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Verordnung
über das Öffentlichkeitsprinzip der Verwaltung
(Öffentlichkeitsverordnung, VBGÖ)

vom 24. Mai 2006 (Stand am 1. September 2014)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 2 Absatz 3, 10 Absätze 2 und 4, 17 Absatz 3 und 21
des Bundesgesetzes vom 17. Dezember 20041 über das Öffentlichkeitsprinzip
der Verwaltung (Öffentlichkeitsgesetz, BGÖ),

verordnet:

1. Abschnitt: Begriffe

(Art. 5 Abs. 3 BGÖ)

Art. 1  
1 Als kom­mer­zi­ell ge­nutz­tes Do­ku­ment gilt je­de In­for­ma­ti­on, die ei­ne Be­hör­de ge­gen Ent­gelt an­bie­tet, ein­sch­liess­lich der In­for­ma­tio­nen, die un­mit­tel­bar der Her­stel­lung von Pro­duk­ten die­nen.

2 Als fer­tig ge­stellt gilt ein Do­ku­ment:

a.
das von der Be­hör­de, die es er­stellt hat, un­ter­zeich­net ist; oder
b.
das von der Er­stel­le­rin oder dem Er­stel­ler der Adres­sa­tin oder dem Adres­sa­ten de­fi­ni­tiv über­ge­ben wur­de, na­ment­lich zur Kennt­nis- oder Stel­lung­nah­me oder als Ent­scheid­grund­la­ge.
3 Als zum per­sön­li­chen Ge­brauch be­stimm­tes Do­ku­ment gilt je­de In­for­ma­ti­on, die dienst­li­chen Zwe­cken dient, de­ren Be­nut­zung aber aus­sch­liess­lich der Au­to­rin, dem Au­to­ren oder ei­nem eng be­grenz­ten Per­so­nen­kreis als Ar­beits­hilfs­mit­tel vor­be­hal­ten ist, wie No­ti­zen oder Ar­beits­ko­pi­en von Do­ku­men­ten.

2. Abschnitt: Recht auf Zugang zu amtlichen Dokumenten

Art. 2 Grundsatz des gleichen Zugangs für jede Person  

(Art. 6 Abs. 1 BGÖ)

Hat ei­ne Per­son Zu­gang zu ei­nem amt­li­chen Do­ku­ment, so steht der Zu­gang in dem­sel­ben Um­fang auch je­der wei­te­ren Ge­such­stel­le­rin und je­dem wei­te­ren Ge­such­stel­ler zu.

Art. 3 Unterstützung der Gesuchstellerinnen und Gesuchsteller  

(Art. 6 Abs. 1 und 3 BGÖ)

1 Die Be­hör­de gibt den Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­lern über die ver­füg­ba­ren amt­li­chen Do­ku­men­te Aus­kunft und un­ter­stützt sie bei ih­rem Vor­ge­hen, na­ment­lich wenn es sich da­bei um Men­schen mit Be­hin­de­run­gen han­delt.

2 Sind amt­li­che Do­ku­men­te auf dem In­ter­net ver­füg­bar oder in ei­nem Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan des Bun­des ver­öf­fent­licht, kann sich die Be­hör­de dar­auf be­schrän­ken, die Fund­stel­len mit­zu­tei­len.

3 Die Be­hör­de ist nicht ver­pflich­tet, amt­li­che Do­ku­men­te für die Ein­sicht­nah­me nach dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz zu über­set­zen.

Art. 4 Einsichtnahme vor Ort  

(Art. 6 Abs. 2 BGÖ)

1 Die Ein­sicht­nah­me fin­det bei der Be­hör­de statt, die für die Be­ar­bei­tung des Ge­suchs auf Zu­gang zum be­tref­fen­den amt­li­chen Do­ku­ment zu­stän­dig ist.

2 Die Be­hör­de kann sich dar­auf be­schrän­ken, der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler Ein­sicht in ei­ne Ko­pie des amt­li­chen Do­ku­ments zu ge­wäh­ren.

3 Die Iden­ti­tät der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers kann beim Zu­tritt zu den Räum­lich­kei­ten der Be­hör­de im Rah­men der Aus­übung des Haus­rechts des Bun­des nach Ar­ti­kel 62f des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19972 kon­trol­liert wer­den.

