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Verordnung
über die Ausweise für Schweizer Staatsangehörige
(Ausweisverordnung, VAwG)

vom 20. September 2002 (Stand am 1. August 2020)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 1 Absatz 3, 3, 4 Absatz 3, 5 Absatz 2, 9 und 15
des Ausweisgesetzes vom 22. Juni 20011 (AwG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Ausweisarten  

Es gibt fol­gen­de Aus­weis­ar­ten:

a.
Pass;
b.
Iden­ti­täts­kar­te.
Art. 2 Passarten 2  

1 Es gibt fol­gen­de Pass­ar­ten:

a.
or­dent­li­cher Pass;
b.
pro­vi­so­ri­scher Pass;
c.
or­dent­li­cher Di­plo­ma­ten­pass;
d.
pro­vi­so­ri­scher Di­plo­ma­ten­pass;
e.
or­dent­li­cher Dienst­pass;
f.
pro­vi­so­ri­scher Dienst­pass.

2 Or­dent­li­che Päs­se, or­dent­li­che Di­plo­ma­ten­päs­se und or­dent­li­che Dienst­päs­se sind mit ei­nem Da­ten­chip aus­ge­stat­tet.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 2a3  

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 3 Provisorischer Pass  

1 Ein pro­vi­so­ri­scher Pass wird aus­ge­stellt in drin­gen­den Fäl­len, wenn:

a.
die Zeit zur Er­lan­gung ei­nes or­dent­li­chen Pas­ses nicht aus­reicht;
b.
ein gül­ti­ger Aus­weis nicht be­hän­digt und vor­ge­legt wer­den kann;
c.
ein gül­ti­ger Aus­weis den An­for­de­run­gen ei­nes Ziel­lan­des nicht ge­nügt.

2 Ein pro­vi­so­ri­scher Pass kann aus­ge­stellt wer­den, wenn ei­ne Rück­rei­se in die Schweiz auf an­de­re Wei­se nicht mög­lich ist.

Art. 4 Form und Herausgabe  

Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (De­par­te­ment) be­stimmt die Form und das Aus­se­hen der Aus­wei­se und gibt sie her­aus.

Art. 5 Gültigkeitsdauer  

1 Der or­dent­li­che Pass und die Iden­ti­täts­kar­te wer­den aus­ge­stellt:

a.4
für Per­so­nen, die im Zeit­punkt des An­tra­ges das 18. Le­bens­jahr zu­rück­ge­legt ha­ben: für 10 Jah­re;
b.5
für Per­so­nen, die im Zeit­punkt des An­tra­ges das 18. Le­bens­jahr nicht zu­rück­ge­legt ha­ben: für 5 Jah­re.
c.6

1bis7

2 Der pro­vi­so­ri­sche Pass wird für die Dau­er des Aus­land­auf­ent­hal­tes, al­len­falls für die vom Ein­rei­se­land ge­for­der­te Dau­er, je­doch für ma­xi­mal 12 Mo­na­te aus­ge­stellt.

3 Beim Ver­lust von drei oder mehr Aus­wei­sen der­sel­ben Aus­weis­art in­ner­halb von 5 Jah­ren wird die Gül­tig­keits­dau­er des neu­en Aus­wei­ses auf 2 Jah­re be­schränkt, es sei denn, die Per­son le­ge glaub­haft dar, dass sie die Aus­wei­se mit der ge­bo­te­nen Sorg­falt be­han­delt hat. Ei­ne ver­kürz­te Gül­tig­keits­dau­er hat kei­nen Ein­fluss auf die Hö­he der Ge­büh­ren.8

4 Die Gül­tig­keits­dau­er ei­nes Aus­wei­ses kann in der Re­gel nicht ver­län­gert wer­den.

5 Wenn die Pro­duk­ti­on neu­er Päs­se über län­ge­re Zeit nicht mög­lich ist, kön­nen be­ste­hen­de Päs­se um bis zu 3 Jah­re ver­län­gert und pro­vi­so­ri­sche Päs­se für 3 Jah­re aus­ge­stellt wer­den. Das De­par­te­ment re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

6 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 5a Auslesen des Datenchips 9  

Das De­par­te­ment kann mit Staa­ten, wel­che die Ver­ord­nung (EG) Nr. 2252/200410 und die ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ein­hal­ten, völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge über das Le­sen der im Chip ge­spei­cher­ten Fin­ger­ab­drücke ab­sch­lies­sen.11

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

10 Ver­ord­nung (EG) Nr. 2252/2004 des Ra­tes vom 13. Dez. 2004 über Nor­men für Si­cher­heits­merk­ma­le und bio­me­tri­sche Da­ten in den von den Mit­glied­staa­ten aus­ge­stell­ten Päs­sen und Rei­se­do­ku­men­ten, ABl. L 385 vom 29.12.2004, S. 1; ge­än­dert durch Ver­ord­nung (EG) Nr. 444/2009, ABl. L 142 vom 6.6.2009, S. 1.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 1. Ju­li 2020, in Kraft seit 1. Aug. 2020 (AS 2020 2841).

Art. 5b Abschluss völkerrechtlicher Verträge im Zusammenhang mit Normen für Sicherheitsmerkmale und biometrische Daten in Pässen und Reisedokumenten 12  

Fed­pol ist zu­stän­dig für den Ab­schluss von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen zur Über­nah­me von Durch­füh­rungs­rechts­ak­ten der Eu­ro­päi­schen Kom­mis­si­on, so­fern sie völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199713 dar­stel­len und so­fern die Durch­füh­rungs­rechts­ak­te ge­stützt auf Ar­ti­kel 2 der Ver­ord­nung (EG) Nr. 2252/200414 er­las­sen wur­den und fol­gen­des zu Päs­sen und Rei­se­do­ku­men­ten re­geln:

a.
zu­sätz­li­che Si­cher­heits­merk­ma­le und -an­for­de­run­gen;
b.
tech­ni­sche Spe­zi­fi­ka­tio­nen für das Me­di­um zur Spei­che­rung der bio­me­tri­schen Da­ten und sei­ne Si­che­rung;
c.
Qua­li­täts­an­for­de­run­gen und ge­mein­sa­me tech­ni­sche Nor­men für Ge­sichts­bild und Fin­ger­ab­drücke.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 1. Ju­li 2020, in Kraft seit 1. Aug. 2020 (AS 2020 2841).

13 SR 172.010

14 Sie­he Fuss­no­te zu Art. 5a

2. Kapitel: Antrag, Ausstellung, Verlust und Rückgabe

1. Abschnitt: Ausstellende Behörde15

15 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 6 Ordentliche Ausweise  

1 Zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­den im In­land sind die von den Wohn­sitz­kan­to­nen be­zeich­ne­ten Stel­len.

2 Zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de im Aus­land ist die schwei­ze­ri­sche di­plo­ma­ti­sche oder kon­su­la­ri­sche Ver­tre­tung, bei der die an­trag­stel­len­de Per­son an­ge­mel­det ist.16

3 Per­so­nen, die nicht bei ei­ner di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tung an­ge­mel­det sind und die kei­nen Wohn­sitz in der Schweiz ha­ben, be­an­tra­gen den Aus­weis bei der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de ih­res ge­gen­wär­ti­gen Auf­ent­halts­or­tes.17

4 In be­grün­de­ten Fäl­len kann auch die aus­stel­len­de Be­hör­de des Auf­ent­halts­or­tes nach Rück­spra­che mit der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de den An­trag auf einen Aus­weis ent­ge­gen­neh­men.

16 Fas­sung ge­mä­ss Art. 76 Ziff. 1 der Aus­land­schwei­zer­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 3879).

17 Fas­sung ge­mä­ss Art. 76 Ziff. 1 der Aus­land­schwei­zer­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 3879).

Art. 7 Provisorische Pässe  

1 Ein pro­vi­so­ri­scher Pass ist bei der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de zu be­an­tra­gen (Art. 6). Er wird von der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de aus­ge­fer­tigt und der an­trag­stel­len­den Per­son ab­ge­ge­ben. Ar­ti­kel 6 Ab­sät­ze 3 und 4 sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar. Auf die Rück­spra­che nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 4 kann ver­zich­tet wer­den, wenn Iden­ti­tät und Per­so­nen­da­ten der an­trag­stel­len­den Per­son ein­wand­frei festste­hen.

2 Die Kan­to­ne kön­nen ins­be­son­de­re an Flug­hä­fen aus­stel­len­de Be­hör­den be­zeich­nen, die aus­sch­liess­lich pro­vi­so­ri­sche Päs­se aus­stel­len. Die­se Stel­len kön­nen un­ter Auf­sicht des Kan­tons na­ment­lich durch das Grenzwacht­korps oder die Po­li­zei be­trie­ben wer­den.

Art. 8 Kompetenzkonflikte  

1 Ist zwi­schen den ver­ant­wort­li­chen Stel­len nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 AwG frag­lich oder strit­tig, wel­che Be­hör­de zu­stän­dig ist, so ent­schei­det das Bun­des­amt für Po­li­zei (Bun­des­amt).

2 Ist zwi­schen aus­stel­len­den Be­hör­den im Aus­land nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 AwG frag­lich oder strit­tig, wel­che Be­hör­de zu­stän­dig ist, so ent­schei­det das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA).

