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Verfassung des Kantons Nidwalden1

1 Angenommen in der Volksabstimmung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Gewährleistungsbeschluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

2 Diese Veröffentlichung basiert auf jenen der Änderungen im Rahmen der Gewährleistungsbotschaften im BBl. Sie kann vorübergehend von der Veröffentlichung in der kantonalen Gesetzessammlung abweichen. Der Stand bezeichnet daher das Datum des letzten im BBl veröffentlichten Gewährleistungsbeschlusses der Bundesversammlung.

Im Namen Gottes des Allmächtigen!

Das Volk von Nidwalden,

in der Absicht, Freiheit und Recht zu schützen, die Wohlfahrt aller zu fördern und Nidwalden als Stand der Eidgenossenschaft zu stärken,

hat die nachstehende Verfassung angenommen.

I. Die Rechte und Pflichten der Bürgerinnen und Bürger 3

3 Angenommen in der Volksabstimmung vom 22. Sept. 1996, in Kraft seit 22. Sept. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

A. Grundrechte

Art. 1  

1 Die Frei­heit und die Wür­de des Men­schen sind un­ver­letz­lich.

2 In den Schran­ken des Bun­des­rechts und der zur Wah­rung der öf­fent­li­chen Ord­nung er­las­se­nen kan­to­na­len Ge­set­ze sind ins­be­son­de­re ge­währ­leis­tet:

1.
die Frei­heit des Glau­bens und des Ge­wis­sens so­wie die freie Aus­übung got­tes­dienst­li­cher Hand­lun­gen;
2.
die freie Mei­nungs­bil­dung, Mei­nungs­äus­se­rung und Mei­nungs­ver­brei­tung, im be­son­dern die Frei­heit der Pres­se;
3.
die Ver­eins­frei­heit und die Ver­samm­lungs­frei­heit;
4.
die Nie­der­las­sungs­frei­heit für al­le Schwei­zer Bür­ger;
5.
die kör­per­li­che Un­ver­sehrt­heit;
6.
die Be­we­gungs­frei­heit des Men­schen so­wie die Un­ver­letz­lich­keit der Woh­nung;
7.
die pri­va­ten Rech­te und die un­ent­zieh­ba­ren An­sprü­che un­ter Vor­be­halt ei­ner im öf­fent­li­chen In­ter­es­se durch­zu­füh­ren­den Ent­eig­nung;
8.
die Han­dels- und Ge­wer­be­frei­heit.
Art. 24  

1 Al­le Men­schen sind vor dem Ge­set­ze gleich.

2 Nie­mand darf we­gen sei­nes Ge­schlechts, sei­ner Her­kunft, sei­ner Spra­che, sei­ner Ras­se, sei­ner so­zia­len Stel­lung, sei­ner welt­an­schau­li­chen, po­li­ti­schen oder re­li­gi­ösen Über­zeu­gung be­nach­tei­ligt oder be­vor­zugt wer­den.

3 Kan­ton und Ge­mein­den för­dern die tat­säch­li­che Gleich­stel­lung von Mann und Frau.

4 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 22. Sept. 1996, in Kraft seit 22. Sept. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 3  

1 Nie­mand kann dem ver­fas­sungs­mäs­si­gen Rich­ter ent­zo­gen wer­den.

2 Das recht­li­che Ge­hör ist ge­währ­leis­tet.

3 Bei Mit­tel­lo­sig­keit ist im Rah­men der Ge­setz­ge­bung der An­spruch auf un­ent­gelt­li­che Rechts­pfle­ge ge­währ­leis­tet.

45

5 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, mit Wir­kung seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 46  

6 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, mit Wir­kung seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 5  

Rück­wir­ken­de Ge­set­ze, die den Pri­va­ten neue Be­las­tun­gen auf­er­le­gen, sind un­zu­läs­sig.

Art. 6  

Öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten ha­ben im Rah­men des Ge­set­zes den Scha­den zu er­set­zen, den ih­re Be­hör­den, Be­am­ten und An­ge­stell­ten in Aus­übung ei­ner nicht­ge­werb­li­chen dienst­li­chen Ver­rich­tung Drit­ten zu­fü­gen.

Art. 7  

Der Ent­zug und die ähn­lich ei­nem Ent­zug wir­ken­de Be­schrän­kung ei­nes pri­va­ten Ei­gen­tums­rechts oder ei­nes ver­mö­gens­wer­ten An­spruchs ver­pflich­tet zu vol­lem Er­satz.

B. Politische Rechte

Art. 87  

Das Ak­tiv­bür­ger­recht kön­nen al­le Per­so­nen aus­üben, die das Schwei­zer­bür­ger­recht be­sit­zen, im Kan­ton recht­lich nie­der­ge­las­sen sind, das 18. Al­ters­jahr zu­rück­ge­legt ha­ben und de­nen nicht durch die Ge­setz­ge­bung das Ak­tiv­bür­ger­recht ent­zo­gen ist.

7 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 22. Sept. 1996, in Kraft seit 22. Sept. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 98  

8 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 22. Sept. 1996, mit Wir­kung seit 22. Sept. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 10  

Der Ak­tiv­bür­ger kann im Kan­ton und in sei­ner Wohn­sitz­ge­mein­de:

1.
an Wahlen und Ab­stim­mun­gen teil­neh­men;
2.
vom Recht der In­itia­ti­ve und des Re­fe­ren­dums Ge­brauch ma­chen;
3.
in ei­ne Be­hör­de oder in ein öf­fent­li­ches Amt ge­wählt wer­den; die Ge­setz­ge­bung be­stimmt, in wel­chen Fäl­len für die Wahl­fä­hig­keit von Be­am­ten ein Be­fä­hi­gungs­aus­weis not­wen­dig ist oder das Ak­tiv­bür­ger­recht nicht vor­lie­gen muss.
Art. 11  

Je­der­mann ist be­rech­tigt, an die Be­hör­den Pe­ti­tio­nen zu rich­ten.

Art. 12  

Der Er­werb und der Ver­lust des Kan­tons- und Ge­mein­de­bür­ger­rechts wird durch das Ge­setz ge­re­gelt.

C. Pflichten

Art. 139  

1 Je­de Per­son hat die Pflich­ten zu er­fül­len, die ihr durch die Kan­tons- und Ge­mein­de­ge­setz­ge­bung über­tra­gen sind.

2 Die Teil­nah­me an den kan­to­na­len und kom­mu­na­len Wahlen und Ab­stim­mun­gen ist Bür­ger­pflicht.

3 Je­de Per­son, die das Ak­tiv­bür­ger­recht be­sitzt, ist ver­pflich­tet, das ihr ver­fas­sungs­ge­mä­ss über­tra­ge­ne Amt für ei­ne Amts­dau­er zu über­neh­men, so­weit es sich um ein Ne­ben­amt han­delt; Aus­nah­men be­stimmt das Ge­setz.

9 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

II. Die öffentlichen Aufgaben

A. Schule

Art. 14  

1 Der Schul­be­such ist in­ner­halb der ge­setz­li­chen Al­ters­gren­zen ob­li­ga­to­risch.

2 In den öf­fent­li­chen Schu­len ist der Un­ter­richt un­ent­gelt­lich, so­fern die Ge­setz­ge­bung un­ter Wah­rung des Bun­des­rechts nichts an­de­res be­stimmt.

3 Die öf­fent­li­chen Schu­len sind in va­ter­län­di­schem und christ­li­chem Geis­te zu füh­ren; sie müs­sen von den An­ge­hö­ri­gen al­ler Be­kennt­nis­se oh­ne Be­ein­träch­ti­gung ih­rer Glau­bens- und Ge­wis­sens­frei­heit be­sucht wer­den kön­nen.

Art. 15  

1 Der Volks­schul­un­ter­richt ob­liegt im Rah­men der Ge­setz­ge­bung den Ge­mein­den.

2 Der Kan­ton übt die Auf­sicht über den Volks­schul­un­ter­richt aus und un­ter­stützt ihn durch Bei­trä­ge.

Art. 16  

Dem Kan­ton ob­liegt die Füh­rung und För­de­rung von Be­rufs­schu­len; Auf­ga­ben der Be­rufs­bil­dung kön­nen Wirt­schafts­ver­bän­den über­tra­gen wer­den.

Art. 17  

1 Der Kan­ton kann hö­he­re Un­ter­richts­an­stal­ten füh­ren oder mit Bei­trä­gen un­ter­stüt­zen.

2 Er kann zu die­sem Zweck mit an­dern Kan­to­nen Kon­kor­da­te ab­sch­lies­sen.

Art. 18  

1 Be­nach­tei­lig­ten Kin­dern ist ei­ne be­son­de­re Er­zie­hung und Aus­bil­dung zu ge­ben.

2 Zu die­sem Zweck führt oder un­ter­stützt der Kan­ton Son­der­schu­len und Er­zie­hungs­hei­me.

Art. 19  

Der Kan­ton för­dert im Rah­men der Ge­setz­ge­bung die wis­sen­schaft­li­che und be­ruf­li­che Aus­bil­dung und Wei­ter­bil­dung durch Bei­trä­ge.

Art. 20  

1 Das Recht zur Er­rich­tung und Füh­rung von Pri­vat­schu­len ist im Rah­men der Ge­setz­ge­bung ge­währ­leis­tet.

2 Pri­vat­schu­len ste­hen un­ter der Auf­sicht des Kan­tons.

3 Sie kön­nen im Rah­men der Ge­setz­ge­bung aus öf­fent­li­chen Mit­teln un­ter­stützt wer­den.

B. Heimat und Kultur

Art. 21  

1 Der Kan­ton schützt die na­tür­li­chen Reich­tü­mer des Lan­des.

2 Er för­dert ins­be­son­de­re die Mass­nah­men zur Reiner­hal­tung der Ge­wäs­ser und der Luft, zur Er­hal­tung und Be­wirt­schaf­tung der Wal­dun­gen, zum Schutz der Berg­welt so­wie die Be­stre­bun­gen der Lan­des- und Orts­pla­nung.

Art. 21a10  

1 Kan­ton und Ge­mein­den set­zen sich für die Be­gren­zung des Kli­ma­wan­dels und des­sen Aus­wir­kun­gen ein; sie be­rück­sich­ti­gen da­bei die Zie­le des Bun­des und der für die Schweiz ver­bind­li­chen in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men und rich­ten ih­re Mass­nah­men un­ter an­de­rem dar­auf aus, die Treib­h­aus­ga­se­mis­sio­nen bis zur Treib­h­aus­gas­neu­tra­li­tät zu ver­min­dern.

2 Sie kön­nen die Ent­wick­lung und An­wen­dung von Tech­no­lo­gi­en, Ma­te­ria­li­en und Pro­zes­sen för­dern, die zum Kli­ma­schutz und zur An­pas­sung an den Kli­ma­wan­del bei­tra­gen.

10 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 12. März 2023, in Kraft seit 13. März 2023. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. März 2024 (BBl 2024 665Art. 2; 2023 2671).