Art. 5 Zustellung einer Kopie  

(Art. 6 Abs. 2 BGÖ)

1 Die Be­hör­de stellt der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler auf Ver­lan­gen ei­ne Ko­pie ei­nes amt­li­chen Do­ku­ments zu, so­weit das Do­ku­ment durch den Ko­pier­vor­gang nicht be­ein­träch­tigt wird.

2 Steht das Do­ku­ment un­ter dem Schutz des Ur­he­ber­rechts, so hat die Be­hör­de die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler auf die ent­spre­chen­den Nut­zungs­ein­schrän­kun­gen auf­merk­sam zu ma­chen.

Art. 6 Interessenabwägung zwischen dem Schutz der Privatsphäre Dritter und öffentlichem Interesse am Zugang  

(Art. 7 Abs. 2 BGÖ)

1 Ste­hen bei der Be­ur­tei­lung ei­nes Zu­gangs­ge­su­ches öf­fent­li­che In­ter­es­sen am Zu­gang dem Recht ei­ner Dritt­per­son auf Schutz ih­rer Pri­vat­sphä­re ent­ge­gen, so kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de aus­nahms­wei­se nach ei­ner In­ter­es­sen­ab­wä­gung den Zu­gang ge­wäh­ren.

2 Das öf­fent­li­che In­ter­es­se am Zu­gang kann na­ment­lich über­wie­gen, wenn:

a.
die Zu­gäng­lich­ma­chung ei­nem be­son­de­ren In­for­ma­ti­ons­in­ter­es­se der Öf­fent­lich­keit dient, ins­be­son­de­re auf­grund wich­ti­ger Vor­komm­nis­se;
b.
die Zu­gäng­lich­ma­chung dem Schutz spe­zi­fi­scher öf­fent­li­cher In­ter­es­sen dient, ins­be­son­de­re dem Schutz der öf­fent­li­chen Ord­nung und Si­cher­heit oder der öf­fent­li­chen Ge­sund­heit; oder
c.
die Per­son, de­ren Pri­vat­sphä­re durch die Zu­gäng­lich­ma­chung be­ein­träch­tigt wer­den könn­te, zu ei­ner dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz un­ter­ste­hen­den Be­hör­de in ei­ner recht­li­chen oder fak­ti­schen Be­zie­hung steht, aus der ihr be­deu­ten­de Vor­tei­le er­wach­sen.

3. Abschnitt: Gesuch um Zugang zu amtlichen Dokumenten und Zuständigkeiten

Art. 7 Inhalt des Gesuchs  

(Art. 10 BGÖ)

1 Das Ge­such um Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten kann form­los ge­stellt wer­den und muss nicht be­grün­det wer­den.

2 Es muss ge­nü­gend An­ga­ben ent­hal­ten, die es der Be­hör­de er­lau­ben, das ver­lang­te amt­li­che Do­ku­ment zu iden­ti­fi­zie­ren. So­weit es der Ge­such­stel­le­rin oder dem Ge­such­stel­ler zu­mut­bar ist, muss sie oder er na­ment­lich an­ge­ben:

a.
all­ge­mein zu­gäng­li­che Da­ten, die ein Do­ku­ment ein­deu­tig be­zeich­nen, wie Er­stel­lungs­da­tum, Ti­tel, Re­fe­renz;
b.
ei­ne be­stimm­te Zeit­span­ne;
c.
die Be­hör­de, die das Do­ku­ment er­stellt hat; oder
d.
den be­tref­fen­den Sach­be­reich.

3 Die Be­hör­de kann ver­lan­gen, dass die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler das Ge­such prä­zi­siert.

4 Macht die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler nicht in­nert 10 Ta­gen die für die Iden­ti­fi­zie­rung des ver­lang­ten Do­ku­ments zu­sätz­lich er­for­der­li­chen An­ga­ben, so gilt das Ge­such als zu­rück­ge­zo­gen. Die Be­hör­de weist die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler dar­auf hin.

