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Verfassung
des Kantons Appenzell Ausserrhoden

vom 30. April 1995 (Stand am 11. März 2015) 1

1 Diese Veröffentlichung basiert auf jenen der Änderungen im Rahmen der Gewährleistungsbotschaften im BBl. Sie kann vorübergehend von der Veröffentlichung in der kantonalen Gesetzessammlung abweichen. Der Stand bezeichnet daher das Datum des letzten im BBl veröffentlichten Gewährleistungsbeschlusses der Bundesversammlung.

Im Vertrauen auf Gott wollen wir, Frauen und Männer von Appenzell Ausserrho­den, die Schöpfung in ihrer Vielfalt achten.

Wir wollen, über Grenzen hinweg, eine freiheitliche, friedliche und gerechte
Le­bensordnung mitgestalten.

Im Bewusstsein, dass das Wohl der Gemeinschaft und das Wohl der Einzelnen
un­trennbar miteinander verbunden sind, geben wir uns folgende Verfassung:

1. Grundsätze

Art. 1 Der Kanton Appenzell Ausserrhoden  

1 Der Kan­ton Ap­pen­zell Aus­serr­ho­den ist ein frei­heit­li­cher, de­mo­kra­ti­scher und so­zia­ler Rechts­staat.

2 Er ist ein ei­gen­stän­di­ger Teil der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und ar­bei­tet mit dem Bund, mit den an­de­ren Kan­to­nen und mit dem be­nach­bar­ten Aus­land zu­sam­men.

3 Er be­tei­ligt sich ak­tiv an der Wil­lens­bil­dung im Bund.

Art. 2 Kantonsgebiet  

Der Kan­ton Ap­pen­zell Aus­serr­ho­den be­steht aus den Ge­mein­den Ur­näsch, He­ris­au, Schwell­brunn, Hund­wil, Stein, Schö­nen­grund, Wald­statt, Teu­fen, Büh­ler, Gais, Spei­cher, Tro­gen, Re­he­to­bel, Wald, Grub, Hei­den, Wolf­hal­den, Lut­zen­berg, Wal­zen­­hau­sen und Reu­te.

Art. 3 Bürgerrecht  

1 Das Ge­mein­de­bür­ger­recht ist Grund­la­ge des Land­rechts.

2 Er­werb und Ver­lust des Land­rechts und des Ge­mein­de­bür­ger­rechts wer­den durch das Ge­setz ge­re­gelt.

2. Grundrechte

Art. 4 Menschenwürde  

Die Wür­de des Men­schen ist zu ach­ten und zu schüt­zen.

Art. 5 Rechtsgleichheit, Diskriminierungsverbot  

1 Al­le Men­schen sind vor dem Ge­set­ze gleich.

2 Nie­mand darf ins­be­son­de­re auf­grund sei­nes Ge­schlechts, sei­nes Al­ters, sei­ner Ras­se, sei­ner Haut­far­be, sei­ner Spra­che, sei­ner Her­kunft, sei­ner po­li­ti­schen, re­li­giö­sen oder welt­an­schau­li­chen Über­zeu­gung, sei­ner Le­bens­form oder sei­ner kör­per­li­chen und geis­ti­gen An­la­gen dis­kri­mi­niert wer­den.

Art. 6 Gleichstellung von Mann und Frau  

1 Frau und Mann sind gleich­be­rech­tigt.

2 Sie ha­ben das Recht auf glei­che Aus­bil­dung und auf glei­chen Lohn für gleich­wer­ti­ge Ar­beit so­wie auf glei­chen Zu­gang zu öf­fent­li­chen Äm­tern.

3 Kan­ton und Ge­mein­den för­dern die tat­säch­li­che Gleich­stel­lung von Mann und Frau.

4 Sie wir­ken dar­auf hin, dass öf­fent­li­che Auf­ga­ben ge­mein­sam von Frau­en und Män­nern wahr­ge­nom­men wer­den.

Art. 7 Glaubens- und Gewissensfreiheit  

1 Die Glau­bens- und Ge­wis­sens­frei­heit und ih­re Aus­übung sind ge­währ­leis­tet.

2 Nie­mand darf zu ei­ner re­li­gi­ösen Hand­lung oder zu ei­nem Be­kennt­nis ge­zwun­gen wer­den.

Art. 8 Willkürverbot, Treu und Glauben; Rückwirkungsverbot  

1 Der Schutz vor staat­li­cher Will­kür und der Schutz von Treu und Glau­ben sind ge­währ­leis­tet.

2 Rück­wir­ken­de Er­las­se sind nicht zu­läs­sig.

Art. 9 Persönliche Freiheit  

1 Die per­sön­li­che Frei­heit ist ge­währ­leis­tet.

2 Fol­ter, un­mensch­li­che und er­nied­ri­gen­de Stra­fen oder Be­hand­lun­gen sind un­zu­läs­sig.

3 Je­de Per­son hat ein Recht auf Schutz ih­rer Pri­vat­sphä­re, ih­rer Woh­nung so­wie ih­res Brief- und Fern­mel­de­ge­heim­nis­ses.

Art. 10 Ehe und Zusammenleben  

1 Das Recht auf Ehe und Fa­mi­li­en­le­ben ist ge­schützt.

2 Die freie Wahl ei­ner an­de­ren Form des ge­mein­schaft­li­chen Zu­sam­men­le­bens ist ge­währ­leis­tet.

Art. 11 Niederlassungsfreiheit  

Die Nie­der­las­sungs­frei­heit ist ge­währ­leis­tet.

Art. 12 Meinungs- und Informationsfreiheit  

1 Je­de Per­son hat das Recht, ih­re Mei­nung frei zu bil­den, sie un­ge­hin­dert zu äus­sern und in Wort, Schrift, Bild oder in an­de­rer Wei­se zu ver­brei­ten.

2 Staat­li­che Kon­trol­le von Mei­nungs­äus­se­run­gen zwecks Ein­fluss­nah­me auf den In­halt ist nicht zu­läs­sig.

3 Je­de Per­son, die ein be­rech­tig­tes In­ter­es­se nach­wei­sen kann, hat im Rah­men des Ge­set­zes das Recht auf Ein­sicht in amt­li­che Ak­ten, so­weit kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

Art. 13 Unterrichts- und Wissenschaftsfreiheit  

1 Die Frei­heit von For­schung und Leh­re und die Be­fug­nis zu un­ter­rich­ten sind ge­währ­leis­tet.

2 Je­de in For­schung und Leh­re tä­ti­ge Per­son ist ver­pflich­tet, ih­re Ver­ant­wor­tung ge­gen­über dem Le­ben von Men­schen, Tie­ren und Pflan­zen so­wie de­ren Le­bens­grund­la­gen wahr­zu­neh­men.

Art. 14 Kunstfreiheit  

Die Frei­heit des künst­le­ri­schen Aus­drucks ist ge­währ­leis­tet.

Art. 15 Datenschutz  

1 Je­de Per­son hat das Recht auf Schutz ih­rer per­sön­li­chen Da­ten.

2 Sie er­hält Aus­kunft über Da­ten, die über sie be­ar­bei­tet wer­den und kann ver­lan­gen, dass un­rich­ti­ge Da­ten be­rich­tigt wer­den.

Art. 16 Petitionsrecht  

1 Je­de Per­son hat das Recht, Ein­ga­ben an Be­hör­den zu rich­ten und da­für Un­ter­schrif­ten zu sam­meln. Es dür­fen ihr dar­aus kei­ne Nach­tei­le er­wach­sen.

2 Die Be­hör­den ha­ben die Pflicht, Pe­ti­tio­nen in­halt­lich zu prü­fen und mög­lichst rasch zu be­ant­wor­ten.

Art. 17 Vereins- und Versammlungsfreiheit  

1 Die Ver­eins- und die Ver­samm­lungs­frei­heit sind ge­währ­leis­tet.

2 Kund­ge­bun­gen auf öf­fent­li­chem Grund kön­nen durch Ge­setz oder Ge­mein­de­re­gle­ment be­wil­li­gungs­pflich­tig er­klärt wer­den. Sie sind zu ge­stat­ten, wenn ein ge­ord­ne­ter Ab­lauf ge­si­chert und die Be­ein­träch­ti­gung Drit­ter zu­mut­bar er­scheint.

Art. 18 Eigentumsgarantie  

1 Das Ei­gen­tum ist ge­währ­leis­tet.

2 Bei Ent­eig­nun­gen und Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen, die ei­ner Ent­eig­nung gleich­kom­men, ist vol­le Ent­schä­di­gung zu leis­ten.

Art. 19 Wirtschaftsfreiheit; Handels- und Gewerbefreiheit  

Die freie Wahl des Be­ru­fes, die freie wirt­schaft­li­che Tä­tig­keit so­wie das Recht zu be­ruf­li­chem und ge­werk­schaft­li­chem Zu­sam­menschluss sind ge­währ­leis­tet.

Art. 20 Justizgrundsätze
a. Rechtsschutz
 

1 Je­de Per­son hat ein Recht auf un­ab­hän­gi­ge und un­par­tei­ische, vom Ge­setz vor­ge­se­he­ne Rich­ter und Rich­te­rin­nen.

2 Für Min­der­be­mit­tel­te ist der Rechts­schutz un­ent­gelt­lich.

3 Je­de Per­son gilt als un­schul­dig, bis sie in ei­nem ge­richt­li­chen Ver­fah­ren rechts­kräf­tig ver­ur­teilt ist. Im Zwei­fel ist zu­guns­ten der An­ge­schul­dig­ten zu ent­schei­den.

4 Die Par­tei­en ha­ben in al­len Ver­fah­ren ein Recht auf An­hö­rung, auf einen be­grün­de­ten Ent­scheid in­nert an­ge­mes­se­ner Frist so­wie auf ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung.

Art. 21 b. Garantien beim Freiheitsentzug  

1 Die Frei­heit darf ei­ner Per­son nur in den vom Ge­setz vor­ge­schrie­be­nen Fäl­len und For­men ent­zo­gen wer­den.

2 Je­de Per­son, der die Frei­heit ent­zo­gen wur­de, muss in ei­ner ihr ver­ständ­li­chen Spra­che über die Grün­de des Frei­heits­ent­zu­ges und die ihr zu­ste­hen­den Rech­te in­for­miert wer­den. Sie hat das Recht, ih­re nächs­ten An­ge­hö­ri­gen be­nach­rich­ti­gen zu las­sen.