Art. 22  

1 Der Kan­ton för­dert die Be­stre­bun­gen des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge.

2 Er hat das hei­mat­li­che Land­schafts- und Orts­bild, ge­schicht­li­che Stät­ten so­wie Na­tur- und Kul­tur­denk­mä­ler zu scho­nen und, wo das all­ge­mei­ne In­ter­es­se über­wiegt, zu er­hal­ten.

Art. 23  

1 Der Kan­ton för­dert das wis­sen­schaft­li­che und künst­le­ri­sche Schaf­fen so­wie die Be­stre­bun­gen der Volks­kul­tur.

2 Er kann In­sti­tu­tio­nen un­ter­hal­ten oder un­ter­stüt­zen, die we­sent­li­che kul­tu­rel­le Auf­ga­ben im Kan­ton er­fül­len.

Art. 24  

Der Kan­ton ist be­strebt, die Er­kennt­nis­se und die Leis­tun­gen von Wis­sen­schaft und Kunst je­der­mann zu­gäng­lich zu ma­chen.

C. Fürsorge und Sozialversicherung

Art. 25  

Die Ar­men­für­sor­ge wird durch das Ge­setz ge­re­gelt.

Art. 26  

Der Kan­ton und die Ge­mein­den kön­nen in Er­gän­zung der So­zi­al­ver­si­che­run­gen des Bun­des und in den Be­rei­chen, die nicht bun­des­recht­lich ge­ord­net sind, be­son­de­re Ver­si­che­run­gen und Für­sor­ge­ein­rich­tun­gen schaf­fen.

Art. 27  

1 Für das Woh­nungs­we­sen sind die Ge­mein­den zu­stän­dig.

2 Der Kan­ton kann für die För­de­rung des Woh­nungs­baus ein­heit­li­che ge­setz­li­che Be­stim­mun­gen er­las­sen und ihn mit Bei­trä­gen un­ter­stüt­zen.

Art. 28  

1 Der Kan­ton ist be­strebt, die Volks­ge­sund­heit zu he­ben.

2 Er re­gelt das Me­di­zi­nal­we­sen.

3 Er kann die Kran­ken­für­sor­ge ge­setz­lich ord­nen und durch Bei­trä­ge un­ter­stüt­zen; er kann Spi­tä­ler und Hei­me füh­ren oder un­ter­stüt­zen.

D. Schutz der Familie

Art. 29  

In der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben sind Kan­ton und Ge­mein­den be­strebt, die Fa­mi­lie als Grund­la­ge des Ge­mein­schafts­le­bens zu fes­ti­gen.

E. Wirschaftsordnung

Art. 30  

1 Der Kan­ton er­lässt im Rah­men des Bun­des­rechts und die­ser Ver­fas­sung die zur För­de­rung von In­dus­trie, Ge­wer­be und Han­del er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten.

2 Er kann An­stal­ten und Wer­ke, die der wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung des Kan­tons die­nen, un­ter­hal­ten oder un­ter­stüt­zen.

Art. 31  

1 Der Kan­ton trifft die in sei­ner Be­fug­nis lie­gen­den Mass­nah­men zur Er­hal­tung ei­nes leis­tung­fä­hi­gen Bau­ern­stan­des.

2 Er kann ins­be­son­de­re die Er­hal­tung des bäu­er­li­chen Grund­be­sit­zes, Gü­ter­zu­sam­men­le­gun­gen und Bo­den­ver­bes­se­run­gen, die Be­schaf­fung land­wirt­schaft­li­cher Kre­di­te, die Qua­li­täts­ver­bes­se­rung der Pro­duk­te so­wie das bäu­er­li­che Bil­dungs- und Be­ra­tungs­we­sen för­dern.

F. Finanzordnung

Art. 32  

1 Kan­ton und Ge­mein­den be­steu­ern nach Mass­ga­be der Ge­setz­ge­bung das Ein­kom­men und das Ver­mö­gen der na­tür­li­chen Per­so­nen so­wie den Er­trag und das Ka­pi­tal der ju­ris­ti­schen Per­so­nen.

2 Die kan­to­na­le Ge­setz­ge­bung be­stimmt die wei­tern Steu­ern, die von Kan­ton oder Ge­mein­den er­ho­ben wer­den kön­nen.

Art. 3311  

Der Fi­nanz­aus­gleich zu­guns­ten von Ge­mein­den wird durch die Ge­setz­ge­bung ge­re­gelt.

11An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 30. April 1972, in Kraft seit 30. April 1972. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 1972 (BBl 1972 II 1596Art. 1 Ziff. 3 1397).

III. Staat und Kirche

Art. 34  

1 Die rö­misch-ka­tho­li­sche Kir­che ist Lan­des­kir­che.

2 Der Land­rat ist zu­stän­dig, den Kan­ton im Rah­men des Bun­des­rechts beim Ab­schluss der für das Ver­hält­nis zum Bis­tum not­wen­di­gen Über­ein­kom­men mit der Ku­rie zu ver­tre­ten.

Art. 35  

Die evan­ge­lisch-re­for­mier­te Kir­che ist öf­fent­lichrecht­lich an­er­kannt.

Art. 36  

Al­le üb­ri­gen Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten ste­hen un­ter den Grund­sät­zen des Pri­vat­rechts, so­weit sie nicht durch das Ge­setz öf­fent­lichrecht­lich an­er­kannt wer­den.

Art. 37  

1 Die öf­fent­lichrecht­lich an­er­kann­ten Kir­chen ord­nen im Rah­men der Ge­setz­ge­bung ih­re An­ge­le­gen­hei­ten selb­stän­dig.

2 Wird durch die stimm­be­rech­tig­ten Kir­chen­glie­der ei­ne Kir­chen­ver­fas­sung er­las­sen, be­darf sie der Ge­neh­mi­gung durch den Land­rat.

Art. 38  

Die Kan­ton­sein­woh­ner sind Glie­der ei­ner öf­fent­lichrecht­lich an­er­kann­ten Kir­che, so­fern sie de­ren Kon­fes­si­on an­ge­hö­ren; Über­tritt und Aus­tritt ha­ben durch schrift­li­che Er­klä­rung an den Prä­si­den­ten der Kirch­ge­mein­de oder Ka­pell­ge­mein­de zu er­fol­gen.

Art. 39  

1 Der Re­li­gi­ons­un­ter­richt ist Schul­fach auf al­len Schul­stu­fen.

2 Er wird von den öf­fent­lichrecht­lich an­er­kann­ten Kir­chen er­teilt; mit de­ren Ein­ver­ständ­nis kön­nen die Schu­len den Bi­bel­un­ter­richt durch ih­re Lehr­kräf­te er­tei­len las­sen.

Art. 40  

Der Kan­ton ge­währ­leis­tet den Fort­be­stand der Klös­ter und kirch­li­chen Stif­tun­gen.

IV. Die kantonalen und kommunalen Gewalten und ihre Funktionen

A. Allgemeine Vorschriften

Art. 41  

1 Die recht­set­zen­de, die voll­zie­hen­de und die recht­spre­chen­de Ge­walt sind ge­trennt; kei­ne Ge­walt darf in den Wir­kungs­be­reich der an­dern ein­grei­fen.

2 Die Mit­glie­der des Land­ra­tes dür­fen kei­nem kan­to­na­len Ge­richt an­ge­hö­ren.12

3 Die Mit­glie­der des Re­gie­rungs­ra­tes dür­fen we­der dem Land­rat noch ei­nem Ge­richt noch ei­ner Ge­mein­de­be­hör­de oder ei­nem Kor­po­ra­ti­ons­rat an­ge­hö­ren.

4 Die Mit­glie­der ei­ner hö­hern Ge­richts­in­stanz dür­fen nicht gleich­zei­tig ei­ner ihr un­ter­ge­ord­ne­ten an­ge­hö­ren.

5 Das Ge­setz kann wei­te­re Un­ver­ein­bar­kei­ten für die Mit­glied­schaft in kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Be­hör­den be­stim­men.13

12 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

13 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 42  

Die Wahlen sind als Mehr­heits­wah­len durch­zu­füh­ren, so­weit durch das Ge­setz nicht die Ver­hält­nis­wahl ein­ge­führt wird.

Art. 43  

Die kan­to­na­len und kom­mu­na­len Be­hör­den sind ein­zu­be­ru­fen:

1.
wenn es die Ge­schäfts­ord­nung vor­sieht;
2.
wenn es die Be­hör­de be­schliesst oder der Prä­si­dent an­ord­net;
3.
wenn min­des­tens ein Vier­tel der Rats­mit­glie­der die Ein­be­ru­fung un­ter Nen­nung der zu be­han­deln­den Ge­gen­stän­de schrift­lich ver­langt.
Art. 44  

1 Die kan­to­na­len und kom­mu­na­len Be­hör­den sind be­schluss­fä­hig, wenn min­des­tens die Hälf­te der Mit­glie­der an­we­send ist.

2 Die Be­schluss­fä­hig­keit der Ge­rich­te wird durch die Ge­setz­ge­bung ge­re­gelt.

Art. 4514  

Die Amts­dau­er der Be­hör­den be­trägt vier Jah­re.

14 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 46  

Die Ein­stel­lung im Amt und die Amts­ent­he­bung von Be­hör­de­mit­glie­dern und Be­am­ten wird durch das Ge­setz ge­re­gelt.

Art. 47  

1 Die Ak­ten kön­nen vom Ak­tiv­bür­ger, der für das be­tref­fen­de Ge­schäft stimm­be­rech­tigt ist, ein­ge­se­hen wer­den.

2 Die Be­ra­tun­gen des Land­ra­tes und der Volks­ver­tre­tung in der Ge­mein­de sind im Rah­men der Ge­setz­ge­bung öf­fent­lich.

3 Die Öf­fent­lich­keit der Ver­hand­lun­gen der Ge­rich­te und der Ge­mein­de­ver­samm­lung wird durch die Ge­setz­ge­bung um­schrie­ben.

Art. 4815  

1 Dem Re­gie­rungs­rat oder ei­nem Ge­richt dür­fen nicht gleich­zei­tig an­ge­hö­ren:

1.
Ehe­gat­ten und ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin­nen oder Part­ner;
2.
Ver­wand­te und Ver­schwä­ger­te in ge­ra­der Li­nie so­wie bis und mit dem drit­ten Grad der Sei­ten­li­nie;
3.
die Ehe­gat­ten und ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen oder Part­ner von Ge­schwis­tern.

2 Ei­ner an­de­ren kan­to­na­len oder kom­mu­na­len Be­hör­de dür­fen nicht gleich­zei­tig an­ge­hö­ren:

1.
Ehe­gat­ten und ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin­nen oder Part­ner;
2.
Ver­wand­te und Ver­schwä­ger­te in ge­ra­der Li­nie;
3.
Ge­schwis­ter.

3 Per­so­nen in dau­ern­der Le­bens­ge­mein­schaft sind den Ehe­gat­ten be­zie­hungs­wei­se den ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen und Part­nern gleich­ge­stellt.