3 Ist zwi­schen ver­ant­wort­li­chen Stel­len nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 AwG und aus­stel­len­den Be­hör­den nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 AwG frag­lich oder strit­tig, wel­che Be­hör­de zu­stän­dig ist, so ent­schei­det das Bun­des­amt.

2. Abschnitt: Antrags- und Ausstellungsverfahren 18

18 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 9 Antrag auf Ausstellung 19  

1 Wer einen Aus­weis be­an­tra­gen will, kann vor der per­sön­li­chen Vor­spra­che (Art. 12) sei­ne Per­so­nen­da­ten der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de mit­tels In­ter­net oder Te­le­fon über­mit­teln oder an­läss­lich der per­sön­li­chen Vor­spra­che vor­le­gen. Die zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­den be­stim­men die bei ih­nen zu­läs­si­gen Ar­ten des An­tra­ges.

2 Die Kan­to­ne le­gen fest, ob die an­trag­stel­len­de Per­son ei­ne di­gi­ta­le Fo­to­gra­fie mit­brin­gen kann. Die An­for­de­run­gen an die­se Fo­to­gra­fie wer­den vom De­par­te­ment fest­ge­legt. Die aus­stel­len­den Be­hör­den prü­fen die Qua­li­tät der Fo­to­gra­fie und ent­schei­den, ob die­se den An­for­de­run­gen ge­nügt.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 10 Übernahme und Überprüfung der Personendaten 20  

1 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de über­nimmt die Per­so­nen­da­ten aus dem elekt­ro­ni­schen Per­so­nen­stands­re­gis­ter (In­fo­star) in das In­for­ma­ti­ons­sys­tem Aus­weis­schrif­ten (ISA) nach Ar­ti­kel 11 AwG. Ist dies nicht mög­lich, kön­nen die Per­so­nen­da­ten aus dem Ein­woh­ner­kon­troll­re­gis­ter über­nom­men wer­den, so­fern die­ses ge­stützt auf Hei­mat­schei­ne oder das Fa­mi­li­en­re­gis­ter ge­führt wird.

2 Be­reits im ISA ge­spei­cher­te Per­so­nen­da­ten kön­nen für einen neu­en An­trag über­nom­men wer­den, wenn die Über­nah­me aus den Re­gis­tern nach Ab­satz 1 nicht mög­lich ist. Sie sind zwin­gend mit ei­ner zwei­ten Da­ten­quel­le ab­zu­glei­chen. Die aus­stel­len­den Be­hör­den kön­nen zu die­sem Zweck von der an­trag­stel­len­den Per­son das Bei­brin­gen ei­nes Do­ku­men­tes (z.B. zi­vil­stands­amt­li­ches Do­ku­ment oder Nie­der­las­sungs­aus­weis) ver­lan­gen.

3 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de über­prüft die in das ISA über­nom­me­nen Da­ten und ins­be­son­de­re das Vor­lie­gen der Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit. Kön­nen die Da­ten nicht aus den Re­gis­tern nach Ab­satz 1 oder 2 be­schafft wer­den oder be­ste­hen Zwei­fel an der Rich­tig­keit der Per­so­nen­da­ten, so muss die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de die­se von der Wohn­sitz­ge­mein­de der an­trag­stel­len­den Per­son oder vom zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt über­prü­fen las­sen.

4 Die an­trag­stel­len­de Per­son hat mit ih­rer Un­ter­schrift die Rich­tig­keit der Per­so­nen­da­ten zu be­stä­ti­gen.

5 Fol­gen­de Da­ten kön­nen aus In­fo­star über­nom­men wer­den:

a.
Na­me(n) und Vor­na­me(n) der an­trag­stel­len­den Per­son;
b.
Ge­schlecht;
c.
Ge­burts­ort und -da­tum;
d.
Fa­mi­li­en- und Vor­na­me(n) der El­tern;
e.
Bür­ger­recht re­sp. Staats­an­ge­hö­rig­keit;
f.
Hei­mat­ort(e);
g.
Le­bens­sta­tus;
h.
AHV-Ver­si­cher­ten­num­mer.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 11 Einwilligung der gesetzlichen Vertretung  

1 Sind bei­de El­tern In­ha­ber der el­ter­li­chen Sor­ge, so ge­nügt die Un­ter­schrift ei­ner sor­ge­be­rech­tig­ten Per­son.

2 Kann die Zu­stim­mung des an­de­ren El­tern­teils aus den Um­stän­den nicht oh­ne wei­te­res ver­mu­tet wer­den, so ist sie eben­falls ein­zu­ho­len.

Art. 12 Persönliche Vorsprache 21  

1 Die an­trag­stel­len­de Per­son muss per­sön­lich bei der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de vor­spre­chen, die al­len­falls von der aus­stel­len­den Be­hör­de ver­lang­ten Do­ku­men­te mit­brin­gen und sich über ih­re Iden­ti­tät aus­wei­sen. Die aus­stel­len­de Be­hör­de über­prüft die gel­tend ge­mach­te Iden­ti­tät.

2 Die an­trag­stel­len­de Per­son kann bei ei­ner aus­stel­len­den Be­hör­de ei­nes an­de­ren Kan­tons vor­spre­chen, so­fern zwi­schen den bei­den be­tei­lig­ten Kan­to­nen ei­ne ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung be­steht. Im Ein­zel­fall kann die Vor­spra­che bei ei­ner aus­stel­len­den Be­hör­de ei­nes an­de­ren Kan­tons statt­fin­den, wenn die be­tei­lig­ten Be­hör­den ein­ver­stan­den sind. Der An­trag nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 ist bei der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de des Wohn­sitz­kan­tons ein­zu­rei­chen.

3 Die per­sön­li­che Vor­spra­che ei­ner im Aus­land an­ge­mel­de­ten Per­son kann bei je­der aus­stel­len­den Be­hör­de im Aus­land statt­fin­den. Im Ein­zel­fall kann die Vor­spra­che bei ei­ner aus­stel­len­den Be­hör­de ei­nes Kan­tons statt­fin­den, wenn die be­tei­lig­ten Be­hör­den ein­ver­stan­den sind. Der An­trag nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 ist bei der schwei­ze­ri­schen di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tung ein­zu­rei­chen, bei der die an­trag­stel­len­de Per­son an­ge­mel­det ist.22

4 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de kann bei schwe­ren kör­per­li­chen oder geis­ti­gen Ge­bre­chen von der per­sön­li­chen Vor­spra­che ab­se­hen, wenn sie die Iden­ti­tät der an­trag­stel­len­den Per­son an­der­wei­tig ein­wand­frei fest­stel­len und die be­nö­tig­ten Da­ten auf an­de­re Wei­se be­schaf­fen kann.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

22 Fas­sung ge­mä­ss Art. 76 Ziff. 1 der Aus­land­schwei­zer­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Nov. 2015 (AS 2015 3879).

Art. 13 Erfassung von Fotografie und Fingerabdruck 23  

1 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de er­stellt von der an­trag­stel­len­den Per­son ei­ne di­gi­ta­le Fo­to­gra­fie, so­fern kei­ne sol­che mit­ge­bracht wur­de oder die­se den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 nicht ent­spricht.

2 Sie er­fasst zwei Fin­ger­ab­drücke der an­trag­stel­len­den Per­son in Form des fla­chen Ab­drucks des lin­ken und rech­ten Zei­ge­fin­gers. Bei Feh­len ei­nes Zei­ge­fin­gers, un­ge­nü­gen­der Qua­li­tät des Fin­ger­ab­drucks oder Ver­let­zun­gen der Fin­ger­kup­pe wird er­satz­wei­se der fla­che Ab­druck des Mit­tel­fin­gers, des Ring­fin­gers oder des Dau­mens er­fasst.

3 Fin­ger­ab­drücke sind nicht zu er­fas­sen, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son das 12. Le­bens­jahr noch nicht zu­rück­ge­legt hat oder die Ab­nah­me aus me­di­zi­ni­schen Grün­den, die nicht nur vor­über­ge­hen­der Art sind, un­mög­lich ist. Bei der Be­an­tra­gung ei­ner Iden­ti­täts­kar­te wer­den kei­ne Fin­ger­ab­drücke er­fasst.

4 Kön­nen Fin­ger­ab­drücke aus me­di­zi­ni­schen Grün­den, die nur vor­über­ge­hen­der Art sind, nicht er­fasst wer­den, wird ein Pass mit ver­kürz­ter Gül­tig­keits­dau­er von ei­nem Jahr aus­ge­stellt. Ei­ne ver­kürz­te Gül­tig­keits­dau­er hat kei­nen Ein­fluss auf die Hö­he der Ge­büh­ren.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 13a Weitere Prüfungen und Ausstellungsentscheid 24  

1 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de prüft, ob:

a.
die al­len­falls not­wen­di­ge Ein­wil­li­gung der ge­setz­li­chen Ver­tre­tung zum Aus­weis­an­trag vor­liegt;
b.
schon ein Aus­weis der­sel­ben Aus­weis­art für die an­trag­stel­len­de Per­son be­steht;
c.
die an­trag­stel­len­de Per­son we­gen ei­nes Ver­bre­chens oder Ver­ge­hens zur Ver­haf­tung aus­ge­schrie­ben ist; ge­ge­be­nen­falls nimmt sie Rück­spra­che mit der aus­schrei­ben­den Be­hör­de;
d.
ein wei­te­rer Ver­wei­ge­rungs­grund nach Ar­ti­kel 6 AwG be­steht;
e.
die Fo­to­gra­fie und Fin­ger­ab­drücke der an­trag­stel­len­den Per­son mit de­ren be­reits vor­han­de­nen Da­ten über­ein­stim­men.

