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Verordnung
über das Plangenehmigungsverfahren im Asylbereich
(VPGA)

vom 25. Oktober 2017 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 119 des Asylgesetzes vom 26. Juni 19981 (AsylG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

(Art. 95a Abs. 1 AsylG)

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt das Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren für Bau­ten und An­la­gen, die dem Bund zur Un­ter­brin­gung Asyl­su­chen­der oder zur Durch­füh­rung von Asyl­ver­fah­ren die­nen, wenn sie:

a.
neu er­rich­tet wer­den;
b.
ge­än­dert oder die­sem neu­en Nut­zungs­zweck zu­ge­führt wer­den.

2 Da­bei han­delt es sich ins­be­son­de­re um Bau­ten und An­la­gen:

a.
die un­mit­tel­bar der Un­ter­brin­gung Asyl­su­chen­der so­wie ih­rer Be­treu­ung die­nen;
b.
die als Auf­ent­halts- und Be­schäf­ti­gungs­räu­me für Asyl­su­chen­de die­nen;
c.
in de­nen Asyl­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den kön­nen;
d.
die für den ord­nungs­ge­mäs­sen Be­trieb der Bau­ten und An­la­gen nach den Buch­sta­ben a–c not­wen­dig sind.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 23. No­vem­ber 19942 über die In­fra­struk­tur der Luft­fahrt.

Art. 2 Berücksichtigung des kantonalen Rechts  

(Art. 95a Abs. 3 AsylG)

Das kan­to­na­le Recht wird be­rück­sich­tigt, so­weit es die Er­fül­lung der Auf­ga­ben des Bun­des zur Un­ter­brin­gung Asyl­su­chen­der oder zur Durch­füh­rung von Asyl­ver­fah­ren nicht un­ver­hält­nis­mäs­sig ein­schränkt.

Art. 3 Genehmigungsfreie Vorhaben  

1 Vor­ha­ben, die ei­ne vor­über­ge­hen­de Nut­zung von mi­li­tä­ri­schen Bau­ten und An­la­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 24c AsylG vor­se­hen, sind ge­neh­mi­gungs­frei.

2 So­fern kei­ne schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen der Raum­ord­nung, der Um­welt oder Drit­ter be­rührt wer­den, sind ge­neh­mi­gungs­frei:

a.
ge­wöhn­li­che Un­ter­halts- und Re­pa­ra­tu­r­ar­bei­ten an Ge­bäu­den und An­la­gen;
b.
ge­ring­fü­gi­ge bau­li­che Än­de­run­gen oder Um­nut­zun­gen;
c.
klei­ne Ne­ben­an­la­gen;
d.
Fahr­nis­bau­ten bis zu ei­ner Dau­er von 24 Mo­na­ten.

3 Zwei­fels­fäl­le über die An­wend­bar­keit von Ab­satz 2 sind dem Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) min­des­tens zwei Mo­na­te vor Be­ginn der Ar­bei­ten zum Ent­scheid vor­zu­le­gen.

Art. 4 Sachplan Asyl  

(Art. 95a Abs. 4 AsylG)

1 Das EJPD stellt die Grob­pla­nung und die Ko­or­di­na­ti­on der Ak­ti­vi­tä­ten des Bun­des in Be­zug auf die Un­ter­brin­gung Asyl­su­chen­der und die Durch­füh­rung von Asyl­ver­fah­ren, die sich er­heb­lich auf Raum und Um­welt aus­wir­ken, mit­tels des Sach­plans Asyl si­cher.

2 Die Plan­ge­neh­mi­gung ei­nes sach­plan­re­le­van­ten Vor­ha­bens setzt des­sen Fest­set­zung im Sach­plan Asyl vor­aus.

3Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Mi­gra­ti­on (SEM) ist die zu­stän­di­ge Bun­des­stel­le für die Er­ar­bei­tung des Sach­plans Asyl und des­sen An­pas­sung. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen der Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Ju­ni 20003.

4 Das EJPD sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on von Sach­plan- und Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren.

2. Kapitel: Ordentliches Plangenehmigungsverfahren

1. Abschnitt: Vorprüfung

Art. 5  

1 Das SEM er­ar­bei­tet un­ter Ein­be­zug des Bun­des­am­tes für Bau­ten und Lo­gis­tik (BBL) das Vor­prü­fungs­ge­such und reicht es beim EJPD ein. Das SEM kann die Be­hör­den der Kan­to­ne und der Ge­mein­den an­hö­ren. Das Ge­such um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
einen gro­ben Pro­jekt­be­schrieb mit Be­grün­dung des Be­dürf­nis­ses;
b.
einen Kar­ten­aus­schnitt mit Pro­jekt­stand­ort im Mass­stab 1:25 000;
c.
Si­tua­ti­ons­plä­ne über den Ist-Zu­stand;
d.
Vor­stu­di­en und Pro­jekt­grund­la­gen;
e.
An­ga­ben dar­über, wel­che In­ter­es­sen durch den Bau und den Be­trieb mög­li­cher­wei­se be­rührt wer­den könn­ten;
f.
An­ga­ben dar­über, ob Mass­nah­men zum Ar­beit­neh­mer­schutz not­wen­dig sein könn­ten.

2 Auf­grund der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen be­fin­det das EJPD über:

a.
das an­wend­ba­re Ver­fah­ren;
b.
die Sach­plan­re­le­vanz;
c.
die Zu­stel­lung wei­te­rer er­for­der­li­cher Un­ter­la­gen, Un­ter­su­chun­gen oder Prü­fun­gen;
d.4
die An­zahl Ex­em­pla­re des Ge­suchs und die Zweck­mäs­sig­keit, die­ses in elek­tro­ni­scher Form ein­zu­rei­chen.

3 Es kann an­de­re Bun­des­be­hör­den an­hö­ren oder den vor­zei­ti­gen Ein­be­zug der be­trof­fe­nen Be­völ­ke­rung oder wei­te­rer be­trof­fe­ner Krei­se an­ord­nen.

4 Es kann ver­lan­gen, dass die Un­ter­la­gen er­gänzt oder über­ar­bei­tet wer­den.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

2. Abschnitt: Gesuch und Aussteckung

Art. 6 Inhalt des Gesuchs  

(Art. 95c AsylG)

Das Ge­such ent­hält ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben und Un­ter­la­gen:

a.
Na­men und Adres­sen der Grund­ei­gen­tü­mer, der Bau­herr­schaft und des Pro­jekt­ver­fas­sers;
b.
de­tail­lier­ter Pro­jekt­be­schrieb mit Be­grün­dung des Be­dürf­nis­ses und der Stand­ort­ge­bun­den­heit und mit An­ga­ben zur Kon­struk­ti­ons­art und zu den wich­tigs­ten Bau­stof­fen;
c.
Kar­ten­aus­schnitt im Mass­stab 1:25 000 mit Pro­jekt­stand­ort und -ko­or­di­na­ten;
d.
Si­tua­ti­ons­plan, der den Ist- und Soll-Zu­stand dar­stellt und die be­nach­bar­ten Par­zel­len be­zeich­net;
e.
Nen­nung der be­trof­fe­nen Ge­mein­den und Grund­stücke mit Grund­buch­blatt­num­mern;
f.
num­me­rier­te, un­ter­zeich­ne­te und da­tier­te Pro­jekt­plä­ne;
g.
Be­richt über die Aus­wir­kun­gen des Baus und sei­nes Be­triebs auf die Raum­ord­nung und Um­welt so­wie über die dies­be­züg­lich vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men;
h.
Mass­nah­men zum Schutz der Ge­sund­heit und der Si­cher­heit der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer;
i.
Er­schlies­sungs­si­tua­ti­on und er­for­der­li­che Zu­lei­tun­gen und An­schlüs­se;
j.
Um­ge­bungs­ge­stal­tung;
k.
Ener­gie-, Ab­was­ser- und Ent­sor­gungs­kon­zep­te;
l.
Ro­dungs­be­geh­ren mit An­ga­ben ge­mä­ss den Richt­li­ni­en nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 der Wald­ver­ord­nung vom 30. No­vem­ber 19925;
m.
Fest­le­gung im Sach­plan Asyl;
n.6
Be­richt über die Er­geb­nis­se so­wie die schrift­li­chen An­re­gun­gen ei­nes al­len­falls schon durch­ge­führ­ten Mit­wir­kungs­ver­fah­rens (Art. 10 Abs. 2);
o.
Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit der Bau­ten und An­la­gen, ins­be­son­de­re im Be­reich des Brand­schut­zes und der Eva­kua­ti­ons­pla­nung.

5 SR 921.01

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 7 Aussteckung  

(Art. 95d AsylG)

1 Die äus­se­ren Um­ris­se der ge­plan­ten Hoch- und Tief­bau­ten, Ter­rain­ver­än­de­run­gen und Ro­dun­gen wer­den ab­ge­steckt.

2 Bei Hoch­bau­ten sind Pro­fi­le auf­zu­stel­len; an­wend­bar sind die im Stand­ort­kan­ton gel­ten­den Vor­schrif­ten zur Aus­ste­ckung und Pro­fi­lie­rung.

3 Ge­su­che um Er­leich­te­run­gen be­tref­fend die Aus­ste­ckung oder die Pro­fi­lie­rung wer­den dem EJPD so früh als mög­lich, je­doch spä­tes­tens vor der In­for­ma­ti­on nach Ab­satz 4 ein­ge­reicht.

4 Das SEM in­for­miert den Kan­ton und die be­trof­fe­ne Ge­mein­de spä­tes­tens sie­ben Ta­ge im Vor­aus über die Aus­ste­ckung und Pro­fi­lie­rung.

5 Aus­ste­ckung und Pro­fi­le sind bis zum Ab­schluss der öf­fent­li­chen Auf­la­ge des Ge­suchs ste­hen zu las­sen.

3. Abschnitt: Auflage und Mitwirkungsverfahren

Art. 8 Einleitung der Anhörung  

(Art. 95e Abs. 1 AsylG)

Das EJPD stellt den be­trof­fe­nen Fach­be­hör­den des Bun­des, den Kan­to­nen und den Ge­mein­den die Ge­suchs­un­ter­la­gen gleich­zei­tig zu.

Art. 9 Öffentliche Auflage  

(Art. 95e Abs. 2 AsylG)

1 Die Ge­mein­de legt die Ge­suchs­un­ter­la­gen öf­fent­lich auf.

2 Das EJPD zeigt die Auf­la­ge un­ter Hin­weis auf die Mit­wir­kungs- und Ein­spra­chemög­lich­keit im amt­li­chen Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan des Kan­tons und der Ge­mein­de so­wie im Bun­des­blatt an.

Art. 10 Mitwirkung der betroffenen Bevölkerung  

(Art. 95e Abs. 1 AsylG)

1 Wäh­rend der Auf­la­ge­frist hat die be­trof­fe­ne Be­völ­ke­rung Ge­le­gen­heit, bei der be­zeich­ne­ten Ge­mein­de schrift­li­che An­re­gun­gen zu ma­chen.7

2 Das EJPD kann von der Durch­füh­rung ei­nes Mit­wir­kungs­ver­fah­rens ab­se­hen, wenn das SEM nach­weist, dass die be­trof­fe­ne Be­völ­ke­rung schon frü­her in ge­eig­ne­ter Wei­se mit­wir­ken konn­te und sich die Vor­aus­set­zun­gen in der Zwi­schen­zeit nicht er­heb­lich ver­än­dert ha­ben.

3 Im ver­ein­fach­ten Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren fin­det kei­ne Mit­wir­kung statt.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 11 Einsprachen  

(Art. 95g Abs. 1 und 3 AsylG)8

1 In­ner­halb von 30 Ta­gen nach der Pu­bli­ka­ti­on der öf­fent­li­chen Auf­la­ge im Bun­des­blatt kann bei der dort be­zeich­ne­ten Ge­mein­de und zu­han­den des EJPD Ein­spra­che er­ho­ben wer­den. Die­se Ge­mein­de kann in­ner­halb der glei­chen Frist beim Kan­ton ei­ne Ein­spra­che zu­han­den des EJPD er­he­ben.

2 Die Ein­spra­chen ha­ben schrift­lich zu er­fol­gen und ent­hal­ten An­trag und Be­grün­dung.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 12 Stellungnahmen der betroffenen Gemeinde  

1 Die Ge­mein­de über­mit­telt dem Kan­ton in­ner­halb von 15 Ta­gen nach Ab­lauf der Ein­spra­che­frist ih­re Stel­lung­nah­me zu­sam­men mit den ein­ge­gan­ge­nen Ein­spra­chen und den An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung.

2 Sie äus­sert sich dar­in zum Ge­such, zu den Ein­spra­chen so­wie zu den An­re­gun­genaus der Be­völ­ke­rung.

3 Sie teilt dem EJPD nach Ab­lauf der Ein­spra­che­frist mit, ob Ein­spra­chen ein­ge­gan­gen sind und ob sie Ein­spra­che er­ho­ben hat.

Art. 13 Stellungnahmen des betroffenen Kantons  

1 Der Kan­ton äus­sert sich in sei­ner Stel­lung­nah­me zum Ge­such, zur Stel­lung­nah­me der Ge­mein­de so­wie zu den Ein­spra­chen und den An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung.

2 Er über­mit­telt sei­ne Stel­lung­nah­me dem EJPD zu­sam­men mit den von der Ge­mein­de er­hal­te­nen Un­ter­la­gen in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ein­lei­tung der An­hö­rung.

Art. 14 Anhörung des SEM  

Das EJPD un­ter­brei­tet dem SEM die Stel­lung­nah­men und Ein­spra­chen so­wie die An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung und hört es an.

Art. 15 Anhörung der Fachbehörden des Bundes  

(Art. 95h AsylG)

1 Das An­hö­rungs- und das Be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 62a und 62b des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19979.

2 Das EJPD un­ter­brei­tet den Fach­be­hör­den des Bun­des die Stel­lung­nah­men der Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die Ein­spra­chen und die An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung. Die Fach­be­hör­den neh­men da­zu in­nert Mo­nats­frist ab­sch­lies­send Stel­lung.

4. Abschnitt: Instruktions- und Einigungsverfahren

Art. 16  

1 Das EJPD stellt den Sach­ver­halt fest. Es kann ins­be­son­de­re Au­gen­schei­ne durch­füh­ren.

2 Es ver­mit­telt zwi­schen den Par­tei­en und kann zu die­sem Zweck Ei­ni­gungs­ver­hand­lun­gen durch­füh­ren.

5. Abschnitt: Projektanpassungen

Art. 17  

1 Pro­jek­tan­pas­sun­gen wäh­rend des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens wer­den dem EJPD un­ver­züg­lichan­ge­zeigt.

2 Die­ses ord­net bei we­sent­li­chen An­pas­sun­gen ei­ne er­neu­te öf­fent­li­che Auf­la­ge an. Die Fris­ten für die Stel­lung­nah­men des be­trof­fe­nen Kan­tons und der Fach­be­hör­den des Bun­des ge­mä­ss Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 und Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 kön­nen in Be­rück­sich­ti­gung der Trag­wei­te der An­pas­sun­gen ver­kürzt wer­den. Für Ein­spra­chen gilt Ar­ti­kel 11.

3 Ge­ring­fü­gi­ge An­pas­sun­gen wer­den den Ver­fah­rens­be­tei­lig­ten, so­weit die­se da­von be­trof­fen sind, spä­tes­tens mit der Er­öff­nung des Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheids an­ge­zeigt.

3. Kapitel: Vereinfachtes Plangenehmigungsverfahren

Art. 18  

1 Das ver­ein­fach­te Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren rich­tet sich nach Ar­ti­kel 95j AsylG.

2 We­sent­li­che Pro­jek­tan­pas­sun­gen wäh­rend des Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens wer­den den Be­trof­fe­nen vor dem Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid an­ge­zeigt.

4. Kapitel: Kombiniertes Verfahren10

10 Fassung gemäss Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die Anpassung des Verordnungsrechts infolge der Änderung des Bundesgesetzes über die Enteignung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

1. Abschnitt: Kombiniertes Enteignungsverfahren

Art. 19 Einleitung des Verfahrens  

(Art. 95b AsylG)

1 Ist für die Ver­wirk­li­chung ei­nes Vor­ha­bens ei­ne Ent­eig­nung not­wen­dig, so führt das EJPD das ent­eig­nungs­recht­li­che Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 28–35 des Ent­eig­nungs­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 193011 (EntG) im Rah­men des Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­rens durch.

2 Das SEM reicht dem EJPD die nach Ar­ti­kel 28 EntG er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen ein. Die­ses kann Er­gän­zun­gen ver­lan­gen.

Art. 20  

Auf­ge­ho­ben

Art. 21 Einsprachen und Begehren  

(Art. 95g Abs. 2 AsylG)

Die Ein­spra­chen und Be­geh­ren nach Ar­ti­kel 33 EntG12 sind in­ner­halb von 30 Ta­gen nach der Pu­bli­ka­ti­on der öf­fent­li­chen Auf­la­ge im Bun­des­blatt bei der dort be­zeich­ne­ten Ge­mein­de und zu­han­den des EJPD ein­zu­rei­chen.

2. Abschnitt: Selbständiges Enteignungsverfahren

Art. 22  

Sol­len Ent­eig­nun­gen oh­ne Plan­ge­neh­mi­gung be­wil­ligt wer­den, so führt das EJPD das selb­stän­di­ge Ent­eig­nungs­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 36–41 EntG13 durch.

3. Abschnitt: Einigungs- und Schätzungsverfahren

Art. 23  

Nach Vor­lie­gen ei­ner rechts­kräf­ti­gen Plan­ge­neh­mi­gung wird, so­weit er­for­der­lich, das Ei­ni­gungs- und Schät­zungs­ver­fah­ren vor der Eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­si­on nach den Ar­ti­keln 45–54 be­zie­hungs­wei­se 64–75 des EntG14 durch­ge­führt. Das EJPD über­mit­telt der Kom­mis­si­on die Un­ter­la­gen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 34 Ab­satz 2 und 41 Ab­satz 2 EntG.

Art. 24  

Auf­ge­ho­ben

5. Kapitel: Plangenehmigung

Art. 25 Plangenehmigungsentscheid  

(Art. 95a Abs. 2 und 3 AsylG)

1 Das Ge­such wird nach dem im Zeit­punkt des Ent­scheids gel­ten­den Recht be­ur­teilt.

2 Der Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid ent­hält ins­be­son­de­re:

a.
die Ent­schei­de über die Be­geh­ren aus An­hö­run­gen und Ein­spra­chen;
b.15
...
c.
Be­din­gun­gen und Auf­la­gen,ins­be­son­de­re über die tech­ni­sche Aus­ge­stal­tung, die Mass­nah­men zum Schutz der Ge­sund­heit und der Si­cher­heit der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer,die Bau­aus­füh­rung, Schutz­mass­nah­men wäh­rend der Bautä­tig­keit und Wie­der­in­stand­stel­lungs­ar­bei­ten;
d.
Auf­la­gen hin­sicht­lich der Bau­kon­trol­le und des Be­triebs;
e.
Aus­füh­run­gen da­zu, wie den An­re­gun­gen aus der Be­völ­ke­rung Rech­nung ge­tra­gen wor­den ist.

3 Der Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheid wird in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Ab­schluss der An­hö­rung oder ei­nes all­fäl­li­gen Be­rei­ni­gungs­ver­fah­rens ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 ge­trof­fen.16 Kann die­se Frist nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so teilt das EJPD dem SEM un­ter An­ga­be der Grün­de mit, wann der Ent­scheid ge­trof­fen wird.

15 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

Art. 26 Eröffnung  

1 Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­schei­de wer­den ein­ge­schrie­ben zu­ge­stellt:

a.
dem SEM;
b.
den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und Ge­mein­den;
c.
den Ein­spre­che­rin­nen und Ein­spre­chern.

2 Das EJPD teilt den be­trof­fe­nen Fach­be­hör­den des Bun­des sei­ne Ent­schei­de mit.

3 Die Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­schei­de wer­den im Bun­des­blatt an­ge­zeigt.

Art. 27 Baubeginn  

(Art. 95i Abs. 2 AsylG)

1 Mit der Aus­füh­rung des Vor­ha­bens darf erst nach Ein­tritt der Rechts­kraft des Plan­ge­neh­mi­gungs­ent­scheids be­gon­nen wer­den.

2 Das EJPD kann die so­for­ti­ge Aus­füh­rung ge­stat­ten, wenn:

a.
die Be­trof­fe­nen zu­ge­stimmt ha­ben;
b.
die Ein­spra­chen aus­sichts­los er­schei­nen und das SEM die Wie­der­her­stel­lung zu­si­chert; oder
c.
ei­ne be­son­de­re Dring­lich­keit vor­liegt.
Art. 28 Nachträgliche Projektanpassungen  

Nach­träg­li­che Pro­jek­tan­pas­sun­gen sind dem EJPD an­zu­zei­gen. Bei we­sent­li­chen An­pas­sun­gen ord­net es ein neu­es Plan­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren an.

Art. 29 Nachführung der amtlichen Vermessung  

Das SEM ori­en­tiert die für die Auf­sicht über die amt­li­che Ver­mes­sung zu­stän­di­ge kan­to­na­le Stel­le in­nert 30 Ta­gen nach Ab­schluss der Bau­ar­bei­ten über Ver­än­de­run­gen, die ei­ne Nach­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung not­wen­dig ma­chen.

6. Kapitel: Inkrafttreten

Art. 30  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2018 in Kraft.

Art. 31 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
19. August 2020
17  

Ent­eig­nungs­ver­fah­ren, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung ein­ge­lei­tet und bei In­kraft­tre­ten noch hän­gig sind, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht zu En­de ge­führt.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 der V vom 19. Aug. 2020 über die An­pas­sung des Ver­ord­nungs­rechts in­fol­ge der Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über die Ent­eig­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 3995).

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