Art. 8 Gesuche um Zugang zu amtlichen Dokumenten der Vertretungen der Schweiz im Ausland  

(Art. 10 Abs. 2 BGÖ)

1 Die Ver­tre­tun­gen der Schweiz im Aus­land so­wie die schwei­ze­ri­schen Missio­nen bei den Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaf­ten und bei in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen über­mit­teln Ge­su­che um Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten, die von ih­nen er­stellt oder als Haupt­adres­sa­tin­nen emp­fan­gen wur­den, dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (De­par­te­ment) zur wei­te­ren Durch­füh­rung des Zu­gangs­ver­fah­rens.

2 Das De­par­te­ment re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten, die Be­ar­bei­tungs­fris­ten und die Mo­da­li­tä­ten der Ein­sicht­nah­me.

Art. 9 Besondere Bedürfnisse der Medien  

(Art. 10 Abs. 4 Bst. a BGÖ)

Die Be­hör­de nimmt bei der Be­ar­bei­tung von Ge­su­chen, die von Me­dien­schaf­fen­den ge­stellt wer­den, so­weit mög­lich Rück­sicht auf die zeit­li­che Dring­lich­keit der Be­richt­er­stat­tung.

Art. 10 Gesuche, die eine besonders aufwändige Bearbeitung erfordern  

(Art. 10 Abs. 4 Bst. c BGÖ)

1 Ein Ge­such er­for­dert ei­ne be­son­ders auf­wän­di­ge Be­ar­bei­tung, wenn die Be­hör­de das Ge­such mit ih­ren ver­füg­ba­ren Res­sour­cen nicht be­han­deln kann, oh­ne dass die Er­fül­lung an­de­rer Auf­ga­ben we­sent­lich be­ein­träch­tigt wird.

2 Ge­su­che, die ei­ne be­son­ders auf­wän­di­ge Be­ar­bei­tung er­for­dern, wer­den in­nert ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist be­han­delt.

Art. 11 Zuständigkeit für die Stellungnahme  

(Art. 12 BGÖ)

1 Wur­de ein Do­ku­ment durch meh­re­re Be­hör­den ge­mein­sam er­ar­bei­tet, so wird die Stel­lung­nah­me durch die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de ab­ge­ge­ben.

2 Be­zieht sich das Ge­such auf meh­re­re Do­ku­men­te, die das glei­che Ge­schäft be­tref­fen und die durch ver­schie­de­ne dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz un­ter­ste­hen­de Be­hör­den er­stellt oder emp­fan­gen wur­den, so wird die Stel­lung­nah­me durch die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de ab­ge­ge­ben.

3 Ist die Fe­der­füh­rung kei­ner Be­hör­de zu­ge­wie­sen, so le­gen die be­tei­lig­ten Be­hör­den die Zu­stän­dig­keit zur Stel­lung­nah­me un­ter sich fest. Die stel­lung­neh­men­de Be­hör­de stellt das Ein­ver­neh­men mit den üb­ri­gen be­tei­lig­ten Be­hör­den her.

4 Hat ei­ne Be­hör­de ein Do­ku­ment auf Er­su­chen ei­ner an­dern Be­hör­de aus­ge­ar­bei­tet, so muss sie die er­su­chen­de Be­hör­de vor der Stel­lung­nah­me an­hö­ren.

5 Be­zieht sich das Ge­such auf klas­si­fi­zier­te Do­ku­men­te, so rich­ten sich die Zu­stän­dig­keit und das Vor­ge­hen nach den Vor­schrif­ten über den In­for­ma­ti­ons­schutz und die Klas­si­fi­zie­rung. Die zu­stän­di­ge Stel­le prüft, ob das Do­ku­ment ent­klas­si­fi­ziert wer­den kann.

4. Abschnitt: Schlichtung und Empfehlung

Art. 12 Schlichtung  

(Art. 13 BGÖ)

1 Die oder der Eid­ge­nös­si­sche Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­te (die oder der Be­auf­trag­te) klärt ab, ob die Be­hör­de das Zu­gangs­ge­such recht­mäs­sig und an­ge­mes­sen be­ar­bei­tet hat.