2 Sie stützt sich bei der Prü­fung der Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–e auf das ISA, auf In­fo­star und das au­to­ma­ti­sier­te Fahn­dungs­sys­tem RI­POL.

3 Sie über­prüft den An­trag auf Voll­stän­dig­keit und Rich­tig­keit. Sie lei­tet den An­trag nach Ge­neh­mi­gung um­ge­hend an die Aus­fer­ti­gungs­stel­le wei­ter.

4 Sie stellt der an­trag­stel­len­den Per­son einen all­fäl­li­gen Ver­wei­ge­rungs­ent­scheid mit Rechts­mit­tel­be­leh­rung zu.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 14 Inhalt des Ausweises 25  

1 Als Da­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f AwG gel­ten die im In­fo­star, im Fa­mi­li­en­re­gis­ter oder aus­nahms­wei­se die im ISA auf­ge­führ­ten Da­ten (vgl. Art. 10 Abs. 1 und 2). Die an­trag­stel­len­de Per­son kann in­des­sen ver­lan­gen, dass ihr Al­li­anz­na­me ein­ge­tra­gen wer­de.

2 Im Aus­weis kann nur ein Hei­mat­ort ein­ge­tra­gen wer­den. Be­sitzt die an­trags­tel­len­de Per­son meh­re­re Hei­mator­te, so be­stimmt sie den im Aus­weis ein­zu­tra­gen­den Hei­mat­ort. Nur die­ser wird im ISA auf­ge­nom­men.

3 Als aus­stel­len­de Be­hör­de wird die ver­ant­wort­li­che Stel­le nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 AwG im Aus­weis ein­ge­tra­gen.

4 Bei Kin­dern, die das 14. Le­bens­jahr noch nicht zu­rück­ge­legt ha­ben, wer­den An­ga­ben über die Grös­se weg­ge­las­sen. Bei dau­ernd roll­stuhl­ab­hän­gi­gen Per­so­nen kann die Grös­sen­an­ga­be weg­ge­las­sen wer­den. Bei Kin­dern, die das 7. Le­bens­jahr noch nicht zu­rück­ge­legt ha­ben, so­wie bei nicht schreib­kun­di­gen oder nicht schreib­fä­hi­gen Per­so­nen wird die Un­ter­schrift weg­ge­las­sen.

5 Wer einen Ein­trag nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 4 AwG wünscht, hat die ent­spre­chen­den Tat­sa­chen glaub­haft zu ma­chen. Wer einen Künst­ler­na­men ein­tra­gen las­sen will, hat zu be­le­gen, dass er oder sie un­ter die­sem Na­men in der Ge­sell­schaft all­ge­mein be­kannt ist. Über die­sen An­trag ent­schei­det die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de.

6 Bei der Iden­ti­täts­kar­te sind, ab­ge­se­hen vom Al­li­anz­na­men, be­son­de­re Ein­trä­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­sät­ze 4 und 5 AwG nicht mög­lich.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 14a Zusätzlicher Inhalt des Passes 26  

1 Auf dem Da­ten­chip der Päs­se nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 wer­den fol­gen­de Da­ten ge­spei­chert:

a.27
die Da­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d, f und l–m AwG;
b.
ei­ne Fo­to­gra­fie des Ge­sichts;
c.
zwei Fin­ger­ab­drücke.

2 Der In­halt des Da­ten­chips wird durch ei­ne elek­tro­ni­sche Si­gna­tur ge­si­chert.

3 Die Ver­ord­nung (EG) Nr. 2252/2004 des Ra­tes vom 13. De­zem­ber 200428 über Nor­men für Si­cher­heits­merk­ma­le und bio­me­tri­sche Da­ten in den von den Mit­glied­staa­ten aus­ge­stell­ten Päs­sen und Rei­se­do­ku­men­ten fin­det An­wen­dung.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Fe­br. 2012, in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 779).

28 ABl. L 385 vom 29.12.2004, S. 1; zu­letzt ge­än­dert durch VO (EG) Nr. 444/2009, ABl. L 142 vom 6.6.2009, S. 1.

Art. 14b29  

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

2a. Abschnitt: Antragsverfahren Identitätskarten bei der Wohnsitzgemeinde30

30 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 1. Febr. 2012, in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 779).

Art. 14c Anforderungen an die Wohnsitzgemeinde 31  

1 Die Wohn­sitz­ge­mein­de muss für die Be­ar­bei­tung von An­trä­gen für Iden­ti­täts­kar­ten die vom Bund zur Ver­fü­gung ge­stell­te Ap­pli­ka­ti­on ISA-NA­VIG ver­wen­den.

2 Die Wohn­sitz­ge­mein­de über­nimmt die Kos­ten für die be­nö­tig­te Hard­wa­re und die In­stal­la­ti­on der Ap­pli­ka­ti­on ISA-NA­VIG.

3 Die Wohn­sitz­ge­mein­de ist für die Da­ten­be­ar­bei­tung ver­ant­wort­lich. Sie löscht aus­ser­halb der Ap­pli­ka­ti­on ISA-NA­VIG be­ar­bei­te­te Da­ten nach Ab­schluss des Aus­stel­lungs­ver­fah­rens, so­fern für die­se kei­ne Auf­be­wah­rungs­pflicht be­steht.

4 Das De­par­te­ment re­gelt die An­for­de­run­gen an die Wohn­sitz­ge­mein­den be­tref­fend die tech­ni­sche In­fra­struk­tur ins­be­son­de­re in Be­zug auf In­ter­net­ver­bin­dung, Vi­ren­schutz so­wie zu ver­wen­den­de Soft- und Hard­wa­re.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

Art. 14d Antrag 32  

1 Die Kan­to­ne kön­nen die Wohn­sitz­ge­mein­den er­mäch­ti­gen, An­trä­ge auf die Aus­stel­lung von Iden­ti­täts­kar­ten oh­ne Da­ten­chip ent­ge­gen­zu­neh­men.

2 Die an­trag­stel­len­de Per­son hat per­sön­lich bei der Wohn­sitz­ge­mein­de vor­zu­spre­chen, die al­len­falls ver­lang­ten Do­ku­men­te mit­zu­brin­gen und sich über ih­re Iden­ti­tät aus­zu­wei­sen. Die Wohn­sitz­ge­mein­de ent­schei­det, ob die an­trag­stel­len­de Per­son ei­ne Fo­to­gra­fie mit­brin­gen muss oder die­se vor Ort er­stellt wird. Die An­for­de­run­gen an die Fo­to­gra­fie wer­den durch das De­par­te­ment fest­ge­legt.

3 Die Wohn­sitz­ge­mein­de füllt den elek­tro­ni­schen An­trag ge­stützt auf die An­ga­ben der Ein­wohn­er­re­gis­ter, die auf den im Per­so­nen­stands­re­gis­ter In­fo­star ge­führ­ten Da­ten ba­sie­ren, voll­stän­dig und rich­tig aus. Sie er­gänzt den An­trag mit der Fo­to­gra­fie.

4 Die an­trag­stel­len­de Per­son hat mit ih­rer Un­ter­schrift die Rich­tig­keit der An­ga­ben zu be­stä­ti­gen und die Ge­bühr für den Aus­weis zu ent­rich­ten.

5 Die Wohn­sitz­ge­mein­de sen­det den voll­stän­dig aus­ge­füll­ten elek­tro­ni­schen An­trag ver­schlüs­selt an ISA.

6 Der An­trag wird ein Mo­nat nach Ab­lauf der Män­gel­rü­ge­frist nach Ar­ti­kel 52 Ab­satz 1 in ISA-NA­VIG au­to­ma­tisch ge­löscht.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

Art. 14e Prüfung Antrag und Ausstellung 33  

1 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de über­prüft die An­trä­ge auf ih­re Voll­stän­dig­keit und Rich­tig­keit so­wie auf die Qua­li­tät der Fo­to­gra­fie und der Un­ter­schrift.

2 Sind die Da­ten un­ge­nau oder un­voll­stän­dig, so sen­det die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de den An­trag elek­tro­nisch zur Über­ar­bei­tung an die Wohn­sitz­ge­mein­de zu­rück; bei Be­darf in­for­miert die Wohn­sitz­ge­mein­de die an­trag­stel­len­de Per­son.

