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Verordnung
über die Sammlungen des Bundesrechts
und das Bundesblatt
(Publikationsverordnung, PublV)

vom 7. Oktober 2015 (Stand am 1. Januar 2018)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Publikationsgesetz vom 18. Juni 20041 (PublG),

verordnet:

1. Kapitel: Amtliche Sammlung des Bundesrechts

1. Abschnitt: Inhalte

Art. 1 Rechtsetzende und nicht rechtsetzende völkerrechtliche Verträge  

1 Als recht­set­zend gel­ten völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge, die Be­stim­mun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 22 Ab­satz 4 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 20022 ent­hal­ten.

2 Bei fol­gen­den Ka­te­go­ri­en von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen kann die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de da­von aus­ge­hen, dass sie we­der Recht set­zen noch zur Recht­set­zung er­mäch­ti­gen (Art. 3 Abs. 1 Bst. b Pu­blG):

a.
in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. März 19763 über die in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit und hu­ma­ni­täre Hil­fe, wenn sie aus­sch­liess­lich kon­kre­te Pro­jek­te oder be­stimm­te Bei­trä­ge be­tref­fen;
b.
völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­set­zes vom 24. März 20064 über die Zu­sam­men­ar­beit mit den Staa­ten Ost­eu­ro­pas;
c.
völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 8 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 20035 über Mass­nah­men zur zi­vi­len Frie­dens­för­de­rung und Stär­kung der Men­schen­rech­te;
d.
Voll­zugs­ab­kom­men zu in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 48a Ab­satz 1 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 19956 (MG) über die Aus­bil­dung im Aus­land oder mit aus­län­di­schen Trup­pen;
e.
in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 66b Ab­satz 2 MG über die Durch­füh­rung von Frie­dens­för­de­rungs­ein­sät­zen;
f.
in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 109b MG über Rüs­tungs­ko­ope­ra­tio­nen.
Art. 2 Völkerrechtliche Verträge und Beschlüsse von beschränkter Tragweite  

Völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge und Be­schlüs­se des in­ter­na­tio­na­len Rechts von be­schränk­ter Trag­wei­te (Art. 7a Abs. 2 und 3 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19977, RVOG) wer­den in der Amt­li­chen Samm­lung des Bun­des­rechts (AS) nicht ver­öf­fent­licht (Art. 3 Abs. 3 Pu­blG), aus­ser:

a.
sie be­tref­fen Rech­te und Pflich­ten von Pri­va­ten; oder
b.
die Ver­öf­fent­li­chung ist aus Grün­den der Rechts­si­cher­heit oder der Trans­pa­renz er­for­der­lich.
Art. 3 Völkerrechtliche Verträge und Beschlüsse von beschränkter Geltungsdauer  

Völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge und Be­schlüs­se des in­ter­na­tio­na­len Rechts, de­ren Gel­tungs­dau­er sechs Mo­na­te nicht über­steigt, wer­den in der AS ver­öf­fent­licht, so­bald ih­re Gel­tung über die­se Dau­er hin­aus ver­län­gert wird.

Art. 4 Änderungen von völkerrechtlichen Verträgen und Beschlüssen  

1 Än­de­run­gen von in der AS ver­öf­fent­lich­ten völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen und Be­schlüs­sen des in­ter­na­tio­na­len Rechts wer­den in je­dem Fall in der AS ver­öf­fent­licht.

2 Die Ver­öf­fent­li­chung kann auf die ge­än­der­ten Be­stim­mun­gen be­schränkt wer­den.

Art. 5 Geltungsbereiche multilateraler völkerrechtlicher Verträge sowie Vorbehalte, Erklärungen, Einwendungen und Mitteilungen zu solchen Verträgen  

1 Zu­sam­men mit der erst­ma­li­gen Ver­öf­fent­li­chung ei­nes mul­ti­la­te­ra­len völ­ker­recht­li­chen Ver­trags wird auch des­sen Gel­tungs­be­reich in der AS ver­öf­fent­licht. Nach fünf er­folg­ten Än­de­run­gen des Gel­tungs­be­reichs, spä­tes­tens aber drei Jah­re nach der ers­ten nicht ver­öf­fent­lich­ten Än­de­rung wer­den die Än­de­run­gen ver­öf­fent­licht.

2 Die Vor­be­hal­te, Er­klä­run­gen und Mit­tei­lun­gen der Schweiz wer­den in der AS ver­öf­fent­licht.

3 Die Vor­be­hal­te, Er­klä­run­gen, Ein­wen­dun­gen und Mit­tei­lun­gen an­de­rer Ver­tragspar­tei­en so­wie die Ein­wen­dun­gen der Schweiz wer­den nur in der Lis­te der Gel­tungs­be­rei­che ge­kenn­zeich­net. Da­bei wird ei­ne Stel­le an­ge­ge­ben, bei der die ent­spre­chen­den Tex­te be­zo­gen oder ein­ge­se­hen wer­den kön­nen.

Art. 6 Anhänge  

Ein An­hang ei­nes in der AS ver­öf­fent­lich­ten Tex­tes wird in je­dem Fall in der AS ver­öf­fent­licht, wenn der Text, zu dem er ge­hört, auf ihn ver­weist.