4 Über den durch die Un­ver­ein­bar­keit ge­bo­te­nen Rück­tritt ent­schei­det das Los.

5 Die­se Be­stim­mun­gen gel­ten nicht für den Land­rat und die Ge­mein­de­par­la­men­te.

15 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 49  

Stans ist Hauptort des Kan­tons und Sitz der kan­to­na­len Be­hör­den.

Art. 49a16  

Das Ge­setz kann für den Fall von Ka­ta­stro­phen und krie­ge­ri­schen Er­eig­nis­sen dem Land­rat, dem Re­gie­rungs­rat und den ad­mi­nis­tra­ti­ven Rä­ten die Be­fug­nis ein­räu­men, für be­schränk­te Zeit in Ab­wei­chung von den Zu­stän­dig­keits­vor­schrif­ten die­ser Ver­fas­sung Mass­nah­men zum Schut­ze der Be­völ­ke­rung an­zu­ord­nen.

16An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1, 973).

B. Die kantonalen Gewalten

1. Aktivbürgerschaft17

17 Angenommen in der Volksabstimmung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Gewährleistungsbeschluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 50  

1 Die Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger üben ihr Stimm- und Wahl­recht in den Po­li­ti­schen Ge­mein­den aus.

2 Sie kön­nen ih­re Stim­me per­sön­lich an der Ur­ne oder brief­lich ab­ge­ben.

Art. 51  

1 Die Stimm­be­rech­tig­ten wäh­len:

1.
den Land­rat;
2.
den Re­gie­rungs­rat;
3.
die Ab­ord­nung in den Stän­de­rat;
4.18
19

220

18 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 1999, mit Wir­kung seit 28. Nov. 1999. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 27. Sept. 2000 (BBl 2000 5158Art. 1 Ziff. 1 3529).

19 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 8. Ju­ni 1997, in Kraft seit 8. Ju­ni 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

20 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 1999, mit Wir­kung seit 28. Nov. 1999. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 27. Sept. 2000 (BBl 2000 5158Art. 1 Ziff. 1 3529).

Art. 52  

Der ob­li­ga­to­ri­schen Ab­stim­mung un­ter­lie­gen:

1.
der Er­lass und die Än­de­rung der Kan­tons­ver­fas­sung so­wie der Be­schluss der Ge­sam­t­re­vi­si­on der Kan­tons­ver­fas­sung;
2.
An­trä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 54, de­nen der Land­rat nicht zu­stimmt;
3.21
vom Land­rat er­las­se­ne oder ab­ge­än­der­te Ge­set­ze, de­nen die Ak­tiv­bür­ger­schaft einen Ge­gen­an­trag ge­mä­ss Ar­ti­kel 54a Ab­satz 3 ge­gen­über­stellt;
4.
un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 61 Zif­fer 4 die Be­schlüs­se über ein­ma­li­ge Aus­ga­ben, die 5 000 000 Fran­ken, und über jähr­lich wie­der­keh­ren­de Auf­ga­ben, die 500 000 Fran­ken über­stei­gen;
5.
die Ver­ab­schie­dung von Ver­nehm­las­sun­gen des Re­gie­rungs­ra­tes zu­han­den des Bun­des, so­weit sie sich auf Ato­man­la­gen, ins­be­son­de­re La­ger­stät­ten für ra­dio­ak­ti­ve Ab­fäl­le, und sie vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen auf dem Ge­bie­te des Kan­tons be­zie­hen;
6.
die Ge­neh­mi­gung von Ver­lei­hun­gen zur Be­nüt­zung des Un­ter­grun­des für Aus­beu­tung, Pro­duk­ti­on und La­ge­rung so­wie de­ren vor­be­rei­ten­de Hand­lun­gen mit Aus­nah­me der Grund­was­ser- und Erd­wär­me­nut­zung.

21 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 52a  

1 Der Ab­stim­mung un­ter­lie­gen, wenn es bin­nen zwei­er Mo­na­te seit Ver­öf­fent­li­chung des Er­las­ses oder Be­schlus­ses von 250 Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­gern ver­langt oder vom Land­rat be­schlos­sen wird:

1.22
die vom Land­rat er­las­se­nen Ge­set­ze und die von ihm ge­neh­mig­ten in­ter­kan­to­na­len Ver­trä­ge;
2.
die Be­schlüs­se des Land­ra­tes, die frei be­stimm­ba­re ein­ma­li­ge Aus­ga­ben von mehr als 250 000 Fran­ken oder jähr­lich wie­der­keh­ren­de Aus­ga­ben von mehr als 50 000 Fran­ken zur Fol­ge ha­ben;
3.23
die Be­schlüs­se des Land­ra­tes über die Fest­set­zung des Kan­tons­steu­er­fus­ses und des Kir­chen­steu­er­fus­ses für ju­ris­ti­sche Per­so­nen.

2 Die Ab­stim­mung ist bin­nen ei­nes Jah­res seit Ver­öf­fent­li­chung des Er­las­ses oder Be­schlus­ses durch­zu­füh­ren.

22 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

23 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Sept. 2000, in Kraft seit 24. Sept. 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 2001 (BBl 2001 6542Art. 1 Ziff. 2 4879).

Art. 53  

1 Der Land­rat ist be­fugt, die Ak­tiv­bür­ger­schaft über die Auf­nah­me ein­zel­ner Grund­sät­ze in die Ge­setz­ge­bung ab­stim­men zu las­sen.

2 Das Er­geb­nis der kon­sul­ta­ti­ven Ab­stim­mung bin­det den Land­rat bei der Aus­ar­bei­tung der Ge­setz­ge­bung.

3 Die Bin­dung er­streckt sich nicht auf spä­te­re Er­las­se, in de­nen die glei­che Fra­ge auf­ge­grif­fen wird.

Art. 54  

1 An­trä­ge kön­nen als all­ge­mei­ne An­re­gung oder, wenn sie nicht die Ge­sam­t­re­vi­si­on der Ver­fas­sung ver­lan­gen, als aus­ge­ar­bei­te­te Vor­la­ge ein­ge­reicht wer­den.

2 Die An­trä­ge dür­fen sich nur auf einen ein­zi­gen Ge­gen­stand be­zie­hen und müs­sen ei­ne Be­grün­dung ent­hal­ten.

3 Die An­trä­ge dür­fen nichts ent­hal­ten, was dem Bun­des­recht oder, so­fern sie nicht die Ver­fas­sungs­re­vi­si­on ver­lan­gen, der Kan­tons­ver­fas­sung wi­der­spricht.

4 An­trä­ge kön­nen stel­len:

1.
1000 Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger so­wie der Land­rat, wenn die Ge­sam­t­re­vi­si­on der Kan­tons­ver­fas­sung ver­langt wird,
2.
500 Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger so­wie der Land­rat, wenn die Teil­re­vi­si­on der Kan­tons­ver­fas­sung ver­langt wird;
3.
250 Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger so­wie die in die­ser Ver­fas­sung ge­nann­ten Kan­tons- und Ge­mein­de­be­hör­den, wenn der Er­lass, die Auf­he­bung oder die Ab­än­de­rung ei­nes Ge­set­zes oder ei­nes Fi­nanz­be­schlus­ses ver­langt wird; han­delt es sich um einen Fi­nanz­be­schluss zu­guns­ten ei­nes ge­mein­nüt­zi­gen oder ge­nos­sen­schaft­li­chen Zwecks, sind auch ju­ris­ti­sche Per­so­nen des pri­va­ten und öf­fent­li­chen Rechts an­trags­be­rech­tigt, die im Kan­ton ih­ren Sitz ha­ben.

5 Bei An­trä­gen der Ak­tiv­bür­ger­schaft sind die Un­ter­schrif­ten bin­nen zwei­er Mo­na­te seit der Hin­ter­le­gung des An­tra­ges auf der Stan­des­kanz­lei ein­zu­rei­chen.

Art. 54a  

1 Der Land­rat kann ei­nem An­trag einen Ge­gen­vor­schlag ge­gen­über­stel­len.

2 500 Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger kön­nen ei­nem An­trag des Land­ra­tes be­tref­fend Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung einen Ge­gen­vor­schlag ge­gen­über­stel­len.

3 250 Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger kön­nen vom Land­rat er­las­se­nen oder ab­ge­än­der­ten Ge­set­zen einen Ge­gen­vor­schlag ge­gen­über­stel­len.24

4 Bei Ge­gen­vor­schlä­gen der Ak­tiv­bür­ger­schaft sind die Un­ter­schrif­ten bin­nen zwei­er Mo­na­te seit der Hin­ter­le­gung des Ge­gen­vor­schla­ges auf der Stan­des­kanz­lei ein­zu­rei­chen; die Hin­ter­le­gung hat bin­nen zwei­er Mo­na­te seit Ver­öf­fent­li­chung der Vor­la­ge des Land­ra­tes zu er­fol­gen.

24 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 55  

1 An­trä­ge, die der Ab­stim­mung un­ter­lie­gen, und Ge­gen­vor­schlä­ge der Ak­tiv­bür­ger­schaft sind bin­nen ei­nes Jah­res seit der Ein­rei­chung zur Ab­stim­mung zu brin­gen.

2 Wird ei­ne all­ge­mei­ne An­re­gung zum Be­schluss er­ho­ben, ist die aus­ge­ar­bei­te­te Vor­la­ge bin­nen zwei­er Jah­re zu ver­ab­schie­den.

3 An­trä­ge und Ge­gen­vor­schlä­ge kön­nen von den be­voll­mäch­tig­ten An­trag­stel­len­den bis zur Ver­öf­fent­li­chung des Ab­stim­mungs­ta­ges zu­rück­ge­zo­gen wer­den.

4 Der Ge­gen­vor­schlag ist gleich­zei­tig mit dem An­trag, be­zie­hungs­wei­se der Vor­la­ge des Land­ra­tes, zur Ab­stim­mung zu brin­gen; bei Rück­zug des An­tra­ges ist nur der Ge­gen­vor­schlag zur Ab­stim­mung zu brin­gen.

5 Bei ei­nem Ge­gen­vor­schlag kön­nen die Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger so­wohl dem An­trag, be­zie­hungs­wei­se der Vor­la­ge des Land­ra­tes, als auch dem Ge­gen­vor­schlag zu­stim­men oder bei­de ab­leh­nen; stim­men sie bei­den Vor­la­gen zu, ist je­ne an­ge­nom­men, für wel­che in der gleich­zei­tig statt­fin­den­den Even­tual­ab­stim­mung mehr Stim­men ab­ge­ge­ben wer­den.

6 Das Ver­fah­ren bei meh­re­ren Ge­gen­vor­schlä­gen re­gelt das Ge­setz.

Art. 56  

1 Für die ge­setz­li­che Re­ge­lung des Mit­an­teils und der Nut­zung an Kor­po­ra­ti­ons­gü­tern sind nur je­ne Per­so­nen stimm­be­rech­tigt, die das Ak­tiv­bür­ger­recht so­wie im Kan­ton ein Kor­po­ra­ti­ons­bür­ger­recht be­sit­zen.