3 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de nimmt die Prü­fun­gen nach Ar­ti­kel 13a vor, aus­ge­nom­men die Prü­fung der Über­ein­stim­mung der Fin­ger­ab­drücke nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

Art. 14f Analoge Anwendbarkeit 34  

So­fern die­ser Ab­schnitt nicht et­was an­de­res be­stimmt, sind die wei­te­ren Be­stim­mun­gen der VA­wG auf das An­trags­ver­fah­ren bei der Wohn­sitz­ge­mein­de ana­log an­wend­bar.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

3. Abschnitt: Ausfertigungsstellen, Generalunternehmer, Dienstleistungserbringer und Lieferanten 35

35 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 15 Nachweis des guten Rufes 36  

1 Zur Über­prü­fung des gu­ten Ru­fes kann das Bun­des­amt ne­ben der An­ord­nung ei­ner Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung na­ment­lich die fol­gen­den Un­ter­la­gen von na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 6a Ab­sät­ze 1 und 2 AwG, be­zie­hungs­wei­se de­ren Or­ga­ne, ein­for­dern:

a.
Aus­zug aus dem Zen­tral­straf­re­gis­ter;
b.
Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter;
c.
Aus­zug der letz­ten zehn Jah­re aus dem Schuld­be­trei­bungs- und Kon­kurs­re­gis­ter;
d.
Le­bens­lauf ein­sch­liess­lich sämt­li­cher ge­schäft­li­cher En­ga­ge­ments;
e.
Über­sicht über die fi­nan­zi­el­len Be­tei­li­gun­gen der letz­ten zehn Jah­re;
f.
Lis­te al­ler Stra­fun­ter­su­chun­gen und straf- so­wie zi­vil­recht­li­cher Pro­zes­se der letz­ten zehn Jah­re.

2 Als wirt­schaft­lich Be­rech­tig­te so­wie als In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von An­tei­len, die einen mass­ge­ben­den Ein­fluss auf die Un­ter­neh­mung ha­ben kön­nen, gel­ten Per­so­nen, die über ei­ne di­rek­te oder in­di­rek­te Be­tei­li­gung von mehr als 10 Pro­zent am Ka­pi­tal oder den Stimm­rech­ten ver­fü­gen. Das Bun­des­amt kann auch von Per­so­nen die Un­ter­la­gen ein­for­dern, de­ren di­rek­te oder in­di­rek­te Be­tei­li­gung we­ni­ger als 10 Pro­zent am Ka­pi­tal oder den Stimm­rech­ten be­trägt, wenn es dies als not­wen­dig er­ach­tet.

3 Hat­te ei­ne der Per­so­nen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 in den letz­ten zehn Jah­ren Sitz oder Wohn­sitz im Aus­land, so sind gleich­wer­ti­ge aus­län­di­sche Do­ku­men­te bei­zu­brin­gen.

4 Das Bun­des­amt kann ver­lan­gen, dass die Stel­len ge­mä­ss Ar­ti­kel 6a Ab­satz 1 AwG die Über­prü­fung des gu­ten Ru­fes der be­trof­fe­nen Per­so­nen pe­ri­odisch selbst­stän­dig vor­neh­men und die Ge­währ­leis­tung des gu­ten Ru­fes be­stä­ti­gen.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 16 Einreichungs- und Prüfungspflicht 37  

1 Von den Stel­len ge­mä­ss Ar­ti­kel 6a Ab­satz 1 AwG so­wie ge­ge­be­nen­falls den Mit­glie­dern der Un­ter­neh­mens­grup­pe kann das Bun­des­amt na­ment­lich die Ein­rei­chung fol­gen­der Un­ter­la­gen ein­for­dern:

a.
Ge­prüf­te Jah­res­rech­nung;
b.
Zu­sam­men­stel­lung al­ler wirt­schaft­lich Be­rech­tig­ten und al­ler In­ha­be­rin­nen oder In­ha­ber von An­tei­len;
c.
An­ga­ben zur Or­ga­ni­sa­ti­on der Un­ter­neh­mung und der Ver­ant­wort­lich­kei­ten der ein­zel­nen Per­so­nen;
d.
Zer­ti­fi­zier­tes und auf die Aus­weis­fer­ti­gung aus­ge­rich­te­tes Qua­li­täts­ma­na­ge­ment­sys­tem;
e.
Si­cher­heits­kon­zept, wel­ches na­ment­lich die Ge­währ­leis­tung des Da­ten­schut­zes so­wie der Si­cher­heit der zu pro­du­zie­ren­den Aus­wei­se und de­ren Be­stand­tei­le dar­legt;
f.
Be­schrieb der ge­trof­fe­nen Mass­nah­men zur Er­lan­gung, Auf­recht­er­hal­tung und Wei­ter­ent­wick­lung des Fach­wis­sens und der Qua­li­fi­ka­tio­nen im Aus­weis­schrif­ten­be­reich.

2 Die Jah­res­rech­nung ist von ei­ner wirt­schaft­lich und recht­lich un­ab­hän­gi­gen Re­vi­si­ons­stel­le im Rah­men ei­ner or­dent­li­chen Re­vi­si­on prü­fen zu las­sen. Als Re­vi­si­ons­stel­le kön­nen Re­vi­si­ons­un­ter­neh­men tä­tig sein, die über ei­ne Zu­las­sung als Re­vi­si­ons­ex­per­tin oder Re­vi­si­ons­ex­per­te ge­mä­ss der Ver­ord­nung vom 22. Au­gust 200738 über die Zu­las­sung und Be­auf­sich­ti­gung der Re­vi­so­rin­nen und Re­vi­so­ren ver­fü­gen. Für Ge­sell­schaf­ten mit Sitz im Aus­land sind gleich­wer­ti­ge aus­län­di­sche An­for­de­run­gen an­wend­bar.

3 Die Stel­len ge­mä­ss Ar­ti­kel 6a Ab­satz 1 AwG wei­sen pe­ri­odisch die Ein­hal­tung und Ak­tua­li­tät des Qua­li­täts­ma­na­ge­ment­sys­tems und des Si­cher­heits­kon­zep­tes nach.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

38 SR 221.302.3

Art. 1739  

39 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 17a40  

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 18 und 1941  

41 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

4. Abschnitt: Austauschpässe

Art. 20 Voraussetzung  

1 Zu ei­nem be­ste­hen­den Pass kann ein Aus­tausch­pass aus­ge­stellt wer­den, wenn an­dern­falls ei­ne Rei­se er­schwert oder ver­un­mög­licht wür­de.

2 Der An­trag auf einen Aus­tausch­pass ist schrift­lich zu be­grün­den.

Art. 21 Hinterlegung  

1 Ist ein Aus­tausch­pass aus­ge­stellt wor­den, so ist je­weils ei­ner der bei­den Päs­se bei ei­ner aus­stel­len­den Be­hör­de zu hin­ter­le­gen.

2 So­weit ein Miss­brauch aus­ge­schlos­sen ist, kann die Be­hör­de aus­nahms­wei­se ei­ne an­der­wei­ti­ge Hin­ter­le­gung be­wil­li­gen.

5. Abschnitt: Verlust

Art. 22 Begriff  

Als Ver­lust gilt jeg­li­ches Ab­han­den­kom­men des Aus­wei­ses, na­ment­lich durch Dieb­stahl, Ver­lie­ren oder voll­stän­di­ge Zer­stö­rung.

Art. 23 Verlustanzeige und Meldung  

1 Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber ei­nes Aus­wei­ses hat einen Ver­lust des Aus­wei­ses so­fort nach Fest­stel­lung der ört­li­chen Po­li­zei an­zu­zei­gen.

2 Aus­land­schwei­ze­rin­nen und Aus­land­schwei­zer mel­den den Ver­lust des Aus­wei­ses, wel­cher im Aus­land ein­ge­tre­ten ist, zu­sätz­lich ei­ner di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­tung. Die­se mel­det den Ver­lust dem Bun­des­amt zur Ein­tra­gung in die RI­POL-Sach­fahn­dung.

3 Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer, wel­che vor­über­ge­hend im Aus­land wei­len und dort kei­nen Er­satz­aus­weis be­an­tra­gen, mel­den den Ver­lust des Aus­wei­ses nach der Rück­kehr in die Schweiz zu­sätz­lich ei­ner schwei­ze­ri­schen Po­li­zei­stel­le.

4 Wird ein Er­satz­aus­weis be­an­tragt, so ist ei­ne Ver­lu­st­an­zei­ge vor­zu­le­gen:

a.
im In­land: ei­ner schwei­ze­ri­schen Po­li­zei­stel­le;
b.
im Aus­land: der zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Po­li­zei­stel­le.
Art. 24 Verlorene und wieder aufgefundene Ausweise 42  

1 Der Ver­lust ei­nes Aus­wei­ses im Sin­ne von Ar­ti­kel 22 hat des­sen Un­gül­tig­keit zur Fol­ge. Der Aus­weis darf nicht wei­ter­ver­wen­det wer­den.

2 Ein auf­ge­fun­de­ner Aus­weis darf nicht zu­rück­er­stat­tet wer­den; er ist ei­ner aus­stel­len­den Be­hör­de ab­zu­ge­ben. Die­se macht ihn un­brauch­bar.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

6. Abschnitt: Rückgabe und Unbrauchbarmachung

Art. 25 Grundsatz  

1 Der al­te Aus­weis ist bei der Be­hör­de ab­zu­ge­ben, bei wel­cher die per­sön­li­che Vor­spra­che nach Ar­ti­kel 12 statt­fin­det. Die­se macht ihn un­brauch­bar, be­vor sie den An­trag ge­neh­migt.43

2 Kann der al­te Aus­weis im Zeit­punkt der An­trag­stel­lung nicht ab­ge­ge­ben wer­den, weil er bei­spiels­wei­se noch für ei­ne Rei­se oder einen Rechts­akt be­nö­tigt wird, so muss der Aus­tausch des Aus­wei­ses über ei­ne Be­hör­de er­fol­gen.44

3 Der un­brauch­bar ge­mach­te Aus­weis kann der In­ha­be­rin, dem In­ha­ber oder den An­ge­hö­ri­gen ei­ner ver­stor­be­nen Per­son auf Wunsch be­las­sen wer­den, wenn kein Miss­brauch zu be­fürch­ten ist.

4 Das Bun­des­amt kann ver­lan­gen, dass ihm al­te Aus­wei­se zur Kon­trol­le und Aus­wer­tung un­be­schä­digt aus­ge­hän­digt wer­den.45

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

Art. 26 Rückgabe provisorischer Pässe  

1 Pro­vi­so­ri­sche Päs­se sind der aus­stel­len­den Be­hör­de nach der Ein­rei­se in die Schweiz zu­rück­zu­ge­ben.

2 In be­grün­de­ten Fäl­len kann ein pro­vi­so­ri­scher Pass bis spä­tes­tens zum Ab­lauf der Gül­tig­keit weiter­be­nützt wer­den.

7. Abschnitt: Zustellung, Kontrolle und Behandlung 46

46 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

Art. 27 Zustellung 47  

1 Die Aus­fer­ti­gungs­stel­le stellt den Aus­weis di­rekt an die von der an­trag­stel­len­den Per­son an­ge­ge­be­ne Zu­stel­l­adres­se zu.

2 Das EDA kann für die Zu­stel­lung von Aus­wei­sen ins Aus­land ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen er­las­sen.

3 Nicht zu­stell­ba­re oder nicht ab­ge­hol­te Aus­wei­se wer­den der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de über­ge­ben. Die­se be­wahrt sie 12 Mo­na­te ab Aus­stell­da­tum auf und ver­nich­tet sie an­sch­lies­send.

4 Die Aus­fer­ti­gungs­stel­le prüft die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit des Pas­ses, be­vor er des­sen In­ha­be­rin oder In­ha­ber zu­ge­stellt wird.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 27a Kontrolle 48  

1 Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber muss einen Aus­weis so­fort nach Er­halt auf Feh­ler oder Be­schä­di­gun­gen hin über­prü­fen.

2 Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber des Pas­ses kann des­sen Funk­ti­ons­tüch­tig­keit kon­trol­lie­ren und den In­halt des Da­ten­chips ein­se­hen. Die aus­stel­len­den Be­hör­den stel­len die not­wen­di­gen Kon­troll­ge­rä­te zur Ver­fü­gung.49

3 Die Aus­fer­ti­gungs­stel­le in­for­miert die In­ha­be­rin oder den In­ha­ber:

a.
über die Pflicht, den Aus­weis nach Ab­satz 1 zu über­prü­fen;
b.
über die Pflicht, ihn nach Ar­ti­kel 27b sorg­fäl­tig zu be­han­deln; und
c.50
über die Mög­lich­keit, Päs­se auf die Funk­ti­ons­tüch­tig­keit nach Ab­satz 2 zu kon­trol­lie­ren.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 27b Behandlung 51  

Die Aus­wei­se sind sorg­fäl­tig zu be­han­deln.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

3. Kapitel: Datenbearbeitung und Datenschutz

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 28 Zweck  

Das ISA dient ins­be­son­de­re:

a.52
der Über­prü­fung der gel­tend ge­mach­ten Iden­ti­tät auf Grund ei­nes vor­ge­leg­ten Aus­wei­ses oder der bio­me­tri­schen Da­ten;
b.
der Kon­trol­le über vor­han­de­ne gül­ti­ge und un­gül­ti­ge Aus­wei­se;
c.
der Ver­hin­de­rung un­be­rech­tig­ter Aus­stel­lung und Ver­än­de­rung von Aus­wei­sen;
d.
dem Ent­scheid zum Ent­zug von un­gül­ti­gen oder un­recht­mäs­sig ver­wen­de­ten Aus­wei­sen;
e.
der Er­le­di­gung von Rechts­hil­feer­su­chen im Zu­sam­men­hang mit der miss­bräuch­li­chen Ver­wen­dung von Aus­wei­sen;
f.
der Ver­hin­de­rung der Aus­stel­lung von Aus­wei­sen, die da­zu die­nen, dass sich ei­ne Per­son der Straf­ver­fol­gung ent­zieht;
g.
der Über­prü­fung der Echt­heit der Do­ku­men­te;
h.
der Ver­wal­tung von Blan­ko­do­ku­men­ten und Spe­zi­men;
i.53
der Iden­ti­fi­ka­ti­on von Op­fern von Un­fäl­len, Na­tur­ka­ta­stro­phen und Ge­walt­ta­ten so­wie von ver­miss­ten Per­so­nen;
k.54
der Spei­che­rung der Er­geb­nis­se der Kon­trol­le von Päs­sen nach Ar­ti­kel 27a Ab­satz 2.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 29 Inhalt  

1 Im ISA wer­den die Da­ten von Per­so­nen, de­nen ge­stützt auf das AwG ein Aus­weis aus­ge­stellt wird, so­wie ad­mi­nis­tra­ti­ve und wei­te­re Da­ten be­ar­bei­tet.

2 Von Per­so­nen, für die noch kein Aus­weis nach AwG aus­ge­stellt wor­den ist, kön­nen zur Ver­hin­de­rung von Miss­brauch und un­be­rech­tig­ter Mehr­fach­aus­stel­lung Da­ten be­ar­bei­tet wer­den im Zu­sam­men­hang mit:

a.
Schrif­ten­sper­re;
b.
Hin­ter­le­gung ei­nes Aus­wei­ses;
c.
Ent­zug ei­nes Aus­wei­ses;
d.
Schutz­mass­nah­me für Min­der­jäh­ri­ge oder Ent­mün­dig­te nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 Buch­sta­be g AwG;
e.
Ver­lust des Bür­ger­rechts von Ge­set­zes we­gen oder durch be­hörd­li­chen Be­schluss.

2. Abschnitt: Datenbearbeitung

Art. 30 Zugriffsrechte  

1 Die Be­rech­ti­gun­gen der be­tei­lig­ten Be­hör­den zum Zu­griff auf das ISA und der Um­fang der Zu­griffs­rech­te sind im An­hang 1 ge­re­gelt.

2 Die Ab­fra­ge der Da­ten aus ISA zur Iden­ti­täts­klä­rung er­folgt aus­sch­liess­lich an­hand der Aus­weis­num­mer des zu kon­trol­lie­ren­den Aus­wei­ses. Kann sich ei­ne Per­son nicht aus­wei­sen, kön­nen das Grenzwacht­korps so­wie die vom Bund und den Kan­to­nen be­zeich­ne­ten Po­li­zei­dienst­stel­len die ISA-Da­ten an­hand des Na­mens und der bio­me­tri­schen Da­ten ab­fra­gen, so­fern sich die Per­son da­mit ein­ver­stan­den er­klärt. Die der Klä­rung der Iden­ti­tät die­nen­de Ab­fra­ge al­lein an­hand ei­nes Na­mens oder al­lein an­hand bio­me­tri­scher Da­ten ist ver­bo­ten.55

3 Die Ab­fra­ge der Da­ten aus ISA zur Iden­ti­fi­ka­ti­on von Op­fern von Un­fäl­len, Na­tur­ka­ta­stro­phen und Ge­walt­ta­ten so­wie ver­miss­ten Per­so­nen kann al­lein an­hand Na­me(n) und Vor­na­me(n) er­fol­gen.56

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 31 Datenbekanntgabe zu administrativen Zwecken  

Zur Rech­nungs­stel­lung und zu ad­mi­nis­tra­ti­ven und sta­tis­ti­schen Zwe­cken wer­den den aus­stel­len­den Be­hör­den pe­ri­odisch Da­ten aus dem ISA elek­tro­nisch über­tra­gen.

Art. 32 Datenbekanntgabe für Aufnahme von Verlustmeldungen  

1 Die kan­to­na­len Stel­len tra­gen die Aus­weis­ver­lus­te in das RI­POL ein.57

2 Das ISA stellt zu die­sem Zweck ei­ne Schnitt­stel­le zur Ver­fü­gung, da­mit die kan­to­na­len Stel­len aus dem ISA die­je­ni­gen Da­ten, die sie zur Vor­be­rei­tung der RI­POL-Ein­tra­gung be­nö­ti­gen, aus dem ISA in ihr kan­to­na­les Rap­por­tier­sys­tem über­tra­gen kön­nen.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 der V vom 15. Okt. 2008 über die An­pas­sun­gen an das Bun­des­ge­setz über die po­li­zei­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des, in Kraft seit 5. Dez. 2008 (AS 2008 4943).

Art. 33 Datenbekanntgabe ins Ausland  

Das Bun­des­amt gibt im Ein­zel­fall Per­so­nen­da­ten aus­län­di­schen Be­hör­den auf de­ren Ge­such hin be­kannt, so­fern ein in­ter­na­tio­na­les Über­ein­kom­men dies vor­sieht.

Art. 34 Offline-Datenbearbeitung  

1 Ist ei­ne On­li­ne-Zu­stel­lung der Da­ten nicht mög­lich, so ent­schei­det das Bun­des­amt über an­de­re Mög­lich­kei­ten zur Auf­nah­me der Da­ten ins ISA.

2 Tre­ten bei Aus­lands­ver­tre­tun­gen Schwie­rig­kei­ten auf, na­ment­lich bei der elek­tro­ni­schen Be­ar­bei­tung von Da­ten, so legt das Bun­des­amt nach Rück­spra­che mit dem EDA ei­ne Re­ge­lung fest.

Art. 35 Berichtigung und Zusammenführung von Daten  

1 Die aus­stel­len­de Be­hör­de be­rich­tigt die zu­sätz­li­chen Da­ten nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 AwG.

2 Wer­den im ISA von ei­ner Per­son auf Grund von Na­mens­än­de­run­gen ver­schie­de­ne Da­ten­sät­ze ge­führt, so sind die­se von der aus­stel­len­den Be­hör­de so zu­sam­men­zu­füh­ren, dass er­sicht­lich ist, dass sie zu­sam­men­ge­hö­ren.

3 Bei Na­mens­än­de­run­gen in­fol­ge Ad­op­ti­on oder Ge­schlechts­um­wand­lung wer­den die Ein­trä­ge nicht zu­sam­men­ge­führt.

Art. 36 Richtigkeit der Daten  

1 Al­le be­tei­lig­ten Be­hör­den sor­gen in ih­rem Be­reich da­für, dass die Per­so­nen­da­ten vor­schrifts­ge­mä­ss be­ar­bei­tet wer­den.

2 Je­de Per­son, wel­che Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­tet, ver­ge­wis­sert sich, dass die Da­ten, die sie in das Sys­tem ein­gibt oder der zu­stän­di­gen Be­hör­de be­kannt gibt, voll­stän­dig und rich­tig sind und dem ak­tu­el­len Stand ent­spre­chen.

Art. 37 Archivierung und Vernichtung von Daten  

1 Die im ISA ge­spei­cher­ten Da­ten zu ei­nem Aus­weis wer­den 20 Jah­re nach ih­rer ers­ten Spei­che­rung ver­nich­tet, so­weit sie nicht im Bun­de­sar­chiv auf­zu­be­wah­ren sind. Über die Ar­chiv­wür­dig­keit der Per­so­nen­da­ten ent­schei­det das Bun­de­sar­chiv.

2 Da­ten über Schrif­ten­sper­ren und Aus­weis­hin­ter­le­gun­gen wer­den am glei­chen Tag ver­nich­tet, an dem die Auf­he­bungs­ver­fü­gung ein­trifft.

3. Abschnitt: Datensicherheit und Aufsicht 58

58 Vormals: vor Art. 38. Ersezt Abschnitt 2a.

Art. 37a Anforderungen an ausstellende Behörden 59  

1 Die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de sorgt da­für, dass min­des­tens zwei Per­so­nen bei der Be­ar­bei­tung ei­nes An­tra­ges be­tei­ligt sind (4-Au­gen-Prin­zip).

2 Ist dies nicht mög­lich, sind die bei der Be­ar­bei­tung ei­nes An­tra­ges be­tei­lig­ten Per­so­nen ei­ner Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung zu un­ter­zie­hen und wei­te­re ge­eig­ne­te Kon­troll­mass­nah­men zu tref­fen.

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 38 Anforderungen an Datenstationen  

1 Die Da­ten­sta­tio­nen, die für den bun­desex­ter­nen Ge­brauch vor­ge­se­he­nen sind, müs­sen den tech­ni­schen Vor­schrif­ten für Com­pu­ter­an­la­gen des Bun­des ent­spre­chen.

2 Das Bun­des­amt legt die Ein­zel­hei­ten fest.

Art. 39 Chiffrierung  

Die Da­ten­über­tra­gung hat lücken­los in chif­frier­ter Form zu er­fol­gen.

Art. 40 Protokollierung  

1 Je­de Da­ten­be­ar­bei­tung ist zu pro­to­kol­lie­ren.

2 Die Pro­to­kol­le sind wäh­rend ei­nes Jah­res re­vi­si­ons­ge­recht auf­zu­be­wah­ren.

Art. 41 Aufsicht des Bundes  

1 Das Bun­des­amt be­auf­sich­tigt die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten durch Dritts­tel­len. Es ko­or­di­niert sei­ne Tä­tig­kei­ten mit den am ISA be­tei­lig­ten Be­hör­den.

2 Es er­lässt ein Be­nut­zer­re­gle­ment.

3 Es über­wacht die Ein­hal­tung die­ser Ver­ord­nung und der ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Wei­sun­gen.

4. Abschnitt: Ansprüche der Betroffenen

Art. 42 Auskunfts- und Berichtigungsrecht  

1 Je­de Per­son kann beim Bun­des­amt schrift­lich Aus­kunft ver­lan­gen, ob Da­ten über sie be­ar­bei­tet wer­den.

2 Die Aus­kunft er­folgt schrift­lich und ist kos­ten­los. Sie ent­hält sämt­li­che im In­for­ma­ti­ons­sys­tem ge­spei­cher­ten Da­ten über die er­su­chen­de Per­son.

3 Für die Ver­wei­ge­rung, die Ein­schrän­kung oder das Auf­schie­ben der Aus­kunft gilt Ar­ti­kel 9 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199260.

4 Je­de Per­son kann ver­lan­gen, dass un­rich­ti­ge Da­ten über sie be­rich­tigt wer­den.

Art. 43 Weitere Ansprüche der Betroffenen  

Wei­te­re An­sprü­che der Be­trof­fe­nen rich­ten sich nach Ar­ti­kel 25 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199261.

5. Abschnitt: Aufteilung der Kosten zwischen Bund und Kantonen

Art. 4462  

1 Der Bund fi­nan­ziert die Er­schlies­sung und den Be­trieb der Da­ten­lei­tun­gen vom Zen­tral­rech­ner zu ei­nem zen­tra­len An­schluss­punkt (Haupt­ver­tei­ler) am Kan­tons­hauptort.

2 Die Kan­to­ne über­neh­men die In­stal­la­ti­ons- und Be­triebs­kos­ten für die Fein­ver­tei­lung in­ner­halb der Kan­to­ne.

3 Die Kan­to­ne und die an­de­ren am ISA an­ge­schlos­se­nen Be­hör­den über­neh­men die Kos­ten für den Un­ter­halt und den Er­satz der im Rah­men der Ein­füh­rung des Pas­ses 03 an­ge­schaff­ten Ge­rä­te.

4 Der Bund be­stimmt die Ge­rä­te zur Er­fas­sung und Kon­trol­le bio­me­tri­scher Da­ten und de­ren Lie­fe­ran­ten. Die Be­schaf­fung der Ge­rä­te er­folgt ge­mä­ss dem Bun­des­ge­setz vom 16. De­zem­ber 199463 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen.

5 Die Kan­to­ne be­zie­hen aus­sch­liess­lich die vom Bund be­stimm­ten Ge­rä­te bei dem vom Bund be­stimm­ten Lie­fe­ran­ten. Sie über­neh­men die Kos­ten für die An­schaf­fung, den Un­ter­halt und den Er­satz der für die Aus­stel­lung und Kon­trol­le von Aus­wei­sen not­wen­di­gen In­fra­struk­tur.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

63 SR 172.056.1

4. Kapitel: Gebühren

Art. 45 Gebühren für Ausweise 64  

Wer einen Aus­weis be­an­tragt, muss ei­ne Ge­bühr ent­rich­ten.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

Art. 46 Gebühren für weitere Dienstleistungen  

1 Für die fol­gen­den wei­te­ren Dienst­leis­tun­gen wer­den Ge­büh­ren er­ho­ben:

a.
nach­träg­li­che Ein­tra­gun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Ab­satz 4 AwG;
b.
Aus­stel­lung von pro­vi­so­ri­schen Päs­sen bei den aus­stel­len­den Be­hör­den aus­ser­halb der or­dent­li­chen Bü­ro­zei­ten so­wie an ei­nem Sams­tag, Sonn­tag und an ei­nem ge­setz­li­chen Fei­er­tag;
c.
Aus­stel­lung von pro­vi­so­ri­schen Päs­sen am Flug­ha­fen.

2 Für die fol­gen­den Dienst­leis­tun­gen kann ei­ne Ge­bühr er­ho­ben wer­den:65

a.66
Zu­sätz­li­che Ab­klä­run­gen in Zu­sam­men­hang mit dem Aus­stel­len ei­nes or­dent­li­chen Aus­wei­ses oder ei­nes pro­vi­so­ri­schen Pas­ses nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 4;
b.
Ent­zug ei­nes Aus­wei­ses;
c.
Rück­ga­be ei­nes ent­zo­ge­nen Aus­wei­ses;
d.
Ein­ho­lung von zu­sätz­li­chen Un­ter­la­gen und Über­mitt­lung von Do­ku­men­ten.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 47 Anwendbare Gebührensätze  

Die Ge­büh­ren­sät­ze sind im An­hang 2 auf­ge­führt.

Art. 48 Gebührenanpassungen  

1 Der Bun­des­rat über­prüft nach ei­ner Kon­so­li­die­rungs­pha­se, ob die Ge­büh­ren kos­ten­de­ckend sind.67

2 Die Ge­büh­ren wer­den auf gan­ze Fünf­fran­ken­be­trä­ge auf- oder ab­ge­run­det.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 49 Auslagen  

1 Aus­la­gen wer­den se­pa­rat und nach den ef­fek­ti­ven Kos­ten be­rech­net. Die­se wer­den zu­sam­men mit den Ge­büh­ren er­ho­ben.

2 Als Aus­la­gen gel­ten al­le Kos­ten, wel­che für die ein­zel­nen Dienst­leis­tun­gen zu­sätz­lich an­fal­len, na­ment­lich:

a.
Por­ti, Te­le­fon- und Te­le­fa­x­kos­ten im In- und Aus­land­ver­kehr;
b.
Kos­ten für Ar­bei­ten, wel­che Ver­wal­tungs­ein­hei­ten durch Drit­te ver­rich­ten las­sen;
c.
Ma­te­ri­al- und Ver­triebs­kos­ten.
Art. 50 Inkasso 68  

1 Die Ge­büh­ren für Aus­wei­se sind grund­sätz­lich bei der per­sön­li­chen Vor­spra­che bei der aus­stel­len­den Be­hör­de zu ent­rich­ten. Die­se be­stimmt die Zah­lungs­art.

2 Ge­büh­ren für wei­te­re Dienst­leis­tun­gen und Aus­la­gen sind bei der leis­tungs­er­brin­gen­den Be­hör­de zu ent­rich­ten.

3 Im Aus­land sind die Ge­büh­ren und Aus­la­gen in der ent­spre­chen­den Lan­des­wäh­rung zu be­zah­len. Das EDA kann ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen er­las­sen. Den Um­rech­nungs­kurs be­stim­men die Ver­tre­tun­gen nach Wei­sung des EDA.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 51 Kostenrückerstattung bei abgelehnten Ausweisen 69  

Kann der be­an­trag­te Aus­weis nicht aus­ge­stellt wer­den, so er­stat­tet die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de den An­teil für die Aus­fer­ti­gung ge­mä­ss An­hang 3 zu­rück, so­fern die Aus­fer­ti­gung noch nicht er­folgt ist.

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 52 Kostenübernahme bei Mängeln und Versäumnis der Zustellfrist 70  

1 Er­hält die an­trag­stel­len­de Per­son einen feh­ler­haf­ten, un­voll­stän­di­gen oder be­schä­dig­ten Aus­weis, so wird ihr kos­ten­lo­ser Er­satz ge­lie­fert, wenn sie den Man­gel in­ner­halb von 30 Ar­beits­ta­gen nach Emp­fang des Aus­wei­ses gel­tend macht.

2 Die Frist für die Zu­stel­lung des Aus­wei­ses be­trägt im In­land 10 Ar­beits­ta­ge und im Aus­land 30 Ar­beits­ta­ge ab Ge­neh­mi­gung des An­tra­ges durch die zu­stän­di­ge Be­hör­de. Die Aus­land­ver­tre­tung kann im Ein­zel­fall ei­ne län­ge­re Zu­stell­frist fest­le­gen.

3 In be­grün­de­ten Fäl­len, na­ment­lich wenn tech­ni­sche Pro­ble­me auf­tre­ten, kann das De­par­te­ment ei­ne län­ge­re Frist ver­fü­gen. Die Frist­ver­län­ge­rung wird im Bun­des­blatt pu­bli­ziert.

4 Wird die Zu­stell­frist nicht ein­ge­hal­ten, so kann die an­trag­stel­len­de Per­son dies in­nert 5 Ar­beits­ta­gen rü­gen. In die­sem Fall hat sie das An­recht auf die kos­ten­lo­se Aus­stel­lung ei­nes pro­vi­so­ri­schen Pas­ses, wenn sie die­sen für ei­ne Rei­se oder zu an­de­ren Zwe­cken be­nö­tigt. Trifft der be­an­trag­te Aus­weis nicht bei der an­trag­stel­len­den Per­son ein, oder ist des­sen Ein­tref­fen nicht mehr zu er­war­ten, hat sie An­recht auf ei­ne kos­ten­lo­se Neu­aus­stel­lung.

5 Trägt die Aus­fer­ti­gungs­stel­le die Ver­ant­wor­tung für einen man­gel­haf­ten Aus­weis oder für das Ver­säum­nis der Zu­stell­frist, lie­fert ihr die zu­stän­di­ge aus­stel­len­de Be­hör­de die Un­ter­la­gen, wel­che die kos­ten­lo­se Aus­weis­her­stel­lung recht­fer­ti­gen.

6 Bei Dif­fe­ren­zen zwi­schen der zu­stän­di­gen aus­stel­len­den Be­hör­de und der Aus­fer­ti­gungs­stel­le ent­schei­det das Bun­des­amt.

7 Ist der Aus­weis trotz sorg­fäl­ti­ger Be­hand­lung nicht mehr brauch­bar oder fällt der Da­ten­chip aus, wird der In­ha­be­rin oder dem In­ha­ber für die Rest­lauf­zeit kos­ten­los ein neu­er Aus­weis aus­ge­stellt. Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber ha­ben kei­nen An­spruch auf Er­satz ih­rer Aus­la­gen für die An­trag­stel­lung.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 53 Gebührenabrechnung und -aufteilung  

1 Der Bund rech­net mit den Kan­to­nen ab.

2 Die Auf­tei­lung der Ge­büh­ren ist im An­hang 3 ge­re­gelt.

5. Kapitel: Rechtsschutz

Art. 54  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de kann ge­stützt auf das kan­to­na­le Recht Be­schwer­de ge­führt wer­den. Letz­tin­stanz­li­che kan­to­na­le Ent­schei­de un­ter­lie­gen der Be­schwer­de an das Bun­des­ge­richt.71

2 Für Aus­wei­se, die im Aus­land be­an­tragt wor­den sind, ist das Bun­des­amt die ver­fü­gen­de Be­hör­de.

3 Der Rechts­schutz rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen der Bun­des­rechts­pfle­ge.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. IV 1 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

6. Kapitel: Diplomaten- und Dienstpässe

Art. 55 Berechtigte Personen  

1 Di­plo­ma­ten- und Dienst­päs­se kön­nen aus­ge­stellt wer­den:

a.
für Per­so­nen, die beim EDA tä­tig sind, im Amt oder im Ru­he­stand, so­wie für de­ren Fa­mi­li­en­mit­glie­der und Be­gleit­per­so­nen;
b.
für Per­so­nen, die ei­ne of­fi­zi­el­le Funk­ti­on bei ei­ner Bun­des­be­hör­de oder halb­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on aus­üben, im Amt oder im Ru­he­stand, so­wie für de­ren Fa­mi­li­en­mit­glie­der und Be­gleit­per­so­nen;
c.
für Per­so­nen, für die Dau­er ei­ner of­fi­zi­el­len Missi­on im Aus­land;
d.
für be­stimm­te hö­he­re Mit­ar­bei­ten­de schwei­ze­ri­scher Na­tio­na­li­tät, die bei in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen tä­tig sind;
e.
für Mit­glie­der des Bun­des­ra­tes, in­klu­si­ve Bun­des­kanz­le­rin oder Bun­des­kanz­ler, im Amt oder im Ru­he­stand, so­wie für de­ren Fa­mi­li­en­mit­glie­der be­zie­hungs­wei­se Be­gleit­per­so­nen;
f.
für die Prä­si­den­tin­nen oder Prä­si­den­ten des Na­tio­nal­ra­tes und des Stän­de­ra­tes und für Funk­ti­ons­trä­ge­rin­nen und Funk­ti­ons­trä­ger der eid­ge­nös­si­schen Rä­te, die im Rah­men ei­ner par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­si­on ins Aus­land rei­sen.

2 Sie kön­nen der an­spruchs­be­rech­tig­ten Per­son zeit­lich be­schränkt oder un­be­schränkt über­las­sen wer­den.72

373

4 Das EDA re­gelt die Ein­zel­hei­ten.74

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

73 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

Art. 56 Besonderheiten 75  

1 Das EDA re­gelt die Be­son­der­hei­ten für die Di­plo­ma­ten- und Dienst­päs­se be­züg­lich der Ka­pi­tel 1–5 die­ser Ver­ord­nung.

2 Zur Aus­stel­lung und Kon­trol­le von Aus­wei­sen be­treibt es ei­ne ei­ge­ne aus­stel­len­de Be­hör­de.76

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 57 Entscheide  

Ent­schei­de und dienst­li­che An­ord­nun­gen des EDA be­züg­lich der Aus­stel­lung und Ab­ga­be so­wie des Ent­zugs von Di­plo­ma­ten- und Dienst­päs­sen stel­len kei­ne Ver­fü­gun­gen dar, wel­che dem or­dent­li­chen Be­schwer­de­ver­fah­ren zu­gäng­lich sind.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 58 Vollzug 77  

1 Das De­par­te­ment voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

2 Es er­lässt die zur Durch­füh­rung die­ser Ver­ord­nung er­for­der­li­chen Wei­sun­gen über Aus­wei­se.

3 und 478

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. März 2006, in Kraft seit 4. Sept. 2006 (AS 20062611).

78 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 58a79  

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. März 2006 (AS 20062611). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009, mit Wir­kung seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

Art. 59 Aufhebung bisherigen Rechts  

Fol­gen­de Ver­ord­nun­gen wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Ver­ord­nung vom 17. Ju­li 195980 über den Schwei­zer­pass;
2.
Ver­ord­nung vom 18. Mai 199481 über die schwei­ze­ri­sche Iden­ti­täts­kar­te.

80 [AS 1959 581, 1969 77Ziff. II Bst. C Ziff. 1]

81 [AS 1994 1412]

Art. 60 Änderung bisherigen Rechts  

Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

82

82 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2002 3151kon­sul­tiert wer­den.

Art. 61 Übergangsbestimmungen  

1 Ver­lus­te von Aus­wei­sen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2003 aus­ge­stellt wor­den sind, kön­nen nicht ins ISA ein­ge­tra­gen wer­den.

2 Zur Ver­hin­de­rung von un­be­rech­tig­ten Mehr­fach­aus­stel­lun­gen ha­ben die aus­stel­len­den Be­hör­den die Da­ten­bank des Bun­des über die Iden­ti­täts­kar­te 95 und ih­re kan­to­na­len Re­gis­ter so lan­ge zu kon­sul­tie­ren, als dar­in Ein­trä­ge von gül­ti­gen Aus­wei­sen be­ste­hen. Zu die­sem Zweck kön­nen sie die Da­ten aus dem ISA mit ih­rem be­ste­hen­den Re­gis­ter ver­glei­chen.

3 Die Wohn­sitz­ge­mein­den kön­nen das be­ste­hen­de An­trags­ver­fah­ren mit Pa­pier­for­mu­la­ren längs­tens bis 31. De­zem­ber 2014 wei­ter nut­zen.83

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

Art. 61bis Neuer Ausweis mit Allianznamen 84  

1 Wer einen Aus­weis oh­ne Al­li­anz­na­men be­reits er­hal­ten oder be­stellt hat, kann einen neu­en Aus­weis mit Al­li­anz­na­men zum durch den Bun­des­an­teil (An­teil Pro­duk­ti­on und Bun­des­an­teil i. e. S.; An­hang 3) re­du­zier­ten Preis be­an­tra­gen. Die­se Be­stim­mung gilt nicht für pro­vi­so­ri­sche Päs­se.

2 Die­se Re­ge­lung gilt bis zum 31. Ju­li 2004.

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Ju­li 2003 (AS 2003 2195).

Art. 61ter und 61quater85  

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Okt. 2009 (AS 2009 5535). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Fe­br. 2012, mit Wir­kung seit 1. März 2012 (AS 2012 779).

Art. 62 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2 am 1. Ok­to­ber 2002 in Kraft.

2 Die Ar­ti­kel 59 und 60 tre­ten am 1. Ja­nu­ar 2003 in Kraft.

Anhang 1 86

86 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 1. Febr. 2012 (AS 2012 779). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 29. Jan. 2014, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 455).

(Art. 30 Abs. 1)

Berechtigung zur Bearbeitung oder Abfrage von im ISA gespeicherten Daten

A = Abfrage; E = Eingabe und Abfrage

Datenfeldname

Bund

Kantone

Dritte

Fedpol Aw

Fedpol Pol

EDA Ext AsB

EDA Int AsB

EDA Int Red

GWK

Kant. AsB

Kant. PPS

Pol St ID-Abkl

Pol St Verlust

Asf St

Datensatz Ausweis + Datenbank

I. Ausweisdaten

Amtlicher Name nach Art. 2 Abs. 1
Bst. a AwG, oder Allianzname

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Vorname(n), Bst. b

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Geschlecht, Bst. c

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Geburtsdatum, Bst. d

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Heimatort, Bst. e

E

A

E

E

A

A

E

E

A

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Nationalität, Bst. f

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

E

Grösse, Bst. g

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Unterschrift, Bst. h

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Fotografie, Bst. i/digitalisierte Foto­grafie, Art. 14a Abs. 1 Bst. b VAwG

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

E

Fingerabdrücke, Art. 14a Abs. 1 Bst. c VAwG

E

A1

E1

E1

A1

E1

E1

A1

Ausstellende Behörde, Bst. j AwG

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Datum der Ausstellung, Bst. k

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

E

Datum Gültigkeitsablauf, Bst. l

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

E

Ausweisnummer, Bst. m

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

E

Ausweisart, Bst. m

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

1
Nur Vergleich, keine Anzeige auf dem Bildschirm und kein Datenexport möglich.

Maschinenlesbare Zone,
Art. 2 Abs. 2 AwG

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

E

Einschränkung Geltungsbereich, Abs. 3

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Vom/n AntragstellerIn verlangte Eintragungen, Abs. 4

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Gesetzliche Vertretung
von Minderjährigen, Abs. 5

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

II. Zusatzdaten in Datenbank

Antragstellende Behörde,
Art. 11 Abs. 1 Bst. a AwG

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Antragsnummer

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Antragsdatum

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Geschäftsnummer

E

E

E

A

E

E

Dossiernummer

E

E

E

A

E

E

Antragsart

E

E

E

A

E

E

Antragsgrund

E

E

E

A

E

E

Bemerkungen zum Antrag

E

E

E

A

E

E

Akten zum Antrag

E

E

E

A

E

E

Reiseersatzdokumente

E

E

A

A

A

A

A

Eingabedatum

E

E

E

A

E

E

Produktionsstätte

E

E

E

A

E

E

E

Produktionszustand

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

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Versandnummer

E

E

E

A

E

A

E

Sprachcode

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Zustelldatum Produzent

E

E

E

A

E

E

Verrechnungsart

E

E

E

A

E

E

Produktionsbestätigung

E

E

E

A

E

E

Versanddatum

E

E

E

A

E

E

Wohnadresse

E

E

E

A

E

E

Kontaktdaten

E

E

E

A

E

E

Versandadresse

E

E

E

A

E

E

Geburtsort, Art. 11 Abs. 1 Bst. b AwG

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Namen und Vornamen der Eltern,
Bst. d

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

AHV-Versichertennummer

A

Datum der Erst- und der
Neuausstellung, Bst. e

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Änderungen der im Ausweis
aufgeführten Daten

E

A

E

E

A

A

E

E

A

A

Einträge über Schriftensperre, Bst. f

E

E

E

A

E

A

Ausweishinterlegung

E

A

E

E

A

A

E

A

A

A

Verweigerung

E

A

E

E

A

E

A

Verlustanzeige/-revokation

E

E

E

A

E

A

E

Entzug

E

A

E

E

A

A

E

A

A

A

Schutzmassnahmen für Minderjährige/
Entmündigte, Bst. g

E

E

E

A

E

A

Unterschrift/en der gesetzlichen
Vertretung bei Ausweisen
für Minderjährige, Bst. h

E

E

E

A

E

E

Verlust und Widerruf des Bürgerrechts, Bst. i

E

E

E

A

E

A

Besonderheiten diplomatische
und konsularische Ausweise, Bst. j
(besonderes Feld)

A

E

Ausweiszustand

E

A

E

E

A

A

E

A

A

A

Abkürzungen:

Fedpol Aw: Bundesamt für Polizei, Sektion Ausweisschriften
(zuständige Stelle des Bundes, Art. 12 Abs. 1 Bst. a AwG)

Fedpol Pol: Bundesamt für Polizei als zuständige Polizeistelle des Bundes
(Art. 12 Abs. 2 Bst. d und f AwG sowie Art. 12 Abs. 3 AwG)

EDA Ext AsB: EDA-externe ausstellende Behörde für Ausweise, provisorische Pässe und biometrische Pässe
(Art. 12 Abs. 1 Bst. b AwG) = Auslandsvertretung

EDA Int AsB: EDA-interne ausstellende Behörde für biometrische Diplomaten- und Dienstpässe und provisorische Pässe
(Art. 12 Abs. 1 Bst. b AwG)

EDA Int Red: EDA-interne Behörde zur Ausstellung von Reiseersatz­ dokumenten

GWK: Grenzwachtkorps (Art. 12 Abs. 2 Bst. c AwG)

Kant. AsB: kantonale ausstellende Behörde (Art. 12 Abs. 1 Bst. b AwG)

Kant. PPS: kantonale ausstellende Behörde für provisorische Pässe
(Art. 12 Abs. 1 Bst. b AwG)

Pol St ID-Abkl: von den Kantonen bezeichnete Polizeistellen
zur Identitätsabklärung (Art. 12 Abs. 2 Bst. d AwG)

Pol St Verlust: von den Kantonen bezeichnete Polizeistellen zur Aufnahme
von Verlustmeldungen (Art. 12 Abs. 2 Bst. e AwG)

Asf St: Ausfertigungsstelle für ordentliche Ausweise
(Art. 12 Abs. 1 Bst. c AwG)

Anhang 2 87

87 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

(Art. 47)

Anhang 3 88

88 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 21. Okt. 2009, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2009 5535).

(Art. 53 Abs. 2)

Gebührenaufteilung zwischen Bund und Kantonen

Ausweise

Bund

Kantone oder
schweizerische Auslands­vertretungen

Anteil
Produktion
CHF

Bundesanteil
i. e. S.
CHF



CHF

IDK

Kinder

3.80

2.40

23.80

Erwachsene

8.25

5.15

51.60

Pass

Kinder

17.70

11.10

31.20

Erwachsene

45.90

24.20

69.90

Pass + IDK gemeinsam

Kinder

25.70

11.10

31.20

Erwachsene

53.90

24.20

69.90

prov. Pass

30.—

0.—

70.—

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