2 Sie oder er hört die am Schlich­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­ten an und strebt zwi­schen ih­nen ei­ne Ei­ni­gung an. Falls not­wen­dig un­ter­brei­tet sie oder er Vor­schlä­ge. Das Ver­fah­ren kann münd­lich oder schrift­lich durch­ge­führt wer­den.

3 Die oder der Be­auf­trag­te stellt das Er­geb­nis des Schlich­tungs­ver­fah­rens fest und teilt es den Be­tei­lig­ten schrift­lich mit.

Art. 12a Schlichtungsanträge, die eine besonders aufwändige Bearbeitung erfordern 3  

(Art. 10 Abs. 4 Bst. c so­wie 13 und 14 BGÖ)

1 Ein Schlich­tungs­an­trag er­for­dert na­ment­lich ei­ne be­son­ders auf­wän­di­ge Be­ar­bei­tung durch die Be­auf­trag­te oder den Be­auf­trag­ten, wenn er:

a.
be­son­ders vie­le oder be­son­ders kom­ple­xe Do­ku­men­te be­trifft;
b.
be­son­ders schwie­ri­ge ju­ris­ti­sche, tech­ni­sche oder po­li­ti­sche Fra­gen auf­wirft.

2 Er­for­dert ein Schlich­tungs­an­trag ei­ne be­son­ders auf­wän­di­ge Be­ar­bei­tung durch die Be­auf­trag­te oder den Be­auf­trag­ten, so kann die­se oder die­ser die Frist für das Schlich­tungs­ver­fah­ren oder den Er­lass ei­ner Emp­feh­lung an­ge­mes­sen ver­län­gern.

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 1741).

Art. 12b Pflicht zur Mitwirkung am Schlichtungsverfahren 4  

(Art. 13 und 20 BGÖ)

1 So­bald ein Schlich­tungs­an­trag ein­ge­reicht ist, in­for­miert die oder der Be­auf­trag­te die Be­hör­de und räumt ihr ei­ne Frist ein, um:

a.
die Be­grün­dung ih­rer Stel­lung­nah­me wenn nö­tig zu er­gän­zen;
b.
ihr oder ihm die er­for­der­li­chen Do­ku­men­te zu­zu­stel­len;
c.
ihr oder ihm die Per­son zu nen­nen, die sie im Schlich­tungs­ver­fah­ren ver­tritt.

2 Die Par­tei­en sind ver­pflich­tet:

a.
zur Ein­hal­tung der Frist, in­nert wel­cher das Schlich­tungs­ver­fah­ren statt­zu­fin­den hat, bei­zu­tra­gen;
b.
an der Su­che nach ei­ner Schlich­tung mit­zu­wir­ken;
c.
an der Schlich­tungs­ver­hand­lung teil­zu­neh­men; die Be­hör­de nimmt an der Schlich­tungs­ver­hand­lung durch die von ihr zur Ver­tre­tung er­mäch­tig­te Per­son teil.

3 Nimmt die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler nicht an der Schlich­tungs­ver­hand­lung teil, so gilt der Schlich­tungs­an­trag als zu­rück­ge­zo­gen und er­le­digt.

4 Wei­gern sich die Par­tei­en, an der Su­che nach ei­ner Schlich­tung mit­zu­wir­ken oder ver­zö­gern sie das Schlich­tungs­ver­fah­ren miss­bräuch­lich, so kann die oder der Be­auf­trag­te fest­stel­len, dass die Schlich­tung nicht zu­stan­de ge­kom­men ist.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 1741).

Art. 13 Empfehlung  

(Art. 14 BGÖ)

1 In der Emp­feh­lung weist die oder der Be­auf­trag­te ins­be­son­de­re dar­auf hin, dass die am Schlich­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­ten von der zu­stän­di­gen Be­hör­de ei­ne Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 15 BGÖ ver­lan­gen kön­nen, und teilt ih­nen mit, wel­che Frist sie da­für ein­hal­ten müs­sen.

2 Die Emp­feh­lung darf kei­ne In­for­ma­tio­nen ent­hal­ten, die ei­nes der ge­schütz­ten In­ter­es­sen nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 BGÖ be­ein­träch­ti­gen könn­ten.

