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Bundesgesetz
über das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung
(Öffentlichkeitsgesetz, BGÖ)

vom 17. Dezember 2004 (Stand am 19. August 2014)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 173 Absatz 2 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 12. Februar 20032,

beschliesst:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck und Gegenstand  

Die­ses Ge­setz soll die Trans­pa­renz über den Auf­trag, die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Tä­tig­keit der Ver­wal­tung för­dern. Zu die­sem Zweck trägt es zur In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit bei, in­dem es den Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten ge­währ­leis­tet.

Art. 2 Persönlicher Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt für:

a.
die Bun­des­ver­wal­tung;
b.
Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen des öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Rechts, die nicht der Bun­des­ver­wal­tung an­ge­hö­ren, so­weit sie Er­las­se oder ers­tin­stanz­lich Ver­fü­gun­gen im Sinn von Ar­ti­kel 5 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19683 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz) er­las­sen;
c.
die Par­la­ments­diens­te.

2 Das Ge­setz gilt nicht für die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank und die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­mark­tauf­sicht.4

3 Der Bun­des­rat kann wei­te­re Ein­hei­ten der Bun­des­ver­wal­tung so­wie wei­te­re Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen, die nicht der Bun­des­ver­wal­tung an­ge­hö­ren, vom Gel­tungs­be­reich aus­neh­men, wenn:

a.
dies für die Er­fül­lung der ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben er­for­der­lich ist;
b.
de­ren Wett­be­werbs­fä­hig­keit durch die Un­ter­stel­lung un­ter die­ses Ge­setz be­ein­träch­tigt wür­de; oder
c.
die ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben von ge­rin­ger Be­deu­tung sind.

3 SR 172.021

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Fi­nanz­mark­tauf­sichts­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5207; BBl 2006 2829).

Art. 3 Sachlicher Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt nicht für:

a.
den Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten be­tref­fend:
1.
Zi­vil­ver­fah­ren,
2.
Straf­ver­fah­ren,
3.
Ver­fah­ren der in­ter­na­tio­na­len Rechts- und Amts­hil­fe,
4.
in­ter­na­tio­na­le Ver­fah­ren zur Streit­bei­le­gung,
5.
Ver­fah­ren der Staats- und Ver­wal­tungs­rechts­pfle­ge oder
6.
Schieds­ver­fah­ren;
b.
die Ein­sicht­nah­me ei­ner Par­tei in die Ak­ten ei­nes ers­tin­stanz­li­chen Ver­wal­tungs­ver­fah­rens.

2 Der Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten, die per­sön­li­che Da­ten der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers ent­hal­ten, rich­tet sich nach dem Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 19925 über den Da­ten­schutz (Da­ten­schutz­ge­setz).

Art. 4 Vorbehalt von Spezialbestimmungen  

Vor­be­hal­ten blei­ben spe­zi­el­le Be­stim­mun­gen an­de­rer Bun­des­ge­set­ze, die:

a.
be­stimm­te In­for­ma­tio­nen als ge­heim be­zeich­nen; oder
b.
von die­sem Ge­setz ab­wei­chen­de Vor­aus­set­zun­gen für den Zu­gang zu be­stimm­ten In­for­ma­tio­nen vor­se­hen.
Art. 5 Amtliche Dokumente  

1 Ein amt­li­ches Do­ku­ment ist je­de In­for­ma­ti­on, die:

a.
auf ei­nem be­lie­bi­gen In­for­ma­ti­ons­trä­ger auf­ge­zeich­net ist;
b.
sich im Be­sitz ei­ner Be­hör­de be­fin­det, von der sie stammt oder der sie mit­ge­teilt wor­den ist; und
c.
die Er­fül­lung ei­ner öf­fent­li­chen Auf­ga­be be­trifft.