3 Je­de in Haft ge­setz­te und ei­ner Straf­tat ver­däch­tig­te Per­son muss so rasch wie mög­lich durch ei­ne rich­ter­li­che In­stanz an­ge­hört wer­den.

4 Je­de Per­son, der die Frei­heit ent­zo­gen wird, hat das Recht auf einen Rechts­bei­stand so­wie auf Über­prü­fung des Frei­heits­ent­zu­ges in ei­nem ra­schen und ein­fa­chen ge­richt­li­chen Ver­fah­ren.

5 Bei un­ge­recht­fer­tig­tem Frei­heits­ent­zug be­steht ei­ne Scha­den­er­satz- und al­len­falls Ge­nug­tu­ungs­pflicht des Staa­tes.

6 Der freie Ver­kehr mit dem Rechts­bei­stand darf nur bei Ge­fahr des Miss­brauchs und nur so­weit ein­ge­schränkt wer­den, als das Ge­setz es zu­lässt.

Art. 22 Geltung der Grundrechte  

1 Die Grund­rech­te sind in der ge­sam­ten Rechts­ord­nung wirk­sam.

2 Sie gel­ten auch für Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der, so­fern das Bun­des­recht nichts an­de­res vor­sieht.

3 Ur­teils­fä­hi­ge Un­mün­di­ge kön­nen die­je­ni­gen Grund­rech­te, die ih­nen um ih­rer Per­sön­lich­keit wil­len zu­ste­hen, selb­stän­dig gel­tend ma­chen.

Art. 23 Schranken der Grundrechte  

1 Wer Grund­rech­te be­an­sprucht, ist ver­pflich­tet, die Grund­rech­te an­de­rer zu ach­ten.

2 Ein­schrän­kun­gen von Grund­rech­ten sind nur zu­läs­sig, wenn sie

a.
auf ei­ner ge­setz­li­chen Grund­la­ge be­ru­hen,
b.
ei­nem über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­se ent­spre­chen und
c.
ver­hält­nis­mäs­sig sind.

3 Auf die ge­setz­li­che Grund­la­ge ei­ner Grund­recht­seinschrän­kung kann in Fäl­len ern­ster, un­mit­tel­ba­rer und of­fen­sicht­li­cher Ge­fahr vor­über­ge­hend ver­zich­tet wer­den.

4 Der Kern­ge­halt ei­nes Grund­rech­tes darf in kei­nem Fall be­ein­träch­tigt wer­den.

3. Sozialrechte und Sozialziele

Art. 24 a. Sozialrechte  

1 Je­de Per­son hat bei Not­la­gen, die sie nicht aus ei­ge­ner Kraft be­wäl­ti­gen kann, An­spruch auf ein Ob­dach, auf grund­le­gen­de me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung so­wie auf die für ein men­schen­wür­di­ges Le­ben not­wen­di­gen Mit­tel.

2 Je­des Kind hat An­spruch auf Schutz und Für­sor­ge so­wie auf ei­ne sei­nen Fä­hig­kei­ten ent­spre­chen­de, un­ent­gelt­li­che Grund­aus­bil­dung wäh­rend der ob­li­ga­to­ri­schen Schul­zeit.

3 Op­fer schwe­rer Straf­ta­ten ha­ben An­spruch auf Hil­fe zur Über­win­dung ih­rer Schwie­rig­kei­ten.

Art. 25 b. Sozialziele  

Kan­ton und Ge­mein­den set­zen sich in Er­gän­zung der pri­va­ten In­itia­ti­ve und der per­sön­li­chen Ver­ant­wor­tung so­wie im Rah­men der ver­füg­ba­ren Mit­tel zum Ziel, dass

a.
al­le ih­ren Un­ter­halt durch Ar­beit be­strei­ten kön­nen;
b.
al­le in an­ge­mes­se­ner Wei­se woh­nen kön­nen;
c.
al­le sich ge­mä­ss ih­ren Fä­hig­kei­ten und Nei­gun­gen bil­den und wei­ter­bil­den kön­nen;
d.
El­tern vor und nach ei­ner Ge­burt ma­te­ri­ell ge­si­chert sind;
e.
al­le Men­schen, die we­gen Al­ters, Ge­brech­lich­keit, Krank­heit oder Be­hin­de­rung der Hil­fe be­dür­fen, aus­rei­chen­de Pfle­ge und Un­ter­stüt­zung er­hal­ten.

4. Persönliche Pflichten

Art. 26  

1 Je­de Per­son trägt Ver­ant­wor­tung für sich selbst so­wie Mit­ver­ant­wor­tung für die Ge­mein­schaft und die Er­hal­tung un­se­rer Le­bens­grund­la­gen für künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen.

2 Für die Er­fül­lung ge­mein­nüt­zi­ger Auf­ga­ben kann das Ge­setz die Be­völ­ke­rung zu per­sön­li­cher Dienst­leis­tung ver­pflich­ten. An­stel­le der Re­al­leis­tung kann ei­ne Er­satz­ab­ga­be er­ho­ben wer­den.

5. Öffentliche Aufgaben

5.1 Grundsätze

Art. 27  

1 Öf­fent­li­che Auf­ga­ben sind so zu er­fül­len, dass die na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen ge­schont und er­hal­ten wer­den; sie ori­en­tie­ren sich an den Be­dürf­nis­sen und an der Wohl­fahrt al­ler.

2 Be­ste­hen­de wie neue Auf­ga­ben sind dau­ernd dar­auf­hin zu über­prü­fen, ob sie not­wen­dig und fi­nan­zier­bar sind so­wie wirt­schaft­lich und zweck­mäs­sig er­füllt wer­den kön­nen.

3 Der Kan­ton er­füllt nur Auf­ga­ben, die nicht eben­so­gut von den Ge­mein­den oder von Pri­va­ten wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen. Er för­dert pri­va­te In­itia­ti­ve und per­sön­li­che Ver­ant­wor­tung und strebt re­gio­na­le Zu­sam­men­ar­beit an.

5.2 Die öffentlichen Aufgaben im einzelnen

Art. 28 Öffentliche Ordnung und Sicherheit  

1 Der Kan­ton ge­währ­leis­tet die öf­fent­li­che Ord­nung und Si­cher­heit.

2 Er trifft Mass­nah­men für die Be­wäl­ti­gung aus­ser­or­dent­li­cher La­gen.

Art. 29 Umwelt- und Naturschutz  

1 Die na­tür­li­che Um­welt ist für die ge­gen­wär­ti­gen und künf­ti­gen Ge­ne­ra­tio­nen ge­sund zu er­hal­ten und wo mög­lich wie­der her­zu­stel­len. Sie soll durch staat­li­che und pri­va­te Tä­tig­kei­ten so we­nig wie mög­lich be­las­tet wer­den.

2 Kan­ton und Ge­mein­den schüt­zen die Tier- und Pflan­zen­welt so­wie de­ren Le­bens­räu­me in ih­rer Viel­falt.

3 Die na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen sol­len nur so­weit be­an­sprucht wer­den, als ih­re Er­neue­rungs­fä­hig­keit und ih­re Ver­füg­bar­keit wei­ter­hin ge­währ­leis­tet blei­ben.

4 Kan­ton und Ge­mein­den kön­nen zur Scho­nung der na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen und zur Ein­schrän­kung von Ab­fäl­len und Schad­stof­fen Len­kungs­mass­nah­men ein­füh­ren.

5 Sie för­dern die Selbst­ver­ant­wor­tung und kön­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen un­ter­stüt­zen, die sich für die Er­hal­tung der na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen ein­set­zen.

6 Kos­ten für Um­welt­schutz­mass­nah­men sind in der Re­gel nach dem Ver­ur­sa­cher­prin­zip zu tra­gen.

7 Schäd­li­che und läs­ti­ge Emis­sio­nen sol­len an der Quel­le er­fasst, ver­hin­dert oder zu­min­dest ver­rin­gert wer­den.

Art. 30 Denkmalpflege und Landschaftsschutz  

1 Kan­ton und Ge­mein­den tref­fen Mass­nah­men zur Er­hal­tung und Pfle­ge der schüt­zens­wer­ten Land­schafts- und Orts­bil­der, Kul­tur­gü­ter und Na­tur­denk­mä­ler.

2 Sie ar­bei­ten mit pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­men und kön­nen sich an der Fi­nan­zie­rung be­tei­li­gen.

Art. 31 Raumordnung und Bauwesen  

1 Kan­ton und Ge­mein­den stel­len die ge­ord­ne­te Be­sied­lung des Lan­des, die zweck­mäs­si­ge und haus­häl­te­ri­sche Nut­zung des Bo­dens und den Schutz der Land­schaft si­cher.

2 Bei der Er­rich­tung von Bau­ten und An­la­gen al­ler Art ist auf die Um­ge­bung Rück­sicht zu neh­men.

Art. 32 Verkehr  

1 Kan­ton und Ge­mein­den sor­gen für ei­ne um­welt­scho­nen­de und si­che­re Ver­kehrs­ord­nung und Er­schlies­sung für al­le Ver­kehrs­teil­neh­mer.

2 Sie för­dern die Um­la­ge­rung vom in­di­vi­du­el­len auf den kol­lek­ti­ven Ver­kehr, so­weit da­für we­sent­li­che öf­fent­li­che Ge­sam­t­in­ter­es­sen be­ste­hen.

Art. 33 Wasser, Energie, Abfall
a. Wasser
 

1 Kan­ton und Ge­mein­den si­chern die Was­ser­ver­sor­gung und set­zen sich für ei­ne spar­sa­me Ver­wen­dung des Was­sers ein.

2 Sie wir­ken auf ei­ne mög­lichst ge­rin­ge Be­las­tung des Was­sers hin und sor­gen für ei­ne um­welt­ge­rech­te Rei­ni­gung der Ab­wäs­ser.

Art. 34 b. Energie  

1 Kan­ton und Ge­mein­den för­dern die si­che­re, um­welt­scho­nen­de Ver­sor­gung mit Ener­gie und de­ren spar­sa­me und ra­tio­nel­le Ver­wen­dung.

2 Sie för­dern ins­be­son­de­re die Nut­zung er­neu­er­ba­rer Ener­gi­en.

Art. 35 c. Abfall  

1 Kan­ton und Ge­mein­den tref­fen Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Ab­fäl­le und zu de­ren Wie­der­ver­wer­tung.