2 Das An­trags­recht steht ne­ben den ge­mä­ss Ab­satz 1 stimm­be­rech­tig­ten Per­so­nen dem Land­rat und den Kor­po­ra­ti­ons­rä­ten zu.

2. Landrat

Art. 57  

Der Land­rat be­steht aus 60 Mit­glie­dern.

Art. 58  

1 Für die Wahlen in den Land­rat bil­det je­de po­li­ti­sche Ge­mein­de einen Wahl­kreis.

2 Je­der Wahl­kreis wählt nach den Vor­schrif­ten des Ge­set­zes die Mit­glie­der, die ihm auf­grund der Ein­wohner­zahl zu­kom­men; mass­ge­bend ist die kan­to­na­le Ein­woh­n­er­sta­tis­tik vom 31. De­zem­ber des zwei­ten der Wahl vor­aus­ge­hen­den Ka­len­der­jah­res.25

3 Je­der Wahl­kreis hat An­spruch auf min­des­tens zwei Sit­ze.26

25An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 24. April 1988, in Kraft seit 24. April 1988. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 21. Ju­ni 1989 (BBl 1989 II 954Art. 1 Ziff. 3 I 565).

26An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 24. April 1988, in Kraft seit 24. April 1988. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 21. Ju­ni 1989 (BBl 1989 II 954Art. 1 Ziff. 3 I 565).

Art. 5927  

1 Der Land­rat wählt auf die Dau­er von ei­nem Jahr die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten, die Vi­ze­prä­si­den­tin oder den Vi­ze­prä­si­den­ten und die üb­ri­gen Mit­glie­der des Land­rats­bü­ros.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ist für ei­ne nächs­te ein­jäh­ri­ge Amts­dau­er nicht wie­der wähl­bar.

27 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 59a28  

1 Der Land­rat wählt:

1.
den Land­am­mann und die Lan­des­statt­hal­te­rin oder den Lan­des­statt­hal­ter auf die Amts­dau­er von ei­nem Jahr aus der Mit­te des Re­gie­rungs­ra­tes; für die nächs­te ein­jäh­ri­ge Amts­dau­er ist die bis­he­ri­ge Amts­in­ha­be­rin oder der bis­he­ri­ge Amts­in­ha­ber als Land­am­mann nicht wie­der wähl­bar;
2.29
die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten und die wei­te­ren Mit­glie­der des Ober­ge­richts;
3.30
die Prä­si­den­tin­nen oder die Prä­si­den­ten und die wei­te­ren Mit­glie­der des Kan­tons­ge­richts;
4.31
die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten und die wei­te­ren Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ge­richts;
5.
die wei­te­ren Be­hör­den so­wie die Be­am­tin­nen und Be­am­ten nach Mass­ga­be der Ge­setz­ge­bung.

2 Die Wahlen von Rich­te­rin­nen und Rich­tern so­wie die Be­set­zung der Ge­richts­prä­si­di­en sind je­weils zwei Jah­re nach den Wahlen des Land­ra­tes und des Re­gie­rungs­ra­tes durch­zu­füh­ren.32

28 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

29 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 1999, in Kraft seit 28. Nov. 1999. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 27. Sept. 2000 (BBl 2000 5158Art. 1 Ziff. 1 3529).

30 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 1999, in Kraft seit 28. Nov. 1999. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 27. Sept. 2000 (BBl 2000 5158Art. 1 Ziff. 1 3529).

31 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Nov. 1999, in Kraft seit 28. Nov. 1999. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 27. Sept. 2000 (BBl 2000 5158Art. 1 Ziff. 1 3529).

32 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 6033  

1 Der Land­rat er­lässt in Form des Ge­set­zes:

1.
al­le all­ge­mein­ver­bind­li­chen Vor­schrif­ten, wel­che Rech­te und Pflich­ten der na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen be­stim­men;
2.
al­le grund­le­gen­den Be­stim­mun­gen über Zu­stän­dig­keit, Or­ga­ni­sa­ti­on und Ver­fah­ren der öf­fent­li­chen Ge­wal­ten;
3.
Ein­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu bun­des­recht­li­chen Er­las­sen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 64 Ab­satz 1 Zif­fer 2.

2 Er ge­neh­migt in­ter­kan­to­na­le Ver­trä­ge mit recht­set­zen­dem In­halt ge­mä­ss Ab­satz 1 Zif­fer 1 und 2.

3 Er er­lässt das für sei­ne Tä­tig­keit not­wen­di­ge Ge­schäfts­re­gle­ment.

33 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 6134  

In die Zu­stän­dig­keit des Land­ra­tes fal­len wei­ter:

1.
die Aus­übung der dem Kan­ton zu­ste­hen­den Rech­te der In­itia­ti­ve und des Re­fe­ren­dums in der Eid­ge­nos­sen­schaft;
2.
der Ent­scheid über die ver­fas­sungs­mäs­si­ge Zu­läs­sig­keit der An­trä­ge und Ge­gen­vor­schlä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 und 54a;
3.35
die Er­läu­te­rung der Kan­tons­ver­fas­sung und der Ge­set­ze, je­doch nie in ei­nem vor dem Ge­richt an­hän­gi­gen Fall;
4.
die Be­schluss­fas­sung über al­le Aus­ga­ben, die durch das Bun­des­recht dem Kan­ton ver­bind­lich vor­ge­schrie­ben sind, über al­le aus­ga­ben, für die dem Land­rat durch das Ge­setz Voll­macht er­teilt ist, so­wie über al­le frei be­stimm­ba­ren ein­ma­li­gen Aus­ga­ben bis 5 000 000 Fran­ken und jähr­lich wie­der­keh­ren­den Aus­ga­ben bis 500 000 Fran­ken;
5.
das Ver­fü­gungs­recht über das Fi­nanz­ver­mö­gen so­wie im Rah­men von Zif­fer 4 über das Ver­wal­tungs­ver­mö­gen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Zif­fer 10;
6.
die Be­schluss­fas­sung über den Un­ter­halt der im Be­sitz des Kan­tons ste­hen­den Ge­bäu­de und An­la­gen oh­ne Rück­sicht auf Zif­fer 4, je­doch un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Zif­fer 9;
7.36
der Be­schluss über die Fest­set­zung des Kan­tons­steu­er­fus­ses und des Kir­chen­steu­er­fus­ses für ju­ris­ti­sche Per­so­nen;
8.
die Fest­set­zung des jähr­li­chen Vor­an­schlags und die Ge­neh­mi­gung der Staats­rech­nung;
9.37
die Ge­neh­mi­gung von in­ter­kan­to­na­len Ver­trä­gen im Rah­men von Zif­fer 4, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Zif­fer 9;
10.
die Be­ur­tei­lung von Kom­pe­tenz­kon­flik­ten, in de­nen das Ver­fas­sungs­ge­richt Par­tei ist;
11.
das Recht der Be­gna­di­gung für Frei­heits­s­tra­fen;
12.
die Ober­auf­sicht über die kan­to­na­le Ver­wal­tung und die selb­stän­di­gen An­stal­ten, ins­be­son­de­re die Ge­neh­mi­gung der jähr­li­chen Re­chen­schafts­be­rich­te;
13.
die Ober­auf­sicht über den Ge­schäfts­gang der Ge­rich­te, ins­be­son­de­re die Ge­neh­mi­gung der jähr­li­chen Re­chen­schafts­be­rich­te;
14.
al­le üb­ri­gen durch die Ge­setz­ge­bung dem Land­rat über­tra­ge­nen Auf­ga­ben.

34 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

35 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

36 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Sept. 2000, in Kraft seit 24. Sept. 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 2001 (BBl 2001 6542Art. 1 Ziff. 2 4879).

37 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 62  

1 Das Recht, dem Land­rat An­trä­ge zu stel­len, ha­ben je­des Mit­glied des Land­ra­tes, je­de Kom­mis­si­on des Land­ra­tes so­wie der Re­gie­rungs­rat und des­sen Mit­glie­der.

2 Die Kom­mis­sio­nen des Land­ra­tes sind be­fugt, Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­be­hör­den, Be­am­te und An­ge­stell­te zur Aus­kunft­s­er­tei­lung vor­zu­la­den so­wie der Ver­wal­tung nicht an­ge­hö­ren­de Per­so­nen bei­zu­zie­hen.

3. Regierungsrat

Art. 62a38  

Der Re­gie­rungs­rat be­steht aus sie­ben Mit­glie­dern.

38 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 8. Ju­ni 1997, in Kraft seit 8. Ju­ni 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 63  

1 Je­des Mit­glied des Re­gie­rungs­ra­tes lei­tet ein De­par­te­ment.

2 Je­des De­par­te­ment um­fasst ei­ne oder meh­re­re Di­rek­tio­nen, de­ren Ge­schäfts­be­reich durch die Ge­setz­ge­bung be­stimmt wird.

3 Der Re­gie­rungs­rat nimmt die Zu­tei­lung der Di­rek­tio­nen vor.

Art. 6439  

1 Der Re­gie­rungs­rat er­lässt:

1.
Voll­zugs­ver­ord­nun­gen, so­weit ihn das Ge­setz da­zu er­mäch­tigt;
2.
Ein­füh­rungs­ver­ord­nun­gen zu bun­des­recht­li­chen Er­las­sen, so­fern sie al­lein Ver­fah­ren und Zu­stän­dig­kei­ten re­geln.

2 Er er­lässt zeit­lich be­fris­te­te Noter­las­se; die­se sind so­bald als mög­lich dem Land­rat zu un­ter­brei­ten, der über ih­re wei­te­re Gel­tung und Be­fris­tung ent­schei­det.

39 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 65  

1 Der Re­gie­rungs­rat ist, un­ter Vor­be­halt der Be­fug­nis­se des Land­ra­tes, die ver­wal­ten­de Be­hör­de des Kan­tons; er ver­tritt den Kan­ton nach aus­sen.