2 Als amt­li­che Do­ku­men­te gel­ten auch sol­che, die durch einen ein­fa­chen elek­tro­ni­schen Vor­gang aus auf­ge­zeich­ne­ten In­for­ma­tio­nen er­stellt wer­den kön­nen, wel­che die An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c er­fül­len.

3 Nicht als amt­li­che Do­ku­men­te gel­ten Do­ku­men­te, die:

a.
durch ei­ne Be­hör­de kom­mer­zi­ell ge­nutzt wer­den;
b.
nicht fer­tig ge­stellt sind; oder
c.
zum per­sön­li­chen Ge­brauch be­stimmt sind.

2. Abschnitt: Recht auf Zugang zu amtlichen Dokumenten

Art. 6 Öffentlichkeitsprinzip  

1 Je­de Per­son hat das Recht, amt­li­che Do­ku­men­te ein­zu­se­hen und von den Be­hör­den Aus­künf­te über den In­halt amt­li­cher Do­ku­men­te zu er­hal­ten.

2 Die Do­ku­men­te kön­nen vor Ort ein­ge­se­hen wer­den, oder es kön­nen Ko­pi­en da­von an­ge­for­dert wer­den. Die Ge­setz­ge­bung über das Ur­he­ber­recht bleibt vor­be­hal­ten.

3 Ist ein amt­li­ches Do­ku­ment in ei­nem Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan oder auf ei­ner In­ter­netsei­te des Bun­des ver­öf­fent­licht, so gilt der An­spruch nach den Ab­sät­zen 1 und 2 für je­der­mann als er­füllt.

Art. 7 Ausnahmen  

1 Der Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten wird ein­ge­schränkt, auf­ge­scho­ben oder ver­wei­gert, wenn durch sei­ne Ge­wäh­rung:

a.
die freie Mei­nungs- und Wil­lens­bil­dung ei­ner die­sem Ge­setz un­ter­stell­ten Be­hör­de, ei­nes an­de­ren le­gis­la­ti­ven oder ad­mi­nis­tra­ti­ven Or­ga­nes oder ei­ner ge­richt­li­chen In­stanz we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den kann;
b.
die ziel­kon­for­me Durch­füh­rung kon­kre­ter be­hörd­li­cher Mass­nah­men be­ein­träch­tigt wür­de;
c.
die in­ne­re oder äus­se­re Si­cher­heit der Schweiz ge­fähr­det wer­den kann;
d.
die aus­sen­po­li­ti­schen In­ter­es­sen oder die in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen der Schweiz be­ein­träch­tigt wer­den kön­nen;
e.
die Be­zie­hun­gen zwi­schen dem Bund und den Kan­to­nen oder zwi­schen Kan­to­nen be­ein­träch­tigt wer­den kön­nen;
f.
die wirt­schafts-, geld- und wäh­rungs­po­li­ti­schen In­ter­es­sen der Schweiz ge­fähr­det wer­den kön­nen;
g.
Be­rufs-, Ge­schäfts- oder Fa­bri­ka­ti­ons­ge­heim­nis­se of­fen­bart wer­den kön­nen;
h.
In­for­ma­tio­nen ver­mit­telt wer­den kön­nen, die der Be­hör­de von Drit­ten frei­wil­lig mit­ge­teilt wor­den sind und de­ren Ge­heim­hal­tung die Be­hör­de zu­ge­si­chert hat.

2 Der Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten wird ein­ge­schränkt, auf­ge­scho­ben oder ver­wei­gert, wenn durch sei­ne Ge­wäh­rung die Pri­vat­sphä­re Drit­ter be­ein­träch­tigt wer­den kann; aus­nahms­wei­se kann je­doch das öf­fent­li­che In­ter­es­se am Zu­gang über­wie­gen.

Art. 8 Besondere Fälle  

1 Es be­steht kein Recht auf Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten des Mit­be­richts­ver­fah­rens.

2 Amt­li­che Do­ku­men­te dür­fen erst zu­gäng­lich ge­macht wer­den, wenn der po­li­ti­sche oder ad­mi­nis­tra­ti­ve Ent­scheid, für den sie die Grund­la­ge dar­stel­len, ge­trof­fen ist.