3 Die oder der Be­auf­trag­te ver­öf­fent­licht die Emp­feh­lun­gen und trifft da­bei ge­eig­ne­te Mass­nah­men, um den Schutz der Per­so­nen­da­ten der am Schlich­tungs­ver­fah­ren Be­tei­lig­ten si­cher­zu­stel­len.

4 Ist der Schutz von Per­so­nen­da­ten nicht mög­lich, so ver­zich­tet die oder der Be­auf­trag­te auf die Ver­öf­fent­li­chung der Emp­feh­lung.

Art. 13a Information der oder des Beauftragten durch die Behörde 5  

(Art. 15 und 16 BGÖ)

Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung stel­len der oder dem Be­auf­trag­ten ei­ne Ko­pie ih­rer Ver­fü­gung und all­fäl­li­ge Ent­schei­de der Be­schwer­dein­stan­zen zu.

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 1741).

5. Abschnitt: Gebühren

Art. 14 Grundsatz  

So­weit die vor­lie­gen­de Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­re Re­ge­lung ent­hält, gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 20046.

Art. 15 Erlass oder Reduktion der Gebühren  

(Art. 17 Abs. 2 und 3 BGÖ)

1 Die Be­hör­de ver­zich­tet auf die Er­he­bung von Ge­büh­ren, wenn die Kos­ten der Ge­büh­re­ner­he­bung den Ge­büh­ren­be­trag über­stei­gen. Ei­ne Ge­bühr von we­ni­ger als 100 Fran­ken wird nicht ver­rech­net.

2 Kos­ten, die sich aus­sch­liess­lich aus der Be­rück­sich­ti­gung be­son­de­rer Be­dürf­nis­se von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen er­ge­ben, wer­den bei der Fest­le­gung der Ge­büh­ren nicht be­rück­sich­tigt.

3 Die Be­hör­de kann auf die Ge­büh­re­ner­he­bung ver­zich­ten oder die Ge­bühr re­du­zie­ren, wenn sie das Zu­gangs­ge­such ab­lehnt oder den Zu­gang nur teil­wei­se ge­währt.

4 Er­hebt die Be­hör­de bei ei­nem Zu­gangs­ge­such von Me­dien­schaf­fen­den ei­ne Ge­bühr, so re­du­ziert sie die­se um min­des­tens 50 Pro­zent. Sie kann auf die Re­duk­ti­on ver­zich­ten, wenn das Zu­gangs­ge­such ei­ne be­son­ders auf­wän­di­ge Be­ar­bei­tung er­for­dert.7

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142169).

Art. 16 Gebührentarif und Information über voraussichtliche Kosten  

(Art. 17 Abs. 3 BGÖ)

1 Der Ge­büh­ren­ta­rif ist in An­hang 1 fest­ge­legt.

2 Über­stei­gen die vor­aus­sicht­li­chen Kos­ten 100 Fran­ken, so in­for­miert die Be­hör­de die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler über die zu er­war­ten­de Hö­he der Ge­bühr. Be­stä­tigt die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler das Ge­such nicht in­nert 10 Ta­gen, so gilt es als zu­rück­ge­zo­gen. Die Be­hör­de weist die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler dar­auf hin.

6. Abschnitt: Bewirtschaftung und Publikation amtlicher Dokumente sowie Information über amtliche Dokumente

Art. 17 Bewirtschaftung amtlicher Dokumente  

(Art. 21 Bst a BGÖ)

Die Be­wirt­schaf­tung amt­li­cher Do­ku­men­te, na­ment­lich ih­re Re­gis­trie­rung, rich­tet sich nach Ar­ti­kel 22 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 19988 so­wie den vom zu­stän­di­gen De­par­te­ment in Aus­füh­rung der Ar­chi­vie­rungs­ge­setz­ge­bung er­las­se­nen Be­stim­mun­gen.

