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Verordnung
zum Verantwortlichkeitsgesetz1

vom 30. Dezember 1958 (Stand am 1. Juli 2013)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Febr. 1986, in Kraft seit 1. April 1986 (AS 1986 354).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 24 des Verantwortlichkeitsgesetzes vom 14. März 1958
(im folgenden Gesetz ge­nannt)2
und Artikel 4 des Bundesgesetzes vom 4. Oktober 19743
über Massnahmen zur Ver­besserung des Bundeshaushaltes,4

verordnet:

2SR 170.32

3SR 611.010

4Fassung gemäss Ziff. I der V vom 12. Febr. 1986, in Kraft seit 1. April 1986 (AS 1986 354).

I. Haftung für Schaden

Art. 1  

1 Die Be­geh­ren auf Scha­den­er­satz oder Ge­nug­tu­ung, die auf Grund des Ver­ant­wort­lich­keits­ge­set­zes ge­gen­über dem Bund er­ho­ben wer­den, sind dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment5 schrift­lich, be­grün­det und min­des­tens im Dop­pel ein­zu­rei­chen.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment lei­tet die Be­geh­ren an die zur An­er­ken­nung oder Be­strei­tung zu­stän­di­ge Stel­le wei­ter, so­weit es nicht selbst zu­stän­dig ist.

3 Sämt­li­che Amts­stel­len sind ge­hal­ten, Be­geh­ren, zu de­ren Be­hand­lung sie nicht zu­stän­dig sind, un­ver­züg­lich an die zu­stän­di­ge Stel­le wei­ter­zu­lei­ten.

5Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997. Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 26  

1 Zu­stän­dig für den Er­lass von Ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 des Ge­set­zes ist das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment. Die­ses holt vor­gän­gig ei­ne Ver­nehm­las­sung der Amts­stel­le ein, in de­ren Ge­schäfts­be­reich sich der an­spruchs­be­grün­den­de Sach­ver­halt er­eig­net hat.7

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung ist in ih­rem Ge­schäfts­be­reich zu­stän­dig für Ver­fü­gun­gen über An­sprü­che un­ter 10 000 Fran­ken.

3 Ver­fü­gun­gen nach den Ar­ti­keln 10 Ab­satz 1 und 19 Ab­satz 3 des Ge­set­zes un­ter­lie­gen der Be­schwer­de an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt.8

6Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2847).

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000 (AS 2000 2847). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

Art. 3  

1 Zu Be­geh­ren auf Scha­den­er­satz und Ge­nug­tu­ung ge­gen den Bund aus der Amts­­tä­tig­keit von Per­so­nen im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c des Ge­set­zes hat der Bun­des­rat in­nert drei Mo­na­ten seit der Gel­tend­ma­chung schrift­lich Stel­lung zu neh­men (Art. 10 Abs. 2 des Ge­set­zes); das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment be­rei­tet die Stel­lung­nah­me vor.9

1bis So­fern der Bun­des­rat einen An­spruch nur teil­wei­se an­er­kennt, hat er ge­nau an­zu­ge­ben, in wel­chem Um­fan­ge das Be­geh­ren an­er­kannt wird.10

2 Mit der Stel­lung­nah­me ist dem An­spre­cher, des­sen Be­geh­ren ganz oder teil­wei­se ab­ge­lehnt wird, mit­zu­tei­len, dass die Frist zur Ein­rei­chung ei­ner Kla­ge beim Bun­des­ge­richt bei Fol­ge der Ver­wir­kung sechs Mo­na­te seit Emp­fang der Stel­lung­nah­me be­trägt (Art. 20 Abs. 3 des Ge­set­zes).

9Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

10Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

Art. 411  

So­bald ein Be­geh­ren auf Scha­den­er­satz oder Ge­nug­tu­ung ge­gen den Bund ein­ge­gan­gen ist, hat die nach Ar­ti­kel 2 oder 3 Ab­satz 1 zu­stän­di­ge Be­hör­de dem Be­am­ten, auf den ein Rück­griff in Fra­ge kom­men kann, von die­sem Be­geh­ren so­fort Kennt­nis zu ge­ben.

11Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

Art. 512  

1 Über den Rück­griff auf einen An­ge­stell­ten (Art. 7 des Ge­set­zes) und über die Haf­tung ei­nes An­ge­stell­ten für einen Scha­den (Art. 8 des Ge­set­zes) er­lässt die nach dem Bun­des­per­so­nal­ge­setz vom 24. März 200013 (BPG) und den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu­stän­di­ge Stel­le ei­ne Ver­fü­gung. Bei Scha­den­fäl­len im Zu­sam­men­hang mit Bun­des­fahr­zeu­gen ent­schei­det das Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (Scha­den­zen­trum).14

2 Die Ver­fü­gung un­ter­liegt der Be­schwer­de an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt.15

3 Über die Er­he­bung der ver­wal­tungs­recht­li­chen Kla­ge für strei­ti­ge Scha­den­er­satz­an­sprü­che des Bun­des im Sin­ne von Ar­ti­kel 8 des Ge­set­zes ge­gen Per­so­nen im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c des Ge­set­zes und für strei­ti­ge Re­gress­­an­sprü­che des Bun­des im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 des Ge­set­zes ge­gen sol­che Per­so­nen be­fin­det die Be­hör­de, wel­cher die Per­son an­ge­hört oder an­ge­hör­te.

