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Verfassung
des Kantons Wallis

vom 8. März 1907 (Stand am 11. März 2020) 1

1 Diese Veröffentlichung basiert auf jenen der Änderungen im Rahmen der Gewährleistungsbotschaften im BBl. Sie kann vorübergehend von der Veröffentlichung in der kantonalen Gesetzessammlung abweichen. Der Stand bezeichnet daher das Datum des letzten im BBl veröffentlichten Gewährleistungsbeschlusses der Bundesversammlung.

Im Namen Gottes des Allmächtigen!

I. Titel: Allgemeine Grundsätze

Art. 1  

1 Wal­lis bil­det ei­ne in­nert der Schran­ken der Bun­des­ver­fas­sung2 sou­ve­rä­ne und als Kan­ton der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ein­ver­leib­te de­mo­kra­ti­sche Re­pu­blik.

2 Die Sou­ve­rä­ni­tät be­ruht im Vol­ke und wird un­mit­tel­bar durch die Ak­tiv­bür­ger und mit­tel­bar von den durch die Ver­fas­sung ein­ge­setz­ten Be­hör­den aus­ge­übt.

Art. 23  

1 Die Glau­bens- und Ge­wis­sens­frei­heit und die freie Aus­übung got­tes­dienst­li­cher Hand­lun­gen sind ge­währ­leis­tet.

2 Die Re­li­gi­ons­ge­mein­schaf­ten ent­schei­den über ih­re Leh­re und ih­ren Kul­tus frei und un­ab­hän­gig. Sie be­fin­den in­nert den Schran­ken des öf­fent­li­chen Rechts selb­stän­dig über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und Ver­wal­tung.

3 Die rö­misch-ka­tho­li­sche Kir­che und die evan­ge­lisch-re­for­mier­te Kir­che wer­den als öf­fent­lich-recht­li­che In­sti­tu­tio­nen mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit an­er­kannt. Die an­de­ren Kon­fes­sio­nen un­ter­ste­hen den Vor­schrif­ten des Pri­vat­rechts, kön­nen aber nach Mass­ga­be ih­rer Be­deu­tung im Kan­ton durch Ge­setz öf­fent­lich-recht­lich an­er­kannt wer­den.

4 So­weit die Pfar­rei­en der rö­misch-ka­tho­li­schen Kir­che und die­je­ni­gen der evan­ge­lisch-re­for­mier­ten Kir­che die orts-kirch­li­chen Kul­tus­aus­ga­ben nicht aus ei­ge­nen Mit­teln be­strei­ten kön­nen, kom­men da­für un­ter Wah­rung der Glau­bens- und Ge­wis­sens­frei­heit die Mu­ni­zi­pal­ge­mein­den auf. Der Kan­ton kann den öf­fent­lich-recht­lich an­er­kann­ten Kir­chen Bei­trä­ge ge­wäh­ren.4

5 Das Ge­setz re­gelt die An­wen­dung die­ser Be­stim­mun­gen.

3An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 17. März 1974, in Kraft seit 1. Aug. 1993. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Dez. 1974 (BBl 1974 II 1527Art. 1 Ziff. 5 973). Die­se Änd. wur­de erst zu­sam­men mit je­ner des Abs. 4 in Kraft ge­setzt.

4An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 10. Ju­ni 1990, in Kraft seit 1. Aug. 1993. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Okt. 1991 (BBl 1991 IV 198Art. 1 Ziff. 7 II 1593).

Art. 3a  

1 Al­le Bür­ger sind vor dem Ge­set­ze gleich.

2 Es gibt im Wal­lis kein Vor­recht des Or­tes, der Ge­burt, der Per­so­nen oder Fa­mi­li­en.

a
In der Ver­fas­sung gilt je­de Be­zeich­nung der Per­son, des Sta­tus oder der Funk­ti­on in
glei­cher Wei­se für Mann oder Frau.5

5An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 4  

1 Die per­sön­li­che Frei­heit und die Un­ver­letz­lich­keit der Woh­nung sind ge­währ­lei­s­tet.

2 Nie­mand darf ge­richt­lich ver­folgt oder ver­haf­tet und kei­ne Haus­durch­su­chung darf vor­ge­nom­men wer­den, aus­ser in den vom Ge­set­ze vor­ge­se­he­nen Fäl­len, und in den von dem­sel­ben vor­ge­schrie­be­nen For­men.

3 Un­ge­setz­lich Ver­haf­te­te so­wie un­schul­dig Ver­ur­teil­te sind durch den Staat an­ge­mes­sen zu ent­schä­di­gen. Das Ge­setz re­gelt die An­wen­dung die­ses Grund­satzes.

Art. 5  

Nie­mand darf sei­nem or­dent­li­chen Rich­ter ent­zo­gen wer­den.

Art. 6  

1 Das Ei­gen­tum ist un­ver­letz­lich.

2 Von die­sem Grund­satze kann nur aus Rück­sich­ten öf­fent­li­chen Nut­zens mit­telst ei­ner ge­rech­ten Ent­schä­di­gung und in den vom Ge­set­ze vor­ge­se­he­nen For­men ab­ge­wi­chen wer­den.

3 Das Ge­setz kann je­doch Fäl­le be­stim­men, in wel­chen Grund und Bo­den der Bur­ger­schaf­ten oder Ge­mein­den, aus Rück­sich­ten öf­fent­li­chen Nut­zens, un­ent­gelt­lich ab­zu­tre­ten ist.

Art. 7  

Kein Grund­stück kann mit ei­nem un­lo­s­käuf­li­chen Bo­den­zins be­las­tet wer­den.

Art. 8  

Die Frei­heit der Mei­nungs­äus­se­rung in Wort und Schrift, so­wie die Frei­heit der Pres­se sind ge­si­chert. Das Ge­setz be­straft den Miss­brauch der­sel­ben.

Art. 9  

Das Pe­ti­ti­ons­recht ist ge­währ­leis­tet. Die Aus­übung des­sel­ben wird vom Ge­set­ze be­stimmt.

Art. 10  

1 Das Recht der frei­en Nie­der­las­sung, das Ver­eins- und Ver­samm­lungs­recht, die freie Aus­übung je­der Be­rufs­art in Kunst und Wis­sen­schaft, so­wie die Frei­heit des Han­dels und der Ge­wer­be sind ge­währ­leis­tet.

2 Die Aus­übung die­ser Rech­te wird durch das Ge­setz ge­re­gelt.

Art. 11  

1 Je­der Bür­ger ist wehr­pflich­tig.

2 Die An­wen­dung die­ses Grund­satzes ist durch die Bun­des- und Kan­to­nal­ge­setz­­ge­bung ge­re­gelt.

Art. 12  

1 Die fran­zö­si­sche und die deut­sche Spra­che sind als Lan­des­s­pra­chen er­klärt.

2 Der Grund­satz der Gleich­be­rech­ti­gung bei­der Spra­chen soll in der Ge­setz­ge­bung und in der Ver­wal­tung durch­ge­führt wer­den.

Art. 13  

1 Der öf­fent­li­che Un­ter­richt so­wie der pri­va­te Pri­mar­un­ter­richt ste­hen un­ter der Lei­tung und der Ober­auf­sicht des Staa­tes.

2 Der Pri­mar­un­ter­richt ist ob­li­ga­to­risch und in den öf­fent­li­chen Schu­len un­ent­gelt­lich.

3 Die Lehr­frei­heit ist, un­ter Vor­be­halt der Ge­set­zes­be­stim­mun­gen be­tref­fend die Pri­mar­schu­le, ge­währ­leis­tet.

Art. 13a6  

1 Der Staat muss der Fa­mi­lie, als Ba­sis­ge­mein­schaft der Ge­sell­schaft, den für die Ent­fal­tung je­des ih­rer Mit­glie­der not­wen­di­gen Schutz so­wie Un­ter­stüt­zung ge­wäh­ren.

2 Er über­prüft die Ge­setz­ge­bung un­ter dem Ge­sichts­win­kel ih­rer Aus­wir­kun­gen auf die Le­bens­ver­hält­nis­se der Fa­mi­lie und passt die­se ent­spre­chend an.

6 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 13. Ju­ni 1999, in Kraft seit 1. Jan. 2001. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 14. Ju­ni 2000 (BBl 2000 3643Art. 1 Ziff. 7 1107).

Art. 14  

Der Staat er­lässt Vor­schrif­ten be­tref­fend Ar­beiter­schutz und Si­che­rung der Ar­bei­ter­frei­heit.

Art. 15  

Der Staat för­dert und un­ter­stützt nach Mass­ga­be der ihm zu Ge­bo­te ste­hen­den fi­nan­ziel­len Mit­tel:

a.
die Land­wirt­schaft, die In­dus­trie, den Han­del und im All­ge­mei­nen al­le den Kan­ton In­ter­es­sie­ren­den Zwei­ge der Staats­wirt­schaft;
b.
den be­ruf­li­chen Un­ter­richt für Land­wirt­schaft, Han­del, In­dus­trie und Ge­wer­be;
c.
die Vieh­zucht, die Milch­wirt­schaft, den Reb­bau, den Obst­bau, die Al­p­wirt­schaft, die Bo­den­ver­bes­se­run­gen, die Forst­wirt­schaft und das land­wirt­schaft­li­che und be­ruf­li­che Ge­nos­sen­schafts­we­sen.
Art. 16  

1 Der Staat or­ga­ni­siert und un­ter­stützt die Vieh­ver­si­che­rung.

2 Er kann auch an­de­re Ver­si­che­run­gen und be­son­ders die ob­li­ga­to­ri­sche Mo­bi­li­ar- und Im­mo­bi­li­ar-Feu­er­ver­si­che­rung ein­füh­ren.

Art. 17  

1 Der Staat för­dert die Ent­wick­lung des Stras­sen­net­zes und der üb­ri­gen Ver­kehrs­mit­tel.

2 Er steht fer­ner ver­mit­telst Bei­trä­gen für die Däm­mung der Rho­ne, So­wie für die Däm­mung und Ver­bau­ung der Bä­che und Wild­bä­che ein.

Art. 18  

Der Staat grün­det oder un­ter­stützt durch Bei­trä­ge Er­zie­hungs­an­stal­ten für ver­wahr­los­te Kin­der so­wie an­de­re Wohl­tä­tig­keits­an­stal­ten.

Art. 19  

1 Der Staat wird die Er­rich­tung von Be­zirks- oder Kreis-Spi­tä­lern, -Kli­ni­ken und ‑Kran­ken­häu­sern för­dern und un­ter­stüt­zen.

2 Er kann auch ei­ne gleich­ar­ti­ge kan­to­na­le An­stalt er­rich­ten.

Art. 20  

Die fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung des Staa­tes in den von den Ar­ti­keln 15, 16, 17, 18 und 19 vor­ge­se­he­nen Fäl­len wird durch Spe­zi­al­ge­set­ze be­stimmt wer­den.

Art. 217  

1 Der Staat, die Ge­mein­den und die mit Rechts­per­sön­lich­keit aus­ge­stat­te­ten Ge­mein­de­ver­bän­de des öf­fent­li­chen Rechts haf­ten ge­gen­über Drit­ten für die Hand­lun­gen ih­rer Agen­ten.

2 Der Agent haf­tet ge­gen­über dem öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, in des­sen Dienst er sich be­fin­det, für den Scha­den, den er ihm in Aus­übung sei­ner amt­li­chen Tä­tig­keit durch vor­sätz­li­che oder grob­fahr­läs­si­ge Ver­let­zung sei­ner Dienst­pflicht di­rekt oder in­di­rekt zu­fügt.

3 Das Ge­setz re­gelt die An­wen­dung die­ser Grund­sät­ze.

7An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Sept. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 23. Ju­ni 1977 (BBl 1977 II 1037Art. 1 Ziff. 5 224).