2 Er ist na­ment­lich be­fugt und be­auf­tragt:

1.40
die Er­las­se durch ei­ge­ne Ver­fü­gun­gen und durch An­wei­sun­gen an die ihm un­ter­stell­te Ver­wal­tung zu voll­zie­hen;
2.
die Be­schlüs­se und die Ent­schei­dun­gen an­de­rer kan­to­na­ler Be­hör­den zu voll­stre­cken, so­weit die­se Be­fug­nis nicht be­son­dern Or­ga­nen vor­be­hal­ten ist;
3.41
die Be­am­tin­nen und Be­am­ten so­wie die An­ge­stell­ten der kan­to­na­len Ver­wal­tung zu wäh­len, so­weit de­ren Wahl nicht durch die Ge­setz­ge­bung ei­ner an­de­ren Be­hör­de über­tra­gen ist;
4.42
un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 52 Zif­fer 5 Ver­nehm­las­sun­gen zu er­stat­ten, zu de­nen der Bund den Kan­ton auf­for­dert;
5.
die ge­sam­te Staats­ver­wal­tung zu über­wa­chen und die sich selbst ver­wal­ten­den An­stal­ten nach Mass­ga­be der Ge­setz­ge­bung zu be­auf­sich­ti­gen;
6.43
die Ge­mein­den und Kor­po­ra­tio­nen nach Mass­ga­be der Ge­setz­ge­bung zu be­auf­sich­ti­gen und bei schwe­rer Pflicht­ver­let­zung die not­wen­di­gen Mass­nah­men un­ter Vor­be­halt der Be­schwer­de an den Land­rat an­zu­ord­nen;
7.
die Be­schwer­den ge­gen die Ge­mein­den und Kor­po­ra­tio­nen so­wie ge­gen die De­par­te­men­te zu be­ur­tei­len, so­weit nicht ein Ge­richt zu­stän­dig ist;
8.44
un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 52 Zif­fer 6 die kan­to­na­len Be­wil­li­gun­gen, Kon­zes­sio­nen und Ver­lei­hun­gen zu er­tei­len, so­weit die­se Auf­ga­be nicht nach Ge­setz ei­ner an­de­ren Be­hör­de über­tra­gen ist;
9.45
un­ter Vor­be­halt wei­ter­ge­hen­der ihm durch die Ge­setz­ge­bung oder durch Be­schluss des Land­ra­tes über­tra­ge­nen Voll­mach­ten frei be­stimm­ba­re ein­ma­li­ge Aus­ga­ben bis 200 000 Fran­ken und jähr­lich wie­der­keh­ren­de Aus­ga­ben bis 40 000 Fran­ken zu be­schlies­sen;
10.
das Kan­tons­ver­mö­gen zu ver­wal­ten und im Rah­men von Zif­fer 9 dar­über zu ver­fü­gen;
11.
al­le wei­tern durch die Ge­setz­ge­bung ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben zu er­fül­len.

40 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

41 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

42 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

43 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

44 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

45 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

4. Gerichte

Art. 66  

1 Die Ge­rich­te sind un­ab­hän­gig und nur der Ge­setz­ge­bung un­ter­wor­fen.

2 Ge­set­ze, die ge­gen die­se Ver­fas­sung ver­stos­sen oder bun­des­rechts­wid­rig sind, und eben­so ver­fas­sungs- und ge­setz­wid­ri­ge Er­las­se sind für die Ge­rich­te un­ver­bind­lich.46

46 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 6747  

1 Die Zi­vil­ge­richts­bar­keit wird aus­ge­übt durch:

1.
das Kan­tons­ge­richt;
2.
das Ober­ge­richt.

2 Die Ge­setz­ge­bung re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Schlich­tungs­be­hör­den.

47 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 67a48  

1 Die Straf­ge­richts­bar­keit wird aus­ge­übt durch:

1.
das Kan­tons­ge­richt;
2.
das Ober­ge­richt.

2 Die Ge­setz­ge­bung:

1.
re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on der Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den;
2.
kann den Ver­wal­tungs­be­hör­den des Kan­tons und der Ge­mein­den un­ter Vor­be­halt der rich­ter­li­chen Über­prü­fung Ver­wal­tungs­straf­be­fug­nis­se über­tra­gen.

48 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 6849  

Die Ge­richts­bar­keit bei ver­wal­tungs- und so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Strei­tig­kei­ten wird durch das Ver­wal­tungs­ge­richt aus­ge­übt.

49 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 69  

1 Ver­fas­sungs­ge­richt ist das Ober­ge­richt.

2 Das Ver­fas­sungs­ge­richt be­ur­teilt:

1.
Strei­tig­kei­ten über die Aus­übung der po­li­ti­schen Rech­te und über die Gül­tig­keit von Wahlen und Ab­stim­mun­gen im Kan­ton so­wie, nach Be­ur­tei­lung durch den Re­gie­rungs­rat ge­mä­ss Ar­ti­kel 65 Zif­fer 7, in den Ge­mein­den und Kor­po­ra­tio­nen;
2.
Strei­tig­kei­ten über die Recht­mäs­sig­keit von Ge­set­zen und Ver­ord­nun­gen des Kan­tons, der Ge­mein­den und Kor­po­ra­tio­nen;
3.
Kom­pe­tenz­kon­flik­te zwi­schen kan­to­na­len In­stan­zen, so­fern da Ver­fas­sungs­ge­richt nicht Par­tei ist;
4.
Strei­tig­kei­ten über die Selb­stän­dig­keit der Ge­mein­den, Kor­po­ra­tio­nen und öf­fent­lichrecht­lich an­er­kann­ten Kir­chen;
5.50
Be­schwer­den ge­gen Ent­schei­de des Land­ra­tes oder des ad­mi­nis­tra­ti­ven Ra­tes über die ver­fas­sungs­mäs­si­ge Zu­läs­sig­keit der An­trä­ge und Ge­gen­vor­schlä­ge ge­mä­ss Ar­ti­kel 61 Zif­fer 2 oder Ar­ti­kel 83 Ab­satz 2 Zif­fer 5;
6.
die wei­tern durch Ge­setz dem Ver­fas­sungs­ge­richt zu­ge­wie­se­nen An­ge­le­gen­hei­ten.

50 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 69a51  

1 Die Ge­setz­ge­bung re­gelt die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Zu­stän­dig­kei­ten der Ge­rich­te.

2 Die Ge­rich­te kön­nen als Kol­le­gi­al- und als Ein­zel­ge­richt tä­tig sein.

3 Die Ge­setz­ge­bung kann:

1.
für spe­zi­el­le Strei­tig­kei­ten be­son­de­re rich­ter­li­che Be­hör­den ein­set­zen;
2.
in­ter­kan­to­na­le Ge­rich­te ein­set­zen.

51 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

C. Die kommunalen Gewalten

1. Allgemeine Vorschriften

a. Grundlagen

Art. 70  

Der Be­stand und die Selb­stän­dig­keit der Ge­mein­den ist ge­währ­leis­tet.

Art. 71  

1 Die Ge­mein­den re­geln al­le ört­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten, die nicht in den Auf­ga­ben­be­reich des Bun­des oder des Kan­tons fal­len.

2 Sie sind im Rah­men der Ge­setz­ge­bung be­fugt:

1.
die ei­ge­ne Or­ga­ni­sa­ti­on frei zu be­stim­men und ih­re Be­hör­den, Be­am­ten und An­ge­stell­ten selbst zu wäh­len;
2.
die in ih­ren Wir­kungs­be­reich fal­len­den Auf­ga­ben nach frei­em Er­mes­sen zu er­fül­len.
Art. 7252  

Die Ge­mein­den kön­nen für die ge­mein­sa­me Auf­ga­ben­er­fül­lung mit Ge­mein­den in­ner­halb und aus­ser­halb des Kan­tons im Rah­men der Ge­setz­ge­bung Ver­trä­ge ab­sch­lies­sen, Ge­mein­de­ver­bän­de bil­den oder ge­mein­sa­me An­stal­ten er­rich­ten.

52An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 26. April 1992, in Kraft seit 26. April 1992. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. Dez. 1993 (BBl 1993 IV 599Art. 1 Ziff. 4 II 180).

Art. 73  

Die Ge­mein­de­ver­samm­lung, der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat und des­sen Prä­si­dent sind die not­wen­di­gen Or­ga­ne je­der Ge­mein­de.

Art. 74  

1 Die Ge­mein­den un­ter­lie­gen der Auf­sicht des Re­gie­rungs­ra­tes.

2 Bei schwe­rer Pflicht­ver­let­zung kann der Re­gie­rungs­rat un­ter Vor­be­halt des Re­kur­ses an den Land­rat ei­ner Ge­mein­de das Recht der Selbst­ver­wal­tung ganz oder teil­wei­se ent­zie­hen oder an­de­re Mass­nah­men an­ord­nen.

b. Gemeindeversammlung

Art. 7553  

1 Die Ge­mein­de­ver­samm­lung ist jähr­lich min­des­tens zwei­mal ein­zu­be­ru­fen.

2 Aus­ser­or­dent­li­che Ge­mein­de­ver­samm­lun­gen sind ein­zu­be­ru­fen, wenn es der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat be­schliesst, oder wenn es ein Zwan­zigs­tel der Stimm­be­rech­tig­ten un­ter Nen­nung der zu be­han­deln­den Ge­gen­stän­de ver­langt; im letz­ten Fall hat die Ge­mein­de­ver­samm­lung bin­nen drei­er Mo­na­te statt­zu­fin­den.

3 Die Ver­hand­lun­gen lei­tet die Prä­si­den­tin be­zie­hungs­wei­se der Prä­si­dent oder die Vi­ze­prä­si­den­tin be­zie­hungs­wei­se der Vi­ze­prä­si­dent oder das in der Wahl nächst­fol­gen­de Mit­glied des ad­mi­nis­tra­ti­ven Ra­tes.

53 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 76  

In die Zu­stän­dig­keit der Ge­mein­de­ver­samm­lung fal­len:

1.
der Er­lass von Ver­ord­nun­gen und Re­gle­men­ten, so­weit hie­zu nicht durch die Ge­setz­ge­bung oder durch Be­schluss der Ge­mein­de­ver­samm­lung der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat zu­stän­dig er­klärt wird;
2.
die Wahl der Be­hör­den und der nach Mass­ga­be der Ge­setz­ge­bung von der Ge­mein­de­ver­samm­lung zu wäh­len­den Be­am­ten; es steht den Ge­mein­den frei, die Wahl für die ad­mi­nis­tra­ti­ven Rä­te und die Rech­nungs­re­vi­so­ren so fest­zu­le­gen, dass al­le zwei Jah­re die Hälf­te der Man­dats­in­ha­ber zu wäh­len ist;
3.
die Fest­set­zung des Ge­mein­de­steu­er­an­sat­zes;
4.54
die Be­schlüs­se über Aus­ga­ben und fi­nan­zi­el­le Ver­fü­gun­gen, wel­che die Fi­nanz­kom­pe­ten­zen des ad­mi­nis­tra­ti­ven Ra­tes über­stei­gen;
5.55
die Fest­set­zung des jähr­li­chen Vor­an­schla­ges;
6.
die Ge­neh­mi­gung der Ge­mein­de­rech­nung.

54An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1, 973).

55An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1, 973).

Art. 77  

1 Der Ge­mein­de­ver­samm­lung sind die vom ad­mi­nis­tra­ti­ven Rat er­las­se­nen oder ab­ge­än­der­ten Ver­ord­nun­gen und Re­gle­men­te zu un­ter­brei­ten, wenn es bin­nen zwei­er Mo­na­te seit der Ver­öf­fent­li­chung des Er­las­ses von ei­nem Zwan­zigs­tel der Stimm­be­rech­tig­ten ver­langt wird.56

2 Die Ab­stim­mung ist an der nächs­ten Ge­mein­de­ver­samm­lung durch­zu­füh­ren.

56 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. Ju­ni 1998, in Kraft seit 7. Ju­ni 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 2 2514).

Art. 78  

1 An­trä­ge kön­nen als all­ge­mei­ne An­re­gung oder als aus­ge­ar­bei­te­te Vor­la­ge ein­ge­reicht wer­den; wird ei­ne all­ge­mei­ne An­re­gung zum Be­schluss er­ho­ben, so ist der Ge­mein­de­ver­samm­lung bin­nen Jah­res­frist die aus­ge­ar­bei­te­te Vor­la­ge zu un­ter­brei­ten.

2 Die An­trä­ge dür­fen sich nur auf einen ein­zi­gen Ge­gen­stand be­zie­hen und müs­sen ei­ne Be­grün­dung ent­hal­ten.

3 An­trä­ge kön­nen stel­len:

1.57
je­der Ak­tiv­bür­ger, je­de Kom­mis­si­on und der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat der zu­stän­di­gen Ge­mein­de;
2.
ju­ris­ti­sche Per­so­nen des pri­va­ten und öf­fent­li­chen Rechts, die in der Ge­mein­de ih­ren Sitz ha­ben, so­fern es sich um einen Fi­nanz­be­schluss zu­guns­ten ei­nes ge­mein­nüt­zi­gen oder ge­nos­sen­schaft­li­chen Zwecks han­delt.

4 Die An­trä­ge dür­fen nichts ent­hal­ten, was dem Bun­des­recht oder dem kan­to­na­len Recht wi­der­spricht.

57An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1, 973).

Art. 79  

Das Ge­setz be­stimmt die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen in Ge­mein­de­an­ge­le­gen­hei­ten die Ur­nen­ab­stim­mung zu er­fol­gen hat.

Art. 80  

Das Ge­setz be­stimmt die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen Ge­mein­den die Ge­mein­de­ver­samm­lung durch die Volks­ver­tre­tung er­set­zen kön­nen, so­wie die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Be­fug­nis­se der Volks­ver­tre­tung.

c. Administrativer Rat

Art. 81  

1 Der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat (Ge­mein­de­rat, Schul­rat, Kir­chen­rat oder Ka­pell­rat) be­steht aus drei bis elf Mit­glie­dern.

2 Aus des­sen Mit­te wählt die Ge­mein­de­ver­samm­lung auf ei­ne Amts­dau­er von zwei Jah­ren den Prä­si­den­ten und den Vi­ze­prä­si­den­ten.

3 Es steht dem ad­mi­nis­tra­ti­ven Rat im Rah­men der Ge­setz­ge­bung zu, den Auf­ga­ben­be­reich sei­ner Mit­glie­der zu um­schrei­ben so­wie Kom­mis­sio­nen zu bil­den.

Art. 82  

Der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat er­lässt un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 77:

1.
Ver­ord­nun­gen und Re­gle­men­te, zu de­nen er durch die Ge­setz­ge­bung oder durch Be­schluss der Ge­mein­de­ver­samm­lung zu­stän­dig er­klärt wird;
2.
Re­gle­men­te in ne­ben­ge­ord­ne­ten Fra­gen im Rah­men von Ar­ti­kel 83 Zif­fer 7.
Art. 83  

1 Der ad­mi­nis­tra­ti­ve Rat ist die ver­wal­ten­de Be­hör­de der Ge­mein­de; er ver­tritt die Ge­mein­de nach aus­sen.

2 Er ist, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 80, na­ment­lich be­fugt und be­auf­tragt:

1.
das Pro­to­koll der Ge­mein­de­ver­samm­lung zu ge­neh­mi­gen;
2.
die Ge­set­ze, Ver­ord­nun­gen und Re­gle­men­te zu voll­zie­hen;
3.
die Be­schlüs­se und Ent­schei­dun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den und der Ge­mein­de­ver­samm­lung zu voll­zie­hen, so­weit die­se Be­fug­nis nicht be­son­dern Or­ga­nen vor­be­hal­ten ist;
4.
die Be­am­ten und die An­ge­stell­ten zu wäh­len, so­weit de­ren Wahl nicht durch die Ge­setz­ge­bung ei­ner an­dern In­stanz über­tra­gen ist;
5.
über die ver­fas­sungs­mäs­si­ge Zu­läs­sig­keit der An­trä­ge an die Ge­mein­de­ver­samm­lung ge­mä­ss Ar­ti­kel 78 Ab­satz 4 zu ent­schei­den;
6.
Ver­nehm­las­sun­gen zu er­stat­ten, zu de­nen der Kan­ton die Ge­mein­de auf­for­dert;
7.58
im Rah­men der in der Ge­setz­ge­bung der Ge­mein­de um­schrie­be­nen Fi­nanz­kom­pe­ten­zen frei be­stimm­ba­re ein­ma­li­ge Aus­ga­ben und jähr­lich wie­der­keh­ren­de Aus­ga­ben zu be­schlies­sen, fer­ner Aus­ga­ben, die der Ge­mein­de durch die Ge­setz­ge­bung ver­bind­lich vor­ge­schrie­ben oder für wel­che durch die Ge­setz­ge­bung oder den Be­schluss der Ge­mein­de­ver­samm­lung dem ad­mi­nis­tra­ti­ven Rat wei­ter­ge­hen­de Voll­mach­ten über­tra­gen sind;
8.
das Ge­mein­de­ver­mö­gen zu ver­wal­ten und im Rah­men von Zif­fer 7 dar­über zu ver­fü­gen;
9.
Aus­ga­ben für den Un­ter­halt der im Be­sitz der Ge­mein­de ste­hen­den Ge­bäu­de und An­la­gen oh­ne Rück­sicht auf Zif­fer 7 zu be­schlies­sen;
10.
al­le wei­tern durch die Ge­setz­ge­bung ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben zu er­fül­len.

58An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1 973).

2. Gemeindearten

a. Politische Gemeinde

Art. 8459  

Ei­ne po­li­ti­sche Ge­mein­de darf nicht oh­ne Zu­stim­mung der Ak­tiv­bür­ger­schaft der Ge­mein­de und des Kan­tons auf­ge­teilt oder mit ei­ner an­dern Ge­mein­de ver­ei­nigt wer­den.

59 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 85  

Die po­li­ti­sche Ge­mein­de re­gelt im Rah­men der Ge­setz­ge­bung al­le ört­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten, die nicht ei­ner an­dern Ge­mein­de über­tra­gen sind.

b. Schulgemeinde

Art. 86  

1 Das Ge­biet der Schul­ge­mein­de deckt sich mit je­nem der po­li­ti­schen Ge­mein­de.

2 Die Schul­ge­mein­de kann auf­ge­ho­ben und de­ren Auf­ga­ben und Be­fug­nis­se durch die po­li­ti­sche Ge­mein­de über­nom­men wer­den, so­fern die Stimm­be­rech­tig­ten die­ser Zu­sam­men­le­gung zu­stim­men; die Zu­sam­men­le­gung kann durch Be­schluss der Stimm­be­rech­tig­ten rück­gän­gig ge­macht wer­den.60

60An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1 973).

Art. 8761  

61Auf­ge­ho­ben an der Lands­ge­mein­de vom 26. April 1992, mit Wir­kung seit 26. April 1992. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. Dez. 1993 (BBl 1993IV 599Art. 1 Ziff. 4 II 180).

c. Kirchgemeinde oder Kapellgemeinde

Art. 88  

1 Die Glie­der der öf­fent­lichrecht­lich an­er­kann­ten Kir­chen bil­den Kirch­ge­mein­den oder Ka­pell­ge­mein­den.

2 Die Neu­bil­dung, Zu­sam­men­le­gung oder Tei­lung von Kirch­ge­mein­den oder Ka­pell­ge­mein­den be­darf der Zu­stim­mung der Stimm­be­rech­tig­ten so­wie des Land­ra­tes.62

62An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1 973).

Art. 89  

1 Stimm- und Wahl­recht rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­fas­sung; es kann durch die Kir­chen­ver­fas­sung auf wei­te­re Kir­chen­glie­der aus­ge­dehnt wer­den.63

2 Der zu­stän­di­ge Pfar­rer oder Kaplan ist von Am­tes we­gen Mit­glied des Kir­chen- oder Ka­pell­ra­tes.

3 Der Ge­mein­de­ver­samm­lung der rö­misch-ka­tho­li­schen Kirch­ge­mein­den oder Ka­pell­ge­mein­den, de­nen die­ses her­ge­brach­te Recht zu­kommt, steht die Er­nen­nung (Prä­sen­ta­ti­on) der Geist­li­chen zu.

63 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

Art. 90  

1 Kirch­ge­mein­den oder Ka­pell­ge­mein­den kön­nen Kir­chen­steu­ern nur von den Kir­chen­glie­dern be­zie­hen.

2 Der Kan­ton er­hebt im Rah­men der Ge­setz­ge­bung einen Zu­schlag zu den Er­trags- und Ka­pi­tal­steu­ern der ju­ris­ti­schen Per­so­nen; die Ge­setz­ge­bung re­gelt die Ver­tei­lung des Steu­e­r­er­trags un­ter den öf­fent­lich-recht­lich an­er­kann­ten Kir­chen.64

64An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 28. April 1974, in Kraft seit 28. April 1974. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 1 973).

V. Korporationen

Art. 91  

1 Die Er­rich­tung neu­er Kor­po­ra­tio­nen be­darf der Zu­stim­mung des Land­ra­tes.

2 Die Be­fug­nis der Kor­po­ra­tio­nen, ihr Ver­mö­gen selbst zu ver­wal­ten und zu nut­zen, ist in den Schran­ken der Ge­setz­ge­bung ge­währ­leis­tet.

VI. Die Revision der Verfassung

Art. 92  

1 Wird ein An­trag als aus­ge­ar­bei­te­te Vor­la­ge ein­ge­reicht, so er­folgt die Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 54 und Ar­ti­kel 94 auf dem We­ge der Ge­setz­ge­bung.

2 Wird ein An­trag als all­ge­mei­ne An­re­gung ein­ge­reicht, so er­folgt die Teil­re­vi­si­on nach dem in Ar­ti­kel 93 fest­ge­leg­ten Ver­fah­ren.

Art. 93  

1 Wird die Ge­sam­t­re­vi­si­on der Ver­fas­sung ge­mä­ss Ar­ti­kel 54 ver­langt, ist das Be­geh­ren der Ur­nen­ab­stim­mung zu un­ter­stel­len.65

2 Ist die Ge­sam­t­re­vi­si­on be­schlos­sen, so ob­liegt die Aus­ar­bei­tung der neu­en Ver­fas­sung dem Land­rat, so­fern nicht durch den Re­vi­si­ons­be­schluss ein Ver­fas­sungs­rat mit die­ser Auf­ga­be be­traut wird.

