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Allgemeine Gebührenverordnung
(AllgGebV)1

vom 8. September 2004 (Stand am 1. Januar 2013)

1 Fassung gemäss Anhang Ziff. 1 der Gebührenverordnung SBFI vom 16. Juni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2639).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 46a des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes
vom 21. März 19972 (RVOG),

verordnet:

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Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung legt die Grund­sät­ze fest, nach de­nen die Bun­des­ver­wal­tung Ge­büh­ren für ih­re Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen er­hebt.

2 Die Er­he­bung von Ge­büh­ren für Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen des Bun­des­ra­tes rich­tet sich nach die­ser Ver­ord­nung.

3 Die­se Ver­ord­nung ist nicht an­wend­bar auf kom­mer­zi­el­le Ne­ben­leis­tun­gen, die von den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten im Wett­be­werb zu Pri­va­ten er­bracht wer­den.

4 Spe­zi­al­recht­li­che Ge­büh­ren­re­ge­lun­gen blei­ben vor­be­hal­ten. Ab­wei­chen­de Re­ge­lun­gen kön­nen ge­trof­fen wer­den, so­weit sie für einen Ver­wal­tungs­be­reich not­wen­dig sind.

Art. 2 Gebührenpflicht  

1 Wer ei­ne Ver­fü­gung ver­an­lasst oder ei­ne Dienst­leis­tung be­an­sprucht, hat ei­ne Ge­bühr zu be­zah­len.

2 Ha­ben meh­re­re Per­so­nen ge­mein­sam ei­ne Ver­fü­gung ver­an­lasst oder ei­ne Dienst­leis­tung be­an­sprucht, so haf­ten sie für die Ge­bühr so­li­da­risch.

Art. 3 Verzicht auf Gebührenerhebung  

1 Die Bun­des­ver­wal­tung er­hebt kei­ne Ge­büh­ren von in­ter­kan­to­na­len Or­ga­nen, Kan­to­nen und Ge­mein­den, so­weit die­se Ge­gen­recht ge­wäh­ren.

2 Auf die Ge­büh­re­ner­he­bung kann ver­zich­tet wer­den, wenn:

a.
ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se an der Ver­fü­gung oder Dienst­leis­tung be­steht; oder
b.
es sich um Ver­fü­gun­gen oder Dienst­leis­tun­gen mit ge­rin­gem Auf­wand, ins­be­son­de­re um ein­fa­che Aus­künf­te, han­delt.
Art. 4 Bemessungsgrundlage  

1 Ge­büh­ren wer­den so be­mes­sen, dass der Ge­sam­ter­trag der Ge­büh­ren die Ge­samt­kos­ten ei­ner Ver­wal­tungs­ein­heit nicht über­steigt.

2 Die Ge­samt­kos­ten set­zen sich zu­sam­men aus:

a.
den di­rek­ten Per­so­nal­kos­ten der Ver­wal­tungs­ein­heit;
b.
den di­rek­ten Ar­beits­platz­kos­ten der Ver­wal­tungs­ein­heit wie den Kos­ten für Un­ter­halt und Be­trieb so­wie für Ab­schrei­bung von be­nutz­ten Ge­bäu­den, Mo­bi­li­ar, Ein­rich­tun­gen, Ap­pa­ra­ten, Ma­schi­nen;
c.
ei­nem an­ge­mes­se­nen An­teil an den Kos­ten für die Leis­tun­gen der zen­tra­len Diens­te (Ge­mein­kos­ten), in der Re­gel ei­nem Zu­schlag von 20 Pro­zent auf den di­rek­ten Per­so­nal­kos­ten;
d.
be­son­de­ren Ma­te­ri­al- und Be­triebs­kos­ten.

3 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung (EFV) be­rech­net jähr­lich die di­rek­ten Per­so­nal- und Ar­beits­platz­kos­ten der Bun­des­ver­wal­tung.

Art. 5 Festlegung der Gebührenansätze  

1 Die Ge­büh­ren­an­sät­ze wer­den nach Zeit­auf­wand oder pau­schal fest­ge­legt.

2 Bei der Fest­le­gung der Hö­he der Ge­büh­ren­an­sät­ze wer­den das öf­fent­li­che In­ter­es­se und das In­ter­es­se oder der Nut­zen der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son be­rück­sich­tigt.

3 Für Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen von aus­ser­ge­wöhn­li­chem Um­fang, be­son­de­rer Schwie­rig­keit oder Dring­lich­keit kann ein spe­zi­al­recht­li­cher Zu­schlag zum or­dent­li­chen Ge­büh­ren­an­satz vor­ge­se­hen wer­den.

Art. 6 Auslagen  

1 Aus­la­gen sind Be­stand­teil der Ge­bühr und wer­den ge­son­dert be­rech­net.

2 Fol­gen­de Kos­ten gel­ten als Aus­la­gen:

a.
Kos­ten für bei­ge­zo­ge­ne Drit­te;
b.
Kos­ten für die Be­schaf­fung von Un­ter­la­gen;
c.
Über­mitt­lungs- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kos­ten;
d.
Rei­se- und Trans­port­kos­ten.
Art. 7 Festlegung im Einzelfall  

1 Die Ver­wal­tungs­ein­heit legt im Ein­zel­fall die Ge­bühr in­ner­halb des mass­ge­ben­den Ge­büh­ren­an­sat­zes fest.

2 Sie be­rück­sich­tigt da­bei die kon­kre­ten Um­stän­de.

Art. 8 Beteiligung mehrerer Verwaltungseinheiten  

1 Sind am Er­lass ei­ner Ver­fü­gung oder am Er­brin­gen ei­ner Dienst­leis­tung meh­re­re Ver­wal­tungs­ein­hei­ten be­tei­ligt, so legt je­de von ih­nen für ih­ren Auf­wand die Ge­bühr ge­stützt auf die für sie mass­ge­ben­de Ge­büh­ren­re­ge­lung fest und teilt sie der fe­der­füh­ren­den Ver­wal­tungs­ein­heit mit.

2 Die fe­der­füh­ren­de Ver­wal­tungs­ein­heit legt die Ge­samt­ge­bühr nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 fest.

3 Sie ist für die Rech­nung­stel­lung oder das Ver­fü­gen der Ge­samt­ge­bühr zu­stän­dig.

Art. 9 Voraussichtliche Kosten  

Er­for­dert ei­ne Ver­fü­gung oder ei­ne Dienst­leis­tung einen aus­ser­ge­wöhn­li­chen Auf­wand, so un­ter­rich­tet die Ver­wal­tungs­ein­heit die ge­büh­ren­pflich­ti­ge Per­son vor­gän­gig über die vor­aus­sicht­li­che Ge­bühr.

Art. 10 Vorschuss und Vorauszahlung  

Die Ver­wal­tungs­ein­heit kann von der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son in be­grün­de­ten Fäl­len, ins­be­son­de­re bei Wohn­sitz im Aus­land oder bei Zah­lungs­rück­stän­den, einen an­ge­mes­se­nen Vor­schuss oder Vor­aus­zah­lung ver­lan­gen.

Art. 11 Rechnungsstellung und Gebührenverfügung bei Dienstleistungen  

1 Die Ver­wal­tungs­ein­heit stellt die Ge­bühr un­mit­tel­bar nach Aus­füh­rung der Dienst­leis­tung in Rech­nung.

2 Sie er­lässt bei Strei­tig­kei­ten über die Rech­nung ei­ne Ge­büh­ren­ver­fü­gung.

3 Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen über die Bun­des­ver­wal­tungs­rechts­pfle­ge.

Art. 12 Fälligkeit  

1 Die Ge­bühr wird fäl­lig:

a.
bei Ver­fü­gun­gen: mit de­ren Rechts­kraft;
b.
bei Dienst­leis­tun­gen: mit der Rech­nung­stel­lung;
c.
bei be­strit­te­ner Rech­nung: mit der Rechts­kraft der Ge­büh­ren­ver­fü­gung.

2 Die Zah­lungs­frist be­trägt 30 Ta­ge ab Fäl­lig­keit. Die Ver­wal­tungs­ein­heit kann in be­son­de­ren Fäl­len die Zah­lungs­frist ver­län­gern.

3 Nach Ab­lauf der Zah­lungs­frist setzt die Ver­wal­tungs­ein­heit der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son in der Re­gel mit ein­ge­schrie­be­nem Brief ei­ne Nach­frist von 20 Ta­gen und weist sie dar­auf hin, dass nach Ab­lauf die­ser Nach­frist die EFV mit dem Ein­trei­ben der For­de­rung be­auf­tragt wird.

4 Mit dem An­set­zen der Nach­frist wird die ge­büh­ren­pflich­ti­ge Per­son in Ver­zug ge­setzt. Der Ver­zugs­zins be­trägt fünf Pro­zent.

Art. 13 Stundung, Herabsetzung und Erlass  

Die Ver­wal­tungs­ein­heit kann die Ge­bühr we­gen Be­dürf­tig­keit der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son oder aus an­de­ren wich­ti­gen Grün­den stun­den, her­ab­set­zen oder er­las­sen.

Art. 14 Verjährung  

1 Die Ge­büh­ren­for­de­rung ver­jährt fünf Jah­re nach Ein­tritt der Fäl­lig­keit.

2 Die Ver­jäh­rung wird durch je­de Ver­wal­tungs­hand­lung un­ter­bro­chen, mit der die Ge­büh­ren­for­de­rung bei der ge­büh­ren­pflich­ti­gen Per­son gel­tend ge­macht wird.

3 Mit der Un­ter­bre­chung be­ginnt die Ver­jäh­rung von neu­em.

Art. 15 Änderung bisherigen Rechts  

3

3 Die Än­de­rung kann un­ter AS 20044471kon­sul­tiert wer­den.

Art. 16 Übergangsbestimmung  

Die spe­zi­al­recht­li­chen Ge­büh­ren­ver­ord­nun­gen des Bun­des sind bis zum 31. De­zem­ber 2006 an die­se Ver­ord­nung an­zu­pas­sen.

Art. 17 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2005 in Kraft.

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