Art. 22  

Die Ab­be­ru­fung oder Ab­set­zung ei­nes öf­fent­li­chen Be­am­ten oder An­ge­stell­ten kann nur nach sei­ner Ein­ver­nah­me oder Vor­la­dung und auf Grund ei­nes mo­ti­vier­ten Be­schlus­ses der­je­ni­gen Be­hör­de er­fol­gen, die ihn er­nannt hat.

Art. 23  

Die Staats­aus­ga­ben wer­den be­strit­ten:

a.
aus den Ein­künf­ten des Staats­ver­mö­gens;
b.
aus dem Er­trag der Ho­heits­rech­te;
c.
aus den Fis­kal­ge­büh­ren und den ver­schie­de­nen Ein­künf­ten;
d.
aus den Bun­des-Ent­schä­di­gun­gen, Bei­trä­gen und Ver­tei­lun­gen;
e.
aus den Steu­ern.
Art. 248  

Die Staats- und Ge­mein­de­steu­ern wer­den durch die Ge­setz­ge­bung fest­ge­setzt un­ter Wah­rung der Grund­sät­ze der Pro­gres­si­on und ei­nes ge­wis­sen Exis­tenz­mi­ni­mums.

8An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Dez. 1920, in Kraft seit 7. Jan. 1921 (Bd. XXVII 110; Amts­blatt des Kan­tons Wal­lis, ABl, 1921 10). Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 17. Fe­br. 1921 (AS 37 142; BBl 1921 I 141).

Art. 259  

1 Der Vor­an­schlag des Staa­tes muss einen Er­trags­über­schuss und einen Fi­nan­zie­rungs­über­schuss aus­wei­sen, die für ei­ne har­mo­ni­sche Ent­wick­lung des Kan­tons not­wen­di­gen In­ves­ti­tio­nen und In­ves­ti­ti­ons­be­tei­li­gun­gen Drit­ter si­cher­stel­len so­wie die Til­gung ei­nes all­fäl­li­gen Bi­lanz­fehl­be­tra­ges und der Schuld ge­währ­leis­ten.

2 Weicht die Rech­nung vom Vor­an­schlag ab und weist sie einen Auf­wan­d­über­schuss oder einen Fi­nan­zie­rungs­fehl­be­trag aus, so muss die Til­gung die­ser Fehl­be­trä­ge im Vor­an­schlag des über­nächs­ten Jah­res vor­ge­se­hen wer­den.

3 Der Staats­rat be­an­tragt dem Gros­sen Rat vor­gän­gig zum Ent­wurf des Vor­an­schlags die Än­de­rung je­ner Ge­set­zes­be­stim­mun­gen, die nicht in sei­ner ei­ge­nen Kom­pe­tenz lie­gen und zur Ein­hal­tung die­ses Grund­satzes not­wen­dig sind.

4 Die­se Än­de­run­gen wer­den vom Gros­sen Rat auf dem De­krets­weg in der glei­chen Ses­si­on be­schlos­sen, in wel­cher er den Vor­an­schlag ge­neh­migt.

5 Die Ge­setz­ge­bung re­gelt die An­wen­dung der in die­sem Ar­ti­kel auf­ge­stell­ten Grund­sät­ze. Sie kann Aus­nah­men vor­se­hen auf­grund der wirt­schaft­li­chen Kon­junk­tur oder im Fal­le von Na­tur­ka­ta­stro­phen oder an­de­ren aus­ser­or­dent­li­chen Er­eig­nis­sen.

9 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 22. Sept. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2005. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 24. Sept. 2003 (BBl 2003 6875Art. 1 Ziff. 4 3388).

II. Titel: Einteilung des Kantons

Art. 26  

1 Der Kan­ton ist in Be­zir­ke ein­ge­teilt.

2 Die Be­zir­ke sind aus Ge­mein­den ge­bil­det.

3 Der Gros­se Rat kann, nach An­hö­rung der Be­tei­lig­ten, durch ein Ge­setz die Zahl und Um­gren­zung der Be­zir­ke, und durch ein De­kret die­je­ni­gen der Ge­mein­den ab­än­dern.

4 Er be­zeich­net auch die Hauptor­te der­sel­ben.

Art. 27  

1 Sit­ten ist der Hauptort des Kan­tons und der Sitz des Gros­sen Ra­tes, des Staats­ra­tes und des Kan­tons­ge­rich­tes.

2 Wenn wich­ti­ge Um­stän­de es er­for­dern, kön­nen die­se Be­hör­den an­ders­wo ta­gen.

3 Das De­kret vom 1. De­zem­ber 1882 be­stimmt die Leis­tun­gen des Hauptor­tes.

4 Bei Er­rich­tung von kan­to­na­len An­stal­ten soll bil­li­ge Rück­sicht auf die ver­schie­de­nen Lan­des­tei­le ge­nom­men wer­den.

5 Die Ge­mein­de, wel­che als Sitz ei­ner kan­to­na­len An­stalt be­zeich­net wird, kann zu ge­wis­sen Leis­tun­gen oder Bei­trä­gen ge­hal­ten wer­den.

III. Titel: Politischer Stand der Bürger

Art. 28  

1 Wal­li­ser sind:

a.
die ei­ner Ge­mein­de des Kan­tons auf Grund der Ge­burt an­ge­hö­ren­den Bür­ger;
b.
die­je­ni­gen, wel­chen die Ein­bür­ge­rung ge­mä­ss der kan­to­na­len Ge­setz­ge­bung ge­währt wor­den ist.10

2–4 ...11

10 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 11. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493Art. 1 Ziff. 10, 2007 7663).

11 Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 11. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493Art. 1 Ziff. 10, 2007 7663).

Art. 2912  

Je­der Kan­tons­bür­ger kann un­ter den vom Ge­set­ze be­stimm­ten Be­din­gun­gen in an­de­ren Ge­mein­den das Bür­ger­recht er­wer­ben.

12 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 11. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 6. März 2008 (BBl 2008 2493Art. 1 Ziff. 10, 2007 7663).

IV. Titel: Ausübung der Volksrechte

Art. 3013  

1 Nebst ih­ren Be­fug­nis­sen bei Wahlen und Ab­stim­mun­gen so­wie beim ob­li­ga­to­ri­schen Ver­fas­sungs­re­fe­ren­dum be­sit­zen die Bür­ger das In­itia­tiv- und das fa­kul­ta­ti­ve Re­fe­ren­dums­recht.

2 Das Ge­setz re­gelt die Aus­übung die­ser Rech­te so­wie das Ver­fah­ren der Ver­nehm­las­sung und der In­for­ma­ti­on der Bür­ger.

13An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Kapitel I: Referendumsrecht14

14Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 31  

1 3000 Stimm­be­rech­tig­te kön­nen in­nert 90 Ta­gen ab de­ren Ver­öf­fent­li­chung im Amts­blatt ver­lan­gen, dass der Volks­ab­stim­mung un­ter­brei­tet wer­den:

a.
die Ge­set­ze und De­kre­te;
b.
die Kon­kor­da­te, Ver­trä­ge und Ver­ein­ba­run­gen, die Rechts­nor­men ent­hal­ten;
c.
die Be­schlüs­se des Gros­sen Ra­tes, wel­che ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Aus­ga­be zur Fol­ge ha­ben, die als ein­ma­li­ge 0,75 Pro­zent oder als wie­der­keh­ren­de Aus­ga­be 0,25 Pro­zent der Brut­to­ge­samt­aus­ga­ben der Ver­wal­tungs- und In­ves­ti­ti­ons­rech­nung des letz­ten Ver­wal­tungs­jah­res über­steigt.

2 Das Re­fe­ren­dum kann auch von der Mehr­heit des Gros­sen Ra­tes ver­langt wer­den.

3 Nicht der Volks­ab­stim­mung un­ter­lie­gen:

a.
die Aus­füh­rungs­ge­set­ze (Art. 42 Abs. 2);
b.
die or­dent­li­chen Aus­ga­ben und die üb­ri­gen Be­schlüs­se.

4 Der Gros­se Rat stellt die Un­gül­tig­keit von Re­fe­ren­den fest, wel­che die von Ver­fas­sung und Ge­setz ge­stell­ten Be­din­gun­gen nicht er­fül­len.

Art. 32  

1 Die Ge­set­ze, Ver­trä­ge, Kon­kor­da­te, Ver­ein­ba­run­gen oder Be­schlüs­se, die dem Re­fe­ren­dum un­ter­stellt sind, dür­fen we­der vor Ab­lauf der Re­fe­ren­dums­frist noch, ge­ge­be­nen­falls, vor der Volks­ab­stim­mung in Kraft ge­setzt wer­den.

2 Die De­kre­te wer­den so­fort in Kraft ge­setzt. Falls 3000 Stimm­be­rech­tig­te oder die Mehr­heit des Gros­sen Ra­tes es ver­lan­gen, sind sie im fol­gen­den Jahr dem Volk zur Ab­stim­mung zu un­ter­brei­ten. Wer­den sie nicht ge­neh­migt, ver­lie­ren sie ih­re Gül­tig­keit und kön­nen nicht mehr er­neu­ert wer­den.

Kapitel II: Initiativrecht15

15Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 33  

1 4000 Stimm­be­rech­tig­te kön­nen die Aus­ar­bei­tung, die An­nah­me, die Ab­än­de­rung oder die Auf­he­bung ei­nes dem Re­fe­ren­dum un­ter­lie­gen­den Ge­set­zes, De­krets oder an­de­ren Be­schlus­ses ver­lan­gen, mit Aus­nah­me der Ge­set­ze, De­kre­te und Be­schlüs­se, über die das Volk seit we­ni­ger als vier Jah­ren ab­ge­stimmt hat, der be­reits aus­ge­führ­ten Be­schlüs­se und der De­kre­te mit ei­ner Gül­tig­keit un­ter ei­nem Jahr.

2 Mit Aus­nah­me der in den Ar­ti­keln 34 Ab­satz 2 und 35 Ab­satz 1 ge­nann­ten Fäl­len ist je­de Volks­i­ni­tia­ti­ve in­nert drei Jah­ren nach de­ren Ein­rei­chung dem Volk zur Ab­stim­mung zu un­ter­brei­ten. Die­se Frist kann durch einen Be­schluss des Gros­sen Ra­tes höchs­tens um ein Jahr ver­län­gert wer­den.

3 Der Gros­se Rat stellt die Un­gül­tig­keit ei­ner In­itia­ti­ve fest, die:

a.
dem Bun­des­recht oder der Kan­tons­ver­fas­sung wi­der­spricht;
b.
mehr als ei­ne Ma­te­rie bein­hal­tet;
c.
die Ein­heit der Form nicht be­ach­tet;
d.
nicht aus­führ­bar ist;
e.
nicht in den Be­reich ei­nes der In­itia­ti­ve un­ter­lie­gen­den Er­las­ses fällt.

4 Wenn ein In­itia­tiv­be­geh­ren neue Staats­aus­ga­ben oder die Auf­he­bung be­ste­hen­der Ein­nah­men zur Fol­ge hat, wel­che das fi­nan­zi­el­le Gleich­ge­wicht ge­fähr­den, so wird der Gros­se Rat die In­itia­ti­ve er­gän­zen, in­dem er neue Ein­nah­me­quel­len, den Ab­bau staat­li­cher Auf­ga­ben oder an­de­re Spar­mass­nah­men vor­schlägt.

Art. 34  

1 Die In­itia­ti­ve kann, so­fern sie nicht auf einen Be­schluss ab­zielt, in der Form des aus­ge­ar­bei­te­ten Ent­wur­fes ein­ge­reicht wer­den.