Art.7 Mitteilungen  

In Form ei­ner Mit­tei­lung wer­den in der AS na­ment­lich an­ge­zeigt:

a.
of­fen­sicht­lich ge­gen­stands­los ge­wor­de­ne Tex­te der AS, die nicht for­mell auf­ge­ho­ben wur­den;
b.
Ver­ord­nun­gen, die nach Ar­ti­kel 7c Ab­satz 3 oder 4 oder nach Ar­ti­kel 7d Ab­satz 2 oder 3 RVOG8 aus­ser Kraft ge­tre­ten sind;
c.
aus der Sys­te­ma­ti­schen Samm­lung des Bun­des­rechts (SR) zu ent­fer­nen­de Tex­te, die man­gels Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht nicht wei­ter in der AS ver­öf­fent­licht und in der SR nicht mehr nach­ge­führt wer­den;
d.
Kün­di­gun­gen und Sus­pen­die­run­gen von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen und von Be­schlüs­sen des in­ter­na­tio­na­len Rechts.
Art. 8 Formelle Berichtigungen  

1 Die Ver­öf­fent­li­chung for­mel­ler Be­rich­ti­gun­gen von Ver­se­hen nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Pu­blG ent­hält den Wort­laut der Be­stim­mung, die be­rich­tigt wer­den muss, und den Wort­laut der be­rich­tig­ten Be­stim­mung.

2 Sinn­ver­än­dern­de Feh­ler nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Pu­blG sind na­ment­lich:

a.
Gram­ma­tik-, Recht­schreib- und Dar­stel­lungs­feh­ler, die von in­halt­li­cher Be­deu­tung sind;
b.
for­ma­le Feh­ler wie falsche Ver­wei­se oder ge­set­zes­tech­ni­sche Feh­ler;
c.
Über­set­zungs­feh­ler oder ter­mi­no­lo­gi­sche Un­stim­mig­kei­ten.

3 Ver­se­hen dür­fen nur dann for­mell be­rich­tigt wer­den, wenn fest­steht, dass dem Ent­scheid der er­las­sen­den Be­hör­de der rich­ti­ge Wort­laut zu Grun­de lag oder die­se bei ih­rem Ent­scheid vom rich­ti­gen Wort­laut aus­ging.

2. Abschnitt: …

Art. 99  

9 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II der V vom 17. Mai 2017, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2017 (AS 2017 3275).

3. Abschnitt: Ordentliche Veröffentlichung

Art. 10 Zeitpunkt der Veröffentlichung  

1 Die in Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Pu­blG fest­ge­leg­te Frist um­fasst we­der den Tag der Ver­öf­fent­li­chung in der AS noch den Tag des In­kraft­tre­tens.

2 Sind der Er­lass und sei­ne Aus­wir­kun­gen von gros­ser Trag­wei­te oder er­for­dert er den Er­lass von Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, so sorgt die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de in Zu­sam­men­ar­beit mit der BK da­für, dass die Ver­öf­fent­li­chung aus­rei­chend früh er­folgt.

Art. 11 Nichteinhaltung der Frist  

1 Lie­fert die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de der BK einen zur Ver­öf­fent­li­chung be­stimm­ten Er­lass so spät, dass die Frist nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Pu­blG nicht ein­ge­hal­ten wer­den kann, so er­sucht die BK die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de un­ver­züg­lich um ei­ne Ver­schie­bung des Da­tums des In­kraft­tre­tens.

2 Lehnt die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de das Er­su­chen ab, so legt sie die Grün­de für die ver­spä­te­te Lie­fe­rung dar:

a.
für Er­las­se, die dem Bun­des­rat un­ter­brei­tet wer­den müs­sen: im An­trag an den Bun­des­rat;
b.
für al­le an­de­ren Er­las­se: spä­tes­tens im Zeit­punkt der Un­ter­zeich­nung des Er­las­ses schrift­lich zu­han­den der BK.

3 Wird das Da­tum des In­kraft­tre­tens nicht ver­scho­ben, so ent­ste­hen die Rechts­pflich­ten aus dem Er­lass frü­he­s­tens am Tag nach der Ver­öf­fent­li­chung in der AS.

4. Abschnitt: Dringliche Veröffentlichung

Art. 12  

1 Wird ein Er­lass im dring­li­chen Ver­fah­ren am Tag des In­kraft­tre­tens in der AS ver­öf­fent­licht, so wird auch die Uhr­zeit des In­kraft­tre­tens fest­ge­setzt. Die Rechts­pflich­ten aus dem Er­lass ent­ste­hen da­bei frü­he­s­tens im Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung.

2 Die BK kenn­zeich­net Er­las­se, die im dring­li­chen Ver­fah­ren ver­öf­fent­licht wer­den, auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form als sol­che.

5. Abschnitt: Veröffentlichung durch Verweis

Art. 13 Zuständigkeit  

1 Die Ver­öf­fent­li­chung von Tex­ten des Lan­des­rechts durch Ver­weis nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG wird von der er­las­sen­den Be­hör­de an­ge­ord­net.

2 Die Ver­öf­fent­li­chung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge und Be­schlüs­se des in­ter­na­tio­na­len Rechts durch Ver­weis nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG wird von der fe­der­füh­ren­den Be­hör­de des Bun­des an­ge­ord­net.

Art. 14 Ausgestaltung  

1 Ver­öf­fent­li­chun­gen durch Ver­weis nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG wer­den in der AS auf ei­ner ei­ge­nen Sei­te an­ge­zeigt.

2 Ver­öf­fent­li­chun­gen durch Ver­weis nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 Pu­blG wer­den im lau­fen­den Text oder in Fuss­no­ten an­ge­zeigt.