2 Sie sor­gen für ei­ne fach­ge­rech­te Ent­sor­gung.

Art. 36 Erziehung und Bildung
a. Grundsätze
 

1 Er­zie­hung und Bil­dung ha­ben die Auf­ga­be, die Ent­wick­lung zur selbst­ver­ant­wort­li­chen Per­sön­lich­keit, den Wil­len zur so­zia­len Ge­rech­tig­keit und die Ver­ant­wor­tung für die Mit­welt zu för­dern.

2 Die Schu­le un­ter­stützt die El­tern bei der Er­zie­hung; sie ver­mit­telt in Ver­bin­dung mit ih­nen ei­ne den An­la­gen und Mög­lich­kei­ten der Kin­der ent­spre­chen­de Bil­dung.

Art. 37 b. Schule  

1 Kan­ton und Ge­mein­den füh­ren öf­fent­li­che Kin­der­gär­ten und Schu­len.

2 Sie kön­nen Bei­trä­ge an Pri­vat­schu­len leis­ten.

3 Je­der Per­son steht es frei, ent­we­der die öf­fent­li­chen Schu­len oder auf ei­ge­ne Ko­sten an­er­kann­te Pri­vat­schu­len zu be­su­chen.

Art. 38 c. Weitere Aufgaben  

1 Kan­ton und Ge­mein­den un­ter­stüt­zen die Aus- und Wei­ter­bil­dung so­wie die Er­wach­se­nen­bil­dung.

2 Der Kan­ton sorgt für den Zu­gang zu den Uni­ver­si­tä­ten und zu den Hoch- und Fach­schu­len.

3 Er setzt sich für Zu­sam­men­ar­beit im Schul- und Bil­dungs­we­sen ein.

Art. 39 Soziales
a. Sozialhilfe
 

1 Kan­ton und Ge­mein­den un­ter­stüt­zen in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen hilfs­be­dürf­ti­ge Men­schen.

2 Sie sind be­strebt, so­zia­len Not­la­gen vor­zu­beu­gen und för­dern die Vor­keh­ren zur Selbst­hil­fe.

3 Sie kön­nen die Leis­tun­gen des Bun­des für die so­zia­le Si­cher­heit er­gän­zen.

4 Der Kan­ton be­auf­sich­tigt die Hei­me.

Art. 40 b. Arbeit  

1 Kan­ton und Ge­mein­den ko­or­di­nie­ren und un­ter­stüt­zen die Stel­len­ver­mitt­lung, die be­ruf­li­che Um­schu­lung so­wie die Wie­der­ein­glie­de­rung Ar­beits­lo­ser.

2 Bei Strei­tig­kei­ten zwi­schen den So­zi­al­part­nern bie­tet der Kan­ton sei­ne Hil­fe an.

Art. 41 c. Familie, Jugend und Betagte  

1 Kan­ton und Ge­mein­den un­ter­stüt­zen Fa­mi­li­en und an­de­re Le­bens­ge­mein­schaf­ten mit Kin­dern in der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben; sie kön­nen die Schaf­fung ge­eig­ne­ter Be­din­gun­gen für die Be­treu­ung von Kin­dern un­ter­stüt­zen.

2 Sie neh­men sich in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen der An­lie­gen und Be­dürf­nis­se der Ju­gend und der Be­tag­ten an.

Art. 42 d. Behinderte  

Kan­ton und Ge­mein­den för­dern in Zu­sam­men­ar­beit mit pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen die Schu­lung so­wie die be­ruf­li­che und so­zia­le Ein­glie­de­rung Be­hin­der­ter.

Art. 43 Wirtschaftsordnung
a. Grundsatz
 

1 Kan­ton und Ge­mein­den schaf­fen güns­ti­ge Rah­men­be­din­gun­gen für ei­ne viel­sei­ti­ge und aus­ge­wo­ge­ne wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung und set­zen sich für die Schaf­fung und Er­hal­tung von Ar­beitsplät­zen ein.

2 Sie kön­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen un­ter­stüt­zen, wel­che die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung för­dern.

3 Sie sor­gen im Rah­men ih­rer Mög­lich­kei­ten für die Mil­de­rung von Wirt­schafts­kri­sen und de­ren Fol­gen.

Art. 44 b. Land- und Forstwirtschaft  

1 Der Kan­ton trifft Mass­nah­men zur För­de­rung ei­ner leis­tungs­fä­hi­gen und den to­po­gra­phi­schen Ver­hält­nis­sen an­ge­pass­ten Land- und Forst­wirt­schaft.

2 Er un­ter­stützt ins­be­son­de­re ei­gen­stän­di­ge Fa­mi­li­en­be­trie­be, na­tur­na­he Be­wirt­schaf­tung und ei­ne brei­te bäu­er­li­che Grund­aus­bil­dung.

3 Er ge­währ­leis­tet die Er­hal­tung der Wäl­der in ih­rer Schutz-, Nutz- und Er­ho­lungs­funk­ti­on.

Art. 45 c. Kantonalbank  

Der Kan­ton kann sich an ei­ner Bank zur De­ckung der Geld- und Kre­dit­be­dürf­nis­se der Be­völ­ke­rung und der Wirt­schaft im Kan­ton be­tei­li­gen; er kann ei­ne sol­che Bank auch selbst be­trei­ben.

Art. 46 d. Versicherung  

1 Der Kan­ton kann ei­ne An­stalt, die Ge­bäu­de, Land und Kul­tu­ren ge­gen Schä­den ver­si­chert, be­trei­ben oder sich an ei­ner sol­chen be­tei­li­gen.

2 Der Ver­si­che­rungs­schutz für Ge­bäu­de und Land ist ob­li­ga­to­risch.

Art. 47 e. Regalien  

1 Dem Kan­ton ste­hen zur aus­sch­liess­li­chen wirt­schaft­li­chen Nut­zung fol­gen­de Re­gal­rech­te zu:

a.
Was­ser­re­gal,
b.
Jagd- und Fi­sche­rei­re­gal,
c.
Ber­gre­gal, ein­sch­liess­lich La­ge­rung von Stof­fen im Er­din­nern und Nut­zung der Erd­wär­me,
d.
Salz­re­gal.

2 Er kann das Nut­zungs­recht sel­ber aus­üben oder es den Ge­mein­den oder Pri­va­ten über­tra­gen.

3 Be­ste­hen­de pri­va­te Rech­te blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 48 Gesundheitswesen  

1 Kan­ton und Ge­mein­den schaf­fen die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne aus­rei­chen­de, ko­sten­be­wuss­te me­di­zi­ni­sche und pfle­ge­ri­sche Ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung.

2 Der Kan­ton för­dert die Zu­sam­men­ar­beit der pri­va­ten und öf­fent­li­chen Ein­rich­tun­gen im Kan­ton und in der Re­gi­on.

3 Kan­ton und Ge­mein­den för­dern die Selbst­ver­ant­wor­tung; sie un­ter­stüt­zen die Ge­sund­heits­vor­sor­ge und die Ge­sund­heits­er­zie­hung und be­kämp­fen die Sucht­ge­fah­ren.

4 Kan­ton und Ge­mein­den för­dern die spi­ta­lex­ter­ne Kran­ken- und Ge­sund­heits­pfle­ge.

5 Der Kan­ton be­auf­sich­tigt die öf­fent­li­chen und pri­va­ten Ein­rich­tun­gen des Ge­sund­heits­we­sens, die Ge­sund­heits­be­ru­fe und das Heil­mit­tel­we­sen.

6 Die freie Heil­tä­tig­keit ist ge­währ­leis­tet.

Art. 49 Kultur, Wissenschaft und Freizeitgestaltung  

1 Kan­ton und Ge­mein­den för­dern die Kul­tur.

2 Sie un­ter­stüt­zen die wis­sen­schaft­li­che Tä­tig­keit.

3 Sie för­dern die sinn­vol­le Frei­zeit­ge­stal­tung.

6. Volksrechte

6.1 Stimmrecht

Art. 50  

Das Stimm­recht in kan­to­na­len An­ge­le­gen­hei­ten steht al­len Schwei­zer­bür­gern und Schwei­zer­bür­ge­rin­nen zu, die im Kan­ton woh­nen und das 18. Al­ters­jahr zu­rück­ge­legt ha­ben.

6.2 Volksinitiative

Art. 51 a. Gegenstand, Unterschriftenzahl  

1 Mit ei­ner Volks­i­ni­tia­ti­ve kön­nen ver­langt wer­den:

a.
die To­tal­re­vi­si­on oder ei­ne Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung,
b.
der Er­lass, die Auf­he­bung oder Än­de­rung von Ge­set­zen und von Be­schlüs­sen, die der Volks­ab­stim­mung un­ter­ste­hen.

2 Ei­ne Volks­i­ni­tia­ti­ve muss von we­nigs­tens 300 Stimm­be­rech­tig­ten un­ter­zeich­net sein.

Art. 52 b. Form  

Volks­i­ni­tia­ti­ven kön­nen als all­ge­mei­ne An­re­gung oder, so­fern sie nicht die To­tal­­re­vi­si­on der Ver­fas­sung ver­lan­gen, als aus­ge­ar­bei­te­te Vor­la­ge ein­ge­reicht wer­den.

Art. 53 c. Einheitsinitiative  

So­weit mit ei­ner In­itia­ti­ve nicht die To­tal­re­vi­si­on oder aus­drück­lich ei­ne Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung ver­langt wird, ent­schei­det der Kan­tons­rat, ob die Vor­la­ge auf Ver­fas­sungs- oder Ge­set­zes­stu­fe aus­zu­ar­bei­ten ist.

Art. 54 d. Gegenvorschlag; doppeltes Ja  

1 Der Kan­tons­rat kann In­itia­ti­ven einen Ge­gen­vor­schlag ge­gen­über­stel­len.

2 Die Stimm­be­rech­tig­ten kön­nen gül­tig so­wohl der In­itia­ti­ve als auch dem Ge­gen­vor­schlag zu­stim­men und ent­schei­den, wel­che der bei­den Vor­la­gen sie vor­zie­hen, wenn bei­de an­ge­nom­men wer­den soll­ten.

