Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Geschäftsreglement des Nationalrates
(GRN)

vom 3. Oktober 2003 (Stand am 7. September 2020)

Der Nationalrat (N),

gestützt auf Artikel 36 des Parlamentsgesetzes vom 13. Dezember 20021 (ParlG),
nach Einsicht in den Bericht der Staatspolitischen Kommission des Nationalrates vom 10. April 20032,

beschliesst:

1. Kapitel: Konstituierung

Art. 1 Konstituierende Sitzung  

1 Nach den Ge­sam­ter­neue­rungs­wah­len ver­sam­melt sich der neu ge­wähl­te Rat an dem vom Ge­setz fest­ge­leg­ten Tag zu sei­ner kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung.

2 Die Trak­tan­den die­ser Sit­zung sind in der nach­ste­hen­den Rei­hen­fol­ge:

a.
Re­de der Al­ter­sprä­si­den­tin oder des Al­ter­sprä­si­den­ten und des jüngs­ten der erst­mals ge­wähl­ten de­si­gnier­ten Mit­glie­der des Na­tio­nal­ra­tes;
b.
Fest­stel­lung der Kon­sti­tu­ie­rung des Ra­tes;
c.
Ver­ei­di­gung der an­we­sen­den Rats­mit­glie­der, de­ren Wahl un­an­ge­foch­ten ge­blie­ben oder für gül­tig er­klärt wor­den ist;
d.
Fest­stel­lung von all­fäl­li­gen Un­ver­ein­bar­kei­ten;
e.
Wahl der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten;
f.
Wahl der Ers­ten Vi­ze­prä­si­den­tin oder des Ers­ten Vi­ze­prä­si­den­ten;
g.
Wahl der Zwei­ten Vi­ze­prä­si­den­tin oder des Zwei­ten Vi­ze­prä­si­den­ten;
h.
ge­samt­haf­te Wahl der Stim­men­zäh­le­rin­nen und Stim­men­zäh­ler;
i.
ge­samt­haf­te Wahl der Er­satz­stim­men­zäh­le­rin­nen und Er­satz­stim­men­zäh­ler.
Art. 2 Alterspräsidentin oder Alterspräsident  

1 Al­ter­sprä­si­den­tin oder Al­ter­sprä­si­dent im sich kon­sti­tu­ie­ren­den Rat ist das­je­ni­ge Mit­glied des Ra­tes, das die längs­te un­un­ter­bro­che­ne Amts­dau­er auf­weist. Bei glei­cher Amts­dau­er hat das äl­te­re Mit­glied Vor­rang.

2 Das Bü­ro der ab­lau­fen­den Amts­pe­ri­ode be­zeich­net die Al­ter­sprä­si­den­tin oder den Al­ter­sprä­si­den­ten auf der Grund­la­ge des Be­rich­tes des Bun­des­ra­tes über die Er­geb­nis­se der Na­tio­nal­rats­wah­len.

3 Ist die Al­ter­sprä­si­den­tin oder der Al­ter­sprä­si­dent ver­hin­dert, so über­nimmt das­je­ni­ge Rats­mit­glied das Al­ter­sprä­si­di­um, das nach den Re­geln von Ab­satz 1 nach­folgt.

Art. 3 Aufgaben der Alterspräsidentin oder des Alterspräsidenten  

1 Die Al­ter­sprä­si­den­tin oder der Al­ter­sprä­si­dent:

a.
er­nennt un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 43 Ab­satz 3 ParlG acht Mit­glie­der des pro­vi­so­ri­schen Bü­ros;
b.
prä­si­diert das pro­vi­so­ri­sche Bü­ro;
c.
führt den Vor­sitz im Rat, bis die neue Prä­si­den­tin oder der neue Prä­si­dent ge­wählt ist.

2 Die üb­ri­gen Prä­si­di­al­auf­ga­ben wer­den, bis die neue Prä­si­den­tin oder der neue Prä­si­dent ge­wählt ist, durch die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten der ab­lau­fen­den Amts­pe­ri­ode wahr­ge­nom­men.

Art. 4 Aufgaben des provisorischen Büros  

1 Das pro­vi­so­ri­sche Bü­ro:

a.
prüft, ob die Wahlen der Mehr­heit der Mit­glie­der des Ra­tes un­an­ge­foch­ten ge­blie­ben oder für gül­tig er­klärt wor­den sind, und stellt, wenn die­se Vor­aus­set­zung er­füllt ist, dem Rat An­trag auf Fest­stel­lung sei­ner Kon­sti­tu­ie­rung;
b.
prüft, ob bei den neu ge­wähl­ten Mit­glie­dern des Ra­tes Un­ver­ein­bar­kei­ten nach Ar­ti­kel 14 Buch­sta­ben b–f ParlG vor­lie­gen, und stellt dem Rat ge­ge­be­nen­falls An­trag auf Fest­stel­lung der Un­ver­ein­bar­keit;
c.
er­mit­telt, bis das neue Bü­ro ge­wählt ist, das Er­geb­nis von Wahlen und Ab­stim­mun­gen im Rat.

2 Die üb­ri­gen Auf­ga­ben des Bü­ros wer­den bis zur Wahl des neu­en Bü­ros durch das Bü­ro der ab­lau­fen­den Amts­pe­ri­ode wahr­ge­nom­men.

Art. 5 Vereidigung  

1 Zur Ver­ei­di­gung er­he­ben sich al­le Per­so­nen im Rats­saal.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent lässt die Ei­des- oder Ge­lüb­de­for­mel durchdie Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin oder den Ge­ne­ral­se­kre­tär vor­le­sen.

3 Wer den Eid ab­legt, spricht mit er­ho­be­nen Schwur­fin­gern die Wor­te «Ich schwö­re es»; wer das Ge­lüb­de ab­legt, spricht die Wor­te «Ich ge­lo­be es».

2. Kapitel: Organe

1. Abschnitt: Präsidentin oder Präsident und Präsidium

Art. 6 Wahl  

1 Der Rat wählt die Mit­glie­der des Prä­si­di­ums so­fort nach sei­ner Kon­sti­tu­ie­rung, in den fol­gen­den Amts­jah­ren zu Be­ginn der ers­ten Sit­zung.

2 Er trägt der Stär­ke der Frak­tio­nen und den Amtss­pra­chen an­ge­mes­sen Rech­nung.

3 Wird das Amt ei­nes Mit­glieds des Prä­si­di­ums wäh­rend der Amts­dau­er frei, so nimmt der Rat für den Rest der Amts­dau­er ei­ne Er­satz­wahl vor; im Fal­le der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten nimmt er ei­ne Er­satz­wahl vor, wenn sie oder er vor Be­ginn der Som­mer­ses­si­on aus dem Amt aus­schei­det.

Art. 7 Aufgaben  

1 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent er­füllt die Auf­ga­ben, die das Ge­setz be­zeich­net, und:

a.
lei­tet die Ver­hand­lun­gen des Ra­tes;
b.
legt, un­ter Vor­be­halt an­ders lau­ten­der Rats­be­schlüs­se, die Ta­ges­ord­nung des Ra­tes im Rah­men der Ses­si­ons­pla­nung des Bü­ros fest;
c.
lei­tet das Prä­si­di­um und das Rats­bü­ro;
d.
ver­tritt den Rat nach aus­sen.

2 Ist die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ver­hin­dert oder spricht sie oder er aus­nahms­wei­se zur Sa­che, so über­nimmt die Ers­te Vi­ze­prä­si­den­tin oder der Ers­te Vi­ze­prä­si­dent, al­len­falls die Zwei­te Vi­ze­prä­si­den­tin oder der Zwei­te Vi­ze­prä­si­dent die Stell­ver­tre­tung.

3 3Sind bei­de Vi­ze­prä­si­den­tin­nen oder Vi­ze­prä­si­den­ten ver­hin­dert, so wird die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent in nach­ste­hen­der Rei­hen­fol­ge im Rat ver­tre­ten durch:

a.
ei­ne Vor­gän­ge­rin oder einen Vor­gän­ger; sind meh­re­re im Rat, so hat das­je­ni­ge Mit­glied Vor­rang, das das Prä­si­di­al­amt spä­ter an­ge­tre­ten hat;
b.
das amtsäl­tes­te Rats­mit­glied; bei glei­cher Amts­dau­er hat das äl­te­re Rats­mit­glied Vor­rang.

4 Die bei­den Vi­ze­prä­si­den­tin­nen oder Vi­ze­prä­si­den­ten:

a.
un­ter­stüt­zen die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten;
b.
neh­men zu­sam­men mit der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten die vom Ge­setz dem Prä­si­di­um zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben wahr.

5 Be­schlüs­se des Prä­si­di­ums be­dür­fen der Zu­stim­mung von min­des­tens zwei Mit­glie­dern.

2. Abschnitt: Büro

Art. 8 Zusammensetzung und Verfahren  

1 Das Bü­ro be­steht aus:

a.
den drei Mit­glie­dern des Prä­si­di­ums;
b.
den vier Stim­men­zäh­le­rin­nen oder Stim­men­zäh­lern;
c.
den Prä­si­den­tin­nen und Prä­si­den­ten der Frak­tio­nen.

2 Ei­ne Stim­men­zäh­le­rin oder ein Stim­men­zäh­ler kann sich bei Ver­hin­de­rung durch ei­ne Er­satz­stim­men­zäh­le­rin oder einen Er­satz­stim­men­zäh­ler, die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ei­ner Frak­ti­on durcheinFrak­ti­ons­mit­gliedver­tre­ten las­sen.