Art. 18 Information über amtliche Dokumente  

(Art. 21 Bst. b BGÖ)

So­weit kei­ne ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen ent­ge­gen­ste­hen, in­for­mie­ren die Be­hör­den fol­gen­der­mas­sen über amt­li­che Do­ku­men­te:

a.
Sie ver­öf­fent­li­chen im In­ter­net In­for­ma­tio­nen über die Auf­ga­ben­be­rei­che so­wie über wich­ti­ge Ge­schäf­te, für die sie zu­stän­dig sind.
b.
Sie stel­len wei­te­re ge­eig­ne­te In­for­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung, die das Auf­fin­den von Do­ku­men­ten er­leich­tern kön­nen, so­weit dies kei­nen un­an­ge­mes­se­nen Auf­wand ver­ur­sacht.
Art. 19 Publikation amtlicher Dokumente  

(Art. 21 Bst. c BGÖ)

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de macht wich­ti­ge amt­li­che Do­ku­men­te so schnell wie mög­lich im In­ter­net ver­füg­bar, so­weit dies:

a.
kei­nen un­an­ge­mes­se­nem Auf­wand ver­ur­sacht; und
b.
der Ver­öf­fent­li­chung im In­ter­net kei­ne ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen ent­ge­gens­te­hen.

7. Abschnitt: Beraterin oder Berater für die Umsetzung des Öffentlichkeitsprinzips

Art. 20  

Die Bun­des­kanz­lei und die De­par­te­men­te be­zeich­nen min­des­tens ei­ne Be­ra­te­rin oder einen Be­ra­ter für die Um­set­zung des Öf­fent­lich­keits­prin­zips. Die Be­ra­te­rin oder der Be­ra­ter hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Be­ra­tung der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten und Per­so­nen oder Or­ga­ni­sa­tio­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung, die dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz un­ter­stellt sind;
b.
För­de­rung der In­for­ma­ti­on und der Aus­bil­dung der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter;
c.
Mit­wir­kung beim Voll­zug der Ge­setz­ge­bung über das Öf­fent­lich­keits­prin­zip der Ver­wal­tung.

8. Abschnitt: Evaluation

(Art. 19 BGÖ)

Art. 21  

Je­de Be­hör­de teilt der oder dem Be­auf­trag­ten jähr­lich mit:

a.
die An­zahl der im Be­richts­jahr ein­ge­reich­ten Ge­su­che;
b.
die An­zahl der an­ge­nom­me­nen Ge­su­che und der ganz oder teil­wei­se ab­ge­lehn­ten Ge­su­che;
c.
den Ge­samt­be­trag der für den Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten nach dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz ein­ver­lang­ten Ge­büh­ren.

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 22 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird in An­hang 2 ge­re­gelt.

Art. 22a Übergangsbestimmung zur Änderung vom 20. April 2011 9  

Für Schlich­tungs­an­trä­ge, die vor dem In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 20. April 2011 ein­ge­reicht wur­den, gilt das bis­he­ri­ge Recht.

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 1741).

Art. 23 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2006 in Kraft.

Anhang 1

(Art. 16)

Gebührentarif in Franken

1. Reproduktionen

Franken

Fotokopie im Format A4 oder A3

ab normaler Einzelblattvorlage bis A3, pro Seite
–.20
ab besonderen Vorlagenformaten, ab gebundenen Vorlagen oder
ab schlechter Vorlagenqualität, pro Seite
2.—

Elektronische Kopie (falls die Dokumente nicht bereits in
elektronischer Form vorliegen)

online übermittelt

ab Einzelblattvorlage bis A3, pro Seite
–.20
ab besonderen Vorlagenformaten, ab gebundenen Vorlagen
oder ab schlechter Vorlagenqualität, pro Seite
2.—

Elektronische Kopie auf maschinenlesbarem Datenträger gespeichert, zusätzlich zum allfälligen Seitenpreis

pro Diskette
5.—
pro CD-ROM oder DVD
35.—

Tonbandkassette oder Videokassette, bespielt durch die Behörde

pro Kassette
35.—

Papierabzüge von Fotografien, Film 16 oder 35 mm kopiert auf
Videokassette sowie alle weiteren Kopien, die durch externe Partnerfir­men angefertigt werden müssen

nach Offerte

2. Prüfung und Vorbereitung von amtlichen Dokumenten für die Gewährung des Zugangs

Franken

Arbeitsaufwand für die Prüfung und die Vorbereitung von amtlichen Dokumenten

pro Stunde
100.—

Anhang 2

(Art. 22)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

...10

10 Die Änderungen können unter AS 2006 2331konsultiert werden.

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