Art. 55 e. Verfahren  

1 Der Re­gie­rungs­rat ent­schei­det über das Zu­stan­de­kom­men, der Kan­tons­rat über die Gül­tig­keit der In­itia­ti­ven.

2 Ganz oder teil­wei­se un­gül­tig ist ei­ne In­itia­ti­ve, wenn sie

a.
dem Grund­satz der Ein­heit der Ma­te­rie wi­der­spricht,
b.
über­ge­ord­ne­tem Recht wi­der­spricht oder
c.
un­durch­führ­bar ist.

3 Volks­i­ni­tia­ti­ven sind mög­lichst rasch zu be­han­deln.

6.3 Mitwirkungsrechte

Art. 56 a. Volksdiskussion 2  

Wer im Kan­ton wohnt, kann zu Sach­vor­la­gen, die dem ob­li­ga­to­ri­schen oder fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum un­ter­lie­gen, dem Kan­tons­rat schrift­li­che An­trä­ge ein­rei­chen und die­se nach Mass­ga­be der Ge­schäfts­ord­nung vor dem Rat per­sön­lich be­grün­den.

2 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

Art. 57 b. Vernehmlassungen  

1 Bei Ver­fas­sungs- und Ge­set­zes­vor­la­gen so­wie bei an­de­ren wich­ti­gen Ge­gen­stän­den sind die in­ter­es­sier­ten Krei­se zur Ver­nehm­las­sung ein­zu­la­den.

2 Die Er­geb­nis­se des Ver­nehm­las­sungs­ver­fah­rens sind zu ver­öf­fent­li­chen.

7. Die Stimmberechtigten3

3 Angenommen in der Volksabstimmung vom 28. Sept. 1997, in Kraft seit 28. Sept. 1997. Gewährleistungsbeschluss vom 3. Dez. 1998 (BBl 1999 219Art. 1 Ziff. 2, 1998 3945).

Art. 58 und 59  

Auf­ge­ho­ben

Art. 60 Obligatorisches Referendum und Wahlen 4  

1 Die Stimm­be­rech­tig­ten ent­schei­den über:

a.
die To­tal- oder Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung;
b. und c.5
d.
Grund­satz­be­schlüs­se;
e.
Aus­ga­ben, wel­che die Zu­stän­dig­keit des Kan­tons­ra­tes über­stei­gen;
f.6
g.7
In­itia­ti­ven, de­nen der Kan­tons­rat nicht zu­stimmt oder de­nen er einen Ge­gen­vor­schlag ge­gen­über­stellt;
h.8
Be­schlüs­se des Kan­tons­ra­tes, die ge­mä­ss Ar­ti­kel 60bisdem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum un­ter­lie­gen, wenn ein Drit­tel der an­we­sen­den Mit­glie­der dies ver­langt.

2 Die Stimm­be­rech­tig­ten wäh­len

a.
die Mit­glie­der des Re­gie­rungs­ra­tes und aus de­ren Mit­te die Per­son, die das Land­am­mann­amt be­klei­det;
b.9
die Mit­glie­der des Ober­ge­rich­tes;
c.
den Ver­tre­ter oder die Ver­tre­te­rin des Kan­tons im Stän­de­rat auf ei­ne Amts­dau­er von vier Jah­ren.

4 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

5 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

6 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

7 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

8 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

9 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

Art. 60bis Fakultatives Referendum 10  

Wenn we­nigs­tens 300 Stimm­be­rech­tig­te dies in­nert 60 Ta­gen nach der amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­on ver­lan­gen, so ent­schei­den die Stimm­be­rech­tig­ten über:

a.
den Er­lass, die Auf­he­bung oder Än­de­rung von Ge­set­zen;
b.
in­ter­kan­to­na­le oder in­ter­na­tio­na­le Ver­trä­ge mit ge­setz­ge­ben­dem Cha­rak­ter.

10 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

8. Behörden

8.1 Allgemeines

Art. 61 Gewaltenteilung 11  

1 Kan­tons­rat, Re­gie­rungs­rat und Ge­rich­te sind nach dem Grund­satz der Ge­wal­ten­tei­lung or­ga­ni­siert.

2 Die Be­hör­den wir­ken zu­sam­men und stim­men ih­re Tä­tig­keit auf­ein­an­der ab.

11 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 61bis Rechtsstaatliche Grundsätze 12  

1 Wer öf­fent­li­che Auf­ga­ben wahr­nimmt, ist an Ver­fas­sung und Ge­setz ge­bun­den. Er han­delt im öf­fent­li­chen In­ter­es­se nach Treu und Glau­ben, will­kürfrei und nach dem Grund­satz der Ver­hält­nis­mäs­sig­keit.

2 Kan­to­na­le Er­las­se, die über­ge­ord­ne­tem Recht wi­der­spre­chen, dür­fen vom Re­gie­rungs­rat und von den Ge­rich­ten nicht an­ge­wen­det wer­den.

12 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 62 Wählbarkeit  

Wähl­bar in kan­to­na­le Be­hör­den sind die im Kan­ton Stimm­be­rech­tig­ten. Aus­nah­men re­gelt das Ge­setz.

Art. 63 Unvereinbarkeit  

1 Nie­mand kann gleich­zei­tig an­ge­hö­ren

a.
dem Kan­tons­rat, dem Re­gie­rungs­rat und ei­nem kan­to­na­len Ge­richt;
b.13
ei­nem kan­to­na­len Ge­richt und ei­nem Ge­mein­de­rat oder dem Per­so­nal des Kan­tons und sei­ner An­stal­ten;
bbis.14
dem Kan­tons­rat und dem Per­so­nal des Kan­tons und sei­ner An­stal­ten in ei­ner durch das Ge­setz be­zeich­ne­ten lei­ten­den oder den Re­gie­rungs­rat un­mit­tel­bar un­ter­stüt­zen­den Stel­lung;
c.
dem Re­gie­rungs­rat und ei­nem Ge­mein­de­par­la­ment oder ei­nem Ge­mein­de­rat;
d.15
dem Kan­tons­ge­richt und dem Ober­ge­richt;
e.16
als Mit­glied ei­ner Schlich­tungs­be­hör­de ei­nem kan­to­na­len Ge­richt.

2 Aus­ser dem Kan­tons­rat dür­fen der glei­chen Be­hör­de nicht gleich­zei­tig an­ge­hö­ren: El­tern und Kin­der, Ge­schwis­ter, Ehe­gat­ten so­wie Part­ner und Part­ne­rin­nen ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft oder ei­ner fak­ti­schen Le­bens­ge­mein­schaft.17

13 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

14 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

15 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

16 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

17 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

Art. 64 Ausstand  

1 Mit­glie­der von Be­hör­den und An­ge­hö­ri­ge der kan­to­na­len Ver­wal­tung ha­ben bei Ge­schäf­ten, die sie be­tref­fen, in den Aus­stand zu tre­ten.

2 Das Nä­he­re be­stimmt das Ge­setz.

Art. 65 Amtsdauer  

1 Die Amts­dau­er der kan­to­na­len Be­hör­den be­trägt vier Jah­re.18

2 Al­le Wahlen er­fol­gen für ei­ne Amts­dau­er oder für den Rest ei­ner sol­chen.

18 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 1998, in Kraft seit 27. Sept. 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 6 2514).

Art. 6619  

19 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 67 Informationspflicht, Öffentlichkeit  

1 Die Be­hör­den des Kan­tons und der Ge­mein­den müs­sen das Volk früh­zei­tig und aus­rei­chend in­for­mie­ren.

2 Die of­fi­zi­el­le In­for­ma­ti­on über Ab­stim­mungs­vor­la­gen soll ei­ne freie Mei­nungs­bil­dung er­mög­li­chen.

3 Die Ver­hand­lun­gen des Kan­tons­ra­tes und der Ge­rich­te sind öf­fent­lich. Aus­nah­men re­gelt das Ge­setz.

4 Die Mit­glie­der des Kan­tons­ra­tes und des Re­gie­rungs­ra­tes le­gen ih­re In­ter­es­sens­bin­dun­gen of­fen.20

20 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 68 Delegationen  

1 Das Ge­setz kann Be­fug­nis­se an den Kan­tons­rat oder an den Re­gie­rungs­rat über­tra­gen, falls die De­le­ga­ti­on auf ein be­stimm­tes Ge­biet be­schränkt ist und das Ge­setz ih­ren Rah­men fest­legt. Die di­rek­te De­le­ga­ti­on an an­de­re Be­hör­den ist aus­ge­schlos­sen.21

2 Un­ter den glei­chen Vor­aus­set­zun­gen kön­nen Be­fug­nis­se des Kan­tons­ra­tes an den Re­gie­rungs­rat über­tra­gen wer­den.

3 Der Re­gie­rungs­rat darf sei­ne Be­fug­nis­se auf De­par­te­men­te und an­de­re Or­ga­ne über­tra­gen, wenn ihn der Kan­tons­rat da­zu er­mäch­tigt. Be­fug­nis­se der De­par­te­men­te darf er oh­ne Er­mäch­ti­gung über­tra­gen.22

21 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

22 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 69 Rechtssetzungsformen  

Al­le grund­le­gen­den und wich­ti­gen Rechts­sät­ze des kan­to­na­len Rech­tes sind in der Form des Ge­set­zes zu er­las­sen. Da­zu ge­hö­ren Be­stim­mun­gen, für wel­che die Ver­fas­sung aus­drück­lich das Ge­setz vor­sieht, so­wie Be­stim­mun­gen über:

a.
die Grund­zü­ge der Rechts­stel­lung der Ein­zel­nen,
b.
den Ge­gen­stand von Ab­ga­ben, die Grund­sät­ze ih­rer Be­mes­sung und den Kreis der Ab­ga­be­pflich­ti­gen mit Aus­nah­me von Ge­büh­ren in ge­rin­ger Hö­he,
c.
Zweck, Art und Rah­men von be­deu­ten­den kan­to­na­len Leis­tun­gen,
d.
die Grund­zü­ge der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Auf­ga­ben der Be­hör­den,
e.
die An­hand­nah­me ei­ner neu­en, dau­ern­den Auf­ga­be.
Art. 70 Verantwortlichkeit  

1 Der Kan­ton und die an­de­ren Kör­per­schaf­ten, die öf­fent­li­che Auf­ga­ben wahr­neh­men, haf­ten für den Scha­den, den ih­re Or­ga­ne bei der Aus­übung ih­rer ho­heit­li­chen Tä­tig­keit wi­der­recht­lich ver­ur­sa­chen.