3 Für die Ver­tei­lung der Sit­ze der Stim­men­zäh­le­rin­nen und Stim­men­zäh­ler so­wie der Er­satz­stim­men­zäh­le­rin­nen und Er­satz­stim­men­zäh­ler auf die Frak­tio­nen gel­ten die Ar­ti­kel 40 und 41 des Bun­des­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 19763 über die po­li­ti­schen Rech­te sinn­ge­mä­ss; für ih­re Amts­dau­er gilt Ar­ti­kel 17 Ab­sät­ze 1 und 4 sinn­ge­mä­ss.

4 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent stimmt im Bü­ro mit. Bei Stim­men­gleich­heit fällt sie oder er den Sti­chent­scheid.

Art. 9 Aufgaben  

1 Das Bü­ro hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Es plant die Tä­tig­kei­ten des Ra­tes und legt das Ses­si­ons­pro­gramm fest, un­ter Vor­be­halt an­ders lau­ten­der Rats­be­schlüs­se über die Bei­fü­gung oder Strei­chung ein­zel­ner Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de.
b.
Es be­stimmt die Sach­be­rei­che der stän­di­gen Kom­mis­sio­nen und setzt Spe­zi­al­kom­mis­sio­nen ein.
c.
Es teilt den Kom­mis­sio­nen die Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de mit ei­ner Be­hand­lungs­frist zur Vor­be­ra­tung, zum Mit­be­richt oder zur ab­sch­lies­sen­den Be­hand­lung zu; es kann die­se Auf­ga­be an die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten über­tra­gen.
d.
Es sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on der Tä­tig­kei­ten der Kom­mis­sio­nen und ent­schei­det bei Kom­pe­tenz­strei­tig­kei­ten zwi­schen den Kom­mis­sio­nen.
e.
Es legt den Jahres­sit­zungs­plan der Kom­mis­sio­nen fest.
f.
Es be­stimmt die Mit­glie­der­zahl der Kom­mis­sio­nen.
g.
Es wählt auf Vor­schlag der Frak­tio­nen die Prä­si­den­tin­nen und Prä­si­den­ten, die Vi­ze­prä­si­den­tin­nen und Vi­ze­prä­si­den­ten so­wie die Mit­glie­der der Kom­mis­sio­nen.
h.
Es er­mit­telt das Er­geb­nis der Wahlen und Ab­stim­mun­gen; sind Stim­men­zäh­le­rin­nen oder Stim­men­zäh­ler und ih­re Ver­tre­tun­gen ver­hin­dert, so kann die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent an­de­re Rats­mit­glie­der bei­zie­hen.
i.
Es prüft, ob Un­ver­ein­bar­kei­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 14 ParlG vor­lie­gen oder neu ent­ste­hen, und stellt dem Rat ge­ge­be­nen­falls An­trag auf Fest­stel­lung der Un­ver­ein­bar­keit.
j.
Es be­han­delt wei­te­re Fra­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und des Ver­fah­rens des Ra­tes.

2 Das Bü­ro hört die Prä­si­den­tin­nen und Prä­si­den­ten der Kom­mis­sio­nen vor Be­schlüs­sen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b, c und e an.

3. Abschnitt: Kommissionen und Delegationen

Art. 10 Ständige Kommissionen  

Es be­ste­hen fol­gen­de stän­di­ge Kom­mis­sio­nen:

1.
Fi­nanz­kom­mis­si­on (FK);
2.
Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on (GPK);
3.
Aus­sen­po­li­ti­sche Kom­mis­si­on (APK);
4.
Kom­mis­si­on für Wis­sen­schaft, Bil­dung und Kul­tur (WBK);
5.
Kom­mis­si­on für so­zia­le Si­cher­heit und Ge­sund­heit (SGK);
6.
Kom­mis­si­on für Um­welt, Raum­pla­nung und Ener­gie (UREK);
7.
Si­cher­heits­po­li­ti­sche Kom­mis­si­on (SiK);
8.
Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen (KVF);
9.
Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben (WAK);
10.
Staats­po­li­ti­sche Kom­mis­si­on (SPK);
11.
Kom­mis­si­on für Rechts­fra­gen (RK);
12.4
Im­mu­ni­täts­kom­mis­si­on (IK).

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 30. Sept. 2011 (Im­mu­ni­täts­kom­mis­si­on), in Kraft seit 5. Dez. 2011 (AS 2011 4633; BBl 201073457385).

Art. 11 Spezialkommissionen  

In Aus­nah­me­fäl­len kann das Bü­ro ei­ne Spe­zi­al­kom­mis­si­on be­stel­len. Es hört vor­gän­gig die Prä­si­den­tin­nen oder Prä­si­den­ten der­je­ni­gen stän­di­gen Kom­mis­sio­nen an, in de­ren sach­li­chen Zu­stän­dig­keits­be­reich das Ge­schäft fällt.

Art. 12 Delegationen  

Für die stän­di­gen und die nicht stän­di­gen De­le­ga­tio­nen gel­ten die Be­stim­mun­gen über die Kom­mis­sio­nen des Par­la­ments­ge­set­zes und die­ses Re­gle­men­tes sinn­ge­mä­ss, so­fern ein Ge­setz oder ei­ne Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung nichts an­de­res be­stimmt.

Art. 13 Legislaturplanungskommission 5  

Die Le­gis­la­tur­pla­nungs­kom­mis­si­on wird in der ers­ten Ses­si­on ei­ner Le­gis­la­tur­pe­ri­ode als Spe­zi­al­kom­mis­si­on zur Vor­be­ra­tung der Bot­schaft des Bun­des­ra­tes über die Le­gis­la­tur­pla­nung be­stellt.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 25. Sept. 2015 (Ver­fah­ren der Le­gis­la­tur­pla­nung), in Kraft seit 30. Nov. 2015 (AS 2015 4485; BBl 20157009).

Art. 13a Immunitätskommission 6  

1 Die Im­mu­ni­täts­kom­mis­si­on setzt sich aus neun Mit­glie­dern zu­sam­men.

2 Für je­des Kom­mis­si­ons­mit­glied wird ei­ne stän­di­ge Stell­ver­tre­te­rin oder ein stän­di­ger Stell­ver­tre­ter ge­wählt.

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 30. Sept. 2011 (Im­mu­ni­täts­kom­mis­si­on), in Kraft seit 5. Dez. 2011 (AS 2011 4633; BBl 201073457385).

Art. 14 Subkommissionen  

1 Je­de Kom­mis­si­on kann mit Zu­stim­mung des Bü­ros aus ih­rer Mit­te Sub­kom­mis­sio­nen ein­set­zen.

2 Die Kom­mis­si­on er­teilt ih­rer Sub­kom­mis­si­on einen Auf­trag, der ih­re Auf­ga­be um­schreibt und ihr ei­ne Frist für die Be­richt­er­stat­tung an die Kom­mis­si­on setzt.

3 Die Fi­nanz­kom­mis­si­on und die Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on kön­nen stän­di­ge Sub­kom­mis­sio­nen ein­set­zen, wel­che im Auf­trag der Kom­mis­si­on ein­zel­ne Auf­ga­ben­be­rei­che be­treu­en.

Art. 15 Verteilung der Sitze  

1 Fol­gen­de Sit­ze wer­den in sinn­ge­mäs­ser An­wen­dung der Ar­ti­kel 40 und 41 des Bun­des­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 19767 über die po­li­ti­schen Rech­te auf die Frak­tio­nen ver­teilt:

a.8
die Ge­samt­zahl der Sit­ze in den stän­di­gen Kom­mis­sio­nen nach Ar­ti­kel 10 Zif­fern 1–11;
abis.9
die Sit­ze in ein­zel­nen wei­te­ren Kom­mis­sio­nen;
b.
die dem Na­tio­nal­rat zu­ste­hen­den Sit­ze in ei­ner Kom­mis­si­on der Ver­ei­nig­ten Bun­des­ver­samm­lung oder in ei­ner ge­mein­sa­men Kom­mis­si­on bei­der Rä­te;
c.
die Prä­si­den­ten­sit­ze der stän­di­gen Kom­mis­sio­nen.

2 ...10

3 Ein Rats­mit­glied darf in der Re­gel gleich­zei­tig nicht mehr als zwei Kom­mis­sio­nen nach Ar­ti­kel 10 an­ge­hö­ren.11

7 SR 161.1

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2018 3473; BBl 2017 67976865).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 5. Dez. 2011 (AS 2010 4543; BBl 2010 59775983).

Art. 16 Leitung  

1 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent der Kom­mis­si­on:

a.
plant die Kom­mis­si­ons­ar­bei­ten;
b.
legt die Ta­ges­ord­nung der Kom­mis­si­ons­sit­zun­gen fest, un­ter Vor­be­halt an­ders lau­ten­der Kom­mis­si­ons­be­schlüs­se;
c.
lei­tet die Ver­hand­lun­gen der Kom­mis­si­on;
d.
ver­tritt die Kom­mis­si­on nach aus­sen.

2 Die Stell­ver­tre­tung der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 2 und 3.

3 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent stimmt in der Kom­mis­si­on mit. Bei Stim­men­gleich­heit fällt sie oder er den Sti­chent­scheid.