4 Soll ein An­ge­stell­ter be­langt wer­den, so ist ihm dies schrift­lich und un­ter An­ga­be der Grün­de mit­zu­tei­len. Dem An­ge­stell­ten ist Ein­sicht in die Ak­ten zu ge­wäh­ren. Fer­ner ist ihm ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur schrift­li­chen Stel­lung­nah­me an­zu­set­zen.16

12Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

13 SR 172.220.1

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 der V vom 23. Fe­br. 2005 über die Fahr­zeu­ge des Bun­des und ih­re Füh­rer und Füh­re­rin­nen, in Kraft seit 1. März 2005 (AS 2005 1167).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der In­kraft­set­zungs­ver­ord­nung BPG für die Bun­des­ver­wal­tung vom 3. Ju­li 2001, in Kraft seit 1. Jan. 2002 (AS 2001 2197).

Art. 6  

1 In den Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 des Ge­set­zes wird der Bund vor dem Bun­des­ge­richt durch das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment ver­tre­ten.17

2 In be­son­de­ren Fäl­len kann der Bund im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment durch ei­ne an­de­re Be­hör­de ver­tre­ten wer­den.18

319

17Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

18Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der V vom 3. Fe­br. 1993 über Vor­in­stan­zen des Bun­des­ge­richts und des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 901).

19 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2847).

II. Strafrechtliche Verantwortlichkeit

Art. 720  

Wenn bei ei­nem po­li­ti­schen De­likt ei­nes An­ge­stell­ten der Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 66 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 201021 die Straf­ver­fol­gung be­schliesst, so gilt auch die Er­mäch­ti­gung des Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ments nach Ver­ant­wort­lich­keits­ge­setz als er­teilt.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III 2 der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

21 SR 173.71

Art. 7a22  

Wer mut­wil­lig ein Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 7 ver­an­lasst hat, kann ver­pflich­tet wer­den, die dem Bund er­wach­se­nen Kos­ten ganz oder teil­wei­se zu er­set­zen. Für die Fest­set­zung der Kos­ten gilt sinn­ge­mä­ss Ar­ti­kel 13 der Ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 196923 über Kos­ten und Ent­schä­di­gun­gen im Ver­wal­tungs­ver­fah­ren.

22Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Fe­br. 1986, in Kraft seit 1. April 1986 (AS 1986 354).

23SR 172.041.0

III. Schlussbestimmungen

Art. 8  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1959 in Kraft.

2 Auf die­sen Zeit­punkt wer­den al­le wi­der­spre­chen­den Be­stim­mun­gen auf­ge­ho­ben, so ins­be­son­de­re:

a.
die Ar­ti­kel 21, 23 Ab­satz 3 und 36 Ab­satz 5 der Ver­ord­nung vom 26. Sept­em­ber 195224 über das Dienst­ver­hält­nis der Be­am­ten der all­ge­mei­nen Bun­des­ver­wal­tung (Be­am­ten­ord­nung I);
b.
die Ar­ti­kel 17, 18 Ab­satz 3 und 29 Ab­satz 4 der Ver­ord­nung vom 26. Sept­em­ber 195225 über das Dienst­ver­hält­nis der Be­am­ten der Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen (Be­am­ten­ord­nung II);
c.
die Ar­ti­kel 28, 29, 32 Ab­satz 2 und 41 der Ver­ord­nung vom 26. Sep­tem­ber 195226 über das Dienst­ver­hält­nis der An­ge­stell­ten der all­ge­mei­nen Bun­des­ver­wal­tung (An­ge­stell­ten­ord­nung);
d.
die Ar­ti­kel 29, 30, 33 Ab­satz 2 und 42 der Ver­ord­nung vom 28. De­zem­ber 195027 über das Dienst­ver­hält­nis der Ar­bei­ter der all­ge­mei­nen Bun­des­ver­wal­tung (Ar­bei­ter­ord­nung).

24[AS 1952 659822, 1956 776, 1958 239. AS 19591103Art. 83 Abs. 1]

25[AS 1952 700822, 1956 779, 1958 240. AS 19591147Art. 71 Abs. 1]

26[AS 1952 729822, 1955 995, 1956 782, 1958 241. AS 19591181Art. 84 Abs. 1]

27[AS 1950 II 1549, 1952 770822, 1954 428, 1956 785. AS 1959 1225Art. 89 Abs. 1]

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