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Kernenergiehaftpflichtverordnung
(KHV)

vom 25. März 2015 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 31 Absatz 1 des Kernenergiehaftpflichtgesetzes
vom 13. Juni 20081 (KHG),

verordnet:

1. Abschnitt: Gesamtbetrag der Deckung

Art. 1 Im Allgemeinen  

(Art. 8 Abs. 2 KHG)

Der Ge­samt­be­trag der De­ckung be­trägt 1200 Mil­lio­nen Eu­ro zu­züg­lich zehn Pro­zent des Ge­samt­be­tra­ges für Zin­sen und ge­richt­lich zu­er­kann­te Kos­ten:

a.
für Kern­kraft­wer­ke;
b.
für das Zwi­schen­la­ger Wü­ren­lin­gen (ZWI­LAG);
c.
je Trans­port von:
1.
be­strahl­ten Kern­brenn­stof­fen mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht der Kern­ma­te­ria­li­en von mehr als 100 kg,
2.
ver­glas­ten Spalt­pro­dukt­lö­sun­gen aus der Wie­der­auf­be­rei­tung von ab­ge­brann­ten Brenn­ele­men­ten mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht der Kern­ma­te­ria­li­en von mehr als 100 kg.
Art. 2 Herabgesetzter Gesamtbetrag  

(Art. 8 Abs. 3 KHG)

1 Der Ge­samt­be­trag der De­ckung be­trägt 70 Mil­lio­nen Eu­ro zu­züg­lich zehn Pro­zent die­ses Be­tra­ges für Zin­sen und ge­richt­lich zu­er­kann­te Kos­ten:

a.
für An­la­gen zur Nu­kle­ar­for­schung;
b.
für das Bun­des­zwi­schen­la­ger (BZL);
c.2
für An­la­gen, in de­nen ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le aus Ker­n­an­la­gen zum Ab­klin­gen ge­la­gert wer­den (Ab­kling­la­ger).

2 Die­ser De­ckungs­be­trag gilt auch dann, wenn zwei oder meh­re­re sol­che An­la­gen auf­grund von Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be a KHG als ei­ne ein­zi­ge Ker­n­an­la­ge gel­ten.

3 Der Ge­samt­be­trag der De­ckung be­trägt je Trans­port von Kern­ma­te­ria­li­en, die nicht in Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be c Zif­fern 1 und 2 er­wähnt sind, 80 Mil­lio­nen Eu­ro zu­züg­lich zehn Pro­zent die­ses Be­tra­ges für Zin­sen und ge­richt­lich zu­er­kann­te Kos­ten.

2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 861).

2. Abschnitt: Private Deckung

Art. 3 Zusammensetzung der Deckungssumme  

Die De­ckungs­s­um­me, über die der De­ckungs­ver­trag nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 KHG ab­ge­schlos­sen wer­den muss, be­steht aus ei­nem Grund­be­trag und ei­nem Be­trag für Zin­sen und ge­richt­lich zu­er­kann­te Kos­ten.

Art. 4 Grundbeträge  

1 Der Grund­be­trag be­trägt 1 Mil­li­ar­de Schwei­zer­fran­ken:

a.
für Kern­kraft­wer­ke;
b.
für das ZWI­LAG;
c.
je Trans­port von:
1.
be­strahl­ten Kern­brenn­stof­fen mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht der Kern­ma­te­ria­li­en von mehr als 100 kg,
2.
ver­glas­ten Spalt­pro­dukt­lö­sun­gen aus der Wie­der­auf­be­rei­tung von ab­ge­brann­ten Brenn­ele­men­ten mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht der Kern­ma­te­ria­li­en von mehr als 100 kg.

2 Ent­spricht die­ser Grund­be­trag we­ni­ger als 700 Mil­lio­nen Eu­ro, so ist der Be­trag in Schwei­zer­fran­ken ent­spre­chend zu er­hö­hen.