Art. 17 Amtsdauer  

1 Die Amts­dau­er der Mit­glie­der der stän­di­gen Kom­mis­sio­nen be­trägt vier Jah­re, so­fern ein Ge­setz oder ei­ne Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung nichts an­de­res be­stimmt. Sie en­det spä­tes­tens mit der Ge­sam­ter­neue­rung der Kom­mis­sio­nen in der ers­ten Ses­si­on ei­ner neu­en Le­gis­la­tur­pe­ri­ode. Wie­der­wahl ist mög­lich.

2 Die Amts­dau­er der Prä­si­den­tin­nen und Prä­si­den­ten und der Vi­ze­prä­si­den­tin­nen und Vi­ze­prä­si­den­ten der stän­di­gen Kom­mis­sio­nen be­trägt zwei Jah­re. Sie en­det spä­tes­tens mit der Ge­sam­ter­neue­rung der Kom­mis­sio­nen in der ers­ten Ses­si­on ei­ner neu­en Le­gis­la­tur­pe­ri­ode. Ei­ne di­rek­te Wie­der­wahl in das­sel­be Amt ist nicht mög­lich.

3 Die Amts­dau­er der Mit­glie­der ei­ner Spe­zi­al­kom­mis­si­on ent­spricht der Dau­er der Tä­tig­keit der Kom­mis­si­on.

4 Wird das Amt ei­nes Kom­mis­si­ons­mit­glieds frei, so wird es für den Rest der Amts­dau­er neu be­setzt.

5 Ei­ne aus­ser­or­dent­li­che Ge­sam­ter­neue­rung der Kom­mis­sio­nen für den Rest der Amts­dau­er fin­det statt, wenn:

a.
ei­ne Än­de­rung der Mit­glie­der­zahl ei­ner Frak­ti­on da­zu führt, dass ei­ne Frak­ti­on in ei­ner stän­di­gen Kom­mis­si­on ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 mit mehr als ei­nem Mit­glied über- oder un­ter­ver­tre­ten ist;
b.
ei­ne neue Frak­ti­on ge­bil­det wird.12

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft ab Be­ginn der Win­ter­ses­si­on 2011 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

Art. 18 Stellvertretung  

1 Ein Kom­mis­si­ons­mit­glied kann sich für ei­ne ein­zel­ne Sit­zung in der Kom­mis­si­on oder in ei­ner Sub­kom­mis­si­on ver­tre­ten las­sen. Sei­ne Frak­ti­on be­stimmt, wer es an der Sit­zung ver­tritt.

2 Schei­det ein Kom­mis­si­ons­mit­glied aus dem Rat aus, so kann sei­ne Frak­ti­on ei­ne Ver­tre­tung be­stim­men, so­lan­ge das Bü­ro den Kom­mis­si­ons­sitz nicht neu be­setzt hat.

3 Die Frak­ti­on mel­det in den Fäl­len nach den Ab­sät­zen 1 und 2 die Ver­tre­tung oh­ne Ver­zug dem Kom­mis­si­ons­se­kre­ta­ri­at.

3bis Ein Mit­glied ei­ner Sub­kom­mis­si­on kann sich, aus­ser in der Fi­nanz­kom­mis­si­on, nur durch ein an­de­res Mit­glied der Ge­samt­kom­mis­si­on ver­tre­ten las­sen.13

4 Die Mit­glie­der der Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­si­on und ei­ner par­la­men­ta­ri­schen Un­ter­su­chungs­kom­mis­si­on so­wie von de­ren Sub­kom­mis­sio­nen kön­nen sich nicht ver­tre­ten las­sen.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 26. Nov. 2018 (AS 2018 3473; BBl 2017 67976865).

Art. 19 Berichterstattung  

1 Die Kom­mis­si­on be­stimmt zu je­dem Be­ra­tungs­ge­gen­stand ein Mit­glied, das im Rat Be­richt er­stat­tet und die An­trä­ge der Kom­mis­si­on ver­tritt. Sie kann wei­te­re, an­der­ss­pra­chi­ge Be­richt­er­stat­te­rin­nen oder Be­richt­er­stat­ter be­stim­men. In der Re­gel be­rich­tet die Kom­mis­si­ons­prä­si­den­tin oder der Kom­mis­si­ons­prä­si­dent nicht sel­ber.

2 Die Be­richt­er­stat­te­rin­nen oder Be­richt­er­stat­ter tei­len ih­re Er­läu­te­run­gen nach The­men un­ter­ein­an­der auf. Aus­ser bei be­son­ders wich­ti­gen oder kom­ple­xen Fra­gen ver­zich­ten sie auf Wie­der­ho­lun­gen in ei­ner an­de­ren Amtss­pra­che. Das Ein­tre­tens­re­fe­rat be­schränkt sich auf Grund­satz­fra­gen.

3 Die Kom­mis­si­on kann dem Rat einen schrift­li­chen Be­richt un­ter­brei­ten. Ein schrift­li­cher Be­richt ist not­wen­dig, wenn kein an­de­res er­läu­tern­des amt­li­ches Do­ku­ment vor­liegt so­wie wenn für den Be­ra­tungs­ge­gen­stand die Be­ra­tungs­form des schrift­li­chen Ver­fah­rens (Art. 49) vor­ge­se­hen ist.

Art. 20 Information der Öffentlichkeit  

1 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent oder von der Kom­mis­si­on be­auf­trag­te Mit­glie­der un­ter­rich­ten die Me­di­en schrift­lich oder münd­lich über die we­sent­li­chen Er­geb­nis­se der Kom­mis­si­ons­be­ra­tun­gen.

2 In­for­miert wird in der Re­gel über die we­sent­li­chen Be­schlüs­se mit dem Stim­men­ver­hält­nis so­wie über die haupt­säch­li­chen, in den Be­ra­tun­gen ver­tre­te­nen Ar­gu­men­te.

3 Die Sit­zungs­teil­neh­me­rin­nen und Sit­zungs­teil­neh­mer grei­fen der Kom­mis­si­ons­mit­tei­lung nicht vor.

4 Ver­trau­lich bleibt, wie die ein­zel­nen Sit­zungs­teil­neh­me­rin­nen und Sit­zungs­teil­neh­mer Stel­lung ge­nom­men und ab­ge­stimmt ha­ben, so­weit die­se nicht ih­rem Rat einen Min­der­heits­an­trag un­ter­brei­ten.

3. Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Vorberatung, Zuweisung und Überprüfung von Beratungsgegenständen

Art. 21 Vorberatung  

1 Die Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de nach Ar­ti­kel 71 ParlG wer­den von den zu­stän­di­gen Kom­mis­sio­nen vor­be­ra­ten; aus­ge­nom­men sind:

a.
Vor­stös­se der Rats­mit­glie­der und Frak­tio­nen;
b.
Wahl­vor­schlä­ge;
c.
Ord­nungs­an­trä­ge;
d.
Er­klä­run­gen des Bun­des­ra­tes;
e.
wei­te­re vom Ge­setz oder von die­sem Re­gle­ment be­stimm­te Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de.

2 Ein Vor­sto­ss kann vor­be­ra­ten wer­den, wenn die zu­stän­di­ge Kom­mis­si­on oder der Rat dies be­schliesst.

3 ...14

14 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 30. Sept. 2011 (Im­mu­ni­täts­kom­mis­si­on), mit Wir­kung seit 5. Dez. 2011 (AS 2011 4633; BBl 201073457385).

Art. 22 Zuweisung  

1 Neue Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de wer­den in der Re­gel zu Be­ginn je­der Ses­si­on ei­ner Kom­mis­si­on zur Vor­be­ra­tung zu­ge­wie­sen.

2 Hat der Be­schluss ei­nes Ra­tes zur Fol­ge, dass ein Be­ra­tungs­ge­gen­stand ei­ner Kom­mis­si­on zu­ge­wie­sen wer­den muss, so er­folgt die Zu­wei­sung am En­de der Ses­si­on.

3 Ein Be­richt des Bun­des­ra­tes kann der zu­stän­di­gen Kom­mis­si­on zur di­rek­ten Er­le­di­gung zu­ge­wie­sen wer­den. Die Kom­mis­si­on kann dem Bü­ro be­an­tra­gen, die Be­hand­lung des Be­rich­tes in das Ses­si­ons­pro­gramm auf­zu­neh­men.

Art. 23 Überprüfung auf formale Rechtmässigkeit  

1 Ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve oder ein Vor­sto­ss ei­nes Rats­mit­glieds oder ei­ner Frak­ti­on wird bei der Ein­rei­chung von der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten auf die for­ma­le Recht­mäs­sig­keit hin über­prüft.

2 Bei der Ein­rei­chung der üb­ri­gen Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de nach Ar­ti­kel 71 ParlG über­prüft die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent die for­ma­le Recht­mäs­sig­keit auf An­trag. Wird der Be­ra­tungs­ge­gen­stand in der Bun­des­ver­samm­lung an­hän­gig ge­macht, so wird die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent des Stän­de­ra­tes an­ge­hört.

3 Er­klärt die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent einen Be­ra­tungs­ge­gen­stand als un­zu­läs­sig, so kann die Ur­he­be­rin oder der Ur­he­ber das Bü­ro an­ru­fen. Die­ses ent­schei­det end­gül­tig.