2 Stimmt der Gros­se Rat der In­itia­ti­ve zu, fin­det ei­ne Volks­ab­stim­mung nur auf Be­geh­ren von 3000 Stimm­be­rech­tig­ten oder der ab­so­lu­ten Mehr­heit des Gros­sen Ra­tes statt.

3 Lehnt der Gros­se Rat die In­itia­ti­ve ab, hat er die­se un­ver­än­dert dem Volk zur Ab­stim­mung zu un­ter­brei­ten; er kann aber de­ren Ver­wer­fung emp­feh­len oder eben­falls einen Ge­gen­ent­wurf aus­ar­bei­ten.

4 Nimmt der Gros­se Rat einen Ge­gen­ent­wurf an, wer­den die Stimm­bür­ger ein­ge­la­den, sich auf dem glei­chen Stimm­zet­tel über fol­gen­de drei Fra­gen aus­zu­spre­chen:

a.
Wol­len Sie die Volks­i­ni­tia­ti­ve an­neh­men?
b.
Wol­len Sie den Ge­gen­ent­wurf an­neh­men?
c.
Falls bei­de Vor­la­gen die Mehr­heit der gül­tig Stim­men­den er­hal­ten, soll die In­itia­ti­ve oder der Ge­gen­ent­wurf in Kraft tre­ten?
Art. 35  

1 Der In­itia­ti­ve in Form der all­ge­mei­nen An­re­gung wird vom Gros­sen Rat Fol­ge ge­ge­ben, in­dem er ent­schei­det, ob die von ihm an­ge­nom­me­nen oder ab­ge­än­der­ten Be­stim­mun­gen in die Ver­fas­sung oder in einen Ge­set­zes- oder Ver­wal­tungs­er­lass auf­zu­neh­men sind; wird die In­itia­ti­ve in ei­nem Ge­setz oder ei­nem Ver­wal­tungser­lass ver­wirk­licht, un­ter­liegt sie nur dann der Volks­ab­stim­mung, wenn 3000 Stimm­­be­rech­tig­te oder die Mehr­heit des Gros­sen Ra­tes es ver­lan­gen.

2 Lehnt der Gros­se Rat die In­itia­ti­ve ab, un­ter­brei­tet er sie un­ver­än­dert und mit sei­ner Stel­lung­nah­me dem Volk zur Ab­stim­mung.

3 Ver­wirft das Volk die In­itia­ti­ve, wird sie ab­ge­schrie­ben.

4 Nimmt das Volk die In­itia­ti­ve an, ist der Gros­se Rat ver­pflich­tet, ihr un­ver­züg­lich Fol­ge zu ge­ben.

5 Bei der Aus­ar­bei­tung der von der In­itia­ti­ve in Form der all­ge­mei­nen An­re­gung ver­lang­ten Be­stim­mun­gen hat der Gros­se Rat den Ab­sich­ten der In­iti­an­ten zu ent­spre­chen.

V. Titel: Öffentliche Gewalten

Art. 36  

Die öf­fent­li­chen Ge­wal­ten sind:

a.
Die ge­setz­ge­ben­de Ge­walt.
b.
Die voll­zie­hen­de und ver­wal­ten­de Ge­walt.
c.
Die rich­ter­li­che Ge­walt.

I. Kapitel: Gesetzgebende Gewalt16

16Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

A. Befugnisse

Art. 37  

1 Un­ter Vor­be­halt der dem Volk ein­ge­räum­ten Rech­te wird die ge­setz­ge­ben­de Ge­walt vom Gros­sen Rat aus­ge­übt.

2 Er be­sitzt je­de an­de­re Be­fug­nis, die ihm durch Ver­fas­sung oder Ge­setz ein­ge­räumt ist.

Art. 38  

1 Der Gros­se Rat ar­bei­tet die Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen, die Ge­set­ze und die De­kre­te aus. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 31–35 und 100–106.

2 Un­ter Vor­be­halt der Be­fug­nis­se des Vol­kes und Staats­ra­tes, ge­neh­migt er die Ver­trä­ge und Kon­kor­da­te und Kon­ven­tio­nen.

3 Er übt die Rech­te aus, die den Kan­to­nen in den Ar­ti­keln 86, 89, 89bis und 93 der Bun­des­ver­fas­sung17 vor­be­hal­ten sind und be­ant­wor­tet die Ver­nehm­las­sun­gen des Bun­des über ato­ma­re Ein­rich­tun­gen.

17[BS1 3; AS 1949 1511, 19778072228]. Den ge­nann­ten Be­stim­mun­gen ent­spre­chen heu­te die Art. 45, 136, 140, 141, 151, 159, 160und 165der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

Art. 39  

1 Der Gros­se Rat ent­schei­det über die Gül­tig­keit der Wahl sei­ner Mit­glie­der.

2 Er wählt das Kan­tons­ge­richt, des­sen Prä­si­den­ten und Vi­ze­prä­si­den­ten so­wie die Mit­glie­der des Bü­ros der Staats­an­walt­schaft.18

18An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 25. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 5. Dez. 2017 (BBl 2018 33Art. 3, 2017 5849).

Art. 40  

1 Der Gros­se Rat hat die Ober­auf­sicht über die Ge­schäfts­füh­rung des Staats­ra­tes, der au­to­no­men Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten des öf­fent­li­chen Rechts, der Ge­richts­be­hör­den so­wie über die Ver­tre­ter des Staa­tes in den Ge­sell­schaf­ten, an de­nen der Kan­ton ei­ne Mehr­heits­be­tei­li­gung be­sitzt. Er prüft die Ge­schäfts­füh­rung und berät über de­ren Ge­neh­mi­gung.

2 Er kann je­der­zeit von der aus­füh­ren­den Ge­walt Re­chen­schaft über ei­ne Hand­lung ih­rer Ver­wal­tung ver­lan­gen.

3 Das Ge­setz kann ge­wis­se Auf­ga­ben des Staa­tes au­to­no­men Kör­per­schaf­ten oder An­stal­ten öf­fent­li­chen Rechts über­tra­gen.

Art. 41  

Der Gros­se Rat hat na­ment­lich fol­gen­de Be­fug­nis­se:

a.
er be­schliesst den Vor­an­schlag und ge­neh­migt die Rech­nun­gen, die ver­öf­fent­licht wer­den;
b.
er be­tei­ligt sich im Rah­men des Ge­set­zes an der Pla­nung;
c.
er be­schliesst die aus­ser­or­dent­li­chen Aus­ga­ben, be­wil­ligt die Kon­zes­sio­nen und er­teilt die Er­mäch­ti­gung zu Lie­gen­schaft­strans­ak­tio­nen, zur Auf­nah­me von Dar­le­hen so­wie zu Bürg­schaf­ten und an­de­ren ana­lo­gen Ga­ran­ti­en un­ter Vor­be­halt der in der Ver­fas­sung oder im Ge­setz vor­ge­se­he­nen Aus­nah­men;
d.
er setzt die Ge­häl­ter der Ma­gis­tra­ten, Be­am­ten und An­ge­stell­ten des Staa­tes fest un­ter Vor­be­halt der im Ge­setz vor­ge­se­he­nen Aus­nah­men;
e.
er übt das Be­gna­di­gungs­recht aus.
Art. 42  

1 Der Gros­se Rat er­lässt die Rechts­nor­men in Form des Ge­set­zes, das grund­sätz­lich für ei­ne un­be­grenz­te Dau­er in Kraft ge­setzt wird. Er kann in­des­sen auch ei­ne In­kraft­set­zung mit be­grenz­ter Dau­er vor­se­hen.

2 Er er­lässt in Form von Aus­füh­rungs­ge­set­zen die zum Voll­zug des über­ge­ord­ne­ten Rech­tes ab­so­lut not­wen­di­gen Be­stim­mun­gen.

3 Er­for­dern es die Um­stän­de, so kann er je­doch auf dem De­krets­weg dring­li­che Be­stim­mun­gen von be­grenz­ter Dau­er er­las­sen (Art. 32 Abs. 2).

4 Der Gros­se Rat be­han­delt al­le üb­ri­gen Ge­schäf­te in Form von Be­schlüs­sen.

B. Organisation

Art. 43  

1 Das Ge­setz legt die Grund­zü­ge der Or­ga­ni­sa­ti­on des Gros­sen Ra­tes so­wie sei­ner Be­zie­hun­gen zum Staats­rat und zu den Ge­richts­be­hör­den fest. Im Üb­ri­gen or­ga­ni­siert sich der Gros­se Rat selbst.

2 Es re­gelt die Teil­nah­me der Mit­glie­der des Staats­ra­tes an den Sit­zun­gen des Gros­sen Ra­tes und der par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen.

Art. 44  

1 Der Gros­se Rat ver­sam­melt sich von Rechts we­gen:

a.19
zur kon­sti­tu­ie­ren­den Ses­si­on am sieb­ten Mon­tag nach sei­ner Ge­samt­er­neue­rung;
b.20
zu den or­dent­li­chen Ses­sio­nen ge­mä­ss den im Ge­setz fest­ge­leg­ten Ter­mi­nen.

2 Der Gros­se Rat ver­sam­melt sich zu aus­ser­or­dent­li­chen Ses­sio­nen:

a.
wenn er es sel­ber be­schliesst;
b.
auf Ein­la­dung des Staats­ra­tes;
c.
auf Be­geh­ren von 20 Ab­ge­ord­ne­ten un­ter An­ga­be der zu be­han­deln­den Ge­gen­stän­de.

19 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 19. Mai 2019, in Kraft seit 1. Nov. 2020. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2020 (BBl 2020 4671Art. 4 147).

20 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Sept. 2000, in Kraft seit 1. Mai 2002. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 2001 (BBl 2001 6542Art. 1 Ziff. 7 4879).

Art. 4521  

1 Der Gros­se Rat wählt für die Dau­er ei­nes Jah­res einen Prä­si­den­ten und zwei Vi­ze­prä­si­den­ten.

2 Der Gros­se Rat ver­fügt über einen un­ab­hän­gi­gen Par­la­ments­dienst.

21 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Sept. 2000, in Kraft seit 1. Mai 2002. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 2001 (BBl 2001 6542Art. 1 Ziff. 7 4879).

Art. 46  

1 Der Gros­se Rat be­zeich­net die stän­di­gen und nicht stän­di­gen Kom­mis­sio­nen, wel­che sei­ne Be­ra­tun­gen vor­be­rei­ten. Die­se Be­fug­nis kann an das Bü­ro de­le­giert wer­den.

2 Die Ab­ge­ord­ne­ten kön­nen po­li­ti­sche Grup­pen von min­des­tens fünf Mit­glie­dern bil­den.

3 Grund­sätz­lich müs­sen die po­li­ti­schen Grup­pen in den Kom­mis­sio­nen an­ge­mes­sen ver­tre­ten sein.

Art. 47  

1 Der Gros­se Rat kann nur in An­we­sen­heit der ab­so­lu­ten Mehr­heit sei­ner Mit­glie­der gül­tig be­ra­ten.

2 Er fasst sei­ne Be­schlüs­se mit der ab­so­lu­ten Mehr­heit.

Art. 48  

1 Die Sit­zun­gen des Gros­sen Ra­tes sind öf­fent­lich.

2 So­fern es die Um­stän­de er­for­dern, kann er je­doch ge­hei­me Ver­hand­lun­gen be­schlies­sen.

Art. 4922  

1 Ge­set­zes- und De­krets­ent­wür­fe wer­den in zwei Le­sun­gen durch­be­ra­ten.

2 Die Be­schlüs­se bil­den Ge­gen­stand ei­ner ein­zi­gen Le­sung.

3 Der Gros­se Rat kann in al­len Fäl­len ei­ne ein­zi­ge oder ei­ne zu­sätz­li­che Le­sung be­schlies­sen.

22 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Sept. 2000, in Kraft seit 1. Mai 2002. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. Dez. 2001 (BBl 2001 6542Art. 1 Ziff. 7 4879).

C. Rechte der Abgeordneten

Art. 50  

1 Die Ab­ge­ord­ne­ten üben ihr Man­dat frei aus.

2 Die Ab­ge­ord­ne­ten kön­nen oh­ne Er­mäch­ti­gung des Gros­sen Ra­tes für die von ih­nen vor der Ver­samm­lung oder in Kom­mis­sio­nen ge­mach­ten Äus­se­run­gen nicht straf­recht­lich ver­folgt wer­den.

3 Aus­ser bei Er­tap­pen auf fri­scher Tat kön­nen sie wäh­rend den Ses­sio­nen oh­ne Er­mäch­ti­gung der Ver­samm­lung nicht ver­haf­tet wer­den.

Art. 51  

1 Je­dem Mit­glied des Gros­sen Ra­tes steht das Recht auf Ein­rei­chung ei­ner In­itia­ti­ve, ei­ner Mo­ti­on, ei­nes Pos­tu­la­tes, ei­ner In­ter­pel­la­ti­on, ei­ner Re­so­lu­ti­on und ei­ner ein­fa­chen An­fra­ge zu.

2 Das Ge­setz um­schreibt in­halt­lich die­se Rech­te und re­gelt ih­re Aus­übung.

II. Kapitel: Vollziehende Gewalt 23

23Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

A. Wahl 24

24Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 5225  

1 Die Voll­zie­hungs- und Ver­wal­tungs­ge­walt ist ei­nem aus fünf Mit­glie­dern ge­bil­de­ten Staats­ra­te an­ver­traut.

2 Ei­ner der­sel­ben wird aus den Wäh­lern des Kan­tons­tei­les er­nannt, wel­cher die ge­gen­wär­ti­gen Be­zir­ke Goms, Brig, Visp, Ra­ron und Leuk um­fasst; ei­ner als je­nen der Be­zir­ke Si­ders, Sit­ten, Er­ing und Gun­dis, und ei­ner aus je­nen der Be­zir­ke Mar­tinach, Ent­re­mont, St. Mo­ritz und Monthey.

3 Die zwei an­dern wer­den aus den sämt­li­chen Wäh­lern des Kan­tons er­nannt. Je­doch darf nicht mehr als ein Staats­rat aus den Wäh­lern des näm­li­chen Be­zir­kes er­nannt wer­den.

4 Die Mit­glie­der des Staats­ra­tes wer­den am glei­chen Ta­ge wie die Mit­glie­der des Gros­sen Ra­tes di­rekt vom Vol­ke ge­wählt und tre­ten ihr Amt am dar­auf­fol­gen­den ers­ten Mal an. Ih­re Wahl er­folgt nach dem Mehr­heits­sys­tem. Der Staats­rat kons­ti­tu­iert sich all­jähr­lich selbst. Der aus­schei­den­de Prä­si­dent ist nicht un­mit­tel­bar wie­der wähl­bar.

5 Die frei ge­wor­de­ne Stel­le ei­nes Staats­ra­tes ist nach 60 Ta­gen wie­der zu be­set­zen, in­so­fern die Ge­sam­ter­neue­rung nicht in­nert vier Mo­na­ten er­folgt.

6 Die Wahl der Mit­glie­der des Staats­ra­tes fin­det mit­telst des glei­chen Lis­tens­kru­ti­ni­ums statt. Wer­den die Wahl­ver­hand­lun­gen am be­stimm­ten Ta­ge nicht vollen­det, so sind die­sel­ben am dar­auf­fol­gen­den drit­ten Sonn­tag wie­der auf­zu­neh­men.26 In die­sem Fal­le wird das Er­geb­nis des ers­ten Wahl­gan­ges und die Wie­der­auf­nah­me der Wahl­ver­hand­lun­gen un­ver­züg­lich be­kannt­ge­ge­ben. 27

7 Hat sich im ers­ten Wahl­gan­ge die ab­so­lu­te Mehr­heit nicht auf so vie­le Per­so­nen ver­ei­nigt, als zu wäh­len sind, so fin­det ein zwei­ter Wahl­gang statt. In die­sem zwei­ten Wahl­gang gel­ten die­je­ni­gen als ge­wählt, wel­che die meis­ten Stim­men, und wä­re es auch nicht die ab­so­lu­te Mehr­heit der­sel­ben, er­hal­ten ha­ben. Wenn je­doch im zwei­ten Wahl­gang die Zahl der zu be­set­zen­den Sit­ze je­ner der vor­ge­schla­ge­nen Kan­di­da­ten ent­spricht, wer­den die­se oh­ne Ur­nen­gang als ge­wählt er­klärt. Die stil­le Wahl fin­det eben­falls auf den ers­ten Wahl­gang bei Er­satz­wah­len An­wen­dung, so­fern nur ein ein­zi­ger Kan­di­dat auf­tritt und nur ein Sitz wie­der zu be­set­zen ist.28

8 Ist die Zahl der­je­ni­gen, wel­che die ab­so­lu­te Mehr­heit auf sich ver­ei­nigt ha­ben, grös­ser als die Zahl der zu Wäh­len­den, so gel­ten die­je­ni­gen, die die meis­ten Stim­men auf sich ver­ei­nigt ha­ben, als ge­wählt.

9 Ha­ben zwei oder meh­re­re Bür­ger des näm­li­chen Be­zir­kes die ab­so­lu­te Mehr­heit er­hal­ten, so gilt nur der­je­ni­ge als ge­wählt, der die meis­ten Stim­men er­hal­ten hat.

10 Bei Stim­men­gleich­heit ent­schei­det das Los.

25An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Dez. 1920, in Kraft seit 7. Jan. 1921 (Bd. XXVII 110; ABL 1921 10). Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 17. Fe­br. 1921 (AS 37 142; BBl 1921 I 141).

26 Zwei­ter Satz ann­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 19. Mai 2019, in Kraft seit 1. Nov. 2020. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2020 (BBl 2020 4671Art. 4 147).

27An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Jan. 1996, in Kraft seit 1. Fe­br. 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 5. Ju­ni 1997 (BBl 1997 III 955Art. 1 Ziff. 5, I 1393).

28An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Jan. 1996, in Kraft seit 1. Fe­br. 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 5. Ju­ni 1997 (BBl 1997 III 955Art. 1 Ziff. 5, I 1393).

B. Organisation und Befugnisse29

29Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 53  

1 Der Staats­rat übt die voll­zie­hen­de und ver­wal­ten­de Ge­walt aus und be­sitzt je­de Be­fug­nis, die ihm durch Ver­fas­sung oder Ge­setz er­teilt wird.

2 Er han­delt als Kol­le­gi­al­be­hör­de.

3 Die wich­ti­gen Ge­schäf­te blei­ben im­mer in sei­ner Zu­stän­dig­keit.

4 Er ver­teilt die Ge­schäf­te un­ter die De­par­te­men­te, de­ren Zahl und Be­fug­nis­se durch ei­ne Ver­ord­nung, die der Ge­neh­mi­gung des Gros­sen Ra­tes un­ter­liegt, fest­ge­legt wer­den.

5 Im Üb­ri­gen or­ga­ni­siert sich der Staats­rat sel­ber.

Art. 54  

In sei­nen Be­zie­hun­gen zum Gros­sen Rat ver­fügt der Staats­rat na­ment­lich über fol­gen­de Be­fug­nis­se:

a.
er legt die Ver­fas­sungs-, Ge­set­zes-, De­krets- und Be­schlus­sent­wür­fe vor;
b.
er er­stat­tet Be­richt über die Volks­i­ni­tia­ti­ven, die In­itia­ti­ven, Mo­tio­nen, Po­stu­la­te und Re­so­lu­tio­nen der Ab­ge­ord­ne­ten und ant­wor­tet auf ih­re In­ter­pel­la­tio­nen und An­fra­gen;
c.
er un­ter­brei­tet dem Gros­sen Rat den Ent­wurf des Vor­an­schla­ges, die Staats­rech­nung und den Ver­wal­tungs­be­richt;
d.
er kann dem Gros­sen Rat Vor­schlä­ge un­ter­brei­ten;
e.
er un­ter­brei­tet dem Gros­sen Rat die Kon­kor­dats-, Ver­trags- und Ver­ein­ba­rungs­ent­wür­fe, die Rechts­nor­men ent­hal­ten oder die in sei­ne Zu­stän­dig­keit fal­len­de Aus­ga­ben zur Fol­ge ha­ben.
Art. 55  

Der Staats­rat übt na­ment­lich fol­gen­de Ver­wal­tungs­be­fug­nis­se aus:

a.
er er­nennt das Staats­per­so­nal un­ter Vor­be­halt der im Ge­setz vor­ge­se­he­nen Aus­nah­men;
b.
er über­wacht die ihm un­ter­stell­ten Be­hör­den so­wie die öf­fent­lich-recht­li­chen Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten;
c.
er ver­tritt den Staat, schliesst die Ver­trä­ge, Kon­kor­da­te und Ver­ein­ba­run­gen öf­fent­li­chen Rechts ab und ant­wor­tet auf die vom Kan­ton ver­lang­ten Ver­nehm­las­sun­gen;
d.
er lei­tet die Ver­wal­tung, plant und ko­or­di­niert ih­re Tä­tig­kei­ten.
Art. 56  

1 Der Staats­rat ge­währ­leis­tet die öf­fent­li­che Ord­nung und ver­fügt zu die­sem Zweck über die Po­li­zei- und die kan­to­na­len Trup­pen.

2 Er übt im Fal­le gros­ser und un­mit­tel­bar be­vor­ste­hen­der Ge­fahr die aus­ser­or­dent­li­che Ge­walt aus und be­nach­rich­tigt un­ver­züg­lich den Gros­sen Rat über die Mass­nah­men, die er trifft.

Art. 57  

1 Der Staats­rat er­lässt in Re­gle­ments­form die zur An­wen­dung kan­to­na­ler Ge­set­ze und De­kre­te not­wen­di­gen Be­stim­mun­gen.

2 Das Ge­setz kann dem Staats­rat die Be­fug­nis zum Er­lass von Ver­ord­nun­gen über­tra­gen, in­dem es de­ren Zweck und die ih­ren In­halt be­stim­men­den Grund­sät­ze fest­legt. Die De­le­ga­ti­on muss sich auf einen ge­nau um­schrie­be­nen Be­reich be­zie­hen. Die Ver­ord­nun­gen kön­nen der Ge­neh­mi­gung des Gros­sen Ra­tes un­ter­stellt wer­den.

3 Der Staats­rat be­han­delt die an­de­ren Ge­schäf­te in Form von Be­schlüs­sen und Ent­schei­den.

Art. 58  

1 Der Staats­rat ver­öf­fent­licht die Rechts­nor­men und setzt sie in Kraft, es sei denn, der Gros­se Rat be­schliesst dar­über sel­ber und sorgt für ih­re An­wen­dung.

2 Er setzt die di­rek­t­an­wend­ba­ren Ver­fas­sungs­be­stim­mun­gen un­mit­tel­bar nach ih­rer Ge­neh­mi­gung durch die Bun­des­ver­samm­lung in Kraft.

Art. 59  

1 Die Re­gie­rung hat in je­dem Be­zirk einen Re­gie­rungs­statt­hal­ter und einen Stell­ver­tre­ter des­sel­ben.

2 Die Be­fug­nis­se des Re­gie­rungs­statt­hal­ters sind durch das Ge­setz be­stimmt.

III. Kapitel: Richterliche Gewalt

Art. 60  

1 Die rich­ter­li­che Ge­walt ist un­ab­hän­gig.

2 und 3 ...30

30Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 61  

Das Kan­tons­ge­richt er­stat­tet all­jähr­lich dem Gros­sen Ra­te durch das Or­gan des Staats­ra­tes Be­richt über al­le Zwei­ge der Jus­tiz­ver­wal­tung.

Art. 62  

1 Es be­steht in je­der Ge­mein­de oder in je­dem Amts­be­zir­ke ein Rich­ter und ein Richt­er­statt­hal­ter;

für je­den Kreis ein Zi­vil-, ein Kor­rek­ti­ons- und ein Kri­mi­nal­ge­richt;

und für den Kan­ton ein Kan­tons­ge­richt.

2 Die Mit­glie­der des Kan­tons­ge­rich­tes sol­len die Kennt­nis der bei­den Lan­des­s­pra­chen be­sit­zen.

Art. 63  

1 Die An­zahl der Krei­se, die Kom­pe­tenz der Ge­rich­te, de­ren Zu­sam­men­set­zung, die Wahl und Be­sol­dungs­wei­se der Rich­ter so­wie auch die Un­ver­träg­lich­keit zwi­schen den rich­ter­li­chen und an­dern Amts­ver­rich­tun­gen wer­den durch das Ge­setz be­stimmt.

2 Es kön­nen nur vier Kreis­ge­rich­te be­ste­hen.

3 Die Rich­ter der Amts­be­zir­ke oder der Ge­mein­den und de­ren Er­satz­män­ner wer­den durch die Wäh­ler des Amts­be­zir­kes oder der Ge­mein­de ge­wählt.

4 Bei der Bil­dung der Amts­be­zir­ke wird auf die Be­völ­ke­rung und die to­po­gra­phi­sche La­ge der Ge­mein­den ge­büh­ren­de Rück­sicht ge­nom­men.

5 Die Ab­stim­mung fin­det in je­der Ge­mein­de statt.

Art. 64  

Der Ge­setz­ge­bung bleibt es vor­be­hal­ten, ein Han­dels­ge­richt und ein oder meh­re­re ge­werb­li­che Schieds­ge­rich­te ein­zu­füh­ren.

Art. 65  

1 Es be­steht ein Ver­wal­tungs­ge­richt so­wie ein Ge­richt, das über Kom­pe­tenz­strei­tig­kei­ten zwi­schen der voll­zie­hen­den und der rich­ter­li­chen Ge­walt zu er­ken­nen hat.

2 Die­se Ge­rich­te wer­den durch ei­ge­ne Ge­set­ze or­ga­ni­siert.

Art. 65a31  

1 Der Jus­tiz­rat ist ei­ne un­ab­hän­gi­ge Jus­tiz­auf­sichts­be­hör­de.

2 Er übt über die kan­to­na­len Ge­richts­be­hör­den und die Ma­gis­tra­ten der Staats­an­walt­schaft die ad­mi­nis­tra­ti­ve und dis­zi­pli­na­ri­sche Auf­sicht aus. Die aus­sch­liess­li­che Kom­pe­tenz des Gros­sen Ra­tes, die von ihm ge­wähl­ten Ma­gis­tra­ten aus wich­ti­gen Grün­den ih­res Am­tes zu ent­he­ben, bleibt vor­be­hal­ten.

3 Er ist der Ober­auf­sicht des Gros­sen Ra­tes un­ter­stellt.

4 Der Gros­se Rat wählt die Mit­glie­der des Jus­tiz­ra­tes, die nicht vom Ge­setz be­stimmt wer­den.

5 Aus­ser­dem legt das Ge­setz Fol­gen­des fest:

a.
die Zu­sam­men­set­zung, die Er­nen­nungs­wei­se und die Or­ga­ni­sa­ti­on des Jus­tiz­ra­tes;
b.
den Rechts­mit­tel­weg ge­gen die Ent­schei­de des Jus­tiz­ra­tes;
c.
die Be­zie­hun­gen zwi­schen dem Jus­tiz­rat und dem Gros­sen Rat, dem Kan­tons­ge­richt und der Staats­an­walt­schaft;
d.
die Mit­ar­beit des Jus­tiz­ra­tes bei den rich­ter­li­chen Wahlen.

31An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 25. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 5. Dez. 2017 (BBl 2018 33Art. 3, 2017 5849).

VI. Titel: Bezirks- und Gemeindeverwaltung

I. Kapitel: Bezirksrat

Art. 66  

1 Es be­steht in je­dem Be­zir­ke ein auf vier Jah­re ge­wähl­ter Be­zirks­rat.

2 Der Ge­mein­de­rat wählt sei­ne De­le­gier­ten auf den­sel­ben im Ver­hält­nis von ei­nem auf 300 See­len Be­völ­ke­rung.

3 Der Bruch von 151 wird für ein Gan­zes ge­rech­net.

4 Je­de Ge­mein­de, wel­ches im­mer ih­re Be­völ­ke­rung sein mag, er­nennt we­nigs­tens einen Ab­ge­ord­ne­ten.

5 Der Re­gie­rungs­statt­hal­ter oder des­sen Sub­sti­tut führt beim Be­zirks­ra­te den Vor- Sitz.

Art. 67  

1 Der Be­zirks­rat Schliesst die Rech­nun­gen des Be­zir­kes ab und ver­teilt die dem­sel­ben zu­fal­len­den Las­ten un­ter die Ge­mein­den, un­ter Vor­be­halt des Re­kur­ses an den Staats­rat.

2 Er nimmt all­jähr­lich Kennt­nis von dem Be­rich­te über die Fi­nanz­ver­wal­tung des Staa­tes.

3 Er ver­tritt den Be­zirk und wacht im be­son­dern über des­sen öko­no­mi­sche Ent­wick­lung und die Ver­wer­tung der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­te des­sel­ben.

Art. 68  

Das Ge­setz be­stimmt die Or­ga­ni­sa­ti­on und die wei­tern Amts­be­fug­nis­se die­ses Ra­tes.

II. Kapitel: Gemeindeordnung32

32Angenommen in der Volksabstimmung vom 28. Sept. 1975, in Kraft seit 1. Febr. 1981. Gewährleistungsbeschluss vom 24. Juni 1976 (BBl 1976 II 1054Art. 1 Ziff. 2 585).

A. Allgemeine Bestimmungen

Art. 69  

Die Ge­mein­den ord­nen in­ner­halb der Schran­ken der Ver­fas­sung und der Ge­set­ze ih­re An­ge­le­gen­hei­ten selb­stän­dig. Sie sind für die Auf­ga­ben zu­stän­dig, die ört­li­cher Na­tur sind und je­ne, die sie al­lein oder zu­sam­men mit an­dern Ge­mein­den lö­sen kön­nen.

Art. 70  

1 Die Ge­mein­den üben ih­re Tä­tig­keit so aus, dass sie mit dem Ge­mein­wohl und dem In­ter­es­se der üb­ri­gen Ge­mein­we­sen ver­ein­bar ist.

2 Sie füh­ren ih­re ei­ge­nen so­wie die ih­nen durch Ge­setz über­tra­ge­nen Auf­ga­ben aus.

3 Das Ge­mein­de­ver­mö­gen muss zweck­mäs­sig ver­wen­det und sorg­fäl­tig ver­wal­tet wer­den.

Art. 71  

1 Die Ge­mein­den kön­nen sich zur ge­mein­sa­men Lö­sung öf­fent­li­cher Auf­ga­ben zu­sam­mensch­lies­sen. Sie bil­den zu die­sem Zwe­cke öf­fent­lich-recht­li­che mit Rechts­per­sön­lich­keit aus­ge­stat­te­te Ver­bän­de. Die Ge­mein­den kön­nen auch auf je­de an­de­re Art zu­sam­men­ar­bei­ten. Die Grund­sät­ze be­züg­lich die­ser Zu­sam­men­ar­beit, so­wie der Grün­dung und der Tä­tig­keit die­ser Ge­mein­de­ver­bän­de wer­den durch das Ge­setz be­stimmt.

2 Der Staats­rat kann un­ter ge­wis­sen vom Ge­setz be­zeich­ne­ten Be­din­gun­gen Ge­mein­den zwin­gen, zu­sam­men­zu­ar­bei­ten oder sich zu öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­bän­den zu­sam­men­zu­sch­lies­sen.

Art. 72  

1 In je­der Ge­mein­de be­ste­hen fol­gen­de Or­ga­ne:

a.
ei­ne Ver­samm­lung der in der Ge­mein­de stimm­be­rech­tig­ten Bür­ger;
b.
ein Ge­mein­de­rat, der von der Ge­mein­de­ver­samm­lung ge­wählt wird.

2 Die Ge­mein­de­ver­samm­lung wählt aus der Mit­te der Ge­mein­derä­te einen Prä­si­den­ten und einen Vi­ze-Prä­si­den­ten.

3 Im Wei­te­ren be­stimmt das Ge­setz die Grund­sät­ze der Ge­mein­de­or­ga­ni­sa­ti­on.

Art. 73  

1 Die Ge­mein­de­ver­samm­lung kann, so­fern die Ge­mein­de über 700 Ein­woh­ner zählt, einen Ge­ne­ral­rat wäh­len, des­sen Or­ga­ni­sa­ti­on und Be­fug­nis­se vom Ge­setz be­stimmt wer­den.

2 Ge­gen die Be­schlüs­se, die der Ge­ne­ral­rat an­stel­le der Ge­mein­de­ver­samm­lung fasst, steht den Bür­gern das fa­kul­ta­ti­ve Re­fe­ren­dum zu. Das Ge­setz re­gelt die Aus­übung die­ses Rechts.

3 Die­se Be­stim­mun­gen gel­ten nicht für die Bur­ger­ge­mein­de.

Art. 74  

1 Die Ge­mein­den sind be­rech­tigt, das In­itia­tivrecht ein­zu­füh­ren. In den Ge­mein­den, die die­ses Recht be­sit­zen, kön­nen die Bür­ger an den Ge­mein­de­rat In­itia­tiv­be­geh­ren stel­len in Form ei­ner all­ge­mei­nen An­re­gung über den Er­lass oder die Ab­än­de­rung von Re­gle­men­ten, die in die Zu­stän­dig­keit der Ge­mein­de­ver­samm­lung fal­len.

2 Das Ge­setz re­gelt die Ein­füh­rung und die Aus­übung die­ses Rech­tes.

Art. 75  

1 Die Ge­mein­den sind in­ner­halb der Schran­ken des Ar­ti­kels 69 der Auf­sicht des Staats­ra­tes un­ter­stellt. Das Ge­setz be­stimmt die Art und Wei­se die­ser Auf­sicht, ins­be­son­de­re was die Ver­wal­tung be­trifft. So­fern die Ver­fas­sung und die Ge­set­ze nicht aus­drück­lich et­was Ge­gen­tei­li­ges vor­se­hen, be­schränkt sich die Über­prü­fungs­be­fug­nis des Staats­ra­tes auf die Ge­setz­mäs­sig­keit.

2 Die von den Ge­mein­den aus­ge­ar­bei­te­ten Re­gle­men­te müs­sen vom Staats­rat ge­neh­migt wer­den.

3 Das Ge­setz kann vor­se­hen, dass wich­ti­ge Vor­ha­ben der Ge­mein­den der Ho­mo­lo­ga­ti­on oder der Ge­neh­mi­gung des Staats­ra­tes un­ter­lie­gen.33

4 Das Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren wird durch das Ge­setz ge­re­gelt.

33 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Sept. 2004, in Kraft seit 1. Fe­br. 2006. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 6. Okt. 2005 (BBl 2005 5995Art. 1 Ziff. 6 2891).

Art. 76  

Als Ge­mein­den gel­ten:

a.
die Ein­woh­ner­ge­mein­den,
b.
die Bur­ger­ge­mein­den,
c. 34
...

34Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 10. Ju­ni 1990, mit Wir­kung seit 1. Aug. 1993. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Okt. 1991 (BBl 1991 IV 198Art. 1 Ziff. 7 II 1593).

B. Einwohnergemeinden

Art. 77  

1 Die Ein­woh­ner­ge­mein­de be­steht aus den auf dem Ge­mein­de­ge­biet wohn­säs­si­gen Per­so­nen.

2 Das Ge­biet der Ein­woh­ner­ge­mein­de ist un­ter Vor­be­halt des Ar­ti­kels 26 ge­währ­leis­tet.

Art. 78  

1 Die Ur­ver­samm­lung setzt sich zu­sam­men aus den in der Ge­mein­de stimm­be­rech­tig­ten Ein­woh­nern.

2 Sie wählt einen Ge­mein­de­rat von 3 bis 15 Mit­glie­dern, den Prä­si­den­ten und Vi­ze-Prä­si­den­ten und ge­ge­be­nen­falls den Ge­ne­ral­rat.

3 In den Ge­mein­den oh­ne Ge­ne­ral­rat ent­schei­det die Ur­ver­samm­lung ins­be­son­de­re über:

a.
die Ge­mein­de­re­gle­men­te, aus­ser in den durch das Ge­setz be­stimm­ten Aus­nah­men;
b.
die wich­ti­gen Vor­ha­ben be­tref­fend Ver­kauf, Ge­wäh­rung von be­schränk­ten ding­li­chen Rech­ten, Tausch, Ver­pach­tung, Ver­äus­se­rung von Ver­mö­gens­wer­ten, Ge­wäh­rung von Dar­le­hen, Kre­dit­auf­nah­men, Leis­tung von Bürg­schaf­ten, Er­tei­lung und Über­tra­gung von Was­ser­kraft­kon­zes­sio­nen;
c.
die neu­en nicht ge­bun­de­nen Aus­ga­ben, de­ren Hö­he durch das Ge­setz fest­zu­le­gen ist;
d.
den Vor­an­schlag und die Rech­nung.35

4 In den Ge­mein­den mit Ge­ne­ral­rat tritt die­ser an die Stel­le der Ur­ver­samm­lung und übt min­des­tens de­ren Rech­te aus, aus­ge­nom­men in Wahl­an­ge­le­gen­hei­ten.

5 Das Ge­setz be­stimmt in bei­den Fäl­len die wei­tem Zu­stän­dig­kei­ten So­wie die Aus­übung die­ser Rech­te.

35 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Sept. 2004, in Kraft seit 1. Fe­br. 2006. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 6. Okt. 2005 (BBl 2005 5995Art. 1 Ziff. 6 2891).

Art. 79  

1 Dem Ge­mein­de­rat ob­lie­gen fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er be­sorgt die all­ge­mei­ne Ver­wal­tung der Ge­mein­de;
b.
Er ent­wirft die Ge­mein­de­re­gle­men­te und sorgt für de­ren An­wen­dung;
c.
Er sorgt für die Voll­zie­hung der kan­to­na­len Ge­setz­ge­bung;
d.
Er er­nennt die An­ge­stell­ten;
e. 36
er er­stellt den Ent­wurf des Vor­an­schla­ges;
f.
Er er­stellt die Rech­nung.

2 In den Ge­mein­den oh­ne Bur­ger­rat übt der Ge­mein­de­rat des­sen Funk­ti­on aus.

36 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Sept. 2004, in Kraft seit 1. Fe­br. 2006. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 6. Okt. 2005 (BBl 2005 5995Art. 1 Ziff. 6 2891).

C. Burgergemeinden

Art. 80  

Die Bur­ger­ge­mein­de ist ei­ne Kör­per­schaft des öf­fent­li­chen Rech­tes und hat als sol­che die ihr von der Ge­setz­ge­bung über­tra­ge­nen Auf­ga­ben im öf­fent­li­chen In­ter­es­se zu er­fül­len.

Art. 81  

1 Die Bur­ger­ver­samm­lung be­steht aus den Bur­gern, wel­che im Ge­biet der Bur­ger­ge­mein­de ih­ren Wohn­sitz ha­ben. Die Ge­setz­ge­bung kann die Aus­übung be­stimm­ter Rech­te auf die im Kan­ton wohn­säs­si­gen Bur­ger aus­deh­nen.

2 Die Bur­ger­ver­samm­lung hat in Bur­ge­ran­ge­le­gen­hei­ten die glei­chen Be­fug­nis­se wie die Ur­ver­samm­lung. Sie ent­schei­det über­dies über die Auf­nah­me neu­er Bur­ger.

Art. 82  

1 Die Bur­ger­ver­samm­lung ist be­rech­tigt, die Bil­dung ei­nes ge­trenn­ten Bur­ger­ra­tes zu ver­lan­gen. Die­ses Be­geh­ren muss ge­mä­ss den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten am En­de ei­ner Ver­wal­tungs­pe­ri­ode ge­stellt wer­den.

2 Der Bur­ger­rat be­steht aus min­des­tens 3 und höchs­tens 9 Mit­glie­dern.

D. ...

Art. 8337  

37Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 10. Ju­ni 1990, mit Wir­kung seit 1. Aug. 1993. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Okt. 1991 (BBl 1991 IV 198Art. 1 Ziff. 7 II 1593).

VII. Titel: Wahlmodus, Bedingungen der Wahlfähigkeit, Dauer der öffentli­chen Ämter

Art. 8438  

1 Der Gros­se Rat setzt sich aus 130, un­ter die Be­zir­ke zu ver­tei­len­den Ab­ge­ord­ne­ten und eben­so­vie­len Er­satz­män­nern zu­sam­men, die di­rekt vom Volk ge­wählt wer­den.

2 Der Be­zirk Ra­ron, der sich aus zwei Halb-Be­zir­ken mit ei­ge­nen Or­ga­nen und Be­fug­nis­sen zu­sam­men­setzt, bil­det zwei Wahl­krei­se.

3 Die Sit­ze wer­den wie folgt un­ter die Be­zir­ke und Halb-Be­zir­ke ver­teilt: Die Ge­samt­zahl der schwei­ze­ri­schen Wohn­be­völ­ke­rung wird durch 130 ge­teilt. Der so er­hal­te­ne Quo­ti­ent wird auf die nächst­hö­he­re Zahl auf­ge­run­det und bil­det dann die Ver­tei­lungs­zahl. Je­der Be­zirk oder Halb-Be­zirk er­hält so­viel­mal ei­nen Ab­ge­ord­ne­ten und einen Er­satz­mann zu­ge­teilt, als die Ver­tei­lungs­zahl in der Zahl sei­ner schwei­ze­ri­schen Wohn­be­völ­ke­rung ent­hal­ten ist. Wer­den durch die­se Ver­tei­lung nicht al­le Sit­ze er­mit­telt, so fal­len die ver­blei­ben­den Sit­ze den Be­zir­ken und Halb-Be­zir­ken zu, wel­che die gröss­ten Zah­len­res­te auf­wei­sen.

4 Der Staats­rat setzt nach je­der Volks­zäh­lung die je­dem Be­zirk und Halb-Be­zirk zu­zu­tei­len­de An­zahl Sit­ze fest.

5 Die Volks­ab­stim­mung fin­det in den Ge­mein­den statt.

6 Die Wahlen er­fol­gen be­zirks- und halb­be­zirks­wei­se, und zwar nach dem Pro­por­tio­nal-Wahl­ver­fah­ren. Die An­wen­dungs­art die­ses Grund­satzes ist durch das Ge­setz be­stimmt.

38An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 9. Ju­ni 1985, in Kraft seit 1. Jan. 1987. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 21. März 1986 (BBl 1986 I 893Art. 1 Ziff. 5 113).

Art. 85  

1 Der Gros­se Rat, der Staats­rat, die Ge­richts­be­am­ten, die Ge­mein­derä­te und die Bur­ger­rä­te sind für ei­ne Amts­dau­er von vier Jah­ren ge­wählt.

2 Der Prä­si­dent und der Vi­ze­prä­si­dent des Staats­ra­tes sind all­jähr­lich ei­ner Neu­wahl un­ter­wor­fen. Der Prä­si­dent kann nicht un­mit­tel­bar wie­der ge­wählt wer­den.

Art. 85a39  

1 Die Ab­ge­ord­ne­ten auf den Stän­de­rat wer­den bei der or­dent­li­chen Ge­sam­ter­neue­rung des Na­tio­nal­ra­tes di­rekt vom Vol­ke ge­wählt. Die­se Wahlen er­fol­gen im gan­zen Kan­ton als ein­zi­ger Wahl­kreis nach dem Mehr­heits­sys­tem.40

2 Die Wahl des Stän­de­ra­tes fin­det mit­telst des glei­chen Lis­tens­kru­ti­ni­ums statt. Wer­den die Wahlen am be­stimm­ten Tag nicht vollen­det, so sind die­sel­ben am dar­auf­fol­gen­den drit­ten Sonn­tag wie­der auf­zu­nehm.41 In die­sem Fal­le wird das Er­geb­nis des ers­ten Wahl­gan­ges und die Wie­der­auf­nah­me der Wahl­ver­hand­lun­gen un­ver­züg­lich be­kannt­ge­ge­ben.42

3 Hat sich im ers­ten Wahl­gang die ab­so­lu­te Mehr­heit nicht auf so vie­le Ab­ge­ord­ne­te ver­ei­nigt, als zu wäh­len sind, so fin­det ein zwei­ter Wahl­gang statt. In die­sem zwei­ten Wahl­gang gel­ten die­je­ni­gen als ge­wählt, wel­che die meis­ten Stim­men, und wä­re es auch nicht die ab­so­lu­te Mehr­heit der­sel­ben, er­hal­ten ha­ben. Wenn je­doch im zwei­ten Wahl­gang die Zahl der zu wäh­len­den Ab­ge­ord­ne­ten je­ner der vor­ge­schla­ge­nen Kan­di­da­ten ent­spricht, wer­den die­se oh­ne Ur­nen­gang als ge­wählt er­klärt. Die stil­le Wahl fin­det eben­falls auf den ers­ten Wahl­gang bei Er­satz­wah­len An­wen­dung, so­fern nur ein ein­zi­ger Kan­di­dat auf­tritt und nur ein Sitz wie­der zu be­set­zen ist.43

4 Ist die Zahl der­je­ni­gen, wel­che die ab­so­lu­te Mehr­heit er­hal­ten ha­ben, grös­ser als die Zahl der zu Wäh­len­den, so gel­ten die­je­ni­gen, die die meis­ten Stim­men auf sich Ver­ei­nigt ha­ben, als ge­wählt.

5 Bei Stim­men­gleich­heit ent­schei­det das Los.

39An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 26. Dez. 1920, in Kraft seit 7. Jan. 1921 (Bd. XXVII 110; ABL 1921 10). Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 17. Fe­br. 1921 (AS 37 142; BBl 1921 I 141).

40An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 11. März 1934, in Kraft seit 6. Ju­li 1934 (Bd. XXX­XIV 55 56). Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 22. Ju­ni 1934 (AS 50 493; BBl 1934 I 969).

41 Zwei­ter Satz ann­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 19. Mai 2019, in Kraft seit 1. Nov. 2020. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 11. März 2020 (BBl 2020 4671Art. 4 147).

42An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Jan. 1996, in Kraft seit 1. Fe­br. 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 5. Ju­ni 1997 (BBl 1997 III 955Art. 1 Ziff. 5, I 1393).

43An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Jan. 1996, in Kraft seit 1. Fe­br. 1997. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 5. Ju­ni 1997 (BBl 1997 III 955Art. 1 Ziff. 5, I 1393).

Art. 86  

1Die Wahl der Mit­glie­der und der Er­satz­män­ner des Gros­sen Ra­tes fin­det für je­de neue Amts­pe­ri­ode am ers­ten Sonn­tag März statt.

2 Der neu­ge­wähl­te Gros­se Rat tritt mit der Er­öff­nung der kon­sti­tu­ie­ren­den Ses­si­on in Amt­stä­tig­keit.

Art. 8744  

1Die Mit­glie­der des Ge­ne­ral­ra­tes wer­den vom Wahl­volk nach dem Pro­porz­sys­tem ge­wählt.

2Die Mit­glie­der des Ge­mein­de- und Bur­ger­ra­tes wer­den vom Wahl­volk nach dem Pro­porz­sys­tem ge­wählt. In den Bur­ger­ge­mein­den und in den Ein­woh­ner­ge­mein­den mit we­ni­ger als der im Ge­setz fest­ge­leg­ten Ein­wohner­zahl kann das Wahl­volk mit der Mehr­heit sei­ner Mit­glie­der un­ter den im Ge­setz be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen einen Wech­sel des Wahl­sys­tems be­schlies­sen. Das Ma­jorz­sys­tem wird in den Bur­ger­ge­mein­den und in den Ein­woh­ner­ge­mein­den, wel­che die­ses Sys­tem im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der vor­lie­gen­den Re­form ken­nen, bei­be­hal­ten.

3Der Prä­si­dent, der Vi­ze­prä­si­dent, der Rich­ter und der Vi­ze­rich­ter wer­den vom Wahl­volk nach dem Ma­jorz­sys­tem ge­wählt.

4Das Ge­setz be­stimmt die Mo­da­li­tä­ten der Wahl und das Da­tum des Ur­nen­gangs.

44An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 21. Okt. 2007, in Kraft seit 1. April 2008. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 2008 (BBl 20085787Art. 1 Ziff. 3 1417).

Art. 8845  

1 Die Bür­ger und Bür­ge­rin­nen üben ih­re po­li­ti­schen Rech­te mit der Er­fül­lung des 18. Al­ters­jah­res aus.

2 Al­le Stimm­fä­hi­gen sind in die öf­fent­li­chen Äm­ter wähl­bar.

45An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 2. Ju­ni 1991, in Kraft seit 16. Aug. 1991. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Okt. 1991 (BBl 1991 IV 200Art. 1 Ziff. 5 III 1057).

Art. 8946  

1 ...47

2 Je­der Bür­ger kann nur in ei­ner Ein­woh­ner- und Bur­ger­ge­mein­de das Stimm­recht aus­üben.

46An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 10. Ju­ni 1990, in Kraft seit 1. Aug. 1993. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 3. Okt. 1991 (BBl 1991 IV 198Art. 1 Ziff. 7 II 1593).

47Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 9048  

1 Das Ge­setz re­gelt die Un­ver­ein­bar­kei­ten.

2 Es sucht na­ment­lich zu ver­hin­dern, dass:

a.
ein Bür­ger gleich­zei­tig Funk­tio­nen von meh­re­ren öf­fent­li­chen Ge­wal­ten aus­übt;
b.
die glei­che Per­son zwei ein­an­der un­ter­ge­ord­ne­ten Or­ga­nen an­ge­hört;
c.
die Mit­glie­der der­sel­ben Fa­mi­lie in der glei­chen Be­hör­de sit­zen;
d.
der Bür­ger, der ei­ne öf­fent­li­che Be­am­tung in­ne hat, noch an­de­re Tä­tig­kei­ten aus­übt, die sich bei der Er­fül­lung sei­ner Funk­ti­on nach­tei­lig aus­wir­ken könn­ten.

3 Un­ter Vor­be­halt ge­setz­li­cher Aus­nah­men gel­ten die Un­ver­ein­bar­kei­ten auch für die Er­satz­män­ner und die Sub­sti­tu­ten.

4 Das Ge­setz kann an­de­re Aus­nah­men, na­ment­lich für die Ge­mein­de­ord­nung, vor­­se­hen.

5 Nur ein ein­zi­ges Mit­glied des Staats­ra­tes darf in den eid­ge­nös­si­schen Rä­ten sit­zen.

48An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 9149  

49Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 92  

Die Fäl­le des Aus­schlus­ses vom Stimm- und Wahl­recht sind durch die Kan­tons- und Bun­des­ge­setz­ge­bung be­stimmt.

Art. 93–9950  

50Auf­ge­ho­ben in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

VIII. Titel: Revision der Verfassung 51

51Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 10052  

1 6000 Stimm­be­rech­tig­te kön­nen die To­tal- oder Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung ver­lan­gen.

2 Je­de Volks­i­ni­tia­ti­ve ist in­nert drei Jah­ren nach de­ren Ein­rei­chung dem Volk zur Ab­stim­mung zu un­ter­brei­ten. Die­se Frist kann durch ei­ne Be­schluss des Gros­sen Ra­tes höchs­tens um ein Jahr ver­län­gert wer­den.

3 Der Gros­se Rat stellt die Un­gül­tig­keit ei­ner In­itia­ti­ve fest, die:

a.
dem Bun­des­recht wi­der­spricht;
b.
mehr als ei­ne Ma­te­rie bein­hal­tet;
c.
die Ein­heit der Form nicht be­ach­tet;
d.
nicht in den Be­reich der Ver­fas­sung fällt;
e.
nicht aus­führ­bar ist.

52An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 10153  

1 Die In­itia­ti­ve in Form der all­ge­mei­nen An­re­gung wird mit ei­ner Stel­lung­nah­me des Gros­sen Ra­tes dem Volk zur Ab­stim­mung un­ter­brei­tet.

2 Ver­wirft das Volk die In­itia­ti­ve, wird sie ab­ge­schrie­ben.

3 Nimmt das Volk die In­itia­ti­ve an, ist der Gros­se Rat ver­pflich­tet, ihr un­ver­züg­lich Fol­ge zu ge­ben.

4 Bei der Aus­ar­bei­tung der von der In­itia­ti­ve in Form der all­ge­mei­nen An­re­gung ver­lang­ten Be­stim­mun­gen hat der Gros­se Rat den Ab­sich­ten der In­iti­an­ten zu ent­spre­chen.

5 Das Volk ent­schei­det gleich­zei­tig, ob im Fal­le der An­nah­me der In­itia­ti­ve die To­tal­re­vi­si­on durch den Gros­sen Rat oder durch einen Ver­fas­sungs­rat durch­zu­füh­ren ist.

53An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 10254  

1 Die Teil­re­vi­si­on der Ver­fas­sung kann in Form ei­nes aus­ge­ar­bei­te­ten Ent­wur­fes ver­langt wer­den.

2 Der Gros­se Rat kann die Ab­leh­nung oder die An­nah­me emp­feh­len oder einen Ge­gen­ent­wurf aus­ar­bei­ten.

3 Ar­bei­tet der Gros­se Rat einen Ge­gen­ent­wurf aus, berät er dar­über in zwei or­dent­li­chen Ses­sio­nen. Er kann ei­ne zu­sätz­li­che Le­sung be­schlies­sen.

4 Nimmt der Gros­se Rat einen Ge­gen­ent­wurf an, wer­den die Stimm­be­rech­tig­ten ein­ge­la­den, sich auf dem glei­chen Stimm­zet­tel über fol­gen­de drei Fra­gen aus­zu­spre­chen:

a.
Wol­len Sie die Volks­i­ni­tia­ti­ve an­neh­men?
b.
Wol­len Sie den Ge­gen­ent­wurf an­neh­men?
c.
Falls bei­de Vor­la­gen die ab­so­lu­te Mehr­heit der Stim­men­den er­hal­ten, soll die In­itia­ti­ve oder der Ge­gen­ent­wurf in Kraft tre­ten?

54An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 103  

1 Fin­det die Re­vi­si­on zu­fol­ge des Volks­ent­schei­des durch den Gros­sen Rat Statt, so wird die­sel­be in zwei or­dent­li­chen Ses­sio­nen be­ra­ten.

2 Fin­det die­sel­be durch einen Ver­fas­sungs­rat Statt, so wird sie in zwei Le­sun­gen be­ra­ten.

3 Die Ver­fas­sungs­rats­wah­len er­fol­gen auf der glei­chen Grund­la­ge wie die Wahl der Ab­ge­ord­ne­ten auf den Gros­sen Rat. Auf die­sel­ben ist kei­ner der für die letz­te­re vor­ge­se­he­nen Un­ver­träg­lich­keits­fäl­le an­wend­bar.

Art. 10455  

1 Der Gros­se Rat kann auch von sich aus ei­ne Ver­fas­sungs­re­vi­si­on durch­füh­ren.

2 Die Ab­än­de­run­gen bil­den zu­erst Ge­gen­stand ei­ner Le­sung über die Zweck­mäs­sig­keit, ge­folgt von zwei Le­sun­gen über den Text, und zwar in or­dent­li­chen Ses­sio­nen.

3 Der Gros­se Rat kann in je­dem Fall ei­ne zu­sätz­li­che Le­sung be­schlies­sen. Er kann auch ver­lan­gen, dass sich das Volk über ver­schie­de­ne Va­ri­an­ten aus­spricht.

55An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994. Ge­währ­leis­tungs­be­schluss vom 12. Ju­ni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 105  

Die durch den Gros­sen Rat oder durch einen Ver­fas­sungs­rat re­vi­dier­te Ver­fas­sung wird dem Vol­ke zur An­nah­me oder Ver­wer­fung un­ter­brei­tet.

Art. 106  

Bei den in Voll­zie­hung der Ar­ti­kel 102 und 105 an­ge­ord­ne­ten Ab­stim­mun­gen ent­schei­det die ab­so­lu­te Mehr­heit der an der Ab­stim­mung teil­neh­men­den Bür­ger.

Art. 107  

1 Je­des aus ei­ner Volks­i­ni­tia­ti­ve her­vor­ge­gan­ge­ne Re­vi­si­ons­be­geh­ren wird an den Gros­sen Rat ge­rich­tet.

2 Die das Be­geh­ren un­ter­stüt­zen­den Un­ter­schrif­ten wer­den ge­mein­de­wei­se ab­ge­ge­ben und die Stimm­be­rech­ti­gung der Un­ter­zeich­ner muss durch den Ge­mein­de­prä­si­den­ten be­schei­nigt wer­den. Die­ser hat sich auch von der Echt­heit der ihm ver­däch­tig schei­nen­den Un­ter­schrif­ten zu ver­si­chern.

IX. Titel: Übergangsbestimmungen (Volksrechte und öffentliche Gewalt, Unver­einbarkeiten)56

56Angenommen in der Volksabstimmung vom 24. Okt. 1993, in Kraft seit 1. Juni 1994. Gewährleistungsbeschluss vom 12. Juni 1995 (BBl 1995 III 567Art. 1 Ziff. 5 I 969).

Art. 108  

1 Die vom Gros­sen Rat vor dem Da­tum der In­kraft­set­zung der neu­en Ver­fas­sungs­­be­stim­mun­gen an­ge­nom­me­nen Er­las­se un­ter­lie­gen ge­mä­ss dem bis­he­ri­gen Ar­ti­kel 30 der Kan­tons­ver­fas­sung dem ob­li­ga­to­ri­schen Re­fe­ren­dum.

2 Die bei der Staats­kanz­lei vor die­sem Da­tum ein­ge­reich­ten Volks­i­ni­tia­ti­ven un­ter­lie­gen den al­ten Ar­ti­keln 31–35 oder den bis­he­ri­gen Ar­ti­keln 101–107 der Kan­tons­ver­fas­sung.

3 Der Gros­se Rat ist be­fugt, die Rei­hen­fol­ge und die Num­me­rie­rung der bis­he­ri­gen Ar­ti­kel 49, 50, 55, 56 und 57 der Kan­tons­ver­fas­sung zu än­dern, so­fern der neue, die Un­ver­ein­bar­kei­ten re­geln­de Ar­ti­kel 90 vom Volk nicht an­ge­nom­men wird.

Art. 109  

Die bis­he­ri­gen Ar­ti­kel 49, 50, 55, 56, 57, 60 Ab­sät­ze 2 und 3, 89 Ab­satz 1, 91, 93–99 blei­ben bis zur An­nah­me des vom neu­en Ar­ti­kel 90 Ab­satz 1 vor­ge­se­he­nen Ge­set­zes in Kraft. Bis zu die­sem Da­tum ist der Gros­se Rat je­doch be­fugt, die Rei­hen­fol­ge und die Num­me­rie­rung der Ar­ti­kel so­weit als not­wen­dig zu än­dern.

Sachregister

Die Zahlen verweisen auf die Artikel und Artikelteile der Verfassung

Abstimmung s. Volksabstimmung

Alter

als Voraussetzung zur Stimm­berechtigung, Wählbarkeit 88

Amt

Wählbarkeit 88
Amtsdauer
Grosser Rat, Staatsrat, Gerichts­beamten, Burgerrat 85
Ständerat 85a
Amtsperiode, Beginn 86
Verwandtschaft 90
Unvereinbarkeiten 63, 90
Amtsbezirke 63

Anregung allgemeine

bei Gesetzesinitiative 35
bei Verfassungsrevision 101

Anstalten

Errichtung 18, 19, 27
Obliegenheiten der Gemeinden 27

Arbeiter Schutz 14

Aufsicht (Oberaufsicht)

des Staatsrates
Behörden 552
Gemeinde- und Burgerverwaltung 82
des Staates
öffentlicher Unterricht 13
des Justizrats
kantonalen Gerichtsbehörden und die Magistraten der Staatsanwaltschaft 65a

Ausgaben

Ausgabenbremse 25
Bestreitung der Staatsausgaben 23
Finanzreferendum 311
als Folge von Volksinitiativen 334
Kompetenz des Grossen Rates 413

Beamte (Angestellte)

Verantwortlichkeit 21
Abberufung, Absetzung 22
Wahl 551, 85
Besoldung 414

Begnadigung 415

Behörden

Verantwortlichkeit 21, 50
Aufsicht 40, 552
Staatsbehörden
Grosser Rat 37–51
Staatsrat 52–59
Gerichtsbehörden 60–65
Bezirksrat 66-68
Gemeinderäte 72, 78, 79

Bericht

des Staatsrates
Erstattung 54
des Kantonsgerichtes 61
über die Finanzverwaltung des Staates 67

Bezirke

Einteilung des Kantons 26
Bezirksräte 66–68
Bezirksspitäler 19
Bezirksrichter 62
als Wahlkreis für Grossratswahlen 84

Budget s. Voranschlag

Bund

Begehren um Volksabstimmung über Bun­desgesetze 383
Begehren um Einberufung der Bundes­versammlung 383
Vorschlagsrecht (Standesinitiative) 383
Höchstzahl von Staatsratsmitgliedern in der Bundesversammlung 905

Burger

Definition 28
Aufnahme von neuen Burgern 812
Burgergemeinde 80, 87
Burgerräte 82, 87
Burgerversammlung 82

Bürger

unmittelbare Ausübung der Staatsgewalt 1
Kantonsbürger
Allgemeines 28, 29
Stimmrecht und Wählbarkeit 88
Niederlassungsfreiheit 10
Bürgerrecht 28

Darlehen

Kompetenz des Grossen Rates 413
Kompetenz der Urversammlung 783

Departemente des Staatsrates 534

Eigentum Garantie 6

Einwohnergemeinde76-79, 87

Enteignung, Expropriation 6

Entschädigung

bei Zwangsabtretungen 6
bei ungesetzlicher Haft 4
bei unschuldig Verurteilten 4

Entsetzung von Beamten 22

Entwurf ausgearbeiteter

bei Gesetzesinitiative 341
bei Verfassungsrevision 102

Finanzreferendum 311

Französische Sprache Landessprache 12

Familie13a

Freiheit s. verfassungsmässige Rechte

Gemeinden

Allgemeines 69–82
Einteilung der Bezirke 26
Gemeinderichter 62, 63
Wahl des Bezirksrates 66
Gemeindeorgane 72
Gemeindesteuern 24
Bürgerrecht 29

Gemeindewahlen 87

Gerichte

Allgemeines 60–65
Kantonsgericht
Sitz 27
Wahl 392
Unvereinbarkeiten 63, 90
Berichterstattung 61
Kantonsgericht
Sprachkenntnisse 62
Kreisgerichte (Zivil-, Korrektions- und Kriminalgericht) 62, 63
Handelsgericht, gewerbliches Schieds­gericht 64
Verwaltungsgericht 65
Gerichtsbeamte, Wahl 85

Gesetze (Dekrete)

Gesetzesinitiative 30, 33–35, 51
Volksabstimmung 31, 32
Beratung 47–49
Ausarbeitung 38
Bekanntmachung 58
Vollziehung 57
Gleichberechtigung beider Landes­sprachen 12

Gewerbefreiheit 10

Glaubens- und Gewissensfreiheit 2

Gleichheit vor dem Gesetz 3

Grosser Rat

Allgemeines 37–51
Sitz 27
Obliegenheiten bei Gesetzes­initiative
33–35
Einberufung 44
Wahl 84, 86
Amtsdauer 85
Amtsantritt 86
Kompetenz bei Verfassungsrevision
100–105, 107

Grundstück

Enteignung 6
Belastung 7
Transaktionen 413

Handels- und Gewerbefreiheit 10

Handelsgericht 64

Hauptort des Kantons 27

Hausrecht und Hausdurchsuchungen 4

Immunität der Grossratsmitglieder 50

Initiative

Volksinitiative
Verfassungsrevision 100–102, 107
Gesetzesinitiative 33–35
des Grossen Rates
Verfassungsrevision 104
der Grossräte 51
des Staatsrates
Gesetzesinitiative 541
der Gemeindebürger 74

Justizrat 65a

Kanton

Einteilung in Bezirke 26
Kantonsbürger s. Bürger
Kantonsgericht s. Gerichte
Kantonsverfassung s. Verfassung

Kirche 2

Konkordate

Volksabstimmung 311
Kompetenz des Grossen Rates 382

Konzessionen 413

Wasserkraft 783

Kreditaufnahme

Kompetenz der Urversammlung 783

Kreisgericht s. Gerichte

Kultusfreiheit 2

Landessprache

Gleichberechtigung der französischen und der deutschen Sprache 12
obligatorische Kenntnis beider Sprachen Für Kantonsrichter 62

Legislaturperiode 85

Liegenschaften s. Grundstück

Majorzsystem

auf Gemeindeebene 87
bei der Wahl der Gerichte 87
bei der Wahl des Staatsrates 52
bei der Wahl der Ständeräte 85a

Meinungsäusserung freie 8

Militär

allgemeine Wehrpflicht 11
Verfügung über die Wehrkraft 56

Niederlassungsfreiheit 10

Öffentlichkeit

der Grossratssitzungen 48

Parlaments. Grosser Rat

Parlamentsdienst 452

Petitionsrecht 9

Pfarreien 2

Pressefreiheit 8

Proportionalwahl

des Grossen Rates 84
Gemeinde- und Burgerwahlen 87

Rechte

Bürgerrecht 29
politische
Stimmrecht 88, 89, 92
Wählbarkeit 88
Volksabstimmung 30
Vorschlagsrecht s. Initiative
Wahlen s. Volkswahlen
verfassungsmässige
Glaubens- und Gewissensfreiheit,
Kul­tusfreiheit 2
Gleichheit vor dem Gesetz 3
persönliche Freiheit, Hausrecht 4
Recht auf verfassungsmässigen
Richter 5
Eigentumsgarantie 6
freie Meinungsäusserung,
Pressefreiheit 8
Petitionsrecht 9
Niederlassungs-, Handels- und Gewerbe­freiheit, Vereins- und
Versammlungs­frei­heit 10

Referendum

Referendum (= Volksabstimmung)
obligatorisches 30
fakultatives 30–32
Referendumsbegehren
gegen Bundesgesetze und Bundes­­beschlüsse 383
gegen kantonale Gesetze 311
in der Gemeinde 732
Finanzreferendum 311

Regierungsstatthalter

Allgemeines 59
im Bezirksrat 665

Religion 2

Revision

der Kantonsverfassung 100–107

Richter

Allgemeines s. Gerichte
Recht auf verfassungsmässigen Richter 5

Rechtspflege

Recht auf verfassungsmässigen Richter 5
Hausdurchsuchungen, Verhaftung 4
Zwangsenteignung 6
Kompetenzstreitigkeiten, Entscheid 65

Schiedsgericht gewerbliches 64

Schuldenbremse 25

Schulwesen

Allgemeines 13
beruflicher Unterricht für Landwirtschaft, Handel 152

Sprachen s. Landessprachen

Staat

Staatsausgaben s. Ausgaben
Staatsrat
Allgemeines 52, 59
Sitz 27
Einberufung des Grossen Rates 442
Prüfung seiner Amtsführung 40
Gesetzesentwürfe, Obliegenheiten 541
Unvereinbarkeiten 90
Wahl des Präsidenten 85
Staatsrechnung
Aufstellung 543
Prüfung 411
Staatsverträge
Volksabstimmung 311
Kompetenz des Grossen Rates 382

Ständerat Wahl und Amtsdauer 85a

Steuern

Bestreitung von Staatsausgaben 23
Staats- und Gemeindesteuern 24

Stimmrecht

Ausübung 88, 89
Ausschluss 92

Unterrichtswesen s. Schulwesen

Unvereinbarkeiten 90, 109

Urversammlung 78

Verantwortlichkeit

der Behörden und Beamten 21
der Grossratsmitglieder 50

Vereins- und Versammlungsrecht 10

Verfassung

Volksabstimmung 301, 105
Verfassungsrevision s. Revision
Verfassungsrat 101, 103, 105

Verhaftung

Allgemeines 4
der Grossratsmitglieder 50

Vermögenswerte

Kompetenz der Urversammlung 783

Veröffentlichung

des Voranschlages 411
der Gesetze 58

Versammlungsrecht 10

Versicherung

Mobiliar und Immobiliar-Feuer­versicherung 16
Viehversicherung 16

Verträge s. Staatsverträge

Verwaltung

Gleichberechtigung der Landes­sprachen 12
Amtsführung, Prüfung 40
Kompetenz des Staatsrates 55, 56
Verwaltungsgericht 65

Verwandtschaft im Staatsrat und anderen Behörden 90

Volk

Gesamtheit 1
Volksabstimmung
Allgemeines 30
über Volksinitiative 33–35, 102
über Verfassung 30, 100–102, 105, 106
Volksbegehren s. Initiative
Volkswahlen s. Wahlen

Vollziehung

vollziehende Behörde 52
der Gesetze, Dekrete, Beschlüsse 57

Voranschlag (Budget)

im Kanton 411, 543
in den Gemeinden
Entwurf 791
Entscheid 783

Wahlen

der Abgeordneten auf den Ständerat 85a
der Gemeinde- und Bur­gerräte 85, 87
der Richter 63, 65a 5, 85, 87
des Bezirksrates 66
des Büros der Staatsanwaltschaft 392
des Generalrates 87
des Grossen Rats 391, 84–86
des Justizrats 65a 5
des Kantonsgerichts 392
des Staatsrates 52, 85
des Verfassungsrats 103
durch das Volk 30, 391, 52, 84–87, 103
durch den Grossen Rat 392,
Wahlrecht 88, 89, 92

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