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Bundesgesetz
über Bezüge und Infrastruktur der Mitglieder
der eidgenössischen Räte und über die Beiträge
an die Fraktionen
(Parlamentsressourcengesetz, PRG)1

vom 18. März 1988 (Stand am 1. September 2012)

1 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 21. Juni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006).

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 79 und 83 der Bundesverfassung2,3
nach Prüfung einer parlamentarischen Initiative,
nach Einsicht in die Berichte des Büros des Ständerates vom 12. Februar 1988
und des Büros des Nationalrates vom 26. Februar 19884,

beschliesst:

2[BS 1 3]. Diesen Bestimmungen entspricht Art. 164 Abs. 1 Bst. g der Bundes­verfassung vom 18. April 1999 (SR 101).

3Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2003 (AS 2003 3661; BBl 200270827102).

4BBl 1988 II 865

1

Art. 1 Grundsatz 5  

1 Die Mit­glie­der der eid­ge­nös­si­schen Rä­te (Rats­mit­glie­der) er­hal­ten für ih­re par­la­men­ta­ri­sche Tä­tig­keit vom Bund ein Ein­kom­men.

2 Sie er­hal­ten einen Bei­trag zur De­ckung der Kos­ten, die ih­nen bei der par­la­men­ta­ri­schen Tä­tig­keit ent­ste­hen.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006).

Art. 2 Jahreseinkommen für Vorbereitung der Ratsarbeit 6  

Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten für die Vor­be­rei­tung der Rats­ar­beit ein Jah­res­ein­kom­men von 26 000 Fran­ken7.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006). Sie­he auch Art. 15a hier­nach.

7 Jah­res­ein­kom­men ge­mä­ss Ziff. I Bst. a der V der BVers vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Sept. 2012 (AS 2012 4573; BBl 2012 383393).

Art. 3 Taggeld 8  

1 Für je­den Ar­beits­tag, an dem ein Rats­mit­glied an Sit­zun­gen sei­nes Ra­tes, ei­ner Kom­mis­si­on oder De­le­ga­ti­on, sei­ner Frak­ti­on oder de­ren Vor­stand teil­nimmt, so­wie für je­den Ar­beits­tag, an dem es im Auf­trag des Rats­prä­si­den­ten oder ei­ner Kom­mis­si­on ei­ne be­son­de­re Auf­ga­be er­füllt, wird ihm als Ein­kom­men ein Tag­geld von 440 Fran­ken9 aus­be­zahlt.

2 Kann ein Rats­mit­glied we­gen Krank­heit oder Un­fall an ei­ner Sit­zung nicht teil­neh­men, so hat es An­spruch auf einen an­ge­mes­se­nen Er­satz für das ent­gan­ge­ne Tag­geld.10

3 Wäh­rend ei­nes Mut­ter­schafts­ur­laubs wird der Par­la­men­ta­rie­rin das ent­gan­ge­ne Tag­geld aus­be­zahlt. Für die Be­mes­sung ei­nes Mut­ter­schafts­ur­laubs ist Ar­ti­kel 35a des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 196411 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.12

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006).

9 Tag­geld ge­mä­ss Ziff. I Bst. b der V der BVers vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Sept. 2012 (AS 2012 4573; BBl 2012 383393).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2003 (AS 2003 3661; BBl 200270827102).

11 SR 822.11

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2003 (AS 2003 3661; BBl 200270827102).

Art. 3a Jahresentschädigung für Personal- und Sachausgaben 13  

Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten ei­ne Jah­res­ent­schä­di­gung von 33 000 Fran­ken14 als Bei­trag zur De­ckung der Per­so­nal- und Sach­aus­ga­ben, die der Er­fül­lung ih­res par­la­men­ta­ri­schen Man­da­tes die­nen.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 2008, in Kraft seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3459; BBl 2008 2267).

14 Jah­res­ent­schä­di­gung ge­mä­ss Ziff. I Bst. c der V der BVers vom 15. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Sept. 2012 (AS 2012 4573; BBl 2012 383393).

Art. 4 Mahlzeiten- und Übernachtungsentschädigung  

Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten ei­ne Mahl­zei­ten- und ei­ne Über­nach­tungs­ent­schä­di­gung.

Art. 5 Reiseentschädigung 15  

Die Rats­mit­glie­der wer­den für Rei­se­kos­ten, die im Rah­men der par­la­men­ta­ri­schen Tä­tig­keit im In- und Aus­land ent­ste­hen, ent­schä­digt.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006).

Art. 6 Distanzentschädigung  

Die Rats­mit­glie­der, die weit von Bern ent­fernt woh­nen und lan­ge Rei­se­zei­ten benö­ti­gen, er­hal­ten ei­ne Di­stan­zent­schä­di­gung.