3 Der Grund­be­trag be­trägt je Trans­port von Kern­ma­te­ria­li­en, die nicht in Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be c Zif­fern 1 und 2 er­wähnt sind, 80 Mil­lio­nen Eu­ro.

4 Der Grund­be­trag be­trägt 70 Mil­lio­nen Eu­ro:

a.
für An­la­gen zur Nu­kle­ar­for­schung;
b.
für das BZL;
c.3
für Ab­kling­la­ger.

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 861).

Art. 5 Betrag für Zinsen und gerichtlich zuerkannte Kosten  

Der Be­trag für Zin­sen und ge­richt­lich zu­er­kann­te Kos­ten be­trägt 10 Pro­zent des Grund­be­trags.

Art. 6 Gedeckte Kosten  

1 Der Grund­be­trag deckt ne­ben den nu­klea­ren Schä­den auch die Kos­ten für aus­ser­ge­richt­li­che Ex­per­ti­sen, die Par­tei­ent­schä­di­gung der Ge­schä­dig­ten und die Ret­tungs­kos­ten nach Ar­ti­kel 70 des Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­set­zes vom 2. April 19084.

2 Der Be­trag für Zin­sen und ge­richt­lich zu­er­kann­te Kos­ten deckt ins­be­son­de­re die fol­gen­den Kos­ten:

a.
die Par­tei­ent­schä­di­gung des In­ha­bers der Ker­n­an­la­ge;
b.
die Ge­richts- und die Schieds­ge­richts­kos­ten so­wie die Kos­ten für einen aus­ser­ge­richt­li­chen Ver­gleich;
c.
die Kos­ten für die Be­weis­si­che­rung (Art. 20 KHG).
Art. 7 Ausschluss von Risiken  

(Art. 9 Abs. 4 KHG)

1 Der pri­va­te De­ckungs­ge­ber darf ge­gen­über dem Ge­schä­dig­ten von der De­ckung nach den Ar­ti­keln 4 und 5 aus­sch­lies­sen:

a.
nu­klea­ren Scha­den, der durch aus­ser­or­dent­li­che Na­tur­vor­gän­ge oder krie­ge­ri­sche Er­eig­nis­se ver­ur­sacht wird;
b.
nu­klea­ren Scha­den, der über 50 Pro­zent der De­ckungs­s­um­me nach Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 1 und 2 und Ar­ti­kel 5 hin­aus­geht und:
1.
durch ter­ro­ris­ti­sche Ge­waltak­te ver­ur­sacht wird, oder
2.
ent­steht, ob­wohl die je­weils gel­ten­den Grenz­wer­te für Ra­dio­ak­ti­vi­tät ein­ge­hal­ten wor­den sind;
c.
An­sprü­che, für wel­che die Kla­ge nicht in­nert zehn Jah­ren nach dem schä­di­gen­den Er­eig­nis oder nach dem Auf­hö­ren ei­ner an­dau­ern­den Ein­wir­kung er­ho­ben wird;
d.
An­sprü­che, für wel­che die Kla­ge nicht in­nert 20 Jah­ren nach dem Ver­lust, dem Dieb­stahl oder nach der Be­sitz­auf­ga­be von Kern­ma­te­ria­li­en er­ho­ben wird.

2 Fer­ner darf der pri­va­te De­ckungs­ge­ber ge­gen­über dem Ge­schä­dig­ten fol­gen­de Schä­den und Kos­ten von der De­ckung nach den Ar­ti­keln 4 und 5 aus­sch­lies­sen, so­weit die­se ge­samt­haft über den Be­trag von 50 Pro­zent der De­ckungs­s­um­me nach Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 1 und 2 und Ar­ti­kel 5 hin­aus­ge­hen:

a.
die Kos­ten von Mass­nah­men zur Wie­der­her­stel­lung ge­schä­dig­ter Um­welt ge­mä­ss Ar­ti­kel 1 Ab­satz (a) Zif­fer (vii) Num­mer 4 des Pa­ri­ser Über­ein­kom­mens5;
b.
Ein­kom­mens­ver­lust aus ei­nem un­mit­tel­ba­ren wirt­schaft­li­chen In­ter­es­se an der Nut­zung oder dem Ge­nuss der Um­welt ge­mä­ss Ar­ti­kel 1 Ab­satz (a) Zif­fer (vii) Num­mer 5 des Pa­ri­ser Über­ein­kom­mens;
c.
die Kos­ten von Vor­sor­ge­mass­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 1 Ab­satz (a) Zif­fer (vii) Num­mer 6 des Pa­ri­ser Über­ein­kom­mens, so­weit sich die­se auf die Buch­sta­ben a und b be­zie­hen.

5 Über­ein­kom­men vom 29. Ju­li 1960 über die Haf­tung ge­gen­über Drit­ten auf dem Ge­biet der Kern­ener­gie in der Fas­sung des Zu­satz­pro­to­kolls vom 28. Ja­nu­ar 1964, des Pro­to­kolls vom 16. No­vem­ber 1982 und des Pro­to­kolls vom 12. Fe­bru­ar 2004 (BBl 2007 5471)

3. Abschnitt: Deckung durch den Bund

Art. 8 Für Kernanlagen zu entrichtende Beiträge  

(Art. 12 KHG)

1 Die Bei­trä­ge, die die In­ha­ber von Ker­n­an­la­gen dem Bund für die De­ckung von durch ih­re Ker­n­an­la­ge ver­ur­sach­ten nu­klea­ren Schä­den jähr­lich ent­rich­ten müs­sen, be­rech­nen sich ge­mä­ss den An­hän­gen 1 und 3.

2 Die­se Bei­trä­ge wer­den für das Fol­ge­jahr spä­tes­tens auf den 15. De­zem­ber ver­an­lagt.

Art. 9 Für Transporte von Kernmaterialien zu entrichtende Beiträge  

(Art. 12 KHG)

1 Die Bei­trä­ge, die die­je­ni­gen Per­so­nen, die für den Trans­port von Kern­ma­te­ria­li­en haf­ten, dem Bund für die De­ckung von nu­klea­ren Schä­den ent­rich­ten müs­sen, be­rech­nen sich ge­mä­ss den An­hän­gen 2 und 3.

2 Das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) schätzt und er­hebt die Bei­trä­ge für das Rech­nungs­jahr je­weils im Vor­aus.

3 Das BFE un­ter­schei­det bei der einst­wei­li­gen Schät­zung der Bei­trä­ge zwi­schen Kern­ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be c und Kern­ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3.

4 Nach Ab­lauf des Rech­nungs­jah­res be­rech­net das BFE die end­gül­ti­gen Bei­trä­ge. Ein Mehr- oder Min­der­be­trag ge­gen­über den nach den Ab­sät­zen 2 und 3 ge­schätz­ten und ge­leis­te­ten Bei­trä­gen wird nach­träg­lich er­ho­ben oder zu­rück­er­stat­tet.

Art. 10 Meldepflicht  

1 Für Ker­n­an­la­gen mel­den die pri­va­ten De­ckungs­ge­ber dem BFE die Prä­mi­en des Fol­ge­jah­res für die pri­va­te De­ckung nach die­sem Ge­setz je­weils spä­tes­tens am 15. No­vem­ber.

2 Für Trans­por­te von Kern­ma­te­ria­li­en mel­den die pri­va­ten De­ckungs­ge­ber dem BFE:

a.
je­weils spä­tes­tens am 31. Ja­nu­ar:
1.
die im ab­ge­lau­fe­nen Rech­nungs­jahr je In­ha­ber ei­ner Ker­n­an­la­ge auf­ge­lau­fe­nen Prä­mi­en für die pri­va­te De­ckung nach die­sem Ge­setz,
2.
die An­zahl der von die­sen In­ha­bern im ab­ge­lau­fe­nen Rech­nungs­jahr ver­si­cher­ten Trans­por­te;
b.
je­weils spä­tes­tens am 15. No­vem­ber:
1.
die für das Fol­ge­jahr je In­ha­ber ei­ner Ker­n­an­la­ge ge­schätz­ten Prä­mi­en für die pri­va­te De­ckung nach die­sem Ge­setz,
2.
die An­zahl der von die­sen In­ha­bern für das Fol­ge­jahr vor­aus­sicht­lich durch­zu­füh­ren­den Trans­por­te.