2 Sie haf­ten auch für Schä­den, die ih­re Or­ga­ne recht­mäs­sig ver­ur­sacht ha­ben, wenn Ein­zel­ne da­von schwer be­trof­fen sind und ih­nen nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann, den Scha­den sel­ber zu tra­gen.

3 Das Ge­setz re­gelt die Haf­tung der Be­hör­den­mit­glie­der und An­ge­stell­ten ge­gen­über dem Kan­ton und den an­de­ren Kör­per­schaf­ten, die öf­fent­li­che Auf­ga­ben wahr­neh­men.

8.2 Der Kantonsrat

Art. 70bis Stellung 23  

Der Kan­tons­rat ist die ge­setz­ge­ben­de Be­hör­de des Kan­tons und führt die Ober­auf­sicht.

23 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 71 Zusammensetzung, Wahl  

1 Der Kan­tons­rat be­steht aus 65 Mit­glie­dern.

2 Je­de Ge­mein­de hat min­des­tens einen Sitz.

3 Die rest­li­chen Sit­ze wer­den nach Mass­ga­be ih­rer Ein­wohner­zah­len auf die Ge­mein­den ver­teilt.

4 Für die Kan­tons­rats­wahl gilt das Mehr­heits­wahl­ver­fah­ren; Wahl­krei­se sind die Ge­mein­den. Die Ge­mein­den kön­nen das Ver­hält­nis­wahl­ver­fah­ren ein­füh­ren.

5 Das Nä­he­re re­gelt das Ge­setz.

Art. 72 Zuständigkeiten
a. Aufsicht
 

1 Der Kan­tons­rat be­auf­sich­tigt die Re­gie­rung und die Ge­schäfts­füh­rung der Ge­rich­te.

2 Er führt die Ober­auf­sicht über die kan­to­na­le Ver­wal­tung und die öf­fent­lich-recht­li­chen An­stal­ten.

Art. 73 b. Wahlen  

1 Der Kan­tons­rat wählt

a.
den Kan­tons­rats­prä­si­den­ten oder die Kan­tons­rats­prä­si­den­tin so­wie die üb­ri­gen Mit­glie­der des kan­tons­rät­li­chen Bü­ros je­weils für ein Jahr;
abis.24 den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin und die Vi­ze­prä­si­den­ten oder die Vi­ze­prä­si­den­tin­nen des Ober­ge­rich­tes;
b.25
den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin und die Vi­ze­prä­si­den­ten oder die Vi­ze­prä­si­den­tin­nen und die wei­te­ren Mit­glie­der des Kan­tons­ge­rich­tes;
bbis.26
die Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin­nen und die wei­te­ren Mit­glie­der der Schlich­tungs­be­hör­den;
c.27
auf Vor­schlag des Re­gie­rungs­ra­tes: den Rat­schrei­ber oder die Rat­schrei­be­rin;
d.
den Lei­ter oder die Lei­te­rin des Par­la­ments­diens­tes;
e.
die Fi­nanz­kon­trol­le;
f.
das Da­ten­schutz-Kon­troll­or­gan.

2 Durch Ge­setz kön­nen dem Kan­tons­rat wei­te­re Wahl­be­fug­nis­se über­tra­gen wer­den.

24 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

25 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

26 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

27 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

Art. 74 c. Rechtssetzung 28  

1 Der Kan­tons­rat be­schliesst über Vor­la­gen zur Re­vi­si­on der Kan­tons­ver­fas­sung zu­han­den der Stimm­be­rech­tig­ten. Er kann Even­tualan­trä­ge stel­len.

2 Er er­lässt Ge­set­ze un­ter Vor­be­halt des fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dums so­wie Ver­ord­nun­gen im Rah­men von Ver­fas­sung und Ge­setz.

28 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 74bis Aussenbeziehungen 29  

1 Der Kan­tons­rat wirkt an der Ge­stal­tung der Aus­sen­be­zie­hun­gen mit.

2 Er ge­neh­migt oder kün­digt in­ter­kan­to­na­le und in­ter­na­tio­na­le Ver­trä­ge. Vor­be­hal­ten bleibt das fa­kul­ta­ti­ve Re­fe­ren­dum.

3 Er be­glei­tet Vor­ha­ben zur in­ter­kan­to­na­len oder in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit.

29 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 75 d. Planung  

Der Kan­tons­rat berät die Sach-, Fi­nanz- und In­ves­ti­ti­ons­pla­nung so­wie wei­te­re grund­le­gen­de Pla­nun­gen des Re­gie­rungs­ra­tes.

Art. 76 e. Finanzkompetenzen  

1 Der Kan­tons­rat be­schliesst un­ter Be­ach­tung des Fi­nanz­pla­nes über den Vor­an­schlag und den Steu­er­fuss.

2 Un­ter Vor­be­halt ab­wei­chen­der ge­setz­li­cher Be­stim­mun­gen be­schliesst er über:

a.
neue ein­ma­li­ge Aus­ga­ben für den glei­chen Ge­gen­stand im Be­trag von 1– 5 Pro­zent ei­ner Steuerein­heit;
b.
neue wie­der­keh­ren­de Aus­ga­ben im Be­trag von 0,5–1 Pro­zent ei­ner Steu­er­ein­heit.
Art. 77 f. Weitere Befugnisse  

1 Der Kan­tons­rat:

a.
übt die den Kan­to­nen von der Bun­des­ver­fas­sung30 ein­ge­räum­ten Mit­wir­kungs­rech­te aus;
b.
fasst Grund­satz­be­schlüs­se im Rah­men sei­ner Zu­stän­dig­kei­ten;
c.
be­schliesst über Be­gna­di­gun­gen;
d.
ent­schei­det Zu­stän­dig­keits­kon­flik­te zwi­schen den obers­ten kan­to­na­len Be­hör­den;
e.31
ge­neh­migt die Staats­rech­nung.

1bis Ist ein Mit­glied des Re­gie­rungs­ra­tes of­fen­sicht­lich und dau­er­haft nicht mehr in der La­ge, sein Amt aus­zuü­ben, kann der Kan­tons­rat mit ei­ner Mehr­heit von drei Vier­teln der an­we­sen­den Rats­mit­glie­der die Amts­un­fä­hig­keit fest­stel­len.32

2 Der Kan­tons­rat kann den Re­gie­rungs­rat mit der Vor­be­rei­tung sei­ner Ge­schäf­te be­auf­tra­gen.

3 Durch Ge­setz kön­nen ihm wei­te­re Auf­ga­ben über­tra­gen wer­den.

30SR 101

31 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Mai 2000, in Kraft seit 1. Ju­ni 2000. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 20. März 2001 (BBl 2001 1374Art. 1 Ziff. 4, 2000 5255).

32 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 78 Organisation a) Grundsätze 33  

1 Das Ge­setz re­gelt die Grund­zü­ge der Or­ga­ni­sa­ti­on und des Ge­schäfts­ver­kehrs des Kan­tons­ra­tes.

2 Der Kan­tons­rat ver­fügt über einen Par­la­ments­dienst.

33 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 79 b) Kommissionen 34  

1 Der Kan­tons­rat kann stän­di­ge Kom­mis­sio­nen ein­set­zen und mit der Vor­be­rei­tung ein­zel­ner Ge­schäf­te be­son­de­re Kom­mis­sio­nen be­trau­en.

2 Re­gie­rungs­rat und Ver­wal­tung er­tei­len den Kom­mis­sio­nen al­le Aus­künf­te, die sie für ih­re Tä­tig­keit be­nö­ti­gen.

3 Das Ge­setz kann den Kom­mis­sio­nen ein­zel­ne un­ter­ge­ord­net Be­fug­nis­se über­tra­gen. Die De­le­ga­ti­on von recht­set­zen­den Be­fug­nis­sen ist aus­ge­schlos­sen.35

34 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

35 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 80 c) Stellung des Regierungsrates 36  

1 Die Mit­glie­der des Re­gie­rungs­ra­tes neh­men an den Sit­zun­gen des Kan­tons­ra­tes teil.

2 Sie ha­ben be­ra­ten­de Stim­me und das An­trags­recht.

36 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 81 d) Immunität, Instruktionsverbot 37  

1 Die Mit­glie­der des Kan­tons­ra­tes und des Re­gie­rungs­ra­tes sind in ih­ren Äus­se­run­gen im Rat und in den Kom­mis­sio­nen frei und kön­nen da­für nur straf­recht­lich ver­folgt oder zi­vil­recht­lich be­langt wer­den, wenn zwei Drit­tel der an­we­sen­den Rats­mit­glie­der da­zu ih­re Er­mäch­ti­gung er­tei­len.

2 Die Mit­glie­der des Kan­tons­ra­tes stim­men und be­ra­ten oh­ne In­struk­ti­on.38

37 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

38 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

8.3 Der Regierungsrat

Art. 82 Stellung  

1 Der Re­gie­rungs­rat ist die obers­te lei­ten­de, pla­nen­de und voll­zie­hen­de Be­hör­de des Kan­tons.

2 Er führt die kan­to­na­le Ver­wal­tung und be­auf­sich­tigt ge­mä­ss Ge­setz die Staats­an­walt­schaft und die Ge­mein­den.39

39 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

Art. 83 Sitzzahl, Vollamt, Wiederwahl 40  

1 Der Re­gie­rungs­rat be­steht aus fünf voll­amt­li­chen Mit­glie­dern.41

1bis Ei­ne Wie­der­wahl ist drei­mal mög­lich.42

243

3 Der Kan­tons­rat re­gelt die Be­sol­dung und die be­ruf­li­che Vor­sor­ge.

40 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

41 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

42 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

43 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 84 Das Landammannamt  

1 Wer das Land­am­mann­amt in­ne­hat, prä­si­diert den Re­gie­rungs­rat.

2 Er oder sie lei­tet, plant und ko­or­di­niert die Ar­beit des Re­gie­rungs­ra­tes.

3 Die Wahl ins Land­am­mann­amt fin­det al­le zwei Jah­re statt. Nach Ab­lauf ei­ner vol­len Amts­dau­er ist für ei­ne Amts­dau­er aus­zu­set­zen.44

44 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 8545  

45 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 1998, mit Wir­kung seit 27. Sept. 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 6 2514).