3 Der Bun­des­rat kann aus­nahms­wei­se be­schlies­sen, amt­li­che Do­ku­men­te des Äm­ter­kon­sul­ta­ti­ons­ver­fah­rens auch nach dem Ent­scheid nicht zu­gäng­lich zu ma­chen.

4 Amt­li­che Do­ku­men­te über Po­si­tio­nen in lau­fen­den und künf­ti­gen Ver­hand­lun­gen sind in kei­nem Fall zu­gäng­lich.

5 Der Zu­gang zu Be­rich­ten über die Eva­lua­ti­on der Leis­tungs­fä­hig­keit der Bun­des­ver­wal­tung und die Wirk­sam­keit ih­rer Mass­nah­men ist ge­währ­leis­tet.

Art. 9 Schutz von Personendaten  

1 Amt­li­che Do­ku­men­te, wel­che Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, sind nach Mög­lich­keit vor der Ein­sicht­nah­me zu an­ony­mi­sie­ren.

2 Zu­gangs­ge­su­che, die sich auf amt­li­che Do­ku­men­te be­zie­hen, wel­che nicht an­ony­mi­siert wer­den kön­nen, sind nach Ar­ti­kel 19 des Da­ten­schutz­ge­set­zes6 zu be­ur­tei­len. Das Zu­gangs­ver­fah­ren rich­tet sich nach dem vor­lie­gen­den Ge­setz.

3. Abschnitt: Verfahren für den Zugang zu amtlichen Dokumenten

Art. 10 Gesuch  

1 Das Ge­such um Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten ist an die Be­hör­de zu rich­ten, die das Do­ku­ment er­stellt oder von Drit­ten, die nicht die­sem Ge­setz un­ter­ste­hen, als Haupt­adres­sa­tin er­hal­ten hat.

2 Der Bun­des­rat kann ein be­son­de­res Ver­fah­ren für den Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten der schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen im Aus­land und der Missio­nen bei in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen vor­se­hen.

3 Das Ge­such muss hin­rei­chend ge­nau for­mu­liert sein.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens:

a.
Er nimmt auf die be­son­de­ren Be­dürf­nis­se der Me­di­en Rück­sicht.
b.
Er kann für Fäl­le, in de­nen ei­ne Viel­zahl von Ge­su­chen sich auf die­sel­ben Do­ku­men­te be­zieht, an­de­re Mo­da­li­tä­ten des Zu­gangs vor­se­hen.
c.
Er kann für Ge­su­che, die ei­ne be­son­ders auf­wän­di­ge Be­ar­bei­tung er­for­dern, län­ge­re Be­ar­bei­tungs­fris­ten vor­se­hen.
Art. 11 Anhörung  

1 Be­trifft das Ge­such amt­li­che Do­ku­men­te, die Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, und zieht die Be­hör­de die Ge­wäh­rung des Zu­gangs in Be­tracht, so kon­sul­tiert sie die be­trof­fe­ne Per­son und gibt ihr Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me in­nert zehn Ta­gen.

2 Die Be­hör­de in­for­miert die an­ge­hör­te Per­son über ih­re Stel­lung­nah­me zum Ge­such.

Art. 12 Stellungnahme der Behörde  

1 Die Be­hör­de nimmt so rasch als mög­lich Stel­lung, in je­dem Fall aber in­nert 20 Ta­gen nach Ein­gang des Ge­su­ches.

2 Die Frist kann aus­nahms­wei­se um 20 Ta­ge ver­län­gert wer­den, wenn das Ge­such um­fang­rei­che, kom­ple­xe oder schwer be­schaff­ba­re Do­ku­men­te be­trifft. Sie wird um die er­for­der­li­che Dau­er ver­län­gert, wenn sich ein Ge­such auf amt­li­che Do­ku­men­te be­zieht, wel­che Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten.