3 Die Be­zugs­quel­le von Tex­ten nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 Pu­blG wird mit den fol­gen­den Ele­men­ten an­ge­ge­ben:

a.
der In­ter­net­adres­se, über die der Text ein­ge­se­hen oder be­zo­gen wer­den kann;
b.
der fe­der­füh­ren­den Be­hör­de oder al­len­falls an­de­ren Stel­len, bei wel­chen der Text un­ent­gelt­lich ein­ge­se­hen wer­den kann;
c.
der Po­st­adres­se, bei wel­cher der Text be­zo­gen wer­den kann, wenn die be­tref­fen­de Stel­le über kei­ne In­ter­net­adres­se ver­fügt.
Art. 15 Änderungen, Berichtigungen und Aufhebungen  

Wird der durch Ver­weis ver­öf­fent­lich­te Text ge­än­dert, be­rich­tigt oder auf­ge­ho­ben, so wird auch dies in der AS an­ge­zeigt.

Art. 16 Pflichten der federführenden Behörde  

1 Bei der Ver­öf­fent­li­chung durch Ver­weis muss die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de:

a.
da­für sor­gen, dass bei Än­de­run­gen von Tex­ten nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG ab dem Da­tum des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung kon­so­li­dier­te Fas­sun­gen die­ser Tex­te ver­füg­bar sind;
b.
der BK Tex­te nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG zur aus­nahms­wei­sen Er­stel­lung von Ein­zel­aus­ga­ben (Art. 36) in elek­tro­ni­scher und druck­fer­ti­ger Form lie­fern;
c.
da­für sor­gen, dass die Tex­te nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 Pu­blG ab dem Da­tum der Ver­öf­fent­li­chung des Ver­wei­ses in der AS je­der­zeit in den er­for­der­li­chen Amtss­pra­chen ver­füg­bar sind und ei­ne all­fäl­li­ge On­li­ne-Ver­si­on zu­gäng­lich ist.

2 Sie ge­währ­leis­tet die in­halt­li­che Rich­tig­keit der Kon­so­li­die­rung von Tex­ten nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG.

6. Abschnitt: Ausserordentliche Veröffentlichung

Art. 17 Formen  

1 Die aus­ser­or­dent­li­che Ver­öf­fent­li­chung ei­nes Tex­tes nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Pu­blG er­folgt na­ment­lich in ei­ner oder meh­re­ren der fol­gen­den For­men:

a.
auf ei­ner an­de­ren In­ter­netsei­te der Bun­des­ver­wal­tung als der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form;
b.
über Ra­dio und Fern­se­hen durch die Schwei­ze­ri­sche Ra­dio- und Fern­seh­ge­sell­schaft und die üb­ri­gen kon­zes­sio­nier­ten Ra­dio- und Fern­seh­ver­an­stal­ter;
c.
durch die Über­mitt­lung an die Ein­sicht­nah­me­stel­len nach Ar­ti­kel 18 Pu­blG;
d.
Pres­se­mit­tei­lun­gen;
e.
Zir­ku­la­re, Rund­schrei­ben und an­de­re For­men der Mit­tei­lung an die vom Text Be­trof­fe­nen, so­fern die­se per­sön­lich be­stimm­bar sind;
f.
öf­fent­li­cher An­schlag;
g.
di­rek­te Er­öff­nung bei der un­mit­tel­ba­ren An­wen­dung des Tex­tes.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben be­son­de­re Be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts über die Form der aus­ser­or­dent­li­chen Ver­öf­fent­li­chung.

Art. 18 Inhalt  

Die aus­ser­or­dent­li­che Ver­öf­fent­li­chung gibt den gan­zen Text oder des­sen we­sent­li­chen In­halt wie­der.

Art. 19 Verfahren  

1 Ist der Zu­gang zur Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form nicht mehr ge­währ­leis­tet, so in­for­miert die BK die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de dar­über, dass der be­trof­fe­ne Text aus­ser­or­dent­lich ver­öf­fent­licht wer­den muss.

2 Sie über­mit­telt den Text an die Ein­sicht­nah­me­stel­len nach Ar­ti­kel 18 Pu­blG.

3 Der Text ist so bald als mög­lich in der AS zu ver­öf­fent­li­chen.

2. Kapitel: Systematische Sammlung des Bundesrechts

Art. 20  

1 Nicht sinn­ver­än­dern­de Feh­ler, die nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 Pu­blG form­los be­rich­tigt wer­den, sind na­ment­lich Gram­ma­tik-, Recht­schreib- und Dar­stel­lungs­feh­ler, die in­halt­lich be­deu­tungs­los sind.

2 Form­los an­ge­passt wer­den Be­zeich­nun­gen von Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, die sich auf­grund von Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­schei­den des Bun­des­ra­tes, der De­par­te­men­te und der Äm­ter nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 RVOG10 än­dern. Die De­par­te­men­te mel­den an­zu­pas­sen­de Be­zeich­nun­gen der BK.

3. Kapitel: Bundesblatt

1. Abschnitt: Inhalte

Art. 21 Texte, die der Genehmigung durch die Bundesversammlung unterliegen  

Wird der Bun­des­ver­samm­lung mit ei­ner Bot­schaft ein von ihr zu ge­neh­mi­gen­der Text, wie ein völ­ker­recht­li­cher Ver­trag oder ein Be­schluss des in­ter­na­tio­na­len Rechts (Art. 3 Pu­blG), un­ter­brei­tet, so wird die­ser Text gleich­zei­tig mit der Bot­schaft im Bun­des­blatt (BBl) ver­öf­fent­licht. Dies gilt auch für die Kan­tons­ver­fas­sun­gen.