Art. 86 Zuständigkeiten
a. Planung und Koordination
 

1 Der Re­gie­rungs­rat be­stimmt un­ter Vor­be­halt der Zu­stän­dig­kei­ten der Stimm­be­rech­tig­ten und des Kan­tons­ra­tes die Zie­le und Mit­tel des staat­li­chen Han­delns.46

2 Er plant und ko­or­di­niert die staat­li­chen Tä­tig­kei­ten. Er führt die mit­tel­fris­ti­ge Sach- und Ter­min­pla­nung und er­stellt zu­han­den des Kan­tons­ra­tes einen Fi­nanz­plan, einen In­ves­ti­ti­ons­plan und wei­te­re grund­le­gen­de Plä­ne.

46 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Sept. 1997, in Kraft seit 28. Sept. 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Dez. 1998 (BBl 1999 219Art. 1 Ziff. 2, 1998 3945).

Art. 87 b. Rechtssetzung  

1 Der Re­gie­rungs­rat ent­wirft zu­han­den des Kan­tons­ra­tes Er­las­se und Be­schlüs­se.

247

3 Er er­lässt im Rah­men der Ver­fas­sung und der Ge­setz­ge­bung Ver­ord­nun­gen.

4 Bei zeit­li­cher Dring­lich­keit kann er, so­weit dies zur Ein­füh­rung über­ge­ord­ne­ten Rechts nö­tig ist, Ver­ord­nun­gen er­las­sen; die­se sind oh­ne Ver­zug ins or­dent­li­che Recht über­zu­füh­ren.

5 Zum Voll­zug über­ge­ord­ne­ten Rechts kann er die not­wen­di­gen Be­stim­mun­gen er­las­sen, so­weit sich die­se auf die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Auf­ga­ben der kan­to­na­len Be­hör­den be­schrän­ken.48

47 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

48 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 87bis Aussenbeziehungen 49  

1 Der Re­gie­rungs­rat ge­stal­tet die Zu­sam­men­ar­beit mit dem Bund, mit an­de­ren Kan­to­nen und mit dem Aus­land und ver­tritt den Kan­ton nach aus­sen.

2 Er schliesst und kün­digt in­ter­kan­to­na­le und in­ter­na­tio­na­le Ver­trä­ge über Ge­gen­stän­de, die im Rah­men sei­ner or­dent­li­chen Zu­stän­dig­keit lie­gen.

3 Er setzt sich für die kan­to­na­len In­ter­es­sen ge­gen­über dem Bund ein.

4 Er wahrt die Mit­wir­kungs­rech­te des Kan­tons­ra­tes.

49 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 88 c. Finanzkompetenzen  

1 Der Re­gie­rungs­rat er­stellt zu­han­den des Kan­tons­ra­tes den Vor­an­schlag und die Staats­rech­nung.

2 Er be­schliesst über

a.
ge­bun­de­ne Aus­ga­ben und Än­de­run­gen im Fi­nanz­ver­mö­gen oh­ne Be­schrän­kung;
b.
neue ein­ma­li­ge Aus­ga­ben bis zum Be­trag von 1 Pro­zent ei­ner Steuerein­heit;
c.
neue wie­der­keh­ren­de Aus­ga­ben bis zum Be­trag von 0,5 Pro­zent ei­ner Steuerein­heit.
Art. 89 d. Weitere Befugnisse  

1 Der Re­gie­rungs­rat nimmt al­le Be­fug­nis­se wahr, die nicht aus­drück­lich ei­ner an­de­ren Stel­le zu­ge­wie­sen sind.

2 Ins­be­son­de­re ob­lie­gen ihm

a.
die Ver­ant­wor­tung für die öf­fent­li­che Ord­nung und Si­cher­heit;
b.50
c.
die Ab­fas­sung von Ver­nehm­las­sun­gen zu­han­den der Bun­des­be­hör­den;
d.
der Ent­scheid über die Er­grei­fung oder die Un­ter­stüt­zung des Stan­des­re­fe­ren­dums in dring­li­chen Fäl­len;
e.51
der Voll­zug der Ge­setz­ge­bung so­wie der rechts­kräf­ti­gen Ur­tei­le;
f.
die Er­tei­lung des Land­rechts;
g.
die Wahl der An­ge­hö­ri­gen der kan­to­na­len Ver­wal­tung, so­weit da­für kei­ne an­de­re Stel­le zu­stän­dig ist;
h.
die Er­stel­lung ei­nes jähr­li­chen Re­chen­schafts­be­rich­tes an den Kan­tons­rat.

3 Durch die Ge­setz­ge­bung kön­nen dem Re­gie­rungs­rat wei­te­re Be­fug­nis­se über­tra­gen wer­den.

50 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

51 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 18. Mai 2014, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2015 (BBl 2015 3035Art. 1 Ziff. 6, 2014 9091).

Art. 90 e. Ausserordentliche Lagen  

1 Der Re­gie­rungs­rat er­greift auch oh­ne aus­drück­li­che ge­setz­li­che Grund­la­ge Mass­nah­men, um ein­ge­tre­te­nen oder un­mit­tel­bar dro­hen­den Stö­run­gen der öf­fent­li­chen Ord­nung und Si­cher­heit so­wie so­zia­len Not­stän­den zu be­geg­nen.

2 Not­ver­ord­nun­gen hat er so­fort dem Kan­tons­rat zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen; sie fal­len spä­tes­tens ein Jahr nach ih­rem In­kraft­tre­ten da­hin.

Art. 91 Kollegialprinzip  

Der Re­gie­rungs­rat fasst sei­ne Be­schlüs­se als Kol­le­gi­al­be­hör­de.

Art. 92 Kommissionen  

Durch Ge­setz, Ver­ord­nung oder Be­schluss des Re­gie­rungs­ra­tes kön­nen stän­di­ge be­ra­ten­de Kom­mis­sio­nen ein­ge­setzt oder be­son­de­re Kom­mis­sio­nen mit der Vor­be­rei­tung ein­zel­ner Ge­schäf­te be­traut wer­den.

Art. 93 Kantonale Verwaltung  

1 Die Ver­wal­tung er­füllt ih­re Auf­ga­ben nach den Grund­sät­zen der Recht­mäs­sig­keit, Wirk­sam­keit und Wirt­schaft­lich­keit.

2 Das Ge­setz re­gelt die Grund­zü­ge der Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on und das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren.

3 Stabs‑, Ko­or­di­na­ti­ons- und Ver­bin­dungs­stel­le des Re­gie­rungs­ra­tes und des Kan­tons­ra­tes ist die Kan­tons­kanz­lei, die vom Rat­schrei­ber oder von der Rat­schrei­be­rin ge­lei­tet wird.

8.4 Die Gerichte

Art. 94 Gerichtliche Organe  

1 Die Ge­richts­bar­keit wird aus­ge­übt durch:

a.52
die Schlich­tungs­be­hör­den in Zi­vil­sa­chen;
b.53
c.54
das Kan­tons­ge­richt zur Be­ur­tei­lung von Zi­vil- und Strafsa­chen in ers­ter In­stanz;
d.55
das Ober­ge­richt als ein­zi­ge oder Rechts­mit­tel­in­stanz in Zi­vil-, Straf- und Ver­wal­tungs­sa­chen.
e 56

2 Das Ge­setz re­gelt Or­ga­ni­sa­ti­on, Ver­fah­ren und Zu­stän­dig­kei­ten.

3 Der Kan­tons­rat re­gelt die Be­sol­dung, die be­ruf­li­che Vor­sor­ge und die Ent­schä­di­gun­gen der Mit­glie­der der Ge­rich­te.57

52 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

53 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

54 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

55 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

56 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

57 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 29. Sept. 2011 (BBl 2011 7619Art. 1 Ziff. 6 4467).

Art. 95 Begründungspflicht  

1 Die Ur­tei­le sind schrift­lich zu be­grün­den.

2 Aus­nah­men re­gelt das Ge­setz.

9. Finanzordnung

Art. 96 Allgemeine Grundsätze  

1 Kan­ton und Ge­mein­den füh­ren ih­ren Fi­nanz­haus­halt spar­sam, wirt­schaft­lich und mit­tel­fris­tig aus­ge­gli­chen.

2 Sie sor­gen für ei­ne um­fas­sen­de Fi­nanz- und In­ves­ti­ti­ons­pla­nung.

3 Neue Auf­ga­ben dür­fen erst über­nom­men wer­den, wenn ih­re Fi­nan­zie­rung ge­re­gelt ist.

4 Ver­wal­tungs­u­n­ab­hän­gi­ge Kon­troll­or­ga­ne prü­fen, ob der Fi­nanz­haus­halt ge­setz­mäs­sig ge­führt wird.

5 Das Nä­he­re re­gelt das Ge­setz.

Art. 97 Mittelbeschaffung  

Der Kan­ton be­schafft sich sei­ne Mit­tel

a.
durch die Er­he­bung von Steu­ern und an­de­ren Ab­ga­ben;
b.
aus Ver­mö­gen­ser­trä­gen;
c.
aus Leis­tun­gen des Bun­des und Drit­ter;
d.
durch die Auf­nah­me von Dar­le­hen und An­lei­hen.
Art. 98 Steuern und Abgaben  

1 Kan­ton und Ge­mein­den be­steu­ern das Ein­kom­men und Ver­mö­gen der na­tür­li­chen Per­so­nen so­wie den Er­trag und das Ka­pi­tal ju­ris­ti­scher Per­so­nen.

2 Durch Ge­setz kön­nen wei­te­re kan­to­na­le und kom­mu­na­le Steu­ern und Ab­ga­ben ein­ge­führt wer­den.

3 Bei der Aus­ge­stal­tung der Steu­ern sind die Grund­sät­ze der Rechts­gleich­heit und der wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit zu be­ach­ten.

Art. 99 Ausgaben  

Je­de Aus­ga­be setzt ei­ne Rechts­grund­la­ge, einen ent­spre­chen­den Kre­dit so­wie einen Aus­ga­ben­be­schluss des zu­stän­di­gen Or­gans vor­aus.