3 Be­trifft das Ge­such amt­li­che Do­ku­men­te, wel­che Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, so schiebt die Be­hör­de den Zu­gang bis zur Klä­rung der Rechts­la­ge auf.

4 Die Be­hör­de in­for­miert die Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler über ei­ne Frist­ver­län­ge­rung oder über ei­ne Be­schrän­kung oder Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs und be­grün­det sie sum­ma­risch. Die In­for­ma­ti­on über die Be­schrän­kung oder Ver­wei­ge­rung des Zu­gangs so­wie die Be­grün­dung er­fol­gen schrift­lich.

Art. 13 Schlichtung  

1 Einen Schlich­tungs­an­trag stel­len kann ei­ne Per­son:

a.
de­ren Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten ein­ge­schränkt, auf­ge­scho­ben oder ver­wei­gert wird;
b.
zu de­ren Ge­such die Be­hör­de nicht frist­ge­recht Stel­lung ge­nom­men hat; oder
c.
die nach Ar­ti­kel 11 an­ge­hört wor­den ist, wenn die Be­hör­de ge­gen ih­ren Wil­len den Zu­gang ge­wäh­ren will.

2 Der Schlich­tungs­an­trag ist der oder dem Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten in­nert 20 Ta­gen nach Emp­fang der Stel­lung­nah­me oder nach Ab­lauf der der Be­hör­de für die Stel­lung­nah­me zur Ver­fü­gung ste­hen­den Frist schrift­lich zu stel­len.

3 Kommt ei­ne Schlich­tung zu­stan­de, so gilt das Ver­fah­ren als er­le­digt.

Art. 14 Empfehlung  

Kommt kei­ne Schlich­tung zu­stan­de, so gibt die oder der Eid­ge­nös­si­sche Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­te in­nert 30 Ta­gen nach Emp­fang des Schlich­tungs­an­tra­ges den am Schlich­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­ten ei­ne schrift­li­che Emp­feh­lung ab.

Art. 15 Verfügung  

1 Der Ge­such­stel­ler, die Ge­such­stel­le­rin oder die an­ge­hör­te Per­son kann in­ner­halb von zehn Ta­gen nach Er­halt der Emp­feh­lung den Er­lass ei­ner Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 5 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19687 ver­lan­gen.

2 Im Üb­ri­gen er­lässt die Be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung, wenn sie in Ab­wei­chung von der Emp­feh­lung:

a.
das Recht auf Zu­gang zu ei­nem amt­li­chen Do­ku­ment ein­schrän­ken, auf­schie­ben oder ver­wei­gern will;
b.
den Zu­gang zu ei­nem amt­li­chen Do­ku­ment, das Per­so­nen­da­ten ent­hält, ge­wäh­ren will.

3 Die Ver­fü­gung ist in­nert 20 Ta­gen nach Emp­fang der Emp­feh­lung oder nach Ein­gang des Ge­su­ches nach Ab­satz 1 zu er­las­sen.

Art. 16 Beschwerde 8  

1 Das Be­schwer­de­ver­fah­ren rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

2 Die Be­schwer­de­in­stan­zen ha­ben auch Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten, die der Ge­heim­hal­tung un­ter­lie­gen.

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 17 Gebühren  

1 Für den Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten wird in der Re­gel ei­ne Ge­bühr er­ho­ben.9

2 Kei­ne Ge­büh­ren wer­den er­ho­ben:

a.
wenn die Be­ar­bei­tung ei­nes Ge­su­ches einen ge­rin­gen Auf­wand er­for­dert;
b.
für Schlich­tungs­ver­fah­ren (Art. 13); und
c.
für Ver­fah­ren auf Er­lass ei­ner Ver­fü­gung (Art. 15).