Art. 22 Texte, die nach Artikel 13 Absatz 2 PublG veröffentlicht werden  

Tex­te nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 Pu­blG wer­den ver­öf­fent­licht, wenn sie er­heb­li­che Aus­sen­wir­kun­gen ent­fal­ten oder von er­heb­li­cher all­ge­mei­ner Be­deu­tung sind. Dies gilt na­ment­lich für:

a.
in Er­lass­form ge­klei­de­te Wei­sun­gen der Bun­des­ver­wal­tung so­wie von Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen des öf­fent­li­chen oder des pri­va­ten Rechts, die mit Ver­wal­tungs­auf­ga­ben be­traut sind, je­doch nicht der Bun­des­ver­wal­tung an­ge­hö­ren;
b.
Vor­ga­ben des Bun­des­ra­tes wie Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen, Leit­bil­der und stra­te­gi­sche Zie­le für bun­des­na­he In­sti­tu­tio­nen so­wie Or­ga­ni­sa­tio­nen und Per­so­nen des öf­fent­li­chen oder des pri­va­ten Rechts, die mit Ver­wal­tungs­auf­ga­ben be­traut sind, je­doch nicht der Bun­des­ver­wal­tung an­ge­hö­ren;
c.
wich­ti­ge Ver­wal­tungs­ver­ein­ba­run­gen.
Art. 23 Veröffentlichung durch Verweis  

Nur mit Ti­tel so­wie Fund­stel­le oder Be­zugs­quel­le (Art. 13 Abs. 3 Pu­blG) wer­den na­ment­lich die fol­gen­den Tex­te im BBl ver­öf­fent­licht:

a.
die Bot­schaft zum Vor­an­schlag der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und zu des­sen Nach­trä­gen;
b.
die Bot­schaft zur Staats­rech­nung der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft;
c.
der Ge­schäfts­be­richt des Bun­des­ra­tes.

2. Abschnitt: Hinweise

Art. 24 Hinweis auf verabschiedete dringliche Bundesgesetze  

1 Ver­ab­schie­de­te dring­li­che Bun­des­ge­set­ze wer­den im BBl nur mit Ti­tel, AS-Fund­stel­le und der all­fäl­li­gen An­ga­be der Re­fe­ren­dums­frist ver­öf­fent­licht.

2 Der Hin­weis im BBl er­scheint gleich­zei­tig mit der Ver­öf­fent­li­chung des Ge­set­zes­tex­tes in der AS.

Art. 25 Hinweis auf Erlasse der Bundesversammlung, die erst später veröffentlicht werden  

Er­las­se der Bun­des­ver­samm­lung wer­den im BBl vor­erst nur mit Ti­tel und Ver­ab­schie­dungs­da­tum ver­öf­fent­licht, wenn die in­te­gra­le Ver­öf­fent­li­chung erst spä­ter er­folgt, ins­be­son­de­re weil das In­kraft­tre­ten der ent­spre­chen­den Rechts­grund­la­ge oder des ent­spre­chen­den völ­ker­recht­li­chen Ver­trags ab­ge­war­tet wer­den muss. Da­bei wird auf die spä­te­re Ver­öf­fent­li­chung in der AS oder im BBl hin­ge­wie­sen.

4. Kapitel: Weitere auf der Publikationsplattform veröffentlichte Texte

Art. 2611  

Zu­sätz­lich zu den Tex­ten nach Ar­ti­kel 13aAb­satz 1 Pu­blG wird auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form die Da­ten­bank der BK zu den aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen ver­öf­fent­licht.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 11. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5765).

5. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen

1. Abschnitt: Suchhilfen

Art. 27 Register und Verzeichnisse  

Die BK ver­öf­fent­licht:

a.
ein sys­te­ma­ti­sches Re­gis­ter der Tex­te der SR, er­gänzt um ein Stich­wort­ver­zeich­nis und ei­ne Lis­te der Tex­te, die nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG durch Ver­weis ver­öf­fent­licht wur­den;
b.
ein Sach­re­gis­ter zum BBl;
c.
ein Re­gis­ter, das sämt­li­che Recht­s­er­las­se der Eu­ro­päi­schen Uni­on um­fasst, die für die Schweiz an­wend­bar sind.
Art. 28 Suchmaschine und Direktzugriffe  

Auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form sind die Tex­te na­ment­lich durch fol­gen­de Hilfs­mit­tel er­schlos­sen:

a.
ei­ne Such­ma­schi­ne;
b.
Di­rekt­zu­grif­fe auf die gel­ten­den Tex­te in der SR über SR-Num­mer, Ab­kür­zung des Ti­tels so­wie auf ih­re Ar­ti­kel durch Hin­zu­fü­gen von de­ren Num­mer.

2. Abschnitt: Elektronische Daten

Art. 29 Format der elektronischen Daten  

1 Die Tex­te auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form wer­den im For­mat PDF ver­öf­fent­licht. Die tech­ni­schen An­for­de­run­gen sind in Zif­fer 1 des An­hangs fest­ge­legt.

2 Die BK kann die Tex­te in wei­te­ren For­ma­ten ver­öf­fent­li­chen.

3 Die Do­ku­men­te im For­mat PDF ent­hal­ten die mass­ge­bli­che Fas­sung der Tex­te.

4 Die Tex­te der AS, der SR und des BBl wei­sen ei­ne ein­heit­li­che Dar­stel­lung auf.

Art. 30 Elektronische Signatur  

1 Auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ver­öf­fent­lich­te Tex­te der AS und des BBl im For­mat PDF tra­gen ei­ne elek­tro­ni­sche Si­gna­tur der BK. Die tech­ni­schen An­for­de­run­gen sind in Zif­fer 2 des An­hangs fest­ge­legt.

2 Die BK sorgt da­für, dass die elek­tro­ni­schen Si­gna­tu­ren je­der­zeit über ein Va­li­da­tor­sys­tem on­li­ne ge­prüft wer­den kön­nen.