3 Die Mel­dung nach Ab­satz 2 weist Kern­ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be c und Kern­ma­te­ria­li­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 se­pa­rat aus.

Art. 11 Währung und Fälligkeit  

1 Das BFE er­hebt die Bei­trä­ge in Schwei­zer­fran­ken.

2 Die Bei­trä­ge wer­den 30 Ta­ge nach der rechts­kräf­ti­gen Ver­an­la­gung fäl­lig.

Art. 12 Ansprüche gegen den Bund  

1 An­sprü­che auf Leis­tun­gen des Bun­des sind beim BFE gel­tend zu ma­chen.

2 Es kann die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung oder, mit ih­rer Zu­stim­mung, pri­va­te De­ckungs­ge­ber für die Be­hand­lung her­an­zie­hen.

4. Abschnitt: Transporte auf Schweizer Territorium

Art. 13 Einfuhr und Ausfuhr  

Der In­ha­ber ei­ner schwei­ze­ri­schen Ker­n­an­la­ge haf­tet für nu­klea­ren Scha­den, der durch den Trans­port von Kern­ma­te­ria­li­en von oder zu ei­ner schwei­ze­ri­schen Ker­n­an­la­ge ent­stan­den ist, so­fern sich die­se Kern­ma­te­ria­li­en zum Zeit­punkt des nu­klea­ren Er­eig­nis­ses auf Schwei­zer Ter­ri­to­ri­um be­fin­den.

Art. 14 Durchfuhr  

1 Der In­ha­ber ei­ner aus­län­di­schen Ker­n­an­la­ge, wel­cher Kern­ma­te­ria­li­en durch die Schweiz trans­por­tie­ren will, hat bei ei­nem Ver­si­che­rer oder sons­ti­gen De­ckungs­ge­ber für die Be­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be c, 2 und 3 und Ar­ti­kel 5 einen De­ckungs­ver­trag ab­zu­sch­lies­sen.

2 Für nu­klea­re Schä­den, die nach den Ar­ti­keln 10 und 11 KHG ge­deckt wer­den, hat der In­ha­ber ei­ner aus­län­di­schen Ker­n­an­la­ge zu­dem den Nach­weis ei­ner De­ckung durch ei­ne Ver­si­che­rung oder ei­ne an­de­re gleich­wer­ti­ge fi­nan­zi­el­le Si­cher­heit zu er­brin­gen (Art. 3 Abs. 3 KHG).

Art. 15 Transporte ausschliesslich innerhalb der Schweiz  

Wer einen Kern­ma­te­ri­al­trans­port aus­sch­liess­lich in­ner­halb der Schweiz durch­füh­ren will, braucht kei­ne Be­schei­ni­gung nach Ar­ti­kel 4 Buch­sta­be d des Pa­ri­ser Über­ein­kom­mens6.

5. Abschnitt: Nuklearschadenfonds

Art. 16 Rechtsform  

Der Nu­klear­scha­den­fonds (Fonds) ist ein recht­lich un­selbst­stän­di­ger, ei­gen­wirt­schaft­li­cher Fonds.

Art. 17 Einnahmen und Ausgaben  

1 Dem Fonds wer­den gut­ge­schrie­ben:

a.
die Bei­trä­ge der Haft­pflich­ti­gen (Art. 8 und 9);
b.
die Zin­sen (Art. 18 Abs. 1);
c.
die Rück­griffs­an­sprü­che des Bun­des nach Ar­ti­kel 18 KHG.

2 Dem Fonds wer­den be­las­tet:

a.
die Leis­tun­gen nach den Ar­ti­keln 10 und 11 KHG;
b.
die Ver­wal­tungs­kos­ten ein­sch­liess­lich der Kos­ten für die Scha­den­re­gu­lie­rung ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 KHG;
c.
die Zin­sen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2.

3 Ein­nah­men und Aus­ga­ben des Fonds sind nicht Be­stand­teil der Fi­nanz­rech­nung des Bun­des.

Art. 18 Verzinsung und Vorschüsse  

1 Der Bund ver­zinst das Ver­mö­gen des Fonds.

2 Der Bund kann dem Fonds wenn nö­tig Vor­schüs­se ge­wäh­ren; die­se wer­den ver­zinst und zu­rück­be­zahlt.

Art. 19 Verwaltung und Prüfung  

1 Das BFE ver­wal­tet den Fonds. Es ver­öf­fent­licht die Jah­res­rech­nung, die Bi­lanz und den Ver­mö­gens­aus­weis.

2 Das De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on be­auf­tragt ei­ne un­ab­hän­gi­ge Kon­troll­stel­le mit der Prü­fung der Jah­res­rech­nung des Fonds. De­ren Be­richt wird den Bei­trags­pflich­ti­gen zu­ge­stellt.

3 Als Kon­troll­stel­le kön­nen nur Per­so­nen und Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men tä­tig sein, die von der Eid­ge­nös­si­schen Re­vi­si­ons­auf­sichts­be­hör­de als Re­vi­si­ons­ex­per­tin­nen oder Re­vi­si­ons­ex­per­ten nach dem Re­vi­si­ons­auf­sichts­ge­setz vom 16. De­zem­ber 20057 zu­ge­las­sen sind.

4 Die Fi­nan­z­auf­sicht durch die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le ge­stützt auf das Fi­nanz­kon­troll­ge­setz vom 28. Ju­ni 19678 bleibt vor­be­hal­ten.

6. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 20 Zuständige Stelle  

Zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 KHG ist das BFE.

Art. 21 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die Kern­ener­gie­haft­pflicht­ver­ord­nung vom 5. De­zem­ber 19839 wird auf­ge­ho­ben.

210

9 [AS 1983 1898; 1985 1981; 1987 1484Ziff. III; 1997 2497; 2001 322; 2003 2478; 2007 4477Ziff. IV 21; 2015 315]

10 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2021 860kon­sul­tiert wer­den.

Art. 22 Übergangsbestimmung  

1 Die Mel­dung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 hat für das Jahr, in dem die­se Ver­ord­nung in Kraft ge­tre­ten ist, in­nert zwei Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten zu er­fol­gen.

2 Das BFE ver­an­lagt die Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 8 in­nert zwei Mo­na­ten nach Er­halt der Mel­dung ge­mä­ss Ab­satz 1.

3 Die Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 9 wer­den für das Jahr, in dem nach dem In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung das ers­te Mal Trans­por­te von Kern­ma­te­ria­li­en durch­ge­führt wur­den, im 1. Quar­tal des dar­auf­fol­gen­den Jah­res ver­an­lagt. Ei­ne einst­wei­li­ge Schät­zung und Er­he­bung der Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 2 und 3 wird nicht durch­ge­führt.

Art. 23 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2022 in Kraft.

Anhang 1

(Art. 8 Abs. 1)

Kernkraftwerke und ZWILAG

Die Beiträge für die Deckung nuklearer Schäden, die durch Kernkraftwerke sowie durch das ZWILAG verursacht werden, berechnen sich wie folgt:

Beitrag an den Bund =

mit:

ZBund

=

in den Bruttoprämien des Bundes enthaltener Zuschlag auf die reine Risikoprämie;

L1

=

obere Limite der Schäden, die vom Bund gedeckt werden. Die Höhe der Limite entspricht dem Gesamtbetrag der Deckung gemäss Artikel 1 (1200 Mio. EUR);

L0

=

untere Limite 1. Teil. Die Höhe der Limite entspricht der privaten Deckung gemäss Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (1 Mrd. CHF bzw. 700 Mio. EUR);

S0

=

untere Sublimite für Schäden, die durch terroristische Gewaltakte verursacht werden. Die Höhe dieser Limite entspricht der privaten Deckung gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 1 (500 Mio. CHF bzw. 350 Mio. EUR);

=

untere Sublimite für Schäden, die entstehen, obwohl die jeweils gel-tenden Grenzwerte für Radioaktivität eingehalten worden sind. Die Höhe dieser Limite entspricht der privaten Deckung gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 2 (500 Mio. CHF bzw. 350 Mio. EUR);

pTeil1

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der vom privaten Deckungsgeber bis zum Betrag gemäss Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (1 Mrd. CHF bzw. 700 Mio. EUR) gedeckt wird;

pTeil2

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der vollständig von der privaten Deckung ausgeschlossen ist;

pTeil3

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 1 vom privaten Deckungsgeber bis zum Betrag von 50 % der Deckungssumme nach Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (500 Mio. CHF bzw. 350 Mio. EUR) gedeckt wird;

pTeil4

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 2 vom privaten Deckungsgeber bis zum Betrag von 50 % der Deckungssumme nach Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (500 Mio. CHF bzw. 350 Mio. EUR) gedeckt wird;

PU

=

Prämie für die Deckung von nuklearem Schaden gemäss Artikel 1 Absatz (a) Ziffer (vii) Nummern 4-6 des Pariser Übereinkommens, welche der private Deckungsgeber gesamthaft bis zum Betrag von 50 % der Deckungssumme nach Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 gewährleistet (Art. 7 Abs. 2 Bst. a–c).

Die genannten Deckungsbeträge verstehen sich zuzüglich 10 Prozent des Betrages für Zinsen und gerichtlich zuerkannte Kosten.

Anhang 2

(Art. 9 Abs. 1)

Transporte von bestrahlten Kernbrennstoffen und verglasten Spaltproduktlösungen aus der Wiederaufbereitung von abgebrannten Brennelementen mit einem Gesamtgewicht der Kernmaterialien von mehr als 100 kg

Die Beiträge für die Deckung nuklearer Schäden, die durch Transporte bestrahlter Kernbrennstoffe und verglaster Spaltproduktlösungen aus der Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente mit einem Gesamtgewicht der Kernmaterialien von mehr als 100 kg verursacht werden, berechnen sich wie folgt:

Beitrag an den Bund =

mit:

ZBund

=

in den Bruttoprämien des Bundes enthaltener Zuschlag auf die reine Risikoprämie;

L1

=

obere Limite der Schäden, die vom Bund gedeckt werden. Die Höhe der Limite entspricht dem Gesamtbetrag der Deckung gemäss Artikel 1 (1200 Mio. EUR);

L0

=

untere Limite 1. Teil. Die Höhe der Limite entspricht der privaten Deckung gemäss Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (1 Mrd. CHF bzw. 700 Mio. EUR);

S0

=

untere Sublimite für Schäden, die durch terroristische Gewaltakte verursacht werden. Die Höhe dieser Limite entspricht der privaten Deckung gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 1 (500 Mio. CHF bzw. 350 Mio. EUR);

=

untere Sublimite für Schäden, die entstehen, obwohl die jeweils gel-tenden Grenzwerte für Radioaktivität eingehalten worden sind. Die Höhe dieser Limite entspricht der privaten Deckung gemäss Artikel 7 Absatz 1 Buchstabe b Ziffer 2 (500 Mio. CHF bzw. 350 Mio. EUR);

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der durch ein schweizerisches Kernkraftwerk verursacht wird und welcher vom privaten Deckungsgeber bis zum Betrag gemäss Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (1 Mrd. CHF bzw. 700 Mio. EUR) gedeckt wird;

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der durch ein schweizerisches Kernkraftwerk verursacht wird und welcher vollständig von der privaten Deckung ausgeschlossen ist;

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, den ein schweizerisches Kernkraftwerk infolge eines terroristischen Gewaltakts verursacht;

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der durch ein schweizerisches Kernkraftwerk verursacht wird und welcher entsteht, obwohl die jeweils geltenden Grenzwerte für Radioaktivität eingehalten worden sind;

qTeil1

=

Wahrscheinlichkeit, dass beim Transport von bestrahlten Kernbrennstoffen oder verglasten Spaltproduktlösungen aus der Wiederaufbereitung von abgebrannten Brennelementen mit einem Gesamtgewicht der Kernmaterialien von mehr als 100 kg ein nuklearer Schaden eintritt, welcher vom privaten Deckungsgeber bis zum Betrag gemäss Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (1 Mrd. CHF bzw. 700 Mio. EUR) gedeckt wird;

PU

=

Prämie für die Deckung von nuklearem Schaden gemäss Artikel 1 Absatz (a) Ziffer (vii) Nummern 4–6 des Pariser Übereinkommens , welche der private Deckungsgeber gesamthaft bis zum Betrag von 50 % der Deckungssumme nach Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 gewährleistet (Art. 7 Abs. 2 Bst. a–c).

Die genannten Deckungsbeträge verstehen sich zuzüglich 10 Prozent des Betrages für Zinsen und gerichtlich zuerkannte Kosten.

Anhang 3 11

11 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 7. Dez. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 861).

(Art. 8 Abs. 1 und 9 Abs. 1)

Berechnung der Deckungsbeiträge für Anlagen zur Nuklearforschung, BZL, Abklinglager und Transporte von Kernmaterialien, die nicht in Artikel 1 Buchstabe c Ziffern 1 und 2 erwähnt sind

Die Beiträge für die Deckung von nuklearen Schäden, die durch Anlagen zur Nuklearforschung, durch das BZL, durch Abklinglager und durch Transporte von Kernmaterialien, die nicht in Artikel 1 Buchstabe c Ziffern 1 und 2 erwähnt sind, verursacht werden, berechnen sich wie folgt:

Beitrag an den Bund =

mit:

ZBund

=

in den Bruttoprämien des Bundes enthaltener Zuschlag auf die reine Risikoprämie;

L1

=

obere Limite der Schäden, die vom Bund gedeckt werden; die Höhe der Limite entspricht dem herabgesetzten Gesamtbetrag der Deckung gemäss Artikel 2 (70 bzw. 80 Mio. EUR);

=

Wahrscheinlichkeiten des Eintretens eines nuklearen Schadens, der durch ein schweizerisches Kernkraftwerk verursacht wird und der vom privaten Deckungsgeber bis zum Betrag gemäss Artikel 4 Absätze 1 und 2 und Artikel 5 (1 Mrd. CHF bzw. 700 Mio. EUR) gedeckt wird;

=

Wahrscheinlichkeiten des Eintretens eines nuklearen Schadens, der durch ein schweizerisches Kernkraftwerk verursacht wird und der vollständig von der privaten Deckung ausgeschlossen ist;

=

Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines nuklearen Schadens, der durch ein schweizerisches Kernkraftwerk verursacht wird und der entsteht, obwohl die jeweils geltenden Grenzwerte für Radioaktivität eingehalten worden sind;

qTeil1

=

Wahrscheinlichkeit, dass bei Anlagen zur Nuklearforschung, beim BZL, bei Abklinglagern und beim Transport von Kernmaterialien, die nicht in Artikel 1 Buchstabe c Ziffern 1 und 2 erwähnt sind, ein nuklearer Schaden eintritt, der vom privaten Deckungsgeber bis zum herabgesetzten Gesamtbetrag der Deckung gemäss Artikel 2 (70 bzw. 80 Mio. EUR) gedeckt wird.

Die genannten Deckungsbeträge verstehen sich zuzüglich 10 Prozent des Betrags für Zinsen und gerichtlich zuerkannte Kosten.

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