Art. 6a Familienzulage 16  

Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten im glei­chen Um­fang Fa­mi­li­en­zu­la­gen wie das Per­so­nal der all­ge­mei­nen Bun­des­ver­wal­tung ge­mä­ss Bun­des­per­so­nal­ge­setz vom 24. März 200017. Fa­mi­li­en­zu­la­gen, die das Rats­mit­glied oder der an­de­re El­tern­teil aus ei­ner an­de­ren Tä­tig­keit er­hal­ten, wer­den an­ge­rech­net. Die Ver­wal­tungs­de­le­ga­ti­on der Bun­des­ver­samm­lung kann mit der Fa­mi­li­en­aus­gleichs­kas­se der Eid­ge­nös­si­schen Aus­gleichs­kas­se ei­ne An­schluss­ver­ein­ba­rung ge­mä­ss Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­setz vom 24. März 200618 ab­sch­lies­sen.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 13. Dez. 2002 (AS 2003 3661; BBl 200270827102). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 18. Ju­ni 2010, in Kraft seit 15. Okt. 2010 (AS 2010 4491; BBl 2009 6101).

17 SR 172.220.1

18 SR 836.2

Art. 7 Vorsorge 19  

1 Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten bis zum vollen­de­ten 65. Al­ters­jahr einen Bei­trag an die Vor­sor­ge für Al­ter, In­va­li­di­tät und Tod.

2 Der Bund ent­rich­tet die Vor­sor­ge­ent­schä­di­gung:

a.
an ei­ne vom Rats­mit­glied be­zeich­ne­te Vor­sor­ge­ein­rich­tung im Sin­ne des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198220 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge; oder
b.
an ei­ne Ein­rich­tung der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge.

3 Kann die Vor­sor­ge­ent­schä­di­gung ei­nes Rats­mit­glie­des nicht oder nicht voll­stän­dig in ei­ne Ein­rich­tung nach Ab­satz 2 ein­ge­bracht wer­den, so wird der ent­spre­chen­de Teil der Vor­sor­ge­ent­schä­di­gung auf ein vom Par­la­ment be­zeich­ne­tes Vor­sor­ge­werk bei ei­ner nicht re­gis­trier­ten Vor­sor­ge­ein­rich­tung über­wie­sen.

4 Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten Leis­tun­gen im In­va­li­di­täts- und To­des­fall, so­fern sie kei­ne gleich­wer­ti­gen Leis­tun­gen aus an­de­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge oder an­er­kann­ter For­men der ge­bun­de­nen Selbst­vor­sor­ge im Fal­le von Selb­stän­di­g­er­wer­ben­den be­zie­hen kön­nen.

5 Die Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

19Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 8. Okt. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2005 711; BBl 200414851497).

20 SR 831.40

Art. 8 Kranken- und Unfallversicherung 21  

1 Die Ver­si­che­rung ge­gen Krank­heit und Un­fall wäh­rend der par­la­men­ta­ri­schen Tä­tig­keit in der Schweiz ist Sa­che des Rats­mit­glie­des.

2 Bei Er­kran­kun­gen und Un­fäl­len, die ein Rats­mit­glied in amt­li­cher Funk­ti­on im Aus­land er­lei­det, wer­den die Kos­ten vom Bund über­nom­men, so­weit sie nicht von der per­sön­li­chen Kran­ken- und Un­fall­ver­si­che­rung des Rats­mit­glie­des ge­tra­gen wer­den. Die Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung vom 18. März 198822 zum Par­la­mentsres­sour­cen­ge­setz re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

21Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2003 (AS 2003 3661; BBl 200270827102).

22 SR 171.211

Art. 8a Überbrückungshilfe 23  

1 Ein Rats­mit­glied kann ei­ne Über­brückungs­hil­fe gel­tend ma­chen, wenn es:

a.
beim Aus­schei­den aus dem Rat das 65. Al­ters­jahr noch nicht vollen­det hat und kei­nen gleich­wer­ti­gen Er­satz für das Ein­kom­men als Rats­mit­glied er­zie­len kann; oder
b.
be­dürf­tig ist.

2 Die Über­brückungs­hil­fe, die als Er­satz für das Ein­kom­men als Rats­mit­glied ent­rich­tet wird, kann höchs­tens wäh­rend zwei Jah­ren aus­be­zahlt wer­den.

3 Zu­stän­dig für die Prü­fung der Ge­su­che ist die Ver­wal­tungs­de­le­ga­ti­on der Bun­des­ver­samm­lung.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2003 (AS 2003 3661; BBl 200270827102).

Art. 9 Entschädigungen für Kommissionspräsidenten und Berichterstatter  

1 Die Rats­mit­glie­der, die den Vor­sitz ei­ner Kom­mis­si­on, ei­ner De­le­ga­ti­on, ei­ner Sek­ti­on, ei­ner Un­ter­kom­mis­si­on oder ei­ner Ar­beits­grup­pe füh­ren, er­hal­ten das dop­pel­te Tag­geld. Aus­ge­nom­men sind kur­ze Be­ra­tun­gen wäh­rend der Ses­sio­nen.

2 Die Rats­mit­glie­der, die im Auf­trag ei­ner Kom­mis­si­on im Rat Be­richt er­stat­ten, erhal­ten für je­den münd­li­chen Be­richt ein hal­b­es Tag­geld.

Art. 10 Sonderentschädigung  

1 Die Rats­mit­glie­der er­hal­ten ei­ne Son­de­rent­schä­di­gung, wenn sie im Auf­trag des Rats­prä­si­den­ten, des Bü­ros oder ei­ner Kom­mis­si­on ei­ne Son­der­auf­ga­be er­fül­len (Un­ter­su­chung von Ein­zel­fra­gen, Prü­fung um­fang­rei­cher Ak­ten usw.).

2 Über die Ge­wäh­rung die­ser Son­de­rent­schä­di­gung und über de­ren Hö­he ent­schei­det die Ver­wal­tungs­de­le­ga­ti­on der Bun­des­ver­samm­lung.24

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 2008, in Kraft seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3459; BBl 2008 2267).

Art. 11 Zulage für Ratspräsidenten und Vizepräsidenten  

Die Prä­si­den­ten und Vi­ze­prä­si­den­ten bei­der Rä­te er­hal­ten ei­ne jähr­li­che Zu­la­ge.

Art. 12 Beiträge an die Fraktionen  

Die Frak­tio­nen er­hal­ten einen jähr­li­chen Bei­trag zur De­ckung der Kos­ten ih­rer Se­k­re­ta­ria­te, be­ste­hend aus ei­nem Grund­bei­trag und ei­nem Bei­trag pro Frak­ti­ons­mit­glied.

Art. 13 Repräsentationsauslagen und Experten  

Für Re­prä­sen­ta­ti­ons­aus­la­gen der Rä­te, der Rats­prä­si­den­ten und der Kom­mis­sio­nen, für die Wah­rung der Be­zie­hun­gen zu den aus­län­di­schen Par­la­men­ten, für die Tä­tig­keit in in­ter­na­tio­na­len par­la­men­ta­ri­schen Or­ga­ni­sa­tio­nen und für den Bei­zug von Ex­per­ten und Aus­kunfts­per­so­nen wer­den die er­for­der­li­chen Kre­di­te auf dem Weg des Vor­an­schla­ges ein­ge­räumt.

Art. 14 Ausführung des Gesetzes 25  

1 Die Aus­füh­rung die­ses Ge­set­zes wird durch ei­ne Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung ge­re­gelt.

2 Zu Be­ginn je­der Le­gis­la­tur­pe­ri­ode des Na­tio­nal­ra­tes wird mit ei­ner Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung auf den Ein­kom­men, Ent­schä­di­gun­gen und Bei­trä­gen ge­mä­ss die­sem Ge­setz ein an­ge­mes­se­ner Teue­rungs­aus­gleich aus­ge­rich­tet.

3 Be­ste­hen in Ein­zel­fäl­len Zwei­fel über den An­spruch auf ein Ein­kom­men oder ei­ne Ent­schä­di­gung oder be­strei­tet ein Rats­mit­glied die Rich­tig­keit ei­ner Ab­rech­nung, so ent­schei­det die Ver­wal­tungs­de­le­ga­ti­on der Bun­des­ver­samm­lung end­gül­tig.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3629; BBl 2002 40014006).

Art. 15 Aufhebung des bisherigen Rechts  

Das Bun­des­ge­setz vom 17. März 197226 über die Be­zü­ge der Mit­glie­der der eid­ge­nös­si­schen Rä­te und der Bun­des­be­schluss vom 28. Ju­ni 197227 zum Tag­gel­der­ge­setz wer­den auf­ge­ho­ben.

Art. 15a Übergangsbestimmung zu Artikel 2 28  

In den Jah­ren 2004 bis und mit 2007 er­hal­ten die Rats­mit­glie­der aus Spar­grün­den für die Vor­be­rei­tung der Rats­ar­beit ein um 3000 Fran­ken re­du­zier­tes Jah­res­ein­kom­men.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2003, in Kraft bis 31. Dez. 2007 (AS 2003 5007; BBl 20035615).

Art. 16 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Es tritt am 1. Ju­li 1988 in Kraft.

Übergangsbestimmung der Änderung vom 13. Dezember 2002 29

Ratsmitglieder, die gemäss Artikel 730 des Parlamentsressourcengesetzes vom 18. März 1988 in der Fassung vom 4. Oktober 199631 Anspruch auf einen Beitrag an ihre private Vorsorge haben, erhalten diesen Beitrag nach Inkrafttreten dieser Geset­zesänderung weiter bis zum Ende ihrer ununterbrochenen parlamentarischen Tätig­keit, auch wenn sie das 65. Altersjahr vollendet haben. Diese Beträge sind als Ein­kommen zu versteuern.

30 Diese Bestimmung hat heute eine neue Fassung.

31 AS 1997 539; BBl 1996 III 129140

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