3. Abschnitt: Amtssprachen

Art. 31 Nach den Amtssprachen getrennte Ausgaben  

Die AS, die SR und das BBl so­wie die da­zu­ge­hö­ri­gen Re­gis­ter und Ver­zeich­nis­se er­schei­nen in drei nach den Amtss­pra­chen ge­trenn­ten Aus­ga­ben.

Art. 32 Benutzerführung für die elektronische Veröffentlichung  

Die Be­nut­zer­füh­rung ist min­des­tens in den Amtss­pra­chen an­zu­bie­ten.

Art. 33 Ausnahmen von der Veröffentlichung in den Amtssprachen  

1 Die BK ent­schei­det im Ein­ver­neh­men mit der fe­der­füh­ren­den Be­hör­de über die Aus­nah­me von der Ver­öf­fent­li­chung in al­len Amtss­pra­chen im Sin­ne von Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 Pu­blG.

2 Die Tex­te der VPB wer­den nur in der Ori­gi­nal­spra­che des Do­ku­ments mit ei­ner Zu­sam­men­fas­sung in den an­de­ren Amtss­pra­chen ver­öf­fent­licht.

4. Abschnitt: Erscheinungsweise

Art. 34  

1 Die In­ter­net­adres­se der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ist www.bun­des­recht.ad­min.ch. Je­de Aus­ga­be der AS und des BBl weist auf die­se Adres­se hin.

2 Die AS er­scheint ein­mal wö­chent­lich, gleich­zei­tig mit dem BBl. Er­for­dern es dring­li­che Ver­öf­fent­li­chun­gen, so er­schei­nen zu­sätz­li­che Aus­ga­ben. Die AS er­scheint nur an Ar­beits­ta­gen.

3 Die On­li­ne-Ver­si­on der SR wird lau­fend nach­ge­führt.

5. Abschnitt: Gedruckte Veröffentlichungen

Art. 35 Periodika  

1 Ge­druckt er­folgt die Ver­öf­fent­li­chung in ei­nem von der BK auf­grund der Nach­fra­ge de­fi­nier­ten Aus­ga­be­rhyth­mus. Der mi­ni­ma­le Aus­ga­be­rhyth­mus be­trägt da­bei für:

a.
die AS und das BBl: ein­mal im Mo­nat;
b.
die Nach­trä­ge zur SR und das Sach­re­gis­ter zum BBl: vier­mal jähr­lich;
c.
das Sys­te­ma­ti­sche Re­gis­ter: ein­mal jähr­lich.

2 Die ge­druck­ten Aus­ga­ben der AS und des BBl sind im Abon­ne­ment er­hält­lich.

3 Die ge­druck­te Aus­ga­be der SR ist als gan­ze Samm­lung oder nach ein­zel­nen Tei­len ge­trennt er­hält­lich. Die Abon­nen­tin­nen und Abon­nen­ten er­hal­ten auch die Nach­trä­ge.

Art. 36 Einzelausgaben  

1 Die BK stellt si­cher, dass Tex­te der AS, der SR und des BBl, ein­sch­liess­lich der Tex­te, die nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG durch Ver­weis ver­öf­fent­licht wer­den, in Form von Ein­zel­aus­ga­ben be­zo­gen wer­den kön­nen.

2 Die BK gibt nach Mass­ga­be der vor­aus­sicht­li­chen Nach­fra­ge Zu­sam­men­stel­lun­gen von Tex­ten der AS, der SR und des BBl her­aus.

Art. 37 Mindestanzahl an gedruckten Exemplaren  

Von der AS und dem BBl, nicht aber von den dort durch Ver­weis ver­öf­fent­lich­ten Tex­ten, wer­den min­des­tens drei Druckexem­pla­re er­stellt. Die BK stellt si­cher, dass sie in min­des­tens drei ver­schie­de­nen Ge­bäu­den auf­be­wahrt wer­den.

Art. 38 Vertrieb  

Die Ver­öf­fent­li­chun­gen nach dem Pu­blG sind beim Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik er­hält­lich.

6. Abschnitt: Massnahmen zur Sicherstellung der rechtzeitigen Veröffentlichung

Art. 39 Pflichten der BK und der federführenden Behörde  

1 Die BK stellt die recht­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung der dem Pu­blG un­ter­lie­gen­den Tex­te si­cher.

2 Die zur Ver­öf­fent­li­chung be­stimm­ten Tex­te müs­sen der BK recht­zei­tig in elek­tro­ni­scher Form ge­lie­fert wer­den, und zwar in ih­rer de­fi­ni­ti­ven Fas­sung so­wie in den er­for­der­li­chen Amtss­pra­chen.

3 Völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge und Be­schlüs­se des in­ter­na­tio­na­len Rechts müs­sen zu­dem der Di­rek­ti­on für Völ­ker­recht des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten recht­zei­tig vor ih­rem In­kraft­tre­ten in der Ori­gi­nal­spra­che so­wie in elek­tro­ni­scher Form in den er­for­der­li­chen Amtss­pra­chen ge­lie­fert wer­den.

4 Ist die recht­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chung von Bot­schaf­ten und Be­rich­ten nach Ar­ti­kel 149 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200212 nicht mög­lich, so ist die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de für die Zu­stel­lung die­ser Tex­te an die Par­la­ments­diens­te ver­ant­wort­lich.

