem Eid­ge­nös­si­schen Nu­klear­si­cher­heits­in­spek­to­rat über­tra­gen.

3 Die Voll­zugs­stel­le ver­tritt die Schweiz im Be­reich des Her­kunfts­nach­weis­we­sens bei der Zu­sam­men­ar­beit mit den ent­spre­chen­den Part­ner­be­hör­den auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne, ins­be­son­de­re bei der As­so­cia­ti­on of Is­suing Bo­dies (AIB).

10. Kapitel: Untersuchung der Wirkungen, Geodaten und Datenbearbeitung 60

60 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

Art. 69 Monitoring  

1 Im Rah­men des Mo­ni­to­rings be­ob­ach­tet das BFE ins­be­son­de­re die fol­gen­den The­men­fel­der:

a.
die Pro­duk­ti­on von Elek­tri­zi­tät aus er­neu­er­ba­ren Ener­gi­en;
b.
den Ener­gie- und Elek­tri­zi­täts­ver­brauch;
c.
die Netz­ent­wick­lung;
d.
die Ener­gie­ver­sor­gungs­si­cher­heit;
e.
die Ener­gie­prei­se und -aus­ga­ben;
f.
ener­gie­be­ding­te Um­welt­aus­wir­kun­gen;
g.
be­deu­ten­de tech­no­lo­gi­sche und in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lun­gen im Ener­gie­be­reich;
h.
die Aus­wir­kun­gen und die Wirk­sam­keit der ener­gie­po­li­ti­schen Mass­nah­men.

2 Das BFE ver­öf­fent­licht die Er­geb­nis­se der Un­ter­su­chung in der Re­gel ein­mal pro Jahr.

3 Das BFE be­schafft die für das Mo­ni­to­ring er­for­der­li­chen Da­ten, so­weit sie nicht den be­ste­hen­den Bun­des­sta­tis­ti­ken ent­nom­men wer­den kön­nen, von an­de­ren Bun­des­be­hör­den, den Kan­to­nen und Ge­mein­den so­wie von an­de­ren ju­ris­ti­schen Per­so­nen des öf­fent­li­chen Rechts und ver­zich­tet so­weit mög­lich auf zu­sätz­li­che Di­rek­ter­he­bun­gen. Es kann zu­dem mit den Stel­len nach Ar­ti­kel 56 EnG ver­ein­ba­ren, dass die­se im Rah­men ih­rer Er­he­bun­gen auch Da­ten er­he­ben, die es für die Er­fül­lung sei­ner Mo­ni­to­ring-Auf­ga­be be­nö­tigt.

Art. 69a Räumliche Übersicht der Elektrizitätsproduktionsanlagen 61  

1 Die Voll­zugs­stel­le do­ku­men­tiert ge­mä­ss den Vor­ga­ben des BFE sämt­li­che re­gis­trier­ten Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­ons­an­la­gen in Form von Geo­da­ten und stellt die Geo­da­ten dem BFE zu.

2 Das BFE er­stellt und pu­bli­ziert ei­ne Ge­samt­sicht, die ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben zu den ein­zel­nen Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­ons­an­la­gen ent­hält:

a.
Stand­ort;
b.
Tech­no­lo­gie;
c.
An­la­gen­ka­te­go­rie;
d.
Leis­tung;
e.
In­be­trieb­nah­me­da­tum.

3 Wird ei­ne Elek­tri­zi­täts­pro­duk­ti­ons­an­la­ge er­wei­tert, so ent­hält die Ge­samt­sicht zu­dem die An­ga­ben zu An­la­gen­ka­te­go­rie, Leis­tung und In­be­trieb­nah­me­da­tum der Er­wei­te­rung.

4 Bei Pho­to­vol­taik­an­la­gen pu­bli­ziert das BFE zu­dem An­ga­ben zur Aus­rich­tung und Nei­gung der Mo­du­le, so­weit die­se An­ga­ben bei der Voll­zugs­stel­le vor­han­den sind.