3 Der Ver­fas­sungs­rat zählt gleich vie­le Mit­glie­der wie der Land­rat und ist bin­nen 90 Ta­gen nach den für die Wahl des Land­ra­tes gel­ten­den Vor­schrif­ten zu wäh­len.66

4 Die re­vi­dier­te Ver­fas­sung ist der Ur­nen­ab­stim­mung zu un­ter­stel­len.67

65 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

66An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 23. Okt. 1994, in Kraft seit 24. Okt. 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. März 1996 (BBl 1996 I 1357Art. 1 Ziff. 3, 1995 III 1413).

67An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 23. Okt. 1994, in Kraft seit 24. Okt. 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. März 1996 (BBl 1996 I 1357Art. 1 Ziff. 3, 1995 III 1413).

Art. 9468  

1 Über die An­nah­me oder die Ver­wer­fung der neu­en Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen oder der neu­en Ver­fas­sung ent­schei­den die Ak­tiv­bür­ge­rin­nen und Ak­tiv­bür­ger an der Ur­ne.69

2 In der Über­gangs­ord­nung kann das In­kraft­tre­ten al­ler oder ein­zel­ner neu­er Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen auf­ge­scho­ben wer­den:

1.
bis nach er­folg­ter eid­ge­nös­si­scher Ge­währ­leis­tung;
2.
bis nach er­folg­ter An­pas­sung der na­ment­lich ge­nann­ten be­ste­hen­den Er­las­se.

68An­ge­nom­men an der Lands­ge­mein­de vom 23. Okt. 1994, in Kraft seit 24. Okt. 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. März 1996 (BBl 1996 I 1357Art. 1 Ziff. 3, 1995 III 1413).

69 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 1. Dez. 1996, in Kraft seit 1. Dez. 1996. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 4. Dez. 1997 (BBl 1998 103Art. 1 Ziff. 2, 1997 III 1157).

VII. Übergangsordnung

Art. 95  

Die­se Ver­fas­sung tritt mit der An­nah­me durch die Lands­ge­mein­de in Kraft.

Art. 96  

1 So­weit Be­stim­mun­gen der bis­he­ri­gen Ver­fas­sung für den Be­stand und die Tä­tig­keit der kan­to­na­len und kom­mu­na­len Or­ga­ne not­wen­dig sind, blei­ben sie bis zum Er­lass der neu­en Ge­setz­ge­bung in Kraft.

2 Ins­be­son­de­re gilt dies für die Ver­fah­rens­vor­schrif­ten der Lands­ge­mein­de und der Ge­mein­de­ver­samm­lung so­wie für die Be­stim­mun­gen über die Ge­richts­or­ga­ni­sa­ti­on.

Art. 97  

1 Al­le be­ste­hen­den Ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen blei­ben in Kraft, so­weit sie die­ser Ver­fas­sung nicht wi­der­spre­chen.

2 Ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen, die mit die­ser Ver­fas­sung in Wi­der­spruch ste­hen, sind durch den Land­rat mit der Ver­fas­sung in Über­ein­stim­mung zu brin­gen.

3 Neue Ge­set­ze, die auf Grund die­ser Ver­fas­sung zu er­las­sen sind, müs­sen der Lands­ge­mein­de be­för­der­lich zur Be­schluss­fas­sung vor­ge­legt wer­den.

Art. 98  

Bis zum Er­lass der neu­en Ge­setz­ge­bung über die Haf­tung öf­fent­lichrecht­li­cher Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 6 gilt die Re­ge­lung der bis­he­ri­gen Ver­fas­sung (Art. 22 Abs. 2).

Art. 99 und 10070  

70 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, mit Wir­kung seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 101  

1 Bis zum Er­lass der neu­en Ge­setz­ge­bung steht der Ge­mein­de­ver­samm­lung die Wahl je­ner Be­am­ten und An­ge­stell­ten zu, die sie nach der bis­he­ri­gen Ver­fas­sung ge­wählt hat.

2 Die von den Ge­mein­den auf Grund der bis­he­ri­gen Ge­setz­ge­bung er­ho­be­nen Son­der­steu­ern blei­ben bis zum Er­lass der neu­en Ge­setz­ge­bung in Kraft.

Art. 102  

1 Da­mit der Be­stand der Schul­ge­mein­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 86 Ab­satz 1 ver­wirk­licht wer­den kann, ist ei­ne Re­ge­lung zu tref­fen, die al­le er­for­der­li­chen Be­stim­mun­gen über die Tei­lung oder Zu­sam­men­le­gung, ins­be­son­de­re über die ver­mö­gens­recht­li­che Aus­ein­an­der­set­zung und die Über­gangs­ord­nung, ver­bind­lich fest­legt.

2 Bei Zu­sam­men­le­gung meh­re­rer Schul­ge­mein­den sind de­ren Ge­mein­de­ver­samm­lun­gen zu­stän­dig, ih­re Ver­tre­tung für die Vor­be­rei­tung der Re­ge­lung zu be­stim­men und die Re­ge­lung zu ge­neh­mi­gen; bei Tei­lung ei­ner Schul­ge­mein­de ste­hen die glei­chen Be­fug­nis­se den Ge­mein­de­ver­samm­lun­gen der be­trof­fe­nen po­li­ti­schen Ge­mein­den zu.

3 Der Land­rat ist auf Ver­lan­gen ei­ner Ver­hand­lungs­par­tei ver­pflich­tet, ein Schieds­ge­richt ein­zu­set­zen und, so­weit er dies nicht dem Schieds­ge­richt über­las­sen will, das Schieds­ver­fah­ren fest­zu­le­gen; wenn bis zum 1. Ja­nu­ar 1970 zwi­schen den Ver­hand­lungs­par­tei­en kei­ne Re­ge­lung ge­trof­fen wird, hat der Land­rat das Schieds­ge­richt von sich aus ein­zu­set­zen.

4 Das Schieds­ge­richt hat die Auf­ga­be, zwi­schen den Par­tei­en ei­ne güt­li­che Ei­ni­gung her­bei­zu­füh­ren, oder, wenn das nicht mög­lich ist, die ver­bind­li­che Re­ge­lung mit al­len er­for­der­li­chen Be­stim­mun­gen end­gül­tig fest­zu­le­gen.

5 Der Be­stand der Schul­ge­mein­den ge­mä­ss Ar­ti­kel 86 Ab­satz 1 gilt, wenn kein frü­he­rer Zeit­punkt ver­ein­bart wird, ab 1. Ja­nu­ar 1975.

Art. 103  

Wenn der zur rö­misch-ka­tho­li­schen Kirch­ge­mein­de Stans ge­hö­ren­de Teil der Ge­mein­de Ober­dorf sich von der Kirch­ge­mein­de Stans los­lö­sen will, ist für die Be­schluss­fas­sung ge­mä­ss Ar­ti­kel 88 Ab­satz 2 an­stel­le der Kirch­ge­mein­de Stans die Ge­mein­de­ver­samm­lung der po­li­ti­schen Ge­mein­de Ober­dorf zu­stän­dig; für den Be­schluss sind nur je­ne Ak­tiv­bür­ger stimm­be­rech­tigt, die Glie­der der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che sind.

Art. 10471  

Bis zum In­kraft­tre­ten des Land­rats­be­schlus­ses über die Fest­set­zung des Kan­tons­steu­er­fus­ses und ei­nes Land­rats­be­schlus­ses über die Fest­set­zung des Kir­chen­steu­er­fus­ses für die ju­ris­ti­schen Per­so­nen blei­ben die bis­he­ri­gen Steu­er­füs­se in Kraft.

71 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Sept. 2000, in Kraft seit 24. Sept. 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 2001 (BBl 2001 6542Art. 1 Ziff. 2 4879).

Art. 105  

1 Die bis­he­ri­gen Ar­men­ge­mein­den blei­ben be­ste­hen, bis durch das Ge­setz ei­ne an­de­re Ord­nung ein­ge­führt wird.

2 Sie ha­ben ih­re Auf­ga­ben nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­fas­sung zu er­fül­len; Ar­ti­kel 94 Ab­satz 3 der bis­he­ri­gen Ver­fas­sung bleibt bis zum Er­lass der neu­en Ge­setz­ge­bung in Kraft.

Art. 10672  

1 Die Amts­dau­er für die Frie­dens­rich­ter und den Ein­zel­rich­ter für Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs wird bis En­de De­zem­ber 2010 ver­län­gert.

2 Für die Be­set­zung der Ge­richts­prä­si­di­en und für die Wahl von je­nen Rich­te­rin­nen und Rich­tern, de­ren Amts­dau­er im Jahr 2010 ab­läuft, fin­det im Jahr 2010 ei­ne Wahl für den Rest der Amts­dau­er bis 2012 statt.

72 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Mai 2010, in Kraft seit 2. Mai 2010. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 2. März 2011 (BBl 2011 2927Art. 1 Ziff. 1, 2010 7945).

Art. 107  

Der Land­rat wird be­voll­mäch­tigt, je­ne Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen mit der Bun­des­ver­fas­sung73 in Über­ein­stim­mung zu brin­gen, die al­len­falls durch die Bun­des­ver­samm­lung als mit der Bun­des­ver­fas­sung in Wi­der­spruch ste­hend er­klärt wer­den.

Sachregister

Die Zahlen verweisen auf die Artikel und Artikelteile der Verfassung

Abstimmung s. Volksabstimmung

Alter

als Voraussetzung für die politischen Rechte 8

Amt

Amtsdauer
Allgemeines 45
Landammann, Landesstatthalter 59a1/1.
Richter 59a2
Gerichtspräsidien 59a2
Amtsenthebung von Beamten 46
Amtssitz 49
Amtszwang 13
Unvereinbarkeiten 41
Verwandtschaft zwischen
Mitgliedern desselben Amtes 48
Wählbarkeit 8, 103

Anregung allgemeine

bei Gesetzesinitiative 523/2.
bei Initiative in Gemeindeangelegenheiten 78
bei Partialrevision der Verfassung 523/1., 92

Anträge

Allgemeines s. Initiative
Anträge an den Landrat 62

Armenwesen 25

Aufsicht (Oberaufsicht)

des Kantons
Privatschulen 20
Volksschulunterricht 15
des Landrates
Geschäftsgang der Gerichte 6113.
kantonale Verwaltung, Anstalten 6112.
des Regierungsrates
Gemeinden 74
Staatsverwaltung, Anstalten 652/5.

Ausgaben

Finanzreferendum gegen Landratsbeschlüsse 52a1/2.
Kompetenz der Gemeindeversammlung 764
Kompetenz des administrativen Rates (Gemeinderates) 837
Kompetenz des Landrates 614.
Kompetenz des Regierungsrates 652/9.

Beamte

Amtsenthebung 46
Unvereinbarkeiten 41
Verantwortlichkeit 6
Wahl
durch den Landrat 59a1/5.
durch den Regierungsrat 652/3.
durch die Gemeindeversammlung 762
Wählbarkeit 103

Begnadigung

Kompetenz des Landrates 6111.