Art. 40 Texte des Landesrechts  

Die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de muss der BK die fol­gen­den Sprach­fas­sun­gen der zu ver­ab­schie­den­den Tex­te des Lan­des­rechts spä­tes­tens in fol­gen­den Zeit­punk­ten lie­fern:

a.
die deut­sche und fran­zö­si­sche Fas­sung von Er­las­sent­wür­fen, zu de­nen ei­ne Ver­nehm­las­sung durch­ge­führt oder ei­ne Bot­schaft aus­ge­ar­bei­tet wird: im Zeit­punkt der Äm­ter­kon­sul­ta­ti­on (Art. 4 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. Nov. 199813, RVOV);
b.
die deut­sche und fran­zö­si­sche Fas­sung der üb­ri­gen Er­las­sent­wür­fe und der üb­ri­gen nach dem Pu­blG zu ver­öf­fent­li­chen­den Tex­te: im Zeit­punkt der Er­öff­nung der de­fi­ni­ti­ven sprach­li­chen und recht­li­chen Be­rei­ni­gung (E‑Cir­cuit);
c.
die ita­lie­ni­sche Fas­sung der Tex­te in der Zu­stän­dig­keit des Bun­des­ra­tes: am Tag der Be­schluss­fas­sung;
d.
die ita­lie­ni­sche Fas­sung der Tex­te in der Zu­stän­dig­keit an­de­rer Be­hör­den: im Ein­ver­neh­men mit der BK.
Art. 41 Völkerrechtliche Verträge und Beschlüsse des internationalen Rechts  

Die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de muss der BK die fol­gen­den Sprach­fas­sun­gen spä­tes­tens in fol­gen­den Zeit­punk­ten lie­fern:

a.
die deut­sche und fran­zö­si­sche Fas­sung der Tex­te von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen und Be­schlüs­sen des in­ter­na­tio­na­len Rechts, die der Bun­des­rat selbst­stän­dig ab­sch­lies­sen kann: im Zeit­punkt der Er­öff­nung des Mit­be­richts­ver­fah­rens (Art. 5 RVOV14) zur Ge­neh­mi­gung des Ver­tra­ges oder des Be­schlus­ses;
b.
die deut­sche und fran­zö­si­sche Fas­sung der Tex­te von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen und Be­schlüs­sen des in­ter­na­tio­na­len Rechts, die vor­läu­fig an­ge­wen­det wer­den sol­len: vor dem Da­tum der vor­läu­fi­gen An­wen­dung;
c.
die deut­sche und fran­zö­si­sche Fas­sung der Tex­te von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen und Be­schlüs­sen des in­ter­na­tio­na­len Rechts, zu de­nen ei­ne Bot­schaft zu er­stel­len ist: im Zeit­punkt der Er­öff­nung des Mit­be­richts­ver­fah­rens (Art. 5 RVOV) zur Ver­ab­schie­dung der Bot­schaft;
d.
die ita­lie­ni­sche Fas­sung der Tex­te nach den Buch­sta­ben a–c: im Ein­ver­neh­men mit der BK.

7. Abschnitt: Zeitpunkt der Veröffentlichung

Art. 42  

1 Än­de­run­gen der Bun­des­ver­fas­sung15 wer­den nach der An­nah­me durch Volk und Stän­de zur glei­chen Zeit in der AS ver­öf­fent­licht wie der Er­wah­rungs­be­schluss im BBl.

2 Bun­des­ge­set­ze und re­fe­ren­dums­pflich­ti­ge Bun­des­be­schlüs­se wer­den nach Ab­lauf der un­be­nütz­ten Re­fe­ren­dums­frist oder nach der An­nah­me durch das Volk in der AS ver­öf­fent­licht.

3 Dring­li­che Bun­des­ge­set­ze und Ver­ord­nun­gen der Bun­des­ver­samm­lung wer­den un­mit­tel­bar nach ih­rer Ver­ab­schie­dung in der AS ver­öf­fent­licht.

4 Tex­te nach den Ab­sät­zen 1–3, de­ren In­kraft­tre­tens­da­tum noch nicht fest­steht, wer­den un­mit­tel­bar nach dem In­kraft­tre­tens­be­schluss in der AS ver­öf­fent­licht.

5 Völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge, die vor dem In­kraft­tre­ten vor­läu­fig an­ge­wen­det wer­den, wer­den nach dem Be­schluss über ih­re vor­läu­fi­ge An­wend­bar­keit so bald als mög­lich in der AS ver­öf­fent­licht.

6 Die in der­sel­ben Ses­si­on von der Bun­des­ver­samm­lung ver­ab­schie­de­ten Tex­te, die dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum un­ter­lie­gen, wer­den gleich­zei­tig im BBl ver­öf­fent­licht. Sie wer­den frü­he­s­tens zehn Ta­ge nach der Schluss­ab­stim­mung ver­öf­fent­licht. Ein Text kann frü­her ver­öf­fent­licht wer­den, wenn dies für das recht­zei­ti­ge In­kraft­tre­ten un­er­läss­lich ist.

7 Ein ein­fa­cher Bun­des­be­schluss wird nicht im BBl ver­öf­fent­licht, be­vor der sei­ne Rechts­grund­la­ge bil­den­de Er­lass in der AS ver­öf­fent­licht wird.

8. Abschnitt: Datensicherheit und Datenschutz

Art. 43 Datensicherheit  

1 Im Sin­ne von Ar­ti­kel 16a Pu­blG be­deu­ten:

a.
Au­then­ti­zi­tät: Ge­wiss­heit, dass ein Text von der BK ver­öf­fent­licht wur­de;
b.
In­te­gri­tät: Ge­wiss­heit, dass ein Text nach sei­ner Ver­öf­fent­li­chung nicht un­be­rech­tigt oder un­be­ab­sich­tigt ver­än­dert wur­de.