Art. 24 Versand der Ergebnisse der Vorberatung an den Rat  

1 Der Er­las­s­ent­wurf ei­ner Kom­mis­si­on so­wie die An­trä­ge der vor­be­ra­ten­den Kom­mis­si­on zu ei­nem Er­las­s­ent­wurf des Bun­des­ra­tes müs­sen für die ers­te Be­ra­tung im Rat spä­tes­tens vier­zehn Ta­ge vor der Be­hand­lung an die Rats­mit­glie­der zu­ge­stellt wer­den; aus­ge­nom­men sind Er­las­sent­wür­fe, die von bei­den Rä­ten in der glei­chen Ses­si­on be­han­delt wer­den (Art. 85 ParlG).

2 Wur­den die Un­ter­la­gen nicht recht­zei­tig zu­ge­stellt, so prüft das Bü­ro, ob der Be­ra­tungs­ge­gen­stand aus dem Ses­si­ons­pro­gramm ge­stri­chen wird.

Art. 24a15  

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 4. Mai 2020 (Be­ra­tun­gen aus­ser­halb des Par­la­ments­ge­bäu­des), in Kraft seit 4. Mai 2020, bis der N wie­der im Par­la­ments­ge­bäu­de tagt (7. Sept. 2020) (AS 2020 1601; BBl 2020 4305).

2. Abschnitt: Beratungsgegenstände und ihre Behandlung

a. Parlamentarische Initiativen und Vorstösse

Art. 25 Einreichung  

Ein Rats­mit­glied oder ei­ne Frak­ti­on kann ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve oder einen Vor­sto­ss wäh­rend der Rats­sit­zung schrift­lich ein­rei­chen.

Art. 26 Begründung  

1 Der Wort­laut ei­ner par­la­men­ta­ri­schen In­itia­ti­ve und ei­nes Vor­stos­ses darf kei­ne Be­grün­dung ent­hal­ten.

2 Ei­ner par­la­men­ta­ri­schen In­itia­ti­ve muss, ei­ner Mo­ti­on, ei­nem Pos­tu­lat und ei­ner In­ter­pel­la­ti­on kann ei­ne Be­grün­dung bei­ge­fügt wer­den.

Art. 27 Beantwortung von Vorstössen 16  

Kann der Adres­sat ei­nes Vor­stos­ses die Frist zur Be­ant­wor­tung aus­nahms­wei­se nicht ein­hal­ten, so in­for­miert er das Bü­ro und die Ur­he­be­rin oder den Ur­he­ber des Vor­stos­ses und be­grün­det die Ver­zö­ge­rung.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

Art. 28 Behandlung im Rat, allgemeine Bestimmungen 17  

1 In je­der or­dent­li­chen Ses­si­on wer­den wäh­rend min­des­tens acht Stun­den par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ven vor­ge­prüft und Vor­stös­se (oh­ne dring­lich er­klär­te In­ter­pel­la­tio­nen) be­han­delt. Kann die Be­ra­tungs­zeit von acht Stun­den aus­nahms­wei­se nicht er­reicht wer­den, so wird sie in der nächs­ten Ses­si­on ent­spre­chend ver­län­gert.18

2 Vor­stös­se von ein­zel­nen Rats­mit­glie­dern und Frak­tio­nen, die den glei­chen oder einen ähn­li­chen Ge­gen­stand be­tref­fen, wer­den in der Rei­hen­fol­ge ih­rer Ein­rei­chung be­han­delt. Vor­stös­se, die der Bun­des­rat zur An­nah­me be­an­tragt und die aus der Mit­te des Ra­tes be­kämpft wer­den, wer­den vor den Vor­stös­sen be­han­delt, die der Bun­des­rat zur Ab­leh­nung be­an­tragt.19

3 Ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve, die in der Kom­mis­si­on von we­ni­ger als ei­nem Fünf­tel der Mit­glie­der un­ter­stützt wor­den ist, wird im Rat im schrift­li­chen Ver­fah­ren be­han­delt (Art. 49).

4 Ei­ne In­ter­pel­lan­tin oder ein In­ter­pel­lant kann er­klä­ren, ob sie oder er von der Ant­wort des Bun­des­ra­tes be­frie­digt ist, auch wenn der Rat die Dis­kus­si­on über die In­ter­pel­la­ti­on ab­lehnt.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

19 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 12. Dez. 2014 (Prio­ri­täre Be­hand­lung von be­kämpf­ten Vor­stös­sen), in Kraft seit 2. März 2015 (AS 2015 649; BBl 2014 9413). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

Art. 28a Behandlung von Motionen und Postulaten im Rat 20  

1 Ei­ne im an­de­ren Rat an­ge­nom­me­ne Mo­ti­on, ei­ne Kom­mis­si­ons­mo­ti­on oder ein Kom­mis­si­ons­pos­tu­lat muss spä­tes­tens in der zwei­ten or­dent­li­chen Ses­si­on nach der An­nah­me im an­de­ren Rat be­zie­hungs­wei­se nach der Stel­lung­nah­me des Bun­des­ra­tes ab­sch­lies­send be­han­delt wer­den.

2 ...21

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 17. Dez. 2010 (AS 2011 637; BBl 2010 80758083). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), mit Wir­kung seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

Art. 28b Vorprüfung von parlamentarischen Initiativen im Rat 22  

1 Die Kom­mis­si­on, wel­cher ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve ei­nes Rats­mit­glieds oder ei­ner Frak­ti­on zur Vor­prü­fung zu­ge­wie­sen wur­de, be­schliesst spä­tes­tens ein Jahr nach der Zu­wei­sung, ob sie der In­itia­ti­ve Fol­ge gibt oder ob sie dem Rat be­an­tragt, der In­itia­ti­ve kei­ne Fol­ge zu ge­ben.

2 Ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve, zu wel­cher die Kom­mis­si­on dem Rat Fol­ge zu ge­ben be­an­tragt, wird spä­tes­tens in der zwei­ten or­dent­li­chen Ses­si­on nach der Ein­rei­chung des An­trags der Kom­mis­si­on vom Rat be­han­delt.

3 Ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve, wel­cher der Stän­de­rat Fol­ge ge­ge­ben hat, wird spä­tes­tens in der zwei­ten or­dent­li­chen Ses­si­on nach dem Be­schluss des Stän­de­ra­tes vom Rat be­han­delt.

4 ...23

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

23 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), mit Wir­kung seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

Art. 29 Mitunterzeichnerinnen und Mitunterzeichner  

1 Ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve oder ein Vor­sto­ss kann von meh­re­ren Rats­mit­glie­dern un­ter­zeich­net wer­den. Als Ur­he­be­rin oder Ur­he­ber gilt das er­st­un­ter­zeich­nen­de Rats­mit­glied.

1bis ...24

2 Die Ur­he­be­rin oder der Ur­he­ber kann die In­itia­ti­ve oder den Vor­sto­ss oh­ne Zu­stim­mung der Mit­un­ter­zeich­ne­rin­nen und Mit­un­ter­zeich­ner zu­rück­zie­hen.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 4. Mai 2020 (Be­ra­tun­gen aus­ser­halb des Par­la­ments­ge­bäu­des), in Kraft seit 4. Mai 2020, bis der N wie­der im Par­la­ments­ge­bäu­de tagt (7. Sept. 2020) (AS 2020 1601; BBl 2020 4305).

Art. 30 Dringliche Behandlung  

1 Ei­ne In­ter­pel­la­ti­on oder ei­ne An­fra­ge kann dring­lich er­klärt wer­den.

2 Zu­stän­dig für die Dring­lich­er­klä­rung ist:

a.
bei der In­ter­pel­la­ti­on das Bü­ro, un­ter Vor­be­halt ei­nes an­ders lau­ten­den Rats­be­schlus­ses;
b.
bei der An­fra­ge die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent; lehnt die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent die Dring­lich­keit ab, so ent­schei­det das Bü­ro end­gül­tig.25

3 Ei­ne dring­li­che In­ter­pel­la­ti­on oder ei­ne dring­li­che An­fra­ge muss spä­tes­tens bis zu Be­ginn der drit­ten Sit­zung ei­ner drei­wö­chi­gen Ses­si­on ein­ge­reicht wer­den. Sie wird vom Bun­des­rat in der glei­chen Ses­si­on be­ant­wor­tet.26

4 Das Bü­ro kann ei­ne dring­li­che In­ter­pel­la­ti­on im Ein­ver­ständ­nis mit de­ren Ur­he­be­rin oder Ur­he­ber in ei­ne dring­li­che An­fra­ge um­wan­deln.27

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), in Kraft seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), in Kraft seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

a . Aktuelle Debattebis28

28 Eingefügt durch Ziff. I des Beschlusses des N vom 21. Juni 2013 (Verbesserungen der Organisation und der Verfahren des Parlamentes), in Kraft seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

Art. 30a  

1 In ei­ner drei­wö­chi­gen Ses­si­on wird ei­ne ak­tu­el­le De­bat­te durch­ge­führt, wenn 75 Rats­mit­glie­der dies bis zu Be­ginn der drit­ten Sit­zung der Ses­si­on ver­lan­gen.

2 Das Be­geh­ren für die Durch­füh­rung ei­ner ak­tu­el­len De­bat­te gibt die dring­li­chen In­ter­pel­la­tio­nen an, die be­han­delt wer­den müs­sen.

b. Fragestunde

Art. 31  

1 Für die Be­hand­lung ak­tu­el­ler Fra­gen wird die zwei­te und die drit­te Ses­si­ons­wo­che mit ei­ner Fra­ge­stun­de er­öff­net; sie dau­ert höchs­tens 90 Mi­nu­ten.