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

Art. 70 Bearbeitung von Personendaten  

Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­te Da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve und straf­recht­li­che Ver­fol­gung und Sank­tio­nen, dür­fen wäh­rend höchs­tens zehn Jah­ren auf­be­wahrt wer­den.

11. Kapitel: Vollzug

Art. 71  

1 Das BFE voll­zieht die­se Ver­ord­nung, so­weit das Ge­setz oder die­se Ver­ord­nung die Zu­stän­dig­keit nicht ei­ner an­de­ren Stel­le zu­weist.

2 An­de­re Bun­de­säm­ter kön­nen mit Zu­stim­mung des BFE För­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 52–54 ge­wäh­ren.

12. Kapitel: Vollzugsstelle

Art. 72 Budgetantrag  

1 Die Voll­zugs­stel­le bud­ge­tiert die vor­aus­sicht­li­chen Voll­zugs­kos­ten und -ein­nah­men für je­des Ka­len­der­jahr.

2 Sie er­stellt das Bud­get ge­stützt auf einen Leis­tungs­ka­ta­log.

3 Das Bud­get ist so zu er­stel­len, dass die ge­plan­te Mit­tel­ver­wen­dung nach­voll­zieh­bar ist.

4 Der Bud­get­an­trag und der Leis­tungs­ka­ta­log für das fol­gen­de Ka­len­der­jahr ist dem BFE je­weils bis zum 31. Ok­to­ber zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

Art. 73 Genehmigung und Leistungsauftrag  

1 Das BFE prüft das Bud­get und gibt der Voll­zugs­stel­le bei Be­darf die Mög­lich­keit zur Stel­lung­nah­me.

2 Das Bud­get und der Leis­tungs­ka­ta­log wer­den in ei­nem Leis­tungs­auf­trag schrift­lich fest­ge­legt. Kommt die­ser nicht bis zum 15. De­zem­ber zu­stan­de, so legt das BFE des­sen In­halt vor Jah­res­en­de durch Ver­fü­gung fest.

3 Än­dern sich die Um­stän­de er­heb­lich, so ist der Leis­tungs­auf­trag an­zu­pas­sen. Ab­satz 2 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

Art. 74 Abrechnung der Vollzugskosten  

1 Die Voll­zugs­stel­le legt dem BFE die Ab­rech­nung der für die er­brach­ten Leis­tun­gen tat­säch­lich an­ge­fal­le­nen Voll­zugs­kos­ten ei­nes Ka­len­der­jah­res je­weils bis zum 30. April des fol­gen­den Ka­len­der­jah­res zur Ge­neh­mi­gung vor.

2 Sind die ge­neh­mig­ten Voll­zugs­kos­ten hö­her als das im Leis­tungs­auf­trag fest­ge­leg­te Bud­get, so ver­an­lasst das BFE, dass der Voll­zugs­stel­le der Dif­fe­renz­be­trag aus dem Netz­zu­schlags­fonds über­wie­sen wird; sind sie tiefer, so legt die Voll­zugs­stel­le den Dif­fe­renz­be­trag un­ver­züg­lich in den Netz­zu­schlags­fonds ein.

Art. 75 Rechnungslegung  

1 Das Rech­nungs­jahr ent­spricht dem Ka­len­der­jahr.

2 Die Jah­res­rech­nung ist nach den Vor­schrif­ten des OR62 über die kauf­män­ni­sche Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung und zu­sätz­lich nach den Fa­ch­emp­feh­lun­gen zur Rech­nungs­le­gung Swiss GAAP FER63 der Stif­tung für Fa­ch­emp­feh­lun­gen zur Rech­nungs­le­gung zu er­stel­len.

62 SR 220

63 www.fer.ch

Art. 76 Berichterstattung 64  

Die Voll­zugs­stel­le über­mit­telt dem BFE die für die Fi­nanz­be­richt­er­stat­tung der Bun­des­ver­wal­tung not­wen­di­gen An­ga­ben je­weils bis zum 6. Ja­nu­ar des Fol­ge­jahrs.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6121).

Art. 77 Richtlinien  

Das BFE er­lässt Richt­li­ni­en über In­halt und Struk­tur des Bud­gets, des Leis­tungs­ka­ta­logs, der Ab­rech­nung der Voll­zugs­kos­ten und der Be­richt­er­stat­tung.

13. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 78 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

Die Auf­he­bung und Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den in An­hang 7 ge­re­gelt.

Art. 79 Übergangsbestimmung zur Stromkennzeichnung  

1 Die Be­stim­mun­gen zur Strom­kenn­zeich­nung (Art. 4) kom­men erst­mals für das Lie­fer­jahr 2018 zur An­wen­dung. Bis da­hin gel­ten die Be­stim­mun­gen des bis­he­ri­gen Rechts.

2 Die Strom­kenn­zeich­nung für mehr­jäh­ri­ge Lie­fer­ver­trä­ge, die vor dem 1. No­vem­ber 2017 ab­ge­schlos­sen wur­den, darf bis zum Lie­fer­jahr 2020 nach den Be­stim­mun­gen des bis­he­ri­gen Rechts er­fol­gen.

3 Der Lie­fe­ran­ten­mix kann für das Lie­fer­jahr 2018 bis En­de 2019 nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 3 ver­öf­fent­licht wer­den.65

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Fe­br. 2019, in Kraft seit 1. April 2019 (AS 2019 913).

Art. 80 Übergangsbestimmung zur Rückerstattung des Netzzuschlags  

Für nicht rück­er­stat­tungs­be­rech­tig­te End­ver­brau­che­rin­nen und End­ver­brau­cher nach Ar­ti­kel 39 Ab­satz 3 ers­ter Satz EnG, die ei­ne Ziel­ver­ein­ba­rung nach bis­he­ri­gem Recht ab­ge­schlos­sen ha­ben, ent­fällt ab In­kraft­tre­ten des EnG die Pflicht zur Ein­hal­tung der Ziel­ver­ein­ba­rung.

Art. 81 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2018 in Kraft.

Anhang 1 66

66 Aufgehoben durch Ziff. II der V vom 23. Nov. 2022, mit Wirkung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 783).

Anhang 2 67

67 Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 17. März 2023, in Kraft seit 1. April 2023 (AS 2023 143).

(Art. 23, 24 und 26)

Geothermie-Garantien

1 Mindestanforderungen

Geothermie-Garantien können nur gewährt werden, wenn die geplante Anlage voraussichtlich die Mindestanforderungen nach Anhang 1.4 Ziffer 3 der Energieförderungsverordnung vom 1. November 201768 einhalten wird.

2 Anrechenbare Investitionskosten

2.1
Anrechenbar sind nur die Investitionskosten, die tatsächlich entstanden sind und unmittelbar für die wirtschaftliche und zweckmässige Ausführung erforderlich sind, für:
a.
erdwissenschaftliche Prospektion, die mittels Erhebung von neuen Geoprimär- und Geosekundärdaten der örtlichen Bestimmung des obertägigen Bohrstandortes, der Identifikation und Charakterisierung des möglichen Geothermie-Reservoirs und des Bohrlandepunktes dient. Diese Kosten können auch dann geltend gemacht werden, wenn das Gesuch nach Abschluss dieser Arbeiten eingereicht wird;
b.
Vorbereitung, Erstellung und Abbau des Bohrplatzes;
c.
Bohrungeninklusive Verrohrung, Zementation und Komplettierung für alle geplanten Produktions-, Injektions- und Horchbohrungen;
d.
Bohrloch- und Reservoirstimulationen;
e.
Bohrlochtests;
f.
Bohrlochmessungen inklusive Instrumentierung;
g.
Zirkulationstests;
h.
Analysen vorgefundener Substanzen;
i.
geologische Begleitung, Datenanalyse und Interpretation.
2.2
Nicht anrechenbar sind die Kosten, die im Rahmen von behördlichen Abläufen im Zusammenhang mit der Erkundung von geothermischen Ressourcen und der Errichtung von Geothermie-Anlagen anfallen.

3 Verfahren

3.1
Gesuch
Das Gesuch muss Auskunft geben über die technischen, ökonomischen, rechtlichen, sicherheits- und umweltschutzrelevanten sowie organisatorischen Belange des Projekts, insbesondere über:
a.
die erdwissenschaftlichen Prospektionen, die der Bestimmung der Bohrstandorte und -landungspunkte sowie der Auffindung und Charakterisierung des Geothermie-Reservoirs dienen oder gedient haben;
b.
den Anlagenstandort und die lokalen geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse und deren Grundlagen;
c.
die prognostizierten Aquifer- oder Reservoireigenschaften und die zugrunde liegenden Untersuchungen;
d.
die prognostizierte Förder- oder Zirkulationsrate bei einer projizierten Absenkung des Reservoirdrucks sowie die zugrunde liegenden Untersuchungen;
e.
die Temperatur des Geothermie-Reservoirs im Bohrloch auf Höhe des Reservoirs, die chemische Zusammensetzung und den Zustand der erwarteten Fluide und Gase sowie die zugrunde liegenden Untersuchungen;
f.
die Definition der Kriterien für Erfolg, Teilerfolg und Misserfolg bezüglich Förder- oder Zirkulationsrate bei einer projizierten Absenkung des Reservoirdrucks und Temperatur des Geothermie-Reservoirs im Bohrloch auf Höhe des Reservoirs;
g.
das detaillierte Bohr-, Komplettierungs- und Testprogramm;
h.
die Leistung der projektierten Anlage und die Energieproduktion (thermisch und elektrisch);
i.
die projektierte Energienutzungund deren Machbarkeit für den Erfolgs- und Teilerfolgsfall;
j.
die geplanten Abnehmerinnen und Abnehmer von Strom und Wärme;
k.
die geplante Verwendung der Bohrungen im Misserfolgsfall;
l.
die geplanten Massnahmen zur Erfassung der Gefahren und der Risiken für Gesundheit, Arbeits- und Betriebssicherheit und Umwelt, insbesondere Trinkwasserressourcen, und die geplanten Massnahmen für die Minderung dieser Risiken auf ein Niveau, das möglichst gering und vernünftigerweise praktikabel ist;
m.
die Innovationen, die geplant sind, um die Geothermie in der Schweiz wettbewerbsfähig und zuverlässig zu machen;
n.
den Stellenwert des Projektes in Bezug auf die Erkundung des Untergrunds der Schweiz nach Geothermie-Reservoiren;
o.
die vorgesehene juristische Form und Name oder Firma der Betreibergesellschaft;
p.
die Finanzierung und die Verwaltungskosten des Projekts in der Erkundungs-, Errichtungs- und Ausbauphase sowie während des Betriebs und des gesamten Rückbaus.
3.2
Prüfung des Gesuchs
3.2.1
Das Expertengremium prüft und beurteilt das Gesuch anhand der Auskünfte nach Ziffer 3.1 und insbesondere hinsichtlich:
a.
der prognostizierten Förder- oder Zirkulationsrate bei einer projizierten Absenkung des Reservoirdrucks und der Temperatur des Geothermie-Reservoirs im Bohrloch auf Höhe des Reservoirs;
b.
des technischen Stands der geplanten Arbeiten und des Innovationsgehalts;
c.
der Machbarkeit der geplanten Energienutzung;
d.
des Innovationsgehalts des Projekts;
e.
des Mehrwerts für die Erkundung des Untergrunds der Schweiz nach Geothermie-Reservoiren; und
f.
des Managements der Risiken für die Gesundheit, die Arbeits- und Betriebssicherheit und die Umwelt.
3.2.2
Beurteilt das Expertengremium das Projekt positiv, so gibt es dem BFE insbesondere eine Empfehlung ab über:
a.
die anzunehmenden Erfolgs-, Teilerfolgs- und Misserfolgskriterien bezüglich Förder- oder Zirkulationsrate bei einer projizierten Absenkung des Reservoirdrucks und Temperatur des Geothermie-Reservoirs im Bohrloch auf Höhe des Reservoirs;
b.
die Fristen für die Projektetappen;
c.
die Höhe der zu gewährenden Garantie;
d.
die Einsetzung einer unabhängigen Fachperson als Projektbegleiterin oder als Projektbegleiter.
3.3
Vertrag
Kann die Geothermie-Garantie gewährt werden, so werden im Vertrag nach Artikel 24 Absatz 4 insbesondere folgende Punkte geregelt:
a
die von der Gesuchstellerin oder dem Gesuchsteller zu erreichenden Meilensteine und die einzuhaltenden Termine;
b.
die Informationspflicht der Gesuchstellerin oder des Gesuchstellers gegenüber dem BFE namentlich bezüglich der Finanzrapporte, der Schlussabrechnungen und allfälligen Änderungen des Projekts;
c.
Umfang, Bedingungen und Fälligkeiten der Geothermie-Garantie;
d.
vorbehaltlich kantonaler Monopole die unentgeltliche Übertragung der Anlage auf den Bund und die Einräumung eines Kaufrechts am Grundstück zugunsten des Bundes, wenn ein Projekt nicht weiterverfolgt und auch nicht anderweitig genutzt wird;
e.
die Offenlegung aller finanzieller Daten, die zur Berechnung allfälliger Verluste oder Gewinne nach Artikel 27 notwendig sind;
f.
Gründe, die zur Vertragsauflösung führen;
g.
weitere Auflagen.
3.4
Projektdurchführung und Projektabschluss
3.4.1
Die Gesuchstellerin oder der Gesuchsteller führt die vereinbarten Erkundungs- und Errichtungsarbeiten durch.
3.4.2
Die Projektbegleiterin oder der Projektbegleiter begleitet das Projekt während der Erkundungs- und Errichtungsarbeiten. Sie oder er evaluiert die Ergebnisse und erstattet dem Expertengremium regelmässig Bericht.
3.4.3
Werden die Meilensteine oder die Termine nach Ziffer 3.3 Buchstabe a nicht eingehalten, so erlischt die Geothermie-Garantie.
3.4.4
Nach Abschluss der Arbeiten evaluiert das Expertengremium die Ergebnisse der Erkundungs- und Errichtungsarbeiten und beurteilt zuhanden des BFE die Ergebnisse in einem Ergebnisbericht. Zudem prüft es die Finanzflüsse, die in Verbindung mit der Auszahlung der Geothermie-Garantie stehen.
3.4.5
Das BFE stellt auf Gesuch hin fest, ob ein Erfolg, ein Teilerfolg oder ein Misserfolg vorliegt und verfügt gegebenenfalls die Höhe der auszuzahlenden Geothermie-Garantie. Es stützt sich dabei auf die vom Expertengremium empfohlenen Kriterien sowie auf den Ergebnisbericht des Expertengremiums.
3.5
Berechnung des Auszahlungsbetrags
3.5.1
Bei einer anteilsmässigen Auszahlung berechnet das BFE die Höhe des auszuzahlenden Betrags aufgrund einer Nettobarwertbetrachtung aller diskontierten Geldzuflüsse und Geldabflüsse.
3.5.2
Die kalkulatorischen Kapitalzinsen berechnen sich aus der Multiplikation des betriebsnotwendigen Kapitals mit dem kalkulatorischen Zinssatz gemäss Anhang 3 der Energieförderungsverordnung vom 1. November 201769.

4 Geodaten

4.1
Die Gesuchstellerin oder der Gesuchsteller stellt dem swisstopo und dem Standortkanton jeweils spätestens sechs Monate nach der Erhebung die jeweiligen Geodaten nach den technischen Vorgaben des swisstopo unentgeltlich zur Verfügung.
4.2
Das swisstopo darf diese Geodaten gemäss den Zielsetzungen des Geoinformationsgesetzes vom 5. Oktober 200770 und der Landesgeologieverordnung vom 21. Mai 200871 nutzen und bearbeiten, die Standortkantone gemäss ihren jeweiligen kantonalen Regelungen.
4.3
Wird die Geothermie-Garantie ausbezahlt, so stellt das swisstopo die primären und prozessierten primären Geodaten der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Anhang 3

(Art. 28–30 und 32)

Entschädigung für Sanierungsmassnahmen bei Wasserkraftanlagen

1 Anforderungen an das Gesuch

1.1
Das Gesuch muss enthalten:
a.
den Namen der Gesuchstellerin oder des Gesuchstellers;
b.
die betroffenen Kantone und Gemeinden;
c.
Angaben über die Zielsetzung der Sanierung sowie die Art, den Umfang und den Standort der Massnahmen;
d.
Angaben über die Wirtschaftlichkeit der Massnahmen;
e.
die voraussichtlichen Termine für Beginn und Ende der Umsetzung der Massnahmen;
f.
die voraussichtlichen anrechenbaren Kosten der Massnahmen;
g.
Angaben darüber, ob Gesuche um Teilzahlungen an die Massnahmen eingereicht werden, sowie über den voraussichtlichen Zeitpunkt und die voraussichtliche Höhe der Teilzahlungen;
h.
die notwendigen Bewilligungen, insbesondere Bau-, Rodungs-, Fischerei- und Wasserbaubewilligungen.
1.2
Die Bewilligungen nach Ziffer 1.1 Buchstabe h müssen nicht vorliegen für die Entschädigung der Kosten von:
a.
mehrjährigen und aufwendigen Projektierungen;
b.
Vorstudien, die notwendig sind, da es keinen etablierten Stand der Technik gibt; oder
c.
Planungen von Sanierungsmassnahmen, die sich als unverhältnismässig erweisen.

2 Kriterien zur Beurteilung des Gesuchs

Die zuständige kantonale Behörde und das BAFU beurteilen das Gesuch hinsichtlich:
a.
der Erfüllung der Anforderungen nach den Artikeln 39a und 43a GSchG72 sowie nach Artikel 10 BGF73;
b.
der Wirtschaftlichkeit der Massnahmen.

3 Anrechenbare Kosten

3.1
Anrechenbar sind nur Kosten, die tatsächlich entstanden sind und unmittelbar für die wirtschaftliche und zweckmässige Ausführung der Massnahmen nach den Artikeln 39a und 43a GSchG sowie Artikel 10 BGF erforderlich sind. Dazu gehören insbesondere die Kosten für:
a.
Planung und Erstellung von Pilotanlagen;
b.
Landerwerb;
c.
Planung und Ausführung der Massnahmen; insbesondere die Erstellung der notwendigen Anlagen;
d.
Durchführung der Wirkungskontrolle;
e.
Dotierung des für den Betrieb einer Anlage zur Sicherstellung der freien Fischwanderung erforderlichen Wassers, soweit dieses nicht als Restwasser abgegeben werden muss.
3.2
Nicht anrechenbar sind insbesondere:
a.
Steuern;
b.
Kosten für den Unterhalt von Anlagen;
c.
Kosten für Massnahmen, die dem Inhaber einer Wasserkraftanlage bereits anderweitig entschädigt werden;
d.
wiederkehrende Kosten, soweit diese später als 40 Jahre nach der Umsetzung der Massnahmen anfallen.

Anhang 4

(Art. 37 Abs. 2)

Grossforschungsanlagen, für welche die Rückerstattung des Netzzuschlags beantragt werden kann

1
Endverbraucherinnen und Endverbraucher nach Artikel 39 Absatz 3 des Gesetzes können die Rückerstattung des Netzzuschlags beantragen, den sie für den Betrieb folgender Grossforschungsanlagen bezahlt haben:
1.1
Grossforschungsanlagen des Paul Scherrer Instituts
1.1.1
High Intensity Proton Accelerator (einschliesslich Neutronenquelle SINQ, Ultra Cold Neutron Source UCN und Myonenquelle SμS);
1.1.2
Swiss Light Source (SLS);
1.1.3
Free Electron Laser (SwissFEL).
1.2
Grossforschungsanlage der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne
TCV Tokamak (Tokamak à Configuration Variable)

Anhang 5 74

74 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 23. Okt. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3465).

(Art. 43 Abs. 1 und 3)

Berechnung der Bruttowertschöpfung

Bei Unternehmen, die der ordentlichen Revision nach Artikel 727 Absatz 1 OR75 unterliegen (Art. 43 Abs. 1), berechnet sich die Bruttowertschöpfung wie folgt:

a.
nach der Entstehungsrechnung:

Erlöse aus Lieferungen und Leistungen
+
Subventionen, Spenden, Gelder öffentliche Hand
Erlösminderungen

=
Nettoerlös aus Lieferungen und Leistungen
+
aktivierte Eigenleistungen
+/–
Bestandesänderungen an unfertigen und fertigen Erzeugnissen, sowie an unverrechneten Lieferungen und Leistungen
+
andere betriebliche Erträge

=
Bruttoproduktionswert
Waren-, Material- und Dienstleistungsaufwand
übrige betriebliche Aufwendungen

=
Bruttowertschöpfung
b.
nach der Verteilungsrechnung (Kontrollrechnung):

+/–
Jahresergebnis
+
Personalaufwand
+
Abschreibungen
+/–
Finanzergebnis
+/–
ausserordentlicher Aufwand / ausserordentlicher Ertrag
+/–
Steuern

=
Bruttowertschöpfung

Anhang 6

(Art. 46 Abs. 2 und 47 Abs. 2)

Berechnung der Rückerstattungsbeträge

1 Berechnung des Rückerstattungsbetrags bei teilweiser Rückerstattung des Netzzuschlags

Der Rückerstattungsbetrag bei teilweiser Rückerstattung nach Artikel 39 Absatz 2 des Gesetzes wird anhand der folgenden Formel berechnet:
Rückerstattungsbetrag in Franken = [(S – 5 %) ∙ a + M] ∙ Z
S:
Stromintensität in Prozent (Verhältnis zwischen Elektrizitätskosten und Bruttowertschöpfung)
a:
14 (Steigung der Geraden zwischen der teilweisen Rückerstattung von 30 Prozent bei einer Stromintensität von 5 Prozent und der vollständigen Rückerstattung bei einer Stromintensität von 10 Prozent)
M:
30 Prozent (Mindestsatz)
[(S – 5 %) ∙ a + M]: Rückerstattungssatz in Prozent (RS)
Z:
Im betreffenden Geschäftsjahr entrichteter Netzzuschlag

2 Berechnung der Beträge bei monatlicher Auszahlung

Die Beträge bei monatlicher Auszahlung werden anhand der folgenden Formel berechnet:
Monatlicher Betrag in Franken = Z35 ∙ SMAG ∙ RSAG ∙ 80 % : 12
Z35:
Zum Zeitpunkt der Auszahlung jeweils geltender Netzzuschlag nach Artikel 35 Absatz 1 in Franken pro kWh
SMAG:
Strommenge im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr in kWh
RSAG:
Rückerstattungssatz im letzten abgeschlossenen Geschäftsjahr in Prozent.
Bei vollständiger Rückerstattung nach Artikel 39 Absatz 1 des Gesetzes beträgt der Rückerstattungssatz 100 Prozent. Bei teilweiser Rückerstattung nach Artikel 39 Absatz 2 des Gesetzes ist der Rückerstattungssatz nach Ziffer 1 massgebend.

Anhang 7

(Art. 78)

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

I

Die Energieverordnung vom 7. Dezember 199876 wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

77

76 [AS 1999 207; 2002 181, 3005Ziff. II, 4747; 2004 3011, 4709; 2005 4421; 2006 2411Ziff. II, 4889 Anhang 2 Ziff. 2; 2007 4477Ziff. IV 19, 4525Ziff. II 4; 2008 1223Anhang Ziff. 2; 2009 3473, 6837; 2010 809, 2941, 6125Ziff. II; 2011 1955 Anhang Ziff. 2, 3477, 4067, 4799; 2012 607, 4555; 2013 2319, 3631, 4479Anhang Ziff. 2, 4593Art. 62 Abs. 2 Ziff. 2; 2014 611, 2193Ziff. II, 2229, 3683; 2015 1415Ziff. II, 2279, 4781; 2016 2479Ziff. II, 2729, 2871, 4617]

77 Die Änderungen können unter AS 2017 6889konsultiert werden.

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