2 Die Auf­be­wah­rung der auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ver­öf­fent­lich­ten Tex­te so­wie de­ren Au­then­ti­zi­tät und In­te­gri­tät wer­den na­ment­lich durch fol­gen­de Mass­nah­men si­cher­ge­stellt:

a.
Von den auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ver­öf­fent­lich­ten Tex­ten wer­den al­le Da­ten auf­be­wahrt, die not­wen­dig sind, um den Zu­stand der Tex­te wie­der­her­zu­stel­len, in dem sie erst­mals auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ver­öf­fent­licht wor­den sind (ab­ge­schlos­se­ne Da­ten); die ab­ge­schlos­se­nen Da­ten wer­den aus­ser­halb der öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­net­ze an räum­lich ge­trenn­ten Stand­orten auf­be­wahrt; min­des­tens ei­ner der Stand­orte ist vor Ka­ta­stro­phen ge­schützt.
b.
Wird ei­ne Ab­wei­chung zwi­schen den ab­ge­schlos­se­nen Da­ten und dem auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ver­öf­fent­lich­ten Text fest­ge­stellt, so wird die­ser Text in­nert ei­nes Ta­ges wie­der in den Zu­stand ver­setzt, in dem er erst­mals auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ver­öf­fent­licht wor­den ist; da­von aus­ge­nom­men sind an­ony­mi­sier­te Da­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 44 Ab­satz 2.
c.
Die Da­ten wer­den so über­mit­telt, dass die Emp­fän­ger­sei­te die Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form als Ab­sen­de­rin si­cher iden­ti­fi­zie­ren kann.

3 Die BK er­greift die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men, die not­wen­dig sind, um den stö­rungs­frei­en Be­trieb der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form si­cher­zu­stel­len.

Art. 44 Besonders schützenswerte Personendaten in Texten des BBl  

1 Tex­te nach Ar­ti­kel 13 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be g und 2 Pu­blG, die be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, sind auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form längs­tens wäh­rend sechs Mo­na­ten ab der Ver­öf­fent­li­chung zu­gäng­lich und durch ih­re Such­ma­schi­ne auf­find­bar. In be­son­de­ren Fäl­len kann die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de den Zeit­raum auf höchs­tens zwölf Mo­na­te ver­län­gern.

2 Nach Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 1 sorgt die BK da­für, dass die Tex­te nicht mehr oder nur noch in ei­ner an­ony­mi­sier­ten Fas­sung auf der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form zu­gäng­lich sind.

3 Ei­ne Per­son, über die be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten in ei­nem on­li­ne zu­gäng­li­chen Text ent­hal­ten sind, kann bei der fe­der­füh­ren­den Be­hör­de be­an­tra­gen, dass die­se Da­ten vor Ab­lauf der Fris­ten nach Ab­satz 1 von der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form ent­fernt wer­den, wenn:

a.
die be­trof­fe­ne Per­son be­stä­tigt, dass sie von der Ver­öf­fent­li­chung Kennt­nis ge­nom­men hat; und
b.
die An­ony­mi­sie­rung nicht die Rech­te von Drit­ten ver­letzt.
Art. 45 Besonders schützenswerte Personendaten in Texten der AS und der SR  

Be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten in Tex­ten der AS und der SR, ein­sch­liess­lich in Tex­ten, die nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG dort durch Ver­weis ver­öf­fent­licht wur­den, wer­den ent­fernt, wenn die fe­der­füh­ren­de Be­hör­de dies an­ord­net.

Art. 46 Besonders schützenswerte Personendaten in den gedruckten Ausgaben und in den abgeschlossenen Daten  

In den ge­druck­ten Aus­ga­ben blei­ben die Fas­sun­gen mit Per­so­nen­da­ten und in den ab­ge­schlos­se­nen Da­ten die Fas­sun­gen mit und oh­ne Per­so­nen­da­ten er­hal­ten.

9. Abschnitt: Verwertung durch Dritte

Art. 47 Bezug von Daten zum Eigengebrauch  

Die un­ent­gelt­li­che Kon­sul­ta­ti­on der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 Pu­blG um­fasst auch das Her­un­ter­la­den der Tex­te zum Ei­gen­ge­brauch. Als Ei­gen­ge­brauch gilt auch die Zi­tie­rung oder Kom­men­tie­rung der Tex­te in wis­sen­schaft­li­chen Ar­bei­ten oder Ver­öf­fent­li­chun­gen.

Art. 48 Bezug von Daten zu Verwertungszwecken  

1 Die BK stellt die Tex­te der AS, der SR und des BBl, nicht aber die durch Ver­weis ver­öf­fent­lich­ten Tex­te, in struk­tu­rier­ter Form elek­tro­nisch zur Ver­fü­gung. Auf ei­ne Auf­be­rei­tung der Da­ten für be­son­de­re Be­dürf­nis­se be­steht kein An­spruch.

2 Das Her­un­ter­la­den von Da­ten zu Ver­wer­tungs­zwe­cken ist un­ent­gelt­lich. Für Da­ten­lie­fe­run­gen wer­den Ge­büh­ren er­ho­ben.