2 Die Fra­gen sind knapp ge­fasst und oh­ne Be­grün­dung bis zum Mit­tag des der Fra­ge­stun­de vor­an­ge­hen­den Mitt­wochs vor Schluss der Rats­sit­zung schrift­lich ein­zu­rei­chen.29

3 Die Fra­gen wer­den vor Sit­zungs­be­ginn den Rats­mit­glie­dern schrift­lich aus­ge­teilt; sie wer­den nicht münd­lich vor­ge­tra­gen.

4 Wenn die Fra­ge­stel­le­rin oder der Fra­ge­stel­ler an­we­send ist, gibt die Ver­tre­te­rin oder der Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes ei­ne kur­ze Ant­wort. Die Fra­ge­stel­le­rin oder der Fra­ge­stel­ler kann ei­ne sach­be­zo­ge­ne Zu­satz­fra­ge stel­len.

4bis ...30

5 Gleich lau­ten­de oder the­ma­tisch zu­sam­men­ge­hö­ren­de Fra­gen wer­den ge­mein­sam be­ant­wor­tet.

6 Auf Fra­gen, für de­ren Be­hand­lung die Zeit nicht reicht, und auf Fra­gen oder Zu­satz­fra­gen, die wei­te­rer Klä­rung be­dür­fen, ant­wor­tet der Bun­des­rat schrift­lich nach der Re­gel für dring­li­che An­fra­gen.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 4. Mai 2020 (Be­ra­tun­gen aus­ser­halb des Par­la­ments­ge­bäu­des), in Kraft seit 4. Mai 2020, bis der N wie­der im Par­la­ments­ge­bäu­de tagt (7. Sept. 2020) (AS 2020 1601; BBl 2020 4305).

c. Erklärungen

Art. 32 Erklärung des Nationalrates  

1 Der Rat kann auf An­trag der Mehr­heit ei­ner Kom­mis­si­on zu wich­ti­gen Er­eig­nis­sen oder Pro­ble­men der Aus­sen- oder In­nen­po­li­tik ei­ne Er­klä­rung ab­ge­ben.

2 Der Rat kann be­schlies­sen, über den Ent­wurf zu ei­ner Er­klä­rung ei­ne Dis­kus­si­on zu füh­ren. Er kann den Ent­wurf an­neh­men, ab­leh­nen oder an die Kom­mis­si­on zu­rück­wei­sen.

3 Der Ent­wurf zu ei­ner Er­klä­rung wird ab­ge­schrie­ben, wenn er nicht in der lau­fen­den oder nächs­ten Ses­si­on be­han­delt wird.

Art. 33 Erklärung des Bundesrates  

1 Der Bun­des­rat kann dem Rat ei­ne Er­klä­rung zu wich­ti­gen Er­eig­nis­sen oder Pro­ble­men der Aus­sen- oder In­nen­po­li­tik ab­ge­ben.

2 Der Rat kann auf An­trag ei­nes Mit­glieds ei­ne Dis­kus­si­on über die Er­klä­rung be­schlies­sen.

d. Legislaturplanung31

31 Eingefügt durch Ziff. I des Beschlusses des N vom 22. Juni 2007, in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS 2007 37735231; BBl 2006 18371857).

Art. 33a32  

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 25. Sept. 2015 (Ver­fah­ren der Le­gis­la­tur­pla­nung), mit Wir­kung seit 30. Nov. 2015 (AS 2015 4485; BBl 20157009).

Art. 33b Anträge  

1 Der Rat be­schliesst bei der Be­hand­lung der Le­gis­la­tur­pla­nung nur über die An­trä­ge und Min­der­heits­an­trä­ge der vor­be­ra­ten­den Kom­mis­si­on.

2 An­de­re An­trags­be­rech­tig­te un­ter­brei­ten ih­re An­trä­ge der Kom­mis­si­on spä­tes­tens 24 Stun­den, be­vor die­se die De­tail­be­ra­tung des Bun­des­be­schlus­ses be­ginnt.

3 Die Frist zur Ein­rei­chung von An­trä­gen wird den Frak­tio­nen und den Rats­mit­glie­dern spä­tes­tens drei Wo­chen vor Ab­lauf mit­ge­teilt.

4 ...33

33 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 25. Sept. 2015 (Ver­fah­ren der Le­gis­la­tur­pla­nung), mit Wir­kung seit 30. Nov. 2015 (AS 2015 4485; BBl 20157009).

Art. 33c Organisierte Debatte  

1 Für die Be­ra­tung der Le­gis­la­tur­pla­nung (all­ge­mei­ne ein­lei­ten­de Stel­lung­nah­men der Ver­tre­tung des Bun­des­ra­tes und der Frak­tio­nen und De­tail­be­ra­tung der An­trä­ge aus der Kom­mis­si­on) wird ei­ne or­ga­ni­sier­te De­bat­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 47 durch­ge­führt.34

2 Die Ge­samt­re­de­zeit und ih­re Auf­tei­lung wer­den fest­ge­legt, be­vor die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on die Be­ra­tung des Bun­des­be­schlus­ses be­ginnt.

3 Je­de Frak­ti­on hat min­des­tens zehn Mi­nu­ten Re­de­zeit.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 25. Sept. 2015 (Ver­fah­ren der Le­gis­la­tur­pla­nung), in Kraft seit 30. Nov. 2015 (AS 2015 4485; BBl 20157009).

e. ...

Art. 33cbis35  

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 19. Dez. 2008 (Ge­schäfts­be­richt des Bun­des­ra­tes) (AS 2009 699; BBl 2008 10951105). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses vom 29. Sept. 2017 (Ge­schäfts­be­richt des Bun­des­ra­tes), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5141; BBl 2017 34193425).

f. Relative Immunität36

36 Eingefügt durch Ziff. I des Beschlusses des N vom 30. Sept. 2011 (Immunitäts­kommission), in Kraft seit 5. Dez. 2011 (AS 2011 4633; BBl 201073457385).

Art. 33cter  

Die Im­mu­ni­täts­kom­mis­si­on ist zu­stän­dig für die Be­hand­lung von Ge­su­chen um Auf­he­bung der Im­mu­ni­tät ei­nes Rats­mit­glie­des oder ei­ner Ma­gis­trats­per­son und von ähn­li­chen Ge­su­chen.

3. Abschnitt: Organisation der Ratssitzungen

Art. 33d Sessionen 37  

1 Der Rat ver­sam­melt sich in der Re­gel wie folgt:

a.
an den­sel­ben Ta­gen wie der Stän­de­rat zu den vier or­dent­li­chen drei­wö­chi­gen Ses­sio­nen der Bun­des­ver­samm­lung;
b.
je­des Jahr min­des­tens ein­mal zu ei­ner höchs­tens ei­ne Wo­che dau­ern­den Son­der­ses­si­on, so­fern ge­nü­gend Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de be­hand­lungs­reif sind.

2 Aus­ser­or­dent­li­che Ses­sio­nen (Art. 2 ParlG) blei­ben vor­be­hal­ten.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

Art. 34 Sitzungszeiten  

1 Der Rat tagt in der Re­gel wie folgt:

a.
Mon­tag: von 14.30 bis 19.00 Uhr;
b.
Diens­tag: von 8.00 bis 13.00 Uhr; der Diens­tagnach­mit­tag bleibt für Frak­ti­ons­sit­zun­gen frei;
c.
Mitt­woch: von 8.00 bis 13.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr;
d.
Don­ners­tag: von 8.00 bis 13.00 Uhr und in der letz­ten Ses­si­ons­wo­che von 15.00 bis 19.00 Uhr;
e.
Frei­tag der letz­ten Ses­si­ons­wo­che: von 8.00 bis 11.00 Uhr.

2 Nacht­sit­zun­gen (von 19.00 Uhr bis 22.00 Uhr) wer­den an­ge­setzt, wenn es die Ge­schäfts­last und die Dring­lich­keit der Ge­schäf­te er­for­dert.

Art. 35 Tagesordnung  

1 Die Ta­ges­ord­nung wird be­kannt ge­ge­ben:

a.
für die ers­te Sit­zung ei­ner Ses­si­on: zu­sam­men mit dem Ver­sand des Ses­si­ons­pro­gramms;
b.
für die wei­te­ren Sit­zun­gen: am En­de der vor­an­ge­hen­den Sit­zung.

2 Die Ta­ges­ord­nung lis­tet al­le Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de auf. Pe­ti­tio­nen und Vor­stös­se vonRats­mit­glie­dern und Frak­tio­nen kön­nen un­ter ei­nem Sam­mel­ti­tel er­wähnt wer­den.

3 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent kann den Zeit­punkt für Wahlen und Ab­stim­mun­gen im Vor­aus be­kannt ge­ben.

4 Sie oder er kann wäh­rend der Sit­zung die Ta­ges­ord­nung er­gän­zen, na­ment­lich um Dif­fe­ren­zen, zu­rück­ge­stell­te Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de und Vor­stös­se zu be­han­deln.

Art. 36 Protokoll  

1 Die Rats­se­kre­tä­rin oder der Rats­se­kre­tär er­stellt für je­de Sit­zung ein Pro­to­koll in der Spra­che der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten. Das Pro­to­koll nennt:

a.
die be­han­del­ten und zu­rück­ge­zo­ge­nen Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de;
b.38
...
c.
die An­trä­ge;
d.
das Er­geb­nis der Ab­stim­mun­gen und Wahlen;
e.39
die ab­we­sen­den Rats­mit­glie­der; ist ein Rats­mit­glied ge­mä­ss Ar­ti­kel 57 Ab­satz 4 Buch­sta­be e ent­schul­digt, so ist dies zu kenn­zeich­nen;
f.
die Mit­tei­lun­gen der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ge­neh­migt das Pro­to­koll.