3 Der Bun­des­rat legt die Ein­zel­hei­ten und den Ge­büh­ren­ta­rif nach Auf­wand fest. Ab­wei­chen­de Ge­büh­ren­re­ge­lun­gen durch die Spe­zi­al­ge­setz­ge­bung blei­ben vor­be­hal­ten.

4 Für die Ab­ga­be von Be­rich­ten, Bro­schü­ren oder an­de­ren Druck­sa­chen und In­for­ma­ti­ons­trä­gern kann in je­dem Fall ei­ne Ge­bühr er­ho­ben wer­den.

9 Be­rich­ti­gung vom 19. Aug. 2014 (AS 2014 2599). Be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text.

4. Abschnitt: Die oder der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte

Art. 18 Aufgaben und Kompetenzen  

Die oder der Eid­ge­nös­si­sche Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­te (die oder der Be­auf­trag­te) nach Ar­ti­kel 26 des Da­ten­schutz­ge­set­zes10 hat nach dem vor­lie­gen­den Ge­setz ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben und Kom­pe­ten­zen:

a.
Sie oder er lei­tet das Schlich­tungs­ver­fah­ren (Art. 13) und gibt, für den Fall, dass es zu kei­ner Schlich­tung kommt, ei­ne Emp­feh­lung ab (Art. 14).
b.
Sie oder er in­for­miert von Am­tes we­gen oder auf An­fra­ge Pri­va­te und Be­hör­den über die Mo­da­li­tä­ten des Zu­gangs zu amt­li­chen Do­ku­men­ten.
c.
Sie oder er kann sich zu Er­las­sent­wür­fen und Mass­nah­men des Bun­des, wel­che das Öf­fent­lich­keits­prin­zip we­sent­lich be­tref­fen, äus­sern.
Art. 19 Evaluation  

1 Die oder der Be­auf­trag­te über­prüft den Voll­zug und die Wirk­sam­keit die­ses Ge­set­zes so­wie ins­be­son­de­re die durch sei­ne Um­set­zung ver­ur­sach­ten Kos­ten und er­stat­tet dem Bun­des­rat re­gel­mäs­sig Be­richt.

2 Ein ers­ter Be­richt über die Um­set­zungs­kos­ten ist dem Bun­des­rat in­nert drei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes vor­zu­le­gen.

3 Die Be­rich­te der oder des Be­auf­trag­ten wer­den ver­öf­fent­licht.

Art. 20 Auskunfts- und Einsichtsrechte  

1 Im Rah­men des Schlich­tungs­ver­fah­rens hat die oder der Be­auf­trag­te auch Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten, die der Ge­heim­hal­tung un­ter­lie­gen.

2 Die oder der Be­auf­trag­te und ihr be­zie­hungs­wei­se sein Se­kre­ta­ri­at un­ter­ste­hen dem Amts­ge­heim­nis im glei­chen Aus­mass wie die Be­hör­den, in de­ren amt­li­che Do­ku­men­te sie Ein­sicht neh­men oder die ih­nen Aus­kunft er­tei­len.

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 21 Vollzug  

Der Bun­des­rat kann ins­be­son­de­re Vor­schrif­ten er­las­sen über:

a.
die Be­wirt­schaf­tung amt­li­cher Do­ku­men­te;
b.
die In­for­ma­ti­on über amt­li­che Do­ku­men­te;
c.
die Pu­bli­ka­ti­on amt­li­cher Do­ku­men­te.
Art. 22 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 23 Übergangsbestimmung  

Die­ses Ge­setz ist auf amt­li­che Do­ku­men­te an­wend­bar, die nach sei­nem In­kraft­tre­ten von ei­ner Be­hör­de er­stellt oder emp­fan­gen wur­den.

Art. 24 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ju­li 200611

11 BRB vom 24. Mai 2006

Anhang

(Art. 22)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Gesetze werden wie folgt geändert:

12

12 Die Änderungen können unter AS 2006 2319konsultiert werden.

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