10. Gemeinden

Art. 100 Einwohnergemeinde  

1 Ein­zi­ge Ge­mein­de­art im Kan­ton ist die Ein­woh­ner­ge­mein­de.

2 Sie ist ei­ne Kör­per­schaft des öf­fent­li­chen Rechts mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit.

3 Sie er­füllt al­le ört­li­chen Auf­ga­ben, die nicht vom Bund oder vom Kan­ton wahr­ge­nom­men wer­den und die nicht sinn­vol­ler­wei­se Pri­va­ten über­las­sen blei­ben.

Art. 101 Gemeindeautonomie  

1 Die Au­to­no­mie der Ge­mein­den ist ge­währ­leis­tet. Ihr Um­fang ist durch das kan­to­na­le und das eid­ge­nös­si­sche Recht be­stimmt.

2 Al­le kan­to­na­len Or­ga­ne wah­ren ei­ne mög­lichst gros­se Selb­stän­dig­keit der Ge­mein­den.

Art. 102 Organisation  

1 Die Ge­mein­den le­gen ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on im Rah­men von Ver­fas­sung und Ge­setz in ei­ner Ge­mein­de­ord­nung fest.

2 Die Ge­mein­de­ord­nung un­ter­liegt der Volks­ab­stim­mung und be­darf zu ih­rer Gül­tig­keit der Ge­neh­mi­gung durch den Re­gie­rungs­rat.

3 Die Ge­mein­den kön­nen ein Ge­mein­de­par­la­ment ein­füh­ren.

Art. 103 Verhältnis der Gemeinden unter sich und zum Kanton  

1 Die Ge­mein­den ar­bei­ten bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben un­ter sich, mit dem Kan­ton und al­len­falls mit aus­ser­kan­to­na­len Ge­mein­den zu­sam­men.

2 Sie kön­nen mit Zu­stim­mung des Re­gie­rungs­ra­tes Zweck­ver­bän­de grün­den oder sich zu an­de­ren Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­mensch­lies­sen.

3 Ist ei­ne Auf­ga­be an­ders nicht zu er­fül­len, kann der Re­gie­rungs­rat zwei oder meh­re­re Ge­mein­den zur Zu­sam­men­ar­beit ver­pflich­ten.

Art. 104 Finanzausgleich  

Durch einen Fi­nanz­aus­gleich ist ein aus­ge­wo­ge­nes Ver­hält­nis der Steu­er­be­las­tung un­ter den Ge­mein­den an­zu­stre­ben.

Art. 105 Stimmrecht  

1 Das Stimm­recht in der Ge­mein­de steht al­len Per­so­nen zu, die in kan­to­na­len An­ge­le­gen­hei­ten stimm­be­rech­tigt sind.

2 Die Ge­mein­den kön­nen das Stimm­recht aus­ser­dem Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern er­tei­len, die seit zehn Jah­ren in der Schweiz und da­von seit fünf Jah­ren im Kan­ton woh­nen und ein ent­spre­chen­des Be­geh­ren stel­len.

Art. 106 Initiativrecht  

1 Mit ei­ner In­itia­ti­ve kann der Er­lass, die Än­de­rung oder die Auf­he­bung von Re­gle­men­ten oder Be­schlüs­sen ver­langt wer­den, die dem ob­li­ga­to­ri­schen oder dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum un­ter­lie­gen.

2 Die In­itia­ti­ve kann als all­ge­mei­ne An­re­gung oder als aus­ge­ar­bei­te­ter Ent­wurf ein­ge­reicht wer­den.

3 Wird mit ei­ner In­itia­ti­ve der Er­lass oder die Än­de­rung von Plä­nen oder Vor­schrif­ten ver­langt, für die ein Ein­spra­che­ver­fah­ren vor­ge­schrie­ben ist, ist sie nur als all­­ge­mei­ne An­re­gung zu­läs­sig.

4 Die Ar­ti­kel 51 Ab­satz 1, 52, 54 und 55 gel­ten im üb­ri­gen sinn­ge­mä­ss.

Art. 107 Gemeindegesetz  

Das Ge­setz re­gelt ins­be­son­de­re die Grund­zü­ge der Ge­mein­de­or­ga­ni­sa­ti­on, die Auf­sicht über die Ge­mein­den so­wie das Fi­nanz­we­sen.

11. Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts

Art. 108  

Nach Mass­ga­be des Ge­set­zes kön­nen öf­fent­li­che Auf­ga­ben von Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten des öf­fent­li­chen Rechts wahr­ge­nom­men wer­den.

12. Staat und Kirche

12.1 Öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaften

Art. 109 a. Grundsatz; Selbständigkeit  

1 Die evan­ge­lisch-re­for­mier­te und die rö­misch-ka­tho­li­sche Kir­che sind selb­stän­di­ge Kör­per­schaf­ten des öf­fent­li­chen Rechts.

2 Die kirch­li­chen Kör­per­schaf­ten re­geln ih­re in­ne­ren An­ge­le­gen­hei­ten selb­stän­dig. Sie sind be­fugt, von ih­ren Mit­glie­dern Steu­ern zu er­he­ben.

3 Be­schlüs­se und Ver­fü­gun­gen kirch­li­cher Or­ga­ne kön­nen nicht an staat­li­che Stel­len wei­ter­ge­zo­gen wer­den.

Art. 110 b. Zugehörigkeit  

Die Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner Kir­che re­gelt sich nach de­ren Ver­fas­sung. Das Recht, durch schrift­li­che Er­klä­rung aus ei­ner Kir­che aus­zu­tre­ten, ist ge­währ­leis­tet.

12.2 Andere Religionsgemeinschaften

Art. 111  

Die üb­ri­gen Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten un­ter­ste­hen dem zi­vi­len Recht. Sie kön­nen vom Kan­tons­rat als öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten an­er­kannt wer­den, wenn ih­re Ver­fas­sung dem kan­to­na­len und dem Bun­des­recht nicht wi­der­spricht.

13. Revision der Verfassung

Art. 112 Grundsatz  

1 Die Ver­fas­sung kann je­der­zeit ganz oder teil­wei­se re­vi­diert wer­den.

2 Ver­fas­sungs­re­vi­sio­nen wer­den auf dem Weg der Ge­setz­ge­bung vor­ge­nom­men.

Art. 113 Teilrevision  

Ei­ne Teil­re­vi­si­on kann ei­ne ein­zel­ne Be­stim­mung oder meh­re­re sach­lich zu­sam­men­hän­gen­de Be­stim­mun­gen um­fas­sen.

Art. 114 Totalrevision  

1 Der Kan­tons­rat prüft in Zeitab­stän­den von je­weils 20 Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­fas­sung, ob ei­ne To­tal­re­vi­si­on an die Hand ge­nom­men wer­den soll.

2 Die Fra­ge, ob ei­ne To­tal­re­vi­si­on durch­zu­füh­ren sei, ist den Stimm­be­rech­tig­ten vor­zu­le­gen. Die­se ent­schei­den fer­ner, ob der Kan­tons­rat oder ein Ver­fas­sungs­rat die Re­vi­si­on vor­be­rei­ten soll.58

58 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 28. Sept. 1997, in Kraft seit 28. Sept. 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Dez. 1998 (BBl 1999 219Art. 1 Ziff. 2, 1998 3945).

14. Schluss- und Übergangsbestimmungen

Art. 115 Bürgergemeinden  

1 Be­ste­hen­de Bür­ger­ge­mein­den gel­ten oh­ne wei­te­res als auf­ge­löst, wenn sie nicht in­nert fünf Jah­ren seit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­fas­sung durch Be­schluss ih­rer Mit­glie­der in Kör­per­schaf­ten des öf­fent­li­chen Rechts um­ge­wan­delt wer­den.

2 Mit der Auf­lö­sung der Bür­ger­ge­mein­de tritt die Ein­woh­ner­ge­mein­de voll­um­fäng­lich in de­ren Rech­te und Pflich­ten ein.

Art. 116 Kirchliche Gebäulichkeiten  

In den Ge­mein­den, in de­nen die kirch­li­chen Ge­bäu­lich­kei­ten im Ei­gen­tum der Ein­woh­ner­ge­mein­de ste­hen, ist in­nert ei­ner Frist von fünf Jah­ren seit In­kraft­tre­ten die­ser Ver­fas­sung ei­ne Si­che­rung der bis­he­ri­gen Mit­be­nut­zungs­rech­te so­wie ei­ne Ver­ein­ba­rung über Be­nut­zung und Un­ter­halt zu tref­fen.

Art. 11759  

59 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 1998, mit Wir­kung seit 27. Sept. 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 6 2514).

Art. 117bis60  

60 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 27. April 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Dez. 1998 (BBl 1999 219Art. 1 Ziff. 2, 1998 3945). Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 27. Sept. 1998, mit Wir­kung seit 27. Sept. 1998. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 10. Ju­ni 1999 (BBl 1999 5181Art. 1 Ziff. 6 2514).

Art. 117ter Amtsdauer  

1 Die durch die­se Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung ge­schaf­fe­nen Un­ver­ein­bar­kei­ten sind auf En­de der lau­fen­den Amts­dau­er zu be­he­ben.

2 Die für die lau­fen­de Amts­dau­er ge­wähl­ten Mit­glie­der des Ver­wal­tungs­ge­richts wer­den im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung bis zum Ab­lauf der Amts­dau­er Mit­glie­der des Ober­ge­rich­tes.

3 Die von den Stimm­be­rech­tig­ten der Ge­mein­den ge­wähl­ten Ver­mitt­ler und Ver­mitt­le­rin­nen be­han­deln die bei ih­nen bis zum 31. De­zem­ber 2010 ein­ge­hen­den Ver­mitt­lungs­be­geh­ren bis zum En­de der lau­fen­den Amts­dau­er.

Art. 118 Inkrafttreten; aufgehobenes Recht  

1 Die­se Ver­fas­sung tritt nach ih­rer Ge­währ­leis­tung durch die Bun­des­ver­samm­lung am 1. Mai 1996 in Kraft.

2 Auf die­sen Zeit­punkt wird die Ver­fas­sung für den Kan­ton Ap­pen­zell Aus­serr­ho­den vom 26. April 1908 auf­ge­ho­ben.