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 26. Sept. 2014 (To­des­fall im en­gen Fa­mi­li­en­kreis als Ent­schul­di­gungs­grund), mit Wir­kung seit 24. Nov. 2014 (AS 2014 3621; BBl 20147209).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 26. Sept. 2014 (To­des­fall im en­gen Fa­mi­li­en­kreis als Ent­schul­di­gungs­grund), in Kraft seit 24. Nov. 2014 (AS 2014 3621; BBl 20147209).

Art. 37 Übersetzungen  

1 Mit­tei­lun­gen und Vor­schlä­ge der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten so­wie münd­li­che Ord­nungs­an­trä­ge wer­den von der Über­set­ze­rin oder dem Über­set­zer in ei­ne zwei­te Amtss­pra­che über­setzt.

2 Die Rats­ver­hand­lun­gen wer­den si­mul­tan in al­le drei Amtss­pra­chen über­setzt.

Art. 38 Verhandlungsfähigkeit  

Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent prüft, ob der Rat ver­hand­lungs­fä­hig ist:

a.
vor Wahlen, Ge­samt- und Schluss­ab­stim­mun­gen so­wie Ab­stim­mun­gen über Be­stim­mun­gen, für de­ren An­nah­me die Mehr­heit der Rats­mit­glie­der ge­mä­ss Ar­ti­kel 159 Ab­satz 3 der Bun­des­ver­fas­sung40 er­for­der­lich ist;
b.
auf An­trag ei­nes Rats­mit­glieds.
Art. 39 Ordnungsruf  

1 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ruft Sit­zungs­teil­neh­me­rin­nen und ‑teil­neh­mer zur Ord­nung, die:

a.
sich be­lei­di­gend äus­sern, nicht zur Sa­che spre­chen, die Re­de­zeit über­schrei­ten oder an­de­re Ver­fah­rens­vor­schrif­ten ver­let­zen;
b.
durch ihr Ver­hal­ten die Rats­ver­hand­lun­gen stö­ren.

2 Wird der Ord­nungs­ruf miss­ach­tet, so kann die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ei­ne Dis­zi­plin­ar­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 ParlG er­grei­fen.

3 Über Ein­spra­chen der be­trof­fe­nen Per­son ent­schei­det der Rat oh­ne Dis­kus­si­on.

Art. 40 Absenzen  

1 Die Rats­mit­glie­der tra­gen sich an je­dem Ses­si­ons­tag in die Prä­senz­lis­te ein.

2 Sie tei­len der Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin oder dem Ge­ne­ral­se­kre­tär der Bun­des­ver­samm­lung mög­lichst vor der Sit­zung mit, wenn sie an der Teil­nah­me ver­hin­dert sind.

4. Abschnitt: Beratungen im Rat

Art. 41 Wortmeldung und Worterteilung  

1 Im Rat kann nur spre­chen, wer von der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten das Wort er­hält.

2 Wer spre­chen will, mel­det sich schrift­lich bei der Prä­si­den­tin oder beim Prä­si­den­ten.

3 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent er­teilt das Wort in der Re­gel in der Rei­hen­fol­ge der An­mel­dun­gen. Sie oder er kann je­doch die Red­ne­rin­nen und Red­ner the­ma­tisch grup­pie­ren oder für einen an­ge­mes­se­nen Wech­sel der Spra­chen und der Stand­punk­te sor­gen.

4 Die Spre­che­rin­nen und Spre­cher der Frak­tio­nen so­wie die An­trag­stel­len­den spre­chen vor den üb­ri­gen Mit­glie­dern.

5 Mehr als zwei Mal spricht nie­mand zur glei­chen Sa­che.

6 Die Be­richt­er­stat­te­rin­nen und Be­richt­er­stat­ter der Kom­mis­sio­nen so­wie die Ver­tre­te­rin oder der Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes er­hal­ten das Wort, so­bald sie es ver­lan­gen.

Art. 42 Zwischenfrage  

1 Je­des Rats­mit­glied und die Ver­tre­te­rin oder der Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes kön­nen am Schluss ei­nes Vo­tums der Red­ne­rin oder dem Red­ner zu ei­nem be­stimm­ten Punkt der Aus­füh­run­gen ei­ne kur­ze und prä­zi­se Zwi­schen­fra­ge stel­len; in­halt­li­che Aus­füh­run­gen und ei­ne Be­grün­dung sind nicht zu­läs­sig.

2 Die Zwi­schen­fra­ge darf erst ge­stellt wer­den, wenn die Red­ne­rin oder der Red­ner die­se auf ei­ne ent­spre­chen­de Fra­ge der Prä­si­den­tin oder des Prä­si­den­ten zu­lässt.

3 Die Red­ne­rin oder der Red­ner be­ant­wor­tet die Zwi­schen­fra­ge so­fort und knapp.

Art. 43 Persönliche Erklärung und Fraktionserklärung  

1Je­des Rats­mit­glied kann ei­ne kur­ze per­sön­li­che Er­klä­rung ab­ge­ben, mit die­ser kann es auf ei­ne Äus­se­rung ant­wor­ten, die sich auf sei­ne Per­son be­zo­gen hat, oder sei­ne ei­ge­nen Aus­füh­run­gen rich­tig stel­len.

2 Ei­ne per­sön­li­che Er­klä­rung kommt so­fort an die Rei­he.

3 Die Frak­tio­nen kön­nen vor der Schluss­ab­stim­mung in ei­ner kur­z­en Er­klä­rung ihr Ab­stim­mungs­ver­hal­ten be­grün­den.

Art. 44 Redezeit  

1 In der Ein­tre­tens­de­bat­te be­trägt die Re­de­zeit:

a.
für die Be­richt­er­stat­te­rin­nen und Be­richt­er­stat­ter der Kom­mis­sio­nen: ins­ge­samt 20 Mi­nu­ten;
b.
für die Ver­tre­te­rin oder den Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes: 20 Mi­nu­ten;
c.
für die Spre­che­rin­nen und Spre­cher der Frak­tio­nen: je 10 Mi­nu­ten;
d.
für die üb­ri­gen Red­ne­rin­nen und Red­ner: 5 Mi­nu­ten.

2 In den an­dern De­bat­ten be­trägt die Re­de­zeit 5 Mi­nu­ten für Frak­ti­ons­spre­che­rin­nen und ‑spre­cher, An­trags­stel­le­rin­nen und ‑stel­ler, Ur­he­be­rin­nen und Ur­he­ber von par­la­men­ta­ri­schen In­itia­ti­ven und Vor­stös­sen so­wie Ein­zel­red­ne­rin­nen und ‑red­ner; für die Be­richt­er­stat­te­rin­nen und Be­richt­er­stat­ter der Kom­mis­sio­nen so­wie die Ver­tre­te­rin oder den Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes gibt es kei­ne Re­de­zeit­be­schrän­kung.

3 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent kann die in Ab­satz 1 fest­ge­leg­te Re­de­zeit aus­nahms­wei­se ver­län­gern. Der Rat kann die in Ab­satz 2 fest­ge­leg­te Re­de­zeit auf An­trag ver­län­gern.

Art. 45 Eintreten und Detailberatung  

1 Der Rat kann auf die Ein­tre­tens­de­bat­te ver­zich­ten, so­fern kei­ne An­trä­ge auf Nicht­ein­tre­ten ge­stellt sind.

2 Er kann be­schlies­sen, einen Be­ra­tungs­ge­gen­stand ar­ti­kel­wei­se, ab­schnitt­wei­se oder in sei­ner Ge­samt­heit zu be­ra­ten.

Art. 46 Beratungsformen  

1 Die Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de wer­den in ei­ner der fol­gen­den For­men be­ra­ten:

I:
Freie De­bat­te
II:
Or­ga­ni­sier­te De­bat­te
II­Ia:41
Frak­ti­ons­de­bat­te
II­Ib:42
Ver­kürz­te Frak­ti­ons­de­bat­te
IV:
Kurz­de­bat­te
V:
Schrift­li­ches Ver­fah­ren

2 Das Bü­ro be­schliesst gleich­zei­tig mit dem Ses­si­ons­pro­gramm, in wel­cher Form die Be­ra­tungs­ge­gen­stän­de be­ra­ten wer­den sol­len.

3 Un­ab­hän­gig von der Be­ra­tungs­form kön­nen sich die Be­richt­er­stat­te­rin oder der Be­richt­er­stat­ter der Kom­mis­si­on und die Ver­tre­te­rin oder der Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes zu je­dem Be­ra­tungs­ge­gen­stand zu Wort mel­den.