Art. 49 Auflagen für die Verwertung von Daten  

1 Für die Ver­wer­tung von Da­ten nach Ar­ti­kel 48 gel­ten die fol­gen­den Be­stim­mun­gen:

a.
Die Da­ten dür­fen in­halt­lich nicht ver­än­dert wer­den.
b.
Sie sind so dar­zu­stel­len, dass sie sich op­tisch deut­lich von Kom­men­ta­ren oder wei­te­ren Zu­sät­zen un­ter­schei­den.
c.
Sie sind mit fol­gen­dem Hin­weis zu ver­se­hen: «Dies ist kei­ne amt­li­che Ver­öf­fent­li­chung. Mass­ge­bend ist al­lein die Ver­öf­fent­li­chung durch die Bun­des­kanz­lei.»
d.
An­ga­ben, wel­che die BK zur Qua­li­tät der ge­lie­fer­ten Da­ten macht, sind eben­falls zu ver­öf­fent­li­chen.
e.
We­der in der Wer­bung noch auf der Ver­pa­ckung, dem Da­ten­trä­ger oder dem elek­tro­ni­schen Me­di­um darf der Ein­druck er­weckt wer­den, es hand­le sich um ei­ne amt­li­che Ver­öf­fent­li­chung.
f.
Be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten in Tex­ten der AS und der SR, ein­sch­liess­lich in Tex­ten, die nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Pu­blG dort durch Ver­weis ver­öf­fent­licht wur­den, müs­sen ent­fernt wer­den, so­bald die BK die­se nicht mehr oder nur noch in ei­ner an­ony­mi­sier­ten Fas­sung ver­öf­fent­licht.
g.
Be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten in an­de­ren Tex­ten als je­nen nach Buch­sta­be f dür­fen nicht ver­wer­tet oder wei­ter­ver­brei­tet wer­den.

2 Wer Da­ten nach Ar­ti­kel 48 be­zo­gen hat, darf die­se nur in ver­edel­ter Form ge­gen Ent­gelt wei­ter­ver­brei­ten oder zu­gäng­lich ma­chen.

3 Bei Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die Auf­la­gen kann die BK künf­ti­ge Da­ten­lie­fe­run­gen ver­wei­gern.

10. Abschnitt: Einsichtnahme und Bezug

Art. 50 Einsichtnahme  

1 Die In­hal­te der Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form kön­nen bei den von den Kan­to­nen be­zeich­ne­ten Stel­len nach Ar­ti­kel 18 Pu­blG on­li­ne ein­ge­se­hen wer­den.

2 Auf An­fra­ge stel­len die Ein­sicht­nah­me­stel­len ei­ne ge­druck­te Ver­si­on der Tex­te zur Ver­fü­gung.

3 Bei den Ein­sicht­nah­me­stel­len kön­nen auch die ih­nen zu­ge­stell­ten aus­ser­or­dent­li­chen Ver­öf­fent­li­chun­gen nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 Pu­blG ein­ge­se­hen wer­den.

4 Fällt die Pu­bli­ka­ti­ons­platt­form vor­über­ge­hend aus, so über­mit­telt die BK auf An­fra­ge Tex­te der AS und des BBl.

Art. 51 Gebühren  

Die Ge­büh­ren für den Be­zug von elek­tro­ni­schen Da­ten nach Ar­ti­kel 48 so­wie von ge­druck­ten Pro­duk­ten nach den Ar­ti­keln 35 und 36 rich­ten sich nach der Ge­büh­ren­ver­ord­nung Pu­bli­ka­tio­nen vom 19. No­vem­ber 201416.

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 52 Vollzug  

1 Die BK be­zeich­net die für die Ver­öf­fent­li­chung nach dem Pu­blG zu­stän­di­ge Stel­le und legt de­ren Wei­sungs- und Ko­or­di­na­ti­ons­be­fug­nis­se ge­gen­über den fe­der­füh­ren­den Be­hör­den fest, na­ment­lich im Hin­blick auf:

a.
die recht­zei­ti­ge und die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen er­fül­len­de Ver­öf­fent­li­chung der Tex­te;
b.
die Form der Auf­be­rei­tung, Dar­stel­lung und Zu­stel­lung;
c.
die ein­zu­set­zen­de Tech­nik.

2 Sie be­treibt Fachappli­ka­tio­nen im Be­reich der Ver­öf­fent­li­chun­gen nach dem Pu­blG, na­ment­lich zur Si­cher­stel­lung:

a.
der Recht­zei­tig­keit der Ver­öf­fent­li­chun­gen (Art. 39‒41);
b.
der Da­ten­si­cher­heit und des Da­ten­schut­zes (Art. 43‒46).

3 Sie kann den An­hang ent­spre­chend der tech­ni­schen Ent­wick­lung nach­füh­ren.

Art. 53 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. No­vem­ber 200417 wird auf­ge­ho­ben.

218

17 [AS 2004 4937, 2005 5433Art. 8 Abs. 2, 2008 5153An­hang Ziff. 1, 2010 2645]

18 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2015 3989kon­sul­tiert wer­den.

Art. 54 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2016 in Kraft.

Anhang 19

19 Bereinigt gemäss Anhang Ziff. II 1 der V vom 23. Nov. 2016 über die elektronische Signatur (AS 2016 4667) und Ziff. I der V der BK vom 8. März 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2017 709).

(Art. 29 Abs. 1, 30 Abs. 1 und 52 Abs. 3)

Technische Anforderungen

1 Format PDF

Das Format PDF im Sinne von Artikel 29 Absatz 1 ist in der Version A-1a einzusetzen.

2 Elektronische Signatur

2.1 Die elektronische Signatur gemäss Artikel 30 ist ein geregeltes elektronisches Siegel nach Artikel 2 Buchstabe d des Bundesgesetzes vom 18. März 201620 über die elektronische Signatur (ZertES).

2.2 Die Gültigkeit des Zertifikats muss beim Anbringen des Siegels geprüft werden.

2.3 Dem Siegel muss ein qualifizierter elektronischer Zeitstempel nach Artikel 2 Buchstabe j ZertES beigefügt werden.

2.4 Bis die technischen Voraussetzungen für das Anbringen des Siegels geschaffen sind, werden die Texte nach bisherigem Recht21 signiert.

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