Behörden

Amtsdauer 45
Amtsenthebung 46
Amtssitz 49
Beschlussfähigkeit 44
Einberufung 43
Gesetzesinitiative 521/2., 54
Staatsbehörden
Gemeindebehörden 70–90
Gerichtsbehörden 66–69
Landrat 57–62
Regierungsrat 63–65
Unvereinbarkeiten 41
Verantwortlichkeit 6
Verwandtschaft 48
Wahl 51, 59a, 652/3., 762
Wählbarkeit 103

Bericht

Prüfung durch den Landrat
Rechenschaftsberichte der Gerichte 6113.
Rechenschaftsberichte der Verwaltung und von Anstalten 6112.

Beschlüsse

Allgemeines s. Gesetze
Beschlussfähigkeit 44

Bildung s. Schule

Volksbildung 24

Budget s. Voranschlag

Bund

Ausübung der Rechte der Kantone gegenüber dem Bund 611.

Bürger

Aktivbürger
Rechte (Stimmrecht, Wählbarkeit) 10, 50–56
Voraussetzungen 8
Bürgerpflicht 13
Kantonsbürgerrecht, Gemeindebürgerrecht 12
Niederlassungsfreiheit 12/4.
Stimmberechtigung 8

Departemente Direktionen des Regierungsrates 63

Eigentum (private Rechte)

Entschädigung bei Enteignung 7
Garantie 12/7.

Enteignung 12/7., 7

Entwurf ausgearbeiteter

bei Gesetzesinitiative 54
bei Initiative in Gemeindeangelegenheiten 78
bei Partialrevision der Verfassung 92

Erziehungswesens. Schulwesen

Expropriation 12/7., 7

Familie, Schutz 29

Finanzen

Finanzausgleich 33
Finanzreferendum 52a1/2.

Freiheit s. Rechte

Gemeinden

Allgemeines 70–74
Aufsicht durch den Regierungsrat 652/6.,74
Gemeindebehörden
administrativer Rat 81–83
Gemeindeversammlung 75–80
Gemeindeverbände 72
Kirchgemeinde oder Kapellgemeinde
88–90
politische Gemeinde 84, 85
Schulgemeinde 86

Gerichte

Allgemeines 66–69a
Kantonsgericht
Kompetenzen 67, 67a,
Wahl 59a1/3.
Obergericht
Kompetenzen 67, 67a, 69
Wahl 59a1/2.
Organisation 69a
Verfassungsgericht 69
Verwaltungsgericht
Kompetenzen 68
Wahl 59a1/4.

Gesetze

Beschluss durch den Landrat 60
des Volkes (Antragsrecht) 523., 54
Erläuterung 613.
Gesetzesinitiative 522., 54, 55
Verbot rückwirkender Gesetze 5
verfassungsmässige Zulässigkeit 612.
Volksabstimmung 52a1/1.
Vollziehung 652/1.
s. auch Beschlüsse, Verordnungen

Gesundheit, Hygiene, Schutz 28

Gewaltentrennung41, 66

Gewerbefreiheit 12/8.

Glaubens- und Gewissensfreiheit 12/1.

Gleichheit vor dem Gesetz 2

Handels- und Gewerbefreiheit 12/8.

Hausrecht

Gewährleistung 12/6.

Heimat, Schutz 21, 22

Initiative (Anträge)

Allgemeines 102
des Landrates
Gesetzesinitiative 523/2.
Standesinitiative 611.
Teilrevision 523/1., 92
Totalrevision 523/1.
Verfassungsrevision
des Regierungsrates
Anträge an den Landrat 62
Gegenvorschläge 54a, 55
Verfassungsmässigkeit 612.
Volksinitiative
Anträge an Gemeindeversammlung 78
Gesetzesinitiative 544/3.
Verfassungsrevision
Teilrevision 544/2., 92
Totalrevision 544/1., 93

Kanton

Hauptort 49
Kantonsbürger s. Bürger
Kantonsgericht s. Gerichte
Kantonsvermögen, Verwaltung 652/10.

Kirchen

Allgemeines, Kirche und Staat 34–40
Kirchensteuern 90, 104
Kirchgemeinden 88–90

Klimaschutz 21a

Konzessionen,Erteilung von 526., 652/8.

Korporationen

Allgemeines 91
Antragsrecht 532

Kultur

Förderung 23
Schutz 21, 22

Kultusfreiheit 12/1.

Landammann

Wahl 59a1/1.

Landrat

Allgemeines 57–62
Amtsdauer 45
Amtssitz 49
Beschlussfähigkeit 44
Kompetenz bei Verfassungsrevision 92, 93
Gesetzesinitiative 523/1.
Gesetzgebung 60
Konsultativabstimmungen 53
Öffentlichkeit der Beratungen 47
Unvereinbarkeiten 41
Wählbarkeit 103

Landschaft, Schutz 21, 22

Legislaturperiode 45

Medizin 28

Meinungsfreiheit 12/2.

Natur, Schutz 21, 22

Niederlassungsfreiheit 12/4.

Notstand 49a

Obergericht s. Gerichte

Öffentlichkeit

der Akten, Landratssitzungen,
Gerichtsverhandlungen 47

Petitionsrecht 11

Politische Rechte s. Rechte

Pressefreiheit 12/2.

Proportionalwahl des Landrates 58

Rechnung

Gemeinderechnung, Genehmigung 766
Staatsrechnung, Genehmigung 618.

Rechte

Bürgerrecht s. Bürger
politische
Stimmberechtigung 8, 101
Vorschlagsrecht s. Initiative
Wahlen
Grundsatz 51
an der Gemeindeversammlung 762
des Landrates 58
durch die Stimmberechtigten 51
Wählbarkeit 103
verfassungsmässige
Bewegungsfreiheit, Hausrecht 12/6.
Eigentumsgarantie 12/7.
Gewaltentrennung 41
Glaubens-, Gewissens-, Kultusfreiheit 12/1.
Gleichheit vor dem Gesetz 2
Handels- und Gewerbefreiheit 12/8.
körperliche Unversehrtheit 12/5.
Meinungs-, Pressefreiheit 12/2.
Niederlassungsfreiheit 12/4.
Petitionsrecht 11
Recht auf verfassungsmässigen
Richter, rechtliches Gehör 3
Vereins- und Versammlungsrecht 12/3.

Rechtspflege

Allgemeines s. Gerichte
Ersatzanspruch bei Enteignung 7
Recht auf verfassungsmässigen
Richter, rechtliches Gehör, unentgeltliche Rechtspflege 3
Strafrechtspflege, Ausübung 67a1
Verbot rückwirkender Gesetze 5
Zivilrechtspflege, Ausübung 671

Referendum

Referendum = Volksabstimmung
fakultatives 52a
konsultative Abstimmungen 531
obligatorisches 52
Referendumsbegehren
Finanzreferendum 52a1/2.
gegen Bundesgesetze und Bundesbeschlüsse 611.
gegen kantonale Gesetze,
Beschlüsse, interkantonale Verträge 52a
gegen Verordnungen des administrativen Rates 77

Regierungsrat

Allgemeines 63–65
Amtsdauer 45
Amtssitz 49
Antragsrecht an den Landrat 62
Rechtsetzung 64
Unvereinbarkeiten 41
Verantwortlichkeit 6
Verwandtschaft 48
Wahl 511/2.
Zusammensetzung 62a

Religion

Allgemeines s. Kirchen
Religionsfreiheit 12/1.

Revision

der Kantonsverfassung
Gesamtrevision 93
Teilrevision 92
Volksabstimmung 93, 94
s. auch: Initiative, Referendum

Richter

Allgemeines s. Gerichte
Recht auf verfassungsmässigen Richter 3

Schulwesen

Allgemeines 14–20
Religionsunterricht 39
Schulgemeinde 86

Schutz

Natur, Landschaft, Heimat, Kultur 21, 22
Soziale Sicherheit 25–29

Schweizerbürger s. Bürger

Sicherheit, soziale 25–29

Spitäler28

Staat

Staatsbehörden s. Behörden
Staatsrechnung s. Rechnung
Staatsverwaltung, Überwachung 652/5.
Staat und Kirche 34–40

Ständerat

Amtsdauer 45
Wahl 511/3.

Steuern

Festsetzung der kantonalen Steuerfüsse 52a1/3., 617., 104
Festsetzung des Gemeindesteueransatzes 763
Finanzausgleich 33
Kirchensteuer 90
Steuerhoheit 32

Stimmrecht

Aktivbürgerrecht
Ausübung 10
Voraussetzungen 8
Ausübung des Stimm- und Wahlrechts 50
für Korporationsangelegenheiten 561
in der Kirchgemeinde 89

Strafrechtspflege 67a

Unterrichtswesen s. Schulwesen

Unvereinbarkeiten 41

in der Person 48

Verantwortlichkeit von öffentlichrechtlichen Körperschaften und Anstalten 6

Vereinsrecht 12/3.

Verfassung

Erläuterung (Auslegung) 613.
Verfassungsgericht 69
verfassungsmässige Zulässigkeit von Anträgen an die Gemeindeversammlung 835
verfassungsmässige Zulässigkeit von Volksinitiativen 612.
Verfassungsrat 93
Verfassungsrevision s. Revision
Volksabstimmung 521., 94

Verhältniswahl des Landrates 58

Verordnungen

des administrativen Rates 82
des Regierungsrates 64

Versammlungsrecht 12/3.

Versicherung

Sozialversicherungen 26

Verträge. interkantonale

Kompetenz des Landrates 60, 619.

Verwaltung

Staatsverwaltung, Überwachung 652/5.
verwaltende Behörde
des Kantons 65
der Gemeinde 83
Verwaltungsbeamte, Wahl 652/3.
Verwaltungsgericht 68


Verwandtschaft zwischen Mitgliedern derselben Behörde 48

Volk

Volksabstimmung
an der Gemeindeversammlung
fakultative 77
obligatorische 76
kantonal
fakultative 52a
Konsultativabstimmung 53
obligatorische 52
über Verfassung 521., 93, 94
Urnenabstimmung in Gemeindesachen 79
Volksbegehren s. Initiative
Volksbildung 24
Volkswahlen s. Wahlen

Vollziehung

der Beschlüsse der Gemeindeversammlung 833
der Beschlüsse kantonaler Behörden 652/2., 833
der Erlasse 652/1., 832

Voranschlag (Budget)

Festsetzung des kantonalen Voranschlages 618.
Festsetzung des Voranschlages der
Gemeinde 765

Vorschlagsrecht s. Initiative

Wählbarkeit

Allgemeines 103
Unwählbarkeit von Verwandten 48

Wahlen

Übergangsordnung 106
durch den administrativen Rat 834
durch den Landrat
Behörden und Beamte 6
Präsident, Vizepräsident und Büro 59
durch den Regierungsrat 652/3.
Volkswahlen
an der Gemeindeversammlung 762
kantonale 51
Landrat 58
Verfassungsrat 93
Wählbarkeit s. Wählbarkeit
Wahlkreise für Landratswahlen 58

Wirtschaft

Industrie, Gewerbe, Handel 30
Landwirtschaft 31

Zivilrechtspflege 67

Zwangsabtretung 12/7., 7

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