4 Un­ab­hän­gig von der Be­ra­tungs­form kann die Ur­he­be­rin oder der Ur­he­ber ei­ne par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve, ei­ne Mo­ti­on oder ein Pos­tu­lat münd­lich be­grün­den. Eben­falls er­hält das Wort, wer zu­erst die Ab­leh­nung be­an­tragt hat. Ei­ne In­ter­pel­lan­tin oder ein In­ter­pel­lant er­hält das Wort, wenn Dis­kus­si­on be­schlos­sen wird.43

5 Un­ab­hän­gig von der Be­ra­tungs­form kann bei der Vor­prü­fung ei­ner Stan­des­i­ni­tia­ti­ve ein Rats­mit­glied aus dem Kan­ton, wel­cher Ur­he­ber der In­itia­ti­ve ist, die In­itia­ti­ve münd­lich be­grün­den, so­fern die Mehr­heit der Ab­ge­ord­ne­ten des Kan­tons ein sol­ches Rats­mit­glied be­zeich­net.44

41 Ur­sprüng­lich Ziff. III. Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), in Kraft seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), in Kraft seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

Art. 47 Organisierte Debatte  

1 Die or­ga­ni­sier­te De­bat­te kann ins­be­son­de­re durch­ge­führt wer­den:

a.
bei der Ein­tre­tens­de­bat­te;
b.
bei der Be­ra­tung ei­ner In­ter­pel­la­ti­on oder ei­nes Be­rich­tes.

2 Das Bü­ro legt ei­ne Ge­samt­re­de­zeit für die Frak­tio­nen fest und weist die­sen ge­mä­ss ih­rer Stär­ke im Rat ih­ren An­teil zu.45

3 ...46

4 Die Frak­tio­nen tei­len recht­zei­tig mit, wie die ih­nen zu­ste­hen­de Re­de­zeit un­ter den Frak­ti­ons­mit­glie­dern auf­ge­teilt wird.

5 Den Rats­mit­glie­dern, die kei­ner Frak­ti­on an­ge­hö­ren, wird ein an­ge­mes­se­ner Teil der Ge­samt­re­de­zeit zur Ver­fü­gung ge­stellt.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 25. Sept. 2015 (Ver­fah­ren der Le­gis­la­tur­pla­nung), in Kraft seit 30. Nov. 2015 (AS 2015 4485; BBl 20157009).

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 25. Sept. 2015 (Ver­fah­ren der Le­gis­la­tur­pla­nung), mit Wir­kung seit 30. Nov. 2015 (AS 2015 4485; BBl 20157009).

Art. 48 Fraktionsdebatte und Kurzdebatte 47  

1 Bei der nor­ma­len Frak­ti­ons­de­bat­te wird das Re­de­recht auf die Spre­che­rin­nen und Spre­cher der Frak­tio­nen so­wie die An­trag­stel­len­den be­schränkt. Bei der ver­kürz­ten Frak­ti­ons­de­bat­te wer­den die Re­de­zei­ten in der Ein­tre­tens­de­bat­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 44 hal­biert, mit Aus­nah­me der Re­de­zeit für die üb­ri­gen Red­ne­rin­nen und Red­ner ge­mä­ss Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 Buch­sta­be d.48

2 Bei der Kurz­de­bat­te wird das Re­de­recht auf die Spre­che­rin­nen und Spre­cher der Kom­mis­si­ons­min­der­hei­ten be­schränkt.

2bis Bei ei­ner Kurz­de­bat­te zu Mo­tio­nen und Pos­tu­la­ten von Rats­mit­glie­dern oder Frak­tio­nen er­hält das Wort, wer zu­erst die Ab­leh­nung des Vor­stos­ses be­an­tragt hat.49

3 Ar­ti­kel 46 Ab­sät­ze 3 und 4 bleibt in je­dem Fall vor­be­hal­ten.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

Art. 49 Schriftliches Verfahren  

1 Im schrift­li­chen Ver­fah­ren be­steht kein Recht auf Wort­mel­dung.

2 Ar­ti­kel 46 Ab­sät­ze 3 und 4 bleibt in je­dem Fall vor­be­hal­ten.

Art. 50 Anträge  

1 Ein An­trag ist der Prä­si­den­tin oder dem Prä­si­den­ten schrift­lich und in der Re­gel vor der Be­ra­tung des be­tref­fen­den Be­ra­tungs­ge­gen­stan­des ein­zu­rei­chen.

2 Bei um­fang­rei­chen und schwie­ri­gen Be­ra­tun­gen kann die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ei­ne Frist für die Ein­rei­chung der An­trä­ge set­zen.

3 Sie oder er prüft die An­trä­ge bei der Ein­rei­chung auf ih­re for­ma­le Recht­mäs­sig­keit.

4 Ein An­trag wird von der zu­stän­di­gen Kom­mis­si­on vor­be­ra­ten, wenn es die Kom­mis­si­on ver­langt oder der Rat be­schliesst.

5 An­trä­ge zu Be­ra­tungs­ge­gen­stän­den, die in den Be­ra­tungs­for­men I–III be­ra­ten wer­den, kön­nen münd­lich be­grün­det wer­den. An­trä­ge zu Be­ra­tungs­ge­gen­stän­den, die in den Be­ra­tungs­for­men IV und V be­ra­ten wer­den, kön­nen nur schrift­lich be­grün­det wer­den. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 46 Ab­sät­ze 3 und 4.50

6 Wer­den meh­re­re gleich lau­ten­de An­trä­ge zu Be­ra­tungs­ge­gen­stän­den ein­ge­reicht, die in den Be­ra­tungs­for­men I–III be­ra­ten wer­den, so er­hält das Wort, wer den ers­ten An­trag stellt. Wer spä­ter einen An­trag ein­ge­reicht hat, kann ei­ne kur­ze Zu­sat­z­er­klä­rung ab­ge­ben.

50 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 21. Ju­ni 2013 (Ver­bes­se­run­gen der Or­ga­ni­sa­ti­on und der Ver­fah­ren des Par­la­men­tes), in Kraft seit 25. Nov. 2013 (AS 20133693; BBl 201167936829).

Art. 51 Ordnungsanträge  

1 Der Rat be­han­delt einen Ord­nungs­an­trag so­fort.

2 Er be­schliesst oh­ne Dis­kus­si­on über einen Rück­kom­mens­an­trag, nach­dem er ei­ne kur­ze Be­grün­dung des An­tra­ges und ei­nes all­fäl­li­gen Ge­gen­an­tra­ges ge­hört hat.

3 Stimmt der Rat dem Rück­kom­mens­an­trag zu, so wird der be­tref­fen­de Ar­ti­kel oder Ab­schnitt noch­mals be­ra­ten.

Art. 52 Schluss der Beratung  

1 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent schliesst die Be­ra­tung, wenn das Wort nicht mehr ver­langt wird oder die Ge­samt­re­de­zeit (Art. 47) ab­ge­lau­fen ist.

2 Sie oder er kann die Schlies­sung der Red­ner­lis­te be­an­tra­gen, nach­dem die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Frak­tio­nen ge­spro­chen ha­ben und al­le An­trä­ge be­grün­det sind.

3 Nach­dem die Red­ner­lis­te er­schöpft ist, kön­nen die Ver­tre­te­rin oder der Ver­tre­ter des Bun­des­ra­tes und an­sch­lies­send die Be­richt­er­stat­te­rin­nen und ‑er­stat­ter der Kom­mis­sio­nen auf die ge­fal­le­nen Vo­ten kurz ant­wor­ten.

Art. 53 Zweite Lesung  

Über den Ent­wurf ei­ner Än­de­rung die­ses Re­gle­men­tes fin­det ei­ne zwei­te Be­ra­tung statt, so­fern es sich nicht um ei­ne ge­ring­fü­gi­ge Än­de­rung han­delt. Nach der Über­prü­fung durch die Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on fin­det ei­ne Schluss­ab­stim­mung statt.

Art. 54 Textbereinigung  

1 Ein Be­ra­tungs­ge­gen­stand, der durch die An­trä­ge aus der Mit­te des Ra­tes stark ver­än­dert wur­de, geht zur re­dak­tio­nel­len Be­rei­ni­gung an die vor­be­ra­ten­de Kom­mis­si­on, wenn sie es ver­langt oder der Rat es be­schliesst.

2 Der be­rei­nig­te Text ist dem Rat zur ge­samt­haf­ten Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

5. Abschnitt: Abstimmungen

Art. 55 Fragestellung  

Vor der Ab­stim­mung gibt die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent ei­ne kur­ze Über­sicht über die vor­han­de­nen An­trä­ge und un­ter­brei­tet dem Rat Vor­schlä­ge über die Fra­ge­stel­lung und die Rei­hen­fol­ge der Ab­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 78 und 79 ParlG.

Art. 56 Stimmabgabe  

1 Die Stimm­ab­ga­be er­folgt in der Re­gel mit dem elek­tro­ni­schen Ab­stim­mungs­sys­tem.

2 Kein Rats­mit­glied ist zur Stimm­ab­ga­be ver­pflich­tet.

3 Die Stimm­ab­ga­be durch Stell­ver­tre­tung ist aus­ge­schlos­sen.

4 Die Be­richt­er­stat­te­rin­nen und -er­stat­ter stim­men von ih­rem Pult aus, die üb­ri­gen Rats­mit­glie­der an ih­rem Platz.

Art. 57 Veröffentlichung der Abstimmungsdaten  

1 Das elek­tro­ni­sche Ab­stim­mungs­sys­tem zählt und spei­chert die ab­ge­ge­be­nen Stim­men bei je­der Ab­stim­mung. Das Stimm­ver­hal­ten der Rats­mit­glie­der und das Re­sul­tat wer­den auf An­zei­ge­ta­feln an­ge­zeigt.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent gibt das Er­geb­nis be­kannt.