Sachregister

Die Zahlen verweisen auf die Artikel und Artikelteile der Verfassung

Abfall 35

Abgaben s. Steuern

Abwasser 33

Akteneinsicht 123

Amtsdauer 65

Amtsunfähigkeit771bis

Anstalten des öffentlichen Rechts 108

Arbeit40

Aufgaben, öffentliche 27–49

Aufsicht

durch den Kantonsrat 72
durch den Regierungsrat 822

Ausgaben, s. auch Finanzkompetenzen

Gebundene 882a
Voraussetzungen 99

Ausländer

Geltung der Grundrechte 222
Stimmrecht 1052

Aussenbeziehungen74bis, 87bis

Ausserordentliche Lagen 282

Zuständigkeit des Regierungsrates 90

Ausstand 64

Austritt aus der Kirche 110

Autonomie der Gemeinden 101

Bauwesen 31

Begnadigung 771c

Begründungspflicht (Urteile) 95

Behinderte 42

Behörden 61–95

Berufe des Gesundheitswesens 485 und 6

Berufswahl, freie 19

Betagte 41

Bildung 36–38

Budget761

Bund

Zusammenarbeit 12 und 3

Bürger

Zuständigkeiten 60
s. auch Bürgerrecht, Stimmrecht, Wahlen

Bürgergemeinde 115

Bürgerrecht

allgemeines 3
Zuständigkeit 892f

Datenschutz 15

Kontrollorgan, Wahl 731f

Delegation von Befugnissen

durch das Gesetz 681
des Regierungsrats an Dritte 683

Demonstrationen 172

Denkmalpflege 30

Dienstleistung, persönliche 262

Diskriminierungsverbot 5

Dringlichkeitsrecht 874

Ehe

Schutz 10

Eigentumsgarantie 18

Einwohnergemeinde 100

als Nachfolgerin der Bürgergemeinde 1152

Energie 34

Enteignung 182

Erwachsenenbildung 381

Erwerb und Verlust des Landrechts und des Gemeindebürgerrechts s. Bürgerrecht

Erziehung 36–38

Familie 10, 41

Finanzausgleich 104

Finanzkompetenzen

Kantonsrat 76, 77 1e
Regierungsrat 88

Finanzkontrolle 964

Wahl 731e

Finanzordnung 96–99

Finanzplanung 962, 862, 75, 761

Folterverbot 92

Forschung 13

Forstwirtschaft 44

Freiheit, persönliche 9

Freiheitsentzug 21

Freizeitgestaltung 493

Garantien

beim Freiheitsentzug 21
Eigentum 18
Verfahrensgarantien 20

Gebäudeversicherung 46

Gemeinden 2, 100–107

Arten 100
Bürgergemeinden 115
Bürgerrecht 3
Finanzausgleich 104
Gemeindeautonomie 101
Gemeindegesetz 107
Gemeindeparlament 1023
Gemeindeverbände 103
Initiativrecht 106
Organisation 102
Stimmrecht 105
Verhältnis unter sich und zum Kanton 103

Gerichte

Amtsdauer 65
Organisation, Zuständigkeiten 94
Urteilsbegründung 95

Gesetz

gesetzgebende Behörde 70bis
Inhalt 69

Gesundheitswesen 48

Gewässerschutz 29, 33

Gewaltenteilung 61

Glaubens- und Gewissensfreiheit 7

Gleichberechtigung von Mann und Frau 6

Grundrechte 4–23

Geltung, Drittwirkung 22
Schranken 23

Grundsatzbeschlüsse

Stimmberechtigte 601d
Kantonsrat 771b

Haft, Garantien 21

Haftpflicht s. Verantwortlichkeit

Handels- und Gewerbefreiheit 19

Heimatschutz 30

Heimaufsicht 394

Hochschulen 382

Immunität 811

Informationsfreiheit 12

Informationspflicht 67

Initiative s. Volksinitiative

Inkrafttreten118

Instruktionsverbot812

Interessensbindungen 674

Invalide 42

Jugend 41

Justizgrundsätze 20/21

Kanton

Grundsätze 1
Gebiet 2
Verwaltung 93

Kantonalbank 45

Kantonsgericht 941c

Kantonskanzlei 933

Kantonsrat

Amtsdauer 65
Aussenbeziehungen 74bis
Befugnisse 77
Organisation 78
Immunität 81
Kommissionen 79
Stellung 70bis
Zusammensetzung/Wahl 71, 731a
Zuständigkeiten 72–77

Kerngehaltder Grundrechte 234

Kindergarten 37

Kinderschutz 242, 41

Kirchen 109–111

Kirchliche Gebäulichkeiten 116

Koalitionsfreiheit 19

Kollegialprinzip 91

Kommissionen

des Kantonsrates 79
des Regierungsrates 92

Kompetenzkonflikte 771d

Körperschaften des öffentlichen Rechts 108, 1002

Religionsgemeinschaften 109–111

Kultur491

Kundgebungen auf öffentlichem Grund 172

Kunstfreiheit 14

Land- und Forstwirtschaft 44

Landammann

Funktion im Regierungsrat 84

Landrecht s. Bürgerrecht

Landschaftsschutz 30

Lenkungsmassnahmen (Umweltschutz) 294

Majorz 714

Meinungsfreiheit 12

Menschenwürde 4

Mitwirkungsrechte 56/57, 771a

Naturschutz 29

Niederlassungsfreiheit 11

Notlagen 241, 39

Notverordnung 902

Oberaufsicht 70bis

Obergericht

Amtsdauer, Übergangsrecht 117ter
Wahl 602, 731abis
Zuständigkeiten 941d

Öffentliche

Aufgaben 27–49
Ordnung und Sicherheit 172, 28, 892a, 901
öffentlicher Grund, Kundgebungen 172

Öffentlichkeit

Kantonsrat und Gerichte 67

Opferhilfe 243

Ordnungund Sicherheit 172, 28, 892a, 901

Parlamentsdienst 782

Wahl 731d

PersönlicheFreiheit 9

Petitionsrecht 16

Pflichten, persönliche 26

Planung

Finanzplanung 962
Kantonsrat 75
Raumplanung 31
Regierungsrat 821, 86

Privatsphäre und Wohnung, Schutz 93

Proporz 714

Ratschreiber

Wahl 731c
Leiter der Kantonskanzlei 933

Raumordnung 31

RechtlichesGehör 204

Rechtsbeistand

bei Freiheitsentzug 216

Rechtsetzung

Formen 69
durch den Kantonsrat 74
durch den Regierungsrat 87

Rechtsetzungskompetenzen

Stimmberechtigte 51, 601
Kantonsrat 70bis, 74
Regierungsrat 87

Rechtsgleichheit 5

Rechtsmittelbelehrung 204

Rechtsschutz 20

Rechtsstaat61bis

Referendum

Fakultatives 60bis
Obligatorisches 60

Regalien 47

Regierungsrat

Amtsdauer 65
Immunität 81
Kollegialprinzip 91
Kommissionen 792, 92
Landammannamt 84
Sitzzahl 83
Stellung 80, 82
Vollamt 831
Wahl 602
Wiederwahl 831bis
Zuständigkeiten 86–90

Religionsgemeinschaften 109–111

Revision der Verfassung 112–114

Allgemeines 112
Kompetenzen des Kantonsrats 741
Teilrevision 113
Totalrevision 114

Richter

unabhängige 201

Rückwirkungsverbot 82

Schlichtungsberhörde 941a

Schule 36–38

Selbständigkeit

der Gemeinden 101
der Religionsgemeinschaften 109

Sicherheit 172, 28, 892a, 901

Soziales 24–26, 39–42

Sozialrechte 24

Sozialziele 25

Spitäler und öffentlichen und privaten Einrichtungen des Gesund­heitswesens 48

Staat und Kirche 109–111

Staatsanwalt 822

Staatshaftung 70

Staatsrechnung 77 1e

Staatsverträge, Zuständigkeit 60bis, 87bis

Ständerat

Wahl 602c

Standesreferendum 771a, 892d

Steuern und Abgaben 97a, 98, 69b

Religionsgemeinschaften 109

Stimmberechtigte s. Bürger

Zuständigkeiten 60

Stimmrecht

allgemeines 50
Ausländer 1052
in den Gemeinden 105

Subsidiarität 273, 1003

Treu und Glauben 8

Umwelt- und Naturschutz 29

Unentgeltlicher Rechtsschutz 20

Universitäten 382

Unmündige

Geltung der Grundrechte 223

Unschuldsvermutung 203

Unterrichtsfreiheit 13

Unvereinbarkeiten 63, 832, 117ter

Verantwortlichkeit 70

Vereins- und Versammlungsfreiheit 17

Verfassungsrat 1142

Verfassung

Gewährleistung der Verfassung 118
Kompetenz des Kantonsrats bei einer Revision 741
s. auch Revision

Verkehr 32

Vermittler Übergangsrecht 117ter

Vernehmlassungen 57

Versicherung 46

Verursacherprinzip 296

Verwaltung, kantonale 93

Verwaltungsgericht s. Obergericht

Volksdiskussion 56

Volksinitiative 51–55

Einheit der Materie 552a
Einheitsinitiative 53
Form 52
Gegenstand, Unterschriftenzahl 51
Gegenvorschlag, doppeltes Ja 54
in den Gemeinden 106
Verfahren 55

Volksrechte 50–60bis

Wählbarkeit 62

Wahlrechts. Stimmrecht

Wahlen

Datenschutz-Kontrollorgan 731f
Finanzkontrolle 731e
Kantonsgericht 731b
Kantonsrat 71
Kantonsratspräsidenten oder die Kantonsratspräsidentin sowie die übri­gen Mitglieder des kantonsrätlichen Büros 731a

–Obergericht 602, 731abis
Ratschreiber 731c
Regierungsrat 602
Parlamentsdienst 731d
Schlichtungsberhörde 731bbis
Ständerat 602c

Walderhaltung443

Wasserversorgung 33

Willkürverbot 8

Wirtschaftsförderung 43

Wirtschaftsfreiheit 19

Wirtschaftsordnung 43–47

Wissenschaft

Unterstützung 492

Wissenschaftsfreiheit13

Zensurverbot 122

Zusammenarbeit

interkantonale 74bis
internationale 74bis
mit dem Bund und den Kantonen 12 und 3
regionale 273
unter Gemeinden 103
zwischen Kanton und Gemeinden 103

Zusammenleben

Schutz 10

Zuständigkeiten

Einwohnergemeinde 1003
Gerichte 94
Kantonsrat 72–77
Stimmberechtigte 60, 60bis
Regierungsrat 82–93

Zuständigkeitskonflikte771d

Zweckverbände 103

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