3 Das Ab­stim­mungs­er­geb­nis wird in Form ei­ner Na­mens­lis­te ver­öf­fent­licht.51

4 Auf der Na­mens­lis­te wird für je­des Rats­mit­glied ver­merkt, ob es:

a.
Ja stimmt;
b.
Nein stimmt;
c.
sich der Stim­me ent­hält;
d.
an der Ab­stim­mung nicht teil­nimmt; oder
e.52
ent­schul­digt ist; als ent­schul­digt gilt, wer sich spä­tes­tens bis zu Sit­zungs­be­ginn auf­grund ei­nes Auf­tra­ges ei­ner stän­di­gen De­le­ga­ti­on ge­mä­ss Ar­ti­kel 60 ParlG oder we­gen To­des­falls im en­gen Fa­mi­li­en­kreis, Mut­ter­schaft, Un­fall oder Krank­heit für die gan­ze Sit­zung ab­ge­mel­det hat.53

5 ...54

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, in Kraft seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 26. Sept. 2014 (To­des­fall im en­gen Fa­mi­li­en­kreis als Ent­schul­di­gungs­grund), in Kraft seit 24. Nov. 2014 (AS 2014 3621; BBl 20147209).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 1. Okt. 2010 (Ent­schul­di­gun­gen auf Na­mens­lis­ten bei Ab­stim­mun­gen), in Kraft seit 29. Nov. 2010 (AS 2011 1; BBl 201059976007).

54 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 3. Okt. 2008, mit Wir­kung seit 2. März 2009 (AS 2009 733; BBl 2008 18693177).

Art. 58 Ausnahmen von der elektronischen Stimmabgabe 55  

Bei Aus­fall der elek­tro­ni­schen Ab­stim­mungs­an­la­ge er­folgt die Stimm­ab­ga­be un­ter Na­mensauf­ruf.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 26. Nov. 2018 (AS 2018 3473; BBl 2017 67976865).

Art. 58a56  

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 4. Mai 2020 (Be­ra­tun­gen aus­ser­halb des Par­la­ments­ge­bäu­des), in Kraft seit 4. Mai 2020, bis der N wie­der im Par­la­ments­ge­bäu­de tagt (7. Sept. 2020) (AS 2020 1601; BBl 2020 4305).

Art. 5957  

57 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 15. Ju­ni 2018, mit Wir­kung seit 26. Nov. 2018 (AS 2018 3473; BBl 2017 67976865).

Art. 60 Namensaufruf  

1 ...58

2 Bei der Ab­stim­mung un­ter Na­mensauf­ruf ant­wor­ten die Rats­mit­glie­der in der al­pha­be­ti­schen Rei­hen­fol­ge ih­rer Na­men auf die von der Prä­si­den­tin oder vom Prä­si­den­ten vor­ge­leg­te Ab­stim­mungs­fra­ge von ih­rem Platz aus mit «Ja», «Nein» oder «Ent­hal­tung».

3 Nach je­der Ant­wort teilt die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin oder der Ge­ne­ral­se­kre­tär der Bun­des­ver­samm­lung das Zwi­schen­er­geb­nis mit.

4 Es zählt nur die Stim­me, die un­mit­tel­bar nach der Ver­le­sung des ein­zel­nen Na­mens ab­ge­ge­ben wird.

58 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des N vom 15. Ju­ni 2018, mit Wir­kung seit 26. Nov. 2018 (AS 2018 3473; BBl 2017 67976865).

4. Kapitel: Hausrecht

Art. 61 Zutritt zum Ratssaal und zu seinen Vorräumen  

1 Zum Rats­saal und zu sei­nen Vor­räu­men (Wan­del­hal­le und Vor­zim­mer) ha­ben wäh­rend der Ses­sio­nen Zu­tritt:

a.
die Mit­glie­der der eid­ge­nös­si­schen Rä­te;
b.
die Mit­glie­der des Bun­des­ra­tes und die Bun­des­kanz­le­rin oder der Bun­des­kanz­ler;
c.
das Mit­glied des Bun­des­ge­richts, das bei Be­ra­tungs­ge­gen­stän­den nach Ar­ti­kel 162 Ab­satz 2 ParlG die eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te ver­tritt;
d.
die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Par­la­ments­diens­te, so­weit es ih­re Funk­ti­on er­for­dert;
e.
die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die das Mit­glied des Bun­des­ra­tes, die Bun­des­kanz­le­rin oder den Bun­des­kanz­ler oder das Mit­glied des Bun­des­­ge­richts be­glei­ten, so­weit es ih­re Funk­ti­on er­for­dert;
f.
die Fo­to­gra­fin­nen und Fo­to­gra­fen so­wie Ka­me­ra­leu­te, die einen Aus­weis der Par­la­ments­diens­te tra­gen.

2 Zu den Vor­räu­men ha­ben wäh­rend der Ses­si­on aus­ser­dem Zu­tritt die ak­kre­di­tier­ten Me­dien­schaf­fen­den und die Per­so­nen, die über ei­ne Zu­tritts­kar­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 69 ParlG ver­fü­gen.

3 Dem Pu­bli­kum steht die Tri­bü­ne of­fen, den ak­kre­di­tier­ten Me­dien­schaf­fen­den die Pres­se­tri­bü­ne.

4 Bei ge­hei­men Be­ra­tun­gen (Art. 4 Abs. 2 und 3 ParlG) ha­ben nur die Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–d Zu­tritt zum Rats­saal und zu sei­nen Vor­räu­men. Die Tri­bü­nen wer­den ge­räumt.

5 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent kann wei­te­re Vor­schrif­ten über den Zu­tritt zum Rats­saal und sei­nen Vor­zim­mern so­wie zu den Tri­bü­nen er­las­sen; ins­be­son­de­re kann sie oder er das Recht auf den Be­such der Tri­bü­ne bei gros­sem An­drang zeit­lich be­schrän­ken.

6 Sie oder er kann die Be­nüt­zung der Räu­me aus­ser­halb der Ses­sio­nen re­geln.

Art. 62 Verhalten von Dritten im Ratssaal  

1 Die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher auf den Tri­bü­nen wah­ren Ru­he. Sie un­ter­las­sen ins­be­son­de­re je­de Äus­se­rung des Bei­falls oder der Miss­bil­li­gung. Bild- und Ton­auf­nah­men sind nur mit Be­wil­li­gung der Par­la­ments­diens­te ge­stat­tet.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent weist nicht zu­tritts­be­rech­tig­te Per­so­nen aus dem Rats­saal.

3 Sie oder er ver­weist zu­tritts­be­rech­tig­te, nicht dem Rat an­ge­hö­ren­de Per­so­nen aus dem Rats­saal oder Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher von der Tri­bü­ne, wenn sie sich trotz Mah­nung wei­ter­hin un­ge­bühr­lich be­neh­men oder die Ru­he stö­ren.

4 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent un­ter­bricht die Sit­zung, wenn die Ord­nung im Rats­saal oder auf den Tri­bü­nen nicht un­ver­züg­lich wie­der­her­ge­stellt wer­den kann.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 63 Aufhebung bisherigen Rechts  

Das Ge­schäfts­re­gle­ment des Na­tio­nal­ra­tes vom 22. Ju­ni 199059 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 64 Übergangsbestimmungen über die Wahlprüfung  

1 Bis zum In­kraft­tre­ten von Ar­ti­kel 189 Ab­satz 1 Buch­sta­be f der Bun­des­ver­fas­sung in der Fas­sung vom 12. März 200060 be­schliesst der Rat auf An­trag des pro­vi­so­ri­schen Bü­ros über Wahl­be­schwer­den ge­gen Ent­schei­de ei­ner Kan­tons­re­gie­rung über die Gül­tig­keit ei­ner Wahl in den Na­tio­nal­rat.

2 Der Rat be­schliesst:

a.
über Be­schwer­den ge­gen die Ge­sam­ter­neue­rungs­wah­len auf An­trag des pro­vi­so­ri­schen Bü­ros vor der Fest­stel­lung sei­ner Kon­sti­tu­ie­rung;
b.
über Be­schwer­den ge­gen ei­ne Er­gän­zungs­wahl auf An­trag des Bü­ros vor der Ver­ei­di­gung des neu­en Rats­mit­glieds.

3 Ein Rats­mit­glied, des­sen Wahl an­ge­foch­ten ist, tritt so­wohl im pro­vi­so­ri­schen Bü­ro als auch im Rat wäh­rend der Be­hand­lung der ge­gen sei­ne Wahl er­ho­be­nen Be­schwer­de in den Aus­stand.

60 SR 101. Die­ser Art. ist am 1. Jan. 2007 in Kraft ge­tre­ten.

Art. 65 Inkrafttreten  

Die­ses Re­gle­ment tritt zu­sam­men mit dem Par­la­ments­ge­setz auf den 1. De­zem­ber 2003 in Kraft.

Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 3. Oktober 2008 6161

1. Übergangsbestimmung zu Art. 15

Einer Fraktion, welche nach Artikel 15 Absatz 1 Buchstabe a Anspruch auf zusätzliche Kommissionssitze erhält, wird zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung vom 3. Oktober 2008 für den Rest der Amtsdauer eine entsprechende Anzahl von Kommissionssitzen zugewiesen.

2. Übergangsbestimmung zu Art. 28a und 28b

Die Artikel 28a und 28b gelten für parlamentarische Initiativen, Motionen und Postulate, welche zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung vom 3. Oktober 2008 noch nicht eingereicht worden sind.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 12. Dezember 2014 62

Artikel 28 Absatz 2 zweiter Satz gilt für Vorstösse, die ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens der Änderung vom 12. Dezember 2014 aus der Mitte des Rates bekämpft werden.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden